Heute nochmals das große Mi Tonfilmwerk. Außerdem noch das prachtvolle Beiprogramm. Ein Tonfilm⸗Programm das man geſehen haben muß. ET 0 IIIEaknkn SE Teen Ful En! Besuchen Sie die flbhel-Herstefgerungshalte Mannhelm M 4, 20 Frachtv. mod. Herrenz. Spelsez, Schlafz. Lochterz. m. in pol, od, geb. hochmod. Klcheneinrichtungen jeder Art in hochglanz weiss oder pitsehpine H bks STe E sl FüEHNEATSF aur!! Verloren geſtern nachm, auf dem en, g 5 Viernheimer Zeitung Abzugeben gegen Be⸗ 5 lohnung im Verlag ds. Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., nnahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ ernhelmer Tageblatt— er Nachrichten 5 1.(Sternheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) odes- Anzeige. Heute Nacht um ½12 Uhr verschied plötzlich und unerwartet, infolge eines Herzschlages, unsere liebe 7 f n täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreiß monatl. Tochter, Schwester, Nichte, Cousine, u. 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Tel. 83. machen ſich ſtets bezahlt. Der Geſchäftsumſatz er⸗ höht ſich und ſomit auch der Gewinn. 9 Säumen heißt verſäumen! Inſerate robe Abscaieg d Tahpreubun 4 Pyozent Rabatt. Mäntel, grau Schläuche, aus einem Sluck Pedale mit Gummi Ketten, Wippermann Lenker, Engl. m. Vorbau Glocke Ding⸗Dang Netze, ſchöne Muſter. 5: Sämtliche Erſatzteile äußerſt billig. Reparaturen werden unter äußerſt genauer Berechnung fach⸗ männiſch und gut ausgeführt. Nikl. Effler RM. 2.40 RM. 0.95 RM. 1.20 RM. 1.45 RM. 2.75 RM. 0.45 Für die vielen Beweiſe aufrichtiger Anteilnahme bei dem ſchmerzlichen Verluſte unſeres lieben Sohnes, Bruders, Enkels, Neffen und Couſin, Herrn 2 August Glaab ferner für das zahlreiche Geleite zur letzten Ruheſtätte und für die vielen Kranz⸗ und Blumenſpenden ſagen wir hierdurch herzlichen Dank.— Beſonders innigen Dank der Hochw. Geiſtlichkeit für den troſtreichen Beiſtand, den ehrw. barmh. Schweſtern für die liebe⸗ volle aufopfernde Pflege, Grabgeleite und dem Muſikkorps für die erhebenden Trauerweiſen, ſowie den Stiftern von Seelenmeſſen. Viernheim, Michelbach(Unterfranken), Heddesheim, den 16. März 1931. Die trauernden Hinterbliebenen. der Freiw. Feuerwehr für das ehrende RM. 0.65 Trauer briefe: dieſes Blattes. eee Lokale Nachrichten »Der Polizeibericht der letzten Woche meldet folgende Anzeigen: 3 wegen Ruheſtörung, 2 wegen Verſtoß gegen die Straßen- und Verkehrs- ordnung, 1 wegen Körperverletzung, 1 wegen Sach- beſchädigung,(von Rohlingen wurde ein Lattenzaun umgeriſſen) und 1 wegen Ausgabe von Falſchgeld (falſche 50 Pfg.⸗Stücke). RNoifeprüfung für Ertraueer. Bei der Oberrealſchulreifeprüfung, die in der Zeit vom 4. bis 12. März am Realgymnaſinm mit Ober- realſchule in Weinheim unter dem Vorſitz von Re⸗ gierungsrat Dr. Eichelberger für Extraneer abge⸗ halten wurde, konnten ſämtliche zwölf von der höheren Privatlehranſtalt Inſtitut Sig- mund am Schloß, Mannheim zugelaſſenen Inſti⸗ tutſchüler für beſtanden erklärt und ihnen ſo⸗ mit die Univerſitätsreife zuerkannt werden. Falſche 50 Pfg.⸗Stücke. Vei einem hieſigen Bäckermeiſter wurde ein falſches 50 Pfg. Stück in Zahlung gegeben, das erſt auf der Poſt als unecht erkannt wurde. Da die Möglichkeit be⸗ ſteht, daß noch mehr Falſchgeld im Umlauſ iſt, machen wir hierauf aufmerkſam. Die Fäiſchungen ſind, wenn man achtpaßt, ganz leicht zu erkennen. Die Kriminalpolizei hat ſich der Sache angenommen. * Vorübergehende Teilſtillegung bei Zellfoff Waldhof. In Auswirkung der Beſchlüſſe der Internationalen Konferenz der euro- päiſchen Zellſtoffproduzenten, die eine fünfzehnpro⸗ zentige Einſchränkung vorſahen, wird nunmehr Mitte Marz auch bei der Zellſtofffabrik Waldhof eine vor- übergehende Teilſtillegung erfolgen. Ueber die vor- ausſichtliche Dauer der Teilſtillegung laſſen ſich im Augenblick noch keinerlei Angaben machen. Ehrung von Handwerher⸗ veleranen. Aus Anlaß der„Reichshandwerker⸗Woche“ tagte geſtern in Auerbach im Hotel Weigold der Handwerker⸗Bezirksverbaund Heppenheim⸗Bensheim. Es waren unter den vielen Anweſenden der Vertreter der Handwerkszentralſtelle Darmſtadt Herr Syndikus Dr. Kolbach, welcher in einſchneiden⸗ den Worten die Lage des Handwerks ſchilderte u. auch Wünſche entgegennahm. Ferner der ſehr für Handwerkerkunſt ſtrebende Herr Rektor Eiſenhard⸗ Bensheim, welcher viele Punkte zur Linderung der Handwerkernot anführte und beſtrebt ſein will, ſolche an höhere Stelle weiterzuleiten. Gegen Ende die⸗ ſer Tagung fand dann die Ehrung einiger ätterer Meiſter der beiden Kreiſe ſtatt, welche ſich durch jahrelange fördernde, mit Mühe und Opfern brin⸗ gende Zuſammenarbeit verdient gemacht hatten. Es wurde dieſen Handwerksveteranen in feierlicher Weiſe, mit Anſprache eine in ſinnlicher Weiſe aus⸗ geführte Ehrenurkunde überreicht. Aus Viernheim wurden beehrt die Herrn Wagnermeiſter Joſef Zöller und Glaſermeiſter Joh. Jo ſ. Roos. Aufgeregt feuchten Auges gedachte das mitgeehrte Bezirkstagsmitglied Schenk⸗Rimbach der überleb⸗ ten Stürme dieſer Zeit, und dankte im Namen aller Geehrten. Zum Schluß beſuchten einige Teilnehmer noch die Lorſcher Handwerkerausſtellung, welche im Saale zum„Hirſch“ gut arrangiert und 8 Tage geöffnet iſt. i Ein prächtiger Frühlings⸗ ſonniag. Schon einige Tage vor dem kalendermäßigen Beginn hat der Frühling ſeinen Einzug gehalten und prächtiges, ſonniges Wetter mitgebracht. Die Kraft des Winters dürfte nun gebrochen ſein. Wiederum iſt den Menſchenkindern ein neuer Frühling angebrochen. Wald und Flur waren geſtern belebt von ſpazierengehenden, erholungs⸗ ſuchenden Menſchen. Ueberall ſah man frohe an- geregte Geſichter. Die Schritte werden beſchwingter, die Bruſt freier. Es iſt Frühling und Frühling heißt Auferſtehen.— Im Mittelpunkt des Intereſ⸗ ſes ſtand geſtern für die Sportliebenden im Allge⸗ meinen der Länderkampf Deutſchland— Frankreich, und für die Viernheimer die Entſcheidung um die Meiſterſchaft des Unterbadenkreiſes. Deutſchland verlor durch ein Eigentor 1:0. Die Deutſche Mannſchaft hat ſehr enttäuſcht. Bedauerlich war auch die ſehr ſchlechte Radio⸗Uebertragung.— Zum entſcheidungsvollen Kampfe gegen die 1913er auf dem V.f.R.⸗Platze waren mehrere Hundert Sport⸗ begeiſterte geeilt, die Zeuge wurden von dem ein⸗ drucksvollen Siege, der Viernheim nach hartem kämpfen, hoffen u. harren, den Meiſtertitel brachte. Durch die Feuerwehrkapelle wurde die Meiſtermann⸗ ſchaft durchdie Ortsſtraßen z. Vereinslokal geleitet, wo Herr Gemeinderat Bender in kurzer Anſprache den Sieg feierte.— Am Abend hielt die Vereinigte Feuer⸗ wehrkapelle im Freiſchütz ihren 1. muſikaliſchen Abend. Das Haus war vollſtändig ausverkauft. Das Gebotene überraſchte. Die Kapelle hat unter der Stabfübrung des Herrn Mich. Hanf eine künſtleriſche Höhe erreicht, mit der ſie ſich hören und ſehen laſſen kann. Es wurden Perlen des deutſchen Muſikſchatzes zu Gehör gebracht. Beſon⸗ deren Beifall fanden die Xylophon⸗ u. Aluminophon⸗ Solos des Herrn Carl Blank ſowie die humoriſt. Einlagen. Der Abend war für die Feuerwehrkapelle ein voller Erfolg. Um den vielen, die wegen Ueberfüllnug keinen Platz mehr fanden, Gelegenheit zu geben, das Konzert zu beſuchen, findet am nächſten Sonntag eine Wiederholung ſtatt. Filmſchau. Wer geſtern abend im Central⸗Film⸗Palaſt war, der hatsſein Geld nicht umſonſt ausgegeben. Mehr kann man für ſein Geld nicht verlangen. Was zur Zeit im Cefipa geboten wird, wiſſen viele nicht zu ſchätzen. So zeigt man wieder allerhand. Die Hauptdarbietung war natürlich das Tonfilm⸗ werk„Aſchermittwoch“. Ein Film den man wirk⸗ lich geſehen haben muß. Ein Beſuch des Cefipas iſt und bleibt das ſchönſte und billigſte Vergnügen. Heute Montag iſt letztmals das prächtige Tonfilm⸗ programm zu ſehen. Erwerbsloſe zahlen Werktags 1. Platz 50 Pfg. Sport und Spiel. Piernheim iſt Meiſter im Kreis Unterbaden Sie haben es noch geſchafft. Die Meiſter⸗ ſchaft im Kreiſe Unterbaden iſt ſomit zum 3. Male errungen. Wir gratulieren der Meiſtermannſchaft und auch dem rührigen Vorſtande der Vereinigung zu dieſem großen Erfolg. Bald wird der Kampf um den Aufſtieg zur höchſten deutſchen Fußballklaſſe beginnen. Wird es dieſes Jahr reichen? Hoffen wir es. Nicht ausgeſchloſſen iſt es auch, daß bei einer Umgruppierung der Klaſſen der Aufſtieg ohne Kampf erfolgt. Die Reſultate. 1913 Mannheim— Viernheim Phönix Mannheim— Käfertal 09 Weinheim— T- 46 Mannheim Neckarhauſen— Heddesheim Altrip— Edingen Tabelle: Vereine Sp. gew. Viernheim 22 16 Phönix Mheim 20 13 Heddesheim 22 11 Altrip 21 10 Friedrichsfeld 21 11 Feudenheim 21 10 Käfertal 21 Neckarhausen 21 Weinheim 20 6 Edingen 20 6 4 1 — 25 verl. Tore P. 58:15 35 48:26 29 36:26 26 46:29 25 60738 24 43:34 24 38:43 20 1 31:52 18 9 41:48 17 11 48:68 15 11 26:44 13 18 217/86 4 TV. 46 M'heim 20 1913 Mi'heim 21 f D. 9. K. Sport Die DK. hatte zu dem Spiel Waldhof do d S= eine vollſtändig verjüngte Mannſchaft entfandt, die in Anbetracht des bekannten ſpieleriſchen Können von Waldhof mit einer 6:2 Niederlage noch recht ehrenvoll beſtand. Turner⸗ Handball. Der Turnerbund konnte ſein 1. Spiel um die Jahn⸗Plakette gegen Reilingen in Reilingen 513 gewinnen. Der Sieg iſt der tatkräftigen Hinter⸗ mannſchaft zu verdanken. Achutzſport des Reichsbanners. Handball. Ludwigshafen 1.— Viernheim 1. 12 1 Igd.—„ Igd. 375 Bekanntmachung. Als gefunden wurde eine Damen⸗Einkaufs⸗ taſche gemeldet. Viernheim, den 16. März 1931. Heſſ. Polizeiamt: Ludwig. Mildes Abführmittel 0 0 (1:1) (2:2) BRANDT 5 illen Schwerer Fonntags latt„Sterne und Blumen“, 1 ich einen Fahrplan ſowie einen Wand- kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſteſle u. beim geltungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim rnſprecher 117.— Telegramme: e Bernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21877 Amt ktfurt a. M.— Schriftleitung, Dru Ar. 04 u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathaus fer. Dienstag, den je. März 1931 eee eee eee eee mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchaͤftsſtelle u. von ſämtlichen Unnoneen Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Plapvorſchriften bei Angeigen werben nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an betta vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewühr nicht übernommen werden dei g abgeſtufter Rabatt.— Genfer Wirtſchaftsabkommen endgültig angenommen Radau der Kommuniſten— Reichstag gegen politiſche Mordhetze— Verhot des Rotfrontkämpferbundes Berlin, 16. März Reichstagspräſident Löbe teilt bei Eröfſf— nung der Reichstagsſitzung um 2 Uhr mit, daß von den Sozialdemokraten ein Antrag eingegan— gen ſei, die Aufforderung zum politiſchen Mord wirkſamer zu bekämpfen und das Waffenverbor ſtrenger durchzuführen. Von den Kommuniſten iſt ein Antrag auf Aufhebung des Verbots des Roten Frontkämp— ferbundes eingegangen. Beide Anträge, die auf den letzten politiſchen Mord in Hamburg zurückzuführen ſind, werden ohne Widerſpruch als letzter Punkt auf die heu— tige Tagesordnung geſetzt. Die zweite Beratung des Haushalts des Reichsarbeitsminiſteriums wird fortgeſetzt. Abg. Lan bach Volkskonſ.) zieht aus einem Vergleich der deutſchen Arbeitsloſenzahlen mit denen Englands und Amerikas den Schluß, daß die große Arbeitsloſigkeit in Deutſchland nicht zu vſickzuführen ſei auf die Beſonderheit der deutſchen Sozial- und Tarifpolitik oder gar auf mangelnden Arbeitswillen. Wir haben heute in Deutſchland neun Millionen Arbeitswillige mehr als vor dem Kriege. Die Urſache der man— gelnden Beſchäftigungs möglichkeit iſt die große Verarmung des deutſchen Volkes. Die Frage der hohen Tributlaſten an das Ausland iſt heute auch zu einem vordringlichen Problem der deut— ſchen Sozialpolitik geworden. Bei der Erwerbs— loſenfürſorge muß am Verſicherungsprinzip feſt— gehalten werden. Die vom Miniſter gegen die Zulaſſung von Erſatzkaſſen für die Angeſtellten angeführten Gründe ſind nicht ſtichhaltig. Abg. Dill(S) proteſtiert gegen die Aus— ſperrungsaktion der bayeriſchen Metallinduſtri— ellen und fordert die Regierung auf, in der jet— zigen Notzeit die Arbeiterſchaft beſſer gegen die Diktatur der Unternehmerverbände zu ſchützen. Abg. Fahrenbrach(3) führt aus, die Vorausſetzung für eine gute Sozialpolitik ſei eine geſunde Wirtſchafts- und Finanzpolitik. Notwendig ſei ein beſſeres Zuſammenwirken zwiſchen Arbeitsminiſterium, Wertſchaftsminiſte— rium und Ernährungsminiſterjum. Der Reallohn dürſe nicht weiter geſenkt werden, aber notwen— dig ſei eine weitere Senkung der Lebenshal— rungskoſten durch ſtärkeren Druck auf die Kar— telle und Syndikate. Die Schlichter ſollten end— lich aus der Warnung des Miniſters vor wei— terem Lohnabbau praktiſche Konſequenzen zie— hen. Abg. Janſchek(S) weiſt auf die große Leiſtungsſteigerung hin, die bei den Arbeitern uin Bergbau in den letzten Jahren zu verzeich— nen ſei, Eine Kürzung der Arbeitszeit im Berg— bau ſei dringend notwendig. Die jetzt ſchon au— ßerordentlich hohen Sozialbeiträge der Bergar— beiter könnten nicht weiter erhöht werden. Zur Sanierung der Kuappſchaftsverſicherung müſſe eine Produktionsabgabe erhoben werden. Abg. Frau Körner(K) bezeichnet die Sätze der Wohlfahrtsunterſtützung für die Exwerbs— wſen als ganz unzureichend. Am allerſchlimm— ſten ſeien die Verhältniſſe in Thüringen. Abg. Karſten(S) erklärt unter großer Un— ruhe der Kommuniſten, in der jetzigen Notzeit könnte man an einen Ausbau der Sozialverſiche— rung zwar nicht denken, aber es komme darauf an, die Sozialverſicherung durchzuhalten, bis eine beſſere Konjunktur eintritt. Die ſchärfſte Zurückweiſung verdiene die Propaganda, die auf den Lohndten eines großen induſtriellen Wer⸗ kes in Weſtfalen für den Abbau der Sozialver— ſicherung gemacht wird. Die Gebührenfreiheit für Kranken⸗ und Arzneiſchein müſſe auch den Familienangehörigen der Erwerbsloſen gewährt werden. In der Unfallverſicherung müſſe endlich alſch den Arbeitnehmern der ihnen gebührende Einfluß auf die Verwaltung gegeben werden. baß ein Landesminiſter die leitenden Beamten des Landesverſicherungsamtes auf Koſten der Verſicherten penſionſeren kann. Abg. Bernhard(S) ſetzt ſich mit der letz⸗ ten Rede des Abg. Hermann(Wp) auseinander. Wenn die Lehrlinge zum Objekt des Arbeits- kampfes gemacht worden find, ſo ſei das die Schuld der Handwerks meiſter, die den Lehrling ausnutzen und ihn ſofort nach Beendigung der Lehrzeit auf die Straße werfen. bleibt beſtehen Abg. Winnefeld(Dp) betont die Not— wendigkeim einer ſchnellen Sanierung der Knapp— ſchaftsverſicherung. Abg. Lemmer St.⸗P.) anerkennt die Be— mühungen der leitenden Beamten des Genjer Arbeitsamtes, den deutſchen Intereſſen in der Sprachenfrage entgegenzukommen. Der deutſchen Mitarbeit müſſe beim Geufer Arbeitsamt mehr Raum gegeben werden als bisher. Der Redner wünſcht weiter ein ſchnelleres Tempo bei der Einführung des Heimſtättengeſetzes. Mit natio— nalſozialiſtiſchen Mordtaten, wie ſie jetzt in Hamburg begangen worden ſind, wird der Ord— nung im Staate nicht gedient. Abg. Dirſchel(Wp) klagt Schwarzarbeit im Bekleibungsgewerbe. Die Ausſprache wird dann abgebrochen, um zunächſt die dritte Beratung des Genfer Handels— ablommens über die zu erledigen. Abg. Hemeter(Landv.) verlieſt eine Er— klärung ſeiner Fraktion, in der an Zentrum, Volkspartei und Staatspartei der Appell gerich— tet wird, dem Genfer Abkommen die Zuſtim— mung zu verſagen. Abg. Frau Sender(S) weiſt die Bemerkung zurück, daß die Sozialdemokraten Landwirt— ſchaftsgegner ſeien. Abg. Graf von Weſtarp WVolkskonſ.) erklärt, nach ſeiner Meinung könne das Abkom— men erſt in Kraft treten, wenn es von allen Staaten ratifiziert ſei. In der namentlichen Schlußabſtimmung wird das Genfer Ahlummen mit 231 gegen 106 Stimmen bei drei Stimmenthaltungen angenommen. Daſür haben geſtimmt die Kommuniſten, Sozialdemokraten, die Staatspartei, ein Teil des Zentrums und ein Teil der Deutſchen Volkspar— tei. Es folgt dann die Beratung des nachträglich auf die T. O. geſetzten Antrags Dr. Breitſcheids(S): „Der Reichstag ſpricht ſeinen Abſcheu gegen die politiſche Mordhetze aus, die immer wieder zu politiſchen Bluttaten führt. Die Reichsregie- rung wird erſucht, im Einvernehmen mit den Regierungen der Länder unverzüglich einen Ge— ſetzentwurf vorzulegen, der die Möglichkeit gibt, die Aufforderung zum politiſchen Mord wirk— ſamer zu bekämpfen und ſchärfere Beſtimmun— gen über den Handel mit Waffen und mit Mu— nition bringt.“ Verbunden mit der Beratung iſt der kommuniſtiſche Antrag auf Aufhebung des Verbots des Rotfrontkämpferbundes Abg. Sollmann(S) begründet den ſozial— demokratiſchen Antrag. Die Art, wie der natio— nalſozialiſtiſche Reichstagsabgeordnete z. D. Göb— bels in ſeiner Zeitung den Mord an dem Ham— burger Kommuniſten zu einer Eiferſuchtstat umleigen will, kennzeichnet dieſen Mann, der zum Mord noch die Schamloſigkeit der Verleum— dung fügt. Wir Sozialdemokraten laſſen uns durch das Auftreten dieſer Mordbanden nicht einſchüchtern. Wir lehnen den kommuniſtiſchen Antrag ab denn wir wollen nicht den Organi— ſationen freien Spielraum laſſen, die ſich als Schwierigkeiten für das RNuſſengeſchäft TCänder noch nicht für Beteiligung an der Bürgſchaſt entſchieden Reichsinnenminiſter und Hamburger Anſchlag enb. Berlin, 16. März. Das Reichskabinett hat ſich heute Abend mit der Wiener Reiſe beſchäftigt, über die der Reichsaußenminiſter eingehend Bericht erſtattet hat. Dagegen ſind die Fragen der Natifizierung des Genfer Han— des ebkemmens and des Ruſſengeſchäftes noch nicht behandelt worden. In politiſchen Kreiſen weiſt man darauf hin, daß es ſich bei dem heute vom Reichstag angenommenen Antrag zum Genfer Abkommen ja nur um eine Er— mächtigung für das Kabinett handelt, wobei es der Regierung überlaſſen bleibt, wann ſie davon Gebrauch macht. Die Frage der ruſſiſchen Aufträge wird vorausſichtl. erſt Ende der Woche entſchieden werden, da bisher noch nicht alle Vorfra⸗ gen geklärt ſind. Eine Schwierigkeit be⸗ ſteht offenbar darin, daß die Länder bisher einer Beteiligung an der Bürgſchaft nicht zuſtimmen zu können glaubten. Es wird alſo wohl mit ihnen noch weiter hierüber verhandelt werden. In der Wandelhalle des Reichstages unterhielt man ſich naturgemäß auch lebhaft über den Hamburger Anſchlag. Ein Berliner Abendblatt hatte an den Reichsinnenminiſter die Frage gerichtet, was er angeſichts der Zuspitzung des Kampfes zwiſchen den radi⸗ kalen Parteien zu tun gedenke. Von unterrichteter Seite ver— lautet, daß der Reichsinnenminiſter gar nicht in der Lage iſt, entſcheidende Schritte zu un⸗ ternehmen, da die Polizeifrage eine Angelegen— heit der Länder iſt. Im Reichstag liegt ein Geſetzentwurf vor, der ſtrengere Beſtimmungen gegen unbefugtes Waffentragen uſw. enthält. Es handelt ſich aber dabei nur darum, daß eine ſchon beſtehende Verordnung in die Form eines Geſetzes umgegoſſen wird. In po— litiſchen Kreiſen erwartet man eine Verord— nung des Reichsinnenminiſters, die gewiſſe Verſchärfungen des Verſammlungs- und Preſſerechtes enthält. Sie dürfte aber erſt nach der Beendigung der Reichstagsverhandlungen — alſo April— erſcheinen. Zweifellos wird der Hamburger Anſchlag auch in der Beſpre— chung mit den Innenminiſtern der größeren Länder behandelt werden, die urſprünglich heute ſtattfinden ſollte, dann aber auf Mitt woch verſchoben wurde. Die Möglichkeit zu direktem Eingreifen iſt dem Reichsinnenmini ſter aber, wie geſagt, nicht gegeben Beginn der Tagung der Wirtſchaſtskonferenz des Völkerbundes wtb Genf, 16. März. Auf der Wirtſchafts— konferenz des Völkerbundes, die heute vormit— tag zuſammengetreten iſt und die, ebenſo wie die November-Konferenz einen ausgeſprochenen europälſchen Charakter trägt— die 23 Teil— nehmer vertreten ausſchließlich europäiſche Staaten; ſechs außereuropäiſche Staaten haben Beobachter entſandt— hat ſich ſchon in der Er— öf'nungsſitzung ergeben, daß die Inkraftſetzung der Genfer Handelskonvention vom 24. Mäcz 1930 nach wie vor großen Schwierigkeiten be— gegner Die Konferenz wird jetzt zu entſcheiden ha— ben, was geſchehen ſoll, nachdem die Staaten, die ratifiziert haben, ſich dagegen ausgeſpro— chen haben, die Konvention zunächſt unter ſich in Kraft zu ſetzen. Es liegen verſchiedene Ver— mittlungsvorſchläge vor, über die augenblicklich diskutiert wird. 2 b 48. Jahrgang rückſichtsloſe Feinde des gegenwärtigen Staates bekennen. Abg. Lohagen(K) begründet den konmu— niſtiſcken Antrag mit ſchärfſten Angriffen gegen die Sozialdemokraten. Der Redner wird wegen Ausfälligkeiten zweimal zur Ordnung gerufen, und ſchließ⸗ lich wird ihm das Wort entzogen. Da der Redner trotzdem weiterſpricht. unterbricht Vizepräſident Eſſer die Sitzung. Abg. Lohagen ſpricht noch etwa 5 Minuten, und verläßt erſt dann die Rednertribüne. Die Kommuniſten ſtimmen die Internationale an und bringen ein dreifaches„Rotfront!“ aus. In der Sitzungspauſe werden zwiſchen Kom— muniſten und Sozialdemokraten mit lauten Zu— rufen Grobheiten ausgetauſcht. Nach kurzer Pauſe eröffnet Vizepräſident Eſſer die Sitzung wieder mit der Mitteilung daß Abg. Lohagen(K) wegen fortgeſetzter Wider— ſetzlichkeit gegen die Anordnungen des Präſiden— ten auf 30 Sitzungstage ausgeſchloſſen ſei. Beifall bei der Mehrheit. Pfuirufe bei den Kommuniſten). Abg. Hennes(Chr. Soz. Volksd.) erklärt, ſeine Freunde verurteilten die ungeſetzliche Art des politiſchen Kampfes wie er heute geführt wird Abg. Geſchke(K) führt verſchiedene Bei— ſpiele aus der Rechtſprechung der Gerichte in Naumburg und anderen Städten an, um daraus zu beweiſen, daß Gewalttaten der Rechtsradika— len keine entſprechende Sühne finden. Auch das jetzt von den Sozialdemokraten beantragte Ge— ſetz werde ebeuſo wie das Republilſchutzgeſetz von den polniſch beeinflußten Richtern nur ge— gen die Arbeiterſchaft angewandt werden. Damit iſt die Ausſprache beendet. Vor der Abſtimmung erklärt Abg. Döberich Landvy)p. ſeine Fraktion verurteile aufs ſchärfſte jeden politiſchen Mord und jede Mordhetze. Sie neine aber, daß die beſtehenden Geſetze genü— gen und verlange die ſchärfſte Anwendung die— ſer Geſetze. N Der ſozialdemokratiſche Antrag wird dar— auf gegen die Stimmen der Kommuniſten und des Landvolks angenommen. Der kommuniſtiſche Antrag wird gegen die Antragſteller abgelehnt. Gegen 7,30 Uhr vertagt ſich das Haus auf Dienstag, 12. Uhr. Auf der Tagesordnung ſtehen neben kleineren Vorlagen der Haushalt des Reichsarbeitsminiſteriums und des Haushalts des Auswärtigen Amtes. Schiffskataſtrophe im Eismeer wtb. St. Johns(Neufundland), den 16. März. Auf More Island, einer In⸗ ſel an der Nordoſtküſte von Neufundland, iſt die bisher unbeſtätigte Meldung ein⸗ getroffen, daß der Robbenfänger„Viking“ mit dem Filmdirektor Varick Friſſell und einer Beſatzung von etwa 150 Mann an Bord durch eine Exploſion zerſtört wor⸗ den ſei. Dieſer Meldung zufolge wurde am Samstag die Detonation auf dem Meere vernommen. Das Schiff ſchien zu brennen. Die Exploſion des„Viking“. wtb. Newyork, 46. März. Bei der Reederei— ſirma Bowring Brothers, der der Robbenfänger „Viking“ gehört, iſt die Nachricht eingelaufen, daß bei der Exploſion des Schiffes 20 Perſonen umgekommen ſind. Die Exploſion ereignete ſich am Sonntag Abend 8 Meilen öſtlich von Horſem Island. Die Ueberlebenden der Beſatzung er— reichten die Küſte zu Fuß über die Eisſchollen. Die Exploſionskataſtröphe des„Viking“. wtb. St. Johns(Neufundland), 16. März. Einige Ueberlebende des durch eine Exploſion zer— ſtörten Robbenfängers„Viking“, die Horſem Is— land erreichten, berichteten, daß zahlreiche Mit— glieder der Mannſchaft ſchwer verletzt worden ſeien. Es beſteht wenig Hoffnung, daß es ſämt— lichen Ueberlebenden möglich ſein wird, ſich an Land zu retten Der Schiffsbrand im Eismeer. wtb. St. Johns(Neufundland), 16. März. Nach weiteren von der Nordküſte eintreffenden Meldungen iſt ein bisher nicht identifiziertes Schiff, wahrſcheinlich der Robbenfänger„Viking“, bis auf die Waſſerlinie niedergebrannt. Die Ueberlebenden befinden ſich auf dem Packeis, mit dem ſie ſeewärts treiben. Zwei Schlepper wur⸗ den zur Rettung entſandt. eee eee 3 Ab Sexta Sranzöſiſch! Ein Schritt zur Vereinfachung des Schulwirrwarrs Von Oberſtudiendirektor Profeſſor Dr. Paul Hildebrandt. Schon lange beſchäftigt ſich die Oeffentlichkeit mit der Buntſcheckigkeit unſerer höheren Schu⸗— leu, Selbſt der Fachmann findet ſich kaum durch dieſes Gewirr verſchiedener Arten hindurch, und Schitler und Schülerinnen, die die Schule wech⸗ ſeln, wiſſen ſelbſt in den Großſtädten mitunter nicht, wo ſie unterkommen ſollen. Die Haupt- ſchwierigkeit liegt in dem verſchiedenen Anfang der tnodernen Fremdſprachen: etwa die Hälfte der preußiſchen Schulen beginnen mit Franzöſiſch die andere mit Engliſch. Der preußiſche Landtag hat neulich den Kultusminiſter gebeten, hier Wandel zu ſchaffen. Nun ergeht ſoeben vom Miniſterium an die nachgeordneten Behörden ein Vorſchlag, der viel⸗ leicht eine endgültige Aenderung bringen wird: Der Miniſter hat den Berichten der Schulen ent⸗ nommen, daß der Unterricht im Engliſchen ſelbſt da fruchtbar geweſen iſt, wo er erſt auf der Mit⸗ telſtufe, ja ſogar auf der Oberſtufe begonnen hat. Die Anſtalten, die mit Engliſch begonnen haben, äußerten faſt durchweg Beſorgniſſe, ob ſie mit dem Franzöſiſchen, wenn es erſt in Tertia be— gönne, noch die alten Ziele erreichen konnten. So ſchlägt nun der Miniſter vor, künftig ein— heitlich in den Reformrealgymnaſien, den Ober- realſchulen und den Oberlyzeen in der Sexta mit Franzöſiſch zu beginnen und erſt auf der Mittelſtufe ſich zu entſcheiden, ob Franzöſiſch oder Engliſch die Hauptfremdſprache werden ſoll. Bleibt Franzöſiſch in Front, dann gilt nach wie vor der heutige Stundenplan, in dem Engliſch eine dem Franzöſiſchen unterlegene Stundenzahl hat. Entſlchließen ſich aber die Schulen für Eng⸗ liſch als Hauptſprache, ſo wird auf Mittel- und Oberſtufe die Zahl der franzöſiſchen Stunden zugunſten der engliſchen verkürzt. N Wie man ſieht, iſt alſo die Frage ſo gelöſt, daß die ſchlimmſten Auswirkungen unſeres au— genblicklichen Syſtens abgebogen ſind. Von Sexta bis Quarta kann jeder Schüler der genannten Anſtaltsarten ohne weiteres die Schule wechſeln. Auch das Realgymnaſium erhält übrigens Fran— zöſiſch als erſte in Quarta beginnende moderne Fremdſprache. Auf der Mittelſtuſe aber iſt der Unterſchied in der Stundenzahl zwiſchen den bei den Sprachen noch nicht ſo groß, daß Uebergänge ernſtliche Schwierigkeiten machen, während doch heute ein Kind, das in Tertia wechſelt, nur übergehen kann, wenn die neue Anſtalt mit der gleichen Fremdſprache wie die frühere beginnt. Anders ſteht es mit den gymnaſialen Anſtal— ten, die ſämtlich mit Engliſch als erſter neuerer Freindſpache anfangen ſollen. Aber innerhalb derſelben Schulart wäre durch die Neuregelung auch ein glatter Wechſel möglich. Allerdings werden ſich hier Schwierigkeiten bei einer Reihe von Reformgymnaſien ergeben, die mit Reform— realgymnaſien Doppelanſtalten mit gemeinſamem Unterbau bilden. Wenn nach dem Vorſchlag des Miniſters dieſe mit Engliſch anfangen ſollen. die Reſormrealgymnaſien aber mit Franzöſiſch, würden die Anſtalten auseinandergeſprengt zum Schaden des Gymnaſiums. Es gibt alſo in dieſem Kampf, wenn man ge— nau hinſieht, weder Sieger noch Beſiegte: Die Anſtalten, die mit Engliſch jetzt beginnen, ver— lieren dies zwar auf der Unterſtufe, erhalten es aber auf den übrigen Stufen verſtärkt zurück, die anderen aber behalten zwar ihr Franzöſiſch in Sexta, können aber wenn ſie die Vorteile ei— ner verſtärkten Ausbildung im Engliſchen ein— geſehen haben, jederzeit auch von der Epmächti— gung Gebrauch machen, ſeine Stundenzahl zu erhöhen. Den Nutzen hat das geſamte Schul— ſyſtem, das dadurch erheblich vereinfacht wird. Die Frage des Schulaufbaues witb. Berlin, 16. März. Eine neue Konfe— renz über die Fragen des Schulaufbaues und des Berechtigungsweſens ließ das Reichsmini⸗ ſterium des Innern der vor längerer Zeit ver— anſtalteten Ausſprache mit den Wirtſchaſts⸗ werbänden folgen. Dieſes Mal waren die Leh— rer⸗ und Lehrerinnenverbände aller Schulgat⸗ tungen eingeladen. Die Vertreter der Verbän⸗ de wurden durch Herrn Miniſterialdirektor Pellengahr von den Abſichten des Reichsmini⸗ ſteriums des Innern unterrichtet Es iſt ein Ausſchuß eingeſetzt, der die Frage der Verein- heitlichung bearbeiten ſoll. Dem Problem der Ueberfüllung von höherer Schule und Hoch⸗ ſchule durch ſolche Schüler und Seudenten, de⸗ ren Begabung ſie auf mehr praktiſche Berufe hinweiſt, kann nur durch eine zweckmäßigere Paris, 15. März. Die K. V. läßt ſich vom Länderſpiel folgendes Stimmungsbild berich⸗ ten: Paris hat ſich von ſeiner liebenswürdig⸗ ſten Seite den deutſchen Sportsleuten und den übrigen 10 000 Gäſten gezeigt, die über den Rhein gekommen ſind. Bis zur äußerſten Rech⸗ ten bewies die Preſſe Gaſtlichkeit und Sport- geiſt. Die einen wollten es nicht riskieren, ein politiſch Lied zu ſingen, und hielten an der rein ſportlichen Bedeutung der großen Sonn— tagsſenſation feſt. Aber der nationaliſtiſche Ami du Peuple, der ſonſt wenig Freundliches zu ſagen hat, unternimmt einen Anlauf guten Willens, und ſchreibt heute Abend:„die Sportsleute mögen beweiſen, daß guter Sport mehr wert iſt als ſchlechte Diplomatie“. Etwa 60 000 Menſchen umgeben wie ein einziges ſchwarzes Weſen um etwa 3 Uhr das grüne Stadion von Colombes, während unge— zählte Automobile noch in den Anfahrtſtraßen ſtecken. Von den überfüllten Tribünen liegt die eine kalt und dämmrig im Schatten, die andere buntbewegt in der warmen Märzſonne. Wol- kenloſes Firmament. Punkt 3 Uhr erſcheint die deutſche Mannſchaft und zerſtreut ſich im Lauf⸗ ſchritt über den Platz, von Händeklatſchen be⸗ gleitet. In der allgemeinen Unruhe hört man undeutlich, wie aus dem Lautſprecher irgendwelche Muſik ertönt. Die Zu⸗ ſchauer nehmen die Hüte ab, die deutſche Mannſchaft ſteht des Zeremoniells hal⸗ ber ſtill, aber das Deutſchlandlied iſt es nicht. Vielmehr kann man einige Takte von„Ich bin ein Preuße“ unterſcheiden. Mit dieſem eigenartigen Kompromiß wurde alſo in letzter Minute die Streit⸗ frage der Nationalhymne entſchieden, Zur Finanzierung der Berliner ſtädtiſchen Elektrizitätswerke wird in Wallſtreet ein Plan bekannt, der als Grundlage für die Verhand⸗ lungen mit der Stadt Berlin dienen dürfte und der die Errichtung einer mit 240 Millio⸗ nen Mk. Aktienkapital ausgeſtatteten Berliner Kraftwerke A. G. vorſieht, in die die Stadt ihre Elektrizitätserzeugung und Verteilungsanlagen einſchließlich der Bewag, die beſtehen bleibt, einbringen ſoll. Da die neue Geſellſchaft auch geſtaltung des Berechtig gebeugt werden. Eine Vere N der über eine„mittlere Reife“, die ſowohl über Volksſchule und entſprechenden Aufbau, wie über die von der Volksſchule aus zugänglichen Fachſchulen ebenſo wie durch den Abſchluß ei⸗ ner Mittelſchule oder die der Unterſekunda ei⸗ ner höheren Lehranſtalt erworben werden kann, ſteht vor dem Abſchluß. Sie wird die Gleichwertigkeit dieſer Bildungsgänge unter dem Geſichtspunkt der Berufsreife anerkennen. Die Vertreter der Organiſationen ſprachen ſich einmütig für die Notwendigkeit einer ſtär⸗ keren Vereinheitlichung des deutſchen Schul⸗ weſens aus. Auch die vom Reichsminiſterium des Innern entwickelten Grundzüge fanden Noch ein Stimmungsbild vom Cänderſpiel „Ich bin ein Preuße...“ ſtatt der Nationalhymne— Rote Roſen und die Trikolore in Gold gefaßt grundſätzliche Zuſtimmung. Dann erſchienen die Franzoſen, farbenfroh, im Trikoloredreß: rote Strümpfe, weiße Hoſe, blaues Hemd. Es folgt die Marſeillaiſe und Schweigen, beide Mannſchaften ſtehen ſtramm. Wenn es beim Länderſpiel auf Sieg and Entſcheidung ankam, der mag enttäuſcht durch die abendlichen Vorſtädte nach Paris gefahren ſein. Denn das einzige Tor haben ſich die Deutſchen ſelbſt eingeſchoſſen. Aber ſchließlich lag das eigentliche Intereſſe im Vergleich zwi⸗ ſchen der verſchiedenen Spielweiſe der Natio⸗ nen. Deutſche Ueberlegung und Methode hiel⸗ ten ſich die Waage mit franzöſiſcher Lebhaftig⸗ keit und dem„Genie des Improviſierens“; auf dieſes hatten die Franzoſen erſt kleinlaut und dann mit Berechtigung ſich verlaſſen. Zwei ſymboliſche Geſten bezeugten ſich die beiden Ländermannſchaften: Zu Beginn über⸗ reichte der deutſche Führer dem franzöſiſchen einen Strauß dunkelroter Roſen mit einer Schleife in den Reichsfarben. Nach der halben Zeit erhielt er als Gegengabe die Trikolore in goldener Einfaſſung. Das Publikum begeiff den Sinn der beiden Geſchenke und ſpendete Beifall. (Es iſt zu bedauern, daß die franzöſiſchen Behörden aus übertriebener Aengſtlichkeit im letzten Augenblick verhinderten, daß die dent⸗ ſche Nationalhymne geſpielt wurde. Man hätte von der Sitte, daß bei Länderkämpfen die Nationalhymnen geſpielt werden, bei Deutſch⸗ land keine Ausnahme machen dürfen, zumal es den Deutſchen ſicher nicht leicht geweſen iſt, den erſten Schritt nach Paris zu tun. Die Be⸗ hörden haben beſtimmt ihre eigenen Lands⸗ leute unterſchätzt. Nun iſt die Gelegenheit ver⸗ 500 Mill. Reichsmark ⸗ Angebot für Berlin Gründung der Berliner Kraftwerke A.⸗G. geplant. paßt. Die Red.) die Schulden der Stadt gegenüber der Bewag in Höhe von etwa 277 Millionen übernehmen ſoll, liefen der Stadt aus dieſer Transaktion insgeſamt etwa 517 Millionen Mk. zu, davon 210 in bar, 30 Millionen Mk. in B.⸗Aktien u. der Reſt durch Ablöſung der Bewagſchulden. Abgeſehen hiervon erhält die Stadt neben der Dividende auf die B⸗Aktien eine Konzeſſions⸗ abgabe von 14 Millionen Mk. jährlich, die er es ſich nur 5 vorſchlag handelt, hat das Bank der Stadt einen Ueberbrückungs Millionen Mk. angeboten. Der politiſche mord im Nachtautobus enb Hamburg, 16. März. Zu dem politiſchen Mord im Nachtautobus wird dem„Hamburger Fremdenblatt“ noch mitgeteilt, daß außer dem tödlich verletzten Henning noch zwei Damen und ein Mann von den Kugeln getroffen worden ſind. Am ſchwerſten verletzt iſt eine neben Hen⸗ ning ſitzende Lehrerin Fräulein M., die an ei⸗ ner Berufsſchule bei Hamburg tätig iſt. Sie er⸗ bielt fünf Schüſſe in den Oberſchenkel, wegen deren ſie in ein Hamburger Krankenhaus aufge⸗ nommen werden mußte. Einer zweiten Frau aus Hamburg wurde der Daumen abgeſchoſſen. Der zweite im Wagen anweſende Kommuniſt erhielt einen leichten Streiſſchuß am Kopf. Da er ſich tot ſtellte, feuerten die Attentäter weiter keine Schüſſe auf ihn ab Die ſchwerverletzte Lehrerin ſtolperte aus dem Wagen heraus und ſetzte ſich auf den Fußſteig. Einer der Attentäter ſprang herbei, legte ihr einen Mantel unter und ſprach Worte der Entſchuldigung zu ihr. Es ſind ins! geſamt etwa 15 Schüſſe abgefeuert worden außerhalb des Wagens wurden ſechs bis ſieben Hülſen gefunden. Der Wagen iſt ſtark demoliert, Die Täter ſind junge Leute im Alter von 20 bis 25 Jahren. Sie ſtiegen beim Beginn der Fahrt in den Wagen, ohne irgendwelche Aufre⸗ gung zu verraten. Dem Kontrolleur fiel es auf, daß die jungen Leute kein Geld bei ſich hatten und daß ein Einwohner aus Ochſenwerder für ſie die Fahrt bis Hamburg bezahlte. Nach ihrer Tat ergriffen ſie nicht ſofort die Flucht, ſondern hielten ſich noch einige Minuten vor dem Gefährt auf und riefen: „Sind ſie auch wirklich beide tote“ Dann liefen ſie querfeldein und ſtoben ausein⸗ ander. Zu den tödlichen Verletzungen des Hen⸗ ning iſt zu bemerken, daß der erſte Schuß ziem⸗ lich tief in die linke Seite traf,während der zweite Schuß ins Herz ging. Die Täler nahmen an, daß Henning nicht tödlich getroffen ſei und ſeu⸗ erten deshalb in der Anſicht, ihn am Kopfe zu treffen, noch weitere fünf Schüſſe ab, die aber die Lehrerin in den Oberſchenkel trafen. Hamburger Mörder verhaftet. enb Berlin, 16. März. Wie die„B. 3.“ am Mittag aus Hamburg meldet, iſt es der Hambur⸗ ger Polizei gelungen, zwei der nationalſozia⸗ liſtiſchen Mörder zu verhaften. Es ſteht ſchon jetzt feſt, daß ſie ſämtlich nationalſozialiſtiſchen Or⸗ ganiſationen angehören. Wie die„B. Z.“ weiter erfährt, haben ſich die beiden Täter bei der Hamburger Polizei un⸗ mittelbar vor ihrer Verhaſtung geſtellt. Sie hatten erfahren, daß man ihren Namen und ihre Wohnung wußte und ſind deshalb ſelbſt zur Polizei gegangen. Der eine der Täter iſt der frühere Hamburger Polizeiwachtmeiſter Janſſen, der vor etwa einem halben Jahr aus der Ham⸗ burger Polizei wegen nationalſozialiſtiſcher Um⸗ triebe entfernt wurde. Sein Tatgenoſſe iſt der Hanblungsgehilfe Bammel. Beide haben einge⸗ ſtanden, daß ſie die Tat begangen haben, und beide erklären, eingeſchriebene Mitglieder der nationalſozialiſtiſchen Partei zu ſein. Der dritte Täter iſt ein aus München ſeit einiger Zeit in Hamburg zugereiſter Mann namens Höckmeyer— der, wie die Polizei ſoeben mitteilt, im Stadt⸗ teil St. Georg auf offener Straße feſtgenommen werden konnte. Erklürung der Hamburger NSDAP. enb Hamburg, 16. März. Zu der Mordtat in den Vierlanden gibt die NSDAP, Gau Hamburg, eine Erklärung ab. in der ſie die Tat, die tatſächlich von Mitgliedern ihrer Partei ausgeführt worden ſei, aufs ſchärſſte verurteilt. Die Gauleitung habe ſelbſt die Dingſeſtmachung der Täter veranlaßt. In der Erklärung heißt es zum Schluß, die beſonders verabſcheuungs⸗ würdige Art und Weiſe der Ausführung der Tat habe bei der Gauleitung den Eindruck er⸗ ſpäter erheblich ſteigen dürfte. In Erwartung weckt, daß die Täter durch Lockſpitzel zu ihrer Tat veranlaßt worden ſeien. 1 Varna. Noman von Max von Weißenthurn. (50. Fortſetzung.) Meine Aufgabe iſt damit endgültig gelöſt, und es bleibt dann nur noch die deine,— die wichtigſte. Denn jetzt, jetzt muß es ſein,— jetzt oder nie; darin kann es kein Schwanken für dich geben, wie ich hoffen will. Du wirſt un⸗ zweifelhaft deinen Plan bereits geſchmiedet haben! Worin beſteht derſelbe? Zeige mir deine Karten! Wann und wie wird dein Vet— ter den Weg wandern, von dem es keine Rück- kehr gibt und den er wandern muß, damit du — und damit zugleich auch ich— endlich zu deinem Recht, zu deinem Majorat gelangſt,— damit du endlich, endlich Graf von Saint Maure wirſt?“ „Laß mich überlegen! Heute iſt der Zehnte. Gottfried und ich fahren morgen nach der Be— ſitzung des Herzogs von Wendower bei With— by, wo die Jagd ſtattfinden ſoll. Seit ſeiner Heirat—“ „Iſt der Herzog von Wendower verheira— tet?“ Claires unvermittelte Frage nicht aufzufallen. Oder doch? „Ja“, antwortete er völlig ruhig,„er ver⸗ mählte ſich im vorigen Monat mit Lady Ze⸗ atrice Gray, welche die Saint Maures ſehr gut kennen. Warum ſie keine Hochzeitsreiſe ins Ausland unternommen haben, das weiß ich nicht. Tatſache iſt, daß der Herzog behauptet, durch wichtige Geſchäfte in England feſtgehal⸗ ten zu werden. Sie blieben ein paar Wochen ſchien ihm lang in London und haben ſich dann auf ihr Schloß zurückgezogen. Für die Jagdſaiſon lud der Herzog eine kleine Jagdgeſellſchaft ein und ſowohl ich, als auch Gottfried zählen, wie bereits erwähnt, zu ſeinen Gäſten. Auf dieſe Gelegenheit habe ich meine ganze Rechnung geſetzt!“ „Wir haben auch lange genug gewartet“. »Wir werden nicht mehr lange zu warten haben, diesmal ſoll und muß es glücken! Ein Schuß, der an einem nebligen, feuchten Jagd— morgen abgefeuert wird, muß als reiner Zu⸗ fall angeſehen werden, und niemand wird ſa⸗ gen können, wer dieſen Schuß getan hat. Die Kugel wird aber ihr Opfer ſtumm machen auf immerdar, wie es bereits vor Jahren hat ge— ſchehen ſollen!“— 105 Zu Varnas Entſetzen trat Ledward plög!“ von neuem ans Fenſter und lehnte ſich weit hinaus; ſie ſah ihn deutlich und hatte faſt die Empfindung, als ob ſeine Augen auf ihr ruh⸗ ten. Hatte ſie ſich irgendwie verraten? „Ich dachte, es habe ſich draußen etwas ge⸗ rührt“, ſprach er, ſich zu Claire zurückwendend. „Ich weiß nicht, es iſt eine ſonderbare Unruhe in mir, als ob irgend etwas geſchehen müßte, was unſeren Plänen feindlich iſt. Gefahr ſehe ich angeſichts deſſen, was die näch, Tage bringen müſſen, einzig darin, daß das Mäd⸗ chen, welches die einzige lebende Zeugin jenes nächtlichen Schuſſes im fernen Indien vor lan⸗ gen Jahren war, anklagend gegen mich auf⸗ treten könnte, len und das Hindernis aus dem Wege ge⸗ räumt ſein wird. Darum auch bleibt uns kein anderer Weg, als der von uns beſchrittene. Hindernis auf unſerem wenn die Entſcheidung gefal⸗ Zuerſt ſie, die läſtige Zeugin,— dann er, das ſeres Lebens!“ Er lehnte ſich noch einmal weit zum Fenſter hinaus.„Es iſt nichts“, beugte er ſich langſam zurück.„Die Dienſtboten ſind doch zuverläſſig?“, wandte er ſich plötzlich zu. „Zuverläſſig, wie du und ich! Für Zelie lege ich meine Hand ins Feuer, und die alte Betty, und Suſanne kommen mit dem Mädchen gar nicht in Berührung. Sie iſt ausſchließlich auf Zelie angewieſen und dieſe gleicht dem Bluthund, der die Fährte einmal aufgenom⸗ men hat und nun ohne Anterlaß verfolgt. Nein, ſorge nichts! Wir wollen zur Ruhe gehen; ſie wird kurz genug ſein, da du ſo früh fort mußt!“ Die Fenſter wurden geſchloſſen, der Licht⸗ ſchein hinter ihnen verſchwand. Alles ward ſtill. Lange, bange Minuten verſtrichen, ehe Varna es wagte, aus ihrer geduckten Haltung ſich aufzurichten. Was hatte ſie hören müſſen! Der Tod durch Meuchelhand drohte Gottfried! Und ihre Hand war es gegeben, ihn zu retten, wenn— wenn es ihr gelang, zu entfliehen und zu entkommen. Wie von einem Fieberfroſt geſchüttelt, rich⸗ tete ſie ſich auf. Zuvor waren ihr die hohe Dornenhecke, ſowie das hohe Staket, welche Grange umgrenzten, als unüberſteigliche Hin⸗ derniſſe auf ihrem Fluchtwege erſchienen. Jetzt waren ſie es ihr nicht mehr. Die liebe macht nicht allein erfinderiſch, ſie macht auch heroiſch. f Jedes Geräuſch vermeidend, ſtahl ſie ich auf dem Raſenſaume des Weges dahin; ein Schritt auf den Kies desſelben hätte ſie ver⸗ finden, der ſie von neuem an die hintere Pforte bringen ſollte. Statt vor dieſer, fand ſie ſich jedoch endlich angeſichts eines hohen Stakets, welches von Wein oder ſonſt ein ſtark⸗ äſtiges Schlinggewächs bewachſen war. Die Entdeckung gab ihr einen Gedanken ein. Wenn ſie verſuchte, an dem Staket empor⸗ zuklimmen! Sie ſah oberhalb desſelben gegen den Nachthimmel einen mächtigen Baum ſich abheben, der jenſeits des Gitters ſtehen muß Wenn ſie denſelben erreichen und auf dieſe Weiſe die Freiheit gewinnen konnte! Der Ge⸗ danke, daß ihr dieſe Flucht mißglücken könple, mehr kam ihr. Sie ſetzte den Fuß auf die erſte Ranke und ungeachtet der ſie hindernden Kleider klomm ſie empor, höher und höher. Sie fühlte es kaum, daß mehr denn einmal das Holz ihr die feine Hand blutig ritzte. Sie hatte nur ihr Ziel vor Augen. Plötzlich aber erlahmte faſt jäh ihre Hand, ſtockte ihr Herzſchlag. Schnaubend ſchoß es unter ihr her⸗ an, im nächſten Moment glühten zwei Augen durch die Dunkelheit zu ihr empor wie zwei feurige Kohlen, während gleichzeitig Schritte durch die Stille der Nacht ſich näherten,— raſche Männerſchritte.—— Im erſten Moment des Geſchreckens kam Varna kein anderer Gedanke, als daß ihre Flucht entdeckt worden ſei und man ſich be⸗ reits an ihre Verfolgung gemacht habe. Dann aber beim Herankommen der Schritte erkannte ſie plötzlich, daß dieſe ſich von außen her näher⸗ ten und daß zweifellos ſemand in der Be⸗ kleidung eines großen Hundes den Richtweg das Feld hinte 5range paſſtert b Grange ſtäit ö 1 Bunte Seitung Livingſtones Diener geſtorben. Der letzte Ueberlebende der großen Living⸗ ſtone⸗Expedition, ein achtundachtzigjähriger Re⸗ ger namens George Watteau, iſt dieſer Tage in einem kleinen Ort der engliſchen Grafſchaft Kent geſtorben. Watteau war von David Li⸗ vingſtone aus den Händen von Sklavenhänd⸗ lern befreit worden und von Stund an der ergebenſte Diener des Forſchers, dem er Leben und Freiheit zu danken hatte. Nach Living⸗ ſtones Tod war er nach England gekommen und hatte ſich dort als Arbeiter ſeinen Lebens⸗ unterhalt verdient. In der ganzen Umgegend galt er als drolliges Original, wenn er, mit mehreren übereinandergezogenen Ueberziehern angetan und mit dem Regenſchirm bewehrt, den er nie aus der Hand ließ, in den Straßen herumſpazierte und mit Freunden u. Bekann⸗ ten plauderte. Watteau hatte ſchon faſt ein halbes Jahrhundert in England gelebt, als ihm der Gedanke kam, einmal Livingſtones Grab in der Londoner Weſtminſterabtei zu beſuchen. Er hatte die Anregung zu dem Be— ſuch durch den Livingſtone-Film erhalten, den er bei einem Beſuch in London ſah, und der ihm außerordentlich gefiel; er hatte nur zu bemängeln, daß die Bilder allzu raſch ver⸗ ſchwanden. Neue Funde bei Jericho. Die Marſton-Melchett⸗Expedition in Jericho hat kürzlich in einem Tal, das an den alten Lageplatz der Stadt grenzt, eine Begräbnis— ſtätte entdeckt. Wie Profeſſor John Garſtang aus Jeruſalem mitteilt, zeigte ſchon ein flüch— tiger Blick, daß dieſe Gräber unverſehrt erhal⸗ ten find und aus dem mittleren Bronzezeitalter ſtammen, das die Zeit von 2000-1800 v. Chr. Geb. umfaßt. Die Totenſtadt enthält eine große Zahl von Tongefäßen und anderen Gegenſtän— den von hohem archäologiſchen Wert. Eine vor— läufige Beſichtigung weckt die Hoffnung, daß die Gräber wertvolle Aufſchlüſſe über die Le— bensgewohnheiten der Stadt bringen werden. Die Ausdehnung und Wichtigkeit der Entdek— kung bringen es jedoch mit ſich, daß die Nach- forſchungen nicht mehr in der laufenden Sai— ſon zu Ende geführt werden können. Die Karagaſſen werden ziviliſiert. Ueberall auf der Welt zerſtreut leben kleine nationale Gruppen, die zuſammengeſchmolzenen Reſte uralter Völker. Dort, wo ſie von der modernen Ziviliſation noch einigermaßen un— berührt blieben, haben ſie vielfach ihre primi— tive Lebensweiſe, die Sitten und Bräuche aus verſchollenen Zeiten bewahrt. Aber dieſe Fälle werden immer ſeltener und verſchwinden bald ganz mit der unaufhaltſamen Europäi- ſierung der Welt. Zu denen, die jetzt in den Bereich der europäiſchen Ziviliſation gezogen werden, gehören auch die Karagaſſen, ein merkwürdiges Volk von nur 419 Seelen am Afer des Uda, eines Nebenfluſſes des Jeniſſei (Sibirien). Es iſt noch nicht lange her, da friſteten die Angehörigen dieſes kleine Stam— mes ihr Leben allein durch die Jagd an den wildreichen Ufern des Uda. Aber ſeit einiger Zeit iſt der größte Teil von ihnen von der ruſ⸗ ſiſchen Regierung ſeßhaft gemacht worden. Die— ſe Karagaſſen halten es ihre Väter taten. Eine Klinik iſt in ihrer Siedlung errichtet worden, außerdem öffent⸗ liche Bäder und ein Säuglingsheim und— kann man mehr verlangen?— ſie hören Ra⸗ dio, und ihre Kinder gehen bereits zur Schule! Das lebensgefährliche„eigene Heim“. Nach der amerikaniſchen Unfallſtatiſtit iſt die menſchliche Wohnung eine wahre Gefahrenquelle für Leben und Geſundheit. Haben ſich doch in den erſten zehn Monaten des Jahres 1930 im Staate Ohio allein mehr als 50 Prozent der durch Sturz verurſachten tödlichen Unfälle im eigenen Heim ereignet, wo man ſich eigentlich am ſicherſten fühlen müßte. Meiſt handelt es ſich dabei um Stürze, die durch ſchlecht beleuchtete oder unzulänglich angelegte Treppenhäuſer, durch Sturz aus dem Bett, Ausgleiten in der Badewanne, Fallen von Stehleitern, über Stühle, zuſammengerollte Teppiche oder aus Fenſtern verurſacht wurden. Was die Statiſtit in den Vereinigten Staaten betrifft, ſo ereigneten ſich dort in den erſten zehn Monaten des Jahres 1930 von den angemeldeten 1209 durch Sturz ver⸗ urſachten tödlichen Unfällen 609 im Hauſe, 142 in induſtriellen Betrieben und 205 auf der Straße. Als Todesurſache wurde in 196 Fällen Sturz von der Treppe, in 55 von Leitern oder Gerüſten, in 16 von oder über Stühlen angeführt. 13 Per⸗ ſonen verunglückten tödlich durch Abſturz von Bäumen, 25 ſtrauchelten über Teppiche oder 1 in den Zimmern und fanden dabei den od, Wolfsplage in Nordamerika. Hunderte von Damhirſchen zerriſſen. Während die Wölfe aus Weſt⸗ und Mittel⸗ europa verſchwunden ſind, hat Nordamerika noch viel unter den Ueberfällen der ausgehungerten Wolfsrudel zu leiden, die die Ebenen und Wäl⸗ der von Kanada und des Weſtens der Vereinig⸗ ten Staaten heimſuchen. Beſonders in dieſem Winter ſind die Wölſe in beſonders großer Zahl aufgetreten. Auf den Hügeln und in den Wald⸗ tälern von Nordalberta und der nordweſtlichen Gebiete ſind ihnen viele hundert Damhirſche zum Opfer gefallen. ſtung Seit Jahren haben die Verwü⸗ icht mehr einen ſolchen Umfang ange⸗ ſich nun Pferde und züchten Vieh, anſtatt Renntiere zu jagen, wie! Voigt in der Zeitſchrift für„Kliniſche Medizin“. Der feierliche Eröſſnungsakt im Reichswirtſchaftrat zu In der Ehrenloge von rechts nach links: N miniſter Dr. Stegerwald, Staatsſekretär Brüning bei ſeiner Rede. Im Reichswirtſchaftsrat zu Berlin wurde werkswoche eröffnet, die der Werbung für föſſtmen wie jetzt. Trapper, die in Edmonton eintrafen, berichteten, daß große Wolfsrudel die Täler des Althabaſea durchſtreiſen. Dort gibt es ſehr viele Damhirſche, und die Wölfe finden reiche Beute. In ihrem Heißhunger laſſen ſie jede Vorſicht außer Acht, ſodaß es drei Trappern in einer Nacht gelang, acht Wölſe auf einmal zu erlegen. Den tollkühnſten Angriff leiſteten ſich die Rudel auf eine Gruppe von Pferden, die an einer Trapperhütte angebunden waren. Auch viele Pelztiere, die ſich in den Fallen gefangen hatten und nicht mehr befreien konnten, wurden von den Beſtien zerriſſen. Glücklicherweiſe erlaubt der hohe Schnee den Damhirſchen, die ſchneller als die Wölſe ſind, häufig zu entkommen. Rohloſt als Eutfettungsdiüt. In der modernen Nahrungsmittellehre gibt es wohl kaum ein häuſiger angewandtes Schlag— wort als die Rohkoſt. Es war daher zu begrü— ßen, daß dieſe Koſtſorm auch bei Fettſucht er— probt wurde. Hierüber berichten Eimer und Fettſüchtige haben bekanntlich die Fähigkeit, nicht nur Fette, ſondern auch Waſſer zu ſpelchern. Die Rohkoſt in Form von Obſt und rohem Ge— müſe iſt nun ganz beſonders geeignet, Waſſer aus dem Körper auszuſchwemmen, weil ſie nur über einen geringen Gehalt an Kochſalz verfügt. Die Verſuche ließen ſich bequem durchführen, da die Nahrung gut bekömmlich war und genügend ſättigtie. Leider haben ſie ergeben, daß es wohl möglich iſt, im Anfang bei gutem Allgemeinbe— finden eine erhebliche Gewichtsabnahme zu erzie— len, die natürlich auf den hervorgerufenen Waf— ſerverluſt zurückzuführen iſt. Um aber eine wei— tere Abnahme namentlich des Körperſettgewebes zurchzuführen, muß man den Nährwertgehalt der Nahrung noch außerdem ganz bedeutend herab— ſetzen. Ein ſpezifiſcher Einfluß der Rohkoſt allein auf die eigentliche Urſache der Fettſucht ließ ſich alſo trotz der Aufangserfolge nicht nachweiſen, womit nicht ausgeſchloſſen zu ſein braucht, daß der Rohkoſt eine unterſtützende Bedeutung bei Entfettungskuren zukommt. ichskanzler Dr. Brüning, dendelenburg. Nur 11 Toſta tft 11* durch einen Feſtakt die das ſolide und gediegene e Behandlung mit Eigenharn. In der neueren Zeit hat ſich die Wiſſenſchaft mit der genauen Erforſchung des Urins beſchäf tigt, um wichtige Heilſtofſe aus ihm zu gewinnen, Es ſind ja auch gerade bei dem Urin Schwange— rer ſehr wichtige Ergebniſſe gezeitigt worden. Sehr bemerkenswert ſind die Veröffentlichungen von Dr. K. Herz in der„Münchener Medizini— ſchen Wochenſchrift“. Herz hat teilweiſe recht gute Erfolge mit Einſpritzungen von Eigenharn zu verzeichnen. Für die Allgemeinheit am wich— tigſten ſind wohl die Ergebniſſe, die er mit die— ſer neuartigen Behandlung bei Keuchhuſtenpa— tienten erzielt hat. Dieſe Ergebniſſe ſind ſehr günſtig, zumal der Verfaſſer ausdrücklich betont, daß auch bei drei Säuglingen der Krampfhuſten ſoſort nachließ und bei Säuglingen natürlich eine Einwirkung der Spritzen lediglich durch Ein— bildung, wie es bei Erwachſenen oft der Fall iſt, auf keinen Fall angenommen werden kann. Er— mutigend waren auch die Erfolge der Harnein— ſpritzungen bei Nieren- und Nervenſtörungen während der Schwangerſchaft. Schädliche Neben— wirkungen ſind nirgends aufgetreten. „Elektrizität betäubt totgeweihte Tiere. Die franzöſiſchen Tierſchutzvereine bemühen ſich, die Einführung ſchonender Verſahren be! der Tötung von Tieren zu erzwingen. So hat ſich im Schlachthaus von Lyon eine Piſtole ohne Ge— ſchoß bewährt, bei der durch eine Sprengkapſel ein Metallſtiſt nach außen und durch die Stirne des Tieres ins Gehirn getrieben wird, wodruch das Tier ſofort getötet wird. Für kleinere Tiere wurde die von einem deutſchen Gelehrten erfun— dene elektriſche Betäubung eingeführt. Man legt den Kopf der zu betäubenden Tiere, von Fi— ſchen, Geflügel, ſelbſt Schweinen zwiſchen die Enden einer zangenförmigen Voreichtung und verbindet dieſe zwei Elektronen mit einer Stromwelle, die einen Strom von geringer Spau— nung, aber einem Richtungswechſel von 10000 je Sekunde erzeugt. Dabei werden die Tiere augenblicklich unempfindlich hieh- lebhertran hält Schweine gesund und mästet. Liter 1.20 Mk. Nalnaus roger fe PETER MOSKOPP. Pianos in Kauf u. Miete Spiegel& Song Ludwigshafen a. Rh. Kalser-Wilh.-Str. 7. Weinheimerstr. VER SEIN KIND LIEB HA, wählt nur das anerkannt vorteiſhafte und hygienisch einwandfreie Gefährt, den milllonenfach verbreiteten oder KLAPPWAGEN Seit 57 Jahren der Welt bestes Fabrikat und trotzdem nicht teurer Wie Nachahmungen. Man achte beim Einkauf auf obige Schutzmarke. Reiche Auswahl, die auch höchsten Anforderungen gendgt, bei Möbelhaus Hook 43 Rathausstr. 13. Neparalren an Fahrrädern und Nähmaschinen werden prompt, reell und billig ausgeführt Mikolaus Effler. Achitägige Exerzitien für Jungfrauen finden ſtatt im Mkgl-IsU- Ha. dad Schwalben d. kwiesbaden in der Karwoche, Beginn 28 3. 1931 abends, Ende 5. 4. 1931 morgens.(Koſten J 40.—) Anmeldungen an das Heim erbeten. Der Kurs wird von einem Jeſuitenpater gehalten. eee“ Amend Tetzte Radiomeldungen TCokales Vorſicht mit dem Tintenſtift. Hauptſächlich deshalb, weil ſeine Schrift, beſonders auf an⸗ gefeuchtetem Papier, ſchwer verlöſchbar iſt, bil⸗ det der Tintenſtift heute einen Gebrauchsgegen— ſtand des täglichen Lebens. Der Farbſtoff aber macht den Tintenſtift nicht ungefährlich, da er, wenn er auf die menſchliche Haut bezw. auf die Schleimhaut kommt, ſtark ätzende Wirkung beſitzt. Gelangt z. B. bei ungeſchicktem Anſpitzen eines Tintenſtifts ein kleines Teilchen der Blei⸗ ſtiftmaſſe in die Haut, ſo erzeugt es dort eine heftige Entzündung, bei längerem Verweilen oft ſchwere Zerſtörungen. Weit gefährlicher wirkt das Eindringen von Tintenſtiftteilchen ins Auge. Wird, wie es ſchon in leichtfertiger Weiſe geſchah, ein Stückchen Tintenſtift ver⸗ ſchluckt, ſo iſt der Farbſtoff des Tintenſtiftes imſtande, auf der Schleimhaut des Magens ſchwere geſchwürige Veränderungen zu erzeu— gen. Deshalb ſorge man bei Tintenſtiftverlet— zungen zunächſt für ſchleunige ärztliche Hilfe. Kindern gebe man einen Tintenſtift überhaupt nicht in die Hand. Unter allen Umſtänden iſt aber de beim Tintenſtift zu vermeiden, brauch mit der Lippe und Speichel hrung zu bringen. re yälle, in Geſchoſſe, Handgranaten, Zünder und Spreng f Sie waren entwe 0 zurückge Aer nan Nor franzzüſchen Roſcpung der von der franzoſiſchen Beſatzung Vorſicht mit Sprengkörpern. In letzter Zeit F p häufen ſich die denen Artillerie Kapſeln laſſen oder aber von deutſchen Krieg mern als Andenken mitgebracht worden. Wie aus Preſſ i zten Woche zu er— ſehen war, iſt vorgekommen, daß Perſonen, die ſolche Geſchoſſe oder Sprengkör per aufgefunden und damit hantiert haben, ſchwer verletzt oder gar getötet wurden. Es wird deshalb davor gewarnt, etwa aufgefun dene Geſchoſſe oder ſonſtige Sprengkörper an zufaſſen. Solcher Fund iſt alsbald der nächſten Polizeiſtelle unter näherer Bezeichnung des Fundortes mitzuteilen. Die Sprengkörper wer— den dann von ſachverſtändigen Beamten ver nichtet. Philadelphia Newyork⸗-Expreß entgleiſt, wtb. Newyork, 17. März. Der Philadelphia⸗ Newyork⸗Expreß iſt bei Briſtol in Pennſyl⸗ vania entgleiſt. Mehrere Paſſagiere ſind ſchwer verletzt. Einige Wagen ſind den Bahndamm herabgeſtürzt. 50 leberlebende der Schiſſskataſtrophe im Eismeer. wib. London, 17. März. Nach den letzten Meldungen zus Horſe Island haben bisher insgeſamt 50 Ueberlebende des Roggenſängers „Viking“ die Küſte der Inſel erreicht. Wetterlage Wetterbericht. Ueber Skandinavien hat ſich ein Hochdruückgebiet entwickelt, das ſich oſtwärts zu verlagern ſcheint. Tiefdruckwirbel wird auf unſere Witterung vor— läufig keinen Einfluß gewinnen, und zwar wird dieſe unter dem überwiegenden Einfluß hohen Luftdrucks verbleiben. Winden und meiſt heiterem Himmel bleiben auch weiterhin ſtärkereTemperaturunterſchiede zwiſchen Tag und Nacht erhalten.— Meiſt heiter und trocken, mittags mild, leiche Fröſte, vorwiegend öſtliche Winde, vorerſt keine weſentliche Ein bei Island liegender Bei vorwiegend öſtlichen nachts vielerorts noch Witlerungsänderung. Handel und Verkehr. Mannheimer Produktenhericht. März. Weizen inl. 30.50— 31.50, ausl. 36.75 38.50, Roggen inl. 21.00 21.50, Hafer in l. 17.75— 18.757, Braugerſte in⸗ länd. 22—24, Futtergerſte 21—21.50, ſüddeut⸗ ſches Weizenmehl Spezial Null 44.75, füdd. Weizenauszugsmehl 48.75, ſüdd. Weizenbrot— mehl 30,75, ſüdd Roggenmehl, je nach Fabrikat 30.503.560 feine Weizenkleie 11.25, Bier⸗ treber 10.50, Leinſaet geſtrichen. Mannheim, 16. Mannheimer Großviehmarkt. Mannheim, 16. März. Zufuhr und Preiſe: 147 Ochſen 40—50, 145 Bullen 34—43, 290 Kühe 15—42, 365 Färſen 40—51, 611 Kälber 50—76, 56 Schafe 36—40, 3016 Schweine 42— 53, 7 Ziegen 12—24. Marktverlauf: Großvieh ruhig, langſam geräumt; Kälber lebhaft aus— verkauft; Schweine mittelmäßig, langſam ge— räumt. Weinheimer Schweinemarkt Zugeführt: 453 Stück Verkauft: 288 Stück Milchſchweine das Stück 11—17 Mk. Läufer das Stück von 18—32 Mk. Marktverlauf: mäßig. 2. ̃ ̃———ů— 3 9