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Deutſch⸗öſterreichiſcher Warenhandel * In ſchwerſter Zeit haben Deutſchland und Oeſterteich den Mut gefunden, einen entſcheidenden Schritt in Richtung auf enge würtſchaftliche Zuſammenarbeit zu tun. Ihr Abkommen ſtellt— und das vermag keine Kritik des Auslandes zu entkräften— eine ſchöpferiſche Tat dar, bahnbrechend und weg— weiſend zugleich für die Wirtſchafts- und Handelspolitik europäiſcher Staaten. Gleich einem friſchen Luftzug iſt dieſe Tat in dite ſtickige Atmoſphäre jahrelangen mühſeligen und unfruchtbaren Verhandelns über eine geſamteuropäiſche Wirtſchaftsverſtändigung ein— gedrungen. Oeſterreich und Deutſchland, bluts— verwandt, eng verknüpft durch die unzerreiß— baren Bande gemeinſamer Sprache und Kul— tur, werden nun fortan, als erſte Staaten in Europa, auf wirtſchafts- und handelspolitiſchem Gebiet zuſammengehen. Eng war die wirtſchaftliche Verpflechtung zwischen beiden Ländern von jeher. Rege war insbeſondere der Reiſeverkehr; lebhaft auch vor allem der Warenaustauſch. Güter im Werte von mehr als einer halben Milliar⸗ de RM. haben jährlich im wechſelſeitigen Verkehr die deutſch⸗öſterreichiſche Grenze paſſiert. Dabei iſt der Warenſtrom, der von Deutſchland nach Oeſterreich fließt, erheblich größer als der öſterreichiſche Export nach Deutſchland. Deutſchlands Ausfuhr nach Oeſter— reich belief ſich im Durchſchnitt der Jahre 1925 bis 1928 auf 355 Millionen RM., erreichte im Ihre 1929 ſeinen Höhepunkt mit 441 Millionen, ſenkte ſich dann 1930 unter dem Einfluß der Wirtſchaftskriſe wiederum auf 360 Millionen RM. Oeſterreich hingegen lie— ferte uns ſeinerſeits in der Zeitſpanne 1925— 1928 durchſchnittlich für 184 Millionen RM. Waren aller Art, 1929 für 202 Milliarden und 1930 für 181 Millionen RM. Was nun zunächſt die Ausfuhr Deutſch⸗ lands nach Oeſterreich betrifft, es han⸗ delt ſich babet, der Struktur unſeres geſamten Exports entſprechend, zum überwiegenden Teil uminduſtrielle Fertigerzeugniſſe. Im Jahre 1930 bezog Oeſterreich für nicht weniger als 270 Millionen RM. Fertigwaren aus Deutſchland. Die Textilien ſtehen in die— ſem Poſten mit 48 Millionen an erſter Stelle. folgen dann Eiſenwaren(31 Millionen RM.), Maſchinen(28 Millionen RM.), ferner Er⸗ zeugniſſe der chemiſchen Induſtrie(21 Millio⸗ nen Rͤe.), elektrotechniſche Erzeugniſſe(20 Millionen RM.) u. a. m. Erwähnt ſet außerdem noch der Export von Kohlen und Koks, der ſich im Jahre 1930 auf über 17 Millionen RM. belief. Die 6 drei Viertel Millionen Oeſterreicher ſind alſo gute Kunden unſerer Wirtſchaft, insbeſondere unſerer In— duſtrie. Um das durch eine einfache Ziffer zu veranſchaulichen: jeder Oeſterreicher kauft durchſchnittlich— gemeſſen am Wert der deut⸗ ſchen Ausfuhr nach Oeſtererich— für an⸗ nähernd 55 RM. deutſche Erzeugniſſe. Mit einer ſolchen Quote ſteht Oeſterreich anderen euro— päiſchen Ländern, wie z. B. Frankreich, Eng⸗ land, Italien, Polen, die pro Kopf ihrer Be⸗ völkerung kaum mehr als für 10—30 RM. deutſche Waren jährlich beziehen, bei weitem voran. Was Deutſchland ſeinerſeits von Oeſter⸗ reich einführt, ſind zum größten Teil— im Jahre 1930 zu 56 Prozent— ebenfalls Fertigerzeugniſſe verſchtedener Art. Textilien, aber auch Leder⸗ und Eiſenwaren ſpielen eine wichtige Rolle. Daneben fällt insbeſondere noch die Zufuhr von Holz ins Gewicht. Dieſen Handelsverkehr zwiſchen Deutſchland unt Oeſterreich zu intenſivieren und auszu⸗ und Oeſterreich zu intenſtvieren und auszu⸗ tragen, die gegenwärtige Wirtſchaftsnot in beiden Ländern zu mildern— das ſoll Haupt⸗ Wirtſchaftsabkon 5 us ſein. 1— 5 W S N bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., f e 5 6 nnahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeige an beſtimmt vorgeſchriebener werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme en kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Schober fordert Mitarbeit Europas Keine geheime militärklauſel— von Hoeſch erklärt: Deutſch⸗franzöſiſcher Handelsvertrag ergibt Plus wtb. Brünn, 29. März. Der„Brünner Tagesbote“ veröſfentlicht eine Unterredung mit dem Vizekanzler Dr. Schober, in der dieſer mit Bezug auf den durch die Veröffent— lichung der deutſch-öſterreichiſchen Zollunions— pläne hervorgerufenen Widerhall u. a. erklärt: Zwei Dinge ſind weſentlich: 1. Verſtößt der öſterreichiſch-deutſche Pakt gegen die Meiſtbe— günſtigungsklauſel? 2. Widerſpricht er den Beſtimmungen des Genfer Protokolls vom Jah— re 1922? Hinſichtlich der Meiſtbegünſtigungs— klauſel iſt zu ſagen, daß nach unbeſtrittener Anſicht die Zollunion die Meiſtbegünſti⸗ gung bricht. Die Klauſel iſt ſomit für unſe⸗ ren Fall nicht anwendbar. Was das Genfer Protokoll anlangt, ſo iſt meiner Anſicht nach die wirtſchaftliche Unabhängigkeit durch dieſe Vereinbarung nicht mehr und nicht we— niger gefährdet als durch jedes Vertragswerk, das Oeſterreich ſeit 1922 abgeſchloſſen hat und noch abſchließen wird. Es darf doch bei der Beurteilung keines wegs überſehen werden, daß der öſterreichiſch— deutſche Vertrag vorerſt lediglich drei Jahre gelten ſoll, überdies jederzeit einjährig künd⸗ bar iſt und durch ſeinen inneren Aufbau völlig die politiſche, wirtſchaftliche und auch admini— ſtrative Trennung gewährleiſtet. Wie kann man ſich heute überhaupt über Dinge erregen, deren Form erſt zwiſchen zwei Staaten ver⸗ ſucht wird, die endgültige Faſſung aber durch europäiſche Mitarbeit und Beitritt des Kontinents erhalten ſollen? Ein öſterreichiſches Dementi. wib. Wien, 29. März. Amtlich wird mit⸗ geteilt: Die von einem Pariſer Blatt ver⸗ breitete Meldung, daß die öſtereeichiſch⸗deut⸗ ſchen Abmachungen über eine Zollvereinigung eine geheime gegen die Kleine Entente ge⸗ richtete Militärklauſel enthalten, entbehrt jeder Grundlage. Briand vor dem Senat: zugunſten Frankreichs Bundeskanzler Ender: witb Dornbirn, 29. März. Bundeskanzler Ender hielt bei der Generalverſammlung Chriſtlich⸗Sozialen Volksvereins für Vorarlbe eine großangelegte Rede, wobei er u. a. aus führte: In der letzten Zeit hat ein Vertrag, den Oeſterreich nit Deutſchland abſchließen will, viel Staub aufgewirbelt. Oef ich eit jeher be— ſtrebt, beſſere Wirtſchaftsbeziehn 1 Staaten, natürlich auch mit ſtellen. Deutſchland iſt treten, um ſich mit ihm über dem Ausland zu verſtä Staaten durch ein regionale oder minder ein einheitliches würden. Da jeder andere Nach r tritt eingeladen werden ſoll, könnte Schritt zur Schaffung einer europäiſchen Wirt ſchaftseinheit gemacht werden. Es wurde noch kein Vertrag abgeſchloſſen, ſondern man einigte ſich nur über die Abſicht eines und vereinbarte, den Großmächten di bekannt zu geben, was merkwürdigerwe einen großen Entrüſtungsſturm hervorrief. Demnach iſt alſo Europa von der Verwirklichung eines wirtſchaftlichen Paneuropas noch ſehr weit ent— fernt, weil jeder Schritt größtes Mißtrauen her vorruft und die vollſtändige Solidarität unter den europäiſchen Staaten mangelt, woraus auch die Lage gegenüber Rußland erklärlich iſt. von Hoeſch über den deutſch⸗ franzöſiſchen Handels vertrag Eine Rede von Hoeſch's auf dem Bankett der deutſchen Handelskammer. wtb. Paris, 29. März. Die hieſige deutſche Handelskammer feierte geſtern den Jahrestag ihrer Gründung. Sie hat ſich im Laufe des Gründungsjahres ſtark entwickelt und zählt heute bereits über 200 Mitglieder. Im Ver⸗— laufe des Banketts, das geſtern abend zur Feier des Gründungstages ſtattfand, wies der deutſche Botſchafter von Hoeſch auf die Be— deutung der deutſchen Handelskammer hin, de— 2 Des 1 f Abſicht „Anſchluß bedeutet Krieg“ „Was jetzt geſchehen, wird einen Stillſtand in unſeren Beziehungen zu Deutſchland bringen weib Paris, 29. März. Im Senat nahyn bei der Debatte über die deutſch-öſterreichiſchen Zoll- vereinbarungen u. a. auch Briand das Wort. Nach kurzen Bemerkungen über die Bezie— hungen Frankreichs zu den Sowjets, die nicht beſonders gut ſeien, und zu Italien, wo eine für die europäiſche Lage ſehr nützliche Entſpan— nung eingetreten ſei, führte er u. a. aus: Wenn es jemand gäbe, der eine unangenehme Erre—⸗ gung anläßlich des jüngſten diplomatiſchen Zwi— ſchenfalles hätte verſpüren können, ſo ſei er es wohl. Zunächſt mäüſſe man die Vorgänge auf ih⸗ ren Stand zurückführen, alsdann ſie kaltblütig prüfen. Der Senat werde es dem Außenminiſter nicht geſtatten, anſtelle ſeiner Vernunft ſeine Erregung treten zu laſſen. Die Tatſache, die ſich ereignet habe, könne in keiner Weiſe das Preſtige Frankreichs berühren. Das wolle aber nicht hei— ßen, daß Frankreich ihr gegenüber unempfind⸗ lich bleiben könne. Vor einigen Jahren ſtanden wir vor einem politiſchen Anſchlußunternehmen und nicht vor einem Zollprojekt. Das war eine ernſte Gefahr, und ich habe davon auf der Tribüne in Genf ge⸗ ſprochen und zwar in Anweſenheit des Reichs⸗ kanzlers. Diesmal habe ich erklärt: Wenn Sie ſo weit gehen, bedeutet das den Krieg. Man hat mich beruhigt. Die Propaganda hat nachgelaſſen, und es iſt eine Entſpannung ein⸗ getreten. Damals hat man Abkommen getroffen, die 1922 zu einer Anleihe für Oeſterreich füihr⸗ ten. Die vier Garauten forderten die Verpflich⸗ tung, daß Oeſterreich weder direkt noch indirekt etwas von ſeiner Unabhängigkeit guſgeben dürfe. 1 8 Wir haben ihm damals die Mittel zum Weiter— leben gegeben, weil wir daran ein Intereſſe hatten. Wir haben nun Oeſterreich erklärt, es habe nicht das Recht, eine Handlung vorzuneh men, die im formellen Widerſpruch zu den Ver— trägen und zu den Abkommen von 1922 ſteht. Wir haben von anderen Ländern die gleichen Schritte gefordert. Sie ſind ausgeführt worden. An dem Tage, an dem man nicht mehr auf die loyale Erfüllung der eingegangenen Verpflichtun— gen rechnen kaun, gibt es nichts mehr, weder Sicherheit noch Vorſichtsmaßnahmen. Einige ſind mißtrauiſch über die Vorſichtsmaßnahmen, die wir ſeit einigen Jahren ergriffen haben. Ich bin der Anſicht, daß dieſe Vorſichtsmaßnahmen mehr als einmal die Kriegsgefahr beſeitigt haben. Und wohin würden denn die Kriege führen, die heute unternommen werden können zu einer Zeit, wo Europa die Schäden des letzten Krieges noch nicht repariert hat? Gewiß wird das, was jetzt geſchehen iſt, einen Stillſtand in unſeren Bezieh—⸗ ungen zu Deutſchland bringen. Aber wollen wir nicht trotz unſerer ſchweren Enttäuſchung unſe— ren alten Weg weiter gehen? Es gibt doch nicht nur Deutſchland in der Welt. Einige haben noch geſagt, wir hätte Italien vernachläſſigt. Niemals iſt dies geſchehen. Wir wollen immer mit ihm auf dem Fuße vollkommener Gleichheit zuſam⸗ menarbeiten. Deutſcherſeits habe ich, das iſt wahr, viele Enttäuſchungen erlebt. Wenn ich auf meinem Poſten bleibe, werde ich trotzdem die Aktion fortſetzen, die ich mit dem Willen übernommen habe, bis zum Ende zu gehen, das heißt, zu erreichen, daß die beiden in Frage kommenden Länder nicht bei ihrer Abſicht bleiben, feierliche Verpflichtungen zu verleugnen. 8 deutſchen Güterverkehrss mit noch weiter auszugeſtalten.& ſchen beiden Ländern ſei ſolchen Vertrages; ren Tätigkeit im erſten Jahre ihres Beſtehens fer reſtlos anerkannte. Er f ügte hinzu, der Geſamtſaldo der letzten drei Jahre Zeichen des deutſch⸗franzöſiſchen 0 n, wieſen ein Plus nds, ſondern zu⸗ Aktiv⸗ ßig gro⸗ e Franken Handels- nicht zum wenig— Entwicklung des Frankreich auch ie ſtünde an einem beſon⸗ Güterverkehr zwi— einer der bedeutend— ſten wertſchaffenden Faktoren der ganzen Welt. Darüber hinaus ſei er aber auch ein bedeut— ſames verbindendes Element zwiſchen zwei Nationen, die auf friedliche Zuſammenarbeit angewieſen ſeien. Möge ſich dieſer Güteraus— tauſch weiter glücklich entwickeln und mit dazu beitragen, daß der fürchterliche Druck der Welt— kriſe, unter dem die Menſchheit leidet, und der in Deutſchland Millionen arbeitsfreudige Men— ſchen in Not, Hoffnungsloſigkeit und Verzweif— lung treibe, einer neuen Hoffnung weiche. Höhe von knap ergeben. An den Mitglieder der kammer von ſten liegen, 5 werde es erfreuliche für das Wirtſchaftsleben ders wichtigen Poſten. Der ſoj eutſchlands 2 Tages nachrichten Erdſtoß in Italien. witb Rom, 29. März. Aus der Provinz Ferrara wird gemeldet, daß dort geſtern um 3,45 Uhr früh ein Erdſtoß von mehreren Sekunden Dauer verſpürt wurde. Die Bevölkerung wurde von ei— ner ſtarken Panik erfaßt. Indeſſen wurde nur eine Anzahl ältere Häuſer beſchädigt und einige Schornſteine umgeſtürzt. Weiterer Schaden iſt jedenfalls bisher nicht bekannt geworden. Die Betriebsratswahlen im Ruhrgebiet. witb Eſſen, 28. März. Bis heute Mittag lagen bei den Betriebsratswahlen im Ruhrbergbau von 190 Schachtanlagen die Ergebniſſe von 167 vor. Die Stimmen verteilen ſich hiervon wie folgt: Freie Gewerkſchaften 20797, Chriſtliche 47602, Hirſch⸗Duncker 1718; Polen 163, RGO. 56 259; Syndikaliſten 1962. Deutſcher Arbeiter 9177; Nationalſozialiſten 7389. Ungarnfahrt. des Zeppelin Zweimalige Landung bei Budapeſt. wtb. Friedrichshafen, 29. März. Das Luft- ſchiff„Graf Zeppelin“ iſt Samstag abend um 23.08 Uhr zum Flug nach Ungarn geſtartet. Die Führung liegt in Händen von Kapitän Lehmann. Es befinden ſich insgeſamt 14 Paſſagiere an Bord, darunter der Sohn des Reichsverweſers Horthy. Das Luftſchiff nahm zunächſt Kurs auf München und überflog Wien. „Graf Zeppelin“ erſchien Sonntagmorgen punkt 8 Uhr über den Bergen in der Nähe der Stadt und flog über dieſe hinweg nach dem Flugfeld auf der Inſel Cſepel bei Budapeſt, von den Menſchen auf den Straßen und an den Fenſtern der Häuſer begeiſtert begrüßt. Auf dem Flugfelde hatten ſich eingefunden der Reichsverweſer und ſeine Gemahlin, die Mitglieder der Regierung, die Bürgermeiſter der Hauptſtadt, die Spitzen der Behörden und viele Würdenträger. Nachdem das Luftſchiff über der Inſel Cſepel einen Kreis beſchrieben hatte, traf es Anſtalten zum Landen. Um 8.40 Uhr warf es die Haltetaue herunter, die von den bereit ſtehenden 120 Pionieren ergriffen wurden. Unter den Klängen des Deutſchlandliedes und den begeiſterten Zuruſen einer ungeheuren Men⸗ ſchenmenge landete das Luftſchiff. Nach ſechs⸗ ſtündiger Rundfahrt über Ungarn wurde eine zweite Landung vorgenommen und um 7 Uhr die Rückfahrt angetreten. —CCCGCCCCGTCGC—CTT—————— e 85 7 Mannheim, 28. März. Schienen.) In der letzten Nacht hat ſich ein in der Neckarſtadt wohnhafter 50 Jahre alter ver, heirateter Heſzungsmonteur auf der Ried⸗ bohn beim Waldlauf von einem Zug überfah⸗ ren laſſen Der Tod trat ſofort ein. Die Ur⸗ ſache der Tat iſt noch nicht bekannt. Ludwigshafen, 23. März.(Gefährlicher Sturz.] Am Freitag morgen ſtürzte ein verhei— rateter 67 Jahre alter Invalide von Munden⸗ heim im Hofe einer Wirtſchaft infolge Aus⸗ rutſchens auf einer Orangenſchale zu Boden und erlitt einen Schädel- und Schlüſſelbein⸗ bruch und wahrſcheinlich auch innere Verletzun⸗ gen. Der Mann wurde in bewußtloſem Zu— ſtande aufgefunden und in das Krankenhaus gebracht. Dudenhofen, 28. März.(Auf friſcher Tat erfaßt.) Der 22-jährige Drogiſt Paul Trier aus Schwetzingen verſuchte, in der hieſigen katholiſchen Kirche den Opferſtock zu berauben, wurde aber auf friſcher Tat erwiſcht. Die Speyerer Gendarmerie nahm ihn feſt und lie— ferte ihn ins dortige Amtsgerichtsgefängnis ein. Neuſtadt a. d. H., 28. März.(In die Tiefe geſtürzt.— Selbſtmordverſuch.) In der Nacht auf Samstag ſtürzte ſich gegen 1 Uhr der 18 Jahre alte Karl Kuhn aus Neuſtadt in ſelbſtmörderiſcher Abſicht im Bahnhof Neuſtadt von der Hambacher Briicke herab auf dite Bahngleiſe. Kuhn erlitt anſcheinend ſchwere Verletzungen. Er wurde in das Städtiſche Krankenhaus Neuſtadt überführt. Landau, 28. März.(Schadenfeuer.) In der vergangenen Nacht entſtand in einem Lager— raum der Möbelhandlung Gebr. Seiler ein Schadenfeuer, das jedoch bald auf ſeinen Herd beſchränkt werden konnte. Immerhin iſt. ein Schaden von etwa 15000 Mark entſtan⸗ den. Lambrecht, 28. März.(Schwerer Unfall.) Am Freitag abend 20.40 Uhr wurde im hie— ſigen Bahnhof der verheiratete Bahngehilfe Reinhold Kölſch, der kurz vor Einfahrt des Güterzuges aus Richtung Neuſtadt a. Sdt. deſſen Einfahrtsgleis überſchreiten wollte, von der Lokomotive erfaßt und ihm ein Fuß ab— gefahren. Kölſch wurde in das Städtiſche Krankenhaus Neuſtadt a. H. verbracht. Pirmaſens, 27. März.(Zuchthaus für einen Einbrecher.) Am Donnerstag hatte 7) vor dem Erweiterten Schöffengericht der ledige Schloſſer Johann Conrad aus Landau zu verantworten, der mit zwei noch nicht ermit— telten Komplizen eine große Anzahl von er— ſchwerten Einbruchsdiebſtählen, in der Haupt⸗ ſache Keller-Einbrüche verübt hatte. Das Ge richt verurteilte Conrad zu drei Jahren Zuchi— haus, Ehrnrechtsverluſt für dieſelbe Zeit und Stellung unter Polizeiaufſicht. Der Staaks— anwalt hatte 5 Jahre Zuchthaus beagtragt. Darmſtadt, 28. März.(Weitere„Erfolge“ des zweiten Hauptmanns v. Köpenick). Dieſer Tage wurde über einen ganz unglaublichen Schwindel berichtet, den der 54-jährige er— werbsloſe Schuhmacher Johann Hack aus Stein— bach(Rheinpfalz) an der heſſiſch-bayriſchen Grenze verübte. Auf die Veröffentlichungen in der Preſſe wird jetzt bekannt, daß Hack in Wallernhauſen bei Nidda den gleichen Schwin— del verübte und dort einen Schuhmachermeiſter 1 2 mit 350 Mark hineinlegte. Darmſtadt, 28. März.(Selbſtmord.) Der hieſige Gartenbauinſpektor K. hat ſeinem Leben durch Erhängen ein Ende gemacht. Was den Mann in den Tod trieb, iſt noch nicht be— kannt. Mar kus Robſon Roman von Max von Weißenthurn. Urheberrecht durch Herold-Verl. ee Saar. Neubearbeitet von E. Gey e 2. Fortſetzung. 2. Kapitel. Im Büro des Rechtsanwalts. Ein Bürogehilfe in dem erſten Zimmer ließ gerade die Vorhänge vor den Fenſtern herun— ter, als eine ruhige Stimme nach Herrn Fran— cis verlangte. Wenige Augenblicke ſpäter kehrte der Kanz— liſt zurück; in ſeinen Zügen ſtand deutlich der Ausdruck unverhohlener Ueberraſchung zu leſen. „Herr Francis wird Sie empfangen, mein Herr; wollen Sie ſo freundlich ſein, mir zu folgen!“ Er ſchritt voran nach dem oberen Stockwerk des Hauſes und war eben im Begriff, an eine Tür zu pochen, als Markus, ſichtlich aufgeregt, die Hand auf ſeinen Arm legte. „Warten Sie gefälligſt einen Augenblick“, ſprach er ernſt, während ein leiſes Beben durch ſeine Stimme ging.„Herr Francis iſt vermut⸗ lich allein? Mein Geſchäft iſt ſtreng privater Natur.“ „Sein Sekretär iſt bei ihm“, erwiderte der Schreiber, beſtürzt über die Erregung des an⸗ deren.„Sie wiſſen doch wohl, daß der alte Herr blind iſt?“ „Ja, aber ſein Sekretär, iſt derſelbe—“ „Herr Johannes Francis iſt der Sekretär ſeines Vaters, mein Herr.“ Ae „Ich bin bereit, Ihnen zu folgen“ Markus warf einen Blick durch das Zim⸗ (Tod auf der mer; es hafte faſt d den Anſchein, dasſelbe ziemlich vertraut ſei. durch drei Fenſter, welche die Ausſicht auf ei— nen freien Platz geſtatten; käſten, ein großer Schreibtiſch, Regale an den Mänden und eine Garnitur Seſſel nebſt einer Chaiſelongue bildeten die Einrichtung des 21 bye Zimmers. Der eine, aber mit peinlicher Genauigkeit gekleidet, der andere ſaß vor ſeinem, Schreibtiſch im leichten Sommeranzug. demſelben ſofort nachgekommen“, Robſon höflich,„Erwarteten Sie mein Kommen Auch in pariſer Cheater Tränengas und Prügel Heſtige Zwiſchenfälle bei er„Dreufuß“⸗Kufführung wib. Pars, 28. März. Bei der geſtrigen Wiederaufnahme der Aufführung des Stückes „Die Affäre Dreyfuß“ im Ambigu⸗-Theater kam es zu heftigen Zwiſchenfällen. Am 22 Uhr wurde das Theater geräumt, da man wegen des Tränengaſes nicht mehr atmen konnte. Zuſchauer, die der Liga für pazifiſtiſch einge— ſtellte ehemalige Frontkämpfer angehörten, haben die Zuſchauer, die gegen die Auffüh⸗ rung proteſtierten, aus dem Theater vertrie⸗ ben. Einer der Unruheſtifter wurde auf die Bühne getragen, wo man ihm die Hoſe ab⸗ knöpfte und ihn verprügelte. Der Polizei⸗ kommiſſar mußte ihn befreien. Der franzöſiſche Bearbeiter des Stückes, Richepin, ordnete dann an, daß das Stück weiter aufgeführt werde, ſobald die Ruhe wieder hergeſtellt ſei. Eine Viertelſtunde ſpäter wurde die Vorſt⸗llung an der Stelle, an der ſie unterbrochen war, fort⸗ geſetzt, konnte aber erſt gegen halb zwei Uhr nachts zu Ende gehen. Angeſichts der Gerüchte, die„Action fran— caiſe“ beabſichtige eine Gegenkundgebung, waren zahlreiche Polizeiſtreitkräfte aufgeboten wor⸗ den, ſo 200 Poliziſten in der Gegend des Ambigu-Theaters, 50 Mann republikaniſche Garde zu Fuß und 25 Mann republikaniſche Garde zu Pferd. Um das Gebäude der Zei⸗ tung waren 80 Komplizen zuſammengezogen. Im Laufe des Abends ſind ſechs Perſonen wegen Verbreitung von Tränengas und Wi⸗ derſtands gegen die Polizei verhaftet worden. Ehrenmal für Einheit und FGBreiheit am Rhein wtb. Berlin, 28. März. Nachdem der ver— ſtorbene Reichspräſidert Ebert und die bda— malige Reichsregierung am 3. Auguſt 1924 bei der Gedenkfeier der zehnjährigen Wieder— kehr des Kriegsbeginns die Errichtung eines Reichsehrenmals für die im Weltkriege Ge— fallenen angeregt hatte, ſind der Deutſche Reichskriegerbund„Kyffhäuſer“, das Neichs— banner Schwarz-Rot-Gold, der Stahlhelm, die Reichsvereinigung ehemaliger Kriegsgefange— ner der Reichsbund jüdiſcher Frontſoldaten und der Reichsverband der Kriegsteilnehmer— Akademiker einmütig dafür eingetreten, das Reichsehrenmal in der Form eines Ehren— hains bei Bas Verla bei Weimar zu errichten. In dem gleichen Sinne hat ſich ein Ausſchuß des Reichsrates ausgeſprochen. Das Reichs— kabinett hat— wie bereits gemeldet— in der geſtrigen Sitzung beſchloſſen, dieſen Wünſchen die auch vom Reichspräſidenten v. Hindenburg lebhaft unterſtützt wurden, zu entſprechen, und den Reichsminiſter des Innern gebeten, zur Durchführung des Beſchluſſes das Weitere zu veranlaſſen. Zu gleicher Zeit hat es die Errichtung eines Ehrenmals für Einheit und Freiheit am Rhein ins Auge gefaßt und ſich vorbehalten, hierüber in abſehbarer Zeit eine endgiltige Entſcheidung zu treffen. Die gelte: Pariſer Poliziſt mit dem glühbirnener— leuchteten Signalſtab, der den Fahrern ſchon von weitem kenntlich iſt. Zur beſſeren Regelung des Straßenverkehrs Pariſer Verkehrspolizei elektriſch erleuchtete Mützen für ihre Beamten eingeführt. eee ee ale 0b ihm Es war ein großer Raum, hell erleuchtet mehrere Bücher— Zwei Herren befanden ſich in demſelben. ein ergrauter Mann, altmodiſch, „Herr Robſon?“ fragte der alte Rechtsan— walt, während gleichzeitig der Sohn ſich erhob, um den Schauſpieler mit einer höflichen Ver⸗ beugung zu begrüßen. Markus verneigte ſich, der alte Mann nahm nun ebenfalls vor dem umfangreichen Schreib— tiſch Platz. Er bewegte ſich frei und ohne jede Aengſtlichkeit; offenbar wußte er genau die Stelle, an welcher Markus ſaß, denn zuweilen wandte er ſein Geſicht dahin. „Ich habe gehofft und gewartet, von Ihnen zu hören, Herr Nobſon“, ſprach er in ruhigem, liebenswürdigen Tone.„Andererſeits aber fürchtete ich nicht wenig die Möglichkeit, meine Miſſion nicht erfüllen zu können.“ „Ich ſah Ihr Inſerat erſt heute und bin erwiderte bereits früher, ſo wage ich doch zu hoffen, daß nach Verlauf von zehn Jahren eine Verzöge— rung von Tagen keine weſentlichen Folgen nach ſich ziehen wird.“ „Haſt Du Herrn Robſons Brief hier, Johan⸗ nes?“ fragte der Vater, als der junge Mann ——— Vekefonolärei Die elektriſche Birne auf der Mütze des Pariſer Verkehrsmannes. bei Nacht oder bei trüber Witterung hat die Signalſtäbe und ſogar glühbirnenverſehene ſeſnen Platz am Tiſche wieder einnahm. „Ja, hier iſt er!“ „Sie geben uns einige Einzelheiten, mein Herr“, bemerkte der Rechtsanwalt. „Ich habe Ihnen dieſelben ſogar angetra— gen, doch Sie ſind es geweſen, der dieſelben zurückgewieſen hat“, entgegnete Markus Rob— ſon ruhig. „Unter damaligen Umſtänden war es nutz— los, Sie zu behelligen. Der Graf von Elsdale war damals feſt entſchloſſen, die Sache keiner weiteren Erwägung zu würdigen. Jetzt hat ſich die Sache weſentlich geändert und es muß alles gründlich erwogen und geſichert werden. Das Kind lebt?“ „Ja“, entgegnete er,„indes Sie vergeſſen daß zehn Jahre verfloſſen ſind, ſeit jener Brief geſchrieben ward; das Kind“, er ſprach dieſe Worte faſt zärtlich aus,„das Kind, von dem Sie reden, iſt zur Jungfrau herangeblüht. Sie zählt ſiebzehn Jahre!“ „Siebzehn Jahre, ſchon ſo viel?“ rief der alte Herr verwundert.„In meinen Augen iſt ſie immer noch ein Kind geweſen. Doch viel- leicht iſt es das Beſte ſo! Sie wird eine beſſere Gefährtin ſein und klüger zu tröſten verſtehen, als wenn ſie jünger wäre.“ Der Schauſpieler war dieſen Worten mit ſichtlichem Intereſſe gefolgt. In ſeinen Zügen zuckte es, aber er bezwang ſich. „Ich vermute alſo“, ſprach er jetzt in kal⸗ tem Tone,„daß Ihr Klient ſeine Abſichten geändert hat—“ Der Satz blieb unbeendet. So groß auch die Selbſtbeherrſchung Markus Robſons war, ſie reichte nicht hin, daß er die Kräfte gehabt hätte, den Satz zu vollenden, wie er es gewollt hatte. 8 N 8 iel und Sport am * Oſtertag Von Richard Germershauſen. In aller Welt gibt es eine Auswahl luſtiger Eierſpiele. In Weſtdeutſchland vergnügt ſich das junge Volk am„Eierſcheiben“, wobei in kleine Erdgrübchen je ein Ei gelegt und dann verſucht wird, das Ei mit einem Ball, den man ihm ent⸗ gegenrolll, zu treſſen. Wer das Ei trifft, darf es behalten. Am häufigſten wird das uralte„Eier⸗ pecken“ oder„Eierſpecken“ geſpielt, das von Nie⸗ derdeutſchland bis über ganz Oeſterreich hin faſt überall bekannt und auch in der Großſtadt ein beliebtes Vergnügen iſt. In Oberbayern neunt man es auch„Eierſpitzeln“, weil man die Eier lieber mit der Spitze gegeneinander ſchlägt, wenn man nicht vorzieht,„auf Geld zu ſpecken“, das heißt, daß man auf das Ei des Mitſpielers eine Münze ſo feſt aufwirft, daß ſie in der Schale ſtecken bleibt. Auch das iſt nicht leicht und gelingt gewöhnlich auch nur dem, der vorſichtigerweiſe vorher den Münzenrand ſcharf zugeſchliffen hat. Zu den ſüddeutſchen und öſterreichiſchen Eierſpie⸗ len gehört auch noch das„Eierſchieben“, bei dem das Spielglück darin beſteht, daß man die Eier über die nach abwärts laufende, aus zwei neben⸗ einander liegenden Heurechenſtielen gebildete Bahn ſo rollen läßt, daß das hinunterrollende Ei an das vorherlauſende anſtößt. Ganz anders wieder verläuft das„Eierſchie— ben“, das heute noch in der Umgegend von Bautzen ein Hauptſpaß der Kinder iſt, wenn es ſich auch etwas gewandelt hat. Von der Spree aus führt ein Wieſenabhang auſwärts zu einem Platz, auf dem viele Buden mit allerlei Süßig⸗ keiten errichtet ſind. Unten an der Spree ſam⸗ meln ſich die Kinder und warten nun geſpannt auf die guten Dinge; die Erwachſenen, die oben ſtehen, laſſen alle die Herrlichkeiten— übrigens weniger Eier als Apfelſinen und Süßzeug— den Wieſenhang herunterrollen oder werfen ſie, ge— ſchickt zielend, den Kindern zu. Das„Eierringeln“ in Niederbayern iſt, im Gegenſatz zu den meiſten Eierſpielen, ein ausge⸗ ſprochenes Mädchenſpiel. Man legt die Eier in einem großen Kreis nebeneinander auf den Bo— den, und dann verſucht eine Spielerin nach der anderen einen großen Metallring in den Eierkreis zu rollen und zwar ſo, daß eines der Eier ge— troffen wird. Der junge Menſch von heute wandelt das Spiel aber gern in Sport um, und ſo iſt es denn gekommen, daß das„Haſſeln“, das alte weſtſäli— ſche Oſterſpiel, von der Dorſjugend heute förmlich als eine Art Sport betrieben wird. Gut geſpielt, verlangt es allerdings auch faſt die körperliche Ge— wandtheit wie der Sport, denn es handelt ſich da⸗ rum, daß die Haſſel, ein kleines hölzernes Rad, zwiſchen den zwei, etwa hundert Meter vonein⸗ ander entfernt ſtehenden Spielpartien hin und her gerollt und immer wieder zurückgeſchleudert wird. Auch die Eierwettläufe, die ſich in einigen Eifeldörfern noch bis in die letzten Jahre erhalten halten, wie auch die öſterlichen Ballſpiele, haben Zeit und Sitte in Sportſpiele umgewandelt, die man lieber nach der vorgeſchriebenen Sportregel als dem alten Brauche folgend ſpielt. Fußball und Handball, Kugelwerfen und Scheibenſtoßen nehmen ihre Stelle ein, und ſelbſt im Dorf iſt ein regelrechter Streckenlauf heute nichts Unge⸗ wöhnliches mehr. Denn die Freude ar rpro⸗ ben der Körperkräfte lebt im jungen Mönſchen heute noch genau ſo wie einſt vor Jahrtauſenden, als man den einziehenden Frühling mit Kampf⸗ und Wettſpielen begrüßte und ſich im gegenſeiti⸗ gen Prüfen der körperlichen Gewandtheit nicht genug tun konnte. Die altehrwürdigen Oſterritte geſtaltet man heute vielleicht noch feſtlicher aus als vor hun⸗— dert Jahren. Der Tag des Oſterrxittes iſt ein Ehrentag für den Landwirt und ſeine Pferde, „Ja“, beſtätigte Herr Francis,„der Graf von Elsdale hat ſeine urſprüngliche Beſtim⸗ mung, in keinerlei Weiſe das Kind ſeines Bru— ders anzuerkennen oder zu unterſtützen, umge⸗ ſtoßen. Ihr Brief vor zehn Jahren, wenn ich mich deſſen recht entſinne, teilte uns einfach mit, daß eine Schauſpielerin der Geſellſchaft, wel⸗ cher Sie angehörten, plötzlich geſtorben ſei, nachdem ſie Ihnen am Totenbette anvertraut, der Name, unter welchem ſie bekannt und bei dem man ſie nenne, wäre ein angenommener; ſie ſei die geſetzmäßige Gattin von Neville Hatton, Sohn des verſtorbenen und Bruder des gegenwärtigen Grafen von Elsdale!“ Markus hatte die Stirn mit der Rechten beſchattet. Gleich einem Hauch aus einer an⸗ deren Welt, tönte ein Name an ſein Ohr, ein Name, bei welchem es ſein Herz wie ein Krampf befiel,— der Name der Neville Hatton.. In dem weiten Raume herrſchte große Stille. Markus Robſon ließ die Hand nicht von ſeinen Augen ſinken und es bedurfte einer er⸗ neuten Frage des Greiſes, ehe der Schau⸗ ſpieler ſich ſo weit aufraffte, um mit heiſerer Stimme deſſen Worte zu beſtätigen. „Neville Hatton ſtarb ſchon vor Jahren“, fuhr der alte Rechtsanwalt hierauf fort.„Er hat niemals angegeben, daß er verheiratet ge⸗ weſen ſei. Sein Tod war ein plötzlicher und wurde in jedem größeren Zeitungsblatt er⸗ wähnt. Wie kommt es, daß die Dame, welche ſich drei Jahre ſpäter ſeine Witwe nannte, nicht zur Zeit ſeines Todes für ſich und ihr Kind die Unterſtützung der Familie beanſprucht hat?“ —: Vortſetzung folgt.— denn der Bauer kann einmal 5 Jahr ſeine ſchö⸗ nen Roſſe zeigen, und dieſe ſelbſt erhalten ihren eigenen Segen, der Tier und Stall vor Krankheit ſchützt. Einen der ſchönſten Oſterritte kann man alljährlich in der von Bergen umrahmten bayeri⸗ ſchen Stadt Traunſtein ſehen. Voran Tromm⸗ ler, Landsknechte und Ritter auf ſchmuckem Pferd und ebenfalls zu Roß eine Schar geflügelter Engel; hinter ihnen reitet im prachtvollen Ornat der Geiſtliche, umgeben von Prieſtern und gefolgt vom heiligen Georg. Aber nun erſt kommt die Hauptſache, kommen die Pferde— und was für Pferde! Jedes glänzend vor Geſundheit und Kraſt, mit Blumen und Bändern geſchmückt, die ſchönſten Pferde der ganzen weiten Umgebung und geritten von ihren ſtotzen Veſtzern, ben Bauern, in ihrer kleidſamen Feſttracht. So rei⸗ ten ſie durch die Straßen und ſchließlich zur klei⸗ nen Bergkapelle hinauf und ziehen um das kleine Gotteshaus herum. Während die Glocken läu⸗ ten, ſegnet der Prieſter die Reiter und ihre Pferde mit dem„St. Georgsſegen“. Er iſt kein ſportliches Pferderennen, der Oſterritt, den man ja auch anderwärts noch ſehen kaun, aber was er bietet, kann ſich ſehen laſſen— denn es iſt deutſcher Bauernbeſitz an ſchönen und kraftvollen Pferden. Der Oſterritt wurzelt tief genug im Volks⸗ und auch im Wirtſchaftsleben des flachen Landes, um alle Wandlungen der Zeit zu über— dauern— mancherorts iſt er ſogar in neuerer Zeit wieder zu neuem Leben erweckt worden, Brotpreiserhöhung? Intereſſante Suſammenhänge— Kritik der Maßnahmen der Reichsregierung * Die von den Bäckerinnungs-Verbänden der Reichsregierung angekündigte und in Berlin bereits teilweiſe eingetretene Brot— preiserhöhung laſſen es angezeigt erſcheinen, einmal näher auf die Urſachen und Gründe einzugehen, und die Maßnahmen der Reichsre— gierung, insbeſondere die zum Schutze der Landwirtſchaft erlaſſenen Brotgeſetze, die Zoll— erhöhungen uſw. einer kritiſchen Betrachtung zu unterziehen. Die geſamten Maßnahmen hatten ihren Grund in dem von der Reichsregierung geſam— melten umfaſſenden Zahlenmaterial, was über— zeugend nachweiſen konnte, daß ausweislich des derzeitigen Verbrauches ein außerordentlich großer Ueberſchuß an Roggen vorhanden ſei, durch welchen der Markt ſtark belaſtet werde und derartig auf den Preis drücke, daß die Landwirtſchaft ſchweren Schaden erleide und ölen men unrentabel geworden ſei. In raſcher Folge kam das Brotgeſetz, die Roggen— brotpropaganda u. die Zollerhöhungen. Eoſin— roggen wurde zu verbilligten Preiſen als Futtermittel an die Erzeuger zurückgeliefert, welche ihren Roggen vorher zu hohen Preiſen verkauft hatten und mit gut datierten Aus— fuhrſcheinen wurde der deutſche Roggen billig ins Ausland geworfen. Mit Jenn Weizen ging es ähnlich. Hier wurde eine Quote für die Beimahlung feſtgeſetzt, da erſtens der Inland— weizen für den Verbrauch nicht ausreicht und aus techniſchen Gründen auf den kleberreichen Auslandsweizen nicht verzichtet werden kann. Darüber hinaus war die Reichsregierung mit aller Macht beſtrebt, im Rahmen der Preis— ſenkungsaktion eine Herabſetzung der Brot⸗ preiſe zu erzielen, um durch eine Verbilligung des Brotes einen ſtärkeren Verbrauch und da— mit eine größere Verwendung des Brotgetreides zu erzielen. Allgemein ging im ganzen Reich der Brot⸗ preis etwas zurück, zumal die Regierung verſprach, für eine Herabſetzung der Un⸗ koſten Sorge zu tragen, ein Verſprechen, das aber bis heute noch nicht eingelöſt worden iſt. Es erfolgte nun die Erhöhung der Zölle für Getreide und Mehl ohne jede Rückſicht auf die Preisauswirkungen im Inland, ſodaß der Zoll für eine Tonne Roggen heute RM. 200.— und für eine Tonne Weizen M. 250.— beträgt. Wie liegen die Tatſachen nun heute? Anſtelle des ungeheuren Roggenüberſchuſſes beſteht nun eine Fehlmenge von rund 2½ Millionen Tonnen bis zur neuen Ernte und dieſe Fehlmenge wirkt ſich ſchon heute dahin aus. daß Roggenmehl ſchon jetzt Mark 3. 5 totale Mondfinſternis Das himmliſche Schauſpiel am Gründunnerstag Von Arnold Köllner. Der 2. April, der Gründonnerstag, bringt un diesmal das ſeit längerer Zeit nicht mehr erlebte Naturſchauſpiel einer völligen Mondfinſternis. Jedermann weiß, wie dieſes Phänomen zuſtande kommt: wenn die Sonne, Erde und Mond in einer geraden Linie ſtehen und die Erdkugel ſich zwiſchen Sonne und Mond befindet. Donn wirft das Sonnenlicht den Erdſchatten auf den Mond; man kann das noch anſchaulicher auch ſo aus— drücken, daß die Erdkugel das Sonnenlicht, das ſonſt den Mond erhellt, wie ein Schirm abblendet. Würden die Bahnen der Erde und des Mondes in einer Ebene liegen, ſo hätten wir alle vier Wochen, bei jedem Vollmond, eine Mondfinſter— nis, bei jedem Neumond eine Sonnenfinſternis. Aber die Bahnen der beiden Himmelskörper ſind um etwa n 5 Grad gegeneinander geneigt, ſodaß der Mond meiſt unter oder über dem Erdſchatten vorübergeht. Nur wenn ſich beide Bahnen ſchnei— den, in einem Knoten, kommt es zur totalen Finſternis; beſindet ſich einer der beiden Him— melskörper nur in der Nähe eines Knotens, ſo iſt die Verfinſterung nur partiell. Danach un⸗ terſcheidet man bei Mond⸗ wie bei Sonnenfin⸗ ſterniſſen, ob ſie vor oder nach dem Durchgang des Mondes durch den auf- oder abſteigenden Knoten eintreten. Die totale Mondfinſternis vom 2. April 1931 erfolgt vor dem Durchgang des Mondes durch den abſteigenden Knoten. Sie iſt, wie jede Mondfinſternis nur in den Gebieten ſichtbar, an denen der Vollmond über dem Horizont ſteht, wogegen Sonnenſinſterniſſe nur in den Gebleten ſichtbar ſid, die der ſtets von Weſten nach Oſten pro Doppelzentner mehr koſtet, als zur Zeit der Brotpreisſenkung, und trotzdem wurde der Roggenzoll von Mark 150.— pro Tonne auf Mark 200.— erhöht, was umſomehr: zu ver— wundern iſt, als dem Herrn Schiele dieſe Tat— ſachen unbedingt bekannt ſind. Urſache dieſer Zollerhöhung war die Ab— ſicht der Kampfmeyergruppe, einen Poſten ruſſiſchen Roggen einzuführen, der im reichen Holland dagegen Mark 295.— dafür be— zahlt werden müſſen. Der gleiche Preisunter— ſchied ergibt ſich beim Weizen, welcher heute cif Rotterdam(beſter Manitoba 1.) Mark 12.25 per Doppelzentner und beſter Platawei— zen Mark 9.70 per e und ruſſiſcher Weizen Mark 10.20 per Doppelzentner koſtet. Koſtet doch in Holland ein Doppelzentner beſten Weizenmehles nur ca. Mark 20.— wäh— rend in Deutſchland für die gleiche Qualität Mark 50.— angelegt werden müſſen. In die— ſem Zuſammenhang dürfte es auch intereſſie— ren, daß in den nordiſchen Staaten ein ſehr billiges Roggenbrot auf Koſten der deutſchen Steuerzahler hergeſtellt wird und zwar iſt dies nur dadurch möglich, weil wie oben erwähnt, der deutſche Roggen mit Hilfe der von der deutſchen Regierung honorierten Ausfuhrſcherne der in Deutſchland künſtlich verteuerte Roggen ſich dort ſo billig wie der Auslandroggen ſtellt. Weil nun die Roggenvorräte in Deutſch— land den ſeitherigen ſtatiſtiſchen Erhebun— gen nicht mehr entſprechen bezw. in der be— nötigten Menge nicht mehr vorhanden ſind, beginnt der angediente Roggen am Markte knapp zu werden. Die unausbleibliche Folge iſt ſteigende Preiſe, deren Steigen nach oben entſprechend dem Geſetz ron Angebot und Nachfrage nicht auf— zuhalten iſt. Das hier geſagte gilt in gleicher Weiſe auch beim Weizen. Die Auswirkungen ſind heute in einem außerordentlich geſtiegenen Mehl— preis zu verſpüren, welche letzten Endes ihren Ausdruck in einer Brot preiser höhung finden müſſen. Die Vertreter der Bäcker r⸗Zweigverbände Mitteldeutſchland, Heſſen u. Rhein-Main-Nahe haben an die Reichsregierung in letzter Stunde nochmals die Mahnung gerichtet, durch geeignete Maßnahmen eine Herabſetzung der Mehlpreiſe zu erreichen, um auf dieſem Wege eine Erhöhung des Brotpreiſes mit ihren Fol— ren zu vermeiden, und ſomit ihren Teil zu den Veſtrebungen des Reichskanzlers eine Sta— biliſierung der notwendigſten Lebensmittel her— beiführen, beizutragen. Über die Erde hinſtreichende Schattenkegeſß des Mondes trifft. Zeichnet man demgemäß das Gebiet, innerhalb deſſen eine Mondfinſternis geſehen werden kann auf eine Erdkarte, ſo bil— det dieſe Zeichnung eine große runde Fläche, wo— gegen das Gebiet der Sichtbarkeit einer totalen Sonnenfinſternis ſtets nur einen langgeſtreckten ſchmalen Streifen auf der Karte darſtellt. Daher kommt es, daß ein beſtimmter Ort der Erde durchſchnittlich zwar alle zwei Jahre eine totale Mondfinſternis, aber nur einmal in 360 Jahren eine totale Sonnenfinſternis erlebt, obwohl die Zahl der Sonnenſinſterniſſe um etwa ein Drittel größer als die der Mondfinſterniſſe iſt. Denn im Saros-Zyklus, der 18 Jahre 11 Tage umſaßt, und in dem ſich die gleichen Finſterniſſe wiederholen, was ſchon den alten Babyloniern bekannt war, lommen etwa 29 Mondfinſterniſſe und 441 Son— nenfinſterniſſe vor. So entſprachen der Finſter— nis, die für den 2. April bevorſteht, die totalen Mondfinſterniſſe vom 22. März 1913 und vom 11. März 1895, während die nächſte in dieſer acht— zehnjährigen Reihe am 13. April 1949 ſtattfinden wird. Die letzten totalen Mondfinſterniſſe in Mittel europa waren am 8. Dezember 1927 und 14. Au⸗ guſt 1924; wie man ſieht, hat es bei uns ſeit län⸗ ger als dreieinhalb Jahren keine vollſtändige Be— deckung des Mondes durch den Erdſchatten mehr gegeben. Dafür bekommen wir nach ſechs Mo⸗ naten, am 26. September ſchon wieder eine totale Mondfinſternis zu ſehen, die im Gegenſatz zu der am Gründonnerstag vor dem Durchgang des Mondes durch den aufſteigenden Knoten ſtattſin⸗ det. Dann aber müſſen wir wiederum mehr als dreieinviertel Jahre, bis 1935 auf ein ſolches Naturſchauſplel warten. Die jetzt bevorſtehende Mondfinſternis beginnt nach mitteleuropäiſcher Zeit am Abend des 2. April um 6 Uhr 27, wenige Minuten nach dem Vir eren. Mö Weinzeitung Deidesheim, 27. 17 Im Winzervereins— gal ließ heute das Weingut Dr. Deinhard, Mitglied des Vereins Deutſcher Naturwein— verſteigerer, 40 800 Flaſchen 1929- er Weiß— weine zur Verſteigerung bringen. Da es ſich um ein Ausgebot wertvoller Weine handelt, war der Abſatz ſehr ſtark und das Intereſſe für die Weine ebenſo groß, doch konnten keine der Qualität entſprechende Preiſe erzielt wer— den. Die Flaſche koſtet e: 1.70, 1.90, 2.10, 2.20, 2.30, 2400, 2.50, 2.60, 2.70, 2.80, 2.90, 3.00, 1.10, 4.20 und 5.50 RM. TCohkales Sonntagsſahrkarten an Oſtern. Zu Oſtern 1931 gelten die Sonntagsrückfahrkarten wie folgt: A) Im Verkehr mit Bahnhöfen der Reichsbahn und den Privatbahnen zur Hinfahrt vom Grän— donnerstag von 1 Uhr an bis Oſtermontag, 5 Rückfahrt vom Gründonnerstag bis Dienstag nach Oſtern 9 Uhr. Schnellzüge können f Reichs bahnſtrecken mit Sonntagsrückfahrkan in dieſem Jahre ausnahmsweis Zur Rückfahrt gegen Zahlung des tarifa ſchlags benutzt werden am Karfr g, an beiden Oſtertagen und am Tage nach Oſteri Die Benutzung von Schnellzügen iſt alſo nur am Gründonnerstag und am Karſamstag ausge ſchloſſen.) Eilzüge könuen ohne Einſe chränkung gegen Zahlung des tarifmäßigen Zuſch lags be⸗ nutzt werden. B) Im Verkehr mit Bahnhüfen der Eiſenbahn des Saargebiets zur Hinfahrt vom Gwindonnerstag von 12 Uhr an bis Oſtermon— Aufgang des Trabanten mit ſeinem Eintritt in den Halbſchatten der Erde. Dieſer Halbſchaften bringt ſich nur in einer Trübung der Mondober— ſläche zum Ausdruck; in den Kernſchatten tritt der Mond um 7 Uhr 23 und zwar mit einem Punkt am Südoſtraud des Vollmondes. Um 8 Uhr 22 Minuten abends iſt der Trabant völlig vom Erdſchatten bedeckt und bleibt von ihm bis 9 Uhr 53 Minuten verfinſtert. Allerdings wird der Mond auch dann nicht völlig vom Himmel verſchwunden ſein; denn durch die Brechung der Sonnenſtrahlen in den oberen Schichten der Erd— atmoſphäre gelangt etwas Licht in den Kernſchat— le der Erde, wodurch wir deſſen Umriſſe deutlich wahrnehmen. In ihm erblicken wir den verdun— kelten Mond mit verwaſchenen Rändern in ganz mattem, kupſerrotem Schein, und nur höchſt ſel— ten kommt es vor, daß dieſes kupferrote Licht ſehlt. Verbürgte Berichte über die völlige Un— ſichtbarkeit des Mondes bei einer totalen Verfin ſterung gibt es aus den Jahren 1816 und 1906. Der Austritt des Mondes aus dem Kernſchat— ten erfolgt am Weſtnordweſtrand des Vollmonds am 10 Uhr 52 Minuten, aus dem Halbſchatten um 11 Uhr 48 Minuten, alſo kurz vor Mitter⸗ nacht. Die totale Verfinſterung dauert alſo 91 Minuten. Hoffentlich begünſtigt ein wolkenloſer Abendhimmel die Beobachtung des ſchönen Na— turſchauſpiels, das in ſeinem ganzen Verlauf in— nerhalb des Gebietes ſichtbar iſt, das ſich vom mittleren Aſien und dem Indiſchen Ozean über Europa, Afrika und den Atlantiſchen Ozean bis zum Oſten von Südamerika erſtreckt. karfreitag, am Karf Oſterſonntag, am Oſtermontag ch Oſtern bis 9 Uhr. Die Be— und Schnellzügen iſt innerhalb der Geltungsdauer der Sonntagsrückfahrkarten auf den Saarbahnſtrecken ohne Einſchränfung gegen Zahlung des tarifmäßigen Zuſchlags er— 0 Allgemein ausgeſchloſſeu ſind die L-, JD⸗Züge, und die nur au— Slave D Züge in V. kehr mit B ahnhöfen der Eiſenbahnen des Saar 2 7 Humor des Kuslandes 1 Deine Frau eine wirtſchaſtliche Natur?“ egentlich wohl, ſo hat ſie beiſpielsweiſe erſt' eln anläßlich ihres vierzigſten Geburts— tages ihren Geburtstagskuchen nur mit 26 Lich— tern beſteckt.“ nutzung von Forſchungsreiſender:„Ich habe eine bemer— kenswerte Entdeckung zu verzeichnen. Es iſt mir gelungen, einen Menſche uſtam er zu ſinden, der keine Kriegswaffen ſein eigen nannte.“ Ein Gaſt:„Man ſollte es nicht für möglich halten, daß es. noch irgendwo in der Welt Men— e ber 1 gibt, E lation ft feinem ſo niedrigen Niveau der — ae rſtandsnachrichten Rhein: Waldshut 333(7), Baſel 157 ( 5). Schuſterinſel 216(14), Kehl 362(13 Maxau 565(6), Mannheim 500(9), Caub 377(-t), Köln 383(2). Jagdſtſeld 194(7), Mannheim ieee e 888 1 Durch R Glas Kinder vergnügen ſich zuweilen damit, einen grünen, blauen, roten oder ſonſtwie farbigen Glasſcherben vor das Auge zu hal ten und durch⸗ zuſchauen und dies iſt unleughar ein ſehr reiz— volles Vergmigen. Illuſi wie ſo vieles andere und wie jede Illuſion ſchön. Die Umwelt, die ſich ſo ein kleiner Bub oder ein Mädchen durch rotes Glas etwa anſieht, wirkt um ein Erheb— liches netter. Die grellen, ſcharfen Gegenſätze verwiſchen ſich, die Farben fließen ineinander und über allem Sein und Geſchehen liegt ein ein— heitlich mildernder Farbton. Illuſion! Wieviel Erwachſene kun es doch den Kindern gleich! Sie ſuchen ſich in der Regel zwar nicht einen alten Glasſcherben, ein derart primitives Hilfsmittel haben ſie einſach garnicht nötig. Ihr „buntes Glas“ ſitzt in ihnen ſelbſt. Manche gibt es, die ſich die Illuſion einer roſig überhauchten Welt„auf Befehl“ hervorzaubern können, an— dere wieder vermögen die Welt garnicht anders anzuſchauen, als durch„buntes Glas“. Ihnen iſt eben alles weich und ſchön, hart ſich ſtoßende Gegenſätze werden ihnen nicht bewußt, grelle Farbtöne fließen ineinander. Und dann wieder gibt es welche, denen dieſe Fähigkeit völlig ab— geht, die im Gegenteil die Umwelt greller und realiſtiſcher ſehen, als ſie in Wirklichkeit iſt, denen jede hellere Farbe wehtut. Wie ſchade, daß ſie nicht zuweilen ein„bun⸗ tes Glas“ haben. Die Kinder, die es ſich ſuchen können, haben Erwachſenen doch manches voraus! Hahaha. Kechnungs formulare ben de Bag C D druckerei dieſes Blattes.