Central-Film-palast. Reute Donner steg! Wir verlegen unsere bellebte Freitags-Morstellun wieder ein Bomben-Suhlager- Programm. nahlen heute Erwerbslose für I. Platz 40 Ff. 3 Flüimwerke won. Qushitat. 1. Das Lied vom alten Markt. 2. Die glühende Gasse. 3. Ein Ein russisches Meisterwerk, ein Film für Alle. Alles besucht wie Freitags die heutige Sonder-Vorstellung. Ein gewaltiges Sensations-Schauspiel 1. Ranges.: Stets zeigt man ein ausgesuchtes und erstklassiges Programm. Zu dieser Sonder- Vorstel e Donnerstag u. zeige lang reelles Ceschäft. 8 Ein Lustspiel-Schlager zum totlachen. Ein Besuch überzeugt Kath. MHirchenchor Cäcilia Am Freitag, den 6. ds. Mts, abends halb 9 Uhr findet im„Freiſchütz“ unſere diesjährige deneral-Versammung ſtatt, wozu alle aktiven, paſſiven und Ehrenmitglieder herzlichſt eingeladen werden Der Vorſtand. FFF eiw. Feuerwehr. Sonntag, den 8. März, nach⸗ mittags punkt 3 Uhr, findet im„Eich- baum“(Saal) bei Mitglied Kempf unſere diesjährige Generalverſammlung ſtatt. Alle aktiven, ſowie Ehren- und paſſiven Mit⸗ glieder ſind hierzu herzlichſt eingeladen.— Aktive Mitglieder treten in Aniform an. wozu herzlichſt einladet Das Kommando. 4. 2 Der Vorſtand. eisgewerbebereln dernen Einladung. Kommenden Freitag, den 6. März, abends 8 Uhr findet im„Fürſten Alexander“ die dies⸗ jährige ordentliche Generalversammlung ſtatt. Tagesordnung: . Rechenſchaftsbericht „Rechnungsablage und Entlaſtung des Vor- ſtandes Ehrenmitglieds⸗Ernennung . Neuwahl Wahl des Prüfungsausſchuſſes . Handwerkswoche „ Beſchlußfaſſung über die Feier des 40jährigen Beſtehens . Verſchiedenes. Donnerstag Unterhaltung sapend in der Vor ſtadt, 28 S Alle Mitglieder, Ehrenmitglieder, die Innungen und ſonſtige Intereſſenten ſind hierzu höfl. einge⸗ laden. Der Vorſtand. Wochenplan der T. G. Turnſparte: Turnſtunde Dienstag u. Freitag abend 8 Uhr. Turnerinnen: Turnſtunde Donnerstag abend. Handballer: Training Mittwoch und Freitag. Fußballer: Training Dienstag unter Leitung von Haas Andr. Leichtathl.: Hallentr. Dienstag u. Freitag abend⸗ Trommler und Pfeifer: Uebungsſtunde jeden Don. nerstag abend bei Stabführer Fettel. Mandolinenabteilung: Uebungsſtunde jeden Mitt⸗ woch abend bei Genoſſe Mich. Winkenbach. Die Führung. und Donnerstag „ Sonder-Angenol Wachsbeize bse! rotbraun 1 Dose nachgefüllt 50 Pfund gewogen 654 Ia. Wachsbeize beste Qualität, origina! Do mp faff 1 Dose nachgefüllt 80 1 Pfund gewogen 890 flüssi Machsreiniger tr. 1. 20 reinigt und wackst in einem Arbeitsgang. Alle zum Hausputz gehörigen Artikel habe ich bedeutend im Preise ermäßigt! Sie kaufen bei mir reell u. preiswert Rathaus- Drogerie Peter Moskopp Telon 198. Telon 198. 160 Gebetzeiten der jüd. Gemeinde 18. 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Marlin, Geſchäftsſtelle Nathausſtr. heimer A Viernheim e 1 Zeitung(Ciernheimer Bürger⸗Jtg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklau bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt Iunahmel — UAnnahnteſch 17 Auß für Inſerate und mittags uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Fnnoncen Expeditionen Deutſchlauds u. des Ar Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Plapvorſchriften bei Anzeigen werden nach an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann 8 93 93 7 77 N r N Große Rede des Innenminiſters — Gegen Bürgerkrieg und Gottloſenbewegung Wirth rechtfertigt ſich vdz Berlin, 5. März. Reichstagspräſident Löbe eröffnete die Reichstagsſitzung um 3 Uhr. Abg. Chwalek(K) fordert die ſofortige Beratung eines Antrages, der ſich gegen den Lohnabbau bei Reichs-, Siaats- und Gemeinde— arbeitern wendet und Lohnerhöhungen verlangt. Der ſofortigen Beratung des Antrages wird widerſprochen. Darauf wird die zweite Beratung des Haus— halts des Reichsinnenminiſteriums fortgeſetzt. Abg. Schmidt⸗Düſſeldorf(DVP) betont, daß die politiſche Geſamthaltung des Innen mi— niſters Dr. Wirth mit den Anſchauungen der Deutſchen Volkspartei keineswegs übereinſtimme. Wenn die Partei in dieſem Augenblick die politi— ſchen Konſequenzen daraus nicht ziehe, ſo mmmt ſie babei Rüctſichrauß die policiſche Lage u. die Perſonlichten des Reichslanzlers. Der Red— ner wender ſich dann gegen den Wahlreforment— wurf des Miniſters. Prattiſch laufe der Entwurf auf eine Mundtotmachung der Bürgerlichen Mit— te hinaus. Der Reoner verlangt, daß der kom— muniſtiſchen Gefahr nachdrücklicher entgegenge— treten würde. Der Redner begründet weiter den voltsparteilichen Verfaſſungantrag und bittet den Antrag dem Rechtsausſchuß zu überweiſen. Den gegenwartigen politiſchen Zuſtand empfinde die Voltspartei als unerträglich. Sie werde ſich des— halb nachdrücklich für das vom Stahlhelm een— geleitete Volksbegehren einſetzen. Der Reichs— innenminiſter miſſe als Verfaſſungsminiſter für die ungeſtörte Durchführung dieſes Volksbegeh— rens ein wachſames Auge haben. Reichsinnenminiſter Dr. Wirth 5 Ich habe mit meinen Ausſührungen gewartet bis zur Rede meines verehrten Mitarbeiters Schmid Heuerkeit). Ich bin ihm dankbar, daß er anerkannt hat, wie loyal ich mich an die Richt- linien der Politik gehalten habe, die nach der Verfaſſung der Reichstanzler aufſtellt. In dieſem Rahmen liegt auch mein Verhalten in der Thü⸗ ringer Polizeiaffäre. Der Abgeordnete Schmid nmmt zu dieſen Dingen eine andere Stellung ein als ſein Parteifreund von Kardorff, von dem das Wort von der„Thüringiſchen Zwangsehe“ ſtammt. Das ſinnloſe Gerede von einem Bür— gerkrieg iſt geeignet, die ſchwere Wirtſchaftskriſe noch zu verſchärfen. unter der unſer Volk leidet. Uns iſt es nur darum zu tun, die Ordnung im Volke aufrecht zu erhalten Darum werden wir nachdrücklich gegen jede Vorherc tung re— unutiunärer Handlungen einſchreiten. Man ſollte in Thüringen darauf achten, daß nicht die Grenze überſchritten wird, über deren Ein- haltung die Reichsregierung zu wachen hat. Es wäre gut, wenn Abg. Schmid mit ſeinem Freund von Kardorff eine Expedition nach Thüringen unternehmen würde, um die Herren dort in die⸗ ſem Sinne zu ermahnen.(Beifall). Dr. Frick hat geſagt, über das Weimarer Nationaltheater habe er zu verfügen und nicht ich. Auf der anderen Seite müßte man aber einen Reichsbeitrag für dieſes Theater haben. Ich nehme an, daß keine elchsgelder verwandt werden ſollen zum Auf— ſbielen einer ſolchen Frage.(Beifall). An die Braunſchweiger Regierung haben wir wegen der bekannten Vorgänge geſchrieben. Wir warten 10 die Antwort und werden ſie dem Hauſe mit' eilen. Wenn die Kriſe des Parlaments nicht zu einer Staatskriſe werden ſoll, dann müſſen 0 wir mit einer Wahlreſorm vorgehen. Wenn wir ſie ſo machen ſollen, daß keine der jetzt beſtezenden Parteien davon Schaden zu erwarten hat, dann würden wir niemals die Wahlreform zustande bringen. Im Rundfunk laſſen wir alle Richtungen zum Wort kommen, auch die Oppo⸗ ſitton. Es geht freilich nicht an, daß am Schluß einer durch den Rundfunk übertragenen Frei⸗ denkerveranſtaltung angedeutet wird, die Konſe— auienz müßte der Austritt aus den Kirchen ſein. Es muß hier der Geiſt wahrer Toleranz gewahrt werden, wenn dieſe Veranſtaltungen öffentlich übertragen werden ſollen. Es hat keinen Zweck, nochmals ein Schulgeſetz einzubringen, wenn man weiß, daß unter den jetzigen Verhältniſſen doch nichts dabei herauskommen wird, „Die Polemik des Abg. Schmid gegen die Aus⸗ wüchſe der Nationalſozialiſtiſchen Agitation war etwas kurz geraten. Was in nationalſozialiſtiſch verhetzten Kreiſen der Studentenſchaft ſich bei joviel Gelegenheren zeige, das uiſt nicht friſcher Jugendgeiſt, ſondern Verrohung. Es iſt dringend notwendig, die Schulen und Un wverſitäten zu entpolitiſieren. Der Miniſter wendet ſich dann ſcharf gegen die kirchenfeindliche Agitation der Kammuniſten und kündigt die Anwendung der gatlichen Machtmittel gegen ſolche Propaganda den Kommuniſten werben dieſe? mit lauten Proteſtkundgebungen begl antwortet: in Sie nen, dann gehen Sie doch an di Abg. Jadaſch(K) proteſtiert in gegen dieſe Bemerkungen und wird ſchließlich nach wiederholten vergeblichen Ruhemahnungen des Präſidenten Löbe aus der Sitzung verwieſen. Roheitsauswächſe müſſen ſo ſchnell wie möglich beſeitigt werden.(Lebhafter Beifall und Hände klatſchen Lärm bei den Kommuniſten und Zu ruf:„Einen ſo rohen Menſchen wie Sie gibt es ja garnicht!“— Der kommuniſtiſche Zwiſchen rufer erhält wegen des gleichen Zwiſchenrufs zwei Ordnungsrufe). Der Miniſter führt daun aus der„Roten Fahne“ Artikel an, um darzu legen, daß gegen ihn von kommuniſtiſcher Seite in der geſtrigen Sitzung ſehr zu Unrecht ſcharfe Angriffe gerichtet worden ſind. Wenn in den letzten Wochen in ſteigendem Maße in den ſoge— nannten Gottloſenabenden Prieſter in Ornat mit dem Kreuz nicht nur ſchmählich behandelt werden, ſondern an ihnen alles heruntergeriſſen wird, ſo muß ich ſchon ſagen, daß unſere bishe— rigen geſetzlichen Beſtimmungen nicht das nicht genügt haben. um dieſen Auswüchſen barbariſcher Ro— heit entgegenzutreten.(Lärm bei den Kommu niſten). Sie(zu den Kommuniſten) können ſich organiſieren und ſich auf geſetzlicher Grundlage bewegen, um die Verbeſſerung der Lage der Arbeitsloſen zu erreichen, aber hier geht es ja um etwas ganz anderes. Die Verhältniſſe 0 0 f 1 1 0 mit allen Ich werde an die bereiten. in Rußland liegen Heri durchaus ö nicht ſo, wie Sie, Torgler, geſtern hier dargeſtellt haben Dort gilt das Prinzip, daß ein l chriſtlicher Tem— ßel überhaupt keinen (Fortgeſetzte Zurufe die Länder Mitteln! Bog! f N 9 hehüng in den Got (Händekl Kommuniſten. 19* 11 haben ſoll. (* 1 1 1 1 117 Kommuniſten). en richt bei den Präſidenten). Wir werder einſchreiten gegen dieſe Unkultur handelt ſich um einen barbariſchen E das Geiſtesleben unſeres Volkes.(Abg. Torgler-K. Hören Sie bloß mit Ihrem Geiſtesleben Fortgeſetzte Zurufe bei den aAuſ. Kommuniſten). Die Entſcheidung über die Frage der freund— ſchaftlichen Zuſammenarbeit mit dem ruſſiſchen Volk ſteht in dieſer Stunde nicht zur das iſt Sache des Außenminiſters. Abg. Petzold(WP.) betont, daß das Reichsgeſundheitsamt mit der Fertigſtellung der Ausführungsbeſtimmungen zum Lebens— mittelgeſetz eine ungeheure Arbeit übernom men habe. Es habe ſich aber als ſchädlich er wieſen. daß dabei der volkswirtſchaftliche Aus— ſchuß des Reichstages nur angehört werden ſolle, ohne ein Mitbeſtimmungsrecht zu haben. Abg. Dr. Strathmann(Chr.⸗Soz.) bedauert die Streichung von Mitteln zur För— derung wiſſenſchaftlicher Forſchungsarbeit. Er beantragt die Bewilligung von 300000 Mark für die Bekämpfung von Tuberkuloſe und Geſchlechtskrankheiten und 500000 Mark für Debatte; Deutſcher Roggenzoll wird erhöht Abwehrmaßnahmen gegen Rußland enb Berlin, 5. März. Gemüß Veröffeut⸗ lichung im„Deutſchen Reichsanzeiger“ hat die Reichsregierung auf Grund des Zollermächti— gungsgeſetzes den Roggenzoll mit Wirkung vom 6. März 1931 von 15 RM. auf 20 RM. je Doppel⸗ zentner erhöht. Die„Voſſiſche Zeitung“ ſchreibt hierzu: Es handelt ſich hierbei offenbar um eine Abwehr⸗ maßnahme gegen das Eindringen größerer Men— gen von ruſſiſchem Roggen, die zu ſu bill'gen Preiſen auf den Weltmarkt geworfen werden, daß ſie in Weſtdeutſchland mit deutſchem Roggen kon⸗ kurrieren konnten. Durch eine 25prozentige Er⸗ hühung des Zolles iſt dieſe Gefahr für den deut ſchen Roggen beſeitigt worden. Gleichzeit'g mußte aber die Relation des Roggenzolles zum Weizenzoll, der 260 RM. je Tonne beträgt, be trüchtlich verſchoben werden. Freß⸗ u. Saufgaſt“ bei Sklarek 9 Verleumdung des Bürgermeiſters Scholz durch Leo Sklarek Berlin, 5. März. Leo Sklarek hatte ſich wegen verleumderiſcher Beleidigung des Bür— germeiſters Scholtz heute zu verantworten. Als Zeuge in einem Prozeß zwiſchen dem Di— rektor Brolat und der„Roten Fahne“ hatte er— lt.„Frkft. Zig.“— im Juli 1930 Scholtz vorgeworfen, er habe auf dem Preſſeball 1929 an ſeinem Tiſch geſeſſen, an dem„Sekt aus Kübeln geſoffen und Kaviar mit Löffeln ge— freſſen“ worden ſei. Den Strafantrag hatte nicht Bürgermeiſter Scholtz perſönlich, ſondern der Oberpräſident geſtellt. Sklarek verſprach zu Beginn der Ver— handlung, den Wahrheitsbeweis dafür an— treten zu wollen, daß es ſich um einen Freß— und Saufabend gehandelt habe. Der Porſitzende charakteriſierte kurz den Berliner Preſſeball. Sklareks Aeußerung ſei wohl ſo zu verſtehen, erklärte er, daß ſich Scholtz auf dem Ball nicht in geſellſchaftlich vornehmer Form benommen habe. Bürgermeiſter Scholtz ſchilderte als Zeuge wie er den Ballabend verbracht hat. Im Laufe des Abends habe er bei einem kleinen Rund⸗ gang auf Einladung des Stadtverordneten Roſental kurze Zeit an einem Tiſch Platz ge⸗ nommen, den er für den Tiſch Roſenthals ge⸗ halten habe. Er erfuhr dann allerdings, daß es der Tiſch Max Sklareks war, der ihm an dieſem Abend vorgeſtellt wurde. Er habe keinen Sekt getrunken und keinen Kaviar gegeſſen, ſondern nur zwei Gläſer Rotwein und etwas Fiſch zu ſich genommen; das aller— dings ging auf Sklareks Koſten, doch hatte Scholtz angenommen, Roſenthal bezahle die Rechnung. Faſt alle Zeugen, die Tiſchgäſte Sklareks vom Preſſeball, beſtritten, daß an dem Tiſch ein ſchlechter geſellſchaftlicher Ton geherrſcht habe, und beſtätigten, daß Bürger— meiſter Scholz nur etwa eine Viertelſtunde ſich bei ihnen aufgehalten habe. Der Vorſitzende ſchlug dem Angeklag— ten mehrfach vor, ſeine damaligen Ausführun— gen zurückzunehmen; Leo Sklarek lehnte dies zunächſt ab. Schließlich entſchloß er ſich aber zu einer Erklärung, in der er ſeine Vorwürfe ge— gen Bürgermeiſter Scholtz zurücknahm. Auf Grund der heutigen Beweisaufnahme habe er die Ueberzeugung gewonnen, daß ſeine Aeuße— rungen über Kaviar- und Seltkonſum auf dem Preſſeball in bezug auf den Bürgermeiſter Scholtz unrichtig ſeien. Bürgermeiſter Scholtz war mit der Erklärung einverſtanden und es iſt wahrſcheinlich, daß auch der Oberpräſident den Strafantrag zurückzieht. Möglichkeit bert jedoch eine Gewäl Alkoholſchäden. 1 die Verlegung der 1 zt.— Für die Aufnahme zt übernommen werden ahrgang e eee 2 Der Redner proteſtiert gegen Gottloſenzentrale nach Berlin teren Ausführungen erklärt, an te einmal her— in ſeinen wei⸗ e des akadem! Abg. Dr. die Reform der Fil angegangen werden. ſchen Proletariats. Abg. Frölich(S.) macht die DVP. dafür verantwortlich, daß der Miniſter Dr. Wirth den tit Thüringen abſchließen mußte. Abg. mann(K.) bezeichnet es als einen Verfaſſungsbruch, wenn in Bayern Ver ſammlungen der Kommuniſten, der Roten Gewerkſchaftshilfe und anderer Arbeiterorga— niſationen verboten werden. Abg. Frau Himmler(K.) fordert größere Mittel zur Tuberkuloſebekämpfung. Gegen 7.30 Uhr wird die Weiterberatung auf Freitag(3 Uhr) vertagt. Vergleich n BU ſch Sozaldemokratie und Panzerſchiff Noch keine Klärung.— Kanzler bleibt feſt. Freitag Ultimatum Brünings? enb. Berlin, 5. März. Der Schwerpunkt der heutigen Verhandlungen zwiſchen den So zialdemokraten und dem Reichskabinett lag in einer Beſprechung der Steuerſachverſtändigen. Es handelte ſich dabei um die Frage, ob es möglich iſt, in Form von Steuerzuſchlägen auf die höheren Einkommen und Vermögen eine Verſtändigung über eine Art Wehrbeitrag zu finden, durch den das Panzerſchiff B finan— ziert werden könnte. In ſozialdemokratiſchen Kreiſen verlautet, daß beim Zentrum eine ge— wiſſe Geneigtheit für dieſe Gedankengänge be ſtehe(22) Dagegen finden ſie in der Fraktion der Deutſchen Volkspartei ſcharfe Ablehnung, die auch in der Fraktionsſitzung heute Abend zum Ausdruck kam. Nach Informationen von ſehr gut unterrichteter anderer Seite ſind die Ausſichten für eine Verſtändigung auf dieſer Baſis recht gering. Der Kanzler ſelbſt dürfte Wert darauf legen, unter allen Umſtänden ein langes Feil ſchen um Zugeſtändniſſe zu vermei— den. Es iſt wahrſcheinlich, daß er den Sozial demokraten ſchon morgen in dieſem Sinne ſet nen Standpunkt bekannt gibt. hielten übrigens das Zentrum und demokraten auch noch Fraktionsſit um ſich mit den aktuellen Problemen ſchäftigen. enb. Berlin, 6. März. Die ſozialdemokrati— ſche Reichstagsfraktion beſchäftigte ſich geſtern Abend in einer längeren Sitzung mit ihrer Hal tung zu den ſchwebenden politiſchen Fragen, insbeſondere zum Wehretat und zum Bau des Panzerſchiffes B. Ein von ihr ausgegebenes Communique über dieſe Sitzung erklärt, die Partei werde ihre endgültige Haltung von den allgemeinen politiſchen Erwägungen und von den Entſcheidungen über die ſozialpolitiſchen und ſinanzpolitiſchen Anträge der Sozialdemo kratie abhängig machen. Um die Gehaltskürzung in Berlin Annahme eines Antrages gegen Gehalts- kürzungen in der Berliner Stadtverord— netenverſammlung. enb. Berlin, 5. Die Stadtperordneten— verſammlung nahm heute einſtimmig einen ſozial demokratiſchen Antrag au, der ſich gegen die letzt hin aufgetauchten Pläne einer Aenderung der Beamtenbeſoldungsordnung wendet. Der Ober präſident hat kürzlich verlangt, daß die Be— ſoldungsordnung nachgeprüft werde. Als Er— gebnis dieſer Nachprüfung hat er eine empfind liche Herabſetzung der Gehälter von über 40000 Beamten und Angeſtellten geſordert, durch die einzelnen Beamten- und Angeſtelltengruppen ihre monatlichen Bezüge bis zu 100 Mark gekürz' würden. Nach dem von der Stadtverordneten⸗ verſamlung angenommenen Antrage ſoll der Magiſtrat etwaigen Verſuchen, die wohlerworbe⸗ nen Rechte der Beamten zu beſchneiden, Wider⸗ ſtand entgegenſetzen März. S Es kracht im Gebälm! Parteiumſchichtung in ene 1 Ende des Drei⸗Parteien⸗ In dem Kampfe gegen den Parlamenta⸗ vismus wurde wiederholt auf das engliſche Bei⸗ ſpiel hingewieſen und erklärt, daß wenn wir Parteiverhältniſſe hätten wie in England, man ſich mit dem Parlamentarismus abfinden könn- te. Vielleicht lag zu beſtivemten Zeiten eine Be— rechtigung in dieſer allerdings weithergeholten Begründung des Urteils über unſeren Parla⸗ mentarismus. Doch ſchon damals hat man ganz vergeſſen, auf die verantwortungsbewußte und fachliche Arbeit der enaliſchen Parteien insge⸗ ſamt hinzuweiſen, die geradezu vorbildlich iſt. Ohne Kampf geht es in keinem Parlament ab. Es beſteht nur ein Unterſchled in der Kampfesweiſe und in der Art, wie ſich eine Oppoſition betätigt. Da können wir nicht nur viel ſondern alles von England lernen. Wenn vaterländiſche und volkliche Intereſſen zur par⸗ lamentariſchen Entſcheidung ſtanden, dann gab es niemals in England parteitaktiſche Manö⸗ ver. Auch die Oppoſition arbeitete bei aller gegenſätzlichen kritiſchen Einſtellung ſachlich mit und ſtellte ihre parteivolitiſchen Bedenken hin⸗ ter das Staats- und Gemeindewohl. Dieſes engliſche Vorbild. ſaweit die Par⸗ teienlagerung in Frage kommt, hat ſich nun über Nacht gewandelt. Als vor langen Jahren aus vielen Splitter— gruppen die Labourpartei entſtond, hatte man in England nur drei große Parteien gekannt. Die Konſervativen die Liberalen, die Labour— party. Später ſplitterte ſich die„Unabhängige Arbeiterpartei“ ab. Vor Jahresfriſt gründeten die Lords Rothermere und Beaverbrok eine ei— gene Partei. Damit waren es ſchon fünf ge— worden. Jetzt kommt eine neue Umſchichtung dazu. Sir Oswald Mosley hat ſich auch ſelb— ſtändig gemacht. Damit iſt die ſechſte engliſche Partei gegründet. Ein Zeichen daftir, daß es im Gebälk der engliſchen Parteien ebenfalls bracht, daß ſich die Wähler gegen die alien Führer auflehnen, daß ein neues Programm die angeblich überlebten Programme ablöſen ſoll Es iſt aus mit der Geſchloſſenheit der eng— liſchen Parteien. Gehen wir den Urfachen nach, ſo liegen ſie ebenfalls in der Wirtſchaftskriſe mitbe⸗ gründet. die an den Grundpfe lern ſelbſt des engliſchen Parteienſyſtems rüttelt. Rufe, wie wir ſie auch bei uns hören, daß das Parlament veraltet ſei, daß nur eine natio— nale Regierung helfen könne, werden in Eng— land laut. Ehrgeizige Führer drängen nach der Oberfläche. Damit hat auch für das engliſche Wahl- ſyſtem die Stunde der Entſcheidung geſchlagen. Es kann nicht mehr gelten, wo jetzt ſechs Par— teien gegenüber früher zwei um die Stimme des Wählers kämpfen. Das führ“ au weiteren innerpolitiſchen Kriſen. Für die deutſchen innerpolitiſchen Verhält⸗ niſſe iſt dieſer engliſche Vorgang ſehr lehrreich. Wir ſtellen feſt, daß ſich entgegen den auch in deutſchen Kreiſen gepflegten Anſchauungen England ſich dem Kontinent angleicht, nicht aber der Kontinent England. Die Entwicklung geht andere Wege. Wir warten die Auswir⸗ kungen dieſer engliſchen Parteienumſchichtung ab, um vielleicht in Bälde erfahren zu können, oh das ſo oft als politiſch reifſtes bezeichnete engliſche Volk auch noch wirkliche Staatspolitik treiben kann, wenn jetzt ſechs Parteien über Englands Geſchicke zu entſcheiden haben. Reichseinnahmen und⸗Ausgaben im Januar 1931 wib. Berlin, 5. März. Nach Mitteilung des Reichsfinanzminiſteriums betrugen im Januar 1931(Angaben in Millionen Reichs⸗ mark) im ordentlichen Haushalt die Einnah— men 1123.5 und für die Zeit vom 1. April bis Ende Januar 8835.9, während ſich die Aus⸗ N 233 FFF ³˙²“*6Ü x.. ̃⅛—iuUkvSuI. — gaben auf 983,5 bezw. 9563,6 ſtellten. Es er⸗ gibt ſich mithin für Januar eine Mehrein⸗ nahme von 140.0 und für die Zeit ſeit Beginn des Rechnungsjahres bis Ende Januar eine Mehrausgabe von 727.7. Im ordentlichen Haushalt betrugen die Einnahmen im Januar 71,1 und ſeit Beginn des Rechnungsjahres 797,3, während ſich die Ausgaben auf 15,4 bezw. 276,7 ſtellten Es er⸗ gibt ſich mithin für Januar eine Mehrein⸗ nahme von 55.7 und für die Zeit vom 1. April bis Ende Januar eine Mehreinnahme von 520.6. 9 0 Der Abſchluß ſtellt ſich wie folgt: Für den ordentlichen Haushalt ergibt ſich unter Berückſichtigung des Fehlbetrages aus 300 Mark für ein Kind dem Vorjahre von 465,0 nach Abzug de außerordentlichen Tilgung der ſchwebenden Schuld in Höhe von 450,0 bei der erwähnten Mehrausgabe aus den Monaten April 1930 bis Januar 1931 von 727.7 ein Fehlbetrag am Ende des Berichtsmonats von 742,7. Für den außerordentlichen Haushalt ſtellt ſich der Fehlbetrag Ende Januar nach Ver⸗ rechnung des Fehlbetrages aus dem Vorjahre von 771.7 und der Mehreinnahme ſeit Beginn des Berichtsfahres von 520.6 auf 25 1.1. Junsgeſamt ergibt ſich mithin ein Fehlbetrag von 993.8 gegen 1189.5 Ende Dezember 1930. Der Kaſſenſollbeſtand am 31. Januar 1931 betrug 1643, wovon 1432 verwendet worden ſind, ſodaß ein Reſtbeſtand bei der Reichs⸗ hauptkaſſe und den Außenkaſſen von 211 vor⸗ handen war gegen 156 Ende Dezember 1930. Die ſchwebende Schuld hat ſich auf 1662.4(ge⸗ gen 1735,6 am Ende des Vormonats) er⸗ mäßigt. Cübecker Skandal Senat entſchädigt die Opfer der Tuberkuloſe⸗Impfung enb. Berlin, 5. März. Der Lübecker Senat hat, wie die„B. 3.“ berichtet, der Lübecker Bürgerſchaft einen Schiedsgerichtsvertrag zur Genehmigung vorgelegt, in dem der Staat die volle Entſchädigungspflicht gegenüber den durch die Tuberkuloſe-Impfung Geſchädigten anerkennt und die Feſtſtellung dieſer Schäden einem Schiedsgericht überträgt, deſſen Ent⸗ ſcheidungen unter Ausſchluß des ordentlichen Rechtsweges endgültig ſein ſollen. Gleichzeitig beantragte der Senat bei der Bürgerſchaft, zur Deckung der Koſten der Heilfürſorge für die nach dem Calmette-Verfahren behandelten Kinder einen Betrag von 200 000 Reichsmark für das Jahr Rechnungsjahr 1930 und einen gleichen Betrag für das Jahr 1931 in den Etat einzuſtellen. Eltern, deren Kinder infolge der Calmette-Impfung geſtorben ſind, erhalten auf Antrag ohne beſonderen Nachweis eine ein⸗ malige Zahlung von 300 Mark. Gegen Doppelverdiener dz. Berlin, 5. März. Das Zentrum hat im Reichstage einen Antrag eingebracht, für die Dauer einer übermäßigen Arbeitslsoſigkeit auf die Behörden und öffentlich⸗ rechtlichen Körperſchaften und alle von ihnen betriebenen und beeinflußten Unternehmungen ſowie auf alle mit öffentlichen Aufträgen verſehenen Firmen einzuwirken, Doppelverdiener nur dann weiter zu beſchäftigen oder einzuſtellen, wenn ein ſolches Doppeleinkommen zum Un⸗ terhalt einer Familie als notwendig nachge— wieſen wird. Abſchluß der Wiener Beſprechungen über die wirtſchaftliche Zuſammenarbeit. wtb. Wien, 5. März. Reichsaußenmintſter Dr. Curtius und Staatsſekretär Dr. Pünder ſuchten heute vormittag den Vizekanzler Dr. Schober auf und hatten mit ihm eine neue Beſprechung, die vor allem einer engeren Zu— ſammenarbeit Deutſchlands und Oeſterreichs auf wirtſchaftspolitiſchem Gebiete galt. Die Bera⸗ tungen, an denen die Geſandten der beiden Länder und die beteiligten Sachverſtändigen teilnahmen, konnten heute abgeſchloſſen wer— den. Zulaſſung des Stahlhelm⸗ Volksbegehrens witb. Magdeburg, 5. März. Auf dem vom Stahlhelm Bund der Frontſoldaten geſtellten Antrag auf Einleitung eines Volksbegehrens zur Auflöſung des Preußiſchen Landtages hat der preußiſche Miniſter des Innern Severing dem erſten Bundesführer des Stahlhelms, Franz Seldte, unter dem 4. März mitgeteilt, daß er die Auslegung von Eintragungsliſten für ein Volksbegehren„Landtagsauflöſung“ bei den Gemeindebehörden zugelaſſen habe. Die Bekanntmachung der Zulaſſung wird am 10. März im Deutſchen Reichsanzeiger und im Preußiſchen Staatsanzeiger veröffentlicht. Lan⸗ deswahlleiter iſt der Präſident des preußiſchen Statiſtiſchen Landesamtes, Geheimer Ober⸗ regierungsrat Dr. Saenger, ſein Stellvertreter der Vizepräſident dieſes Amtes, Dr. Höpker. Prof. Einſtein auf der Rückreiſe nach Deutſchland wtb. Newyork, 5. März. Profeſſor Einſtein hat an Bord des Hapagdampfers„Deutſchland“ die Heimreiſe angetreten. Eine große Menge von Freunden und Bewunderern des Gelehr— ten hatten ſich zum Abſchied am Pier einge- funden. Kurz vor der Abfahrt des Dampfers erhielt Prof. Einſtein das folgende Tele⸗ gramm des Präſidenten Hoover: „Ich freue mich, dieſe Gelegenheit benutzen zu können, um Ihnen meine Bewunderung für die wertvollen Dienſte auszuſprechen, die Sie der Menſchheit durch Ihre wiſſenſchaft⸗ lichen Spekulationen und Forſchungen gelei⸗ ſtet haben. Ich hoffe, daß Ihr Beſuch in den Vereinigt. Staaten ebenſo befriedigend iſt, wie 2 Roman von Max von Weißenthurn. 41. Fortſetzung. Er zuckte die Achſeln, ehe er antwortete: „Wenn ich dir das mit Sicherheit erklären könnte, ſo würde ich, wie man zu ſagen pflegt, mit der Tür ins Haus gefallen ſein. Die Tat⸗ ſage iſt die'e: Chriſtine, moins jüngere Baſe, erhielt einen Brief, der., wie ich vermute, von Varna kam. Sie hat nachdem eine Begegnung mit Gilbert Leslie gehabt, die ich nicht verbin⸗ dern konnte. Jetz: befindet ſie ſich bei einer den Hulmes befreundeten Familie zu Beſuch, wie du dir an den Fingern abzählen kannſt, mein Werk, zu deſſen Ausfüßrung mir aller⸗ dings die dazu nötige Einladung gerade recht kam. Beſtimmtes weiß ich ja french nt. Trifft aber mein Argwohn zu und kam in der Tat jener Brief an Chriſtine von Varna, ſo frage ich dich dann, wie iſt es nur möglich, daß dieſes Lebenszeichen von der V ichwun⸗ denen aus Grange überhaupt hinausgelangen konnte?“ Claire hatte mit angſtvoll erweitertem Blick ſeiner Rede gelauſcht. Dann antwortete ſie: „Das— das kann nicht geſchehen ſein! Du mußt dich täuſchen! Ein Brief von Varna iſt eine Unmöglichkeit! Aber es ſoll uns dies eine Warnung ſein! Laß mich nachdenken! Mir dämmert bereits ein Plan, einer ſolchen Mög⸗ lichkeit, die nicht eintreten darf, endgültig zu begegnen; denn ein ſolcher Verrat wäre unſer Ruin!“ Das ganze Entſetzen, welches der Gedanke in ihm wachrief, ſtand auch auf ihren Zügen ausgeprägt. „Was haſt du vor?“ fragte er ſie, den Blick nicht von ihr abwendend.„Willſt du es mir nicht ſagen?“ „Nicht hier“, ergriff ſie ſeinen Arm,„nicht hier! Komm ins Haus, wo uns keiner hören kann. Dort will ich es dir ins Ohr flüſtern, was geſchehen muß,— was geſchehen muß“, wiederholte ſie mit einer Starrheit, die in ihm den Zweifel aufſteigen ließ, ob ſie nicht ſelbſt am Ende irre ward,„was geſchehen muß, um — uns zu retten, damit und endlich zu trium⸗ phieren!“ 32. Kanitel. Die Wah rt h; Der weite Raum befand ſich in einem Zwie⸗ licht, welches das Myſteriöſe des ganzen Zim⸗ mers nur noch mehr hervortreten ließ. „Ja, das würde uns wohl für immer von ihr befreien!“ blieb jetzt der Mann, der un⸗ ruhig auf und ab geſchritten war, vor der Frau, die in ſichtlicher Zerſchlagenheit in einem Seſſel lehnte, ſtehen.„Aber haſt du auch bedacht, wohin uns das führen kann, wenn es herauskäme?“ „Es darf eben nicht herauskommen! Daß das nicht geſchieht, denke ich, liegt in unſerer Hand!“ „In unſerer Hand, ha, ha! Was ſagt das? In meiner Hand lag es nach meinem Dafür⸗ halten auch, daß ich den Stein in unſerem Wege bereits vor Jahren daraus entfernte. Du vergißt nur, daß über unſer Wollen und Tun noch ein anderes waltet. Mags der Teu⸗ fel in Perſon oder was die Moraliſten Gott nennen, ſein.— gleichviel, es iſt,— und nicht, was wir wollen, ſondern was jene Macht über uns will, geſchieht. Mag dein Plan der beſte von der Welt ſein, wenn jene Macht es nicht . We er für das amerikaniſche Volk erfreulich war.“] leugnen verſuche. A720 9295 727272 vd die wiederherſtellung de Friedens in Indien wib. Neu⸗Delhi, 5. März. Nach Beſeiti⸗ gung einer kleinen Unſtimmigkeit in der Frage der Nückgabe der beſchlagnahmten oder ge⸗ richtlich verkauften Bücher an die Eigentümer wird das Abkommen zwiſchen dem Vizekönig und Gandhi heute veröffentlicht werden. Gleichzeitig wird der Vollzugsausſchuß des allindiſchen Kongreſſes ſeine Entſchließung über die Beendigung der Bewegung des zivilen Ungehorſams ſowie eine Erklärung über ſeine Stellungnahme gegenüber dem Abkommen ver⸗ öffentlicht. Verm'ſchtes Dr. Otto Kiep Generalkonſul in Newyork. witb Berlin. 5. März. Der Reichspräſident hat den Botſchaftsrat in Waſhington, Dr Otto Kiep zum Generalkonſul 1. Klaſſe in Newyork ernannt. Teilnahme der Türkei um europfiſchen Studienausſchuß. wib. Genf 5. März. Die türkiſche Regierung hat in einer Note dem Generalſekretär des Völ⸗ kerbundes mitgeteilt daß ſie die Teilnahme an den Konferenzen des europäiſchen Studienaus⸗ ſchuſſes annehme, und daß ſie zu der nächſten Konferenz im Mai Vertreter en'ſenden würde. Die türkiſche Regierung betont, daß ihre Betei⸗ ligung unter der Vorausſetzung erfolge, daß der Studienausſchuß ſeine Arbeiten auf der Grundlage der Gleichberechtigung aller Staaten vornehme, und daß dieſe Arbeiten keine Spitze gegen andere Koannente erhalten. Zufammenſtoß im bayeriſchen Landtag. wtb. München, 5. März. Während in der heutigen Landtagsſitzung dem nationalſoziali⸗ ſtiſchen Landtagsabgeordneten Streicher das Wort entzogen und er des Saales verwieſen wurde, entſpann ſich auf der Preſſetribüne eine W'seinanderſetzung zwiſchen Vertretern der nationalſozialiſtiſchen,der ſozialdemokratiſchen und der Bauernbunds-Preſſe. Dabei machte der Redakteur der Bauernbund⸗Korreſpondenz Schwingenſtein, eine abfällige Aeußerung über das Benehmen Streichers. Kurze Zeit darauf erſchien der Abgeordnete Streicher vor der Journaliſtentribüne und ſtellte Schwingenſtein zur Rede. Schwingenſtein erklärte, daß ſich Streichers Parteigenoſſen wiederholt wie Laus. buben aufgeführt hätten. Nach einiger Zeit erſchien der Abgeordnete Streicher zuſammen mit dem nationalſozialiſtiſchen Abgeordneten Wagner vor der Journaliſtentribüne, wo es abermals zu einer Auseinanderſetzung mit Schwingenſtein kan, in deren Verlauf Abg. Wag⸗ ner dem Schwingenſtein eine Ohrfeige verſetzte. Dieſer nahm eine abwehrende Haltung ein wo⸗ rauf der Bauernbundabgeordnete Lutzenberger den Abg. Wagner zurückriß. Präſident Stang ließ ſich ſofort Bericht über den Vorfall erſtat⸗ ten. Die Antwort der Sowietregierung auf die polniſche Beſchwerdenote. wib Warſchau, 5. März. Wie die polniſche Preſſe berichtet, hat bie Sowjetregierung die polniſche Beſchwerdenote wegen verſuchten Ein⸗ dringens eines Agenten in das Arbeitszimmer des polniſchen Geſandten in Moskau beantwor⸗ tet. Das Boulevard-⸗Blatt„Rekord Poranny“ behauptet, daß die Antwort, die in dreiſtem Ton gehalten ſei, die feſtgeſtellten Tatfachen abzu⸗ 5 will, ſo kann er uns fehlſchlagen, mögen wir tun, was wir wollen!“ „So hörte ich dich nie zuvor reden. Du biſt mir nie ein größeres Rätſel geweſen, als eben in dieſer Stunde. Denn ein Rätſel warſt du mir ſchon oft. Wenn du hätteſt nur tat⸗ kräftig wollen, was doch unſeres Lebens Ziel iſt und ſein muß. dann— hätteſt du es hun⸗ dertmal ſchon ausführen können. Ja, wäre ich an deiner Stelle geweſen— davon magſt du überzeugt ſein—, ſchon längſt wäre ich Graf von Saint Maure!“ „Mache mich nicht raſend!“ trat er an ſie heran, ihr Handgelenk heftig umklammernd. „Tue, was du willſt, und was du unterneh⸗ men kannſt, ohne uns zu verraten. Nur— ſchone das Leben des Mädchens!“ Sie entzog ihm mit einem Ruck ihre Hand. „Das iſt einmal deine Marotte. die ich freilich nicht verſtehe, die ich aber in Betracht zu zie⸗ hen dir verſprechen will!“ antwortete ſie mit beißender Schärfe.„Deinem Schützling ſoll von meiner Seite nichts geſchehen, was ihr Leben gefährden könnte!“ „Nein, das darf auch nicht geſchehen, denn das wäre— ein Doppelmord!“ „Warum dem Dinge immer den häßlichſten Namen geben? Der Schuß geht unverſehens los, oder er geht fehl und trifft unglücklicher⸗ weiſe den liehſten, nächſten Verwandten. Wer kann daran etwas finden? Das Mädchen iſt für ihre Angehörigen verſchwunden, alſo aus dem Leben geſtrichen. Wer ſucht nach ihr? Sie iſt für die Ihren bereits ſo gut wie tot. Wer kann alſo einem Mord und mehr noch: von einem Doppelmord reden?“ Du vergißt völlig den Brief, den ſie der Komteſſe Hulme ſandte!“ 1 „Ich vergeſſe nichts!— Eben mit dieſem Briefe rechnete ich ganz außerordentlich, in⸗ dem ich dir meinen Plan mitteilte. Es iſt wohl zweifellos, daß das Mädchen ihren Auf⸗ enthalt nicht näher hat bezeichnen können. Se weiß jedenfalls noch niemand, wo ſie iſt. Es iſt mir ja freilich das größte Rätſel, wie der Brief Überhaupt aus Grange hinausgelangen konnte. Aber es iſt nun doch einmal geſchehen und daran läßt ſich nichts ändern. Du hörteſt ſelbſt. daß keine der drei Perſonen, die hier den Aufwartedfenſt verrichten. den Brief be⸗ ſtellt haben will. Es iſt alſo nur noch die Möglichkeit denkbar, daß es Varna gelungen iſt. ihre Mitteilung in die Außenwelt ent⸗ weder ſonſt jemand direkt zur Beſtellung zu übergeben, oder über die Gartenmauer zu werfen, wo eine mitleidige Seele den Brief fand und an die richtige Adreſſe beſtellte. Dieſe beiden Möglichkeiten klingen freilich et⸗ was abſurd. Mir müſſen aber doch mit ihnen rechnen. wenn deine Vermutung Taltſache ſein ſollte. Darum halte ich nach wie vor meinen Plan für den beſten: Das arme Mädchen iſt in einem bedauerlichen Waßn befangen. Es hält dich, ſeinen beſten Freund, für den Tod⸗ feind deines Vetters. Dieſer Netter lieht ſie, mährend er bereits gebunden iſt. Das heirrt ihren Geiſt und ihre Urteilskraft. Der Mann, der ſich ſolcher armen Weſen annimmt, übt alſo ein wahres Gnadenwerk, wenn er die durch einen ſolchen Mahn verſtandesge⸗ ſchwächte Perſon zum Heile der übrigen Menſchheit in ein ſicheres Gewaßrſam bringt und darin hält.(Fortſetzung folgt) 1 Fortſetzung folgt. * 4 — Lokale Nachrichten Die Deutſche Welle bemüht ſich um die Haus⸗ „„uſikl. Immer wieder hört man, der Rundfunk ſei aus ſeiner Natur heraus ein Feind der Hausmuſik und verdränge ſie. Daß dieſer ſcheinbare Widerſpruch nicht beſteht, zeigt die Deutſche Welle in ihren Bemühungen um die deutſche Hausmuſik. Seit einigen Monaten tritt allwöchentlich ein nal ein kleiner Kreis von Hausmuſikern vor das Mikrophon der Deutſchen Welle— um zu zeigen, wo unſere Hausmuſik heute ſteht, und wie es möglich wird, ihr neue Formen und Inhalte zu geben. Denn gerade die Hausmuſik befindet ſich vielleicht mehr als jede andere Muſik in einem Stadium inmerer Umformierung. Gewiß, die Muſik Haydns⸗Mozarts und der Romantiker hat zeit⸗ loſe Werte. Aber neben ihr ſuchen wir neue Werte. Wir ſuchen im eigenen Muſizieren den Anſchluß an die Kräfte der Gegenwart. Das braucht keineswegs dazu zu führen, daß wir in der Hausmuſik nur neue Muſik machen. Im Gegenteil erſchließt ſich erſt von hier aus die Muſik des 17. und 18. Jahrhunderts. Aktives, gemeinſchaftliches Muſizieren findet ſein Sym⸗ bol in der Selbſtändigkeit der einzelnen Stim⸗ ne. So liegt der Weg ohne weiteres offen zu zwei oder dreiſtimmigen Werken für Streicher. Die Zeit Bach kannte ſolche Muſik, und dieſe Linie weiter zureickverfolgt wo um 1600 die rei ſe vokale Polyphonie einmündet in die junge Inſtrumentalmuſik. Hier liegt für die moderne Hausmuſik der innere Anknüpfungspunkt. Hin⸗ demiths„Schulwerk für inſtrumentales Zuſam— menſpiel“ gibt das gleiche ſelbſtändige Schreiten mehrerer Melodieinſtrumente. Daneben bemüht man ſich in der Stunde für Hausmuſik um Lied und Kantate des 17. und 18. Jahrhunderts. Dieſe beiden Richtungen verfolgt man während der Hausmuſikſtunde der Deutſchen Welle, die allwöchentlich Donnerstag von 17.30 Uhr bis 17.55 Uhr ſtattfindet. So wird durch die Praxis widerlegt, daß Rundfunk und Hausmuſik Feinde ſind. Hier weiſt ſich der Rundfunk als Führer zur Hausmuſik. Dr. M Quartalkündigungstermin bringt erneute Ver⸗ ſchlechterung des kaufmänniſchen Stellenmarktes, Der Quartalkündigungstermin brachte— nach den Beobachtungen der Kaufmänniſchen Stellen⸗ vermittlung des D. H. V.— eine abermalige Ver- ſchlechterung des kaufmänniſchen Stellenmarktes. Der Bewerberzugang überſchritt die Ziffer des Vormonats. Der Bewerberbeſtand erfuhr eine beträchtliche Steigerung. Es wurden im Berichts— monat beſonders viele Einzelkündigungen aus⸗ geſprochen. Mehrfach belaſteten Maſſenkündi— gungen als Folge von Betriebsſtillegungen, Fu— ſionen u. Konkurſen den Arbeitsmarkt. An dem Bewerberzugange ſind faſt ausnahmslos alle Ge— ſchäftszweige beteiligt. Größerer Bewerberzu— gang wurde aus der Glas- und Porzellanindu⸗ ſtrie, dem Baugewerbe, der Eiſeninduſtrie und dem Lebensmitteleinzelhandel feſtgeſtellt. Jun verſchiebenen Städten wurden auf Grund des Reichsbahn⸗Schenker⸗Abkommens zahlreiche Kün⸗ digungen ausgeſprochen. Der Auftragseingang und die Vermittlungen gingen zurück. Wie ſchwierig ſich die Lage des Kaufmänniſchen Stel⸗ lenmarktes geſtaltete, kennzeichnet die für die Kaufmänniſche Stellenvermittlung des DH, errechnete Andrangsziffer(Bewerber auf eine offene Stelle(45,8 im Februar 1931, 34,7 im Ja⸗ nuar 1931, 16,4 im Februar 1930. Eßt halbgar gebratenes Fleiſch! Ueber den Geſchmack läßt ſich bekanntlich ſtreiten. Wie es Menſchen gibt, denen halbgar gebratenes Fleiſch ein Greuel iſt, ſo gibt es andere, die ganz durch⸗ gebratenes Fleiſch nicht mögen. Abgeſehen von wilden Volksſtämmen, denen rohes Fleiſch die Inkarnation aller kulinariſchen Genüſſe bedeutet. In welchem Zuſtande iſt Fleiſch nun am bekömm⸗ lichſten? Eine engliſche Gelehrte, Frau W. H. Clifford, hat hierüber eingehende Unterſuchungen angeſtellt und iſt zu dem Ergebnis gekommen, daß die Magenſäfte Fleiſch dann am beſten ver⸗ dauen, wenn es zwar leicht angebraten, innen aber noch hellrot und feucht iſt. Rohes Fl'eiſch, ebenſo ganz durchgebratenes werde dagegen viel ſchlechter verarbeitet, und auch in gekochtem Zuſtand iſt das Fleiſch nicht ſo bekömmlich, w. halbgebratenem. Die engliſche Küche iſt alſo ſchon ſehr früh auf dem richtigen Wege geweſen. Bunte Zeitung Eine Monſtre⸗Univerſität Pittsburg wird in aller Kürze eine Neue Uni⸗ verſi ät haben, die in einem Wolkenkratzer un⸗ tergebracht iſt. Da für den Bau der Hochſchule nur ein ſehr beſchränkter Raum zur Verfügung ſtand, errichtete man einen Wollenkatzer von 160 Meter Höhe. Die Hörſäle und Laboratorien ſind in 45 Stockwerken untergebracht, die Fahrſtühle miteinander verbunden. Die älteſte Zeitung. Schon viel Tinte iſt gefloſſen im Kampf der Anſichten und Meinungen, welches wohl die älteſte Zeitung der Welt ſei. Neueren For⸗ ſungsergebniſſen zufolge iſt jedoch kaum noch anzuzweifeln, daß der Ruhm, die älteſte Zeitung zu ſein, einem chineſiſchen Blatt, der in Peking erſcheinenden„King⸗Pao“(Pekinger Zeitung) zukommt. Schon im Jahre 1101 unſerer Zeit⸗ rechnung exiſtierte nachweislich dieſe Zeitung, mehrere chineſiſche Gelehrte behaupten ſogar, daß ſchon unter der Dynaſtie der Tang, alſo von 618 bis 907 unſerer Zeitrechnung, mehrere Dich⸗ ter auf die Zeitung„King Pao“ angeſpielt, ja ſie in ihren Dichtungen direkt erwähnt hätten. Ihrer äußeren Form nach ähnelt die Zeitung eher einem kleinen Buch. Zwölf Blätter von 18 Zim. Länge und 10 Ztm. Breite ſind in einen Umſchlagdeckel von gelbem Papier eingeheftet. In ſieben Spalten enthält jede Seite 98 Schrift⸗ zeichen, 14 in jeder Spalte. Der Titel des Blat⸗ tes,„King⸗Pah“, iſt auf die linke obere Ecke des Umſchlags gedruckt. Ein armes Tier iſt das Klavie 1929 wurden in Deutſchland nur noch dez dritte Teil der Klaviere wie 1913 verkauft. Der Konſument geht von der irrigen Auffaſ⸗ ſung aus, als ob das Klavier lediglich ein Mu⸗ ſikinſtrument iſt. Er überſieht die dekorativen Eigenſchaften und den Rückſchluß auf die Kultur des Beſitzers. Außerdem aber eignet ſich das Klavier aber doch trefflich zur Aufſtellung des Lautſprechers und des Grammophons. In engen Räumen läßt es ſich als Kredenz, Kinderwickel⸗ kommode, Blumentiſch und Bücherſchrank ver— wenden. Selbſt Mozarts Gipsbüſte findet auf ihm Platz. An die Pedale läßt ſich der Hoſhund anbinden und empindſame Klucken brüten gerne im Innern. Auch findet eine Mottenzucht an den Filzauflagen reichliche Nahrung. Das Klavier iſt das Univerſalmöbel des mo⸗ dernen Menſchen. Und wenn der Rundfunk ein Klavierkonzert ſendet, dann iſt ja auch tatſächlich das Spielen überflüſſig. Karl Theodor Haanen. Zu Otto Reutters Tod In Düſſeldorf iſt, wie an anderer Stelle kurz gemeldet, der bekannte deutſche Humoriſt Otto Reutter, der Autor vielgeſungener Couplets und Urheber zahlreicher Witze und Bonmots geſtor— ben. Vielen Tauſenden hat ſeine geiſtreiche Kunſt Stunden des Frohfinns gebracht, und beſonders den Aelteren iſt Otto Reutter vertraut wie kein zweiter. Man erinnert ſich noch der Ovat onen, in deren Mittelpunkt der Künſtler aus Anlaß ſeines 60. Geburtstages im vorigen Jahre in Berlin ſtand. Seine zahlreichen Freunde und Verehrer werden auch über die Lebensgrenze hinaus Otto Reutter danken als einem der we— nigen Auserwählten denen es vergönnt iſt, durch ihre heitere Muſe ihren Mitmenſchen wenigſtens auf Stunden heiteren Frohſinn und erſehntes Sorgenvergeſſen zu ſpenden. Vielleicht nur we— nige aber werden ſich der Bemühungen Reutters erinnern, die ihn beſonders in ſeiner Anſangs⸗ zeit in den Dienſt neuzeitlicher Dichtung ſich ſtellen ließen. Unb doch verdient Reutter gerade deshalb nicht den wenigſten Dank. Der Turn- und Sportverein Altrip auf dem Waldſportplatz! Am Sonntag ſteigt auf dem Waldſportplatz der letzte Großkampf um die Punkte auf dem Viern⸗ heimer Platz für die Saiſon 30 31. Altrip, der gefürchteſte Gegner der ganzen Kreisliga ſtellt ſich auf dem Waldſportplatz vor. Die Pfälzer ſpielen einen ſehr guten, harten und durchſchlagskräfligen Fußball und haben ihren guten Tabellenſtand durch- aus verdient. Der beſte Teil der Gäſteelf iſt der Sturm mit ſeinen ſchußgewaltigen Halbſtürmern Spindler(§. L.) und Schneider(H. R.). Hinter deſſen brillanden Sturm ſteht eine bombige Läufer⸗ reihe mit dem geiſtigen Führer der Mannſchaft, dem Mittelläufer Kurt Spindler. Die beiden Ver⸗ teidiger Weller und Sommer, ſind als prima be— kannt und der Tochüter nicht minder. Altrip will in Viernheim gewinnen, die Pfälzer werden alles aufbieten um wegigſtens einen Paakt zu erobern, wenn ſie auch nicht für die Meiſterſchaft in betracht kommen, es geht um die Ehre. Die Grünen muſſen auf dem Damm ſein, der Gegner darf nicht leicht genommen werden, es müſſen ſoviel Tore als mög lich geſchoſſen werden. Die müſſen ſeit langer Zeit wieder mal auf eigenem Gelände be— weiſen, daß ſie in Form ſind. Altrip muß ge— ſchlagen werden!!!! D. J K. Sport. Eine große Neuigkeit au die Viernheimer Sport⸗ freunde! Unſere Alte Herren-Mannſchaft ſtartet am am kommenden Sonntage zum eiſtenmale wieder in dieſem Jahre auf dem D. J K. Gelände Als Gaſt weilt hier an dieſem Tage die A. H. Mann— ſchaft der Fa. Lanz, Mannheim unter der bewun⸗ dernswerten Führung eines Negers. Noch nie— mals war Euch dieſe große Gelegenheit geboten, einen Mann aus dem ſchwarzen Stamme hier in unſerer Mitte, als aktiver Gaſt zu ſehen. Darum merket auf und laßt Euch dieſen ſeltenen Genuß nicht entgehen. Ein verheißunge voller und ſpan— nender Kampf ſteht bevor, den ſich das Sport— Publikum Viernheims keineswegs entgehen laſſen darf. Die Spoctleitung. NB. Anſtoß⸗Zeit punkt 4 Uhr. D. O. Wenn man von ſchönen Toufilmen reden will, ſo muß der oben erwäynte als einer der beſten bezeichnet werden.„Ein Tango für Dich“ die ſchönſte deutſche Tonfilm Operette mit 5 der neue— ſten Schlagern ſehen und hören Sie ab Heute und Neue Jäger des Pour le merite für Kunst und Wissenselaft Geh. Reg.⸗Rat Prof. Dr. Theodor Wiegand, der Direktor des Pergamonmuſeums in Berlin, der anſtelle des verſtorbenen Ge— heimrat Eduard Meyer in das Ordens⸗ kapitel Pour le merite gewählt wurde. Geh. Reg.⸗Rat Prof. Dr. Wilhelm Schulze, Ordinarius für Sprachwiſſenſchaften an der Univerſität Berlin, wurde anſtelle Geheim— rat Harnacks(5) in das Ordenskapitel Pour le merite gewählt. Es iſt nichts ſo fein geſponnen. Die Hackenheimer Mordaffäre— Ein Erbſchaſtsſtreit der Anlaß der Wiederaufrollung Hackenheim, 4. März. Wie gemeldet, wurde vor einigen Tagen die 51 Jahre alte Witwe Schäfer unter dem Verdacht verhaftet, vor zehn Jahren den Polizeiwachtmeiſter Wiedemann aus Köln durch Gas vergiftet zu haben. Frau Schäfer, damals noch Frau Hamm, war die Vermieterin des Ermordeten und mit ihm verlobt. Bisher war keinerlei Verdacht auf ſie gefallen, weil ſie zur Zeit des Todes von Wiedemann nach Hackenheim übergeſiedelt war. Man nahm an, daß Wiedemann wegen Ueber⸗ ſchuldung Selbſtmord begangen habe. Inzwiſchen hatte ſich aber zwiſchen den Ge⸗ ſchwiſtern von Frau Schäfer wegen einer Erb⸗ ſchaftsangelegenheit ein Zivilprozeß entwickelt. Im Verlauf des Prozeſſes wurden ihr von der Gegenpartei in der Erregung die Worte zu⸗ gerufen:„Paß auf, ſonſt kommt einmal die Kölner Sache wieder aufs Tapet.“ Her an⸗ weſende Rechtsanwalt ſtutzte und machte die Kölner Kriminalpolizei auf dieſe Worte auf— merkſam. Der Leiter des Kölner Mordkom— miſſariats unterſuchte daraufhin nocheinmal genau die näheren Umſtände und fand heraus, daß Wiedemann den Gashebel im Flur un⸗ möglich ſelbſt geöffnet haben konnte. Außerdem wurde der Frau Schäfer nachgewie⸗ ſen, daß ſie an jenem Sonntag nicht in Hackenheim war. Belaſtend war wei⸗ ter, daß die Frau ſeit einiger Zeit mit Wiede⸗ mann ſtark verfeindet war, weil er ſich einem jüngeren Mädchen zugewandt hatte. Rach⸗ ſucht und Eiferſucht waren alſo offen⸗ bar die Motive zur Tat. Frau Schäfer iſt, wie gemeldet, verhaftet und dem Amtsgericht Wöllſtein zugeführt wor⸗ den. Ein Geſtändnis hat ſie noch nicht ab⸗ 1 gelegt. r 1 Sport und Spiel. folgende Tane im Cefipa. Es iſt der Tonfilm der großen Schlager⸗Melodien mit Willy Forſt, der deutſche Al Jolſon als Jazzſänger, der über Nacht berühmt wurde Da ſingt und klingt es von Lie⸗ besluſt und Liebesleid. Ein Touſilm wie er ſtets ſein ſollte, ein Tonfilm den man gerne ſieht und hört ohne genug zu bekommen. Im 2. Teil ein Senſations Schauſpiel mit„Lily Damita“„Die berühmte Frau.“ Ein ganz hervorragendes Film- werk, Ort der Handlung Spanien, das Land, wo die Ciironen blühen. Ein origineller Luſtſpiel⸗ Schlager vervollſtändigt das unüberbietbare Pro- gramm Ein Beſuch ſei allen Filmfreunden beſtens empfohlen. Erwerbsloſe zahlen an Werktagen für 1. Platz 50 Pfg. 777 ã ãdßdbßbbßbßboßbbßbßbTßb Vereins⸗ Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit⸗ glieder- u. Generalverſammlungen u. Singſtunden Sänger⸗Einheit. Samstag Abend 8 ¼ Uhr Sing- ſtaude. Pünktlich Erſcheinen. Der Vorſtand. Geſang⸗Verein„Sängertreue“. Sonntag vorm. um 10 Uhr Singſtunde. Kein Sänger fehle. Der Vorſtand. G.⸗V.„Liederkranz.“ Samstag abend 8 Uhr Singſtunde. Es iſt dringend erforderlich, daß von jetzt ab kein Sänger die Singſtunden ver— ſäumt. Der Vorſtand. teichsbauner Schwarz⸗Rot⸗Gold.(Abtl. Schutzſp.) Samstag Abend 8 Uhr Pflichtverſammlung im Lokal„Brechtel“ Zwecks Aufſtellung der Mann- ſchaften, betr. Rückſpiel am Sonntag, den 8. März, hat alles zu erſcheinen. Anſchließend Fortſetzung mit dem Stutzenſchießen, wozu auch die älteren Kameraden eingeladen ſind. D.Sch. Chriſtl. Gewerkſchaftskartell. Sonntag, den 8. März, nachm. halb 4 Uhr im Gaſthaus zum balben Mond erweiterte Kartellvorſtandsſitzung. Wegen der Wichtigkeit bitte ich, daß der Ge— ſamtvorſtand vertreten iſt, und hoffe auf ihr Erſcheinen Der Vorſitzende. Verein für Sport- und Körperpflege 1896 Sonntag mittag 2 Uhr Vorſtandsſitzung beim 1. Vorſitzenden. Um vollzähliges und pünktliches Erſcheinen bittet Der Vorſitzende. G.-V.„Flora“. Freitag Abend 7 Uhr Singſtunde für 1. Tenor und 1. Baß um 8 Uhr 2 Tenor und 2. Baß. Der Präſident. G.⸗V.„Sängerbund“. Freitag Abend 8 Uhr Sing- ſtunde. Der Vorſtand. Reichs bund der Kriegsbeſchädigten, Kriegsteilnehmer und Kriegerhinterbliebenen Ortsgruppe Viern- heim. Samstag, den 7 März abends halb 9 Uhr im Eichbaum Mitglieder-Verſammlung. Um vollzähliges Erſcheinen aller Mitglieder bittet Der Vorſtand. Radfahrer⸗Vereen„Vorwärts“. Samstag, den 7. März, abends 8 Uhr, ſindet im Lokal zum Brauhaus Vorſtandeſitzung ſtatt. Vollzähliges Erſcheinen erwartet Der 1. Vorſitzende. Reiſevereinigung der Brieftaubenzüchter. Samstag, den 7. März, wichtige Vorſtaudsſitzung im Lokal zur„Erholung“ um halb 9 Uhr. Der Vorſtand. Unter dieſer Rubrik erſcheinen die Pauſchal⸗ Inſerate der ſporttreibenden Vereine. Turnerbund. Sonntag, den 8. 3. 31 Clubkampf (J., 2. und Igd.) gegen T. Leutershauſen in Leutershauſen. Abfahrt wird im Lokal bekavutgegeben. Heute abend 9 Uhr Spielerverſammlung im Lokal. Da die Mannſchaften für den Clubkampf in Leutershauſen geſtellt werden, iſt voll— zähliges Erſcheinen notwendig. Spielausſchuß J/ Stunde früher. Die Leitung. Handel und Induſtrie Der Privatdiskont. wb. Berlin, 5. März. Der Privatdiskont iſt für beide Sichten um je ein Achtel Prozent ermäßigt worden. Mannheimer Produktenbericht. Mannheim, 5 März. Weizen inl. 30—31,50 ausl. 36,75—38,25; Roggen inl. 19,50—19,75 Hafer inl. 16,50—17.50; Braugerſte inl. 21,25 23,50; Futtergerſte 19.50— 20,50; ſüdd. Wei⸗ zenmehl Spezial Null 44.25; ſüdd. Weizenaus⸗ zugsmehl 48,25; ſüdd. Weizenbrotmehl 30,25 ſüdd. Roggenmehl je nach Fabrikat 27.5029; feine Weizenkleie 10—10,25; Biertrebber 10— 10,25; Leinſaat geſtrichen. Mannheimer Kleinviehmarkt. Mannheim, 5. März. Zufuhr und Preiſe 68 Kälber 50—62; 16 Schafe 36—40; 115 Schweine, nicht notiert, 1108 Ferkel und Läu⸗ fer, Ferkel bis vier Wochen 11—16; über vier Wochen 18—22; Läufer 2429. Marktverlauf: Kälber ruhig, langſam ge⸗ räumt: Ferkel und Läufer mittelmäßig. e ß — — —