Sport⸗Berichte finden unter dieſer Rubrik Aufnahme, müſſen aber kürzeſt 2 5 50 ſein. Viernheims Mannen erringen die Kreismeiſterſchaft von Unterbaden! 1913 mit 50 beſiegt! , Der Sieg der Grünen war bei weitem nicht ſo leicht, wie es vielleicht das Reſultat ausdrückt. Bei der Pauſe lagen die Grünen gerade 1:0 in Führung. Erſt nach dem Wechſel rafften ſich die Grünen auf und warfen die Roten ſamt und ſon— ders zurück. Das Rote Tor wurde bombardiert bis der 5:0 Sieg feſtſtand. 1913 wehrte ſich ver- zweifelt und aber auch geſchickt mit zäher Kraft. Das Schlußtrio der 13er arbeitete mit Ruhe und Kaltblütigkeit und ſtellte die Viernheimer Stürmer oft und ſauber abſeits, das muß man dem Gegner laſſen. Bei den Grünen wollte es in der erſten Halbzeit gar nicht klappen, man war zu nervös und jeder wollte Tore ſchießen. Die Läufer hin⸗ gen in der Luft und deckten erſt nach der Pauſe beſſer. Das Schlußtrio war von einigen Schnitzern abgeſehen ganz gut, aber einmal hätte 1913 tot⸗ ſicher in Führung gehen können, doch Krug hielt den Ball vorzüglich. Kurz vor der Pauſe fiel das erſte Tor durch einen plazierten Schuß des Halb— linken. Nach der Pauſe ſtellte der Rechtsaußen(2), der Linksaußen und der Mittelſtürmer die Partie auf 5: 0 zur Beruhigung der verzweifelten Zu— ſchauer, die Tore ſehen wollten. Der Schiedsrich— ter Kaiſer⸗-Biebrich war ſchwach und mußte oft Proteſtgeſchrei der Viernheimer über ſich ergehen laſſen. Nach Spielſchluß überreichte der Sport— leiter Herr Bender der Mannſchaft einen Lorbeer— kranz und ein donnerndes Hipp Hipp Hurra der An- hänger der Sp. Vgg. begrüßte den Meiſter von Unterbaden, der ſich im zähen Ringen die Führung eroberte. Wochenplan der Sp.⸗Bgg. Dienstag und Donnerstag: Platztr. der Liga. Mittwoch nachm. 2 Uhr: Schülertraining. Freitag Platztraining der Jug. u. unteren Mannſch. Freitag abends 8 Uhr: Vorſchau: Sonntag, den 22. 3. Olympia Worms in Viernheim. Sonntag, den 29. 3.: Generalverſammlung im Vereinshaus. NB. Meiſterſchaftsbilder ſind im Lokal erhältlich. Preis 35 Pfg. D. J. K.⸗Sport. Fußball-Gauklaſſe Waldhof— Viernheim 6:3(Ecken 7.7). Die Viernheimer D. J. K. hat mit einer unter Umſtänden vollſtändig verjüngten Mannſchaft eine ehrenvolle Niederlage eingeſteckt, die dem Spielver⸗ lauf nach zu hoch ausgefallen iſt. Waldhof war wirklich verblüfft, als Viernheim nach unheimlichem Tempo in der 5. Minute durch den Halbrechten mit wuchtigem Schuß in Führung ging. Sie waren aber auch lange in Verlegenheit gebracht, als Viern⸗ heim mit großer Energie und Rieſeneifer ſeinen größten Gegner in Schach gehalten hat. Faſt mit Halbzeit⸗Pfiff fiel nach einem Strafſtoß das Aus⸗ gleichstor für Waldhof. Nach Halbzeit hatte Viern⸗ heim eine Schwächenperiode zu überwinden, die Waldhof zum Sieg verhilft. Die Tore fielen zum größten Teik von links, da der rechte Läufer Viern- heims den Sturm nicht halten konnte. Waldhof kam dadurch zu billigen Erfolgen. Bei dem Stand von 5:1 raffte ſich Viernheim nach einer Umſtellung Spielausſchuß im Lokal. Mace Vürge in flaschen IHA ken MAG Suppen original 18 6428683 8 in 28 verschledenen Sorten 13. J8.85 nechgeföſſfſ 2.09 5 125 39 BER 1 Würfel für 2 ſeller 12 Pfg. Mascr fleischbrühe in der Stangen- Packung 5 Würfel nur 18 Pfg. 8E H Gust Un finder ISA SsIg noch einmal zuſammen und hatte das Spiel wieder in der Hand. Eine exakte Flanke des Rechtsaußen von Viernheim nahm der Mittelſtürmer auf, gab an den Halblinken, der auf 512 verbeſſerte. In der letzten Minute machte der linke Verteidiger auf freier Strecke Hände, 11⸗Meter, 6:2. Der Viern⸗ heimer Torwart war in der 1. Hälfte brillant, konnte aber in der 2. Hälfte dieſe Form nicht mehr erreichen, da infolge eines Bombenſchuſſes in die Magengegend zuſammengebrochen. Der rechte Ver⸗ teidiger war der Turm der Schlacht. Sein Partner paßte ſich gut an. In der Läuferreihe glänzte der Linke Half. und der Mittelläufer. Letzterer verließ nur zu oft ſeinen Platz. Im Sturm war die rechte Seite ſehr gut, auf deſſen Konto die zwei Plus— Tore fallen. Der Halbrechte war der Hauptſtütz- punkt des Sturmes und ſein Nebenmann ein präch— tiger Flankenſpieler. Der Mittelſtürmer war in ſeinen Aktionen zu langſam, im übrigen raffiniert. Die linke Seite fand ſich nie zurecht und vermaſſelte ſehr viel. Wochenplan der DK.: Dienstag: halb 9 Uhr Verſammlung des Jung— männerbundes im Freiſchütz. Mittwoch: 2—4 Uhr Schülertraining. Mittwoch Abend 8 Uhr Verſammlung der 1. und 2. Handballmannſchaft auf dem Sportplatz. 8—10 Uhr Training der oberen Mannſchaften. Donnerstag: 5 ¼— 7 Uhr: Schülerturnſtunde. 7—9 Uhr Training für die unteren Mannſchaften halb 9 Uhr Spielausſchußſitzung in d. Harmonie Freitag: 8 Uhr Turnſtunde. halb 9 Uhr Spielerverſammlung. Montag: 5 ¼—7 Uhr Schälerturnſtunde. Cokale Nachrichten Ehrungen des Heſſiſchen Sängerbundes Shrungen des deſſiſchen Sängerbundes. Für e rige aktive Sangestätigkeit wurden vorn heſſi— ſchen Sängerbund mit der Silbernen Ehren— nadel ausgezeichnet: Wilhelm Aumann 2, Iſaat Simon, Louis Pfeiffer, Ludwig Göbel 3.(Froh— ſinn) Londorf, Adam Kaiſer(Harmonie), Groß— Steinheim, Mich. Baumeiſter Eintracht) Nie— der⸗Ramſtadt, Max Keſtel(Germania). Offen— bach, Joh. Enders 2.,(Germania). Ulfa, Otto Laß(MG), Oberſchmitten, W. Hch. Emrich (Sängerluſt), Bleichenbach, Joſ. Seiler, Otto Strauß, Jak. Schroer.(Liedertafel) Aſchaffen— burg. Chriſt. Formhals(MG). Allendorf, Lumda, Chr. Hch. Reinhard(MGV). Allendorf, Lumda, Wilh. Müller 1., Wilhelm Eckhardt (Germania), Kirch-Göns. Georg Albrecht(Lie— derkranz) Gießen. Fiir 25jährige Tätigkeit als Vorſtandsmitglied wurden mit der Ehrennadel„Für Verdienſt“ ausgezeichnet: Adam Grasmück(Liederkranz). König i. Odw., Wilh. Aumann Frohſinn) Lun⸗ dorf. Hch. Theod. Deubel(MGV), Rüdings— haim. Chr. Formhals, Joſt Bennes, Chr. Hch. Reinhard. Max Roſengarten, Phil. Keul (MG), Allendorf Lumda, L. Heim(MGV) 1805. Jugenheim. Johann Sonnik, Hch. Müller, Adam Ewald, Adam Heil, Jakob Schumvolo u. Otto Jakobs(Eintracht). Alzey. Wilhelm Mül⸗ lert., Konrad Jung 4., Wilhelm Eckhardt(Ger⸗ mania), Kirch⸗Göns. Karl Reuſchling 4.,(Ger⸗ mania). Steinbach, Hch. Held. Adam Becker, (Konkordia) Frieſenheim⸗Rheinheſſen. Oskar Reimann(Sonntagsverein) Offenbach. Zu Ehrenchormeiſtern des Heſſiſchen Sänger⸗ bundes wurden unter Verleihung der Ehren- nadel„Ehrenchormeiſter“ ernannt: Ferd. Wolf (MG). Unterſchmitten. Hch. Geiſendörfer (Cäcilia) Gau Algesheim. 15 * Euangeliſche Gemeinde. Am näch- ſten Mittwoch, den 18. März l. J. abends 8 Uhr ſpricht Fräulein Stichter von der Basler Frauen- miſſion in der 5. Miſſionsandacht. Die Ge— meindeglieder find herzlichſt eingeladen. Heute Abend 8 Uhr Männerverſammlung. Das Blut in Wahrheit und Dichtung Der Volksglaube hat ſeit älteſten Zeiten dem menſchlichen Blut beſondere Kräfte zugeſchrieben, deren Vorhandenſein die wiſſenſchaftliche For— ſchung keineswegs immer beſtätigen konnte. So hat man z. B. im Blut den Sitz der Seele ver— mutet und die charakteriſtiſche Veranlagung d. h. die Tatſache, daß der eine Menſch von ſanftmü— tigem, der andere von freudigem, der dritte von ruhigem und der vierte von zornigem Tempera— ment iſt, als blutbedingt angeſehen. Heute in— deſſen wiſſen wir, daß für alle dieſe Willens— äußerungen nicht das Blut, ſondern einzig das Gehirn reſp. das ſog. Zentralnervenſyſtem ver— antwortlich iſt. Dieſe Feſtſtellung iſt von beſon— derer Bedeutung, weil heute die mediziniſche Wiſſenſchaft in gewiſſen Fällen ſich zur Behebung großer lebensbedrohender Blutverluſte der Uebertragung von Blut des einen Menſchen auf den Körper des anderen bedient. Für eine ſolche Blutübertragung iſt nicht jeder Menſch geeignet. Als Blutſpender kommt zunächſt nur ein blutge— ſunder, d. h. ein Menſch in Frage, deſſen Blut frei von Malaria und Syphilis iſt, und der fer— ner derſelben Blutgruppe angehört wie der Blutempſänger. Es hat ſich nämlich gezeigt, daß hinſichtlich ihrer Blutbeſchaſſenheit die Menſchen in vier Gruppen zerfallen. Dieſe ergeben ſich daraus, daß das Blut gewiſſer Menſchen die Eigenſchaft beſitzt, die Blutkörperchen anderer zuſammenzuballen, oder nicht. Nur Blut von Menſchen gleicher Gruppe, d. h. ſolcher, deren, Blut bei der Vermengung Blutkörperchen nicht zuſammenballt, iſt zur Uebertragung geeignet Wenn alle dieſe Vorausſetzungen gegeben ſind, daun iſt eine Blutübertragung ungefährlich und gewöhnlich von lebensrettender Bedeutung. Da— von wiſſen insbeſondere Frauenärzte und Chi— rurgen Ausgezeichnetes zu berichten. Welchen Wert und welchen Fortſchritt dieſe Methode dar— ſtellt, das iſt erſt kürzlich aller Welt durch die erleihung des mediziniſchen Nobelpreiſes a. den Entdecker der Blutgruppen vor Augen ge— führt worden. die Aufmerkſamkeit weiter Kreiſe iſt in neueſter Zeit durch einen Roman in einer vielgeleſenen illuſtrierten Zeitung au dieſe Dinge gelenkt worden, doch iſt ihnen hien eine Darſtelung gegeben worden, die geeignet in, in weiten Kreiſen der Bevölkerung Beunruhigung hervorzuruſen und ſie vor einer ärztlich als not⸗ wendig erkannten lebensrettenden Blutübertra⸗ gung zurückſchrecken zu laſſen. Es iſt in dieſem Roman eine Beeinfluſſung des Charakters des Blutempfängers durch das Blut des Spenders behauptet worden, die ſoweit gehen ſollte, daß aus einer in ruhigen geordneten Verhältniſſen lebenden Frau und Mutter eine Hochſtaplerin, eine Ehebrecherin geworden ſei. Bei aller dich⸗ teriſchen Freiheit, die man einem Schriſtſtoller einräumen muß, iſt eine ſolche romanhafte Dar⸗ ſtellung eines lebensrettenden ärztlichen Ein⸗ griffs durchaus irreführend und gefährlich. Es muß deshalb mit beſonderem Nachdruck betont werden, daß eine Wirkung der Blutübertragung, wie ſie in dem Roman behauptet wird, wiſſen⸗ ſchaftlich niemals beobachtet worden iſt und durchaus ins Reich der Fabel gehört! Niemand ſcheue daher aus ſolcher falſchen Furcht vor einer ärztlich für notwendig erachteten Blutübertra— gung zurück, die unter Beobachtung der erwähn— ten notwendigen Bedingungen abſolut gefahrlos für Leib und Seele iſt und meiſtens eine wahr⸗ hafte, lebensrettende Operation darſtellt. Die unentgeltliche Beratungsſtunde für Lungenkranke findet morgen Mittwoch, den 18. März., nachm. von 2— 4 Uhr im Krankenhaus, ſtatt. Polizei⸗ Verordnung zur Förderung der Bienenzucht. Auf Grund des Art. 64 des Geſetzes betr. die innere Verwaltung und Vertretung der Kreiſe und der Provinzen vom 8. Juli 1911 und die Reichs verordnung über Vermögensſtrafen und Bußen vom 6. Februar 1924 wird unter Zuſtimmung des Kreisausſchuſſes und mit Genehmigung des Miniſters des Innern vom 27. Februar 1926 zu Nr. M. d. J. 6810 für den Kreis Heppenheim das folgende beſtimmt: 881 Das Abſchneiden und Abreißen von Weiden⸗ und Haſelnußblüten iſt innerhalb des Kreiſes Hep- penheim verboten. Ebenſo iſt es unterſagt, dieſe Blüten zum Verkauf zu bringen nnd feilzuhalten. 2 Zuwiderhandlungen gegen dieſe Vorſchrift werden mit Geldſtrafe bis zu 150 RM. beſtraft, die im Falle der Uneinbringlichkeit in eine ent⸗ ſprechende Haftſtrafe umgewandelt wird. 5* Dieſe Verordnung tritt mit dem Tage ihrer Veckündigung im Kreisblatt in Kraft. Heppenheim, deu 8. März 1931. Kreisamt Heppenheim: Pfeifer. Vorſtehende Polizeiverordnung bringen wir hiermit zur Kenntnis und Beachtung. Viernheim, den 16. März 1931. Heſſ. Polizeiamt: Ludwig. Marl. Auints- Sobald Jungmännerbund. Heute Abend punkt 81/ Uhr findet im„Freiſchütz“ ein Vortrag über das Thema:„Die Familie“ ſtatt. Alle Jungmänner herzlich dazu eingeladen. über 19 Jahre find Der Vorſtand. Nutzholz⸗ verſteigerung. Freitag, den 27. März 1931, vormittags 9 Uhr, werden im Gaſthaus zum Freiſchütz zu Viernheim verſteigert: Stämme, Eiche: Güte⸗ klaſſe A., N. und F., meiſt N. 5. Klaſſe, Homa, 5 Stück= 7 Im; 4. Kl. 29 Stück= 27 Fm. 3 Kl, 124 St.= 78 Fm.; 2. Kl. 129 St. 44 Fm. Stämme, 0 e: Güteklaſſe N. 4. Kl. 4 St.= 4 Fm.; 3. Kl. 22 St.= 13 Fm; 2. Kl. 7 16— 2 e Wü eiter, Rm.: Eiche Kl. 3 Rm., 1,25 lg., ge⸗ ſpalten; 2. Kl. 30 1 20 lg rund. Buche 2. Kl. 6,6, 1,25 lg. rund. Erle 2. Kl. 4,5, 1,25 lg. rund. Gedruckte Stammauszüge gegen Vorein⸗ ſendung von 1.— RM. erhältlich. Heſſ. Forſtamt Viernheim. großer 3türiger Kleider⸗ Wochenplan der T. G. Turnſparte: Turnſtunde Dienstag u. Freitag abend Turnerinnen: Turnſtunde Donnerstag abend. Handballer: Training Mittwoch und Freitag. Fußballer: Training Dienstag und Donnerstag unter Leitung von Haas Andr. Leichtathl.: Hallentr. Dienstag u. Freitag abend⸗ Trommler und Pfeifer: Uebungsſtunde jeden Don. nerstag abend bei Stabführer Fettel. Mandolinenabteilung: Uebungsſtunde jeden Mitt⸗ woch abend bei Genoſſe Mich. Winkenbach. Kompl. Mohnungs⸗ Wohnung einrichtungschlafzimmer neu, Küche gebraucht, beſt. 2 Immer Und uche mit Zubehör aus einem ſchönen mod. zu vermieten Schlafzimmer hell, Schr. Von wem ſagt der Verlag Mittwoch und Freitag ſchrank ¼ für Wüſche, für K Kleiber mit aparter Verglaſung und Innen- ſpiegel und mod. Gardine, 2 Bettſtellen, 2 N dachttiſche, 1 Waſchkommode mit gro⸗ zem ſchönen Spiegelaufſatz, 2 Stühlen, 1 Handtuch⸗ halter. 1 Küche gebraucht, aus guter Beamtenfamilie im Tauſchwege zurückge— nommen, beſt. aus 1 Büffet, 1 Anrichte, 1 neuen Tiſch, 2 neuen Stühlen, 1 Hocker, Preis RM. 415.—. Die Teile werden auf Wunſch einzeln abgegeben, ebenſo nehmen wir auch Ihre alten Möbel in dieſem Fall in Zahlung. Für junge Verlobte die denk⸗ bar beſte Gelegenheit, ſich ihr neues Heim komplett einzurichten. Landes, Mannheim⸗Lindenhof, Bellenſtraße 2(Alte Oel⸗ fabrih. Durchgehend non 8—7 Uhr geöffnet. iscilg Fsche zu haben bei denkt; Hügelltr. 12 abteilung), bekanntgegeben. Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗ Mit⸗ glieder⸗ u. Generalverſammlungen u. Singſtunden Krieger⸗ und Soldatenverein Tentonia(Schützen⸗ Mittwoch, 8 Uhr, Uebung der Spielleute, Gymnaſtikſtunde für Jungſchützen. iſt Pflicht.— Sonntag, den 22. März, Gau⸗ verſammlung in Weinheim, 5 Bereins⸗„Anzeiger 18 8 8 Wasch. l. Dogel-Anstalt Friedrichstrasse 53. Stärke wäsche Rragen Hemden Manschetten Gardinen Leibwäsche Bettwäsche wird erstklassig ge- waschen u. gebügelt. Annahmestelle: tampf, Goethestrasse 18. Warnung! Die Unterzeichneten erklären hiermit ausdrücklich, daß an den unsinnigen verleumderischen Gerüchten, so wie sie in Bezug auf die Unterzeichneten hier und in der Umgebung ausgesprengt werden, Wort daran und frei erfunden ist. Es wird vor Weiterverbreitung dieser falschen Gerüchte ausdrücklich gewarnt und bemerken jetzt schon, daß wir bereits gegen den Urheber gestellt haben. Viernheim, den 16. März 1931. gez. Robert Steiert, Manufalturwaren. ger. Johann Jäger, ackermelster. absolut kein wahres der Erfindung Strafantrag Huf Wunsch wird die Wäsche abge⸗ holt u. wieder ſus Haus gebracht. ehm dll IS fh dd addd hd addad dan age Vereigiole Fauertwenrhapelle Wierahelm den 18. März, abends Ab halb 9 Uhr Pünktlichkeit mitgliedern. Näheres wird noch Der Vorſtand. arten in Torwer lauf 40 Pig. Vorverkaufsstelle Musikhaus Hanf, im Freischütz, 1. Romman- dant Kempf, Schriftf. Weidner, sowie bei sämtlichen Orchester- ele den 22. März, abends 8 Uhr findet im grossen . Saale des frelschütz Wiederholung Abends statt. 11 5 2 1. musikalischen 1 NB. Aktive Mitglieder der flteſwill. enen haben nur in Uniform kreien Eintritt. 5 ee bed Uiernheimer Nachrichten) untagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjäh Viernheimer Zeitung Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 0 51 5 Haus 8 8—Pratisbeila en: Wöchegti das a lecltige illu ae 0 ich einen Fahr e einen WW kalender. Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim 4 Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim 5 recher 117— Kelegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt nkfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Job. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Stegerwald und Curtius abgelehnt Reichstagspräſident Loebe Reichstagsſitzung um 12 Uhr. Die zweite Beratung des Haushalts des Reichsarbeitsminiſteriums wird fortgeſetzt. Abg. Frau Bohm Schuch(Soz) erörtert die beſondere Notlage der jugendlichen Erwerbslo⸗ ſen. Bei dieſen jungen Menſchen komme zu der materiellen noch die ſchwere ſeeliſche Not. Durch Reichsgeſetz müſſe der jetzige Zuſtand beſeitigt werden, daß jugendliche Arbeiter regel⸗ mäßig Ueberarbeit leiſten müſſen, ſodaß die wö— chentliche Arbeitszeit dieſer jungen Leute viel⸗ fach über 60 Stunden beträgt. Abg. Dr. Win ſchuh Staatspartei) bezeich⸗ net die Reallohn⸗Statiſtik des Internationalen Arbeitsamtes als höchſt irreführend, ſodaß die von vielen Ländern nicht mehr ernſt genommen werde. Es ſei nicht wahr, daß der Reallohn der deutſchen Arbeiter weit hinter denen der meiſten anderen Länder zurückbleibe. Abg. Frau Eitner(DVP) verlangt grö⸗ ßere Fürſorge für die werdenden Mütter. Die Kleinrentnerfürſorge ſollte verbeſſert werden. Abg Thiel(Dp) bedauerte, baß nit Zu⸗ ſtimmung der deutſchen Regierung der Perſo⸗ naletat beim internationalen Arbeitsamt in Genf um 20 Prozent erhöht worden ſei. Die Sa⸗ nierung notleidender Zweige der Sozialverſiche⸗ rung dürfe nicht durch den Zugriff auf die Rück⸗ lagen der Angeſtelltenverſicherung geſchehen. Von den Sozialdemokraten iſt inzwiſchen ein neuer Antrag eingegangen, der für Zwecke der Kinderſpeiſung drei Millionen ſordert und die Deckung aus der Erhö⸗ hung der Aufſichtsratsſteuer vorſieht. Abg. Funk(K) macht die Bergbehörden und das Arbeitsminiſterium für die letzten Gruüben— tataſtrophen verantwortlich. Miniſterialdirektor Weigelt erwidert dem Abg. Thiel, die Erhöhung des Perſonaletats beim internationalen Arbeitsamt ſei nicht von dieſem Amt beſchloſſen, ſondern es ſei die Kon⸗ ſeguenz des vom Völkerbund beſchloſſenen neuen Perſonalgeſetzes. Abg. Schröter⸗ Merſeburg(K) fordert Er⸗ höhung der Mittel für die Wochenhilfe. Die Ausſprache iſt damit geſchloſ⸗ ſen. Die Abſtimmungen werden zurückgeſtellt. Es ſolgt die zweite Beratung des Etats des Aus⸗ wärtigen Amtes, verbunden iſt damit die Beratung internationaler Abkommen. Der Ausſchußberichterſtatter Abg. Dr. Schnee Dp) weiſt darauf hin, daß der Etat des Aus⸗ wärtigen Amts gegen früher um 7,4 Prozent geſenkt worden ſei. Der deutſche auswärtige Etat ſei trotzdem noch reichlich hoch und müſſe weiter gekürzt werden. Reichsagußenminiſter Dr. Curtius hebt zunächſt hervor, daß er zur Außenpolitik ſelbſt heute nicht mehr ſprechen wolle, da es ſich in der jetzigen Ausſprache nur noch um den Haushalt ſelbſt handele. Im Haushalt des Aus⸗ wärtigen Amtes ſeien erhebliche Einſpa⸗ rungen zu erkennen. Der Zuſchußbedarf ſei von 63 Millionen im Jahre 1927 auf 56 Milli⸗ onen im Jahre 1930 gefallen, und betrage im Haushalt für 1931 nur noch 52 Millionen. Mit der Ausgabenverringerung gehe ein dauernder 1 des Perſonals und eine Umorganiſierung s Auswärtigen Amtes Hand in Hand. Der Berſenalbeſanz des Auswärtigen Amtes habe ſich ſeit 1923 um die Hälfte geſenkt. Es würden dort zur Zeit 683 Perſo⸗ nen beſchäftigt, alſo nur 100 Köpfe mehr als 1914. Dieſe Vermehrung ſei angeſichts der unge— heuren Arbeitsbelaſtung infolge erweiterten Aufgabenbereiches des Auswärtigen Amtes durchaus zu rechtfertigen und von einer Ver⸗ ſch wendung könne keine Rede ſein. Damit ſolle aber nicht geſagt werben, daß man ſchon am Abſchluß des Abbaues angelangt ſei. Das Schlagwort von der Uehberſetzung der deutſchen Miſſionen im Auslande ſei nicht berechtigt. Immerhin werde auch auf dieſem Gebiet weiter an einer Berbeſſerung der Orga niſa⸗ n earbeitet. Die im vorigen 1 0 0 gegen eröffnet die zahlreicher Anzeigenpreiſe: (Sternhetmer Bürger-Ztg.— Biernh. Volksblatt) Die einſpaltige Petitzeile koſtet 2b Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., del Wie 4 olung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ e größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchaftsſte e u. von ſämtlichen Annoncen Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes A bei Anzeigen werden nach Moglichkeit berück ichtigt.— Für die Aufnahme eſtimmt vorgeſchrießenen Tagen kann jeboch eine Gewähr nicht abernommen werben Reichstag bewilligt Arbeitsetat und Haushalt des Auswärtigen Entſchließung für Einführung der 40⸗Stundenwoche— Mommuniſtiſche Mißtrauensanträge gegen die Verwaltung des Auswärtigen Amts erhobe— nen Vorwürfe hätten ſich bei genauer Nach⸗ en als ſtark übertrieben herausge— ſtellt. Die kommuniſtſiche Reichstagsfraktion hat einen Mißtrauensantrag gegen den Reichs⸗ außenminiſter Dr. Curtius eingebracht. In einem weiteren kommuniſtiſchen Antrag wird vom Reichstag gefordert, daß er die Erklärung des Reichsaußenminiſters mißbillige, die eine 5 Wiederbetätigung Deutſchlands“ ver— angt. Die Reichstagsfraktion der Wirtſchafts⸗ partei hat eine Entſchließung vorgelegt, nach der die Reichsregierung jede Gelegen⸗ heit wahrnehmen ſoll um die Wiederver⸗ einigung der abgetrennten Gebiete Eupen und Malmedy mit dem Deutſchen Reich herbeizuführen. Abg. Dr. Schreiber(3) wünſcht eine Durchbringung der Arbeit der deutſchen Miſſi⸗ onen im Auslande mit dem Geiſt der deutſchen Wirtſchafts- und Sozialpolitik, ſodaß jeder Be⸗ amte dieſer Miſſionen auch als Exponent der deutſchen Wirtſchaft im Auslande gelten kann. Die Wirt ſchaftsabteilung muß vereinheitlicht werden, wie überhaupt die Organiſation des Auswärtigen Amtes. In ſeinen Preſſeverlaut— barungen hat das Auswärtige Amt nicht immer eine glückliche Hand bewieſen, Wir erwarten von dem Miniſter, daß er mit feſter Hand eingreifen wird, um ſolchen Indiskretionen, wie wir ſie in letzter Zeit aus ſeinem Amtsbereich erfahren ha— ben, ein Ende zu machen. In der Betreuung der deutſchen Minderheiten im Ausland darf nie cht nachgelaſſen werden. Die Auslandsſchulen müſ— ſen verbeſſert und es muß darauf gehalten wer— den, daß ſie auch von den deutſchen Botſchaftern beſucht werden. Abg. Stoecker(K) erklärte, Rechberg habe Recht mit der Behauptung, daß das Außenmini— e 80 ſich immer mehr zu einer Unterabteilung des Wehrminiſteriums enwickelt. Abg. Sachſen berg(WP) hebt die Not⸗ wendigkeit von Einſparungen von Perſonal des Auswärtigen Amtes hervor und erklärt, daß ſich die diplomatiſchen Vertretungen Deutſchlands in ſtärkerem Maße als Wirtſchaftsvertvetungen füthlen müßten. Abg. Breitſcheid(S): Dem Antrag auf Rückgabe von Eupen-Malmedy würden wir zu— ſtimmen, obwohl wir ihn nicht für zweckmäßig halten Wir können den Antrag aber nicht ab⸗ lehnen, weil wir Sozialdemokraten immer die Einverleibung dieſes Gebietes als ein ſchweres Unrecht betrachtet haben. In der Frage des Panzerkreuzerbaues habe die ſozialde mokratiſche Fraktion einen Beſchluß zunächſt noch nicht ge— faßt. Man kann gegen den Panzerkreuzer alle möglichen Argumente anführen, aber kein Ehr— licher kann behaupten, daß ſein Bau als Aufrü⸗ ſtung zu betrachten ſei. Nachdem die deutſchen Großinduſtiellen in Rußland ſo herzlich aufge— nommen wurden, iſt wohl nicht damit zu rech⸗ nen, daß die Welkrevolution ſo ſchnell nach Deutſchland getragen wird Reichsaußenminiſter Dr. Curtius bedauert, erklärt, er behalte ſich vor, nach Oſtern in eine neue außenpolitiſche Ausſprache einzutreten. Abg. Frau Matz DVP) rühmt die Arbeit des Vereins für das Deutſchtum im Auslande und wänſcht größere Förderung der deutſchen Schulen im Auslande. Abg. Dr. Jöriſſen(WP) empfiehlt die Entſchließung ſeiner Partei, die Wiedervereini— gung von Eupen-Malmedy mit dem Deutſchen Reiche herbeizuführen. Selbſtverſtändlich ſei da⸗ bei nur an friedliche Verſtändigung gedacht. Berlin, 17. März. In Beſprechungen des Reichskanzlers mit den ſozialdemokratiſchen Füh— rern und des Reichsſinanzminiſters mit dem Führer der Deutſchen Volkspartei, Abgeordneten Dingeldey, iſt heute verſucht worden, über die parlamentaiſchen Schwierigkeiten hinwegzukom⸗ men, die auf dem Gebiete der Steuer- und So— zialpolitik zwiſchen Sozialdemokraten und bür— gerlichen Parteien beſtehen. Beide Beſprechungen ſind lt.„N. B. L.“ zunächſt negativ verlaufen. Die Sozialdemokraten halten an der Forderung New York, 17. März. Von Horſe⸗ Island wird gemeldet, daß bisher 117 Mitglieder der Beſatzung des Dampfers „Viking“, darunter der Kapitän, die In⸗ ſel erreicht haben. Man nimmt jetzt an, daß bei der Exploſion des Dampfers 34 Mann ſofort den Tod gefunden haben. Die Lage der Leute, die auf den Eisſchollen um ihre Rettung kämpfen, wird immer ver⸗ zweifelter. Ein großer Teil der Ver⸗ wundeten ſoll— lt.„N. B. L.“— bereits den Verletzungen erlegen oder erfroren ſein. Die als erſtes Rettungsſchiff ausgelaufene „Sagong“ mit Aerzten und Krankenſchweſtern an Bord, kommt bei ſchwerer See nur lang⸗ ſam vorwärts und kann beſtenfalls erſt um 9 Uhr abends an der Unglücksſtelle ſein, alſo nicht mehr vor Eintritt der Dunkelheit. Der Wind treibt die Eisſchollen mit einer Meile Geſchwindigkeit pro Stunde ſüdwärts um das Kap St. John herum. Wenn das Rettungs⸗ ſchiff nicht bald die Treibenden aufnimmt, werden die Leute auf den Eisſchollen in die Ergebnisloſe Beſprechungen Reichsregierung und Sozialdemokratie nicht nur nach Höhe der Tantiemenſteuer, ſon— dern auch nach Erhöhung des Reichszuſchlags bei den Einkommen über 20000 Mark unbedingt feſt. Die liberalen Mittelparteien bleiben ebenſo ſeſt bei der Ablehnung dieſer Forderungen; höchſtens würden ſie die Tantiemenſteuer gegen ihre Stim- men paſſieren laſſen, während nur im Zentrum Neigungen beſtehen, ſich mit einer zeitlich begrenz— ten Erhöhung des Einkommenſteuerzuſchlags ein— verſtanden zu erklären. 117 Mann der Viking gerettet Immer noch Hilfeſuchende auf Eisſchollen— Noch 39 Vermißte Mündung der Notre-Dame-Bucht hinausge— trieben, wo die rauhe See die dünnen Eis⸗ ſchollen ſofort auseinanderbrechen muß. Der Dampfer„Ungava“, der in der Nähe von Hors Island ebenfalls Seehundfang be— trieb, iſt an der Unglücksſtelle eingetroffen. Er fand nur noch ſieben Perſonen vor, von denen fünf verletzt ſind. Die Kataſtrophe des Nobbenfüngers „Viking“. witb. Newyork, 17. März. Der zu der Film— gruppe auf der„Viking“ gehörende amerika⸗ niſche Forſcher Henry Sargent wurde mit zwei anderen Ueberlebenden im Heck der „Viking“ von einem herbeigeeilten Schlepper heute Nachmittag lebend aufgefunden. wtb. Newyork, 17. März. Nach Meldung der Aſſociated Preß aus St. Johns hat die offizielle Nachzählung der Ueberleben⸗ den des Robbenfängers„Viking“ ergeben, daß noch insgeſamt 39 Perſonen vermißt wer⸗ den. einer ai R 48. Jahrgang Abg. Joos(3): Die Wige nes Jöriſſen erſtrebt ein richtiges Ziel, aber auf falſchem Wege Eupen-⸗Malmedy iſt eine Frage, an dle man immer denken, über die man aber nicht in dieſer Weiſe diskutieren ſoll Die Zentrumsfrak⸗ tion habe ihre Anſicht in dieſer Angelegenheit keinesfalls geändert. Abg. Sachſen berg W ſeine Fraktion den Antrag, 100 000 Mark für ein Preisausſchreiben über die Auswirkungen des Poungplans auf die Weltwirtſchaftskriſe bereit— zuſtellen, zurückgezogen habe. Damit iſt die zweite Beratung des Haushalts des Auswärtigen Amtes erledigt. In der teilt mit, daß A bſtimmung wird zunächſt der kommuniſtiſche Mißtrauensantrag gegen den Reichsaußenminiſter Dr. Curtius in einfacher Abſtimmung gegen die Antrag⸗ ſteller abgelehnt. Abgelehnt wird auch der kommuni— ſtiſchee Antrag auf Mißbilligung der Erklä— rung des Außenminiſters über eine„koloniale Wiederbetätigung Deutſchlands“. Der Haushalt des Auswärtigen Amts und die dazu vom Ausſchuß vorgelegten Entſchließungen werden angenommen. In zweiter und dritter Beratung werden auch die mit dem auswärtigen Etat in der Be— ratung verbundenen internationalen Verträge angenommen. Die Enkſchließung der Wirt⸗ ſchaftspartei über Eupen-Malmedy wird gleichfalls angenommen Der Schiffs- Sicherheits-Ver— trag wird dem Verkehrsausſchuß überwieſen. Es folgen die vorher zurückgeſtellten Abſtimmungen zum Haushalt des Reichsarbeitsminiſteriums. In namentlicher Abſtimmung wird der kommuniſtiſche Mißtrauensantrag gegen den Arbeitsminiſter mit 301 gegen 54 tommuniſtiſche Stimmen abgelehnt. Ein Antrag der Staatspartei, den übertriebenen Warenhandel auf dem Reichsbahngelände richtet, wird dem volkswirtſchaftlichen Ausſchuß über— wieſen. Angenommen werden die Ausſchuß— entſchließungen, darunter auch die, die die reichsgeſetzliche Vorſchrift der 40ſt ün di⸗ gen Arbeitswoche verlangt. Die meiſten dieſer Entſchließungen werden mit der aus Sozialdemokraten und Kommuniſten beſtehen— den Mehrheit gegen die bürgerlichen Parteien zur Annahme gebracht. Ein volksparteilicher Antrag auf ſtellung des ſozialdemokratiſchen Antrags, der 3 Millionen für Kinderſpeiſung fordert, bis zur dritten Leſung, wird im Hammelſprung mit 178 ſozialdemokratiſchen und kommuniſti— ſchen gegen 159 Stimmen der bürgerlichen Parteien abgelehnt. Dann wird mit dem gleichen Stimmenver— hältnis der ſozialdemokratiſche Antrag ſelbſt aun⸗ genommen Nach Bewilligung des Arbeusetals in zweiter Leſung wird in zweiter und dritter Leſung der deutſch— öſterreichiſche Vertrag über Sozialverſicherung angenommen. Angenommen wird weiter der ſich gegen Zurück⸗ eine Entſchlie— Fßung des ſozialpolitiſchen Ausſchuſſes, die eine ſtrenge Unterſuchung der Urſache des Berg⸗ werksunglücks auf der„Eſchweiler Re⸗ ſerve“ fordert. Nach einem weiter zur Annahme gelang— ten ſozialdemokratiſchen Antrag ſoll den Be— amten und Behördenangeſtellten die Ueber— nahme außerdienſtlicher entgeltlicher Berufs— tätigkeit grundſätzlich unterſagt werden mit Ausnahme von wiſſenſchaftlicher, literariſcher und kunſtſchöpferiſcher Betätigung. Damit iſt der Arbeitsetat erledigt. Um 8 Uhr vertagt ſich das Haus auf Mitt⸗ woch 1 Uhr. Auf der T.⸗O. ſteht die zweite Be⸗ ratung des Poſtetats. Grube F 1 Soll es endlich beſſer werden? Ausſichten für das Wirtſchaſtsjahr 1931— Keine Experimente! * Es iſt nur natürlich, daß man nach all dem wirtſchaftlich Schweren, was wir in den letzten Jahren und zumal im Jahre 1930 durchgemacht haben, ſich die Frage vorlegt, wie wohl das Wirt⸗ ſchaftsjahr 1931 ſich geſtalten wird. Man meint vielfach, daß das jetzt ſeiner Neige zugehende er⸗ ſte Viertelſahr des Jahres 1931 ſchon einen ge— wiſſen Maßſtab für die Geſtaltung der wirt⸗ ſchaftlichen Dinge im ganzen Jahr geben könnte, jedenfalls hofft man es! Und da in dieſem Vier⸗ teljahr ſich zweifellos verſchiedentliche Anzeichen zur Beſſerung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe nicht nur auf dem innerdeutſchen Markte, ſondern auch international herausgebildet haben, ſo möchte man zu gern hören, daß die Kriſis über— wunden ſei und daß man mit dem, wenn auch langſamen Aufſtieg nun alsbald rechnen könne. Niemand, auch nicht der beſte Kenner der in— neren Struktur der deutſchen Wirtſchaft und ih— rer gegenwärtigen Verfaſſung könnte ein einiger⸗ maßen ſicheres Urteil über die kommende Entwick— lung abgeben Was heute noch Gültigkeit hat, kann morgen ſchon durch die Entwicklung der Dinge überholt ſein. Dieſe Kriſis. in der wir ſtehen, iſt ja eine Weltwirtſchaftskriſe und eine deutſche Kriſis obendrein! Um einigermaßen Anhaltspunkte für die Beurteilung der Lage und ihrer künftigen Geſtaltungsmöglichkeit erhalten zu können, muß man alſo auch die weltwirtſchaftlichen Zufſammenhänge kennen, und man muß wiſſen, in welcher Verfaſſung die einzelnen Märkte in den verſchiedenen Ländern ſind. Darauf müſſen wir in Deutſchland angeſichts un— ſerer geſamtgeographiſchen Verhältniſſe erſt recht Bedacht nehmen, denn wir beſinden uns einge— keſſelt zwiſchen dem bolſchewiſtiſchen Wirtſchafts' ſyſtem einerſeits und dem Hochkapitalismus der Weſtmächte andererſeits. Von beiden haben wir nicht viel zu hoffen. Sowjetrußland kann uns nichts geben. Es iſt ſelber darauf angewieſen, ſich die Kräfte des Ka— pitalismus in aller Welt nutzbar zu machen; und es hat ja auch, wie die jüngſten Verhandlun— gen deutſcher Induſtrieller in Rußland zeigten, an die deutſche Wirtſchaftskraft appelliert. Im Weſten ſehen wir aber, und zwar vorwiegend aus engſtirnigen politiſchen Gründen, kaum Nei⸗ gung, unſerer Wirtſchaft in größerem Maße zu Hilfe zu kommen. Die Kapitalmärkte der Weſt— mächte, wie überhaupt der Gläubigerländer Euro— pas ſind uns bis auf wenige Ausnahmen ver— ſchloſſen, und dort wo wir Geld erhalten können, iſt man nicht in erſter Linie darauf bedacht, un— ſere Lage zu erleichtern, ſondern ſelber ein gutes Zins- und Proviſionsgeſchäft zu machen. Dieſe Situation bildet nachgerade eine Gefahr für den europäiſchen Wirtſchaftsfrie— den, aber auch für den Beſtand der Welt⸗ wirtſchaft ſelbſt. Denn durch dieſe Haltung der Gläubigermächte, die uns nichts gönnen. die offenſichtlich darüber wachen, daß wir nicht erſtarken, die uns durch ihre von politiſchen Gründen bedingte Abneigung die Erfüllung von internationalen Verpflichtun— gen erſchweren, ja bei einem Andauern dieſes Verhaltens geradezu unmöglich machen, wird die deutſche Wirtſchaft immer wieder in ihrer Exi— ſtenzfähigkeit gehemmt. Wären wir von außen— wirtſchaftlichen Bindungen frei, ſo würden wir in Deutſchland ſchon längſt die innerdeutſche Kriſis überwunden haben, und wir wärden wie⸗ der unſere Hände regen können. Die Leiſtungen, die das deutſche Volk in⸗ mitten dieſer Kriſis vollbracht hat, geben die ſicherſte Gewähr dafür, daß wir aus eigener Kraft die Geſundung vollziehen künnten, wenn wir nur über die nütigen f materiellen Quellen verfügten. Der Hauptgrund, daß wir nicht vorwärts kom— men, liegt aber in dem Mangel an eigenem Ka— pital einerſeits und in dem Umſtand, daß wir von dieſer ohnehin für unſeren eigenen Bedarf nicht ausreichenden Kapitalmenge Varna. Noman von Max v. Weißenthurn. 51. Fortſetzung. „Hektor, wo biſt du denn?“ ſchlug eine Stimme an ihr Ohr.„Hektor, Hektor!“ Als Antwort gab der Hund, ohne ſich vom Fleck zu rühren, bellendes Geheul von ſich; ſchon war ſein Herr neben ihm „Wer iſt da?“ rief er in das Dunkel hinein „Iſt da jemand?“ Varna hatte gehofft, daß die nächtlichen Gäſte ſie paſſieren würden, ohne daß ſie ſich zu verraten brauchte; jetzt aber gab es kein Aus- weichen mehr für ſie. „Ich bin ein armes Mädchen, welches zum Frühzug nach Sandborongh will, der Hund erſchreckte mich. Bitte, helfen Sie mir hinab!“ Der Richtung ihrer Stimme folgend, mußte der Unbekannte ſie jetzt entdeckt haben. Denn während ſie ſich an dem Staket niederließ, fühlte ſie ſich plötzlich von zwei kräftigen Armen erfaßt und ſtand im nächſten Moment auf feſten Boden. Er ſchien ihre Worte ſo verſtanden haben, daß ſie aus Furcht vor dem Hunde an dem Staket hinaufgeklettert ſei, denn er fragte ſie nichts derartiges mehr, ſondern nur auf die Erklärung ihres Zieles Bezug nehmend, ſagte er: „Das iſt aber doch kein Weg für ein junges Mädchen, allein und bei Nacht. Wie leicht kann Ihnen dabei etwas paſſieren. Sie müſſeyn es ſchon ſehr eilig haben, daß Sie das Wagnis unternahmen.“ O, la, es handelt ſich dabei um Leb. noch an das Ausland abgeben müſſen. Wir leben tatſächlich in vielem unmittelbar von der Subſtanz. Wenn man die Dinge ſo betrachtet, dann wird man an die Frage, wie ſich das Wirtſchaftsjahr 1931 geſtalten wird, nur mit größter Vorſicht und Zurückhaltung herangehen können. Die jüngſten Börſenbewegungen geben bei weitem noch kein Bild äber die wirklichen Verhältniſſe, wie ſie ſich in der deutſchen Induſtrie und in der deutſchen Wirtſchaft überhaupt darſtellen. Wir können durch die Schwierigkeiten nur hindurch kommen, wenn wir uns auf jeder Seite voll— kommen freihalten von Experimenten irgendwelcher Art. Das Finanz- und Wirtſchaftspro⸗ gramm der Reichsregierung, das nicht nur den Unterbau ſchafft für die Geſamtſanie— rung, ſondern auch die Wege zur Erreichung dieſes Zieles weiſt, muß in gerader Linie einge⸗ halten und ausgeführt werden. In dem Augenblick, in welchem es durch Zuſütze oder Abſtriche irgendwelcher Art, die nicht vein wirtſchaftlich, ſondern inter⸗ eſſen⸗ oder gar parteipolitiſch bedingt ſind, verfälſcht würde, wäre es eine ſtumpfe Waffe. Das muß man ausſprechen angeſichts gewiſſer Tendenzen, die ſich gegenwärtig im Reichstag bemerkbar machen. Wie das Wirtſchaftsjahr 1931 ſich letzten Endes geſtalten wird, hängt entſcheidend davon ab, daß man die unter ſchweren Mühen und Sorgen zu⸗ ſtande gebrachten Maßnahmen zur Sanierung der Wirtſchaft nun ſich auch auswirken läßt, und daß man alles vermeidet, was die Wirkung die⸗ ſer Maßnahmen im einzelnen und für die Ge⸗ ſamtheit irgendwie beeinträchtigen könnte. Wir ſind ſicher, daß. wenn dieſes Ziel klar erkannt und mit unbeugſamer Energie verfolgt wird, die leiſen Anzeichen zur wirtſchaftlichen Beſſerung, die wir hie und da jetzt beobachtet haben, ſich allmählich verſtärken, aber im Ganzen müſſen wir immer noch damit rechnen, daß auch das Jahr 1931 noch ein ſehr ſchweres Kriſenjahr ſein und uns noch nicht die volle Wende der Dinge bringen wird. Doch Deutſchlandlied beim Cänderkampf? paris ſucht eine Grammophonplatte Paris, 16. März. Als geſtern die Fuſtball⸗ mannſchaften zu dem deutſch-franzöſiſchen Wett⸗ ſpiel in das Spielfeld einmarſchierten, hörte die Mehrzahl der deutſchen Beſucher zu ihrem Erſtaunen das Preußenlied. Tatſächlich war— laut Blättermeldungen— vorher auch das Deutſchlandlied geſpielt worden. Dieſe kleine oder ſelbſtverſtändliche Höflichkeit gegenüber den deutſchen Beſuchern hatte noch ein groteskes Vorſpiel. Wenige Tage vor dem Wettſpiel war be⸗ daß auf dem Spielfeld, angeblich um Raum für Sitzplätze zu ſparen, überhaupt keine Muſik ſpielen ſolle. Daraufhin war der Spielleitung in entſprechender Weiſe nahegelegt worden, daß dieſe Verfügung niemanden täuſchen könne und daß ſie getroffen worden ſei, um damit um das Deutſchlandlied herumzukommen. Nun ent⸗ ſchloſſen ſich die Veranſtalter einem Grammophon mit Lautſprecher ſpielen zu laſſen. Nochmals gab es Schwierigkeiten, weil am Samstag nachmittag in Paris in der Eile keine Platte mit dem Deutſchlandlied aufzutreiben war. Retter in der Not wurde ein braver Mann aus der Dienerſchaft des deutſchen Botſchafters, der eine Platte mit einem Liederpotpourri, dem„Deutſchlandlied“, dem„Preußenlied“ und der„Wacht am Rhein“ zur Verfügung ſtellte. K dei Spiele tag be e f Das Deutſchlandlied ging aber in dem Beifall anntlich von den, unter, als die Mannſchaft auf dem Spielplatz erſchien und wurde nur von den Zunächſtſte⸗ henden gehört. Der Mann am Lautſprecher ließ aber irrtümlich die Platte ſolange ſpielen und als ſich der Beifall verloren hatte, hörte man im ganzen Stadion nur noch das Preu— ßenlied. Einen Augenblick länger und man hätte ſicherlich zum allgemeinen Erſtaunen auch des Wettſpiels,] noch die„Wacht am Rhein“ vernommen.“ das Deutſchlandlied und die Marſeillaiſe von Der Mord im Nachtautobus Vernehmung der Täter abgeſchloſſen wib Hamburg, 17. März. Die kriminalpolizei' liche Vernehmung des dritten an der Ermorbung des kommuniſtiſchen Bürgerſchaftsmitgliedes Henning beteiligten Täters Höckmeyer hat fol— gendes Ergebnis gehabt: Höckmeyer gibt an, von Janſſen kurz hinter Ochſenwerder den Auftrag erhalten zu haben, den Chauffeur zum Halten zu bringen. Das habe er mit vorgehaltener Pi⸗ ſtole getan. Er hat gehört, daß Janſſen oder Bammel die Kommuniſten gefragt hat, ob einer von ihnen Andrä wäre und daß Henning ſich barauf mit ſeinen richtigen Namen genannt habe. Höckmeyer gibt weiter an, daß er die Ab⸗ ſicht gehabt habe, die Aktentaſche Hennings an ſich zu bringen in der Annahme, daß in ihr wichtiges politiſches Material enthalten ſei. Er behauptet, nicht im Wagen geſchoſſen. ſondern von draußen in den Wagen hineingeſchoſſen zu haben. Höckmeyer hat ſich nach der Tat von ſei⸗ nen Mittätern getrennt und iſt zu Fuß nach Hamburg gegangen, wo er ſich bis geſtern mit⸗ tag verborgen hielt. Nachdem die polizeilichen Vernehmungen jetzt abgeſchloſſen ſind, ſind die Täter dem Gericht zugeführt worden. Zu der geſtrigen Mitteilung der hieſigen Gauleitung der Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiter— partei, daß ſie die Namen der drei Täter der Polizeibehörde am Sonntag nachmittag aufge⸗ geben habe, ſtellt die Polizeibehörde feſt, daß dieſe Mitteilung ihr nichts Neues bedeutet, da ihr bereits mehrere Stunden vor dem Anruf der Gauleitung der NSDAp die Namen der Täler bekannt geweſen ſind und alle Schritte zur Feſtnahme eingeleitet waren. ſtern zur Unterzeichnung einer Petition aufge⸗ rufen, die verlangt, daß Felix Weingartner we⸗ gen des gegen ihn erlaſſenen Konzertverbots in Paris Genugtuung gegeben werde. Das Blatt erklärt, es habe allein am geſtrigen Tage die Un⸗ terſchriften von 500 Künſtlern, Profeſſoren, Schriftſtellern und Perſonen aller Berufe erhal⸗ ten, die der Initiative des Blattes zuſtimmen. Das„Oeuvre“ druckt einige zuſtimmende Erklä⸗ rungen ab, ſo die des früheren Miniſters Bart⸗ hou, der erklärt, das Weingartner⸗Verbot ſei ein Fehler gegen die Kunſt. Es ſei nötig und mög⸗ lich, dieſen Fehler wieder gut zu machen. Das Mitglied der Akademie Francaiſe, Lecomte, ſchveibt, man müſſe den begangenen Fehler un⸗ verzüglich wieder gutmachen. Der Chefredakteur der„Straßburger Neueſten Nachrichten“ telegra⸗ phierte dem„Oeuvre“, er, als Elſäſſer und Grenzfranzoſe wiſſe, welch ungeheuren Schaden der Fall Weingartner Frankreich zugefügt habe. In einem Artikel in der Ere Nouvelle proteſtiert auch Painlevee gegen die Art der Behandlung Weingartners durch die franzöſiſchen amtlichen Stellen. Empfang der Sozialdemokraten beim UNanzler enb Berlin, 17. März. Der Reichskanzler Dr. Brüning empfing heute nachmittag im Reichstage die ſozialdemokratiſchen Führer Vels, Dr. Breitſcheid und Dr. Hertz, um mit ihnen die geſamte parlamentariſche Lage zu beſprechen, vor allem die dem Reichstag noch bevorſtehenden Aufgaben auf agrarpolitiſchem und ſteuerpoliti⸗ ſchen Gebiete. Hierbei bildeten, dem Berliner Tageblatt zufolge, die auf Antrag der Sozial⸗ demokraten vom Steuerausſchuß des Reichstags angenommenen neuen Steueranträge den wich⸗ tigſten Gegenſtand, da die Regierung, nach wie vor alles vermeiden will, was nach ihrer Auf⸗ ſaſſung den deutſchen Kredit erſchüttern könnte. An der Beſprechung nahmen auch Reichsfinanz⸗ miniſter Dietrich und Reichsarbeitsminiſter Ste— gerwald teil. Genfer Wirtſchaſtskonferenz tagt Genf, 17. März. Die Verhandlungen der Wirtſchaftskonferenz des Völkerbundes über die Genfer Handelskonvention begannen heute ſpäter als zu der urſprünglich feſtgeſetzten Stunde, weil verſchiedene Delegierte ſich die Möglichkeit erbeten hatten, mit ihren Regie— rungen in Verbindung treten zu können. Die Situation hat ſich aber zu Beginn der Sit⸗ zung noch nicht geklärt und die Stimmung für die Inkraftſetzung der Konvention zum erſten April, entſprechend dem deutſchen Vorſchlage, hat keineswegs zugenommen, vielmehr über— wiegt auch heute noch bei der Mehrzahl der teilnehmenden Staaten die Tendenz, ſich für die nächſte Zeit ihre handelspolitiſche Hand⸗ lungsfreiheit durch die Konvention nicht be⸗— ſchränken zu laſſen. Der Vertreter Frankreichs, Elbel, verſuchte die Verzögerung der Ratifika⸗ tion durch Frankreich mit parlamentariſch⸗ techniſchen Schwierigkeiten zu erklären. Miniſterialdirektor Dr. Poſſe erklärte, man müſſe jetzt zu einer Entſcheidung vor dem J. April kommen. Eine nochmalige Friſtverlänge— rung habe keinen Zweck. Der deutſch⸗franzöſi⸗ ſche Handelsvertrag ſei das Kernſtück des deut⸗ ſchen Handelsvertragsſyſtems. Deshalb werde von Deutſchland der Beitritt Frankreichs zur Handelskonvention als eine Bedingung gefor— dert, weil Deutſchland nicht weitergehende Verpflichtungen übernehmen könne als Frank— reich. Wieder mußte er ihre Worte im anderen nächſtliegenden Sinne auffaſſen. „Armes Kind“, ſagte er, und beim bleichen Nachtlicht ſah Varna jetzt, daß es ein wich junger Mann war, den das Schickſal ihr in den Weg geführt hatte,„da iſt es vielleicht gut, daß auch mich dieſe Stunde nach Gand— borough führt. Wenn Sie es wollen, ſo gehen wir miteinander. Ich werde Sie auf dem kür— zeſten Wege dorthin bringen.“ Varna war nur zu gern bereit, dieſen Vorſchlag anzunehmen, und ohne ſie ſelbſt aus— zuforſchen, erzählte ihr Begleiter ihr ſoviel Intereſſantes, und alles, was er ſprach, klang ſo natürlich, daß Varna die Zeit bis vach Sandborough verging, ſie wußte ſelbſt nicht, wie. Gleich zu Anfang des Ortes wohnte der Arzt, während der Bahnhof ſich am anderen Ende desſelben befand. So verabſchiedete ſich der junge Farmer von ſeiner Begleiterin, nachdem dieſe ihm erklärt, daß ſie den Ort kenne, und ihm mit aus dem Herzen kommen⸗ den Worten für ſeinen Beiſtand ihren Dank geſagt hatte. Ihr Plan ſtand feſt. Sie wußte ganz ge⸗ nau, was ſie tun wollte. Sie hatte ſich alles zurechtgelegt, während ſie, dem freundlichen Geplauder ihres Begleiters lauſchend, mit die⸗ ſem von Grange hierher geſchritten war. Sie mußte den früheſten Morgenzug nach Whitley benutzen und ſich unverzüglich nach dem Schloſſe des Herzogs von Wendower begeben, um die⸗ ſem, der immer gut und väterlich mit ihr geweſen, alles anzuvertrauen, was ſie er⸗ horcht hatte. a ab ſolches zu verſchaffen ſuchen, indem ſie ihr ein⸗ ziges Beſitzſtück, ihre Uhr, verſetzte. Längere Zeit wanderte ſie durch die Straßen von Sandborough, bevor die Gewölbe geöffnet wurden und ſie in ein Pfandleihgeſchäft gehen konnte. Schüchtern trat ſie ein und fragte, in⸗ dem ſie die Uhr hinwies, was ſie wohl für dieſelbe bekommen könne. „Fünfunddreißig Schillinge!“ erwiderte der Pfandverleiher, das winzige, aber äußerſt koſtbare Schmuckſtück mit ſcharfem Blick mu⸗ ſternd. „So geben Sie mir den Betrag!“ ſprach Varna, ihre Enttäuſchung mit dem Troſt nie⸗ derkämpfend, daß es ja in ihre Hand gegeben ſei, das ihr ſo liebe Andenken in den nächſten Tagen ſchon wieder einzulöſen. „Auf welchen Namen ſoll ich die Uhr ein⸗ tragen?“ „Auf den Namen Smith,— Marie Smith!“ ſtammelte Varna, und mit erglühendem Ge⸗ ſicht nahm ſie das Geld und den Leihſchein in Empfang und verließ dann haſtig das Geſchäft, um ſo raſch als möglich nach dem Bahnhof zu gelangen, wo ſie eine Fahrkarte letzter Klaſſe nach Mithley löſte. Der Zug ſtand eb bereit; ſie kam gerade zur rechten Zeit, dicht vor Ab⸗ gang desſelben. Das Kupee, in welches der Schaffner ſie einſteigen ließ, war ſehr voll, und ſie drückte ſich in die verborgenſte Ecke, weil ſie bis zum letzten Augenblick fürchtete, daß Leward Hulme, Frau Herryot oder Zelie auf der Bildfläche erſcheinen und ihre Abreiſe ver⸗ hindern könnten. Erſt als der Zug ſich 8 in einem d Bewegung ſetzte, ſank ſie mit rlei de 37. Kapitel. Ei S ch u In Grange ging inzwiſchen alles ſeinen gewohnten Gang. Niemand dachte vor neun Uhr daran, Varnas Zimmer zu betreten und ſo kam es, daß Ledward den alten Beſitz ver⸗ ließ, ohne daß er oder ſonſt jemand eine Ah⸗ nung davon hatte, daß die Gefangene, von deren Feſthaltung ſoviel für das intrigante Glücksjägerpaar abhing, über Nacht geflüchtet und bereits außerhalb ihres Bereichs war. So gab Ledward auch auf die übrigen Paſſa⸗ giere während ſeiner kurzen Reiſe wenig acht. Er war von Grange direkt nach Withley gefahren, wo er zehn Minuten nach Varna eintraf, die ſich bereits in einem Kupee des Perſonenzuges befand, während Ledward, den einige Minuten ſpäter abfahrenden Eilzug benutzte, den er knapp noch erreichte. Varna hatte, ihrer geringen Barmittel eingedenk, für ſich ein Billet untergeordneter Klaſſe ver langt, welche der Eilzug nicht führte, und war ſo ſehr naturgemäß in den Perſonenzug ge⸗ langt, der ſelbſtverſtändlich viel ſpäter ſein Ziel erreichen mußte. Aber dennoch war das zu ihrem Glück. Das ſollte ſie erkennen. Als der Eilzug ſich in Bewegung ſetzte, ſchaute ſie, ohne es ſelbſt recht zu wiſſen, zum Fenſter ihres Kupees hinaus, um plötzlich mit einem halben Schrei zurückzuprallen. An dem Fenſter eines Waggons erſter Klaſſe hatte ſie deutlich Ledward erblickt, der, in einer Zeitung ver⸗ tieft, ſie jedoch nicht geſehen haben konnte. Gerechtigkeit dem Handwerk! Es iſt leider eine nicht wegzuleugnende Ta:⸗ ſache, daß in weiten Kreiſen ein gewiſſes Miß⸗ trauen gegenüber dem Handwerk beſteht, welches ſich gerade in dieſen angeſpannten Kriſenzeiten zu ernſthaſter Gefahr für die ganze Volkswirt⸗ ſchaft auswachſen kann. Zweck dieſer Zeilen ſoll es nun ſein, dieſer Erſcheinung nachzuſpüren ſowie die Lebens- und Arbeitsverhältniſſe des Handwerks zu unterſu— chen, und Aufklärungen zu ſchaffen. Ein kurzer Rückblick auf die allgemeine Wirtſchaftsentwick— lung erſcheint hierzu erforderlich. 5 * Seit vielen Jahren und ſchon lange vor dem Weltkrieg galt es als ſelbſtverſtändlich, ja ſogar als notwendig, daß ſich die einzelnen Berufe und Stände zuſammenſchloſſen, um gemeinſam die Bedingungen feſtzuſtellen, unter denen ihre Arbeit getätigt, bzw. ihre Arbeitskraft bezahlt wurde. Vorbildlich hierin waren die Rechtsanwälte und Notare, deren Tätigkeit und Gebühren von ſtaatlichen Kammern geregelt und feſtgeſetzt ſind, die auch widerſpruchslos von der Allgemeinheit hingenommen werden; letztere unterliegen ſogar der ſofortigen gerichtlichen Beitreibung, ſodaß alſo dieſe Berufe weiteſtgehenden ſtaatlichen Schutz genießen und Verluſte an Gebühren faſt vollſtändig ausgeſchloſſen ſind. Die Notare ge— nießen außerdem noch die geſetzliche Altersver— ſorgung. Der Aerzteſtand hat ſeine geſetzliche Vertre— tung in der Aerztekammer, die jedoch nur die Arbeitsbedingungen regelt, bezüglich der Ge— bühren jedoch leinen Staatsſchutz gewährleiſtet. Um dieſe Lücke auszufüllen, wurde der große Leipziger Verband gegründet, der wirkungsvoll die wirtſchaftlichen Belange einſchließlich Alters— verſorgung regelt und ſchützt. Handel und Induſtrie ſind gleichfalls durch Kammern geſetzlich vertreten, doch mußten auch dieſe Stände zur Regelung des Verkaufs da— rüber hinaus noch Verbände, Kartelle und Syndikate bilden. Beamte und Arbeiter haben ſich zu machtvol— len Gewerkſchaften und Verbänden zuſammen— geſchloſſen, die durch die Geſetzgebung weitgehen— den Arbeits- und Lohnſchutz ſich errungen haben. Beide Berufsgruppen ſind vor Krankheits- ſo— wie Arbeitsloſigteit geſchützt und haben Alters— verſorgung durch Penſionen und Zwangsver— ſicherungen; die Arbeiter außerdem noch gegen Unfall und Invalidität. Alſo auch weitgehenden staatlichen Schutz. Wie ſieht es nun in dieſer Hinſicht beim ſelbſt— ſtändigen Handwerk aus? Neidlos erkenn: das Handwerk die Errungenſchaſten der anderen Be— rufe an, doch darf es in allen Sparten volle Gleichberechtigung verlangen; der Handwerker als bedeutender ſtaatserhaltender und kultureller 2055 Faktor kann ſeinen Platz an der Wirtſchaftsſonne mit allergrößtem Recht beanſpruchen. Der Hand— werker blieb im Verfolg der Zeitläufte leider nicht mehr die frohe Kampfnatur wie im Mit— telalter. Erſt durch jahrzehntelanges Ringen ge— lang es ihm, gegen Ende des vorigen Jahrhun— derts ſeine geſetzliche Vertretung durch die Handwerkskammern zu erreichen, die ihm eine geſunde Grundlage für den Aufbau gewährlei— ſten. Der Weltkrieg und die Nachkriegszeit ſchlu⸗ gen dem an ſich kapitalſchwachen Handwerkerſtand ſchwerſte Wunden und brachten nachhaltige Rück— ſchläge, die er nur durch dieſen Zuſammenſchluß überwinden konnte. „Dem Handwerk fehlt jeder geſetzliche oder ſyndizierte Preisſchutz, es hat keine geſetz⸗ lichen Kranken-, Invaliditäts-, Arbeitsloſen⸗ und Altersverſicherung.“ In all' dieſen überaus wichtigen Lebensbedin— gungen iſt das Handwerk ganz auf ſich allein an— gewieſen; der Staat bekümmert ſich nicht darum, es muß ſich deshalb ſelbſt helfen. Stark geſchwächt wurde das Handwerk noch durch folgende Faktoren: 1. Durch die Einführung handwerklicher Be— triebe in den Kommunen. 2. Durch die außerordentlich erſchwerend wir— kende Sozial- und Steuergeſetzgebung. 3. Durch die raſch fortſchreitende und ratio— nelle Fabrikations- und Bauwirtſchaft, die manchen noch vor wenigen Jahren gul gehen— den Handwerkszweig faſt zum Erliegen brachten, Z. B. Zimmer-, Schloſſer-, Stein⸗ metz⸗ und Bildhauerhandwerk. Durch die gerade im Handwerk ſich verhee— rend auswirkende Wirtſchaſtskriſe. Durch die Schwarzarbeit der Doppelverdie— ner und des Arbeitsloſenheeres. Die Tätigkeit der Handwerkskammern iſt des— halb darauf gerichtet, alle dieſe Mängel zu behe— ben, ſowie die Arbeits- und Lebensbedingungen des Handwerks zu ſtützen und zu fördern, um dieſes wieder zu einem kraftvollen und geſunden Glied dem Wirtſchaftskörper einzufügen. Trotz aller fabrikmäßigen Maſſenherſtellung iſt und bleibt das gute Handwerkserzeugnis für alle Zeiten ein unentbehrlicher Kulturfaltor. Dieſe unumſtößliche Tatſache wird Jeder an ſich faſt täglich erleben; man braucht die handwerkliche Arbeit in allen Sparten der Wirtſchaft. Aus dieſer klaren Erkenntnis ſchöpft das Handwerk die Kraft, um trotz allerſchwierigſter Zeit ſich mutvoll und ſelbſtbewußt zu behaupten, ſich den rationellen Arbeitsgang anzueignen und durch engen Zuſammenſchluß ſich gemeinſam zur Gel⸗ tung zu bringen. Wer will es dem Handwerker deshalb ver— denken, wenn er bei Vergebung größerer öfſent licher Arbeiten ſich mit ſeinen Innungskollegen zuſammenſetzt, um die oft ſehr ſchwierigen Kal kulationen unter Verückſichtigung aller Faktoren feſtzuſetzen und damit einer ſinnloſen Unterbie— tung vorzubeugen? In den letzten Jahren haben wir doch gerade genug Faue hier in Worms er⸗ lebt, wie ehedem große und gut fundierte Hand— werksbetriebe ſich hauptſächlich durch Unterbie⸗ tungen ſehr zum Nachteil der Allgemeinheit rui⸗ niert haben. Was nützt denn ein zu billiger Preis, wenn eine gute Arbeit nicht dafür ausgeführt werden kann? Auch der Beſteller iſt nachher immer der Geſchädigte. Die Bäume wachſen dem Handwer— ker nicht in den Himmel, dafür ſorgt ſchon die fachliche Nachprüfung der Angebote. Auswüchſe können auch hierbei— wie überall vorkom⸗ men, doch werden ſolche von der Handwerkskam mer ſchnellſtens unterbunden. Angebot und Nachfrage wirken ſtets regulierend. Sehr bedauerlich iſt es, und wenig Sachkennt nis verrät es deshalb, wenn ernſthaſte Politiker von diktatoriſcher Preisbildung durch die In nungen ſprechen, und hiermit einen außerordent— lich ſchweren Vorwurf gegenüber dem ſchwei ringenden und gewiß nicht auf Roſen gebetteten Handwerk erheben. Letzteres mag jedoch hieraus erkennen, wie ſtark die Oeffentlichkeit ſein Wir ken unter die Lupe nimmt und Auswüchſe ſo gleich und ſehr mit Unrecht verallgemeinert. Ein weſentlicher Fortſchritt für die Preisbil bung bedeutet die reſtloſe Einführung der au geſetzlicher Grundlage beruhenden„Reichs ver dingungsordnung“, die das Vergebungs weſen regelt und außerdem die Behörden an weiſt, einen angemeſſenen Preis den Handwerkern zuzubilligen. Sehr zu hoffen und zu wünſchen wäre es, wenn ſich dieſe R. V. O überall ſchnell einbürgert, da hierdurch ein geſun der Boden für die Fortentwicklung des Hand werks gegeben wird. Oft hört man folgenden Einwand: Ja, de Handwerker, dem ich einen Auftrag erteilte, iſt zu umſtändlich und damit zu teuer. Zuerſt kommt er ohne ſein Handwerkszeug und ſchaut ſich die Arbeit einmal an; dann erſt geht er wieder in ſeine Werkſtatt und holt ſich dbieſes, um alsdann nach Anſicht des Auftraggebers mit zu viel Geſellen und Lehrlingen die Arbeit zu tätigen und dadurch zu verteuern. Wie ſteht es nun mit dieſem Vorwurf und dieſer weitverbreiteten Anſicht, die für das ſolide Handwerk außerordentlich ſchädigend wirkt? 0 ier tragen ſehr oft beide Teile die Schuld. er Auftraggeber ſoll ſogleich möglichſt genau angeben, welche Arbeiten er gemacht haben will, damit der Handwerker ſogleich Art und Umfang überſehen kaun und das entſprechende Handwerks— gerät nebſt Gehilfen mitbringen kann. Hat jedoch der Auftraggeber dies verſäumt, was wohl ſehr oft vorkommen wird, ſo möge der Handwerker ſich bei der Veſtellung über die Ar— beit des Näheren erkundigen, damit er ſich ſo— gleich eutſprechend richten kann, und Leerläuſe vermieden werden. Der Handmerker möge ſtets bedenken, daß der Auftraggeber meiſt ein ſehr feines Empfinden dafür hat, wenn die aufge— wendete Arbeitszeit nicht im richtigen Verhält— nis mit der geleiſteten Arbeit ſteht, und er ſich dadurch leicht für übervorteilt anſieht. Der kluge Handwerker tut gut daran, ſich auf dieſe Tat— ſache einzuſtellen und bei kleineren Arbeiten ſeine Rechnung entſprechend niedrig zu ſtellen, auch wenn ſeine eigene Arbeitskraft hierbei nicht ganz bezahlt wird; er macht dadurch für ſich die beſte Reklame. Verſtimmungen werden vermieden; ungerechte Vorurteile werden beſeitigt. *. Das Handwerk liegt in ſtarken Nöten und kämpft mit außerordentlichen Schwierigkeiten; die Reichs⸗Handwerkerwoche bietet der Allgemeinheit die Gelegenheit, ſich mit dem ganzen Weſen des Handwerkerſtandes näher vertraut zu machen. Das Handwerk will nicht mehr das Stiefkind der Wirtſchaſt ſein, ſondern ſeinen Platz als allzeit ſtaatserhaltendes und kulturerzeugendes Mitglied der Geſellſchaft kraftvoll behaupten und ſeſtigen, ſowie darüber hinaus neue Gebiete zielbewußt erobern. Die Führer des Handwerks erkennen klar dieſe hochgeſteckten Ziele, aber auch ſowohl die Stärken wie die Schwächen des Standes; tte ſind fort— dauernd beſtrebt, durch Ausbildung des gewerb— lichen Schulweſens, durch Geſellen- und Meiſter— kurſe, Vorträge, Ausſtellungen, Beſichtigungen uſw. für eine fortſchrittliche Weiterbildung der Handwerker zu ſorgen. H 5 D Empfehle meine neueste Dellleder-Reimigungs- U. Desiatehtions⸗ Anlage mit elektn. Beteleb. drüögte, modernste u. vonommenste Mesehine ler ganzen Umgebung.— felnigungstage: Dienstag und Freltag.— Großes Lager in Imlelts in allen farben.— Boltedern und Daunen.— umiulten bel abnahme von Inietis oller Federn kostenlos.— ahnolung oder Zusteſſung hostenlos. S. Brückmann, Für Tilgung sämtlicher Maden, Motten u. Würmer Wird garantiert.— Die Federn werden wie neu! 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Mit immer mehr ſich ſteigernder Kühnheit gehen die Banditen bei ihren Raubzügen vor, und immer weniger nehmen ſie dabei Rückſicht auf Menſchenleben Bezeichnend für die derzei— tige Situation iſt ein Erlaß. den die Oberpoſt, direktion Hamburg herausgegeben hat. Danach entfällt vorläufig wegen der zunehmenden Ge— fahr von Raubüberfällen die Mitnahme von Geldern und Wertſendungen durch die Landkraft poſten bei Fahrten in der Dunkelheit. Die Ein— lieferungsmöglichkeit bei den Poſtſtellen in klei— nen Landorten erfährt dadurch zwar gewiſſe Einſchränkungen, die Maßnahme iſt aber, wie die Oberpoſtdirektion erklärt, durch die Zeitumſtände geboten und muß vorübergehend von der Oef fentlichkeit in Kauf n genommen werden. Wenn nicht mit allerſchärfſten Maßnahmen gegen dieſe Ueberfall-Serien eingeſchritten wird, kannt es gar nicht mehr lange dauern, daß ähnlich wie in Amerika auch der kleinſte Geldtransport nur unter ſchwerer Bedeckung bis an die bewaffneter Sicherheitsleute durchgeführt r den kann. Es wird dann weiter ſo kommen, daß ſich die Verbrecher ebenfalls in der„nötigen“ Weiſe vorſehen, um dieſe Sicherheiswache über winden zu lönnen. Die deutſchen Rundfunkanſager Dr. Laven und Dr. Ernſt ver⸗ folgen aufmerkſam den Kampf. Der Fußball⸗Länderkampf Deutſchland⸗Frankreich war SFunlabilder uom Länderkamſif Fianhꝛꝛeieſi. Jeiulochland Kampfſzene im Stadion Colombes. für uns eine große Enttäu⸗ ſchung, da allen Annahmen entgegen die Deutſchen ſich 0˙1 geſchlagen geben mußten. Handwerkern Reichskanzler Dr. Brü⸗ elt heute vor den Obermeiſtern der Ber— verker eine Rede, in der er u. a. ſagte: ierung ſteht auf dem Standpunkt, gern immer wie— de, daß die die Dauer untragbar 17. März t»Reviſion der herantreten, wenn es ge— Ha in Ordnung zu „muß eine offene erden. Es iſt nicht ich populär zu machen, zu tragen. te keine Reparationen mehr r zu genau ſo ſchwer— gezwungen, wie jetzt. in Zeiten der Hochkon— den ſchweren Fehler gemacht, viel Geld Hand zu ſtecken, die mit dieſen Mitteln k anmäßige Wirtſchaft betrieben hat. Oberſtes Geſetz für die Zukunft iſt daher mehr Planmäßigkeit in der öffentlichen Wirt— ſchaft. Nur ſo wird es möglich, daß künſtig eine ſtärkere Menge öffentlicher Aufträge der Wirt— ſchaſt zur Verfügung ſtehen kann. Gerade die Küummunen haben weit über ihre Verhältuiſſe gelebt. Man verkennt, daß in der heutigen Zeit ein Oberbürger— meiſter ſich nicht durch glünzende Bauten der Nachwelt überliefern kann. Man mußt damit aufhören, aus einem Teil der Be— völkerung Steuern herauszupreſſen, um damit öffntliche Betriebe ins Leben zu rufen, die denen Konkurrenz machen, die ſie eigentlich bezahlt haben. Das führt hart an die Grenze deſſen, was man noch als moraliſch bezeichnen kann. (Endlich ein offenes Wort aus berufenem Munde über die Mißwirtſchaft in den Kommu— nen! Die Red.) Cokales Einſtellung von Reichsbahn ⸗Zivilſupernume— raren. Bei der Reichsbahndirektion Mainz wer— den im Frühjahr dieſes Jahres Reichsbahn— Zivilſupernumerare(Dienſtanfänger für den ge— holenen mittleren nichttechniſchen Dienſt, der ſich auf den Abſerligungs-, Bahnhoſs- und Bü⸗ rodienſt erſtreckt) in beſchränkter Zahl eingeſtellt. Beim Eintritt als Zivilſupernumerar müſſen die Bewerber mindeſtens 17 Jahre alt ſein und dürfen das 25. Lebensjahr nicht überſchritten har ben. Erforderlich iſt mindeſtens das Zeugnis der Verſetzung in die oberſte Klaſſe(Oberprima) ei⸗ ner öffentlichen höheren neunſtufigen Lehran— ſtalt. Außerdem müſſen die Bewerber den zu ſtellenden Anforderungen hinſichtlich der körper— lichen Tauglichkeit entſprechen, insbeſondere das vorgeſchriebene Seh-, Hör- und Farbenunterſchei— dungsvermögen beſitzen. Bewerbungsgeſuche, de— nen eine ſelbſtverfaßte und ſelbſtgeſchriebene Darſtellung des Lebenslaufs und eine beglau— bigte Abſchrift des erforderlichen Zeugniſſes bei— zußigen ſind, werden von der Reichsbahndirek— tion Mainz bis einſchließlich 28. März dieſes Jahres entgegengenommen. 10,77 Milliarden Spareinlagen. Ende Januar 1931 beliefen ſich die Spareinlagen bei den deutſchen Sparkaſſen auf 10,767.07 Nillionen Rm. gegen 10,401,63 Milliarden Rm. Ende Dezember 1930(berichtigte Zahl.) Der Berichtsmonat weiſt mithin eine Zu— nahme von 365,44 Millionen Rm. gegen 137,98 Millionen Rm. im Dezember 1930 auf. Die Bereinigung der Gundbücher. Am 31. die Stellung der Anträge auf Eintragung der Auſwertung in das Grundbuch und auf Eintragung einer Hypothek oder Grundſchuld an der dem Eigen⸗ tümer vorbehaltenen Nangſtelle. Es iſt drin gend erforderlich, daß die Oeffentlichkeit von dem bevorſtehenden Friſtablauf und die ſich für die Beteiligten daraus ergebenden Folgen tochter telt uwe Kontinent ſteigt jetzt der Druck ſtärker an, während über dem Golſſtron mäßiger Druckfall vorherrſcht. ES wird alſo das Hochdruückgebiet ſich ſüdoſtwärts vorlagern und bamit ein Lufttransport aus etwas ſüdlicheren Gegenden nach Mitteleuropa kommen, Die Herrſchaft des Hochdruückgebietes bleibt vorläufig echalten Heiter, trocken, wärmer noch ſtellenweiſe leichter Nachtfroſt, öſtliche, etwas nach Süd dre⸗ hende Winde.— Bei weiterer Erwärmung Fortbeſtand des Hochbruckwettens. L