1 iernheimer Viernheimer anzeige Siernheimer Tageblatt— Viernhelmer Nach rich ten) (Biernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl N 8 i i ie ei i 0 täglich 5 J; 95 N e Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzelle koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pi ..,, N 9351.. 1 ere Artikel einen Tag vorher.— Aunc i i b 0 kalender.— Annahme von Abonnements kägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Beitungsträger 5 Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Trnsnen- Erpezittonen Beutſchlandg n bez Ass rankfurt a. M.— Schrifkleitung, Dru England und Frankreich Engliſche finanzielle Nöte und Frankreichs Goldſtrum. * Seit Mitte Januar werden zwiſchen Pa— ris und London finanzpolitiſche Verhandlungen geführt, die eine vielſeitige Kritik in der aus e am Sonntag Remiulscere abgehal— war. Dr. Eulen führte u. a. aus:[glieder der Beſatzung ſind ertrunken. a 2 5 2 a 8„ enen Gedenkfeier des Volksbundes Deutſche tent nor uns das deutsche ce das 11 ländiſchen, aber auch in der deutſchen Preſſe ge.[ Kriegsgräberfürſorge war der Weieungs⸗ e e ö funden haben. Man glaubte beſonders darauf Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim ernſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſchecktkonto Nr. 21577 Amt 9 6 0 Gul trlag: Joh. Markin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. an Volkstrauertag im Reichstag Eindrucksvolle Feier— Lebhaſte Huldigungen für Hindenburg zotb Verlin, 1. März. Zu der heute, wie ſaal des Reichstages eindrucksvoll und würdig Erckſchen Männergeſangvereins ſtimmungsvoll ber im Kriege Gebliebenen, die Deutſchland lebe. Wenn heute die Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Plaz vorſchriften bei Anzeigen werben nach Moglichkeit berückſichtigt.— Für di b bestimmt vorgeſchriebenen Tagen— dec 55 420 abr 1 Für die Aufnahme übernommen werden 48. Jahrgang Der Dampfer„Commercio“ vor Cap Penſa geſunken.— Sieben Tote. wib. Gijon(Prov. Oviedo), 1. März. Der Dampfer„Commercio“ iſt auf der Höhe des Caps Penſa im Sturm geſunken. Sieben Mit⸗ Auto im Eiſe eingebrochen.— 4 Tote. hinweiſen zu ſollen, daß es Frankreichs Abſicht[ geſchmückt. Die Rednertribeüne zierten zwei von jalbmaſt we hen, wenn große Scharen wib. Göteborg, 1. März. Auf dem Red-See 8 1 7 7 1 2 15 8 9 j Sregier d Moichs. e 15 1 1„ 8 eh 8 ue— 1 der s 1. 340. Hach 8 9 2 0 wäre, die finanzielle Not Englauds für eigene 1 b ce Reichstag geſtiftete Kränze ürdigen Gedächinisfetern ſtill vere nen, in der Nähe Cöteborg 19 9 105 mit 6 9 144 7 2 4 1 11 5 Reichsfar 5 kichſuß in 18 ſich festigen im ſen im Eiſe e 2 3 er C uff*. politiſche Zwecke auszunutzen, die ziemlich brü 1 t 12 1 14 3 n e fſeſtigen, im Glau Iwan 1 5 Eiſe iich en 1 5 1 1 1 8 U 2 Uhr» Reichspräſiden lſchland das Wort zu verwirklichen: und ei Paſſagier ſich retten konnten, ke 110 chig gewordene Entente wieder zu feſtigen. Punkt in uh nahm der Meichspräſident wird das Reich zerſret„ e 1 1 55 5 1255 98 988 ö durch Erheben der Verſammlung von den wird das Reich zerſtöret, wenn Ihre die vier übrigen Inſaſſen ums Leben. 10 Es mag ſein, daß ſich die franzöſiſchen Regie— Plätzen begrüßt, in der Präſidentenloge. eid und treu!“— Mit den Klängen der rungskreiſe mit ſolchen Gedankengängen beſchäf— Platz. 9 are 55 Liedes„Ich hatt' einen Ka— Einigkeit zwiſchen Deutſchnatio⸗ 1 1875 e N e eee f 1 85 5. meraden“ und dem von der ganzen Verſamm 5 N 3 2712 44 tigten. Frankreich braucht zur Feſtigung und begleitet vom Reichstagspräſidenten Löbe, den kung ſtehend geſungenen Deutſchlandlied ſchloß nalen und Nationalſozialiſten 1 Erhaltung ſeiner Hegemonie in Europa gerade[ Reichsminiſtern Gröner und Dr. Wirth, den die Feier. N en 0 Englands gewollte oder ungewollte Unterſtüt— zung. Aber bei den finanzpolitiſchen Verhand— lungen ſpielten denn doch mehr ſinanztechniſche Probleme die ausſchlaggebende Rolle. Der eng— liſche Finanzminiſter war von Anfang an be— müht, durch die Beſprechungen mit ſeinem fran— zöſiſchen Kollegen Mittel und Wege zu finden, damt der für die engliſche Währung wie für den Londoner Geldmarkt gleich verhäng us volle Goldabfluß eingedämmt werden könnte. Wenn wir daneben die Finanzberichte aus England leſen, dann iſt feſtzuſtellen, daß von einem fühl— baren Erfolg keineswegs geſprochen werden kann. Es hat ſich zwar der Goldabjluß aus England nach Frankreich in der letzten Zeit et— was verlangſamt, doch er kam keineswegs zum Stillſtand. Man geht wohl nicht fehl in der An— nahme, daß die Bank von Frankreich auf ande— rem Weg den ſtark geſchwächten Pfundkurs nützte, um einen ſtärkeren engliſchen Goldabfluß zu vermeiden. Wenn dieſe finanziellen Nöte Englands be— hoben werden ſollen, dann ſehen engliſche Fi— nanzſachverſtändige eigentlich nur zwei Wege, de zum Ziele führen tönnten. Einmal die Er— höhung der engliſchen Diskontſätze und dann mit Frantreichs Hilſe eine künſtliche Belebung des engliſchen Kapitalmarktes. Nun will aber die Cich keine Heraufſetzung der Bankrate, weil dadurch die Flucht engleſchen Kapitals nicht ein— gedämmt würde, dafür aber das franzöſiſche Ka⸗ pital nach England abwandern könnte. Eine Erhöhung der Zinsſpanne zwiſchen London ei— nerſeits und Paris und Newyork andererſeits würde nach Anſicht der Eity das eigene Preſtige gefährden. De franzöſiſchen Kapitaliſten haben keine Luſt, ihre Gelder zu zwei v. Hundert den engliſchen Banten zur Verfügung zu ſtellen, die ſie dann wieder zu 5 und 6 v. H. ausleihen. Auch der engliſche Vorſchlag, jene kurzfriſti⸗ gen Kredite Englands, die in Südamerika und auderen überſeeiſchen Ländern plaz ert ſind, mit ſranzöſiſcher Hilfe in langfriſtige Obligationsan— leihen umzuwandeln, iſt von den franzöſiſchen Unterhändlern abgelehnt worden mit der Be— gwändung, daß dann ja Frankreich nur die Mit— tel für eine Anleihe aufzubrengen haben würde, die England für ſich wirtſchaftlich und auch poli— tiſch ausnutzen könnte. . Wir ſehen alſo, daß die bisherigen Ergebniſſe der engliſch⸗franzöſiſchen Finanzverhandlungen recht dürftig ſind, daß ſie vor allem keineswegs früheren Reichswehrm niſter Geßler als Prä— ſidenten des veranſtaltenden Volksbundes, dem Chef der Marineleitung, Admiral Räber, dem Chef der Heeresleitung, General Frhr. v. Ham merſtein, Staatsſekretär Meißner u. Oberſtleut nant v. Hindenburg, Auf der Regierungstri— büne hatten Platz genommen Reichskanzler Dr. Brüning, Vizekanzler Dietrich, die Reichsmini— ſter Dr. Curtius, v. Guerard und Treviranus, die Staatsſekretäre Joel und Pünder, Geheim— rat Kahl, General Haſſe, Bürger meiſter Scholtz, Reichspreſſechef Dr. Zechlin und der Rektor der Univerſität Prof. Dr. Deißmann. Der erſte Schriftführer des Voltsbundes Deutſche Kriegsgräberfürſorge Dr. Eulen, hielt die Gedenkrede, die von muſikaliſchen Dar⸗ bietungen des Kosleckſchen Bläſerbundes und des Nommunalwa Alsdann begab ſich Reichspräſident v. Hinden— burg in die unteren Räume des Reichsiagsge bändes, wo ihm der Redner des Tages, Dr. Eu— len, vorgeſtellt wurde, an deſſen Kinder der Rechspräſident einige freundliche Worte richtete. Der Reichspräſident ſchritt nach dem Verlaſ— ſen des Reichstags in Begleitung bes Reichs— wehrminiſters Gröner die vor der Freitreppe aufgeſtellte Ehrenkompagnie des Wachregements unter den Klängen des Präſentier' narſches ab. Dem Reichspräſidenten wurden bei ſeiner Ankunft wie bei der Abſahrt lebhafte Hal⸗ digungen dargebracht. Zwei mit Trauerwimpeln geſchmückte Flugzeuge kreiſten während der Feier über dem Reichs⸗ tagsgebände. hlen in Braunſchweig Sichtliche Verluſte der Sozialdemokraten— Einbuße bei den Nationdiſozialiſten auf dem Cande, Gewinne in der Stadt— Zunahme der Kommuniſten wib. Braunſchweig, 1. März. Die Kommu— nalwahlen im Lande Braunſchweig ſind ruhig verlaufen. Ueber Zwiſchenfälle liegen Nachrich— ten bisher nicht vor. Wahlergebniſſe aus Braunſchweig. wib. Braunſchweig, 23. Febr. Von den Landkreiſen, die zum Kreisgemeindeverband wählen, liegt das Ergebnis aus dem Kreiſe Braunſchweig⸗Land vor. Es erhielten die So— zialdemokraten 9624 Stimmen(gegenüber 11176 bei der Landtagswahl am 14. Sept. v. Is.), die Nationalſozialiſten 7230(7874), die Kommuniſten 1640(1251), eine nationalwirt— schaftliche Einheitsliſte 5710 Stimmen. Sozialdemokraten und Nationalſozialiſten haben alſo im Kreiſe Braunſchweig⸗Land ſichtlich verloren, während die Kommuni⸗ ſten etwa 400 Stimmen gewannen. In der Stadt Wolfenbüttel erhielten bei der Stadtverordnetenwahl die Sozialdemokraten 2449(gegenüber 2963 bei der letzten Reichs— 1427, Reichspartei der nationalen Mitte 154, Mittelſtandsliſte 6200, Deutſchnationale 4471, Na⸗ tionale Einheitsliſte 7924.— Bei der letzten Reichstagswahl 1930 erhielten Sozialdemokraten 41621, Nationalſozialiſten 25 252, Kommuniſten 8828, Deutſche Staatspartei 2968, Deutſchnauo— nale 4999. Die Verteilung der Sitze. ſotb. Braunſchweig, I. März. Die Sitze in der neuen Stadtverordnetenverſammlung vertei— len ſich nach vorläufiger Errechnung wie ſolgt: 14 Sozialdemokraten, 10 Nationalſozialiſten, 4 Kommuniſten, zuſammen 7 Sitze der Mittel- ſtandsliſte(Deutſchuationale Volkspartei und Nationale Einheitsliſte). Das Stärkeverhältnis iſt alſo 18 linke zu 17 rechten Mandaten. In der letzten Stadtverordnetenverſammlung hatten So— zialdemokraten 19, Kommuniſten J, Demokraten 1 Sitz, Nationalſozialiſten 1 Sitz, Volksrechts⸗ partei! und die Bürgerliche Einheitsliſte 12 Sitze. Bei der Wahl hatten von 115560 Wahl— berechtigten 97 124 das Wahlrecht ausgeübt. Das bedeutet eine Stproz. Wahlbeteiligung Tagesnachrichten enb. Berlin, 2. März. Die Vertreter der Reichstagsfriktionen der Nationalſozialiſten und der Deutſchnationalen hielten am Sonntag in Berlin eine gemeinſchaftliche Beſprechung ab, an der auch die aus der Bauernpartei aus⸗ getretenen Abgeordneten teilnahmen. Die Be⸗ ratungen ergaben, wie der„Montag“ meldet, die allgemeine Uebereinſtimmung in der Beur⸗ teilung der parlamentariſchen Lage und volle Einmütigkeit über die zu ergreifenden weite⸗ ren politiſchen Maßnahmen. Zum Beſuch Curtius“ in Wien Wien, 1. März. Reichskanzler Dr. Brü⸗ ning hat in einem Schreiben an Bundes— kanzler Dr. Enders ſeinem lebhaften Bedau— ern Ausdruck gegeben, daß dringende Geſchäfte ihm den Beſuch in Wien z. Zt. unmöglich machen. Der öſterreichiſche Bundeskanzler Dr. En— ders hat ſich in einer Unterredung mit dem Wiener Vertreter des WTB. über den bevor— ſtehenden Beſuch des Reichsaußenminiſters Dr. Curtius geäußert und dabei u. a. geſagt: Auch bei dieſer Gelegenheit wird es deut⸗ lich werden, daß unſere Beziehungen zu Deutſch— land durch Gefühle beſonderer Innigkeit ge— kennzeichnet ſind. Das iſt eine Tatſache, die in hiſtoriſchen, nationalen und kulturellen, aber auch in wirtſchaftlichen Gründen verankert iſt und der Rechnung zu tragen wir uns vom na— tüirlichen Recht bevollmächtigt fühlen. Neue Giſtgaswelle in Belgien wib. Brüſſel, 1. März. Wie„Libere Belgique“ meldet, hat ſich geſtern abend eine neue Giftgaswelle über die Ortſchaften Tilleur und Schleſſin ſüdlich von Lüttich verbreitet. Etwa 30 Perſonen zeigten Vergiftungsſymtome. Die Lütticher Staatsanwaltſchaft hat ſich an Ort und Stelle begeben. Eröffnung der Leipziger —— ä— dazu dienen können, große internationale Kre⸗] tagswahl und 2844 bei der letzten Landtags⸗ Trotztis Haus niedergebrannt. Frühjahrsmeſſe ö ditproblete zu löfen, von denen dann wiederum] wahl), die Nationalſozialiſten 3962(38415 bezw. enb. Berlin, 2. März. Das Haus Trotztis auf wib. Leipzig, 1. März. Der erſte Meßtag bie Eindämmung der Weltwirtſchaftstriſe ab 3299), die Kommuniſten 1833(1609 bezw. der Inſel Prinkipe bei Stambul iſt, wie die läßt die Zahl der Beſucher der Muſtermeſſe u. 5 bangt. Erſt, wenn Frankreich durch Schaden klug 1629), eine bürgerliche Einheitsliſte 2155„Montagspoſt“ aus Konſtantinopel meldet, durch[der Baumeſſe vielſach kleiner als in den frü— e wird eine vernünftige Ennſtellung] Stimmen. Feuer ganz zerſtört worden. heren Jahren erſcheinen. weil es an Schau— e publikum ſaſt gänzlich fehlt. Da aber etwa 100 9 Ergebnis der Kreistagswahl im Kreiſe Lohnſenkungen in Oeſterreich. Meſſeamts- und Verwaltungszüge in den nor— 1 — Br ſchiweig- 1 7 g: 72921: 4 15 Braunſchweig⸗Land. b wib. Leoben(Steiermark), 2. März. Die im malen Verkehr gelegt ſind, dürfte die Zahl der 9 . wtb. ace de 1. März. Bei der heuti- Stahlwerksverband zuſammengeſchloſſenen Unter Meſſebeſucher doch annähernd die der früheren 5 gen Kreistagswahl im Kreiſe Braunſchweig-] nehmungen, darunter die bedeutendſten Indu— Meſſen erreichen. Die niedrigſte Schätzung der 15 J Land erhielten die Sozialdemokraten 9624 Stim- ſtrien Oeſterreichs, haben ihren Arbeitern mitge— ſch 1 5 5 a* ut 115 9215 10 ene 9 i 0 men(gegenüber 11287 bei der Reichstagswahl] teilt, daß die Akkordlöhne inſolge der wirtſchaft⸗ ö zon am Sonntag früh in Leipzig e N eſer 1 indenbur oll am 14. Sept.), die Nationalſozialiſten 7230(9673), lichen Lage um 1248 Prozent gekürzt werden J Meſſefremden liegt bei etwa hunderttauſend. 00 Pre aſid ˖ d die Kommuniſten 1640(4253), eine nationalwirt⸗ ſollen. Bei den meiſten Betrieben wird die Kür⸗ Ganz beſonders ſtark dürfte diesmal der Beſuch 1 ußenpräf ent werden ſchaftliche Einheitsliſte 5710 Stimmen.(Ju dem zung der Akkordlöhne allerdings nur zwiſchen 12[aus England ſein, da in den letzten Tagen alle. Köln, 1. März. In der großen eſſehy ille heutigen Ergebnis iſt die Exelave Thedinghau⸗] und 5 Prozent ſchwanten. dem Standpunkt[ Kanaldampfer überfüllt waren. f 7 a belt 95„März. Ju der grozen Seſſeh ie ſen bei Bremen nicht enthalten, die in der Vor- des Stahlwerksverbaudes haben ſich auch faſt alle pf 5 3 a 13 „ Reiche ber Führer der Deutſchen Volkspartei, J zahl einbegriffen iſt). eee ene anderen kleineren Metallwerke angeſchloſſen. Aus Anlaß der Leipziger Meſſe ſind eine 9 Rede tagsabgeordneter Din geldey, eine große Anzahl von Ehrengäſten in Leipzig ein* 1 mehr 0 1. r Endergebnſs der Stadtverurdneten wahlen Der Eiſenbahnmörder geſteht. getroffen, als Vertreter der Reichsregierung 0 0 N ütwortungsgefü. der un 1 in S 5 1 1 ee 8* 2 n. 5 Einbringung ice Anträge 2 5 Deichen* 4 80 Braunſchweig. wib. Küln, 1. März. Die Kölniſche Zeitung] Staatsſekretär Dr. Trendelenburg, ferner a Volkspartei in Ausſicht ſtellte: Herauſfetzung wtb. ee ee 15 9 151 Das Endergeb⸗ meldet et Brüſſel: Ein am Sonntag früh in] Reichsbankpräſident Dr. Luther, der bei ei⸗ 8 5 ie nis der Stadtverordnetenwahlen in der Stadt] Lüttich feſtgenommener Araber, der verdächtig Freſ N i Rede hielt des 5 einer Er 1 e Ren. un a nem Preſſeempfang eine große Rede hielt. s des Wahlalters, Schaffung Line Erſtel ſfän⸗ Braunſchweig iſt folgendes: Sozialdemokraten J war, den Ueberfall und den Mord im Nachtexpreß Preſſeempfang groß 0 diſchen Kammer neben dem Reich tage und Be⸗ zufung des Reſchspräſidenten zun Oberhaupt Preußens, 37672(gegen Stadtverordnetenwahlen 1928: 44.803), Nationalſozialiſten 27040(3814), Kom⸗ muniſten 12 236(4324), Deutſche Staatspartei Oſtende Köln verübt zu haben, hat bei ſeiner Vernehmung ein umfaſſendes Geſtändnis abge⸗ legt. e 6 N 5 30 monate Hungersnot. ie der größten Nataſtrophen! Während der letzten dreißig Monate hat der Hunger in der großen Ebene des Gelben Fluſ⸗ ſes gewütet und ſoviel Menſchenleben gefordert, daß man dieſe Kataſtrophe als eine der größten in der ganzen Geſchichte der Menſchheit über⸗ haupt bezeichnen kann. Der Europäer kann ſich kaum vorſtellen, was eine Hungersnot iſt. Hun— derte und Hunderte Kilomteer weit ſind alle Bäckereien, Lebensmittelgeſchäfte uſw. geſchloſſen. Es gibt nichts zu kaufen außer Korn, hoch im Preiſe ſteht, daß eine Handvoll davon mit dem Ertrag einer ganzen Arbeitswoche auf— gewogen werden nuß. Es gibt keine Eiſenbahn, mit der man Lebensmittel von einer weniger Not leidenden Provinz, in die andere ſchaffen köunte, keine Automobile, nicht einmal Fuhr⸗ werke; denn die Tiere, die ſie ziehen könnten, ſind längſt Hungers geſtorben oder von den Darbenden geſchlachtet worden. Die Felder ſind vällig ausgetrocknet, verdorrt, denn ſeit Mona— ten iſt nicht ein Tropfen Regen gefallen. In ei⸗ nigen Teilen des Landes herrſcht im Winter bit— tere Kälte, und die Einwohner können ſich da— gegen nur mit armſeligen Kleidungsfetzen ſchüt— zen; Holz zum Verfeuern gibt es nicht. So läuft das Leben ſeit ſechs Monaten, ſeit einem Jahr, ſeit zwei Jahren, jetzt ſeit nicht weniger als zweieinhalb Jahren ab. Die Not dauert fort, und Millionen von Chineſen ſehen im Tod die einzige Möglichkeit der Erlöſung. In einen Dorf, wo 800 Familien wohnen, haben die Be— wohner ſeit mehr als einem Jahr von nichts anderem gelebt als von Wurzeln und Blättern. Deutſches Fabrikat an der Spitze as Pſychotechniſche Inſtltut in Wien ver— öffentlicht jetzt das Ergebnis einer Unterſu— chung, die es über die Verbreitung der Schreib— maſchinen durchgeführt hat. Darnach ſtehen zurzeit etwa 12 Millionen Schreibmaſchinen al— lor möglichen Syſteme in Gebrauch. Die größte Verbreitung hat eine deutſche Bäromaſchine ge— funden, ein Reſultat, das umſo höher zu werten iſt, als die Unterſuchung in keiner Weiſe etwa von kommerziellen Intereſſen beeinflußt war. Eine deutſche elettriſche Schreibmaſchine hat ſich in ihrer Leiſtungsfähigkeit anderen Maſchinen weit überlegen gezeigt, da ſie die Leiſtung des reibenden nahezu verdoppelt bei einer Kraft— aufwand-Verringerung auf ein Siebentel bis zu einem Zehntel deſſen, was zur Bedienung gewöhnlichen Handmaſching erforderlich N De einer iſt. Die Wirkung des Höhenklimas ie ſich der menſchliche Organismus anpaßt. Einfluß hat das Höhenklima auf d Dieſe Frage geht jeden an, de s Gelegenheit hat und ſucht, ſeine Ferien ochgebirge zu verbringen. Endgültige Er— gobn ſſe liegen eigentlich noch nicht vor, da ſich ja jeder Menſch anders auf das Höhenklima einſtellt. In der„Kliniſchen Wochenſchrift“ ver— öffentlicht nun Dr. Vannotti aus Zürich reiches Material, das ziemlich gleichlautende Beobach— tungsergebniſſe gezeitigt hat. Worauf beruht denn überhaupt der Umſtand, daß ſich unſere Blutgefäße bei Aufenthalt in großen Höhen verändern? Die Urſachen hierfür ſind in dem verminderten Sauerſtoffgehalt der Höhenluft, der dadurch vermehrten Herztätigkeit zu erblik— leu, ferner in der geſteigerten körperlichen Ar— beit ſowie Kälte- und Lichteinwirkungen. Die Blutgefäße erweitern ſich, der Stoffwechſel ar— ſeitet ſchneller, der Druck in den kleinſten Ge— ſäben zeigt eine gewaltige Steigerung. Beſon— ie 5 das ſo ders bemerkenswert bei den Druckmeſſungen war jedoch das Ergebnis, daß der Druck bei etwas längerem Aufenthalt in der Höhenluft ſofort wieder normal wird, auch ein Zeichen der hervorragenden Anpaſſungsmöglichkeiten des menſchlichen Organismus.“ 1 0 5 1 25 Der Romancier als Inſelkönig Jethon, das Paradies im Aermelkanal.— Eine der ſchönſten Ausſichten Europas. Der engliſche Romanſchriftſteller Compton Mackenzie, Herr auf der Kanalinſel Jethou, ſteht im Begriff, ſein Reich zu verlaſſen. Sein Rück⸗ tritt von der Macht iſt zwar nur nominell, denn er hat das Eiland nur auf die Zeit von„Lebens⸗ dauer und einem Tag“ vom Herzog der Norman⸗ die gepachtet, wie der König von England auf den Kanalinſeln, dem einzigen noch in engliſchem Beſitz befindlichen Reſt der Normandie, heißt. Mackenzies Entſchluß entſpricht dem Wunſch, die Inſel weiterzuverpachten. um auf einer anderen, Schottland vorgelagerten Inſel ſich einen ausge— dehnteren Wirkungskreis zu ſuchen. Rund 203 Quadratkilometer von allen Steuern und Abga— ben befreites Land, wo man eine Flaſche Whisky für ein Butterbrot und Tabak zollfrei erhalten lann, wo keinerlei Formalitäten zu erfüllen ſind. das iſt wahrlich ein Dorado, das einen moder— dernen Robinſon Cruſoe umſo mehr reizen muß, als dieſes Paradies von einer Inſel nur ein paar Stunden von London entfernt iſt. Die Geſchichte der Inſel Jethou reicht bis ins Alter— tum zurück. Sie beherbergt große Scharen wil— der Kaninchen und Faſanen und im Winter aller— lei Wildgeflügel, auch gibt es Garnelen, Hum— mern und Fiſche in Menge. Der Ruhm Jethous beruht aber nicht allein in ſeinen Wäldern, ſon⸗ m ropiſchen b ülem in ſeinem ſubtropiſchen Garten⸗ gelände, wo zur Winterszeit Pflanzen blühen, die der Kälte der Riviera nicht ſtandzuhalten vermögen. Im Frühling aber bilden die Feld⸗ blumen dort einen bunt gewirkten Teppich, der ſich über das ganze Inſelchen ausbreitet. Dabei iſt es ſo warm, daß auf Jethou ſchon im Januar die Narziſſen blühen. Das kleine Eiland ſteigt aus der See zu einer Höhe von 88 Meter auf, und von den Höhen eröffnet ſich dem Auge eine Ausſicht, die zu den ſchönſten Europas zählt. In das Blütenmeer der Hügel eingebettet liegt das weiße Haus, die Reſidenz des„Königs“, die auf den ſtillen Hafen und das dahinterliegende Meer hinausſchaut. Das beſcheidene Aeußere des Hauſes läßt nichts von dem Komfort ahnen, in dem der Herrſcher als Grandſeigneur reſidierte, der alles tun darf, was ihm beliebt, ſofern er ſich nur in den Grenzen des engliſchen Geſetzes Ton⸗Ingenieur ein ſchwerer Beruf Kuliſſengeheimniſſe des Klangfilms.— Wie man Lürmerſatz erfindet.— Tontricks in Tonfilm und Rundfunk.— Die übertrumpften Kirchen⸗ glocken. Zu den vielen Mitarbeitern, die beim Zu⸗ ſtandekommen eines Tonfilms tätig ſind, gehört auch ein ganzer Stab von Ingenjeuren, deren Aufgabe es iſt, die Geräuſche und Ton⸗Tricks zu „erfinden“, welche die Handlungen des Films begleiten. Es iſt ein tüchtiges Stück Arbeit, das dieſe Sachverſtändigen hier leiſten müſſen, denn es iſt keineswegs leicht, etwa das Zuſchlagen einer Tür, das ſchrille Läuten einer Telephon— klingel oder das Kaattern von Gewehrfeuer im Tonfilm ſo wiederzugeben, daß es dem Ohr 2 Frühſtück der Weltberühmten im Garten der Lady Aſtor. Von links nach rechts: Die Auſtralienfliegerin Amy Johnſon, Charlie Chaplin, Lady Aſtor und Bernhard Shaw. g 1% F 1 5 2 1 N hre es in England Die führende konſervative Abgeordnete Lady Aſtor gab zu Ehren des in 6 0 weilenden Chaplin ein Frühſtück, an dem auch George Bernhard Shaw teilnahm. Der große Dichter und der große Schauſpieler führten eine angeregte Unterhaltung. e ee e A er aufnimmt das Mikrophon einen Tou genauer aufnimmt als das Ohr ſelbſt, und daher auch de 15 ſicht genommen werden muß. Me ö lich ohne Uebertreibung ſagen, da jeder im Tonfilm wiedergegebene Laut das Er⸗ un einer langen Reihe von Experimenten iſt. So erforderte kürzlich ein Tonfilm die klangli Wiedergabe der von einem Schiffsgeſchütz abge⸗ feuerten Schüſſe; die Aufgabe wurde gelöſt, in⸗ dem man künſtlich kleine Pulverexploſionen her⸗ beiſührte und ſie ſolange auf ihre Klangwirkung hin prüfte, bis die richtige Klangſtärke erreicht war. In ähnlicher Weiſe gelang es auch, das Salutſchießen nachzuahmen, mit dem eine zurück⸗ kehrende Königin empfangen werden ſollte. Beſondere Schwierigkeiten gab das Kngttern eines Maſchinengewehrs bei einer Gefängnis⸗ revolte auf, Das Schießen mit„blinden“ Pa⸗ tronen verſagte ebenſo wie das Schießen mit Wachskugeln; hierauf verſuchte man, aber gleich⸗ falls erfolglos, mit pneumgtiſchen Hämmern auf Holz zu klopfen. Erſt mit Hilfe eines elek⸗ triſch betriebenen Apparates gelang es dann, die Töne ſo genau wiederzugeben, daß kein Unter⸗ ſchied mehr zwiſchen dem künſtlichen und dem echten Geknaiter wahrzunehmen war. Nicht we⸗ niger mühevoll war es ferner, die Geräuſche nachzuahmen, die entſtehen, wenn eine große Welle das Deck eines Bootes überflutet. Der Menſch, der ſich auf dieſem Boot beſindet, hör! nämlich gleichzeitig mit dem auſſchlagenden Stoß auch das Waſſerplätſchern. Wollte man aber dieſe Geräuſche nun„echt“ mit dem Mikrophon auf⸗ nehmen, ſo hätte der Ton des Stoßes unbedingt das Plätſchern übertönt. Alſo war es notwen⸗ dig, die Tonſtärke erſt mit Hilſe von Waſſerma⸗ ſchinen auszuprobieren, um das richtige Klang⸗ verhältnis herzuſtellen. Auch das Glockengeläuke wird heute im Tonfilm ſo naturwahr nachgeahmt, daß es, nach Behauptung der Fachleute, ſogar beſſer klingt als richtige Kirchenglocken, wenn man ſie mit dem Mikrophon aufnimmt. In letzter Zeit hat man, namentlich in Holly wood, eine ſolche Fülle von neuem und vielfäl⸗ tigem„Tonerſatz“ erfunden, daß gegenwärtig das bisher zu dieſem Zweck benutzte Zubehör einfach in die Rumpelkammern wandert. Um ſie zu erſetzen, hat man zahlreiche neue Apparate lonſtruiert, deren Zuſammenſetzung und Bedie— nung natürlich ſtrengſtes Geheimnis der Ton⸗ Ingenieure iſt, die indes trotzdem unermüdlich an neuen Erſindungen arbeiten. Wie John Dra⸗ per, ein Fachmann aus Hollywood, kürzlich ſchrieb, gipelt ihr Ehrgeiz darin, binnen zwe Jahren alle in den Tonfilmen vorkommenden Geräuſche— mit nur ganz wenigen Ausnahmen — aufs Genaueſte nachahmen zu können. Die große Tonempfindlichkeit des Mikrophons mach! es aber auch noiwendig, daß bei der Aufnahme der Tonfilme jedes unerwünſchte Nebengeräuſch ſorgfältig vermieden wird. Es iſt daher Vor⸗ ſchrift, daß die Schauſpieler die Sohlen und Ab- ſätze ihrer Schuhe mit Filz überziehen laſſen; in Hollywood treibt man dieſe Porſich, ſogar ſo weit, daß ſelbſt die Perlen der Ketten, wie ſie die Damen tragen, ſo aneinandergereiht ſein müſſen, daß ſie ſich nicht berühren und leiſe klirren. Selbſtverſtändliche Vorausſetzung iſt auch, daß kein im Tonfilm verwendeter Stuh knarrt der quietſcht, wenn ſich jemand do ran! ſetzt, da das leiſeſte Geräuſch eine ganze Aufnahme unbrauchbar machen würde. Weſentlich einfacher, ja oft geradezu verblüſ⸗ fend einfach ſind die Tricks, die angewendet wer⸗ den, um die Geräuſche nachzuabmen, von denen die Handlungen der Rundfunkhörſpiele begleitet ſind. Erſt in jüngſter Zeit iſt es dem Newpyorke; Ingenieur A. W. Nichols gelungen, eine ganze Reihe der verſchiedenſten Lärm⸗Arten aufs Ge⸗ treueſte nachzuahmen. So wird Maſchinenge⸗ wehrfeuer ganz einfach durch Beklopfen eines Lederkiſſens wiedergegeben, während der Lärm einer fahrenden Lokomotive ſo zuſtande lommt, daß man mit Stahldrähten über eine Zinnbüchte reibt. Das Klappern der Schreibmaſchine wird nachgeahmt, indem man zwei ſtarke Strohhalme raſch gegeneinander klopft; das Brüllen ſchwerer Meeresbrandung hört man dagegen, wenn man mit einer Stahlbürſte über eine Trommel fährt Das ſchwerſte Tonerſatz⸗Problem im Radio war, das Geräuſch eines fahrenden Trambahnwaens %% Auch dieſe Aufgahe wurde ge⸗ öſt. Varna. Noman von Max von Weißenthurn. (37. Fortſetzung). Mit Gilbert darüber zu ſprechen, mußte ſie vermeiden. Er war in einer förmlichen Ver— bitterung gegen die Verſchwundene, und ſie ertug es nicht, in ſolcher Weiſen, wie er es tat von Varna reden zu hören, Gilbert hielt al— les einzig und allein für eine Laune Varnas. Er vermied es infolgedeſſen auch mehr als früher, mit Chriſtine, die ſich ihm gegenüber zur Verteidigerin Varnas aufgeworfen hatte, zuſammenzutreffen. Er tat das freilich in doppelter Abſicht. Einesteils aus Selbſtſchutz gegen den übermächtigen Zauber, den das hoch über ihm ſtehende Mädchen auf ihn übte; andrerſeits, um nicht ihre beredte Verteidi— gung Varnas anhören zu müſſen. Aber er ſollte ſich dennoch dieſem Zuſammentreffen nicht entziehen können. Eines Abends ſah er ſich auf einem Spaziergang, wie das letztemal, urplötzlich ihr gegenüber. Auf den erſten Blick ſchon erkannte er, daß in ihrem ganzen Peſen ſich außerordentliche Erregung verrate; der roſige Hauch auf ihren Wangen war ver⸗ ſchwunden, ihre Lippen bebten, es umſpielte dieſe nicht das gewohnte, fröhliche Lächeln. Von dem Anblick dieſes kummervollen Ge⸗ ſichts fühlte Gilbert ſich faſt übermächtig er⸗ griffen. „O, wie froh bin ich, daß wir einander trafen!“ rief ſie ihm entgegen.„Ich habe den Weg nach Stillwater nur zurückgelegt, um Sie oder ihre Schweſter zu ſehen! Ich möchte, daß Sie dies leſen!“ fuhr ſie fort, ihm einen Brief reichend.„Ich bekam das Schreiben mit der Mittagspoſt, aber das Datum beweiſt, daß er bereits vor längerer Zeit verfaßt wurde, in meinen Augen eine entſetzliche Gewißheit!“ Gilbert griff nach dem Papier. Die Zeilen waren in offenbarer Haſt und Anſtrengung geſchrieben; ſie lauteten: „Weshalb ſchreiben Sie mir nicht, Chri— ſtine? Ich dachte, daß wenigſtens Sie mich nicht von ſich ſtoßen würden! Ich habe wie⸗ der und wieder an Magda und Gilbert ge— ſchrieben, aber ſie beantworten meine Briefe nicht. Gehen Sie, ſobald Sie dieſe Zeilen er— halten, zu meinen Geſchwiſtern und ſagen Sie ihnen, daß ich nicht wahnſinnig ſei, noch nicht aber daß ich fürchte, es zu werden, wenn die⸗ ſes Leben noch länger ſo fort geht. O, Chri⸗ ſtine, ſagen Sie ihnen, daß ſie raſch kommen ſollen-, um mich zu befreien, wenn ſie nicht wollen, daß ich ſterbe. Varna.“ Auf der anderen Seite trug das Blatt die noch eilig hingeworfenen Worte: „Ich ſende Ihnen ein Zeichen, daß es wirk— lich Varna iſt, die Ihnen ſchreibt. Mitunter bin ich ſo konfus und verwirrt, daß ich kaum ſelbſt noch weiß, wer ich bin. Zeigen Sie aber Gilbert und Magda dieſen Brief und das, was ich Ihnen ſchicke, ſo werden dieſe Ihnen beſtätigen, daß beides wirklich von mir kommt.“ Mit einem geradezu lähmenden Entſetzen ergriffen die Worte wie Chriſtines ſo auch Gilberts Herz. „Was mag das nur zu bedeuten haben? Sowohl Magda wie auch ich haben nie einen Brief von ihr erhalten! Wenn ſie wirklich geſchrieben hat, ſo müſſen die Briefe entwe⸗ der verlorengegangen oder abſichtlich unter⸗ ſchlagen worden ſein.“ „Daß ſie dieſe Zeilen geſchrieben hat, da— ran beſteht wohl kein Zweifel mehr, wenn Sie dies ſehne!“ antwortete Chriſtine, ihm einen glitzernden Gegenſtand entgegenhaltend,— es war die Reliquie aus Varnas Kindheit, die Goldkette mit dem gravierten Stein, der die Worte„bonne fortune“ trug. Angeſichts dieſes Beweiſes ſagte ſich Gilbert, daß Varna ſich tatſächlich in einer verzweifelten Lage habe befinden müſſen, bevor ſie zu dem Ent⸗ ſchluß gekommen ſei, ſich dieſes ihres höchſten Beſitzes zu entäußern. „Ja, es iſt unzweifelhaft!“ ſprach er ſchwer „Aber, woher kam der Brief? Wie lautet der Poſtſtempel?“ „Ich konnte es nicht entziffern. Ein a und ein b iſt alles, was ſich erkennen läßt.“ Eine Prüfung des Kuverts beſtätigte dieſe Worte. „Ein a und ein b! Ja, das iſt alles, was auch ich ſehe! Dieſe Buchſtaben kommen auch in dem Worte Sandborough vor, aber was ſagt das. Welcher Selbſttäuſchung gab ich mich doch hin, indem ich an Varna zu zwei⸗ feln vermochte. Hätte ich ſofort Nachforſchun⸗ gen nach ihr angeſtellt, dies alles wäre uns vielleicht erſpart geblieben!“ „Aber Magda tat es ja.“ „Magda, ja. Sie ließ ſich nicht beeinfluſſen ſie reiſte noch am gleichen Tage, als wir um ihr Perſchwinden erfuhren, nach Sandborough und erhielt von Frau Herryot die Beſtätigung daß Varna nach Vork abgereiſt ſei. Aber— o, mein Gott, wie ein erleuchtender Gedanke durchblitzt es mir die Seele!— wenn es gar nicht wahr geweſen iſt! Wenn Varna in Sandborough oder in deſſen Nähe geblieben wäre, mit oder ohne Frau Herryots Wiſſen!“ Chriſtine war ſeinen Gedankenfolgerungen mit regſtem Intereſſe gefolgt, das ihre Züge wiederſpiegelten. 1 „Das erſtere ſchließt einen ſchweren Ver⸗ dacht gegen die Frau in ſich, welche Sie bis⸗ her als Varnas wohlwollende Gönnerin zu betrachten gewohnt waren“, bemerkte ſie. „Wenn ich aufrichtig ſein ſoll, ſo muß ich Ih⸗ nen bekennen, daß das Intereſſe, welches die ihr völlig fremde an Varna nahm, mir ſtets, wenn ich daran dachte, als ein höchſt eigen tümliches Rätſel erſchien. Mein unwillklür⸗ liches Gefühl gegen die Frau, die ich gar nicht kenne, würde ſeine vollkommene Erklärung finden, wenn Ihr Verdacht ſich rechtfertigte!“ „Das müſſen wir eben ergründen.— Gebe Gott, daß es gelingt, die Verſchwupdene zu finden!“ Beide trennten ſich. Hinter dem Buſchwerk aber, vor dem die Unterredung ſtattgefonden hatte, tauchte, ſobald die beiden ſich entfernt hatten, ein geradezu verzerrtes Geſicht auf,— das Geſicht Ledwards Hulmes „Teufel noch einmal“, ſprach er vor iich hin,„das heißt zur rechten Zeit heimgekelt! Ich erwartete eine Schäferſzene und ſtettdeſſen fällt mir eine unbezahlte Entdeckung in den Schoß. Wie gut, daß ich ihr folgte!... Die Hunde ſind uns auf der Spur. Da heißt es, doppelte Vorſicht üben! Hahaha, die Warnung ſoll beherzigt werden! Mag er kommen, der Tugendheld, er wird das Neſt leer finden! Der Satan ſelbſt ließ mich zum Zeugen dieſer reizenden Zuſammenkunft werden. Ja, der Teufel iſt mit uns im Bunde und mit ſeiner Hilfe wird es uns jetzt auch das letzte glücken, was uns endlich an unſer Ziel bringt,— das letzte, und führte der Weg zu dieſem Ziel ſelbſt über zwei Menſchenleben!“ —: Fortſetzung folgt.— 1 ſo ziemlich Das Schießeiſen in der politik Sitten und Gebräuche von wilden Vollsſtämmen *Mit bem Farmer Langkopp hat es an⸗ gefangen; Ex ging zu einer Behörde, bei der er ſich ungerecht behandelt glaubte und war der Meinung, er könnte ſich ſein Recht dadurch ver⸗ ſchafſen, daß er den betreffenden Beamten nie⸗ derſchießt. Dieſes Exempel hat Schule gemacht: Beamte und ſelbſt Miniſter werden mit dem Schießeiſen bedroht, und in das Haus des Herrn Reichs⸗ präſidenten dringen Abenteurer und Geiſtes⸗ ſchwache ein, die Waffen mit ſich tragen, und in dem jüngſten Fall hat der Eindringling ſogar vor der Tür des Arbeitszimmers des Herrn Reichspräſidenten ſich zu erſchießen gedroht! Wohin ſind wir denn gekommne? Der Atten⸗ täter, der zwei Tage vor Weihnachten in das Arbeitsminiſterium eindrang und dort mit er⸗ hobenem Revolver auf das Zimmer des Arbeits⸗ miniſters Stegerwald zuſprang, hat erklärt, ein Miniſter müßte jederzeit ſäär jedermann zu ſpre— chen ſein! Und die logiſche Folgerung ſeiner Auffaſſung war: Wenn nicht, dann habe ich das Recht, mit Gewalt dem Miniſter durch das Mit⸗ tel meines Schießeiſens meine Auffaſſung beizu— bringen! 1 So alſo ſpiegelt ſich heute in manchen Köp⸗ fen die polit ſche Welt! Und daß dem ſo iſt, ſpiegelt den Charakter der Zeit wieder! Dieſer Zeitcharakter heißt: Autoritäts⸗ loſigkeit. Er heißt aber auch, ſich ſein Recht oder das, was man dafür hält, mit allen Mit⸗ teln, und ſei es ſelbſt dem des Schießeiſens, zu verſchaffen. lotale nachrichten Volkstrauertag. Der geſtrige Sonn- tag gilt im ganzen Reich als Volkstrauertag zu Ehren der Gefallenen im Weltkriege. In unſerem Ort wird dieſer Trauertag alljährlich im Spätherbſt durch eine ſchlichte Feier auf dem Friedhof, die der Reichsbund der Kriegsbeſchädigten arrangiert, würdig begangen. Todesfall. Im gottgeſegneten Alter von 83 Jahren verſtarb unſer achtbarer Ortsein— wohner Herr Georg Trapp, Rathausſtraße 106. Die Beerdigung findet morgen Dienstag ſtatt. Veerdigung. Der geſtrige Sonntag ſah in unſerem Ort wieder eine große Beerdigung. Es galt dem im blühenden Alter verſtorbenen Jungbürger Karl Kumpf die gebührende letzte Ehre zu er— weiſen. Zahlreiche Vereine, denen Herr Kumpf als eifriges Mitglied angehörte, nahmen daran teil. Als letzter Abſchiedsgruß wurde im Hauſe ein er⸗ greifender Trauerchor geſungen; ebenſo ein Trauer⸗ choral der Feuerwehrkapelle. Unter den Klängen des Trauermarſches ſetzte ſich der große Leichenzug in Bewegung, die D. J K.⸗Kapelle und die Feuer— wehrkapelle an der Spitze. Am Grabe ſangen dann wieder abwechſelnd der Kirchenchor u. die Sänger⸗ Einheit tief ergreifende Abſchiedschöre. Als dann die Feuerwehrkapelle den Abſchied intonierte, wurde manches Auge naß. Die Schulkameraden ehrten ihren Altersgenoſſen durch einen weihevollen Nach⸗ ruf, ebenſo der Odenwaldklub. Der chriſtliche Metallarbeiter⸗Verband ſprach auch anerkennende Worte ſeinemverſtorbenen Verbandsbruder, desgleichen der katholiſche Arbeiterverein, dem der Verſtorbene ſchon ſeit vielen Jahren angehörte. Nach erfolgter Einſegnung fand der feierliche Trauerakt ſeinen Ab- ſchluß. Gberts Todestag. Aus Heidelberg, 1. März wird gemeldet: Anläßlich der Wieder- kehr des Todestages des Reichspräſidenten Ebert legte Bürgermeiſter Wielandt heute vorm. Kränze der Stadtverwaltung des preußiſchen Staatsmini⸗ ſteriums und des heſſiſchen Staatspräſi⸗ denten am Grabe Eberts nieder. Von den An⸗ gehörigen Eberts traf eine Blumenſpende ein. Lehen und Jod im Monat Februar Im Monat Februar 1931 wurden in unſerer Ge— meinde 2] Kinder zur Welt gebracht. 7 Perſonen ſind geſtorben. Bevölkerungszuwachs 14. Weiter wurden 8 Eheſchließungen vorgenommen. Der Polizeibericht der letzten Woche meldet folgende Anzeigen: 2 wegen Diebſtahl (Fahrräder), 1 wegen Zechbetrug, 1 wegen Sachbe— ſchädigung, 1 wegen Betrug, dieſe Perſon wurde feſtgenommen und dem Amtsgericht Lampertheim zugeführt. Der Ingolſtädter Meßbund hat auch im vergangenen Jahre wieder 150000 neue Mitglieder einſchreiben können. Obwohl in neuerer und neueſter Zeit eine ganze Menge von neuen Meßbündniſſen entſtanden iſt, ſcheint doch immer noch der alte Ingolſtädter Meßbund ſeine Anzie⸗ hungskraft zu beſitzen. Und mit Recht! Werden doch täglich mehr als 2500 hl. Meſſen des Bündniſſes hauptſächlich in der Meinung geleſen, den ſterbenden Mitgliedern ein glückſeliges Hinüber⸗ gehen in die andere Welt zu erflehen.— Um Auf nahme wende man ſich„An den Marianiſchen Meß bund in Ingolſtadt a. D.(Bayern)“. Der erſte Märzſonntag. Der erſte Sonntag im März brachte uns ein buntes Durcheinander von Wetter. In der Sams⸗ tagnacht Froſt. Vormittags Regen und Schnee, in d mittagsſtunden ein heftiges Schnee So ſind wir alſo in Deutſchland, dem Lande der anerkannt höchſtentwickelten Kultur, auf das Niveau der Sitten und Gebräuche von wilden Volksſtämmen herabgeſunken! Wer ſich„oben“ hinſtellt, wer ſeinen Kopf hinhält und mit ſeiner ganzen Perſönlichkeit für das Ganze eintritt, wird verhöhnt und verläſtert, kann ungeſtraft beleidigt, verleumdet werben, und man nimmt ſich auch noch das Recht heraus, ihn einfach über den Haufen zu knallen! Die„Stimmung“ für die Pſychoſe wird ja wunderbar vorbereitet durch eine blindwütige aufputſchende Agitation, die vor dem Wert der Perſönlichkeit und der Ehre des Nächſten keinerlei Reſpekt mehr hat. Wohin ſoll denn das noch führen? Heute gehört Mut wirklich todesverachten⸗ der Mut dazu, im öffentlichen Leben an leuchtender Stelle zu ſtehen und zu ſchaffen Das gilt nicht nur für die großen Organis— ſeir Reich, Stadt und Gemeinden, ſond gilt auch innerhalb unſerer engeren G ſchaften in Stadt und Land, es gilt für den Pflichtgefühl und Verantwortungs!. ſein dazu treibt, ſeine Kräfte und Fähi; zum Wohle der Geſamtheit einzuſetzen. Dieſen Männern müſſen wir Wir müſſen ſie ſchützen vor Verung oder gar Bedrohungen, und wir alle dafür einſetzen, daß der Ref Perſönlichkett, dem wirklich und ſchaffenden Menſchen, und daß wieder der Reſpekt vor der Autorität Grundlage für ein erſprießliches Zuſamn r⸗ beiein zum Wohle des Ganzen ſich wieder durch— ſetzt. blin zelte die Sonne ein wenig durch die Wolken. Heute Nacht hatten wir ebenfalls Froſt, währenddeſſen der heutige Montag einen prächtigen Vorfrühlingstag abgeben Das Straßenleben wurde deshalb auch erſt gegen Abend etwas lebhafter. An Veranſtaltungen war weiter nichts los. Die Sportfreunde den verſchiedenen Fuß- und Handballſpielen auf ihre Rechnung und zu ihrem Sonntags vergnügen.* Kath. Männer-Verein hielt im„Freiſchütz“ e General-Verſammlung mit Vortrag ab, die ſehr angeregt verlief. Der Kath. Arbeiter-Verein hatte im Eichbaum Verſammlung. In den war es ziemlich ſtill. glänzende recht gut. 4 6.— Ee n 29 3882 Generalverſammlung des 5 U. a. 2 * Ar Turnerbundes. Die am 28. Februar im Lokal zum Freiſchütz abgehaltene Generalverſammlung wies einen guten Beſuch auf. Galt es doch auch Abrechnung zu halten mit dem Vorſtande und den Leitern der Abteilungen. Abrechnung über ein Jahr harter Arbeit. Viel wurde geleiſtet in dem verfloſſenen Jahr. S platz und Unterkunftsräume haben ein ſchönes Stück geſtöber und bald darauf dürfte. Ji jicht niels* 221 57 Die Lichtſpielhäuſer zeigten Tonfikmprogramme. Der Beſuch war Geld gekoſtet, ohne die freiwilligen Arbeitsſtunden, davon mancher Turner 300— 500 Stunden ge— leiſtet hat. Der 1. Vorſitzende eröffnete die Ver— ſammlung und hieß alle herzlichſt willkommen. Die Abrechnung hielt Kaſſier Herr Fr. Roos, der für ſeine muſterhafte Arbeit herzlichen Dank entgegen— nehmen konnte. Der 1. Turnwart Herr P. Roſchauer gab einen ausführlichen Bericht, über die im ver— floſſenen Jahr ſtattgefundenen Veranſtaltungen. Be— ſonders wurde dem 15. Badiſchen Landesturnen in Mannheim gedacht, bei dem der Verein und ſeine Einzelwetturner ſehr gut abgeſchnitten haben. Auch das Herbſtſchauturnen wurde lobend erwähnt, und nicht zuletzt die Weihnachtsfeier der Kinder und da— für den einzelnen Leitern herzlichſt gedankt. Bei Punkt Neuwahl des Vorſtandes gab es keine großen Ueberraſchungen, da der alte Vorſtand für ſeine erfolgreiche Tätigkeit per Akklamation wieder ge— wählt wurde. Lediglich die Turnwartſtelle wurde durch Herrn Träger Valentin, der im ver— floſſenen Jahr einen Kurſus an der deutſchen Turnſchule in Berlin abſolvierte, neu beſetzt, Die Beratung der Statuten erfuhr bei manchen Punkten eine lebhafte Ausſprache und wurden von der Generalverſammlung genehmigt. Punkt„Ver— ſchiedenes“ brachte manche gute Anregung. Hier- auf ergriff Herr Winkenbach das Schlußwort. Er dankte nochmals allen Leitern und Turnern für ihre geleiſtete Arbeit im letzten Jahr. Mit der Bitte, treu zuſammenzuſtehn zum Wohle des Tur— nerbundes und einem dreifachen„Gut Heil“ ſchloß hierauf der 1. Vorſitzende Herr Lamberth die in allen Teilen gut verlaufene Generalverſammlung. M. K. Schlaf Kindlein ſchlaf, dein Vater war ein Schaf. So lautet der Schluß des wunderſchönen Henny ⸗Porten⸗Tonfilms. Geſtern verlebten wieder alle Beſucher des Cefipa einen herrlichen und köſt— lichen Abend. Zum erſten Male hat man Henny Porten, der Liebling aller Filmfreunde, ſingen und ſprechen hören und für Alle waren die Darbietun⸗ gen ein beſonderes Ereignis. Was uns dieſer Ton⸗ film für Lebensfreude und Erbauung gebracht hat, wiſſen viele gar nicht zu ſchätzen, ſie kennen dies einfach nicht. Mögen heute Montag noch recht viele von dem Beſitz der Henny Porten teil nehmen. Kein Filmfreund wird ſich dieſe letzte Gelegenheit entgehen laſſen. Es heißt: Wie in allen Orten, beſucht die Henny Porten, und iſt das Kino aus, geht alles froh nach Haus mit dem Liede: Schlaf Kindlein ſchlaf, dein Vater war ein Schaf. Er⸗ werbsloſe 1. Platz 50 Pfg. kamen bei Gaſtſtätten Deutſchlands ſoziale und wirtſchaftliche Cage Große Rede des Reichsarbeitsminiſters Berlin, 28. Febr. Der Haushaltsausſchuß überwies am Sonnabend zunächſt die Denkſchrift des Rechnungshofes über die Reichshaushalts— rechnung 1928 ſeinem Rechnungsunterausſchuß. Dann begann er die Beratung des Haushalts des Reichsarbeitsminiſteriums. Mit dieſem Etat wurde in der allgemeinen Ausſprache der kom⸗ muniſtiſche Antrag verbunden, der ſich gegen die Stillegung der Hütte Ruhrort Meiderich durch die Vereinigten Stahlwerke, A. G., wendet. Reichsarbeitsminiſter Dr. Stegerwald nahm zu ſeinem Etat das Wort, und zwar zu drei großen Fragen: Zur Arbeitsloſenfrage, zur Frage der amtlichen Lohnpolitik und 5 Schlichtungsweſens und zur gegenwärtigen Ver faſſung der geſetzlichen Sozialverſicherung. Der Miniſter verbreitete ſich zunächſt über die Sonderurſachen der deutſchen Wirtſchafts— kri führte dan weſentlichen willigen los vieles Reichsfi 10 Hauptſache Kohlen bahn in Img Zenn überhaupt v nur in den ſeltenen Au efüllen ver trethar ſein, wo Intereſſen des ganzen Volkes auf dem Spiele ſtehen. Was die Arbeitsze i langt, ſo kann dieſe auch nich nicht zum Ziele, dann muß(nan trotzdem zu ei— ner Arbeitsſtreckung und zu einer Arbeitszeit— verlärzung gelangen. Denn es iſt meines Erach— t für uns nicht ertragbar, im ganzen Jahre 1931 vier oder mehr Millionen Menſchen auf ber Straße zu haben. Alle von mir aufgeworfenen Fragen zum Arbeitsloſenproblem werden zur Zeit von der von der Regierung einberufenen Gutachterkom— miſſion behandelt, die das Arbeitsloſenprobler in ſeiner Ganzheit überprüfen und der R regierung ein Gutachten erſtatten ſoll Ueber die deutſche Amtliche Lohnpolitik Verwirru he. i fänden ſich heute lohn— n Lage wie die Arbei in Arb 2 Ta⸗ Es geht nicht 5 gibt ein durchaus unt hes feſtzuſtellen, ob die Luft in einem g Aufenthaltsrar f wandfrei iſt o beſunder Menſch in einem geſchloſſenen Raum wohl und behaglich fühlt, dann iſt auch in Be zug auf Lufthygiene alles in Ordnung. Abweichung vom bekömmlichen Regelzuf zeigt der menſchliche Körper. hagen an. Natü Verſuche, jenen dann herzuſt aller bei dem das Unbehagen verſch et. Nur ſind * dieſe Verſuche meiſtens erfe Herumverſuchen k erſparen, wenn 1 eigentlich am W̃ Drei im weſentlichen, Umſtände ſind es die geſundheitliche Zuträglichteit ober Unzuträ Uchtert der Luft bedingen, namlich der Warme— grad, der Feuchtigkeits- und der Staubgehalt. Nun ſind aber dieſe drei Hauptumſtände durch— aus nicht völlig unabhängig von einander. Zeigt z. B. das Thermometer eine durchſchnittliche Zimmerluftwärme von 16—18 Grad Celſius an, ſo ſagt trotzdem jeder, der den Raum betritt, ſo— fort:„Hier iſt's aber kühl!“ Der Grund für dieſe unbehagliche Empfindung liegt in der zu geringen Luftfeuchtigkeit. Zerſtäuben von Waſ— ſer durch einen der bekannten Parfümzerſtäuber ober noch beſſer Sieden von Waſſer in einem offenen Teekeſſel ſchafft hier bald Abhilfe. Um⸗ gekehrt, klagt man bei durchaus nicht übermäßig hoher Zimmerluftwärme über Backofenhitze, „Treibhausluft“ oder dergleichen, dann iſt ſicher die Luftfeuchtigkeit zu hoch. Zuführung klälterer Luft durch Fenſter⸗ oder Türenöffnen ſetzt bald den Feuchtigkeitsgehalt der Luft herab. Man ſieht Luftfeuchtigkeit und Luftwärmegrad ſind in ei⸗ nem gegenſeitigen Abhängigkeitsverhältnis, bei dem ein Beſtwert nicht verlaſſen werden darf, ohne daß körperliches Unbehagen auftritt. Aber auch der Staubgehalt der Luft wird bis zu einem gewiſſen Grade von der Luftſeuchtig⸗ eit beeinflußt. Der in der Luft herumwirbelnde, zen hygieniſch ein— h nämlich ein ſofort durch Unbe— halt der Luft s ein Umſtand recht erhebliche 9 Auf dieſen Umſtand mehr machten, und Rückſic nehmen Verweichlichung oder Ueber, cht ſich ſehr bezahlt en und durch Wick leswegs ängſtli„ſondern durch e htes Wohl ge 8 us nicht zu verachten iſt ich durch Verrin— rung der Heizungskoſten, da bei angemeſſener tſeuchtigkeit nur geringere Luftwärme vom rt und ertragen wird Keine Friſtverlängerung für den ſtückweiſer verkauf von Zigaretten. Es werden immer wie hte verbreitet, nach denen der Reichs— miniſter der Finanzen beabſichtigen ſoll, die für den ſtückweiſen Verkauf von Zigaretten(Einzel— verkauf) durch Verordnung vom 6. Februar 19317 bis zum 28. Februar 1931 feſtgeſetzte Friſt zi verlängern. Dieſe Gerüchte entbehren, wie uns u zuſtändiger Stelle mitgeteilt wird, jeder tat— achlichen Grundlage. Eine Friſtverlängerung lr den Einzelverkauf von Zigaretten komm' keineswegs in Frage. Zigaretten dürfen vom! März 1931 ab nur noch in ganzen geſchloſſenen Packungen verkauft werden. Verkäufer, die ge⸗ gen dieſe Vorſchrift verſtoßen, haben Beſtrafung * zu gewärtigen. Weinheimer Schweinemarkt Zugeführt: 328 Stück Verkauft: 286 Stück Milchſchweine das Stück 10— 19 Mk. Läufer das Stück von 20— 31 Mk. Marktverlauf: gut.