Wie es dem Herrn gefallen hat, so ist es geschehen, der Name des Herrn sei gebenedeit. Joh. 1, 21. Statt hesonderer Unzeige. Unsern Verwandten, Freunden und Bekannten die schmerzliche Nachricht, dab es Gott, dem Allmächtigen, gefallen hat, gestern Vormittag um 11 Uhr meinen lieben Mann, unseren guten, treubesorfgten Vater, meinen lieben Sohn, unseren guten Schwiegersohn, Bruder, Schwager und Onkel, Herrn Jakob Hook mitten aus dem schaffensfrohen Leben im 35. Lebens- jahre, nach kurzer, schwerer Krankheit, mit den Tröstungen unserer hig. Kirche, zu sich in die ewige Heimat abzurufen. In tiefer Trauer: Elisabeth Hook, geb. Winkenbach und Minder Schreiber Rathausſtraße 50 Lorſcherſtraße 8 Hase reichhaltige Aus- wahl, gute bewähr⸗- te Qualität., billige Preise durch Grob- einkauf kla. Schwelzerkäse 5 ¼ Ptid. 35 Ekmmenthaler ohne Afinde/ Pfd. 320 kmmentkhaler I. Hart. 2 Karton 75 Eflamerhäse ½ PId. 20 u. 25. wohlversehen frau 69. Valentin Hock W.w., Hinder und 0 f is. ügsgeragse deren ungehörige. Familie 69. M. Winkenbhach, Hinder u Ungeh. Viernheim, Mannheim, Heidelberg, Lorsch, Erfurt, Wehrden a. d. S., Gimbsheim, den 23. Februar 1931. Die Beerdigung findet morgen Dienstag Nachmittag 3½ Uhr, vom Trauerhause, Lampertheimerstr. J aus, statt. — 8 2 f a 5 BB SSS——————— 0 J Pid. 40 Renchtal. Rahmkäse 1 Pfd. 30 ö N Camembert, Cewals. Besonders preiswert 200% Aigäuer Stangenkäse 1 Pfd. 10 K. M. V. Die Mitglieder werden herz— lichſt gebeten ſich recht zahl— reich an der Beerdigung unſeres verſtorbenen Mitgliedes Herrn Jakob Hook am Dienstag nachm. 3½ Uhr beteiligen zu wollen. Der Vorſtand. n Alle 1910 aus der Schule Entlaſſenen werden gebeten, hente Montag Abend halb 9 Uhr im Lokal zum Löwen zu erſcheinen, zwecks Besprechung der Teilnahme an der Beerdigung unſeres verſtorbenen Schulkameraden Jakob Book. Mehrere Schulkameraden. . Odenwald laub Vienna beim. Unsere werten Mitglieder werden gebeten, sich an 94 Ader Beerdigung * unseres hochver— ehrten Klubgenos— sen Herrn Jakob Hook Zu beteiligen. Die Beerdigung findet morgen Dienstag nachm. um 3½ Uhr statt. Treffpunkt 3 Uhr im Klublokal D. V. 1 Soderangenol! Reiner hellgelber Heh⸗- lebertran hält Schweine gesund und mästet Liu. 1.20 Rathaus-Dogerie Teler moskogp. Reiner Leinsamen gemahlen für Mutterschweine Pfd. 309 Rathaus-Drogerie Peter Moskopp. Solelarten für Wirtſchaften zu 75 Pfg. Mk. 1,— und 1,25 Würfel und Würfelbecher J. Sewelnart Schreibwaren Wohnung beſtehend aus 2— 3 Zim- mer u. Küche ſofort zu vermieten. Näheres in der Exped. ds. Blattes. waagenſtiege Karl Emig gehörend. Ab- zugeben gegen Belohnung lim deutſchen Haus, A Aanachen desu die Meiſterſchaf Vierheim hat noch 3 Spiele und zwar gegen Edingen Käfertal— Viernheim [Edingen— Neckarhauſen— Altrip— Friedrichsfeld— Tv. 46 Mannheim „Viernheim 1913 5 ist. Romadourkäse 4 Stück 26 Frühstückskäse Hräuterkäse Strelckkäse Ft. Jeshulfter Pfund 1.90 la. Molkereihutter Pfund 1.70 Verloren ging am Montag 8 16. 2. eine Mühl⸗ Einige 9 Ausgangs der E Er Woche KHabliau im unteren Feld. Näheres Unnastrasse 37. Nb eee port Kreis Unterbaden. 8 Endlich iſt der Bann gebrochen. Die Grünen können auch auf fremden Gelände Tore ſchießen. Die Käfertäler wurden auf eigenem Platze 3:0 be— ſiegt. Wird es trotz aller Siege noch möglich ſein zu erringen? Hoffen wir es! Altrip und 1913er, die vorausſichtlich je 2 Punkte einbringen werden. Phönix hat noch 5 Spiele, die zum großen Teil auf auswärtigen Plätzen zu be— ſtreiten ſind. Die Neſultate. Heddesheim 1913 Maunheim 09 Weinheim 1 ——— do= 2 Phönix Mannheim— Feudenheim Tabelle: Vereine Sp. gew. un. verl. Tore P. 45:11 29 44:21 27 36:23 22 3122 22 53:32 21 37:32 20 33 36 19 45:57 15 25:44 16 36:44 13 21:42 10 20:62 4 Phönix M'heim 1712 Altrip 18 9 Heddesheim 19 10 Friedrichsfeld 19. 10 Feudenheim 19 8 Käfertal 18 8 Edingen 18 j Neckarhauſen 18 Weinheim 17 TV. 46 M'heim 18 1913 M'heim 18 do.= c D. J. K. Sport. Die Blau-Weißen beſiegten ihren Gegner aus Oftersheim mit dem Bombenreſultat von 611 Toren. Das Spiel wurde fair durchgeführt. Viern⸗ heim zeigt immer mehr, daß es in der Gruppe Mannheim einen Gegner abgibt, der zu beachten iſt. Sport der Turngenoſſen. Die Turngenoſſenſchaft war geſtern in Secken⸗ heim um ein Verbandsſpiel auszutragen. Die 1. J Elf ſiegte 2:1 und die 2. Elf mit 4:3 Toren. 5 rü. bal zu verkaufen Lokale Nachrichten Vom Sonntag. Nach all dem Getrubel der Faſtnachtszeit empfand man die wohltätige Ruhe, die den geſtei⸗ gen 1. Faſten⸗Sonntag beherrſchte, doppelt ange⸗ nehm. Es iſt wirklich zu begrüßen, daß nach dem Höhepunkt der Vergnügungen Wochen der Beſinnlichkeit und der inneren Einkehr, die hl. Faſtenzeit folgen. — Neben den Raſenſpielen der verſchiedenen ſport⸗ treibenden Vereine, lockten nur die Kinos mit ihren Prachtprogrammen zum Beſuch. In den Gaſtſtätten war es ruhig. Verſchiedene Vereine hielten ihre Generalverſammlung ab, ſo die Ge⸗ meinnützige Baugenoſſenſchaft im„Löwen“, der Medizinalverband im Saftladen zum grünen Laub und der Bauernverein im„Freiſchütz.“ * Todesfall. Geſtern Vormittag um 11 Uhr wurde der 35jährige Kaufmann Herr Ja kob Hook, Teilhaber der Ja. Schloſſer u. Hook, nach kurzer ſchwerer Krankheit, durch den unerbittlichen Schnitter Tod, aus dem trauten Kreiſe ſeiner Familie, hinweg von dem Wirken in ſeinem Ge- ſchäfte geriſſen. Herr Hook iſt ein Opfer der Grippe geworden. Am Mittwoch wurde er infolge einer Erkältung aufs Krankenbett geworfen, die Krankheit ſchlug auf die Lunge und rief ſo den Tod, des in der Vollkraft ſtehenden Mannes her— vor. Der ſchmerzgebeugten Familie wendet ſich ob des ſchweren Schickſalſchlages allgemeine Teilnahme zu. Die Beerdigung findet morgen Dienstag nach— mittag halb 4 Uhr vom Trauerhauſe, Lampert⸗ heimerſtraße 1 aus ſtatt. * Eine Achzigerin. Heute begeht Frau Anna Hofmann geb. Kühlwein, Witwe des Schreinermeiſters Herrn Adam Hofmann 2., Neu— bauſtraße in noch guter Geſundheit ihren 80. Ge— burtstag. Herzliche Gratulation! »Der Polizeibericht der letzten Woche meldet folgende Anzeigen: 1 wegen Fahraddiebſtahl, 1 wegen Hausfriedensbruch, 1 wegen fahrläſſiger Körperverletzung(Bei einem Zuſammenſtoß zwiſchen Auto und Radfahrer, an dem der Autofahrer ſchuld war, wurde der Radfahrer verletzt), und 1 wegen Vergehen gegen die Straßen- und Verkehrsordnung * Wegen ZSittlichkeitsdelikt wurde eine Perſon hier feſtgenommen und in das Amts- gefängnis eingeliefert, die von der Staatsanwalt⸗ ſchaft zur Verhaftung ausgeſchrieben war. Die Vergehungen liegen/ Jahr zurück und wurden in Fürth i. O. verübt. * Wegen Bettelns verhaftet wurde ein Landſtreicher, der ſchon 52 mal wegen Bettelns vorbeſtraft war. Der Verhaftete wurde an das Amts- gericht nach Lampertheim gebracht, wo er erneut zu 10 Tagen Haft verurteilt wurde. * Gine Schweinezählung findet wiederum am 1. März ds. Is, ſtatt. Die Zählung wird wieder durch die hieſige Polizei vorgenommen. » UMotruf vom Fußballplatz. Am Sonntag nachmittag gegen 4 Uhr wurde das Ueber— fallkommando nach dem Phönixplatz gerufen, wo es bei dem Fußballſpiel Phönix Mannheim— Feudenheim zu einer Schlägerei gekommen war. Die Feudenheimer Zuſchauer waren offenbar mit dem Schiedsrichter unzufrieden und drohten, ihn zu W VCC Ä dd èͤ ß E S FTCTCCCCcCCcCCcC00C00cccßc cc lyuchen. Pollzeibean b Schieds⸗ richter in die Garderobe und brachten ihn ſo in Polgeibeamte begleiteten d Sicherheit. * Schnelle Zuſtiz. Die Naziverſammlung am letzten Freitag im Nibelungenſaal in Mann⸗ heim hat bereits ein gerichtliches Nachſpiel gefunden. Mehrere Verſammlungsteilnehmer, die Waffen und Schlagzeug bei ſich trugen, wurden am Samstag abgeurteilt. Es wurden Gefängnisſtrafen von 3—4 Monate ausgeſprochen.(Und dies alles wäre unter⸗ bunden geblieben, hätte die Polizeibehörde die in jeder Weiſe mit ſtarkem Exploſivſtoff geladene Ver⸗ ſammlung rechtzeitig aufgelöſt.) Filmſchau Central⸗Theater. Das gewaltigſte Tonfilmwerk Weſtfront 1918. Geſtern zeigte man vor ausverkauftem Hauſe den deutſchen Kriegstonfilm„Vier von der Infan— trie“. Ein 100 proz. Tonfilm, der noch einmal den ganzen Blutwahn des Weltkrieges offenbart. Wir wollen zuvor mit ſtolzer Genugtuung feſtſtellen, daß hier ein Werk entſtanden iſt, das in Bezug auf inhaltlichen Wert, künſtleriſche Form und ſceniſche Geſtaltung mit zu den Vollendetſten zählt, was die Tonfilmbühne je bisher gezeigt hat. Ein Sieg des deutſchen Filmſchaffens vor der internatio— nalen Kinematographie. Dieſer Tonfilm iſt ein Dokument, ein Ruhmesblatt für die Frontheere und ſeine Vorführung iſt eine Tat, die man billi⸗ gen muß. Man erlebt tief und echt. Kein Laut im weiten Raum, höchſten ein unterdrücktes Schluch- zen, eine einzige Gemeinde bei einer grandioſen Feier. Ein Film für Alle. Das Ehrenmal von 10 Millionen. Das muß man wirklich geſehen haben. Verſäume niemand die heutige und letzte Vorſtellung. Vereins⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit⸗ glieder⸗ u. Generalverſammlungen u. Singſtunden Chriſtliches Gewerkſchaftskartell. Donnerstag, den 26. Februar, abends ½8 Uhr, findet im „Löwen“ unſere 5. Verſammlung ſämtlicher Be— rufsgruppen ſtatt. Referent Arbeiterſekretär Hack, Frankfurt. Wir bitten in Anbetracht der Zeit um vollzähliges Erſcheinen. Der Vorſtand. NB. Möchte ganz beſonders unſere weibl. Mit- glieder des Kartells aufmerkſam machen, daß am 4. März Frl. Fahlberg-Berlin in Viernheim ſpricht. Näheres folgt. Müller. Turnerbund. Heute Montag abend punkt 8 Uhr Turnſtunde für alle Turnerinnen. Vollzähliges und pünktliches Erſcheinen aller Turuerinnen wird erwartet, da mit den Arbeiten für das Schauturnen begonnen wird. Zugleich Turn— ſtunde für alle Turner. Reſtkoſes Erſcheinen der Aktiven erwartet Die Turnleitung. NB. Samstag, den 28. Febr. Generalverſamm⸗ lung. Alle Fachwarte wollen ihre Berichte nicht vergeſſen. r Fee 8 2 ſtarke Einleg⸗ Geiberüben Schweine zu verkaufen Mich. Krug Tuiſenſtraße 18 Luiſenſtraße Nr. 54 Ulaar. Aungiinpssgdenaf ernpeim Dienstag, den 24. ds. Mts., abends punkt 8½/⁰ Uhr findet im Saale des„Freiſchütz“ unſere f diesjährige General- Versammlung ſtatt. Alle Mitglieder und Ehren⸗ mitglieder ſind hierzu ebenſo herz lich wie dringend eingeladen. Der Vorſtand. Waldkar ten zu Mark 1.— mit genauer Abteilungs⸗Einteilung des Viernheimer u. Lampertheimer Waldes, für Fuhrwerke, Holz- händler ſowie allen Waldfreunden als zuverläſſiger Führer empfiehlt J. Schweikart Buchhandlung. Weinheimer Schweinemarkt Zugeführt: 396 Stück Verkauft: 312 Stück Milchſchweine das Stück 10—16 Mk. Läufer das Stück von 21—29 Mk. Marktverlauf: mäßig. Erfolgreicher oft wie ein Haulenplauat Wirkt im„Anzeiger“ ein Zeitungs⸗Inſerat! Hommumion ung Roni malon 9 weiße und farbige Medes lol ccc in großer Auswahl, ſowie für Knaben fertige Anzüge f ana f r Weissmann central-Film-Palast. Heute Montag letzter fag Die gewaltigste Tonfülmsehenswürdigkeit die je Dieses Tonfiimwerk mus man unbe- da war. dingt gesehen haben. Westiront 1918 323 ier von der Infanterie men Das Ehrenmal der 10 Millionen des Weltkrieges Vater, Mütter, Söhne und föchter lan euch diesen Tonfiim nicht entgehen. Auserdem das nanze Beiprogramm zusammen 20 Ante. jernheimer Anzeiger Viernheimer Zeitung (Wiernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) n täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Aide monatl. 1 tf k. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das a Sonntags latt„Sterne und Blumen“, halb eitige illuſtrierte ährlich einen Fahrplan 10 95 einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnemenks tägl. in ber Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim 17.— Tel N„ VBiern— eckkonto Nr. 21577 Amt 50 e. rifllettung 4— 10 Uerlag: J. Martin Ge hae Nathaudſts. Ar. 40 ee b Muſſolini über die Abrüſtung Im„Berliner Börſen⸗Courier“ ſchreibt der italieniſche Miniſterpräſident Muſſolini unter der Ueberſchrift „Not und Abrüſtung“: Die letzte Ratsſitzung des Völkerbundes hat bas Datum für die allgemeine Abrüſtungskonfe— renz auf den 2. Februar 1932 feſtgeſetzt. Genf wird wahrſcheinlich der Tagungsort ſein, Es wä⸗ re beſſer geweſen, wenn man ſich auf ein frühe⸗ res Datum geeinigt hätte. Jeder Tag, den man in dieſer Sache ungenutzt vorbeigehen läßt, iſt verloren. Obwohl wir inmitten der Notzeiten leben, zeigt ein Blick auf die Militärbudgets der Völter das noch immer eifrige Bemühen, ſtarke Heere, Flotten und Luftſtreitkräfte zu unterhal— ten. Jeder ſcheint es deswegen zu tun, weil ſein Nachbar es tut. Ich bin ſicher, daß es nur wenige Siggtsmänner gibt, die angeſichts der gegen— wärtigen Weltkriſe den Fortbeſtand dieſer er— ſchöpfenden Aderläſſe wünſchen und daß die mei— ſten die Wehrlaſten gerne verringern würben, wenn ſie die nationale Verteidigung für geſichert hielten. Wehrausgaben ſind zweefellos eine harte Notwendigkeit für jede verantwortungsbewußte Regierung, weil auch die dringlichſten Aufgaben zurückbleiben müſſen, bevor zunächſt einmal der Schutz gegen Angriffe verbürgt iſt, Daher iſt es notwendig, dieſe Aufwendungen durch ein allge— meines Abkommen zu begrenzen, und zwar im Verhältnis zu den Aufwendungen anderer Völ— ker— anſtatt das Wettrüſten bis zur Verelen— bung fortzuſetzen. Kein einzelnes Siagatsweſen kann von ſich aus die Abſchaffung oder Ein⸗ ſchränkung des Aufwands für ſeine militäriſche Verte digung verantworten. Zu allererſt muß vielmehr eine allgemeine Vereinbarung getrof— ſen werden, gleichzeitig abzurüſten. Gerade hier ſcheint der große Knoten der Angelegenheit zu liegen. Einige der Mächte wol⸗ len ſich nämlich nicht in eine Regelung des Ab⸗ rüſtungsproblems einlaſſen, wenn nicht zuerſt die Behandlung der Sicherheits⸗ frage verbürgt wird. Sie ſagen von vornher— ein, daß die Sicherheit vor einer Rüſtungsbe— ſchräntung rangiert, und daß ſie erſt dann, wenn ſie die Garantie für dieſe Sicherheit erhalten haben, in eine Einſchränkung einwilligen wer— den. Nun, eben damit dreht man ſich im Kreiſez denn, wenn alle gleichzeitig abrüſten, wird die Frage der Sicherheit durch die allgemeine Be— reitſchaft aller, ihre militäriſchen Rüſtungen ab⸗ zubauen, ohne weiteres geregelt. Die Wirkungs— kraft der bewaffneten Streitkräfte iſt durchaus abhängig von der Größe der bewaffneten Streit— kräfte der Nachbarn und ſolcher Völker, die man als mutmaßliche Feinde und mögliche Angreifer anſieht. Aber wenn dieſe abrüſten, dann iſt die Sicherheit der anderen gewährleiſtet und ſie kön⸗ nen auch abrüſten. Die Abrüſtung muß von einer anderen Seite angefaßt werden. Ausgehen muß man nämlich von der Frage: Wieweit können wir abrüſten, wenn der Partner dasſelbe tut? Wir müſſen mit der Abrüſtung beginnen, nicht aber abſolute Ziffern für unſere Be⸗ dürfniſſe voranſtellen; denn dieſe Ziffern berückſichtigen nicht die Tatſache, daß ja unſere Nachbarn ebenfalls an die Abrü⸗ ſtung herangehen. Natürlich bedarf es einer großen vorbereitenden Erörterung über die Methode, die man bei der Aufſtellung des Abvüſtungsſchemas am beſten anwenden will. Was Italien betrifft, ſo ſind wir nicht voreingenommen für eine beſtiemmte Methode. Wir können ebenſo gut die Abrüſtung auf der Grundlage einer Einſchränkung des Wehrhaushalts annehmen, ſofern wir ſichere Bürgſchaften haben, daß bei der Buchführung nicht gemogelt wird, wie wir gleichſalls bereit ſinb, eine Abrüſtung gutzuheißen, die von der Zahl wehrfähiger Männer ausgeht, ſofern dieſe 47 90 auch von den anderen angenommen wird. Wir ſind ernſt und aufrichtig bemüht. ein wirkſames und nützliches Abrüſtungsſchema aufzustellen. Wir hoffen, daß die Konferenz von 1932 zu welcher Italien ſeine unum⸗ ſchränkte herzliche Zuſtimmung gegeben hat, das beſte Ergebnis zeitigen wird. Aber man darf nicht vergeſſen, daß, während wir über Abrüſtung sprechen, ſedes Volk ſeine Aufrüſtung fortſetzt. Es kann nicht beſtritten werben, daß dieſe Rüſtungen den Zielen der Konſerenz offen widerſprechen. Ein großes Fragezeichen ſteht ferner hinter den polltiſchen Wahlen, die im Jahre, (Biernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzei en Die einſpaltige 1 koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., dei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— nnahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, großere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchͤftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Plapvorſchriften bei Anzeigen werben nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an bestaunt vorgeſchriebenen Tagen kann doch eine Gewähr nicht übernommen werden Dienstag, den 24. Februar 1931 1932 in Frankreich und wahrſcheinlich auch in England und Deutſchland ſtattſinden Es iſt jetzt vollſtändig unmöglich, ihre Ergebniſſe vorauszu— ſagen. Sie vermögen in mancherlei Beziehungen den Gang der kommenden Dinge oder ſpäter⸗ hin ben Verlauf der Konferenzarbeiten zu beein— fluſſen. 1 Der Jungdeutſche Orden für das Volksbegehren enb Holzminden, 23. Febr. Auf einer hier ab— gehaltenen Tagung des Jungdeutſchen Ordens gab der Hochmeiſter, Arthur Mahraun, die Stel— eee 48. Jahrgang lungnahme des Jungdeutſchen Ordens zum Stahlhelm⸗Volksbegehren auf Auflöſung des preußiſchen Landtags bekannt. Er ſagte, es ſei ſehr richtig, ſich gegen ein Parlament zu wehren, das nicht mehr dem Willen der preußiſchen Be— völkerung entſpreche. Daher werde der Jung— deutſche Orden empfehlen, im Sinne dieſes Volksbegehrens zu ſtimmen. Einigung über die Agrarfragen Beratungen im Kabinett abgeſchloſſen— Reichsregierung verlangt vom Reichstag enb. Berlin, 24. Febr. Wie wir er⸗ fahren, hat ſich das Reichskabenett in ſei⸗ ner geſtrigen Abendſitzung, in der es nach einer amtlichen Mittenung die agrarporale⸗ ſchen Erörterungen abſchloß, darauf ge⸗ einigt, daß es vom Reichstag die Gene⸗ ralermächtigung verlangen wird, alle zur Förderung der Wirtſchaft notwendigen Maßnahmen zu ergreifen. Mit dieſer For⸗ mulierung, die etwa einem erweiterten Vertrauensvotum gleichkommt, würde der Regierung das Mittel gegeben ſein, der Landwirtſchaft die notwendige Hilfe zu bringen, ſoweit ſie im Nahmen der Ge⸗ ſamtwirtſchaft möglich erſcheint. Außerdem wird den Einwänden pfychologiſcher Art, die von den Gegnern der Pläne des Reichsernährungsminiſters erhoben wor⸗ den find, durch die Ausdehnung der Er⸗ Ernährungshaushalt vor dem Reichstag Dienstag große Ausſprache odz. Berlin, 23. Febr. Reichstagspräſident Loebe eröffnet die Sitzung um 3 Uhr mit einer von den Abgeordneten ſtehend ange— hörten Anſprache, in der er der Opfer der Grubenkataſtrophe auf der Eſch⸗ weiler„Reſerve“ gedenkt und den Hinterbliebenen das Mitge— fühl des Reichstages ausſpricht. Die Kommuniſten verlangen die ſofortige Beratung eines Antrages, der die Bewilligung von 3 Millionen für die Hinterbliebenen, eine ſtrenge Unterſuchung der Ursachen und ie Verhaftung der verantwortlichen Betriebs— leitung fordert. Abg. Stöcker(K.) erklärt, ſeine Freunde würden zur Deckung die verſchärfte Vermö— gens⸗, Dividenden- und Auſſichtsratstantiemen⸗ beſteuerung beantragen, die ſeinerzeit durch die Schuld der Nationalſoztaliſten abgelehnt wurde. Der ſofortigen Beratung wird widerſpro— chen. Der kommuniſtiſche Antrag zur Gru— benkataſtrophe wird dem Haushaltsausſchuß und dem ſozialpolitiſchen Ausſchuß überwie— ſen. Ohne Ausſprache wird eine Novelle zum Geſetz über die Errichtung der Ren⸗ tenbankkreditanſtalt und ein Geſetz über den Uebergang mecklenburgiſcher Waſſer⸗ ſtraßen und des Kraffohl⸗Kanals auf das Reich in allen drei Leſungen angenommen. Der deutſch⸗öſterreichiſche Ver⸗ trag über Soztalverſicherung wird dem Auswärtigen Ausſchuß und dem ſozial⸗ politiſchen Ausſchuß überwieſen. Es folgt die erſte Beratung des Zu ſatz⸗ abkommens zum deutſch⸗franzbö⸗ jiſchen Handelsabkommen. Das Zuſatzabkommen wird nach kurzer Debatte dem handelspolitiſchen Ausſchuß über⸗ wieſen. Zur erſten Beratung kommt dann der Ge⸗ ſetzentwurf zum Ausbau der An⸗ geſtelltenverſiche rung, der u. a. die ſelbſtverſicherten Redakteure von der Verſiche⸗ rungspflicht befreit. 575 1 e %%»ͤ ² eine Generalermächtigung mächtigung auf die Geſamtwirtſchaft Rech⸗ nung getragen werden. Das Kabinett hat auch bereits die Formel für die Ermächti⸗ gung ausgearbeitet, die von ihm felbſt an eine beſtimmte Friſt gebunden wird. Die Einzelheiten der Maßnahmen, namentlich auf dem Gebiet der Veredelungswirt⸗ ſchaft, dürften der Reichsregierung zum geeigneten Zeitpunkt vorbehalten bleiben. In politiſchen Kreiſen ſieht man der heu⸗ tigen Erklärung des Reichsernährungs⸗ miniſters mit großer Spannung entgegen, da ſie eine Reihe programmatiſcher Einzel⸗ heiten enthalten wird. Die Beratungen. enb. Berlin, 23. Febr. Das Reichskabinett hat heute drei Sitzungen abgehalten. Es hat zunächſt den Vormittag über beraten, hat dann Nachmittags wieder getagt und iſt ſchließlich um Nach kurzen Ausführungen der Abg. Kör— ner(K.) geht die Vorlage ohne weitere Aus— ſprache an den Sozialpolitiſchen Ausſchuß. Es folgt die zweite Beratung des Haushaltes des Reichs⸗ ernährungsminiſteriums. Abg. Schmidt⸗Köpenick(S.) erſtattet den Bericht des Haushaltsausſchuſſes. Der Aus— ſchuß erſucht in einer Entſchließung die Regie— rung, bei der geplanten Zuckerkontingentie— rung die Generalverteilung im Einvernehmen mit den landwirtſchaftlichen Spitzenorganiſa— tionen vorzunehmen. In einer weiteren Ent— ſchließung wird gefordert, daß der deutſchen Landkraftführerſchule GmbH. in Zeeſen und der deutſchen Arbeiterzentrale in Berlin in Zukunft nicht mehr Unterſtützungen aus den Etatsmitteln des Reichsernährungsminiſte— riums gewährt werden. Die Hergabe von Mitteln, an Hausfrauen— verbände uſw. ſoll davon abhängig gemacht werden, daß dieſe Verbände nicht direkt oder indirekt aus Reichsmitteln unterſtützt werden. Nach einer weiteren Entſchließung ſoll der Geſamtplan für den Zinsverbilligungszuſchuß des Reiches auf 10 Jahre ausgedehnt werden unter entſprechender Aenderung des Geſamt⸗ betrages. Schließlich verlangt der Haushalts⸗ ausſchuß in einer Entſchließung die nachträg⸗ liche Fortſetzung der Stützungsaktion für Kartoffelflocken. Präſident Loebe empfiehlt im Einver⸗ ſtändnis mit dem Aelteſtenrat, die Sitzung jetzt (gegen 5 Uhr) abzubrechen, da das Kabinett jetzt noch über Agrarfragen berate, die mit der morgigen Ausſprache verbunden werden könnten. Das Haus iſt damit einverſtanden. Auf der Tagesordnung der Dienstagsfitzung, die um 3 Uhr beginnt, ſtehen außer der Aus⸗ ſprache über den Landwirtſchafts⸗ etat auch die Abſtimmungen über den Verſorgungsetat und die Etats des Rechnungs⸗ hoſes und des Sparkommiſſars. Außerdem i auch der lommuniſtiſche Millionärsantrag auf die Tagesordnung geſetzt worden. 7,15 Uhr abends erneut zuſammengetreten. Der Ernährungsminiſter bringt morgen um 3 Uhr den Etat ſeines Miniſteriums mit einer großen Rede ein, und er hat den verſtändlichen Wunſch, ſich dabei bereits ausführlich über das Agrarprogramm des Kabinetts zu äußern. Er wird offenbar auch vom Reichskanzler ſtark unterſtützt, der heute abend zwiſchen den Ka— nettsſitzungen auch noch eine Beſprechung mit dem Reichsfinanzminiſter Dietrich und dem Reichsarbeitsminiſter Stegerwald hatte, um ihre Bedenken gegen die Reſtpunkte zu zer— ſtreuen. Bisher iſt es gelungen, über eine Reihe von Punkten eine Verſtändigung herbeizufüh— ren. Dabei handelt es ſich einmal um die Be— willigung der fünf Millionen für den Ausbau der Genoſſenſchaften. Fer⸗ ner iſt ein Ausſchuß von Vertretern der Reichs— bank, der Rentenbank-Kredit⸗Anſtalt, der Preußenkaſſe und anderer beteiligter Inſtitute angeſetzt worden, der die Frage der Zins- verbilligung für alle Perſonal⸗ kredite der Landwirtſchaft prüfen ſoll. Schließlich iſt auch Einverſtändnis über die Holzfrage erzielt worden, und zwar in Form der vom Reichsernährungsminiſter verlangten Ermächtigung, die freilich an die Vorausſetzung gebunden iſt, daß es in Ver— handlungen mit Schweden und Oeſterreich ge— lingt, die gegenwärtigen Bindungen zu beſei— tigen. Deutſches Schiff in Not wtb. London, 23. Febr. Wie Lloyd berich⸗ ten, iſt der deutſche Dampfer„Volos“ bei der im nördlichen Agäiſchen Meer gelegenen Inſel Skaiathos auf Grund geraten und leck gewor⸗ den. Der Kapitän bittet um Hilfe und Ueber⸗ nahme der Beſatzung. Die Rettungsmaßnah⸗ men ſind im Gange. Die Stillegung der Hütte Ruhrort⸗Meiderich Die Duisburger Stadtverordnetenverſammlung mißbillggt das Vorgehen Dr. Jaxres. wtb. Duisburg, 24. Febr. Am Schluß der geſtrigen Stadtverordnetenverſammlung, auf deren Tagesordnung als einziger Punkt die Stillegung der Hütte Ruhrort-Meiderich ſtand, wurde nach ziemlich lebhafter Debatte ein kom muniſtiſcher Antrag, nach dem die von Oberbür— germeiſter Dr. Jarres„im Intereſſe der Verei nigten Stahlwerke A.⸗G.“ ausgegebenen Gelder zurück zu zahlen ſeien und der die Stellung— nahme des Oberbürgermeiſters zu der Angele— genheit der Hütte Ruhrort-Meiderich ſchärf— ſtens verurteilt, gegen die Stimmen der Kommu niſten abgelehnt. Ein ſozialdemokratiſcher Oberbürgermeiſter wurde jedoch mit den Stimmen der Antragſteller, der Kommuniſten und einigen Splitterſtimmen angenommen. Antrag, der dent Der neue deutſche Geſandte in Warſchau enb Warſchau, 33. Febr. Der als Nach⸗ folger des Geſandten Rauſcher in Ausſicht ge⸗ nommene Miniſterialdirigent v. Moltke iſt nun⸗ mehr zum deutſchen Geſandten in Warſchau er⸗ naunt worden. die Mißbilligung ausſpricht, 322 ͤöÄ1[«˙ m ————— — — . 3 — ————— 9 ———— ——— — — —— 2 5— ————— —— Ausſchneiden! Kuheben! Ermäßigung wichtiger Die Vorlage des Reichspoſthniniſteriums über Tarifſenkungen iſt vom Verwaltungsrat der Deutſchen Reichspoſt mit großer Mehrheit ange⸗ nommen worden. Es treten ſomit vom 1. März 1931 ab folgende Gebührenänderungen ein: Poſtverkehr Druckſachen a) in Form einfacher, ohne Umſchlag ver— ſandter Karten(auch ſolche mit anhängenber Antwortkarte) 3 Pfg.; b) im übrigen: bis 20 Gr. 4 Pfg., bis 50 Gr. 5 Pfg., bis 100 Gr. 8 Pfg. bis 250 Gr. 15 Pfg., bis 500 Gr. 30 Pfg.(Die Vorſtufe für Druckſachen bis 20 Gr. zur Gebühr von 4 Pfg. iſt neu eingeführt worden, was na— mentlich den Verſand von Werbedruckſachen— ganz beſonders bei Maſſenauflieferungen— ver— billigt.)„„ eee ee Der für den innerdeutſchen Verkehr einge— führte neue Gebeihrenſatz von 4 Pfg. für Drück— ſachen bis zum Gewicht von 20 Gramm gilt auch für Druckſachen nach dem Saargebiet. der Freien Stadt Danzig. Litauen und Memelge— biet, Luxemburg, Oeſterreich und Ungarn. Poſtwurfſendungen a) Druckſachen bis 50 Gr. 2 Pfg.; b) Miſch⸗ ſendungen(Druckſachen und Warenproben) bis 20 Gr. 5 Pfg.(Neben der Druckſachenkarte zu 3 Pfg. und der Druckſache bis 20 Gr. zu 4 Pfg. wird durch die Ermäßigung der Gebühren für Poſtwurfſendungen auf 2 bzw. 5 Pfg. ein wei— teres verbilligtes Werbemittel geboten.) Palete Pakete Meiſt⸗ wicht 20 kg Sone Sone bis 75 km 2. Sone bis 150 km Sone 2 4. bis 750 km 5. 5 SS über 750 km bis 5 kg Mk. 0,50 0,80 a fg Mk. 0.60. l 1.15 7 kg Mk. 0,70 8 1,50 8g Mt. 0.80 18⁵ 9g Mk. 090 1,40 2.20 2. 10 kg Mk. 1,00 1.60 2,55 2,80 11 kg Mk. 1.10 1,75 2,80 3.10 12 f Mk. 1.20 1,90 305 3,40 13 kg Mk. 130 2,05 3.30 3.70 14 kg Mk. 1.40 2.20 3, 3.55 4.00 15 kg Mk. 1,50 2,35 3,80 430 16k Mk. 1.60 2,50 3. 405 4.60 17kg Mk. 1.70 2,65 5 4.30 4.90 18 kg Mk. 180 280 4.55 5.20 19 kg Mk. 1.90 2.95 4,80 5,50 20 ka Mk. 2.00 3,10 5.05 5.80 Zuſchläg⸗ für jedes Kg. ſind in der Zone von 20 Pig. auf 15 Pfg., in der 3. Zone von 30 Pfg. auf 20 Pfg., in der 4. Zone von 35 Pig. auf 25 Pfg. und in der 5. Zone von 40 Pfg. auf 30 Pfg. herabgeſetzt worden. Die Gebühren für ein Paket von 20 Kg. werden ſich künftig in der 2. Zone um 50 Pfg., in den weiteren Zonen um je 1 RM. ermäßigen. Empfänger, die ihre Pa⸗ kete auf Grund einer Abholungserklärung ab— holen, erhalten von der Poſt für jedes abgeholte Paket eine Vergütung von 10 Pfg. Im Paketverkehr von und nach Oſtpreußen wird die Gebühr der jeweilig nächſtniedrigeren Zone erhoben z. B. Zone 4(anſtatt Zone 5) für Pakete nach Königsberg(Pr.) Telegraphiſche Poſtanweiſungen vis 25 RM. 2.50 RM., bis 100 RM. 3 RM., bis 250 RM. 3,50 RM., bis 500 RM. 4 RM., bis 750 RM. 4,50 RM., bis 1000 RM. 5 RM. über 1000 RM. für je 250 RM. oder einen Teil da⸗ von 1 RM. mehr. Pyſtſcherkverkehr Telegraphiſche Zahlkarten bis 500 RM. 2,50 RM., bis 1000 RM. 3 RM., für je weitere 500 RM. oder einen Teil davon 1 RM. mehr. 2 8 — — 22 Poſtgebühren DTelegraphiſche Ueberweiſungen bis 1000 RM. 2,50 RM., für je weitere 500 RM. oder einen Teil davon 050 RM. mehr Telegraphiſche Zahlungsanweiſ ungen (Auszahlungen), bis 25 RM. 2.50 RM., bis 500 RM. 33 RM. bis 1000 RM. 4 RM., für je weitere 500 RM. oder einen Teil davon 1,50 RM. mehr. Ueberweiſungshefte Scheckhefte, Erſatzüberwei⸗ ſungen, Gebührenüberweiſungen. Der Preis für dieſe Formblätter des Poſt⸗ ſcheckverkehrs iſt bereits ſeit 1. Februar d. J. er⸗ mäßigt worden. Er beträgt: für 1 Ueberwei⸗ ſungsheft 60 Pfg., für 1 Scheckheft 80 Pfg., für 100 Erſatzüberweiſungen 60 Pfg. und für 1000 Gebührenüberweiſungen 6 RM. Telegraphenverkehr. Die Gebühr für dringende Telegramme iſt auf das Doppelte des Satzes für gewöhnliche Telegramme herabgeſetzt worden. Die Ermäßi⸗ gung gilt vorläufig nur im inneren deutſchen Verkehr. Für Brieftelegranme iſt die zu bezahlende Minbeſtwortzahl— wie im Auslandsverkehr— auf 20 Wörter herabgeſetzt worden. Der Min— deſtgebührenſatz für ein Brieftelegramm beträgt mithin im deutſchen Verkehr künftig 1 RM. Der Geſamtbetrag an Gebühren für ein Tele— gramm wird nicht mehr(wie bisher) auf einen durch 5 teilbaren Pfennigbetrag, ſondern nur noch auf volle Reichspfennige aufgerundet. enſprechverreh t f Die Grundgebühr für ſeden Hauptanſchluß beträgt monatlich in Ortsnetzen: b. Hauptanſchl.50 100 200 500 100 5000 10000 400000 RM. 3 4 5 6 650 7 7,50 8 Bei mehr als 400 000 Hauptanſchlüſſen ſür je 200 000 Hauptanſchlüſſe nonatlich 1 RM. mehr. Gebühren für Ferngeſpräche Für ein gewöhnliches Dreiminutengeſpräch in der verkehrsſtarken Zeit(8 bis 19 Uhr) bei einer Entfernung von mehr als 5 bis 15 Klm. 30 Pfg. bis 25 Klm. 40 Pfg., bis 50 Klm. 60 Pfg. bis 75 Klm. 90 Pfg., bis 100 Klm. 1.20 RM. über 100 Klm. für je 100 Klm. 30 Pfg. mehr. Für jede volle oder angefangene Minute der überſchießen⸗ den Zeit wird ein Drittel der vorſtehenben Sätze erhoben.— In der Zeit von 19 bis 8 Uhr»ver⸗ kehrsſchwache Zeit) ermäßigen ſich die Gebühren auf Zweidrittel der obigen Sätze,— Im Vor⸗ orts⸗ und Bezirksverkehr werden die Gebühren für gewöhnliche Fernoeſpräche auf Entfernungen von 5 bis 15 Klm. erhoben.— Geſpräche auf Entfernungen bis 5 Klm. koſten die Ortsge⸗ ſprächsgebühr.— Ueber die Höbe der Gebühren für Geſpräche nach Orten des Nah- und Fern⸗ 1 9 geben die Vermittlungsſtellen Aus⸗ kunft. Dringende Geſpräche. Blitzgeſpräche. Feſtzeit⸗ geſpräche Stundenverbindungen, Für dringende Ferngeſpräche wird das Dop⸗ pelte, für Bl'tzgeſpräche das Dehnfache der Ge- bühr für gewöhnliche Ferngeſpräche erhoben.— Feſtzeitsgeſpräche werden im Inlandsverkehr wie dringende Voranmeldegeſpräche behandelt.— Für Stundenverbindungen, die an Werktagen in der Zeit von 9 bis 16 Uhr hergeſtellt werden, wird künftig nur das Dovypelte der Gebühr für gleich lange gewöhnliche Ferngeſpräche erhoben. Was der Krieg uns koſtete Deutſchland hat die Hälfte ſeines Vermögens verloren Der ſaarländiſche Großinduſtrielle Hermann Röchling ſtellt in der„Köln. Ztg.“ eine Be— rechnung der Koſten des Weltkrieges für Deutſchland an und kommt zu dem Ergebnis, der Krieg habe Deutſchland bis jetzt ſchon etwa die Hälfte ſeines Volksvermögens gekoſtet. Welche Folgerungen, ſo fragt Röchling, haben wir in wirtſchaftlicher /önſicht aus dieſer Rechnung zu ziehen? Beſtimmt die, ſo fährt er fort, daß es für die breiten Maſſen nicht möglich iſt, beim halben Vermögen ſo gut wie vor dem Kriege zu leben. Wenn wir einmal eine grobe Rech— nung machen und ſagen, daß dieſes fehlende Vermögen mit 15 v. H. zu verzinſen und zu amortiſieren iſt, ſo hätten wir rund 28.5 Mil⸗ liarden im Jahre aufzubringen. Bei rund 30 Millionen arbeitenden Menſchen wäre das ein Betrag von faſt 1000 Mk. für jeden Erwerbs⸗ tätigen im Jahre. Die Zahl iſt ſo phantaſtiſch hoch, daß ſie— wenn überhaupt— beſtimmt nur durch allerhöchſte wirtſchaftliche Leiſtungen erzielt werden kann. Das heißt: Nur dadurch, daß wir die höchſten qualitativen Leiſtungen zu niedrigſten Preiſen bei größter Sparſamkeit erzielen, kann der Abſatz unſerer Waren ſo ge— fördert werden, daß an die Wiedergewinnung des früheren Vermögens gedacht werden kann. Die Wiedergewinnung des Vermö⸗ gens iſt bei unſerer Lage praktiſch nur aus einer Steigerung des Außenhandelsüberſchuſſes zu er⸗ zielen. Ueber die ausreichenden geiſtigen Kräfte zur Löſung dieſer Aufgabe in techni⸗ ſcher und wirtſchaftlicher Hinſicht verfügt unſer Volk zweifellos. Die Revolution in Peru Vor ernſten Nämpfen wtb. Newyork, 23. Febr. Aſſociated Preß meldet aus der peruaniſchen Hauptſtadt Lima, daß infolge der von der Regierung verhängten Zenſur es außerordentlich ſchwierig, ja faſt un⸗ möglich ſei, die wirkliche Ausdehnung der revo— lutionären Vewegung in Südperu feſtzuſtel⸗ len. Daß die Bewegung aber nicht bedeutungs— los ſein könne, gehe daraus hervor, daß die Regierung offenbar größere Streitkräfte kon— zentriere. 1. witb. Newyork, 23. Febr. Blättermeldungen zufolge ſollen die Revolutionäre in Peru den Süden des Landes, völlig in ihrer Hand ha⸗ Varna. Roman von Max von Weißenthurn. 32. Fortſetzung. Magda ließ das Blatt ſinken. Wie nur konnte es Varna einfallen, draußen in der Welt, weit von den Ihren, eine Stelle anzu— nehmen, ohne ſich auch nur mit ihrer Familie darüber zu beraten? Magda wußte keine Antwort zu finden auf dieſe Frage. Dieſe Handlungsweiſe ſah Varna ſo ganz und gar nicht ähnlich. Sie fühlte ſich einem Rätſel gegenüber. Da fiel ihr Blick auf Frau Herryots Brief und mit zitternden Fingern griff ſie danach. Frau Herryot ſchrieb: „Liebes Fräulein Leslie! Ich ſchicke Ihnen Ihre Schweſier heute mit gekräftigter Ge⸗ ſundheit und in weit froherer Gemütsſtim⸗ mung zurück. Die Reiſe zwiſchen Sandborough und Stillwater iſt eine ſo kurze, daß ich mir kein Gewiſſen daraus mache, ſie allein fah— ren zu laſſen, denn Varna iſt unabhängig und will von einer Begleitung auch um keinen Preis etwas hören. Ich ſelbſt bleibe noch einige Tage in Sondborough und habe Ihre Schweſter gebeten, mich von ihrer wohlbehal⸗ tenen Ankunft dort in Kenntnis zu ſetzen. Sie verſprach mir, umgehend ſchreiben zu wol⸗ len. Hoffentlich erhalte ich gleichzeitig einige Zeilen von Ihnen, welche mir mitteilen, daß Sie durch Varnas Befinden zufriedengeſtellt! ſind. Sie iſt mit dem Drei⸗Uhr⸗Eilzuge ab⸗ gefahren, der nur in Witley anhält. Ich hoffe ſomit, daß ſie eine angenehme Reiſe hat. Mit den freundlichſten Grüßen an Sie und die Ih⸗ ren Ihre aufrichtig ergebene Claire Herryot.“ „O, Gilbert, was mag das zn bedeuten haben? Du mußt gleich nach Sandborough fahren und Frau Herryot ausforſchen. Varna hat ſie bereits geſtern verlaſſen und— doch lies den Brief und urteile ſelbſt!“ Gilbert war nicht minder überraſcht. „Sonderbar! Offenbar hat Varna Frau Herryot getäuſcht. Sie iſt nach dem Orte ab— gereiſt, wo ſie eine Stelle zu finden hofft, während Sie Frau Herryot in dem Glauben ließ, daß ſie nach Hauſe zurückkehre. Und ſtatt deſſen iſt ſie nach Vork gefahren. Da muß ſie in Witley umgeſtiegen ſein, denn das iſt von der Küſte aus der Eiſenbahnknotenpunkt, von dem eine Zweigbahn nach der Graſſchaft Pork fährt.“ „Aber, Gilbert. Ein ſolches Vorgehen ſieht Varna ſo unähnlich! Sie iſt ſtets aufrichtig und wahrheitsliebend geweſen, und ich ann mir nicht vorſtellen, daß ſie irgend eine Men⸗ ſchenſeele mit Abſicht täuſchen könnte, um was immer es ſich auch handeln mag.“ „Haſt du irgend eine andere Erklärung für dieſe beiden Briefe?— Ich bin der Anſicht, dieſelben ſprechen es nur zu deutlich aus, was ich einzig nur wiederholte!“ „Ja, der Schein ſpricht gegen Varna. Ich kann es nicht in Abrede ſtellen, aber ebenſo feſt bin ich auch überzeugt davon, daß Varna keine Schuld treffen kann. Wir müſſen ohne Zeitverluſt zu ergründen trachten, wo Varna iſt. Sie iſt eine außerordentliche Erſcheinung, ſodaß es ſich auf der Bahn, wie man denken ſollte, feſtſtellen laſſen muß, wohin ſie ſich ge⸗ wandt hat!“ f „Und was gewinnen wir damit? Wenn Varna von uns fern bleiben will, ſo nützt uns nichts! Denn wir können ſie doch nicht dazu ben. Man vermutet, daß die beiden bedeutend— ſten Kriegsſchiffe der peruaniſchen Flotte, die Kreuzer„(Coronel Bologneſi“ und„Almirate Grau“ ſich den Aufſtändiſchen angeſchloſſen ha— ben. Auf dem„Alirante Grau“ hatte im vori— gen Jahre bei Ausbruch der Revolution der damalige Präſident Leguia Zuflucht geſucht. wib. Lima, 23. Febr. Die Regierung hat 1600 freiwillige Reſerviſten für die Dauer von 60 Tagen unter die Fahnen berufen. Unruhen in Havanna. wib. Havanna, 23. Febr. Als die Polizei geſtern abend eine Anſammlung zu zerſtreuen verſuchte, kam es zu einer Revolverſchießerei, auch die Kenntnis ihres neuen Aufenthaltes zwingen, zu uns zurückzukehren!“ „Du urteilſt einſeitig und gefühllos, wie das nun einmal die Art von euch Männern iſt! Für mich hängt alles davon ab, zu wiſ⸗ ſen, wo Varna iſt. Jedenfalls werde ich unge— ſäumt nach Sandborough fahren, um Frau Herryot zu fragen, was ſie weiß oder vermutet.“ Sie ließ den Worten die Tat faſt auf dem Fuße folgen. Erſt ſpäter abends kehrte ſie zu⸗ rück und brach bei Gilberts erſter Frage in einen ſchier unaufhaltſamen Tränenſtrom aus. Sie hatte mit Frau Herryot geſprochen. Sie hatte dieſe ſogar zufällig ſchon auf der Bahn getroffen, wo ſie ſich wegen eines Gepäckſtückes erkundigen wollte, das ihr in Verluſt geraten war. Magda ahnte nicht, daß ſich Frau Her⸗ ryot geſagt hatte, daß es gut ſein würde, auf der Bahn zu ſein, wenn ein Zug von Still⸗ water eintraf, damit falls jemand von den Leslies komme, ſie es hindern konnte, in der Stadt Nachfragen zu halten, die ihre Pläne ſtören könnten. „Frau Herryot war ſehr erſchrocken“, berich⸗ tete Magda.„Sie erklärte, keine Ahnung da⸗ von gehabt zu haben, daß Varna andere Ab⸗ ſichten hegte, als jene, zu uns zurückkehren; ſie behauptete auch, daß von einer Stellung in Vork nie ein Wort zwiſchen ihr und Varna geſprochen worden ſei.“ Gilbert hatte ſich auf einen Stuhl nieder⸗ gelaſſen; er tat einen langen Zug aus ſeiner Zigarre, ehe er antwortete: „Ich dachte mir, daß ein Beſuch in Sand⸗ borough keine Reſultate haben werde. Es bleibt uns nichts übrig, als geduldig zu war⸗ ten, bis Varna von ſich hören läßt. Wir konn⸗ in deren Verlauf 10 Poltziſten und 50 Arbei⸗ ter verletzt wurden. 17 Studenten wurden wo⸗ gen aufrühreriſcher Tätigkeit verhaftet. Unter ihnen befinden ſich die Söhne und Töchter mehrerer führender Kubaner. Nach einer weiteren Meldung explodierten geſtern abend in verſchiedenen Teilen der Stadt insgeſamt 13 kleine Bomben, eine da⸗ von in dem Häuſerblock, in dem die Polkzei⸗ direktion liegt. Der angerichtete Schaden iſt indes gering. Die Behörden haben die Reſeꝛ⸗ ven einberufen. Die Auslandsreiſen deutſcher Induſtrieller enb Berlin, 23. Febr.(Eigene Meldung). Pa⸗ riſer Blätter bringen Meldungen über„Beſpre⸗ chungen deutſcher und franzöſiſcher National' ſten in Paris“, die angeblich ohne Wiſſen der Regie⸗ rung über politiſche Fragen verhandelten. Wie wir von unterrichteter Seite erfahren. dürfte es ſich lediglich um die Mißdeutung einer Fühlung⸗ nahme deutſcher Induſtrieller mit franzöſiſchen Induſtriellen handeln bei der geſchäftliche Fra⸗ gen erörtert worden ſind. Es iſt weder eine beut⸗ ſche amtliche Perſönlichkeit beteiligt geweſen, noch haben die Beſprechungen eine politiſche Rote gehabt. Im übrigen handelt es ſich nicht nur um volitiſch rechtsſtehende Perſönlichkeiten, ſondern auch um Herren, die der politiſchen Mitte nahe⸗ ſtehen. Ebenſo wie den deutſch⸗franzöſiſchen Indu— ſtriellenbeſprechungen kommt auch den beabſfich⸗ tigten Beſprechungen deutſcher Induſtrieller in Rußland keinerlei amtlicher Charakter zu. 1 bdieſe rein private Reiſe deutſcher Geſchäftsleuke dient der Anknüpfung geſchäftlicher Verbindun⸗ gen in Rußland. Das Eſchweiler Bergwerks⸗ Unglück Trauerfeier für die Eſchweiler Opfer um Dienstag. wtb Eſchweiler, 23. Febr. Die Leichen der Op⸗ fer des Grubenunglücks find jetzt in der Schützen halle in Eſchweiler aufgebahrt. Die Trauerfeier beginnt am Dienstag vormittag um 10,5 Uhr. Erſte Hilfe für die Opfer von Nothberg. wib Köln, 23. Febr. Regierungspräfident Stieler hat den Hinterbliebenen der bei der Eſch⸗ weiler Bergwerkskataſtrophe tödlich verunglück⸗ ten Bergleute je 250 Mk. als erſte Hilfe aus dent Bergmannsfond zur ſofortigen Auszahlung über⸗ wieſen. Vermiſchtes Rückkehr des deutichen Außenminiſters nach Berlin. wib Berlin, 23. Febr. Reichsminiſter des Auswärtigen. Dr. Curtius, iſt aus ſeſnem Ur⸗ laub nach Berlin zurückgekehrt und hat ſeine Dienſtgeſchäfte wieber aufgenommen. Die Ueberſchwemmungen auf den Fidſchi⸗Juſeln witb Suva, 23. Febr.(Reuter). Im Tal des Rewa⸗Fluſſes haben ſich ſchwere Ueberſchwem⸗ mungen ereignet. Sieben Todesfälle ſind bisher gemeldet, doch befürchtet man, daß die Zahl der Toten weit größer iſt. Nellyie Melba geſtorben. wib Sidney, 23. Febr. Die berühmte auſtra⸗ liſche Sängerin Nellyie Melba iſt, wie gemeldet wird, heute geſtorben. Schiff in Seenot. wtb Paris. 23. Febr. Nach einem Funkſpruch, der in Marſeille aufgefangen wurde, befindet ſich bas engliſche Schiff„Baron Sempill“ in Mittelmeer in Seenot. Ein Schlepper iſt aus Marſeille ausgelaufen, um dem Schiff Hilfe zu bringen. ten nichts für ſie tun. Sie hat es ſo haben wollen, wie es nun gekommen iſt, und was ſte auch trifft. Ihre Schuld iſt es, nicht die unſrige!“ 27. Kapitel. %»ff!ßkßx. Varnas erſter Gedanke, als ſie aus dem langen Schlaf erwachte, war der, daß ſie ſich in einem faſt gänzlich dunklen Zimmer befand, das nur durch eine halb verhängte Lampe, die auf dem kleinen Tiſch neben dem Bett ſtand, matt beleuchtet ward. Sie ſah, daß der Raum niedrig und lang war, und das Fremdartige ihrer Umgebung frappierte ſie. Nach einigem Ueberlegen aber ſagte ſie ſich, daß ſie ſich vermutlich in einem fremden Hotel befinde, in das Frau Herryot ſie gebracht habe. Warum hatte man ſie ſich ſelbſt überlaſſen? War es überhaupt Tag oder Nacht? Die Gar⸗ dinen an den Fenſtern waren zuſammengezo⸗ gen und nichts ſonſt in dem Raum gab ihr Auſſchluß auf ihre Fragen. Sich auf den Ek bogen ſtützend, blickte ſie um ſich. Offenbar hatte man ſie während des Schlafes, in den ſte allem Anſchein nach verfallen war, zu Bett gebracht. Vergeblich aber bemühte ſie ſich, ſich auf das Geſchehene zu beſinnen. Ein ſelt⸗ ſames Gefühl der Schwäche belaſtete ſie, und mit einem leiſen Seufzer ließ ſie den Kopf in die Kiſſen zurückſinken. Unmittelbar darauf öffnete ſich die Tür und Frau Herryot trat ein. „Wo bin ich? Weſſen Haus iſt dies?“ Anſtatt zu antworten, trat Frau Herryot an Varnas Lager und fühlte nach dere! Puls. —: Fortsetzung folgt.:— Juriſterei Von Fritz Scholl⸗Dachau. Die, Hupfloherin ſchaffte dle Streitſälle, an denen ſelbſt die telſtunde aus der Welt. Heute war die Hennauerin bei der Wirtin und einer Maß Blex. Sie hatte den Kopf mit wei⸗ ßen Leinwandſtreifen umwickelt und darüber kug ſie das ſchwarze Kopftuch mit den bunten Seidenblümchen. Und ihr Hochzeitsgewand hatte ſie an, das war auch ſeſden und ſchillerte hell⸗ braun und blau mit zeiſiggrünen Tupfen. Und ſie erzählie der Wirtin von dem großen Weh⸗ dam), den wo ſie im Kopf drin habe, und wie das ſo gekommen ſei, mit dem Jillerbiller. „Ja, weißt' Wirtin,“ ſaget ſie,„des ſell laß i ö ganz aus der Weis“ net gut ſein, weil des ſe is!— Weißt Wirtin, mei Geiß is halt hie und da num in' Zillerbiller ſein“ Dotſchenacker k)— was verſteht denn a ſo a Viech von die Grund- ſtückergrenzen— und geſtern hat er's derlurt, der Zlllerbiller. Aber gar nix hat er g'ſagt, der Siach, der zornig'. In' Stall is er num und hat a Duugethackl cen) packt, und nachher is er zu mir num und hat mir's num g'haut, des Dunget⸗ hackl, um an Kopf uma⸗d⸗ um, daß mi grad a ſo draht hat. — naa Wirtin, des ſell laß' i net gut ſein, des Sach' werd advikatiſch ohpackt!... zum Rechtsanwalt Mayer nauf auf Dachau und klag'— eing'ſperrt muß er wer'n der Schuſter, der ſchelchhaxet, und des net z'wenii!“ Wenn ſſt aber'n Prozeß verlierſt, Hennauerin,“ ſagte die Wirtin,„nachher muß der Deinige, die Köſten überanand zahlen, und nachher haſt lau⸗ ter Schädelweh im Kopf drin. Und wennſt' n Prozeß ga g'winnſt und der Zillerbiller hat nir, nachher is' grad a ſo.“ „Aber, der Zillerbiller hat doch a Geld—“ „Das is mir nix bekannt, der tut recht notig.“ „Aber Wirtin, des weiß ma ja doch, daß grad die Leut, die wo recht notig tun, alleweil des mehra hint ham—— glaubſt denn Du, i gehet zum Rechtsanwalt Mayer auf, wenn i des net wiſſet?“ Die Wirtin ſtutzte ein wenig— die Logik kann man ſich auch bei der Juriſterei nicht ganz ver⸗ ſchließen— aber ſie ſing ſich ſofort wieder und fragte: „Auf was willſt' naher klagen, Hennauerin?“ „Auf a Körperverletzung, weil's ganz aus der Weiſ' is!“ „Weißt denn Du ganz beſtimmt, daß der Kopf zum Körper g'hört?“ „Des ſell net——“ „Und da willſt Du. auf a Körperverletzung klagen—— Da verſpielſt ja Du ſauber, wenn der Kopf epper net zum Körper g'hört— Hen⸗ uerin da ſag'n mer glei naa!.. Henk' Du ei! Gel an und i geh zum Zillerbiller und ſag' ihm, er foll Dir zwog Mark und ſuſ'zig Pfenning geb'n, für a Schmerzeusgeld, und nacher ſeid's firtig mitſamm'.“ „Naa, Wirtin, des Sach' werd advikatiſch oh⸗ packt, weil des ſell ganz aus der Weis' is!“ be— ſtand die Hennauerin. „Hennauerin, überleg Dir's, die Rechtsanwäl— ter ſan g'ſchmalzen“. Die Hennauerin wurde nachdenklich und ließ ſich eine friſche Maß Bier einſchenken. Die brachte ihr die Wirtin und ging dann in die Küche. Erſt nach einiger Zeit kam ſie wieder: „No, Hennauerin, haſt' Dir des Sach' über⸗ legt?— geh', ſei g'ſcheit, nimm's Geld——“ „„Meinſt denn des aus Ernſt, Wirtin, daß der Kopf net zum Körper g'hört?“ „„Hennauerin— nichts Gewiſſes weiß man nicht.“ „Da haſt' ſchier Du Recht, Wirtin,— red' halt amal mit'n Zillerbiller.—— J bin mit a⸗ra Mark und acht'zig Pfenning aa z'frieden, wenn er net mehra hergibt.—— Weil's Streiten doch koan Wert hat—“, „) Schmerz.*) Erdkohlrabiacker wk) Düngerhacke. Handel und Induſtrie Amtlicher Frankfurter Getreidebericht. 23. Februar: Weizen 292,50—294, Roggen 185,00, Sommergerſte 210 212,50; Hafer, inl. 15750 162,50 Mai—, Weizenmehl, ſüdd. Sep. Null 42,50—43,50; niederrh. 42,25— 43,25; Rog⸗ genmehl 26,50 27,50; Weizenkleie 9,75—9,90 Roggenkleie 950— 9,75. Tendenz: feſt. Mannheimer Produktenbericht. Mannheim, 23. Febr. Weizen inl. 29.50— 50.50, ausl. 36.7538, Roggen inl. 18.50— 18.75, Hafer inl. 15.75— 16.50, Braugerſte inl. 21.50—23.50, Futtergerſte 1920. ſüddeutſches Weizenmehl Spezial Null 43.25, ſüdd. Weizen⸗ aulszugsmehl 47.25, ſüdd. Weizenbrotmehl 29.25 ſüdd. Rogenmehl 26.50 28.50, feine Weizen⸗ kleie 1010.15, Biertreber 1010.50, Lein⸗ gat geſtrichen. Frankfurter Viehmarkt. 23. Febr., Preiſe in Rzue. Ztr. Lebendgew!: Ochſen al 46—48, a2 41—45, 67 3640; Bullen a 4047, b 40—43, Kühe a 37—40, b 3336, 0 2832, d 24—27, Färſen a 4649, b 4245, c 38 bis 41; Kälber b 59—62, c 5558, d 4854; Sihweine a 52—54, b 52—54, c 5355 d 65355, e 50—53. Marktverlauf: Rinder ſchleppend, Ue⸗ berſtand, Schweine enittelmäßig, ſpäter ſtark ab⸗ auend, Ueberſtand; Kälber und Schafe ruhig, geräumt. Mannheimer Großviehmarkt. Mannheim, 23. Febr. Zufuhr und Preiſe: 166 Ochſen 4051, 130 Bullen 3644, 206 Kühe 16—42, 327 Färſen 40—52, 618 Kälber 12—65, 16 Schaſe 38—42, 2969 Scheine 42—56, 92 Arbeitspferde 8001800, 72 Sch pferde 50160.— Marktverlauf: Groß yon, ruhig, Ueberſtand; Kälber ruhig, langſam geräumt; Schweine mittel, geräumt, ſchwierigſten Amtsgericht droben verzweifelt e Amt'gerich un verzweifelten, in einer Vier⸗ das die Reiſeliteratur bereichern ſoll. Das The⸗ .„„Da kaunſt Dir denten, Wirtin, was für an Schädelwehdam daß i im Kopf drin hab' ö J geh jetzt Bunte Seitung Preisausſchreiben. Der Verlag Deutſche Buchwerkſtätten Leipzig veranſtaltet ein literariſches Preisausſchreiben, ma„Reiſeerlebniſſe im Orient“ darf nur mit Selbſterlebtem ausgewertet werden, die Manu— ſkripte ſollen nicht mehr als 30 Schreibmaſchinen— ſeiten betragen. Am 1. Mai müſſen die Einſen⸗ dungen eingereicht ſein. Die ſieben beſten Arti— kel werden mit Preiſen zwiſchen 600 und 100 Mark bedacht und in einem Sammelbande veröf— fentlicht. Welche Bücher lieſt man? Die Deutſche Bücherei in Leipzig veröffent— licht jetzt eine Statiſtit, der die Feſtſtellung ent— nommen iſt, daß nahezu 60 v. H. aller bei der Bücherei beſtellten Bücher Werke aus den Jahren 1925—1930 waren. Wenn man noch weitere fünf Jahre zurückgeht, ſo ſind es 83 Prozent aller ins⸗ geſamt ausgegebenen Bücher, ſodaß alſo von den Büchern, die zwiſchen 1920 und 1930 entſtanden, durchſchnittlich jeder 5. Band einmal im Jahre entliehen wird. Man darf vielleicht verallgemei⸗ nernd daraus ſchließen, daß ſich die heutigen Bü— cherleſer weniger mehr für Geſchichtliches als für Gegenwärtiges intereſſieren. Gemeſſener muſikaliſcher Geſchmack. Verfahren, durch die das muſikaliſche Gehör eines, Menſchen geprüft werden kann, ſind ſchon ſeit längerer Zeit bekannt. Neuerdings hat Pro— feſſor Vernon von der Nale-Univerſität verſucht, auch den muſikaliſchen Geſchmack von Konzertbe— ſuchern zu beobachten und in Kategorien einzu— ordnen. Dies war nur ſo möglich, daß man den Geſchmack der Verſuchsperſonen mit dem aner— kannten muſikaliſcher Größen verglich, woraus man den Schluß zog, die Verſuchsperſonen müſ⸗ ſen gulen Geſchmack haben, wenn ihnen dasſelbe gefiel wie der Autorität. Praktiſch ging der Verſuch ſo vor ſich: man übergab Perſonen, die ſchon viele Konzerte ge— hört hatten und mit Konzertſtücken und Soliſten ziemlich vertraut waren, dreißig Konzertpro— gramme, die willtürlich zuſammengeſtellt waren. Jedes davon ſollte mit einer Nummer von 1 bis 4 verſehen werden, je nachdem, ob ein Konzert mit dieſer Vortrogsſolge und dieſem Soliſten gern oder nicht gern beſucht würde. Durch Be— fragung ſtellte man feſt, welches die Lieblings— ſtücke ſeien. Die Programme waren nach einzel⸗ nen Gruppen zuſammengeſtellt, Orcheſterkonzerte, Kammermuſtk, Choräle, Opern und ſo weiter. Als Richtmaß dienten die Programme. die von ſechs Autoritäten als die beſten bezeichnet wor⸗ den waren. Dieſe Autoritäten waren unler 104 ausgeſucht worden auf Grund ihrer Kenninis aller inuſikaliſchen Dinge und der Güte tres Gehörs. Bel den übrigen Perſonen ſtellte man dann feſt, zie groß die Abweichung bei Beurtei⸗ lung der einzelnen Programme von der Mei⸗ nung der Antstitkien waren. Ein eiuzigartiges Bergwerk. Bei Ivigtut auf Grönland liegt ein Berg— werk, das der Förberung von Krvolith dient. ͤrryolith wird ſonſt unt an zwel anderen Stellen der Erde, aber nicht in abbauwürdigen Vorkom⸗ men gefunden. Die kleinen würſelfhemigen Kri⸗ ſtalle ſehen wie Iis aus, daher wird das Mine⸗ ral auch Elsſpat oder Eisſtein genannt. Trotz ſeinem geringen Gehalt von nur 14 Prozent Aluminium diente es früher zur Gewinnung von reinem Aluminium. Dann trat der Bauxlt an ſeine Stelle, der fünfmal ſo viel Alummtum entbält. Später kam dann das beiſeltegeſcho⸗ bene Mineral wieder zu Ehren; es wird jezt in elektriſchen Oeſen den Bauxitſchmelzen in ge— ringer Menge als Flußmittel zugeſetzt und dient bei der Herſtellung von Emaille und Portland⸗ ilber Tag, zement. Der Abau geſchieht teils teils in Stollen bis zu 60 Meter Tiefe. Die Pro— duktion genügt dem Weltbedarf nicht, ſodaß man letzt auch künſtlichen Kryolith erzeugt. Auch Deutſchiand nimmt einen Teil der grönländiſchen Ausfuhr auf. Die auſtraliſchenachtigall Nellie Melba liegt im Sterben. Die in der internationalen Bühnenwelt als „auſtraliſche Nachtigall“ gefeierte Diva hat man in Deutſchland nur als Konzertſängerin kennen— gelernt. Und auch als ſolche iſt ſie vom Hören wohl nur der älteren Generation bekannt, wäh— rend ihr Name bei der jüngeren Generation vor allem als Patin der köſtlichen Eisſpeiſe„Pfirſich— Melba“ fortlebt. Mit Joſeph Joachim, dem Alt— RGS 22 * meiſter der Violine, mit dem zufammen die Melba jahrzehntelang den Mittelpunkt der Lon⸗ doner muſtkaliſchen Saiſon bildete, trat ſie wie⸗ derholt auch in Berlin auf. Ihre wahre Bedeu⸗ tung liegt indeſſen in ihrem Wirken auf der Bühne, wo ſie als Königin des Koloraturgeſan⸗ ges 40 Jahre lang unerhörte Triumphe feierte, bis ſie 1026, im Vollbeſitz ihrer ſtimmlichen Mit⸗ tel, von der Bühne ſchied. Ihr bürgerlicher Name iſt Helen Porter Mitchell, ſeit ihrer Verheiratung Armſtrong. Den Bühnennamen Melba wählte ſie in Erinnerung an Melbourne, wo ſie am 19. Mai 1861 geboren wurde. Gegen den Willen des Vaters betrat ſie, nachdem ſie bei der Marcheſi in Paris ihre Geſangsſtudien vollendet hatte, zum erſten Mal in Brüſſel als„Gilda“ die Bühne, und der rauſchende Erfolg dieſes De— buts ſetzte ſich dann in London und Paris fort. Sie ſang dann an allen größeren Bühnen der Welt; ihre Stimme erlitt im Lauſe der Jahr zehnte auch nicht die geringſte Einbuße. Die Melba war aber nicht nur die ſiegge— wohnte Primadonna, ſondern auch eine Frau, die durch Liebenswürdigkeit die Herzen zu ge— winnen wußte. Ihre ungeheuren Einkünfte ge— ſtatteten ihr eine unbegrenzte Wohltätigkeit. So wanderte ſie durch die Welt, um prächtig zu ſingen und zugleich verſchwenderiſch Gutes zu tun. Es verſteht ſich von ſelbſt, daß eine Be— rühmtheit wie die Melba mit allen Größen des Tages zuſammentraf. Gern berichtete ſie über ihre Bekanntſchaft mit Oscar Wilde, der häufig bei ihr zu Gaſte war, und mit dem ſie ein letztes Zuſammentreffen in Paris hatte. Bei einem kommen ausſehenden Individuum angeſprochen. Die Sängerin wich entſetzt zurück,.„Ich bin Oscar Wilde“, bemerkte der Fremde,„und ich werde jetzt etwas Entſetzliches tun. Ich werde Sie um etwas Geld bitten.“ den Inhalt ihrer Taſche, 200 Francs, und ent- floh, erfüllt von Mitleid und Scham. Koreas unbeſchreibliche Schönheit „Schweiz des Fernen Oſtens— Die Diamanten— berge und ihre Wunder. N: N 8 8 52 8 5 Die Japaner, die heute die tatſächlichen Her— ren der Halbinſel Korea ſind, machen Reklame das ſie die„Schweiz des Aber der Vergleich trif das ehemalige Kaiſerreich des„Stillen Morgens“ iſt eine Bergſchönheit die ſich von jener der Al— ven in weſentlichen Zügen unterſcheidet. Es gibt dort beiſpielsweiſe weder ewigen Schnee, noch Bergſeen, weder eine Verſchiedenheit der Bevöl— kerung, noch eine Mannigfaltigkeit ihrer Trach— ten. Davon abgeſehen aber iſt Korea ein Land, in dem zu leben reizvoll genug iſt. Der wegen Eigenart des Landſchaftsbildes berühmteſte Ort iſt der„Kongo San“ oder die Diamantenberge Oſtens“ getauft haben. fernt. Die Dia mantberge ſtellen zweifellos eine der größten Sehenswürdbigkeiten der Erde dar. Sie bilden eine nicht ſehr ausgedehnte Gruppe eines Baſaltmaſſivs von wald verlieren, in deſſen dunklen Tiefen ſich die loreaniſchen Tiger verbergen. Dem funkelnden Gl'tzern der Baſaltzacken und Spalten in der der„Kongo San“ Keine Straße führt durch das Gebiet, das hun⸗ dert Quabratmeilen groß iſt. Den Zugang zum Sturzhächen durchbrochen wird und vom Don— ner ſprühender Waſſerfälle widerhallt, bildet das ſteinige Bett der Waſſerläufe, an denen die ſchwankenden Sänften der Kulis ihren Weg neh—⸗ men. Den reizvollſten Zug im Landſchaftsbild des„Kongo San“ bedeuten die 42 Buddhiſten— klöſter, die auf ſich den Kuppengipfeln angeſiedelt Meer, lauſcht der harmoniſchen Muſik der plät— ſchernden Bäche und atmet die würzige. mit Wohlgerüchen geſchwängerte Luft der Wälder. reichen, und ſich an ſchwierigen Stellen der Stan— gen und Geländer bedienen, die in die Felſen eingelaſſen ſind. Aber der Lohn iſt auch der Mü— he wert, Man wird durch die Gaſtfreundſchaſt der Mönche und die Ausſicht, die ſich nach allen reichlich entſchädigt. Dieſe Fernſicht zählt ein amerikaniſcher Reiſeſchilderer zu den Dingen, die ſich unmöglich beſchreiben laſſen. Der Neielionꝛäsident auf de Aulomobilausslellung Spaziergang wurde ſie von einem herunterge- Die Diva gab ihm in großem Stil für die Naturſchönheiten Koreas nicht ſ. ganz zu, denn an der Oſtküſte der Halbinſel, etwa ein Dutzend Eiſenbahnſtunden von der Hauptſtadt Söul ent- ines brennendroter Farbe. eine Kette von abſonderlich geformten gewaltigen ö Gipfeln, e nen Wald von wunderlichen Dolchen, deren ſpitze Klingen in den Himmel ragen, wäh“ rend ſich die Griffe in dem jungfräulichen Ur— durch möglich, eine ſtarke Förderung techniſchen Nenſchaffens herbeizuführen. Sonne, vor allem in der Frähſonne, verdankt den Namen Diamantberge. Innern der zauberiſchen Berglandſchaft. die von haben. Von 1500 m Höhe ſieht man auf das Man muß ſich freilich mit Händen und Füßen an e Baſaltfelſen klammern, um die Höhe zu er- Se ten hin öffnet, für den mühſeligen Aufſtieg Wolkenbrüche über ganz Sizilien Palermo überſchwemmt.— Eiſenbahnen unter⸗ brochen.— Zahlreiche Tote. Rom, 23. Febr. Seit 48 Stunden wütet über dem weſtlichen Teil Siziliens ein orlanartiges Unwetter von bisher nie erlebter Gewalt. er Regen ging lt.„N. B. L.“ wie in Katarakten über Palermo nieder, wo das Waſſer in den Straßen teilweiſe bis zu zwei Meter Höhe erreichte. Bis⸗ her ſind fün] Tote in der Stadt geborgen worden. Die Dampſer zn Hafen mußten zum Teil das Weite ſuchen. 20 Segelboote gingen in dem unbeſchreiblichen Durcheinander zugrunde. In der Stadt iſt auch heute noch jeder Verkehr lahmgelegt; weder Straßenbahnen noch Auto— mobile kommen in den in Flüſſe verwandelten Straßen vorwärts. Palermo bot in der Nacht auf heute ein er— ſchreckendes Bild. Das Unglück wurde dadurch geſteigert, daß der Fluß Rigano, der in künſt⸗ lichem Bett um Palermo herumgeleitet iſt, aus ſeinen Ufern brach und die ſchon durch den Wol⸗ kenbruch mitgenommene Stadt überſchwemmte. Das Unwetter hat auf ganz Sizilien faſt alle Eiſenbahn verbindungen, jeden⸗ falls die hauptſächlichſten Linien, unterbro— chen. Auch von dem Land werden zahlreiche Tote gemeldet, doch läßt ſich das Unglück dort noch nicht überblicken. Ausgeſchickte Flugzeuge, die ein Bild der Lage geben ſollten, mußten wegen des Se urmes unverrichteterweiſe zurück⸗ kehren. Auch im Hafen von Meſſina und ebenſo in Catania hat das Unwetter großen Schaden angerichtet. In Catania ſprang das Meer über die Haenkais und überflutete die niedriger ge— legenen Stadtteile. In Meſſina mußten die Dampfer außerhalb us Haſens Zuflucht ſuchen. wobei ein Kohlenda bfer und ein franzöſiſcher Paſſagierdampfer ſtrandeten. Ebenſo hat der Orkan in Neapel zahl⸗ reiche Staditeile mitgenommen. In dem Vorort Poſilipp brachten die Regenmaſſen einen Erd— hügel zum Wandern, der einige Häuſer verſchüttete, was, wie bisher feſtgeſtellt werden konnte fünf Todesopfer forderte. Gleichzeitig werden aus Norditalien Schnee fälle von ungewöhnlichem Umfang gemeldet. In Cortina d'Ampecco lieg; über zwei Meter Schue ſo daß jeder Verkehr mit Bozen ſeit zwei Tagen unterbunden iſt. * Cokales Schutz dem Erfinder. Zu der Deutſchen Ar— beitsgemeinſchaft für Erfinder e. V. ſind eine große Zahl berufsſtändiſcher Organiſationen der. Induſtrie und Technik zuſammengetreten. Sie fordern die endgültige Durchführung der ſeik drei Jahrzehnten ſchwebenden Reform der Ge— ſetze über den gewerblichen Rechtsſchutz(Paten— te, Gebrauchsmuſter). Grundlage für dieſelben ſoll ein einſtimmig gefaßtes Gutachten des Reich:wirtſchaftsrates ſein. Ohne daß vo Staa Geldmittel verlangt werden, iſt es hier— Dieſes aber iſt unbedingt erforderlich, um den Stillſtand in Kriege- und Inflationsjahren wieder einzu— holen. Die Deutſche Arbeitsgemeinſchaft fär Erfinde deren ideelle Beſtrebungen von füh— kenden Perſönlichkeiten aus allen Kreiſen der Diſſenſckaft und Wirtſchaft unterſtützt werden, unter dem Aufruf ſtehen Namen wie: Prof. Junkers, Einſtein, Dr. Koppers, Dr. Geiger, Prof Dr. Trcwe. Prof. Dr. Deſſauer uſw.— beit ſich dieſes Ziet geſetzt. N Neue Reichsbanknoten zu 10 Reichsmark. In den nächſten Tagen werden aufgrund des Bank— geſetzes vom 30. Auguſt 1924 neue Reichsbank noten zu 10 Reichsmark in den Verkehr gege⸗ ben werden. Sie ſind 7.515 em. groß und auf leicht blaugrün gefärbtem Papier hergeſtellt. Bei der Durchſicht zeigt das Papier von der Vorder⸗ otte aus geſehen, links auf dem Schaurande ein topfwaſſerzeichen Albr. Dan. Thaer) und im bedruckten Felde als weiteres Waſſerzeichen die große Wertzahl„10“. Ueber den rechten Teil des Schau 8, bis in das Druckbild hinein— reichend, läuft ein etwa 2 em. breiter mit brangeroten und grünen Faſern belegter Streifen Dem Frühling entgegen Immer länger werden die Tage und immer wärmer ſtrahlt um die Mittagszeit die Sonne. Der Frühling ſteht vor der Tür und begehrt mächtig Einlaß. Wenn dieſer Winter ein nicht allzu ſtrenges Regiment ausübte, wenn auch Froſt und Schnee in unſerer Gegend ſich nicht bis ins Unangenehme ſteigerten, ſo gibt es außer eingefleiſchten Winterſportlern gewiß wenig Leute, die den kommenden Frühling nicht mit tauſend Freuden begrüßen. Was ſoll dieſer Frühling nicht alles bringen! Selbſt die Beſcheidenſten erwarten von ihm eine Bel— ſerung unſerer Lage, er ſoll einen ſehr ar— beitsreichen Sommer einleiten, einen arbeits— reichen Sommer auch für die, die im Winter zwangsläufig feiern mußten. Er ſoll der Wen— depunkt in der Abwärtskurve unſerer Wirt— ſchaftslage werden. Ob er all das erfüllt? Gewiß, er wird wie jeder andere Frühling auch die Natur zu neu— em Leben wecken, er wird die Vögel wieder⸗ bringen und die Winterpelze und dicken Män⸗ tel in die Schränke verjagen. Ob ihm aber auch das andere gelingt, ob er die große Hoff— nung erfüllen kann, das Zeichen zum Wieder— aufſtieg zu bringen? Dann wäre er ſeit langer Zeit der ſchönſt— Frühling für Deutſchland. * .————————— — SS AAA ——.