eee Aufr Am kommenden Sonntag, den 8. ds. Mts. wird von den Mitgliedern des Zweigvereins vom Roten Kreuz hier eine Geldſammlung, die von dem Heſſ. Miniſter des Innern genehmigt worden iſt, zur Steuerung der großen Volkenot veranſtaltet. Der Erirag bleibt zu 60 Prozent in unſerer Ge⸗ meinde, währenddem der Reſt durch eine beſondere Kommiſſion zur Verteilung gelangt. Es ſteht zu erwarten, daß auch von dieſem Reſtbetrag noch ein Anteil an unſere Gemeinde zur Ueberweiſung ge— langt. Die derzeitige wirtſchaftliche Lage ſtellt unſer deuiſches Volk vor eine ungeheure Not. Die Zahl der Arbeitsloſen redet eine erſchütternde Sprache. Tauſenden unſerer Volksgenoſſen kann duch die Fürſorge des Staates, der Kreiſe und Gemeinden nicht ausreichend geholfen werden. Nur dann, wenn alle Verantwortungsbewuß— ten vom feſten Willen, zu helfen beſeelt ſind, kann dem Elend geſteuert werden. Wir wenden uns an alle, die irgend helfen können und bitten ſie: „Seid bereit, Opfer zu bringen für die, die beſonders harte Not leiden müſſen und gebt nach Euerem Können und nach Eue⸗ ren Verhältniſſen.“ Unſere Gemeindeeinwohner haben ſtets das Liebeswerk kibnen helfen, wenn es galt, ihr Scherf— lein für die Notleidenden beizuſteuern. Wir hoffen, daß auch dieſe Sammlung einen erneuten Beweis helfender Bruderliebe und opferfreudigen Aufbau- willens erbringt. Den gütigen Spendern ſei im Voraus ſchon für ihre Gaben, auch gleichzeitig namens der Be— drängten ein herzliches„Hab Dank“ ausgeſprochen. Viernheim, den 6. März 1931. Hessische Bürgermeisterei Uiernheim Lamberth. Bekanntmachung. Betr.: Weiterbewilligung der Erziehungsbeihilfen im Ri. 1931. Für das Rj. 1931(1. 4. 1931 bis 31. 3. 1932) können an Kriegerwaiſen wieder Er⸗ ziehungsbeihilfen gewährt werden. Die Anträge auf Weitergewährung der Er⸗ ziehungsbeihilfe werden am Montag, den 9. März 1931, vormittags im Sitzungsſaale entgegenge⸗ nommen. Hierbei iſt vorzulegen: 1. Lehrvertrag oder Schulzeugnis, 2. Die letzte Benachrichtigung der Landesver⸗ ſicherungsanſtalt über die Höhe der gewähr- ten Invaliden⸗Waiſenrente, 3. Beſchetnigung des Lehrmeiſters über bezahlte Lehrvergütung. Viernheim, den 3. März 1931. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. J... Zur vpationellen Fütterung empfehle ich: Spratt's Geflügelfutter und Hundekuchen.— Kraftfutter: Muskstor, Ovator, Ahama, Jofuma, Eierlegemehl, Dorsch- mehl, Grit, Garnellen usw.— Für Mutter- schweine: rein gemah- lenen Leinschrot, Mil- chana, Eiweißfutter usw. zum billigsten Tagespreis. Joh. Valt. Hofmann 2., Rathausstr. 28 Bauernverein. Sie brauchen nicht erſt zu fragen Wir haben alle Düngersorten die Sie brauchen, hochprozentig am Lager. Die beſten und gangbarſten 2 Ferner eingetroffen Ackermanns Isaria Braugerſte 1. Abſaat Heines Kolben⸗Sommerweizen Orgu. aus der Saatbauſtelle d. Landw.-Kammer Darmſtadt Torfmull. NB. Wir bitten unſere Mitglieder, beſtelltes Saat— getreide gefl. abholen zu wollen. Der Vorſtand. eiw. Feuerwehr. Sonntag, den 8. März, nach- mittags punkt 3 Uhr, findet im„Eich— baum“(Saal) bei Mitglied Kempf N unſere diesjährige X. Generalverſammlung ſtatt. Alle aktiven, ſowie Ehren- und paſſiven Mit⸗ glieder ſind hierzu herzlichſt eingeladen.— Aktive Mitglieder treten in Aniform an. Das Kommando. MHleine Anzeigen sind billig! Kleine Anzei U les: i fl e de,, 1195 15 Perſonalgeſuche, was es auch ſei! Operette. agermelodlen mit„WII Forst, der deutsche Al- Jolas lis 2. Schlager.„die berünmie Frau“. Ein fum von seltener sep örhen ma Ty damm Sowie sonbae Elntagen. Alles besucht die Woche den Cefipa— Erwerbslose zahlen an Werktagen für 1. Platz 50 Pfg. WW Heute Freitag von nachm. 2 Uhr ab 1a hausgemachte Math. MHirchenchor Cäcilia 1* Heute Freitag, den 6. ds. Mts, abends Wurſt II halb 9 Uhr findet im„Freiſchütz“ unſere diesjährige 7 5 9 Fleiſch Ane beneral-ersammung zu haben bei ſtatt, wozu alle aktiven, paſſiven Georg Marlin und Ehrenmitglieder herzlichſt Hansſtr. 15. eingeladen werden Der Vorſtand. Danksagung. Für die vielen Beweise inniger Teilnahme beim Heimgange unserer guten Mutter, Groß- mutter, Schwiegermutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Anbaus fildech 2. Wia Anna geb. Knapp Heute Freitag von nachm. 6 Uhr ab und Samstag la hausgemachte nS5suerbavzrein Mornnein . Einladung. Kommenden Freitag, den 6. März, abends 8 Uhr findet im„Fürſten Alexander“ die dies— jährige ordentliche Wust U. flelsch„beneralversammlung Tagesordnung: zu haben bei 1. Rechenſchaftsbericht Harl Hoock 2. Rechnungsablage und Entlaſtung des Vor— Blauehutſtraße 20 ſtandes ———— 3. Ehrenmitglieds⸗Ernennung Toten bilder Neuwahl sagen wir Allen unsern tiefgefühlten Danke. Viernheim, den 5. März 1931. Die trauernd Rinterhliebenen. 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Er wünſchte wei⸗ ter ein ſchärferes Zugreifen der Staatsaufſicht hinſichtlich des Finanzgebahrens der Gemein⸗ den. Auch der Staatskommiſſar habe vielſach nur die Einnahmenſeite im Auge gehabt ſtatt zunächſt die Ausgaben herabzuſetzen. Die Volks⸗ rech partei erklärte ihre Zuſtimmung zu der vom Landbund geforderten Aufgabenübertragung, ebenſo die DVP. Die Sozialdemokratie wünſchte eine Erklärung der Regierung zu der Finanz⸗ lage der Gemeinden, die inſolge der Wohlfahrts- erwerbsloſenſaſten vielfach am Ende ihrer Kraft ſeien. Der Miniſter des Innern wies darauf hin, daß die Forderung nach Entlaſtung der Zentralbehörden durchaus dem Willen der Re⸗ gierung entſpreche. In der Gemeindeordnung ſel ihr bereits Rechnung getragen. Was die Be⸗ aufſichtigung der Finanzen der Gemeinden be— treffe, ſo müſſe ſich die Auſſichtsbehörde darauf beſchränken, nur da einzugreifen, wo offenbare Mißbräuche vorlägen. Von der Einrichtung der Stagatskommiſſare ſei bisher in Heſſen bei ins⸗ geſamt rund 1000 Gemeinden nur in zwölf Fäl⸗ len Gebrauch gemacht worden. Die Staatskom⸗ miſſare hätten ſich bei ihren ſchwierigen Auf⸗ gaben durchaus im Rahmen des Geſetzes gehal⸗ ten und ſelbſtverſtändlich auch die Ausgaben⸗ wirtſchaft der Gemeinden nachgeprüft. Es ſei aber begreiflich, daß in manchen Fällen weſent⸗ liche Abſtriche auf der Ausgabenſeite nicht mehr gemacht werden konnten, da dieſe Gemeinden ſchon ſelbſt ihre Ausgaben weſentlich beſchränkt hatten und da die Staatskommiſſare erſt tätig wurden, nachdem drei Viertel des Rechnungs- jahres vorüber waren. Bezüglich der bedrohlichen Finanzlage vieler Gemeinden wies der Min'ſtox darauf hin, daß Heſſen am 31. Dezember 1931 21000 anerkannte Wohlfahrtserwerbsloſe gehabt habe und damit den Reichsdurchſchnitt übertrefte. Worms mit 39 und Offenbach mit ſogar 64 pro Tauſend ragten über den Reichsdurchſchnitt we ſentlich hinaus. Offenbach ſtehe ſogar an der Spitze im ganzen Reiche. Seine Forderung, daß hier das Reich auch dem Weſten gegenüber ſeine Pflicht tun müſſe, zumal bekannt ſei, daß über die Reichsoſthilfe ſchwer bedrängten Städten des Oſtens geholſen werde, fand allgemeine Zuſtim⸗ mung. Auf eine volksparteiliche Anfrage wegen der bekannten Vorgänge in der Stadt Oppenheim wies der Miniſter darauf hin, daß die in der Preſſe erſchienenen Berichte die Dinge meiſt ein⸗ ſeitig darſtellten. So ſei insbeſondere auch der Vorwurf, daß das Innenminiſterium in der Sache nichts getan habe, durchaus ungerechtfer⸗ igt Bei der Schärſe der Gegenſätze, die durch die Finanzlage Oppenheims und durch das Ver⸗ ſagen örtlicher Faktoren noch verſtärkt wurden, könnten die beſtehenden Schwierigkeiten nicht einſach durch miniſterielle Dekrets beſeitigt wer⸗ den. Es ſchwebten jedoch mit den einzelnen Gruppen Verhandlungen, um den Konflikt auf gütlichem Wege beizulegen, und er hoſſe im In⸗ tereſſe der Stadt, daß ſie bald zum Ziele führen. Die drei erſten Kapitel des Miniſteriums wurden genehmigt. Annahme fand ferner der Landbundantrag, der die Aufgabenübertragung zum Gegenſtand hat, während der Abbauantrag des Landhundes ab elehnt werde. Die Ver⸗ handlung wurde auf Mittwoch vertagt. Finanzausſchuſt des Heſſiſchen Landtags. Darmſtadt, 5. März. Der Finanzausſchuß des Beſſiſchen Landtags erledigte am Donnerstag die Kapitel Polizei und Gendarmerie, Arbeits⸗ haus Dieburg und Landesverſicherungsamt, letz⸗ teres ohne Ausſprache. Die Ausſprache zum erſten Kapitel, das in Einnahmen mit 6,2 Mil⸗ lionen, in Ausgaben mit 12,1 Millionen ab⸗ ſchließt(gegenüber dem Vorjahr eine Mehrein⸗ nahme von 670 000 Mark und eine Mehrausgabe von 14000 Mark) wurde bereits geſtern von einem Vertreter des Zentrums eröffnet. Er, wie auch heute der Sprecher der Sozialdemokraten, erklärten, unbedingt notwendig ſei es, daß der Staat eine abſolut zuverläſſige und ſchlagfer⸗ tige Polizei beſitze. Wolle man das Ganze nicht gefährden, ſeien Abſtriche im großen und ganzen nicht tragbar. In längeren Ausführungen trat der Land⸗ bundredner für die Auferlegung der Ortsvpoli— zeilaſten auf die Sitzgemeinden ein— Innen miniſter Leuſchner dankte für das einmütige Lob, das die Polizei— auch für ihre außeror— dentlich anſtrengende Tätigkeit in den letzten Mo— naten— verdient habe. Die Regierung habe mit Rückſicht auf dieſe beſonderen Verhältniſſe beim Beſoldungsabzug den Exekutibobeamten einen Ausgleich von 6 Mark monatlich gewährt. Den radikalen Elementen trete die Polizei mit abſoluter Ruhe entgegen. Sie verkahre dabei in jeder Weiſe objektiv was daraus hervorgehe, daß ſle Nationalſozialiſten und Kommuniſten, dort, wo es nötig war, wiederholt geſchützt habe. Das würde ihr allzu häufig nicht gedankt. Raditale Gruppen beſchimpften und beſpuckten die Beam— ten in einer Art, daß er(der Miniſter) nicht mehr gewillt ſei, ruhig zuzuſehen.— Im In— tereſſe der fachlichen Ausbildung der Beamten habe ſich das Landeskrimina'pollzeiamt verdient gemacht. Der kritiſierte Sonderdienſt ſei für die körperliche Ertüchtigung der Beamtenſchaft not— wendig geweſen Der Zweck ſei heute bis zu einem gewiſſen Grade erreicht, weshalb bereits Erleichterungen gewährt werden konnen; wei—⸗ ere ſind beabſichtigt.— Der Laſtenabw zungs— trag des Landbundes ſei bei der heutigen ſch echten Lage der Kommunen nicht am Platze, aber auch ſachlich nicht gerechtfertigt. Die wie— derholte Preſſebehauptung, in Worms ſei der Bau eines rieſigen Polizeramtes geplant, ſei falſch. Die Amtsräume der Polizei würden lediglich in das ſeitherige Garniſonſazarett ve— legt. Demnächſt wird das Kabineit ſich auf Ar regung des Miniſters mit der Schaffung einer zentralen Vormerkungsſtelle beſchäftigen. Die Menſurfrage ſei nicht von Heſſen allein zu regeln. — Mit ſechs gegen fünf Stimmen wurde be— ſchloſſen, den Verſorgungsanwärtern, die nach Ablauf der Uebergangsgewährniſſe noch keine Einberufung erhalten haben, nach den gleichen Grundſätzen wie bei der Reichswehr eine ent— ſprechende Unterſtützung aus den Verſorgungs— gebührniſſen zu gewähren. Die Unterſtützung iſt jeweils auf die Dauer von drei Monaten zu bewilligen und muß nach Ablauf dieſer Zeit neu beantragt werden. Die Verhältniſſe des Ver— ſorgungsanwärters ſind in jedem Falle einer Prüfung zu unterziehen. Der Landbundantrag auf Aenderung der Polizeikoſtenverteilung wurde abgelehnt, ebenſo der kommuniſtiſche Antrag, das ganze Kapitel zu ſtreichen. Auch die von den Kommun ſten gewünſchte Entkaſernierung und Kommunaliſterung der Polizei i reiſe: Die einſpaltige Petitzelle koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 E bei WI eimer Finzeiger Pf ig., rholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor- mittags 8 Uhr, großere Artikel einen Tag vorher— Annahme von Anzeigen in unſerer Heſchäftsſtelle u. von ſämtlichen kinnonten Expeditionen Peutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes an ae bei Anzeigen werden nach Moglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme eſtimmt vorgeſchriebenen Togen karm jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden 5 48. Jahrgang 77 Finanzausſchuß des Heſſiſchen Landtags. Darmſtadt, 6. März. Von den Kapiteln der Geſundheitsabteilung des Miniſteriums des In— nern, die heute vom Finanzausſchuß des Land tages beraten wurden, erfordert das Kapitel ärzt— licher Dienſt 290 000 Mark in Ausgaben und 53000 Mark in Einnahmen. Ein Antrag Zentrums, der dle Streichung von drei Amts arziſtellen ſorderte, wurde abgelehnt. Die Frage der Nebenvergütung der beamteten Aerzte wurde in längerer Debatte behandelt. Die Regierung ſagte eine Nachprüfung dieſer Angelegenheit zu. Im Zuſammenhang damit regte ein Vertreter der Sozialdemokratie an, in einer neuen kreis— ärztlichen Dienſtanweiſung die Aufgaben der beamteten Aerzte zu erweitern, vor allem hin— ſichtlich der ſchulärztlichen Tätigkeit. Einſtimmig genehmigt wurde das Kapitel Tierärztlicher Dienſt mit 650 000 Mark in Ausgabe und 340000 Mark Einnahmen Die Regierung fand hier von Zen— trumsſeite Anerkennung für die beabſichtigte Einführung der freiwilligen Bekämpfung in den Renderbeſtänden des Landes. Bei dem Kapitel Hebammenlehranſtalt Mainz, das 230000 Mark Ausgaben und 182 000 Mark Einnahmen auf— weiſt, wurde ein volksparteilicher Antrag auf Vereinigung der beiden Hebammenlehranſtalten der Regierung zur Berückſichtigung überwieſen und das Kapitel angenommen. Das Kapitel Landes-Heil⸗ und Pflegeanſtalt mit 4.43 Millionen in Ausgaben und 4,56 Mil- lionen in Einnahmen wurde ebenfalls einſtimmig angenommen. Ein hierzu geſtellter volkspartei⸗ licher Antrag, daß das Pflegeperſonal nach Ab⸗ lauf von zehn Dienſtjahren nicht mehr automatiſch in die Beamtenſtellen einrücke, ſand Annahre. Ferner wurde einſtimmig angenommen, das Ka⸗ pitel Anſtalt für Geiſtesſchwache Alieeſtift bei Darmſtadt mit 180000 Mark Ausgaben, das Ka⸗ pitel Jugendfürſorge und Maßnahmen zur Be— kämpfung von Volkskrankheiten mit 588000 Mark in Ausgaben, das Kapitel Unterſtützungen mit 51000 Mark Ausgaben, ferner das reſtliche Kapi— tel des Innenminiſteriums, öffentliche und ge— meinnützige Zwecke mit 170000 Mark in Einnah⸗ men und Ausgaben, Hochbauweſen mit 308 000 Mark in Ausgaben und Straßenverwalte e mit 1,1 Millionen in Ausgaben, wobei zu berückſich— tigen iſt. daß es ſich hier um einen Zuſchuß an die Provinzialverwaltungen handelt, denen der heſſiſche Straßenbau unterſtellt iſt. Am Dienstag nächſter Woche beginnt die Be ratung der Kapitel des Miniſteriums für Arbeit des und Wirtſchaft. Votsniel aum gꝛoßen Iklatek.- Jiozeß E Aus der Gerichtsverhandlung Bürger meiſter Scholtz gegen Leo Sklarek, Bürgermeiſter Scholtz(Mitte), der Antragſtell er der Beleidigungsklage, als Zuhörer im Ge⸗ richtsſaal; oben rechts: der Ange klagte Leo Sklarek ſagt aus. Als Auftakt zu dem großen Prozeß gegen die Gebrüder Sklarek begann in Berlin ein Beieidigungsprozeß, den der Bürgermeiſter Scholtz gegen Leo Stlarek angeſtrengt hat. Sklarek hatte behauptet. daß beim Preſſeball 1929 Scholtz an ſeinen Tiſch„Sekt kübelweiſt genoſſen und Kaviar mit Löffeln gegeſſen“ hauptungen entſchieden in Abrede. habe. Bürgermeiſter Scholtz ſtellt dieſe Be Das Flottenbeiprogramm Beietat 1931 50 Millionen. Berlin, 5. März. Das Beiprogramm der Reichsmarineleitung, das dem Reichshaushalts— plan beigegeben iſt, beſteht, wie der„Börſen— courier“ berichtet, mit Rückſichc auf die ungün— ſtige Finanzlage aus zwei Teilen. Der erſte Teil des Programms ſieht u. a. den unauf— ſchiebbaren Ersatz der vier älteſten Panzer— ſchiffe vor Der zweite Teil wird ſpäter den Er'atz der übrigen uns belaſſenen vier Pan— zerſchiffe ſowie der letzten drei Kreuzer ent— haltea. Tas Panzerſchiff A ſoll im Laufe des Jahres 1932 und das Panzerſchiff B, für das jetzt die erſte Rate in Höhe von 10,8 Millio— nen angefordert wird, bis zum Jahre 1934 fertiggeſtellt werden. Für das Panzerſchiff A, Erſatz„Preußen“, werden einſchließlich der Armierungen in dieſem Haushalt 18,8 Millio- nen angefordert. Weiter enthält der Haus— halt 1931 29,7 Millionen für Neubauten, 2,1 Millionen für Torpedoarmierungen, ſodaß der Geſamtbetrag für Schiffbauten und Armtie— rungen rund 50 Millionen gegen 40,8 im Vor— jahre beträgt. Aus Nah und Fern Hettenleidelheim, 5. März.(Tödliches Motorradunglück.) Am Mittwoch nachmittag verlor vor dem Ortseingang der 20 Jahre alte Bäcker Hermann Weibel wit ſeinem Motorrad in einer Kurve die Gewalt über das Motorrad und rannte an eine Telephonſtange an. Er kam mit einem Beinbruch davon, wäh⸗ rend der 20-jährige Mitfahrer Fiſcher ſofort tot war. Weibel wurde dem Ludwigshafener Krankenhaus zugeführt. Harxheim⸗Zell, 5. März.(Ein Kind vom Auto überfahren.) Geſtern nachmittag gegen 5 Uhr ſprang die 6 Jahre alte Linda Dörr vor ein Grünſtadter Auto, wurde umgerannt und erlitt ſchwere Kopfverletzungen. Das Kind wurde ins Krankenhaus Worms einge— liefert. An ſeinem Wiederaufkommen wird ge— äweifelt. Die Schuldfrage iſt noch nicht geklärt. Rülzheim, 5. März.(Verhaftung einer Einbrecherbande. Wegen eines Einbruches bei Landwirt Kern, der am letzten Samstag aus— geführt wurde und den Dieben eine Beute von 200 Mark brachte, verhaftete die Gendarmerie den früheren Dienſtknecht Kerns, Karl Bren— ner, u. den ledigen Schreiner Eugen Kung. Wegen Hehlerei wurde gleichzeitig der Tag— löhner Georg Nuber feſtgenommen, aber bald wieder freigelaſſen. Brenner und Kuntz machten nun nach ſeiner Freilaſſung der Gen— darmerie ſehr wertvolle Angaben über eine Reihe Einbruchsdiebſtähle, die zum Teil län— ger zurückliegen und bisher nicht aufgeklärt werden konnten. Man ſchritt darauf zur neuerlichen Verhaftung Nubers. Verhaftet und in das Amtsgefängnis Kandel eingeliefert wurden weiter die drei Söhne des Letzteren und die Jugendlichen Karl Schöneich u. Wal- ter Rupprecht. Nach den Geſtändniſſen der Feſtgenommenen waren die jeweiligen Diebes— züge immer gut durchdacht. Auf das Konto der Bande kommen die Einbrüche in die Metz— gerei Hellmann, bei Landwirt Wagner und in das hieſige Schulhaus, wo die Geldkaſſen mehrerer Klaſſen geplündert wurden. Man „arbeitete“ mit Handſchuhen und umwickelte das Schuhwerk, damit keine Tatortſpuren zu— rückblieben.— Als ſpiritus rector des Unter⸗ nehmens iſt Kuntz einzuſehen. Zweibrücken, 5. März.(Ungetreuer Kaſſierer zu Zuchthaus verurteilt). Vor dem bieſigen Schöffengericht ſtand geſtern der 1900 geborene Kaſſenangeſtellte der Bezirksſparkaſſe Zwei⸗ bvücken, Willi Rottmann aus Dellfeld, dem einfache und erſchwerte Amtsunterſchlagung, er⸗ ſchwerte amtliche Urkundenfälſchung, falſche Be⸗ urkundung uſw. zur Laſt lag. Es iſt ihm vor⸗ geworfen, Gelder, die er zur Einzahlung er⸗ hielt, nicht der Kaſſe zugeführt, ferner insge⸗ ſant etwa 15 000 Mark Gelder als Kaſſierer für ſich verwendet zu haben. Das Urteil lautete auf 1 Jahr 3 Monate Zuchthaus und 500 Mark STT — e — e —— — S .— 8 — —