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März erfolgen würde, falls nicht noch nachträglich eine Verkür— zung der Sperrfriſt erfolgt. Die 121 Mann ſtarke Belegſchaft der Kokerei der Zeche Weſtende, die ebenfalls ſtillgelegt wird, ſoll am 2. März entlaſſen werden. Bei der Bergbau— Notverordnung und Sinanzwirtſchaft der Gemeinden Im Rahmen einer Vortragsreihe der Verwal— tungs⸗Akademie über die Notverordnung des Reichspräſidenten zur Sicherung von Wirtſchaft und Finanzen vom 1. Dezember 1930 ſprach der Miniſterialdirektor im preußiſchen Miniſterium des Innern Dr. von Leyden über die Notver— ordnung in ihrer Wirkung auf die Finanzwirt— ſchaft der Gemeinden. Er führte u. a. aus: Die Notverordnung des Reichspräſidenten enthält eine Reihe wichtiger Vorſchriften, die für die Gemeindefinanzen und auch grundſätzlich kommunalpolitiſch von Bedeutung ſind. Neue Einnahmequellen ſind den Gemeinden durch einen Ausbau der durch die Notverorduung vom 26. Juli 1930 bereits eingeführten gemeind— lichen Bürger- und Bierſteuer erſchloſſen worden. Eine in ihren Auswirkungen außerordentlich einſchneidende Maßnahme iſt die Realſteuerſen— kung, insbeſondere deshalb, weil mit Wirkung vom 1. April 1932 ab den Realſteuern— der Haupteinnahmequellen der Gemeinden leine höheren Steuerſätze zugrundegelegt werden dür— en, als die am 31. Dezember 1930 rechtswirkſam beſtehenden Steuerſätze unter Abzug der Sen— kungsſätze(Realſteuererſtarrung). Der Senkungs⸗ ſatz für das Jahr 1931 beträgt grundſätzlich 10 Prozent bei der Grundſteuer und 20 Prozent bei der Gewerbeſteuer. Die für die Senkung erfor⸗ derlichen Mittel werden aus dem Wohnungsbau— anteil der Gebäudeentſchuldungsſteuer entnom— men, der zu dieſem Zweck um 50 Prozent gekürzt wird. 5 Gegenüber Einnahmeausfällen, Mehrbelaſtung durch Wohlfahrtserwerbsloſe und der Realſteuer— ſtarrung ſind die Vorteile, welche die Notverord— nung mit ſich bringt, leider ſehr gering, wenn auch die neuen Steuern, insbeſondere die Bür⸗ gerſtener, nicht unerheblich zu Buch ſchlagen. Orkan auf den Sidſchi⸗ Inſeln 230 Todesopfer. wib. Wellington, 26. Febr. Die Inſeln ſind in den letzten Tagen von einem Orkan heimgeſucht worden, der umfangreiche Ueberſchwemmungen zur Folge hatte. Im Ge⸗ biet des Fluſſes Ba(Inſel Viti⸗Levn) ſollen achtzig Perſonen und im Gebiet des Siga Toka auf derſelben Inſel ſogar hundert uns Leben gekommen ſein. Der Sturm tobte mit ſolcher Gewalt, daß ein Leuchtturm umgeweht wurde. Fidſchi⸗ ** witb. Suva, 27. Febr. Die Zahl der bei der Orkankataſtrophe am vergangenen Samstag auf den Fidſchi⸗Inſeln ums Leben gekommenen Perſonen wird nach den letzten Meldungen auf 239 geſchätzt. Erheblicher Sachſchaden. wib. Suva(Fidſchi⸗Inſeln), 27. Febr. Ab⸗ geſehen von den 230 Todesopfern hat der Wir⸗ belſturm auch erheblichen Sachſchaden angerich⸗ tet. Die Verbindung zwiſchen Suva und der Weſtſeite der Inſel iſt unterbrochen. Es ſind Bemühungen im Gange, die Verbindungen wieder herzuſtellen. furt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes an 3 Freitag, den 2e. Februar 1 Abſchluß der Ausſprache über den Ernährungshaushalt Abſtimmung auf Dienstag vertagt— Montag beginnt Beratung über den Haushalt des Innenminiſteriums vdz. Berlin, 26. Febr. Reichstagspräſident Löbe eröffnete die Reichstagsſitzung um 12 Uhr. Vor Eintritt in die Tagesordnung verlangen die Kommuniſten die ſofortige Beratung eines An⸗ trages, der ſich gegen Lohn- und Gehaltsabbau— maßnahmen in den Duisburger Stahlwerken richtet. Der Antrag wird ohne Debatte dem Haushaltsausſchuß überwieſen, ebenſo ein kom— muniſtiſcher Antrag, der ſich gegen die Stille— gung der Hütte Ruhrort-Meiderich wendet Die zweite Beratung des Haushalts des Reichsernährungsminiſteriums wird fort⸗ geſetzt. Abg. Dr. Weber Staatspartei) tritt für die bekannten agrarpolitiſchen Anträge ſeiner Frak— tion ein und betont, daß die Rettung der Land— wirtſchaft auch möglich ſei, ohne daß die bewähr! ten Bahnen der bisherigen Handelsvertrags— politik verlaſſen werden. Beſſerung kann nur durch Abwendung vom Getreidebau zur Verede— lungsproduktion erfolgen. Wichtig ſäär die Land— wirtſchaft ſei vor allem eine Verbilligung der Kredite, Hebung des landwirtſchaftlichen Bil— dungsweſens und Herabſetzung der hohen Frach— ten für Düngemittel. Die in Ausſicht genomme nen Zölle für Kaſein lehnten ſeine Freunde ab. Abg. Schlange(Landvolt) begrüßt die Ausführugnen von Dr. Weber, die die Möglich— keit böten zu einer ſpäteren ſachlichen Auseinan— derſetzung über die Agrarprobleme. Wenn der Miniſter ſich jetzt gegen die Angriffe ſeiner frü— heren Freunde wehren muß, ſo ſtehen wir auf ſeiner Seite. Letzten Endes wird doch die Sach— lichkeit über das Schlagwort ſiegen. Die Agrar— frage iſt heute bis weit in die Kreiſe der Linken hinein anerkannt als die Stgatsfrage ſchlechthin. Auch wenn es meinen früheren Freunden ge lingt, das geltende Syſtem zehnmal zu ändern, ſo werden die Landwirte doch dauernd im Kampf um die Erhaltung ihres Berufsſtandes ſtehen müſſen. Meinen bedrohten Berufsgenoſſen iſt es gleichgültig von wem die Hilfe kommt, wenn nur überhaupt die Hilfe kommt. Der Redner tritt für eine Einfuhrkontingentierung ein, be— dauert, daß die Wiederherſtellung des zollfreien Gefrierfleiſchkontingents beſchloſſen worden iſt und ruft zu den leeren Tiſchen auf der Rechten hinüber: Wehe den Fehlenden! Für ſeine Per⸗ ſon tritt Abg. Schlange für eine zentrale Markt— regelung ein. Reichsernährungsminiſter Schiele geht auf die Ausführungen der verſchiedenen Redner ein und unterſtützt beſonders die Anregung, wenn nicht anders möglich, auch mit der zeutralen Re⸗ gelung der Marktverhältniſſe weiter fortzuſchrei⸗ ten. Der Antrag der GEG. auf Einräumung eines Verebelungsverkehrs für Flomen ſei wieder⸗ ruflich bewilligt worden, aber bedeute nicht ein Monopol für die GEG. Zwangsmittel wolle die Regierung keineswegs zur Durchführung des Generalbeſtellungsplans anwenden. Sie ver— laſſe ſich da auf die landwirtſchaftlichen Organi⸗ ſationen. Zur Senkung der Zinslaſten find bereits unter der Führung der Reichsbank in den einzelnen Landesteilen Verhandlungen teils durchgeführt, teils noch im Gange. In Oſt⸗ preußen iſt ſchon der Höchſtſatz der Zinſen auf 10 Prozent feſtgeſetzt worden. Darüber hinaus will die Regierung eine Erhebung über die Spanne zwiſchen den Zinſen herbeiführen. Da— mit ſoll der Ueberſetzung der Zinsſpanne entge— gengetreten werden. Der Einheitsverband der landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften hal ſich zur Unterſtützung dieſes Vorgehens bereit erklärt. Zu warnen ſei vor einer Aufhebung des Roggen⸗ beimiſchungszwanges für Weizen⸗Groß⸗Brot. Der Miniſter wendet ſich dann gegen die von deutſchnationaler Seite gegen ihn erfolgten An— griffe. Abg. Frau Dr. Weber(3) bedauert, daß beim Etat des Ernährungsminiſters zu wenig von den Konſumenten geſprochen werde. Der Miniſter ſitze hier nicht als Beauftragter der „Grünen Front“, ſondern des ganzen Volkes. Das Schickſal der deutſchen Landwirtſchaft ſei zum großen Teil davon abhängig, wie die deut⸗ ſche Hausfrau einkauft,. Es ſollte viel mehr Auf⸗ klärungsarbeit geleiſtet werden im Sinne einer Bevorzugung deutſcher Produkte Reichsernährungsminiſter Schiele antwor⸗ tet, er nehme die Anregungen von Frau Dr. Weber gern auf. Er habe eines Ernährungsausſcht ſterium vorbereitet. Abg. Lehmann⸗Frankfurt(Landvolk) be— grüßte die Bereitſtellung größ Nittel für die Bodenverbeſſerung. ſei dringend notwendig baren Notlage der Oſten. Regierung und Erklärungen Brünings und Stegerwalds beim Maß bafſeſun bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme eſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden 8. J 55 3) ſtimmt den Richtlinien der ſür die Abdeckung der Winzerkredite Abg. Frau Dr. Matz(DVP) begründet eine Entſchließung, in der die baldige Vorlage eines tandardiſierungsgeſetzes für Obſt und Ger Horlacher BVP g. der die Regierung erſucht, heine für Rindvieh, Schafe, Rindfleiſch unverzüglich wieder in Kraf hucher müſſe endlich e getreten werden 3. Moericke r Lage der it iſt die? en werden 5,15 Uhr 5 Haus auf Mon— tag 3 Uhr. Ar ordnung ſtehl der Haushalt des Ii Gewerk Empfang der Sewernkſchafts vertreter enb. Berlin, 27. Febr. Bei dem gemel— deten Empfang der Gewerkſchaftsführer durch den Reichspräſidenten gaben— den Blättern zufolge— Reichskanzler Dr. Brüning und Reichsarbeitsminiſter Dr. Stegerwald wichtige Erklärungen ab. Stegerwald erklärte er würde an dem Kern der Tarifverträge, an dem Kern des Schlichtungsweſens und an dem Kern der Sozialverſicherung während ſeiner Amtszeit nicht rütteln laſſen. Aber es gebe auf dieſem Gebiete noch eine Anzahl Inflations— erſcheinungen und eine Anzahl Unausgeglichen— heiten, die noch beſeitigt werden müßten und wo die Gewerkſchaften auch noch Konzeſſionen machen könnten. Den Vertretern der Arbeit— geber, die in den letzten Tagen von ihm ver— langt hatten, das ſtaatliche Schlichtungsweſen wenigſtens vorübergehend zu ſuspendieren, habe er geantwortet, daß er das entſchieden ablehne.— Reichskanzler Dr. Brüning führte aus, daß die Regierung die heutigen Verhandlungen mit den Gewerkſchaftsvertretern von ſich aus weiter fortſetzen werde. Er wolle aber heute ſchon gegenüber irreführenden Mit— teilungen in der Oeffentlichkeit ſagen, daß die Ermächtigung, die die Regierung in dem neuen agrarpolitiſchen Geſetzentwurf vom Reichstag verlange, nicht ſo gedacht ſei, daß die Regie rung nun ſofort Zollerhöhungen durchzuführen beabſichtige, vielmehr ſolle jede eventuelle Zoll— erhöhung davon abhängig ſein, daß die Land— wirtſchaft gewiſſe Bedingungen auf dem Ge— biete der Selbſthilfe erfülle, z. B. auf dem Gebiet der Rationaliſierung, der Standardi ſierung, der Verkaufsorganiſation durch Aus bau des Genoſſenſchaftsweſens uſw. Der Neichsernährungsminiſter erklärte, daß er der Landwirtſchaft für die Durchführung dieſer Selbſthilfemaßnahmen beſtimmte Termine ſetzen werde und erſt nach Erfüllung dieſer Bedingungen werde die Regierung ſich bereit erklären, von der Ermäch— tigung eventuell Gebrauch zu machen. Der Reichspräſident ſchloß die Un— terredung mit dem Bemerken, daß er die Sorge der Gewerkſchaften teile, daß er gewiß tun wolle, was in ſeinen Kräften ſtehe, zu helfen, und daß er glaube, daß auch die Re— gierung ihrerſeits das Notwendige und Mög— liche gleichfalls tun werde. Man dürfe aber den Mut nicht verlieren. (Siehe Meldung S. 21) HugenbergbietetſichBrüningan Forderung einer Rechtsregierung enb. Hannover 26. Febr. In einer Kund— gebung der DRV. hielt der Parteiführer Dr. Hugenberg am 26. Februar eine programma tiſche Rede, in der er u. a. erklärte: Der Glaube an einen Mittelweg wird Brünings Verhäng nis ſein, falls er ihn werklich haben follte. Daß mit dieſen Mittelkurſe, weil er in Wahrheit ein Kurs zur Rettung der Sozialdemokratie iſt, weder die Rettung der Landwirtſchaft, noch Wehrpolitik, noch auswärtige Politik, noch irgend eine andere erfolgreiche Politik möglich iſt, haben wir tauſende von Malen immer wie der geſagt. Um mit der Sozialdemokratie re— gieren zu können, verlangt man, daß die Rechte gehorſam zu Hilfe kommt, wenn man ſelbſt mit der Sozialdemokratie nicht mehr fertig werden kann und zweifelt die politiſche Moral und das Verantwortungsbewußtſein derjenigen an, die ſich dazu nicht hergeben. Dies falſche Spiel iſt nun vorbei. Die Wah— len vom 14. September 1930 haben dies Ziel in Deutſchland endgültig abgeſchloſſen. Der Aus⸗ zug der nationalen Oppoſition aus dem Reichs tage hat die neue Sachlage klar vor aller Au— gen geſtellt. Ich habe um der Sache, um des politiſchen Zieles willen in einem kritiſchen Augenblick meine ganze Partei aufs Spiel ge— ſetzt. Und ſie iſt innerlich dadurch ſtärker gewor— den und wird es auch äußerlich wieder werden. Wenn Herr Brüning notfalls in ähnlicher Wei⸗ ſe ſeine Partei aufs Spiel ſetzen wollte, ſo könn— ten wir das ihm angeblich vorſchwebende Ziel einer wirklichen Rechtsregierung innerhalb we⸗ niger Wochen erreichen, ſo würde das deutſche Schickſal innerhalb weniger Wochen eine ent⸗ ſcheidende Wendung nehmen. Wir baben keine Sehnfucht nach Miniſterſeſſeln. Ein Vergnügen wird das nicht ſein. Rettende Arbeit iſt das, worauf es ankommt. Es wäre eine Verleum dung, weun jemand dem Reichspräſibenten er— zählt haben ſollte, daß wir ſie nicht leiſten woll ten. * TCetzte Radiomeldungen Fühlungnahme der Reichsregierung mit den Deutſchnationalen. enb. Berlin, 27. Febr. Wie die Allgemeine Zeitung berichtet, hat zwiſchen der deutſchnationalen Reichstagsfraktion und der Reichsregierung und eine Fühlungnahme über die Möglichkeiten einer Rückkehr der Fraktion in den Reichstag ſtattgeſunden. Hier⸗ bei ſoll der Vorſchlag gemacht worden ſein, die Reichsregierung möge dafür ſorgen, daß der Reichstag ſeine Beratungen für eine Woche unterbreche. Dieſer Vorſchlag ſoll aber auf bei⸗ den Seiten bisher wenig Gegenliebe gefunden haben. Deutſche Henderſon und Alexander bei Muſſolini. wib. Nom, 27. Febr. Miniſterpräſident Muſſolini empfing geſtern nachmittag im Bei⸗ ſein der Miniſter Grandi und Sirianni den engliſchen Außenminister Henderſon und den Erſten Lord der Admiralität, Alexander. Die einſtündige Unterredung betraf das geplante Flottenabkommen. . 8 —— r . ä — ; ß ̃— PPP Gewerzſchaſtsführer beim Reichs präſidenten Die Not der Erwerbsloſen— Forderungen der Arbeiterſchaſt wib. Berlin, 26. Febr. Reichspräſident von Hindenburg empfing heute in Gegenwart des Reichskanzlers und des Reichsarbeitsminiſters Stegerwald Vertreter der verſchiedenen gewerk— ſchaftlichen Richtungen, und zwar vom Allge— meinen Deutſchen Gewerkſchaftsbund Leipart und Graßmann, vom Allgemeinen freien An— geſtelltenbund Stähr, vom Deutſchen Gewerk— ſchaftsbund Imbuſch und Bechli und vom Ge— werkſchaftsring deutſcher Arbeiter- und Ange⸗ ſtellten- und Beamtenverbände Schneider. Die Gewerkſchaftsführer berichteten dem Reichsprä— ſidenten über Zweck und Ziele der gewerkſchaft— lichen Organiſationen und über die z. Zt. die arbeitende Bevölkerung bedrückenden ſchweren Sorgen. Die Beſyrechung berührte die Fragen der Arbeitsloſiakeit. der wirtſchaftlichen Not der Arheitsloſen. insbeſondere der langfriſtig Erwerbsloſen, Verkürzung der Arbeitszeit, Lopbnabbau, ſoziale Ver⸗ ſicherungen und Schlichtungsweſen. ſowie die agrarpolitiſchen Pläne der Reichs⸗ regierung. ir die Gewerkſchaften ſprach der Vorſitzende s Allgem. Deutſchen Gewerkſchaftsbundes, Leipart, der dem Reichspräſidenten u. a. erklärte: Bei aller Mürdigung der ſchwierigen Lage anderer Berufsſchichten bleibt unbeſtreitbar, daß Not und Elend nirgends ſo groß ſind wie bei den fünf Millionen Erwerbsloſen und deren Fami— lien. Unſere Hauptſorae iſt die um das Schick— Fü de ſal der unfreiwillig Arbeitsloſen. Nicht zuletzt, in Auswirkung der die Kaufkraft verringern— den Lohnſenkung iſt die Zahl der Arbeitsloſen geſtiegen. Die Einſtellung der von den deut— ſchen Unternehmern und ſonſtigerſeits betrle— benen Lohnſenkunasvpolitik iſt eine der erſten Vorausſetzungen zur Geſundung der Wirtſchaft und zur Beruhigung der Arbeitsnehmer. So— weit der Abbau der Preiſe in Frage kommt, vollzieht er ſich langſamer als die Senkung der Löhne und Gehälter. Auf weiten Gebieten iſt ein Zurückgehen der Preiſe noch kaum ſichtbar. Die Erhöhung des Inlandsverbrauchs bedinat eine kaufkräftige Landwirtſchaft, deren Schutz aber innerhalb der Grenzen zu bleiben hat. die von der Riickſicht auf unſeren induſtrfellen Ex— port und auf die Lebenshaltung der breiten Maſſen bezogen werden müſſen. Mir müſſen aber darauf hinweiſen. daß die gegenwärtig vorliegenden agrarpolitiſchen Pläne über dieſe Grenzen teilweiſe weit hinausgehen und abge— lehnt werden müſſen. Bis zur vollen Beſchäfti— gung des deutſchen Produktionsapparates muß die Arbeitszeit verkürzt, auf 40 Stunden wö— chentlich geſenkt werden. Als eine unbedingte Notwendigkeit ſehen wir die Erhaltung eines rechtlich geſicherten Anſpruchs auf ein Exiſtenz— minimum für die arbeitenden Volksgenoſſen an. Mit beſonderem Nachdruck erlauben wir uns die Aufmerkſamkeit auf die Angriffe zu lenken, die gegen die tarifvertraaliche Regelung der Arbeftsverhältniſſe. das Schlichtungsweſen einſchließlich der Verbindlicherklärung von Schiedsſprüchen und gegen die Sozialverſiche⸗ rung geführt werden. Die deutſche Arbeiter— oft kann und darf nicht dulden, daß ihr Mit⸗ mmungsrecht bei der Geſtaltung der Ver- hältniſſo und das Anrocht aut Hoſotlich gomhhr— leiſteten Schutz im Falle unverſchuldeter Lei⸗ ſtungsunfähigkeit angetaſtet wird. Die deutſchen Arbeitnehmer haben ſeither ſtärkſte Opfer ge⸗ bracht. Sie müſſen aber als dem Geſamtwohl widerſprechend ablehnen im Mißverhältnis zu anderen Volksſchichten über ihre Kraft hinaus mit den Folgen der Wirtſchaftskriſis belaſtet zu werden. eine die Wlnſche und Vorſchläge der ſchaften enthaltende gemeinſame Denkſchrift. Gefrierfleiſcheinfuhr vom Ausſchuß beſchloſſen. vdz Berlin, 26. Febr. Im Handelspoljti⸗ ſchen Ausſchuß wurde am Donnerstag mit 11 genen 8 Stimmen der Sozialdemokratiſche Antrag ungenommen, wonach ab 1. März zur Verſor⸗ gung der Minderbemittelten mit billigem Fleiſch wieder ein Kontingent von 50 000 Tonnen Ge⸗ frierfleiſch jährlich zur zollfreien Einfuhr zuge⸗ laſſen wird Für den ſozialdemokratiſchen Antrag ſtimmten Sozialdemokraten, Kommuniſten und Staatspartei. zwei Zentrumsabgeordnete ent⸗ hielten ſich der Stimme. Es fehlten die fünf Na⸗ tionalſozialiſten und die beiden Deutſchnationglen Bülows Bild ſoll aus dem Reichstag Scharfe Kritik an den Denkwürdigkeiten des 4. Kanzlers Berlin, 26. Febr. Im Haushaltsausſchuß des Reichstags wurde geſtern der Haushalt des Reichstags beraten. Abg. Dr. Strathmann(Chr.⸗N. Ar.⸗G.) beantragte, das Bild des früheren Reichskanz⸗ lers Bülow aus dem kleinen Reichstagszimmer zu entfernen, weil er ſich durch ſeine Erinne— rungen als ein Charakter von ſolcher Klein— lichkeit erwieſen habe, daß man ſich im Inte— reſſe Deutſchlands eines ſolchen Kanzlers nur ſchämen könne. Abg. Erſing(3.) meinte, daß man mit einem Beſchluß nach dem Antrage des Abg. Dr. Strathmann Herrn von Bülow zuviel Ehre antue. Reichstagspräſident Löbe erklätte, Hert v Bülow habe 1913 für den Fall ſeines Todes ein Lenbach-Bild von fich dem Reichstag ver— macht mit der Beſtimmung, daß dann das im Reichstag hängende der Univerſität Königsberg überwieſen werden ſolle. Das Lenbach-Vild ſei zwar noch nicht an den Reichstag überwieſen worden, doch wenn dies der Fall ſein werde, werde die Frage der vom Abgeordneten Strath— mann beantragten Entfernung akut. Abg. Dr. Rauch(BWP.) führte aus, man hätte wohl das Bild ſtillſchweigend entfernen können, aber es zum Mittelpunkt einer großen Staatsaktion zu machen, fei nicht ratſam. Abg. Graf Weſtarp(Konſ.) war der Mei⸗ nung, daß Bülow ein auf Unwahrheiten und Oberflächlichkeiten beruhendes falſches Bild über die Kriegsſchuld gebe. Er liefere damit den Feinden Deutſchlands Waffen in die Hand. Eine Gegenpropaganda würde ſehr wirkſam unterſtützt werden, wenn jetzt das Bülowſche Bild entfernt würde. Abg. Dr. Strathmann(Chr.-Soz.) hoffte, daß die Nachlaßverwalter des Bülowſchen Er- bes nicht den Mut haben werden, dem Reichs⸗ tag noch ein Bild Bülows anzubieten. Abg. Müller⸗Franken(Soz.) erklärte, dem Antrag Dr. Strathmann nicht zuſtimmen zu können. Er wolle damit natürlich nicht in den Verdacht kommen, die Politik des Herrn von Bülow zu verteidigen. Wenn er der Ab⸗ geordnete Strathmann wäre, würde er ſich vor das Bild ſtellen und ſich freuen, daß es hängt. Abg. Dr. Schreiber(Z.) hielt es für richtig, erſt abzuwarten, ob das Lenbach-Bild überhaupt eintrifft. Abg. Dr. Cremer(DWP.) meinte, daß hier die Frage der moraliſchen Würdigung ausſcheiden müſſe. Man käme nur zu der Kon⸗ ſequenz, in ein Gericht über ſämtliche Perſön⸗ lichkeiten einzutreten, deren Bilder im Reichs⸗ tag und anderen öffentlichen Gebäuden hän— gen.— Ein Beſchluß wurde nicht gefaßt. Die alte Cüge! Frankreichs„Friedenspolitik!“— Schöne Ausſichten für die Abrüſtung Der franzöſiſche Kriegs miniſter Maginot der bereits aus ſeiner früheren Miniſterzeit als unverſöhnlicher Deutſchenhaſſer und Chauviniſt reinſten Waſſers bei uns unliebſam bekannt ge⸗ worden war, hat auch nach ſeiner Rückkehr in die franzöſiſche Regierung„nichts vergeſſen und nichts gelernt“. Wie Poincare und Tardieu ſieht er bie beſte Garantie für Frankreichs Sicherheit in einem niedergehaltenen und entwaffneten Deutſchland, aber in ſeiner Ausdrucksweiſe ſchlägt er auch als Miniſter Töne an, die ſeine geſchickteren Kollegen doch manchmal beſſer zu vermeiden mußten. Es iſt vielleicht noch nicht einmal ein Fehler, daß Maginots Mangel an Selbſtkontrolle ge⸗ rade zu unpaſſenden Zeiten und bei ebenſowe— nig günſtigen Gelegenheiten zum Durchbruch kommt, wie das während der geſtrigen Debatte der kraneöſiſchen Kammer geſchay Varna. Roman von Max von Weißenthurn. „„ 2 Fortſetzung. Die nächſten Tage vergingen Varna in entſetzlicher Eintönigkeit; ſie ſchrieb wiederholt an Magda, an Gilbert und Chriſtine, ohne eine Antwort zu erhalten. Die peinliche Lege, in der ſie ſich befand, war ihr durchaus noch immer unklar. Erſt nachdem ſie drei oder»ꝛer Tage ſich vollkommen ſelbſt überlaſſen geblie— ben, fing die Situation an, ihr aufällig zu werden, und ſie bat Suſanne, ihr Mantel ind Hut zu holen, damit ſie im Garten ſpazieren gehen könne. „Ich werde Fräulein Zelie fragen.“ „Fragen können Sie ſie allerdings, wo meine Sachen ſind, aber beeilen Sie ſich, mir dieſe zu bringen, denn ich will ins Freie, ſo lange die Sonne ſcheint.“ Vergeblich wartete Varna auf oder Hut und Mantel bringen ſollte. So lange ſie ſich matt und angegriffen gefühlt hatte, war ſie damit zufrieden geweſen, ſich auf die beiden Zimmer zu beſchränken, in denen ſie ſich bis⸗ her befand. Jetzt aber überkam ſie plötzlich das Verlangen nach friſcher Luft, und als ſie auf den Korridor trat und dort eine Tür öff⸗ nen wollte, die vermutlich ins Treppenhaus und von da ins Freie führte, war ſie nicht wenig erſtaunt, zum zweitenmal die Ent⸗ deckung zu machen, daß dieſe Tür abgeſperrt ſei. Sie pochte laut und mit aller Kraft dage⸗ gen. Es währte aber lange, bevor Zelie er⸗ ſchien. „Wollen Sie denn das Haus einſtürzen, Fräulein?“ fraate ſie in ſtrengem Tone.„Zum 181 Zelie, Glück befindet ſich niemand hier, der ſich durch den Lärm einſchüchtern ließe, den Sie machen. Sie können alſo ſchreien und klopfen, ſoviel es Ihnen nur beliebt.“ „Warum aber bin ich eingeſperrt?“ „Warum?— Nun, ſehr einfach, weil man Sie daran hindern will, auszugehen!“ „Weil man mich daran hindern will, aus⸗ zugehen?— Und warum— warum will man das?“ „Weil Sie krank waren und es auch noch ſind.“ „Ich bin nicht krank, ſondern ich fühle mich vollſtändig wohl!“ „Das glauben Sie, aber es iſt leider ein trauriger Irrtum.“ „Es iſt kein Irrtum! Ich bin weder krank noch eine Gefangene, und es ſteht mir frei, zu tun und zu laſſen, was mir beliebt.— Wenn ich auszugehen wünſche, ſo beſitzen Sie nicht das mindeſte Recht, mich daran zu hin⸗ dern!“ „Ich bin nicht Ihre Dienerin, mein Fräu⸗ lein. Ich handle einzig auf Befehl meiner Herrin, die wiſſen muß, was für Sie am zweck⸗ dienlichſten iſt!“ erwiderte Zelie mit Härte. „Wo iſt Ihre Herrin? Wo iſt Frau Her⸗ ryot? Ich will ſie ſprechen!“ „Ich ſagte Ihnen bereits, daß Frau Her⸗ ryot nicht hier iſt. Sie müſſen ſich alſo ſchon ge⸗ dulden, bis ſie wiederkommt und anordnen wird, was geſchehen ſoll!“ „Und wann wird das ſein?“ „Wie ſoll ich das wiſſen? Frau Herryot iſt Herrin ihrer Zeit und kommt und geht, wann es ihr beliebt. Welche Eile ſollte ſie auch haben? Sie weiß ſie hier in der ſicherſten Hut, und wenn f eee ben etre 15 Die Gedankengänge, die Frankreichs Krieas⸗ miniſter entwickelte, zeigen klar und deutlich die„pazifiſtiſche“ Einſtellung der zurzeit am Ruder befindlichen Regierung, der der Ver⸗ ſtändigungspolitifer Briand offenbar nur als Mäntelchen zur Verbeckung ihre wahren Cha⸗ rakters dient. In Paris haben Engländer und Franzoſen über die„Herabſetzung“ der Flottenrüſtungen konfe— riert, und die franzöſiſche Preſſe hat das er⸗ zielte Einverſtändnis mit vielen Lobpreiſungen als einen Erfolg des Abrüſtungsgedankens ge⸗ feiert. In England aber denkt man weniger geinſtig von dieſem Ergebnis, und die britiſchen Blätter bezeichnen wohl nicht ſo ganz zu Un⸗ recht Frankreichs„Zugeſtändniſſe“ als Trug und Schein denn was nutze es viel, wenn Frankreich einige 80 000 Tonnen Flottenvermenderung zu⸗ ſage, bieſer Abbau ſich aber nahezu ausſchließlich Sie ſich vollſtändig ruhig und widerſpruchslos bis Madame Dann alles Weitere.“ Mit dieſen Worten verließ ſie das Gemach, während Varna auf den nächſten Stuhl ſank und in einen heißen Tränenſtrom ausbrach. Es war ihr auf einmal, als wenn ſie von einem Netz umſponnen ſei, aus dem es für ſie leinen Ausgang gab.—— Sie ſtellte keine Fragen mehr an Zelie und Suſanne, aber um ſo ſchleppender gingen ihr die Stunden, die Tage hin. Endlich, am vierten Tage nach ihrem niederſinkenden Ge⸗ ſpräch mit Zelie, fuhr ein Wagen vor, der Frau Herryot brachte. Sie hatte ſich ſeither in dem Hotel in Sandborough aufgehalten, um dort abzuwar⸗ ten, ob nicht irgend jemand von den Leslies oder von der Familie Hulme erſcheinen würde, um weitere Erkundigungen über Varna einzu⸗ ziehen, aber außer Ledward kam niemand ind mit dieſem tauſchte ſie natürlich alles Geſche⸗ hene aus. „Zelie iſt ganz die Perſon um den Geiſt des Mädchens zu brechen“, ſchloß ſie ihren Be⸗ richt mit triumphierendem Lächeln.„Ich werde am Sonntag zurückkehren und mich überzeugen, welche Fortſchritte ſie gemacht hat.“ Ihr Empfang, der ihr in Grange non ſeiten Varnas zuteil wurde, rüttelte ſie freilich etwas wach; derſelbe zeigte ihr die Gefahr, wozu Verzweiflung das Opfer ihrer Intrigue bringen konnte, 3 „Endlich, endlich kommen Sie!“ rief ihr Varna entgegen.„O, wie habe ich darauf ge⸗ zurückkehrt. findet ſich wartet, daß Sie kommen würden, um mir zu lic vier bin, i 1 eſteuung beſcht 1* türlich in viel ſtärkerem Maße als i Raße al 0 die Moderniſierung der Kriegsflotie führt werden.„„ „Und nun dieſe Rüſtungsrede Maginots. Ihr 1 Wiederholung des längſt widerlegten Vor⸗ wurfs, daß Deutſchland beim letzten Krieg die angreifende Partei geweſen ſei. ö Naturgemäß iſt dann auch die von Maginot ge⸗ zogene Schlußfolgerung, daß zur Sicherheit des Friedens eben der„Angreifer“ entwaffnet werden müſſe, nicht ſo ſtichhaltigt und einwandfrei, wie der Redner das glauben zu machen ſucht. Herr Maginot vergaß zudem völlig, auf die Vertrags⸗ beſtimmung zu verweiſen, nach der die Abrü⸗ ſtung bezw. Entwaffnung Deutſchlands lediglich der Anfang ſein ſollte für entſprechende Rü⸗ ſtungsverminderungen der ſogenannten Sieger⸗ ſtaaten. Er vergaß weiter und dafür ſollte man ihm dankbar ſein, daß ſeine Rede all dem ins Geſicht ſchlägt, was ſeither von franzöſiſchen Politikern über den zu erhoffenden Erfolg der kommenden Abrüſtungskonferenz geſagt worden iſt. Wenn es eines ſolchen Beweiſes für Frank⸗ reichs wirkliche Einſtellung zur Rüſtungsein⸗ ſchränkung bedurft hätte, Herr Maginot hat ihn vor allex Welt gelieſert. Und hoffentlich iſt er überall verſtanden wor⸗ en. eee bee Das Problem der künftigen Getreideüberſchüſſe Eröffnung des zweiten Agrarausſchuſſes der Guropa⸗Konferenz. witb Paris, 26. Febr. Die erſte Sitzung des zweiten vom Europäiſchen Studienkomitee einge⸗ ſetzten Ausſchuſſes, der den Abſatz der landwirt⸗ ſchaftlichen Produkte Mittel⸗ und Oſteuropas für die künftigen Ernten regeln ſoll, wurde heute durch eine Anſprache des franzöſiſchen Außen⸗ miniſters Briand eröffnet, der auf die geſtern zum Abſchluß gebrachten Verhandlungen des erſten Ausſchuſſes, der den Abſatz der Reſtbe⸗ ſtände der Getreideernten von 1930 zum Gegen⸗ ſtand hatte, hinwies und erklärte, die jetzigen Ausſchußberatungen müſſen ſich mit dem Pro⸗ blem des künftigen Abſatzes der Getreideernte⸗ überſchüſſe befaſſen. Die Arbeit des Ausſchuſſes, die von großer politiſcher Bedeutung ſei, müſſe möglichſt raſch durchgeführt werden, damit die Ergebniſſe der Europa-Studienkommiſſion un⸗ terbreitet werden könnten. Im internationalen Leben Europas ſei die Tatſache ſchon eine wahre Garantie, daß die Getreide kaufenden Länder die feierliche Zuſicherung gegeben hätten, feſt ent⸗ ſchloſſen zu ſein, einen Teil ihres Bedarfs an Getreide in Mittel⸗ und Oſteuropa zu decken. Der zweite Ausſchuß, deſſen Beratungen heute beginnen, müſſe dieſes Werk der Stabiliſierung vervollſtändigen. Die ihm unterbreiteten Fragen hätten keinen vorübergehenden außergewöhnli⸗ chen Charakter, ſondern beträfen das Gebiet der dauerhaften Organiſierung. Die Aufgaben des Ausſchuſſes verlangten alſo einen politiſchen Sinn, Bereitſchaft zur Zuſammenarbeit und feſten Willen. Ueberreichung einer polniſchen Note in moskau Beſuch in der Geſandtſchaft. wib Warſchau 26. Febr. Die polniſche Tele⸗ graphenagentur meldet: Die polniſche Geſandt⸗ ſchaft in Moskau hat geſtern der Sowſfetregie— rung eine ausführliche Note der polniſchen Re⸗ gierung überreſcht. Dieſe Note ſteht im Zuſam⸗ menhang mit der Verhaftung eines unbekannten Mannes in den Räumen der polniſchen Geſandt⸗ ſchaft in Moskau, der ſich als Briefträger vorge⸗ ſtellt hatte. Bei dem Unbekannten wurden Cou⸗ pons der Genoſſenſchaft der G.P.U. Beamten vorgefunden; er hatte verſucht, in das Kabinett des augenblicklich von Moskau abweſenden pol⸗ niſchen Geſandten Patek einzubrechen. Die pol⸗ niſche Note enthält eine ausführliche Darſtellung dieſes Zwiſchenfalls. Sie fordert ausreichende Aufklärung desſelben, ferner eine Genugtuung ſowie Zuſicherung, daß derartige Vorkommniſſe A t möglich gemacht werden wenn auch ſchaudernd willenlos geſchehen. „Liebes Kind, das iſt eine ſehr ſchwierigere Aufgabe, als ſie ſich vorſtellen. Ich fürchte, es geht Ihnen nicht ſehr wohl, denn ſie ſehen ganz entſetzlich aus.“ „Wirklich? Aber wie ſollte ich denn anders, mit der Angſt, die in mir iſt! Iſt alr doch alles ein Nätſel, was um mich her iſt und was mit mir geſchieht. Wiſſen Sie, daß ich mehrmals an Magda geſchrieben habe und keine Antwort erhielt? Haben Sie meine Schweſter geſehen?“ „Ja, ich ſprach ſie.“ „Und warum ſchreibt ſie mir dann nicht. Sie muß doch meine Adreſſe wiſſen!“ „Natürlich weiß ſie, wo ſie ſind. Aber da Sie ſich unter ſtrenger ärztlicher Behandlung befinden, mußte ich es für zweckmäßiger an⸗ ſehen, Sie fürs erſte von jedem Beſuch und von jeder Korreſpondenz abzuſchließen.“ „Aber weshalb? Weshalb trennt man mich von meinen Freunden?“ „Regen Sie ſich nicht auf, meine Liebe, es ſchadet Ihnen nur. Laſſen ſie ſich mit dem Be⸗ ließ ſie es dennoch lung geſchieht, was Menſchen nur zu tun im⸗ ſtande ſind.“ „Für meine Heilung? Wovon?“ „Sie hatten eine Krankheit, die Ihre Ner⸗ ven ſehr ernſtlich mitgenommen hat. müſſen deshalb die Leute nicht ſchelten, die einzig das Möglichſte tun, um Iynen jede Ruhe zu verſchaffen, die für Sie ſo dringend notwendig iſt. Wie gehen in allem, was wir vornehmen, nur ſtreug nach ärztlicher We! ſung vor.“ 1 8 1 1 „Glanzpunkt“ iſt die N Frau Herryot umarmte ſie wie immer, und wußtſein begnügen, daß alles für Ihre Hei⸗ Sie N Sport⸗Berichte finden unter dieſer Rubrik Aufnahme, müſſen aber kürzeſt abgefaßt ſein. CCC ͤ Das entſcheidende Spiel in Edingen Die Sportvergg. hat am kommenden Sonntag einen ſehr ſchweren Kampf vor ſich, der vielleicht ausſchlaggebend ſein wird. In Edingen mußte ſchon faſt jeder Punkte laſſen, ſo verlor Phönix glatt. Das iſt eine Mahnung den Kampf bitter ernſt zu nehmen. Nicht ein Punkt darf dort verloren gehen, Ein Sieg wird nur durch Einigkeit und Geſchloſſen⸗ heit erreicht, im anderen Falle bei Punktverluſt ſtehen die Ausſichten ſchlecht. Wir erwarten, daß die Grünen alles einſetzen werden um zu ſiegen. In Edingen find Anhänger dringend nötig, um Punkte zu ſichern. Deshalb begleitet die Sportvergg. nach Edingen! Sport der Turngenoſſen. Am vergangenen Sonntag holten ſich die T. G. Mannen, wie ſchon in der Montagsnummer angedeutet, zwei wertvolle Punkte in Seckenheim. Die Mannſchaft ſpielte ihr eigen, tippiſches Spiel, konnte aber auf dem glatten Boden nicht richtig operieren. Trotzdem, für einen Sieg, für zwei Duppen, hat es doch gereicht Sonntag ſpielt die 1. und 2. Elf in Mannheim, gegen Lindenhof. Ein Sieg der erſten Elf muß außer Frage ſtehen. 2. Mannſchaft, wie gegen Seckenheim, muß ſiegen und Jugend, die in Viernheim ſpielt, wird auch und wenn es gegen Ilvesheim iſt, einen Sieg landen. Filmſchau. Ein Menſch der Maſſe— Faſchingszauber— Kataſtrophe auf hoher See. Ein ganz anſehnliches Rieſen-Weltſtadtprogramm von 20 Akten zeigt man heute Freitag im Ceſipa. Die beliebten Freitags-Vorſtellungen werden gern beſucht, da ſtets ein ausgeſuchtes und reichhaltiges Programm zu ſehen iſt. So zeigt man als 1. Schlager einen ſozialen Film.„Ein Menſch der Maſſe“ oder:„Amerika haſt du es beſſer“. Zum erſten Male enthüllt ſich uns das wahre Leben des Menſchen der breiten Schichten New⸗Horks— Das wahre Antlitz der 7 Millionenſtadt Amerikas. Dieſer Film zählt zu den intereſſanteſten Erzeug— niſſen der diesjährigen Weltproduktion und verdient von Jung und Alt geſehen zu werden. Wahre Begebenheiten. Im 2. Teil ſehen Sie den neuſten Schlager von Harry Liedtke, ein ganz fabelhaftes Filmwerk und heißt„Faſchingszauber“ oder„So was hat die Welt noch nicht geſehen“. Zum Schluß kommt noch Charlie Chaplin hereinſpaziert und zeigt uns ſeinen neueſten Schlager„Kataſtrophe auf hoher See“, zum totlachen Dieſes Programm, reich an Senſationen, voll Tempo und Spannung, wird alle Filmfreunde heute Abend im Cefipa vereinen. Heute 1. Platz 50 Pfg. Granaten, Sonne und Schnee Von Hans Wirtz. Hochwinter in den Karpathen. Tiefer Schnee und eine klirrende Kälte. Die Bergſpitzen glit— zern wie rieſige Zuckerhüte. Alle Wege und Päſſe ſind vereiſt. Eine unendliche weiße Wüſte, die nur ſelten durchbrochen wird von langen Zügen mühſelig kletternder Saumtiere und ſchweigen⸗ der Soldaten. Es liegt eine geiſterhafte Stille über dieſen Bergen. Ein ſingender Frieden, als ob es täglich We hnachten wäre.— Und dann plötzlich ein raſendes Aufheulen aus unſichtba⸗ ren Mäulern, ein dumpfes Wimmern und ein endloſes Krachen: als ob die ewigen Berge in ihren Angeln zerberſten wollten. Schaurig⸗gran⸗ dioſe Ouvertüre zur Winterſchlacht in den Karpathen. Auf einer ſtumpfen Bergkuppe, die in den weißen Hängen etwas verſteckt liegt und doch bie wichtigſten Anmarſchwege beherrſcht, hat ſich ein Infanterieoffizier mit einem Zug ſeiner Kompagnie notdürftig in den Schnee eingegra⸗ gen Maſchinengewehre, Minenwerfer und zwei leichte öſterreichiſche Haubitzen ſind mit größter Müche hier in Stellung gebracht worden. Die Soldaten frieren jämmerlich; und die Verpfle⸗ gung iſt kalt und mager. Aber ſie halten mit ihren Leibern Wacht, daß kein ſibiriſcher Schlitze den Aufmarſch der Truppen ſtört. Es iſt Nacht geworden. Unbeweglich ſteif und ſtarr wie Glas. Es tein Feuer gemacht werden und kein Licht. Die Soldaten haben ſich in Mäntel und Decken ge⸗ wickelt. Und verſuchen zu ſchlafen. Die Poſten lauern. Da brüllen unerwartet aus allen Bergen ruſſiſche Kanonen auf. Schwere Minenwerfer laſſen ihre ſcheußlichen Geſchoſſe wie betrunkene Zigarren gegen die Wachthöhe torkeln. Bunte Raleten und leuchtende Fallſchirme ſpannen mär⸗ ö chenhafte Lichterbogen von zauberiſcher Farben⸗ pracht und Helle unter den ſternigem Himmel. Die Stille der winterlichen Nacht iſt zum raſen⸗ den Orkan von Metall und Eiſen geworden:— ein Feuerüberfall der ruſſiſchen Artillerie, Und bie Soldaten auf der Höhe wiſſen bald, daß er— ihnen gilt! Die erſten Treffer ſchla⸗ geu ein, Und wühlen ſich in den Schnee. Aude re liegen zu weit oder zu kurz. Sie kaſten das Ge— lände ab, werden dann beſtimmter, dichter und liegen ſchlietlich konzentriſch und erbarmunas— Und die Kälte ſteht darf dos auf ber ganzen Kuppe. Das Eis zerſplitlert.! Und der Schnee zerſchmilzt. Die zwei Haubitzen ſind ſchon zu Schrott geſchoſſen; und auch die Maſchinengewehre 1105 de Minenwerfer. Die öſterreichlſchen Kanoniere liegen zerfetzt unter ihren Geſchützen. Andere kriechen mit den deut⸗ ſchen Infanteriſten in die Granatlöcher und in die breiten Eisſpalten. Sanitäter ducken ſich mit den Verbandspäckchen an de ſchreienden Verwundeten heran; Gefechtsläuſer ſuchen die Verbindung mit rückwärts aufzunehmen. Aber jebe Minute zeigt klarer, daß alles vergebens iſt. Die Sibirier ſchießen wie die Teufel. Die Kuppe iſt ein einziges Höllenloch, in den alles zerſchlagen wird: Schnee und Eis. Munition und Deckung und die Knochen der Soldaten. Dann bricht das Feuer plötzlich ab. Und eine müde, dumpfe Schwere fällt auf den Berg; als ob die Erde ſtille ſtänd. ö Der Offizier hat mit dem Fernglas in der Hand in einer kleinen Mulde nahe bei dem el— nen Minenwerfer gehockt. Jetzt ſteht er auf ſchüttelt den Schnee ab, ruft und winkt und ſpringt zu den dunkeln Geſtalten, die noch im— mer am Boden liegen. Stöhnen und Wimmern und manchmal langgezogene Schreie! Aus eini— gen Löchern erheben ſich Leichtverwundete, an— dere ſind noch ganz heil. Die meiſten aber blei— ben liegen und ſind— ſtumm... Tote, faſt alles Tote.——— 1 Und der Morgen dämmert äber dem Gebirge. Ein wunderſamer Morgen! Die fahle Bläue der Schneeſelder wird heller. Die Konturen der Berge werden kantiger. Am Himmel verſchwinm— men die letzten Sterne. Und über der geſchände— ten Erde geht die Sonne aufz ſtrahlend in tau— ſend Farben und in allen Tönen jubilierend. Ganze Berghänge wiegen ſich in blühendem Licht und ihr Schnee duftet wie von jungen Roſaro ſen. Die Sonne ſteigt höher und ſtrahlender. Bis endlich alle Berge und die ganzen Karpathen von ihr trunken ſind. Die Toten ſind tot. Die Verwundeten liegen in. Decken und Schnee und ſtöhnen nach Hilſe. Tie paar, die ganz verſchont geblieben ſind, lau— fen ſtapfend umher, kauond oder rauchend. Der Offizier ſteht ganz allein am Rand eines ſlroßen Granattrichters; da, wo der Be ſo ſteil nach Oſten fällt. Und ſchaut in die Weite. In den ſtummen Jubel dieſer einſamen Sonnen— ſeligkeit, ſo voller Majeſtät und voller— Ver⸗ ſöhnung. Als ob der Herrgott dieſen Morgen zanz eigens für ihn und ſeine Soldaten ſo ver⸗ ſchwenderiſch mit dem Ueberfluß an Schönheit und Güte aus einer anderen Welt geſchmückt hätte. die Verwundeten... Sie ſehen nicht die Sonne und ſpüren nichts von der brokatenen Ruhe die⸗ ſer unendlichen Wintereinſamkeit: ſchuldloſe Opfer einer babyloniſchen Geiſtesverwirrung, die ſchließlich im Blutrauſch dieſes Maſſeu mor us enden mußte. Dieſer Gottesmorgen der Karpathen in ſei⸗ ler überirdiſchen Schönheit und Harmonie! Und bort im Schnee: drei Dutzend tote und zerfetzte Menſchen... Kinder Gottes! Viel mehr noch ind F Schnee und Berge Kinder Gottes ind Der Offizier erſchrickt, als er dieſen Gedanken zu Ende denken will! Da klaffen Schlunde auf, die breiter und tiefer ſind, als der Abſtand zwi⸗ ſchen ſeiner zerſchoſſenen Höhe und den verbor— genen Artillerieſtellungen der Ruſſen. Und er kann keine Brücke finden. Soll das der Sinn und der Erfolg der miſſionalen Aufgahe an die Apoſtel vor jetzt ſchon faſt zweitauſend Jahren ſein:„Gehet hin und lehret alle Völker“.. Da Dis Evangelium der Liebe und des Friebens für die ganze Welt! Und— da im Schnee?.. 1 1. Galizien, vor Verdun, in Flandern, Somme? Und in an der Und neben ihm liegen die Toten und jammern! 1 Es muß etpwas nicht ſtimmen in der Welt. Mit ihrer Kultur. mit ihrer Philoſophie, mit ihrem Chriſtentum, mit ihrer Gerechtigkeit! Es muß etwas nicht ſtimmen mit dieſem Kriege. Der Offizier ſchaut in die Weite. Und wen⸗ det ſich um. Zu den Toten. Sie bleiben ſtumm. Er geht zu Len Verwundeten. Sie reden wirre Dinge und ſtöhnen nach Waſſer. Er ruft ſeine Soldaten zuſammen. Es ſind ihrer noch keine zehn. Und dann führt er ſie an die Stelle, wo er eben ſelbſt geſtanden iſt. Und zeigt ihnen die Sonne u. die weißblühende Pracht der Karpat⸗ hen. Und ſagt kein Wort. Und auch die Soldaten ſchweigen.... 2 Da ſetzt die ruſſiſche Artillerie wieder ein. Volltreffer auf Volltreffer: Granaten und ſchwe⸗ re Minen. Und der Schnee wird wieder rot— Der Hexenkeſſel des Soten Die ſchwediſche Oeffentlichkeit beſchäftigt ſich zurzeit mit dem Projekt eines Kanals, der durch das Gebiet am Soten-Fjord, an der Küſtenſtrecke zwiſchen Göteborg und Strömſtad, führen ſoll. Dieſer Fjord an der ſogenannten Bohusküſte wird von der Küſtenbevölkerung Hexenkeſſel ge— nannt. Zahlreiche Schiffe ſtranden in dieſem Fjord, deſſen Gefahren bereits in mittelalterlichen Sagen geſchildert werden. Der l hlechtem Ruf, daß viele Fjord ſteht in ſo Paſſi giere der Küſten fer es vorziehen, an Land zu gehen, um die iche Strecke auf ſeſtem Boden un der Sturm wütet, zurückzu— flüchten unzäh die naheliegenden Hä Vellen in das L 1 zum Andenken an die len geſtrandeten Schiffe auf einer An Sotenſord ein ſiges Steinmal Soten ſtammt von einem der tapſerf „ der an dieſer in Held liegt, wie der Voltsmund erzählt, am Ufer l im Jahre 1908 des Soten begraben. Vertreter en Verkehrsminiſteriums in Löteborg ein Pre legte der des ſchwed vor, eiuen Kaual parallel dem Sotenſjord zu bauen. Die Koſten des Baues wurden da— mals auf 10 Millionen Kronen veranſchlagt. Eine Staatskommiſſion ſollte die Verhältniſſe prüfen. Nun ſpielte aber der heimtückiſche Fjord der Kommiſſion einen Streich. Als ſich der Dampfer mit der Kommiſſion an Vord den ten näherte, lag der berüchtigte 5 ſpiegel⸗ blank da. Es war unmöglich, die Kommiſſion zur Bewilligung der Ausgabe zu bewegen. Jetzt iſt das Projekt endgültig ausgearbeitet und dem ſchwediſchen Parlament vorgelegt worden. Bunte Seitung Die Bevölkerung der Schweiz. lord Nach dem Ergebnis der letzten Volkszählung in der Schweiz beträgt die Zahl der Schweizer Bürger gegenwärtig 3 716 800. Das iſt gegen das Jahr 1920 eine Zunahme um 240 000. In der gleichen Zeitſpanne von zehn Jahren iſt die Zahl der dauernd in der Schweiz lebenden Aus— länder um rund 45000 zurückgegangen Wölfe in Italien. Aus den Sabiner und Volsker Bergen— wird uns aus Rom berichtet, haben ſich infolge des anhaltenden Schneetreibens ganze Rudel Wölfe in die Ebene geflüchtet. In einer der letz— Jie Beisetꝛung der Jodesopfer uon Cocſaueiler Die letzte Fahrt der Opfer der Eſchweiler Grubenkataſtrophe. Unter gewaltiger Beteiligung der Bevölkerung fand in Eſchweiler die Beiſetzung der 39 Opfer fielen. 32 Bergleute ſtatt, die der Schlagwetterexploſion in der Grube„Eſchweiler Reſerve“ zum Central-Film- Palast. 1 1 2 Sbnder eee 3 Filmſchlager von nalität, zuſammen 20 Akte Alle Filmfreunde beſuchen die beliebten Freitags⸗Vorſtellungen; man zeigt ſtets ein ausgeſuchtes und reichhaltiges Programm. l. Ein Mensch der Masse. ire Antlitz New Porks in 9 ſenſationellen Akten, 2. Faschingszauber. Harry Liedtkes ſchönſter Film⸗Schlager in 8 Akten. Lokale Nachrichten Jodesfall. Wiederum hat der unerbitt⸗ liche Schnitter Tod einen in den beſten Jahren ſtehenden Mann dahingerafft. Der 34jährige Sohn des Löwenwirtes, Herr Joh. Karl Kumpf, iſt innerhalb 14 Tagen das Opfer einer Kopfgrippe geworden. Die Krankheit, die zuerſt nicht beſon— ders angeſchlagen wurde, verſchlimmerte ſich in den letzten Tagen derart, daß zeitweiſe Bewußtloſigkeit eintrat. Vor 2 Tagen wurde der Kranke in das hieſige Krankenhaus verbracht, wo er geſtern Abend um 5/6 Uhr infolge eines Gehirnſchlages verſchied. Der Verſtorbene war ein ſtets braver und ordent⸗ licher Menſch, der ſich allgemeiner Beliebtheit er- freute. Als Kriegsteilnehmer hatte ſich Herr Kumpf und pünkklich zu beſuchen. her durch beſonders ausgezeichnet. Neben anderen Auszeich- nungen war er auch Inhaber des Eiſernen Kreuzes J. Klaſſe. Die Beerdigung findet am Sonntag nachm, nach der Andacht ſtatt. R. I. P Die Sportvereinigung Amicitia in Edingen! Die mitfahrenden Anhänger wollen den 12,00 Uhr Occch⸗Zug benützen. Direkte Sonn- 1,50 Sänger Einheit. Samstag Abend Uhr Singſtunde. In Anbetracht des bevor— ſtehenden Gauwertungsſingen iſt cs Pflicht eines jeden Sängers, die Singſtunden nunmehr regelmäßig Ebenſo werden die ſeit— Gründe vom Singſtunden— ltene Sänger oder ſolche, die dem Chor 81, zan du irgendwe „uch e beſuch abgel jetzt beitreten wollen, gebeten, am Samstag zu erſcheinen. ten Nächte iſt ein Wolfrudel in eine an der Stra— ße Rom-Neapel weidende Schafherde eingefal— len und hat 18 Schaſe zerriſſen. Die Landbevölke— rung veranſtaltet große Treibjagden, um ſich der gefräßigen Raubtiere zu erwehren und ſie aus— zurotten. 7 Anekdote. Ein großes Original war der im vergangenen Jahr verſtorbene öſterreichiſche General Anton von Galgotzy, der 93 Jahre alt geworden und in der K. K. Armee wegen ſeines kauſtiſchen Witzes bekannt und auch gefürchtet war. Er galt übri— gens als der am ſchlechteſten angezogene Offi— zier der ganzen Armee. Eines Tages erſchien er bei einem Galadiner in einer einfachen Joppe. Der Erzherzog Friedrich bat ihn, ein paſſendes Kleidungsſtück anzulegen. Kurze Zeit darauf kehrte Galgotzly in großer Uniform zurück. Als die Suppe aufgetragen wurde, tauchte der Gene— ral ſeinen linken Aermel bis an den Ellbogen in den Teller. Großes Geraune und Getuſchel rings um ihn an der Tafel. Aber Galgotzy ſagte ſo laut, daß es jeder hören könnte:„Ich bin es ja nicht, der zur Tafel geladen iſt, ſondern meine Uniform. Alſo muß ſie auch von ausge⸗ zeichneten Suppe koſten.“ dieſer Neues über die Anfänge der Photographie. Wie in einer der letzten Sitzungen der Pari— ſer Akademie der Wiſſenſchaften mitgeteilt wurde, iſt kürzlich in den Archiven der Akademie der Wiſſenſchaften in Leningrad ein Bündel Hand— ſchriften aufgefunden worden, das den Titel „Brleſwechſel von Diepce“ trägt. Unter dieſen Papieren befinden ſich 166 zum größten Teil völ— lig unbekannte Briefe von Niepce, dem Erfinder der Photographie, von ſeinem Sohn, ſeinem Bruder und ſeinem Sozius Daguerre, der ſich, wie die vorgenannten, um die Umgeſtaltung der Erfindung Niepces Verdienſt erworben hat. Es fällt damit ein helles Licht auf die Zeit vom 1822 bis 1839, die für die Geſchichte der Photographie von entſcheidender Bedeutung war. Man hofft, daß die Akademie der Wiſſenſchaften in Lenin— grad die Veröffentlichung dieſeß mindeſtens aber die Briefwechſels, Entnahme einer Abſchrift geſtatten wird. KNA 9 122 94 42 Handel und Induſtrie Mannheimer Produktenbericht. zeizen inl. 29,75—31,75, il. 1919,50; Haſer 1,50—23,50, Futter zugsmehl 5 Roggenmehl. Weizenkleie „Leinſaat geſtrichen. Mannheimer Kleinviehmarkt. Mannheim, 26. Fehr. Zuf Kälber 48-65, 26 afe 3 nicht notiert, 1051 Ferkel und Läufer, Ferkel bis vier Wochen 10—15, über vier Wochen 1720, Läuſer 22—28, Ziegen 12—21. Marktverlauf: Kälber mittel, geräumt; Ferkel und Läufer leb— haft. ihr und Preiſe: 62 12, 19 Schweine 8 Anzeigen ſind Kundenbringer! Platz 50 Pfg. Heute i. 3. Katastrophe auf hoher See. Charlie Chaplin der Welt beſter Komiker in ſeinem neueſten Schlager von 3 Akten. erklären. weshalb ich ch Ihnen raten ſoll, verhalten, nstas: Her ere Heunn 3 orten-Tonfilm. Ein 100 proz. Ton⸗, Sprech⸗ und Geſangefilm. Ueberall ganz große Vegeiſterung. Ueberall der größte Erſol