Lokale Nachrichten * Metzgerei⸗Heberuahme. Herr Metz⸗ germeiſter Chriſtian Ad ler, Sohn von Valt. Adler, hat das Geſchäftsanweſen des Herrn Adam Ringhof, Waſſerſtraße 60 käuflich erworben und die beſtehende Rinds-, Kalbs⸗ und Schweinemetzgerei übernommen. Herr Chriſtian Adler beſitzt langjährige, vielſeitige Erfahrungen im Fleiſchergewerbe und wird, hierauf geſtützt, in der Lage ſein, den ver⸗ wöhnteſten Anſprüchen ſeiner Kundſchaft gerecht zu werden. Dem jungen, ſtrebſamen Meiſter zum Aufblühen ſeines Geſchäftes unſere beſten Wünſche! 1. Muſikal. Abend der Vereinigt. Feuerwehrkapelle. Ein beſonderer Genuß iſt dem kunſtliebenden Publikum von Viernheim am Sonntag, den 15. März im großen Freiſchützſaale bei dem 1. muſikaliſchen Abend der Vereinigten Feuerwehrkapelle geboten. Das Orcheſter, welches zur Zeit 30 Mann zählt, wird ihr Beſtes leiſten. Ein abwechslungsreiches Programm, bei dem auch der Humor nicht außer Acht gelaſſen iſt, ſorgt da⸗ für, daß jedem Geſchmack Rechnung getragen wird. Sichere ſich jeder eine Karte für 40 Pfg. im Porverkauf, da an der Abendkaſſe 50 Pfg. er⸗ hoben werden. Karten ſind im Vorverkauf zu haben Muſikhaus Hanf, im Freiſchütz, Feuerwehr- kommandant Kempf, Schriftführer Weidner, Alexanderſtraße 43, ſowie bei ſämtlichen Orcheſter⸗ mitgliedern. Arbeiter Radfahrer ⸗Zund. Auf der letzthin ſtattgehabten Bezirkskonferenz des Ar- beiter⸗Rad⸗ und Kraftfahrer-Bundes„Solidarität“ wurde beſchkoſſen, die diesjährige Bezirksſtern⸗ und Jugendfahrt in Viernheim abzuhalten * Operetten- und Theatergeſellſchaft Viernheim 1928. Wie bereits ſchon bekannt⸗ gegeben, führt die Operetten- und Theatergeſellſchaft Viernheim am Sonntag, den 8. März abends 8 Uhr, im Kaiſerhof den ſchönen Schwank in 3 Akten von Richard Blaſius„Die Erbſünde des Herrn Guckenbach“ auf. Wir erwähnen nochmals, daß dieſer Abend ein mit Humor und Komik reichge⸗ würzten Verlauf nehmen wird. Verſäume deshalb niemand, dieſen wundervollen Abend zu beſuchen. Sichere ſich jeder rechtzeitig einen Platz. Eintritt 50 Pfg. Karten im Vorverkauf ſind noch zu haben bei Herrn Georg Lang, Friſeur, Filiale, im Kaiſer⸗ hof, ſowie bei den Mitgliedern. Parole für Sonn⸗ tag: Auf in den Kaiſerhoſ! Vereins⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit⸗ glieder⸗ u. Generalverſammlungen u. Singſtunden Chriſtl. Gewerkſchaftskartell. Berufsverband chriſtl. Fabrik- und Transportarbeiter.— Heute Mittwoch, den 4. März, abends 8 Uhr, findet im Gaſthaus zum„Löwen“ eine wichtige Ver⸗ ſammlung ſtatt. Referentin Reichsjugendleiterin Frl. Sahlberg, Berlin. In Anbetracht deſſen bitten wir um vollzähliges Erſcheinen aller. Auch die ganze Jugend der anderen Berufsverbände und ganz beſonders die Kolleginnen des Tabak- gewerbes ſind hierzu herzlichſt eingeladen. Lieder⸗ bücher mitbringen. Der Vorſtand. Mäunergeſaug⸗Verein. Donnerstag Abend/ 29 Uhr Singſtunde. Um 8 Uhr Vorſtandsſitzung, um vollzähliges Erſcheinen bittet Der Präfident. Krieger⸗ u. Soldaten verein„Teutonia“ Schützen⸗ abteilung. Heute Abend 8 Uhr Schießunterricht. Anſchließend Verſammlung. Es iſt Pflicht eines jeden Jungſchützen zu erſcheinen. Der Vorſtand. Bekanntmachung. Betr.: Weiterbewilligung der Erziehungsbeihilfen im Rj. 1931. Für das Ri. 1931(1. 4. 1931 bis 31. 3. 1932) können an Kriegerwaiſen wieder Er⸗ ziehungsbeihilfen gewährt werden. Die Anträge auf Weitergewährung der Er- ziehungebeihilfe werden am Montag, den 9. März 1931, vormittags im Sitzungsſaale entgegenge⸗ nommen. Hierbei iſt vorzulegen: 1. Lehrvertrag oder Schulzeugnis, 2. Die letzte Benachrichtigung der Landesver⸗ ſicherungsanſtalt über die Höhe der gewähr- ten Invaliden⸗Waiſenrente, „Beſchetnigung des Lehrmeiſters über bezahlte Lehrvergütung. Viernheim, den 3. März 1931. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. — Mitglied des Deutſchen Arbeiterſängerbundes.— Heute Mittwoch Abend 2 Isingſtunde des Frauenchors In Anbetracht des an Pfing⸗ ſten ſtattfindenden Jubiläums- konzertes wird das Erſcheinen der letzten Sängerin erwartet. Der Vorſtand. Gemeindekaſſe. Am Donnerstag Vormittag wird der Reſt des Receß Knüppelholzes für 1931 abgegeben. ö 8 Winkenbach. Holzwer steigerung. Dienstag, den 10. März 1931, vormittags 8 ½ Uhr, werden im Gaſthaus zum Freiſchütz in Viernheim aus Ameiſenlache 2, Hinterm Stall 4, Poſtſtraße 6, Saufang 16, Bürſt. Schlag 17, Heide 4, Freie Heide 44, Windfallholz der Förſterei Jägerhaus und Reſte von Ueberweiſungen verſteigert: Scheiter, Rm.: 36 Buche; 368 Eiche— Ameiſenlache 2, Nr. 6642 bis 7057— 2,8 Akazie, 183 Kiefer. Knüppel, Rm.: 60 Buche; 34 Eiche, 1,8 Akazie, 1 Erle, 230 Kiefer — Heide 4, Fr. Heide 44.— Anüppel⸗ reiſer, Rm.: 90 Eiche.— Bürſt. Schlag 17. 1 Atazie, 3 Birke, 69 Kiefer.— Fr. Heide 44. Aſtreiſig, well. 650 Buche, 140 Eiche. Steigerer, die mit Holzgeld aus 1929 und früher noch rückſtändig ſind, ſind vom Mit⸗ bieten ausgeſchloſſen. Wer für eine andere Perſon Holz ſteigern will, muß einen ſchriftlichen Ausweis ſeines Auftrag⸗ gebers vorlegen. Heſſ. Jorſtamt Viernheim. Warum alle hohe Miete bezahlen? Mit dem gleichen Betrag können Sie sich ein eigenes Heim stellen! Fragen Sie bei uns an unter Chiffre 3079 a. d. Exp. d. Bl. keschdls Debernahme vnd Fnpfenlong Teile hierdurch meiner werten Nachbarschaft, sowie Freunden und Bekannten mit, daß ich die Ans. Halbs- und Fchlueime Metzgerei von Adam Ringhof käuflich erworben habe und mit dem heutigen Tage eröffne. Es wird mein eifriges Bestreben sein, meine werte Kundschaft reell, prompt und billig zu bedienen. Um gefällige Unterstützung bittet Hochachtungvoll Christian Adler Metzgermeister Wasserstrasse 60— Tel. 118. Danksagung. Allen denen, die uns anläßlieh des allzufrühen Heim- Prager meines unvergebhlichen Sohnes, unseres lieben ruders, Schwagers und Neffen, Herrn Karl Kumpf nahestanden, ihre Teilnahme bezeugten, oder unserem lieben Verstorbenen das letzte Enrengeleite gaben, sagen wir herzlichen Dank. Besonderen Dank den ehrw. Barmh. Schwestern, der Hochw. Geistlichkeit, für die vielen Kranz- und Blumen- spenden und den Stiftern von Seelenmessen. Ferner sagen Wir aufrichtigen Dank dem Ges.-Verein Sünger- Einheit für den erhebenden Gesang und die Kranzmederlegung, der Jüngl Sodalität für ihre starke Begleitung, den Spielſeuten der D. J. K. und der Vereinigten Feuer wehrkapelle für ihre Trauerweisen, den Schulkameraden für dle Kranznieder- legung, dem Kirchenchor, Cäcilia“ für seinen ergreifenden Grabgesang, sowie dem Kath. Arbeiterverein, dem Orts- Kartell der Christl. Gewerkschaften und dem Odenwald- Dank auch der Gast- wirte- Innung, der Bäcker- Innung, der Geselligkeits-Ver- Birebtlon der Eichbauin- klub für ihre Kranzniederlegungen. bindung„Kenkordia“ und der brauerei tür die Widmung von Kränzen. Viernheim, den 4. März 1931. Die tie ftrauernden Hinterbliebenen. Dichräben zu ver kaufen Luiſenſtr. 38. Dickrüben zu verkaufen Georg Butsch Waſſerſtraße 13. Staal. anerkannte Dipl. KMlaviernädagogin erteilt gründlichen Unterricht in Elementar, Mittel- und Okerstate bei mäßigem Honorar. Rüneres im„, Deutscaen Masser“ II. Steel. Joh. Valt. Hefmann 2, Rathausstr. 28. Zur vastionellen Fütterung! empfehle ich: Spratt's Geflügelfutter und Hundekuchen. 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Geiſtlichkeit für den troſtreichen Beiſtand, den ehrw. Barmh. Schweſtern für die liebevolle, aufopfernde Pflege, ſowie den Stiftern von Seelenmeſſen. Viernheim, den 4. Mürz 1931. Die trauersden Hinterbliebenen. Ein Vergnügen hann mumnanegennmusdampigsdunimmantnemmün ist's, mit der neuen, verbesserten Friedel- Waschmaschine un. Laschen— ln eiche und pitschpine.— Gesetzl. geschützt. Bauernvere in r/ Heute u. morgen werden am Staatsbahnhof Mal. Super pagspnal ung der steneueger ausgeladen. Der Vorstand Morgen Donnerstag früh von 8 Uhr bis nachmittag 6 Uhr lade ich am Staats bahnhof Kali 41% aus. Auch iſt ein Waggon FJein⸗Torfmull eingetroffen und können Beſtellungen für frei Haus zu liefern heute und morgen im Hauſe gemacht werden. Düngerkalk am Lager. Chr. Adler zur Traube Düngerhandlung ü e. G. m. b. H. Aelteſte Bank am Platze Bauk und Sparkaſſe auf genoſſenſchaftlicher Grundlage Gegen 3000 Miiglieder Geſchäftsanteile, Reſerven u. 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Dr. Curtius führte u. a. aus: Mein Beſuch in Wien iſt keine Senſation. Deutſche und öſterreichiſche Miniſter treffen ſich zu periodiſchem Gedankenaustauſch in Berlin, Wien und an dritten Orten, wie z. B. in Genf. Wie Sie alle wiſſen, beſtehen zwiſchen Oeſterreich und dem Deutſchen Reich ſo enge und herzliche Beziehungen, daß ſelbſt ein Staatsbeſuch nicht als eine diplomatiſche Aktion gewertet werden kann, ſondern nur ein Ausdruck der überliefer— ten und beſtehenden Freundſchaft iſt. Ich habe auch während meines jetztigen Aufenthalts Ge⸗ legenheit gehabt, mit den führenden öſterreichi⸗ ſchen Staatsmännern die allgemeine pollitiſche und wirtſchaftliche Lage vom Geſichtspunkt unſe⸗ res gemeinſa nen Intereſſes zu erörtern. Dabei habe ich, wie ich es nicht anders erwartete, eine völlige Uebereinſtimmug unſerer Anſchauungen feſtſtellen können. Ziel und Methode der öſter⸗ reichiſchen Politik decken ſich mit denen der Po— litik des Deutſchen Reiches, alles was in unkeren Krüſten ſteht, zur Fürderung und Sicherung eines Friedens der Gerechtigkeit und Gleichberechtigung beizutragen und die Wohlfahrt unſerer Völker in aufrichti⸗ ger Zuſammenaxbeit mit den anderen Völkern zu entwickeln. Dr. Curtius fuhr fort: Heute, wo eine ganz unhbeſchreibbare Wirtſchaftsnot auf Europa, man kann wohl ſagen, auf der ganzen Welt laſtet, iſt es eine Selbſtverſtändlichkeit, daß die wirt⸗ ſchaftlichen Fragen einen breiten Raum in mei⸗ nen Unterhaltungen mit den öſterreichiſchen Stagtsmännern eingenommen haben. Die Be⸗ laſtung des deutſchen Volkes wird für uns ins Unermeßliche geſteigert dadurch, daß uns der Verſailler Vertrag noch fortlaufend ungeheure Leiſtungen auferlegt hat. Ich habe vor kurzem die Wirtſchaftswidrigkeit dieſer einſeitigen Ka⸗ pitalentziehungen dargetan und auf die Zuſam⸗ menhänge zwiſchen der Wirtſchaftskriſe und der Verelendung durch unerträgliche Belaſtungen hingewieſen. Auch darauf habe ich aufmerkſam gemacht, daß die Reparationsfrage nur durch gemeinſame Anſtrengungen aller Beteiligten gelöſt werden kann. Niemand vermag heute zu ſagen, wie ſich die Löſung geſtalten wird. Auf jeden Fall wird ſie im Rahmen der Verträge und der Kooperation liegen, und auß keinen Fall darf Deutſchlands ſittlicher und ſozialer Lebens! ſtand noch weiter gefährdet werden. Eine Mög⸗ lichkeit, unſere Intereſſen mit Eruſt und Nach⸗ druck zu vertreten, bietet uns der Völkerbund. Ich muß zwar feſtſtellen, daß der Völler⸗ bund oft genug die Erwartungen nicht er⸗ füllt hat, die in ihn geſetzt wurden, ich will aber auf der anderen Seite auch mit Befriedigung anertennen, daß es dem Völ⸗ kerbund wiederholt gelungen iſt, ausg ſei⸗ chend zu wirkten. Sein wahrer Wert wird ſich erſt erweiſen, wenn es ihm gelingt, die ihm übertragenen gro— zen Aufgaben zu löſen. Als ſolche betrachte ich letzt vor allem die Durchführung der Abrüſtung und eine loyale Regelung der Minderheiten⸗ frage, Wir proteſtieren gegen die Hereinziehung der ſalſchen Kriegsſchuldtheſe in die Zuſammen⸗ hänge der Abrüſtungsfrage. Auch die Haltung der deutſchen Regierung in der Minderheitenfrage, die ſich völlig in der Ueber⸗ einſtimmung mit der Ueberzeugung des deutſchen Volkes befindet, erklärt ſich aus unſerer grund⸗ ſätzlichen Friedenspolitik. Wir werden dieſe Po⸗ litit keinem anderen Volke zu leide, ſondern nur in wohlverſtandenem, allgemeinem Intereſſe fort- ſetzen. Ich weiß, daß der Weg bis zu dem uns vorſchwebenden Ziel noch lange und ſchwierig ſein wird, aber ich glaube, daß die Erkenntnis ſich Bahn bricht, daß die Zeit für uns arbeitet und die Weltmeinung ſich immer mehr unſerer Auffaſſung anſchließen wih. 17 Turtius im Rundfunk Am Rundfunk hielt Reichsminiſter des Auswärtigen Dr. Curtius eine Rede, in der er u. a. ausführte: Es iſt mir eine ganz beſondere Freude, hier vom Wiener Sender aus, einen Gruß richten zu können an die Volksgenoſſen aus allen deutſchen Stämmen, an die Deutſchen, die im ganzen mitteleuropäiſchen Raum wohnen. „Wir lieben Ihre Berge und Seen, wir lieben den künſtleriſchen Geiſt, der ſich in Ih⸗ ren Städten, in Ihrem ganzen Lande wider⸗ odz. Berlin, 4. März. Neichstagspräſident Löbe eröffnet die Reichstagsſitzung um 3 Uhr mit einem Nachruf für den geſtern verſtor⸗ benen Geheimrat Dove, der von 1912 bis 1918 Vizepräſident des Reichstages war. Die zweite Beratung des Haushalts des Reichsinnenminiſteriums wird fortgeſetzt. Abg. Heſſe(Volknat.) verlangt mehr Verantwortungsgefühl von den Volksvertre⸗ tern. Die Reichsreform müſſe energiſcher ange⸗ faßt werden. Die Löſung der Aufgabe der Reichsreform ſei die Vorausſetzung für die Löſung des Großdeutſchen Problems. Die Reichsreform müſſe der Wahlreform voraus⸗ gehen Es ſei beſchämend, daß die Arbeit für ein Reiq;sſchulgeſetz nicht beſſer vorankomme. Die Einführung eines neunten Schuljahres ei abzulehnen. Der Film„Im Weſten nichts Neues“, zeigt in der franzöſiſchen orführung Szenen, die das deutſche Anſehen herabſeyen. Abg. Freiherr von Thüngen(Landvolk) meint, zu verwerfen ſei die Politiſierung der Jugend in zu frühem Alter. Seine Fraktion fordere die Heraufſetzung des Wahlalters. Man möchte der deutſchen Jugend den alten guten Kaſernenhof wünſchen. Die reichliche Diskuſſion über den Nemarque⸗Film habe be⸗ wieſen, daß die Dinge nicht ſo einfach liegen, wie man es von gebwiſſer Seite darſtellen möchte. Herſteller und Regiſſeur ſei der 21⸗ jährige Deutſchamerikaner Laemmle, der Sohn jenes Mannes, der der kämpfenden deutſchen Heimat mit antideutſchen Hetzfilmen während des Krieges in den Rücken fiel. Dem Miniſter Wirth geite das ſchärfſte Mißtrauen ſeiner Fraktion. Abg. Torgler(K.) meint, unter Hin⸗ weis auf das Ergebnis der letzten Braun⸗ ſchweiger Wahlen, die Offenſive des Kommu⸗ nismus beginne erſt und ſie werde ſich auf allen Gebieten verſtärken. Die Geduld der Maſſen in Deutſchland werde bald reißen. Im Gegenſatz zum deutſchen Maſſenelend ſei in Rußland keine Maſſenarbeitsloſigkeit. Das Schlagwort vom„Kulturbolſchewismus“ iſt in vernichtender Weiſe gebrandmarkt worden in wtb. Neu⸗Delhi, 4. März. Der Voll⸗ zugsausſchuß des Kongreſſes hat das Ab⸗ kommen zwiſchen Gandhi und dem Vize⸗ könig einſtimmig gebilligt. wtb. Bombay, 4. Febr. Die Nachricht, daß die Beſprechungen in Neu⸗Delhi erfolgreich geweſen ſeien und zu dem Abſchluß eines Ab⸗ kommens geführt hätten, erfüllt beſonders die hieſigen Handelskreiſe mit einem Gefühl der Erleichterung, da dieſe Kreiſe unter den ſpiegelt. Jeder Deutſche erlebt in Oeſterreichs Hauptſtadt einen alten und ewigjungen Zen⸗ tralpunkt deutſcher Kultur und deutſchen Gei— ſteslebens. Aber der Deutſche aus dem Reich, der heute Oeſterreich beſucht, ſieht auch, wie die deutſchen Stammesbrüder in Oeſterreich in furchtbaren Jahren ſich durchgerungen ha— ben. Mas Sie in Ihrem Staate in den letzten zwölf Jahren geſchaffen haben, das verdiemt die Bewunderung der ganzen Welt. Das wird am beſten gewürdigt von uns Deutſchen im Reich, die wir in der eigenen Bedrängnis nicht die Ihre vergeſſen haben. Die Deutſchen im Die Ausſprache über die Innen⸗ politik Kommuniſtiſcher Mißtrauensantrag gegen Dr. Wirth der Zeitſchrift„Deutſche Republik“, die der Innenminiſter Dr. Wirth als verantwortlicher Herausgeber zeichnet. Der Leiter der Film- oberprüfſtelle hat uns im Ausſchuß gröblich be— ſchwindelt.(Vizepräſident Eſſer ruft den Red⸗ ner zur Ordnung.) Abg. Frau Lang⸗Brumann(BWP.) be⸗ grüßt die Ausführungen des Miniſters gegen den Bolſchewismus. Die Rednerin begrüßt das Verbot des Remarquefilms und bedauert, daß das Bühnenwerk„Die Pioniere von In— golſtadt“ nicht verboten worden ſei. Gegen Schund und Schmutz werde noch lange nicht energiſch genug vorgegangen. Beim Reichs⸗ wahlgeſetz müſſe das Wahlalter heraufgeſetzt werden. Die Gottloſenzentrale könne in Deutſch⸗ land nicht geduldet werden. Abg. Dr. Löwenſtein(S.) verteidigt die Haltung der Sozialdemokraten im Aus⸗ ſchuß gegen den kommuniſtiſchen Antrag auf Aufhebung des Remarque-Film⸗Verbots. Er wendet ſich dann gegen Ausführungen des Abg. Mumm zum Reichsſchulgeſetz und meint, die Sozialdemokraten werden ein ſolches Geſetz nur annehmen, wenn es die Verfaſſungsgrund⸗ ſätze nicht verletzt. Die Berufsſchule müſſe aus⸗ gebaut werden, auch ſei das neunte Schuljahr notwendig. Abg. Hofmann⸗Ludwigshafen(3.) weiſt auf die große kulturelle Bedeutung des Rund⸗ funks hin, deſſen Hörerſchaft in Deutſchland jetzt ſchon 3 Millionen überſchritten habe. Das Reichsbühnengeſetz ſollte endlich kommen, vor allem ſollte der Bildungsausſchuß des Reichstags wieder mehr Arbeitsmöglichkeitt bekommen. Im vorigen Reichstag hat er brach gelegen und wir ſind geiſtig„ſtempeln“ gegan⸗ gen. Ein Reichsſchulgeſetz muß endlich kom⸗ men. Der Redner ſetzt ſich dann für ſtärkere Förderung der Turn- und Sportbewegung der Jugend ein. Von den Kommuniſten iſt ein Miß⸗ trauenstag gegen den Innenmini⸗ ſter Dr. Wirth eingegangen. Nach 7 Uhr wird die Weiterberatung auf Donnerstag(3 Uhr) vertagt. Die Einigung in Indien Abkommen zwiſchen Gandhi und dem Vizekönig vom Kongreß gebilligt Trauerkundgebungen(Harteals) und anderen politiſchen Bewegungen der letzten elf Monate am meiſten zu leiden hatten. Es wird allge⸗ mein erwartet, daß die Handelsgeſchäfte eine Wiederbelebung erfahren werden, während die von der Konferenz am Runden Tiſch in London begonnene Ausſprache hier fortgeſetzt wird, um zu einer Einigung über eine künf⸗ tige Verfaſſung Indiens zu gelangen. Reich und die Deutſchen in Oeſterreich bilden eine Schickſalsgemeinſchaft. Unſere gemein ſchaftliche Geſchichte kennt viele ſchwere Zeiten. Aber immer find wieder lichtvolle Perioden gefolgt. Wenn das deutſche Volk aller Stämme brüderlich zuſammenſteht, dann wird ihm eine Zukunft gewiß ſein, auf die es nach ſeinen Leiſtungen auf allen Gebieten menſchlicher Be tätigung berechtigten Anſpruch hat.“ Reichskabinett und Sozialdemokratie odz. Berlin, 4. März. Reichskanzler Dr. Brüning hatte am Mittwoch Abend eine neue Beſprechung mit den ſozialbdemo⸗ kratiſchen Führern. Die Verhandlungen wurden nach kurzer Zeit auf Donnerstag Vormittag vertagt. Die geplante Fraktions⸗ ſinung der Sozialdemokraten fand am Mittwoch Abend nicht mehr ſtatt. Ebenſo wurden die Fraktionsſitzungen der Deut⸗ ſchen Volksnartei und des Zentrums abge⸗ ſagt. Der Reichskanzler hatte ferner mit dem Führer der Deutſchen Volkspartei, Dr. Dingeldey, eine Beſprechung. nb. Berlin. 4. März. Im Reichstag wur⸗ de heute Abend lebhaft ein Artikel des „Abend“ beſprochen, den man ziemlich allge— mein als Symtom der Entſpannung in dem Verhältnis zwiſchen der Sozialdemokratie und dem Reichskabinett wertete. Die Tatſache, daß auch heute Abend wieder Verhandlungen ſtatt— fanden, hat allerdings einigermaßen über— raſcht, da der Artikel des„Abend“ eigentlich darauf ſchließen ließ, daß die Sozialdemokratie zunächſt die weitere Entwicklung der ganzen Etatsverbandlungen abwarten möchte, weil ſie die Ausſichten einer Verſtändigung für einen ſpäteren Zeitvunkt günſtiger beurteilt als für den Augenblick. Der Reichskanzler legt aber wohl Wert darauf, daß ſchon vor Been— digung der zweiten Leſung des Wehretats eine gewiſſe Klärung herbeigeführt wird. Die Ver— handlungen werden weiter gehen, und ſchon darin ſieht man in politiſchen Kreiſen ein Zei— chen dafür, daß diejenigen. die die Situation geſtern ruhig beurteilten. bisher Recht behal— ten haben. Obgleich noch offen iſt, wieweit die ſachlichen Vorausſetzungen einer Einigung ge— geben ſind, wird in dem gegenwärtigen Stand der Dinge immerhin eine zeitliche Entſpan⸗ nung geſehen. Eröffnung des Hauptverfahrens gegen Kürten wib. Düſſeldorf, 4. März. In der Strafſache gegen den Arbeiter Peter Kürten iſt das Hauptverfahren wegen Mordes in neun Fällen und wegen Mordverſuches in ſieben Fällen vor dem Schwurgericht eröffnet worden. Der Hauptverhandlungstermin iſt noch nicht be— ſtimmt, aber für den 13. April ds. Is. in Aus⸗ ſicht genommen. Tagesnachrichten Dr. Schacht beim ſchwediſchen Kronprinzen. wib Stockholm, 4. März. Der frühere deut⸗ ſche Reichsbankpräſident Dr. Schacht wurde heute vormittag vom Kronprinzen, der während der Abweſenheit des Königs die Regierungsgeſchäfte führt, empfangen. Dr. Schacht tritt morgen die Rückreiſe nach Berlin an. Das große Cos gezogen Gewinner in Heſſen und Heſſen⸗Naſſau. Berlin, 4. März. In der heutigen Nach⸗ mittagsziehung der Preußiſch⸗Süddeutſchen Klaſſenlotterie iſt das große Los in Höhe von 500 000 Mk. auf die Losnummer 141 328 ge⸗ zogen worden. Das Los wird in der erſten Abteilung in Achtelloſen in Heſſen⸗Raſſau und in der zweiten in Viertelloſen im Freiſtaat Heſſen geſpielt. Das Ende der Reparationen? nochmals: Schacht und die Reviſion des Vöungplanes Die„Deutſche Rundſchau“(Verlag Ber⸗ lin W. 30) veröffentlicht in ihrem März⸗ heft einen Aufſatz von Reichsbankpräſident a. D. Dr Hjalmar Schacht, der die Rechtsgrundlagen zeigt, auf denen jede Reviſions⸗-Forderung auſbauen muß. Wir geben im ſolgenden mit Erlaubnis des Verlags einige Abchnitte aus dieſem unge- mein wichtigen Aufſatz wieder. Sie bilden eine treffliche Ergänzung zu unſerem Ar⸗ tikel„Senationelle Feſtſtellung Schachts“. Der deutſche Löſungsvorſchlag akzeptierte grundſätzlich, daß Deutſchland die ſogenannten Reparationsanſprüche bis zu einer vernünftigen Grenze der deutſchen Leiſtungsfähigkeit erfüllen ſollte. Für die Bemeſſung der deutſchen Lei⸗ ſtungsfähigkeit greift das Memorandum zurück auf die Grundſätze. die der amerikaniſche Staats— ſetretär Mellon ſeinerzeit für die Schuldenver— handlungen mit den Alliierten aufgeſtellt hatte. Was die deutſche Leiſtungsſähigkeit anlangte, ſo gab das Memorandum eine knappe Darſtel— lung der derzeitigen troſtloſen deutſchen Wirt— ſchaftsſtrukttur und verwies in erſter Linie da⸗ rauf, daß durch die Entſcheidungen der Frie⸗ densverträge Deutſchlands landwirtſchaft— liche Erzeugung in einem Umfange ge— ſchwächt worden ſei, die unter allen Umſtänden wieder wettgemacht werden müſſe. Die deutſche Lebensmittelverſorgung ſei in einem Maße vom Auslande abhängig geworden, das unmöglich zu ertragen ſei und einer Reparationslöſung in— folge der zur Zeit notwendigen Lebensmittel importe entgegenwirke. Der zweite Grundgedanke des deutſchen Lö— ſungsvorſchlags war die Wiederherſtellung einer eigenen Rohſtoffbaſis in weniaſtens einem gewiſſen Umfange, nachdem Deutſchland ſeiner Kolonien und damit der in den Kolonien in kräf— tigem Aufblühen begrifſenen Rohſtofferzeugung beraubt worden ſei. Der dritte Leitgedanke endl. war der in unzäh— ligen volkswirtſchaftlichen Arbeiten über das Reparationsproblem immer wieder zum Aus— druck gebrachte Satz, daß Deutſchland nur aus einer Steigerung ſeines Exportüberſchuſſes Reparationen zahlen könne. Die deutſche Reparationsleiſtung müſſe deshalb in einer gewiſſen Proportion ſtehen zu dem Um— fange, in dem die Weltmärkte ſich dem deutſchen Handel öffnen würden. Keine neue Weisheit, ſondern eine pure Selbſtverſtändlichkeit. Statt auf alle dieſe Gedankengänge einzu— gehen, brachten es die politiſchen Einflüſſe auf der Pariſer Konferenz ſertig, ſämtliche ökonomi— ſchen Erwägungen mit einer Handbewegung bei— ſeite zu ſchieben und eine Zahlenreihe aufzuſtel— len für Deutſchtands Verpflichtungen, die den politiſchen alliierten Mächten Genüge bot. Kein Jahr iſt verfloſſen, ſeit der Ratifizierung des Haager Protokolls, und ſchon taucht das Pro— blem wieder auf. Wir ſtehen in kürzeſter Friſt, und viel eher, als es den Politikern lieb iſt. vor ſeiner Neuerörterung. Da iſt es von größter Wichtigkeit feſtzuſtellen, doß der Youngplan trotz aller politiſchen Beeinfluſſung doch die ökonomi— ſchen Vorausſetzungen und Vorbedingungen für die Reparationszahlungen genügend eindeutig formuliert hat, um darauf eine Neuerörterung baſteren zu können. Ja, ſtürker als der Dawesplan, betont der Hvung⸗ plan, daß die Steigerung der deutſchen Zah⸗ lungsfähigteit nicht ohne die aktive Unter- ſtützung der übrigen Mächte eintreten kann, und legt dieſen Mächten deshalb die Verpflich⸗ tung auf, für eine ökonomiſche Löſung des Reparationsproblems einzutreten. die ſich damit Die große Frage, jetzt für die alliellen Mächte ergibt, iſt die, ob ſie dieſe Parna Noman von Max v. Weißenthurn. „Vielleicht— vielleicht doch! O, bitte, bitte, Kapitän Hulme,— ich weiß, Sie lieben mich nicht, aber erfüllen Sie mir dieſe eine Bitte: verſchaffen Sie mir eine einzige, letzte Zuſam⸗ menkunſt mit ihrem Vetter Gottfried!“ „A, Mr. Ledward!“ Wie eine Zauberformel fielen die Worle in die überaus heikel werdende Situation, und ſich umwendend ſah Ledward Hulme ſich Frau Herryot gegenüber, die ihn vom Fenſter ihres Zimmers aus kommen ſah und ihm ent⸗ gegeneilte. Durch einen Blick gebot ne ihm jetzt, ſich ihr anzuſchließzen. „Endlich— endlich biſt du gekommen!“ raunte ſie ihac zu, indem ſie im Weiterſchrei⸗ ten einen ſcheirfer Blick auf Virng hinüber⸗ warf.„Was lelſt du von unſecer intereſſan⸗ ten Patienti!?“ Ledward ſolgee der Rich ung chtet Argen, die auf dem jungen Mödchen ruhten, welches mit geſchloſſenen Augen daſaß. Die Blaſſe ih⸗ rer Züge ließ ihn annehmen, daß ſie ohnmäch⸗ tig geworden ſei, und er brachte dieſe Voraus⸗ ſetzung zum Ausdruck. „Und wenn ſie es wäre?!— Z31lie wird ſchon für ſie Sorge tragen! Komm nur!“ Ihm blieb nichts übrig, als der Aufforde⸗ rung Folge zu leiſten, dabei ſah er aber noch, wie ſich Zelie über das junge Mädchen beugte und ſcheinbar zu ihr ſprach, worauf Varna ihrer Bewegungen wie ſchwach und erſchöpft Erhöhung der deutſchen Zahlungs fähigkeit mit herbelfüßren helſen und durch Oeffnung und Finanzierung der Märkte die Kaufkraft für deutſche Waren ſteigern wellen. Wallen ſie das nicht. ſo liegt nur die andere Löſung vor, auf Reparationsleiſtungen zu verzichten. Der Youngplan hat ſich nicht begnügt mit dieſer bloßen Gegenüberſtellung, ſondern er hat in der Bank, für internationalen Zahlungsausgleich eines der Mittel angegeben. um zur Löſung des Problems im poſitiven Sinne beizutragen Die Aufſchließung und Finanzierung neuer Märkte durch gemeinſchaftliche internationale Arbeit ein⸗ ſchließſich Deutſchland erkannten die Noungſach⸗ verſtändigen einſtimmig als ein wirkſames Mit⸗ tel, um Deutſchlands Export z. Hilfe zu kommen. e witb. Leipzig, 4. März. Zum Beſuch der Meſſe ſind zahlreiche Mitglieder des Berliner diplomatiſchen Corps in Leipzig eingetroffen, u. a. der türkiſche Botſchafter Kemaletti Sam: Paſcha, der Botſchafter der Vereinigten Staa— ten von Amerika Sackett, der ruſſiſche Bot⸗ ſchafter Chintſchuk, der norwegiſche Geſandte Scheel, der litauiſche Geſandte Sidzikauskas, der däniſche Geſandte Zahle, ferner die Ge— ſandten von Griechenland, El Salvador, Ar- gentinien, Peru, Afghaniſtan und Perſien ſo⸗ wie der Geſchäftsträger von Finnland und zahlreiche Konſuls und Handelsattaches. Im Alten Rathaus fand heute vormittag ein Empfang zu Ehren der Gäſte ſtatt, bei dem der Vorſitzende des Leipziger Meſſeamtes, Dr Köhler, die egrüßungs-Anſprache hielt. Das Auswärtige Amt war durch Staats- ſekretär von Bülow, die ſächſiſche Regierung durch Miniſterialdirektor Geheimrat Dr. Klien vertreten. Dr. Köhler gab einen Ueber⸗ blick über die Entwicklung der Leipziger Meſſe bis zu ihrer heutigen Bedeutung als inter— nationaler Markt und Hauptausfuhrmarkt Deutſchlands. Für Deutſchland, ſo führte der Redner aus, ſtelle die Leipziger Meſſe den Hauptexportmarkt für Fertigwaren dar. * Die Reiſen der engliſchen Miniſter Hender— ſon und Alexander nach Paris und Rom haben nun doch einen Erfolg gebracht. Zwiſchen Ita⸗ lien und Frankreich iſt eine Einigung zuſtande— gekommen dergeſtalt, daß nun Italien mit Frankreich für die bis 1936 in Ausſicht genom⸗ menen Flottenbauten volle Parität erlangt hat. Doch auch Frankreich iſt bei dem Kompromiß nicht zu kurz gekommen. Es hat ſich die zur Zeit beſtehende Ueberlegenheit über Italien ge— wahrt. Der Kampf um die Tonnage war ohne— hin der erbittertſte. Vor einem Jahr noch auf der Londoner Flottenkonferenz verlangte der franzöſiſche Delegſerte eine Diplomatenbeſuch auf der Leipziger Meſſe Ohne Export keine Reparationen Die Erneuerung der großen Entente 100⸗Millionen⸗Dollaranleihe an Italien— Alles auf Koſten Deutſchlands Flottenüberlegenheit Fragt man ſich, was die Internationale Bank bisher in der Richtung getan hat, was ſie auch gur eingeleitet hat um dieſen Zielen ge⸗ recht zu werden, ſo wartet man vergebens auf eine Antwort. Auch dort findet man kein Ver⸗ ſtändnis für die wirklich großen Aufgaben, die der Poungrlan der internationalen wirtſchaft⸗ lichen Zuſammenarbeit geſtellt hat. Es iſt der Internationalen Bank gegangen wie Herrn Tardieu im Haag, der glaubte, ſich über die wirtſchaftlichen Vorausſetzungen des Voung⸗ planes hinwegſetzen zu können. Die wirtſchaft⸗ liche Löſung des Reparationsproblems iſt da⸗ mit wieder einmal vorerſt begraben worden. Aber ſie wird noch einmal auſerſtehen und ent⸗ weder zum wirklichen Frieden führen oder für immer das Zeitliche geſegnet haben. N N D Deutſchland könne auf die Dauer Repara⸗ tionszahlungen nur leiſten, wenn die an⸗ deren Länder, insbeſondere die Rohſtoff⸗ länder, ihm ſeine Fertigwaren abkaufen. Sonſt bleibe Deutſchland nur übrig, ſeine Einfuhr zu droſſeln. Im Namen der Gäſte antwortete der türkiſche Botſchafter Kemaletti Sami, der zunächſt darauf hinwies, daß die im Jahre 1929 einge⸗ tretene und noch heute herrſchende Weltwirt⸗ ſchaftskriſe viel größere Leiden hervorgerufen habe, als der Weltkrieg. Die Welt von dieſem Unglück zu befreien, ſei die Pflicht aller den— kenden Menſchen. Die Kräftigung der inter⸗ nationalen Wirtſchaftsbeziehungen ſei, ſo fuhr der Botſchafter fort, das beſte Mittel, die Völ⸗ ker einander näherbringen und den Welt⸗ fricden zu feſtigen. Die hohen Verdienſte der Leipziger Meſſe um dieſe hehren Ziele müſſen hierbei mit Dank erwähnt werden. Der Bot⸗ ſchafter wünſchte zum Schluß der Leipziger Meſſe Erfolg und dem deutſchen Volk, das die ſchwerſten Schickſalsſchläge durch unermüdliche Arbeit und angeborene Ordnungsliebe über⸗ wunden habe, Glück und Gedeihen. Anſchließend beſichtigten die Diplomaten die Meſſehäuſer der inneren Stadt. Frankreichs über Italien in Höhe von 244000 Tonnen. Jetzt begnügt ſich Frantreich mit etwa 150 000 Tonnen. In dieſen Kampf griff auch England ſehr ſcharf ein In London verlangte England gegen⸗ über Frankreich eine Flottenüberlegenheit von 700 000 Tonnen. Heute begnügt ſich England mit etwa 630 000 Tonnen. Italien hat jetzt wohl wenigſtens bis 1936 den Paritätsanſpruch zu⸗ rückgeſtellt, ihm iſt dafür eine Tonnage von 480500 000 zugeſtanden worden. Bei der Flottenkonferenz von 1936 werden aber dieſe Fragen wiederum aufgerollt und Maria Joſe und ihr Gatte Kronprinz geb. Prinzeſſin von Humbert von Italien Belgien Wie gemeldet, ſoll eine Scheidung des erſt im vorigen Herbſt vermählten italieniſchen Kron⸗ prinzenpaares bevorſtehen. Die Ehe ſoll ſehr un⸗ glücklich ſein. den. Frankreich weiſt jetzt ſchon daraufhin, daß es ſeinen Vorſprung gegenüber Italien in voller Höhe gewahrt wiſſen müſſe. Und auch Italien beſtand auf der ausdrücklichen Feſtlegung, daß die jetzt getroffenen Abmachungen keinen vertrag⸗ lichen Charakter haben, ſondern nur Verein⸗ barungen darſtellen, die eine Baſis abge⸗ ben können für den gleichzeitigen Beitritt Italiens und Frankreichs zum Londoner Abrü⸗ ſtungsabkommen vom 22. April 1930. Alle Regie⸗ rungen bewahren ſich ihre volle Freiheit in der Verteilung der künftigen Tonnage in den einzelnen Schiffsklaſſen. Immerhin bedeutet die jetzt vollzogene Eini— gung eine neue Entwicklung in der Weltpolitik. Wir finden wiederum Mächte zuſammenge⸗ ſchloſſen. die einſt zur Entente gehörten, die als erbittertſte Gegner der deutſchen Abrü⸗ ſtungsforderungen anzuſehen ſind, mit denen die deutſchen Delegierten auf der groſten Ab rüſtungslonſerenz im Frühjahr 1932 die Klinge zu kreuzen haben. Gerade weil Rom, weil Paris und London zufrieden ſind mit dem Flottenkompte ni, mit dem Zwiſchenerſolg bis 1936, müſſen wir in Deutſchland umſo aufmerkſamer die weitere Entwicklung der Flottenfragen verfolgen, um nicht eines Tages vor größte Ueberraſchungen uns geſtellt zu ſehen. Wie WTB. aus Newvork berichtet, ſagt Eve⸗ ning Poſt in einem Leitartikel, daß die Verſtän⸗ digung eine weitere Klärung des politiſchen Ho⸗ rizontes zur Folge habe und nicht ohne günſtige Rückwirkungen auf die Wirtſſchaftsfragen bleiben könne, mit deren Löſung ſich zurzeit die ganze Welt beſchäftige. Times meldet aus Paris, daß bereits Verhandlungen über eine größere Anleihe an Italien im Gange ſeien. Man ſpreche von 100 Millionen Dollar. Die Warſchauer Blätter feiern die„Erneu⸗ erung der großen Entente“. Das natio⸗ naldemokratiſche ABC ſagt, daß die Erneuerung der alten Entente vor allen Dingen gegen die Verſuche Deutſchlands, den Weltfrieden zu er— ſchüttern, gerichtet ſei. Zweifellos werde Italien auch die reviſionſſtiſchen Beſtrebungen fallen laſſen.. Otto Reutter geſtorben enb. Berlin, 4. März. Otto Reutter, Deutſch⸗ lands erſter Humoriſt, iſt geſtern abend gegen 11 Uhr in Düſſelborf an den Folgen einer Herz- attacke geſtorben. Der Künſtler hat ein Alter ſicher nicht ohne neue, harte Kämpfe gelöſt wer⸗ von 61 Jahren erreicht. . ——Uäꝓ— ee s ſie ſich fühlen mußte. Frau Herryot und Ledward blickten ihr nach, ſolange ſie ihrer anſichtig werden konn— ten. „Ein hübſches Stück Arbeit, das du da vollbracht haſt.“ „Was willſt du damit ſagen?“ „Nun, der Zuſtand, in dem ſich das Mäd⸗ chen befindet. Sie iſt in meinen Augen eine Sterbende!“ „Und wenn ſie es wäre? Ich habe einfach ein Programm durchgeführt, das du erſannſt!“ „Das Programm beſtand darin, Varna aus dem Wege zu räumen. Es lag nie und nimmer in meiner Abſicht, daß du einen Mord begehen ſollteſt.“ „Wirklich nicht? Nun, vielleicht habe auch ich das Endreſultat anfangs nicht ins Auge gefaßt. Aber was willſt du? Es lag mir eine Arbeit ob und ich habe dieſelbe durchgeführt. Varna Leslie ſollte von dem Graſen von Saint Maure ferngehalten werden; um dies zu bei erkſtelligen, bedurfte es einer gewiſſen Taktik, die wir dann auch geſchickt in Anwen⸗ dun z brachten, und wie ich denke, mit Erfolg! Das Mädchen iſt für die Leslies ſowie für den Grafen von Saint Maure, ſo gut wie tot; wenn ſie bei dem ganzen Vorgehen gelitten hat, ſo kann man das nur als naturgemäß be⸗ zeichnen. Sie hat eine ſchwächliche Konſtitu⸗ tion, litt eine Zeitlang unter einem ſchleichen⸗ den Fieber, das ſie ſich durch eine Erkältung gezogen hatte, nud brachte auf dieſe Weiſe ihre Kräfte vollſtändig herab. Dennoch aber brauchte ſie unter dem Daſein, das ſie nun be⸗ ſich mit allen Anzeichen größter Mühe aufrich⸗ 90 reits ſeit drei Monaten geführten Mord kann alſo keine Rede ſein!“ „Hat ein Doktor ſie behandelt?“ „Wo ſollte ich einen Arzt herbeiſchaffen. dem man hätte vertrauen können?“ „Dann tuſt du gut daran, ſchnellſtens das Perſäumte nachzuholen. Wenn ſie ſtirbt and du keinen mediziniſchen Beiſtand gehabt haſt, können daraus die größten Unannehmlich⸗ keiten für uns erwachſen.“ „Du redeſt heute ganz anders als ſonſt!— Ein Arzt? Was ſoll uns ein Arzt?! Wir ön⸗ nen heute nicht mehr zurück. Das Mädchen muß ſterben. Nur ihr Tod bringt uns die Ruhe und die Freiheit, die wir brauchen, um handeln zu können, wie wir es müſſen, um zu unserem Ziele zu gelangen. Erſt wenn ſie tot und unter fremden Namen begraben iſt,— erſt dann haben wir Ruhe vor ihr und völlig freie Hand. Erſt dann können wir daran denken, unſere Pläne unbeſchränkt zur Aus⸗ führung zu bringen!„Oder“, und ein unſäg⸗ licher Hohn klang durch ihre Worte,—„oder weißt du am Ende einen anderen, beſſeren Rat und Weg, der uns zum Ziele führt?“ „Du weißt nur zu gut, daß es keine Um⸗ kehr mehr gibt, nachdem du einmal ſo weit gegangen biſt, wie es nie und nimmer in meiner Abſicht lag. Das wiederhole ich dir!— Aber was nützt es mir, wenn ich mich dagegen auftehnte? Wir ſind einmal aneinanderge⸗ ſchmiedet wie zwei Galeerenſklaven und was du auch unternimmſt, ich muß daran teilneh⸗ men, ob ich will oder nicht!“ damit ich mit dir— nicht längſt in deinen Rechte ſein, wenn du damals, als die Chancen ſo günſtig wie nie nachher wieder ſtanden, mehr Mut und Feſtigkeit bewieſen hätteſt, das einzige Hindernis, das dich vor dem Majoral trennte, aus dem Wege zu räumen? Aber du warſt immer ein Feigling und biſt er heute noch, und eine wahrßaft blinde Liebe iſt es zu nennen, mit der i dir anhing und dir treu blieb all die Jahre der harten Prüfung hin⸗ durch, die deine einſtige Anſchlüſſigkeit über uns beide verhängt hat! Denn könnteſt du ſonſt jetzt von neuem darin ſchwanken, was geſchehen muß? Es gibt für uns keine Mög lichkeit mehr, als die eine, das Mädchen muß verſchwunden bleiben,— auf welche Weiſe wir das anſtellen, ſoll mir gleichgültig ſein, und ihr Liebhaber muß ihr vorangehen oder folgen auf der großen Reiſe, von der es keine Wiederkehr gibt!“ „Das heißt, wenn das Schickſal, oder wie willſt du es ſonſt nennen?— uns keinen Strich durch die Rechnung macht! Nicht ohne Grund bin ich hierher gekommen.— Ah, du kannſt auch noch erſchrecken! Nun denn, in Kürze: Iſt dir die Möglichkeit denkbar, daß das Mädchen ein Lebenszeichen von ſich in die Außenwelt ſenden könnte?“ Ihr Fuß ſtockte. Aus ihrem Geſicht wich jede Spur von Farbe und zitternd ſtreckte ſie die Hände vor. „Rede— rede ohne Umſchweife! We geſchehen?““ 8 8 Jortſetzung folgt. Lokale Nachrichten Zur Berufswahl 1931. Was willſt Du werden? Es naht in einigen Wochen wieder die Zeit, zu der neue Kräfte, junge Menſchen, die der Schule entwachſen ſind, dem Berufe leben zugeführt werden. Dieſer Zeitpunkt der entſcheidenden Berufswahl iſt ſowohl für den Berufsergreifenden wie für die Be⸗ rufsarbeit, für den Beruf und die Berufsgemein⸗ ſchaft von nicht zu unterſchätzender Wichtigkeit. Unſere heutige Wirtſchaftsloſung lautet: Er⸗ ſtrebung des Höchſt⸗ und Beſimaßes der Rationali⸗ ſierung unſeres geſamten Berufs- und Wirtſchafts⸗ lebens. Dies iſt aber nur möglich auf dem Wege einer ratipnellen Einordnung der verfügbaren Kräfte in den ſtaatswirtſchaftlichen Organismus und dieſe Einordnung iſt gleichbedeutend mit einer wohlbe— dachten, ziel⸗ und planbewußten Berufsberatung und Berufswahl. Durch unſer heutiges trauriges Wirtſchafts— leben dürfen wir uns von keiner Augſtpſychoſe bei der Berufswahl leiten laſſen. Daß die Gegenwart keine normale Zeit darſtellt und daß wieder einmal beſſere Zeiten eintreten werden, muß uns veran— laſſen, nicht durch allgemeines Abraten, durch ein Sichgehenlaſſen, unſeren zur Entlaſſung Kommen⸗ den den Mut zur Arbeit zu nehmen. Denn die Be— rufswahl iſt ja nicht entſch idend für die 3 bis 4 Jahre Lehrzeit, ſondern die Berufswahl iſt für die ganze Lebensdauer beſtimmend. Die beſten wirtſchaftlichen Ausſichten werden die Berufe abgeben, die von dem Berufsſuchenden auf Grund ſeiner körperlichen u. geiſtigen Eignung und Neigung ergriffen wurden Nicht nur allein die glaubliche Ausſicht auf ſpäteres geſichertes Leben ſoll das primäre ſein, ſondern der Berufs- wunſch und die Geſtaltungsart desſelben muß ſich aufbauen auf Luſt u. Liebe, körperlicher u. geiſtiger Geeignetheit ſür den gewünſchten Beruf. Der Be⸗ ruf darf nicht nur Lebensunterhalt, ſondern er muß Lebensinhalt ſein. Nun noch einige für die Berufswahl zu be— achtende Punkte: Keine allzu große Abbehebung der Schulhöhe anſtellen, denn Lebens⸗ und Schulleiſtungen ſind verſchieden. Eine gute Allgemeinbildung wird ge— wöhnlich immer eine gute praktiſche Lebensleiſtung hervorbringen. 2. Beſtmöglichſte Ausnutzung der Schul- und und Lehrzeit, Kenntniſſe erhöhen die Arbeitsver- vermittlung. 3. Keine äußerlichen Bewertungen der Berufe anſtellen, denn nur die Leiſtungs fähigkeit im Be⸗ ruf und der Wille dazu vermag ſich in jedem Be— ruf durchzuſetzen. 4. Nicht an die geſellſchaftlichen Ausſichten des Berufes klammern, denn keiner weiß heute ge— nau, ob es im ſpäteren Wirtſchaftsleben überhaupt noch geſellſchaftliche oder wirtſchaftliche Berufsaus- ſichten gibt. Ob es künftig noch einen ficheren Beruf gibt, iſt ebenſo fraglich. Ich denke nur an die ausſterbenden ſog. Berufe. 5. Bei der Berufswahl nicht ſondern den Grundberuf erlernen. 6. Als beſte wiriſchaftliche Vorausſetzung nur die Neigung, die körperliche und geiſtige Eignung anſehen. Bei all dieſen Fragen, Erörterungen und Be ſchlüſſen, bei allen Fragen der Berufswahl will die Berufsberatungsſtelle den Eltern und Schul— enklaſſenen ein Helfer ſein. Im eigenſteu Intereſſe kaun deshalb Allen geraten werden, ſich rechtzeitig bei den Berufsberatungsſtellen der Arbeitsämter Rat und Auskunft zu holen. Die Berufsberatungsſtelle des Arbeitsamtes Mannheim hält wie früher auch in dieſem Jahre durch den Berufsberater Herrn Diplom-Handels— lehrer Joſef Weſtermann in Viernheim in der Goetheſchule ihre Sprechſtunden ab und zwar iſt dafür noch der Dienstag, 24. März vorgeſehen. ſpezialiſieren, „Erziehungsbeihllfen für Kriegerwaiſen ge⸗ kürzt. In einem Erlaß des Reichsa beitsmini⸗ ſters an die nachgeordneten Verwaltungsorga⸗ ne wird darauf hingewieſen, daß die Ausgaben 5 Erziehungsbeihilfen in der Zeit vom 1, April bis 31. Dezember nicht zurückgegangen ſind, obwohl die Zahl der verſorgungsberechtig⸗ ten Waiſen ſich von Monat zu Monat ver⸗ ringert hat. Der naturgemäße Rückgang der Zahl der verſorgungsberechtigten Walſen hat bedingt, daß für das Rechnungsjahr 1931 ein um zwei Millionen Reichsmark getürzter Be⸗ trag für Erziehungsbeihilſen nur noch zur Ver⸗ lügung geſtellt wird, der unter keinen Umſtän⸗ ben überſchritten werden darf. Wie uns der Preſſedienſt des Reichsverbandes Deutſcher Kriegsbeſchädigter und Kriegsh nterbliebener mitteilt, ſind aus dieſem Grunde die Richtlini⸗ en über die Gewährung v. Erziehungsbeihilfen mit Wirkung vom 1. April 1931 mit folgender Maßgabe geändert worden:„Die Erziehungs⸗ ihilfe beträgt Mk. 10.— monatlich. Sie kann bis auf Mk. 20.— und in ganz beſonders ge⸗ lagerten Einzelfällen bis auf Mk. 30.— monat, lich erhöht werden“. Die bisherige Staffelung der Erziehungsbeihilfen betrug Mk. 10.—, 25.— und 35.— monatlich ſodaß mit der Neuordnung die Mittel⸗ und Höchſtſtufe der Erziehungs⸗ beihilfen um je Mk. 5.— gekürzt worden iſt. Der Erlaß greift in die perſönlichen Verhältniſſe der an ſich in der Verſorgung ſtets benachteiligten Hinterbliebenenkreſſe außerordentlich hart ein und hat bem Reichsverband Deutſcher Kriegs⸗ lünterbltebenen Anlaß zu ernſthaften Vorſtel⸗ ungen im Reichsarbeitsminiſterium gegeben. Die Frage wird auch zum Gegenſtand der in fa— 9 9 5 Sitzung des Reichsaus⸗ iegsbeſchädigten⸗ und Kriegshin⸗ Kewerzen wen, be Ablauf wichtiger Auſwertungsfriſten. Wich⸗ Aufwertungsfriſten laufen am 31. März ds. Is. ab. Anträge auf Umſchreiben der noch in Papiermark eingetragenen Aufwertungs⸗ hypotheken in Goldmark ſowie Anträge auf Wiedereintragung gelöſchter Hyptheken müſſen ſpäteſtens am 31. März 1931 bei dem zu⸗ ſtändigen Grundbuchamt eingegangen ſein. Iſt der Antrag nicht rechtzeitig geſtellt, ſo erliſcht die aufgewertete Hypothek und wird die alte Papiermarkeintragung von Amts wegen ge— löſcht. Es gibt keine Wiedereinſetzung in den vorigen Stand. Der Gläubiger verliert ſein Recht durch Verſäumung der Friſt endgültig Grundſtückseigentümer können den ihnen durch das Aufwertungsgeſetz gewährten Rangvorbe halt ebenfalls noch bis zum 31. März ausnüt zen. Es empfiehlt ſich dringend, die Anträg— rechtzeitig zu ſtellen und nicht bis zum letzter Tage zu warten. N Wetterbericht. Von dem ozeaniſchen Wirbel her erſtreckt ſich über den Kanal, Frankreich und Süddeutſchland hinweg eine ſchmale Tief— druckrinne, in der Luftmaſſen ſtark gegenſätz— licher Temperatur zuſammentreffen, wobei es in dieſen Gebieten zu erheblicher Niederſchlags— tätigkeit kommt. Im Alpengebiet ſind z. B. ſoft geſtern ſehr ſtarke Regenfälle niedergegangen, die teilweiſe Tagesmengen von mehr als 20 mm. erreichten. Am Nordrande der Ninne be— ſtehen die Niederſchläge in Deutſchland meiſt aus Schnee. Die Tiefdruckrinne dürfte eine Verbreiterung nach Norden erfahren, ſo daf auch unſer Gebiet vorübergehend ſtärker in den Bereich der Niederſchlagstätigteit einbe zogen werden dürfte. Stärkerer Druckfall bei Irland läßt auch erwarten, daß die Großwe terlage allmählich eine Umgeſtaltung erfä — Ueberwiegend bedeckt, Fortdauer der 9 derſchlagstätigkeit(in den Niederungen teile Schnee, teils Regen), in Richtung veränder liche Winde, etwas milder.— Nachlaſſen de Niederſchlagstätigkeit, doch noch nicht trocken Temneraturen meiſt über Null 0 * 1 Heſſ.Perſonalnachrichten Ernannt wurde Richard Tauber ii .„ Richard Ta r ſing e i 17 Ci ala der Rechnungsrat Friedrich lichard Tanber ſingt ab heute im U. T. Filmpalaſt. Wilhelm Heger in Darmſtadt zum Bärodirektor e e 3 großen Tauber⸗Filme in ſeinem am 28. Februar bei dem Landesſtatiſtiſchen Amt in Darmſtadt mit Wirkung vom 1. April 1931 an. finanzverwaltung— heimer wurde zum Regierungsaſſeſſor in der; Reichsfinanzverwaltung ernannt. (Reichs⸗ Landesfinanzamt Darm lockende ie 11 ene Ziel. ſtadt). Der Heſſiſche Regierungsaſſeſſor Dr. Dex: nicht Heſſiſche Perſonalnachrichten. Heſſiſches Mi⸗ giſterium für Kultus und Bildungsweſen. Er⸗ ledigte Stelle: Erlebigt iſt die Lehrerſtelle fil; einen evangeliſchen Lehrer an der Volksſchui⸗ in Rehbach, Kreis Erbach, Dienſtwohnung iſt vorhanden und frei.— Aus dem Schuldienß. itlaſſen wurde: Am 17. Febr. die Lehrer! ' niſe Schill, geb. Claß, an der Volksſchule zu Oſthoſen, Kreis Worms, auf ihr Nachſuchen mit Wirkung vom 1. Febr. 1931 an.— In den Ruheſtand verſetzt wurde: Am 24. Febr. der Oberſtudienrar Dr. Heinrich Willenbücher an dem Realgymnaſiun zu Mainz auf ſein Nachſuchen, vom 1. März 1931 an. Das Lied vom alten Markt Die glühende Gaſſe— Ein reelles Geſchäft, 3 Filmſchlager defi Frwerbslaf J 40 f im Cefipa. Erwerbsloſe 1. Platz 40 Pfg. Die beliebten Freitags Vorſtellungen die ſck immer eine beſondere Vorſtellung war, Zukunft auf 2 lag verlegt So die erſte r ſeitherigen Freitags einfinden zumal ein ganz ar tionelles Programm zu 1. Ein ruſſ. N. do 5 Programm iſt iſt ein morgen Freitag be Heute Erwerbs! * c y. Dem U. T. P. iſt es wiederum gelungen, führung zu bringen. So zeigt man ab ben erſten neueſten 100proz Tauber-Tongroßfilm„ gie“ zumal uwerk noch gezeigt wurde. Richard Tauber wird alle 1 Ein abgeſeimter Schwindler „Graf Hohenberg“ im Ordenskleide Wiesbaden, 3. März. Im katholiſchen Pfarr— amt in Bingen erſchien eines Tages ein Mönch im Ordenskleide der Benediktiner u. begehrte um Aufnahme. Der Geiſtliche gewährte dem „Grafen Hohenberg“, wie ſich der„Mönch“ nannte, die Bitte. Am anderen Tage ſuchie der Graf das Kloſter auf, wo er bewirtet wurde, aber in Abweſenheit der beiden Kapläne in einem unbewachten Augenblick deren Schreibtiſche revidierte, aus dem einen 20.— Mark aus dem anderen einen weiteren Geldbetrag ſtahl und dann ſich mit Dankes— worten empfahl. Der Diebſtahl wurde bald gemerkt und die Ermittelungen nach dem ane geblichen Mönch Grafen Hohenberg ſetzten ein. Der Rüdesheimer Polizei war er kein Unbe— kannter, denn einige Tage vorher hatte der „Theologe Karl von Hohenberg“ im Jagd— ſchloß Niederwald bei Rüdesheim logiert, diniert und nach Hinterlaſſung der Zechſchuld die Platte geputzt. Eine geraume Zeit dauerte es, bis man den„Mönch“ feſtnahm. In Nauen, Leipzig und Hamburg hatte er inzwi⸗ ſchen Zechprellereien begangen und erſten Hotel Hamburgs, wo er Logis men hatte, einem Arzt 100 Mark Brieftaſche geſtohlen. Bei ſeiner Ve ſtellte es ſich heraus, daß er den gräflichen Namen zu unrecht führte und es ſich um den 22 Jahre alten, aus der Gegend von an der Donau ſtammenden und aus Oeſter— reich flüchtig gegangenen i Krems Karl Sebaſtian [Heile handelt. Zur Zeit verbüßt graf eine Gefängnisſtrafe in Hamlk Vom Strafgericht in die Nachricht ein— gegangen, daß Heile ſechs Monate ſchweren Kerkers wegen Diebſtahls zu verbüßen habe. Das Schöffengericht Wiesbaden verurteilte geſtern den Pſeudografen wegen Betrugs, Diebſtahls und falſcher Namensführung unter Einbeziehung der von den Gerichten Ham— burg, Nauen und Leipzig gegen ihn erkannten Gefängnisſtrafen zu einer Geſamtgefängnis— ſtraſe von acht Monaten und einer Haft von einer Woche. geo 37 Wien iſt Das raktiſch erprobt amerikaniſche Luftſchiff„Los Angeles“(früher Z. U. 3) am Anlermaſt des amerikani⸗ ſchen Kriegsſchiffs„Patoka“. Um ein enges Zuſammenwirken von Luft ſchiff und Kriegsflotte zu ermöglichen, iſt das amerikaniſche Kriegsſchiff„Patoka“ mit einem Zeppelin-Ankermaſt verſehen worden. Bei den diesjährigen Flotteimanövern an Panamadenkmal wurde dieſe Einrichtung zum erſtenmale Aefiſtelin anheit am Hast eines Nxiegssefiſ es wohnerſchaft Vier Beſucher in ſeinen Bann ziehen. Im 2. Teil bringen wir noch einen ſtummen Spitzenfiln „Variteſterne“, eine Glanzleiſtung der ſtummen Kunſt. Darum auf ihr Filmfreunde oder Film⸗ feinde, auf ihr Richard Tauber⸗Anhänger, hier ſteht eine unüberbietbare Spitzenleiſtung auf dem Spiel⸗ plan, die alle ſehen müſſen. Parole Richard Tauber. Sport und Spiel. T. G Sport. Parole: Sportler, Sonntag auf dem T.G.Platz Es geht um die Führung. Viernheim gegen Ilves⸗ heim. Dieſer Kampf ſteigt auf dem T.Gü Gelände Sportler, Zuſchauer, unterſtützt am Sonntag die T G. Spieler, gebt ihnen eine Kämpferſtütze mit eurem Erſcheinen. Denn es wird ein Spiel geben mit allen Freuden. Aber auch mit aller Energie wird da um den Sieg gerungen werden. Ilves- heim, die altbekannte Kampfmannſchaft, in der vor der Hintermannſchaft immer noch der ſchlagſichere Hofmann Peter, ein geborener Viernheimer heraus f und die die beſte Stürmerreihe des 4. Be- beſitzen ſollen, muß am Sonntag zeigen, wie ihr Können reicht. Aber die T G. Spieler gſam villen und ihrer ſtärk— ig in den Kampf gehen, werden alles dara um einen Sieg und ſomit auch die Tabellen hrung zu erringen. Alſo wird es einen Kampf geben, der Sportlerherzen erfreue muß wird die geſamte Ein )jeims, mit ermäßigtem, der Zeit gemäßen Eintrittspreiſe herzlichſt eingeladen Sport⸗Inſerate 2: 1 Sie ent daran 1 5 Au Zu d 2 e . 1 zur Auf⸗ Dieſes Kunſtwerk wird eine große Begeiſterung in Viernheim hervorrufen, z 4 2,30 Bieruzeim Pr.— 61 Unter dieſer Rubrik erſcheinen die Pauſchal⸗ Inſerate der ſporttreibenden Vereine. CCC ² dbb — 1* 23242 Sportoag. A Sportogg. Amicitia 09 E. V. Sonntag März nachm 0 f anf dem Malpensa! upf auf dem Waldſportplatz 1 1. Sp. Vgg. Altrip 1. egen Sportugg. Amicitia 09 1. A ne Kent 3 Uhr Groß 8 9 Vorher jegen Neckarſtadt Verb.⸗Sp ft gegen Altrip 3. aft gegen Altrip 2. M. ſchaft gegen Hüttenfeld ind Anhänger ſind frdl N Der Vorſtand ont. Ju gon NF I ai Deutſche Jugendkraft B'heim. 8 1183 9 5.. 102 E. Sonntag, 8. März 1931 F Fußball A-Klaſſe Anbheim 1. Lau z A.- Viernheim 2. 4 Uhr Viernheim A.-H.— Uhr Abenheim 1.— 1.30 Uhr Abenheim 2.— Viernheim jun. Abfahrt beider Mannſch. 11 Uhr Drehſcheibe 1,30 Uhr Hambach 1.— Viernheim 2. Pr 1,30 Uhr Heppenheim J.— Viernh. J. 1 1,30 Uhr Lorſch J.— Viernheim Igd. 3 Abfahrt der 3 vorherg. M. 11 Uhr Harmonie Neckarſtadt 1. Schi Han dba Freitag abend — 7 44 10 „Harmonie ler— Vlernheim 1. Sch. — Viernheim J. pielerverſammlung in der Zn Maoſyucho. 3 ar f Zum Beſuche ladet freundlichſt ein Die Sportleitung. 1893 März 7. Verbands⸗Spiel m 1.— Viernheim l. Platz. Anfang 1. M. N d wird im Turngenoſſenſchaft Sonntag, den 8. 2,45 Lokal be- 2 Jugen kannt gegeben Freitag abend Spielerverſammlung im w. Roß Handball: Sonntag, den 8. März vorm. 7 Uhr Freundſchaftsſpiel Viernheim 1. Birkenau 1. Freitag abend Hallentrainig für Sportler u. Handballer ans Spielerverſammlung Die Sportleitung. !!!!!! Vereins⸗ Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtanbs⸗, Mit⸗ 5 glieder⸗ u. Generalverſammlungen u. Singſtunden eee ee eee eee e eee 85 G.-V.„Flora“. Freitag Abend 7 Uhr Singſtunde für 1. Tenor und 1. Baß um 8 Uhr 2 Tenor und 2. Baß Der Präſident. G.⸗V.„Sängerbund“. Freitag Abend 8 Uhr Sing ſtunde. Der Vorſtand. „Turnerbund“. Heute Donnerstag nachm. halb 7 Uhr Zuſammenkunft ſämtlicher Spielleute mit Inſtrumenten bei Adam Kühlwein, Rathausſtr M. K. Reichsbund der Kriegsbeſchädigten, Kriegsteilnehmer und Kriegerhinterbliebenen, Ortsgruppe Viern— heim. Samstag, den 7. März abends halb 9 Uhr im Eichbaum Mitglieder-Verſammlung. Um vollzähliges Erſcheinen aller Mitglieder bittet Der Vorſtand. Radfahrer⸗Veren„Vorwärts“. Samstag, den 7. März, abends 8 Uhr, ſindet im Lokal zum Brauhaus Vorſtandsſitzung ſtatt. Vollzähliges Erſcheinen erwartet Der 1. Vorſitzende. Reiſevereinigung der Brieftaubenzüchter. Samstag, den 7. März, wichtige Vorſtandsſitzung im Lokal zur„Erholung“ um halb 9 Uhr. Der Vorſtand. 5 n 5 —— ——̃(——