Lokale Nachrichten * Ein Mengieriger. Geſtern nachmittag brachte uns ein Schuljunge einen Schmetterling auf die Redaktion, der ſich wohl infolge des prächtigen Sonnenſcheins etwas zu früh entpuppte, um ſeinen ſchillernden Flug in die Welt anzutreten. Er wird wohl ſeine Neugier mit dem neugewonnenen Leben büßen müſſen. — Ehrung dos Reichsbanners. Dem hieſigen Reichsbauner wurde durch das Reichsinnen— miniſterium eine Ehrenurkunde mit folgendem Wort— laut übermittelt: Ehrenurkunde. Für Ihre Mitwirkung an der Feier des Verfaſſungstages im Jahre der Rheinlandbefreiung 1930 ſpreche ich Ihnen beſondere Anerkennung aus. Berlin, 11. Auguſt 1930 gez. Wirth Reichsminiſter des Inneren. — Handarbeitsausſtellung. In der Schillerſchule ſind die Handarbeiten der Schülerinnen von Fräulein Luſt ausgeſtellt und können morgen nachm. von 1—6 Uhr beſichtigt werden. Die Eltern der Schülerinnen, ſowie alle, die ſich dafür intereſſieren was die kleinen, fleißigen Hände der Schulmädchen unter Anleitung ihrer Lehrerin im letzten Jahre geleiſtet haben, werden ſich den Beſuch der Aus— ſtellung nicht entgehen laſſen. “ Wirtevereinigung. Am letzten Donnerstag fand unſere diesjährige General-Ver— ſammlung ſtatt, in welcher neben der Beratung von beruflich intereſſanter Fragen, auch die Vor— ſtandswahl vorgenommen wurde. Als erſter Vor— ſitzende wurde Herr Ignas Riehl zur Krone, als zweiter Vorſitzender Herr Adam Kirchner zum Walfiſch und als Schriftführer Herr Hans Haas zum Tannhäuſer, ſowie 6 Herren als Beifitzer ge— wählt. Der Beſuch war recht gut, der Verlauf ſehr angeregt. » Der berühmte Rammerſänger Wilhelm Fenten vom Nationaltheater Mann- heim, einer der bedeutendſten Bäſſe Deutſchlands und der 1. Harfeniſt des Mannheimer National- theaterorcheſters, Konzertmeiſter Johannes Stegmann, ſind vom Volkschor zur ſoliſtiſchen Mitwirkung bei ſeinem am Pfingſtſonntag, nachm. 3 Uhr, ſtattfindenden Jubiläumskonzert verpflichtet worden. Der Volkschor, wird bei dieſem Konzert unter Leitung ſeines Dirigenten, Herrn E. Lipp, mit ſeinem Männer-, Frauen- und gemiſchten Chor Lieder von Hegar, Joſ. Haas, Mendelsſohn⸗ Bartholdy u. a. m. zum Vortrag bringen. Das Konzert erhält eine beſondere Note dadurch, daß an jenem Tag Herr Lipp dem Volkschor 25 Jahre ununterbrochen als Dirigent vorſteht. * Aerztlicher Sonntagsdienſt. Bei Verhinderung des Hausarztes hat morgen die Vertretung Herr Dr. med. Blaeß. Sſeidenban als Erwerbsquelle! Herr Hauptlehrer E. Glaſer in B. ſchreibt:„Durch meine diesjährige Seidenraupenzucht habe ich un⸗ ſeren Ortsbewohnern uſw., trotz dem Für u. Wider des deutſchen Seidenbaues den vollen Beweis er⸗ bracht, daß die Seidenraupenzucht in Deutſchland mit keinerlei Schwierigkeiten verbunden iſt.“(Ver- gleiche heutige Anzeige.) Ein ganz großartiges Tonfilm⸗Programm im Ceſipa. Dieſe Woche iſt es gelungen, zwei ganz aus— gezeichnete und erſtkl. Filmwerke in Viernheim zu zeigen, die beſtimmt eine Sehenswürdigkeit bedeuten, So zeigt man einen 100proz. Ton-, Sprech- und Geſangsfilm„In Wien hab ich einmal ein Mädel geliebt“ in 9 köſtlichen Akten. Ein Film von der ſchönen blauen Donau und dem goldnen Wien. 3 entzückende Schlagerlieder bringen die ſchönſten Wiener Weiſen. Rühmlichſt bekannte Darſteller wie Gretl Theimer, Werner Fuetterer, Ernſt Verebes und Hans Junkermann ſpielen die Haupt⸗ rolle und im 2. Teil des Programms zeigt man eines der gewaltigſten Filmwerke aller Zeiten. „Das Don-Koſaken-Lied“„Die zwölf Räuber“ ge⸗ ſungen von dem Original Don-Koſaken-Chor des berühmten ruſſiſchen Männerchors. In den Haupt⸗ rollen Hans Adalbert v. Schlettow, der beliebte Darſteller aus„Wolga-Wolga“ als Fürſt Sagarin, als Entehrter, als Sibirienſträfling, als Räuber— hauptmann, und Lien Deyers, die reizende, blonde Schauspielerin, das Seelchen aus Dieterles, Heilige und ihr Narr in einer neuen Rolle, die ihr die Möglichkeit gibt, ihren ganzen Liebreiz zu entfal— ten. Dieſes hochwertige Großſtadtprogramm iſt eine Sehenswürdigkeit Viernheims und wird eines großen Erfolges ſicher ſein. Ein Beſuch überzeugt und iſt das ſchönſte und billigſte Vergnügen. Film- freunde beſucht das dieswöchige Programm, der weiteſte Weg lohnt ſich. Sport⸗Berichte finden unter dieſer Rubrik Aufnahme, müſſen aber kürzeſt abgefaßt ſein. 2 K.-Sport Zum Kehraus der Verbandsſpiele. Nur noch einmal wird morgen der Heſſen⸗ meiſter zum Punkte⸗Kampf im Gau Mannheim an⸗ treten um ſich wenn möglich noch zwei Punkte zu ergattern. Auch Sandhofen iſt ein heißes Pflaſter, das werden die Blau-Weißen zu ſpüren bekommen, Viernheim würde noch alle Ehre machen, wenn es am Ende noch für eine Ueberraſchung ſorgen wür— de. Man ſagt immer: Ende gut, alles gut Das ſei der Wahlſpruch der erſten Elf, oder ſollte den Blau⸗Weißen überhaupt kein Sieg mehr beſchieden ſein? Das muß anders werden, die Anhänger wollen einen Sieg ſehen. Sie wollen ſehen ein ſchnelles Flügelſpiel, damit die Mitte zum Schuſſe freiſteht, nur dann können auch Tore fal- len. Die Dai Freunde werden ſich die günſtige Gelegenheit nicht nehmen laſſen den Heſſenmeiſter recht zahlreich zu begleiten. Abfahrt 1,16 Uhr Oc. Für Radfahrer Abfahrt 1,30 Uhr an der Dreſchhalle am Sandhöferweg. 2 8 Vereins⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit⸗ glieder- u. Generalverſammlungen u. Singſtunden Geſangverein„Liederkranz“. abend 8 Uhr Singſtunde. In Anbetracht des bevor— ſtehenden Wertungsſingen iſt es Ehrenſache dem Dirigenten gegenüber, daß kein Sänger die Sing— ſtunden verſäumt.— Sonntag vorm. 10 Uhr Vorſtandsſitzung im„Neuen Bahnhof“ bei Mit— glied Faltermann. Der Vorſitzende. Sänger⸗Einheit. Sonntag vorm. 11 Uhr Sing- ſtunde. Pünktliches und vollzähliges Erſcheinen erwartet Der Vorſtand. NB. Heute abend gemütliches Beiſammenſein im„Freiſchütz.“ G.⸗V.„Sängertreue“. Sonntag vorm. 10 Uhr Singſtunde. Kein Sänger fehle! D. Vorſtand. Reichsbanner Schwarz-Rot⸗Gold. Abtlg. Schutz- ſport. Samstag Abend ¼9 Uhr Pflichtverſamm— lung im Lokal Brechtel. Auſchließend Schießen. Alle Kameraden gaben zu erſcheinen, da wir am Sonntag, den 29. ds. Mts. mit 2 Mannſchaften gegen Mannheim(Bad. Meiſter) antreten. Ab- fahrtszeit(mit Räder) wird in der Verſammlung bekannt gegeben. D. Sch. Reiſevereinigung der Brieftaubenzüchter. Die Vorſtände der einzelnen Vereine werden gebeten ihre reiſenden Mitglieder bis ſpäteſtens 1 April beim 1. Vorſitzenden der R.⸗V. ſchriftlich zu melden. da die Weitermeldung an den Bund er— folgen muß. Der Vorſtand. Kaninchen- und Geflügelzuchtverein 1916. Sams- tag, den 28. März, abends halb 9 Uhr, findet im Lokal zum Kaiſerhof die Monatsverſammlung ſtatt. Die Mitglieder werden darauf aufmerkſam gemacht, daß in den Verſammlungen Vorträge über Kaninchen und Geflügel, über deren Zucht und Pflege ſtattfinden. Die Mitglieder werden gebeten, dieſelben reſtlos zu beſuchen. Die Vor— ſtände werden erſucht,/ Stunde früher zu er— ſcheinen. Der Vorſtand. Klub der Gemütlichen. Heute abend Vorſtands⸗ Sitzung im„Anker.“ Der Vorſtand. Sport⸗Inſerate Unter dieſer Rubrik erſcheinen die Pauſchal⸗ Inſerate der ſporttreibenden Vereine. Sportogg. Amicitia 09 E. V. Gin ladung! Hierdurch laden wir höfl. unſere ſämtlichen Mitglieder zu der am kommenden Sonntag, den 29. ds. Mts. nachm. 2 Uhr im Vereinshaus ſtattfindenden ordentl. Generalverſammlung ein und bitten um zahlr. Erſcheinen. Tages ordnung: Geſchäfts⸗ bericht, Kaſſenbericht, Bericht des Spielaus- ſchußes, Satzungsänderungen und Anträge, Entlaſtung, Neuwahlen des Vorſtandes, Ver— waltungs- und Spielausſchuſſes, Jugendaus— ſchuſſes und Kaſſenreviſoern. Anträge ſind bei dem Vorſitzenden Herrn M. Hoock ſchrift— lich mit Begründung einzureichen. Der Vorſtand. Spielbetrieb: In Viernheim 11 Uhr 3. M. gegen Käfertal 3. M. Verbandsſpiel In Waldhof halb 11 Uhr: 2. M. gegen Waldhof 3. Abf. 9 Uhr per Rad ab Lolal. In Gartenſtadt 10 Uhr: Floram.-Gartenſtadt ebenfalls Abfahrt per Rad 9 Uhr ab Lokal. In Käfertal 10 Uhr: Verbands⸗-Spiel der 1. Jugend Abfahrt 9,16 OEG.-Bahnhof. Deutſche Jugendkraft V'heim. Sonntag, 29. 3. 1931 In Sandhofen 3 Uhr. Verbands ⸗Schlußkampf Germania⸗ Sandhofen 1.— Viernheim 1. Abfahrt 1,16 O. E. G. In Viernheim 3 Uhr! A. Klaſſe Viernheim 2.— Gun dheim 1. M. 1,30 Viernheim 2. Pr.— Viernheim jun. 3,00 Viernheim Schüler 2— Gundheim 1,30 Herrnsheim J.— Viernheim 1. J. Die Di K.⸗Freunde werden gebeten die 1. Elf zu ihrem letzten Gange recht zahlreich zu begleiten. Der Vorſtand. Turnerbund. Sonntag, den 29. 3. 1931 Handballſpiel der 1. und 2. M. gegen T.. NuSHRHSIm in Ruchheim, Abfahrt halb 1 Uhr ab Lokal Die Leitung. Turngenoſſenſchaft 1 893 Sonntag, den 29. März, Waldlauf in Lützelſachſen. Fußballer, Jugend und komb. Elf in, Lützel⸗ ſachſen. Leichtathleten und Fußballer, Ab⸗ fahrt per Rad punkt 8 Uhr am grünen Laub. Fußballer, Päſſe mitbringen. Samstag abend 8 ½ Uhr Vorſtandsſißung im„Roten Kreuz“. Erſcheinen iſt Ehrenſache. Die Leitung. Gottesdienſtordunng der katholiſchen Gemeinde V'heim Palmſonntag. ½7 Uhr hl. Meſſe. 8 Uhr hl. Meſſe mit Predigt. 3/10 Uhr Hochamt mit Predigt. 11 Uhr Kindermeſſe in der neuen Kirche. Vor dem Kindergottesdienſt werden die Palmen geweiht. N 1 Uhr Kindergottesdienſt in der neuen Kirche. 2 Uhr Vortrag für die Knaben, die aus der Schule entlaſſen werden. 2 Uhr Andacht, darauf Vortrag für die Mäd— chen, die aus der Schule entlaſſen werden. Abends 8 Uhr Faſtenpredigt. In der neuen Kirche an Werktagen: Montag: ¾7 Uhr 1. S.⸗A. für Anton Landwehr. J¼8 Uhr 1. S.⸗A. für Maria Fetſch. Dienstag: ⅝7 Uhr Singmeſſe anſtelle eines beſt. Amtes für Geſchwiſter Peter und Cäcilie Roos, Großeltern, Eltern und Angehörige. 8 Uhr Siugmeſſe anſtelle eines beſtellten Amtes ſür Nik. Werle 1., Ehefrau Eliſabeth geb. Stephan, 7 Krieger Phil., Tochter Marg., Schwiegereltern Nik. Mandel und Franziska geb. Kiſſinger und Angehörige. Mittwoch: 7 Uhr Singmeſſe anſtelle eines beſt. Amtes für Maria Hofmann geb. Ringhof. J%8 Uhr Segensmeſſe für das 1 Schulkind Johanna Herbert, beſtellt von den Mitſchülern, unter der Meſſe gemeinſame heil. Kommunion der Schulentlaſſenen nebſt Anſprache. Abends 5—7 Uhr Beichtgelegenheit. Gründonnerstag: 7 Uhr Beichtgelegenheit, 7 Uhr Austeilung der hl. Kommunion. 28 Uhr Hochamt, darauf Ausſetzung des Allerheiligſten auf dem Seitenaltar. Abends 6 Uhr Andacht. Carfreitag: 8 Uhr Gottesdienſt. 6 Uhr Andacht. Am Gründonnerstag und Carfreitag ſind die üblichen Betſtunden, deren Beſuch den Gläubigen empfohlen wird. Die Collekte iſt für das heilige Land und das hl. Grab beſtimmt. Carſamstag: Die Weihen beginnen um 6 Uhr. ½8 Uhr Hochamt, darauf Weihe des Oſter- waſſers. Oſtermorgen /6 Uhr die übliche Prozeſſion, anſchließend hl. Meſſe und Aus— ſpendung der hl. Kommunion. Am Oſterſonn— tag Morgen iſt keine Gelegenheit zur heiligen Beichte. Die Mitglieder des Borromäus-Vereins wer— den gebeten, ihre Buchbeſtellung in den nächſten Tagen abzugeben. Kirchliche Anzeigen der Evang. Gemeinde Viernheim Sonntag, den 29. März 1931. Buß u. Bettag. Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Kollekte für die Diaspora. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Nachm. 3½ Uhr: Mädchenbund. Abends 8 Uhr: Muſikaliſche Feier in der Kirche. Freitag, den 3. April 1931. Vorm. 9 Uhr: Feſtgottesdienſt. Schweſterſtation. Vorm. 10: Beichte und Feier des heiligen Abend- mahles. Abends 8 Uhr: Jugendverein. ele Dag pa be ri aof, V Magg! Erbs- Suppe -mit gerösteten Brotwürfeln angerichtet— einfach delikat. 2 2288 Das Suppenhochen ist ja heute so leicht, denn N es gibt 28 verschiedene MSG; Suppen. faaeccehpngacgcgeneenhg gestern Carfreitag. Kollekte für die Oſtern auf der Düne Langſam ſtieg ich hinauf zur Halde, drunten im niedrigen Kieſernwalde ſtanden ſchimmernd wie holde Träume, golden⸗-blühende Weidenbäume; — ſonſt, ſo weit ich im Kreiſe ſchau, Meer und Himmel— ein einzig Blan— und im ſchimmernden Blau verborgen, jubeln Lerchen im Oſtermorgen, — Kinder wandern am Strand und ſingen, und vom Dörflein die Glocken klingen oſterſelig über das Meer. Gextrud Lemke, d οοοοοοοοοοοο eo e 5 und Quantität sollen Sie überzeugen! Alle Sorten Fannerglen Gemüse- und Blumensamen Dickrüben, Erhsen, Bohnenusw. Blühende Topfpflanzen Schnittsalat Joh. K. Rempf Gartenbau Wasserstr. 45 Kauft am Platze! Erst überzeugen, dann urteilen! SSSOSSSSSS SSS SOG GGG Bekanntmachung. Betreffend: Vertilgung der Feldmäuſe, Um eine wirkſame Bekämpfung der Mäuſe— plage vornehmen zukönnen, werden hiermit die Be— ſitzer von Kleeäckern, bei Vermeidung der Vor- nahme durch die Gemeinde, aufgefordert ihre Klee— äcker innerhalb 8 Tagen zu eggen. Das Weitere wird durch die Gemeinde vorgenommen. Viernheim, den 27. März 1931. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Rundfunk⸗ Programm Südweſtdeutſche Gruppe. Frankfurt— Kaſſel Sonntag, 29. März. 7.00 Uhr Hamburger Hafenkonzert; 8.15: Ka⸗ tholiſche Morgenfeier; 9.30: Stunde des Chorge— lanas: 10.90: Beſuch in Bethel; 11.25: Das heu⸗ rige weletsrechrf 12.00: Konzert; 18.50: Land: wirtſchaſtsdienſt; 14.00: Stunde d. Landes; 15.00: Friedrich⸗Stoltze-Stunde; 16.00: Konzert; 17.45: Nicolaus von Kues, der Philoſoph der ſpäten Gotik; 18.30: Stunde der Frankfurter Zeitun— 18.55: Sportnachrichten; 19.05: Hohe Meſſe in h⸗ moll; 20.30: Altfranzöſiſche Chriſtuslegenden; 21.15: Orcheſterkonzert; 22.30: Tagesnachrichten;: 22 50: Zigeunermuſik. Montag, den 30. März. 7.15 Uhr: Frühkonzert; 11.20: Wirtſchaftsmel⸗ dungen; 12.00: Schallplattenkonzert; 13.05: Fort⸗ ſetzung; 14.00: Nachrichtendienſt; 14,10: Werbe konzert; 1505: Wirtſchaftsmeldungen; 15.50: Wie ſorge ich als Mutter für die Geſundheit meiner ſchulentlaſſenen Mädchen?; 16,20: Nachmittags- Konzert; 18.15: Vortrag: Männerkleidung; 18.45: „Was iſt Ruhm?“, Geſpräch; 19.05: Wirtſchaſts— meldungen; 19.10: Engl. Sprachunterricht; 19.45: Unterhaltungskonzert; 20.45: Erlebte Geſchichten; 21.15: Pitt, der Feſtredner, Hörſpiel; 22.30: Ta⸗ ges nachrichten; 22.50: Unterhaltungskonzert. Süddeutſche Gruppe. Mühlacker. Sonntag, 29. März. 7.00 Uhr: Hamburger Hafenkonzert; 8.15: aus Stuttgart: Morgengymnaſtik; 10.30: Arienſtunde; 11.45: Evangeliſche Morgenfeier; 12.00: Prome⸗ nadenkonzert; 13.00: Kleines Kapitel der Zeit; 13.15: Neuere Paſſionsmuſit ſür Orgel; 14.00: „Deutſche Volkslieder“; 15.00: Stunde der Ju⸗ gend; 16.00: Konzert; 17.15: Ludwig Bäte lieſt aus eigenen Werken; 17.45:„Die weiße Dame“, Momantiſche Oper von Boieldieu; 18.55: Sport⸗ bericht; 19.05: Hohe Meſſe in h-Moll; 2030: Alt⸗ ſranzöſiſche Chriſtus⸗Legenden; 21.15: Nordiſche Muſit; 22.30: Nachrichtendienſt; 22.50: Zigeuner— muſik. Montag, den 30. März, 6.45 Uhr: Morgengymnaſtit; 10.00: Schallplat⸗ lenkonzert; 1100: Nachrichtendienſt; 11.45: Funk⸗ werbungskonzerte; 12.05: Fortſetzung; 12.20: Un⸗ terhaltungskonzert; 13.00: Fortſetzung; 13.30: Nachrichtendienſt; Anſchl:: Fortſetzung; 15.45: Blumenſtunde; 16.15: Briefmarkenſtunde; 16.30: Nachmittagskonzert; 18.15: Ueber den Stand der oplophotographiſchen Sichtbarmachung unſichtba“ rer Schriften; 18.45: Vortrag: Was iſt Ruhm?; 19.10: Engliſcher Sprachunterricht; 19.45: Unter⸗ haltungskonzert; 20.45: Erlebte Geſchichten; 21.15: Pitt, der Feſtredner; 22 30: Nachrichten- dieuſt; 22.50: Unterhaltungskonzert, Sonntag, 29. März. 10.00 Uhr: Katholiſche Morgenfeier; 10.45: Glockenläuten von der Münchener Frauenkirche; 12.00: Standmuſik; 15.50: Veſperkonzert; 13.15: Die bayriſche Markeubutter; 13.55: Blumen; An⸗ ſchließend: Unterhaltungskonzert; 14.30: Schach⸗ funk; 15.15: Konzertſtunde; 17.35: Die Hethiner, ein vergeſſenes Volk Aſiens; 18.05:„Matthäus⸗ Paſſion; 21.00: Unterhaltungskonzert; 22.20: Nachrichtendienſt; 22.45: Konzertmuſik, ö Montag, den 30. Mürz. a 6.45 Uhr: Morgengymnaſtik; 12.15: Landw. Wochenbericht; 1230: Mittagskonzert; 15.40:„Aus, geſtoßen“, eine Skizze von Auſtey; 16 20: Klavier“ werke Münchener Komponiſten; 17.00: Kinder, baſtelſtunde; 17.20: Veſperkonzert; 18.30: Bü, chertiſch; 18.45: Goldgräber in Alaska; 19.05 Stunde der Arbeit; 19 30: Unterhaltungskonzert 20.45: Gregorianiſche Muſik; 21.00: Geiſtlicht Abendmuſik im Regensburger Dom; 21.50: Welt politiſcher Monatsbericht; 22.20: Nachrichtendienſt 3 8 zungen Frau wird 4 jernheimer Finzeiger (Giernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) 1,50 iernheimer Fe täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. k. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wbchentl. das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wanb⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim 2 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt rankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Ar. 74 eee eee Reichsbankkredit für Arbeitsloſenverſicherung Berlin, 27. März. Die Verhandlungen zwi— ſchen der Reichsbank und der Reichsanſtalt für Arbeitsloſenverſicherung und Arbeitsvermittlung haben zum Abſchluß eines Kredits in Höhe von 83 Millionen Mark geführt. Die Veranlaſ— ſung zu dieſen Verhandlungen hat die Trennung der Reichsanſtalt vom Reichshaushalt mit Wir⸗ kung vom 1. April gegeben. Der von der Reichs— bank gewährte Kredit iſt als Ueberbrückungskre— bit für die bevorſtehenden ſaiſonmäßig ſchlechten Monate, in denen die Beitragseingänge für die Zahlung der Unterſtützungsgelder nicht ausrei— chen, aufzufaſſen und ſoll ſpäter aus den Ein— gängen der beſſeren Monate im Sommer u. Herbſt zurückgezahlt werden. Die Unterlagen für den Reichsbankkredit bilden die Reichsbahn-Vorzugs— akten von nom. 125 Millionen RM., die das Reichsfinanzminiſterium der Reichsbank zur Ver— fügung geſtellt hat, dieſe werden zu 75 Prozent ihres Kurswertes mit der üblichen Verzinſung von 1 Prozent über Reichsbankdiskont in Lom— bard gegeben. Wie hierzu weiter verlautet, wird mit dieſer Transaktion die Periode einer ſtärteren Einſchal— lung der Reichsbank in den Geldverkehr der Reichsanſtalt für Arbeitsloſenverſicherung und Arbeitsvermittlung eingeleitet. Die Arbeitsäm⸗ ter ſind angewieſen worden, Reichsbank-Giroton— ten anzulegen, ſoweit ſolche noch nicht vorhan— den ſind. Auf dieſe Weiſe hofft die Reichsanſtalt, ſchneller in den Beſitz der Beitragseingänge zu kommen. Vermiſchtes Die Funktionäre der SPD. Groß⸗BVreslaus entziehen der Parteileitung ihr Vertrauen. enb. Breslau, 28. März. Eine Verſammlung der Funktionäre der SPD. Groß- Breslaus nahm geſtern nach einem Bericht des Reichs⸗ tagsabgeordneten Ziegler-Breslau, der be⸗ kanntlich zu den neun ſozialdemokratiſchen Ab⸗ geordneten zählte, die gegen die Bewilligung des Panzerkreuzers B ſtimmten, eine Entſchlie⸗ zung an, in der das Verhalten derjenigen ſozialdemokratiſchen Reichstagsfraktionsmitglie⸗ der gebilligt wird, die ſich gegen die Bewilli⸗ gung der Panzerkreuzerrate ausgeſprochen ha— ben. In der Entſchließung heißt es weiter, die Tolerierung der Regierung Brüning habe nicht zur Rettung der Demokratie geführt, ſon⸗ dern nur die Ausſchaltung von Verfaſſung und Parlament zur Folge gehabt. Die Funktionäre der SPD. Groß⸗Breslaus ſähen ſich deshalb veranlaßt, der Paxtei⸗ und Fraktionsführung das Vertrauen zu entziehen, ſie forderten vom Parteitag Richtlinien für die Reichstagsfrak⸗ tion, die der„klaſſenpolitiſchen Zielſetzung“ der Partei entſprächen. In einer weiteren Entſchließung wurde der Sympathie für Frau Dr. Kienle-Stuttgart Klusdruck gegeben. Bunte Zeitung Bemalte Autoreifen als Vogelſcheuchen. Auf eine nicht alltägliche Idee, die Blumen⸗ ſaat ſeiner Gärten vor den Nachſtellungen der Vögel zu ſchützen, iſt ein Gärtner namens Frank R. Cheney im nordamerikaniſchen Staate Wisconſin verfallen. Seine ſinnreich ausgedachte Erfindung bezweckt indeſſen weniger, die Vögel ſernzuhalten, als die Hühner zu verſcheuchen, die durch ihr Scharren die Beete ruinieren und die Saat vernichten. Cheney hatte die Wahr⸗ nehmung gemacht, daß Hühner wie andere Vö⸗ gel die der Saat nachſtellen, eine lebhafte Ab- neigung gegen Schlangen zeigen. Da rauf gründete ſich ſein Plau. Er erinnerte ſich, daß im Schuppen eine große Zahl Autoreifen lager⸗ ten, die nicht ehr verwendbar waren. Er zerſchnitt dieſe Gummireifen auf verſchiedene Längen, bemalte ſie mit ſchreienben und gab ihnen dadurch das Ausſehen von Schlangen, die er über die Beete verteilte. Von Stunde an mieden Hühner wie andere gefiederte Saatfeinde den von den ſchreckhaften Reptilen bewachten Garten. a 5 7 Um das Kind und das Geld Max Lenders. Die Erinnerung an das tragiſche Ende Max Linders, des f ee Filmſtars, und ſeiner urch einen Prozeß aufge⸗ Farben; hatten eine große Menge Veronal * Zeitung bel Wieberholang bei Wieberholung abgeſtufter Rabatt.— Die einſpaltige Petit (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) eile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., Innahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 u r, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchaftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werben Samstag, den 28. friſcht, der zur Zeit in Paris anhängig iſt. Linder und ſeine Frau wurden im Oktober 1925 n einem Pariſer Hotel tot aufgeunden. Beide genommen und ſich die Pulsabern aufgeſchnitten. Es konn— te niemals einwandfrei feſtgeſtellt werden, ob es ſich um einen Fall von Doppelſelbſtmord ge— handelt, oder ob einer der beiden einen unfrei— willigen Tod gefunden hatte. Bei dem gegen— wärtigen Prozeß handelt es ſich um die ſechs— jährige Tochter des Paares. Am Vorabend ſeines Todes hatte Linder ein Teſtament ver— faßt, in dem er erklärte, das Mädchen ſolle einer ehrenhaften zuverläſſigen Frau. die„alle die Eigenſchaften beſitze, die ihrer Mutter abgehen“, zur Erziebung übergeben werden. Auf Grund 9. dung 1 ö 1 0 das Teſtament ungültig ſei, weil dieſer teſtamentariſchen Beſtimmung wurde auf Anordnung des Gericht Max Linders de mi! der Vormundſchaf 0 Verwaltung des b traut, das der Filmſchauſpieler hatte. verſtorbenen Frau Max Linder, mit dem An— ſpruch auf, daß ſie allein berechtigt ſei, das Kind ihrer Tochterzu betreuen. Zur Begrün— ihres Anſpruchs machte ſie geltend, daß Max Linder bei der Abfaſſung geiſtig nicht normal geweſen ſei, ſondern als ein Menſch mit zerrütteten Nerven gelten mußte, der von einer krankhaften Eiferſucht geplagt worden ſei. be⸗ hinterlaſſen Zuchthaus für Rabeneltern Unmenſchliche mißhandlungen eines leiblichen Kindes Aſchaffenburg, 27. März. 36jährige Schuhmacher Adam Sixel und ſeine 28jährige Ehefrau Katharina waren wegen ſchwerer Kör— perverletzung mit Todesfolge angeklagt. Das Ehepaar hatte zwei Jungens im Alter von 7 und 4 Jahren. Der Kleine war inſolge ſchlechter Wohnungsverhältniſſe der Eltern längere Zeit im Fürſorgeerziehungsheim betreut worden. Als das Fürſorgeamt den Eltern bei gebeſſerter Lage das Kind zurückbrachte, waren die Eltern erboſt über die vermehrte Laſt und wollten nun den zurten kleinen Knaben all ihre Wut und ihren Aerger ſpüren laſſen. Die Vernachläſſigung in der Pflege und Ernährung zwang den Kleinen, ſich aus den Abfallkäſten der Nachbarn Brot- kruſten und Speiſereſte zu holen. Bekam er ein— mal ein Suück Brot geſchenkt, ſo wurde es ihm ſogleich abgenommen und alles erhielt ſein älte— rer Bruder; er empfing aber für die Annahme Der ſeine Schläge. Wollte die Mutter das Haus ver⸗ laſſen und für mehrere Stunden fortbleiben, dann nahm ſie den kleinen Joſef und band ihn gefeſſelt an Möbelſtücke oder an den Fenſterrah. men. Die Folge davon war, daß das Kind nicht rein bleiben konnte, was dann erneute Miß— handlungen zur Folge hatte. Der Vater ergänzte die rohe Tat durch Hiebe auf den Schädel des Kleinen. Hierdurch wurde ein Bluterguß im Ge— hirn verurſacht, der den Tod am anderen Tage zur Folge hatte. Die Sektion der Leiche erdab daß der ganze Körper des Kindes mit den Zeichen ſchwerſter Verletzungen überſät war, daß die Leber zerriſſen und eine Bauchſellentzündung eingetreten war. Und das Urteil des Gerichts über die ummenſchlichen El— tern lautet: Für Adam Sixel 6 Jahre, für Katharina Sixel 4 Jahre Zuchthaus unter Ab— erkennung der bürgerlichen Ehrenrechle. ( cue Ae e. c Faſſadenkletter er Hecken und ſein Anhang Die Anklage gegen die Diebes⸗ u. Hehlerbande Hecken u. Genoſſen Frankfurt a. M., 27. März.„Soeben erſchie⸗ nen“, ſo könnte die Staatsanwaltſchaft in bezug auf ihr neueſtes Werk, die Anklage gegen Hecken und Genoſſen, ſchreiben, wenn ſie die von ihr verfaßte Broſchüre im Buchhandel erſcheinen laſſen dürfte. Ji der Tat bildet die Anklage ge— gen Hecken und ſeinen Anhang eine kleine Bro— ſchüre; ſie umfaßt etwa 60 Schreibmaſchinenſei— ten und enthält in gedrängter Form Lebensbe— ſchreibungen und Taten der elf Beſchuldigten. Aufgrund der Ermittlungen der Kriminal— polizei und der Vorunterſuchung iſt es zu einer Anklage gegen folgende Perſonen gekommen: Metzger Albert Hecken, Artiſt Arkadi Rakoff, Kaufmann Kurt Wortmann, Molkereigehilfe Heinrich Schmunck, Hauſiererin Regina Siegel, Cafeehausgeſchäftsführer Max Landsberg, Händ? ler Johann Ahr Sattler Wendel Beitler, Kunſt— maler Edmund Völz und Händlerin Roſa Tur— kawka. Die Angeſchuldigten ſetzen ſich aus Dieben und Hehlern zuſammen. Des Banditendiebſtahls ſind“ Hecken, Wortmani, Schmunck und Rakoff beſchuldigt; die zu den Hehlern zählende Händ—⸗ lerin Turkawka iſt auch der Begünſtigung ange— klagt. Das Tatenregiſter erſtreckt ſich auf Diebſtähle und Einbrüche, die in Frankfurt, Wiesbaden, Halle, Heidelberg, Par— tenkirchen, Homburg, Baden-Baden, Mannheim, Mainz, Kiſſingen, Reichenhall, Bad-Gaſtein, Lu— zern und Bern begangen wurden. Hecken, der gewandte Faſſadenkletterer, turnte an Villen oder Hotels empor und ſchlich ſich nachdem er ſich ſeiner Schuhe entledigt hatte, in die Räume ein wobei er ſich nicht ſcheute, ſogar in Schlafzimmer einzudringen. Während die Hotelgäſte ſchliefen, holte er vom Nachttiſch oder aus den Kleiderſchränken Schmuck Brieftaſchen, Geld uſw. und verſchwand uner— kannt. Die Beute war mitunter ſehr beträchtlich, insbeſondere fiel der Diebesbande Brillanten— ſchmuck in die Hände, und es gab Nächte, die ihnen Werte bis zu 7000 RM. einbrachten. Landsberg war ein bekannter Cafétier, der ei— nen guten Ruf genoß. Später machte er Kon— kurs und wurde Geſchäftführer ſeines früheren Cafeehauſes. Landsberg war auch als Erſatz— ſchöffe und als Wohlfahrtspfleger tätig. Der Angeklagte Wortmann iſt der Sohn eines ver— zmnögenden Bankdirektors, der in Berlin, dann in Paris und Genf, anſäſſig war. Wortmann iſt einundzwanzigmal vorbeſtraft. Rakoff will unter dem Zaren und ſpäter in der Wrangel— armee Ofſizler geweſen ſein. Er war ſeit 1929 in Frankfurt anſäſſig. Die Sühne für die Bodenheimer Bluttat Arzberger erhält wegen Totſchlags 12 Jahre Suchthaus Mainz. 27. März. Im Prozeß gegen den Brauburſchen Arzberger wurde geſtern das Urteil verkündet. Der Angeklagte wird we⸗ gen Totſchlags zu zwölf Jahren Zuchthaus verurteilt. Außerdem erkennt das Gericht we⸗ gen Vergehens gegen das Geſetz über Schuß⸗ waffen auf zwei Monate Zuchthaus. Zwei Monate der Unterſuchungshaft werden dem Angeklagten angerechnet. Die bürgerlichen Ehrenrechte werden Arzberger mit Rückſicht auf die tragiſche Entwicklung der Tat und . 8 N 3 e ſeine bisherige Unbeſtraftheit nicht aberkannt. Der Angeklagte nahm die Strafe ſofort an. Das Gericht betonte nochmals die Schwere der Tat, der ein junges, blühendes Menſchenleben zum Opfer fiel. Mit Worten des Dankes und der Anerkennung entließ der Herr Vorſitzende die Geſchworenen, die ſo gewiſſenhaft und aufop⸗ fernd an der ſchweren Entſcheidung mitgearbei— tet haben, vor die das Gericht in dieſem Falle geſtellt war. N. RR RRV Jetzt tritt Frau Peters, die Mutter der 1 t 5 gen ihrer gelben Lieblinge allmählich abnahmen, ſeiner Wohnung hatte. Er daß die ſtändig Töne von ſich gibt, alten wie die jungen Vögel ihre ganze Auſmerk— 48. Jahrgang Kanarienvögel und Rundfunk vertragen ich nicht. Beſitzer von Kangrienvögeln in den Ver— Sele einigten Staaten hatten ſeit geraumer Zeit die Wahrnehmung gemacht, daß die Geſangsleiſtun— ohne daß dafür ein Grund zu finden war, da ſich die Vögel trotz geminderter Sangesluſt doch beſter Geſundheit erfreuten. Das Geheimnis iſt nun von dem führenden Kanarienzüchter Ameri— kas, George F. Cooper, gelöſt worden, der ſich ſeit fünfzig Jahren ausſchließlich mit der Zucht und der geſanglichen Ausbildung von Kanarien— vögeln beſchäftigt.„Wenn Ihr Kanarienvogel“, erklärte er,„immer ſeltener ſingt oder gax das Singen überhaupt einſtellt, ſo iſt es höchſte Zeit, ihren Lautſprecher aus der Wohnung zu entfer— nen.“ Zur Begründung ſeiner Warnung weiſt Cooper darauf hin, daß ſeine gefiederten Zög— linge vor dem Aufkommen des Rundfunks kei— nerlei Störungen nud Unzuträglichkeiten erken— ien ließen. Dann aber mehrten ſich die Klagen ſeiner Kunden, die bemängelten, daß die Vögel, die er ihnen verauft hatte, ſchlechte Sänger ſeien. Auf Grund dieſer Klagen ging Cooper der Sache nach und ſtellte eingehende Unterſuchungen an, die aber erſt erfolgreich waren, nachdem er in einen Lautſprecher aufgeſteclt machte dann die Beobachtung, daß die kleinen Sänger, um die von dem Lautſpre— cher hervorgebrachten Töne zu übertrumtfen, ihre Stimme ſo überanſtrengten, daß ſie mach kurzer Zeit ſtimmlos wurden. Cooper erinnert daran, Kanarienvögel einen ſtarken Nachah⸗ mungstrieb haben, und daß ſich der ein paar Monate alte Vogel verzweifelte Mühe gibt, die von den größeren Brüdern herausgeſchmetterten Töne zu überſchreien. Da der Lautſprecher be— ſo verwenden die' ſamleit darauf, den Tönen zu lauſchen.„Die Be— ſitzer meiner Vögel“, ſchließt der Züchter,„ſehen ſich demnach vor die Wahl geſtellt, entweder ihr Radio zu behalten oder auf dieſes zu verzichten, um die Singefreudigkeit ihrer Kanarienvögel zu erhalten.“ Aus Nah und Fern Darmſtadt, 26. März.(Dieb und Hehler vor Gericht.) Das Bezirksſchöffengericht verhandelte heute gegen einen Hausburſchen, der in einen Kleidergeſchäft einen Einbruch verübte, Klei— dungsſtücke ſtahl und weiter einen Betrag von 1200 Mark entwendete. Weiter waren vier Leute der Hehlerei angeklagt. Das entwendete Geld hatte der Hausburſche mit zwei anderen Ange— klagten in verſchiedenen Frankſurter Lokalen durchgebracht. Das Gericht verurteilte ihn zu zwei Jahren Gefängnis unter Anrechnung von zwei Monaten Unterſuchungshaft. Die übrigen Angeklagten erhielten wegen Hehlerei fünf, drei und vier Monate Gefängnis, ein Jugendlicher kam mit vier Wochen Gefängnis mit Bewäh— rungsfriſt davon. Mainz, 26. Tödlicher Meſſerſtich.) Nach einer politiſchen Auseinanderſetzung wur— de vor einigen Tagen ein 39jähriger Mineral— waſſerhänbler aus Gonſenheim von einem uniſten h einen Meſterſtich in die hie Ba i chwer verletzt. Der Verletzte Städt. Krankenhaus ſeiner Die Leiche wurde vorläufig waltſchaft beſchlagnahmt. . März.(Geſcheiterte Verhand— Tarifverhandlungen zwiſchen der Vereinigung der Arbeitgeber am Mittelrhein und den Angeſtellten-Organiſationen ſind nach zweiſtündiger Verhandlungsdauer ergebnislos abgebrochen worden. Die Entſchſeidung liegt nunmehr beim Schlichtungsausſchuß. Frankfurt, 27. März.(Der Frankfurter Banküberfall.) Der von zwei Burſchen geſtern auf die Filiale der Deutſchen Effekten- und Wechſelbank verübte Raubüberfall ſtellt ſich als ein außerordentlich verwegenes Räuberſtückchen dar. erheblich vorbeſtraften Bur— das Hinzukommen eines dri ten Beamten Bank die Ausführung ihrer unmöglich wurde und die darauf die Flucht ergriffen, gaben, wie ſchon mitgeteilt, auf ihre Verfolger etwa ein Dutzend Schüſſe ab. Dabei wurden drei Eiſenbahnbeamte in der Halle des Eilgütervahnhofes, wo die Verbrecher ſchließlich hilflos landeten, bei der Feſtnahme der Burſchen verletzt. Einer der Burſchen erhielt dabei einen Beinſchuß. Der Verletzte wurde ins Krankenhaus, ſein Kom⸗ März. 801 Ni 1 11 Die beid chen, denen Tat plize ins Polizeigefängnis gebracht, ..——— er 2 Ludwigshafen, 20. März.(Verurteilter Wechſelfälſcher). Wegen Wechſelfälſchung und Betrugs verurteilte das Schöffengericht Lud⸗ wigshafen a. Rh. den 1881 in Ludwigshafen ge⸗ borenen verheirateten Kaufmann Friedrich Gugger zu einer Gefängnisſtrafe von 2 Mona⸗ ten ohne Bewährungsfriſt. Eiſenberg, 26. März.(Arbeiterkündigung.) Infolge ſchlechten Geſchäftgganges wurde der ganzen Belegſchaft der Falzziegelfabrik von F. von Müller dahier gekündigt. Zweibrücken, 26. März. Jugendlicher Straßenräuber.) Um ſich Taſchengeld zu ver— ſchaffen, ſchlug in der Nacht auf 21. Februar der 20jährige Zimmermann Hans Kuhn von hier einen betrunkenen taubſtummen Fabrikarbeiter aus Mittlebach nieder und nahm ihm das Geld— beutel mit etwa 35 Mark aus der Geſäßtaſche der Hoſe. Von der Beute gab Kuhn vier Mark an zwei Kameraden ab. Kuhn wurde wegen ſchweren Raubes unter Zubilligung mildernder Umſtände zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Die beiden Kumpane erhielten 3 und 2 Monate Gefängnis. Zweibrücken, 27. März.(Zigaretten⸗ ſchmuggler.) Wegen Schmuggels von über 10 000 Zigaretten erhielt der bereits wiederholt vorbeſtrafte Arbeiter Karl Steinmetz aus Mainz ſieben Wochen Gefängnis ſowie 3 960 Mark Geldſtraſe. 2 Zigaretten ſowie ein zum Schmuggel benutztes Fahrrad wurden ſald, 26. März.(Todesfolgen eines Der Brandmetzger Heinrich Kolb 1., welcher vor einigen Tagen bei einem Autounfall verunglückt iſt, iſt ſeinen Verletzungen erlegen. Bergedorf(bei 5 irg), 27. März. * (Schweres Motorunglück.— Drei Tote.) Zwi⸗ ſchen Lehbrügge und Boberg ereignete ſich ein ſchweres Motorradunglück, das drei Todes⸗ opfer forderte. Der Beiwagen des Motor⸗ rades ſauſte in raſend ſchneller Fahrt gegen einen in der Kurve vor Boberg ſtehenden Möbelwagen. Bei dem Zuſammenſtoß wurde das Motorrad vollſtändig zertrümmert. Der Motorradfahrer und ſeine Mitfahrerin aus Boberg waren ſofort tot. Ein Autoſchloſſer⸗ lehrling erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß er auf dem Wege in ein Hamburger Kran- kenhaus ſtarb. Weinzeitung Wachenheim, 26. März.(Weinverſteigerung.) Aus den Beſtänden des Weingutes der Bürklin⸗ Wolf'ſchen Gutsverwatlung(Albert Bürklin), Mitglied des Verbandes Deutſcher Naturwein— verſteigerer, kamen heute in der Sektkellereihalle zu Wachenheim, teils erſtklaſſige Riesling⸗ und Traminer Gewächſe der Jahrgänge 1921, 1925, 1928, 1929 und 1930, in Flaſchen und im Faß zur Verſteigerung. Das Ausgebot war ſehr gut beſucht und nahm auch einen verhältnismäßig günſtigen Verlauf, doch wurden vom Geſamt— ausgebot(50 Nummern) 10 Nummern zurückge— zogen. Ausgeboten wurden 19040 Liter 1930er, 4840 Liter und 5740 Flaſchen 1928er, 26 360 Liter 1929er, 300 Flaſchen 1925er u. 300 Flaſchen 1921er. Für die 1000 Liter wurden in RM. be⸗ zahlt: 1930er 700, 750, 790, 830, 850, 890, 900, 1040, 1100, 1140, 1660, 1690; 1.40, 1.50, 1.80; 1929er 1.50, 1.70, 2.00 6.00; 1921er 5.10; 1925er 11.20 und 25.20. Für Herren: von Jenuh 5 MANNHEIM 4/7 1 Eine Fülle neue Modelle Für Damen 690 1090 1220 140⁰ aum 1928er 800, 840, 880, 940, 1070; für die Flaſche 1928er von 1.10, 2.10, 2.20, 2.30, 2.50, 2.60, 2.70, 3.50, 3.60, 3.70, 4.00, 5.00, 17 2. Knickerbocker-Hosen aparte Muster, volſe Form elegant im Schnitt ee e, ee 2 leide Dich richſig laufe bel Bergdolt! ein- u. zwelreihlg, in Chevlot u. Kmm- garn, floſte Form̃en, flofte Muster 45. Unsete Se geAH. Anzuüge 35 1 Unsere Str HEh- Anzüge 35 5 aus reinen Kammgarnen auf K Seide gefütfert, la. Vererbeiſung... 65. Unsere Plauen Anzũuge aus Aachener Kammgarn auf Lüster— 1 gefültert, la. Vererbeifung. 75. Unsere Sporfenzüge Aug. m. lang. u. Golthose, das pralkf. 1 Kleidungssf. für Sport u. Straße 58.—, 48. 0 Unsere FTUjSDFSs-Mänte! Sllpon- u. Raglanform ganz a- K'seide gefüttert, fesches und praktisches 1 . n Kleidungsstück 5 485 Unglück aus dem Großen Los 4 Vor zwei Jahren— damals wob die General⸗ direktion der Preußiſch-Süddeutſchen Klaſſenlot⸗ terie noch nicht den Schleier des Geheimniſſes um die Lieblinge Fortunas— vernahmen die Lot; terieſpieler mit Staunen und Neid von dem Glück eines Lehrers aus dem Badiſchen, der ſich im Vertrauen auf die Gunſt des Schickſals das Geld von ſeinem kargen Gehalt abgeſpart hatte, um vier Viertelloſe der Lotterie zu ſpielen, und der für ſolche Zuverſicht mit dem Großen Los belohnt worden war. Heute erfährt man wieder etwas von dieſem Glückskind, das, wie ſich jetzt heraus— ſtellt, ein höchſt bedauernswerter Pechvogel iſt. Nachdem ihm ſeinerzeit die 400 000 Mark in den Schoß gefallen waren, hatte er den Dienſt quit⸗ diert und auf ſeine penſionsberechtigte Stellung verzichtet. Inzwiſchen iſt er durch unglückliche, Börſenmanöver um ſein ganzes Vermögen ge— kommen, ſodaß er jetzt in bitterſter Armut leben muß und keinen Rückhalt mehr an ſeinem voreilig verlaſſenen Amt hat. Iſt dies Sckickſal ein Aus⸗ nahmeſall? Soweit ſich der fernere Lebensweg eines Großgewinners weiterverfolgen läßt, kann man ſagen, daß in der Mehrzahl der Fälle die großen Gewinne keineswegs den entſcheidenden Wendepunkt zum Beſſeren bedeutet haben. Sehr oſt zerrinnt das Geld ebenſo raſch, wie es ge— wonnen worden iſt, und die Diskretion, mit der die Lotterieverwaltung heute Namen und Art der Gewinner behandelt, iſt ja nur auf die Tat— ſache zurüclzuführen, daß nach Bekanntwerden eines Glückstreffers der plötzlich Reichgewordene 2 t Markus Nobſon Roman von Max von Weißenthurn. Urheberrecht durch Herold-Verl. Homburg-Saar. Neubearbeitet von E. Geyer. 1. Fortſetzung. Doch ein Blick auf den jungen Mann tat dem Impreſario dar, daß dieſer ebenſo ruhig und geſammelt ſei wie immer und daß, falls er auch das Inſerat geſehen haben ſollte, ihm die— ſes jedenfalls keinerlei Sorge bereitete. Während der ganzen Probe vermochte der Impreſario das Vorgefühl kommenden Un— heils nicht von ſich abzuſchütteln. Und ſein Morgentagewerk wurde heute durch Erinnerun— gen aus der Vergangenheit unliebſam geſtört, durch Erinnerungen aus jener Zeit vor zehn Jahren, wo er mit Markus Robſon zum er— ſten Mal zuſammengekommen war. Er war damals der Leiter einer wandern— den Truppe. Eben war er mit dieſer in einer größeren Stadt angelangt und die„Lady von Lyon“ war als erſte Vorſtellung angekündigt. Doch am Tage der Ankunft in Silcheſter war der Schauſpieler, der den Claude Malnotte darſtellen ſollte, ernſtlich erkrankt, ſo daß er unfähig war, aufzutreten. Herrn Morris fühlte ſich der Verzweiflung nahe, als im Hotel, in welchem er wohnte, ein Herr, der von ſeinem Mißgeſchick gehört, ihn zu ſprechen wünſchte. Dieſer Fremde war Markus Nobſon, damals ein ſchmächtiger Jüngling von einundzwanzig Jahren, welcher dem Schauſpieldirektor offen geſtand, daß er nur bei Dillettantenvorſtellun⸗ n ter des jungen Mannes, . 3 gen aufgetreten ſei, daß es aber in ſeiner Abſicht liege, ſich der Bühnenlaufbahn gänzlich zuwenden, er ſei mit der Rolle Claude Mel⸗ notte vertraut und biete deshalb dem Impre— ſario ſeine Dienſte an. Von ſeinen perſönlichen Verhältniſſen gab ger nur an, daß er weder Ver— wandte noch Freunde habe und ſich ſeinen Weg ſelbſt bahnen müſſe. Ein etwas in ſeinem ganzen Weſen ſagte dem Impreſario zu; voller Haſt ſetzte er eine Probe in Szene. Am ſelben Abend noch vertrat der junge Anfänger vor überfülltem Hauſe die Rolle des Claude Mel— notte und wurde vom Publikum mit reichem Beifall ausgezeichnet. Seit jener Zeit war die Freundſchaft zwiſchen dem Schauſpieler und dem Impreſario eine innige und durch nichts getrübt geworden, doch von dem Leben, welches Robſon geführt, ehe er Schauſpieler geworden, wußte Morris nichts; der junge Mann hatte den älteren nie ins Ver— trauen gezogen und Eduard Morris war ein zu wahrhaft gebildeter Menſch, um ein Ver⸗ trauen erzwingen zu wollen, welches ihm nicht freiwillig geboten wurde. Das Sinnen des Impreſario wurde durch irgend einen gar zu gewaltig ins Auge ſprin⸗ genden Verſtoß des Fräulein Clifford unter⸗ brochen; Markus Robſon war für den Moment vergeſſen und es begann eine ſtrenge Zurecht⸗ weiſung der jugendlichen Schauſpielerin. Endlich war die Probe beendet und mit einem Seufzer der Erleichterung ſchloß Morris das Buch. Als die Anweſenden ſich zu verlieren begannen, ſchritt er auf Robſon zu und legte mit freundlichem Druck die Hand auf die Schul⸗ RRR find wohl der einzige Mann namens Markus Sie traten hinaus in den hellen Sonnen— ſchein und ſchritten über die nun verlaſſen da— liegende Parkſtraße; als aber Markus ſich dem Strande zuwenden wollte, legte der Di— rektor die Hand auf ſeinen Arm. „Laſſen Sie uns nach Ihrer Wohnung gehen, Markus; mein Kopf ſchmerzt mich und der Sonnenſchein macht das nicht beſſer!“ Ein Etwas in der Stimme des älteren Mannes rief des jüngeren Aufmerkſamkeit wach. „Was iſt es? Iſt irgend Etwas geſchehen?“ ſtieß er haſtig hervor. „Ich glaube nicht, ich hoffe nicht Zaber ich muß Ihnen etwas zeigen, Markus.“ Sie lenkten in die ruhige Seitenſtraße ein, in welcher Robſon eine hübſche, ebenerdige Wohnung inne hatte. Keiner von ihnen ſprach ein Wort, bis ſie das Wohnzimmer betraten. Dieſes war einfach, beinahe ärmlich ein⸗ gerichtet, ſo daß die große Photographie eines dunkeläugigen Kindes, welches in einem koſt⸗ baren Rahmen über dem Schreibtiſch hing, ſofort ins Auge ſtechen mußte und in dem in⸗ fachen Zimmer nicht ſo recht am Platze zu ſein ſchien. Die Vorhänge am Fenſter waren zurück⸗ geſchlagen, doch Herr Morris zog dieſelben zu⸗ ſammen; das helle Licht, welches in das Ge⸗ mach ſtrömte, ſtand offenbar nicht im Sinklang mit ſeiner Stimmung. „Haben Sie die„Times“ kürzlich geſehen?“ fragte er, indem er ſich dem Schauſpieler wie⸗ der zuwandte. „Die Times?— Nein!“ „Dann haben Sie alſo nicht geſehen— Sie von allen möglichen Projektmachern überlaufen wurde und, durch den jähen Wechſel der äußeren Lebensumſtände betäubt und unſicher gemacht, ſein neu errungenes Vermögen an allerlei un— ſichere Unternehmungen wagte. Manchmal dauert es aber nicht einmal ein paar Wochen oder Mo⸗ nate, bis ſich das vermeintliche Glück in ſchlimm⸗ ſtes Unglück verwandelt. Als vor Jahren das große Los der Preußiſchen Klaſſenlotterie auf Nr. 50 294 fiel, geriet eine Witwe in Stargard, die mit zwei anderen Perſonen ein Viertellos dieſer Nummer ſpielte, in ſo freudige Erregung, daß ſie, vom Schlag getroffen, tot zu Boden ſank. Gerade ſolche Fälle haben ſich öfters ereignet. Daß man unter Umſtänden als Gewinner des Großen Loſes völlig leer ausgehen kann, mußte ein ſchleſiſcher Gutsbeſitzer an ſich erſahren. Mit dem Ratenſchein eines der früher beliebten Sachz ſen⸗Meiningen-Loſe kam er eines Tages zu einen Wiener Bank. Er hatte das Los gegen Raten gez Institut Sigmund am Schloß, Mannheim, A 1, 9. Tag- und Abendschule. Sexta bis Oberprima(I. bis 9. Klasse) Schüler und Schülerinnen. leine Klassen. Erfolg- reiche Vorbereitung zu allen Schulprüfungen. Kurse für Erwachsens. Beginn neuer An- fängerkurse für Obersekunda- und Univer- sitätsreife nach Ostern. Anmeldungen werle- täglich. Prospekt und Auskunft frei. 5 Sar Robſon, welcher den Brettern „Ich glaube wohl!“ „Ich denke, Sie ſollten ſich dies einmal ge⸗ nauer betrachten!“ ſprach Eduard Morris mit gut geſpielter Gleichgültigkeit, indem er das fragliche Zeitungsblatt aus der Taſche zog, „vielleicht haben Sie es übrigens ſchon längſt geleſen, denn das Blatt iſt mehrere Tage alt— Sie finden, was ich andeute in der zweiten Spalte der Inſerate.“ „Markus!“ ſprach Morris beſorgt. Der junge Mann ſchrak zuſammen, ols er ſeinen Namen nennen hörte, während zugleich eine Hand ſich leicht auf ſeine Schulter legte und das beſorgte Antlitz ſeines älteren Freun⸗ des zu ihm niederſah. „Das Inſerat hat alſo wirklich auf Sie Be⸗ zug“, fragte der Impreſario.„Antworten S'e mir nicht, Markus, wenn Sie darüber zu ſchweigen vorziehen. Vielleicht war es unrecht von mir, daß ich Ihnen das Blatt zeigte; jedenfalls handelte ich in der beſten Abſicht.“ Ein mattes Lächeln umſpielte die Lippen des Schauſpielers. „Sie haben Recht getan. Das Inſerat hat allerdings auf mich Bezug.“ „Und auf ſie?“ fragte Morris, während ein Ausdruck von Schmerz die Züge Robſons ſderm⸗ lich verzerrte. „Ja, und auf ſie!“ entgegnete er mit an⸗ ſicherer Stimme. —: Fortſetzung folgt. Die Oosterkurse beginnen: 8 3 FHlalbjabreskurse f. Töchter 15. April mit mittlerer Reife. Ppivat- Handelsschule N 4, 10 Haus e ee 8 4, 10 kauft, alle Raten bezahlt, und nach der letzten nußte ihm das Los ausgehändigt werden. Das Spielrecht hatte er aber ſchon mit der erſten Teilzahlung erworben. Inzwiſchen war das Los ausgehändigt worden. Als der Gutsbeſitzer inen Gewinn beheben wollte, war das Geſchäft seſchloſſen, der Bankier durchgebrannt; er hatte wohlweislich den Haupttreffer ſelbſt kaſſiert un. war damit nach Amerika gereiſt. Ein trauriger Fall von„Lotterieglück“ ereignete ſich 1927 in der ungariſchen Stadt Raab, wo ein Zollbeamter namens Horvath das große Loos, 300 000 Pengö, gewann und im Augenblick, als er von ſeinem Spielerglück erfuhr, in Wahnſinn verfiel. Letzte Radiomeldungen — 9110 Schzuere Zuſammenſtöß n National⸗ ſuzialiſten m wih Lüdenſcheid, ſammlung der Nat zenhalle, die von etſon 1300 Perſonen war, wurde geſtern abend kurz nach der nung durch einen Kommiſſar der Landesk nalpolſzei geſchloſſen. Der 1 Polizei geräumt. Bald darauf kam es auf dem Platz vor der Schützenhalle zwiſchen Nationalſozialſſten und Kommuniſten zu einer blutigen Schlägerei, bei der es auf beiden Seiten insgeſamt etwa 30 Ver⸗ letzte gab von denen einige dem Krankenhaus zugeführt werden mußten. In der Stadt kam es dann noch überall zu Anſammlungen. Eine Gruppe verſuchte ſogar. das Rathaus zu ſtürmen. Der Polizei gelang es jedoch, weitere Ausſchreitungen zu verhindern. 1 Notverordnung gegen politiſchen Terror? enb Berlin, 28. März. Wie der Vorwärts wiſſen will, ſoll entſprechend einer Vereinbarung nuf der Konferenz der Innenminiſter eine Ver— ſchärfung der geſetzlichen Vorſchriften zur Ab— wehr des politiſchen Terrors erſolgen. Da es nicht möglich war, dem Reichstag rechtzeitig eine Vor— lage zu unterbreiten, ſoll aufgrund des Artikels 48 Anfang nüchſter Woche eine Notverordnung erlaſſen werden, die Aenderungen im Vereins⸗ und Verſammlungsrecht, verſchärfte Beſtimmun⸗ gen gegen Waffenbeſitz und Waffenhandel ſowie Verſchärfung der Strafbeſtimmungen wegen Auf— 1 0 zu politiſchen Gewalttaten enthalten ſull. 5 kräftiger, dicht gellochtenetr Kotb, Länge ca, 95 em, dreiteiliges Verdeckbügelgestell aus Holz, starkes Untergestell mit Räder. Verdeck garniert Aübenwagen t 4 Sten 15.30 Fnssende Matratze.. RM. 2.50 Kopfkissen.. RM. 1.50 Größte Auswahl in Kinderwagen und Klappwagen, Korbmöbel und Gartenmöbel zu bek. billigen Preisen. HN. Reichardt 72, 2 HEN F 2, 2 * Welche Frau haun mir raten? Ich habe zwei Kinder von 4 u. 6 Jahren. Mein Mann muß ſehr ſchwer arbeiten. Bewor er in die Fabrik geht, wünſcht er ſtets ein Kaffeegetränk, das beſonders kräftig ſein ſoll. Gern möchte ich es ihm geben, aber bei dieſen ſchlechten Zeiten kann ich doch nicht jeden Tag ſo teuren Kaffee kaufen. Was ſoll ich da tun?— Hierzu kann nur geſagt werden, daß es gar nicht auf teuren Kaffee an⸗ kommt, ſondern daß aus jedem Bohnenkaffee, Malz⸗ kaffee oder Getreidekaffee ein kräftiges, herzhaftes und ſehr wohlſchmeckendes Getränk durch Beigabe der guten Kaffeewürze„Mühlen Franck“ bereitet werden kann. Die Koſten für das tägliche Kaffee— getränk werden dadurch ſehr verringert, denn „Mühlen Frauck“ würzt, kräftigt und verbilligt jedes Kaffeegeträuk. N Wetterbericht. Temperatur zwiſchen Tag und Nacht ausgeglichener, wechſelnde, teilweiſe weſtliche Winde, trocken.— Weitere Abnahme des Hochdruckeinfluſſes, vorerſt nur geringe Riederſchlagsneigung. 81* Handel und Indy“ vie Schifferſtabvter Gemüſeauktion. Schifſerſtadt, 27. März. Bei guter Aufuhr und flottem Abſatz wurden folgende Preiſe er zielt: Weißkraut 6,50— 7,25; Rotkraut 14—15; Wirſing 6,50—8; Zwiebeln 5; Spinat 22—30; Ka rotten 2,50; Rreſſe 16—24; Feldſalat 58—70; Schwarzwurzel 16-20; Sellerie 17—20; Rat— rüben 7; Kohlrabi 4—5; Radieschen 13,50 pro Bündel; Schnittlauch 4 pro Bündel; Grü! j Lauch 1—2 pro Stück. Tetzner nimmt die To wib. Regensburg, 27. März. er vom zurgericht Regensburg am 18. März zum Tetzner hat die unmittelbar nach der Urteilsverkſin. dung eingelegte Reviſion jetzt zurückgezogen dee ee Simon von Cyrene Schritt unter rohen Schergen ſchwer ein Mann Der kam voll Hohn, doch er verſtummte jäh. Und ſah ein Angeſicht, zerquält von Weh, Und ſah es ſtaunend, ſah es immer an. Sah von der Stirne ihm ein Leuchten gehn, Das rief die Tieſen ſeiner Seele wach, Bis daß Erkenntnis in ihm niederbrach: Mit dieſem Antlitz iſt dir Heil geſchehn. Da ſauk der Kreuzesträger bleich ins Knie. Man riß ihn hoch. Er wankte ſtumm, in Scham. Man ſchrie, man fluchte. Simon aber nahnt Die Kreuzeswucht. So Schweres trug er nie. Und da er frei ward wieder ſeiner Laſt, Und ſtummen Dankes Hoheit ihn umfloß. Da ſchritt er ſchweigſam in der Schergen Troß Wie einer, der ein Ungeheures ſaßt. Martha Große. N e 2 7 An RK 27 74 die Hausfrau in Kaffee ge frä wünschl, das schmeckt deniger kostet, K zubereiten. Mühlen Franck Würzt, kräftigt, verbilligt jedes Kaffeeqetränk. Inſerate machen ſich ſtets bezahlt. Der Geſchäftsumſatz er— höht ſich und ſomit auch 9 der Gewiun. 88 Säumen heißt verſäumen! Mannheim jetzt Marktecke 6 2 (vor H 2) und Schwelzingerstrane 15 Tuners Uster-Aule Sind alle billiger geworden. 37⁵ 400 55⁰⁰ das sind die neuen Preise! Riesenauswahl Alle Farben Breitestraße Mannheim 13 . 5 2 ̃ ̃ͤ—.:... ̃ ̃— ——. Feen, 7777 7 L 1— Selbst hoffnungslos verschmierte und versc 20 nebem leben, zu neuer Schönheit. Gleißzen, ein Funkeln- öberalf, w/o die Hausfrau mit Stolz und Freude! Waschen, das Spölen, dos Reinigen mit seitigsten Arbeitshilfe, N. Lander 5 ee Wee Dee 5 1 kEß;lõſteſ C a tte 0 mminninm 5 Dorum ist 64 U Versochen Sie es nur! verlässig, so gröndſich, wis mon es Reinigungsmittel kannte. gof 10 Liter heißes Wasser Wirkt Wunder— sport Zeif Und Möhe- und kostet nur got! pfennig! fin so beliebt! Wos immer es„Gern ond 26 säubern gibt- greifen Sie immer 20 O Henkel's Aufwosch-, Spöl- und Reinigungsmittel för aus- und Köchengeröt. Hergesteſſt e hmotzte Sachen Weckt 0 Das ist ein Strahlen, ein am Werk ist! Das erföllt nd Wie leicht wird das Abuf— dieser modernsten und viel- ui! arbeitet so sicher, so zu- bisher von keinem in den persilwerken. Die internationale Debatte über die zollunion Rein Zuſammenhang mit Schürfs Berliner Beſuch— Um den deutſch⸗franzöſiſchen Handelsvertrag Der öſterreichiſche Juſtizminiſter in Berlin. wtb. Berlin, 27. März. Der öſterreichiſche Bundesminiſter für Juſtiz Dr. Schürf, der ſich zu Beſprechungen über Fragen vor allem des Urheberrechts nach Berlin begeben hat, iſt heute vormittag hier eingetroffen. Zur Begrüßung hatten ſich der mit Wahrnehmung der Geſchäfte des Reichszuſtizminiſters beauf⸗ tragte Staatsſekretär Dr. Joel und der öſter⸗ reichiſche Geſandte in Berlin Dr. Frank auf dem Bahnhof eingefunden. Dr. Schürff, öſterreichiſcher Juſtizminiſter, enb. Berlin, 27. März. In unterrichteten Kreiſen wird darauf hingewieſen, daß der Ber- liner Beſuch des öſterreichiſchen Juſtizminiſters Dr. Schürf nur im Zuge der Befprechungen über die Rechtsangleichung liegt, die bekannt- lich ſchon ſeit etwa fünf Jahren im Gange iſt. Es handelt ſich diesmal um die Probleme des Zwangsvollſtreckungs- und Urheberrechts. Gerüchte, die den Beſuch mit der Zollunion in Verbindung bringen, werden von unterrich— teter Seite entſchieden als vollkommen abwegig bezeichnet.— Im übrigen hat men in poli⸗ tiſchen Kreiſen den Eindruck, daß die inter— nationale Debatte über die Zollunion heute doch ſchon etwas nüchterner geworden iſt. Man weiſt auch darauf hin, daß die geſtrigen Ausführungen des engliſchen Anterſtaats— ſekretärs des Auswärtigen ausdrücklich be— ſtätigen, daß England ſich nicht etwa dem Standpunkte Frankreichs angeſchloſſen hat. Wenn übrigens der tſchechoſlowaliſche Außen⸗ miniſter eine Wendung gebraucht hat, nach der die Tſchechoſlowakei den Plan nicht annehmen könne, ſo iſt darauf hinzuweiſen, daß ja ſchließ— lich auch nur Deutſchland und Oeſterreich ihn anzu⸗ nehmen haben; andere Mächte können nur Einwendungen nach der juriſtiſchen Seite hin machen, und der Kanzler hat ja er⸗ klärt, daß wir eine juriſtiſche Nachprüfung nicht zu ſcheuen hätten. Es handelt ſich aber nicht darum, ob ein drit— ter Staat den Plan„annimmt“ oder nicht. Die franzöſiſche Drohung, die Zollunion mit der Kündigung des Handelsver⸗ trages zu beantworten, wird in Berliner Kreiſen ſehr ruhig aufgenommen. Schon vor einem Vierjahr, bei dem Abſchluß des Zuſatz— 2 abkommens, iſt von franzöſiſcher Seite be⸗ merkt worden, daß der Handelsvertrag dem⸗ nächſt gekündigt werden müſſe. Der Vertrag hat ſich nämlich anfänglich zugunſten Frank⸗ reichs entwickelt, dann aber ſeit 17 Jahren doch recht ſtark zu unſeren Gunſten; das hängt mit der Konjunkturentwicklung und der Tat⸗ ſache zuſammen, daß Frankreich von der Wirtſchaftskriſe bisher noch verhältnismäßig wenig gemerkt hat und deshalb kaufkräftiger iſt, was natürlich unſerem Export zugute kommt. Aus dieſem Sachverhalt ergibt ſich, daß die Kündigung des Vertrages, die übrigens im⸗ mer am Ende eines Monats mit dreimona⸗ tiger Friſt erfolgen kann, mit der Zoll⸗ union eigentlich wenig zu tun hat, ſondern ohnehin erwartet werden mußte. Das beſtätigen auch die Ausführungen, die der franzöſiſche Handelsminiſter Rollin am 21. Februar in der Kammer gemacht hat. Eine Erklärung Henderſons wtb. London, 27. März. Reuter meldet aus Paris: Bei einem Preſſeempfang ſagte geſtern abend der britiſche Staatssekretär des Aeußeren Henderſon u. a.: Ich warte noch auf die Mit⸗ teilung der deutſchen und der öſterreichiſchen Regierung, ob ſie die Anregung annehmen werden, die ich in der Frage des geplanten Zollabkommends gemacht habe. Es gibt ſehr viele Gründe, aus denen ich glaube, daß der Weg, den ich mir erlaubt habe, den beiden Regierungen vorzuſchlagen, beſchritten werden ſollte. Vor allem iſt das Protokoll von 1922 unter den Auspizien des Völkerbundes auf⸗ geſtellt worden, und wenn es unter irgend wel⸗ chen Unterzeichnern des Protokolls eine Mei⸗ nungsverſchiedenheit gibt, ſcheint es mir, daß die Körperſchaft, unter deren Leitung das Protokoll geſchaffen wurde, zum mindeſten Gelegenheit haben ſollte, die Sache zu prüfen, und ich hoffe auf eine günſtige Mitteilung in dieſem Zuſammenhang.(Dieſe Mitteilung, von der Henderſon ſpricht, iſt ihm bereits in der Form, wie ſie aus dem WTB.-Kommunique am 25. März hervorgeht, geworden. Die Red.) Auf die Frage, was geſchehen werde, wenn Deutſchland offiziell auf dem Standpunkte be— harre, daß der Völkerbund nicht zuſtändig ſei, erwiderte Henderſon: Ich würde die Lage ſehr ernſtlich zu erwägen haben. Ich kann mir aber nicht denken, daß dies die endgültige Stellung⸗ nahme der deutſchen Regierung ſein wird an⸗ geſichts der eben erwäh en Tatſache, daß das Protokoll von 1922 ein erk des Völkerbundes iſt. In Beantwortung einer weiteren Frage erklärte Henderſon: Die britiſchen Sachverſtän— digen prüfen noch die rechtliche Seite des Falles. Politiſche Gedanken . zum Wochenende Reichsetat parlamentariſch verabſchiedet— Halbjährige Reichs⸗ tagspauſe— Der Kampf um die Zollunion * An der inneren Front und an der nach außen brachte dieſe Woche politiſche Kämpfe aller— größten Ausmaßes, Kämpfe, die innerpolitiſch zu Entſcheidungen von allergrößter Tragweite führ— ten, außenpolitiſch aber erſt den Beginn weiterer ſchwerer Auseinanderſetzungen bedeuten. Auf die Vorgänge im Deutſchen Reichstag konzentrierte ſich das Augenmerk der polltiſch In— tereſſierten nicht nur in Deutſchland, ſtand doch die Frage zur Entſcheidung, ob es der Regie— rung Brüning gelingen würde, allen Hemmniſ— ſen und Widerſtänden zum Trotz ihren Etat und die mit der Haushaltsberatung verbundenen Ge— ſetzesvorlagen, deren bedeutſamſte vielleicht die Oſthilſegeſetzgebung iſt, in der vorgeſehenen Zeit im Parlament durchzubringen. Die Peſſimiſten haben nicht recht behalten, und das iſt gut ſo. Tatkräſtiger Führerwille der verantwortlichen Männer im Kabinett hat im Verein mit dem Verantwortungsbewußtſein der übergroßen Mehrheit der im Parlament zurück— gebliebenen Abgeordneten das unmöglich Schei— nende doch noch zuſtande gebracht: Der Reichsetat iſt auf dem verfaſſungsmäßig⸗ parlamentariſchen Wege und— was nicht weniger wichtig iſt— erſtmals ſeit langer Zeit wieder in der vorgeſchriebenen Friſt erledigt wurden. Zwar waren die Widerſtände durchaus nicht klein, die politiſchen Meinungen prallten mitun— ter äußerſt ſcharfs aufeinander, aber Verſtändi— gungswille und politiſche Einſicht fanden aus all dieſen Schwierigkeiten immer wieder einen Aus— weg. Die nun eingetretene halbjährige Reichs- tagspauſe ſoll bekanntlich der Ausarbeitung eines neuen großen Reformwerkes zur Geſun— dung von Staat und Wirtſchaft dienen. Die mit ſozialiſtiſch⸗kommuniſtiſcher Reichstagsmehrheit zu⸗ eee —— DDr ee nee Agentin ioelies geiſeitsdenb mol li Hoꝛlin Das Reiterdenkmal Joſc de San⸗Macans in Buenos Aires, nach dem das Berliner Tenk⸗ mal gegoſſen werden ſoll. Nachdem der 100. Todestag des füdamerika niſchen Befreiers Bolivar auch in Berlin wür⸗ dig begangen wurde, haben argentiniſche Kreiſe dem Berliner Magiſtrat den Wunſch mitge⸗ teilt, ein Denkmal des argentiniſchen National helden Joſe de San⸗Martin(17771852) der Stadt überweiſen zu dürfen. Der Magiſtrat erklärte ſich bereit, das Denkmal auf einem Platze Berlins aufſtellen zu laſſen,. ſtandegekommenen Steuererhöhungen werden, wenigſtens der Einkommenſteuerzuſchlag, vom Reichsrat abgelehnt werden und damit nicht zu— ſtande kommen. Die zoll⸗ und wirtſchaftspolitiſchen Vereinbarungen die Deutſchland und Oeſterreich getroffen haben, bildeten außenpolitiſch den Auftakt zu ſicherlich nicht leichten Kämpfen. Die frühere Entente, wenigſtens ſoweit ſie England, Frankreich und die kleinen Mittelmächte umfaßt, läuft mit allen Mitteln gegen dieſe Vereinbarungen Sturm. Die Gründe dieſes Anſturmes ſind teils poli— tiſcher, zum Teil aber auch wirtſchaftlicher Art. Bei Frankreich und ſeinen„näheren Freunden“ überwiegen dabei zweifellos die politiſchen Ar⸗ gumente, die Furcht vor dem Anſchluß, die wie ein Albdruck auf den Gemütern in Paris, Prag und den anderen in Frage kommenden Haupt— ſtädten laſtet. Für England wieder, dem die ganze Anſchlußfrage naturgemäß weniger wich— tig erſcheint, geben die wirtſchaftlichen Erwägun— gen den Ausſchlag. Wenn ſich die engliſche Aktion gegen die deutſch-öſterreichiſche Uebereinkunft ebenfalls auf volitiſchem Gleis bewegt, ſo zwei— felsohne aus dem Grunde, weil gemeinſames Vorgehen mit den übrigen Mächten erfolgverſpre— chender ſcheint und weil— eine Tatſache, die wohl auch in London bekannt iſt— ſich wirt— ſchaftlich von den Mächten ſchwerlich auch nur die Spur eines Grundes zur Erhebung von Vorſtel⸗ lung wird finden laſſen. Daß alle die, die jetzt in Oppoſition zum Zollvertrag ſtehen, offenſicht⸗ lich nicht an die durch dieſen Vertrag gegebenen Möglichkeiten zu der auch von ihnen angeblich erſtrebten wirtſchaftlichen Einigung Europas denken, könnte ein Witz ſein, wenn nicht dadurch allzu kraß die Unwahrheit ſolcher„Einigungsbe⸗ ſtrebungen“ dokumentiert und bloßgelegt würde. F* Eine andere Frage ſtand noch im M des Intereſſes, die ebenfalls der 0 ee 110 Bedeutung nicht ermangelt, die aus Anlaß de zehnjährigen Wiederkehr vberſchleſiſcher Abſtim⸗ mungs⸗, Kampf⸗ und Abtrennungstage. Ganz Deutſchland gedachte in eindrucksvollen und wür⸗ digen Kundgebungen jener Zeit vor zehn Jahren, zu der das urdeutſche Oberſchleſien im Kampfe um ſeine Zugehörigkeit zum deutſchen Vater⸗ lande ſtand. Daß dieſe Gedanken in ihrer über⸗ großen Mehrzahl keine freudigen gegenüber den für die Losreißung des deutſchen Oſtlandes Ver⸗ antwortlichen waren, liegt in der Natur der Sache. Bezeichnend für die polniſche Mentalität iſt dabei übrigens, daß alle deutſchen Zeitungen, die über ſolche ⸗Oberſchleſien-Kundgebungen be⸗ richteten, im polniſchen Nachbarland verboten und beſchlagnahmt wurden. Die Wahrheiten, die an dieſen Tagen in erfreulicher Offenheit ge⸗ ſagt wurden, waren den Polen anſcheinend viel zu unbequem, als daß ſie ſie ihrer Bevölkerung hätten zu koſten geben önnen. Wobei für uns Deutſche der Gedanke eine gewiſſe Beruhigung ſein kann, daß die Wahrheit ſich auf die Dauer auch durch Zeitungsverbote und ähnliche Dinge nicht unterdrücken läßt. — Vermiſchtes Mehr als 36 000 Leichen in den Straßen von Schanghai gefunden. witb. Schanghai, 27. März. Nach einer amtlichen Statiſtik wurden im Jahre 1930 in den Straßen der Stadt mehr als 36 000 Let⸗ chen geborgen, darunter mehr als 34000 Kin⸗ derleichen. Dampfer⸗Unfall am Newyorker Hapag⸗Pier. wib. Newyork, 27. März. Der United States⸗Dampfer„Leviathan“ wurde bei der Einfahrt in den Hudſon durch eine Flutwelle gegen den Hapag⸗Pier geworfen, wodurch das Heckgeländer des Dampfers„Milwaukee“ beſchädigt wurde. Durch die Reibung in der Pierwand entſtand ein Brand, der jedoch raſch gelöſcht werden konnte. Der Dampfer„Mil- waukee“ fährt planmäßig heute mittag ab. Gandhi droht mit Selbſtmord. wtb. London, 27. März. Die„Times“ melden aus Karachi: In einer Rede vor einer ungeheuren Verſammlung kam Gandhi ge⸗ ſtern abend auf die blutigen Zuſammenſtöße zwiſchen Hindus und Mohammedanern in Cawnpur zu ſprechen und ſagte: Wenn Hin⸗ dus und Mohammedaner fortfahren, Indien zu ſpalten, dann werde ich mich zurückziehen und freiwillig den Hungertod ſterben. Ueber die perſönlichen Beſchimpfungen, denen er am Tage zuvor ausgeſetzt war, ſagte er:„Ihr könnt mich ermorden, Ihr könnt mir die Seele durchſchneiden, aber ſelbſt wenn Ihr Gandhi tötet, werdet Ihr Gandhis Sache nicht töten!“ Zeppelins erſte Werkſtättenfahrt im Jahre 1931. wib. Friedrichshafen, 27. März. Heute früh 6.20 Uhr ſtieg das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ zu ſeiner erſten Werkſtättenfahrt dieſes Jahres auf. Die Führung liegt in den Händen von Kapitän Lehmann. Der Aufſtieg ging bei ſchwachem Nordoſtwinde glatt von ſtatten. An dem Fluge nahmen zwölf geladene Gäſte teil. Um 8.50 Uhr war das Luftſchiff in der Halle. Kapitän Lehmann wird auch die morgen nach Budapeſt führende Fahrt leiten, da Dr. Eckener zur Zeit in Amerika iſt. Dr. Eckener wird am 7. oder 8. April nach Friedrichshafen zurückkehren, um die Führung des Luftſchiffes für die erſte Fernfahrt nach Aegypten zu übernehmen. — ä— Die„Los Angeles“ an iſliem faliꝛbasen Anhrenmasl Der Luſtrieſe wird am Antermaſt aus der Halle gezogen. Dieſe Aufnahme veranſchaulicht hervorragend Ausmaße und Konſtruktion des neuen Anker maſts des amerikaniſchen Luftſchiffs„Los Angeles“(vormals „R. 3). Der Ankermaſt läuft auf vier Raupenſchleppern und iſt fähig, alle zum Start nötfgen Manöver mit einer ganz kleinen Bedienungsmannſchaft auszuführen. Centra-Flim-Palgel Samstag, Sonntag u. montag Das wunderbare Tonfüümprogramm Ein reizender 100% Ton⸗, Sprech⸗ und Gesangstiim von der schönen blauen Donau aus dem gold. Wien Ein Tonfilm, wie man ihn sich nſeht schöner wünschen kann. Eine Liebes- geschichte vom Donaustrande. Wiener Walzer— Wiener Lieder. Schlagerlieder: I. In Wien hab ich einmal ein mägel geliebt 2. Ieh möcht mich so gerne berlſeben In den Hauptrollen: Werner Fuetterer, Gretel Theimer, Haus Junkermann, Ernst Uerebes, Irude Hesterberg und Max Ehrlich Im 2. Teil sehen sje ein monumental- Filmwerk. Eine Sehenswürdigkeit. Ein Meisterwerk. Das Hon⸗Koſaken⸗ „Die zwölf Räuber“ lied Eines der schönst. Filmwerke aller Zeiten. Der Original Don⸗Rosaken⸗Chor, der berühmteste aller russisch. Männer- chöre, hören sle im Rahmen dieses spannenden und hochinteressanten Filmwerks in 12 Riesenakten. In den Hauptrollen: Lien Deyers, hans Adalbert von Schlettow und Fritz Kampers. Dieses Tonfilm Programm hat überall grosses Aufsehen erregt und allen Film- freunden ist ein Besuch zu empkehlen. Sie sehen bei uns nur erstkl. Filmwerke. Ein Besuch überzeugt. Anfang halb s Uhr, ab 9 Uhr ist stets nochmals alles zu sehen. Sonntag mittag Große Jugend- und Kinder⸗ Vorſtellung. 1. Eddie Polo in„Geheimpolizisten“. 2.„Don-Kosakenlied“ Die zwölf Räuber. 3.„Billy in Hollywood“ zus. is Akte. Alle Kinder gehen wieder in den Cefipa Bekanntmachung Betr.: Verſteigerung von Allmendgrundſtücken. Am Montag, den 30. März 1931, vorm. 11 Uhr, werden im Sitzungsſaale des Rathauſes nachſtehende Allmendgrundſtücke verſteigert: Kl. Neuenacker im Gr. Bruchfeld Nr. 23 Großbruchfeld 1. Gew. Nr. 27 Schloth Nr. 84 Viernheim, den 27. März 1931. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. In Ehemauge fes! Morgen Sonntag, den 29. März nachm. 3 Uhr Verſammlung im Gaſthaus zum„Walfiſch“, zwecks nochmaliger Ausſprache. Hierzu werden ſämtliche Kameraden dringend eingeladen. Der Vorſtand. i(Nachtweide) am Weinheimerweg links, zu verpachten Abraham Haulmann. N 0 8 Waſſerſtraße 30 In meinem Central⸗ 3 lager Fabrikſtation hieh- lebertran hält Schweine gesund und müstet. Liter 1.20 Mk. Halnaus-Hroggrie PETER MOSKOPP. Rathausſtraße 50 Lorſcherſtraße 8 ſchöne ſchwere Ware eingetroffen Grosser Preisabschlag 10 Sch Ehrliches fleißiges Mädchen 5 95. 105, 115. aus dem Odenwald ſucht 5 Foz. Rabat Stellung Wer, ſagt der Verlag. Wohnung 2 Zimmer bis 1. Mai zu vermieten. Von wem, ſagt der Verlag. (Schnittmaterial) Bauholz nach Liste.— Rahmen, Latten und Bretter in div. Stärken. Hobelwap Pitschpine, Redpine, U Oregon, schwed. u. deutsche Riemen, in liegenden und aufrechtstehenden Jahren, sowie Baumpfähle, Rosenpfähle 2(kyanisiert) ebenfalls in div. Stärken. Brennholz Ofenfertig, liefert Aasgust Hanf, Vertretungen und Commissionslager Am Frohnberg 8. Aunnolzneleruat Beſtverzinkte vier u. ſechseckige Drahtgeflechte Sämi. Zaunmaterial Bartensiebhe elt. Ronkurrenzlos 161 Peler Hirsch rahtwaren-Fahrik Bü Preisliſte koſtenlt CCC.. NN 1 25 4.9 9 9 4 4 Zum Mäsche- 852 15 — zeichnen empfehle: 292. 4 Monogramme Schablonen Festone Verzierungen Pinzel, Farben u. Farbenschalen J. Schweikart bande Bitte Schaufenſter beachten& 2 9 Eee Elig-Vepimitlelungen ſtreng diskret. Sprech— ſtunden von 10 Uhr ab bei Thomas, Worms Humboldſtraße 4, part. Eine Kaute Mist abzugeben Weinheimerſtr. 58 im Worms am Markt Peterstraße 7 in Mannheim Marktecke(1) G2(vor H 2) eee Enorm billiger . Martaul Herren⸗Oberhemden Damen⸗Hemden Damen⸗Strümpfe Kinder⸗Strümpfe Herren⸗Socken Herren-, Damen⸗ und Kinder⸗Unterhoſen ſowie große Auswahl in Gardinen u. Wachstuch — Prima Naturreine Weine für die Feſttage. * Weißweine: Portugieſer St. Martiner Bechtheimer Pfälzer Rotweine Gutgepflegte Flaſchenweine Liter 80 Pfg. o. Gl. „ 1.— o. Gl. „ 1.20 o. Gl. Liter 70, 80 und 1.— von 70 Pfg. an 5 Prozent Rabatt! Alois Walter Groger Oster- Verkauf bei billigen Preisen Hor ren-Sabeg U. Spor Anzüge von 28 Mk. an Damen- u. Hachltseh-Mänlel ganz auf Seide gefüttert von 19.50 Mk. an Rob. Steiert Weinheimerstraße 62. Manufaktur- u. Modewaren, Wäsche und Aussteuer, Damen- und Herren- Konfektion. Cokales Oſterverkehr der Poſt. Die Poſt bittet, zur! Vermeidung von Anhäufungen und Verzöge⸗ rungen die Oſterpakete und-Päckchen möglichſt frühzeitig aufzuliefern, ſie gut zu verpacken, die Aufſchrift haltbar anzubringen und den Be- ſtimmungsort, ſoweit notwendig, unter näherer Bezeichnung ſeiner Lage beſonders groß und kräftig niederzuſchreiben. Gedruckte einfache Oſterkarten, die in Größe, Form und Papier— ſtärke den Beſtimmungen ſprechen und ohne Umſchlag verſandt werden, unterliegen einer ermäßigten Gebühr. In dieſen Karten dürfen außer den ſogenannten Abſen— derangaben(Abſendetag, Name, Stand und Wohnort nebſt Wohnung des Abſenders) noch weitere fünf Worte, die mit dem Wortlaut in Zuſammenhang ſtehen handſchriftlich hinzugefügt werden. Die ſüddeutſche Verbandsliga kommt! Knapp ſechs Wochen vor dem Stuttgarter Verbandstag traten an Samstag, 21. März die Verteter der im November in ben einzelnen Be— zirken gewählten Spielſyſtemkommiſſion mit dem Verbandsvorſtand in Stuttgart zuſammen. In ſechsſtündiger Beratung gelang es, auf dem Wege verſchiedener Kompromiſſe ſchließlich, das Pro blem aus den vielen vorliegenden Vorſchlägen herauszuſchälen, das der gegenwärtigen Situa— lion, der wirtſchaftlichen Notlage aller Vereine, und der Schaffung einer Erleichterung für die unteren Klaſſen am eheſten Rechnung zu tragen vermag. Da jeder ſüddeutſche Bezirk durch vier Herren, die aus allen Spielklaſſen ſtammten, ver— treten war, außerdem der Verbandsvorſtand durch die für das Spielſyſtem maßgebenden Herren; Kartint, Flierl, Wohlſchlegel, Tuſch und Ghwind ſo iſt anzunehmen, daß von den Be ſchlüſſen dieſer Sitzung in Stuttgart nun aus⸗ gegangen wird und die ganze Debatte auf dem Verbandstag am 9. Mai im Zeichen der Einfüh⸗ rung der Verbandsliga ſtebt. Die weiter vorlie⸗ a 3 55 5 e 8 5 gedruckten für Poſtkarten ent⸗ müſſen, . 5 genden Vorſchläge guf Erhöhung der Grüppen— ligen auf 10 bezw 12 Vereine oder Wiederein— ſührung der Bezirksliga wurden kaum ernſthaft in den Ausſprachen berührt. Hauptſüchlich die Vertreter der unteren Klaſſen gingen von Anfang an auf die Abſicht eine ſehr kleine Spitzentlaſſe ſofort zu ſchaffen aus und kraſen ſich dabei auf halbem Wege mit den Vorſchlägen der Referenten des Verbands— vorſtandes, der Herren Wohlſchlegel und Tuſch. Die Situation iſt natürlich im Kreiſe der Be— zirksligavereine nun ziemlich ſchwierig, denn bon ben ß“ Vereinen ſollen nach dem Einigungsvorſchlag von Stutt- gart gleich 32, d. h. in jeder Gruppe in die zweite Klaſſe, in die ſogenannte Gruppenliga ab— ſteigen. Der vyn der Mehrheit der Vertreter gegen 4 Stimmen angenammene Vorſchlag laute: „Die Verbandsliga ſoll einge ährt werden, und zwar ſoll ſie in ihrem Endziel zwei Abtei— lungen mit je 12 Vereinen gegenüber bisher 64 Bezirksligavereinen umfaſſen. Für das erſte Jahr, das Spieljahr 1931—32, ſollen zunächſt in der erſten Klaſſe 4 Gruppen mit je 8 Vereinen, das wären die erſten vier einer jeden Gruppe, zu einer Art Liga im Bezirk zuſammengeſchloſſen werben, die dann, auf Grund der Ergebniſſe des nächſten Spieljahres die Vereine der Verbands liga ermitteln. Im zweiten Spieljahr werden aus dieſen 32 Vereinen in vier Gruppen noch zwei Abteilungen gebildet mit je 10 Vereinen, ſodaß in jeder Gruppe die erſten fünf der Verbands— liga zugeteilt werden, während drei Vereine in die Gruppenliga abſteigen. Im britten Jahr ſoll dann die Verbandsliga auf zweimal 12 Vereine durch Hinzunahme der 4 Bezirksmeiſter der Gruppenliga ergänzt werden, bei welchem Stande es dann endgültig verbleiben ſoll. Als Zweſchen klaſſe wird eine Gruppenliga gebildet, der mit ſo⸗ fortiger Wirkung die vier abſteigenden Vereine der bisherigen erſten Klaſſe zugeteilt werden, außerdem aus der Kreisliga der Erſte und Zweite der Tabelle eines jeden Kreiſes. ſodaß die Grup⸗ 9 8 5 88 r benliga zunachſt 10, 12 oder 14 Vereine, je nach der Zahl der Kreiſe, in jeder Gruppe umfaſſen kann, im zweiten Jahre wird abgebaut oder auf⸗ gefüllt, und zwar ſoll die Zahl 12 auch bei der Gruppenliga ſeſtgehalten werden. Für die Beſtimmung der drei Vertreter Süddeutſchlands bei den Deutſchen Mei⸗ ſterſchaftsſpielen ſollen zwei Vereine jeder Bezirksligaklaſſe. das wären acht in je 14 Spielen die drei Teilnehmer ermitteln. Die Troſtrunden kommen vollſtändig in Wegfall. Doch iſt über dieſen Punkt, der im Falle der Annahme obigen Vorſchlags wohl keine Schwierigkeiten bringen dürfte, nicht ſo ausgie— big debattiert worden. 5 Durch die Schaffung der Gruppenliga, die ja eine verſtärkte Kreisliga in Zukunft bedeutet, wird es notwendig, das Rumpfgebilde der Kreis ligaklaſſen kleiner zu geſtalten. Durch geogra phiſche Aenderungen und Neuzuteilungen, die unmittelbar nach dem Verbandstag vorgenommen werden ſollen, ſollen die Kreiſe verkleinert, die bisherigen Gaue aber ve t und die Gaue durchweg zu Kreiſen erhoben werden. Dadurch ſoll eine erhebliche Anzahl Behörden eingeſpart und ſtatt bisher 66 Gaubehörden ungefähr 50 Kreisbehörden geſchaffen werden. Nach der Anſicht des Verbandsvorſtandes ſind die Ergebniſſe der Stuttgarter Tagung ſehr gut geeignet, den Punkt Spielſyſtem in dieſer Form dem Verbandstage vorzulegen ſodaß weitere Tagungen ſich erübrigten. In die⸗ ſer Beziehung iſt man ſchneller zu einem Eut— ſchluß gekommen, als in vielen Kreiſen ange— nommen wurde. Allerdings werden die von den Härten betroffenen Vereine natürlich alles dar— anſetzen, die Verbandsliga mit einem ſolchen jähen Uebergang, der 32 Vereine gleich in die zweite Klaſſe zurückverſetzt, nicht zur Durchfüh⸗ rung bringen zu laſſen. Heſſiſcher Candtag Darmſtadt, 27. März. Der Finanzausſchuf des Heſſiſchen Landtages beſichtigte heute zunächf das neue Staatseichamt in Darmſtadt und begat ſich dann zu einer Beſichtigung des Rebmutter— gartens nach Heppenheim. Der Geſetzgebungsausſchuß erledigte noch einige Kleinigkeiten im erſten Teil der neuen Gemeinde— ordnung. Die Regierung wird in der kommen den Woche den Abgeordneten den zweiten Tei! zugehen laſſen. Der Ausſchuß wird vorausſichts lich am 9. und 10. April wieder zuſammentreten. Eine Reihe von Eingaben wurde abgelehnt. —* Soziales Selnedsſprüche im deutſchen Baugewerbe. wib Berlin 27. März. Das vom deutſchen Baugewerbe eingeſetzte zentrale Tariſamt han nnch Azeſtündiger Verhandlung am Morgen des 27 März 40 Schiedsſprüche gefällt, durch welche dae Baugewerbe ganz Deutſchlands erfaßt wird und die Lühne um 8 11½ Prozent geſenkt werden Nach dieſer Neuregelung ſoll z. B, der Maurer in Berlin ſtatt des bisherigen Stundenlohnet von 1,53 RM. 1,11 MM. erhalten. Die Parteien haben ſich bis zum Samstag, den 4. April, zu den gefällten Schiedsſprüchen zu erklären. Frankfurt, 27. März.(Gefährliches Kin— derſpiel.) In Niederrad vergnügte ſich ein elf— jähriger Junge mit Pfeil und Bogen. Der jugendliche Schütze ſchoß ſo unglücklich, daß er einen neunzehnjährigen Spielkameraden derart ins Auge traf, daß nach ärztlichem Gutachten das Sehvermögen aus dieſem Auge verloren iſt.— In Langen ſpielten Kinder Indianer. Eine der„Rothäute“ warf den Tomahawk derart energiſch, daß einer kleinen Sqaw der kleine Finger einer Hand abgehauen wurde. heute 2 Blätter