„75 Jahre alt iſt am morgigen Sams⸗— tag, den 28. März, Herr Gaſtwirt Andreas Stumpf 3. Noch ziemlich rüſtig und ſich guter Geſundheit freuend, kann Herr Stumpf ſeinen Ge— burtstag begehen. Welcher Liebe und Hoch ichtung ſich Herr Stumpf erfreut, geht am beſten aus fol⸗ genden Zeilen hervor. 10 Jahre war er im Auf⸗ ſichtsrat und 25 Jahre Direktor des hieſigen Credit— vereins. In den Vorkriegsjahren wählten ihn ſeine Mitbürger in den Gemeinderat, dem er 12 Jahre angehörte, wie auch dem Schulvorſtand. Herr Stumpf zählt auch noch zu den wenigen, die die Marianiſche Jünglings⸗Sodalität und die Freiwillige Feuerwehr haben gründen helfen. Im Jahre 1886 eröffnete er in der Waſſerſtraße das Gaſthaus„Zum Freiſchütz und erbaute im Jahre 1888 den erſten großen Parterre⸗Saal. Möge es dem greiſen Ge— burtstagskind vergönnt ſein, noch einen recht langen Lebensabend zu verbringen im Kreiſe ſeiner Lieben und ſich noch ferner guter Geſundheit erfreuen nach ſeinem arbeitsreichen und arbeitsfreudigen Lebens— wandel. *Mlilitärrentenzahlung. Die Mili⸗ ärrenten für den Monat April gelangen bereits am Samstag, den 28. ds. Mts. am Poſtſchalter gegen Vorlage der Jahresbeſcheinigung zur Auszahlung. * gänger⸗Einheit. Der Verein beteiligt ſich morgen Samstag an der Beerdigung des ver— ſtorbenen Mitgliedes Herrn Oberbahnhofsvorſteher Anton Landwehr in Käfertal. Abfahrt 3,12 Uhr. Kein Sänger fehle. Peſucht den Mannheimer Tierpatk im Käfertäler Wald! Wer kennt nicht die Schönheiten des Mann— heim⸗Käfertäler Waldes mit ſeinen wundervoll an- gelegten Spazier- und Radfahrwegen. Er war bis jetzt ſchon das beliebte Ausflugs- ziel vieler aus Stadt und Land, die nicht zuletzt durch die Gründung des Mannheimer Tierparks am „Karlſtern“ an Zahl ſtändig zunehmen. Einem großen Bedürfnis für Mannheim— Ludwigshafen, ja für ganz Unterbaden, Heſſen u. Pfalz hat die Errichtung des Tierparks im Käfer⸗ täler Wald Rechnung getragen. An Pfingſten 1930 wurde der Mannheimer Tierpark am Karlſtern durch den bislang am Karlsruher Tiergarten tätig ge— weſenen Herrn Guſtav Moog gegründet und eröff— net. Der Anfang beſtand allerdings aus einer ſehr beſcheidenen Aufmachung nach dem Motto: Langſam aber ſicher. Der überaus große Zuſpruch aus allen Kreiſen der Bevölkerung ließ ein wirkliches Intereſſe an dem Tierparkgedanken erkennen und erforderte eine alsbaldige Vergrößerung der Anlage, die mit— unter alle Beſucher, die zu Tauſenden auf einmal herbeiſtrömten, nicht mehr faſſen konnte. Der Mannheimer Tierpark umfaſt heute ein umfangreiches Gelände, auf welchem in ſinnreicher Anordnung geräumige, mit ſchattenſpendenden Bäumen beſtandenen Gehege für die verſchiedenen Wildtiere eingerichtet ſind. Eine künſtliche Weiheranlage be— herbergt zahlreiches Wild und Zierwaſſergeflügel ſeltenſter Arten. Als neueſte Sehenswürdigkeit wurde ein ſogenanntes„Bärenpanorama“ nach„Hagen beck'ſchem Syſtem“ fertiggeſtellt. Es iſt dieſes die modernſte Haltung von Raubtieren aller Art, die ſich in einer künſtlichen Felſenſchlucht, die ohne Gitterwerk nur durch einen breiten Graben vom Publikum getrennt, frei ihren Lebensgewohnheiten entſprechend, bewegen können. Der Mannheimer Tierpark hält in dieſer Anlage Braun- und Eis— bären die durch tollpatſchige Spiele den Beſchauer ergötzen. Eine Anzahl große und kleine Säugetiere Raub⸗-, Hühner-, Storch-, Kranich und Kleinvögel verſchiedener Arten bevölkern noch andere Käfig- u. Gehege⸗Anlagen. Selbſtverſtändlich fehlen aber auch die Affen nicht, wäre doch ein Tierpark ohne Affen— eine Suppe ohne Salz! Eine ausgelaſſene Geſellſchaft munterer Javaner-Affen ſind zu immer tollen Streichen aufgelegt und wiſſen das große u kleine Publikum durch ihr beluſtigendes Treiben zu jeder Tageszeit zu erfreuen. Alles in Allem bleibt ein Spaziergang durch den Käfertäler Wald mit dem Beſuch des Mann— heimer Tierpark am Karlſtern ein unauslöſchliches Erlebnis für Jung und Alt. Der Eintrittspreis beträgt für Erwachſene 20 und für Kinder 10 Pfg. Dem bei derartigen Ausflügen ſich faſt immer bemerkbar machenden lächerlichen Schatten im Magen und der faſt tropiſchen Trockenheit im Halſe kann man im Tierparkreſtaurant„Karlſtern“, das mit ſeinen großen c. 2000 Sitzplätze faſſenden ſchattigen Garten, geräumigen Teraſſen und Lokallitäten zum Verweilen einlädt, Herr werden. Von Mannheim⸗Käfertal, das mit der Straßen⸗ bahn OcG., Straßenbahnlinien 6 und 10 u. von Mannheim-Waldhof das mit der Straßenbahnlinie 3 bequem erreicht wird, führen herrliche Spazier— wege in kurzer Zeit zum Tierpark. Bemerkenswert iſt noch, daß auf beiden Hauptzufahrtsſtraßen über Käfertal und Waldhof jeglicher Kraftfahrzeug-Ver⸗ kehr direkt bis zum Tierpark erlaubt iſt. ——Ü————— Geſchäftliches. „Unter Beweis geſtellt“. Das in ganz Süddeutſchland bekannte Schuhwarenhaus Altſchüler, welches bekanntlich auch in Mannheim R 1,2/ am Markt, P 7, 20, Mittelſtraße 53, Schwetzinger⸗ ſtraße 48, Neckarau, Rheingoldſtraße Verkaufsſtellen 8 00 r 75 3 allerneueste Farben, elegante Paßformen, dabei enorm billig Mk. 20. 25.— 30. 36. 50. 58. 68. 75. Stein Mannheim L 1, 2 45. 95.— 40. 85. n e Eckhaus Breitestrage unterhält, hat zum Oſtergeſchäft das Wort geprägt: Altſchüler beweiſt, daß auch billige Schuhe gut, modern und haltbar ſind. Eine ſolche Behauptung aufzuſtellen, iſt nicht ſchwer, den Beweis hierfür anzutreten iſt ſehr ſchwer. Wer nun aber die Auslagen in den Schaufenſtern dieſes Schuhwaren hauſes betrachtet und die neueſten Frühjahrsmodelle dort ausgeſtellt ſieht, vor allen Dingen aber auch von der Güte u. Beſchaffenheit der Schuhwaren etwas verſteht u. daun hiermit die wirklich äußerſt günſtigen Preiſe vergleicht, der wird zu dem Reſultat kommen, daß dem Schuhwarenhaus Altſchüler der Beweis tat— ſächlich geglückt iſt. Darum ſollte keiner verſäumen, die zur neuen Oſterbekleidung erforderlichen neuen Schuhe bei Altſchüler zu kaufen, um ſich die Vorteile der Güte, Neuheit der Modelle und Haltbarkeit, in Sonder— heit aber die Preiswürdigkeit—— nein die Bil— ligkeit zu Nutze zu machen. 9 4 4* Die Vereinbank Weinheim gibt folgenden Geſchäftsbericht bekannt: Die Zahl der Mitglieder iſt am Jahresſchluß 1930 mit 2689(2687) nahezu unverändert ge— blieben, während die Haftſumme von 2.878 auf 2.907 Mill. RM. anſtieg. Der Geſamtunmſatz iſt allerdings iufolge der ſchwierigen Wirtſchaftsver— hältniſſe von 68.933 auf 61.772 Mill. RM. zu- rückgegangen und auch der Reingewinn ſank von 70 292 auf 52302 RM. Der Generalverſamm- lung am 28. März wird hieraus eine Dividende von 8 gegen 10 Proz. i. P. vorgeſchlagen. Auf die alten Geſchäftsanteile wurde eine 8. Ausſchüt— tung in Höhe von insgeſamt 4000(8000) RM. vorgenommen, 3 740(11640) RM. gehen an die Reſerve. 7000(8570) RM. an die Spezialreſerve, 1113(3918) RM. verbleiben zum Vortrag. Spareinlagen ſind v. 1775 063 auf 1886 650 RM., Geſchäftsanteile von 512824 auf 559 932 RM. angewachſen. Dagegen konnten die Bank— ſchulden von 88373 auf 228 RM. herabgemindert werden. Kontokorrenteinlagen 352014(395 693), andererſeits Kaſſe 27681(26 476), Bankguthaben 30102(21642), eigene Wertpapiere 42 870 (32 830), Wechſel 171778(203 947), Vorſchüſſe 693482(629 356), Schuldner 1892 260 (1912588) RM. Rückſtändige Zinſen auf 17393 (9393) RM. erhöht. In dem Bericht, der die allgemeinen wirt— ſchaftlichen Verhältniſſe beleuchtet, wird beſonders Klage darüber geführt, daß das Bankgewerbe in ſehr ſtarkem Ausmaß mit Steuern belaſtet iſt. Für 1930 wurden an Reichs- und Gemeindeſteuern 25 305 RM. ausgegeben. Für die alten Einlagen und Spareinlagen wurden 1930 weitere 2½ Proz. ausgeſchüttet. Insgeſamt ſind bisher 231526 RM. Auſwerkungsgutſchriften erfolgt, womit die Genoſſenſchaft an erſter Stelle der bad. Kreditge— noſſenſchaften ſtehen dürfte. 0 ſinden unter dieſer Rubrik Aufnahme, müſſen a aber kürzeſt abgefaßt ſein. T.⸗G-Sport. Sonntag gehen die Leichtathleten und Fuß⸗ baller nach Lützelſachſen. Der nach dorten verlegte Waldlauf wird ein Maſſenlauf werden. Ungefähr 400 Sportler werden am Start erſcheinen. Unſere Fußballer, Jugend und komb. Elf darf die Päſſe nicht vergeſſen. Die Abfahrt iſt punkt 8 Uhr und geht vom„Grünen Laub“ ab. Alſo für Sonntag heißt die Parole: Leichtathleten und Fußballer heraus! Nochmals, Abfahrt 8 Uhr. Filmſchau Eddie Polo in Geheimpoliziſten, Madame Lu und Billy in Hollywood. 5 Ein ganz hervorragendes Senſations⸗Aben⸗ e teuerprogramm zeigt man heute Freitag im Cefipa Ein ſolches hat man ſchon lange nicht mehr in Viernheim geſehen. Es iſt ein Programm zuſtande gekommen, das wirklich alle Erwartungen über— treffen wird. So zeigt man nach langem wieder einmal Eddie Polo kin ſeinem neueſten Abenteuer— filmwerk in 6 ſenſationellen Akten. Im 2. Teil zeigt man einen Großfilm„Madame Lu“. Aus der Sprechſtunde einer Frau für diskrete Angele— geuheiten. Ein Film für Alle, lehrreich und hoch— intereſſant in 7 ſpannenden Akten. Ein Luſtſpiel- Schlager„Billy in Hollywood“ iſt ein Schuß aus der neueſten Lachkanone. Allem in Allem. Heute iſt ein Programm zu ſehen, in dem es an Senſa— tionen, Abenteuer, Tempo und Spannung nicht fehlen wird. Als ein großer und billiger Tag für alle Filmfreunde. 1. Platz 50 /. Erwerbsloſe 15 Platz 40„ M. T. Filmpalaſt. Dieſe Woche Eintritt 40 Pfg. Ein Althoff— Film. Der Name Kaczmarek klingt an und für ſich ſchon ſo ungemein luſtig und ſeltſam, daß man bei ſeinem Ausſprechen nicht ohne Grund auf den Gedanken kommt, daß damit eine ganz ulkige An- gelegenheit verbunden ſein muß. Dem iſt in der Tat ſo; denn dieſer gute Kaczmarek iſt der Held einer ausgelaſſenen Film-Satire, die der routinierte Regiſſeur Carl Wilhelm für das Filmhaus Bruck mann gedreht hat.— Erinnerungen an vergangene Soldatendienſt-⸗Zeit werden bei jedem wachgerufen. Die tolpatſchigen Streiche dieſes ſeltſamen Rekruten gemahnen an die Tage, an denen wir ſelbſt vor dem geſtrengen Herrn Unteroffizier zitterten und mit ängſtlichen Augen auf die Mutter der Kompag— nie, den Herrn Feldwebel, ſchielten.— Wenn nun ein Schauſpieler⸗Enſemble wie Paul Heidemann, Ernſt Verebes, Jacob Tiedtke, Siegfried Arno, Hanni Weiße, Mary Kid, die anderen Typen des heiteren Film darſtellen, ſo kann man ſich an den zehn Fingern abzählen, daß eine Film-Geſchichte voll der komiſchſten und tollſten Situationen ent- ſtehen muß. Soldatenleben das heißt luſtig ſein! So manche bittere Stunde, die die meiſten unter uns mitmachen mußten, wird verklärt durch die Er— innerung an auch manche ſchöne und luſtige Stunde, die das Leben im bunten Rock mit ſich brachte. Dieſe Woche für 40% ins U. T. Nur für Herren welche Wert auf elegante Garderobe legen, 4 bietet ſich Gelegenheit, in der Bekleidungs Etage Ringel nur Planken, 0 3, 40, 1 Treppe 1 kein Laden, mit wirklich gutſitzender mod. 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Erſcheinen iſt Ehrenſache, ie Leitung. Lokaltermin im Mord prozeß Bauer e Im Lainzer Tiergarten, an der Stelle, wo Guſtav Bauer ſeine Zuſammenkünfte mit Aliee Decker hatte: Der Angeklagte Bauer(&) und die Gerichtsſachverſtändigen. Nach wie vor leugnet der Juwelenhändler Guſtav Bauer, der vor den Wiener Geſchworenen unter der Anklage des Mordes an ſeiner Freun⸗ din Aliee Decker ſteht, jede Schuld. n Vereins⸗ Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit⸗ glieder u. Generalverſammlungen u. Singſtunden G.⸗V.„Sängerbund“. Freitag Abend halb 9 Uhr für 1. Tenor und 1. Baß, um halb 9 Uhr 2. Tenor und 2. Baß. Kein Sänger darf fehlen. Der Präſident. G.-⸗V.„Flora“. Freitag Abend 7 Uhr Singſtunde für 1. Tenor und 1. Baß 8 ¼ Uhr 2. Tenor und 2. Baß. Kein Sänger darf fehlen. Chriſtl. Gewerkſchaftskartell. Heute Freitag Abend 8 Ahr im„Löwen“ letzter Vortrag mit Film. Um vollzähligrs Erſcheinen bittet Der Vorſtand. NB. Um halb 8 Uhr kommt der Kartellvorſtand zuſammen. Turnerbund. Freitag abend 9 Uhr Verſammlung ſämtlicher Hand⸗ und Fauſtballſpieler. Da in allernächſter Zeit die Sommerſpiele beginnen, iſt vollzähliges Erſcheinen notwendig. Der Spielwart. Geſangverein„Liederkrauz“. Samstag abend 8 Uhr Singſtunde. In Anbetracht des bevor- ſtehenden Wertungsſingen iſt es Ehrenſache dem Dirigenten gegenüber, daß kein Sänger die Sing- ſtunden verſäumt.— Sonntag vorm. 10 Uhr Vorſtandsſitzung im„Neuen Bahnhof“ bei Mit- glied Faltermann. Der Vorſitzende. Sünger⸗Einheit. Sonntag vorm. 11 Uhr Sing- ſtunde. Pünktliches und vollzähliges Erſcheinen erwartet Der Vorſtand. G.⸗V.„Sängertrene“. Sonntag vorm. 10 Uhr Singſtunde. Kein Sänger fehle! D. Vorſtand. Reichsbanner Schwarz⸗Rot⸗Gold. Abtlg. Schutz- ſport. Samstag Abend ¼9 Uhr Pflichtverſamm⸗ lung im Lokal Brechtel. Anſchließend Schießen. Alle Kameraden haben zu erſcheinen, da wir am Sonntag, den 29. ds. Mts. mit 2 Mannſchaften gegen Mannheim(Bad. Meiſter) antreten. Ab- fahrtszeit(mit Räder) wird in der Verſammlung bekannt gegeben. D. Sch. Reiſevereinigung der Brieftaubeuzüchter. Die Vorſtände der einzelnen Vereine werden gebeten ihre reiſenden Mitglieder bis ſpäteſtens 1 April beim 1. Vorſitzenden der R.-V. ſchriftlich zu melden, da die Weitermeldung an den Bund er- folgen muß. Der Vorſtand. Kaniuchen⸗ und Geflügelzuchtverein 1916. Sams- tag, den 28. März, abends halb 9 Uhr, findet im Lokal zum Kaiſerhof die Monatsverſammlung ſtatt. Die Mitglieder werden darauf aufmerkſam gemacht, daß in den Verſammlungen Vorträge über Kaninchen und Geflügel, über deren Zucht und Pflege ſtattfinden. Die Mitglieder werden gebeten, dieſelben reſtlos zu beſuchen. Die Vor⸗ ſtände werden erſucht,/ Stunde früher zu er- ſcheinen. Der Vorſtand. Saatkartoffeln Gelbe Induſtrie und Gdeltraut, garantiert norddeutſche Saat, prima eh 8 J. werden von morgen Famstag Früh 8 Uhr ab am Staatsbahnhof ausgegeben per Zentner 4.50 Mk. Heinr. Failitermann Moltkeſtraße 15. 0 6 8 5 Alernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) 1,50 Sonntags N täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. k. 107 ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte latt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ Viernheimer Zeitung kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim Fenner 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt rankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. 5 4 45 Die Beiſetzung Hermann Müllers wib Berlin, 26. März. Das äußere Bild der Reichshauptſtadi ſteht heute im Zeichen der Bei⸗ ſetzung Heynann Müllers. Auf allen öffentlichen Gebäuden ſind die ſchwarz-rot⸗goldenen und die ſchwarz-weißen Fahnen halbmaſt geſetzt. Vom Brandenburger Tor wehen fünf rieſige ſchwarze Fahnen. Zu der Trauerfeier auf dem Hof des ſozialdemo⸗ kratiſchen Parteihauſes hatten ſich zahlreiche Freunde Herman Müllers, alle führenden Mitglieder der Sozialdemokrati⸗ ſchen Partei Deutſchlands, die ſozialdemokrati⸗ ſchen Parlamentsfraktionen und eine Reihe füh⸗ render Sozialiſten des Auslandes eingefunden. Otto Wels widmete als Vorſitzender der Sozialdemokratiſchen Partei Deutſchlands dem toten Freunde einen letzten Gruß. Dann nahm der frühere belgiſche Außenmini⸗ ſter Emil Vandervelde das Wort. Er gab als Vertreter der Internationale der tiefen Teil— nahme Ausdruck, die die Sozialiſten aller ande— ren Länder empfänden. Nach der Feier trug die Totenwache des Reichsbanners den Sarg zum Leichenwagen. Un⸗ ter den Klängen der Trauermuſik ſetzte der Zug ſich in Bewegung. Dem Wagen folgten die An— gehörigen des Verſtorbenen, ſeine politiſchen Freunde, eine weitere große Abteilung Reichs— banner, und den Schluß bildeten die 20 Berliner Kreiſe der ſozialdemokratiſchen Partei Deutſch— lands mit etwa 20 000 Teilnehmern. Gegen 5,45 Uhr näherte ſich der Trauerzug der Reichskanzlei. Im Vorgarten des Reichskanzlerhauſes hatten ſich außer zahlreichen Mitgliedern des diplomatiſchen Korps, als Ver— treter des Reichspräſidenten Staatsſekretär Dr. Meißner, das Präſidium des Reichstags, Reichs— kanzler Dr. Brüning mit allen Mitgliedern der Reichsregierung, die preußiſche Staatsregierung ſowie die Vertreter der Länder und Mitglieder des Reichsrates und die Beamtenſchaft der Reichskanzlei eingefunden. Gegenäber hatten ſich die übrigen Mitglieder der höchſten neichshe⸗ hörden, insbeſondere das ganze Auszärtige Amt mit dem Staatsſekretär Dr. Bülow an der Spitze verſammelt. Reichskanzler Dr. Brünine legte mit tiefempfundenen Ab— ſchiedsworten im Namen der Reichsregierung einen Kranz nieder. Dem Reichskanzler folgte Staatsſekretär Dr. Meißner, der im Namen des Herrn Reichspräſidenten von Hindenburg einen Kranz niederlegte, als dritter Staatsſekretär Dr. Weismann namens des Reichsrates. Dann reih⸗ ien ſich die Vertreter des amtlichen Deutſchlands und des diplomatiſchen Korps in den Zug ein, um ihn zum Reichstag zu begleiten. Während der Vorbeifahrt des Leichenwagens vor dem Pa⸗ lais des Reichspräſidenten trat Reichs präſi⸗ dent von Hindenburg auf die Freitreppe heraus, um dem Toten entblößten Hauptes ei— nen letzten Gruß zu entbieten. Gegen 6,15 Uhr abends traf die Spitze des Trauerzuges auf dem Platz der Republik ein. TTiefbewegt gab Reichstagspräſident Löbe dem Toten Worte des Abſchiedes zum Geleit und legte im Namen des Reichstags einen Kranz mit ſchyarz⸗rot⸗goldener Schleife am Sar— ge nieder. Nach dieſem Akt hatte der offizielle Teil der Trauerkundgebung ſeinen Abſchluß er— reicht. Nationalſozialiſtiſcher Präſident im Danziger Volkstag witb. Danzig, 26. März. In der Volkstagsſitzung wurde anſtelle des zurückgetrete⸗ heutigen nen ſozialdemokratiſchen Präſidenten Gehl der nationalſozialiſtiſche Abg. von Wnuck mit 34 von 41 abgegebenen Stimmen zum Präſidenten gewählt. Sechs Stimmen fielen auf den Kom⸗ muniſten Kreft.— Vor der Abſtimmung gaben die Sozialdemokraten eine Erklärung ab, in der ſie dieſe Präſidentenwahl als eine Rechtsbeugung bezeichneten. Unter den obwaltenden Umſtänden müßten ſie es ablehnen, ihren Anſpruch als ſtärkſte Fraktion auf die Beſetzung des Präſiden⸗ tenpoſtens geltend zu machen. Sie werden ſich auch nicht an der Wahl beteiligen, um damit ihren Proteſt nachdrücklichſt Ausdruck zu ver⸗ leihen. eee f. — 8 iernheimer (Biernheimer Bürger-Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 u r, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoneen⸗Expebitionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes an een bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme eſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewa r nicht übernommen werben 48. Jahrgang Ein halbes Jahr Reichstagspauſe Ausarbeitung eines neuen großen Reformprogramms zur Feſtigung von Staat und wWirtſchaſt— Dietrich über die Bedeutung der Etatsverabſchiedung * Ein halbes Jahr Reichstagspauſe, wie ſie jetzt zur Durchführung kommt, bedeutet naturgemäß nicht auch gleichzeitig ein halbes Jahr Stillſtand der politiſchen und parlamen⸗ tariſchen Tätigkeit. Schon vor dem Kriege hat es oft mehr— monatliche Zwiſchenpauſen gegeben, die dazu beſtimmt waren, die geſetzgeberiſche Winter— und Frühjahrsarbeit des Parlaments nun auch in den Miniſterien ſelber praktiſch zur Durchführun bringen zu laſſen. Wir haben vor allem nach dem Kriege, freilich bedingt durch die Notwendigkeit, den völligen poli— tiſchen Zuſammenbruch zu liquidieren, eine geſetzgeberiſche Schnellarbeit leiſten müſſen, die naturgemäß nicht immer allen erforder- lichen Anſprüchen genügen konnte. Die Mi⸗ niſterien kamen ja garnicht mehr mit in der Fülle der vom Reichstag geſtellten Anſprüche. Man braucht ja nur an die ſich geradezu über⸗ ſtürzen de Steuergeſetzgebung zu erinnern, die mit ihren vielfältigen Aenderungen und Um— wälzungen nachgerade jegliche Ueberſicht un- möglich machte. So kann man es verſtehen, daß die Reichs⸗ regierung den Wunſch hatte, angeſichts der mit den Notverordnungen verknüpften viel⸗ fältigen und tiefeinſchneidenden Probleme, die eine geſetzgeberiſche Arbeit umfaſſen, die unter normalen VPerhältniſſen Wochen und Monate zu ihrer geſetzgeberiſchen Aufarbei⸗ tung bedingt hätten, und im Hinblick auf die Fragen, die mit der Verabſchiedung des Etats ſowie des Oſthilfegeſetzes, der Agrar-, der wirtſchaftlichen und ſozialen Maßnahmen ver⸗ bunden ſind, auch Zeit und Gelegenheit zu finden, all das praktiſch wirkſam werden zu laſſen. Dazu ſind noch ſehr viele und umfaf⸗ ſende Arbeiten notwendig. Darüber hinaus aber ſoll die Reichstags— pauſe auch dazu dienen, neue Maßnahmen vorzubereiten, Maßnah⸗ men insbeſondere, die ſich auf eine Kon⸗ ſolidierung der politiſchen und wirtſchaft⸗ lichen Verhältniſſe, wie überhaupt auf eine Feſtigung des Staates und der Wirtſchaft beziehen. Zu dieſem Zweck iſt die Aus⸗ arbeitung eines großen weiteren Reform⸗ programms beabſichtigt, das dann den Reichstag bei ſeinem Wieberzuſammentritt beſchäftigten ſoll. Eine Rede Dietrichs witb. Berlin, 26. Marz. Reichsfinanz— miniſter Dietrich äußerte ſich heute mittag vor Vertretern der Preſſe über die Bedeutung der geſtern erfolgten Verabſchiedung des Reichs— haushaltes durch den Reichstag. Der Miniſter wies einleitend darauf hin, daß in der Er— ledigung des Etats vor dem 1. April, alſo vor Beginn des neuen Etatsjahres, ein großer Fortſchritt zu ſehen ſei. Die Mehrheiten bei der Abſtimmung waren ſo, daß ſie auch dann ausgereicht hätten, wenn die Rechtsoppoſition im Hauſe geweſen wäre. Bei der Beratung habe ſich das neue Verfahren, nach dem Aus— gaben nur beſchloſſen werden können, wenn gleichzeitig für Deckung geſorgt wird— we— gen deſſen Einführung die Rechtsoppoſition aus dem Reichstag ausgezogen iſt— durch⸗ aus bewährt, wenn auch einige kleine Umfälle zu verzeichnen geweſen wären. Mit der ord⸗ nungsmäßigen Verabſchiedung des Etats iſt ein weiterer Schritt zur Wiederherſtellung des Vertrauens getan, um das wir ſeit der Un⸗ glückswahl vom 14. September kämpfen. Daß der Reichstag ſich entſchloſſen hat, der Regierung die Ermächtigung zu geben, unbe— ſchränkt zu ſparen, wenn die Ausgaben zwangs⸗ läufig ſteigen oder die Einnahmen weiter ſinken ſollten, iſt nicht nur ein Vertrauens- beweis, ſondern ein Akt größter Entſchluß⸗ kraft des Parlaments. Wie geſtern richtig be⸗ merkt wurde, liegt in der Ermächtigung zwar nur die Möglichkeit, Abſtriche an den geſetz— lich und vertragsmäßig nicht gebundenen Aus— gaben zu machen, doch verbietet die Beſttm— mung nicht, daß die Regierung bei gewiſſen Vorausſetzungen, wenn deren Vorausſetzung gegeben ſein würde, auch Ausgaben ein⸗ ſchränkt. Der Miniſter kam dann auf die Erhöhung der Einkommenſteuer zu ſpre⸗ chen, von der er hofft, daß der Reichsrat Preußen und Einkommenſteuerzuſchlag mehrheit im Reichsrat für Einſpruch geſichert enb. Berlin, 27. März. Wie die„Germanta“ erfährt, hat das preußiſche Staatsminiſterium beſchloſſen, die preußiſchen Stimmen im Reichs— rat für den Einſpruch gegen die Verdoppelung des Einkommenſteuerzuſchlages für Einkom— men über 20000 Mk. abgeben zu laſſen. Dem Blatt zufolge kann nunmehr mit Sicherheit erwartet werden, daß der Einſpruch eine Mehr— Frankreich heit findet und dementſprechend die Verdop— pelung des Zuſchlages nicht Geſetz werden wird. Gegen die Verdoppelung der ſogen. Tan⸗ tieme-Steuer werde die preußiſche Regierung nicht Einſpruch erheben, infolgedeſſen ſei es hier zum mindeſten ſehr fraglich, ob ein Ein— ſpruch des Reichsrates zuſtande kommen wird. will den Sollkrieg gegen Deutſchland Eine Entſchließung des Zollausſchuſſes des franzöſiſchen Parlaments wib Paris, 27. März. Der Kammeraus⸗ ſchuß für Handel und Zollfragen hat zum deutſch⸗ öſterreichiſchen Zollangleichungsprotokoll Stel⸗ lung genommen und— über die Stimmenzahl iſt vorläufig nichts bekannt— dazu eine Entſchlie⸗ zung angenommen, die dem Miniſterpräſidenten, dem Außenminiſter, dem Handelsminiſter und dem Landwirtſchaftsminiſter überreicht werden wird. In der Entſchließung erſucht der Ausſchuß den Außenminiſter und den Handelsminiſter, ſich energiſch dem endgültigen Abſchluß der öſter⸗ reichiſch deutſchen Zollunſon zu widerſetzen und, falls dieſe Oppoſitlon ergebnislos bleiben ſollte, ſofort den franzöſiſch⸗deutſchen und franzöſiſch⸗ öſterreichiſchen Handelsvertrag zu kündigen, wie es nach dreimonatlicher Vorankündigung die in beiden Vertrügen aufgenommene Schlußklauſel erlaubt. Der Ausſchuß verlangt außerdem die Aufnahme von Verhandlungen mit den ührigen europäiſchen Mächten, um ſie für den Annul⸗ lierungsalt zu gewinnen. Falls ihre vereinlke Aktion ſcheitern ſollte, fordert der Ausſchuß, daß die übrigen europäiſchen Mächte gemeinſam den Abſchluß eines allgemeinen Abkommens ſtudie⸗ ren der in Form eines mehrſeitigen Vertrages auſtelle der ſie untereinander bindenden zweiſei⸗ tigen Verträge treten würde. ſie nicht gutheißen werde. Die Erhöhung der Tantiemenſteuer bezeichnet er als eine Maßnahme, die auf die Dauer nicht zu Einnahmeſteigerungen, ſondern zu Ein⸗ nahmeausfällen führen würde. Die große Frage iſt, ſo führte der Miniſter weiter aus, wie ſich das neue Jahr entwickeln wird. Der Etat iſt abſolut abhängig von der Entwicklung der Wirtſchaft. Steuern und Zölle ſind in einem Maße empfindlich wie kaum zuvor. Nun iſt das Problem tatſächlich ein wirtſchaftliches, und alles hängt davon ab, wie die Wirtſchaft ſich geſtalten und wie weit dadurch die Arbeitsloſen aufgeſaugt werden. Für die Geſtaltung der inneren Wirtſchaft iſt neben der Kapitalbildung entſcheidend das Vertrauen in die Aufrechterhaltung der ſtaatlichen Ordnung. Es wird wohl jetzt niemand mehr daran zweifeln, daß die Reichsregierung und die Länderregierungen, nachdem wir durch den fürchterlichen Winter gekommen ſind, jede Gewähr dafür bieten. Vertrauen aber bedingt Belebung. Und was dies wiederum bedeutet, ſieht man, wenn man ſich vergegenwärtigt, welche Verbeſſe— rung in der Vermögenslage der Wertpapiere beſitzenden Bevölkerung allein dadurch ein⸗ getreten iſt, daß die feſtverzinslichen Papiere von Aktien eine bedeutende Kursverbeſſerung erzielt haben. Noch wichtiger aber iſt die Belebung deswegen, weil vorausſichtlich eine Anzahl Reichseinnahmen ſich beſſern, vor allem die beiden Konſumſteuern, Tabak und Bier, die mit der Zeit nahezu zwei Milliar⸗ den Reichsmark erbringen ſollen, ſodann aber die Umſatzſteuer und die Lohnſteuer, die beide in gleichem Schritt mit dem Gange der Wirt— ſchaft gehen. Zu der Beſſerung im Innern muß aber auch eine Belebung des Außen⸗ handels treten. Und hier ſieht es leider nachdem das Genfer Zollabkommen geſcheitert iſt, nicht beſonders vertrauenerweckend aus. Obwohl man ſich bei dem Neuen Plan völlig darüber im Klaren war, daß Deutſchland nur in Ordnung kommen und nur dann Repara— tionen zahlen könne, weil man ihm eine Aus— weitung ſeines Außenhandels ermöalicht, habe niemand von unſeren Vertragsgegnern dazu bisher irgendwelche Anſtalten getroffen. Im Gegenteil befinden wir uns in einer umge— kehrten Entwicklung, die— ſofern ſie an— halten ſollte— allerdings zu großem Be— ſorgniſſen und Folgerungen Veranlaſſung ge— ben ſollte. politiſche Zuſammenſtöße in Mainz Mainz, 26. März. Geſtern vormittag gegen 12 Uhr zog ein größerer Trupp Kommuniſten ſingend den Bebelring entlang. Dort, wo zur— zeit Kanalarbeiten vorgenommen werden, kam es zwiſchen den Arbeitern und Kommuniſten zu Auseinanderſetzungen. Die Kanalarbeiter, welche der Nationalſozialiſtiſchen Partei und dem Stahlhelm angehören ſollen, wurden von den Kommuniſten mit Steinen bombardiert und mußten flüchten. Das Notrufkommando wurde herbeigerufen und machte dem Bom— bardement ein Ende. Verſchiedene Kommunt— ſten kamen zur Anzeige. In der vergangenen Nacht ſah man unun— terbrochen das Notrufkommando durch die Straßen der Stadt patroullieren. An allen Straßenkreuzungen, hauptſächlich in der Alt— ſtadt, am Höſchen und Theaterplatz ſah man herumſchwärmende Stahlhelmleute in Uni— form, Kommuniſten und Nationalſozialiſten, eigentümlicherweiſe faſt alle mit Bergſtöcken bewaffnet, die ſich gegenſeitig verfolgten. Po— lizeibeamte bewachten in Doppelpoſten die Straßenecken und inſtruierten das umherfah— rende Ueberfallkommando. Wo eine Schlägerei ſich zu entwickeln drohte, war das Notrufkom⸗ mando ſofort zur Stelle und ſäuberte die Stra⸗ ßen. Gegen 12.30 Uhr waren die Straßen wie⸗ der verlaſſen. Die Einſiedler der Fünften Avenue Zum Tode der„reſchſten Frau der Welt“.— Mil⸗ lionäre als Stlaven ihrer Familientraditionen, — Wie das Vermögen der Wendels entſtand.— Heiraten verboten!— Nabobs ohne Komfort. Die achtundſiebzigjährige Ella Wendel, die „reichſte Frau der Welt“, die in einem altmodi⸗ ſchen Hauſe der Fünften Avenue in Newyork in ſtrengſter Abgeſchloſſenheit ein Einſiedlexleben führte, iſt nun einem Schlaganfall erlegen. Viele Jahre lebten die ſechs Schweſtern Wendel zuſam— men mit ihrem einzigen Bruder inmitten der haſtenden City in klöſterlicher Abgeſchiedenheit. Sie hatten keine Beziehungen zur Welt und be— wahrten ihr Vermögen, das zwiſchen 100 und 125 Millionen Dollars geſchätzt wird, in ihrem Hauſe. Ella, dle als letzte der Wendels übrig ge— blieben war, weigerte ſich entſchieden, das Haus in der eleganten Fünften Avenue, deſſen Wert auf 40 Millionen Dollars geſchätzt wird, zu ver— kauſen, mit der Begründung, daß ihr Hündchen Tobey ſeinen Spielplatz nicht entbehren könne. Noch iſt das Teſtament der Verſtorbenen nicht eröffnet, und deshalb ergeht ſich alle Welt in Vermutungen, was aus den geheimnisvollen Millionen der Wendels wohl werden wird. Zu den Angehörigen der Familie gehört auch die Gräfin Carnarvon und ihre Schweſter, die Gräfin Galloway. Der Grundſtock des Millionenvermögens wurde von Gottlieb Wendel gelegt, dem Großvater der Verſtorbenen, der aus dem Pelzhandel vor drei Generationen Rieſengewinne gezogen hatte, zur ſelben Zeit, als John Jacob Aſtor ſein Vermö— gen machte. Der Großvater Wendel legte ſeinen Nachkommen die Verpflichtung auf, nie etwas anderes als Grund und Boden in Newyork als Vermögensanlage zu erwerben. Fräulein Wen— dels Bruder John war auf dieſe Familientradi— tion ſo eingeſchworen, daß er ſeine ſechs Schwe— Ehe eingehen dürften, um einer Zerſplitterung ihres Eigentums vorzubeugen. Während ſeines langen Lebeus hielt er ſie unter ſeiner eiſernen; vierſtöckigen Haus, das auf dem unerſchwinglich teuren Boden der und von hochragenden Fuchtel, in dem häßlichen, Fünften Avenue ſteht Wolkenkratzern, Hotels und großen Geſchäftsräu— men eingeſchloſſen iſt. glied nach dem andern geſtorben. Das verwahr— loſte häßliche Gebäude, das im Volksmunde„Das Haus des Geheimniſſes“ heißt, iſt im Stil der frühen vietorianiſchen Zeit erbaut, hat nur Gas— beleuchtung und weder Telephon noch modernen Komfort. Nicht einmal eine Nähma— ſchine beſaßen die Schweſtern, die ſeit Jahren ihre Kleider ſelbſt mit der Hand nähten. Nur zweimal kam es im Verlaufe von fünfzig; Jahren zu ofſener Auflehnung gegen die Fami— lientradition. Eine der Schweſtern, Georgina, hielt es im Alter von 50 Jahren nicht länger in dem toten Hauſe aus; ſie flüchtete. Ihr Bruder holte ſie zurück und brachte ſie in eine Irrenau— ſtalt, aus der Oberſten Gerichts entlaſſen werben mußte. Aber Georgina unterwarf ſich dann dem Willen des, Bruders und blieb bis zu ihrem Tode in dem düſteren Hauſe. Die zweite Aufſäſſige war Re— becca, die ebenfalls im Alter von 50 Jahren trotz dem ſtrengen Verbot ihres Bruders den Proſeſſor Luther Swope heiratete, dem ſie zufällig in der Feſt geknüpft hat. ſtern zu überzeugen wußte, daß ſie niemals eine gefühl im Laufe von 2000 Jahren noch ſo oft ge⸗ Dort hauſte die Familie im Jahre 1856 zuſammen, und ſeither iſt ein Mit⸗ ſonſtigen ſiebzig ſie ſpäter auf Anordnung des Kirche begegnet war. Der Bruder raſte, mußte aber die Dinge geſchehen laſſen und ſich damit be⸗ gnügen, den zurückgebliebenen Schweſtern den Kirchenbeſuch, der ſo böſe Folgen gehabt hatte, ſtreng zu verbieten. Inzwiſchen ſtarben die un⸗ verhelratet gebliebenen Schweſtern, und nach des Bruders Tode vor nunmehr 15 Jahren über⸗ nahm Frau Swope die Vermögensverwaltung. Sie ſtarb im Juli letzten Jahres als kinderloſe Witwe. In ihrem Teſtament beſtimmte ſie, daß das Vermögen von ihrer überlebenden Schweſter Ella verwaltet werden und nach deren Tode un⸗ ter 14 Kirchen und Wohlſahrtsanſtalten verteilt werden ſollte. Aber die teſtamentariſche Beſtim⸗ mung b 1 einen Teil des Beſitzes. Der 1. 850 s ung betraf nur einen Le ſit belebte, lärmvolle Treiben früherer Tage. Die Hauptteil des Eigentums verblieb in der Kon⸗ trolle der überlebenden Schweſter Ella, ſtatt der erhofften Millionen nur ein paar tau⸗ ſend Dollars überwieſen worden; es bleibt abzu⸗ warten, ob ſie das Teſtament der zuletzt verſtor⸗ ö zenen Schtpeſter Wender auglebiger erna das Letzte zuſammen, und noch vor drei Jahren wurden in Moskau zum Oſterſeſt imponierende Mengen von Eiern, Butter, Schinken, Fleiſch⸗ waren, Weißkäſe, Wodka und Wein verbraucht. Wer heute eine ruſſiſche Oſterfeier alten Stils tigt hat. Vom weißen Haus zur Grabeskirche Wie die Völker heute Oſtern feiern. Von Franz Stüber. Oſtern, das hohe Feſt der Auferſtehung, das Lebensgefühl des Menſchen in ſeiner tiefen, na⸗ turhaften Bedeutung ebenſo anſprechend wie dem religiöſen Glauben heilig und teuer, wird mit den beſonderen Bräuchen jedes Himmelsſtrichs auf der ganzen Erde gefeiert. Wenn in der Frühe des Oſtertages das Morgenrot die Schatten ber Nacht verdrängt, ſo fühlt der Menſch, ſei er nun gläubig oder nicht, den engen Zuſammenhang des Naturgeſchehens mit den Vorſtellungen, die das Chriſtentum in aller Welt an dieſes ſein höchſtes Mag ſich daher das Lebens⸗ wandelt haben und auch jetzt aufs Neue wandeln — der Sinn des Oſterfeſtes konnte und kann da- rüber nicht verloren gehen. Auf die denkbar vielfältigſte Weiſe wird im deutſchen Vaterland Oſtern gefeiert. Die großen Städte zeigen immer dasſelbe Bild: das Hin— ſtrömen zur Kirche am Morgen und der endloſe Zug hinaus in die frühlingshafte Natur, die gäh— nende Leere in den Straßen und auf den Plätzen, auf den Sportplätzen Kampfſpiele und Rennen, dieſe neue Form des alten Dranges zur körper— lichen Betätigung, der ſich früher nach den ruhi⸗ gen Winterwochen in den Oſterſpielen auslebte. Im Hochgebirge, in den Dörfern der Ebene, in ſtillen Wald- und Flußtälern ſejert man das Feſt der Auſerſtehung noch immer nach der Sitte der Väter. Zu tief wurzelt dieſe im Bewußtſein des Menſchen, als daß ſie auch in ſachlicher Zeit ganz aufgegeben werden könnte; das poetiſche Rankenwerk des Oſterfeſtes iſt nun einmal aus innerſtem Bedürfnis entſtanden. Sogar im un— romantiſchen Amerika begeht man Oſtern nicht viel anders als in Europa; die Eingewanderten halten auch in der neuen Heimat die Sitte der Väter in Ehren, und im Völkerbabel am Hudſon kann man auf gedrängtem Raum ſämtliche Oſter⸗ bräuche der Alten Welt an ſich vorüberziehen laſ— ſen. Ein eigentlich amerikaniſcher Oſterbrauch beſteht nicht; die alte Sitte der Oſterparade, bei der ſich die Oberen Vierhundert auf der Fünf⸗ ten Avenue im ſpiegelnden Glanz der Zylinder die jetzt ee e K ee geſtorben iſt. Den Wohlfahrtsanſtalten waren ſo weit dies die Verhältniſſe zulaſſen. Der Höhe⸗ punkt ruſſiſcher Oſterfeiern war die häusliche und in den feueſten Pariſer Modellen zwiſchen zehn und fünf Uhr zeigten, iſt längſt demokrati⸗ ſiert, Oſtern iſt für den Durchſchnittsamerikaner der Termin zur Erneuerung ſämtlicher Garde robeſtücke. Dafür verſammeln ſich am Oſtermon⸗ tag, der in den Vereinigten Staaten jedoch kein, Feiertag iſt, ſämtliche Kinder Waſhingtons, oft bis zu 50 000, im großen Garten des Weißen Hauſes zum„Eierrollen“, einem Vergnügen, von dem ſich der Präſident nicht ausſchließt. 1 Unausrottbar iſt trotz allem das Oſterfeſt auch in Rußland. Zwar gibt es keinen Zaren mehr, der den Gardeſoldaten vor ſeiner Tür mit den Worten:„Chriſtus iſt erſtanden!“ umarmt. Auch die Straßen von Moskau zeigen nicht mehr das Oſterfeier findet dafür in den vier Wänden ſtatt, Feſttaſel nach dem mitternächtlich in Kirchenbeſuch, eine Offenbarung ruſſiſcher Gaſtſreundſchaft; für einen reichbeſetzten Oſtertiſch ſparte ſich der Ruſſe erleben will, muß nach Serbien gehen, das der ruſſiſchen Kirche und den Emigranten eine neue Heimat geworden iſt. Dort wird nach den ſtren⸗ gen Faſtenwochen Oſtern mit reichlichem Eſſen und Trinken, mit alten Bräuchen, mit allen reli⸗ giöſen Zeremonien begangen,. Ungewohnte Anforderungen an die Nerven ſtellt die Oſterfeier in einem anderen Balkanland, in Griechenland. Auch dort ſpielen Oſterlamm und Oſterei die beherrſchende Rolle auf der Feſt⸗ tafel; zwei Eigentümlichkeiten des Athener Oſter⸗ feſtes jedoch ſind Strohhut und Feuerwerk. Jeder Grieche ſchafft ſich zum Feſt einen neuen Stroh⸗ hut an und verſorgt ſich ausgiebig mit Feuer⸗ werkskörpern aller Art. Wenn dann in der Oſter⸗ nacht die Glocken der 92 Kirchen Athens ihr dröh⸗ nendes Lied ausgeſungen haben, dann gibt es bis zum Morgen keine Ruhe mehr. Die Kuppeln der Kirchen, die Häuſer und Straßen, die Afro, polis und der Lykabettos erſtrahlen im Glanz feſtlicher Illumination, aus jedem Haus hängen Fahnen, durch die Straßen ziehen Muſikkapellen, die Menſchen umarmen ſich, Knallfröſche und Böller verüben ohrenbetäubenden Lärm, und Raketen ſteigen am nachtdunklen Himmel auf. In Norwegen flüchtet man zum Oſterfeſt in die Berge; zu keiner anderen Zeit des Jahres ſind die Eiſenbahen ſo überfüllt. Da Gründon⸗ nerstag als richtiger Feiertag gilt, und am Oſterſamstag nicht richtig gearbeitet wird, hat der Norweger den Vorzug, mit Einſchluß des Oſterdienstags volle ſechs Tage in der wärmen⸗ den Sonne auf ſeinen Bergen verbringen zu können. Die meiſten Familien haben ihre Hüt⸗ ten, und wer nicht die Skier anſchnallt, ver⸗ bringt die Zeit mit gegenſeitigem Beſuch und ausgedehnten Bridgepartien, die ſchon auf de Hinſahrt ihren Anfang nehmen. ü Die eigentümlichſte aller findet in Jeruſalem ſtatt, wo die Grabeslirche tagelang vorher von Menſchen gefüllt iſt, die auf den Einzug des Patriarchen und die Auferſteh— ungsſeier warten. Noch immer iſt Jeruſalem das Ziel der Pilger, noch immer ſtrebt religiöſe Sehnſucht an dieſe heiligſte Stätte, die freilich gerade in der Oſterwoche durch den mit orienta— liſchem Ueberſchwang ausgetragenen Streit der verſchiedenen Bekenntniſſe oft genug entweiht wird. 4 vom Oſterhaſen Ein Oſtermärchen von Fda Grewe, „Claus, ich laß' die Milch heut' ſtehn, Du auch?“ Inge ſchob das Glas weg und begann ihr Abendbrot zu eſſen. Claus legte das Köpf⸗ chen auf die Seite und betrachtete nachdenklich das bunte Bild auf ſeinem Milchbecher. Er ſtrei⸗ chelte die rote Kuh, die auf einer Wieſe lag und einen dicken Grasbüſchel abriß. Wie groß war ſeine Freude geweſen, als ihm die Mutter dieſen hübſchen Becher, der ſogar einen Goldrand hatte, zu Weihnachten ſchenkte.„Was wird Mutti ſagen, wenn wir keine Milch trinken?“ fragte er jetzt aus ſeinen Gedanken heraus. Inge ſteckte den Reſt ihres Brotes in den Mund. „Mutti iſt weggegangen und Vati ninmt's nicht ſo genau!“ Sie blätterte ſchon wieder in ihrem großen Bilderbuch.„Dann trink' ich auch nicht“, erklärte Claus, rückte ſein Stühlchen neben das der Schweſter und ſah mit in das Buch hinein. „Guck doch, der Oſterhaſe!“ rief er erfreut,„lies mir mal vor, was ſteht hier?“ Inge fuhr mit dem Finger die Zeilen entlang und buchſtabierte; Seht, hier legt der Oſterhas Die bunten Eier in das Gras, Die daheim die Haſenfrau Malte rot und gelb und blau. „Ich hätte ſo gern einmal das Oſterhäschen geſehen, das richtige, weißt Du, das uns immer die Eier bringt“, ſetzte ſie hinzu.„Ich auch!“ echote das Brüderchen mit einem tiefen Seufzer. Da ließ ein merkwürdiges Geräuſch die Bei— den aufhorchen. Tapp tapp, tapp, kam es den Korridor entlang, die Tür zum Kinderzimmet öffnete ſich und— die Kinder wagten kaum zu atmen— auf der Schwelle ſtand der Oſterhaſe in roter Jacke und grünem Höschen, wie aus dem Bilderbuch geſtiegen.„Weil ihr Sonntags⸗ kinder ſeid“, begann er zu ſprechen und wackelte dabei mit den Ohren,„kann euer Wunſch in Er⸗ füllung gehen. Ich ſah gerade durch's Fenſter, ob ihr brav und artig ſeid. Wie ſteht's denn nun mit euch?“ Regungslos, mit offenem Mund, hat⸗ ten die Geſchwiſter zugehört. Jetzt kam Leben in Inge. Sie ſchleppte ihre Schulmappe herbei. „Schau her, liebes Oſterhäschen“, ſagte ſie und machte einen tiefen Knix,„kein Tintenklex und keine Eſelsohren!“ Umſtändlich rückte der Haß. ſeine große Brille zurecht.„Gut, ſehr gut! Und Du, kleiner Mann?“ wandte er ſich nun an Claus. Da fiel ſein Blick auf den Tiſch.„Sehe ich recht! Die Milch nicht getrunken? Da wird's wohl diesmal wenig Oſtereier geben.“— Claus ſteckte den Daumen in den Mund. Zu dumm, gerade heute mußten ſie ihre Milch ſtehen laſſen! Er war dem Weinen nahe. Das ging gegen Inges Gerechtigkeitsgefühl.„Claus hat keine Schuld. Markus Kobſon betitelt ſich unſer neuer Roman, mit deſſen Abdruck wir in vorliegender Nummer beginnen. Der Autor, Max von Weißenthurn, ver⸗ ſteht es meiſterhaft, ſeine Leſer in Spannung zu halten, weshalb die Lektüre dieſes Romanes unſeren geſchätzten Leſerinnen und Leſer ſicher⸗ lich viel Freude bereiten wird. Abonnenten, die unſere Zeitung ab 1. April zu beziehen wünſchen, wollen dieſes heute ſchon melden. Wir liefern die Zeitung bis Ende des Monats gratis! Die Fuhboden- Farbe Markns Robſon Roman von Max von Weißenthurn. Urheberrecht durch Herold-Verl. Homburg-Saar. Neubearbeitet von E. Geyer. 1. Kapitel. „Markus Robſon, Mitglied der Schau' ie⸗ lergruppe, welcher mit den Rechtsanwälten Francis und Turnball in Korreſpondenz ſtand, wird ernſtlich gebeten, ſich ſofort bei denſelben einzufinden, da es ſich um eine Angelegenheit von höchſter Bedeutung für eine Perſon han⸗ delt, wegen welcher er ſchon früher gewillt war ſich mit der Firma ins Einvernehmen zu ſetzen.“ „Robſon! Nobſon! In der„Times“ befin— det ſich ein Inſerat, welches Sie angeht. Ent⸗ weder iſt Ihnen ein Vermögen hinterlaſſen worden der man bedarf Ihrer Zeugenſchaft. Hat ſich irgend eine ſchöne Dame in Sie ver⸗ liebt. Robſon, wo ſtecken Sie denn?“ Und der Sprecher, ein glattraſierter junger Mann von etwa Dreiundzwanzig Jahren, hielt die„Times“ hoch in die Höhe und blickte auf die Bühne des königlichen Theaters von Southbroom, wo eben die Probe beginnen ſollte, ſuchend um ſich. „Was wird da von Nobſon geredet?“ frag⸗ te ein Herr mit ergrautem Haar, welcher ſo⸗ eben lächelnd ſich genähert hatte. Er kommt ſpät heute morgen; es ſcheint ſich übrigens alle Welt verſpätet zu haben, denn die zur Probe feſtgeſetzte Stunde iſt längſt überſchritten. „Es befindet ſich ein Inſerat in der Zei⸗ tung, das allem Anſchein nach, n Nobſon 1 betreffen kann“, erklärte Vincent. OTTON erkennt man von weitem schon am prächtigen Glanz! „Markus Robſon iſt kein ſo gewöhnlicher Name, als daß der Gedanke nahe liegen könnte, irgend ein anderes Mitglied einer Schauſpielertruppe habe ihn ebenfalls angenommen!“ „Angenommen! Wie kommen Sie auf den Einfall, daß er angenommen ſei?“ rief der alte Impreſſario beinahe mit Heftigkeit. „Weil vornehme Leute für gewöhnlich nicht unter ihrem eigenen Namen auftreten. Und daß Roſon von vornehmer Abkunft ſein muß, darüber ſind wir doch wohl alle einig!“ „Sie täuſchen ſich! Doch wo iſt das Inſerat?“ Der junge Mann zeigte es ihm und wäh— rend der Impreſſario es las, trat eine Wolke auf ſeine Stirn. „Glauben Sie, daß ihm ein Vermögen zu— gefallen iſt, Herr Morris?“ fragte eine dritte Perſon! „Aber er kann dabei doch intereſſiert ſein!“ „Ich glaube nicht, daß dieſe Angelegenheit für Markus Robſon perſönlich von dem gering⸗ ſten Intereſſe iſt. Es mag ihm vielleicht momentan Unbequemlichkeit bereiten, aber ich glaube nicht, daß es auch nur die geringſte Wandlung in ſeiner Lebensweiſe hervorrufen kann. Sie ſind ihm beide befreundet und beſonders Vincent ſchuldet ihm manchen Dank; ich kann mich alſo wohl auf Sie verlaſſen, wenn ich Sie bitte, weder ihm, noch irgend einem anderen Mitglied unſerer Geſellſchaft gegenüber hiervon zu ſprechen, damit er nicht mit Fragen behelligt werde, welche nicht zu beantworten er vielleicht vorziehen könnte.“ „So beabſichtigen Sie alſo, ihm das Inſerat gar nicht zu zeigen“, fragte Fräulein Elifford, überraſcht. Erkenntlich: Blaue Packung 30 Pfg. Verkauf. „Das Blatt iſt ja ohnehin ſch läßt ſich annehmen, daß er es bis jetzt nicht ge⸗ ſehen hat. Ich kann mich auf Sie verlaſſen, Vincent?“ 5 „Gewiß! Ich würde nicht ein einziges Wort ſprechen, welches Robſon unangenehm ſein könnte. Nicht einer von uns hätte keine Ur⸗ ſache, ihm dankbar zu ſein; ich aber ſtehe be⸗ ſonders tief in ſeiner Schuld!“ Dieſe Worte wurden mit einer Aufrichtig⸗ keit und Wärme geſprochen, daß kein Zweifel an denſelben aufkommen konnte. Der Impreſſario lächelte, faltete das Blatt zuſammen und ſteckte es ſich zu, dann aber be⸗ gab er ſich nach einem rückwärtigen Raum der Bühne, wohin die Augen der anderen ihm nicht ſo gut folgen konnten. Fräulein Elifford nahm, wenn auch etwas weniger aufmerkſam als früher, das Studium ihrer Rolle wieder auf, während Vincent darüber nachſann, wie viel er Robſon zu danken habe und was dieſer alles für ihn hatte engagieren laſſen. Es läßt ſich kaum ein trübſeligerer, weniger einladender Ort vorſtellen, als ein Theater bei Tageslicht, ſelbſt wenn der Sonnenſchein es be⸗ leuchtet und es ſich in London, der ſtrahlenden Weltſtadt, befindet. Ein Provinztheater, wie jenes von Southbroom, bildete natürlich erſt recht keine Ausnahme von der Regel. Es war ein geräumiger Bau, aber in der Morgenhelle ſahen die Dekorationen armſelig und ver⸗ blichen aus; die roten Samt⸗Vorhänge waren beſtaubt und die geſamte Szenerie äußerſt fragwürdig. George Vincent aber war an ſolche Umgebung zu ſehr gewöhnt, als daß ſie ihn weſentlich zu ſtören vermocht hätte, wüh⸗ 8 etzt U d Po um 0 N e ernſtes Nachdenken vertieft.— N Die helle Maiſonne beſchien leuchtend und freundlich die Stadt, Kinder ſpielten am Ufer und ließen zuweilen ihre Blicke hinausſchwei⸗ fen auf die See, auf welcher die Sonnenſtrahlen glitzernd tanzten; hübſche Mädchen machten in Begleitung ſorgſamer Mütter ihre Morgen⸗ promenade am Strande und lächelten in be⸗ friedigter Eitelkeit, wenn wohlgefällige Blicke auf ihnen haften blieben. Eines derſelben, eine niedliche Brünette, hatte ſoeben ein Sträußchen wilder Roſen kokett an ihrem Kleide befeſtigt, als ein Mann in grauem Anzug an ihr vorüberſchritt, ſich dann umwendend, über ſeine eigene Torheit lächelte und hierauf in eine Seitengaſſe einbog, welche nach dem Theatergebäude führte. Er war ein großer Mann, ſchlank gebaut und wenn auch nicht regelrecht ſchön, ſo doch gewiß geeignet, mehr Aufmerkſamkeit auf ſich zu ziehen, als mancher tadelloſe Apoll; ſein Antlitz war bleich und glatt raſiert, bis auf einen dunklen Schurrbartanflug; ſeine Augen beſchatteten dunkle Wimpern. Die Züge mußte man markiert nennen, ſie würden faſt ſtreng geſchienen haben, wenn nicht ein gewinnender Zug, welcher den Mund umſpielte, dieſem einen wunderbaren Reiz verliehen hätte. Das Zeichen, daß die Probe ihren Anfang nahm, wurde eben gegeben, als er in die in⸗ fahrt des Theaters trat, und haſtig auf die Bühne eilend, fand er die Truppe vollzählig verſammelt und bemerkte, daß Morris ein'ger⸗ maßen bekümmert und verſtört ausſah. Fortſezung folgt..— * — 1 1 1 1 Drei besonders Elserhe Beifstelle 50/1% Weiß lackiert, 33mm Rohr moderne, niedere Form mit Zugfedermefrstze, 1 Zeil. 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Inge folgte augenblick— lich ſeinem Beiſpiel.„Nun gut“, lächelte der Oſterhaſe,„diesmal will ich's noch hingehen laſ— ſen, und wenn ich ſehe, daß ihr eure Verſprechen haltet ſo ſollt ihr euch zu Oſtern nicht beklagen.“ Da hörte man Schritte im Nebenzimmer, und wie der Wind war das Häschen zur Tür hinaus. Am folgenden Abend ſah man auf dem Fen— ſterbrett im Kinderzimmer zwei leere Milch⸗ becher ſtehen und hinter der Gardine verſteckt warteten die beiden Blondköpfe, bis ein braunes Geſicht mit langen Ohren hinter den Scheiben auftauchte und mit freundlichem Nicken wieder verſchwand. Das wiederholte ſich ſolange, bis es endlich Oſtern war und auch der Haſe ſein Verſprechen einlöſte. Die ſchönſten bunten Eier lagen im Garten verſteckt, und Claus, der ſich von ſeinen Herrlichkeiten gar nicht trennen konnte, legte ſie am Abend neben ſich auf den Nachttiſch. Daher kam es auch wohl, daß er im Traum noch einmal den Oſterhaſen ſah, der mit der roten Kuh von ſeinem Milchbecher um ſein Bett tanzte. Aus Nah und Fern Offenbach, 26. März.(Mütter, achtet mehr auf Eure Kinder.) Am Dienstagnachmittag machte ſich ein vierjähriges Mädchen in der Küche der Wohnung ihrer Eltern in der Sedanſtraße am Fenſter zu ſchaffen. Plötzlich verlor das Kind das Uebergewicht und ſtürzte aus dem zweiten Stock auf die Straße. Mit ſchweren inneren Verletzungen wurde es nach dem Krankenhaus transportiert, wo es ſtarb. Die Mutter hatte ihr Kind ohne Auſſicht ge— laſſen und beſorgte Einkäufe. Landau, 26. März.(Fahrläſſige Tötung.— Freigeſprochen.) Am 18. Januar ereignete ſich auf der Straße Offenbach⸗Herxheim ein fol⸗ genſchwerer Verkehrsunfall, bei dem die Ehe⸗ frau des Autovermieterns Max Dorkenwald aus Herxheim, der den Wagen ſelbſt lenkte, tödlich verunglückte. Der Ehemann war nun der fahrläſſigen Tötung angeklagt und hatte ſich vor dem Schöffengericht Landſtuhl zu verantworten. Er beſtritt eine Fahrläſſigkeit. In einer Kurve habe er auf der von Glatteis überzogenen Straße, deren Zuſtand er nicht gekannt habe, am rechten Vorderrad einen Reifenſchaden erlitten, der ihn in der Steuerung gehemmt habe. Das Auto geriet bei dem Unfall gegen eine Telegraphenſtange, die ihren Tod verurſachten. Der K Sachverſtän⸗ diger für Kraftfahrtweſen vernommene Poli⸗ zei⸗Hauptmann Löblich⸗Ludwigshafen bekun⸗ dete, daß die Beweisaufnahme ihm den Ein⸗ druck erweckt habe, daß wohl ein kleiner Feh⸗ ler des Angeklagten vorliegen könne, dieſer aber im Affekt begangen worden ſei. Der Angeklagte ſei nicht ſchuld im Sinne einer Fahrläſſigkeit. Der Staatsanwalt beantragte ſelbſt den Freiſpruch, den das Gericht ver⸗ kündete. eingeſtanden.) Der wegen Heute vormittag 11 Uhr zug der tes Georg Cherdon in Beim geſtalteten ſich infolge Neuſtadt a. d. H., 25. März.(Aus dem Zuge geſtürzt.) Heute nachmittag gegen 5 Uhr ſtürzte ſich zwiſchen Wachenheim und Deides heim eine 36 Jahre alte Frau aus dem fah renden Perſonenzug 722. Die Frau erlitt Ver— letzungen und wurde in das ſtädtiſche Kran— kenhaus Neuſtadt a. d. Hdt. überführt. Annweiler, 25. März.(Die Brandſtiftung Brandſtiftung ver haftete Metzgerlehring Wilhelm Wiſſing hat die Tat eingeſtanden. Als Grund zur Tat gibt er ſchlechte Behandlung durch den Mei— ſter an. Kaiſerslautern, 25. März.(Großfeuer.) wurde der Alarm Kaiſerslauterner Feuerwehr nach dem Münchſchwanderhof bei Otterberg ge— rufen, wo Scheune und Stallung des Landwir— Flammen ſtanden. Feuerwehr war die niedergebrannt, das Feuer Eintreffen der Scheune bereits auf die Stallungen übergeſprungen und das nahe gelegene Feuerwehr griff mit vier Schlauchleitungen den Wohnhaus gefährdet. Die Brand an und konnte ihn löſchen. Ein Schwein und einige Hühner konnten gerettet werden, die übrigen Viehbeſtände verbrannten. Die Löſcharbeiten, die bis 12,30 Uhr dauerten, der großen Rauchent— wicklung ſehr ſchwierig. Die Brandbekämpfung war nur mit Rauchſchutzgeräten möglich. Der Schaden iſt groß, die Entſtehungsurſache noch unbelannt. Zweibrücken, 26. März.(Zigaretten— ſchmuggel.) Ein Händler-Ehepaar von hier ſchmuggelte ſaarländiſche Zigaretten ein, ſteckte ſie in neue Packungen und verkaufte ſie als deutſches Erzeugnis. Gegen ſeine Beſtra— fung legte das Paar Berufung ein, wandte ſich mit Reviſion und erreichte Neuverhandlung, die jetzt mit der Verurteilung zu 1420 Mark Geldſtrafe und 200 RM. Werterſatz endete. auch ans Oberſte Landgericht Betten und Aussteuerartike (Schwere bruches.) Das Schöffengericht verurteilte den Arbeiter Bickelhaupt zu ſieben Monaten, den in Leonhard Bender zu einem Jahr, teiber Johann Andraſchky Hilfsarbeiter Johann Kreiling zu vier Mo naten, den Schuhmacher Franz Wiegand zu drei Monaten und einen Schuhmacherlehrling zu einem Monat Gefängnis. Die Verurteilten hatten ſich des Landfriedensbruches ſchuldig gemacht, indem ſie ſich am 12. Dezember in Praunheim mit Knüppeln bewaffnet hatten, um einen Ueberfall auf heimkehrende Natio— nalſozialiſten auszuführen, bei dem es dann zu einer ſchweren Schlägerei kam. Ober⸗Urſel, 26. März.(Der Schweſter in den Tod gefolgt.) Vor einiger Zeit hatte ſich hier ein junges Mädchen aus Schwermut das Leben genommen. Die 17-jährige Schweſter nahm ſich den Tod des Mädchens ſo zu Herzen, daß ſie jetzt ebenfalls durch Selbſtmord aus dem Leben geſchieden iſt, indem ſie ſich mit Gas vergiftete. Börsborn(Saarpfalz), 25. März.(Töd⸗ licher Unfall.) Beim Holzholen mit dem Fuhr⸗ werk verunglückte in ſeinem Heimatort Fok— kenberg der Landwirt Hermann Reis, hier, ſo ſchwer, daß eine halbe Stunde nach dem Unfall der Tod eintrat. Weinverſteigerung. Ungſtein, 25. März. Durch den Winzer— verein Ungſtein, Mitglied des Vereins Deut— ſcher Naturweinverſteigerer, kamen heute im eigenen Anweſen 20 Stück und 9 Halbſtück 1930er Weißweine zur Verſteigerung, die mit Ausnahme einer einzigen Nummer Abnehmer fanden. Das Ausgebot war gut beſucht und der Verlauf ſehr flott. Für 1000 Liter wurden in RM. bezahlt: 650, 690, 710, 730, 810, 820, 850, 860, 880, 900, 910, 960, 1640, 1140, 1500. verhängnisvoller Fehlgriff eines Apothekers Arſenik gegen chroniſche Schlafkrankheit— Frankfurt a. M., 26. März. Ende Januar hatte das Große Schöffengericht einen Apo— theker wegen fahrläſſiger Tötung zu vier Monaten Gefängnis verurteilt. Es hatte ſich um folgenden Fall gehandelt: In ambulanter Behandlung des ſtädtiſchen Krankenhauſes befand ſich ein 20 jähriger Telegramm-Beſter⸗ ler, der durch eine Gehirngrippe an ſchroniſcher Schlafkrankheit litt. Er bekam zu gewiſſen Zei— ten Einſpritzungen mit Natrium cacodylium gemacht. Dieſes Mittel war ausgegangen, und es wurde in einer benachbarten Apotheke auf das Rezept des Arztes geholt. Nach der am 12. Dezember um 17 Uhr gemachten Ein⸗ ſpritzung traten bei dem Telegrammbeſteller Vergiftungserſcheinungen auf. Gegen 23 Uhr verſtarb der Patient, und es wurde Arſenikvergiftung feſtgeſtellt. Der Apotheker Artur G., der das Mittel in der Apotheke hergeſtellt hatte, ſchien ſich vergrif— fen zu haben, denn in den Fläſchchen wurde Natirum arſenicum feſtgeſtellt. Der Angeklagte der ein ſehr gewiſſenhafter Mann iſt, beſtritt daß er ein falſches Mittel verabfolgt habe, und legte gegen ſeine Verurteilung Berufung ein. Zu dieſer Verhandlung waren wieder meh— rere Sachverſtändige geladen. Der Staats— anwalt hielt den Fall für nicht ſo geklärt, daß er zu einer Verurteilung ausreiche und beantragte Freiſprechung. Die Strafkammer gelangte aber zu den Feſtſtellungen der Vor— derrichter und erkannte auf Verwerfung der Berufung, aber mit der Maßgabe, daß dem Angeklagten die Strafe bedingt erlaſſen wird, während das Große Schöffengericht angeord— net hatte, daß der Angeklagte einen Monat der Haft verbüßen müſſe. mehr unmöglichen und den untrügliche Schlüſſe zu ziehen. deshalb, weil die Bet aus unbeachteten Sicherheit iſt dann anzunehmen, a Pfeifenrauchen Pſychologen haben die zuweilen unange— nehme Angewohnheit, aus allen möglichen und 1 Kleinigkeiten auf den Charakter ihrer„Opfer“ mehr oder weniger Unangenehm roffenen in der Mehr— zahl der Fälle gar keinen Wert darauf legen, daß irgend ein ihnen unbekannter Menſch aus Nebenſächlichkeiten heraus ihr Ich, ihre menſchliche Wertigkeit feſtſtellt, oder aber günſtigſtenfalls nur feſtzuſtellen verſucht. Die Schädel- und Geſichtsbildung, die Handſchrift, die Hände ſelbſt, die Art der Be— wegungen, der geſamte„Benimm“, kurz alle möglichen Dinge dienen dazu, dem Kundigen die Weſensart ſeines Gegenübers zu verraten. Zu dieſen Kleinigkeiten gehört nun ach, und dies in nicht zu knappem Maße, die Art des Rauchens und noch mehr der„Gegenſtand“ des Rauchens. Ob und wie ein Menſch Zigar— ren bezw. Zigaretten raucht, ob und welche Art von Pfeifen ihm den Rauchgenuß ver— mitteln, all dies ſind gefährliche Dinge, wenn man es mit einem wirklichen oder vermeint— lichen Pſychologen zu tun hat. Speziell die Pfeifen. Siehſt Du einen, der eine kurze Stummel— pfeife, im Mundwinkel feſtgebiſſen hat und energiſch mächtige Rauchwolken in beſtimmten Intervallen von ſich gibt, ſo kannſt Du mit einiger Sicherheit darauf ſchließen, daß der Gute der Energie nicht ermangelt. Ein an⸗ derer wieder hat ſo eine gebogene„Schnuller— pfeife“ zwiſchen den Zähnen hängen, läſſig und ſalopp, die Rauchentwicklung geht un⸗ regelmäßig oder ruckweiſe vor ſich; mit einiger daß ſeine Energie nicht allzu ſtark zu Tage tritt, daß er vielleicht ein„Heimlicher“, der ſein Weſen gut zu verbergen weiß, wenn nicht andere Mo⸗ mente den Schluß zulaſſen, daß ihm Energie ein unbekannter Begriff iſt. Und die lange Rohrpfeiſe iſt das Sinnbild des Alters des ruhigen und vergnüglichen Genießens, in un⸗ ſerer Zeit des Tempos wohl ſo ziemlich aus der Mode gekommen. Handel und Induſtrie Mannheimer Produktenbericht. Mannheim, 26. März. Es wurden notiert: Weizen inl. 30,25 bis 31,25, ausl. 36,25 bis 38,25, Roggen inl. 20,75 bis 21,25, Hafer inl. 18 bis 19, Braugerſte 23 bis 24, Futtergerſte 21 bis 24, ſüdd. Weizenmehl Spezial Null 44,50, ſüdd. Auszugsmehl 48,50, ſüdd. Weizen⸗ brotmehl 30,50, ſüdd. Roggenmehl 29,25 bis 31, feine Weizenkleie 11, Biertreber mit Sack 10,50 bis 10,75. ö 1 Mannheimer Kleinviehmarkt. Mannheim, 26. März. Es wurden notiert: 168 Kälber 43—67, 53 Schweine nicht notiert, 1272 Ferkel und Läufer, eine Ziege. Ferkel bis vier Wochen 9—14, über vier Wochen 15 —19, Läufer 22—26, Ziegen nicht notiert. Marktverlauf: Kälber ruhig, Ueberſtand; Ferkel und Läufer ruhig. Aoußhorsſe Oreissfollung mi Bocſiſiaſſung der Nudaſiſdt war für uns sfe fs das ſfiödſisſe Gosciiaſtsprinzip. Dio Quaſi tuts maro Diose Grundsätze bringen uns forigesoizie Umsalzsfeigorung u. geben IJinon die beste Gomäſir, don größen Gogenmerſ in Varo zu orſiaſſen. eee een eee Car i Frih& Cio., mannſioim M J, 8(Oreiiostr.) Narwoche in Slorenz „Zbwiſchen dem Dom und dem achteckigen Kup⸗ belbau des Baptiſteriums, einem Marmorpracht⸗ bau, den ſchon Dante und Michelangelo geprieſen, lſt eine große Schaubühne mit vielen Sitzplätzen gufgerichtet. Ein Händler bietet mir um 20 Lire einen Platz an, der in Wirklichkeit vielleicht ein Drittel des Betrages koſtet. Vergebens bemühe ich mich zu erfragen, was von dieſer Tribüne aus zu ſehen ſei. Da öffnen ſich die Tore eines großen Gebäudes und ein Zug ſchwarzgekleideter Männer mit lang überhängendem Mantel ſchrei— tet über den Domplatz und verſchwindet ſtumm und ernſt im Baptiſterium. Was war das? Ich kann es nicht erfahren. Das Gedränge wächſt, es wird ſich bald etwas ereignen! Da ein merkwür— diger Aufzug: ein Prunkwagen von der Höhe eines kleinen, zweiſtöckigen Hauſes, mit vier ſchneeweißen Stieren beſpannt, im üppigſten Blu- menſchmuck, zieht an uns vorbei. Feuerwerkskör⸗ ver, Raketen und Knallfröſche hängen am Wagen. Daß ſie mit dem Oſterfeuer des Chriſtentums zuſammenhängen, kann ich leicht erraten, ſpielt doch das Licht Jeſu, das„Lumen Chriſti“, in der chriſtlichen Kirche an den Oſtertagen eine große Rolle, wird doch die Oſterkerze in der Kirche an- gebrannt, ſelert doch die Sixtiniſche Kapelle zu Rom in geheimnisvoller Weiſe ſein„Tenebrä“, ſein Feſt in der Dunkelheit der erlöſchenden Ka— pelle, um nach den Klageliedern der Finſternis das berühmte„Miſerere“ anzuſtimmen, nach deſ⸗ ſen Ausklang in der Peterskirche das große Kreuz mit ſeinen 1365 Lampen glorreich erſtrahlt! So etwas vermutete ich auch in Florenz, aber es gelingt mir nicht, den Kern der Sache zu erfah— ren. Ich ſchaue dem Treiben zu, bis der Wagen um die Ecke biegt und vor dem Dom Halt macht. Mein Freund wird ungeduldig über mich, denn unſere Zeit iſt knapp, und wir haben noch man— chen Gang vor uns. So trenne ich mich von dem Aufzug und wandere meines Weges. f Wilhelm Albert, Nürnberg. Heſſiſcher Landtag Darmſtadt, 25. März. Der Heſſiſche Landtag trat heute zu einer auf zwei Sitzungstage be⸗ rechneten Tagung zuſammen, um in erſter Linie das Finanzgeſetz für das Rechnungsjahr 1930 auf die nächſten drei Monate zu erſtrecken. Vor Eintritt in die Tagesordnung widmete Präſi⸗ dent Delp dem unlängſt verſtorbenen. volkspar⸗ teilichen Abg. Haury einen herzlichen Nach⸗ ruf. An ſeine Stelle rückt Oberregierungsrat a. D. Hayn e, Fabrikant in Offenbach a. M. Für den anſtelle Dr. Davids in den Reichsrat einge⸗ tretenen Abg. We her-Offenbach kommt Bür⸗ germeiſter Lorenz(S) in den Landtag. Der Prä⸗ ſident begrüßt die beiden neuen Mitglieder und wünſcht ihnen die erfolgreiche Arbeit. Ein kom⸗ muniſtiſcher Proteſt⸗Antrag gegen die Mieter⸗ höhung wird in geſchäftsordnungsmäßige Be⸗ handlung genommen. Die Erſtreckung des Fi⸗ nanzgeſetzes wird gegen den kommuniſtiſchen Einſpruch debattelos in zwei Leſungen angenom men. Eine Debatte entſpinnt ſich bei dem Geſetz zur Aenderung der Beſteuerung des Gewerbebe⸗ triebes im Umherziehen. Es bezieht die Wander⸗ muſterlager und die Autoläden in die Wander- gewerbeſteuer ein und wird, abgeſehen von den Kommuniſten, von den Rednern aller Parteien begrüßt. Zwar wünſcht Abg. Dr. Niepoth(DVp) eine Erhöhung der Sätze der Filialſteuer, aber dem Zentrumsabgeordneten Weckter erſcheent die Novelle in der Regierungsvorlage den Verhält— niſſen entſprechend. Abg. Dr. Leuchtgens(Land⸗ bund) erblickt in der Vorlage nur einen erſten Schritt. Der Kommuniſt Schäfer meint, durch die Novelle würden nicht die Kapitaliſten, ſondern die Maſſen der Verbraucher zetroſſen. Abg. Do⸗ nath bedauert ſodann, daß in dieſer ſelbſtver⸗ ſtändlichen Frage des Schutzes der Kleingewerbe' treibenden keine Einheitsfront beſteht. Abg. Lux (S) macht darauf aufmerkſam, daß es ſich für ſeine Partei nicht um eine Erſchließung des klei⸗ nen Mittelſtandes, ſondern um die Steuerer— ſchließung für ſämtliche öffentlichen Körperſchaf— ten handelt. Gegen die Stimmen der Kommuniſten wird die Novelle ſchließlich in zwei Leſungen verab— ſchiebet. Die Abänderung der Steuervorauszah⸗ lungsgeſetze paſſiert debattelos das Haus; nur die Kommuniſten opponieren. Dann gab es wie⸗ der bei der Herausnahme der Hochſchul-Aſſiſten⸗ ten aus der Beſoldungsordnung, um eine Neu⸗ regelung ihrer Bezüge herbeizuführen, eine leb⸗ hafte Ausſprache, Dem Verlangen von DV u. kommuniſtiſcher Seite, die Vorlage zurückzuſtel⸗ len, gab das Haus nicht ſtatt und genehmigte die Vorlage. Den Schluß der Tagung füllten die Koalitionsanträge auf Aenderung der Ge⸗ ſchäftsordnung des Landtages aus. Die Anträge wurden mit kleinen redaktionellen Abänderungen und einem Zuſatzantrag Dr. Beſt, der die nicht unmittelbar heſſiſche Gegenſtände betreffenden Anträge, die zugelaſſen ſind, aufführt, mit gro⸗ ßer Mehrheit angenommen.— Nächſte Sitzung Donnerstag. Oſthilfegeſetz vom Reichstag in zweiter Leſung angenommen. Berlin, 26. März. Jar Verlauf der Mitt⸗ wochſitzung des Reichstages wurde auch das O ſt⸗ hilfegeſetz ohne weſentliche Aenderungen in zweiter Beratung angenommen, ebenſo die damit zuſammenhängenden Geſetze zur Förde⸗ rung der landwirtſchaftlichen Siedlung und zur Neugeſtaltung der Bank für deutſche Induſtrie⸗ obligationen. Sonder- I ieee ſiiiumummmmmnum 95 Modefarbige Spangenschuh sehr schöne Modelle mit bequemem Absatz 90 Feinfarbig. Chevr. Spangenschüh aparle Garnitur L. XV. u. 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Nicht wie die Blindgeborenen woll⸗ ten ſie ſich mit den typiſchen Blindenarbeiten ernähren, ſondern jeder Kriegsblinde ſollte im Rahmen des alten erlernten Berufes weiter wirken und ſchaffen können. Wieviele Soldaten im Laufe des Krieges an der Front ihr Augen⸗ licht verloren haben, geht aus der Statiſtik des Kriegsblindenbundes hervor, der am 31. Dezem⸗ ber 1916 24, ein Jahr ſpäter 914, bei Kriegs⸗ ende rund 1500 Mitglieder zählte. Heute iſt die⸗ ſer Beſtand auf 3000 angewachſen; er umfaßt faſt alle im Kriege erblindeten Soldaten. War ein Augenſchuß oder eine andere Verletzung des Sehnervs in der erſten Zeit des Bewegungs⸗ krieges noch ein ſchlimmer Zufall, ſo häuften ſich bie Erblindungen, als mit dem Jahre 1916 der moderne Materialkrieg mit Trommelfeuer und Gas einſetzte. Auf der Jubiläumsfeier des Bundes erblindeter Krieger konnte der erſchüt⸗ terte Beſchauer an den Geſichtern de 4 r erblindeten Soldaten deutlich ableſen, ob ein Schuß oder das Gas ihm das Augenlicht genommen hatte. Einzelne fielen nicht nur durch die toten Augen— höhlen, ſondern auch durch die tieſen Narben auf die ſchwere Verwundungen hinterlaſſen hatten. Aus allen Teilen des Reiches waren ſie 0 mengekommen, begleitet und geführt von hoch⸗ betagten Eltern, treuen Frauen oder anhäng⸗ lichen Kindern. Viele dieſer bedauernswerten Menſchen ſtehen wieder im Berufsleben, andere hat die Wirtſchaftskriſe auf die Straße gewor⸗ fen. Ein Teil der Kriegsblinden iſt ſo verſtüm⸗ melt, daß er ſiech und exiſtenzunfähig in Heimen oder zuhauſe den Reſt des Lebens hinbringen muß. 9 85 Die Energie mit der ſich Deutſchlands Kriegs blinde von der Schwelle des Todes losgeriſſen haben, ſollte den am Leben verzweifelten Sehen⸗ den ein Vorbild ſein. Kriegsblinde ſtehen heute als Juriſten und Pädagogen, Landwirte, Ange⸗ ſtellte und Arbeiter mitten im Lebenskampf. 75 Kriegsblinde ſind allein als Stenotypiſten in Berliner Bureaus tätig. Mit Hilfe einer Punkt⸗ ſchrift-Stenographiermaſchine nehmen ſie bis zu 150 Silben Stenogramm auf und übertragen es auf die gewöhnliche Schreibmaſchine. Es gibt blinde Aktenhefter, Poſthelfer, Telephoniſten, ja ſogar Induſtriearbeiter. Daß Kriegsblinde auch in der politiſchen Arena ihren Mann ſtellen kön⸗ nen, hat der letzte Reichstagswahlkampf bewie⸗ ſen, als ein Kriegsblinder in Maſſenverſama⸗ lungen für ſeine Partei agitierte.„ Heute 2 Blätter! „Wenn die Kriegsblinden ſo den Auſchluß ans Leben wiedergefunden haben, ſo danken ſie es neben ihrer eigenen Energie und der Treue ih rer Angehörigen auch zwei Perſönlichteiten, de: ren Namen man immer wieder aus ihrem Mun: de hört: Profeſſor Silex und Frau von Ihne— Der berühmte Berliner Augenarzt, der vor zwei Jahren geſtorben iſt, ſchuf ein muſtergültiges Blindenlazarett in Berlin dem er eine Blinden⸗ ſchule angliederte. Frau von Ihne, eine bekannte Perſönlichkeit der Hofgeſellſchaft, machte aus ih⸗ rer Tiergartenvilla ein Blindenheim, in dem noch zu Kriegszeiten eine mehrtauſendbändige Blindenbücherei erſtand. Noch in den Kriegs⸗ jahren konnten einzelne Blinde in einen Beruf überführt werden. Die Landwirtſchaft nahm ebenfalls Blinde auf. In Marburg wurde eine Studienanſtalt für kriegsblinde Akademiker ge⸗ ſchaffen. Erholungsheime, im Harz, am Meer und am Starnberger See ſorgen für die Auf⸗ nahme der Erholungsbedürftigen. In dieſen Heimen gibt es viele Freiſtellen, die gern von Kriegsblinden und ihren Angehörigen in An⸗ ſpruch genommen werden. Denn auch für die Hinterbliebenen muß viel getan werden; iſt doch die Sterblichkeit der Blinden ſehr groß. Der Bund hat bereits 358 Mitglieder verloren, in 15 Jahren über 10 Prozent ſeines Mitglieberbe⸗ ſtandes! 93. 4 Ein treuer Helfer des Kriegsblinden iſt der Schäferhund. Es gibt in der Reichshauptſtadt beſondere Uebungsplätze, wo dieſe Führerhunde auf ihre Beſtimmung vorbereitet werden. Sie werden den mitten in der Stat wohnenden Blinden zur Verfügung geſtellt, die eines ſol⸗ chen Führers weniger entraten können als die Junge Ralnaus Drogerie Das gewaltige Sontler-Programm. Heute freitag im Ceſipa. 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