bas größte u. beweltigste mntlmwert ul. im central. fun Falatl ene ee Hier sehen un hören Sie das Völkerringen unbeschönigt bis zur grausigen Wahrheit. Der Hauch des Entsetzens weht aus diesem Film. Er musste gemacht werden. Er muss der Welt gezeigt werden, um dem Frieden zu dienen— den Gefallenen zum Gedenken. Die gewaltigste und tragischste aller Tragödien der Welt Das gigantischste deutsche Spitzenfilmwerk in höchster Vollendung. lo Akte. mütter, Väter, söhne und Töchter! alle müssen sieh das Filmwerk ansehen. Des Andranges am Sonntag wegen beſuche man möglichſt die heutige Vorſtellung. J 2. Teil zeigt man das übliche Beiprogramm. 8 Akte. Sonntag mitag Grone qugend- ung Rinder- Vorstelung! 1. Tom mix„Die Cowboys vom Apachenkfort“. dl. Cheriffs Braut“. 3. Wild-West„Ein Engel im wilden Westen“. Schiff“. 5. Einlage von der Westfront. 2. Trapperstück„Die Indianer Squaw VI A.„Das brennende E n 100 0, TERIE nfIIm! j] ðxV(w 8 — Mitglied des Deutſchen Arbeiterſängerbundes.— Heute Samstag Abend Singſtunde des Männerchors In Anbetracht unſeres am Pfingſten ſtattfindenden Jubiläumskonzertes exwar— ten wir vollzähliges Er— ſcheinen. Neueintretende willkommen. D. Vorſtand. Tüchtige Wirtsleute ſucht Hernnelmev Bpauaus Untererhebſtelle. Das 1. Ziel Hundeſteuer 193? kann noch bis einſchließlich 25. 2. 1931. ohne Mahnkoſten bezahlt werden, ebenſo die Brandſteuer 1930 und das 4 Ziel Kirchenſteuer 1930 bis Ende Februar 1931. An die Einlöſung der Abfuhrſcheine aus den rückliegenden Verfteigerungen wird erinnert. Kirchner. Amtlicher Tei Bekanntmachung. Betr.: Abhaltung von Steuerſprechtagen. Der nächſte Sprechtag des Finanzamts Hep— penheim wird am Dienstag, den 3. März 1931 auf dem hieſigen Rathauſe ſtattfinden. Diejenigen Steuerpflichtigen, die an dieſem Tage vorſprechen wollen, müſſen ſich bis ſpäteſtens Freitag, den 27. Februar 1931, vormittags 11 Uhr bei uns Zimmer 26 anmelden und genau angeben, in welcher Sache die Beſprechung mit dem Finanzamt gewünſcht wird. Später Anmeldende können auf Erledigung ihrer Steuerangelegenheit an dem betr. Sprechtag nicht rechnen. Vortrag über Tabakbau. Heute Abend 8 Uhr findet im Gaſthans z. Freiſchütz ein Vortrag über deu Tabakbau ſtatt, zu dem ſämtliche hieſige Tabakbauern eingeladen werden. Herr Dr. Schül vom LVandwirtſchaftsamt Heppenheim wird ſprechen über das Thema: „Die Notverorduung vom 2. Dezember 1930 und der deutſche Qualitätstabakbau“. Viernheim, den 20. Februar 1931. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Betr.: Bekanntmachung. Die Maul- und Klauenſeuche in der Ge— meinde Plankſtadt iſt erloſchen. Die angeordneten Sperrmaßnahmen ſind mit ſofortiger Wirkung auf— gehoben. Biernheim, den 21. Februar 1931. Heſſ. Polizeiamt: Ludwig. Alte Zeitungen Zum Broteinschlagen und Tapezieren empfiehlt Schlafzimmer birnbaum poliert, ſchönes Modell, ganz moderne Form, beſt. aus: 1 großen modernen Kleiderſchrank, mit Wäſche Einteilung und moderner Verglaſung, 2 Bettſtellen, 2 Nachttiſche 1 aparte Friſiertoilette, 2 Stühle, 1 Hocker mit Be- zug nach Wahl. Wir ver— kaufen das Zimmer für Mk. 565.— ohne Garantie. Der Preis iſt deshalb ſo billig, weil eine Schrank— tür leicht beſchädigt iſt. Ihr altes Zimmer nehmen wir in Zahlung. Landes, Mannheim⸗Lindenhof, Bellenſtraße 2(Alte Oel— fabrik). Durchgehend geöffnet. Feinſte Weizenmehle Pfund 24, 26, und 28 Pfg. Pfd. 42, 50, 60, 70 und 1.— Pfd. 65, 70 und 90 Pfg Tafel. Oele Ltr. 60, 90 und 1.10 Reine Backöle 70 und 90 Pfg. Cocosfett in Tafeln Pfd. 40, 50, 60, 70 u. 85 Pfg. Neue Hülſenfrüchte Pfd. 30, 40 u. 50 Pfg. Miſchobſt Pfund 40, 50, 60 und 75 Pfg. Dörrzwetſchen Pfd 50, 60 und 70 Pfg Eiernudeln u. Maccaroni Pfd. 45, 50 u. 60 Pfg. Vollreis Pfd. 25 Pfg. Haferflocken Pfd. 20 Pfg. Malzkaffee loſe Pfd. 30, Miſchkaffee/ Pfd. 45 Pfg. Bohnenkaffee/ Pfd. 55, 70, 80, 90 und 1.— 35 Prozent Rabatt Alois Walter. Margarine Schmalz berlaren in Viernheim eine kleine Leiter Um gefl. Rückgabe wird gebeten Emig, Birkenau. Jonderangenol Reiner Leinsamen für Mutterschweine Ruthaus- Drogerie Peter Mos kopp. U. T.-Filmpalast Zufall. ins U. 3. Schlager Alee hat geträumt Alle Kin der Heute Samstag letzter 50 Pfg.-Abend, morgen Sonntag letzter Tag. Ganz Viernheim iſt begeiſtert über odd doe Unter den Dächern von Haris In Paris ſind die Mädels ſo ſüß. 2. Schlager Worinne und der Auf heute für 50 3 Sonntag große Kindervorſtelung. bezahlen nur 10 Pfg. Acker am Weinheimer Wall⸗ ſtädterweg und Beerlich 35 Ar zu verpachten. Zu erfragen im Verlag. Souderangenol! Reiner hellgelber Vieh- lehertran hält Schweine gesund und mästet Ltr. J. 20 Rathaus-Dogerie Play fMoskopp. Etwas Sytes für Haare u. Haarboden iſt Dr. Erfle's echtes Brenneſſel⸗Geiſt Sport⸗Inſerate Unter dieſer Rubrik erſcheinen die Pauſchal⸗ Inſerate der ſporttreibenden Vereine. Sportogg. Amicitia 09 E. V. Sonntag, den 22. Febr. 31 nachm. 1/3 Uhr Sportklub 1910 Käfertal 1.— gegen Sp. gg. Amicitia 09 1. in Käfertal. Abfahrt der 1. M. 1,16 OEch. 31 Uhr 2. M. Abfahrt 12 Uhr Oc. 11 Uhr 3. Mannſch. Abfahrt 10,16 OC. Floramannſchaft gegen F. C. 07 Bensheim in Bensheim. Beginn 1 Uhr, Abf. 11.43 OEch. Jugendmannſchaft in Hemsbach gegen F. V. Hemsbach. Beginn halb 2 Uhr, Ab— fahrt 12.40 Uhr Staatsbahn. Wir bitten unſere Anhänger und Mitglieder die Ligamannſchaft dem ſchweren Kampfe in Käfertal recht zahlreich begleiten zu wollen. Der Vorſtand. Deutſche Jugendkraft V'heim. Sonntag, 22. 2. 1931 nachmittags 3 Uhr Gauklaſſe-Fußball 512 2 V'heim 1.— Oftersheim 1. Viernheim J. 1— Rot Weiß Igd. 3 Uhr Platz l Heppenheim 2.— Viernheim Pr. 2. 1 Uhr Abfahrt 9.43 OC. Herrnsheim 1.— Viernheim 1. Privat Abfahrt 10,53 Staatsbahn Herrnsheim Igd.— Viernheim Jugend Abfahrt 10,53 Staatsbahn Rot⸗Weiß M'heim— Viernheim 2. Handball 2 Uhr Viernheim 1.— Unter-Flockenbach 1. 2 Uhr Viernheim 2.— Unter-Flockenbach 2. / Uhr Viernheim J.— Gernsheim J. Die Spiele finden auf den Plätzen der erſt— genannten Abteilungen ſtatt. Es ladet freundlichſt ein Die Sportleitung. 3 Uhr Mk 1,65 2.40 Rafhaus-Drogerie P. Moskopp Wer kleine Anzeigen benützt, ſpart Zeit und Geld Msitkarten in reicher Auswahl zu billigen Preisen fertigt Marfmeimer anzeiger. ler ment inseriörl. Hunden und Rreuit verflert. Mernheimer Inzeiger Herelnsbaas Walgne Ups aas Wege n e. G. m, b.. Aelteſte Bauk am Platze Vauk und Sparkaſſe auf genoſſenſchaftlicher Grundlage Gegen 3000 Mliglteder Geſchäftsantelle, Reſerven u. Haftſummen Golbmark 3 000000 Weſorgung aller baungeſchüftlichen Augelegenhelt Weinheim, Beginn jeden 1. Muſterzeichnen, Näh⸗ u. Zuſchneide⸗ Unterricht wird erteilt durch frau Ema Fpfeumang Friedrichſtraße 5. u. 15. des Mts. 5 pro Monat 10 und 12 Mark. Turnerbund. 17 55 Sonntag, den 22. Februar Freundſchaftstreffen T.⸗Verein Ruchheim 1. Meiſterſchaftsanwärter Rhein-Limburggau Tod. Viernheim 1. Beginn 3 Uhr T. V. Ruchheim 2.— Tbd. Viernheim 2 Beginn 2 Uhr. Zu zahlreichem Beſuche ladet ein Die Spielleitung. Turngenoſſenſchaft 1893 Sonntag, den 22. Febr. in Weinheim a 1. Geräteriege um den Bezirksmeiſter an Pferd, Reck, Barren und Freiübungen. Abfahrt 12,43 Uhr OE. Abtlg. Fußball. 1931 großes 1. und 2. Elf. Jugend ſpieſt in Mannheim auf der Sellweide. Anfang 9,30 Uhr. Ab- fahrt der 1. u. 2. Elf ½ 12 Uhr am weißen Roß per Auto. Abf. der Jug. 8,05 Uhr. Die Leitung. Dang ue immer Für Hausſchlachtungen friſches Fleiſch n 00, a ſowie ſämtliche Zutaten. 5 E. dehwalbold, ane Mannheim II 4, 29 Jungbuſchſtraße Tel. 38 698 Verbandsſpiele Seckenheim mer ea ee Viernheimer Zeitung 1,50 n täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. k. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wochentl. das a Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan tſeitige illuſtrierte ſowie einen Wanb⸗ kalender.— Annahme von Abonnements kägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim Fear 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim. eee Nr. 21577 Amt ran Einfach bauen— billig wohnen Einfach und billig— das iſt die Deviſe, die künftig im Wohnungsbau herrſchen ſoll. Die Zuſtände auf dem Wohnungsmarkt und die allgemeine Wirtſchaftsnot zwingen dazu. Einer Erfahrungstatſache gilt es dabei vor allem Rechnung zu tragen: die Mieten für Neubau— wohnungen überſteigen in ihrer Höhe heute noch vielfach die Leiſtungsfähigkeit der breiten Volksſchichten. Es hat ſich z. B. gezeigt, daß ſelbſt beſſerbezahlte Arbeitnehmer davor zu— rückſchrecken, eine Neubauwohnung zu bisher üblichen Mietſätzen zu übernehmen. Bekannt iſt ferner, daß viele Bewohner von Neubauten ſchwer an der Laſt der für ihre Einkommens— verhältniſſe zu hohen Mieten tragen— zum Nachteil ihrer ſonſtigen Lebenshaltung. Es iſt eben vielfach zu teuer gebaut worden, teils unter dem Druck zu hoher Baukoſten, teils in— folge zu hohen Aufwands für Wohnraum und Wohnungsausſtattung. Nicht ſelten wurde alſo, wie man es zuweilen ausgedrückt hat, ähnlich wie auf anderen Wirtſchaftsgebieten auch auf dem Wohnungsmarkt am Bedarf vorbeiprobu— ziert. 5 Aus dieſer Sachlage ſind in den neuen Grundſätzen des Reiches für Kleinwohnungsbau, die auf der Notverordnung vom 1. Dezember 1930 fußen und im Einvernehmen mit den Ländern aufgeſtellt worden, die Folgerungen gezogen worden. Als Grundſatz wurde feſtge— legt: mit öffentlicher Hilſe— alſo durch Bau— darlehen und Zinszuſchüſſe aus öffentlichen Mitteln— ſind nur Wohnbauten zu fördern, bei denen ſich wirtſchaftlich tragbare Mieten ergeben, Mieten alſo, die den Einkommensver— hältniſſen der minderbemittelten Bevolkerung angepaßt find. In der Regel durfen die Mie— ten 150 Prozent der Friedensmiete entſprechen— der Altwohnungen nicht überſteigen. Für die Kleinwohnungen iſt eine Mietſpanne von 20 bis 40 Mark monatlich ſeſtgelegt worden. Das muß naturgemäß— ſelbſt wenn man eine Verbilligung des Baus infolge Rückgangs der Baukoſten in Rechnung ſtellt— ein Zurück— ſchrauben der Anſpruche in Bezug auf Woh— nungsgröße und Wohnungsausſtaltung bedeu— ten. Die Wohnfläche ſoll künftig 32—45 Quad— den Familien mit Kindern beſtimmt ſind, 60 Quad⸗ ralmeter nicht überſchreiten. Ausnahmen ſind nur unter gewiſſen Bedingungen zugelaſſen. Was ferner die Wohnungsauspattung betrifft, do soll jeber uberftuſſige Aufwand vermieden werben. Heizung, Warmwalſerverſorgung und die Anlage ähnlicher zentraler Einrichtungen im Haufe ſoll nur dann zuläſſig ſein, wenn die Laſten der Mieter davurch nicht erhöht werden. Sogar auf die Einrichtung von Bä— dern für die einzelnen Wohnungen wird im Intereſſe billiger Mieten vielfach verzichtet werden müſſen. Es hat nicht an Stimmen gefehlt, die dieſe neuen Grundſätze für den Kleinwohnungsbau als einen Rückſchritt bezeichnen, der in bevöl⸗ kerungspolitiſcher und hygieniſcher Beziehung gleichermaßen zu bedauern jei. Gewiß ware ber Bau geräumiger und beſſer ausgeſtatteter Wohnungen wünſchenswert. So wie die Dinge heute jevoch liegen, erſcheint es jedenfalls beſ— ſer, den minderbemittelten Volksſchichten— und ſie ſind es, die unter der Wohnungsnot am meiſten zu leiden haben— kleine und einfache Räume billig zur Verfügung zu ſtel— len, als Wohnungen zu errichten, deren Mie— ten für die Mehrzahl der Wohnungsſuchenden mehr oder weniger unerſchwingbar find. Daß bevölkerungspolitiſche und geſundheitliche Rück— ſichten auch im Rahmen der neuen Baugrund⸗ ſätze nicht vernachläſſigt wurden, dafür nur einige Hinweiſe. So iſt beim Neubau z. B. auf gute Belichtung und Beſonnung der Wohn⸗ und Schlafräume zu achten. Außerdem ſoll der Flachbau ſoweit wie möglich bevorzugt werden, eine Bauart mit 1 oder 2 Vollgeſchoſſen, die im Intereſſe einer geſunden Bevölkerungsent⸗ wicklung von wiſſenſchaftlicher Seite beſonders empfohlen wird. N urt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. M n, Geſchäftsſtelle Rathausſte. Anzei (Siernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige e koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— nnahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor- mittags 8 uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Tnnonten⸗Expeditionen Deutſchlands 1 558 Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes an 1 1931 Das Bergwerksunglück bei Eſchweiler Insgeſamt 32 Tote— Sachverſtändige über die Urſache Erſtes Sachverſtündigenkommunique über das Unglück auf„Eſchweiler-Reſerve“. web. Eſchweiler, 22. Febr. Der Unfallaus— ſchuß der Grubenſicherheitskommiſſion, Bonn, der heute die von der Exploſion betroffenen Ab— teilungen der Grube befahren hat, veröffent— licht ein erſtes Kommunique über ſeine Feſtſtel lungen. Danach iſt das Unglick im Weſentlichen auf eine Kohlenſtaubexploſion zurückzuführen. Die Mitwirkung von Schlagwettern bedarf noch weiterer Prüfung. Der Hauptherd liegt im Flöz Großkohl auf der 600-Meter-Sohle. Es be— ſteht die Vernutung, daß die Exploſion durch Sprengſtoffe eingeleitet worden iſt. Maſchinen oder die beiden einzigen Benzinſicherheitslampen, verheerende die im Revier geführt wurden, und zwar Steiger und vom Schießmeiſter, kommen für d Auslöſung der Exploſion als Urſache wahr— ſcheinlich nicht in Frage. Ein weiteres nique wird Montag Nachmittag nach ger Befahrung der Grube herausgegeben Noch zwei Tote in Eſchweiler geborgen. wib. Eſchweiler, 22. Febr. Wie die verwaltung mitteilt, ſind in der noch zwei Tote aus der Grube„E eiler Re— ſerve“ geborgen worden. Die Geſamtzahl be— trägt ſomit 32. Die Beiſetzung der Opfer wird vorausſichtlich am Dienstag ſtattfinden. Unwetter in Italien Solgenſchwere Cawinenunfälle—Sahlreiche Menſchenleben vernichtet witb. Rom, 23. Febr. Aus ganz Italien, von den Alpen bis hinunter nach Sizilien, liegen Meldungen über ſchwere tagelange Un— wetter vor. Schwere Stürme, heftige Gewitter und Hochwaſſer haben erhebliche Schäden an Saaten und Häuſern angerichtet. Zwei Per— ſonen haben den Tod gefunden, andere ſind zum Teil erheblich zu Schaden gekommen. In Val Vormazza bei Domodoſſola, wo der Schnee drei Meter hoch liegt, iſt eine Lawine niedergegangen und hat ſechs Ar⸗ beiter unter ſich begraben, die in einer Waſſerkraftanlage beſchäftigt waren. In dem 1500 Meter hoch gelegenen Bergdorf Maiern bei Trient gingen von Frei— tag auf Samstag drei große Lawinen nieder, die letzte in der Frühe des Samstag, die mehrere Familien im Schlafe überraſchte. Jedesmal waren Menſchenleben in Gefahr, die aber alle aus den Schneemaſſen wieder befreit ralmeter betragen und bei Wohnungen, die für dene Erwachſene, 9 ehrere Kinder und verſchie— bereits faſt völlig er— ſtarrt waren, konnten nur unter angeſtreng— ten ärztlichen Bemühungen und mit künſt⸗ licher Atmung wieder ins Leben zurückgerufen werden. In einem kleinen Bergdorf bei Reg— gio Calabria ereignete ſich ein Erdrutſch, dem werden konnten ſechs Menſchen zum Opfer gefallen ſind. Andere Unwettermeldungen li Bari und Viareggio vor. 800-Tonnen-Segler nach Sturmfahrt abgetakelt eingelaufen. Ueber ganz Sizilien ungewöhnliches Tiefdruckgebiet, Stürme hervorgerufen hat. egen aus In Spezia iſt ein einer 70⸗ſtündigen und ſchwer beſchädigt liegt ein das ſtarke rare e Schwere Lawinenunfälle. witb. München, 23. Febr. Eine zwiſchen dem Brandkopfſattel und der Seekarhütte bei Lenggries niedergehende Lawine hat eine aus ſieben Perſonen beſtehende Skiläufergruppe erfaßt. Da die Rettungsarbeiten ſofort ein⸗ ſetzen konnten, wurden ſechs Perſonen lebend geborgen. Der Touriſt Michael Staffler aus München wurde getötet. Wie aus Innsbruck gemeldet wird, iſt am Katſcherkofel beim Grünen Boden eine aus fünf Perſonen beſtehende Skiläu⸗ fergruppe von einer Lawine verſchüttet worden. Einer der Verſchütteten konnte ſich ſelbſt befreien, eine Dame wurde mit gebro⸗ chenen Beinen geborgen. Die übrigen ſind noch unter den Schneemaſſen begraben. Eine zweite Lawine am Katſcherkofel. witb. Innsbruck, 23. Febr. In der 12. Nachtſtunde iſt geſtern an der Unſallſtelle am Katſcherkofel eine neue Lawine niedergegan⸗ abteil gen, durch die ſechs Mann der Rettungsexf dition verſchüttet wurden. Die Verung konnten durch andere Rettungsmannſchaften kurz darauf unverletzt aus den Schneemaſſen befreit werden. Bei der Gefährlichkeit der Arbeit und bei der Schwere der kompakten Schneemaſſen beſteht wenig Hoffnung, daß die drei unter der erſten Lawine Verſchütteten noch lebend geborgen werden können. Trotzdem ſich an den Rettungsarbeiten hierzu derzeit 7 Mann beteiligten, konnten noch keine S von den Verunglückten gefunden wer Die Reichsbannerfeier Kommuniſtiſche enb. Berlin, 22. Febr. Das anſtaltete aus Anlaß des 7. Organiſatjion heute hier, wie in eine Kundgebung. Zu dem Aufm Luſtgarten gegenüber der Führer des nen. Störn Gru: die nach den letzten Reichs gewicht gegen ungen gebildet heute Der Luftgarten zum erſten Male war, da mi 2 gerechnet werden mußte, ſchon gege der Polizei abgeriegelt worden. Gegen war der Aufmarſch der en, die ſich auf Plätzen lins geſammelt hatten, um mit Fahnen q Muſik den Marſch nach dem Luſtgarten anzutre ten, beendet. Der erſte Vorſi R banners, Oberpräſident a. D. Hörſing, teilte in ſeiner Anſprache mit, daß bereits 160000 Mit— glieder im Laufe der letzten Monate aus den Reihen des Reichsbanners herausgezogen und einer beſonderen Ausbildung für die ſog. Schutz formationen unterworfen ſeien. Es handle ſich nicht um Soldatenſpiele, ſondern um eine Not wehr- und Abwehrhandlung untformierten Abteil vier verſchiedenen tzende des Reichs Kommuniſtiſche Störverſuche bei der Reichs bunnerdemonſtration. Ein ganzer Stör verein ausgehoben. enb. Berlin, 22. Febr. Bei dem gemeldeten Aufmarſch zu der heutigen Reichsbannerdemon— ſtration im Luſtgarten ſowie nach deren Been— digung verſuchten an verſchiedenen Stellen kom— muniſtiſche Störtrupps von 20—150 Mann un⸗ ter Abſingung der Internationale gegen den Luſtgarten vorzuſtoßen. Die Polizei ſah ſich ge⸗ nötigt. in der Umgebung des Luſtgartens mehr⸗ fach Abriegelungen vorzunehmen und mit dem Gummiknitppel vorzugehen. In zwei Fällen ſind von der Polizei Schreckſchüſſe abgegeben worden. Verletzungen und Feſtnahmen waren bis 17 Uhr nicht gemedet.— Dagegen ift im Laufe der Nacht in Neukölln in der Ziethenſtraße die Sitzung eines angeblichen„Radio-Vereins“ aufgehoben worden. In Wirklichkeit handelte es ſich um eine kommuniſtiſche Veranſtaltung, in der ein planmäßiges Vorgehen gegen die Reichsban⸗ nerverſammlung im Luſtgarten vorbereitet wer⸗ den ſollte. 68 Perſonen wurden vorläufig feſt⸗ genommen, Gruben- letzten Nacht 0 1 Plaz vorſchriften bei Anzeigen werben nach Moglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme bestimt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewäbr nicht übernommen 5 Politiſche Suſammenſtöße Tätliche Auseinanderſetzungen zwiſchen Reichsbannerleuten und Nationalſozialiſten. wtb. Stuttgart Febr. In der Nacht zum Sonntag kam es zwiſchen Nationalſozialiſten u. Reichsbannerleuten in der Gegend der Weißen tätlichen Auseinander— N burgſtraße zu größeren f Seiten Verletzun— ſetzungen. Es gen. Die Ruhe war bald gab au ꝛiden as Ueberſallkommando wiederhergeſtellt Politiſche Zuſammenſtöße in Braunſchweig. witb. Braunſchweig 22. Febr Gautages für Südhannover-Braunſchr dem auch Adolf Hitler teilnimmt, veranſte die Nationalſozialiſten am Samstag Abend ei— nen Fackelzug. Für andere i beſtand Umzugsverbot. Bei dem Um durch die Stadt kam es mehrfach zu Zuſammenſtößen mit politiſchen Gegnern; es gab auf beiden Seiten Verletzte. Anläßlich ihres Neue Zuſammenſtöße in Braunſchweig. wib. Braunſchweig, 22. Febr. Bei dem Wer— beumzug, den die Nationalſozialiſten heute Nachmittag anläßlich ihres Gautages veranſtal— teten, kam es, wie bereits am Vortage und wäh— rend der Nacht, zu mehreren Zuſammenſtößen, die ein Einſchreiten der Polizei erforderlich machten. Eine Anzahl Perſonen wurden ver— letzt, anſcheinend mehr leichter Art. Ein Schwer— verletzter wurde ins Krankenhaus gebracht. Schwere Ausſchreitungen in Wolfer enbüttel, 23. Febr. Trotz des witb. Wo botes polit ationen hatten ſich ge— ſtern Kommuniſten 8 Lehrte, Peine 0c el ingefunden. Die Polizei, ve verſuchte, die mabzudrängen, Poliziſt verletzt wurd Demonſt veiſung aller albaniſchen Emigrante Febr. Die inge 5¹ gegebene zu unter- Ausgewieſen. Verſprechen micht„gen ni Cerſprechen, nichts gegen König nehmen, nicht geh Zogu Schwere Bluttat witb. Frankfurt a. M., 22. Febr. In dem nahegelegenen Städtchen Oberurſel wurde heute früh die 60 Jahre alte Landwirtswitwe Suſanne Traut in ihrem Bett erſchlagen auf— gefunden. Die Kiſſen waren von Blut ge— tränkt, und die Leiche zeigte ſchwere Wunden am Kopfe auf. Aber nichts deutete auf einen voraufgegangenen Kampf hin. Ein Arzt ſtellte Stichverletzungen hinter einem Ohr, auf der Stirn und am Halſe feſt. Die letzteren dürften den Tod herbeigeführt haben, da die Schlag— ader durchſchnitten war. Die Tochter hatte die Tat am frühen Morgen entdeckt und die Po— lizei benachrichtigt. Dieſe hält nach Lage der Sache Raubmord nicht für vorliegend, ſondern Mord oder eher noch Totſchlag, vielleicht als Affekthandlung. Frau Traut hatte vor einiger Zeit einen Schlaganfall erlitten, der ſie ſeeliſch derart beeinflußte, daß ſie zänkiſch und pro— zeßſüchtig wurde und mit ihrer Tochter und den Nachbarn Streitigkeiten hatte. Tagesnachrichten „Deutſche Allgemeine Zeitung“ erſcheint bis 9 auf weiteres nicht. f wtb. Berlin, 21. Febr. Die„Deutſche All⸗ gemeine Zeitung“ teilt mit, daß ſie ihr Er⸗ ſcheinen bis auf weiteres einſtellt. Als Grund dieſer Maßnahme wird bekanntgegeben, daß das techniſche Perſonal der Verlagsdruckerei ſich geweigert hat, den vom Reichsarbeitsmini⸗ ſter verbindlich erklärten Schiedsspruch 9 1 nehmen und unter Einſtellung der Arbei Weiterbeſchäftigung zu dem alten Tarif gez fordert hat. Dieſe Forderung habe von dem Unternehmen, wenn es ſich nicht ſelbſt einer Verletzung der geltenden einſchlägigen Beſtim. mungen ſchuldig machen wollte, nicht erfüllſ werden können. 2 RFreilaſſung der Bombenleger Nickels * und Hennings. b wtb. Altona, 21. Febr. Nach Mitteilung der Juſtizpreſſeſtelle des hieſigen Landgerichtes iſt der im ſogenannten Bombenleger-Prozeß zu fünf Jahren drei Monaten Zuchthaus ver⸗ urteilte Hennings gegen Sicherheitsleiſtung von 10000 Mark aus der Haft entlaſſen wor⸗ den.— Der im gleichen Prozeß zu zwei Jah⸗ ren ſechs Monaten Gefängnis verurteilte Nik⸗ tels iſt gleichfalls aus der Haft entlaſſen worden, weil er von ſeiner Strafe bei An— rechnung der Unterſuchungshaft bereits etwa die Hälfte verbüßt hat und Fluchtverdacht nicht mehr vorliegt.. Keine 10⸗prozewtige Gehaltskürzung 1 für Beamte. 5 enb. Berlin, 21. Febr. Der deutſchnationale Abgeordnete Laverrenz hat geſtern in einer Beamtenkundgebung geſagt, daß mit einer weiteren 10- prozentigen Gehaltskürzung für die Beamten zu rechnen ſei. Von zuſtändiger Stelle erfahren wir dazu, daß keine weiteren derartigen Gehaltskürzungen geplant ſind. Der Reichspräſident auf der Automobil- N Ausſtellung. witb. Berlin, 21. Febr. Reichspräſident von Hindenburg traf heute vormittag gegen 10 Uhr in der Internationalen Automobil-Ausſtellung ein, herzlich begrüßt von einer tauſenbköpfigen Menſchenmenge. Nachdem der Reichspräſident, der ſich in Begleitung des Staatsſekretärs Dr. Meißner und ſeines Adjutanten, Oberſtleutnant von Hindenburg, befand, unter dem Kreuzfeuer, der Photographen und Kinooperateure einen Gang von Lorbeerbäumen durchſchritten hatte, wurde er vom Präſidenten des Reichsverbandes der Automobil-Induſtrie, Dr. Allmers und füh— renden Männern der Induſtrie, wie Boſch, Opel und Reichſtein empfange. Der Reichspräſident ſchritt dann unermüdlich von Stand zu Stand, um ſich insbeſondere die Fortſchritte der deut— ſchen Automobilinduſtrie zeigen und erklären zu laſſen. Ueberall wurde er von dem Publikum ehrfurchtsvoll begrüßt. Die Flöte Friedrichs des Großen wird nicht verſteigert.— Erwerbungen für die ſtaatlichen 1 Schlöſſer. enb. Berlin, 21. Febr. Bei der heutigen Ver— ſteigerung auf Schloß Glienicke zeigte es ſich mehr und mehr, daß viele Gebote, die im Namen von Kommiſſionären abgegeben werden, als Auf— traggeber den Geheimrat Galk von der Verwal— tung der ſtaatlichen Schlöſſer und Gärten als Urheber haben. Die in ſeinem Auftrage erſtei— gerten Stücke werden alſo in den ehemaligen önigsſchlöſſern und in ſtaatlichen Muſeen an die ſie weiter gegeben werden, auftauchen. Es iſt jetzt ganz ſicher, daß die Flöte Friedrichs des Großen nicht zur Verſteigerung kommen wird. Prinz Friedrich Leopold(Vater) hat ſie aus der Auktion endgültig zurückziehen laſſen. Weiter wurde verkündet. daß die Gipsmaske der Kö⸗ nigin Luiſe nach dem Rauch'ſchen Sarkophag aus Pietätsgründen gleichfalls von der Verſtei; gerung zurückgezogen würde. 5 nachrichten Tote Schiffe im Hamburger Haſen. enb. Berlin, 21. Febr. Die A i von Schiffen in Hamburg halten. wie der„Börſen⸗ courier“ berichtet, weiter an. Gegenwärtig lie⸗ gen im Hamburger Hafen 60 Segelſchiffe mit einer Geſamttonnage von 280 000 Tonnen. Wei⸗ tere Auflegungen ſind angekündigt worden. Im Pafen nd fat alle verfügbaren Schlepper ver⸗ geben. Als Folge der Raumnot iſt geplant, ſchon jahrelang außer Dienſt geſtellte Schiffe nach Cux⸗ haven zu legen, Die Hamburg ⸗Amerika⸗Linſe hat allein 24 Schiffe aus der Fahrt gezogen Insgeſamt ſind in Hamburg 12 000 Seeleute 1 ſchäſtigungslos. Nach Mitteilung des Verban⸗ dies deutſcher Kapitäne und Schiffsoffiziere ſind 600 Kgpitäne und Seeoffiziere außer Stellung. Um Härten zu vermeiden, ſind bereits Rückver⸗ ſetzungen von Offizieren des Deckdienſtes vorge⸗ nommen worden, und zwar wurden Erſte Offi⸗ ziere zu Zweiten, Zweite zu Dritten und Dritte zu Vierten Offizieren zurückverſetzt. Da die De⸗ preſſion auf den internationalen Frachtenmärk⸗ ten anhält, trägt ſich eine Reihe erſter Schiff⸗ ſahrtslinien mit dem Gedanken, einen Tefl der älteren Schiffe abzuwracken.„ Länderſpiel Deutſchland— Dänemark am 27. September. Als Zeitpunkt für das Rückſpiel gegen die Däniſche N de iſt vom D. F. B. mit der Dansk Boldſpil⸗Union der 27. Seplem⸗ ber 1931 vereinbart worden. Ueber den Ort des Länderſpiels iſt eine Entſcheidung noch nicht ge⸗ troffen worden. Außerdem hat der DB. eine Einladung des Oeſterreich ſchen Fußballbundes erhalten, aus Anlaß der Einweihung des Wie⸗ ner Stadions, das bereits früher vereinbarte Rickſpiel zu der Pfingſten in Berlin ſtattfinden⸗ den Begegnung Deutſchland- Oeſterreich auszu⸗ tragen. Der genaue Zeitpunkt der Stadionweihe iſt jedoch noch nicht beſtimmt. Freigabetermine für die begnadigten Schaller Spieler. Laut Beſchluß des Vorſtandes des D5 B. wur⸗ de der l Ausſchluß einer Reihe weſt⸗ deutſcher Spieler in eine befriſtete Disqualifi⸗ kation umgewandelt. Die betr. Spieler ſind zu folgenden Terminen wieder ſpielberechtigt: ſo⸗ fort: Heimel, Werdohl, Tibulſki, Simon, Neu⸗ Sport Eine kurze Reichstagsſitzung Erſte Rate für linksrheiniſche Bahnbauten ſchon für 1931 gefordert vdz. Berlin, 21. Febr. Reichstagspräſident Löbe eröffnete die heutige Reichstagsſitzung um 12 Uhr. Der Reichstag ſetzte heute die zweite Beratung des Haushalts ſär die Kriegslaſten fort. Abg. Hofmann--Ludwigshafen(3.) führte aus, auch nach dem Verſchwinden der Beſatzung ſei die Wirtſchaftsnot im deutſchen Weſten nicht geſchwunden. Die Streichung von acht Millio— nen an der Weſtgrenzhilfe im diesjährigen Etat ſei eine bedenkliche Maßnahme. Abg. Jadaſch(K.) bezeichnet den Kriegs— laſten-Etat als einen Beweis für die Ausbeutung des deutſchen Proletariats durch den internatio— nalen Kapitalismus. Der Redner verlangt eine Aenderung des Kriegsſchuldenſchlußgeſetzes. Damit iſt die Ausſprache beendet. Der Kriegslaſtenetat wird in zweiter Beratung bewilligt unter Zurück⸗ ſtellung der die Oſthilfe betreffen⸗ den Kapitel. Dazu wird eine Entſchließung des Aus— ſchuſſes angenommen, die ſchon für das Rechnungsjahr 1931 eine erſte Rate für die im Weſten links des Rheins durch das Oſthilfegeſetz vorgeſehe— nen Bahnbauten verlangt. Ohne Ausſprache wird der Haushalt der Reichsſchuld genehmigt. Dann folgt die zweite Beratung des Haushalts für Verſorgung und Ruhegehälter. . neichstagsſchütze verwarnt Polizei läßt in Anbetracht der verzweifelten Not des Täters Abg. Gräf⸗Dresden(K.) bezeichnet die Verſorgung der Kriegsbeſchädigten als ganz un⸗ zureichend. Unerhört ſei die Oberflächlichkeit, mit ber von den Aerzten der Verſorgungsbehörden die Unterſuchung der Verſorgungsberechtigten vorgenommen werde. Redner führt dazu ver⸗ ſchſedene Beiſpiele an. Gebrandmarkt werden mäſſe das Verhalten der Nationalſozialiſten, die den Kriegsopfern den Rat erteilen, Selbſtmord zu begehen.(Pfuirufe bei den Kommuniſten.) Abg. Hänſe(Landv.) erklärt, ſeine Freunde ſeien für größte Sparſamkeit, aber beim Verſor⸗ ſorgungsetat dürfte die Sparſamkeit nicht auf Koſten der Kriegsopfer zu weit getrieben wer⸗ den. Hier zeige ſich am deutlichſten der Druck der im Verſailler Diktat uns aufgezwungenen unerträglichen Tributlaſten. Der Redner tritt für die Ausſchußentſchließung ein, wonach alle Schwerkriegsbeſchädigten von der Gebühr für Krankenſchein und Verordnungsſchein befreit ſein ſollen. Damit iſt die Ausſprache erledigt. Die Ab— ſtimmung wird auf ſpäter vertagt. Zu dem dann folgenden Haushalt des Rech⸗ nungshofes und des Reichsſparkommiſſars liegen Worfmeldungen nicht vor. Die Abſtimmung wird auch in dieſem Fall zurückgeſtellt. Gegen 1.45 Uhr vertagt ſich das Haus auf Montag, 3 Uhr. Auf der Tagesord⸗ nung ſteht neben kleineren Vorlagen die zweite Beratung des Landwirtſckaftsetats. * 2 5 4 1 1 milde walten enb. Berlin, 20. Febr. Der Reichstags⸗ „Attentäter“ Schmitt iſt am Freitag abend, nachdem er von der Abteilung 1A des Poli— zeipräſidiums nochmals verhört worden war, auf freien Fuß geſetzt worden und begab ſich in das Hoſpiz, in dem er wohnt, zurück, nachdem er das Verſprechen gegeben hatte, morgen um 8 Uhr ſich bei der Polizei wieder zu melden. Kurz vor 8 Uhr war der Rentner dann wie— der im Polizeipräſidium und wurde nochmals vernommen. Schmitt blieb bei ſeiner Darſtel⸗ lung, die er bereits am Freitag abend im Reichstage gegeben hatte und wies darauf hin, Roman von Max v. Weißenthurn. 31. Fortſetzung. „Aber der Portier ſagte mir doch— in einer halben Stunde—“ „Das iſt ein Bummelzug, der an jeder Station hält und mit dem wir erſt nachts in Stillwater ankämen. Ich weiß einen weit beſſeren Plan: Wir geben unſer Gepäck in Aufbewahrung und da wir noch den Drei— Uhr⸗Zug abwarten müſſen, gehen wir in ein Reſtaurant oder in eine Konditorei und laſſen uns dort was geben.“ Ehe Varna noch wußte, wie alles geſchah, betrat ſie mit der Frau eine Konditorei, wo die Beiden in einem reizenden Separatkabi⸗ nett Platz nahmen. Frau Herryot beſtellte auf des Wunſch Kaffee mit Gebäck. Das Servierfräulein ſtellte das tierbrett auf einen Seitentiſch, während es vor Varna den Tiſch deckte. Mährend ſie das tat, ſah Varna zufällig im Spiegel, daß Frau Herryot, welche aufgeſtanden war, um ſchein⸗ bar die Bilder an der Wand zu betrachten, ein zuſammengefaltetes Papier aus ihrer Taſche zog und deſſen Inhalt in eine der Taſ⸗ ſen ſchüttete. Dann trat ſie wieder auf Varna zu und nahm an ihrer Seite Platz, während das Mädchen ihnen ſervierte. Varna fragte ſich, welche der beiden Taſſen wohl das Pul⸗ ver enthalten könne. Ihre natürliche Auf⸗ richtigkeit kam ihr zu Hilfe. „Ich habe geſehen, wie Sie etwas in eine der beiden Taſſen ſchütteten— iſt das für Sie oder für mich geweſen?“ „Ach, liebes Kind, haben Sie das geſehen? Mädchens Präſen⸗ Das war ein vollkommen ungefährliches klei⸗ nes Präparat, das ich ſtets bei mir trage und allem, was ich trinke, zuſetze. Es iſt für mich geweſen, beruhigen Sie ſich!“ Varna blieb nach dieſer Erklärung nichts übrig, als den Kaffee, den ſie ſich gewünſcht hatte, auch zu trinken. Frau Herryot plauderte währendeſſen unaufhörlich. „Meine liebe Varna, Sie ſehen auf einmal müde aus, es ſcheint Ihnen warm hier im Zimmer zu ſein, kommen Sie in die friſche Luft. Wir wollen den erſtbeſten Wagen an⸗ rufen und eine kleine Spazierfahrt machen.“ Mit größter Selbſtüberwindung nur will⸗ fahrte Varna der Auforderung; ſie fühlte ſich plötzlich wie von unaufhörlichen Schwin⸗ deln erfaßt. Am Arm ihrer„Beſchützerin“ verließ ſie die Konditorei. „Zelie. was ſehe ich. Wie kommen Sie hier⸗ her?— Sind Sie es wirklich, oder iſt es Ihr Geiſt?“ Varna hatte unter dem Einfluß der friſchen Luft ſich etwas aufgerafft. Trotzdem ſchenkte ſie dem lebhaften Geplauder der beiden an⸗ deren Frauen nur halbe Aufmerkſamkeit. In Erwiderung auf Frau Herryots Fragen gab die Fremde weitſchweifige, aber nichtsſagende Antworten und bat Frau Herryot endlich, doch ein Stück Weges mit ihr zu fahren, da ſie, ehe ſie ſich zur Bahn begebe, noch allerhand Einkäufe zu machen habe. „Was meinen Sie, Varna, ſollen wir es tun? Mademoiſelle Zelie iſt eine alte Bekann⸗ te von mir von meinem Pariſer Aufenthalt her und ich höre gern, was ſie mir von dort zu erzählen weiß. Wir könnten deshalb ſehr gut ihr Anerbieten annehmen und wieder aus⸗ ſteigen wann es uns beliebt!“ daß ihn nur die furchtbare Not, in der er und ſeine Altersgenoſſen lebten, zu dieſer lärmenden Demonſtration veranlaßt hätte. Er habe keineswegs die Abſicht gehabt, ein Attentat zu verüben oder einem Menſchen nahezutreten. Die Polizei ſah bei dem hohen Eifer Schmitts und bei ſeiner verzweifelten Vermögenslage von der Verhängung eines Strafmandates ab und entließ den alten Mann, der nunmehr in ſeine Heimat nach Würzburg zurückkehren will, lediglich mit einer Verwarnung. mann und Rodner, alle 0 u 1. Juni: Rothardt, Jazek, Böke, Kuzorra, 0 Zajons und Valentin, beide Schalke 04; am 1. Kampmann, Badoreck und Sobottka, alle Schalke 1904. 7 i e Schiedsgericht für Hertha⸗ BSS. Die ſchweren Anſchuldigungen gegen den Deutſchen Meiſter Hertha⸗Beck wegen Verkaufs doppelter Eintrittskarten, Bezahlung der Spie⸗ ler und des Falles Appel haben den Verbands⸗ Vorſtand des Verbandes Brandenburgiſcher Ballſpielvereine mit Zuſtimmung der Vereins- leitung von Hextha⸗BScC. bewogen, den Amg⸗ teur⸗Schutzvertrag des DaB in Anwendung zu bringen. Dieſer Vertrag ſieht vor, daß in Streitfällen ein Schiedsgericht einberufen wird, zu dem jede Partei einen Schiedsrichter er: nennt und der D§ B. den Obmann ſtellt. Das Schiedsgericht ſteht unter der Auſſicht eines Be⸗ rufsrichters, der das Material prüft und ent⸗ ſcheidet, ob die Anklagen gegen Hertha⸗BScg. berechtigt ſind. . 1594 1 ee e ee Wer“ 8 g Haymanns Niederlage gegen Niels Ramm. „Der ehemalige deutſche Schwergewichtsmeiſter Haymann glaubte in Stockholm gegen den ſtar⸗ ken Schweden Niͤls Ramm noch einmal ſein Glück verſuchen zu müſſen. Haymann kämpfe am Fre'tagabend in Stockholmer Zirkus mit einem Mißerfolg. In allen 10 Runden ſpielte er mehr oder weniger den Spielball ſeines Gegners. In der zweiten Runde erwiſchte ihn ein rechter Kinnhaken, er war groggy, kam aber in die Pauſe und erholte ſich wieder. In der 7. Runde ſtaud es ſehr ſchlimm um ihn, er war faſt k. o. und hatte nur das Glück, daß ihn die Pauſe rettete. So kam Haymann über die Runden, verlor aber kläglich nach Punkten. * 7. Breslauer Sechstage⸗Rennen in der Zeit vom 27. Februar bis 5. März. Die Teilnehmerliſte für das 7. Breslauer Sechstage⸗Rennen, deſſen Durchfährung geſichert iſt, zeigt folgendes Bild: Rieger-P. v. Kempen, Thollembeek.-Braspenning, Bühler— Knaben⸗ hans, Manthey— Maczynſki, Schön 85 Piinen⸗ burg, Dinale— Negrini, Junge— Göbel, Sie⸗ gel— Thierbach, Maidorn—Hofſnann, Faudet— Louet, Preuß—Reſiger, Krüger Funda und Knappe—Kutz. Aufſehenerregende verhaſtung wtb. Stuttgart, 21. Febr. Dr. Friedrich Wolf, der bekannte Stuttgarter Arzt und Schriftſteller, der Verfaſſer des gegen den Ab⸗ treibungsparagraphen gerichteten Stücks„Jyan⸗ kali“, iſt vorgeſtern wegen Verbrechens nach Paragraph 218 verhaftet worden, ebenſo die Stuttgarter Fachärztin für Hautkrankheiten, Frau Dr. Elſe Jacobowitz⸗Kienle. Die Ver⸗ teidigung der beiden haben Dr. Helſas Stutk⸗ gart und Dr. Apfel⸗Berlin übernommen. Die Verhaftung Dr. Wolfs wurde vorgeſtern Abend in ſeiner Wohnung in Stuttgart, die der Aerz⸗ tin am geſtrigen Tage vorgenommen. Der Fall erregt überall großes Aufſehen, da Friedrich Wolf einer der Führer im Kampfe gegen dest Abtreibungsparagraphen im deutſchen Straf⸗ geſetzbuch iſt. i 1 Soziales Lohntarifkündigung bei der Reichsbahn. wib. Berlin, 21. Febr. Die Deutſche Reichs⸗ bahngeſellſchaft hat den am Lohntarifvertrag beteiligten Gewerkſchaften die Paragraphen 4 und 5 des Lohntarifvertrages zum 1. April gekündigt. Dieſe beiden Paragraphen regeln die Lohnhöhe. Die Reichsbahn wird die Ge— werkſchaften zu Verhandlungen demnächſt ein⸗ laden. 1 1 N 2280 Mit dem eigentümlichen Ohnmachtsgefühl, das ihre Willenskraft beſchränkte, beſaß ſie auch kaum die Fähigkeit dazu. Mehr mechaniſch als mit klarem Bewußtſein, was ſie tat, ließ ſie ſich von Frau Herryot in den Wagen hel— fen; kaum aber, daß ſie in den Kiſſen des Rückſitzes einen feſten Halt fand, fühlte ſie es ſich bleiſchwer auf ihre Lider legen. Noch ein⸗ mal verſuchte ſie dagegen anzukämpfen. Von einer inſtinktiven Angſt erfaßt, die ihr nahe⸗ zu den Atem raubte, und mit der größten Selbſtüberwindung zwang ſie ſich, die Augen zu öffnen, doch nur um den mit geradezu teuflichem Hohn auf ſie gerichteten Blicken ihrer Feindin und deren neuen Helfershelfe— rin zu begegnen, Aber nur ſekundenlang. Wie blitzgeblendet ſchloſſen ſich ihr Lider faſt gleich⸗ zeitig und ein Schwindel, mächtiger als zuvor, erfaßte ſie. Wie aus weiter, weiter Ferne hörte ſie nur noch mit unſagbarem Triumph die Frau, der ſie ſich vertrauensvoll in die Hände gegeben hatte, zu ihrem Gegenüber ſa⸗ gen:„Nun ſind wir ihrer ſicher!“ 26. Kapitel. ••„FFß)) „Iſt ſie noch nicht angekommen?“ fragte Gilbert an dem Tage, an dem man Varnas Heimkehr erwartete, als er ins Wohnzimmer trat, welches Magda zum Empfang der Schwe⸗ ſter feſtlich mit Blumen geſchmückt hatte. „Nein, aber dieſes Telegramm kam.— Ich hoffe, daß ſich nich's Unangenehmes zugetra⸗ gen hat.“ Das Blatt, das ihm Magda hinreichte, trug nur die wenigen Worte: „Bedaure, heute nicht kommen zu können, ſchreibe ſpäter. Varna.“ 5 Varna konnte ſich wieder nicht gut weigern. D 7. TTT 92. „Das iſt eine Enttäuſchung. Vermutlich kommt morgen ein Brief!“ e Magda widerſprach ihm nicht. Während der ganzen Nacht aber träumte ſie von Varna ſie ſah dieſe von allen möglichen Gefahren um⸗ ringt und mit dieſer kämpfen, bis endlich ein gellender Hilfeſchrei der Bedrängten ſie guf⸗ ſchreckte und ſie erkennen ließ, daß ſie nur ge⸗ träumt hatte... Die Frühpoſt brachte ein Schreiben mit dem Poſtſtempel Sandborough und in Varnas wohlbekannter Handſchrift: ein Brief Frau Herryots traf gleichzeitig ein. Magda griff zu⸗ erſt nach dem Schreiben der Schweſter und da las ſie: „Sandborough, Hotel Imperial. 27. Avril. Meine liebe Magda! Beſten Dank für deinen Brief. Ich habe ſehr angenehme Tage ver⸗ bracht und Frau Herryot war außerordentlich gütig gegen mich.“ Varnas Handſchrift war groß und dieſe wenigen Worte bedeckten die ganze erſte Seite des kleinen Billettpapiers. Magda wandte das Blatt und bemerkte, daß die Schrift nuf der zweiten Seite weniger gut ſei, als auf der erſten: „Ich habe mich entſchloſſen, gar nicht met nach Stillwater zurückzukehren. Da ich von einer Stelle in der Grafſchaft York hörte. die mir zuſagen dürfte, werde ich mich direkt dorthin begeben. Nach meiner Ankunft an meinem neuen Beſtimmungsort ſchreibe ie wieder und gebe euch meine Adreſſe auf, Ich verlaſſe Sandborough am Donnerstag; Frau Herryot bleibt vielleicht noch länger. Deine treue Varna.“ —: Fortſetzung folgt. 7 Freude im Heim Von Mattyſen. Meine Freundin Maria Breuer iſt eine Künſtlerin häuslicher Freude. Jeden Sonntag ſucht ſie immer aus den Tagen der Woche her⸗ auszuheben und beſonbers zu geſtalten. Schon am Samstag ſmittag beginnt die andere Eintei⸗ Lung, denn ein für allemal geſchieht die Rein⸗ macherei ſchon am Freitag. So iſt der Samstag zum Einholen und für die Kochvorbereitungen da. Vielleicht iſt er auch ſchon ſo'n halber Feier⸗ tag, Mann und Kinder kommen zeitiger nach Hauſe, alle ſind in guter Stimmung, denn der ganze herrliche Sonntag liegt noch vor ihnen. Und dann am Sonntag ausgedehnter Schlaf und ausgedehntes Frühſtück. Beſchränkung der Arbeit für die Hausfrau auf das Notwendigſte, damit ſie Zeit für ſich und ihre Angehörigen chat. Alles iſt am Samstag vorbereitet worden. Mittags kommt meiſt ein Gaſt zu Tiſch, aber nur jemand, für den keine Aenderungen im Tages⸗ programm gemacht werden. Das Geſchirr wird nicht geſpült, es bleibt bis zum Montag ſtehen. So kann jeder nach Tiſch einer kurzen Ruhe im Seſſel oder auf dem Sofa pflegen. Schon vorher wird überlegt, ob man nach dem gemeinſamen Kaffeetrinken wandern oder lieber ſpielen oder leſen will. Maria hat ſchon früher darüber nachgedacht und macht nun Vor— ſchläge. Geſtern abend kramte ſie noch lange ſehr intereſſiert im Bücherſchrank, blätterte, ſuchte und fand etwas Reizvolles zum Vorleſen. Sie entdeckt immer irgend etwas, das in die Zeit paßt, oder vielleicht mit der Familie zu tun hat, oder ein Märchen auch für große Leute, und manchmal iſt es nur ein Zeitungsartikel, den ſie ſtill für das gemeinſame Zuſammenſein bewahr⸗ te. Dieſe gemütlichen Familienſtunden zwiſchen Tag und Abend haben etwas ungeheuer Reiz⸗ volles für ſich. Unb wir ſind immer ſehr erſtaunt wenn es ſchon Zeit zum Abendbrot— zum kal— ten natürlich— iſt. Vor kurzen Wochen aber hat Maria ſich ſelbſt ütbertrofſen, den es galt den ſiebzigſten Geburts— tag Omis zu feiern. Omi hat ſeit einiger Zeit ihr Stübchen in der Breuerſchen Wohnung. Es liegt etwas abſeits von den übrigen Räumen und das war für dieſen Tag gerade gut, denn ſſo merkte ſie nichts von den heftigen Vorberei— tungen, die im Gang waren. Drei Enkel u. zwei Freundinnen ſtellten ſich in der Frühe ganz mäuschenſtill vor Omis Türe und brachten ein Ständchen. So begann der Tag. Omi hatte ſich ſchon lange recht bequeme Schuhe gewünſcht. Die Füße wollen nicht mehr ſo recht. und immer liegt es natürlich an den Schuhen.„Ja, wenn man ſich mal Schuhe von Schuſter Brink machen laſſen könnte“, meinte ſie mal ſeufzend, aber dar— an war natürlich der Koſten wegen gar nicht zu denken. Maria aber hatte ſchon ſeit geraumer Zeit ſo ihre eigenen Gedanken über den Fall und verſtändigte Schuſter Brink, der dann mal bei Gelegenheit vorbeikam und unter irgend ei— nem Vorwand Maß nahm. Für dies große Ge⸗ ſchenk hatte die ganze Familie geſpart und hat⸗ ten alle etwas beigetragen. Das Ständchen war vorüber. Omi legte Feſt⸗ toilette an und die Enkel hoten ſie zum feier⸗ lichen Frühſtückstiſch, den Maria ſchon am Abend vorher geſchmückt hatte.— Aber, oh Unglück, Omis gute Schuhe waren heute abſolut nicht im Schuhſchrauk zu finden. Unbegreiflich das.— Die Enkel ſuchten ſtürmiſch mit. Nein, die Schuhe waren nicht aufzutreiben, Statt deſſen ſtanden ein paar funkelnagelneue, handgearbeitete da. Und nun war das frohe Erſtaunen über die Ma⸗ ßen. Auf den feſttäglichen Frühſtückstiſch lagen in einer türkisblauen, mit Sand gefüllten Schale Tannen und Grün und in den Sand wa⸗ ren ſiebzig ganz winzige, ſtreichholzdünne, gelbe Lichtlein geſteckt. Freundlich und breit ſtand in der Mitte das Lebenslicht. Am meiſten aber ſtaunte Omi über die reiche Poſt, die ſchon dalag, und noch den ganzen Tag über für ſie gebracht wurde. Jeder der Familie, groß und klein, hatte einen Extra-Geburtstags⸗ brief geſchrieben und mit der Poſt geſchickt. So kam es, daß Omi tagelang die erfreulichſten Briefe zu leſen bekam. Die hübſcheſten und ori⸗ ginellſten aber waren von ihren Enkeln. 50 Jahre Kurfürſtendamm Wie die vornehmſte Wohnſtraße der Reichshaupt⸗ ſtadt entſtand.— Der Reichsgründer als Städte⸗ bauer.— Anſchauungsunterricht über Deutſch⸗ lands Nut.— Bismarcks Reitweg verſchwindet. In dieſen Tagen ſoll der 50. Geburtstag des Kurfürſtendamms, der Prachtſtraße im Weſten der Reichshauptſtadt, gefeiert weredn. Das Da⸗ tum iſt nicht ganz kortekt; es kann es übrigens garnicht ſein, denn auch der Kurfürſtendamm iſt nicht an einem Tage erbaut worden. Es ſtimmt ungefähr, wenn man den Beginn der Verwirk⸗ lichung eines langgehegten Projekts als Aus⸗ gangspunkt nimmt. Es war nämlich im März 1881, als Bismarck, der neben Carſtenn das Hauptverdienſt an der Schaffung dieſer Straße hat,„ſehr aufgeräumt feine Zufriedenheit mit dem endlichen Fortſchreiten des Kurfürſtendamm⸗ Planes zum Altsdruck brachte“, Der Kurfürſten⸗ damm war urſprünglich ein dem Fiskus gehö⸗ riger Feldweg, deſſen Ausgeſtaltung als Reit⸗ weg Bismarck ſchon in den ſechziger Jahren leb⸗ haft beſchäftigt hatte. Im Jahre 1873 hat der 10 Jgd ſein berühmtes Gutachten erſtat⸗ tet, als Carſtenn, der Erbauer von Halenſee. Friedenau und Lichterfelde, den Ausbau des Kurfürſtendammes zur Straße anxregte. Bis⸗ marck ſah die kommende Entwicklung Berlins voraus und ſetzte ſie in Vergleich mit den Ver⸗ dene fen in Paris, das er als Geſandter Preu⸗ zens kennen gelernt hatte.„Denkt man ſich“, ſo ſchrieb Bismarck,„Berlin ſo ſvſe bisher wachsend. ſo wird es die doppelte Voltszahl noch ſchneller . 1 0 7 von 600 900 9 4 n au onen geſtiegen iſt. Dann würde der Grunewald für Gerlin rlin etwa das Mols de „Amerikaniſierung“ des Derbrechens Wohin ſind wir gekommen?! Kurz und trocken meldet der Funk aus Ber⸗ lin: Ein verwegener Raubüberfall wurde in der vergangenen Nacht auf den Untergrundbahnhof Onkel Toms Hütte ausgeführt. Eine Bande von ſieben Räubern beſetzte den Bahnhof und hielt das anweſende Perſonal mit Revolvern in Schach. Ohne daß jemand in ber Lage geweſen wäre, Widerſtand zu leiſten, raubte die Bande die Kaſſen aus und flüchtete mit der Beute in den Grunewald, in dem ſie entkam. Nach vor— läufiger Schätzung ſind den Tätern etwa u 150 RM. in die Hände gefallen. Jeber der Räuber war bewaffnet und bis auf einen, der außerhalb des Bahnhofs Poſten ſtand, trugen alle ſchwarze Masken. Vielleicht wird mancher ſagen, was das denn ſchon Beſonderes ſei: 150 Mark nur, niemand verletzt und nichts weiter paſſiert, das ſei doch eine Bagatelle. Aber dem iſt entfernt nicht ſo. Bei dieſem verwegenen Raubüberfall iſt nicht die Beute das Weſentliche, ſondern die Art, wie er durchgeführt wurde und die Stätte der er galt. i Ein Berliner U-Bahnhof iſt ſchließlich nicht ir— gend ein in ſtiller Waldeinſamkeit gelegenes Bauernhaus, zu dem vielleicht nur einmal in der Woche zufälligerweiſe ein Menſch hinkommt, ſodaß Räuber genügend Zeit für ihr Vorhaben hätten. Und wenn in einem ſolchen Bahnhof plötzlich ſieben Männer mit vorgehobenem Re— volver auftauchen und ſich des vorhandenen Gel— des bemächtigen, ohne daß das Bahnhofsperſo— nal aus Furcht, einfach über den Haufen ge— ſchoſſen zu werden, Widerſtand leiſten könnte, ſo erinnert das allzu lebhaft an Geſchichten, die man von Bandenäberfällen in amerikaniſchen Boulogne und die Hauptader des Vergnugungs- verkehrs dorthin in einer Breite wie die Elyfſäi- nicht zu groß bemeſſen ſein. An der in Rede ſtehenden Stelle liegt allein ſchen Felder durchaus die Möglichkeit einer großen Straßenverbin— dung mit dem Grunewald vor, weil eine ſiskali— ſche Straße, der Kurfürſtendamm, über die ge— ſetzlichen Anforderungen hinaus exiſtiert.“ Die Breite der Straße, die urſprünglich 30 Meter betragen ſollte, wurde durch Kabinetts— ordre auf 53 Meter feſtgeſetzt. Eine große Rolle ſpielte für Bismarck dabei der Reitweg. Der Alt— reichskanzlex hatte ſich von jeher für die Erhal— tung und Schaffung von Reitwegen in der Nähe der Reſidenz„in Anbetracht der Rückwirkung auf die militäriſche Tüchtigkeit der höheren Stände“ eingeſetzt, ſo auch hier. Die Breite der Champs Elyſees war freilich bei weitem nicht er— reicht. Auch die Verwirklichung des Straßen— bauprojekts ſelbſt ſtieß auf größte Schwierigtei⸗ ten. Obwohl ſich Deutſchland damals im Zeichen eines ungeahnten Auſſchwungs befand. mußte dabei mit ausländiſchem Geld gearbeitet werden. Wie Werner Hegemann in ſeinem grundlegen— den Werke„Das ſteinerne Berlin“ zeigt, wurde das engliſche Konfortium, das die neue Haupt— ſtraße der Reichshauptſtadt bauen ſollte, trotz der ihm von Kaiſer Wilhelm 1. verſprochenen wohl— wollenden Förderung durch die hohen Forderun— gen des preußiſchen Fiskus verſcheucht. Schließ— lich verpflichtete ſich der ſcholtiſch-deutſche Baum⸗— ſchulenbeſitzer John Booth zum Bau des Kur— fürſtendammes. Er erhielt dafür einen Auſpruch auf 254 Hektar des Grunewaldes zum Preiſe von 1.20 Mark für den Quadratmeter. Nach der Berechnung des Berliner Privatdozenten Paul Voigt it bei dem verſpäteten Ban des von Carſtenn und Bismarck angeregten Kurfür⸗ ſtendammes der Bodenwert verglichen mit den ſechziger Jahren um das Sechshundertſache des reinen Ackerwertes geſtiegen, ſodaß private Ver— mögen im Geſamtbetrage v. rund 60 Millionen Mark entkſtanden ſind. Der Bau des Kurfürſten⸗ dammes in ſeiner gegenwärtigen Breite hat nur drei bis vier Millionen Mark gekoſtet; es Großſtädten gehört oder in der Zeitung geleſen hat, Schon ſeit einigen Jahren hat die Polizei— ſtatiſtik feſtgeſtellt, daß d. Verbrecher in Deutſch— land immer weniger vor Angriffen auf Geſund— heit und Leben ihrer Opfer zurückſchrecken. Man kann faſt jeden Tag leſen, daß irgendwo ein Kaſſenbote überfallen, durch Schuß oder Schlag verletzt oder getötet und des von ihm transpor— tierten, Geldes beraubt wurde. Das deutſche Verbrechertum iſt unverkenn— bar auf dem Wege, ſich auch in der Bru— talität ſeines Vorgehens zu„amerikani⸗ ſieren,“ nachdem die techniſche Ausſtattung kaum noch hinter der amerikaniſcher„Zunftgenoſſen“ zu— rückbleibt. Allerdings iſt die Organiſatoin der deutſchen Unterwelt ſeither kaum in annähernd dem amerikaniſchen Vorbild zu vergeichendem Umfange zu ſnerken, aber dieſer Bandenüberfall auf den Berliner U-Bahnhof zeigt, daß auch hierin die„Entwicklung“ fortſchreitet. Zum Glück fehlen zwar den deutſche Verbrechern die ihren amerikaniſchen„Kollegen“ aus dem Alkohl-„Geſchäft“ zufließenden enormen Mittel, aber dies darf nicht darüber hinwegtäuſchen, daß auch eine weniger finanzkräftige Organiſa— tion der Unterwelt, die ungeheuerlichſten Ge— fahren für unſer Geſellſchaftsleben, für Ord— nung und Sicherheit, heraufbeſchwö'ren muß. Denn iſt eine ſolche Organiſation einmal da, dann verſchafft ſie ſich auch die nötigen Mittel zu ihrer Exiſtenz und der Kampf der Polizei wird ungleich ſchwieriger und weniger ausſichts— reich, als er es dem Verbrecherindividuum iſt. Der Berliner U-Bahnhofüberfall iſt eine ernſte Warnung. wäre alſo ein Leichtes geweſen, ihm die Ausdeh nung der Elyſäiſchen Felder zu geben, um die Bismarck Paris beneidete! Es hat freilich lange gedauert, bis das Pro— jelt greifbare Geſtalt anzunehmen begann. Im mer wieder erkundigte ſich Bismarck nach dem Kurfürſtendamm, und Booth mußte die Schwie— rigkeiten betonen. die ihm ein Dezernent der Potsdamer Regierung bereitete.„Wiſſen Sie zufällig ſeinen Namen?“ Ich nannte, ſo notiert Booth in ſein Tagebuch. den Regierungsrat X. „Wie kann man von dem Träger dieſes Namens etwas anderes erwarten?“, ſagte der Fürſt, der bei ähnlichen Gelegenheiten gern mit draſtiſchen Ausdrücken über die Geheimräte nicht ſparte. Auch vier Jahre ſpäter war der Bau des Kur— fürſtendammes noch nicht beendet, und aus der Villenkolonie Grunewald noch nichts geworden. Am 7. März 1887 beſichtigte Bismarck die Arbei— ten auf dem Kurfürſtendamm. Er unterhielt ſich mit Booth über die Entwicklung der Grune— waldkolonie, worauf ihm ſein Begleiter antwor— tete. die politiſchen Störungen hätten einen Peſ— ſimismus an der Börſe hervorgerufen, wo man ſich namentlich über Rußlands Haltung Sorge mache. Bismarck erklärte mit Beſtimmtheit, es drohe nur von Frankreich Geſahr, von Rußland hätten wir nichts zu fürchten.„Der Fürſt“, ſchreibt Booth.„wollte augenſcheinlich die Be— denken der Finanziers über die Opportunität eines aktiven Vorgehens in Sachen der Grune— waldkolonie beſeitigen.“ So ſehr lag dem Reichs— gründer dieſes Projekt am Herzen. Im März 1890 machte er ſeinen letzten Beſuch im Grune— wald, wobei er ſich vom Stand des Kurfürſten— dammprojektes überzeugte. Jahrzehntelang hindurch iſt der Kurfürſten— damm die vornehme Wohnſtraße geweſen, bis dann an ſeinem Oſtende ein großes Geſchäfts— und Vergmügungsviertel entſtand, das heute den Hauptanziehungspuntt der Reichshauptſtadt bil— det. und deſſen Lichtermeer dem Fremden, der, aus dem Oſten oder Weſten des Reiches kom— mend, im Bahnhof Zoo einläuft Willkomm der Weltſtadt entbietet. Nach der biliſierung Por 15 Jafnen begann die blut igsie Jeſilaelit des Wellkiegs Das Gefallenen⸗Leuchtmal über dem ehemaligen Fort Douaumont. 1 Am 21. Febr. 1916 begann die furchtbare Schlacht vor Verdun, bei der eine halbe. on deutſche und franzöſiſche Soldaten den Tod fanden. Die heftigſten Rümpfe tobten 105 5 Fort Donaumont, über deſſen Trümmern ſich jetzt ein weithin ſichtbares Leuchtehren mal er heht. der Mart brach eine Hoahtonzunttur fur den grur⸗ ſürſtendamm an. Die Erdgeſchoſſe der Wohn⸗ palaſte verwandeiten ſich in elegante Läden, die großen Firmen der City wollten hier vertreten ein. Reſtaurants, Rieſengaſtſtätten, neue Thea— ter und Kinos wuchſen aus der Erde, Aber bald zeigte ſich, daß dieſe Entwicklung eine ungeſunde Hypertrophie war. Schon geraume Zeit vor der allgemeinen Wirtſchaftskriſe ſetzte eine Kriſe des Kurfürſtendammes ein. Viele Geſchäſte, die nicht in der Lage waren, die enormen Mieten herauszuwirtſchaſten. mußten wieder das Feld räumen, und nur die großen Häuſer mit eigenem Grundſtücsbeſitz blieben beſtehen. Heute leidet der Kurſürdenſtamm beſonders als Wohngegend unter der Wiriſchaftsnot. Jahrelang haben die ausländiſchen Veſucher in ihrer Heimat Wunder— dinge von dem deutſchen Wohlſtand erzählt; ſie ſahen nur die Scheinblüte in den weſtlichen Stadtvierteln. Heute wird der aufmerkſame Be— trachter gerade am Kurfürſtendamm die Zeichen der Zeit erkennen. In ſeinem geſchäftlich weni— ger belebten weſtlichen Teil, wo er noch Wohn⸗ charakter hat, iſt das Angebot an leeren Groß⸗ wohnungen erſchreckend groß, ſodaß viele Be— ſitzer angeſichts der Unmöglichkeit, für dieſe koſt⸗ ſpieligen Wohnungen Liebhaber zu finden, dazu übergehen mußten. eine Etage in mehrere klei— nere Wohnungen zu teilen. So wird der Kur— fürſtendamm ſeinen urſprünglichen Charakter als Hermſtatt des Wohntuxus völlig verlieren. Noch eine andere Wandlung macht er in die— ſen Tagen durch: der Baumſchmuck in ſeiner Mitte wird dem Verkehr geopfert. Bismarcks Reitweg wird Bahnkörper der Straßenbahn. So werden die ſchönen Baumreihen, deren dichtes Grün im Sommer der Wohnſtraße Kurfürſten— damm die Note gab. unter der Axt fallen,— wie ſo manches Wertvolle als Opfe der neuen Zeit. Aus Nah und Sern Darmſtadt, 21. Febr.(Tödlicher A. gang einer Beſtimmungsmenſur.) Heute vor— mittag gegen 11 Uhr fand in der Nähe des neuen Schießhauſes eine Beſtimmungsmenſur nuf Schläger zwiſchen dem Studenten Tomzal aus Frankfurt a. M. vom Corps„Friſia“ und dem Frankfurter Studenten Prinz der in Darm— ſtadt ſtudiert und dem Corps„Alania“ angehört, ſtatt. Infolge eines Unglücksfalles erhielt Tom⸗ zak einen tiefen Stich in die Bruſt, der innere Verblutung zur Folge hatte, ſodaß der Tod bald darauf eintrat. Die Unterſuchung iſt im Gange. Gießen, 21. Febr.(Gefängnis für unge⸗ treue Bahnbeamte.) Anter der Anklage der Amtsunterſchlagung und der ſchweren Urkun— denfälſchung ſtanden zwei Beamte der Reichs⸗ bahn vom Bahnhof Oberrosbach bei Friedberg vor dem Erweiterten Schöffengericht in Gie— ßen. Die Angeklagten hatten ſich anſehnliche Unterſchlagungen zu Schulden kommen laſſen, die ſie bei dem Verkauf von Wochenfahrkar⸗ ten und bei der Berechnung von Frachten be— gangen hatten. Während der eine der Ange— klagten ſeine Verfehlungen eingeſtand, beſtritt der andere hartnäckig die Anklage. Er hatte jedoch damit kein Glück. Der Staatsanwalt beantragte wegen Verbrechens im Amte eine Strafe von 1½ Jahren bezw. 1 Jahr zwet Monaten Zuchthaus, das Gericht erkannte je⸗ doch auf je ein Jahr Gefängnis, wobei es den Angeklagten ihre bisherige gute Lebensfüh— rung als Milderungsgrund anrechnete. Frankfurt, 21. Febr 250 Jahre Kaiga⸗ tinenkirche.) Geſtern waren es 250 Jahre, daß die an der Hauptwache im Stadtzentrum ſtehende Katharinakirche eingeweiht wurde. Bereits im 14. Jahrhundert entſtand auf dem gleichen Platze die katholiſche Katharinenkirche, aus der ſpäter ein evangeliſches Gotteshaus wurde. Am 9. März 1522 wurde hier zum erſten Male evangeliſch gepredigt. Im dreißig⸗ jährigen Kriege erlitt die Kirche ſo erhebliche Schäden, daß man ſich entſchloß, ſie völlig neu ifzubauen. Am 20. Februar 1681 wurde dann die neue Kirche feierlich eingeweiht. Trier, 21. Febr.(9 600 Arbeitslose beim Arbeitsamt Trier.) Die ungünſtige Geſtaltung zer Wirtſchaftslage hatte eine erhebliche Dauer— stoſigkeit, d. h. Ueberführung von Ar— beitsloſen in die gemeindliche Wohlfahrtspflege, im Gefolge. Trotzdem hat das Arbeitsamt auch weiterhin eine verzeichnen. J von Erwerbsloſen zu erden rund 9600 Ar— 1 beitsloſe vom Arbeitsamt betreut. zunahme Trier Pirmaſens, 21. Febr.(Ein Meſſerheld.) Letzte Uhr wurde ein auswärtiger Schai— l für die Schuhindu— arbeiter Heinrich Jakobi in den Rücken ſchwer trunken war, vermeinte benjenigen jungen Burſchen vor ſich zu haben, der kurz zuvor in ſeinem eingeſchlagen hatte. Es kam zwiſchen Beiden zu einem Hand— gemenge, wobei Jitebi dem Fachſchüler die erwähnten Sich achte. Aſſelheim, 20. Fehr. Schwerer Unfall beim verletzt. Jako in dem F Wohnzimmer die Fenſterſcheiben wurde geſtern Baumfällen.) Dem 19 Jahre alten Sohn Philip des Landwirts und zweiten Bürgermeiſters abend beim Baumfällen durch einen umſtürzenden Stamm der linke Fuß ſtark zerquetſcht. Im ſtädtiſchen Krankenhaus Fran⸗ kenthal mußte der Fuß amputiert werden. Speyer, 20. Febr.(Ein Jahr Gefängnis.) Der ledige 58 Jahre alte Ausläufer H. Dieter ſtand zum zweiten Male wegen Unzucht, be— gangen an Kindern, die er in ſeine Wohnung lockte, vor Gericht. Im letzten Herbſt erhielt re wegen des gleichen Deliktes eine Gefängnisſtrafe bon ſechs Monaten mit Bewährungsfriſt. Er wurde nun zur gleichen Strafe verurteilt und die Bewährungsfriſt aufgehoben, ſodaß er ein Jahr zu verbüßen hat. F —— —— ——————— 2 ——.— — ä —