e jernheimer Finzeiger Viernheimer Zeitung 0 b Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., Zu kaufen 0 1,50 Mk. 910 ins Haus e e en: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor- . Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, 17979 0 ich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer geſucht kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Geſchaͤftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands ein guterhaltener kleiner, vierrädiger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Handkastentwagen 1 weiß email. Gasherd mit Backofen u. Wärme⸗ niſche 65.— Mk. 2 Pol Bellstelen mit Roſt a 30.— Mk. alles in tadelloſem Zu⸗ ſtande evtl. auf Teil⸗ zahlung abzugeben. Adreſſe in der Ge⸗ ſchäftsſtelle. hochter, Sohn Loben stets nur„Union“!(Biernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) 14 (Viernheimer Bürger-Ztg.— Viernh. Volksblatt) 4 25555555355555 555555555 für Damen 4 Spängenscuhe für Herren 3255 recher 117.— Telegramme: i Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Braune u. sdiwarze Halbsdiuhe Plahvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit Gewähr nicht— Für die Aufnahme rankfurt a. M.— Schriftleitung, Dru u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. 5 an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden schwarz oder braun und Lackleder, solides Fabrikat, spottbillig.... nur 4.95 Elegante Spangenschuhe teils Lackleder, Wildleder u. farbig, fdbaunend billig 3.90 Hochelegante modefarbige Spansenschuhe i zu noch nie dagewesenen Preisen. Jedes Daar ein Musterstüds! Muster 37-38 Rest- u. Einzelpaare nur 8.90, 7.90, 6.90 eine besondere Gelegenheit 5 90 e e nur 6.90, Y. Wunderbare Lack- Halbschuhe, nochelegante braune u. schwarze Boxcalf-Halbschuhe Rahmen ware nur 9.90 Tourenstieiel Rindbox, solide Ware, wasserdichtes nur 9.90 Futter und Staublasche Ftir Kinder Kräitige Nindbox- Schnür- und Spangenscuhe 278 29% 31/2 33/35 3.35 3.65 3.953 6.33 Lach-Spangen u. braune Nimd- c e 5 8 9 20 2.95 0 R 1, 2/3, Feurige Ladt-Spangenschuhe sehr vorteilhaft 27/30 Moderne krältiges Strapazierleder 27/8 29/30 Mannheim 5 7, 20, D 4.95 3.30 Haselnußiarb. spangensmune 31/2 5.90 6.35 6.65 6.90 Mittelstraße 50 Schwetzinger Straße 48 Neckarau: Rheingoldstraße 29 31/35 33/35 Von wem, ſagt der Verlag. b 5 Kaffe. chschtueine zu verkaufen Hlexanderstr. 15 Morgen Freitag v morgens 8 Uhr ab trifft ein großer Transport erſtklaſſiger Läufer⸗ und Einleg⸗ Schweine ein und ſtehen zu be— ſonders herabgeſetzten Preiſen zum Verkauf bei Knapp Lorſcherſtraße 24. + Sänger- Einheit. Aacghgggamaaggagagdaagnggmga 1 Offene Getränke! Der Vorstand und Vergnügungsausschuß. foto: Sel nelt 80 dumm. unn kumm! Somstag, den 14. Februar, 20,31 Uhr, findet in den närrisch dekorierten„Frefschützsdlen“ unser groger statt, wozu wir alle Mitglieder und deren Angehörige, sowie Freunde und Gönner herzlich einladen. Unanständig gekleidete und Groffmutter- Masken haben keinen Zutritt. . Eintritt: Mütze. 2855559588885 3535955925988999999 Nichtmitglieder(Herren) 1.— RM. einschl. Steuer und Mitglieder und Damen allg. pro Person 50 Rpf. N karten sind für 1.50 RM. bei Zöller(Bismarckstraße 8) und im Masken SSG CGG Freischütz erhältlich. Feccececeebeeee eee eee U. T.. Filmpalast. Die Ab heute Donnerstag das Riesenwerk das Millionen sahen— minjonen werden noch Affare Dreyfus“ fſanladennnddugadnugadundaundcndtnungdutadaandaaadamnndnnamnd m nnnmannnunmnaannnnnnngunmnmmanmnmmnanfateanunaunnanmunnenmnmunmmunmmumnmmnnnun sehen wollen. warteten lchon vorige Das gigantische 100% Standartwerk das je in Liernheim geboten wurde. 14 Akte. hunderte Jiernheimer Woche auf die Aufführung konnten aber wegen der Verlängerung von unserem Jorspiel das Qeltton— werke nicht bringen aber heute werden Sie in großen Scharen in den U.Cebalast eilen um Dreyfuß zu sehen. Wunderbares Beiprogram. Von Freitag Mittag ab la hausgemachte Morgen Freitag von nachm. 2 Uhr ab 14 hausgemachte zu verkaufen Milh. Luigold Rathausſtraße 50 Filiale Schreiber zu verkaufen. Valentin Hirchner Ludwigſtraße 16 Chriſtlicher Gewerhſchaftsabend für alle Lerufsgruppen. Donnerstag, den 5. Februar, abends 8 Uhr, findet im Gaſthaus zum„Löwen“ unſer 4. gewerkſchaftlicher Fchnlungsabend ſtatt, wozu unſere Mitglieder ſowie auch ihre Ange⸗ hörigen recht herzlichſt eingeladen ſind. Für Alle ſind unſere Bildungsabende eine gute lehrreiche Schule wirtſchaftlicher Hinſicht. Immer tiefer und feſter dringt die gewaltige Aufgabe durch, daß nur echte, ſolidariſche Selbſt⸗ hilfe uns erretten kann Komm und überzeuge Dich, auch die Ar⸗ beitsloſen. Der Kartellvorſtand. Morgen Freitag von nachm. 1 Uhr ab und Samstag la hausgemachte dung k feen 5 Franz Wunder Tivoli 4 Morgen Freitag von Nachm. 3 Uhr ab 1a Hausgemachte 3, u. Fleiſch zu haben bei Gg. Heckmann 4. Rathausſtraße 7 Morgen Freitag von Vorm. 8 Uhr ab 1a hausgemachte Wurſt u. Fleiſch zu haben bei Johann Schneider Kühnerſtraße 16 Morgen Freitag von vormittag 8 Uhr ab lag hausgemachte Wurſt zu haben bei Edmund Wedel Goetheſtraße 22 Freitag von Vorm. 8 Uhr ab 14 hausgemachte Wurſt u. Fleiſch zu haben bei Hans Mandel Ludwigſtraße 8 Schlafzimmer, birnbaum poliert, neu, von einer guten ſüddeutſchen Möbel⸗ fabrik, die jedoch ganz dringend Geld gebrauchte, beſt. aus: 1 ganz aparten Schrank mit Innenſpiegel und aparter Verglaſung, % für Wäſche, ¾ für Kleider, 2 prachtvolle ſchwere Bettſtellen mit ſchöner Fournierzuſam⸗ menſetzung, 2 Nachttiſche mit Glastabletten, 1 Fri⸗ ſiertoilette ganz genau da⸗ zu paſſend mit Glasplatten 2 Stühle, 1 Gondel mit Seidenſamt bezogen, für Mk. 625.— zu verkaufen. Wir nehmen Ihr altes Schlafzimmer in Zahlung. Legen Sie Ihr Geld in guten Möbeln an. 1 0 anuheim⸗Lindenhof, Bellenſtraße 2(Alte 25 fabrik). Durchgehend geöffnet, Friſche Süßbücklinge Pfund nur 32 Pfg. ſowie ſämtliche Marinaden billigſt. Cocosfett 40, 44, 48, 50, 60 und 85 Pfg. Margarine Pfd. 42, 50, 60, 70 u. 1.— Malzkaffee Pfund Bodenwachs Pfd. 30 Pfg. Doſe nur 50 Pfg. 5 Prozent Rabatt Alois Walter. Rathausſtraße 50 Lorſcherſtraße 8 nule billige Speise- felte Bocosfett ollen Pfd. 409 Cocos telt i. Tafl. Pfd. 40, 48, 50, 52 Margarine Pfd. 42, 703, 1. amerik. Sehwelneschmalz Pfd. 65.3 deutsehes Sohwelneschmalz Pfd. 764 Id Moltkerelnulter Pid. 1.70 Fst. Teehutter Pfd. 185 Wer etwas zu kaufen etwas zu verkaufen eine Stelle ſucht eine Stelle z. vergeb. hat etwas zu mieten ſucht etwas zu vermieten hat der inſeriert a. erfolgreichſten im Anzeiger e eingetroffen. Roteletts bratfertig geputzt. im Lebensmitteinaus Rolmann am pantegunzt ung bel Higl. Sommer. Lorscherabesiy 16. Morgen Freitag friſche Seefiſche Kabliau, Schellfiſche, kleine Backfiſche und Filet. 0 zu haben bei Gg. Mich. Winkenbach Lampertheimerſtraße 1. Tel!. 165. 2 gute Apparate CCC ãͥĩ ĩͤvVbbbccccc für Fernempfang ohne Hochantenne mit Netzanschluß Lumophon 30 W RM. 179.50 Lumophon lO W RW. 209.00 einschließlich Röhren, fabelhafte Leistung Prospekte gratis, günstige Teilzahlungen Radio-Zentrale Mannbeim, P 4, 13 Telephon 22394 8. Jahrgang 8 Brünings Appell an den Reichstag Gegen die Diktaturgerüchte— Kanzler bittet um Ermächtigung, Einnahmeausfälle durch weitere vdz. Berlin 5. Febr.(Radio.) Auf der Tages— ordnung ſteht die zweite Beratung des Etats des Reichs⸗ kanzlers und der Reichskanzlei in Ver⸗ bindung mit dem nationalſozialiſtiſchen Antrag auf Reichstagsauflöſung. Abg. Stöcker(K.) beantragt, mit der Etat— beratung die Beratung einer kommuniſtiſchen Interpellation zu verbinden, in der behauptet wird, von der Volkspartei und anderen Regie— rungsparteien ſei in Verbindung mit Regie— rungsmitgliedern ein Staatsſtreich geplant, in— dem der Reichstag ausgeſchaltet und eine Natio— nalverſammlung einberufen werden ſolle. Präſident Löbe weiſt darauf hin, daß die Interpellation zu ſpät eingegangen ſei, um heute behandelt zu werden. Abg. Stöcker(K): Sie kann ſofort be— handelt werden, wenn der Reichskanzler ſich zur Beantwortung bereit erklärt.(Reichskanzler Dr. Brüning ruft:„Ich bin bereit!“) Präſident Löbe:„Der Herr Reichskanzler hat ſich zur ſo— ſortigen Beantwortung bereit erklärt!“ Mit der Beratung ſind weiter verbunden Mißtrauensanträge der Nationalſozialiſten und der Kommuniſten. Reichskanzler Dr. Brüning eröffnet die Ausſprache. Der Kanzler wird von den Kommuniſten mit„Nieder!“-Rufen und „Hungerdiktator!“ empfangen. Er erklärt dann, daß angeſichts der heutigen Kriſe die parlamen— tariſche Erledigung des Etats eine Frage erſten Ranges ſei. Er dankt dem Finanzminiſter, dem Reichsrat, dem Haushaltsausſchuß des Reichsta— ges und allen, die an der Beſchleunigung der Etatberatung mitgewirkt hatten für ihre Arbeit und fährt dann fort: Sicherlich iſt die Kriſe zum großen Teil be— dingt durch die weltwirtſchaftlichen Einſchränkun— gen. Sie iſt aber auch bedingt durch eine Kriſe des Vertrauens in die Stabilität der deutſchen Politik und Wirtſchaft. Es iſt entſcheidend fär die zukünftige Entwicklung, daß der Etat auf nrmalem parlamentariſchem Wege verabſchiedet wird.(Zurufe der Kommuniſten: Was für ein Glat?— Reichskanzler:„Der vorliegende!“— Große Heiterkeit.) Ich kann darauf hinweiſen, daz kaum jemals ſo frühzeitig wie in dieſem Jahre der Etat dem Reichsrat und Reichstag vorgelegt worden iſt. Mein Appell ergeht an den Reichstag aſles daran zu ſetzen, um in parlamen⸗ tariſcher Verabſchiedung dem Etat bis zum 31. März Geſetzeskraft zu verleihen. Das Ausland blickt mit großem Intereſſe auf die Beratung dieſes Etats und auf die Art ſei— ner Verabſchiedung. Auf die Interpellation des Abgeordneten Stöcker kann ich ſofort antworten, baß die Reichsregierung ſolchen Diktaturplänen, wenn ſie überßaupt beſtehen ſollten, reſtlos ab⸗ lohnend gegenuberſteht.(Unruhe bei den Kom⸗ Muniſten.) Der beſte Beweis dafür iſt die Tat⸗ ſache, daß die Reichsregierung ja gerade den größten Wert darauf legt, daß der Haushalt par⸗ lamentariſch verabſchiedet wird. Die Reichs regie⸗ rung hat in der Vergangenheit wiederholt vom Artikel 48 der Reichsverfaſſung Gebrauch ge— macht. Es iſt nicht ihre Abſicht, bei der Verab⸗ ice des Etats von den gleichen verfaſ— f ugsmäßigen Mitteln Gebrauch zu machen. Bei 0 Willen und Verantwortungsbewußtſein Parlaments muß die rechtzeitige Verabſchie⸗ dung des Etats möglich ſein. Die Regierung legt darauf unſomehr Wert, weil vielfach im Ausland von den Möglichkeiten und dem Aus⸗ maß des Artikels 48 falſche Vorſtellungen herr⸗ ſchen(Gelächter bei den Kommuniſten), die von Nen chen Oppoſttionsparteien noch genährt wer⸗ n. Der vorliegende Etat iſt aufgebaut auf äußerſter Sparſamkeit(Rufe bei den Kommuniſten:„Nicht bei ber Reichs⸗ wehr!“) und vorſichtigſter Schätzung der Einnahmen. Die Reichsregierung iſt entſchloſſen, im Falle äußerſter Minder ⸗ erträgniſſe bei Einnahmeanſützen die Ausfälle der Eingaben nicht durch neue Steuern oder Vermehrung der Schulden zu becken, ſondern burch weitere Einſparungen. Die große Verantwortung des Reichstags Die Reichsregierung befindet ſich in dieſer Frage in Uebereinſtimmung mit verſchiedenen Reichs— tagsparteien, auch der Deutſchen Volkspartei. (Zurufe links: Dingeldey, aufſtehen!) Die Regie“ rung erbittet die Ermächtigung im Laufe des Etatjahres weiter Erſparniſſe zu machen. Solche Erſparniſſe werden namentlich nach Durch— führung gewiſſer Reformen in der Verwaltung möglich ſein. Die Ermächtigung ſoll für In— und Ausland eine Garantie ſein, daß die Reichs— regierung ihren Weg zur ſicheren Fundamentie— rung des Reichshaushalts weitergehen will. Der Weg iſt auch der ſicherſte für eine baldige Lö— ſung der Reparationsfrage. Die Reichsregie— rung iſt ſich mit allen Kreiſen der Bevölkerung darüber einig, daß die Reparationsfrage wie ein düſterer Schatten äber dem ganzen deutſchen Volke und über allen Rettungsmaßnahmen liegt. Die rhetoriſchen Löſungen der Reparations— frage ſind nicht geeignet, der Reichsregierung eine Stärkung in ihren vorbereitenden Maßnah— men zu geben.(Zuſtimmung in der Mitte.) Es iſt bedauerlich, daß im Ausland die Erkenntnis nicht wächſt, daß Deutſchland manche wirtſchafts— politiſchen Maßnahmen treffen muß, die auch im Auslande unangenehm empfunden werden, um überhaupt Reparationen bezahlen zu kön— nen. Wir müſſen uns die Freiheit nehmen, trotz aller handelspolitiſchen Ziele, dafür zu ſorgen, daß wir die Reparationsleiſtungen, ſolange eine andere Geſamtlöſung nicht erzielt iſt, zu erfül⸗ len. Die Regierung iſt geſonnen, die geſamte Wirtſchafts- und Finanzpolitik ſo aufzubauen, auf lange Sicht, daß wir eine Geſamtlöſung ſicher vorbereiten können. Wir nehmen gern die damit verbundene Unpopularität auf uns. Wir werden nicht die Verantwortung übernehmen, daß wir in eine Situation werden, aus der wir nicht mehr herauskommen. In den Verhandlungen, die wir in der letzten Einigung über einen Geſamtplan zur Rettung der Land wirtſchaft zu kommen.(Lachen und Unruhe rechts) Es be⸗ ſteht Uebereinſtünmung darin, daß die Rettung der Landwirtſchaft auf lange Sicht nicht allein ir bentstd⸗ F de ane ee 9 der fünf Millionen Erwerbsloſen. Angeſichts der auf Zollmaßnahmen beruhen kann.(Abg. Torg— ler(K.):„Wo bleibt der Geſamtplan zur Ret— tung der Arbeiterſchaft?“) Warten Sie nur Herr Torgler, auf dieſe Frage werde ich auch noch kommen. Die Regierung wird in kürzeſter Friſt dem Reichsrat und Reichstag die Maßnahmen vorlegen, die in gemeinſamer Beratung mit be— rufenen Vertretern der Landwirtſchaft als zweck mäßig erkannt worden ſind. Dieſe Maßnahmen ſollen aber keineswegs die Selbſthilfe der Land— wirtſchaft ausſchalten. Die Reichsregierung will mit dieſen Maßnahmen in voller Uebereinſtim— mung mit der Kundgebung des Reichspräſiden— ten der Landwirtſchaft helfen und bei den Land— hineinmanöveriert; hochbedeutſamen Erklärung wirten Mut, Vertrauen und Glauben an die eigene Kraft erwecken.(Lachen rechts.) Eine zweite ſchwere Sorge iſt für die Regierung wie für uns alle die Arbeitsloſigkeit, die in letzter Zeit noch geſteigert worden iſt durch Kreditſchwierigkeiten.(Lebhafte Unruhe bei den Kommuniſten.) Die Regierung hat eine Kommiſ— ſion einberufen, um dieſen Geſanmntkomplex durch Beſprechungen mit den maßgebenden Inſtanzen der Wirtſchaft und der Arbeiterſchaft zu unter— ſuchen und zu einer Löſung zu kommen. von der wir beſtimmt eine Minderung der Arbeits— loſigkeit erwarten. Die Möglichkeit einer ſolchen Löſung hängt aber ebenſüo davon ab, ob der Etat rechtzeitig verabſchiedet werden kann. Die Regierung richtet an den Reichstag die Mahnung ſich der großen Verantwortung voll bewußt zu ſein. Aus dieſem Geſichtspunkt begrüßt es die Regierung, daß eine Mehrheit ſich zuſammenge— funden hat, um im Intereſſe eines beſſeren Ge— ſchäftsganges die Geſchäftsordnung zu ändern. (Zuruf rechts:„Es lebe die Demokratie!“) Wir ſind überzeugt, daß eine Demokratie umſo ſtär— ker und umſo angeſehener iſt, je mehr ſie die Verantwortung fühlt, die ihr auferlegt iſt.(Leb— hafter Beifall in der Mitte.) Die Vereinbarung über die Aenderung der Geſchäftsordnung iſt ein Zeichen dafür, daß dieſes Haus entſchloſſen iſt, ebenſo wie die Reichsregierung unter allen Umſtänden dafür zu ſorgen, daß die Fehler der Vergangenheit vermieden werden und daß eine Garantie für Durchführung aller finanziellen Maßnahmen auch für die Zukunft gegeben iſt, von der allein eine erfolgreiche Außenpolitik letzten Endes abhängig iſt.(Lebhafter Beifall.) Abg. Stöhr(S.) beantragt, nach dieſer des Reichskanzlers in der den Reichstag zu vertagen, wie das in ähnlich Woche mit Vertretern der Landwirtſchaft ge- Fällen auch ſchon geſchehen ſei. Der Vertagungs⸗ geführt haben, iſt es möglich geweſen, zu einer antrag wird abgelehnt. Die Ausſprache eröffnet Abg. Ulbricht(K (Die Nationalſozialiſten verlaſſen geſchloſſen den Saal.) Der Redner erklärt, die von der Regie— rung eingeſetzte Kommiſſion zur Unterſuchung der Arbeitsloſigkeit bedeute eine Verhöhnung Not der Erwerbsloſen wage man noch, der In— duſtrie Millionenſubventionen zuzuſchanzen. In der Frage des Lohnraubs ſehe man eine Ein— heitsfront der Kohlenbarone. der Sozialdemo— kraten und der Nationalſozialiſten. Von der Preisſenkung habe der Reichskanzler bezeichnen derweiſe nichts mehr geſagt. Am 25. Februar würden die Maſſen dem Reichskanzler die ge— bührende Antwort geben. Abg. Dr. Göbbels(NS.), der dann das Wort erhält, wird von den Kommuniſten mit lauten Rufen empfangen:„Nieder mit dem Ar beitermörder!“. Abg. Dr. Göbbels meint, es Die Antwort an d'Ormeſſon Turtius kommt am Dienstag auf den franzöſiſchen Vorſchlag zurück Berlin, 5. Febr. In der Wilhelmſtraße iſt man mit Meinungsäußerungen zu dem Vor⸗ ſchlag des Grafen d'Ormeſſon vorläufig ſehr zurückhaltend, wenn es auch wahrſcheinlich iſt, daß eine Stellungnahme in der nächſten Zeit erfolgen wird. Dr. Curtius wird— lt.„N. B. L.“— vorausſichtlich am Dienstag, wenn der Etat des Auswärtigen Amts zur Beratung gelangt, in ſeinem außenpolitiſchen Expoſe auf den franzöſiſchen Vorſchlag zurückkommen. Bis dahin werden auch wohl Aeußerungen aus Frankreich und den Vereinigten Staaten vor⸗ liegen. Graf d'Ormeſſon ſchlägt— wie gemeldet— eine Herabſetzung aller Reparationsforderun⸗ gen um 50 Prozent vor, auch der geſchützten Annuitäten, und verlangt als Gegenleiſtung Herabſetzung der Heeresausgaben land und Frankreich um 50 Millionen. Das Projekt, das von dem„Vertrauen zu Deutſch— land“ zeugt, das er in ſeinem bekannten Buche von ſo vielen Vorausſetzungen und deutſchen Anerkenntniſſen abhängig gemacht hatte, wird in Deutſch⸗ N Schmeling eine Vorladung in man als Anfang einer Reviſion begrüßen, be— ſonders als Stimme aus dem Lande, das bis— her allen Reviſionswünſchen am aller ableh— nendſten gegenüberſtand, wenn auch der Vor— ſchlag, was die Abrüſtung angeht, eine große Einſeitigkeit verrät. Es bleibt nun abzuwar⸗ ten, was das offizielle Frankreich dazu ſagt. vorübergehende Feſtnahme Max Schmelings wib. Summit(Newjerſey), 6. Febr.(Eigene Meldung.) Max Schmeling wurde geſtern wegen eines angeblichen Angriffs auf den Rechtsan⸗ waltsangeſtellten Joſef Rahly, feſtgenommen. Der Angeſtellte behauptete, Schmeling habe ihn vor einigen Tagen in Newyork im Hotel die Treppe hinuntergeworfen, als er verſuchte, einer anderen Angelegenheit auszuhändigen. Schmeling wur⸗ de ſpäter gegen Stellung von 5 000 Dollar frei⸗ gelaſſen. Er befindet ſich jetzt im Heys⸗Trai⸗ ning Camp. Einſparungen auszugleichen ſei immerhin bemerkenswert, daß der Reichs— kanzler Brüning im Reichstag noch eine Erklä— rung abgibt, ſtatt ſich auf die ſonſt übliche Ver— ordnung des Artikels 48 zu beſchränken. Die Re— gierung bemühe ſich vergeblich, ihren Bankerott zu verſchleiern. Wenn das Ausland heute auf die Unerträglichkeit der deutſchen Reparations— laſten aufmerkſam wird, ſo iſt das nicht das Ver— dienſt der Reichsregierung, ſondern die Frucht des nationalſozialiſtiſchen Maſſenſturmes. Es iſt nicht wahr, Herr Reichskanzler, daß wir die Ka— taſtrophe wollen. Dieſe Kataſtrophe haben Sie ja ſchon herbeigeführt. Die Urheber dieſer Kata— ſtrophe hätten längſt abtreten müſſen. Wenn die Nationalſozialiſten genötigt ſind, zur Durchfäh— rung ihrer Ideen Brachialgewalt anzuwenden, ſo iſt das verſchuldet durch den Terror, den die Bundesgenoſſen des Reichskanzlers anwenden. Dieſe Regierung lebt ſeit Monaten mehr von Geſchäftsorbnungstricks und vom Staatsſtreich. Die öffentliche Ruhe und Ordnung im Staate wird nur gefährdet durch dieſe Regierung. Nicht bei uns ſitzen die Verräten, ſondern bei den Mittelparteien. Die Kataſtrophe iſt verſchuldet worden durch die Politik dieſes Syſtems, an der das Zentrum maßgebend beteiligt iſt. Wir wer— den es beſſer machen ſobald wir die Macht ha— ben. Wir wollen legal die Macht erobern, aber was wir mit dieſer Macht anfangen, das iſt unſere Sache.(Beifallsklatſchen bei den Natio— nalſozialiſten u. Rufe:„Ihr werdet ja ſo blaß!“) Wir werden eine wahre Regierung des Volkes bilden und dafür ſorgen, daß Deutſchland von Männern geführt wird. Zurufe links millſt ja erſt ein Mann werden!“) Als Dr. Göb— bels in ſeinen weiteren Ausführungen von einer ſettgenoſſenſck des Zentrums mit en ſpricht, wird er veiten Male zur Ord Fätte das 10 2 De 0 Qi nur die te es ver noch auf Befr 0 Kampf mit dem Rufe: Die Nationalſozialiſten klatſchen Schluß dieſer Rede 1 mal„Heil“ Saal Abg. Sollmann(S.): Nach dem hem— mungsloſen Gefühlsausbruch, den wir ſoeben erlebt haben, kann man zweifeln, wo die Gren— zen der Politik aufhö und der Pfychiatrie be— ginnen. Die Herren Göbbels und Ulbricht könn— ten gemeinſam einen Salon für politiſ logie aufmachen. Die Vertreter von 13 Millionen Deutſchen, die nationalſozialiſtiſch, kommuniſtiſch oder deutſchnational gewählt haben, können in dieſem Hauſe nicht das geringſte Poſittwe leiſten. Die Stunde ruft nach Führern. Dieſe Führung aber darf nur ein Ziel kennen: Deutſches Volk, deutſche Freiheit und deutſche Zukunft! Abg. D. Döhring Mit der vom Reichskanzler begrüßten Geſchäftsordnungsände— rung ſoll die Oppoſition mundtot gemacht wer— den. Löſen Sie den Reichstag auf, und Sie wer— den jetzt, wo der Aufbruch der nationalen Kräfte ſich allenthalben zeigt, ſehr bald die Wahrheit über Theorie und Praxis der Regierung er— fahren Abg. Dr. Kleiner(Dnut.) bedauert, daß der Reichspräſident ſich unter dem verhängnisvollen Einfluß ſeiner Umgebung habe beſtimmen laſ⸗ ſen, den Neuen Plan und das deutſch-polniſche Liquidationsabkommen anzunehmen, das Polen Milliarden zur Aufrüſtung gegen Deutſchland ſchenke. Seiner Botſchaft vom März 1930 habe der Reichspräſident der Reichsregierung zur Pflicht gemacht, der Not des Oſtens mit allen denkbaren Mitteln zu ſteuern. Die Reichsregie⸗ rung habe aber nichts getan, dieſe Forderung zu verwirklichen. Der Redner ſchloß mit den Wor⸗ ten: Löſen Sie den Reichstag und den Landtag auf, dann werden wir ſehen, daß der Regierung Hören und Sehen vergeht. Reichskanzler Dr. Brüning ergriff ſodann noch einmal das Wort, um ſich in längeren Aus⸗ führungen gegen Angriffe des Vorredners, Abg. Kleiner(Dut.), die Mitglieder der jetzigen Re⸗ gierung hätten bis 1930 nichts vom deutſchen Oſten gewußt, zu wenden. Die Fortſetzung der Beratung wird um 19 Uhr auf Freitag 15 Uhr vertagt. (Dnut.): Frankreich als „Arzt Deutſchlands Herriot über eine deulſch⸗franzöſiſche Verſtändigung. wib Paris, 5. Febr. In der„Ere Nouvelle“ beſchäftigt ſich Herriot mif dem geſtrigen Artikel von Wladümir d'Ormeſſon in der„Europa Nou⸗ velle“ über eine deutſch⸗franzöſiſche Zuſammen⸗ arbeit, die die Auswirkungen der Wirtſchafts⸗ kriſe in Deutſchland vermindern ſoll. Herriot evllärt dabei u. a.: Deutſchland ſei unleugbar krank. Aber es ver⸗ füge noch über einen guten und mutigen Arzt. Wenn Frankreich Deutſchland helfen könne, wäre das eine geſchickte und vorſichtige Maßnah⸗ me, gegen die„brutalen und blutdürſtigen Chi⸗ rurgen der Revolution.“ Herriot findet den Plan d' Ormeſſon etwas kompliziert und daher nicht ungefährlich, und zwar mehr noch für die Zukunft als für die Gegenwart und möchte eine einfachere und gerechtere Methobe vorgezogen wiſſen. In der vorgeſchlagenen Form verlange man ſeiner Anſicht nach von Frankreich zuviel; ömmerhin müſſe man über den Plan nachdenken. Der Schlüſſel der europäiſchen Politik ſei die deutſch⸗franzöſiſche Voyſtändiaung. aber aus, dann ſei nichts zu hoffen. Eine neue Theorie Profeſſor Einſteins wib. London, 5. Febr. Einſtein hat eine neue Auffaſſung von der Kos⸗ mologie. Carnegie Inſtitution mittag ein großes Aufſehen, als der Profeſſor ſagte:„Welche Gleichungen auch immer gebraucht werden mögen, ſein, was der alten Theorie gleich iſt.“ ſchoben. Grundlage ſei unbefriedigend und bedürſe der weiteren Ent- wicklung. Attentat in einem internationalen Schnellzug witb. Stuttgart. 5. Febr. nationalen Schnellzug Prag Paris erſchoß heute nacht ein Reiſender aus der Tſchecho⸗ flowakei ſeinen ebenfalls aus der Tſchechoſlo⸗ wakei ſtammenden Reiſegefährten nieder und ſprang in der Station Mühlacker aus dem Zuge. der Umgegend von dem Vorfall verſtändigt los noch kritiſch beleuchtet werden muß— 3. B. ſind insbeſondere der deutſche und der franzöſi⸗ ſche Heeresetat keine vergleichbaren Größen— ſo kann man in ihm doch einen Plan ſehen in dem zum erſten Ma] wirkliche und ernſthafte Vorſchläge zur Vehebung der allgemeinen wirt⸗ ſchaftlichen Schwierigkeiten gemacht werden. Im übrigen iſt der Vorſchlag d'Ormeſſons in erſter Linie an Frag eich und Amerika gerichtet, ſo⸗ baß man zunächſt enmal abwarten kann, wie dieſe reiden Länder E tellung nehmen werden wtb. München, 5. Febr. Im Tauſend⸗ Prozeß wurde am Donnerstag mittag Werde dieſe erreicht, dann ſei nichts zu befürchten, bleibe ſie, In einer Reutermel⸗ dung aus Paſadena Kalifornien) heißt es: Prof. In der Bibliothek der Mount⸗Wilſon⸗ entſtand Mittwoch nach⸗ der Raum kann niemals etwas dem ſymetriſchen, ſphäriſchen Raum Dieſe wenigen Worte haben ſomit Prof. Einſteins eigene ur⸗ ſprüngliche Auffaſſung vom Weltall beiſeite ge⸗ Prof. Einſtein führte weiter aus, die der allgemeinen Relativitätstheorie In dem inter⸗ Da aber ſämtliche Bahnhofsvorſtände 5 folgendes Urteil verkündet: gollendeten und eines des verſuchten Be⸗ truges und wird zu einer Geſamtſtrafe von drei Jahren acht Monaten Gefängnis verurteilt. Auf die erkannte Strafe wer⸗ den ein Jahr acht Monate Anterſuchungs⸗ haft angerechnet. Dagegen wird Tauſend von der Anklage eines Vergehens des ver⸗ juchten Betruges freigeſprochen. Soweit verurteilt, hat Tauſend die K oſten des Verfahrens zu tragen; ſoweit Freiſpruch erfolgte, werden die Koſten auf die Staatskaſſe übernommen. Die von Tau⸗ ſend verwendeten Materialien einſchließ⸗ lich des in der Kaſette gefundenen Goldes werden eingezogen. Das Verfahren gegen Tauſend wegen Betruges zum Schaden Buckeleys wird antragsgemäß vorläufig eingeſtellt. Buckeley erhält wegen Nicht⸗ erſcheinens 500 Mark Geldſtrafe oder 20 Tage Haft. Das Urteil im Tauſend⸗Prozeß 3 Jahre, 8 Monate Gefängnis Tauſend iſt ſchuldig fünf Vergehen des Internationale Konferenz der chriſtlichen Bergarbeiter. enb. Berlin, 5. Febr.(Eigene Meldung.) Am 4. und 5. Februar tagte im Gebäude des Preußiſchen Landtages unter Leitung des Reichstagsabgeordneten Imbuſch der Vorſtand des Internationalen Chriſtlichen Bergarbei⸗ terbundes. Dem„Deutſchen“ zufolge wurde die Lage im Bergbau der verſchiedenen Län⸗ der eingehend beſprochen. Hierbei kam beſon⸗ ders zum Ausdruck, daß der ſcharfe Konkur⸗ renzkampf der Kohle in den einzelnen Ländern zu unhaltbaren Zuſtänden führt. Es zeigt ſich immer deutlicher, daß eine Verſtändigung al⸗ Die Urteilsbegründung. wib. München 5. Febr. In der Urteilsbe⸗ gründung im Prozeß gegen den Goldmacher Tauſend ſtellt das Gericht ſich auf den Stand⸗ punkt, daß eine künſtliche Goldherſtellung wohl theoretiſch möglich, aber praktiſch nicht durch⸗ ſührbar ſei, da zur Elementeumbildung Ener⸗ gien notwendig ſeien, über die die Menſchheit noch nicht verfüge. Daher ſei auch das Verfah⸗ ren Tauſends(Zuſammendrängung von Natur⸗ vorgängen von Tauſenden von Jahren auf kurze Zeitſpannen) abzulehnen. Tauſend habe nach dem Rezept der alten Alchimiſten gearbeitet. Zu dem Perſonenkreis um Tauſend hätten Leute aus allen Berufen gehört, nur keine Fachleute. Das habe Tauſend ausgenutzt. Sämtliche Tatbe⸗ ſtandsmerkmale des Betruges ſeien erfüllt. Seine Fähigkeiten habe Tauſend rückſichtslos zu ge⸗ winnſüchtigen Zwecken ausgenutzt. Tauſend ſei ein gewiſſenloſer Betrüger. Zu ſeinen Gunſten ſei die Leichtgläubigkeit der von ihm betrogenen Perſonen berückſichtigt worden, die ihm ſein Treiben weſentlich erleich⸗ tert hätten, andererſeits auch der unheilvolle Einfluß, den ſeine Frau auf ihn ausübte. Von Aberkennung der bärgerlichen Ehrenrechte ſei Abſtand genommen worden, weil Tauſend noch nicht vorbeſtraft ſei. Der deutſche Reichstag 2 8 worden waren, konnte der Täter heute mor⸗ gen auf dem Bahnhof Mühlacker feſtgenom⸗ men werden. Der Angeſchoſſene wurde nach dem Krankenhaus Pforzheim gebracht. Der Täter gab beim Verhör lediglich ſeine Per⸗ ſonalien an, verweigerte aber über die Tat ſelbſt jede Ausſage. Die Klärung der Ange— legenheit bleibt alſo der weiteren Unterſu— f chung vorbehalten. Der Kriegsſchuldenplan d' Ormeſſons enb. Berlin, 5. Febr. Der von dem Grafen 3 1 Wladimir Ormeſſon in der Zeitſchrift„Europe Nouvelle“ veröffentlichte Plan zur Schaffung einer deutſch-franzöſiſchen Solidarität auf inter nationaler Grundlage wird in hieſigen ßenswertes Zeichen dafür angeſehen, daß in ernſt zu nehmenden politiſchen Frankreich die Erkenntnis für Deutſchlands Not— lage und die daraus entſtehenden Gefahren nächſt. Wenn der Vorſchlag d'Ormeſſons auch in ſeinem materiellen Aufban einige Fehler und unrichtige Zahlenangaben enthält und zweifel— .— f politi⸗ ſchen Kreiſen als ein intereſſantes und begrü- 1 Kreiſen in; Regierung Brüning geht dahin, den Sozialdemokraten zu ſchaffen. eee Der Reichstag erhebt ſich zu Ehren ſeines ver ſtorbenen Mitgliedes Dr. h. ec. Herold. Nach langer Pauſe trat der Reichstag am 3. Februar wieder zuſammen. Das Beſtreben der eine arbeits fähige Mehrheit von der Landvoltpartei bis zu trat wieder zuſammen 8 8 n ngt notwendig hältniſſe herbeizufüh ſich derart entwickelt, daß Lan produktion, wie Skandinavien, It a. die Kohle zu einem Preiſe ka können, der nur unweſentlich über den Fracht⸗ koſten ſteht. Der Vorſtand beſchloß deshalb, im Mai 1931 einen internationalen Bergar⸗ beiterkongreß abzuhalten. Kein Verkauf des„Do&“ nach Amerika enb. Berlin, 5. Febr. Zu den amerika iſchen Meldungen über einen beabſichtigten Br⸗auf des Großflugnpotes„Do. X“ an Amerika erfah⸗ ren wir aus Kreiſen des Reichsverkehrs m niſte⸗ riums, daß der„Do. X.“ Eigentum des Reiches iſt und der Firma Dornier lediglich für den Transozeanflug zur Verſügung geſtellt worden iſt. In Reichsverkehrsminiſterium iſt von irgend⸗ welchen Verkaufsplänen nichts bekannt. Vermiſchtes Stahlhelm⸗Antrag für ein Volksbegehren zur Auflöſung des preußiſchen Landtages. Berlin, 5. Febr.(Eigene Meldung) Die Bun⸗ desleitung des Stahlhelms hat geſtern Abend an den preußiſchen Miniſter des Innern ein Schrei⸗ ben abgeſandt, in dem beantragt wird, das fol⸗ gende Volksbegehren zuzulaſſen:„Der am 209. Mai 1928 gewählte Landtag iſt aufzulöſen“. Das Schreiben nimmt für den Stahlhelm in An⸗ ſpruch, daß ſich ſchon aus ſeiner Mitgliederzahl die erforderliche Glaubhaftmachung einer ausrei⸗ chenden Unterſtützung einwandfrei ergebe, ſodaß es der Beibringung weiterer Unterſchriften nicht bedürfe. Nach den geſetzlichen Beſtümmungen müſſen nämlich 20 000 Unterſchriften auf vorge⸗ ſchriebenen Formularen beigebracht, oder es muß glaubhaft gemacht werden, daß 100 000 Stimm⸗ berechtigte den Antrag unterſtützen. Wie wir noch erfahren, iſt für den Fall, daß die Glaub⸗ haftmachung nicht anerkannt werden ſollte, be⸗ reits die Sammlung von Unterſchriften einge⸗ leitet. Uebrigens beabſichtigt die Bundesleitung des Stahlhelms nicht, einen beſonderen Reichs⸗ ausſchuß, etwa mit anderen rechtsſtehenden Grup⸗ pen oder Porteien, ins Leben zu rufen, um die Front des Volksbegehrens nicht durch partei⸗ mäßige Begrenzung zu verſchmälern. Zweiſaches Todesurteil in der Morbſache Lüdiche. wtb. Torgau, 5. Febr. Das Torgauer Schwur⸗ gericht verurteilte am Mittwoch den 28 Jahre alten Melker Friedrich Lüdicke, ohne feſten Wohnſitz zweimal zum Tode. Lüdicke hat im Walde bei Lebuſa(Kr. Liebenwerda) und im Forſt bei Kraupa zwei Wanderburſchen erſchla⸗ gen. Die Mordtaten, die ſeinerzeit großes Auf⸗ ſehen erregten, ſind mit unglaublicher Roheft ausgeführt. Der Mörder freundete ſich mit ſei⸗ nen Opfern an. Er übernachtete auch gemeinſam im Walde mit ihnen und, als ſie dann einge⸗ ſchlafen waren, erſchlug er ſie mit dicken Knün⸗ peln, die er ſich von den Bäumen geſchnitten. Li⸗ dike machte vor dem Gericht den Eindruck eines ſehr brutalen Menſchen. Der Staatsanwalt be⸗ antragte lebenslängliche Zuchthausſtrafe. Das Gericht ging jedoch über dieſen Antrag hinaus und verurteilte Lüdicke zweimal zum Tode. Der Verurteilte nahm den Spruch des Gerichts ge⸗ laſſen entgegen. Deutſcher Fabrikant in der Schweiz verhaftet. wtb. Winterthur, 5. Febr. Die Polizei ver⸗ haftete bei einer Hotelkontrolle den 39 Jahre alten Fabrikanten Albers aus Weſtfalen, der wegen Bankbetrügereien in Höhe von einigen Hundert⸗ tauſend Mark von den deutſchen Strafbehörden verfolgt. Lawinenunglück im Engadin. witb. Zuvs, 5. Febr. Am Mittwoch geriet am Piz Albana von zwei Skifahrern der eine inſolge Loslöſens einer Schnee⸗Wächte in eine Lawine, Die ſofort alarmierte Rettungskolonne war gleich zur Stelle. jedoch bis Mittwoch abend nicht, den verunglückten Skiſahrer zu bergen. Es handelt ſich um einen Kuraaſt aus Deutſchland Varna. Noman von Max v. Weißenthurn. 17. Fortſetzung. „Sollte das am Ende Clariette ſein?“ ſprach er leiſe vor ſich hin.„Ich wähnte ſie weit von hier fern! Was, in des Teufels Namen, fällt ihr ein, hierherzukommen, um mich jetzt, da ich das Glück vielleicht bald erreichte, zugrunde zu richten? Fürwahr, ich wundere mich nicht, daß Gottfried ſie für wahnſinnig gehalten hat!“ Anſtatt mit Parker zu reden, machte Led— ward einen Rundgang durch Park und Wald, ohne jedoch etwas Verdächtiges finden zu kön⸗ nen. Ein paar Tage lang ſah er bleicher aus, denn ſonſt, wanderte er ruhelos umher; ſeine Ausdauer wurde endlich belohnt. Zu ſpäter Nachmittagsſtunde, an einem kalten Winter⸗ tage ſah er, durch Buſchwerk nahe dem unte⸗ ren Parkausgang verdeckt eine hochgewachſene Frauengeſtalt ſich nähern. Er ließ ſie heran⸗ kommen. Als ſie aber die Hand nach dem Drücker der Parktür ausſtreckte, erfaßte er plötzlich ihren Arm. „Du hier?“ ſtieß er dabei gleichzeitig aus, „Was willſt du hier?“ Mit faſzinierendem Glanz richteten ſich zwei Augen auf ihn, daß er erbebte und, die Hand von ihrem Arm ſinken laſſend, einen Schritt von ihr zurücktrat,. Ein hartes, kurzes Lachen war ihre erſte Antwort. „Vermutlich bin ich die letzte Perſon, die hier zu ſehen du Verlangen trägſt!“ höhnte ſie. „Jedenfalls biſt du die letzte, die treffen ich erwarten durfte. Du haſt mir dein Wort gegeben, dort zu bleiben, wo ich dich zu— rückließ, bis ich dir die Nachricht zu bringen imſtande ſein würde, von der für uns beide alles abhängt!“ „Auf dieſe Nachricht von dir hätte ich am Ende bis in alle Ewigkeit warten können“, gab ſie hart zurück.„Ich kam hierher, weil ich nicht aufgegeben ſein wollte. Wer aber bürge mir dafür, daß dies nicht in deiner edlen Abſicht lag? Alle Anzeichen ſprechen da⸗ für. Ich weiß alles, was du getrieben haſt, ſeit du mich verließeſt. Ich habe Freunde in London und ſie ſetzen mich von deinem Tun in Kenntnis. So weiß ich, welches Leben du geführt, ich weiß, daß du dich mit deinen Ver⸗ wandten ausgeſöhnt und dich infolgedeſſen in den beſten Kreiſen bewegt haſt; ich weiß, daß du der Hauptberater der Gräfin von Saint Maure geworden biſt und— daß du ihren Töchtern den Hof machſt!“ „A, das iſt es alſo!— Eiferſucht trieb dich hierher, nichts anderes; denn brauchteſt du Geld oder ſonſt was, ſo hätteſt du mir ja ſchreiben können, daß es dir an hinreichenden Mitteln mangele!“ „Ich zog es vor, meinen Schmuck und meine Kleider zu verkaufen, lieber als bei dir zu betteln!“ ſchleuderte ſie ihm ins Geſicht. „Für eine Frau iſt es immer das Peinlichſte, um Geld zu bitten, ſelbſt wenn derjenige, an den ſie ſich deshalb wendet, ihr Gatte iſt!“ Er warf einen ſcheuen Blick um ſich.„Ich wünſche, daß du im Verein mit deinen ande⸗ ren zahlreichen guten Eigenſchaften dir auch einige Vorſicht angewöhnen möchteſt!“ „Vorſicht!“ ſie lachte wieder auf. hier zu hat mir die bis jetzt genützt? Wir hielten 1 unſere Heirat vor deinen Freunden und Ver⸗ wandten geheim, weil wir dachten, die Kunde derſelben könne dir Schaden bringen. Die ſtolzen Saint Maures würden dich vielleicht nicht mehr anſehen, wenn ſie in Erfahrung brächten, daß du mich geheiratet haſt!“ Er ſtampfte mit dem Fuße auf.„Ich glaube wirklich, du wäreſt imſtande, um eines blinden Phantoms willen meine ganze Zu⸗ kunft und damit zugleich deine eigene zu ver⸗ nichten! Willſt du mir nicht endlich einmal mit deutlichen Worten ſagen, warum du hier biſt?“ „Warum ich hier bin? Muß ich dir das wirklich noch ſagen? Ich bin hier, um dich zu verderben oder— dich zum Grafen von Saint Maure zu machen!“ f „— Zum Grafen von Saint Maure?!— Du haſt einen beſtimmten Plan?“ „Ich denke“, antwortete ſie ihm, indes ſie in den nächſten Waldweg hineinſchritt, und wie gebannt folgte er ihr.„Auf dem Schloſſe iſt ſeit kurzem eine junge Geſellſchafterin?“ Nur mit einem Kopfnicken antwortete er ihr, ungewiß, was kommen ſollte. „Wer Varna Leslie iſt, weißt du nur zu wohl!“ fuhr ſeine Begleiterin fort.„Sie iſt das Kind, welches Major Leslie und Gott⸗ fried Hulme unter den Ghazaries auffanden; nebenbei aber auch iſt ſie das Mädchen, das einmal behauptete, zur Lebensretterin ihres Befreiers aus den Händen der Ghazaries ge⸗ worden zu ſein, indem ſie einer angeblich auf ihn gerichteten Kugel einen anderen Lauf te dieſe ſich auf und ein wahrhaft teufli Ausdruck legte ſich über ſein Geſicht. „Ah, du fürchteſt, dieſes Mädchen dieſes Leben zum zweiten Mal ſtieß er ziſchend aus. Ihr Geſicht blieb gleichmütig ruhig.„Ja, das fürchte ich und zwar, wie ich glaube, mit Grund. Es unterliegt für mich kaum einem Zweifel, daß der gegenwärtige Graf von Saint Maure ſeine junge Schutzbefohlene und dieſe ihrerſeits den einſtigen Befreier liebt!“ „Wirklich?! Wie ſpionierſt du das aus?“ „— Ein eigentümlicher Ausdruck, deſſen du dich da bedienſt! Von Spionieren kann wohl nicht die Rede ſein. Frage lieber, welche wunderbare Fügung mich dieſe Entdeckung machen ließ und zwar am Abend der Heim⸗ e Grafen ins Schloß ſeiner Ahnen!“ 100 5 Sein Ausruf ſagte ihr, wie ihre Mittei⸗ lung ihn intereſſierte. und vielleicht war es dieſer Umſtand, der ſie mit einer Langſamkeit die ganz dazu angetan war, ihn auf die Fol⸗ ter zu ſpannen, zu erzählen beginnen ließ: „An jenem Abend hatte Fräulein Leslie eine Beſorgung in Stillwater gehabt, und ließ natürlich nicht die Gelegenheit vorüber⸗ gehen, ihren Verwandten einen Beſuch abzu⸗ ſtatten. Ich ſah ſie kommen und gehen. Als das letztere geſchah, ſtand ich bereit, gleichfalls das Haus zu verlaſſen, denn ich hatte den raſchen Entſchluß gefaßt, ihr zu folgen. Da⸗ mit verband ich eine ſehr beſtimmte Abſicht. könnte erretten?“ —: Vortſetzung folgt. Trotz eifrigen Suchens gelang es ihe, i b Landtags. Darimſtadt, 5. Febr. In der heutigen Sitzung des Fiadugaussſchuſfes ſand zunächſt eine kurze Trauerkundgebung für den in der vergangenen Nacht verſtorbenen Landtagsabgeordneten Haury (D. pt.) ſtatt. Zum Zeichen der Trauer wurde die Sitzung auf kürze Zeit unterbrochen.— Aach Wiederbeginn wurde mit der Beratung des KNa⸗ pitels Höhere Schulen fortgefahren. In der Ab⸗ stimmung würde der Antrag des Landbunds auf Vorlage einer Statiſtit, welche ſtaatlichen Kosten ein Schüler 1 Schulart verutſacht, einſtimmig Der angenommen. nirag des Landbundes auf Stre 18 von ſieben Dikektorſtellen, acht Ober⸗ fiudienraksſtellen und 20 Reallehrerſtellen wurde gegen 2 Stimmen abgelehnt. Der Antrag der De⸗ moökraten, ähnlichen Typen einem Direktor zu Unterſtellen, wurde bei einer Stimmenthaltung angenommen. Ein Antrag der Kommuniſten auf Abberufung der als Religionslehrer angeſtellten Geiſtlichen wurde einſtimmig abgelehnt. Kapitel 61, Höhere Schulen uſw., wurde ſodann einſtimmig ange⸗ nommen. Verſchiedene Parteien behielten ſich die Stellung von Abänderungsanträgen für die zweite Leſung vor. Bei Kapitel 61a, Aufbauſchulen, wurde gegen 2 Stimmen angenommen, Kapitel 62, in dem die früheren höheren Bürgerſchulen, nunmehr ebenfalls Oberrealſchulen genannt, enthalten ſind. wird der Antrag der Sozialdemokraten auf Strei⸗ chung des Staatszuſchuſſes an die früheren höhe⸗ ren Bürgerſchulen mit ſieben gegen ſechs Stimmen abgelehnt. Das Kapitel wird ſodann einſtimmig genehmigt. Es folgt die Beratung zu Kapitel 62a, Gewerbe⸗ und atodemiſche Unterrichtsanſtal⸗ ken. Das Kapitel weiſt in Einnahmen 82000 Mark, in Ausgaben 492000 Mark aus. Der Staatszuſchuß beträgt 410000 Mark, das ſind 59000 Mark weniger als im Vorjahre. Geſtri⸗ chen ſind die Zuſchüſſe für die Gewerbeſchulen Michelſtadt und Büdingen, ebenſo die Zuſchüſſe für die Handelslehranſtalten in Mainz und Of⸗ ſenbach. Von ſozialdemokratiſcher Seite wird die Streichung der Beitrge für die Handelslehran⸗ ſtalten als für die betroffenen Städte ſchwer ſchä⸗ digend bezeichnet. Von der Regierung wird b tont, daß der Stadt Ofſenbach nichts genommen werden ſolle, was für die Entwicklung ihrer In⸗ duſtrie und die anzuerkennende Bedeutung der techniſchen Lehranſtalten notwendig ſei. Dieſe Zweige ſollten geflegt und weiter ausgebaut wer⸗ den. Was die Regierung zur Einſparung vor⸗ ſehe, ſeien Nebengebiete, die in der beſtehenden Form entbehrt werden könnten. Zwiſchen den Kunſtgewerbeſchulen Mainz und Ofſenbach müß⸗ ten verſchiedene Unterrichtszweige nach den öttlich latſächlich beſtehenden Bedürfniſſen aufgeteilt wer— den.— Fortſetzung Freitag. Prügeleien im Berliner Stadtparlament Berlin, 5. Febr. Die heutige Berliner Stadt⸗ verorduetenverſanmlung ſchloß lt.(N. B. L.“ mit einer erbitterten Prügelei zwiſchen Natio⸗ nalſozialiſten und Kommuniſten, wie ſie das Berliner Rathaus noch nie erlebt hat. Mit Fäuſten, Aktendeckeln und ſonſtigen Gegenſtän⸗ den hieben die kämpfenden Parteien auſeinander ein. Dazwiſchen ſpielten ſich wilde Fauſtkämpfe ah. Die Kommuniſten hatten in einem Dringlich⸗ keitsantrag die Aufhebung des Demonſtrations⸗ vechots bei der Beerdigung zweier angebl. von den Nationalſoz, am letzten Sonntag lottenburg getöteten Arbeiter gefordert. Kommuniſt Lange begründete den Antrag. Als der Führer der Nationalſozialiſten, der Stad'berordnete Lippert das Rednerpalt betrat, wurde er von den Kommuniſten mit ſtürmiſchen Rufen„ Maſſenmörder“ empfangen. Lippert Der n e an Wort kommen. Nis er ſich end. Schwank, war wohl unſtreitig mit das Beſte, was Uch Gehör verſchaffte und den Tag an dem das Begräbnis der Kommuniſten ſtattſinden ſoll, einen Ehrentag der Nationalſozialiſten nannte, drang ein kommuniſtiſcher Stadtverordneter auf ihn ein und verſetzte ihm eine ſchallende Ohr⸗ feige. In dieſem Augenblick ſchlugen auch ſchon die Nationalſozialiſten und Kommuniſten auf⸗ einander los. Die Nationalſozialiſten wurden non den Kommuniſten gegen die Rückwand des Saales gedrängt. Es hagelte Ohrfeigen. Den Stadtverordneten der anderen Parteien gelang es ſchließlich, die Kämpfenden auseinanderzu⸗ bringen. Die Kommuniſten brachten als Ab⸗ ſchluß noch ein dreifaches Nieder auf den Fa⸗ ſchis nus aus. Und in Mannheim In der geſtrigen erſten Sitzung des neuen Mannheimer Belrgerausſchuſſes kam es zu hef⸗ tigen Zuſammenſtößen der Nationalſozialiſten und Kommuniſten mit der Verwaltung und mit den übrigen Parteien, in deren Verlauf die bei⸗ den extremen Gruppen den Saal verließen. Bei Anſammlungen auf der Straße nahm die Polizei mehrere Verhaftungen vor. Aus Nah und Fern Darmſtabt, 5. Febr.(Landtagsabgeordneter alury geſtorben.) Große Beſtürzung rief heute vormittag in der Sitzung des Finanzausſchuſſez des Heſſiſchen Landtages die Mitteilung hervor, baß der Landtagsabgeordnete Haury, der geſtern noch an der Sitzung teilgenommen hatte, in der Nacht einem Herzſchlag erlegen iſt. Haurg iſt nur 58 Jahre alt geworden. Er war Inhaber eines großen Darmſtädter Zimmereigeſchäftes, blieb aber trotzdem ſtets der ſchlichte Handwerks⸗ meiſter. Politiſch gehörte er zur Deutſchen Volkspartei. Mitglied des Darmſtädter Stadt⸗ rates war es ſeit 1913, des Heſſiſchen Landtages ſeit 1924. Der Verſtorbene war außerdem Vor⸗ ſitzender des Lanbesverbandes der bheſſiſchen Hausbeſitzer. Seine urwüchſige Darmſtädter We⸗ ſensart, ſein Humor und ſein offenes und auf⸗ rechtes Weſen laſſen den Tod dieſes Mannes in nah zuſammenliegende Schulen von anerkannt.) Landesverband Heſſen des in Char⸗ eim. r ihren und ch letzt. Geſtern abend gegen 7 Uhr würde der verheiratete 1 Ja re alte Kart Wolf, von hier gebürtig u. in Neuhofen wohnhaft, am Ortseingang Neuhofen von rückwärts von einem Auto angefahren und dabei ſchwer verletzt. Er mußte ins Ludwigshafener Krankenhaus einge⸗ Das Auto fuhr unbekümmert um den Verletzten davon und konnte bis jetzt noch liefert werden. nicht ermittelt werden. Geiſenheim, 4. Febr. Den Tod im Rhein . t. Dienstag vormittag wurde am Bu⸗ Dezember ve ers Thomas ecker, der ſich au mehreren Mädchen im Alter von 14 bis 17 Jahren unſittlich vergangen hat, und een den vom Oberſtaatsanwalt in Wies⸗ A Velba en enn war, hat ſich iner ung dadurch entzogen, daß er den ob im Rhein geſucht hat.. Kaiſerslautern, 5. Febr. esheimer Winterhaſen die Leiche des ſeit 22. 6 Whelen Jahres vermißten Schlei⸗ eydecker von hier geländet. Ley⸗ (Kind füllt war, ſetzen und fiel dabei in das Gefäß hinein. Mit ſchweren Verbrühungen wurde das Kind in das Krankenhaus eingeliefert, wo es den Verletzungen erlag. Pirmaſens, 4. Febr. Drei neue Verhaf⸗ tungen. In der Bombenaffäre wurden in den letzten Tagen drei neue Verhaftungen vorgenom⸗ men. Unter den Feſtgenommenen befindet sich eine Frau, die in Pirmaſens in Unterſuchungs⸗ nach haft blieb. während die beiden Männer ns Land⸗ gerichtsgefängnis Zweibrücken verbracht wurden. Mainz, 4. Febr. w(Todesſturz?) In Hausflur f einem in der Gärtnergaſſe wurde geſtern abend gegen 10 Uhr ein 77 jähriger Privatmann mit Kopfwunden aufgefunden. In einem Taxa- meter wurde der Verletzte ins Krankenhaus ver— bracht, wo der Arzt nur konnte. i c den Tod feſtſtellen Ob der Mann von der Treppe geſtürzt oder was ſonſt geſchehen iſt, muß noch aufge— klärt werden. Die Leiche wurde vorerſt polizeilich g beſchlagnahmt. Darmſtadt, 4. Febr.(Vermißt.) Seit 21. Jan. wird der 19jährige Handlungsgehilfe Albert von der Au aus Darmſtadt vermißt. Er iſt etwa 1,65 Meter groß, ſchlank, hat hellblonde Haare, breite Naſe, längliches Geſicht, blaue Augen, vollſtän⸗ dige Zähne. An der Stirn des Vermißten ſind verſchiedene kleine Narben. Angaben an die nächſte Polizeiſtelle oder an das Landeskriminal⸗ bpolizeiamt Darmſtadt. Darmſtadt, 5. Febr. Die (Als gemeinnützig Veranſtaltungen der im Deutſchen Licht— ſpielbundes zuſammengeſchloſſenen Licht⸗ bildſtellen bei den heſſiſchen Kreisſchulämtern und anderen der Volksbildung und Jugend— pflege dienenden Organiſationen, die im Volksſtaat Heſſen ohne Abſicht auf Gewinn⸗ erzielung ausſchließlich zum Zwecke der Kunſt— pflege oder Volksbildung unternommen wer— den, ſind widerruflich als gemeinnützig aner— kannt. Die vorzuführenden Filme müſſen als Lehrfilme oder als künſtleriſch oder volksbil— dend anerkannt ſein. Lokale Nachrichten * Stöpſel, der vom Volkschor aufgeführte bis jetzt in Viernheim von einer Vereinsbühne ge— zeigt wurde. Faſt das geſamte Enſemble genannten Stückes wird auch am kommenden Sonntag bei dem Bunten Abend des Volkschors wiederum mitwirken, ſodaß alſo für eine flotte Aufführung der in Frage kommenden Stücke garautiert iſt. Der Eintritts- preis iſt der Zeit angepaßt und beträgt für Mit⸗ glieder 35 Pfg. und für Nichtmitglieder 55 Pfg. Zum Ausſchank gelangt Bier. Weitere Auslagen durch Verlofung ete. entſtehen nicht. Für aus⸗ reichende Sitzgelegenheit und einen gut temperierten Saal iſt Sorge getragen. Masken mit und ohne Larven haben keinen Zutritt. Die Parole für Sonntag abend lautet: Auf zum„Bunten Abend“ des Volkschors in den Karpfen. “ GErwerbsloſenfürſarge. Der Heſſen⸗ Bund, Verband der evang. Jugendvereine veran— ſtaltet vom 20. Febr. bis 3. März 1931 eine Erwerbsloſenfreizeit im Erholungsheim in Herb- ſtein. Am 20. 2. etwa von Vilbel ab Fußmarſch rolau 5 verbrüht.) Das dreijährige Söhnchen des in der Wittels⸗ bacherſtraße wohnhaften Fabrikarbeiters Henn wollte ſich auf den Deckel eines am Boden ſte⸗ henden Gefäßes, das mit heißer Waſchbrühe ge⸗ etwa nach Büdingen(Jugendherberge), Heimfahrt. Der Bund trägt alle Koſten einſchließ— lich der Heimfahrt. der betr. Verein tragen. Der Aebelle u, Hounide aller. Hetguſe rruigi i eee, 2 e . 2 e eee, e, e wien See verglichen Qliciliicit. dlſic Jexssſomem, Sui dub ufer Selsuſdlrcuqbeck, EN A NN HEIM Breitestraße Gedern(Jugendherberge.) Am 21. 2. Marſch nach Herbſtein.— Rückmarſch am 2. März 3. März Die Hinfahrt nach Vilbel ſoll Leiter der Freizeit wer— den Pfarrer Trabandt⸗Herbſtein und Landesjugend— pfarrer Lic. v. d. Au ſein; Mitarbeiter ſollen noch geſucht werden. Filmſchau Zur heutigen Sonder⸗Vorſtellung im Cefipa. Auf Filmfreunde heute könnt ihr wieder was ſehen, das man ſich wirklich anſehen muß. Wie jeden Freitag und heute noch beſſer zeigt man 3 Filmſchlager, die eine Senſation u. eine Sehens- würdigkeit Viernheims bedeuten. Das heutige Pro— gramm iſt ganz herverragend und von noch nie geſehenen Ereigniſſen. Man beachte das heutige Inſerat ſowie die Bildreklame und ſie werden ſehen, daß heute ein außergewöhnliches Programm zu ſehen iſt. Kein Filmfreund darf ſich die Dar— bietung entgehen laſſen. Heute 1. Platz 50 Pfg. . T. Filmpalaſt. Geſtern Abend ein Bombenerfolg. Es iſt kein Zweifel mehr, Dreyfus iſt das größte und gewaltigſte Tonfilmwerk, das je Viern— heim geſehen. Bis jetzt iſt in Viernheim ſolch ein Prachtwerk noch nicht geboten worden. Die ganze Bevölkerung Viernheims muß dieſes Wunderwerk, ſehen. Millionen haben Dreyfas geſehen, Millio— nen ſahen Dreyfus— Dreyfus wird zum Tages— geſpräch in Viernheim. Heute auf zu Dreyfus! Unter dieſer Rubrik erſcheinen die Pauſchal⸗ Inſerate der ſporttreibenden Vereine. Turnerbund. Sonntag, den 8. 2. 31 Freundſchaftsſpiele der 2. Mannſchaft gegen T. v. Waldhof 1. 2. Jugend gegen T. V. Waldhof 2. Jugend auf unſerem Platze. Anfang 2. M. 3 Uhr Jugend 2 Uhr. Zu zahlreichem Beſuche ladet ein Die Spielleitung. Heute abend Verſammlung im Lokal zwecks Aufſtellung der Mannſchaften. Tabakban⸗Verein. Wir bitten diejenigen unſerer Mitglieder, die Oelpapier zu beziehen wünſchen, Beſtellungen bei Herrn Jo ſt aufgeben zu wollen. Der Vorſtand. Der Lehrernachwuchs in Heſſen an den pädagogiſchen Inſtituten in Darmſtadt und Mainz Die Zahl der Lehrerſtudenten beträgt im Winterſemeſter 1930⸗31 insgeſamt 358, da⸗ runter 87 weibliche Studierende; das Pädagogi⸗ ſche Inſtitut zu Darmſtadt zählt 184(darunter 40 weibliche), das Pädagogiſche Inſtitut zu Mainz 174(darunter 47 weibliche) Beſucher. Von den 184 Studierenden im Pädagogiſchen Inſtitut Darmſtadt ſind 181 Heſſen, 3 Nichtheſſen; 150 find evangeliſch, 33 katholiſch und 1 iſraelitiſch. Von den 181 Heſſen— nur ſie kommen für den heſſiſchen Schuldienſt in Frage— wohnen 47 in Darmſtadi bei ihren Eltern, 52 fahren aus der näheren Umgebung täglich hin und zurück, und 82 aus weiterer Entfernung haben ſich in Darmſtadt eingemietet. 136 Beſucher des Inſtituts ſtammen aus Starkenburg, 13 aus Rheinheſſen und 32 aus Oberheſſen. Das Pädagogiſche Inſtitut in Mainz zählt bei 174 Mfuchern 111 Jessen und 63 Nichtheſſen. Von ſeinen Sindierenden ſind 61 evangeliſch, 108 katholiſch, 4 fl ligiös und 1 iſraelitiſch. Von heſſiſchen Beſuchern haben 45 ihren Wohnſitz in Mainz. 25 aus der näheren Umge- f bung fahren täglich zwiſchen Mainz und dem Wohnort hin und her, und 41 haben ſich in Mainz eingemietet.— Aus Starkenburg ſtammen 23, aus Rheinheſſen 77 und aus Oberheſſen 11 Stu- dierende. f 85 Von den insgeſamt 358 Beſuchern beider In⸗ ſtitute erhielten ihre Vorbildung auf dem Gyni⸗ naſium 47, dem Realgymnaſium 20. der Oberreal⸗ ſchule 178, der Aufbauſchule 99, auf Studienan⸗ ſtalten 54 Studierende. N 59 8 Von den Vätern, der Studierenden ſind 35 Landwirte, 45 ſelbſtändige Gewerbetreibende und Handwerker, 21 ſelbſtändige Kaufleute. 52 Ange- ſtellte und Arbeiter, 183 Beamte— darunter 37 Volksſchullehrer und 2 akademiſche Lehrer— 1 Arzt und 21 ohne Beruf. 0 Nach dem Heimatorte ſtammen von den Stu⸗ dierenden: 61 aus Gemeinden bis zu 1000 Ein⸗ wohnern, 93 aus Gemeinden von 1000 bis zu 5000 Einwohnern, 27 aus Gemeinden von 5000 bis zu 10 000 Einwohnern, und 177 aus Gemein⸗ den mit über 10 000 Einwohnern. a Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗ Mit⸗ glieder- u. Generalverſammlungen u. Singſtunden G.⸗V.„Sängerbund.“ Am Samstag, den 7. Febr., abends halb 9 Uhr findet unſere dies- jährige Generalverſammlung im Vereinslokal ſtatt, wozu wir alle Ehrenmitglieder, paſſive und aktive Mitglieder herzlichſt einladen. Der Vorſtand. (Freitag-Singſtunde fällt aus.) Geſangverein Liederkranz. Die Singſtunden fin- den jetzt wieder Samstags abends abends 8 Uhr ſtatt. Wir richten die herzliche Bitte an alle Sänger, die Singſtunden wieder pünktlich und vollzählig beſuchen zu wollen. Der Vorſtand. G.⸗V.-„Flora“. Freitag, Abend 7 Uhr Sing- ſtunde für Bäſſe, 8 Uhr für Tenöre. Sonntag, den 8. Februar, nachm. halb 2 Uhr Generalverſammlung im„Storchen“, wozu wir alle aktiven und paſſiven Mitglieder herzlich ein- laden. Der Vorſtand. Geſang⸗Verein„Sängertreue“. Freitag, den 6. Febr. 31. abends 8 Uhr Vorſtandsſitzung im goldenen Ritter. Kein Vorſtandsmitglied fehle. Der Präſident. 10 Uhr Singſtunde. Der Vorſtand. Sänger Einheit. Zwecks Darbringung eines Ständchens verſammeln ſich die Sänger am Samstag abend 8 Uhr bei Mitglied Haas zum Tannhäuſer. Es iſt Ehrenpflicht aller Mitglie- der(Turner ausgenommen) hier zu erſcheinen. Auf die am Sonntag, den 8. Febr., mittags 1 Uhr im Freiſchütz ſtattfindende ordentl. General verſammlung machen wir nochmals aufmerkſam und bitten auch die Inaktiven u. Ehrenmitglieder um zahlreiches Erſcheinen. Der Vorſtand. Verein der Hundefreunde. Am Sonntag, den 8. Febr. 1931, nachmittags punkt 3 Uhr findet im Vereinslokal zum Ochſen unſere diesjährige Generalverſammlung ſtatt Tagesordnung: 1. Protokoll, Rechenſchaftsbericht ſowie Kaſſenbericht 2. Aufnahmen und Austritt, 3. Wahl, 4. Ver⸗ ſchiedenes. Ich erſuche unſere Mitglieder zu dieſer Generalverſammlung pünktlich und zahl— reich zu erſcheinen. Der Vorſtand. Radfahrer⸗Verein„Eintracht“. Sonntag, den 8. Februar, mittags 3 Uhr findet im Vereins— lokal zur Vorſtadt unſere alljährliche General- verſammlung ſtatt. Tagesordnung wird im Le— kal bekannt gegeben. Hierzu laden wir unſere Mitglieder und Ehrenmitglieder mit der Bitte um vollzähliges und pünktliches Erſcheinen freund- lichſt ein. Der Vorſtand. Sonntag vormittag um Kein Sänger fehle. Bandel und Induſtrie Mannheimer Produktenmarkt. Mannheim, 5. Febr. Weizen inl. 28. 29,25, ausl. 36,25—37,75, Roggen inl. 18.25 18,75, Hafer inl. 15.75—16.50, Braugerſte 21.75—23,75; Futtergerſte 19,25—20,25 ſüdd. Weizenmehl Spezial Null 43, ſüdd. Peizen⸗ auszugsmehl 47. ſüdd. Weizenbrotmehl 29. ſüdd. Roggenmehl 26,50— 28,75, feine Weizen⸗ leie 9,75—10, Biertreber 10,25—10,75, Lein⸗ ſaat nicht notiert. Mannheimer Kleinviehmarkl. Mannheim, 5. Febr. Zufuhr und Preiſe: 64 Kälber 5870. 40 Schafe 40—42, 77 Schweine nicht notiert, 1060 Ferkel und Läu⸗ jer, Ferkel bis vor Wochen 10— 415, über vier Wochen 17—22, Läufer 24—30. Marktverlauf: Kälber mittel geräumt, Schweine nicht notiert, Ferkel und Läufer mittel.