.= nmnareerrerregee Amtlicher Teil Bekanntmachung. Betr.: Das Heimfahren des Gemeinde-Brennholzes. Das Heimfahren von 49 Rm. Scheitholz ſoll im öffentlichen Wettbewerb vergeben werden. Die Angebotsformulare mit den Bedingungen ſind auf dem Baubüro erhältlich. Die Angebote ſind verſchloſſen und mit entſpr. Aufſchrift verſehen bis Montag, den 16. ds. Mts. vormittags 10 Uhr, auf dem Baubüro einzureichen, woſelbſt auch die Eröffnug der Angebote im Bei⸗ ſein etwa erſchienener Bieter ſtattſindet. Zuſchlags- friſt 14 Tage. Betr.: Stromverſorgung, hier Einführung von Sperrzeiten für die Kraftſtromabnehmer. Wir machen die Kraftſtromabnehmer darauf aufmerkſam, daß die Sperrzeiten für die Monate März und April beibehalten werden. Die Motore ſind bei Eintritt der Dunkelheit auszuſchalten, da⸗ mit das Ortsnetz bei dem großen Lichtbedarf in den Abendſtunden nicht überlaſtet wird. Die Einhaltung der Sperrzeiten werden wir ſtreng überwachen und bei Zuwiderhandlungen ge— eignete Maßnahmen zur Abhilfe treffen. —— Betr.: Vergebung der gemeinheitlichen Fuhren für das Rechnungsjahr 1931. Die gemeinheitlichen Fuhren ſollen im öffentl. Wettbewerb vergeben werden. Die Angebotsvor— mulare ſind auf unſerem Baubüro erhältlich. Die Angebote ſind verſchloſſen und mit entſpr. Aufſchrift bis Montag, den 16. ds. Mts. vorm. 10 Uhr, auf dem Baubüro einzureichen, woſelbſt auch die Eröffnung der Angebote im Beiſein etwa erſchienener Bieter ſtaitfindet.— Zuſchlagsfriſt 14 Tage. Betr.: Vergebung des Leichenfuhrdienſtes für das Rechnungsjahr 1931. Die Leichenfuhren ſollen im öffentlichen Wett— bewerb vergeben worden. Die Angebotsformulare find auf dem Baubüro erhältlich. Die Angebots ſind verſchloſſen und mit ent- ſprechender Aufſchrift verſehen bis Montag, den 16. März 1931, vormittags 10 Uhr, auf dem Baubüro einzureichen, woſelbſt auch die Eröffnung der Angebote im Beiſein etwa erſchienener Bieter ſtattfindet.— Zuſchlagsfriſt 14 Tage. Betr.: Vergebung der Almoſenſärge für das Rech— nungsjahr 1931. Die Lieferung der Almoſenſärge ſoll im öffent- lichen Wettbewerb vergeben werden. Die Angebots- formulare ſind auf dem Baubüro erhältlich. Die Angebote ſind verſchloſſen und mit ent⸗ sprechender Aufſchrift verſehen bis Montag, den 16. ds. Mts., vormittags 10 Uhr, auf dem Bau- büro einzureichen, woſelbſt auch die Eröffnung der Angebote im Beiſein etwa erſchienener Bieter ſtatt⸗ findet.— Zuſchlagsfriſt 14 Tage. Viernheim, den 10. März 1931. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung des Schulvorſtands. In der nächſten Zeit ſollen die an Oſtern in die Schule aufzunehmenden Kinder in der Schiller⸗ ſchule ſchulärztlich unterſucht werden und zwar am Donnerstag, den 12. März, nachm. von 2—5 Uhr, die Kinder mit dem Anfangsbuchſtaben von A“ J und am Freitag, den 13. März, zur gleichen Zeit die Kinder von MZ. Viernheim, den 7. März 1931. Der Schulvorſtand. Gillig, Rektor. Ir frunfahrs-Bestenung empfehle ich alle Garten- u. Feldsämereien, in bester keimfäkiger Qualität. Der Tabak- samen für den Tabakverein Il ist bei mir erhältlicł Joh. Valt. Hofmann II Rathausstraße 28 Jͤĩ7“5ẽ,ß. Bauernverein. Sie brauchen nicht erſt zu fragen Wir haben alle Düngersorten die Sie brauchen, hochprozentig am Lager. Die beſten und gangbarſten Futtermittel. bg Ferner eingetroffen Ackermanns Jsaria Braugerſte 1. Abſaat Heines Kolben⸗Sommerweizen Orgu. aus der Saatbauſtelle d. Landw.-Kammer Darmſtadt Torfmull. NB. Wir bitten unſere Mitglieder, beſtelltes Saat- getreide gefl. abholen zu wollen. Der Vorſtand. JFF Waldkar ten zu Mark 1.— mit genauer Abteilungs⸗Einteilung des Viernheimer u. Lampertheimer Waldes, für Fuhrwerke, Holz- händler ſowie allen Waldfreunden als zuverläſſiger Führer empfiehlt J. Schweikart Buchhandlung. unslung bes 0 Frauuehur: Der Vorſtand. 8 Anzeigen ſind Kundenbringer! 7 9 Uründlnen Mlavierunterrieht erteilt in Viernheim in und außer dem Hause zu mähigen Preisen Lisbeth Oberle Aiaall. anerkannte Dinl-Hgvleriehrorig. A Nüneres im„„Deutschen Hasser“ fl. Stoek. 100 RRR Math. Arheiter-Verein. Donnerstag Abend 8 Uhr im Kettelerſälchen letzter Vortra durch Herrn Sekretär Hack. Um zahlreiches Erſcheinen bittet Der Vorſtand. ober Abschlagu.fanrraubumm 4 Prozent Rabatt. Mäntel, grau 6. Schläuche, aus einem Stück Pedale mit Gummi Ketten, Wippermann Lenker, Engl. m. Vorbau Glocke Ding⸗Dang Retze, ſchöne Muſter Sämtliche Erſatzteile außerſt billig. Reparaturen werden unter äußerſt genauer Berechnung fach⸗ männiſch und gut ausgeführt. Nikol. Effler Totenbilder zum Gedenken lieber Verstorbener fertigt und liefert billig die Buchdruckerei ds. Bl. Weißer Küs pro Pfund 30 Pfg. Eine faſt neue gebrauchte Federrolle 40 bis 50 Ztr. Tpagkraft eine gebrauchte ederrolle 10 bis 15 Ztr. Tragkraft billig zu verkaufen. Eppel,„eta, RM. 2.40 RM. 0.95 RM. 1.20 RM. 1.45 RM. 2.75 RM. C. 45 RM. 0.65 Amer wonnung Kiesſtraße. 55 4 Morg. Donnerstag und Freitag von vorm. 9 Uhr ab 1a hausgemachte Wurst u. Fleiſch zu haben bei Peter Kalt 1. Hansſtraße 16. ee Mises Feehe Schellfiſch und Kablian zu haben bei Kempf, Hügelſtr. 12 8 8 9 8 8 8 98 Ab, Sonntag, de schaft freundlich eee e, u 16. März, abends 6 Uhr findet im grossen Saale des Frelschlitz unser 1. Musikalischer statt, wozu wir die verehrliche Einwohner- st einladen. Zum Vortrag gelangen ausser erstklassigen Musikstücken, Xylonhon- u. Glockensnlel-Solls, musikalische Duette, sowie humorist. Einlagen. Karten im Vor verkauf 40 Pfg. eee Kartenvorverkauf Musikhaus Hanf, im Freischütz, Feuerwehr- kommandant Kempf, Schriftführer Weidner, Alexanderstr. 43 sowie bei sämtlichen Orchestermitgliedern. Aue h ulld y Up ulm Su: un dug pu Ups An der Abendkasse 50 Pfg. Offene Getränke, Junge kinderloſe Frau ſucht in gutem Hauſe vormittags Beſchäftigung. Wer, ſagt der Verlag. Schlafzimmer, echt Eiche, neu, in ſchöner dunkel⸗ brauner Farbe, beſt. aus: 1 großen Kleiderſchrank mit ſchwerem Geſims, 2 Betten genau dazu paſſend, 2 Nachttiſche mit echtem Marmor, 1 Waſchkom⸗ mode mit echtem Marmor u. Spiegelaufſatz, 2 Stühle. Das Zimmer iſt von einem in Zahlungsſchwierigkeiten geratenen Möbelhändler wieder zurückgeholt wor⸗ den und wird zum Preiſe von RM. 335.—. verkauft. Falls Sie für ein echt eichenes Zimmer Verwen⸗ dung haben, oder aber in abſehbarer Zeit an die Exped. ds. Bl. Anſchaffung eines eichenen Zimmers denken, ſo be— Hlee- und 101 5 Wi e Miesenheu, n gab 1 Landes ſowie eine Haute Dung Mannheim-Lindenhof, zu verkaufen. Bellenſtraße 2(Alte Oel⸗ Hirschenstr. 25. mlt Muehe, nebst Zubehör (Parterre) bis 1. April zu vermieten. Zu erfragen in der fabrik). Durchgehend non 8—7 Uhr geöffnet. Sport⸗ Berichte D. J. K.⸗Sport. Aus den Reſer ven. Die erſte Privatmannſchaft ſchlug auf eigenem Platze nach großem Spiele in der zweiten Halbzeit Gundheim 1. in einem weiteren Verbandsſpiel 5:2. Von einer 0:2 Niederlage zu einem 5:2 Sieg zu ſchreiten, das iſt ſchon allerhand, und die Leiſtungen der Mannſchaft in der zweiten Halbzeit ſtanden auf einer beachtenswerten Höhe, ganz im Gegenſatz zur erſten Hälfte, wo man glaubte, das Spiel mehr mit dem Munde zu dirigieren und damit in das Hintertreffen gelangte.— Der zweiten Fußballelf wurde in Abenheim eine Niederlage beigebracht, die ſich trotz langer Führung während des Spieles mit 1:2 die Segel ſtreichen ließ. Es iſt dies ſeit langer Zeit die erſte Niederlage. Den Junioren reichte es auf gleichem Pflaſter nur zu einem 2:2. In Hambach erlitt die 2. Privat⸗Mannſchaft eine ſaftige Niederlage von 2:6 Toren. Das Spiel in Lorſch fiel aus. Die Schülermannſchaft trat zu einem Freundſchaftsſpiel in Neckarſtadt an und fertigte die dortige Mannſchaft mit 4:1 Toren ab. Eine heitere Sache war noch auf dem D. J. K.-Platze zwiſchen den Alt⸗Herren⸗Manſchaften von Viernheim und Lanz, Mannheim zu ſehen. Man freute ſich herz⸗ lich über die Karrikaturen und wie ſie das runde Leder bedienten. Stellenweiſe waren noch ganz nette Sachen zu ſehen. Im übrigen kann man ſagen: Der Geiſt iſt willig, aber das Fleiſch iſt ſchwach. Das Spiel endete 1:0 für Viernheim. Handball Worms 1. u. 2. komb.— Viernheim Jugend 0:3 Die Ingendhandballmaunſchaft ſtets ſiegreich. Die flinken„Rot⸗Schwarzen“ zeigten in einem ſchönen Spiel gegen die älteren und ſtärkeren Wormſer, daß ſie durch ihre Siegesbeſtrebungen nicht nur jüngeren, ſondern auch älteren Mann⸗ ſchaften gewachſen ſind. In der erſten Halbzeit war das Spiel ausgeglichen, aber durch den aufgeweich⸗ ten Boden, war das ſchießen von Toren faſt un⸗ möglich. In der 45. Minute konnte endlich eine glänzende Vorlage zum erſten Tor verwandelt wer⸗ den. Dieſem folgen innerhalb weniger Minuten 2 weitere Treffer. Von den Stürmern wäre durch ſchnelles Abſpielen noch mehr zuerreichen. Die Läuferreihe und Verteidigung waren auf ihrer ge⸗ wohnten Höhe. Der Torwart zeigte ſich jeder⸗ zeit den Situationen gewachſen und die Jugend- Handballmannſchaft kann ſtolz auf ihn ſein. Heute ſah man wieder ſo recht, daß durch eifriges Trai- nieren doch etwas zu erreichen iſt. Vereins ⸗Anzeiger. Odenwaldklub(Ortsgruppe Viernheim). Heute Mittwoch, den 11. ds. Mts. abends 8 Uhr im Klubabend Lichtbilder⸗Vortrag durch Herrn Dipl. Ing. Pfeifer aus Birkenau. Thema: Das Zorntal in den Vogeſen, aus verlorenem deut⸗ ſchen Land. Um zahlreiches Erſcheinen wird ge⸗ beten.— Am Sonntag, den 15. ds. Mts. Wanderung. Näheres im Klubabend. Krieger⸗ u. Soldaten verein„Teutonia“ Schützen⸗ abteilung. Heute Abend 8 Uhr Uebung der Spielleute. Ab halb 9 Uhr Unterrichtsſtunde für Jungſchützen. Sportbüſchſen mitbringe Lokale Nachrichten Heſſ. Perſonalnachrichten. Erledigt iſto Eine Schulſtelle für eine katholiſche Lehrerin an der Volksſchule in Hauſen, Kreis Offenbach eine Schulſtelle für eine katholiſche Lehrerin an der Volksſchule in Viernheim, Kreis Heppenheim Ernannt wurden am 5. März: der Juſtiz⸗ praktikant Georg Delz zu Darmſtadt und der, Bankbeamte Georg Fuchs zu Darmſtadt vom 1. Februar 1931 an zu Bankoberſekretären bei der Heſſiſchen Landesbank(Staatsbank). Rückgang der Poſteinnahmen. In einem Ue⸗ berblick über die augenblickliche Verkehrs⸗ und Finanzlage der Deutſchen Reichspoſt, den Reichs⸗ poſtminiſter Dr. Schätzel im Verwaltungsrat; gab, wurde darauf hingewieſen, daß die Ver⸗ kehrszahlen im Januar gegenüber dem ſtarken Weihnachts- und Neufahrsverkehr durchweg niedriger liegen. Die Geſamteinnahmen der Deutſchen Reichspoſt ſind in den abgelaufenen 10 Monaten des Rechnungsjahres 1930 um etwas über 100 Millionen hinter dem Voranſchlag zu⸗ rückgeblieben. Für das ganze Rechnungsjahr 30, bas am 31. März 1931 abſchließt, iſt alſo mit ei⸗ nem Einnahmeausfall von 120 Millionen zu rechnen. Statt der veranſchlagten Einnahmen von 2340 Millionen RM. wird aller Vorausſicht nach nur eine Einnahme von 2220 Millionen RSM. erzielt werden. Examen für Apothekerpraktikanten. Am 18. und 19. März findet ein Vorexamen der Apothekerpraktikanten in Darmſtadt unter dem Vorſitz des H. Miniſterialrates Prof. Dr. Heyl ſtatt. Dazu haben ſich 25 Praktikanten gemeldet, eine Anzahl, welche bisher wohl noch nie erreicht wurde * Der Verein der Hundefreunde ſchreibt uns: Am letzten Sonntag, den 8. März 1931, beteiligten ſich bei der großen Schäferhunde; Ausſtellung in Worms die Deutſchen Schäferhunde⸗ zwinger vom„Schalkshof“, Beſitzer L. Schalk und Zwinger vom„Holtenhof“, Beſitzer Krim. Hauptw. Hainer. Die Ausſtellung, welche mit 81 Deutſche Schäferhunde beſter Qualität beſchickt war, u. faſt alle internationale und ſonſtige große Ausſtellungen Deutſchlands im Jahre 1930, ſowohl in Melde zahl, als auch in Qualität nicht erreicht wurde. Selbſt die große Kartell⸗Ausſtellung in Nürnberg 1930, die eine Geſamtmeldezahl von 1326 Hunde aller Raſſen, darunter 76 Schäferhunde hatte, konnte die Meldezahl von Worms nicht erreichen. Man konnte in der Niebelungenſtadt Worms, die ihre Ausſtellung in dem Städt. Spiel- und Feſt⸗ haus abhielt, Vertreter der beſten deutſchen Schäfer ⸗ hundezwinger, wie Blaſienberg uſw., ſowie viele auch Württemberg und Bayern antreffen. Unſere einheimiſchen Sportler belegten die erſten Plätze und erhielten von den 3 ausgeſtellten Schäferhunde trotz größter Konkurrenz zwei die Note vorzüglich und einer die Note Sehr gut. Sicher ein großer Erfolg. Gleichzeitig ſoll nicht unerwähnt bleiben, daß die Ausſtellung eine Vorſchau für die große Jubiläums⸗Kartellausſtellung, die am 25. und 26. April in Frankfurt a. M. ſtattfindet und bei der man eine Meldezahl von 2000 Hunde rech net, war. Auch unſere Vertreter haben zu dieſer Ausſtellung gemeldet. Nachſtehend ſei noch bemerkt, daß im Sportjahr 1930 Zwinger vom Schalkshof auf 10 großen Ausſtellungen in Deutſchland, wie Nürn⸗ berg, Darmſtadt, Internationale Stuttgart, Offen⸗ bach, Ansbach, Hofheim T., Oggersheim, Lorſch uſw. ſtets den erſten Preis erhielt und verſchiedene Stadt- und Gemeindeehrenpreiſe, zugeſprochen bekam. Auch auf den Siegerausſtellungen in der Tſchecho⸗ Slswakei und in Holland, war Zwinger Schalkshof vertreten und mußte dort jeweils mit dem zweiten Preis vorlieb nehmen, obwohl beide Konkurren⸗ tinnen in Deutſchland wiederholt von Zwinger Schalkshof geſchlagen wurden. Auch der Zwinger vom Holtenhof, beſuchte im Jahre 1930 mehrere Ausſtellungen wie Oggersheim, Darmſtadt, Ludwigs⸗ hafen, Wiesbaden und ſchnitt hier in der Jugend⸗ klaſſe immer an führender Stelle ab. Wenn auch der Verein der Hundefreunde, nicht ſo oft die Preſſe in Anſpruch nimmt, ſo muß doch geſagt werden, daß im verfloſſeuen Sportjahr etwas ge⸗ leiſtet wurde was uns keine Großſtadt, ſowie die größten deutſchen Zwinger ſo leicht nicht nachmachen werden. Wir wollen hoffen und wünſchen, daß dies ferner ſo bleibt zum Wohle unſerer heimiſchen Zucht und der Kynologie. Allen Ausſtellern ſowie Prüfungsteilnehmer gratulieren wir für ihre Er⸗ folge und hoffen, daß ſie auch in der neuen Sport⸗ ſaiſon dem Verein Ehre machen und ihm in allen Städten zum Stege verhelfen. i ins Haus gebra t.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeſtige illu Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. ge ö GBonntags latt„Sterne und Blumen“, 1 01 155 ich einen Fahrplan ſowie einen Wanb⸗ kalender.— Annahme von Abonnements kägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim 17.—:„ Vieruhelm.— Ktonto Nr. 21077 Amt Feanhurbs.—ehelſdelbnng Draft Grndeg: J Harth Geſcheſtaſtele ehen Ar. 00 nach Berlin zurückgekehrt Don Günſtige Rußlandeindrücke der deutſchen Induſtriellen möglichkeiten zur Erweiterung des Rußlandexportes— Empfang beim Kanzler— Kusfallbürgſchaſten für 500 Millionen— Keich trägt 40, CTänder 30 Prozent Rückkehr der deutſchen Induſtriellen aus Rußland. wtb. Berlin, 11. März. Die deutſchen Induſtriellen, die ſich einige Tage in Rußland zum Studium aufgehalten haben trafen heute vormittag auf dem Schleſiſchen Bahn⸗ hof ein, mit ihnen der Referent des Ruß⸗ landsausſchuſſes der deutſchen Wirtſchaft, Dr. Veit. Der Führer der Delegation, Geheimrat Dr. Peter Klöckner, iſt bereits nach dem We⸗ ſten weitergereiſt. Die Induſtriellen fuhren nach ihrer Ankunft in Berlin zunächſt zum Reichsverband der deutſchen Induſtrie, wo eine Sitzung ſtattfand, in der die Induſtriel⸗ len über ihre ruſſiſche Eindrücke und Erfah⸗ rungen berichteten. Im Anſchluß daran wurden die Herren in Gegenwart des Reichsaußenminiſters- des Reichswirtſchafts-, des Reichsfinanz- und des Reichsarbeitsminiſters ſowie des Reichsbankprä⸗ ſidenten vom Kanzler empfangen, um auch hier Bericht zu erſtatten. In Unterredungen äußerten die Herren ſich ſehr befriedigt über ihre Reiſe. Sie beurteilten die Ausſichten des Rußland⸗ geſchäftes durchweg recht optimiſtiſch und er⸗ klären, daß Rußland tatſächlich einen ſehr ſtarken Bedarf an Maſchinen und anderen Produktionsmitteln habe, und daß ſich hier für die deutſche Induſtrie zweifellos Mög⸗ lichkeiten bieten die angeſichts der gegen⸗ wärtigen Arbeitsloſigkeit beſonders wertvoll ſind. Man bedauert, daß die von Rußland eingela— denen Bankiers an der Reiſe nicht teilnehmen konnten, da ſie durch die Bilanzvorbereitungen verhindert waren. Deshalb konnte über die Kredit⸗ und Finanzierungsfragen noch nicht geſprochen werden; man glaubt aber, baß dieſer Teil der Verhandlungen durchaus in Berlin geführt werden kann, zumal das Ur⸗ teil der deutſchen Induſtriellen über die Verhält⸗ niſſe der ruſſiſchen Wirtſchaftsorganiſation eine ſachliche Grundlage bilden würde. Die Indu⸗ ſtriellen äußern ſich übrigens auch ſehr aner⸗ kennend über den herzlichen Empfang, den die ruſſiſchen Behörden und Wirtſchaftsfak⸗ toren ihnen bereitet haben. Gleich bei der An— kunft an der Grenze waren ihnen zwei neue Schlafwagen und ein Speiſewagen zur Verfü⸗ gung geſtellt worden, die ſie auch ſpäter wäh⸗ rend ihrer Beſichtigungsreiſe innerhalb des Lan⸗ des benutzten. Alle Behörden gaben ſich die er⸗ denklichſte Mühe, den Gäſten ihre Aufgabe zu erleichtern. Die Finanzierung des Ruſſengeſchäfts. enb. Berlin, 12. März. Zu den Beſpre— chungen des Reichskanzlers mit den aus Mos⸗ kau zurückgekehrten deutſchen Induſtriellen melden mehrere Berliner Morgenblätter, daß Reich und Länder bereit ſeien, für die in Mos⸗ kau vereinbarten neuen Aufträge weitgehende Ausfallbürgſchaften zu übernehmen. Dieſe Bürgſchaften für die ſich im ganzen auf 300 Millionen beziffernden Neuaufträge ſollen vom Reich zu 40 Prozent, von den Ländern zu 30 Prozent getragen werden. Nach einer anderen Blättermeldung ſoll ferner der Reichsbankprä⸗ ſident bereit ſein, die Ruſſenwechſel mit 20 Prozent zu bevorſchuſſen. Auch einzelne Städte ſollen ſich zur Uebernahme weiterer Ausfalls⸗ bürgſchaften bereit erklärt haben, in der Hoff⸗ nung, dadurch in der Wohlfahrtspflege ent⸗ laſtet zu werden. a Wie wir zu dieſen Meldungen erfahren, handelt es ſich bei den obigen Angaben ledig⸗ lich um Erwägungen, da die ganze Angelegen⸗ heit noch einer eingehenden Unterſuchung und Nachprüfung bedarf. Beſchlüſſe ſind demgemäß noch in keiner Richtung gefaßt worden. Das Reichskabinett wird ſich mit der Frage des Ruſſengeſchäftes in ſeiner Sitzung am Montag chäftigen, von deren E gebniſſen die weitere Regelung der Angelegenheit naturgemäß ab— hängt. Reichsregierung und Ruſſengeſchäft. onb Berlin, 12. März. Wie wir erfahren, wird ſich das Reichskabinett Anfang nächſter Woche mit dem Ergebnis der Rußlandreiſe der deut- ſchen Induſtriellen beſchäftigen. Inzwiſchen werden die zuſtändigen Stellen die beiden Haupt- fragen prüfen, die die Vorbedingungen für die Möglichkeit der Uebernahme der Ruſſenaufträge bilden. Es handelt ſich dabei einmal um die Fi⸗ nanzierung der Mehraufträge, über deren Höhe bereits die zutreffende Summe von 300 Milli⸗ onen genannt worden iſt. Der Reichsbankpräſi⸗ dent hat es übernommen, feſtzuſtellen, ob die ruſſiſchen Kreditwünſche erfüllt werden können. Außerdem wird der Reichsfinanzminiſter inzwi⸗ ſchen die Frage der Reichsbürgſchaft unterſu— chen. Ueber die Ausſichten läßt ſich im Augen- blick natürlich noch nichts ſagen. Sollte ſich er— geben, daß das Geſchäft vom deutſchen Stand⸗ punkt aus durchführbar iſt, ſo würden in Ber⸗ lin weitere Verhandlungen mit den Ruſſen ſtatt— finden, um die Mostauer Vereinbarungen zum Abſchluß zu bringen Drewitz rehabilitiert Berlin, 12. März. Das Ehrengericht der Wirtſchaftspartei, die höchſte Inſtanz der Orga— niſation, hat am 9. März ſeine Verhandlungen über die gegen den Parteivorſitzenden Drewitz erhobenen Vorwürfe zu Ende geführt und iſt nach eingehender Beweisaufnahme zu einer Ent— ſcheidung gekommen, in der feſtgeſtellt wird, daß alle gegen Drewitz erhobenen Beſchuldigungen ſich als unbegründet herausgeſtellt hätten. Die angeblich von Drewitz vorgenommenen Grün— dungen, die die Partei geſchädigt hätten, ſeien Gründungen geweſen, die Drewitz auf Beſchluß Zeitung bel Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— 14 Piernheimer finzeiger (Siernheimer Bürger-Ztg.— Viernh. Volksblatt) eile loſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., nnahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor- mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗ Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platvorſchriften bei Anzeigen werden nach Moglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an keſtinunt vorgeſchrlebenen Tagen kann boch eine Gewähr nicht übernommen werden Anzei 1 Die einſpaltige 1 der Parteiinſtanzen hin durchgeführt habe. Wirt— ſchaftliche Nachteile ſeien der Partei hieraus nicht erwachſen. Weiter wird der Vorwurf zu— rückgewieſen, daß die Vorbereitung der Reichs⸗ tagswahlen 1930 zu ſpät in Angriff genommen worden ſei, wie es auch unzutreffend fei, daß Parteigelder für den Privatgebrauch des Vorſit⸗ zenden Drewitz Verwendung gefunden hätten. Vielmehr habe Drewitz die ihm zugeſtandene Aufwandsentſchädigung zugunſten der Partei nicht erhoben Tagesnachrichten Politiſche Schießerei in Schöneberg.— tionalſozialiſten zwangsgeſtellt. enb. Berlin, 12. März. In einer Wirt⸗ ſchaft in der Hauptſtraße waren geſtern abend einige Angehörige des Freien Wanderver— eins anweſend. Als die Vereismitglieder aus dem Lokal gingen, riefen ihnen zwei vorbeikom— mende männliche Perſonen„Heil!“ zu. Es ent— ſtand ein kurzer Wortwechſel, in deſſen Verlauf von einem bisher unbekannten Täter ein Schuß abgegeben wurde, der einen 17jährigen Lehrling in den Bauch traf. Der Schwerverletzte wurde nach dem Schöneberger Krankenhaus gebracht. Der Täter und ſein Begleiter flüchteten alsdann in ein Lokal in der Haubtſtraße, wo eine SA— Verſammlung abgehalten wurde. Von der Po— lizei wurden dort etwa 11 Nationalſozialiſten, zum Teil in Braunhemden, zwangsgeſtellt und dem Polizeipräſidium zwecks Ermittlung des Tä— ters eingeliefert. Die Vernehmungen dauern 110 Na⸗ noch an Abgeordneter Hermann Müller erkrankt. vdz Berlin, 12. März. Der Reichstagsabge⸗ ordnete Hermann Müller-Franken(Soz) iſt vor einigen Tagen erneut an einer ſchweren Gallenblaſenentzündung erkrankt, die ſeine Ue⸗ berführung in eine Klinik notwendig machte. Sein Zuſtand iſt ernſt. Grundſteinlegung des Schlageter-Denkmals. enb Düſſeldorf, 11. März. In Gegenwart des Oberbürgermeiſters Dr. Lehr und zahlreicher Ehrengäſte ſand heute nachmittag im Rahmen einer kurzen ſchlichten Gedenkfeier die Grund— ſteinlegung, des Schlageter-Denkmals auf der Golzheimer Heide ſtatt. Die Gedenkrede hielt der Vorſitzende des Denkmalausſchuſſes Dr. Schlen— ber⸗Düſſeldorf. Die Gefrierfleiſchfrage im Reichsrat Ungewiſſe Mehrheitsverhältniſſe voz. Berlin, 11. März. Wie die Fleiſcherver— bandszeitung von beſtinformierter Seite erfährt, hat ſich das preußiſche Kabinett in ſeiner Sitzung am Dienstag Abend entſchloſſen, ſeine Reichs— rats bevollmächtigten zu beauftragen, dem Ge— frierfleiſchgeſetz zuzuſtimmen und keinen Ein— ſpruch einzulegen. Dagegen habe ſich das Aus— wärtige Amt ganz entſchieden gegen die Ge— frierfleiſcheinfuhr ausgeſprochen. Außer den Ländern Bayern, Württemberg, Thüringen und Braunſchweig, die bereits erklärt haben, daß ſie Einſpruch einlegen wollen, iſt auch damit zu rech— nen, daß Sachſen, das unter Umſtänden den Ausſchlag geben kann, der Gefrierfleiſcheinſuhr widerſpricht. Die Mehrheitsverhältniſſe ſind im Augenblick, wie das Nachrichtenbüro des VD. noch ergän— zend erfährt, ganz unüberſichtlich, da noch nicht feſtſteht, wieviel preußiſche Provinzvertreter den Einſpruch gegen die zollfreie Gefrierſleiſchein— fuhr unterſtützen und dadurch andere preußiſche Stimmen unwirkſam machen werden. Zeſtimmt iſt damit zu rechnen, daß die Vertreter der rein— agrariſchen Provinzen gegen das Gefrierfleiſch geſetz ſtimmen werden. Zeichen der Zeit Rheinreederei läßt ihre Schiffe unter holländiſcher Flagge fahren enb. Verlin, 11. März. Wie der Berliner Lokalanzeiger aus Bochum meldet, hat die Rheinſchiffahrtsfirma Hanſen, Neuerburg u. Co. ihrem Perſonal nachſtehende Erklärung zur Unterſchrift vorgelegt: Die Fahrzeuge der Firma werden ab 1. April 1931 der N. V. Induſtrie in Amſterdam zur Beſchäftigung übertragen. Dieſer Geſellſchaft wird u. a. auch die Regelung der Arbeitsbedingungen oblie⸗ gen; die Firma Hanſen, Neuerburg u. Co. übt bis auf Weiteres nur eine Verwaltungstätig⸗ keit aus, die ihr von der N. V.⸗Induſtrie in Amſterdam für die Dauer des Abkommens über⸗ tragen wird. Die unterzeichneten Arbeitnehmer haben hiervon Kenntnis genommen und erklä⸗ ren ſich durch Unterſchrift freiwillig damit ein⸗ verſtanden, ab 1. April 1931 für Rechnung der N. V. Induſtrie, Amſterdam, zu den Löhnen und Bedingungen des holländiſchen Lohn- und Arbeitstarifes vom 1. Januar 1929 weiter⸗ zuarbeiten und die ſich daraus ergebende ge⸗ änderte Regelung der ſozialen Beiträge anzu⸗ erkennen. Das Arbeitsverhältnis bei der Fir⸗ ma Hanſen, Neuerburg u. Co. gilt mit dem 31. März 1931 als beendigt. 48. Die franzöſiſch⸗italieniſchen Flottenabmachungen wib. London, 11. März. Der Text des italie— niſch⸗franzöſiſchen Flottenabkommens wurde heute hier veröffentlicht. Nach dem Abkommen dürften Frankreich und Italien in der Zeit bis zum 31. 12. 1936 je zwei Schlachtſchiffe fertig— ſtellen, deren Deplacement 23 333 Tonnen nicht überſchreiten darf. Die Beſtückung darf kein größeres Kaliber aufweiſen als 12 Zoll. Sobald einer dieſer Neubauten fertiggeſtellt iſt, wird Frankreich ein Schiff der„Diderot“-Klaſſe aus dem Flottenbeſtand ſtreichen. Italien wird da— gegen bei Indienſtſtellung der Neubauten über— alterte Kreuzer erſter Klaſſe abwracken, und zwar jeweils etwa 16820 Tonnen, insgeſamt 33 640 Tonnen. Ohne einer allgemeinen Reviſion der im Waſhingtoner Flottenvertrag vorgeſehe— nen Höchſttonnageziffern für Schlachtſchiffe vor— zugreifen, wird die im Waſhingtoner Vertrag für die Flotten Frankreichs und Italiens vor— geſehene Tonnagehöchſtgrenze für Schlachtſchiffe von 175000 auf 181000 Tonnen erhöht. Frank- reich und Italien können außerdem in der Zeit bis zum 31. 12. 1936 je 34000 Tonnen für Flug- zeugmutterſchiffe in Dienſt ſtellen. Von der Ab— ſicht, einen der Neubauten der obengenannten Kategorien auf Kiel zu legen, werden ſich die beiden Mächte gegenſeitig zu einem möglichſt frühen Termin benachrichtigen. Die Feierſchichten der Reichsbahn Abweiſung der Klage der Gewerkſchaften. enb. Berlin, 11. März. Die Maſſenklage, die die drei Eiſenbahnergewerkſchaften gegen die Reichsbahngeſellſchaft wegen der Feier— ſchichten angeſtrengt haben, iſt heute Vormit— tag vom Arbeitsgericht abgewieſen worden, wie dies bereits vor einiger Zeit mit dem in Dresden geführten Prozeß der Fall war. Der Vorſitzende betonte, das Gericht ſei zu der Auffaſſung gekommen, daß die Kürzung der Arbeitszeit aus Arbeitsmangel für eine gewiſſe Dauer zuläſſig ſei. Die Eiſenbahnergewerk— ſchaften werden wegen der Grundſätzlichkeit der Frage Berufung beim Landesarbeitsgericht ein— legen. Entdeckung eines mMunitionslagers wtb. Stettin, 11. März. In der dem Amts— vorſteher und Kreisdeputierten von Schwerin gehörenden Burg Spantekow, Kreis Anklam, wurde in dieſen Tagen durch Beamte der Landeskriminalpolizeiſtelle ein größeres Mu— nitionslager ausgehoben. Es handelt ſich um rund 10000 Schuß M.-⸗G.-Munition, die in einem unterirdiſchen Gewölbe derartig ver— ſteckt aufbewahrt wurde, daß ihre Bergung nur unter großen Schwierigkeiten gelang. Die Munition, die anſcheinend jahrelang dort ge— lagert hat, war noch gut erhalten, obwohl das Packmaterial vollſtändig zerfault war. Die Ermittelungen über Herkunft und Zweck der Verwendung der Munition ſind noch im Gange. Letzte Radiomeldungen Gerüchte über eine Neiſe des Außenminiſters nach Paris. enb. Berlin, 12. März. In politiſchen Kreiſen tauchte geſtern Abend das Gerücht auf, daß Reichsaußenminiſter. Dr. Curtius Ende März nach Paris reiſen werde, um an einer Zuſammenkunft zwiſchen Henderſon u. Briand teilzunehmen, die der Vorbereitung der Mai⸗ Tagung der Europakonferenz gilt. Von unterrichteter Seite wird die Reiſe des Reichsaußenminiſters aber als recht unwahr⸗ ſcheinlich bezeichnet, da die parlamentariſche Lage bis dahin kaum ſeine Abweſenheit von Berlin zulaſſen dürfte. Annahme des deutſch⸗polniſchen Liquidationsabkommens. witb. Warſchau, 12. März. Der polniſche Sejm hat geſtern in namentlicher Abſtimmung mit 188 gegen 90 Stimmen das deutſch⸗polni⸗ ſche Liquidations abkommen in zweiter und drit⸗ ter Leſung angenommen. pr T. T. pr 1 2 Der Held des Volges Nachdenkliches vom Tage Aus Berlin geht uns von einem beſonde⸗ ren Mitarbeiter ſolgende nachdenkliche Sbizze zu: Der Held des Volkes! Iſt's Hindenburg, des Reiches Präſi⸗ dent? Dieſer ehrwürdige Führer der Nation, der als erſter Diener des Staates und des Volkes Weſen und Wirken eines echten Patrioten ſelbſt vorlebt? Iſt's Brüning, des Reiches Kanzler? Der ſich nichts vom Leben gönnt, der alle ſeine Kraft darauf verwendet, unſer armes, von Not und Sorgen gebeugtes Volk wieder aufzurichten und ihm die Hoffnung auf eine beſſere Zukunft zu geben? Oder iſt's ein anderer, der im öffentlichen Leben oder ſtill zurückgezogen unermädlich ſchafft und arbeitet um der Wohlfahrt ſeines Volkes und ſeiner Heimat willen? Oder iſt es eine heroiſche Frau, die ihr mütterliches Herz verzehrt in Sorge um die Ju— gend und damit um die Zukunft der Nation? Nein! Es iſt keiner von allen, es iſt: Char— lie Chaplin! Kein Fürſt, kein König, kein Kaiſer iſt in Berlin begeiſterter und ſtürmiſcher begrüßt und empfangen worden als der Filmheld Charlie Chaplin. Des Volkes Helden find heute offen— bar Boxer und Filmgrößen. Der Schmeling— Rummel hat inzwiſchen einer Katerſtimmung Platz gemacht. Nun verſchwendet ſich des Vol— kes Liebe auf Fihmdarſteller. Wir geben ja zu, daß Charlie Chaplin eine eigene Prägung beſitzt, und daß er eine Selten— heit im Reiche des Films iſt. Sein Humor iſt völkerverbinbend und wirkt befreiend. Seine Grotesken, hinter denen die Tragik ſich verbirgt. löſen Empfindungen aus in jedem Menſchen unbeſchadet der Nation, der er zugehört. Und es liegt in Chaplins Weſen auch garnicht be— gründet, ſo ſehr in den Mittelpunkt der Jupiter— lampen der Oeffentlichkeit geſtellt zu werden, wie das jetzt der Fall iſt. Gerade weil er der Feiern in London überdrüſſig wurde, reiſte er Hals über Kopf ab; aber offenbar kam er, als er nach Berlin fuhr, vom Regen in die Traufe. Die Berliner großſtädtiſche Preſſe überſchlägt ſich in Schilderungen. eine überſpannter als die andere, über den Empfang Charlie Chaplins und ſeinen„Einzug in Berlin“. Da lieſt man. daß ſich ſeine Verehrer und Verehrerinnen„wie die Wahnſinnigen“ gebärdet hätten. Die Poli- zei hat mehrere Hundertſchaften aufbieten müſ— ſen, und berittene Mannſchaften mußten die Menge auseinandertreiben, um überhaupt den Verkehr der Weltſtadt einigermaßen in Ordnung halten zu können Schließlich mußte ſogar mit dem Gummiknüppel dreingehauen werden, um die Menſchenmauer zu zerſprengen Nicht Charlie Chaplin, ſondern der Perſo— nenkult, der mit ihm getrieben wird, muß ver⸗ urteilt werden Da ringen und ſchaffen, kämpfen und ſorgen die beſten Männer und Frauen der Nation Tag für Tag und buchſtäblich auch Nacht feir Nacht, um aus der Troſtloſigkeit der Gegen⸗ wart herauszukommen und neue Wege zu eröff— nen für eine ſchönere Zukunft. Das Reichsoberhaupt muß ſich nicht nur in der Preſſe, ſondern auch in der Oeffentlichkeit herunterzerren laſſen, weil er es ablehnt. ſeine Perſon und ſeine Stellung einſeitig zu gebrau— chen. Und derjenige Mann, auf deſſen Schultern eine furchtbare Verantwortung ruht, wie ſie noch niemals ein Staatsmann in den letzten Jahrzehnten in ganz Europa zu tragen hatte, wird, wenn er ſich durch perſönlichen Augen- ſchein von den Nöten und Sorgen des Volkes überzeugen will, geſchmäht und geläſtert, wird angeſchrieen und ausgepfiffen! Aber er harrt aus auf dem Poſten, und, wie wenn nichts ge— ſchehen wäre, ſetzt er ſeine Arbeit fort. unbe— kümmert um den Lärm und die Feindſchaſt der Gaſſe. * Des Volkes Held! Es iſt noch nie der⸗ jenige geweſen, der den Mut zur Unpopulari⸗ tät gehabt hat. Populär zu werden,'ſt einfacher, iſt leichter und bringt reiche Lorbeeren. Aber dieſe Lorbeeren ſind billig und verwelken raſch. Das Bleibende iſt die Tat! Aber die ſie voll⸗ brachten, lagen ſchon unter der Erde, ehe man ihr Schaffen zu würdigen, ja oft genug auch nur zu begreifen verſtand! Mehr Würde! Mehr Selbſtbeſinnung! Mehr Dankbarkeit! Für keine Zeit galt dieſe Mah⸗ nung mehr, als für die Gegenwart. N Hohenbirkener mii derheiten⸗ Prozeß ö g Zweiter Tag. wtb. Rybnik, 11. März. Der zweite Tag im Hohenbirkener Terrorprozeß begann mit der weiteren Vernehmung der Belaſtungszeu⸗ gen, die aber faſt gar nichts Belaſtendes über die Angeklagten angeben konnten. Wo ſich je⸗ doch die geringſten Belaſtungsmomente er⸗ gaben, ſetzte ſofort ein Kreuzverhör des Ge⸗ richtskollegiums und des Verteidigers der An⸗ geklagten ein. N Vereinzelt wurden die vor der Polizei gemachten Ausſagen nicht aufrecht erhalten, offenbar aus Furcht vor neuem Terror.— Es CCC VVVVpPCfPfPTGPGGGGTGbGbGTGPTGTGbGbGTGTGTGbGTGTGTGTGTGTGTGTGTGTGTGTGTGTbTPTPTPTGTPTGTPTPTGTGTGTGTGTGTGTGTPTPTbTbfbbTbb Panzerkreuzer im Ausſchuß genehmigt Stimmenthaltung der Sozialdemokraten Der Marinehaushalt vor dem Reichstags⸗ Ausſchuß. Berlin, 11. März. Die Beratung des Ma— rineetats im Haushaltsausſchuß des Reichs⸗ tags wurde eingeleitet durch den Bericht des Berichterſtatters Stücklen(Soz.). Dann ſprach als Vertreter der ſozialdemokratiſchen Fraktion der Abg. Hünlich. Er wandte ſich gegen die nationalſozialiſtiſche Propaganda in der Reichsmarine und warnte vor einem übereilten Abbau der Deckoffiziere. Auf den Marinewerften müſſe die Arbeitszeit verkürzt werden. 8 Zur Panzerkreuzer frage verlas der Redner folgende Erklärung: Es iſt Ihnen bekannt, daß die ſozialdemokratiſche Fraktion den bisher angeforderten Raten für den Bau des Panzerſchiffes„A“ ihre Zuſtim— mung verſagt hat, und ſachlich liegt für ſie kei⸗ nerlei Veranlaſſung vor, gegenüber dem Pan— zerſchiff„B“ eine andere Stellung einzuneh— men. Wenn nun von der Regierung und den bürgerlichen Parteien in dieſem Zuſammen— hange auf die innerpolitiſche Geſamtlage hin— gewieſen wird, ſo verſchließt ſich auch die ſozialdemokratiſche Fraktion nicht der Erkenntnis, daß alle an der Aufrechterhaltung des demo— kratiſchen Regierungsſyſtems und der Abwehr des Faſchismus intereſſierten Parteien aus der gegenwärtigen Situation gewiſſe politiſche Schlußfolgerungen zu ziehen haben. Sie hat aber gerade deshalb unter allen Umſtänden das Recht zu verlangen, daß, wenn überhaupt der Flottenbau nach den Plänen der Regle⸗ rung vorgenommen wird, zumindeſten die finanzielle Belaſtung, die durch das Flotten programm erwächſt, durch eine entſprechende Entlaſtung der arbeitenden Bevölkerung ausgeglichen wird. Zu dieſem Zweck wird ſie beſtimmte ſteuerpolitiſche Anträge einbringen, und ſie erwartet gleichzeitig ein Entgegenkom⸗ men zu ihren Forderungen auf ſozialpolitiſchem Gebiete. Erſt wenn dieſe Fragen geklärt ſind, kann eine endgültige Stellungnahme der ſozial⸗ demokratiſchen Fraktion zu den angeforderten Schiffbauraten erfolgen. Wir werden uns des⸗ halb bei der Abſtimmung über die angeforderte erſte Rate für den Bau des Panzerſchiffes„B“ im Ausſchuß der Stimme enthalten. Für die Staatspartei gab dann Abg. Dr. Külz folgende Erklärung ab: Das Erſatzbauprogramm der Marine— leitung enthält nur das Mindeſtmaß deſſen, was notwendig iſt, um die Zweckbeſtimmung der Marine als Küſtenſchutz und als Korrelat unſerer Handelsſchiffahrt zu gewährleiſten. Die hierfür aufgewendeten Mittel ſind pro⸗ duktiver Natur, wir werden ſie deswegen be— willigen, ohne politiſche Kompenſationen auf anderen Gebieten hiermit in Verbindung zu bringen. Reichswehrminiſter Dr. Gröner gab die Erklärung ab, daß er mit der einmal in Angriff genommenen Flottenpolitik ſtehe und falle. Ein Zurück gäbe es für ihn nicht. Darauf wurde die erſte Rate für den Pan⸗ zerkreuzer„B“ gegen die Stimmen der Kom⸗ muniſten bewilligt. Die Sozialdemokraten enthielten ſich, wie erwähnt, der Stimme. Von unſerer Afrikafliegerin Elli Beinhorn vor dem Rückflug witb. Berlin, 11. März. Die Afrika-Fliegerin Elli Beinhorn, deren Aufgabe. mit ihrem Klemm⸗Flugzeug die Arbeiten der Expedition des Forſchers Bernatzki in portugieſiſch Guinea zu unterſtätzen, zum größten Teil beendet wor⸗ den iſt, beabſichtigt in den nächſten Tagen Biſſao zu verlaſſen und über die geplante Strecke Num⸗ buktu— Sahara— Italien nach Deutſchland zurückzukehren. Die größte Schwierigkeit berei⸗ tet auf dieſer Strecke die Brennſtoffverſorgung in der Sahara, die aber jetzt reſtlos gelöſt iſt. Auf mehr als acht Stationen iſt durch den Shell⸗Konzern Brennſtoff deponiert worden. In einem Falle mußte das Benzin in einen in die Erde eingebauten Tank der Company Traus⸗ ſaharienne, die den Autoverkehr durch bie Sa⸗ hara durchführt, im ſogenannten Bidon Nr. 5, der 500 Kilometer weit mitten in der Wüſte liegt, gelagert werden. Zu dieſem Tank erhält Elli Beinhorn von der Transſaharienne einen Schlüſſel, damit ſie ſich ſelbſt mit der nötigen Benzinmenge verſorgen kann. Der Rückflug führt über rund 9000 Kilo meter, die vorausſicht⸗ lich in etwa 3 Wochen überflogen werden kön⸗ nen. Man muß alſo mit der Rückkehr der Flie⸗ gerin zu Anfang April rechnen, wenn nicht irgendwelche Schwierigkeiten während des Flu⸗ ges auftauchen, die naturgemäß bei dieſer Strecke nicht ſo leicht zu beheben ſein dürſten. wird damit gerechnet, daß im Laufe des 9150 mit neuen Beweisanträgen vortreten wird. b Neue Konfliktsgefahren in Indien wib. Allahabad, 10. März. Der Präſident des allindiſchen Kongreſſes Jowaharlal Nehru reklärte in einer öffentlichen Verſammlung, wenn der Kongreß beſchließen ſollte, an einer Konferenz mit den Engländern teilzunehmen, ſo würde das nur unter der Bedingung ge⸗ ſchehen, daß Indien völlige Unabhängigkeit und die Kontrolle über das Heerweſen und die Finanzen erhalte. Würden dieſe Ziels nicht erreicht, ſo würde der Kampf mit neuer Energie wieder aufgenommen werden. Franzöſiſches Angebot an Rußland? Aus dem Haag 11. März. Wie die Volksgazet, das in Antwerpen erſcheinende Blatt des ſozia⸗ liſtiſchen Exminiſters Huysmans. aus zuverläf⸗ ſigſter Quelle mitteilt, ſoll die franzöſiſche Re⸗ gierung der ruſſiſchen Regierung vorgeſchlagen haben, den geſamten nach Mittel⸗ und Weſt⸗ europa gerichteten Ausfuhrhandel Rußlands in dem nordfranzöſiſchen Hafen Dünkirchen zu monopoliſieren. Frankreich ſoll den Sowjets beſonders vorteilhafte Ausnahmetarife angebo⸗ ten haben, ſowohl für den Hafenverkehr wie für die Eiſenbahnbeförderung. i Das genannte Blatt erklärt ſogar, daß im Augenblick in Paris zwiſchen Briand und den ruſſiſchen Geſandten über dieſes Angebot unter, handelt werden würde. Notverordnung gegen die „Gottloſen“? Berlin 11. März. Reichsinnenminiſter Dr. Wirth hat auf Donnerstag die Innenminiſter von Preußen, Bayern, Sachſen, Württemberg und Heſſen nach Berlin zu einer Beſprechung über die Agitation der„Gottloſen“ eingeladen. Wirth hatte bei der Beratung ſeines Innen⸗ etats im Reichstag ſich in ſchärfſter Form gegen dieſe Agitation gewandt und von einer Barba⸗ vei geſprochen, die die Staatsgewalt ſich nicht länger gefallen laſſen werde. Die Konſerenz der Innenminiſter ſoll, wie die„NB.“ meldet, prü⸗ fen, ob die Beſtimmungen des Vereinsgeſetzes ausreichen, um der Gottloſenbewegung entge⸗ gen zu treten oder ob eine Verſchärfung der geſetzlichen Beſtimmungen notwendig iſt. Von dem Gutachten der Konſerenz macht die Reichs⸗ regierung ihre Entſcheidung abhängig. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß nach der Vertagung des Reichstags eine Aenderung des Vexeinsge⸗ ſetzes durch eine Notverordnung erfolgt. Vermiſchtes Bevorſtehende Englandreiſe des Königs von Spanien. wtb. London, 11. März.„Daily Tele⸗ graph“ meldet: Der König von Spanien wird am Sonntag abend in London eintreffen, um ſeine Schwiegermutter, die Prinzeſſin Beatrice, zu beſuchen. Die Tatſache, daß der König von Spanien ſein Land verläßt, kann als Zeichen dafür betrachtet werden, daß die Kriſe, die vor einigen Wochen ſeinen Thron bedrohte, end⸗ gültig beſeitigt iſt. Harms wird ausgeliefert. wtb. Paris, 11. März. Nach einer Meldung des„Matin“ aus Boulogne ſoll der dort verhaf⸗ tete Deutſche Hermann Harms, der in dem Ver⸗ dacht ſtehen ſoll, in Antwerpen einen Wechſelmak⸗ ler ermordet zu haben, zur Fortſetzung der Un⸗ terſuchung ausgeliefert und nach Antwerpen über⸗ führt werden Varna. Roman von Max von Weißenthurn. e eee. (26. Fortſetzung.) „Und dennoch blieb dieſe von euch ſelbſt noch nicht beſprochene Liebe der Welt kein Ge— heimnis, wie du daraus erſiehſt, daß ich be— reits darum wußte.“ „Mir ſagte es Jaſpar, deſſen Augen frei— lich die Eiferſucht ſchärfte.“ Chriſtine ſchüttelte traurig den Kopf.„Es tut mir ſehr leid, ich kann es dir kaum ſagen, daß ich ihn abweiſen mußte, aber ich konnte nicht anders. Zum Bunde fürs Leben gehört vor allem Liebe und dieſe empfinde ich nicht für ihn—“ „Sondern einzig und allein für dieſen be— neidenswerten Gilbert Leslie!“ vollendete Beatrice.„Gelt Schatz, was gäbe er wohl da— rum, wenn ihm eine kleiner Vogel dieſes ſüße Geſtändnis durch den Traum ſänge? O, ſei unbeſorgt, ich verrate es ihm nicht. Wenn er meine kleine Freundain ſich erringen will, ſo muß er auch Mann genug ſein, ſelbſt ſein Wort führen zu können.“ „Das iſt er. Aber ganz und gar gur von der Sorge um Varna erfüllt, woher hätte er den Mut nehmen ſollen, andere Worte, als die ſich auf die Verſchwundene bezogen, zu mir zu ſprechen? Der Himmel allein weiß, wo ſie iſt! Aus den Worten des Briefes geht unzwei⸗ felhaft hervor, daß ſie in Gefangenſchaft ge⸗ halten wird. Wie aber mag es ihr dann nur gelungen ſein, dieſes Lebenszeichen von ſich 5 2 zu geben, welches ganz untrüglich von ihr kam, denn außer dem Billet enthielt der Brief einen Beweis, der keinen Zweifel zuläßt. Es iſt dies eine goldene Kette nebſt einem ſelt⸗ ſamen Stein. Ich will es dir zeigen. Nur wenige Augenblicke und ich bin wieder da!“ Und ſie eilte, der Freundin zunickend, aus dem Boudoir, faſt gleichzeitig, als die gegen— überliegende Tür geöffnet ward und die hohe, majeſtätiſche Erſcheinung des Herzogs von Wendower die Schwelle überſchritt. Er eilte auf ſeine Braut zu und zog ſie in ſeine Arme, ſie zärtlich begrüßend. Beide bildeten ein im⸗ ponierendes Paar. Sie ſtanden in einer der tiefen Fenſterni— ſchen des Bibliothekzimmers, als Chriſtine zu— rückkam. Sie befand ſich bereits in der Mitte des Raumes, als ſie erſt die Anweſenheit des Herzogs bemerkte, und ſich deshalb wieder ent— fernen wollte. Aber Beatrice hinderte ſie da— ran. „Bitte, Chriſtine bleibe! Der Herzog iſt dir doch kein Fremder, und er darf doch ſicher wiſſen, was uns ſo lebhaft beſchäftigt. Ja, ich habe ſogar eine Idee, daß er uns darin den beſten Dienſt leiſten kann. Männer wiſſen in ſolchem Fall immer, was zu tun iſt, als An⸗ gehörige unſeres Geſchlechts. Ach, richtig, du wollteſt ja die Goldkette mit dem ſeltſamen Stein holen. Haſt du ſie? A!“ Der Ausruf galt einer Bewegung des Her— zogs, der, kaum daß er einen Blick noch dem von Chriſtine auf der flachen Rechten präſen⸗ tierten Schmuck getan hatte, mit förmlicher Haſt beide Hände danach ausſtreckte, 5 „Woher, woher kommt dieſes Amu⸗ lettꝰ“ rief er in unverkennbarer Erregung, und ſowohl Beatrice, wie auch Chriſtine ent⸗ ging es nicht, daß ſeine Hände heftig zitterten, als ſie die Goldkette mit dem Stein daran er⸗ griffen und den letzteren ſo hielten, daß das Tageslicht darauf fiel. „Es gehört meiner Freundin Parna, wel⸗ che Sie auf Langley ſahen!“ „Der ſchönen Violiſtin, welche meiner Frau ſo treffend ähnlich ſah? Wie aber kommt ſie in den Beſitz des Schmuckes?“ „Sie trug ihn bereits, als ſie zu den Les⸗ lies kam,“ erklärte Ehriſtine, kaum weniger erregt als er.„Denn Varna iſt keine geborene Leslie, ſondern ein Findelkind, welches von dem verſtorbenen Major und meinem Bruder in einem Inderlager aufgefunden und darauf in der Leslieſchen Familie aufgenommen ward.“ Die Erregung des Herzogs hatte ſich wäh— rend dieſer kurzen Erklärung des jungen Mäd⸗ chens von Minute zu Minute bis zur Aner⸗ träglichkeit geſteigert. f „Wie alt war das Kind, als es zu den Les⸗ lies kam?“ Chriſtine beantwortete ſeine Frage nach ihrem beſten Wiſſen. „Ich ſehe“, ſprach er, ihren halb erſchreckten Blick wahrnehmend,„daß das außergewöhn— liche Intereſſe, welches ich der jungen Dame entgegenbringe, Sie in Erſtaunen verſetzt. Ich will Ihnen kurz erzählen, damit Sie mich ver⸗ ſtehen. Einige Jahre nach meiner Heirat ward ich als Gouverneur nach Indien verſetzt und in Begleitung meiner Frau und meines kleinen Töchterchens begab ich mich dorthin. 6 Zeit lebten wir dort in Glück und Freud, ich ſagte zuweilen, daß unſere Seligkeit zu groß ſei, um dauern zu können, und die Verände⸗ rung ließ denn auch nicht lange auf ſich warten. Unſer kleines, ſechsjähriges Töchterchen ver⸗ ſchwand plötzlich. Sie war das liebreizendſte Kind, das ſich nur denken läßt. Mit Gewalt nur konnte ſie, die an ihren Eltern mit der zärtlichſten Liebe hing, uns entführt worden ſein. Entführt! Wer konnte das getan haben? Wer und warum? Nur ein Weſen war es, dem ſich ſofort unſer Verdacht zuwandte. Es war dies die Erzieherin unſeres kleinen Lieb⸗ lings, ein Geſchöpf, das meine Frau ſtets mit Wohltaten überhäufte, das ſie aber, kurz vor des Kindes Verſchwinden erſt, vorgekommener grober Anziemlichkeiten halber hatte entlaſſen müſſen. Mit dämoniſcher Wildheit hatte jene vor ihrem Fortgang ihrer Herrin Rache ge⸗ ſchworen. Wir ließen ſie verhaften; ſie ward verhört, ſcharf verhört, aber nichts ergab ſich. Sie mußte freigelaſſen werden; ihr war nichts zu beweiſen. Anſer Kind aber blieb verſchwunden. Ins Grab grämte ſich dann die Mutter. Und kein Lebenszeſchen ward mir von unſerem Lieb⸗ ling bis heute,— ja, bis heute wiederhole ich denn eine Goldkette mit einem Stein, wle dieſen, trug mein Kind als Talisman!“ Ein Doppelſchrei brach ſich von den Lippen der Zuhörerinnen. f — Fortſetzung folgt. — N uf„ tigen Tages der Rechtsbeiſtand der Nebenklä⸗ is Nah und Fern Mannheim, 10 März. Tödlicher Ver⸗ kehrsunfſall. Heute morgen um 9 Uhr ereig⸗ nete ſich Ecke Caſterſeld- und Altriperſtraße in Neckarau ein tödlicher Verkehrsunfall. Auf bis jetzt unaufgekärte Weiſe wurde der 67 Jahre alte Waag aus Rheinau, der ſich zu Fuß auf dem Weg nach Neckarau befand, von dem rechten Vorderrad eines in gleicher Richtung fahrenden Laſtautos mit Anhänger der Benzolvertriebsge⸗ ſellſchaſt erfaßt und tödlich überfahren. Die Leiche wurde nach dem Neckarauer Friedhof ver⸗ bracht. Die polizeilichen Ermittelungen ſind noch im Gange. Karlsruhe, 10. März.(Zu lebenslänglichem Zuchthaus begnadigt.) Das Staatsminiſter:um hat den Landwirt Ernſt Schiele aus Kirn⸗ bach, der vom Schwurgericht Konſtanz am 6. Oktober 1930 wegen Mordes zum Tode verur⸗ teilt worden war, zu lebenslänglichem Zuchthaus begnadigt. Roſenheim, 11. März.(Mit dem Faltboot über den Ozeau.) Am Montag hat der 25jähr. Franz Stanneck von Ziegelberg bei Roſeuhenn die Heimat verlaſſen, um mit einem ſelbſtgeban⸗ ten Faltboot die Reiſe über den Atlankiſchen Ozean nach Amerika anzutreten. Bekanntlich hat anneck im vergangenen Jahre bereits de Serſuch zu dieſem Unternehmen gemacht, erline aber an der engliſchen Küſte Schiffbruch. Nun will er vom Mittelländiſchen Meer aus die Fahrt beginnen, und zwar die Route des Ka⸗ pitäns Romer einſchlagen. Den Beginnen Stannecks wird in Roſenheim allgemein große Beachtung geſchenkt. Cokales Tierwelt in Not! Durch den ſtarken fortge— ſetzten Schneefall iſt beſonders das Wild in große Not geraten, denn es beſteht keine Mög— lichkeit für die armen Tiere, in dem tieſen Schnee ſich die notwendige Nahrung zu beſchaffen. Aus Enztal wird gemeldet, daß dem Sägewerks— heſitzer Girrbach ein Achter-Hirſch, der vollſtän— dig erſchöpft war, entgegenkam. Erſt nachdem er geborgen und gepflegt wurde, erholte er ſich wieder. Im Allgäu wurden bei Neuſchwanſtein dieſer Tage nicht weniger als acht verendete Rehe aufgefunden. Im Zwieſelbachtal wurde ein toter Hirſch aufgefunden, dem das Geweih fehlte und der anſcheinend von Hunden zu Tode gehetzt worden war. Auf der Strecke Reutte— Heiterſchwang ging eine etwa hundert Meter lange und zwei Meter breite Lawine ieder, die den Zugverkehr zwei Stunden lang lahmlegte. Der Perſonenzug von Heiterſchwang blieb vor der Lawine liegen, bis die Lawinenmaſſen vom Gleis beſeitigt waren.— Die großen Schnee— maſſen drohen auch ſür unſere Vogelwelt, zu einer Kataſtrophe zu werden. Unſere Zugvögel, die gerade jetzt zurückgekommen ſind, ſind von dem Winterrückſchlag überraſcht worden und leiden bitterſte Not. In vielen Gegenden des Schwarzwaldes hat man ſchon eine Reihe von toten Vögeln, insbeſondere Feldlerchen und Stare, gefunden. Bis an die Fenſter der Häuſer kommen die hungernden Tierchen, um Nahrung zu ſuchen. Laßt ſie nicht vergeblich kommen und füttert ſie! Beſonders an die Landwirte geht die Bitte, die Dunghaufen Schneefrei zu hal— ten. Die Vögel finden hier reiche Nahrung. Eine weitere Gefahr bilden raubgierige Katzen, die den ermatteten Vögeln nachſtellen und ſie leicht erbeuten. Schützt ſie auch vor ihnen! Der Schnee iſt ein grimmigerer Feind fü die Vögel als die Kälte, da er jede Nahrungsſuche unmöglich macht. Ein Jubiläum im Zeitungsfach. Mitte März kann die angeſehene Annoncen-Expedition Auguſt Pertzborn in Berlin SW. 68, Lindenſtr. 86, auf ihr 25jähriges Beſtehen zurückblicken. Der Inhaber war bereits lange Jahre in leitenden Stellungen bei großen Verlagen erfolgreich tätig, als er im Jahre 1906 ſeine heutige Firma grün⸗ dete. Das Unternehmen zählt eine Reihe füh⸗ render Induſtrie- und Handelshäuſer zu ſeinen Auftraggebern und genießt bei ſeinen Kunden und bei den deutſchen Zeitungen den begründe— ten Ruf unbedingter Zuverläſſigkeit, ebenſo wie der Inhaber als ſeriöſer Geſchäſtsmann und liebenswürdiger Menſch allgemein geſchätzt iſt. Wir wünſchen der Firma auch weietrhin alles Gute. Fußball⸗Länderſpiel Deutſchland— Frankreich im Rundfunk, Am kommenden Sonntag wird der frühe Nachmittag an allen deutſchen Sen— dern der Uebertagung eines bedeutenden Sport⸗ ereigniſſes gewidmet. Das Fußball-Länderſpiel Deutſchland— Frankreich im Stadion Colombes in Paris wird durch den Südweſtbeutſchen Rundfunk in Frankfurt aus Paris auf den deutſchen Rundfunk übertragen. Sprecher iſt Dr. Paul Laven, Frankfurt. Die Uebertragung be— ginnt auf dem Südfunk um 2.30 Uhr. Wegen der zunehmenden Gefahr von Raub⸗ ihberfällen auf Landkraftpoſten ſieht ſich die Deut⸗ ſche Reichspoſt gezwungen, die Mitnahme von Geldern und Wertſendungen durch die Landkraftpoſten bei Fahrten in der Dun⸗ kelheit einzuſtellen. Dadurch erfährt die Ein⸗ liefeungsmöglichkeit bei den an Landkraftpoſt⸗ kurſen gelegenen Poſtdienſtſtellen bis auf weite⸗ res gewiſſe Einſchränkungen, die von der Oefſent⸗ lichkeit vorübergehend in Kauf genommen wer⸗ eee ſpricht!(Zum vonnersrag, dem 10. März,) Sven Hedin, der berühmte 9 875 und große Freund Deutſchlands, ſpricht am kom⸗ menden Donnerstag von Berlin aus über die Ertebniſſe ſeiner letzten großen Oſt⸗Aſten⸗Expe⸗ dition, an der auch zahlreiche deutſche Gelehrts teilnahmen. Es iſt das erſte Mal, daß Sven He⸗ din im deutſchen Rundſunk ſpricht. der Vor, nag wird über ſämtliche Sender verbreitet. A „Sommertagezug. Der diesjährige Sommertagszug findet am 22. ds. Mis, ſtatt. Das Komitee hat bereits ſeine Arbeit aufgenommen und wir wünſchen, daß ihm der volle Erfolg wie im Vorjahre zuteil wird. Man kann ruhig ſagen, daß ſich Viernheim mit ſeinem Sommertagszug einen Namen gemacht hat. Verbunden iſt der Zug mit einer Bretzelverteilung an unſere frohe Kinderſchar und was dies für ein Kinderherz bedeutet, weiß jedermann. Das Komitee wird am kommenden Sonntag eine Hausſammlung vornehmen laſſen, und wenn auch die wirtſchaftliche Not groß iſt, wird doch jeder etwas geben zur Durchführung unſeres ſchönen, uneigennützigen Kinderfeſtes. Achtung Saumbeſitzer im Kreiſe Heppenheim. Innerhalb 14 Tagen ſind von den Obſtbäumen die Miſteln zu entfernen. Säu— mige haben eine Strafanzeige zu erwarten, des— gleichen werden ihre Bäume dann auf des Beſitzers Koſlen gereinigt. Zigarxeninduſtrie. Beſſerung in der Hockenheimer Zigarreninduſtrie. Die dortige Groß⸗ einkaufsgeſellſchaft beſchäftigt wieder 300 Perſonen. Die Fa. Felſental hat bereits wieder 85 Perſonen eingeſtellt. * Führertagung in Weinheim. Am Sonntag, den 22. März, findet in Weinheim im Gaſthaus zum grünen Baum eine Führertagung der kath. Arbeiter-, Arbeiterinnen-Vereine und Sektionen ſtatt. Die Tagung beginnt vormittags um 10 Uhr und endigt nachmittags um 5 Uhr. Die Vorträge werden von Herrn Diözeſanpräſis Domvikar Mar, Paderborn, übernommen. Die größte Chance der Sportuer⸗ einigung! Ein Hieg über die r. 1913 Am kommenden Sonntag kann die Entſcheid— ung fallen, wer Meiſter von Unterbaden wird. Ein Sieg bringt den Viernheimern alles: Die Meiſter⸗ ſchaft und damit den Aufſtieg zur höchſten Klaſſe des Süddeutſchen Fußballverbandes. Die andert halb Stunden auf dem VfR-Platz an den Brau- ereien entſcheiden über alles. Wohl iſt der Tabellen— letzte der Gegner, aber es iſt eine alte Tatſache, daß gerade dieſe Vereine den Gegnern aus den oberen Regionen ihrer Klaſſe meiſtens ſehr ſchwer zu ſchaffen machen. Am Sonntag ſind aber auch Zuſchauer notwendig, auf dem VfR-Platz müſſen alle Mann an Bord ſein, denn auch der größte Konkurrent der Sportvergg. der M. F.C. Phönix wird am Sonntag ſeinen Troß zu dem Kampf ſchicken, um dem Gegner der Viernheimer das Rück— grat zu ſtärken. Deshalb Viernheimer Anhänger der Sportvergg. am Sonntag auf dem VfR Platz, es geht um Sein oder Nichtſein. In Mannheim iſt kein weiterer Großkampf und deshalb ſind Mann- heims Sportler bei dem Kampf anweſend. Die „Grünen“ müſſen unter allen Umſtänden auf dem Damm ſein, der Mittelläuſer muß die Größe des VfR Platzes ausnützen, die Bälle müſſen auf die Flügel, von dieſen rechtzeitig und genau zur Mitte, die lnallen muß, was das Zeug hält. Nur Tore entſcheiden! Die Hintermannſchaft wird ihre Ar- beit ſicher beſorgen. Auf zum VfR⸗Pbatz, die Meiſterſchaft von Unter baden muß nach Viernheim Abfahrt 1,16 Uhr OE. *„Wo gehe ich am Sonntag hin?“ So wird ſich jeder am kommenden Sonntag fragen. Auch in der Familie wird dieſe Frage erörtert werden. Dieſer Frage die richtige Antwort zu geben, wollen wir euch verehrlichte Einwohnerſchaft etwas behilflich ſein. Auf in den Kaiſerhof, wo die Operetten⸗ und Theatergeſellſchaft den reich an Humor und Komik gewürzten Schwank in 3 Akten von Richard Blaſius,„Die Erbſünde des Herrn von Guckenbach“ zum wiederholten Male zur Auf⸗ führung bringt. Hier kann man Tränen lachen und einige genußreiche Stunden erleben. Der Ein— tritt koſtet nur 50 Pfg. Da kann man für wenig Geld heitere Stunden verbringen. Sorge ſich jeder rechtzeitig für Karten, damit es an der Kaſſe kein Gedränge gibt, und der Eintritt flott von ſtatten geht. Auch rechtzeitig kommen, daß die Vorſtel⸗ lung zur rechten Zeit beginnen kann. Vorverkauf bei Georg Lang, Friſeur, Filiale, Kaiſerhof, ſowie bei den Mitgliedern. Keiner verſäume dieſen Abend. Filmſchau CCC ĩð v Carlo Aldini, der Meiſter der Senſationen im Cefipa. In der heutigen Sonder-Vorſtellung zeigt man wie gewohnt ein ausgeſuchtes und ſenſationelles Weltſtadtprogramm, das man geſehen haben muß. Wer ſtets die Sonder-Vorſtellungen beſucht, weiß auch heute, was geboten wird und wird auch keine verſäumen. So zeigt man nach langem wieder einmal Carlo Aldini, dieſer bürgt für eine ſenſa tionelle Sehenswürdigkeit. Auch das übrige Pro⸗ gramm(ſiehe Inſerat) wird alles ins Staunen ver— ſetzen. Heute Donnerstag ermäßigte Preiſe: 1. Platz 50 Pfg., Sperrſitz und Balkon 80 Pfg. Erwerbsloſe 1. Platz 40 Pfg. Unter dieſer Rubrik erſcheinen die Pauſchal⸗ Inſerate der ſporttreibenden Vereine. n Sportogg. Amicitia 09 E. V. Sonntag, 15. Märze nachm. 3 Uhr. Das entſcheidende Spiel um die Kreismeiſterſchaft! M. F. G. 1913 M'heim 1. gegen Sportvereinigung Amicitia 09 1. auf dem Uf R.⸗Hlatz an den Brauereien Abfahrt 1.16 OëEG G. Vorher zu gleicher Zeit um 1,15 Uhr 2. und 3. Mannſchaft auf dem vorderen u. hinteren Platz Abfahrt 12 Uhr OEG. Mitglieder und Anhänger begleitet die Ligamannſchaft. Auch die in— treſſierte Gegeuſeite wird da ſein. Der Vorſtand. Deutſche Jugendkraft V'heim. Sonntag, 15. 3. 1931 In Waldhof um 3 Uhr! Großes Verbandstreffen! Waldhof 1.— Viernheim 1. Abfahrt 1,16 OEG G. Die DK. Freunde werden gebeten die Mannſchaft zu dieſem ſchweren Gang recht zahlreich zu begleiten. Für ſämtl. untere Mannſchaften Jpfolberhol. Der Vorſtand. Swölf Jahre Gefängnis für einen Vatermörder Saarbrücken, 11. März. Die 1. Strafkammer verurteilte geſtern den 17jqährigen Lehrling H. Scheid wegen Vatermordes zu einer Gefängnis⸗ ſtrafe von zwölf Jahren, den der Mitverſchwö⸗ rung beſchuldigten Klempner Jakob, Schäfer wegen Beihilfe zum Morde zu einer Gefängnis— ſtrafe von einem Jahre. a Scheid hatte ſeinen Vater am 11. November vorigen Jahres nach einem der ſich öſters wie⸗ derholenden Wortwechſel, den der Vater Scheit mit ſeiner Ehefrau hatte, von hinten durch einige Schüſſe niedergeſtreckt, wobei ein Schuß ins Gehirn drang und den ſofortigen Tod her⸗ beiführte. Der Vater habe den„Jungen nach deſſen Angabe vor der Tat„Spion“ geſchimpft und ihm außerdem mit Hinauswerfen gebroht. In dieſem Augenblick habe er ſich furchtbar auſ⸗ geregt und geſchoſſen. Der Mitangeklagte Schä⸗ fer wurde verurteilt, weil er dem Scheid Rat⸗ ſchläge erteilte, wie man die Spuren, einer ſol⸗ chen Tat verwiſchen könne und mit ihm Schieß— übungen abhielt. eee Der. Aoid, der 00 in Atem fült Die ermordete Schauſpielerin Vivſan Gordon. Der mutmaßliche Mordbeteiligte Rechtsanw. Radeloff(rechts) vor dem Unterſuchungsrichter Vor einiger Zeit wurde die amerikaniſche Schauſpielerin Gordon, die über die Korrup⸗ tion der Reſswyorker Polizei Ausſagen machen wollte, ermordet aufgefunden. Ihr Tagebuch enthielt Notizen über den Rechtsanwalt Radel off, den man verhaften ließ. Inzwiſchen 5 man jedoch auch gegen die Generalſtaatsan waltſchaft ſchwere Beſchuldigungen erho 5 Es ſcheinen ſich mit einem Schlage Zuſtände zu enthällen, wie ſie ſchlimmer nicht gedach werben können. Vereins⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit⸗ glieder ⸗ u. Generalverſammlungen u. Singſtunden Klub der„Geflügelzüchter“ Donnerstag Abend 8 Uhr im„Stern“ Mitgliederverſammlung. Um zahlreiches Erſcheinen bittet Der Vorſtand. Chriſtl. Gewerkſchaftskartell. Sonntag, den 15. März, nachm. 1 Uhr findet im Gaſthaus zum Löwen unſere diesjährige Generalverſammlung ſtatt. Es wäre der Zeit entſprechend ſehr wün- ſchenswert, daß alle Kolleginnen und Kollegen zu dieſer Verſammlung erſcheinen, und hoffe, daß jede Berufsgruppe vertreten iſt. Der Kartellvorſtand. NB. Etwaige Anträge können vorher abgegeben werden. Liederbücher mitbringen. G.-V.„Flora“. Freitag Abend 7 Uhr Singſtunde für 1. Tenor und 1. Baß um 8 Uhr 2 Tenor und 2. Baß. Der Präſident. G.⸗V.„Sängerbund“. Freitag Abend 8 Uhr Sing- ſtunde. Der Vorſtand. Odeuwaldklub(Ortsgruppe Viernheim). Sonn— tag, den 15. März 1931 4. Programm-⸗Wander⸗ ung. Heppenheim, Lindenſtein, Ober-Hambach, Gronau, Schönberg, Bensheim. Abfahrt OEG 8.43 Uhr. Sonntagsrückfahrkarte nach Heppen⸗ heim(1.20 Mk.). In Bensheim einfache Fahr- karte Heppenheim(20 Pfg.) Zahlreiche Betei- ligung erwartet Der Führer. G.⸗V.„Sängertreue“. Sonntag vorm. 10 Uhr Singſtunde. Kein Sänger fehle! Der Vorſtand. Turnerbuud. Morgen Freitag abend halb 9 Uhr Vorſtandsſitzung im Lokal. Möchte die Herrn Vorſtände ſowie ſämtliche Fachwarte bitten zu erſcheinen. Der Vorſitzende. Klub der Gemütlichen. Samstag abend 8 Uhr im Lokal zum„Anker“ dringende Vorſtandsſitz⸗ ung. Um 9 Uhr Mitgliederverſammlung. Ich bitte daß alles reſtlos erſcheint. Der Präſident. Chriſtl Metallarbeiter-Verband Ortsgr. Viern⸗ heim. Sonntag, den 15. März, vorm. halb 10 Uhr, im Gaſthaus zum Löwen Mitgliederver- ſammlung.(Siehe Handzettel). Der Vorſitzende. Reichsbanuer Schwarz⸗Rot⸗Gold. Abtlg. Schutz⸗ ſport. Freitag nachmittag 3 Uhr Training der Handballer auf unſerem Platz. Samstag abend 8 Uhr Pflichtverſammlung im Lokal(Brechtel). Alles muß erſcheinen. Anſchließend Schießen, hierzu werden auch die älteren Kameraden ein— geladen. Sonntag nachm. ſpielen die erſte und Jugendmannſchaft in Ludwigshafen. Näheres in der Verſammlung. D. Sch. Bekanntmachung. Betr.: Unterhaltung des Faſelviehes. Die Lieferung von 60 Zentner Hafer zur Fütterung des gemeinheitl. Faſelviehes ſoll losweiſe im Submiſſionswege vergeben werden. Bemuſterte Offerten ſind bis Mittwoch, den 18. März 1931, vorm. 11 Uhr, auf unſerem Büro Nr. 27 einzureichen. Viernheim, den 11. März 1931. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. J!! Billlge Obst- und Semüse- Honserven 1a Gemüſe⸗Erbſen 1 kg. 60 u. 80 Pfg. Junge Erbſen, Carotten, Schnitthohnen und Spinat zu herabgeſetzten Preiſen. Aprikoſen, Mirabellen, Birnen, Zwetſchen, Kirſchen billigſt. Preiſelbeeren offen 1 Pfd. 60 Pfg. Marmelade in vielen Sorten 1 Pfd. von 50 Pfg. an la Machs“ be. dose JO. Aepfel, Orangen, Bananen, Feigen, Citronen uſw. Jakob Winkenbach, Lorſcherſtraße 10. Tel. 83. EFF Waldkar ten zu Mark 1.— mit genauer Abteilungs-Einteilung des Viernheimer u. Lampertheimer Waldes, für Fuhrwerke, Holz- händler ſowie allen Waldfreunden als zuverläſſiger Führer empfiehlt J. Schweikart Buchhandlung.