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Rampf der Arbeitsloſigkeit Für Arbeitszeitverkürzung.— Gegen Doppel⸗ verdiener. * Wie an anderer Stelle in großen Zügen umriſſen, hat die Gutachterkommiſſion zur Ar⸗ beitsloſenfrage ihre Beratungen ſoweit ſie Ar— beitszeitverkürzung und Doppelverdiener be— trafen, abgeſchloſſen und das Ergebnis der Reichsregierung vorgelegt. Die immenſe Bedeu— tung namentlich der Frage der Arbeitszeitver— kürzung, läßt es geboten erſcheinen, nachſtehend weitere Einzelheiten aus dem Gutachten ſowie Näheres über die Geſichtspunkte, von denen ſich die Kommiſſion leiten ließ, mitzuteilen. In der Arbeitszeitfrage werden vorgeſchlagen einmal Verwaltungsmaß— nahmen, und zwar Arbeitszeitwerkürzung in den öffentlichen Betrieben, reichliche Bemeſſung der Lieferfriſten bei öffentlichen Aufträgen und Einwirkung der Schlichtungsbehörden auf Ver— kürzung der tariſpertraglichen Arbeitszeiten. So— dann aber ſchlägt die Kommiſſion den Erlaß eines Geſetzes vor, das die Reichsregierung ermächtigen ſoll, mit Zuſtimmung des Reichsrates für einzelne Gewerbebetriebe oder Berufe die Höchſtdauer der regelmäßigen werktäglichen Arbeitszeit bis auf 40 Stunden wöchentlich herabzuſetzen. Dabei ſoll in jedem Falle geprüft werden, ob die Herabſet— zung techniſch und wirtſchaftlich möglich und nach der Zahl der auf dem Arbeitsmarkt zur Verfügung ſtehenden Arbeiter durchführbar iſt. Ausgenommen bleiben Betriebe, die in der Re— gel weniger als zehn Arbeitsnehmer beſchäftigen. Hiervon abgeſehen entſpricht der Geltungsbe— reich den Beſtimmungen der geltenden Arbeits- zeitverordnung. Landwirtſchaſt und Hauswirt⸗ ſchaft ſcheiden alſo von vornherein aus. Von ei⸗ ner allgemeinen Herabſetzung der Arbeitszeit durch das Geſetz ſelbſt wird abgefehen, da es nach Aufſaſſung der Kommiſſion mannigfache Aus⸗ nahmen erfordern würde und es namentlich fraglich iſt, ob und wie weit für gewiſſe Gewer— bezweige, z. B. Bergbau, Baugewerbe, Verkehrs— gewerbe, Gaſt- und Schankwirtſchaft, Handels⸗ gewerbe, die regelmäßige wöchentliche Arbeits⸗ zeit ohne ernſte Unzuträglichkeiten auf weniger als 48 Stunden beſchränkt werden kann. Die Herabſetzung braucht nicht auf 40, ſie kann z. B. auf 42 Stunden erfolgen, und es ſoll möglich ſein, entweder eine Kürzung der täglichen Ar— beitszeit oder die Fünftagewoche oder die Kür— zung der innerhalb eines mehrwöchigen Zeit— raumes(3. B. fünf Arbeitswochen, eine Ferien— woche) einzuführen. Die Vorſchriften über Sonntagsarbeit ſollen unberührt bleiben. Die Beantwortung der Frage des Luhnausgleichs hält die Kommiſſion ſeir außerordentlich ſchwie— rig. In der gegenwärtigen Kriſe erſcheine ein Lohnausgleich, der zu einer Erhöhung der Ge— ſtehungskoſten führen würde, im allgemeinen nicht tragbar. Inwieweit ſich nötigenfalls ein gewiſſer Ausgleich auf anderem Wege ermögli— chen laſſe, ſei von Fall zu Fall zu prüfen. Einige Vorſehläge für einen teilweiſen Lohnausgleich aus öffentlichen Mitteln werden im Gutachten erörtert, aber verworfen. Von einem Zwang zur Neueinſtellung von Arbeitnehmern will die Kom⸗ miſſtion unter Hinweis auf frühere Erfahrungen abſehen. Die auf Grund für Tarifverträge zuläſſige Ausdehnung der Arbeitszeit über 48 Stunden ein Zukunft über die durch die Anordnung etwa feſtgeſetzte kirzere regelmäßige Arbeitszeit) hin⸗ aus ſoll noch außerdem von behördlicher Geneh⸗ migung abhängig ſein. Hierdurch will die Kom⸗ miſſion die Beſeitigung entbehrlicher Ueber⸗ arbeit erreichen. Ein vollſtändiges Verbot aller Ueberarbeit hält die Kommiſſion aus wirtſchaft⸗ lichen Gründen nicht für möglich. Ebenfalls ſoll, um Mißbräuche wirtſam zu bekämpfen, die Min⸗ deſtſtrafe für vorsätzliche Ueberſchreitung der Ar⸗ beitszeit von 3 auf 50 Mk. erhöht werden. Der Aureiz zur Anordnung wie zur Uebernahme von Heberarbeit ſoll dadurch vermindert werden daß der a f 5 Ueberſtundenzuſchlag 6 7 nicht mehr wie bisher durch Vereinbarung auf ein ſolch geringes Maß herabgeſetzt werden darf, ſondern mindeſtens ein Viertel des Grund⸗ lohnes betragen muß, dieſer Zuſchlag aber nicht an den Arbeitnehmer, ſondern der Reichs ⸗ anſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeits⸗ loſenverſicherung zufließen ſoll. Dieſe Beſchlüſſe hat die Kommiſſion einſtimmig geſaßt. 1 In der Srage der Doppelverdiener ſchlägt die Kommiſſion nach eingehender Wür— digung des Für und Wider ebenſalls nach ein ſtimmigem Beſchluß Eingriffe auf geſetzlichem Wege nicht vor. Nur in einem Punkte weicht eine Minderheit der Kommiſſion hiervon ab, bei den verheirateten Beamtinnen. Die Kommiſ— ſion verlangt dagegen, daß den privaten Ar beitgebern die Berückſichtigung der ſozialen Ver hältniſſe bei der Beſetzung der Arbeitsplätze an— gelegentlich empfohlen werden ſoll. Das ſoll nicht nur bei Entlaſſungen und Neueinſtellungen ge— ſchehen. Die Arbeitgeber ſollen auch ihre vor handenen Belegſchaften daraufhin nur dann genehmigen, wenn durchprüfen, mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen -Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriſten bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann ob Arbeitnehmer mit einem anderweitig geſicher ten Einkommen erſetzt werden können. Alle Entſcheidung ſollen im Zuſammenwirken mit den Betriebsvertretungen getroſſen werden Schärſer ſind die Forderungen, die von der Kommiſſion an die öffentlichen Verwal tungen gerichtet werden. Sie ihren Beamten und Dauerangeſtellten Genehmi gung zu bezahlten Nebenbeſchäftig 0 weg unverzüglich widerrufen ſollen bei durch kteuanträge tigung mit Rückſicht auf die Lage marktes verantwortet werden Frage der 5 N 777 mit der Penſie beſchäftigt, e in hon boſchz 7 nbeſcha f- an und Curtius jeboch eine Gewähr nicht übernommen werden verheirateten Beamtinnen hat ſich die Kommiſſion geteilt. Die Mehrheit will durch Abfindungsſummen zum freiwilligen Ausſcheiden anreizen. Die Minderheit verlangt, daß den verheirateten weiblichen Beamten un— ter Gewährung einer Abfindung zu kündigen iſt, ſoſern ihre wi che Verſorgung ge— ſichert erſcheine. Die Kommiſſion hat ſich auch l bei Arbeitseinkommen dieſer Frage von können, weil ſie rtpolitiſche Bedeutung Reichs⸗ vorliegt. einem Gi lnge arbeits und bekanntlich ein Entwurf der bereits dem Reichstage Zrüning Eine Mintiſterkonferenz in Thequers— Auch Briand ſoll teilnehmen wtb. London, 6. April.„Times“ meldet: Die britiſche Regierung habe vor einigen Wochen durch Vermittlung der deutſchen Botſchaft in London an Neichs⸗ kanzler Dr. Brüning und Reichsaußenmini⸗ ſter Dr. Curtius die Einladung ergehen laſſen, im April in London einen priva⸗ ten freundſchaftlichen Beſuch abzuſtatten. Der Zeitpunkt habe indeſſen Schwierig⸗ keiten gemacht, da die Zeit des Kanzlers und des Außenminiſters im April ſehr ſtark beanſprucht iſt. Es verlaute, daß die Einladung grundſätzlich für Mai angenom⸗ men wurde. Die Regierung hoffe, daß Briand ebenfalls an der Zuſammenkunft teilnehmen werde. Anmerkung des W. T. B.: Die Meldung des„Times“ iſt zutreffend. Die engliſche Regierung beabſichtigt, demnächſt eine offizielle Einladung nach Chequers er⸗ gehen zu laſſen. Der Gedanke iſt von deutſcher Seite begrüßt worden, und Dr. Brüning und Dr. Curtius werden ſich gern nach England begeben. Es handelt ſich bei dieſer Zuſammen⸗ kunft, deren genauer Termin noch nicht feſt— ſteht, um eine intime und freundſchaftliche allgemeine Ausſprache über alle Fragen, die die beiden Länder gemeinſchaftlich intereſſie— ren. 5 s * enb. Berlin, 7. April. Zu der Einladung der engliſchen Regierung an den Reichskanzler und den Reichsaußenminiſter weiß die„Voſſ. Zeitung“ zu berichten, daß Dr. Curtius und Dr. Brüning die Reiſe am 29. April antreten und am 1. Mai Gäſte des engliſchen Premier⸗ miniſters Mac Donald auf ſeinem Landſitz in Chequers ſein würden. Während des kurzen, nur auf einen Tag berechneten Aufenthalts in Chequers, würden in Anweſenheit des eng⸗ liſchen Außenminiſters Henderſon die aktuellen politiſchen Probleme der Vorbereitung der Ab— rüſtungskonferenz und der deutſch⸗öſterreichiſchen Zollvereinbarung erörtert werden. Ueber die Vorgeſchichte der Einladung berichtet das gleiche Blatt u. a. folgendes: Die Einladung iſt bereits vor mehreren Wochen mündlich durch den engliſchen Botſchaf— ter in Berlin übermittelt worden, und zwar noch ehe der Abſchluß des Vorvertrages über die deutſch⸗öſterreichiſche Zollunion zur t nis der Weſtmächte gebracht wurde. Die Ein— ladung an den Kanzler und an Dr. Brüning wurde damit begründet, daß Henderſon die deutſche Regierung eingehend über die Ver— einbarungen unterrichten möchte, die zwiſchen England, Frankreich und Italien über die Ab— rüſtung zur See getroffen worden ſind. Der Reichskanzler und der Außenminiſter haben damals die Einladung vorläufig an⸗ genommen, ohne daß ein Termin des Be⸗ ſuches in England feſtgelegt worden wäre. Inzwiſchen geſchah die Veröffentlichung des deutſch⸗öſterreichiſchen Vorvertrages, kamen die ablehnenden, zum Teil proteſtierenden Erklä— rungen der engliſchen und franzöſiſchen Regie— rung. Es war zweifelhaft geworden, ob die von Henderſon angeregte Zuſammenkunft auf dem Landſitz des engliſchen Miniſterpräſidenten ſich noch verwirklichen laſſen würde. Während der letzten Tage vor Oſtern kam Henderſon in einem Geſpräch mit dem deutſchen Botſchafter in London erneut auf die Einladung zu ſpre— chen und erſuchte um Mitteilung, ob der Reichs— kanzler und Dr. Curtius die Einladung end— gültig annehmen und welchen Termin für die Zuſammenkunft ſie vorſchlügen. Am vergangenen Donnerstag wurde tele— phoniſch nach London mitgeteilt, daß Kanz⸗ ler und Reichsaußenminiſter am 1. Mai in Chequers eintreffen wollten. Auf dieſen Tag einigte man ſich ſehr ſchnell. Dr. Brüning und Dr. Curtius werden ohne größere Begleitung nach England reiſen. Der 1. Mai iſt, immer dem genannten Blatt zu— folge, als Termin gewählt worden, weil dann noch Zeit bleibt zur weiteren diplomatiſchen Vorbereitung der Genfer Tagung der paneuro— päiſchen Studienkommiſſion, die am 15. Mai, und des Völkerbundsrates, die am 18. Mai be— ginnen ſoll. Großfeuer Zahlreiche Häuſer eingeäſchert. witb. Dömitz(Mecklenburg), 7. April. Von einem verheerenden Großfeuer, deſſen Entſte— hungsurſache bisher noch nicht geklärt iſt, wurde am Samstag nachmittag die an der Elbe gele— gene Ortſchaft Bohnenburg heimgeſucht. Das Eiſenbahnkataſtrophen in Frankreich und Rußland Zahlreiche Tote und Verletzte Paris, 6. April. Ein ſchweres Eiſenbahnun⸗ glück hat ſich geſtern abend in dem Pariſer Vororlbahnhof Varenne ereignet. Ein ran⸗ gierender Leerzug fuhr infolge falſcher Wei⸗ chenſtellung in einen auf dem Nebengleis hal⸗ tenden vollbeſetzten Perſonenzug. Glücklicher⸗ weiſe konnte der rangierende Zug ſchnell zum Stehen gebracht werden, bevor größeres Unglück geſchehen war. Sieben Perſonen wurden lebens⸗ geſührlich verletzt. * witb. Moskau, 6. April. Ein ſchweres Eiſenbahnunglück ereignete ſich in der Station Poletajewo, die nahe bei Tſcheljabinſt liegt. Bei der Kataſtrophe fanden zehn Perſonen den Tod, 51 wurden verwundet. Feuer entſtand in einem alten mit S ten Bauernhaus des Gaſtwirtes und& 00 zers Schluck und griff, durch ſtarken Wind be— günſtigt, mit raſender Geſchwindigkeit um ſich. Insgeſamt wurden 10 mit Stroh gedeckte Wohn— und Wirtſchaftsgebäude völlig eingeäſchert. 2.— Wirtſchaftsnotizen Zoll Berlin der Zentralpunkt der Geldverſor— gung werden? Mehr und mehr hat ſich in letzter Zeit die Tendenz herausgebildet, Berlin zum Zentral— punkt des geſamten Geld- und Kapitalverkehrs in Deutſchland zu machen. Unterſtütz wurden dieſe Beſtrebungen neuerdings durch das Ver— langen der Reichsbank, die für die Gewährung des Kredits an die Arbeitsloſenverſicherung die Forderung erhob, daß die Reichsbank in das ganze geldpolitiſche und geldtechniſche Getriebe der Reichsverſicherungsanſtalt eingeſchaltet werde. Man muß ſich einmal klar machen, was es be— deuten würde, wenn in Berlin alle Gelder aus den öffentlichen Unternehmungen konzentriert würden. Eine ſolche Entwicklung müßte zu einer ſchweren Schädigung der Börſen im Lande füh⸗ ren, die ohnehin durch die wirtſchaftliche Entwick— lung der letzten Jahre von ihrer einſtigen, teil— weiſe geradezu beſtimmenden Bedeutung— man braucht nur an die Frankfurter, die Münchener, die Stuttgarter und andere Börſen zu erinnern — viel verloren haben. Die Börſen im Lande haben eine große Auf— gabe zu erfüllen. Bei ihnen ſammelt ſich das Geld eines beſtimmten, in ſich geſchloſſenen Wirt⸗ ſchaftsgebietes. Die Möglichkeiten zur Geldver— ſorgung, vor allen Dingen zur Bexückſichtigung der Kapitalerforderniſſe der betreffenden Unter- nehmungen in einem ſolchen Wirtſchaftsgebiete können viel beſſer von einer lokalen Stelle als von einer doch nur nach beſtimmtem Schema ar⸗ beitenden Zentrale beurteilt werden. Außerdem fällt entſcheidend ins Gewicht, daß die Geldver— ſorgung von einer Zentrale mit Unkoſten und Aufwendungen verknüpft iſt, die bei einer unmit⸗ telbaren Verſorgung durch die lokale Inſtanz in Wegfall kommen. Es iſt deshalb dringend zu for⸗ dern, daß die in Betracht kommenden Stellen auch für die Geld- und Kapitalverſorgung die örtlichen Inſtanzen und damit auch die bisher vorhandenen Spezialbörſen im Lande nicht aus⸗ ſchalten, damit nicht durch eine Ueberſpannung der Konzentration und Rationaliſierung Schä⸗ den entſtehen, die nicht nur für das unmittelbar betroffene Wirtſchaftsgebiet, ſondern für die Ge— ſamtwirtſchaft empfindlich ſich auswirken müßten. Die Methode der Aktieneinziehungen macht offenbar auch weiter Schule. Nachdem Spe⸗ zialunternehmungen vorausgegangen ſind und die Deutſche Bank- und Diskontogeſellſchaft neu⸗ erdings 35 Millionen eigene Aktien zurückzieht, hört man nun von Plänen der J. G. Farben⸗ Induſtrie, die dahin gehen, von den 160 Milli⸗ onen Vorzugsaktien nicht weniger als 150 Milli⸗ onen aus dem Verkehr zu nehmen. Eine Entſchei⸗ dung in dieſer Frage iſt noch nicht erfolgt. Aber tatſächlich gewinnen die Tendenzen, das umlau⸗ fende Kapital durch ſolche Transaktionen zu ver⸗ ringern, und damit an Unkoſten, insbeſondere an Steuern einzuſparen, immer weiter an Boden. Daß die Kurſe von Unternehmungen, die ſolche Maßnahmen durchführen, ſteigen, iſt um des⸗ villen erklärlich, weil ein verringertes Atkien⸗ kapital Möglichkeiten für eine höhere Verzinſung bezw. Dividende bietet. Aus nah und Fern ol. Dittelsheim, 4. Apr.(Vor dem 2. Unglück bewahrt.) Ein Motorradfahrer aus Dittelsheim kam an der Kurve vor Albig mit ſeiner Maſchine zu Fall und lag ſchwer verletzt auf den Eiſen⸗ bahnſchinene. Ein Bierverleger von Alzey be⸗ merkte den Verunglückten und brachte ihn in Sicherheit. Wenige Minuten ſpäter wäre der Verunglückte vom Zuge füberfahren worden. ol. Oſthofen, 4. April.(Ein teurer Oſterhaſe.) Auf dem Felde war ein Schmiedegeſelle mit dem Suchen von Feldſalat beſchäftigt. Es fand ge⸗ rade eine Treibjagd ſtatt und ein angeſchoſſenes Häslein fiel dem Schmiedgeſellen in die Hände. Er eignete ſich dieſen Haſen an und mußte ſich jetzt wegen Jagdvergehens vor dem Amtsgericht verantworten. Der Staatsanwalt beantragte eine Gefängnisſtrafe von einer Woche. Das Gericht ſprach eine Geldſtrafe von 30 Mark aus, für die im Nichteinbringungsfalle eine Woche Haft ab⸗ zubüßen iſt. Außerdem hat der Schmiedegeſelle die Koſten des Verfahrens zu tragen. Das nennt man einen teueren Haſen. Gießen, 4. April.(Vielbegehrter Poſten.) Um die ausgeſchriebene Stelle eines Direktors am Städtiſchen Schlacht⸗ und Viehhof in Gießen ha⸗ ben ſich nicht weniger als 56 Perſonen beworbene Eine reichliche Anzahl für einen derartigen Po⸗ ſten. Dolgesheim, 4. April.(Ein Finger aus der Hand geriſſen.) Ein hieſiger Landwirt kam mit dem Ringfinger in das Getriebe einer Säma—⸗ ſchine. Dem Mann wurde dabei der Finger buch— ſtäblich aus der Hand geriſſen. Er kam ins Kran— kenhaus. Gießen, 4. April.(Der große Gießener Be⸗ trugsprozeß vor dem Reichsgericht.) Nachdem das Gießener Schöffengericht und als Beru— fungsinſtanz die Große Strafkammer in Gießen ſich in zweimaligen wochenlangen Sitzungen mit den Darlehensbetrügereien des Kaufmanns Albert Wacker von Wieseck beſchäftigt und den Angeklagten in der Berufungsinſtanz zu drei— einhalb Jahren Gefängnis verurteilt hatten (während in der erſten Inſtanz nur auf drei Jahre Gefängnis erkannt worden war), wird ſich nun auch das Reichsgericht mit dieſer leidi⸗ gen Angelegenheit zu beſchäftigen haben. Wak⸗- ker hat ſich nämlich mit dem Urteilsſpruch der Berufungsinſtanz nicht zufrieden gegeben, ſon⸗ dern Reviſion an das Reichsgericht eingereicht. Siegen, 4. April.(Ausgehobene Falſchmün⸗ zerwerkſtätte.) Im nahen Eichen wurde von der Polizei eine Falſchmünzerwerkſtatt ausgehoben, die dort von dem Müller Gottfried Belitz ber trieben wurde. Sein Sohn Paul war inſofern an dem dunkeln Geſchäft beteiligt, als er den Vater in einem Auto öfter in die Kreiſe Bieden⸗ kopf, Wittgenſtein und Dillenburg fuhr, wo der Vater in abgelegenen Ortſchaften bei kleinen Ge— ſchäftsleuten ſeine Falſchſtücke an den Mann brachte. Es handelt ſich um gut gelungene Fäl ſchungen von Fünſmarkſtücken, von denen der Herſteller nach eigener Angabe bereits mit Leichtigkeit 30 Stück untergebracht hat. Di lizei vermutet, daß noch weſentlich mehr; ſtücke von dieſer Münzſtätte in Umlauf ge⸗ bracht worden ſind. Nicht unwahrſcheinlich iſt auch eine Verbindung mit den in der letzten Zeit in der Wiſſener und Betzdorfer Gegeers guf⸗ getauchten Falſchſtücken. Gießen, 4. April.(Schnelle Juſtiz.) Der von linksradikalen Gedanken erfüllte 25 Jahre alte Hilfsarbeiter Wilhelm Hedderich von hier über— fiel am Mittwoch ſpät abends nach einer natio— nalſozialiſtiſchen Verſammlung einen allein nach Hauſe gehenden jungen Nationalſozialiſten, warf ihn zu Boden und mißhandelte ihn, ohne für ſein Vorgehen auch nur den geringſten Grund haben. Eine zufällig vorbeipaſſierenbe Poli— zeipatrouille nahm den Uebeltäter feſt und brachte ihn zum Polizeigefängnis. Am Donners— tag früh wurde er ſofort dem Schnellrichter vorgeführt, der ihn im ſchnellgerichtlichen Ver— fahren für ſeine grundloſe und rohe Tat zu vier Wochen Gefängnis bei ſofortigem Strafantritt verurteilte. ö Baden⸗Baden, 4. April.(Autounglhiick.— Zwei Tote.) Ein ſchweres Autounglück ereignete ſich geſtern abend zwiſchen Baden⸗Baden und Bühl. Infolge großer Geſchwindigkeit kam ein Auto, in dem ſich der Sohn des Metzgermeiſters Meixel aus Bühl und der Kriminalkommiſſar Klug aus Kaiſerslautern, ſowie ein Kind be⸗ fanden, ins Schleudern und fuhr gegen eine Böſchung. Das Auto überſchlug ſich zweimal. Der Kriminalkommiſſar und der Lenker Meixel erlitten derart ſchwere Verletzungen, daß ſie als⸗ 19 0 ſtarben. Das Kind kam mit dem Schrecken avon. 5 Ludwigshafen, 4. April.(Tödlicher Unfall eines Kindes.) Am Donnerstag nachmittag klet⸗ terte der vierjährige Hans Göttmann, Welſer⸗ ſtraße 5 wohnhaft, auf den unter einem ſchwer beladenen Fuhrwerk angebrachten Tragkaſten. Beim Verlaſſen desſelben fiel er zu Boden, wo⸗ bei ihm das linke Hinterrad über den Körper ging. In ſchwer verletztem Zuſtande wurde er in das Krankenhaus gebracht, wo er abends ſtarb. Ludwigshafen, 4. April.(Vermißt.) Ver⸗ mißt wird ſeit 2. April der Penſioniſt Heinrich Schaarf, 56 Jahre alt, Sonnenſtraße 23 wohn⸗ haft. Er hat ſchon öfters Selbſtmordabſichten geäußert und es wird vermutet, daß er ſich ein Leid angetan hat. Schaarf iſt etwa 1,60 Meter groß, hat friſches Ausſehen, hellblonde Haare, langen, dunklen Schnurrbart, trägt ſchwarz⸗weiß geſtreifte Hoſe, grünen Lodenkittel, graue Wind⸗ jacke, ſchwarze Schnürſchuhe und graublauen Filzhut. Sachdienliche Mitteilung an die Polizei Ludwigshafen erbeten. Nürnberg, 4. April.(Von der Straßen? bahn erfaßt.— Das Kind getötet.— Die Mut⸗ ter ſchwer verletzt.) Geſtern nachmittag gegen 5.30 Uhr ereignete ſich am Luitpoldhain ein ſchwerer Unfall. Eine etwa 30 Jahre alte Frau ſchob ihren Kinderwagen vor ſich her, während ihr etwa einjähriges Kind nebenherlief. Plötz— lich lief das Kind zur Seite und direkt in eine gerade daherkommende Straßenbahn hinein. Es wurde auf der Stelle getötet. Die Mutter, die hinzugeſprungen war, um das Kind zurückzurei⸗ ßen, wurde dabei ſelbſt von der Straßenbahn erfaßt und ſo ſchwer verletzt, daß ſie mit erheb— lichen Quetſchungen ins Städtiſche Krankenhaus geſchafft werden mußte. Um 18.45 Uhr war die Frau immer noch bewußtlos; ihr Zuſtand iſt beſorgniserregend. Da die Frau noch verneh⸗ mungsunfähig iſt, ſtehen ihre Perſonalien noch nicht feſt. Es ſoll ſich um eine Frau Koch aus der Kunigundenſtraße handeln. ol. Von der Bergſtraße, 4. April.(Enteig⸗ nung von Gelände für die Straßenbahn an die Bergſtraße.) Das Miniſterium hat der Heag das Recht auf Enteignung von Gelände in der Gemarkung Seeheim zum Zwecke des Baues der Straßenbahn Eberſtadt—Seeheim-Jugen⸗ heim erteilt. Das Recht der Enteignung wurde mit der Maßgabe erteilt, daß der Antrag auf Einleitung des Verfahrens ſpäteſtens bis 1. September 1931 geſtellt iſt. Zugleich wurde beſtimmt, daß das vereinfachte Enteignungsver⸗ fahren auf Grund der diesbezüglichen Verord⸗ nung ſtattzufinden hat. Das Miniſterium will im Rahmen des Arbeitsbeſchaffungsprogramms den Straßenbahnbau nach Möglichkeit fördern. Nach Mitteilungen aus Seeheim iſt damit zu rechnen, daß gegen das Enteignungsverfahren Einſpruch erhoben wird, da das in Betracht kommende Gelände gutes Feld iſt, das ent⸗ ſprechend vergütet werden müßte. Nach dem vorliegenden Plan dürfte die Straßenbahn nicht durch die Mitte von Seeheim gehen, ſondern führt nach ihrer Einfahrt von Malchen her durchs Feld und berührt am Bahnhof der Nebenlinie Seeheim-Bickenbach erſt das Haupt⸗ verkehrsgebiet von Seeheim. 5 Darmſtadt, 4. April.(Kunſtausſtellung Darm⸗ ſtadt 1931 Mathildenhöhe.) Aus Anlaß der im September 1931 in Darmſtadt ſtattfindenden Jahrestagung bes Reichsverbandes bildender Künſtler Deutſchlands wird unter Leitung der Neuen Heſſiſchen Arbeitsgemeinſchaft für bil⸗ dende Kunſt vom 2. Auguſt bis Ende Septem⸗ r eine Kunſtausſtellung der heſſ. Künſtlerven zuende auf der Mathildenhöhe in Darmſtadt ſtar. finden. Zugelaſſen ſind alle im Volksſtaat Heſ⸗ ſen lebenden Künſtler unter Jury ohne Fracht⸗ entſchäbigung. Außerhalb Heſſens wohnende Künſtler ſind nur dann zur Teilnahme berech⸗ tigt, wenn ſie Mitglieder heſſ. Künſtlerverbände und juryfrei eingeladen ſind. Die Verbände ſind benachrichtigt. Anmeldebogen für Verbandsloſe e 2 2 2 Kum Süfnetkonflilel bei den Nalionalsoxialiolen 2 Berlins Parteigebäude und die beteiligten Führerperſönlichteiten der Nationalſozialiſten. Oben links: Adolf Hitler, der Reichsparteifüh rer. Oben rechts: Goebbels der Berliner Gau⸗ führer. Unten rechts: Oberltn. Schulz, der zum neuen Oſaf⸗Oſt ernannt iſt, im Kreis: Haupt⸗ 15 mann Stennes, der bisherige Oſaf⸗Oſt. 1165 Die Abſetzung des bisherigen Führers der S. A. Abteilungen der Nationalſozialiſten, Stennes, hat zu einem ſchweren Konflikt zwiſchen den nord- und oſtdeutſchen S. A. Abteilun⸗ gen und der Parteileitung geführt. Das Ber liner Gebäude der Nationalſozialiſten iſt von den S. A. Leuten beſetzt worden. Dr. Goebbels hat von Hitler den Auftrag erhalten, mit allen Mitteln die Parteidiſziplin wiederherzuſtellen. ind im Stabrpaus, Rheinstraße, Zimmer Nr. 2. erhältlich. Termin zur Beſchickung für Mathil⸗ denhöhe vom 1.—8. Juli, für Anmeldebogen bis 1. Juni an die Geſchäftsſtelle. Gießen, 4. April.(Nach der Heimat möcht! ich wieder..) Nachdem er eine Woche lang ſpurlos verſchwunden war, iſt nunmehr ber 19 Jahre alte Sohn des Landwirts und Wizners Wilhelm Bommersheim in Bettenhauſen(Kreis Gießen), abgeholt von ſeinem Vater, wieder in ſein oberheſſiſches Heimatdorf zurückgekehrt. Der junge Mann war von einem Beſorgungsgange nach Münzenberg und Griedel nicht zurückge⸗ kehrt, er hatte ſich vielmehr, wie jetzt bekannt wird, mit ee Fahrrad auf eine große Aus⸗ flugstour begeben, auf der er bis ins belgiſche Grenzgebiet gekommen war, dort aber von der belgiſchen Genbarmerie gefaßt und wieder ab⸗ geſchoben wurde, worauf er ſich nach der Eifel begab. Als die Moneten zu Ende waren, wandte er ſich hilfeſuchend an einen dortigen Dorfbür⸗ germeiſter, der die in der Heimat in Ungewiß⸗ heit verharrenden Eltern benachrichtigte und die Heimholung bes jungen Mannes in die Wege leitete. i ſbt. Bensheim, 4. April.(Revolveranſchlag.) Am vergangenen Donnerstag verühte der 2ä⸗ jährige Bensheimer Georg Eichheimer einen Revolveranſchlag gegen ein junges Auerbacher Mädchen. Der Täter war in den Schönberger Landfriedensbruchprozeß verwickelt; noch bevor der Richter das Urteil verkündet hatte, verließ der Angeklagte das Gerichtsgebäude in Darm⸗ ſtadt und fuhr mit dem Rad nach der Richtung Bensheim davon. Als er durch Auerbach fuhr, traf er das Mädchen, mit dem er früher ein Verhältnis unterhielt; ohne zu zögern zog Eich⸗ heimer einen Revolver und feuerte mehrer⸗ Schüſſe auf die Beklagenswerte ab. Mit ſchwe. ren, jedoch nicht lebensgefährlichen Verletzungen im Oberſchenkel und Rücken, brach die Getrof⸗ fene zuſammen. Der Täter wurde nach der ſo⸗ fortigen Verfolgung durch die Auerbacher Poli⸗ zei feſtgenommen und dem Zbwingenberger Amtsgerichtsgefängnis zugeführt.— Es ſtellte ſich nachträglich heraus, daß der Täter dem be⸗ treffenden Mädchen bereits vor mehreren Ta⸗ gen ſchon gedroht habe, er werde ſie doch ein Mal erſchießen. Kündigung von 1200 Vergarbeitern und Angeſtellten in Oberhauſen beantragt. Oberhauſen, 4. April. Die Concordia⸗ Bergbau⸗A.⸗G. hat beim Demobilmachungs⸗ Kommiſſar den Antrag auf Entlaſſung von 1200 Bergarbeitern und Beamten geſtellt. Als Grund wird Abſatzmangel angegeben. Lebendig verbrannt. enb. Spandau, 4. April. In einer Lauben⸗ kolonie am Saatwinkler⸗Damm iſt heute Nacht ein Mann, der dort unter dem Namen „Lumpenpaul“ bekannt iſt, verbrannt. Man fand die Leiche des Aermſten auf dem in Brand geratenen Matrazenlager einer Wellblechbude, wo er Unterkunft geſucht hatte. Beobachtung der Mondfinſternis. witb. 3. April. Die Mondfinſternis war ge⸗ war geſtern abend in der Reichshauptſtadt bei ſternklarem Himmel außetordentlich gut zu be⸗ obachten. Um 19.30 Uhr begann ſich ein halb⸗ kreisförmiger dunkler Schatten am Rande des ſiihernen Vollmagdes bemertbar zu machen, ein Zeichen, daß der Trabant in den Kern⸗ ſchatten der Erde eingetaucht war. Um 21.00 Uhr hatte ſich der dunkle Halbkreis über die ganze Mondſcheibe ausgebreitet, die nunmehr als eine ſchwach braun-rote Kugel am Himmel ſtand. Tauſende und Abertauſende ſtanden auf den öffentlichen Plätzen von Berlin und hatten auf den Balkonen und Dächern Poſto gefaßt, um das ſeltſame Schauſpiel zu beobachten. In Weſt⸗ und Südwefſtdeutſchland war die Beobach⸗ tung zum großen Teil durch eine Wolkenwand gehindert. Erſt in ihrem letzten Teil wurde die Finſternies inwandfrei geſehen. e 9 1 Markus Robſon Roman von Max von Weißenthurn. Urheberrecht durch Herold-Verl. Homburg-Saar. Neubearbeitet von E. Geyer. 6. Fortſetzung. „Wenn Du ſchreibſt, ſo werde ich antwor⸗ ten. Und nun noch einige Worte, die Du beher— zigen mögeſt, Du weißt, daß Du ſchön biſt. Du wirſt durch Deine Schönheit großen Einfluß erlangen. Nütze denſelben zum Guten, bleibe Dir ſelbſt treu und allem dem, was ich ver— ſucht habe, Dich zu lehren, Dir ins Herz zu pflanzen. Sei Dein ganzes ferneres Leben ſo, daß es ſegenreich wirke auf das Glück anderer und auf das Deine.“ „Es ſpricht ſich dieſes Wort ſo ſchwer!“ er— widerte ſie leiſe.„Warum willſt Du nicht er⸗ lauben, Markus, daß ich ein Bild von Dir mit⸗ nehme in das neue Leben, damit es mich an den beſten, treueſten Freund erinnere, welchen ich jemals hatte.“ „Bedarf es eines ſolchen äußeren Zeichens?“ fragte er mit wehmütigem Lächeln.„Laß mich in Deiner Erinnerung fortleben, Barbara; das iſt alles, was ich von Dir erbitte.“ Sie umſchlang ihn mit ihren beiden Armen. „Markus, vergiß auch Du mich nicht!“ „Dich vergeſſen, Barbara! Solange ich lebe, wird die Erinnerung an Dich nicht von mir weichen und ſo lange dieſelbe währt, dauert auch meine Liebe. Und nun zum letzten Mal—“ ſprach er beruhigend.„Ah, Frau Clavering“, rief er, als die Tür ſich eben öffnete,„ſind Sie gekommen um uns mitzuteilen, daß der Tee bereitet iſt? Nun ich glaube, wir ſind beide froh, beſonders Barbara, welcher ich ſoeben eine Kunde mitteilte, die ſie nicht wenig überraſcht hat. Ihr Onkel, der Graf von Elsdale, wünſcht daß ſie zu ihm kommt, um bei ihm die Stelle einer Tochter einzunehmen. Die Nachricht hat das Kind aufgeregt und—“ Seine Stimme welche nun ruhig geklungen, vorſagte ihm plötzlich; mit einem letzten Blick auf das ſchöne, geſenkte Antlitz des jungen Mädchens, welches die ältere Frau inſtinktiv wie ſchützend in ihre Arme geſchloſſen hatte, verließ er das Gemach und trat hinaus in den dämmernden Abend. Oft rief jene Stunde in ſein Gedächtnis zurück und ſtets empfand er dabei, was er heute empfunden, daß, wie die Sonne von dem Him⸗ mel ging, ſo auch mit dieſem Mädchen das Licht aus ſeinem Leben gewichen war. 4. Kapitel. Nach Jahren. Eine Gruppe von Perſonen ſtand auf dem Bahnſteig der Eiſenbahnſtation der Handels- ſtadt Surton und blickte dem Zuge nach, wel— chem ſie eben entſtiegen war und der nun lang⸗ ſam aus der Bahnhofshalle dampfte. Nebſt den drei Bedienten in Livree, einer Zofe, welche eine Schmuckſchatulle trug, und einem franzöſiſchen Kammerdiener beſtand die Geſellſchaft aus drei Herren und einer Dame; einer derſelben war alt, die anderen beiden jung; das junge Mädchen aber war groß, ſchlank, grau gekleidet, trug einen Strauß prächtiger Roſen in der Hand und ſchien offen⸗ bar ziemlich gleichgültig gegen alles, was um ſie her vorging. Ein Livreebedienter kam eilig die Plattform entlang geſchritten und trat auf den kleineren der beiden jungen Männer zu, dem er offen⸗ bar ängſtlich eine Mitteilung machte. Der alte Herr, welcher eben im Begriff geweſen war, mit ſeinen Begleitern den Bahnſteig zu ver⸗ laſſen, blieb ſtehen. „Was gibt es, Sinclär?“ fragte er mit aller durchdringender Stimme. „Es hat irgend ein Mißverſtändnis hinſicht⸗ lich des Autos ſtattgefunden, Herr Graf“, er⸗ widerte ihm der junge Mann ehrerbietig,„der⸗ ſelbe iſt noch nicht hier. Ich fürchte, daß Frau Fairfax hinſichtlich der Stunde irgend eine Irrung begangen haben muß.“ Der Graf von Elsdale runzelte die Stirn und blickte unter ſeinen buſchigen, weißen Brauen forſchend auf die junge Dame in Grau, welche jedoch dem Geſpräch zwiſchen dem Gra⸗ fen und ſeinem Sekretär keine Beachtung zu⸗ gewandt hatte, ſondern nur leicht zu irgend einer Bemerkung lächelte, welche der junge Mann hinter ihr ausſprach. „Es iſt höchſt unwahrſcheinlich, daß Frau Fairfax ſich geirrt haben ſollte“, entgegnete der Graf von Elsdale kurz,„die Sache iſt höchſt ſeltſam; haſt Du vernommen, Barbara? Es ſollen keine Autos vom Schloſſe gekommen ſein.“ Das junge Mädchen blickte ihn überraſcht an. „Vielleicht“, rief der größere der beiden jungen Männer,„kann ich von Nutzen ſein, Sehen Sie doch nach Arnold“ wandte er ſich an einen Diener,„welchen Wagen man mir und Fräulein Hatton geſchickt hat!“ Er ſprach die beiden letzten Worte leiſer aus, indem er ſich dem jungen Mädchen zu⸗ neigte. „Ich danke Ihnen, Graf Keith, glaube jedoch nicht, daß wir es nötig haben, Sie zu be⸗ mühen; der Wagen dürfte vermutlich in weni⸗ gen Augenblicken hier ſein. Tun wir nicht beſſer daran auf denſelben zu warten, Onkel Raimund?“ „Jedenfalls wollen wir eine kleine Weile uns gedulden, es iſt dann immer noch Zeit, den freundlichen Antrag unſeres jungen Freundes anzunehmen; willſt Du in das Wartezimmer kommen, Barbara?“ „Nein, Onkel Raimund, es iſt ſchlimm ge⸗ nug, hier auf der Station warten zu müſſen, aber der Gedanke, auch noch irgend ein dumpfes Zimmer betreten zu ſollen, wäre geradezu uner⸗ träglich. Jedoch wir brauchen Sie nicht auch aufzuhalten, Graf Keith“, fügte ſie, zu dieſem gewandt, hinzu, als ihr Onkel den Arm ſeines Sekretärs ergriff und mit demſelben langſam auf⸗ und niederzuſchreiten begann. „Mich aufzuhalten?“ wiederholte der junge Mann mit einem Blick ſanften Vorwurfs.„Sie werden doch nicht grauſam genug ſein, mich zu verabſchieden, nachdem Sie mir ſchon die Bitte abſchlugen, daß ich Sie nach dem Schloſſe fahre?“ 5 5 Das holde Antlitz errötete unter dem grauen Gazeſchleier, welchen das Mädchen vor das Ge⸗ ſicht gezogen hatte, und ihre Lider ſenkten ſich. Die beiden jungen Leute hatten das Ende des Bahnſteiges erreicht und ſchritten an dem Grafen und ſeinem Sekretär vorüber. 1 0 Fortſetzung folgt.— Kaſſel, 6. April.(Die ehemalige Feldartil⸗ lerie in Kaſſel.) Alle Kreiſe der alten Waffe vom ſchwarzen Kragen nehmen rechten Anteil an dem Zuſtandekommen des großen allgemei⸗ nen Waffentages der ehemaligen Feldartillerie in Kaſſel und unterſtützen die Vorbereitungen durch Wort und Schrift. Aber auch die alte Garniſonſtadt Kaſſel rüſtet ſich zum Em⸗ pfang. Fieberhaft wird überall für ein gutes Gelingen des großen Treffens gearbeitet. Ein Beweis der allgemeinen Teilnahme iſt, daß nicht nur die hervorragendſten Generäle der Artillerie der alten Armee, ſondern auch nam— hafte Mitglieder der Kaſſeler Behörden und Bevölkerung dem Ehrenausſchuß beigetreten ſind. Die Vorbereitungen für die feſtlichen Meranſtaltungen, für die Unterbringung, Wer⸗ bung, Verkehrsregelung uſw. ſchreiten gut voran. Weitere Privatquartiere für die Unter⸗ beingung der Teilnehmer können beim Städti⸗ ſchen Verkehrsamt angemeldet werden. Nach⸗ meldungen auch nach dem 15. März bis zun; 9. Mai werden bei den Vereinen oder der Aus⸗ kunftsſtele des Waffentages(Stadtoberſekte— tär Siebreche, Kaſſel⸗W., Wilhelmshöher Alle 178) entgegengenommen. TCebhaſte Oſterpropaganda der K. P. D. 187 Siſtierungen in Berlin. enb. Berlin, 7. April. Trotz des polizeilichen Verbots des Oſterpropaganda der KPD. und der Freidenker-Organiſationen ſind am erſten Oſter— feiertag und in der Nacht zum Oſtermontag in zihlreichen Fällen Verſuche unternommen wor— den, dieſes Verbot zu ſabotieren. Dabei iſt es vielſach zu Zuſammenſtößen mit der Polizei ge— kommen, deren Patrouillendienſt durch beſon— dere Streifen erheblich verſtärkt worden war. Faſt in allen Fällen mußte vom Gummiknüppel Gebrauch gemacht werden, wobei man insgeſamt 187 Perſonen wegen Widerſtandes gegen die Staatsgewalt, Aufreizung und tätlicher Belei— digung ſiſtierte. Rundfunk⸗ Programm Mittwoch, 8. April. Südweſtdeutſche Gruppe. Frankfurt— Kaſſel 6.15 Wetter, Gymnaſtik, 7.15 Frühkonzert, 12.00 Schallplattenkonzert, 12.40 Nachrichten und Wetter, 13.05 Schallplattenkonzert, 14.00 Nach⸗ richten, 14.10 Werbekonzert, 15.20 Stunde der Jugend. 15.50„Der Weg aller Dinge“ Repor— tage, 16.30 Konzert, 18.15„Die Lage in Rumä— nien“. 18.45 Eſperanto, 19,15 Plauderei, 19.5 Operettenkonzert, 21.00„Emil“, Ein heiteres Spiel, 21.30„Studien-Konzert“, 22.45 Zeit, Wet⸗ ter, Nachrichten, Sport,— Funkſtille. Süddeutſche Gruppe. Mühlacker. 6.45 Gymnaſtit, 10.00 Schallplattenkonzert 11.00 Nachrichten, 12.20 Promenadekonzert, 13.30 Schallplattenkonzert, 15.30 Kinderſtunde. 16.30 Nachmittagskonzert, 18.00 Landwirtſchaft, 18.15 Vortrag: Seltſame Gebräuche. 18.45 Eſperanto, 19.45 Operettenkonzert, 21.00„Emil“, 21,30 Kon⸗ zert, 22.45 Nachrichten, 23.10 Tonfilm- und Tanz⸗ schlager. München. 6,45 Gymnaſtik, 10.50 Nachrichten, 12.30 Mit⸗ tagskonzert, 14.00 Nachrichten, 15.40 Leſeſtunde, 16.20 Kinderſtunde, 17.20 Unterhaltungskonzert, 18.30 Zeitſchriftenſchau, 18.45 Vortrag, 19.30 Al⸗ lerlei originelle Muſikinſtrumente, 20.20 Epiſode vom Genfer See. 20.35 Konzert, 21.05 Wie ſchüt⸗ ze ich mich vor Einbruch? 21.25 Konzert, 22.20 Nachrichten, 22.45 Konzert- und Tanzmuſik. Kommt öie Arbeitszeitverkürzung? Erſtes Gutachten der Gutachter⸗Rommiſſlon zur Arbeitsloſenfrage. Berlin, 4. April, Die von der Reichsregierung eingeſetzle Gutachterkommiſſion zur Arbeits⸗ loſenfrage hat das bisherige Ergebnis ihrer Be⸗ ratungen in Form eines Teilgutachtens der Reichsregierung vorgelegt. Das Gutachten prüft die Frage, oh die vorhandene Arbeit auf eine größere Zahl Menſchen verteilt werden kann. Es behandelt die Verkürzung der Arbeitszeit zugun⸗ ſten von Neueinſtellungen und die Einſtellung ungerechter Doppelverdienſte. Zur Arbeitszeitfvage werden Verwaltungsmaßnahmen und der Erlaß eines Geſetzes vorgeſchlagen, das die Reichs⸗ regierung ermächtigen ſoll, die Höchſtdauer der werktägigen Arbeitszeit in gewiſſen Betrieben bis auf 40 Stunden wöchentlich herabzuſetzen. Ausgenommen werden Betriebe, die in der Re⸗ gel weniger als zehn Arbeitnehmer beſchäftigen. Von einer allgemeinen Herabſetzung der Arbeitszeit durch dus Geſetz ſelbſt uurd abgeſehen, da ez manigſache Ausnahmen erfordern würde, Die Herabſetzung braucht nicht auf 40, ſie kann z. B. auch auf 42 Stunden erfolgen. Die Vor⸗ ſchriften über Sonntagsarbeiten bleiben unbe— währt. Von einem Zwang zu Neueinſtellungen von Arbeitnehmern will die Kommiſſion 1 Hinweis auf frühere Erfahrungen abſehen. id von Tarifverträgen zuläſſige Ausdehnung der Arbeitszeit über 48 Stunden in Zukunft über die etwa feſtgeſetzte Arbeitszeit) hinaus ſoll einer behördlichen Genehr Duppelverdiener 0 ſchlägt die Kommiſſion Eingriffe auf geſetzlichem Wege nicht vor, doch wird von den privaten Ar⸗ beitgebern Berückſichtigung der ſozialen Verhält⸗ niſſe bei Beſetzung der Arbeitsplätze und bei Entlaſſungen empfohlen. Alle Entſcheidungen ſollen im Zuſammenwirken mit den Betriebsver⸗ tretungen getroffen werden. Für die öffentliche Verwaltung ſchlägt die Kommiſſion ſchärfere Forderungen vor. Die Genehmigung zu bezahl⸗ ten Nebenbeſchäftigungen ſoll unverzüglich wi⸗ derrufen werden. In der Frage der verheirateten Beamtinnen will die Mehrheit der Kommiſſion durch Abfindungsſummen zu freiwilligem Aus— ſcheiden anreizen, die Minderheit fordert Kün⸗ digung und Gewährung einer Abfindung, ſoſern die wirtſchaftliche Verſorgung geſiche ſcheint. „Die Reichsregierung wird noch im April zu dem Gutachten Stellung nehme Gutachten iſt eine ausführliche Begrär gegeben. Beides wird als Sonderveri zum Reichsarbeitsblatt mit der f mer des Reichsarbeitsblattes veröffentlich den. nächſt Der meitere Arbeitsplan der Gutachter⸗ kommiſſion für Arbeitsloſenfr Verlin, 4. April. Die Reichs ſich, wie ſchon angedeutet, 1 f kehr der Miniſter il dem heute erſtatteten er achterkommiſſion zur Arl tigen. Die Gutach des Monats ein Frage der unterſtützenden Ark beſchaffung und freiwilligen Arbeit ausarbeiten. Später ſoll dann noch Gutachten über die Frage der Ref beitsloſenverſicherung und Kriſenfü folgen. ie unternehmungsluſtige Börſe * Ein ganz neuer Wind weht an der Börſe. Nach Monaten eines ier unaufhaltſamen Kursverfalls, an dem die Nutznießer der deut— ſchen Not viel verdient haben, und nach Mo— naten einer ſchon ins Unwahrſcheinliche gehen— den Stagnation hat in den letzten Wochen die Börſe einen Frühlingstrieb gezeigt, wie man ihn vordem garnicht für möglich gehalten hätte. Nach den früheren Erfahrungen konnte man natürlich mißtrauiſch werden, und in der Tat iſt auch jetzt noch nicht jede Beſorgnis von der Hand zu weiſen. Immerhin läßt es ſich aber nicht leugnen, daß die diesmalige Kurs— beſſerung ganz anderen Charakter hat als die früheren. Der allzu br erh! ſtürmiſche Drang nach Kurs— ten Jahre faſt ſtets zu beobachten war, iſt diesmal ſehr abgedämmt worden, und es konnte ſich eine ruhige Entwicklung, förmlich eine Stabiliſierung herausbilden. Damit waren ſeſto Grundlagen geſchaffen, von nun geuerdings die Börſenkurſe weiter auf— ſteigen Das iſt ſehr erfreulich, aber im Hin⸗ blick auf noch viele Ungeklärtheiten im wirt— ſchaftlichen Leben keine ganz ungefährliche Si⸗ tuation. Immerhin kann man auch nicht von einer ungeſunden Tendenz ſprechen, da die von den Kursbeſſerungen am meiſten Marktgebiete tatſächlich bewertungsmäßig bis— her unter der den betreffenden Unternehmun— gen innewohnenden Kraft und Stärke ſich be— wegten. Die Kurſe ſind auch heute noch nach den Beſſerungen, die ſeit Januar für ſolche ee ee hung, der in den Anfangsmonaten der letz- erfaßten großen Werte 30, 40, 50 und mehr Prozent ausmachen, bei weitem nicht auf dem Niveau, das ſie im Kriſenjahr 1930 erreicht hatten. Im Ganzen zeigt ſich, daß die Vörſe, wie überhaupt die Wirtſchaft nur auf die poli⸗ tiſche Beruhigung warteten, und daß ſie jetzt da dieſe politiſche Befriedung auch in einer offenbaren Umgruppierung im inneren Parteilager ſich weiter fortſetzt, allen Grund zu haben glaubt, die künftige Ent⸗ wicklung zuverſichtlich zu beurteilen. Wenn nun noch jetzt, worauf es ja ent— ſcheidend ankommt, eine geregelte und ausrei— chende Kapitalverſorgung der deutſchen Wirt— ſchaft von außen her und zu vernünftigen und tragbaren Zinſen hinzutreten würde, dann würde der Ausgangspunkt für den Tendenz⸗ umſchwung, auf den Börſe und Wirtſchaft warten, und der, wie man vorſichtshalber trotz allem betonen muß, durch die gegenwärtigen [Kurserhöhungen noch nicht gekennzeichnet iſt, denen aus ganz beſtimmt eintreten. So iſt Vieles von dem was jetzt an der Börſe geſchieht, gewiſſermaßen als Verſorgung Gewinne anzuſehen. Dabei darf freilich auch in Erwartung ſpäterer 1 nicht außer acht gelaſſen werden, daß gerade in den frührenden Spezialwerten, wie chemi— ſchen, Textil, Sprit- und Metallpapieren, ſo⸗ wie Montanaktien zum großen Teile noch Baiſſepoſitionen beſtehen, ſodaß Kursſteigerungen ſich auch durch die notwendig gewordenen und bei weiterer Kursbeſſerung auch noch weiterhin notwendig werdenden Dek— kungen erklären. AL ö ö 0 ö I 1 mancherlei Die Cockvögel der mode Gelbſtern in Not.— Tragödien auf der Mannequinbörſe.— Zur Berufswahl der Frau. Ein begehrter, aber keineswegs leichter Beruf, deſſen Vertreterinnen gerade in dieſer Zeit mit beſonderen Sorgen zu kämpfen haben, iſt der des Mannequins. Ihre Anmut und ihre Garde⸗ robe ſind oft gehütete Kapitalien, die ſich in verhältnismäßig kurzem Zeitraum verzinſen miiſſen, denn ein Manequin kann über ein be— ſtimmtes Alter hinaus nicht in ſeinem Berus tätig ſein. Die Erhaltung der Modelinie durch ſorgfältige Körperpflege und Gymnaſtik iſt die Hauptſache. Es gibt Mannequins, die am Mor— gen gemeſſen und um drei Zentimeter zu ſtark befunden wurden, und die bis zur Nachmittags- vorführung bereits wieder um drei Zentimeter ſchlanker wurden. Man ſieht alſo, daß diefer Beruf mit großen Anſtrengungen verbunden iſt. Wenn es auch Mannequin-Inſtitute gibt, die ver— ſprechen, junge Damen binnen zwei Wochen zu n vollkommenen Gelbſtern auszubilden. ſo n doch viele Konfektionäre auf dem Stand— daß dieſer Beruf nicht erlernt werden ie Mannequinſtars— es ſind ihrer nur ein paar Dutzend— völlig fehlerlos gewachſene Frauen, zumeiſt in der Größe von 1681,75 Meter, haben ein anſehnliches Jahresgehalt von 5000-10 000 Mark; aber Frauen, die allen An— forderungen der Mode entſprechen, ſind ſelten nug, und der Durchſchnitt muß ſich mit 150— Mark monatlich begnügen. Das iſt nicht ſehr viel für eine ſo anſtrengende Tätigkeit. Der Mannequi ß täglich bis zu 120 Kleider an— ziehen und tragen. nämlich fünf- bis ſechsmal eine beſtimmte Kollektion. Die Mannequins ha ben ſich heute natürlich auch zu einem Intereſſen— verband zuſammengeſchloſſen, der dafür ſorgt, daß ſeine Mitglieder nicht zweifelhaften Provinz und Auslands-Tourneen verpflichtet werden, und ſelbſt Vorführungsreiſen zuſammenſtellt. Das Los der nicht feſtangeſtellten Manne— quins iſt nicht leicht, denn ihr Beruf iſt von der Saiſon abhängig. Vom Dezember bis zum März werben die Frühlings- und Sommerkleider ge— zeigt, vom Juli bis zum November die Herbſt— und Wintergarderobe. Die Zahl der erwerbsloſen Gelbſterne ſteigt jetzt wieder an, denn der April zwingt ſie zur Untätigkeit. In der Reichshaupt⸗ ſtadt gibt es daher einen beſonderen Arbeits— nachweis, eine Mannequinbörſe, die in Deutſch⸗ land einzig daſteht. Auch dies iſt ein Zeichen der Zeit; die jungen Damen, die dort„ſtempeln“ gehen, tragen Eleganz und Grazie zur Schan— denn ſie müſſen es, wenn ſie überhaupt noch auf eine Chance warten. Aber hinter dieſem glänzenden Aeußeren verbergen ſich Tragödien. Entſcheidend für Wiederanſtellung iſt vor allem das Alter. Frauen über 25 Jahre finden nur ſelten ein neues Engagement. Auch die Körper— maße dürfen ſich nicht von den modiſchen fernen. Institut Sigmunt am Schloß, Mannheim, A 1, Tag- und Abendschule Sexta bis Oberprima(I. bis 9. Klasse) Schüler und Schülerinnen. Kleine Klassen. Erfolg- reiche Vorbereitung zu allen Schulprüfungen. Kurse für Erwachsens. Beginn neuer An- füngerkurse für Obersekundàa- und Univer- sitätsreife nach Ostern. Anmeldungen werk- täglich. Prospekt und Auskunft frei. Weinheimer Schweinemarkt Zugeführt: 323 Stück Verkauft: 276 Stück Milchſchweine das Stück 12—18 Mk. Läufer das Stück von 20—29 Mk. Herausfordernde TCuxusbauten Je größer die wirtſchaftliche Not bei uns wird, ſe ſchärfer die Trennung zwiſchen Kapital und Maſſe ſich ausprägt, je mehr ſich das Eigen— tum in Beſitz und Nichtbeſitz aafſpaltet, deſto mehr ſcheinen die Menſchen von der wohlge— pflaſterten Straße der Vernunft abzuirren, deſto mehr ſcheint man zu vergeſſen, daß wir ein ar⸗ mes Volk ſind. Oder ſind wir's nicht?? In den„Gloſſen zur Zeit“ bringt die wirt ſchaftspolitiſche Monatsſchrift„Die Tat“(zehn⸗ tes Heft, Januar 1931) Betrachtungen zu einigen Bauten, die im Laufe des letzten Jahres in einigen beutſchen Städten fertig geworden ſind. Wer ſich darüber klar iſt, daß alle Ausgaben u. Koſten für jeden Bau in irgendeiner Weiſe aus der Wirtſchaft herausgeholt werden müſſen, wird beim Leſen dieſer„Gloſſen“ nur ſagen können „Vernunft wird Unſinn“. In dieſen„Gloſſen“ heißt es unter anderem: Seit einigen Wochen iſt das von Poelzig ge⸗ baute Zentralverwaltungsgebäude der J. G.⸗ Farben in Frankfurt a. M. in Gebrauch genommen. Auf freiem weiten Ge⸗ lände und doch nahe am Kern der Stadt ſteht der Rieſenbau, den man als das größte Büro⸗ gebäude Europas bezeichnet. Die Ausmaße ſind unſerm Auge unermeßlich. Aber doch kein einfaches Bürohaus, die Wir⸗ kung der Außenfläche im Tageslicht iſt von einer überraſchenden, prächtigen Märchenhaftigkeit, Kein Wunder, das Material iſt märchenhaft: Travertin⸗ platten, das teuerſte Geſtein, teurer als Marmor, ſtets nur an beſonders koſt⸗ baren Bauten zu finden und in dieſem Ausmaß nur ſehr ſelten verwandt. Ein Quadratmeter koſtet 50 Mark! 1 Die größte Ueberraſchung bringt erſt die Empfangshalle des Haupteingangs. Außerorbent— liche Dimenſionen und äußerſte Prachtenfal⸗ tung ſteigern ſich gegenſeitig. Das iſt kein Bü— rohaus mehr, es könnte die Feſthalle eines Rie— ſentheaters ſein Glänzende, ſpiegelnde Ala baſter wände, ein beſonderer Marmor, der bei neueren Bauten kaum noch verwendet wurde, und den man ſonſt nur in alten Kirchen und Paläſten findet.... Nach der Hofſeite iſt die runde, alabaſterne Hal— lenwand in rieſige, gewölbte, zwei Stockwerk hohe Fenſter aufgelöſt. Sie ſind in Bronze ge— faßt und mußten erſt beſonders angefertigt werden, damit ſie ſich der Rundung des Raumes einpaßten. Die überwältigende Fülle edlen Materials und die Großzügigkeit der Fenſterfront.. Sind wir arm oder reich? Leben wir von dem Krieg? Iſt der Luxus hier der Ueberſchwnlg eines kulturellen oder religiöſen Willens? Er iſt Geſchäftspreſtige, eine gute Emp⸗ fehlung. Wer kann da mit? Auch das iſt Wiederaufſtieg nach der Revo⸗ lution von 1918: mit Travertin aus dem die Peterskirche in Rom gebaut iſt), mit Alahaſter und bunter Marmoreinlegearbeit. Doch ſo iſt es überall, auch auf der Gegenſeite, Es„repräſentiert“ nicht nur der Hochkapitalis⸗ mus— der ſich in der Konkncgenz ſelber immer weiter auf dieſer Bahn geſteuſen und verrannt hal, es repräſentjeren genau ſo die Kranken- kaſſen. Da entſteht der Neubau der Ortskrankenkaſſe in Frankfurt Die Sitzungsſüle z. B. beinahe wie bei den J. G.⸗Farben. Auch hier holzgetäfelte Wände, die immer beſonders teuer ſind, aber man läßt ſich das Repräſentationsbedeirfnis was koſten. Warum? Konkurrenzpreſtige? Sind wir arm oder reich? 8 Baukoſten 6,5 Millionen. Gerade nach der Fertigſtellung mußten die Bei— träge, ſo erzählt man, um drei Viertel Prozent erhöht werden. Dabei wird darüber geklagt, daß die notwendigen Erholungsheime fehlen. 2 In Berlin hat der deutſche Metal Lak heiterverband kürzlich ſein neues Hus bezogen. Der beherrſchende Turm und größere Flächen der übrigen Außenwand ſind mit Tra⸗ hertin bekleidet, genau wie bei J. G.-Farben in Frankfurt. Ein Quadratmeter koſtet rund 50 Mk. Sind wir arm? Travertin iſt in Mode... Es ei noch erwähnt, daß das Verwaltungsgebäude der J.G.⸗Farben in Frankfurt a. M. rund 18 Millionen gekoſtet hat. davon könnte man eine geſchloſſene Siedlung it 3000 Wohnungen bauen, in der 15000 Men- chen Unterkunft finden würden. Weiter ſei als Lergleich angeführt, daß der Wohltahrisetat er Stadt Frankfurt ebenfalls etwa 18 Millio— en im Jahr beträgt. Es beſteht wohl kein Zweifel darüber, daß e von dem Berichterſtatter der„Tat“ erwähn⸗ en Beiſpiele nicht die erſten und nicht die ein⸗ igen ihrer Art ſind. Vielfach wird auf„beiden Seiten“ der Wirtſchaft gelebt und gehandelt, als 6„wir's uns leiſten“ könnten. Man baut ſich eine Welt des Scheins ungeſichts der furchtbaren Volksnot auf und verrät damit eine Denkweiſe, in der auch nicht ein Fünkchen von Maſſenpſychologie ſteckt. Man vergißt immer mehr den Menſchen ſchlecht⸗ hin! Für ihn werden die Belaſtungsproben des Wirtſchaftsſyſtems immer härter und außerge vöhnlicher. vermiſchtes Dr. Curtius im Schwarzwald Badenweiler, 3. April, Geſtern abend gegen 6 Uhr iſt Reichsaußenminiſter Dr. Curtius mit Familie hier eingetroffen. Dr. Curtius wird die Oſterf age in dem bekannten Thermalkurort des ſüdlichen Schwarzwaldes verbringen. Der Reichskanzler in Badenweiler eingetroffen. enb Freiburg i. Br., J. April. Reichskanzler Dr. Brüning iſt heute mittag gegen 1 Uhr in Be⸗ gleitung von Obermedizinalrat von Sion-Täbin⸗ zen in Badenweiler zu längerem Aufenthalt eingetrofſen. Schwere Ausſchreitungen Berliner Kom⸗ muniſten in Nauen. enb. Nauen, 4. April. Am Karfreitag Abend marſchierten trotz des Demonſtrations⸗ verbotes etwa 150 Berliner Kommuniſten in geſchloſſenem Zuge nach dem Bahnhof Nauen. Als ſich ihnen Polizeibeamte entgegenſtellten, kam es zu ſchweren Ausſchreitungen der Kom⸗ muniſten, die die Polizeibeamten mit Stein⸗ würfen und Stöcken angriffen. 19 Teilnehmer wurden ſpäter feſtgenommen und dem Polizei⸗ präſidium Berlin zugeführt. Zwei Polizei⸗ veamte erlitten erhebliche Verletzungen. Sechs weitere Leichen auf der„Florida“ gefunden. witb. Malaga, 4. April. Bei den Aufräu⸗ mungsarbeiten an Bord des Dampfers„Flo⸗ rida“ find geſtern ſechs weitere Leichen gefunden worden. Die Zahl der bisher gefundenen Lei⸗ chen betrügt damit zehn. 22 Perſonen werden noch vermißt. Zahlreiche Paſſagiere der beiden erſten Klaſſen ſind bereits mit der Eiſenbahn weitergefahren.