in ſch Ul Be 1 2 0 0 e neee —— Ahn elm p den Plonken Lokale Nachrichten Vom Sonntag. Vor ſeinem Scheiden glaubt der Winter uns nochmals ſeine ſtrenge Kälte fühlen laſſen zu müſ— ſen. Der Monat März, der Frühlingbringer, hat uns nochmals eine ganz empfindliche Kälte mitge— bracht Wenn auch die Strahlen der Sonne am Nachmittag ſchon ganz behaglich warm ſind, ſo war geſtern infolge der rauhen Witterung nicht viel da⸗ von zu ſpüren. Doch laſſen wir den Winter ruhig austoben, Frühling wird es doch einmal.— Außer den üblichen, ſonntäglichen Raſenſpielen war es geſtern, im Sinne der hl. Faſtenzeit rubig— In einzelnen Lokalen waren Konzerte und in den Lichtſpielhäuſern wurden herrliche Tonfilme gezeigt. — Die Operetten- und Theaiergeſellſchaft führte im Kaiſerhof vor gut beſetziem Hauſe den prächtigen Schwank„Die Erbſünde des Herrn Guckenbach“ auf. Der Schwank, der von den Spielern flott und unter beſonderer Betonung der zahlreichen guten Pointen, zur Aufführung gebracht wurden, erzielte zahlreichen Beifall und befriedigte die Be— ſucher recht ſehr. Die Opereiten- und Theaterge— ſellſchaft hat mit dieſer Veranſtaltung den Reigen ihrer trefflichen Theater-Auffuhrungen würdig fort— geſetzt. »Der Polizeibericht der letzten Woche meldet folgende Anzeigen: 2 wegen Ruheſtörung und 1 wegen Sachbeſchädigung. Filmſchau Heute nochmals der großartige Schlagertonſilm „Ein Tango für Dich“ im Cefipa. Will man einige ſchöne und vergnügte Stunden erleben ſo beſuche man den hieſigen Central-Film— Palaſt. Es iſt wahrhaftig das ſchönſte und billigſte Vergnügen, was niemand beſtreiten kann. Ein Kinobeſuch zählt ſchon lange nicht mehr zum Luxus, ſondern es iſt für Abermillionen ein Bedürfnis. Die Welt ohne Filme wäre ſchlimmer als die Welt ohne Blätter. Die Darbietungen des Cefipas ſind Neben ger Haupipos! Reste großnädtiſch und die Ton⸗Wiedergabe iſt ſehr gat. Wort für Wort iſt zu verſtehen. Bequeme Sitz— gelegenheit, Central Heizung ſowie gute Eutlüftung machen den Beſuch ſehr angenehm. Man beſuche noch heute den Cefipa Erwerbsloſe zahlen Werk— tags für 1. Platz 50 Pfg. Sport⸗ Berichte finden unter dieſer Rubrik Aufnahme, müſſen aber kürzeſt abgefaßt ſein. Kreis Unterbaden. Die Würfel ſind gefallen. In raſtloſen Kämpfen haben die„Grünen“ das in der Vorrunde ver ſäumte eingeholt. Wenn der geſtrige Sieg gegen Altrip mit 3.2 Toren auch ein glücklicher war, ſo war er doch verdient Der Favorit„Phönix“ mußte geſtern in Weinheim die Punkte laſſen, ſodaß nun— mehr Viernheim als erſter' Anwärter für die Meiſterſchaft anzuſehen iſt. Nur wenn Phönix ſeine reſtlichen 3 Spiele noch gewinnt, gibt es ein Eut— ſcheidungsſpiel, andernfalls iſt„Viernheim“ Meiſter. Die Reſultate. Viernheim— Altrip 2 3 09 Weinheim— Phönix Mannheim 221 Käfertal— Heddesheim 0˙1 Friedrichsfeld— Neckarhauſen 2:2 Feudenheim— 1913 Mannheim 311 Tabelle: Vereine Sp. gew. un. verl. Tore P. Viernheim 21 15 3 3 53:15 39 Phönix M'heim 19 1838 4 3 4795 28 Heddesheim 215 11 2 7 33:2 25 Friedrichsfeld 2111 2 8 60738 24 Feudenheim 21 10 4 7 43:34 24 Altrip 20 9 5 6 4028 23 Käfertal 20 8 3 9 37 42 19 Nackarhauſen 20 7 3 10 2849 17 Wein heim 19 6 4 9 3946 16 Edingen 19 6 3 10 47:62 15 TV. 46 M'heim 19 3 4 11 24.42 12 1913 M'heim 20 1 2 17. 21168 4 T. E-Sport Die T.G.-⸗Mannen konnten ihren gewohnten Siegeszug nicht fortſetzen und unterlagen geſtern gegen den Tabellenführer Ilvesheim auf hieſigem Platze 0:1. von Herrenanzugsskoffen unvergleichlich billig! Roste von wer wird ſüd⸗ deutſcher Meiſter? Ein ereignisreicher Sonntag. Am geſtrigen Sonntag herrſchte im Fußball- lager wieder Hochbetrieb. In der Runde der Meiſter gelang dem Saarmeiſter F. Pirmaſens ein knapper aber ſicherer Sieg gegen Württembergs Meiſter Union Böckingen. Im Mannheimer Sia⸗ dion mußte ſich Eintracht Frankſurt eine 1:2 Nie⸗ derlage durch den Rheinmeiſter gefallen laſſen. Die Kasrlruher JV. kam durch einen ſchönen Sieg über Bayern München mit 210 von der 6. auf die 5. Tabellenſtelle, während die SpVg. Fürth Wormatia Worms mit der verhältnesmä⸗ ßig niedrigen Torzahl von 411 beſtegte. Tabellenſtand. Splele Tore Punkte 28:9 15111 22:13 10: 4 27:13 9· 5 19:16 9 13:14 7: 17730 51 15:30 321 12:30 271 SpVgg. Fürth Eintracht Frankfurt Bayern München SV. Waldhof Karlsruher JV. Union Böckingen FK. Pirmaſens Wormatia Worms— —— 2 n In der Troſtrunde Nordweſt errang der Tabellenführer Vfs. Neu⸗Iſenburg einen weiteren Sieg, diesmal über den Tabellen- zweiten FV. Saarbrücken mit 10. Phönix Lud⸗ wigsafen ſicherte ſich durch einen 2:0⸗Erſolg über SW. Wiesbaden den 2. Tabellenplatz. Union Niederrad und Rotweiß Frankfurt teilten ſich mit 3:3 die Punkte. Der Rheindriite VL. Nek⸗ karau kam endlich auf eigenem Platze zu einem Sleg und zwar mit 5:1 über den FC. Idar. Tabellenſtanv. Spiele Tore Punke Vis. Neu⸗Iſenburg 9 24:8 16: 2 Phönix Ludwigshafen 9 21:13 12: 6 FV. Saarbrücken 9 1914 11. Roiweiß Frankfurt 9 21%%%, 117 SV. Wiesbaden 8 13711 7·.9 Union Niederrad 9 17:23 612 VfL. Neckarau 932128 414 FC. Idar 8 14284 313 * 5 wn Seſdenstoffen, Veloullsen, Wazohstollen, Manuel, Kleider- u. Mantelstoſten Zur Hälfte und zwel Drittel des regulären Preises! Welg- und Baumwollwaren aller Art mit oem Pyeisnachlafl. In der Troſtrunde Südoſt iel das Trefſen Kickers Stuttgart gegen FC. Pfior eim einem heftigen Schneetreiben zum Opfer. Erwartungsgemäß kommt der 5:2 Sieg von München 60 über VfR. Fürth und die glatte Abfertigung des Phönix Karlsruhe mi 055 durch den Club. Schwaben Augsburg machte in der Reihe der Erwartungen ebenfalls keine Aus⸗ nahme und ſchlug FV. Raſtatt auf veſſen Platz mit 412. Tabellenſtand. a Spiele Tore Punkte München 60 8 45115 14:2 FC. Pforzheim 89918 18 8 1. FC. Nürnberg 9385 9 85 Schwaben Augsburg 9 32:26 12: 6 Stutigarter Kickers 205 8: 6 Phönix Karlsruhe 8 5185 2:14 FV Raſtatt 7 8184 113 VR. Fürth 8 11:36 1715 Gölz⸗Wormatia Worms in Frankfurt. Schon vor einigen Wochen verließ der Halb! linke des Heſſenmeiſters Worms und ſiedelte zum F. Sp. V. Frankfurt über. Wie das „Sport⸗Echo“ zu melden weiß, ſoll Gölz be⸗ reits am 14. März erſtmals in der Liga⸗ Referve des F. Sp. V. Frankfurt als Mittel⸗ ſtürmer mitwirken. ö Spielvereinigung Fürth— Wormatia Worms 4:1(1:1) Zwei Platzverweiſe. 2500 Zuſchauer waren bei hetigem Schnee⸗ treiben am Sonntag Zeugen des Meiſterſchafts- ſpiels zwiſchen Fürch und Worms, das ig ſeinem zweiten Teil einen ſehr häßlichen Verlauf nahm. Spieleriſch ſtand es ebenfalls nicht auf hoher Stufe, und die Zuſchauer machten am Schluß des Kampfes, dem Schiedsrichter Klimm nicht ganz gewachſen warihren Unmut dadurch Luft, daß ſie in Sprechchören gegen beide Mannſchafien Stellung nahmen. Fürth nahm den Gegner an⸗ fangs nicht ernſt und king erſt dann an zu ſpie⸗ len, als der von Fauſt erzielte Führungstreffer durch Wunkler ausgeglichen wurde. Nach der Pauſe mutßen dann Winkler u. Völker nach dem zweiten Fürther Tor bald das Feld verlaſſen, und nach einem Zuſammen⸗ prall mit dem Fürther Verteidiger Zeiß ſchied auch der Wormſer Linksaußen De bu ſy aus, ſodaß die Gäſte nur noch mit acht Mann kämpf⸗ ten. Dennoch kamen die Färther nur noch zu zwe Treffern. 7 — Des groflen Erfolges wegen Heute nochmals im Ceſiga + Ein Jango für Dich“ Versdumen auch Sſe ment noah heute den neuesten Schlager Toniim zu sehen und 2u Hören. Was Schöneres haben Sie noch nie gehört u. geſchen Außerdem das ganze ubliche Beiprogramm. Ein Beſuch lohnt ſich. E werbsloſe zahlen Werktags 1. Platz 50 Pfg. 11 Kath. Kirchenchor Cäcilia Heute abend 8 Uhr iſt Gesangprohe für Sopran und Alt bei den Engliſchen Fräulein. Der Dirigent. FFF Detsgeworbe bereig Uiepnnelm. Einladung. Zur Arrangierung der„Reichs⸗Handwerks⸗ woche“ werden hiermit ſämtliche Herren Vertreter der Innungen, ſowie ſelbſtändige Handwerker auf Dienstag, den 10. März, abends 8 Uhr in den „Walfiſch“ eingeladen. Es wären dies: Bäcker, Metzger, Maurer, Zimmerleute, Dach⸗ decker, Schreiner, Schloſſer, Glaſer, Tüncher, Spengler und Jnſtallateure, Gipſer, Schnei⸗ der, Schuhmacher, Friſeure, Uhrmacher, Buch⸗ binder, Sattler, Schmiede und Wagner. Wir hoffen auf vollzähliges Erſcheinen. Der Vorſtand. Rathausſtraße 50 Loricherſtraße 8 — Eier jetzt nur noch Bekanntmachung des Schulvorſtands. In der nächſten Zeit ſollen die an Oſtern in die Schule aufzunehmenden Kinder in der Schiller- ſchule ſchulärztlich unterſucht werden und zwar am Donnerstag, den 12. März, nachm von 2— 5 Uhr, die Kinder mit dem Aufangsbuchſtaben von 2 ſprungreife Mutter- zu verkaufen. (T voli. Schweine Rathaus straffe 179 Keiner 1. 0c, J. lö,.25 9 9 Foz. Ranalt Inserieren beingt gewian Netze, ſchöne Muſter f 1. 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März 1931 S eee Frankreichs Rüſtungen am Pranger Antwort an Maginot: nnahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor- mittags s Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchaftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗ Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes aan bei Anzeigen werben nach Moglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Anzei 5775 Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., 48. Jahrgang Frankreichs Heer das ſtärkſte und ſchlagfertigſte der Welt— Gegen die Verſailler Kriegsſchuldlüge— Immer wieder die Forderung nach einem unparteiiſchen Gericht Haushaltsausſchuß des Reichstages. Berlin, 9. März. Im Haushaltsausſchuß des Reichstages begann die Beratung des Reichs— wehretats. Reichswehrminiſter Dr. Groener begründete ſeinen Etat. Er führte u. a. aus: Der franzöſiſche Kriegsminiſter Maginot hat vor der franzöſiſchen Kammer zu der Abrü— ſtungsfrage erklärt, es nicht anerkennen zu kön— nen, daß alle Völker einen Anſpruch auf Be— handlung auf gleichem Fuße hätten. Herr Ma⸗ ginot glaubt, wenn man in der Welt die inter— nationale Gerechtigkeit zur Herrſchaft gelangen laſſen wollte, ſei es ebenſo notwendig wie ge⸗ recht, und eine Bürgſchaft är die anderen Na⸗ tionen, wenn diejenigen Länder, die die An— greiſer geweſen ſeien, ſtrengeren Beſchränkungen der Rüſtungen unterworfen würden, als dieje— nigen Nationen, die keine Angriffe begangen hätten. g Demgegenüber habe ich folgendes zu erklären: Unſere Stellungnahme zu der ſogenannten Kriegsſchuldfrage iſt wiederholt aus beru⸗ fenſtem Munde vor aller Welt klargeſtellt morden. Vor kurzem hat der Reichsaußenminiſter hier— zu im Namen der Reichsregierung bedeutſame Erklärungen abgegeben, die ich nicht zu wieder⸗ holen brauche. Die Verſailler Theſe von der Alleinſchuld Deutſchlands iſt längſt von der internatio⸗ nalen hiſtoriſchen Wiſſenſchaft widerlegt worden. Wir haben den Spruch eines wahrhaft unparteiiſch zuſammengeſetzten internationalen Gremiums, deſſen Zuſam⸗ mentritt die deutſche Regierung von jeher gefordert hat, nicht zu fürchten! Die Feſtſtellung der Wahrheit wird vielmehr den Verträgen, die auf der Behauptung von Deutſchlands Alleinſchuld am Kriege beruhen, dieſe Stütze endgültig entziehen. Deutſchlands Entwaffnung iſt im Verſailler Vertrage damit begründet worden, daß ſie die Einleitung einer allgemeinen Rüſtungsbeſchrän⸗ kung aller Nationen ermöglichen ſollte. Deutſch⸗ land hat dieſe Vorbedingung erfüllt. Wir ſind abgerüſtet in einem Maße, das in der Geſchichte ohne Beiſpiel iſt. Die anderen Mächte aber ha⸗ ben ſich verpflichtet, uns auf dem Wege der Abrüſtung zu folgen. Daß es ſich hierbei um eine rechtlich verbindliche Verpflichtung handelt, haben maßgebende Staatsmänner der anderen Seite wiederholt beſtätigt. Wir haben das Recht zu verlangen, daß die Ungleichheit der Rüſtung, die durch Deutſchlands Vorausleiſtung auf dieſem Gebiete entſtanden iſt gemüß den Ver⸗ tragsbeſtimmungen durch eine entſpre⸗ chende Nachleiſtung der anderen Mächte ausgeglichen wird. Wir haben das Recht auf denſelben Grad von Sicherheit, den die anderen Staaten für ſich in Auſpruch nehmen. Wir erheben unſere Forde⸗ rung auf allgemeine Abrüſtung, wie auch Herr Außen miniſter in ſeiner Wiener Rede betont hat, im Intereſſe des Friedens und des Wieder⸗ aufbaues von Europa, der dringendſten Aufgabe unſerer Zeit. Deutſchland iſt bereit und iſt ſtets bereit geweſen, an jeder Art von Abrüſtung poſitiv mitzuarbeiten, die auf der Grundlage der Gleichberechtigung vorgenommen wird. Herr Maginot hat nun darauf hingewieſen, daß Frankreich der Abrüſtung bereits Rechnung getragen habe. Es habe die Zahl ſeiner Diviſio⸗ neu gegenüber dem Stande von 1913 herabgeſetzt und habe heute weniger Mannſchaften bei der Fahne als damals. Statt der dreijährigen habe es die einjährige Dienſtzeit eingeführt. Wir können dieſe Organiſationsänderungen des franzöſiſchen Heeres nicht als Abrüſtung anerkennen. Es handelt ſich vielmehr um eine wohlerwogene Umrüſtung, die den Kriegserfahrungen und der rapiden Entwicklung der Kriegstechnik Rechnung tragend die Schlagkraft der franzöſi⸗ ſchen Armee nicht vermindert, ſon⸗ ern beträchtlich vermehrt hat. Der Wert eines Heeres richtet ſich nicht nach der Länge der Dienſtzeit, ſondern nach der Inten⸗ ſität der Ausbildung, nach der Stärke der aus⸗ gebildeten Reſerven, nach der Zahl und der Güte des Materials. Alles dies beſitzt die fran⸗ zöſiſche Armee im vollkonmmenſten Maße. 1912 war ſie bei zweijähriger Dienſtzeit 640 000 Mann ſtark, heute ſteht nur noch ein Jahrgang bei der Fahne und dennoch beträgt die Geſamtſtärke des Heeres faſt ebenſoviel! Faſt die Hälfte des Hee— res, mindeſtens 230000 Mann, dient über die geſetzliche Dienſtzeit hinaus und liefert ein hochqualifiziertes Ausbildungsperſonal. Ein neuer Beamtenkörper hat den Soldaten die Mo— bilmachungsvorarbeiten, die Verwaltung des Kriegsmaterials, den Kanzleidienſt, abgenommen. 30 000 Zivilangeſtellte befreien die Soldaten vom Arbeitsdienſt. Die Jugend wird in einem früher unbekannten Maße auf den Militärdienſt vorbe⸗ reitet Daher iſt Frankreich heute in der Lage, auch in der Einjährigen-Dienſtzeit ſeinen Sol⸗ daten eine vollendete militäriſche Ausbildung zu geben. Sprechen die Tauſende von Tanks, von Flugzeugen, von Geſchützen, die Zehn⸗ tauſende von Maſchinengewehren von Abrüſtung? Außerdem beſitzt Frankreich noch Maſſen an lagerndem Material aller Art. Wieviele Ver— bände es im Kriege aus ſeinen ausgebildeten Reſerven aufſtellen und mit dieſem Material be— waffnen kann, das ergibt ſich ſchon daraus, daß die Zahl der Generale und höheren Stabs— offiziere trotz der Verminderung der Anzahl der Friedensdiviſionen gegen die Vorkriegszeit auf das anderthalbfache geſtiegen iſt. Ferner haben ſich die Ausgaben der Franzo— ſen für militäriſche Zwecke ſeit dem Kriege un⸗ aufhörlich geſteigert. 1931 betragen ſie 18,2 Mil⸗ liarden Franken, d. h. faſt drei Milliarden Mk. Alle dieſe unleugbaren Tatſachen führen den Beweis, daß Frankreich noch nicht damit begonnen hat, abzurüſten, daß es ſich vielmehr durch ſeine neue Heeres— organiſation das ſtärkſte und ſchlagfertigſte Kriegsinſtrument der Welt geſchaffen hat. Noch auf eine Behauptung muß ich eingehen die während der franzöſiſchen Kammerverhandlungen gefallen iſt. Der Berichterſtatter hat die deutſchen Landſtreitkräfte auf 100 000 Mann Reichsheer, 150 000 Mann Schutzpolizei und 30 000 Mann bewaffnete Zollbeamten berechnet. Dieſe Aukſtel— lung muß aufs Schärfſte zurückgewieſen werden. Abgeſehen davon, daß die Zahlen falſch ſind— wir haben nicht 150000 Mann Schutzpolizei ſon— dern nur 105 000 und davon wieder ſind 32 000 Mann kaſerniert und ebenſowenig haben wir 30 000 Mann bewaffnete Zollbeamte— iſt es un— ſinnig, die deutſchen Poliziſten und Zollbeamten zu den Landſtreitkräften zu rechnen. Weder im Frieden noch im Kriege ſind ſie zum militäriſchen Dienſt beſtimmt, noch dazu befähigt. Ihre Organiſation iſt durch die inter— alliierte Kontrollkommiſſion unter dem Geſichts— punkt der Sicherſtellung ihres zivilen Charakters feſtgeſetzt worden. Weder hierauf noch auf ihre Ausbildung hat das Reichswehrminiſterium im geringſten Einfluß. Im Intereſſe der Wahrhaftigkeit wäre es dringend zu wünſchen, daß dieſe gegenſtaͤndsloſen Behauptungen, die ſchon jetzt in der franzöſiſchen Kammer ſelbſt Widerſpruch gefunden haben, endgültig aus dem Bereich ernſter Verhandlung auszuſcheiden. Der Kampf um den ruſſiſchen Markt Befriedigendes Ergebnis der Rußland⸗Reiſe der deutſchen Indu⸗ ſtriellen— Ruſſiſche Aufträge für Deutſchland witb. Moskau, 9. März. Die zwiſchen dem Präſidenten des Oberſten Wirtſchaftsrates der Sowjetunion und den deutſchen Induſtriellen geführten Beſprechungen, die der Beſeitigung der den Wirtſchaftsverkehr ſtörenden Hemm— niſſe und der Erwägung über weitere Vertie— fung der gegenſeitigen Wirtſchaftsbeziehungen dienten, haben zu einem beide Teile befriedi— genden Ergebnis geführt. Im beiderſeitigen Einvernehmen wurde feſtgeſtellt, daß eine mög— lichſt weitgehende Stabilität in den Wirt⸗ ſchaftsbeziehungen der beiden Länder die beſte Grundlage für einen weiteren Ausbau der Wirtſchaftsbeziehungen biete, um auf dieſe Weiſe die Kontinuität der Lieferungen ſicher⸗ zuſtellen und dabei doch jedem Unternehmen für ſeine Geſchäftsbeziehungen ſoviel Spiel— raum zu laſſen, daß ein den tatſächlichen Be— dürfniſſen angepaßtes Geſamtprogramm zu möglichſt voller Auswirkung kommen könne. Beide Teile haben ſich dabei über die Möglich— keit der Durchführung des Zuſatzpro— gramms von Beſtellungen geeinigt, die von der Sowjetinduſtrie in kürzeſter Zeit nach Deutſchland erteilt werden ſollen. Sozialdemokratie u. Panzerſchiff Die alten Forderungen—„Vorwärts“ bläſt ab—„Die Verant⸗ wortung hat die Mitte“ Unter der Ueberſchrift„Verſtändigung in Sicht“ nimmt der parteioffiziöſe Sozialdemokra— tiſche Preſſedienſt zu den Beſprechungen zwiſchen Reichsregierung und Sozialdemokraten Stel- lung. Er geht von der Tatſache aus, daß Re⸗ gierung und bürgerliche Fraktionen an der Ein— ſetzung der erſten Rate für das Panzerſchiff B in den Etat 1931 feſthalten. Das habe zwar kei⸗ nen Einfluß auf die Anſchauungen der Sozial- demokraten, die übereinſtimmend den Bau von Panzerſchifſen in der jetzigen Notzeit für über⸗ flüſſig und unzweckmäßig halten. Aber bei den bevorſtehenden Entſcheidungen handele es ſich nicht um die Bekundung ſozialdemokratiſcher Grundſätze, ſondern um die Stellung zu einer politiſchen Maßnahme, von der das Schickſal der Demokratie in Deutſchland auf lange Zeit hinaus beſtimmt werden könnte. Die Rechtsoppo⸗ ſition hoffe, daß die Schwächung der bürgerlichen Mitte, die durch den Auszug der beiden Rechts⸗ parteien eingetreten iſt, zu einer Verſchärfung der politiſchen Situation führe. Die Sozialdemo⸗ kratie ſei gewillt, dieſe Schwierigkeiten äberwin⸗ den zu helfen, um die Spekulation ihrer Gegner von rechts und links zu zerſchlagen. Das liege umſo näher, als ohne weiteres feſtſtebe, daß eine Regierungskriſe in dieſem Augenblick nicht nur unermeßliche wirtſchaftliche Gefahren her— aufbeſchwören, ſondern durch die Annäherung der bürgerlichen Mitte an Hugenberg und Hit— ler der Bau des Panzerſchiffes B in keiner Weiſe verhindert werde. Als Forderungen werden dann vom SPD aufgeſtellt: Wille zum Entgegenkommen bei der Regierung und den bürgerlichen Par⸗ teien der Mitte. Zuſchläge zu den hohen Vermögen oder Zuſchläge auf die hohen Einkommen. Diejenigen Schichten, die eine den Rahmen des Zuläſſigen ausfüllende militäriſche Rüſtung auch in der Gegenwart für notwendig hielten, müß— ten bereit ſein, die Koſten dafür aufzubringen. Auch der„Vorwärts“ beſchäftigt ſich in ſei⸗ nem Leitartikel mit der Frage des Panzerſchif— ſes B. Das Blatt ſchreibt unter der Ueberſchrift „Verantwortung der Mitte“: Wie die Dinge lie— gen, kann die Sozialdemokratie gemeinſam mit den Kommuniſten die Streichung der erſten Rate bewirken. Es wird an der ſozialdemokratiſchen Reichstagsfraktion liegen, ob ſie von dieſer Mög⸗ lichkeit Gebrauch machen will oder nicht. Schon jetzt muß aber geſagt werden, daß die endgültige Entſcheidung über den Schiffsbau nicht bei der Sozialdemokratie, ſondern beim Zentrum liegt. Denn ob die Sozialdemokratie die Inangriffnah me des Baues in dieſem Jahre verhindern kana, hängt von der Haltung der Rechten ab; im näch— ſten Jahre aber wird, wenn bis dahin auch nur 41 Deutſchnationale zurückgekehrt ſein werden, eine Mehrheit von 241 gegen 220 für das Schiff vorhanden ſein.— Die Mitte trägt die Verant— wortung. Sie trägt die Verantwortung auch dafür, daß der ſozialdemokratiſchen Reichstags— fraktion die Möglichkeit zu einem Verhalten ge— geben wird, das zur Erhaltung der Mitte in ihrer gegenwärtigen Machtſtellung führt. Die Sozialdemokratie kann vielleicht gens— tigt ſein auch weiter noch eine Regierung der Mitte zu halten, um das Kommen einer halb oder ganz faſchiſtiſchen Rechtsregie— rung zu verhindern. Schon jetzt aber muß mit aller Deutlichkeit geſagt werden, daß ſie in ihrer Entſchließung wie in ihrer Kritik frei iſt. Die Politik, die jetzt in Reiche getrieben wird, iſt nicht eine Poli tük, die die Mitte mit der Sozial- demokratie gemeinſam treibt, ſon-⸗ dern es iſt eine Politik, die die Mitte allein treibt. Eine Erklärung der deutſchnationalen Parteiführer enb. Berlin, 10. März. Wie die Parteilei— tung der Deutſchnationalen Volkspartei mitteilt, veröffentlichen Dr. Hugenberg. Dr. Oberfohren und Dr. von Winterfeldt eine gemeinſame Er— klärung, die ſich gegen die Auffaſſung wendet, daß die Regierung durch die Politik der nationa— len Oppoſition an die Seite der Sozialdemokra— tie gedrängt werde und daß die Rechtsparteien, insbeſondere die Deutſchnationale Volkspartei, ſich vor oder nach den Wahlen zur Verantwor— tung einer poſitiven Mitarbeit an der Regierung verſagt habe. In der Erklärung heißt es u. a., daß den Deutſchnationalen ſeitens der Regierung Brüning weder vor noch nach den Septembex— wahlen irgend welche Angebote betreffend Regie— rungsbeteiligung gemacht oder irgendwelche Mög— lichkeiten hierzu geboten worden ſeien. Die deutſchnationalen Parteiführer hätten ſeit dem Herbſt 1929 öffentlich und nichtöffentlich immer wieder betont, daß ſie zur Uebernahme jeder Ver— antwortung bereit ſeien. Es ſei ſelbſtverſtänd— lich, daß eine ſolche Uebernahme der Verantwor— tung nicht vorausſetzungslos erfolgen könne. Dieſe Vorausſetzungen ſeien der Regierung be— kannt. Sie ſeien u. a. durch einen am 14. Okto- ber 1930 an den Reichskanzler perſönlich gerich— teten Brief nochmals feſtgelegt worden. Die Erklärung betont zum Schluß, daß die Behaup— tung. das Kabinett habe„in Auswertung der Wahlen den nachdrücklichſten Verſuch gemacht, die Grundlage der Regierung nach rechts zu erwei— tern“, ſoweit die Deutſchnationalen in Betracht kämen, unrichtig ſei. Seitens der Regierung ſei keinerlei dahingehender Schritt erfolgt. Soweit die Darſtellung, die heute in Erwiderung der Lemgoer Rede Dr. Hugenbergs ſeitens der Re gierung an die Preſſe gegeben wurde, in irgend— einem Punkte dem in der Erklärung umriſſenen Sachverhalt widerſpreche, müſſe ſie ebenfalls als ſalſch zurückgewieſen werden. Cetzte Rad iomeldungen Das Erdbeben in Südſerbien. wtb. Belgrad, 10. März. Nach den letzten Meldungen aus den durch das Erdbeben heim⸗ geſuchten Gebieten ſcheint es, daß die Zahl der Todesopfer nicht ſo hoch ift, als es die erſten Nachrichten befürchten ließen. Die Bevölkerung beginnt wieder Mut zu faſſen, jedoch ziehen es die Leute vor, unter Militärzelten im Freien zu verbleiben. rn* * ee*. Erdbebenregiſtrierung in Wien. wib. Wien, 10. März. Um 5 Uhr früh ver⸗ zeichnete geſtern die hieſige Zentralanſtalt für Meteorologie ein ſchweres Erdbeben, deſſen Herd ungefähr 10 060 Kilometer entſernt liegt. rr rc—————ç— — 8— ————— 9 Berliner millionär muß in Paris ins Gefängnis Deutſche Steuerbehörde verlangt Auslieferung Paris, 8. März. Ein Berliner Millionär mußte geſtern nach abenteuerlicher Steuerflucht vor dem Strafgericht wegen ſchweren Paßverge— hens erſcheinen und wurde zu 3 Monaten Ge— fängnis verurteilt, wozu noch ein kategoriſches Auslieferungsbegehren der deutſchen Steuerbe— hörde kommt. Der Berliner Story beſitzt wie die„NBe“ meldet, eine Anzahl von Berliner Wohnhäuſer, deren Wert auf über 8 Millionen RM. geſchätzt wird. Er war wegen Steuerhinterziehung zu rund 4 Millionen RM. Strafe verurteilt wor— den, hatte es jedoch vorgezogen, ſeine Häuſer zu verlaſſen und die Flucht zu ergreifen. Er be— ſorgte ſich vier geſälſchte Perſonalpapiere, drei gefälſchte Päſſe, ein wenig Taſchengeld und ge— langte über Kehl und Straßburg nach Paris. Hier lebte er in einer höchſt eleganten Wohnung. Da aber das Geld, das er mitgenommen hatte, anſcheinend nicht ausreichte, fing Story an, an der Börſe a la Baiſſe zu ſpekulieren. Eine Weile ging alles gut, bis die Behörden auf der Suche nach dem Paßfälſcher das Hotel entdeckt hatten, in dem Story wohnte. Am 22. Januar erſchienen zwei Beamte der hieſigen Polizei im Hotel, um ſich in diskreter Weiſe nach dem Berliner Gaſt zu erkundigen. Story aber ergriff zum zweiten Male die Flucht, da ihm ebenſo wenig daran lag, den Pariſer Poliziſten in die Hände zu fallen, wie den Ber— liner Steuerbehörden. Er ſchlüpfte in das Bade— zümmer, riegelte es von innen ab und verſchwand über eine Hintertreppe. Es gelang aber den Be— amten, ihn nach einer aufregenden Verfolgung zu verhaften und geſtern wurde ihm vor der 10. Strafkammer der Prozeß gemacht. Zum Verteidiger hatte ſich Story den be— rühmten, auch in Berlin durch ſeine Vorträge bekannten Rechtsanwalt Henry Torres ge— wählt, der ihn ſehr geſchickt aus der Affäre her— auszumanöverieren verſuchte und es ſchließlich erreichte, daß Story nur zu der Mindeſtſtraſe von 3 Monaten verurteilt wurde. Die deutſchen Steuerbehörden aber wollen ſich ſelbſtverſtändlich den Flüchtling nicht ſo leicht entgehen laſſen und beſtehen abſolut uuf ſeiner Auslieferung nach Deutſchland, Storys Verteidiger wird nun demnächſt vor der Pariſer Anklagekammer den Beweis zu führen verſuchen, daß ein Steuervergehen viel eher ins politiſche als ins allgemeinrechtliche Gebiet ge— hört und daß ſeine Auslieferung aus dieſem Grunde nicht zuläſſig iſt. Erklärung des Reichsminiſters Schiele zu einer Heußerung Hugenbergs wtb. Berlin, 9. März. In einer Rede am 8. März in Lemgo hat der Abg. Hugenberg erklärt:„Läßt es ſich nach heutigen Begriffen entſchuldigen. daß der Miniſter Schiele mir durch einen Abgeordneten, der die Sachlage nicht voll überſehen konnte, am 17. Juli 1930 vor der Abſtimmung über die Notverordnun— gen des Kabinetts Brüning ankündigen ließ, daß, wenn die Deutſchnationalen nicht den Aufhebungsantrag zu Fall bringen würden, der Reichspräſident zurücktreten werde? Es hat ſich dabei um ein an den Namen des Reichs⸗ präſidenten angeknüpftes unverantwortliches Beeinfluſſungsmanöver gehandelt.“ Hierzu ſtellt uns der Reichsminiſter für Er⸗ nährung und Landwirtſchaft, Schiele, folgende Erklärung zur Verfügung, zu der ihn der Herr Reichspräſident ausdrücklich ermächtigt hat: „Der Herr Reichspräſident hat im Juli 1930 vor Der Abſtimmung über die Aufhebung der Notverorbnung ſich in einer Unterhaltung mit mir(Schiele) dahin geäußert, daß er, falls im Reichstag der Antrag auf Aufhebung der Not- verordnung— und zwar mit den Stimmen der Deutſchnationalen— beſchloſſen würde, nur zwei Möglichkeiten ſehe, entweder ſelbſt von ſeinem Amt zurückzutreten oder den Reichs— tag aufzulöſen. Der Herr Reichspräſident er⸗ mächtigte mich ausdrücklich, dies den Herren der Deutſchnationalen Fraktion mitzuteilen und hinzuzufügen, daß er, angeſichts der gegen eine derartige Neuwahl des Reichstages beſtehenden Bedenken ernſtlich den Gedanhen ſeines Rück— tritts erwäge, falls der Reichstag die vom Reichspräſidenten im Intereſſe des Landes er— laſſenen, lebenswichtigen Verordnungen auf— hebe.“ Ein Schreiben Felix Weingartners an Caval enb. Baſel, 9. März. Felix Weingartner ſtellt der Baſeler Preſſe einen Brief zur Verſügung, den er am 7. März an den franzöſiſchen Mini— ſterpräſidenten Laval gerichtet hat und in dem er zur Abſage der von ihm zu dirigierenden Pas— deloup⸗-Konzerte Stellung nimmt. In dieſem Schreiben heißt es u. a.: Ich habe das„Mani— ſeſt der 93“ im Jahre 1914 unterzeichnet, meine Unterſchrift aber im Jahre 1917, alſo noch wäh— rend des Krieges, öffentlich zurückgezogen, als ich meine Ueberzeugung mit dem Inhalte des Manifeſtes nicht mehr vereinen konnte. Das Ritterkreuz der Ehrenlegion habe ich nie zurück— geſandt, ſondern bewahre es auch noch heute. Aber auch, wenn dieſe letzte Anſchuldigung wahr wäre, und wenn ich meine Unterſchriſt nicht zu— rückgezogen hätte, wäre es ganz unangebracht, daß man heute, wo ſo viel von Verſöhnung und von Annäherung der Völker geſchrieben und ge— ſprochen wird, eine verjährte Verfehlung des Weltkrieges herauszieht. Einen Künſtler meines Namens aber, der für die franzöſiſche Kunſt ſtets eingetreten iſt, in ſolcher Weiſe zu behandeln, wie es jetzt geſchehen iſt, kann nur mit einem Ausdruck beurteilt werden, den in dieſem Briefe zu gebrauchen mich lediglich die Hochachtung ab— hält, die ich für Ew. Exzellenz empfinde. Kaſſeler Rommuniſtenprozeß wegen Suſammenſtoßes mit der Polizei vertagt wtb. Kaſſel, 9. Febr. Zu dem heute vor dem Erweiterten Schöffengericht zur Verhandlung ſtehenden Prozeß gegen 97 Mitglieder der kommuniſtiſchen Partei waren von der Polizei umfangreiche Abſperrungsmaßnahmen getrof⸗ fen worden. Die angeklagten Kommuniſten hat⸗ ten ſich zu einem Zuge geſammelt, der unter Vorantritt einer Kapelle zunächſt durch meh⸗ rere Straßen zog und ſich dann dem Gerichts⸗ gebäude näherte. Dort war durch eine ſtarke Polizeipoſtenkette die Straße geſperrt. Als der Zug eintraf, kam es zu einem ſchwe⸗ ren Zuſammenſtoß mit der Polizei, wobei ein Angeklagter einen Schlag mit einem Gummiknüppel erhielt und verletzt wurde. Der Zug wurde abgedrängt. Der verletzte Kom— muniſt wurde von zwei Kameraden in das Gerichtsgebäude geführt und nahm blutend auf der Anklagebank Platz. Von den 97 An⸗ geklagten waren zwei erſchienen außer den Drei, die ſich in Haft befanden. Die Verteidi— gung ſtellte den Antrag auf Vertagung und nahm beſonders Bezug auf das Verhalten der Polizei, die die Angeklagten am Betreten des Gerichtsgebäudes verhindert hätte. Nach kurzer Beratung ſetzte das Gericht die Verhandlung auf morgen 9 Uhr feſt. Deutſchland und Rußland Rede Molotoffs vor dem Räte⸗Kongreß. witb. Moskau, 9. März. In einer Rede, die der Vorſitzende des Volkskommiſſarenrats der U. d. S. S. N. Molotoff vor dem ſechſten Räte-Kongreß hielt, gab er, wie die Tele— graphenagentur der Sowjetunion meldet, zu— nächſt einen Bericht über die wirtſchaftliche Tätigkeit der Sowjetunion. Mit Befriedigung ſtellte er die günſtige Wendung feſt, in dem Verhältnis zu Deutſchland eingetreten ſei. Der Aufenthalt der deutſchen Induſtriellen— Delegation in Moskau ſei ein weiterer Be— weis für jenes Verſtändnis, das leitende Kreiſe Deutſchlands der Beſſerung der Beziehungen zur Sowjetunion entgegenbrächten. Die Ver— handlungen dieſer Delegation mit dem oberſten Volkswirtſchaftsrat würden zu günſtigen Er⸗ gebniſſen führen und der Feſtigung der Wirt⸗ ſchaftsbeziehungen beider Länder dienen. Urteil im Moskauer menſchewiſten⸗ Prozeß wib. Moskau, 9. März. Wie die Tele⸗ graphen-Agentur der Sowjetunion meldet, verurteilte der Moskauer Gerichtshof im Pro⸗ zeß gegen 14 Menſchewiſten nach 24⸗ſtündiger Beratung die Angeklagten Groman, Scher, Suchanoff, Ginsburg, Jakubowitſch, Petunin und Findjeniataiwſki zu je 10 Jahren Frei⸗ heitsſtrafe, die übrigen ſieben Angeklagten zu Freiheitsſtrafen von 5—8 Jahren. Die Erödbebenkataſtrophe in Macedonien Mehr als 160 Todesopfer— Rund 1000 Häuſer zerſtört wtb. Budapeſt, 9. März. Wie der„Peſter Lloyd“ aus Belgrad erfährt, hat die Erdbeben⸗ kataſtrophe, die in der Nacht zum Sonntag Macedonien heimſuchte, nach den bisherigen Feſtſtellungen mehr als 160 Todesopfer gefor⸗ dert u. rund 1000 Häuſer zerſtört. Der Haupt⸗ herd des Bebens befindet ſich etwa 500 Kilo⸗ meter ſüdlich und ſüdweſtlich von Belgrad. In dem ganzen Gebiet des Wardarbanats und be⸗ ſonders in der Gegend nüchſt der griechiſchen Grenze wurden die Ortſchaften ſchwer heimge⸗ ſucht. Die Zahl der Schwer⸗ und Leichtver⸗ letzten ſoll über 500 betragen, Auch zahlreiche Verſchüttungen ſind vorgekommen. Die tele⸗ graphiſchen und telephoniſchen Verbindungen mit den heimgeſuchten Gebieten ſind unter⸗ brochen, ſodaß genauere Daten vorläufig nicht zur Verfügung ſtehen. Außer der Eiſenbahn⸗ brücke bei Skoplje(UAesküb), die über den Wardafluß führt, ſind zahlreiche Eiſenbahn⸗ linien ſo ſtark beſchädigt, daß der Verkehr unterbrochen iſt. Das Rote Kreuz in Skoplje hat eine große Hilfsaktion eingeleitet und auch in Belgrad wurden öffentliche Sammlungen für die Erdbebengeſchädigten in die Wege ge⸗ leitet. Seuerwehr rettet drei menſchen aus Todesgefahr 1 Ein gefährlicher wib. Berlin, 9. März. Dachſtuhlbrand entſtand heute früh kurz nach 5 Uhr in der Schützenſtraße in Steglitz. Als die Feuerwehr mit zwei Rohrleitungen zum Angriff vorgehen wollte, ertönten plötzlich aus den Giebelfenſtern der im vierten Stock be⸗ findlichen Manſardenwohnungen gellende Hilfeſchreie. Drei Perſonen, eine 66⸗jährige Greiſin und zwei junge Mädchen, 17 und 19 Jahre alt, waren im Schlafe von dem Brand überraſcht worden und konnten ſich durch Flammen und Qualm hindurch nicht mehr den Weg ins Freie bahnen. Die Feuerwehr ließ ſofort einen Rettungstrupp vorgehen, der mit Aexten die Türen der beiden Wohnungen ein⸗ ſchlug und die Gefährdeten mit Hilfe von Rauchſchutzmasken in Sicherheit brachte. Vermiſchtes Fund von Leichenteilen in einem Wiener Hausflur. enb. Wien, 9. März. Im Flur eines Hau⸗ ſes im dritten Bezirk fand ein Arbeiter heute früh ein Paket, das zwei Frauenbeine ent⸗ hielt. Es handelt ſich bei dem ſchauerlichen Fund um die Beine einer jüngeren Frau. Die polizeilichen Ermittelungen ſind eingeleitet. 9—16 Tote bei dem Dampferunglück auf der Donau. Budapeſt, 9. März. Bei dem auf der Do— nau erfolgten Zuſammenſtoß zweier ſüdſlawi⸗ ſcher Donaudampfer haben nach einer Meldung des Peſter Lloyd 9—16 Perſonen das Leben eingebüßt. Unter den Toten befinden ſich drei Sträflinge, deren Begleitmannſchaft ebenfalls ertrunken ſein ſoll. Das Unglück ereignete ſich in nächſter Nähe der Donaubrücke. Es handelt ſich um die Dampfer Zagreb und Franchet d'EſperaypF. Der Salon des letztgenannten Dampfers der gerammt wurde, füllte ſich ſofort mit Waſſer und alle in dem Salon befind⸗ lichen Fahrgäſte ſind ertrunken. Der Dampfer Zagreb nahm den gerammten Dampfer dann ins Schlepptau und brachte ihn zu einer Do— dauinſel, wo die Ueberlebenden an Land gingen. Die ehemalige Stettiner Hütte von einer Lawine verſchüttet. wib. Meran, 9. März. Die 2885 Meter hoch gelegene ehemalige Stettiner Hütte(Ri⸗ fugio Petrarca) am Fuße der hohen Neiße iſt von einer Lawine verſchüttet und demoliert worden. Verbrennungen durch künſtlichen Nebel. wtb. Tokio, 9. März. Vor einer großen Menſchenmenge wurden geſtern bei einem Schaufluge Verſuche mit künſtlichem Nebel vorgeführt. Aus einigen Flugzeugen tropfte dabei die ſäurehaltige Flüſſigkeit, durch deren Zerſtäubung der Nebel hergeſtellt wurde, auf die Zuſchauer und Hunderte von Männern und Kindern erlitten ſchmerzhafte Verbrennungen. Varna Roman von Max v. Weißenthurn. (44. Fortſetzung.) „Nein“, erwiderte Varna, ſich zu Worten zwingend, ich glaube nicht, daß ſie Unſinn re— dete.“ Und einem jähen Gedanken Folge ge— bend, ſetzte ſie hinzu, jene ſcharf anblicke nd: „Nicht war, der Herr, welcher geſter»oh⸗ 1105 tag hier war, iſt der Gatte Ihrer Herrin? „Ja natürlich! Das iſt er ſchon vr 1 0 en her. Wenn Sie vielleicht darum hier ſind, ſo ſollten Sie mir leid tun. Der iſt nicht wehr zu haben!“ Offenbar wußte Zelie nicht die Einzelhei— ten der Täuſchung, welche man Varna gegen— über inſzeniert hatte, und das junge Mädchen verriet auch nicht durch ein Zucken ihres Ge— ſichts, von welcher Wichtigkeit Zelie's Ausſage für ſie ſei. Die Franzöſin ihrerſeits hatte anderes zu tun, als ihre junge Gefangene zu beobachten, Suſanne Ingleby herbeirufend, befahl ſie der— ſelben, ihr zu helfen, Frau Herryot nach deren Zimmer zu ſchaffen, eine Prozedur, bei wel— cher die Hauptbeteiligte in dem lethargiſchen Zuſtand, in dem ſie ſich befand, verblieb. Die Tür wurde hinter den ſich entfernen— den abgeſchloſſen und Varna von neuem ihrer einſamen Gafangenſchaft überlaſſen. Aber ab⸗ wohl ſie ſich jetzt ſchwach und ermüdet fühlte, ſo war doch eine große Wandlung mit ihr vor⸗ gegangen. Die Soffnungsloſigkeit war von ihr gewichen, ſie fühlte ſich ſogar freudig bewegt, denn die Liebe zu Gottfried, welche ſie nun als ein Unrecht betrachten zu müſſen 2 neuer Kraft in ihrer Seele erwacht. Man hat⸗ te ſie grauſam hintergangen und betrogen. Gottfried war nicht der Gatte einer uderen. Ohne Schmerz, ohne Demütigung durfte ſie ſeiner gedenken, ihn lieben, wie er ſie liebte, lauter unverfälſcht und ohne Grenzen. Statt Suſanne kam Zelie zu ihr, um ſie zu bedienen; ſie weigerte ſich, auf irgendeine Frage der Gefangenen Rede und Anwort zu ſtehen. Erſt gegen abend trat Frau Herryot zuerſt wieder bei ihr ein; ſie ſah bleich und angegriffen aus und es lag ein Ausdruck von Härte in ihren Zügen, der nichts Gutes ver— hieß. Frau Herryot betrachtete Varna eine Wei— le ſchweigend; endlich ſprach ſie in kaltem, her— bem Tone: „Sie haben ſich alſo wirklich einfallen laſſen, die Schlüſſel aus meiner Taſche zu ſteh— len, und verſucht, zu fliehen?“ „Wenn Sie derlei Behauptungen aufſtel⸗ len, ſo zwingen Sie mich, zu fragen mit wel- chem Rechte ich hier feſtgehalten worde?“ Frau Herryot betrachtete die Spe dein überraſcht; ſie ward ſofort die Tatſache inne, daß Varna wie ausgewechſelt war. Aus dem, was Zelie ihr geſagt, hatte ſie bereits»nt⸗ nommenen, daß ſie in der Tat in der verfloſſe⸗ nen Nacht unvorſichtige Worte geredet haben mußte, wenn ſie dies ſchon wiederholt getan, wenn ſie zuviel Opium zu ſich genommen hat⸗ te. Das mußte ſie gut machen. „Hören Sie mich an, Varna, ich nuß Th⸗ nen ein Bekenntnis ablegen. Ich leide ſehr heftig an Neuralgie und wenn die Anfälle gar zu ſtark werden, muß ich ſie mir durch ine 2 erleichtern. Geſtern 29225 2 ich men Wo ii — und der Erfolg war ein verhängnisvoller. Ich ward zur Schlafwandlerin und Zelie ſegte mir, daß ich in Ihr Schlafzimmer gegangen ſei und vermutlich allerhand Unſinn ger'⸗det habe. „Mas ich geſprochen, kann ich nicht wiſſen, aber ich halte Sie für verſtändig genug, ſich zu ſagen, daß nicht ein wahres Wort an allem geweſen iſt, was ich Ihnen erzählte. Nach Zelie's Auslaſſungen ſcheinen Sie ſich darüber nicht ganz klar zu ſein und ſo, meine ih, wäre es beſſer, Sie ſagten mir unumwunden, was ich Ihnen für Torheiten zum beſten gab, da⸗ mit ich Ihnen erklären kann, was davon Wahrheit und was davon Phantaſie iſt!“ „Nun denn: heiße ich wirklich Varna Kingsclere?“ f „And wenn dem ſo wäre, was kann das für Sie bedeuten?“ „Vielleicht ſehr viel. Es kann mir nicht gleichgültig ſein, welcher Herkunft ich bin. Vermutlich wiſſen Sie es!“ „Einen Namen Kingsclere habe ich noch nie im Leben vernommen!“ „Und doch haben Sie mir eben dieſen Na⸗ men heute nacht als den meinen bezeichnet!“ „Sie ſagten mir, daß mein Grabſtein mei⸗ nen wahren Namen: Varna Kingsclere tra⸗ gen ſollte und dieſe Ihre Verkündigung trug wie alles ſonſt, was Sie mir ſagten, den Stempel zweifelloſer Klarheit.“ Frau Herryot ſtand beſtürzt. Aber ſie durfte die Angſt nicht zeigen, welche ſie emp⸗ fand und ſo erwiderte ſie in verweiſendem To⸗ ne: „Und daraufhin wollen Sie behaupten, 8. e in der Tat der Ihre ſei? unter vernünftigen— pflegt man im allge— meinen keinen allgzugroßen Wert auf die Wor⸗ te einer Perſon zu legen, die im Fieber redet oder nachtwandelt. Ich glaube nicht, daß ir⸗ gend jemand, dem Sie den Vorfall erzählen werden, meinen Worten irgendwelche Bedeu— tung beilegen könnte. Infolgedeſſen iſt es mir vollkommen gleichgültig, was Sie aus meinem Munde gehört haben wollen oder nicht. 01 „Für mich iſt es dagegen von überaus großer Wichtigkeit, zu wiſſen, daß Sie nicht Gottfnied Hulmes Frau ſind, wie Sie nir vorgegeben haben!“. „Wer ſagt Ihnen das?“ „Sie ſelbſt!“ Die Pantherkatze weiß in dem Menſchen ihren Feind nud ſie ſtürzt ſich auf ihn in blin⸗ der Wut, wo er ſich ihr in den Weg ſtellt. And in ſchier blinder Wut auch ſtürzte ſich die Intrigantin, welche durch des jungen Mädchens Worte ihr niedriges Spiel demas⸗ kiert ſah, auf dasſelbe, wie ein Raubtier auf ſein unglückliches Opfer. „Noch ein Wort ſtieß ſie aus, mit krallen⸗ artigem Griff Varnas Handgelenk umklam⸗ mernd,„und ich erdroſſele dich, erdroſſele dich mit dieſer meiner Hand,“ und drohend ſtreckte ſie die Rechte aus nach der Kehle der auf dieſen Angriff nicht Vorbereiteten,„wie ine tolle Katze, die du biſt! Denn du biſt wahn⸗ ſinnig, wahnſinnig, ja, mehr als das, und ich ſah es voraus! Doch nur gemach“, ihre Hände gaben das heftig zitternde Mädchen jäh frei, „nur gemach,— nur eine Galgenfriſt noch und du findeſt Ruhe, wie wir vor dir,— ewige Ruhe!“ 1270 Letzte Radiomeldungen 100 Gasvergiftungen in einer Newyorker Kleiderfabrik. witb. New Pork, 10. März. Infolge Aus⸗ ſtrömens von Gas erkrankten etwa 100 Arbeiter und Arbeiterinnen einer Kleiderfabrik unter Vergiftungserſcheinungen. Sie wurden ins Krankenhaus gebracht. 50 von ihnen befinden ſich in bedenklichem Zuſtande. Die Beſprechungen Dr. Sckeners in Akron. witb. Akron(Ohio), 10. März. Entgegen der allgemeinen Erwartung iſt Dr. Eckener nicht nach New Mork zurückgekehrt. Er erklärte, er werde die ganze Woche mit Litchfield, dem Präſidenten der Goodyear Zeppelin Co. in Akron Beſprechungen haben. Der Münchener Aufenthalt des Reichs⸗ finanzminiſters. witb. München, 10. März. Reichsfinanz⸗ miniſter Dr. Dietrich hat geſtern die Beamten und Angeſtellten des Landesfinanzamtes, fer⸗ ner die Vorſteher der Münchener Finanz⸗ und Hauptzollämter und die Vertreter der Peam⸗ tenorganiſationen im großen Sitzungssaal des Landesfinanzamtes München begrüßt und nach einer Erwiderung des Präſidenten des Landes⸗ finanzamtes die Vorſtellung der Anweſenden entgegen genommen. Hierauf beſichtigte er die im Alten Hof untergebrachten Finanzämter ſowie die Landesfinanzzweigſtelle und die Kreisſtelle im Negierungsgebäude. Schifferſtadt, 8. März. Die hohen Für⸗ ſorgelaſten. Der Voranuſchlag für 193132 ſieht 140000 Mark Aufwendungen für die Wohl fahrtsfürſorge vor, wovon die Gemeinde allein 128000 Mark aufbringen muß. Bei Fortdauer der Arbeitsloſigkeit iſt mit einer erheblichen Ueberſchreitung der Fürſorgepoſition zu rechnen. Für einen Schauhausneubau im ſüdlichen Teil der Gemeinde ſind 400 000 Mark vorgeſehen. Vorläufig kein B. J. 5.⸗Kredit an Deutſchland enb Berlin 9. März. Die Gerüchte, wonach auf der Verwaltungsratsſitzung der BI be⸗ ſchloſſen worden ſei, einen langfriſtigen Krebit an Deutſchland zu gewähren, ſind,wie WTB-Han delsdienſt erfährt, unzutreffend. Die Notenbank präſidenten haben ſich bei den Beſprechungen auch über das bekannte Projekt des Gouver— neurs der Bank von England, Norman, unter— halten, das bekanntlich darauf binausläuft, den Geld- und Kapitalfluß von den kapitalreichen in die kapitalbedürftigen Länder, der durch die Weltwirtſchaftskriſe unterbrochen iſt, wieder in Bewegung zu bringen. Auch die Unterhal tung eines Gold- Rund Deviſen-Clearings in der Form eines Spitzenausgleiches durch die BIZ iſt erörtert worden. Beſprechungen dieſer Art liegen durchaus im Rahmen der regelmäßigen Verwaltungsratsſitzungen der BIZ. Beſtimmte Beſchlüſſe ſind aber bisher nicht gefaßt worden. Ausweiſung eines reichsdeutſchen Journaliſten aus der Tſchechoſlowakei enb Prag, 9. März. Der Vertreter der„Leip⸗ ziger Neueſten Nachrichten“ in Prag, Koruhuber der als Journaliſt und Korreſpondent auch ver— ſchiedener anderer reichsdeutſcher Blätter jahre— lang in Prag tätig war, iſt aus der Tſch⸗ echoflo⸗ wakei ausgewieſen worden. Seine Ausweiſung wurde von einigen eee Blättern wegen ſeiner ſcharſen Berichterſtattung über die Ver— hältniſſe in der Asche stung ſchon ſeit eini⸗ ger Zeit gefordert. Den unmittelbaren Anlaß der Ausweiſung hide ein Artikel im 5 ger Fremdenblatt“- in dem Kornhuber die iſche— chiſche Revolutionsgeſchichte als eine Kette mora— liſcher und materieller Delikte bezeichnet hat tte. Kornhuber muß das Land binnen drei Tagen verlaſſen. Chaplin vor der Berliner Preſſe. enb. Berlin, 9. März. Charlie Chaplin gab heute abend in ſeinem Hotel Vertretern der Berliner und ausländiſchen Preſſe ein kur⸗ zes Interview, in dem er u. a. betonte, daß ihn der herzliche Empfang in Berlin ſtark be⸗ wegt habe. Er wiederholte, daß er in der Haupt⸗ ſache deutſche Theater zu beſuchen wünſche, um zu ſehen, was ſie an neuen Stücken bringen. Er wolle auch ein deutſches Gefängnis beſich— tigen, wie er das ſchon in Amerika und in Eng⸗ land getan habe. Sein Aufenthalt werde ſich wahrſcheinlich über acht Tage erſtrecken. Er wolle auch der Berliner Uraufführung ſeines Filmes„Lichter der Großſtadt“ beiwohnen, ſo— fern dieſe Ende März oder Anfang April ſtattfinde. Im Tonfilm werde er nie auftreten. Sein größter Wunſch ſei, daß man ihm ſoviel wie möglich Freiheit laſſe. Wetterlage Wetterbericht. Trotz der Abſchwächung des ſkandinaviſchen Hochdruckgebietes und der Aus⸗ bildung eines kräftigen Grönlandhochs iſt für uns noch keine weſentliche Witterungsänderung zu erwarten, da bei den gegebenen Druckverhält⸗ niſſen— hoher Druck im Norden, tiefer Druck im Süden— die Oſtſtrömung erhalten bleibt. Rand⸗ ſtörungen der ſüdlichen Tieſdruckrinne werden jedoch in verſtärktem Maße Bewölkung und Nei⸗ gung zu Schneeſällen bringen.— Wolkig, zeit⸗ weiſe auch bedeckt und Neigung zu Schneefällen, bei öſtlichen Winden Fortdauer der Fröſte. Noch Fortdauer des beſtehenden Witterungschargkters. Bünte Zeitung Hilſgeriſten, die vas Telephonieren verheſſen N laſſen. Die amerikauiſchen Telephongeſellſchaften ma— chen ſeit läugerer Zeit eine eigenartige Beobach— tung. Allabendlich von 7 Uhr bis 7.15 Uhr ſinkt die Zahl der Geſpräche ſo ſtark, daß man meinen könnte, Tauſende von Fernſprechteilnehmer ſeien plötzlich ſtumem geworden. Auch die Kinos klagen über einen Rückgang der Veſucherzahl in dieſer Zeit, und Einladungen zum Abendeſſen werden für dieſe Stunde nur angenommen, wenn der Gaſtgeber einen Lautſprecher beſitzt. Schuld am Rückgang der Telephongeſpräche und des Kino— beſuchs ſind die beiden Humoriſten Amos und Andy, zwei Lieblinge des Publikums, die im Auftrag einer kosmetiſchen Fabrik ein luſtiges Reklamegeſpräch führen. Die beiden bedienen ſich einer merkwürdigen Sprache, die reich an Wortverdrehungen iſt, und die ſo ſtark aufs All— lagsleben ausſtrahlt, daß ſie ſchon in den kauf— nänniſchen Briefwechſel Eingang gefunden hat. Pſychoanalytiker haben die Urſachen dieſer gro— ßen Volkstümlichkeit unterſucht und ſie mit dem Hang des Erwachſenen erklärt, den Ernſt des Lebens unter Benutzung komiſcher Redensarten abzuſtreiſen. Die beiden Komiker ahmen den Dialekt der Neger nach, was in Amerika immer Heiterkeit erregt. Der eine iſt der Rohling, der ſeinem ſchwächeren Partner ſchaden will, aber nicht kann, weil ſich dieſer immer wieder allen Iſchlägen zu entziehen verſteht. Höchſt wir— angsvoll iſt auch der Galgenhumor in den ver zweiſelten Situationen, die ſich die beiden aus denken. Amos und Andy heißen in Wirllichkeit Gosden und Correll, ſind 31 und 40 Jahre alt nud beziehen zuſammen 100 000 Dollars jähr. lich, wovon ſie ein Drittel dem Anſager überlaſ— Das Schuldenweſen Zwiſchen der Reichsregierung und den Re— gierungen der übrigen Länder ſind Richtlinien über das Schuldenweſen der Gemeinden ver— einbart worden. Danach dürfen Anleihen und Darlehen von Gemeinden nur zur Deckung außerordentlichen Bedarfs und n allgemeinen nur für Werbe— zwecke aufgenommen werden. Vorbedingung iſt in jedem Falle, daß ihre Rückzahlung bei Fälligkeit geſichert iſt. Zur Sicherung der Rückzahlung werden be— ſondere Beſtimmungen getroffen, namentlich iſt die Anſammlung eines Tilgungsfonds vorge— ſehen. Die Regierungen der Länder werden den Gemeinden die Verpflichtung auferlegen, den Erlös aus Anleihen und Darlehen nur für die bei der Genehmigung angegebenen Zwecke zu verwenden und in den außerordentlichen Haushalt als Einnahme und, getrennt nach Verwendungszwecken, als Ausgaben einzu— ſtellen. N Ferner iſt vorgeſehen, daß Gemeinden zue Sicherung eigener Anleihen, Darlehen und ſonſtigen Kredite grundſätzlich keine Spezial— verpfändung gewährleiſten. Als Spezialver— pfändung im Sinne dieſer Beſtimmung gelten nicht eine hypothekariſche Sicherungg, wenn ſie der Verkehrsäübung entſpricht,(3. B. Reſtkauf— geld, Finanzierung von Wohnungsbau, Land— wirtſchaftliche Beleihung) und die bankmäßige Lombardierung von Wertpapapieren. Gemeinden bedürſen zur rechtswirkſamen Uebernahme von Bürgſchaften und Verßpflich— tungen aus Gewährsverträgen und zur rechts— wirkſamen Uebernahme von anderen Sicherhei— ten der vorherigen Genehmigung der Landes— regierung. Bezüglich der Schuldenaufnahme im Inland wird noch beſonders beſtimmt, daß die Re— gierungen der Länder zuſtimmende Entſchei— bungen nicht treffen werden, wenn die Kredit— aufnahme der pfleglichen Behandlung des Geld— und Kapitalmarktes widerſpricht. ſen. Sie bereiten täglich am Vormittag in ge⸗ meinſamer Arbeit ihr Programm. Elektriſche Lampen werden ausgeblaſen. Der Hauchſchalter, eine Erfindung für Jedermann. Sehr oft hört man den Ausruf eifrig beſchäf— tigler Menſchen:„Hätte ich doch noch eine dritte Hand!“ Dieſen Arbeitswütigen, die glauben, von der Natur mangelhaft bedacht zu ſein, ſoll jetzt durch die Technik geholſen werden. Eine neue amerikaniſche Erfindung, der„Hauchſchal— ter“, wird es ermöglichen, den Atem als dritte Hand zu verwerten. Dieſer merkwürdige Appa rat hat die Form eines Fernſprechtrichters. Er beſteht im Weſentlichen aus zwei Phosphor- bronzeblättern., an denen zwei weitere hauch dünne Blättchen aus einer beſtimmten Metall legierung beſeſtigt ſind. Haucht man in den Trichter hinein, ſo werden dieſe Blättchen zum Kontakt gebracht, ein Schwachſtromkreis wird ge— ſchloſſen, ein Relais wird in Tätigleit geſetzt, und dadurch der Schalter einer Starkſtromlei— tung ein- oder ausgeſchaltet. Auf dieſe Weiſe kann man eine elektriſche Lampe buchſtäblich aus— puſten. Weiter kann der Hauchſchalter in der Induſtrie eine wertvolle Anwendung finden, bei— ſpielsweiſe um in Werkzeugmaſchinen einen fee ene mehr ei inzube auen. Auch für Chauf— feure, Flugzeugführer, Photographen dürfte er zu einem wichtigen Hilfsm werden. i Stenoypiſtin wird den Wa rer— natürlich entſprechend konſtru ierten Sch bmaſe l durch einen bl oße 1 U ohne das Tippen unterl klavier- oder Geige K blätter in derſelb e des Ha praktiſchen Bedürſniſſe erſinnen. der Gemeinden Für die Schuldenaufnahmt im Auslande gelten auch weiter die Richtlinien 1927, die manchen Punkten d beſtimm: Aenderungen unterworfen ſind. So wird Berat 10 lle von der Prüfun 0 des Verwen— dungszweckes abſehen, wenn die das Gutachten enholende Landes 51 ung erklärt, daß er den Anforderungen der Richtlinien mentſpicht. Die Richtlinien gelten bis zum 31. April 1935 Neben dieſen allgemeinen Beſtimmungen ſind für die Aufnahme von Auslandskrediten durch Länder, Gemeinden und Gemeindeverbände noch beſondere Richtlinien geſch afſen worden, in denen zunächſt aus geſprochen rd, daß ſich die Länder darüber einig ſind, daß wirtſchafts— und währungspolitiſche Gründe die ßerſt Beſchränkung bei der Aufnahme krebiten durch öffentliche Ve d Die Länder verpflichten ſich darüber gegen iſeitig, vorläufig auf zwei Jahre, bei 5 A fülnahme von kurz- und langfriſtigen Ar editen die vereinbarten Richtlinien e en unk ihre Beachtung zu ſichern. In Ausführung dieſer Richtlinien hat nun die Preußiſche Staatsregierung dem Landtag ein Geſetz unterbreitet. Die Genehmigungs— pflicht wird für die Aufnahme jeder Art von Kredit feſtgelegt. Nicht der Genehmigung bedürſen: Vorübergehende aus ordentlichen Einnahmen des laufenden Haushaltjahres oder ſonſt inner— halb von 9 Monaten aus ordentlichen Ei men zu deckende Kredite Gaſſenkredite, triebskredite), im Rahmen der laufenden Verwaltung abzi ſchließende, ihrer Natur regel zig wieder— kehrende Geſchäfte, ſofern es ſich nicht mittelbar oder mittelbar um die Aufnahmen! Auslandskrediten handelt. Der Genehmigung unterl geſchäfte, mit denen durch Mi men und Geſtaltungsmöglicht die Genehmigung umgangen we HMocftuasset in England Die Themſe⸗Ueberſchwemmungen bei Putney. Der Tonfilmwagen(rechts) muß natürlich dabei ſein, um die intereſſante Szene zu filmen, Durch die ſtarken Stürme der letzten Tage wurden in England große Ueberſchwenmun⸗ gen verurſacht. Die Themſe trat allexorts über die Ufer und ſetzte die nahegelegenen Straßen unter Waſſer: Neues Finanznanama Sꝛanleieicli Flandin ſchwer belaſtete franzöſiſche Finanzminiſter, Bankrott der franzöſiſchen Luftfahrt⸗ opoſta droht ſich zu einem iszuwachſen, durch den ver— mitglieder, hauptſächlich der din, aufs ſchwerſte belaſtet der Geſeüſchrfte mſoll 400 betragen. Handel und Induſtrie Mannheimer Produktenbericht. Mannheim, 9. März. Notiert wurden: Weizen inl. 30,25—31,75; ausl. 36,75—38,25; Roggen inl. 20,25—20,50; Hafer inl. 16,50— 17,50; inl. Braugerſte 21,75—23,75; Futter- gerſte 20—20,50; ſüdd. Weizenmehl Spezial 14,25; ſüdd. Weizenauszugsmehl 48,25; füdd. Weizenbrotmehl 30,25; ſüdd. Roggen— mehl 29— 29,50; feine Weizenkleie 10,50; Bier⸗ treber 9,75—10,25; Leinſaat geſtrichen. Mannheimer Großviehmarkt. Mannheim, 9. März. Notiert wurden!: 176 Ochſen 40—50; 132 Bullen 34—43; 276 Kühe 16—42; 294 Färſen 40—51; 451 Kälber 50—74; 27 Schafe 36—40; 3181 Schweine 40— 52; 77 Arbeitspferde 800 1800; 55 Schlachk— pferde 40—140; zwei Ziegen 12—24 RM. Marktverlauf: Großvieh ruhig; Ueberſtand;, Kälber lebhaft, ausverkaut; Schweine ruhig, Ueberſtand; Arbeits- und Schlachtpferde ruhig Soziales 40 000 Metallarheiter ausgeſperrt. München, 9. März. Nachdem am 6. März für die bayeriſche Großſtadtmetallinduſtrie ein Schiedsſpruch gefällt worden war, der u. a. ei— nen Eprozentigen Lohnabbau vorſieht, iſt am Samstag, wie die„Münchener Poſt“ mitteilt, in den Betrieben des Verbandes beyeriſcher Me— tallinduſtrieller eine Bekanntmachung angeſchla— gen worden, in ber es heißt, daß der Schieds— ſpruch den Bedürfniſſen der Betriebe des VBM. die notwendige Entlaſtung nicht in genügendem Aus maß geſchaffen hat, weshalb einſtimmig die Ausſperrung beſchloſſen wird. Auf Grund de' ſen werden die Arbeiter und Arbeiterinnen enr— laſſen mit der Wirkung, daß das Arbeitsver— hältnis entſprechend dem Anſchlag des V. B. M. vom 26. Febr. am Montag, dem 9. März mit Arbeitsſchluß bezw. mit Schluß der zweiten Schicht endet. Von der Entlaſſung ausgenom— men ſind diejenigen Arbeiter, denen die Ausfüh— rung von Notſtandsarbeiten übertragbar iſt. Die Ausſperrung trifft— dem Blatt zufolge— rund 40000 Arbeiter und Arbeiterinnen. Aus Rah und Fern K zarlsruhe, 99. März.(Neue Erdbebenregi— ſtrierungen.) Die nographen Naturwiſ— enſchaftlichen Vereins im Geodätiſchen Inſtitut Techniſchen Hochſchule in Kar ruhe regi⸗ orten heute früh erneut ein hef Erdbe ben. Die Wellen ſten une um 5.01! Uhr und die de zwei en Phaſe um 5.12 Uhr. Gegen 6.3 er r Apa at wie der zur Ruhe. 1 Entfernung beträgt etwa 9600 Kilometer. Nach einer von der Erdbebenwarte 0 i. eingetroffenen Meldung iſt das g rden. Wahrſchein— dlichen Japan. Opp Herabſetzung des Mi 10 9 per 0 iſes. Der Milchpreis in Oppau— Edigheim iſt wiederum um u Pfg. zurückgegan gen, ſodaß 1 Liter nur noch 30 Pfg koſtet. 8 Mä Arz Fiſchbach⸗Weierbach(Hsr.), 8. März. Sel bſt⸗ mord. Der ſeit zwei Jahren abgebaute Eiſen— bahner Auguſt Gillmann machte ſeinem Leben durch Erſchießen ein Ende. Er hinterläßt Frau und ſechs Kinder. Trier, 9. März. Tragiſches Geſchick Am Samstag mittag kam zwiſchen Genz und Cönen ein Lieferwagen vom Wege ab und ſtieß gegen einen Baum. Der Wagen ſchlug um und der 49 Jahre alte Rottenarbeiter Sauerwein aus Tawern, Vater von neun Kindern, wurde ſoſort getötet. Der Führer des Autos wurd leicht, ein Begleitmann ſchwer verletzt. Der Rot tenarbeiter, der ſich auf dem Heimweg vont Dienſte befand, war vom Fahrer zum Mitſahren eingeladen worden. Er hatte bisher ſtets das Mitfahren auf Autos abgelehnt Nun hat er tatſächlich bei ſeiner erſten Fahrt dieſer Art ſo ſort den Tod gefunden. „„F—TTT—TT—T—T—T—T—T—T7TCTT—T—T—TT——