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(Viernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Erſcheint 1 5 mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1,50 Mk. frei nns Haus gebracht. ee wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjähr kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſte ich einen 1 1 ſowie einen Wand- e u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim echer 117.— Telegramme: A ger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt nſpr anffuet a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Reichstag und Notverordnung über das vdz. Berlin, 4. Febr.(Radio.) In der Mitt⸗ wochſitzung des Reichstages wurden zwei! A b⸗ kommen mit der Südafrikaniſchen Union und mit Guatemala über Pa⸗ lentrechte zunächſt ohne Ausſprache dem Rechtsausſchuß und ein Abkommen über die deutſch- belgiſche Grenze dem Auswärtigen Ausſchuß überwieſen. Zur Beratung kommt dann ein tammuniſtiſcher Antrag auf Aufhebung der Notverordnung über das Schlich⸗ tungsweſen in Verbindung mit Inter⸗ uellationen der Kommuniſten u. Sozial⸗ bemofraten über Lohnſenkungsmaßnahmen der Regierung. Abg. Schröter-Merſeburg(K.) begründet bie kommuniſtiſche Interpellation. Unter dem Druck der Regierung ſeien in letzter Zeit Lohn- ſenkungen vorgenommen worden, die in einzel— nen Textilwarenfabriken bis zu 50 Prozent ge— gangen ſeien. 45 Prozent der deutſchen Arbeiter hätten einen Wochenlohn unter 30 Mark, und von den Unternehmern werde mit Stillegungs— drohungen auf eine weitere Lohnſenkung hinge— abbeitet. Abg. Limbertz(S.) begründet eine ſozial⸗ demokraliſche Interpellation über den Lohnab— bau und weiſt darauf hin, daß der gleichzeitig zu— geſagte Preisabhau als geſcheitert betrachtet werden müſſe.(Dauernde Zuruſe und Unter— brechungen der Kommuniſten.) Eine der Haupt⸗ urſachen der deutſchen Wirtſchaftskriſe ſei die gewaltige Machtſtellung der Kartelle. Zur Be— ſettigung dieſer Mißſtände habe die Sozial- Uemokratie ein Kartellgeſetz im Reichstag bean— ragt. Der Weg der Lohnſenkung werde nicht zur Beſeitigung der Kriſenzuſtände führen. Der auf dem Gebiete des Schlichtungsweſens durch die Notverordnung geſchaffene Zuſtand könne nicht für die Dauer aufrecht erhalten werden. Der Reduer verteidigt ſchließlich die Haltung der Gewerkſchaften beim Ruhrſchiedsſpruch. Dieſe Hütten den Lohnabbau nicht gutgeheißen. Neichsarbeitsminiſter Dr. Steger⸗ wald erklärt, daß er bei der Beratung ſeines Etats im Ausſchuß ausführlich zu den Fragen des Lohnabbaues und des Arbeitsmarktes Stel⸗ Mug nehmen werde. Daß die Wirtſchaft einer Erleichterung bedürfe, brauche nicht näher be⸗ gründet zu werden. Die Möglichkeiten, von der Seite der Frachten und der öffentlichen Abgaben her dieſe Erleichterungen zu ſchaffen, ſeien ſehr gering. Man könne daher an der Lohnſeite nicht vorübergehen. Es iſt aber ein großer Jrrtum, ſo fährt der Miniſter fort, wenn manche Wirtſchaftskreiſe glauben, daß alle Erleichterungen nur von ber Lohn⸗ ſeite herkommen können. Es iſt auch ein Trugſchluß, anzunehmen, daß an den ſozialen Laſten noch Milliarden geſpart werden können.(Zuruf bei den Nationalſoziali⸗ den:„Youngplan!“) Die Debatte über den Amuigplan iſt ſo abgebroſchen. daß man nicht uterher damit kommen ſollte.(Großer Lärm rechts.) Der Krieg hat in unſerer Wirtſchaft der⸗ aptige Werte vernichtet, daß ſie auch ohne den Poungplan eine ſchwere Kriſe durchmachen müß⸗ 10 So hohe Lohnſenkungen, wie ſie der kommu⸗ Aiiſche Redner anführte, ſind durch das ſtaat⸗ düche Schlichtungsweſen nicht durchgeführt wor⸗ den. Es ſtimmt auch nicht, daß von Preisſenkung garnichts zu ſpüren ſei. Mit der Beratung der voaliegenden Anträge im Ausſchuß iſt die Re⸗ ee. Dr. Agena(Dut.) ſtimmt dem kom⸗ kmaniſtiſchen Antrag auf Aufhebung der Schlich⸗ tunqnotverorbnung zu. Die Regierung betrachte offenbar ſchon als den Nov nalzuſtand, ihre bebe geberischen Akte mit dem Mittel der Not⸗ verorbnung durchzuführen. Mit dieſer neudeut⸗ ſchen Geſetzgebungspraxis kommen wir allmählich in den Zuſtand der Diktatur hinein. Auch aus ſaßztlichen Gründen iſt dieſe Notverordnung zu fen. Wir lehnen dieſe Zwangsjacke ab. Abg. Stärtz(S.) wendet ſich gegen die Pvapfs des ſtaatlichen Schlichtungsweſens, das beſonders in Weſtdeutſchland immer zugunſten der Unternehmer und um Schaden der Arbeiter kommun! hen Antrag auf Aufhe⸗ a wirke. 5 9 5 Notverordnung würden die National⸗ Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— nnahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor- mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platvorſchriften bei Anzeigen werden nach Moglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Schlichtungsweſen Kommuniſtiſcher Antrag auf Aufhebung der Notverordnung wird an den Kusſchuß verwieſen.— Um die Cohn⸗ und Preisſenkung Nach einer kurzen Kontroverſe zwiſchen den Abgg. Winnefeld(DVP.) und Stürtz N. S.) war die Ausſprache beendet. Die Anträge und Interpellationen gehen an den ſozialpolitiſchen Ausſchuß. Als letzter Punkt ſteht auf der Tagesordnung der Bericht des Haushaltsausſchuſſes über die Verbilligung von Friſchfleiſch für die minderbe— mittelte Bevölkerung. Bas Rommuniqus Berlin, 4. Febr. Zu den Beſprechungen des Reichskunzlers Dr. Brüning und des Reichsfinanzminiſters Dietrich einerſeits und dem Führer der Deutſchen Volkspartei, Abg. Dingeldey, und dem Etatsreferenten Dr. Cre⸗ mer andererſeits wird im Einvernehmen mit dem Reichskanzler folgendes mitgeteilt: 1. Welche Einnahmeausfälle infolge der Einflüſſe der allgemeinen Wirtſchaftsverhält⸗ niſſe gegenüber den Etatsanſätzen eintreten 22 lungs⸗ und Berlin 4. Febr. Die Ueberhandnahme des politiſchen Terrors auf den Straßen und in Verſammlungen hat bereits bazu geführt, daß man ſich in hieſigen politiſchen Kreiſen mit der Frage der Ergreifung beſonderer Maßnahmen beſchäftigt, um die Sicherheit und Ordnung im Staate aufrecht zu erhalten. Allenthalben wird dabei die Forderung erhoben, den ja bereits in parlamentariſcher Hinſicht angewandten Artikel 48 auch in ſeinen weiteren Beſtimmungen aus— zunutzen. Jusbeſondere glaubt man genügend Grundlagen zu haben, um die für Notzeiten vorgeſehene Aufhebung des Artikels 118 der Reichsverfaſſung, der die Preſſefrei⸗ heit garantiert, durchzuführen. Es iſt gewiß kein Zweifel, daß die radi⸗ kale Preſſe mit ihrer Tonart, die von An⸗ dersdenkenden oder ihren Gegnern faſt nur noch von Mördern und Ehrloſen ſpricht, an der Ver⸗ Fraulfurt a. M., 4. Febr. Von 32 Millionen Dollar, die als Geldbeſchaffung für die Reichs⸗ kaſſe aus der Bevorſchuſſung des Kaufpreiſes der von der Reichsverſicherungsanſtalt erworbe⸗ nen Reichsbahnvorzugsaktien dienen ſollen, wird wie die„N. B.L.“ meldet, Frankreich ein Drittel übernehmen, Amerika zuſammen mit zwei klei⸗ neren europäiſchen Geldmärkten ſorgt für die Aufnahme von knapp einem Drittel des Ge⸗ ſamtbetrages, dann folgt dem Bytrag nach eine Gruppe ſchweizeriſcher Banken, danach eine Gruppe engliſcher Häuſer, darunter die führende Firma Higginſon, und ſchließlich der holländiſche Markt, wo Mendelsſohn⸗Amſterdam führt. Ueber den Zinsfuß des auf eine Laufzeit bis zu 1½ Jahren geſtaffelten Kredits wird noch verhandelt. Man nianmmt au, daß er verhältnis⸗ mäßig gänſtig ſein und zwiſchen 6 und 7 v. H. 15 Abg. Gerig(Z.) beantragt Zurückſtellung dieſes Punktes, bis der Bericht des handelspoli⸗ tiſchen Ausſchuſſes zur gleichen Frage vorliegt, was gegen Nationalſozialiſten und Kommuni⸗ ſten angenommen wird. Um 5.30 Uhr vertagt ſich das Haus auf Donnerstag 3 Uhr. Tagesordnung: Zweite Beratung des Etats des Reichskanzlers und der Reichskanzlei in Verbindung mit dem national⸗ ſozialiſtiſchen Antrag auf Reichstagsauflöſung. Das Uebereinkommen zwiſchen Regierung und D. D. PD. Defizit wird nur durch Einſparungen gedeckt.— Ermächtigungs⸗ geſetz für die Regierung können, läßt ſich heute mit endgültig nicht überſehen. 2. Der Reichskanzler und Reichsfinanzmini⸗ ſter ſind entſprechend früheren Erklärungen mit der Neichstagsfraktion der Deutſchen Volks⸗ partei einig darin, daß ſolche Ausfälle nur durch weitere Ausgabenkürzungen und nicht durch Erhöhung durch Vermehrung von Schulden gedeckt wer⸗ den dürfen. 3. Um der Reichsregierung die einwand⸗ freie Möglichkeit ſolcher Erſparniſſe zu ſchaf⸗ fen, mird die Regierung den Reichstag um eine entſprechende Ermächtigung erſuchen. voller Sicherheit Einſchränkung der Verſamm⸗ vreſſefreiheit? Bekämpfung des politiſchen Terrors mit Artikel 482 hetzung die Hauptſchuld trägt. Deswegen er— ſcheint es begreiflich. daß derartige Gedanken⸗ gänge von einer Einſchränkung der Preſſefrei— heit in Kreiſen, die ſich für die Erhaltung des Staates einſetzen, ventiliert werden. Im gleichen Zuſammenhang wird auch gefordert, daß die Verſammlungsfreiheit, die Artikel 123 der Reichsverfaſſung garantiert, eingeſchränkt wird, da die Demonſtrationsverſammlungen der letzten Zeit durch die terroriſtiſchen Maßnahmen radikaler Elemente nur allzuoft ſchweres Blutvergießen nach ſich gezogen haben. Inwieweit es möglich ſein kann, dieſe durchaus berechtigten Forderungen zu erfüllen, muß ſelbſt⸗ verſtändlich Gegenſtand eingehender Erörterun— gen der zuſtändigen Stellen ſein. Ob es über— haupt nötig iſt, Artikel 48 der Reichsverfaſſung anzuwenden, verdient eingehende Prüfung. Internationale Geldhilfe für Deutſchland 32 Millionen Dollar Bevorſchuſſung von Reichsbahnvorzugsaktien liegen wird. Ein endgültiger Abſchluß der Trans⸗ aktion iſt vor Ende der Woche nicht zu er— warten. i 1 45 Die Entſpannung, die die internationale Atmoſphäre durch den Erfolg der jüngſten Rats⸗ tagung erfahren hat, iſt auch in Frankreich nicht ohne Wirkung geblieben. Die Einſtellung zu Deutſchland hat ſowohl in den politiſchen Krei⸗ ſen wie vor allem auch in der breiteſten Oeffent⸗ lichkeit eine erfreuliche Wendung zum Beſſeren erfahren. Das äußert ſich nicht nur in der Preſſe, die ſich zum erſtenmal ſeit längerer Zeit wie⸗ der bemüht, den Schwierigkeiten Deutſchlands in objektiver Weiſe Rechnung zu tragen, ſondern auch in der einſtweilen lerdings noch mehr d eee e 15 den nach ihrer Wohnung. die Geſundung der franzöſiſchen Politik gebenden Stellen und Kreiſe, Ueberwindung der ſchweren Wirtſchaftskriſe nach Möglichkeit zu erleichtern. [Es handelt ſich dabei allerdings ö Eiſenbahnvorzugsaktien ausreichend gedeckt Gleichzeitig damit iſt aber auch das private Kre⸗ irgendwelcher Laſten oder ſchleudert. durch Glasſplitter verletzt. 48. Jahrgang Deutſchland die Ein erſter, wenn auch beſcheidener Anfang iſt in dieſer Hinſicht gemacht durch die von der Re⸗ gierung gebilligte und befürwortete Beteiligung der franzöſiſchen Banken an der Aufbringung des Zwiſchenkredits für die deutſche Regierung. nur um den geringfügigen Betrag von 700 Millionen Fran- ken, der überdies durch die Verpfändung — ditgeſchäft, von dem die franzöſiſchen Banken ſich nach den Wahlen vom 14. September faſt völlig zurückgezogen hatten neuerdinas wieder recht lebhaft in Gang gekommen und es dürften be— reits wieder einige hundert Millionen ſein, die auf dieſem Wege der deutſchen Wirtſchaft an kurzfriſtigen franzöſiſchen Geldern gugefloſſen ſind. Vermiſchtes Der deutſch⸗polniſche Streitfall vor dem Haager Gerichtshof. witb. Haag, 4. Febr. Das Sekretariat des ſtändigen Internationalen Gerichtshofes teilt mit, daß der wegen der deutſchen Minder⸗ heitsſchulden iſt Oſtobeſchleſien entſtandene deutſch-polniſche Streitfall ihm vom Völker⸗ bundsrat zur gutachtlichen Entſcheidung un⸗ terbreitet worden ſei. Das darauf bezügliche Erſuchen des Völkerbundsrates geht auf die von ihm am 24. Januar ds Is. gefaßte Ent⸗ ſchließung zurück, Der Präſident des Gerichts⸗ hofes wird in Kürze einen Termin zur Durch⸗ führung de ſchriftlichen Verfahrens bekannt geben. 5. Schreckensſzene im Zirkus Buſch. ib. Berlin, 4. Febr. Zirkus Buſch kam es heute Schreckensſzene, als nach Beendigung einer Filmaufnahme die Mitwirkenden zur Kaſſe drängten, um ſchnell ihr Geld zu erhalten. Be: dem Gedränge wurde der Kabel der Lichtma— ſchine herausgeriſſen, ſodaß eine größere Stichflamme entſtand. Dadurch wurde unter den Anweſenden eine Panik hervorgerufen, beider ſieben Perſonen verletzt wurden. Zwei der Verletzten mußten in ein Krankenhaus geſchafft werden. 7 Im Gebäude des mittag zu einer Zuſammenſtoß zwiſchen Eiſenbahnzug und Dynamitauto. 5 wtb. Salt Lake Titz(Utah), 4. Febr. An einem Bahnübergang in der Nähe der Stadt ſtieß geſtern ein Perſonenzug mit einem mit Dynamit beladenen Laſtauto zuſammen. Es erfolgte eine furchtbare Exploſion. Das Laſt⸗ auto wurde vollſtändig zerriſſen und die Lo⸗ komotive ſchwer beſchädigt. Der Führer des Autos, ſowie ſein Begleiter und der Lokomo⸗ tivführer wurden getötet; der Heizer wurde durch ausſtrömenden heißen Dampf ſchwer verbrüht. Autounfall des Miniſteraildirektors enb. Berlin, 4. Febr.(Eigene Meldung.) Miniſterialdirektor Spiecker, der frühere Reichspreſſechef, der jetzt im Reichsinnenmint⸗ ſterium tätig iſt, iſt nach einer Meldung der „B. 3.“ heute vormittag, auf der Fahrt von ſeiner Wohnung in Dahlem, Friedbergerſtr. 19, nach dem Zentrum verunglückt. Sein Wa⸗ gen ſtieß an der Ecke der Ehrenbergerſtraße in Dahlem mit einer Autodroſchke zuſammen und wurde gegen einen Laternenpfahl ge⸗ Spiecker und ſeine Frau wurden Frau Spiecker er⸗ Man brachte die bei⸗ Spicker. litt einen Nervenchock. plaidoyer und Strafantrag im Tauſend⸗ Prozeß „Tauſend glaubte ſich ſelbſt nicht“ wtb. München, 4. Febr. Zu Beginn der Mitt⸗ wochsſitzung im Tauſend⸗Prozeß lehnte das Ge⸗ richt ſämtliche neuen Beweisanträge der Ver⸗ teidigung mit der Begründung ab. daß ſie nicht geeignet ſeien, neue Aufklärung zu bringen. Hierauf begann Staatsanwalt Dr. Schäfer mit ſeinem Plaidoyer. Er führte u. a. aus, bis heute ſei es noch niemand gelungen. Gold künſtlich herzuſtellen. Obwohl die techniſchen Kenntniſſe des Angeklagten die eines Laien nicht überſtiegen, habe er ſich an unlösbare Probleme herangemacht, wie die Quadratur des Kreiſes, die Goldherſtellung, die Zertrümmerung der Atome uſw. Aber alle ſeine Erfindungen ſeien bei der wiſſenſchaftlichen Nachprüfung als un— brauchbar befunden worden. Eingehend erörterte der Staatsanwalt die Frage, ob der Angeklagte darauf ausgegangen ſei, ſich einen Vermögens— vorteil zu verſchaffen, oder ob er nur ein Hyſte— riker ſei, der ſich in der Rolle des Erfinders ge— fallen habe. Daß Tauſend an ſeine Erfindung ſelbſt nicht geglaubt habe. gehe daraus hervor, daß er mit unredlichen Mitteln gearbeitet habe. „Nach dem Gutachten der Sachverſtändigen ſei das erzielte Gold zweifellos hinzugeſetzt worden. Das gehe ſchon daraus hervor, daß das Goldergebnis einzelner Verſuche im Verhältnis zum Ausgangsmaterial ein größeres geweſen ſei, als es durch eine chemiſche Reaktion hätte erfolgen können. Sein Beſtreben. die erhaltenen Summen ſofort in Grundſtückskäufen feſt anzu⸗ legen, ſpräche gegen ſeinen guten Glauben. Schlieſilich ſtreifte der Staatsanwalt die Tauſend zur Laſt gelegten einzelnen Fälle des vollende— ten und verſuchten Betruges und beantragte hinſichtlich des Falles des Reichsanwaltes Buk— keley, das Verfahren vorläufig einzuſtellen. da er wegen des Nichterſcheinens des Zeugen Bucke— ley nicht in der Lage ſei, den Angeklagten reſt— los zu überführen. Im weiteren Verlauf ſeines Plaidoyers be— antwortete der Staatsanwalt die Frage, ob der Angeklagte die Abſicht gehabt habe, ſich einen Vermögensvorteil zu verſchaffen, dahin, daß der Angeklagte das größte Intereſſe an der Anwer⸗ bung neuer Einzahler hatte und dieſe durch Vorführung günſtiger Verſuche zur Geldhergabe beſtimmt habe. Der Staatsanwalt kam weiter auf die Vorgänge bei Auflöſung der Geſellſchaft 164 und bei Gründung des Tauſend'ſchen Studien⸗ vereins zu ſprechen, wobei ſich Tauſend gleich 25 Prozent der ſämtlichen Eingänge zubilligen ließ. Damit ſei auch ſein materielles Intereſſe an der Gewinnung neuer Einzahler gegeben. Dieſe Einzahlungen betrugen bekanntlich 794000 Mk. Der Staatsanwalt ſtellte feſt daß nach den einhelligen Gutachten der Sachver⸗ stündigen über die Erfolge, ſoweit ſie über Milliarammerfolge hinausaingen, nur bewußte, unlautere Machenſchaften erzielt ſein konnten. Einen größeren Raum nahm auch die Be— ſprechung der Verſuche in der ſtaatlichen Münze in Anſpruch. Der Staatsanwalt be— zeichnete es als wahrſcheinlich, daß der Ange— klagte, deſſen Goldfüllfederhalter ſpurlos ver— ſchwunden iſt, dieſen ſelbſt habe verſchwinden laſſen und daß aus dieſem Verſchwinden des Füllfederhalters der Erfolg in der Münze zu erklären ſei. Es ſei unmöglich, daß Tauſend an ſein Verfahren geglaubt habe. Am Schluß ſeines Plaidoyers, in dem er Tau⸗ ſend als einen ſtrupelloſen Gewohnheitsbetrüger und als einen internat'ang'en Hochſtapler bezeichnete, beantragte der Staatsanwalt wegen des fortgeſetzten Verbrechens des Be⸗ truges zum Schden der Mitglieder der Ge⸗ ſellſchaft 164 und des Studienvereins insgeſamt eine Gefüängnisſtrafe von ſechs Jahren abzüglich einer Unterſuchunashaft von einem Jahr ſechs Monaten. Wegen der Niedrigkeit der im Falle Meinhold bewieſenen Geſinnung verlangte der Staats⸗ anwalt für den Angeklagten fünf Jahre Ehrverluſt. f Die Koſten des Verfahrens ſollen dem Ange⸗ Hagten aufgebürdet und das geſamte Schmelz⸗ material einſchließlich des in der Kaſette befind⸗ lichen Goldes eingezogen werden. Wegen des Betrugsverſuches gegen den Verein bei Ablöſung Buckeleys wurde wegen Mangels an Beweiſen Freiſprechung beantragt. In dem Betrugsfall wegen des Darlehens an Buckeley wurde vor⸗ läufige Einſtellung gefordert. Gegen den Rechts⸗ anwalt Dr. Buckeley, der heute nicht erſchienen war, beantragte der Staatsanwalt eine Strafe von 1000 Mk. evtl. 10 Tage Haft. 9. * Die Not der LCandwirtſchaft Vertreter der Bauernſchaſt beim Reichskanzler wtb. Berlin, 4. Febr. Vertreter der Bau⸗ ernſchaft wurden heute vom Reichskanzler in Gegenwart des Reichsminiſters für Ernäh⸗ rung und Lendwirtſchaft und des Reichsmini⸗ ſters Treviranus zur Ausſprache über die agrarpolitiſche Lage empfangen. Die Vertreter der Bauernſchaft wieſen auf die außerordentlich ſchwierige Lage der bäuer⸗ lichen Veredelungswirtſchaft hin, hervorgeru— fen durch die Konkurrenz des Auslandes un⸗ ter gleichzeitiger Verteuerung der Futtermit⸗ telbaſis und verſchärft durch das Fehlen lei⸗ ſtungsfähiger Abſatzorganiſationen. Es wur⸗ de eine ſofortige Inangriffnahme dieſer Prob⸗ leme durch reichsgeſetzliche Regelung erbeten. Dem Reichskanzler werden alsdann Vorſchlä⸗ ge betreffend die beſondere Berückſichtigung der bäuerlichen Intereſſen beim Kartoffelbau und bei der Regelung der Zuckerwirtſchaft unterbreitet. Bei der Beſprechung der Oſthilfefragen wurde von den Vertretern der Bauernſchaft mit beſonderem Nachdruck auf die Notwendig⸗ keit produktiver Hilfsmaßnahmen und der bäuerlichen Beſitzbefeſtigung hingewieſen. Der Reichskanzler ſagte den Vertretern der Bauernſchaft zu. daß die vorgetragenen Wün⸗ ſche bei den in Angriff genommenen Geſetzge⸗ bungsarbeiten nach Möglichkeit berückſichtigt werden ſollen. Der verliebte Schwedenprinz Prinz Cennart über ſeine eiratsabſichten enb. London, 4. Febr. Ein Sonderkorreſpon⸗ dent der„Daily Mail“ meldet den Inhalt eines Telefongeſprächs, das er geſtern mit dem in Stockholm weilenden Prinzen Lennart von Schweden hatte, deſſen Heiratspläne auf das Veto des Königs Guſtaf geſtoßen ſind. Der Prinz erklärten er beabſichtige, ſeine landwirtſchaftli⸗ chen Studien zu Ende zu führen und ſich in un⸗ gefähr einem Jahre mit Fräulein Nißvand trauen zu laſſen. Er werde ſich dann auf der Inſel Mainau im Bodenſee als Landwirt nieder— laſſen. Seine Verlobte treibe gegenwärtig deut— ſche Sprachſtudien, um ſich auf ihr künftiges Le— ben vorzubereiten. Die nicht ebenbürtige Schwiegertochter. Der König von Schweden erklärt lt.„N. B. L.“ in einer offiziellen Kundgebung, daß er zu der von ſeinem Enkel, dem Prinzen Lennart, be⸗ abſichtigten Heirat mit Fräulein Nißvandt ſeine Einwilligung nicht erteilen könne. Prinz Lennart hat daraufhin ſeine Verlobung bekanntgegeben und erklärt, daß er bereit ſei alle Konſequenzen aus dieſem Schritt zu ziehen. Der junge Prinz wird voraus ſſichtlich aus dem ſchwe⸗ diſchen Königshaus ausgeſchloſſen werden und muß auch auf die ihm von der Königin vermach⸗ ten Juwelen verzichten, da die Königin in ih— rem Teſtament ausdrücklich erklärt hatte. daß. im Fall ſich der Prinz unebenbürtig verheirate, die Erbſchaft einer Stiftung zufalle. Prinz Len— nart beſitzt jedoch von ſeinen ruſſiſchen Ver- wandten her ein nicht unweſentliches Vermögen. Es iſt möglich, daß Prinz Lennart in Zu⸗ kunft den Namen Lennart Wilhelmſon anneh— men wird. Bilder des Schreckens weitere Einzelheiten von der Erdbebenkataſtrophe auf Neuſeeland mehr als 1000 Todesopfer? wtb. Wellington, 4. Febr. Die Zahl der auf⸗ gefundenen und namentlich feſtgeſtellten Toten be⸗ trägt ungefähr 100, außerdem ſind ſechs noch nicht identifizierte und vier bis zur völligen Unkennt⸗ lichkeit verſtümmelte Leichen geborgen worden. Es werden aber noch viele Perſonen vermißt, ſo⸗ daß ſich die Verluſtliſte noch erhöhen dürfte. Ein Zeitungskorreſpondent, der nach Napier durchgelangen konnte, berichtet nähere Einzelhei⸗ ten von der Kataſtrophe. Darnach iſt das Teaute⸗ Seminar der Maori-Knaben unwiederherſtellbar zerſtört, aber die hiſtoriſche Holzkirche mitſamt ihrem Turm iſt unbeſchädigt geblieben. Die Stadt Haſtings bietet einen troſtloſen Anblick, Es iſt kaum möglich, auf den Straßen vorwärts zu kommen. Die Straße von Haſtings nach Napier iſt in einem unbeſchreiblichen Zuſtande; an eini⸗ gen Stellen iſt ſie vollſtändig verſunken. Die Ver⸗ wüſtungen in Napier ſind womöglich noch größer 4 in Haſtings. Die Marine⸗Promenade bildet eine einzige Straße zuſammengebrochener Häuſer. Ueberall trifft man obdachloſe Familien. Alle Bankgebäude in Napier ſind eingeſtürzt, das ganze Gechäftsviertel iſt eingeäſchert. Die Ver⸗ lagshäuſer der beiden Zeitungen mit ihren mo⸗ dernen Maſchinen ſind vollſtändig zerſtört. Im Hafen von Ahuriri. dem Seehafen von Napier, hat das brennende Oel der Tanks ſo gut wie alles zerſtört. Beſonders ſchmerzlich war der Einſturz des Daches der Schule. das auß die Schüler herabfiel. Die großen Tribünen desRenn⸗ platzes wurden in aller Eile in Hilfskrankenhäu— ſer verwandelt. Das neue ſtädtiſche Theater iſt ausgebrannt, ebenſo dic noch nicht fertiggeſtellte St. Pauls⸗Kirche. Die Kathedrale iſt unwieder⸗ herſtellbar beſchädigt In der Umgegend von Mohaka iſt das Land zerwühlt. Die Flüſſe ſtauen ſich. Das groß⸗ Baſſin im Hafen von Napier. ns uer dem Namen FJronpot“ bekannt war und wo Fiſcherboote„%, Daub 1 Varna. Roman von Max von Weißenthurn. 17. Fortſetzung. „Sehr unwahrſcheinlich. Die Leslies ind von nur beſcheidener Herkunft. Wenn ich nicht irre, iſt der Vater des Majors ein Kauſmann geweſen.“ Der Herzog ſchüttelte den Kopf. „Ich trachte danach, irgendeine Erklärung für dieſe merkwürdige Aehnlichkeit zu finden“ erklärte er, während unwillkürlich ein ſchwe⸗ rer Seufzer auf ſeine Lippen trat. Die Gräfin zuckte die Achſeln. „Ich glaube, lieber Freund, daß Sie die Aehnlichkeit übertreiben!“ ſagte ſie.„Fräulein Leslie iſt ein hübſches Mädchen, aber ſie iſt wie die verblichene Herzogin meinem Erinnerungsvermögen nach war. Aehnlichkeiten aber beſtehen oft, wo auch oder Rechtferti⸗ nicht annähernd ſo ſchön, nicht die geringſte Urſache gung exiſtiert.“ „Ja, ich fürchte, daß ſich auch für dieſen Fall kein Schlüſſel, keine Aufklärung findet!“ ſprach der Herzog gepreßt. 4„Münſchen Sie es denn?“ „Ich bin ein ſehr einſamer Mann, und es als würde es ein großer Segen für mich ſein, wenn ich jene Familienbande finden könnte, die zum Glück kommt mir zuweilen vor, eines jeden Mannes notwendig ſind.“ „Ein Mann, gleich Ihnen, kann doch leicht eine Familie gründen“, ſprach die Gräfin von Saint Maure, ſich im Stillen die Frage ſtel⸗ lend, ob der Herzog wohl Blanche oder Chri⸗ ſtine einen Heiratsantrag ſtellen werde.„Sie find ein noch junger Mann, und manche Frau 1 1 5 4 n würde ſich glücklich ſchäßen, Ihr Leben zu ver⸗ ſchönern!“ „Das mag ſein“, ſprach der Herzog, wäh— rend ein ironiſches Lächeln um ſeine Lippen ſpielte,„ich würde es aber vermutlich ſchwer finden, mich dem Glauben hinzugeben, daß ich noch irgend eine Frau glücklich machen könne.“ „Daran läßt ſich doch nicht zweifeln, an⸗ geſichts der Stellung, die Sie ihr geben!“ pro⸗ teſtierte die Gräfin. „Eine Frau aber, die mich nur meiner Stellung wegen nehmen wollte, könnte mich doch wohl kaum glücklich machen!“ erwiderte er eiſig kalt, und die Gräfin begriff, daß ſie in ihrem Eifer eine große Dummheit begangen hatte. Das Geſpräch wurde unterbrochen, und der Herzog fand erſt im ſpäteren Verlauf des Abends Gelegenheit, wieder über Varna zu reden, diesmal mit Beatrice Gray. „Die Gräfin von Saint Marre verſichert mir“, ſprach er, daß die Leslies mit der Fa⸗ milie meiner Frau durchaus in keiner Be⸗ ziehung geſtanden haben können, denn ich habe halb und halb gehofft, daß irgend eine Verwandtſchaft zu ermitteln ſei, auf welche ich Rechte geltend machen könne.“ „Es wäre ſehr hübſch geweſen, ſo plötzlich eine ſo reizende Verwandte zu finden“, ge⸗ ſtand Beatrice zu. „Ja, mag es auch Selbſtſucht ſein, ich wäre ſehr froh geweſen, wenn dieſes Mäĩ⸗ chens Aehnlichkeit mit meiner Frau ſich durch eine Zugehörigkeit zu meiner Familie gerecht⸗ fertigt hätte“, verſetzte der Herzog traurig. „Stehe ich doch ſo ganz einſam und verlaſſen da! Ich habe keine Erben, und mit mir er⸗ liſcht der alte Name meines Hauſes!“ ö „Sie haben aber zahlreiche gute Freunde und könnten derer noch mehr haben, wenn Sie ſich gar nicht zu ſehr von aller Welt zu— rückziehen wollten“, ſuchte das gleich ihm den Ernſt des Lebens voll verſtehende Mädchen ihn zu tröſten. „Darf ich Sie zu meinen Freunden rech— nen?“ fragte der Herzog mit einem Blick, der ſeinem für gewöhnlich kaltem Antlitz etwas unendlich Anziehendes verlieh. „O, gewiß! Mein Bruder und ich ſind ſtolz darauf, uns zu Ihren Freunden zählen zu dürfen!“ entgegnete Beatrice mit offenem Blick. „Ich habe jetzt ganz ſpeziell Sie und nicht Ihren Bruder gemeint“, fuhr der Herzog ge— dämpften Tones fort.„Beatrice, laſſen Sie mich eine Frage an Sie ſtellen. Können und Wollen Sie fürs Leben meine Freundin ſein? Darf ich es wagen, Sie in einem heiligeren Sinne, als nur in jenem gewöhnlichen Freund⸗ ſchaft zu bitten, mir für das ganze Leben an⸗ zugehören? Wollen Sie mir die Ehre er⸗ weiſen, meine Gattin zu werden?“ Die Frage wurde mit einer gewiſſen Feier⸗ lichkeit geſtellt, die den tiefen Ernſt in Bea⸗ trices Augen nur noch erhöhte; ſie fand keine Entgegnung der Worte, aber ſie legte ihre Hand in die ſeine, und er wußte, daß dies keine Verneinung auf ſeine Frage war. 15. Kapitel. Gin Pak t. „Die Parkwege ſind kein Gemeingut, nicht wahr?“ fragte Gottfried eines Nachmittags. „Natürlich nicht!“ entgegnete die Gräfin. „Wie kommſt du auf dieſen Einfall?“ „Weil ich einer fremden Perſon im Parke Dr. Voretzſch, der deutſche Botſchafter in Tokio und General- leutnant Caiſhi Nagaoka(weißer Bart) während der Enthüllungsfeier. Zum Gedenken des verſtorbenen Ozeanfliegers Frhr. v. Hünefeld, wurde in Tokio feierlich eine Bronzebüſte enthüllt. gen pflegten, iſt jetzt trockenes Land und längs der Wege ziehen ſich Spalten in einer Länge bis zu 20 Metern hin. Die genaue Feſtſtellung der Zahl der Todesopfer wird wohl noch längere Zeit beanſpruchen. Hilfsmaßnahmen in Neuſeeland. wib. Wellington, 4. Febr. Eine polizeiliche Verordnung verbietet allen Unbefugten und mit keinen beſonderen Erſaubnisſcheinen verſehenen Perſonen weiter als Dannevirke(eine Station der Eiſenbahn Wellington Napier) zu reiſen, damit das Rettungswerk nicht durch Neugierige gehindert wird Die Hilfsaktion iſt in vollem Gange. Der Generalgouverneur Neuſeelands ſtiftete 100 Pfund Sterling. das Publikum be⸗ teiligt ſich in großherziger Weiſe an der Samm⸗ lung der nötigen Beträge. In Palmerſton(zwi⸗ ſchen Napier und Wellington) ſind Varbereitun— gen zur Aufnahme von 5000 7 htlingen ge— macht worden. Mehr als 1000 Todesopfer? wtb. Wellington 4. Febr. Aus den letz. ten Meldungen ſcheint hervorzugehen. daß die Zahl der Todesopfer bei dem Erdbeben viel größer iſt, als urſprünglich angenommen. Die ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden in Haſtings ſchätzen die Zahl der Todesopfer in dieſer Stadt auf mehr als 100 von denen viele noch unter den Trümmern liegen. In Napier, mit welcher Stadt die Verbindungen noch nicht wiederherge⸗ ſtellt worden ſind, ſoll die Zahl der Toten weit über 100 betragen. Flüchtlinge aus Napier. die eben hier eingetroffen ſind, ſprechen ſogar von 1000 Tadesopfern. Aus der kleinen Stadt Tara⸗ dale wird gemeldet, daß dort 30 Perſonen um⸗ gekommen ſind. Erhöhte Tätigkeit eines neuſeeländiſchen Geiſers. wib. Wellington, 4. Febr. Der„Schwarze Geiſer“ bei Wairakei ſchleudert infolge des Erd⸗ lebens mehreremale am Tage Waſſerſäulen von 5 ene ing begegnet bin, die offenbar nicht recht bei Ver⸗ nunft war, eine große, ſchwarzgekleidete Frau, die früher ſchön geweſen ſein mag, in deren Geſichtsausdruck jetzt aber geradezu Ab⸗ ſtoßendes liegt und die ſich jedenfalls auffal⸗ lend merkwürdig benahm.“ „Und wo trafſt du ſie?“ „So nahe dem Schloß, daß ich dachte, ſie ſuche die Geheimtür, die ſich an der Seite der Gewächshäuſer befindet. Ich fragte ſie, wen ſie zu ſprechen wünſche, worauf ſie mich an ſtarrte und allen möglichen Unſinn zu ſprechen begann.“ „Was ſagte ſie denn für Unſinn?“ forſchte Ledward vom Kamin herüber, an den er ge⸗ lehnt ſtand. „Tolles Zeug,— daß ſie doch ins Haus kom⸗ men werde, aus welchem man ſie gewaltſam fern halte, und daß ſie den ihr gebührenden Platz ſchon einnehmen wolle. Wie geſagt, auf mich machte ſie den Eindruck einer vollendeten Närrin. Ich geleitete ſie natürlich auf die Straße. Der Vorfall hat mich aber zu der Einſicht gebracht, daß es wohl praktiſcher wäre, den Park ein⸗ für allemal für das Publikum abzuſperren.“ „Ich werde mit Parker darüber ſprechen“, meinte Ledward in anſcheinend gleichgültigem Tone. „O, ja, tue das ſogleich!“ rief die Gräfin lebhaft.„Es iſt mir nichts unheimlicher, als der Gedanke, eine Wahnſinnige in meiner Nähe zu wiſſen!“ Ledward nickte und verließ das Zimme als ob er durchaus nicht eilig habe; drauße aber nahm ſein Geſicht einen finſteren Aus⸗ druck an, legte ſeine Stirn ſich in tiefe Falten. E:: Fortſetzung folgt. N otale Nachrichten * Jünglings Fodalität. Die für heute augeſagte Generalverſammlung, muß umſtändehalber auf kommenden Dienstag verlegt werden. * Auf zum Turnerbund Masken ball. Am kommenden Samstag zieht auch beim Turnerbund Prinz Carneval mit ſeinem Gefolge ein. Punkt 20,11 Uhr geht's los. Die Vorbe⸗ reitungen zu dieſem Faſchingstreiben ſind bereits getroffen. In feenhafter Dekoration ſtehen die Freiſchützräume. Großes Vergnügen ſteht dem Narrenvolk bevor. Man reſerviere ſich desbalb frühzeitig Maskenkarten. Dieſelben ſind zum Preiſe von 1.50 Mk. zu haben in den Gaſthäuſern zum „Freiſchütz“ und„Walſiſch, ſowie bei den Mitgl. Franz Roos, Mannheimerſtr. und Hans Zwanziger, Neuhäuſerſtraße. S'is ja„Alles blos fa die Steier.“ *Die Heddesheimer Fortunen auf dem Waldſportplatz! Das Lokalderby Viern⸗ heim— Heddesheim, das von allen Viernheimern und Heddesheimern Anhängern ſehnlichſt erwartet wird, findet am kommenden Sonntag auf dem Wald- ſportplatz ſtatt. Heddesheim hat ohne Zweifel min- deſtens genau ſo gute Ausſichten auf die Meiſter- ſchaft wie die Viernheimer. Heddesheim iſt keine Heimmannſchaft, ſondern ſie hat es verſtanden aus- wärts Punkte zu holen. So z. B. wurde Altrip von den Fortunen glatt geſchlagen. Für die Grünen ſind immer noch nicht alle Meiſterſchaftshoffnungen verloren. Sie werden hoffentlich durch das Spiel gegen Phönix gewitzigt ſein und dieſen Kampf mit aller Energie durchführen. Wir verlangen unbe⸗ dingt harmoniſche und geſchloſſene Zuſammenarbeit im Sturm. Es iſt doch gleich wer das Tor ſchießt, die Hauptſache iſt, daß die Punkte in Viernheim bleiben. Vor dieſem wichtigen Spiel müſſen ſich die Spieler des Alkohols und Nikotins unbedingt entſagen, damit ſie am Sonntag körperlich friſch u. im Vollbeſitz der Kräfte ſind. Einig und ſtark, dann wird Viernheim ſiegen. Welche Frisur iſt Mode 193031? Ueber das fachliche Ergebnis der Tagung des Bundes der deutſchen Friſeure die in Nürnberg ſtattfand, hat der Vorſitzende der Mode-Kommiſfion des deutſchen Bundes der internationalen Mode- tommiſſion, die für den Winter vorgeſehene Mode vorgeführt und hat überall großen Anklang gefun⸗ den. Denn die internationale Geſellſchaft aller intereſſierten Berufe, die in Paris tagte, von allen Ländern vertreten waren, hat die deutſche Mode für tonangebend betrachtet in Anbetracht der kleinen Hutmode bedingt es eine kleine Friſur. Der Nat⸗ kenanſatz iſt kurzgehalten und nach oben luftig ge⸗ loht. Ueberall in allen Ländern wurden die langen Nackenlocken zurückgeſtellt und werden nur bei Dauerwellen etwas länger getragen. Dagegen wurde für das lange Geſellſchaftskleid ein mit Spezialſpangen anrangierte Lockenchignon gutge⸗ nannt, der am Haar feſtzuſtecken iſt, zum Teil in duftigen breiten Locken dem Nacken zu ausfriſiert In ſämtlichen Ländern wurden die langen Zöpfe aus rein ſanitäriſchen Gründen zurückgeſtellt, da ſich der Haarboden beſſer auslüftet durch das Offentragen des Bubikopfhaares. Zum Beiſpiel eine Dame mit langen Zöpfen muß den Hut in den Kopf reinpreſſen, da ſämtliche Modelle der Hüte füür Bubikopf faſoniert ſind, nun ſitzt der Hut 2—9 Stunden, oft auch noch länger, nun wird der Hut abgeſetzt, die Ausdunſtung des Kopfes bleibt unter den Zöpfen und kann nicht ausdunſten. Da- gegen beim Bubikopf iſt ſofort friſche Luft wieder eingedrungen zwiſchen den Augen und die übel— riechenden Keime werden durch die Luft getötet. gez. C. Kr. Fllmſchau 5 N „Dreyfuß“ im N. T. Lilmpalaſt. Ab heute zur Großaufführung des Rieſentonwerkes Meine Damen und Herren! a Der Prozeß des Hauptmanns Dreyfuß ſpielt in den Jahren 18941906 eine große Rolle. Er beginnt mit ſeiner Verhaftung, nimmt bald darauf mit ber lebenslänglichen Deputation und Degrada⸗— tion auf öffentlichem Platze ſeinen Fortgang und findet ſeine endgültige Löſung erſt durch die Reha⸗ bilitation des zum Major beförderten Mannes. Sicher ſind unter Ihnen, meine Damen und Her⸗ ren, noch viele, die ſich an die wechſelvollen Vor- fälle jener Jahre erinnern und die, wenn ſie auf der Bühne die Ereigniſſe vorübergleiten ſehen, oder wenn ſie in dieſem Rieſentonwerk Fritz Kortner, Grete Mosheim, Heinrich George, Hamolka, die heute ſchon Hiſtorie gewordenen Geſtalten verkör⸗ dert, ſehen oder die indem ſie im Buch Dreyfuß Leben leſen, Tage ihrer Jugend wieder zu erleben glauben. Das Zeitliche fällt ſchon jetzt von dieſer Affäre mmer mehr ab, wie er ſelbſt, der einund⸗ ſtebzigjährige im Ruheſtand lebende Oberſt und ſeine wunderbare Frau mit der Milde des Alters eine wahrhaft erhabene Objektivität gefunden haben und als zeitloſe Geſtalten über dem bitteren Er⸗ leben ihrer jungen Tage ſtehen. Solange Menſchen auf menſchlichen Richterſtühlen ſitzen und über Menſchen urteilen, werden Rechtsirrtümer ſich immer ereignen. Wenn aber der Rechtsirrtum zum Rochts⸗ verbrecher wird, dann zittert der Boden, auf dem wir ſtehen und leben. Aber die höchſte Bedeutung des Dreyfußfalles iſt die, daß er allen denen, die zu Unrecht verurteilt ſind, eine Hoffnung gibt, daß er der klaſſige Beweis der Möglichkeit der Wieder⸗ gutmachung geſchehenen Unrechts iſt, daß es wie ein Lichtſtrahl in Gefängniſſe und Zuchthäuſer leuchtet. Mögen wir darum alle mehr und mehr in heiligem Zorn gegen jede Ungerechtigkeit ent⸗ brennen. Möge unſer Herz ſich voller Mitleid allen Unſchuldigen öffnen. Millionen haben Drey⸗ fuß geleſen— Millionen ſahen Dreyfuß. Und dieſes größte Ereignis bringt heute der U. TP. als K. 100prozentigen Sprechfilm. J. Sport⸗Inſerate Unter dieſer Rubrik erſcheinen die Pauſchal⸗ Inſerate der ſporttreibenden Vereine. Sportogg. Amicitia 09 E. V. Sonntag, den 8. Febr 1931 nachm. ½3 Uhr Das große Lokalderby Foriung Heddesheim 1.— Amicitia Viernheim 1. auf dem Waldſportplatz. Vorher untere Mannſchaften 3. M. 11 Uhr und 2. Mannſch. ½ 1 Uhr. Die Spiele der unteren M. werden noch bekannt gegeben. Unſere Anhänger und Mitglieder werden höfl. eingeladen. Der Vorſtand. Deutſche Jugendkraft V'heim. Sonntag, den 8. Februar 1931 A-Klaſſe Fußball: 2.90 Unr Viernn. 1. Pr.— Höpnenp. l. 2,30 Uhr Herrnsheim 1.— Viernheim 1 1,00 Uhr Viernheim jr.— Heppenheim 2. 1,00 Uhr Kirchhauſen— Viernheim J. 1. Viernheim Jugend 3.— Heppenheim J. 1. Viernheim 1. Sch.— Viernheim 2. Sch. Handball: Lorſch 2. Mannſchaft— Viernheim 2. M. Viernheim Jugend 1.— Heppenheim J. 1. Die Spiele finden auf den Plätzen der erſt- genannten Vereinen ſtatt. Heute abd. das übliche Training in der Sporth. Freitag abend Spielerverſammlung in der„Harmonie.“ Es ladet frdl. ein Die Sportleitung. Turngenoſſenſchaft 1893 Fußballabteilung. Verbandsſpiel in Wallſtadt 1. und 2. Mannſchaft. Anfang der 2. M. 1 Uhr, 1. M. 2 45 Uhr. Abfahrt wird in der Veſammlung bekannt gegeben. Jugend— mannſchaft ſpielt in Friedrichsfeld. Abfahrt und Anfang wird ebenfalls in der Verſamm— lung bekannt gegeben. Freitag abend 8 Uhr Spielerverſammlung im Saftladen. Sämtliche Spieler ſowie Spiel ausſchuß hat anweſend zu ſein. Die Leitung. Sonntag, den 8. Febr. Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit⸗ glieder⸗ u. Generalverſammlungen u.Singſtunden Männergeſang- Verein. Heute abend 8 Uhr Singſtunde für 1. Tenor und 1 Baß um 9Uhr für 2 Tenor und 2. Baß. Der Präſident G.⸗V.„Liederkranz“. Zu dem am 14. Febr. 1931 im Gaſthaus zum Alexander ſtattfindenden Maskenball ſind Karten zu 1.20 Mk. erhältlich im Lokal und bei allen Mitgliedern. Der Vorſtand. G.⸗V.⸗„Flora“. Freitag, Abend 7 Uhr Sing- ſtunde für Bäſſe, 8 Uhr für Tenöre. Sonntag, den 8. Februar, nachm. halb 2 Uhr Generalverſammlung im„Storchen“, wozu wir alle aktiven und paſſiven Mitglieder herzlich ein— laden. Der Vorſtand. Geſang⸗Verein„Sängertreue“. Freitag, den 6. Febr 31. abends 8 Uhr Vorſtandsſitzung im goldenen Ritter. Kein Vorſtandsmitglied fehle. Der Präſident. Sonntag vormittag um 10 Uhr Singſtunde. Kein Sänger fehle. Der Vorſtand. G.⸗V.„Sängerbund.“ Am Samstag, den 7. Febr., abends halb 9 Uhr findet unſere dies— jährige Generalverſammlung im Vereinslokal ſtatt, wozu wir alle Ehrenmitglieder, paſſive und aktive Mitglieder herzlichſt einladen. Der Vorſtand. (Freitag ⸗Singſtunde fällt aus.) Sänger⸗Einheit. Am Sonntag, den 8. Februar, nachm. 1 Uhr findet im Freiſchütz unſere ordentliche General- verſammlung ſtatt, wozu die geſamte Mitglied— ſchaft ergebenſt eingeladen wird. Der Vorſtand. Radfahrer⸗Verein„Eintracht“. Sonntag, den 8. Februar, mittags 3 Uhr findet im Vereins- lokal zur Vorſtadt unſere alljährliche General- verſammlung ſtatt. Tagesordnung wird im Lo- kal bekannt gegeben. Hierzu laden wir unſere Mitglieder und Ehrenmitglieder mit der Bitte um vollzähliges und pünktliches Erſcheinen freund⸗ lichſt ein. Der Vorſtand. Tabakbau⸗Verein Wir bitten diejenigen unſerer Mitglieder, die Oelpapier zu beziehen wünſchen, Beſtellungen bei Herrn Jo ſſt aufgeben zu wollen. Der Vorſtand. Wochenplan der T.. Turnſparte: Turnſtunde Dienstag u. Freitag abend 8 Uhr. Turnerinnen: Turnſtunde Donnerstag abend. Handballer: Training Mittwoch und Freitag. Fußballer: Training Dienstag und Donnerstag unter Leitung von Haas Andr. Leichtathl.: Hallentr. Dienstag u. Freitag abend— nerstag abend bei Stabführer Fettel. Mandolinenabteilung: Uebungsſtunde jeden Mitt— woch abend bei Genoſſe Mich. Winke, bach. Die Führung. Bekanntmachung. Kohlenbedarf Die Lieferung eines Wagens Briketts ſoll vergeben werden.— Angebote ſind bis ſpäteſtens Montag, den 9. Februar 1931, vorm. 11 Uhr, bei uns einzureichen. Lieferung hat frei Bahn- hof Viernheim zu erfolgen Betr.: Betr.: Verbürgung von Dominalgefällen. Bei der Geſtellung von Bürgſchaften ſür Do— minalgefälle und Gemeindeſchuldigkeiten kommt es vielfach vor, daß Schuldner und Bürgen zur ver— ſchiedener Zeit, manchmal mit Unterſchied von einigen Tagen erſcheinen. Abgeſehen von der hier— durch bedingten Verzögerung in der Abgabe der Bürgerſcheine an die Untererhebſtelle iſt dieſes Ver— fahren nicht ordnungsgemäß. Steigerer und Bär⸗ gen haben gemeinſam zu erſcheinen und die Verbürgung zu Protokoll zu geben. Gleichzeitig machen wir darauf aufmerkſam, daß mit Rückſicht auf die hier beſtehenden ſtrengen Vorſchriften, die zum Teil an die Bürgermeiſterei unmögliche Zumutungen ſtellen und die betr. Be— amten perſönlich haftbar machen, nur beſtimmt zahlungsfähige Bürgen zugelaſſen werden können. Viernheim, den 4. Februar. 1931 Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim: Lamberth. Gebetzeiten der jüd. Gemeinde 7. Febr. Jißro Sabbat⸗Anfang 1 Morgen a„ Nachm N 1 Abend Wochentag⸗Abend „ Morgen 20. Sch'wat 5,00 Uhr 8,30 Uhr 3,30 Uhr 6,20 6,30„ 7,00„ 7 Heſſiſche Perſonalnachrichten. Ernannt wurden: Am 23. Januar: Univerſitätspro— feſſor Dr. Theodor Mayer, Gießen. Oberkir— chenrat Zentgraf, Mainz, Regierungsrat miſſion für den Volksſtaat Heſſen.— digt ſind: Bensheim; die Stelle einer evangeliſchen tech— Lauterbach, eine Lehrerſtelle für einen katho— liſchen Lehrer an der Volksſchule in Zellhauſen Kreis Offenbach. Geſuche von Anwärterinnen die noch nicht im Schuldienſt verwendet ſind oder von ſolchen, die ihre 5 Anwärterdienſt— 1903 noch nicht zurückgelegt haben, ſind zweck— os. Fürslenſioelxeit in Baꝛmolaclt Prinzeſſin Cäcilie von Griechenland und Erb⸗ großherzog von Heſſen nach der Trauung. In Darmſtadt fand die Trauung des älte⸗ ſten Sohnes des Ex⸗Großherzogs von Heſſen mit der Prinzeſſin Cäcilie von Griechenland ſtatt. Zu der Hochzeit waren zahlreiche Fürſt⸗ lichkeiten in Darmſtadt eingetroffen, u. a. der Kronprinz von Schweden, der König von Griechenland und ſein Bruder Andreas, der Vater der Braut. Trommler und Pfeifer: Uebungsſtunde jeden Don. Schäfer Darmſtadt u. Geh. Juſtizrat Roemheld Nidda zu Mitgliedern der Hiſtoriſchen Kom- Erle⸗ Eine Stelle für eine techniſche Lehrerin an der Volksſchule in Hofheim, Krs. niſchen Lehrerin an der Volksſchule im Bezirk Arbeit zu leiſten. Heſſiſcher Candtag Finanzausſchuß des Heſſiſchen Landtages. Darmſtadt, 3. Febr. Der Finanzausſchuß des Heſſiſchen Landiages ſetzie heute ſeine Bera⸗ tungen zu Kapitel 57 bei den Fortbildungsſchulen fort. Die Poſition weiſt gegen 1930 eine Ber⸗ aunderung um 11 Stellen auf; weitere 21 Stel⸗ len ſind auf den Inhaber bewilligt. Die Sach⸗ ausgaben für 1931 betragen 2,9 Millionen Mk. Auf die verſchiedenen Einwände wird regie⸗ rungsſeitig betont, daß die frühere Fortbildung bei allen Lehrern und Schülern nicht befriedigt habe. Der vollzogene Aufbau ſei gegenüber dem in anderen Ländern äußerſt ſparſam. Das werde auch vom Reichsſparkommiſſar anerkannt. Ins⸗ geſamt ſeien bisher bei den Fortbeldungsſchulen nahezu 15 Prozent Einſparungen erfolgt. Von den Berufsſtänden werde die höhere Leiſtungs— fähigkeit der Fortbildungsſchulen allgemein an⸗ erkannt. Zahlreiche in der praktiſchen Arbeit ſtehende Handwerker und Landwirte erteilten an ihr Unterricht. Gerade die Mädchenfortbil⸗ dungsſchule habe ſich überaus gut eingeführt. Ihre Notwendigkeit habe ſich gerade in der Kriegs⸗ und Nachkriegszeit beſonders beutlich gezeigt. Wegen der fehlenden Schulung der Mädchen habe man damals überall zahlreiche Kurſe einrichten müſſen. Bei den Stellvertre— tungskoſten wurde von der Regierung an Ein zelbeiſpielen gezeigt, wie ſparſam gewirtſchaftet wird. Im Zuſammenhang damit entſpann ſich eine Ausſprache über die Einrichtung von Teil⸗ ſtellen. Von der Regierung wurde betont, daß die Einrichtung lediglich aus ſozialen Gründen getroffen wurde. 50—60 Anwärter können hier⸗ durch mehr in Arbeit und Verdienſt ſtehen als ohne Teilſtellen möglich wäre. Preußen kenne ſchon ſeit Jahren eine ähnliche Einrichtung, Ba⸗ den wolle ſie neu ſchaffen. Die Lehrerſchaft, ins- beſondere die Junglehrer, ſeien dort mit der Einrichtung zufrieden. Ueber das Echo aus der heſſiſchen Lehrerſchaft müſſe man erſtaunt ſein In einzelnen Fällen ergäben ſich durch die ein— getretene Kürzung der Bezüge Härten, die ab— geſtellt werden ſollen. Eine Beſeitigung der Teilſtellen bedeute Außerdienſtſtellung von 50-690 Junglehrern, denen daneben aber auch noch Dienſtzeit verloren gehe. Aus ſozialen Gründen wolle die Regierung zunächſt an der Regelung feſthalten. Zentrum, Sozialdemokraten und Landbund halten die Einrichtung für zweckmäßig; die Re⸗ gierung ſoll durch Verfügung beſtehende Härten abſtellen. Von demokratiſcher Seite wurde das hekämpft. Eine Abſtimmung fand noch nicht ſtatt. Finanzausſchuß des Heſſiſchen Landtags. Darmſtadt, 4. Febr. Der Finanzausſchuß der Heſſiſchen Landtags genehmigte heute zunächſt Kapitel 59„Taubſtummenanſtalten“. Es ergab ſich eine Ausſprache über die mögliche Zuſammen⸗ legung der beiden Anſtalten Friedbera und Bens heim. Die Regierung erklärte, daß die Frage einer Zuſammenlegung noch nicht endgültig be antwortet werden könne. Bei Kapitel 60„Blin denauſtalten“ wird von der Regierung auf An— frage mitgeteilt, daß die mit Wiesbaden geführ— ten Verhandlungen zuerſt bezweckten, die Schüle, des Bezirks Wiesbaden nach Friedberg zu über— nehmen. Erſt, als Wiesbaden eine Blindenan— ſtalt erhielt, ſei die Zuſamenlegung nach dort er— örtert und begrüßt worden. Hierdurch könne je— doch nichts erſpart werden, da die Selbſtkoſten in Friedberg geringer ſeien. Aus rein finanziellen Gründen ſei deshalb die Friedberger Anſtalt zu erhalten. Das Kapitel wurde einſtimmig geneh— migt. Bei den höheren Schulen weiſt Kapitel 61: Gymmaſien, Realgymnaſien. Realſchulen und Obe rrealſchulen, in Einnahmen 4.5, in Ausgaben 7 Millionen auf. Das Kapitel 61a, Aufbauſchu⸗ len, weiſt 63000 Mark Einnahmen und 552000 Mark Ausgaben, Kapitel 62, Studienanſtalten, Frauenſchulen, Lyzeen und nichtſtaatliche Real ſchulen, hat 493000 Mark in Ausgaben. Insge⸗ ſamt hat der Staat für die höheren Schulen Zu ſchüſſe in Höhe von 3,5 Millionen zu leiſten, ge⸗ genüber 1930 ein Weniger von 100 000 Mark. Es ſind 14 Stellen eingeſpart, weitere 61 ſind auf den Inhaber geſetzt. Zunächſt ſollen 75 Stellen(49 akademiſche und 26 ſeminariſche) eingeſpart wer— den. Vom Landbund wurden weitere Einſparun⸗ gen gefordert. Im übrigen war die Ausſprache ſehr lebhaft. Man beſaßte ſich insbeſondere auch mit den Referendaren. Für ſie ſollen die Beſtim⸗ mungen des Kultusminiſteriums gemildert wer⸗ den. Einzelne Direktoren hätten neben dem Un⸗ terricht in der Schule auch noch ein pädagogi⸗ ſches Seminar zu leiten und hier recht ſchwierige Vom Zentrum wird ein wei terer Abbau bekämpft. Der Landbund fordert noch die Vorlage einer Statiſtik über die Koſten oro Schüler für jede Schulart. Alle Parteien be⸗ hielten ſich die Stellung weiterer Anträge vor. Zur Abſtimmung kam es heute noch nicht. Aus Nah und Fern Neuhofen, 3. Febr. Wieder ein Kin? verbrüht. Am Montag vormittag wollte ſich das 2½ Jahre alte Söhnchen von Fr. Froſch auf den Deckel eines am Boden ſtehenden Gefäßes mit kochendem Waſſer ſetzen. Der Deckel rutſchte und das Kind fiel in das kochende Waſſer. An den ſchweren Verbrühungen iſt es bald danach geſtor⸗ ben. Hinrichtung der Verſchwörer von Menemen⸗ wib. Angora, 4. Febr. Die Anatoliſche Telegraphenagentur meldet aus Menemen: „Heute früh wurden die 28 von dem Kriegs⸗ gericht verurteilten reaktionären Verſchwörer hingerichtet. Die Verurteilten waren in vier Gruppen verteilt worden, die an verſchiedenen Stellen der Stadt gehängt wurden. Det Mörder Kubilay wurde an der Stelle ge— hängt, wo er ſeinem Opfer den Kopf a bge⸗ ſchnitten hatte. N 8 eee 5—