* Gottesdienſtordnung. Am Mittwoch, Donnerstag und Freitag haben die diesjährigen Erſtkommunikannten morgens gleich nach dem Gottes⸗ dienſt und Mittags(2 Uhr) Unterricht und Uebung. Die Eltern der Erſtkommunikannten werden gebeten, ihre Kinder darauf aufmerkſam zu machen. Der Polizeibericht der letzten Woche meldet folgende Anzeigen: 6 wegen Ruheſtörung, 2 wegen Vergehen gegen die Straßen- und Ver⸗ kehrsordnung und 2 wegen Diebſtahl. Ferner wurde 1 Perſon wegen Betteln feſtgenommen und vor⸗ geführt. * Mlanteldiebe im Tauſaal. Bei dem geſtern Abend im„Fürſt Alexander“ ſtattge⸗ fundenen Tanzvergnügen wurden 2 hieſigen jungen Leuten die Mäntel im Werte von 60.— u. 100.— Mk. entwendet. Es wird vermutet, daß die Diebe von auswärts ſind. Die Kriminalpolizei iſt mit Aufklärung des Diebſtahls betraut. * m Faftladen. Es wird geſchrieben: „Am Oſtermontag, der Himmel getrübt, aber in herrlicher Stimmung fanden unſere Freunde und Gönner einen ſchönen gemütlichen Abend. Weit über die Erwartung hinaus brachte die Mufik in ihrer Zuſammenſetzung unter Führung des Piſton⸗ ſoliſten Kamenzin eine Glanzleiſtung.“ * Das Polizeiamt ſchreibt: Durch die Neberlaſtung von Laſtkraftfahrzeugen werden die mit hohen Koſten hergeſtellten Landſtraßen unver- werden, 11,8 t, für Zachſige Kraftwagen 16 t, Zachſige Anhänger dürfen höchſtens 10 t, und wenn ſie nicht luftbereift ſind, nur 7,5 t Geſamtgewicht haben. Neben der Schädigung der Straße iſt auch die Schädigung der Häuſer und die erhebliche Störung der Bewohner von Häuſern an Durch⸗ gangsſtraßen eine Folge der Ueberſchreitung der Gewichts- und Geſchwindigkeitsvorſchriften für den Laſtkraftwagenverkehr. Die Halter und Führer von Laſtkraftwagen haben daher bei Nichtbeachtung der geſetzlichen Vorſchriften folgende Maßnahmen zu ge⸗ wärtigen: Nach§ 35a der Kraftfahrzeugverord⸗ nung kaun der kontrollierende Polizeibeamte bei Feſtſtellung der Ueberladung eine dem Ueber⸗ gewicht entſprecheude Entladung fordern, für die der Halter die Koſten trägt. Ferner kaun die Beſtrafung des Halters und des Führers erfolgen und endlich werden Ausnahmebewil⸗ ligungen hinſichtlich der Bereifung von Laſt⸗ kraftwagen ſofort widerrufen werden, wenn eine Ueberſchreitung des zuläſſigen Höchſtgewichts feſtgeſtellt wird. Die Beſitzer von Laſtkraftwagen werden in ihrem eigenem Intereſſe darauf aufmerk⸗ ſam gemacht, daß mit einer verſchärften Ueber⸗ wachung des Laſtkraftwagenverkehrs zu rechnen iſt. Die Oſterfeiertage. Oſtern, das Feſt der Auferſtehung, das Feſt das den Frühling einleitet liegt hinter uns. Der und konnte man ſeinen Oſter Oſterſonnt, ares Wetter 5 zziergang in die wiedererwachende Natur wagen.— Die Auferſteh⸗ ungsfeier und auch der Feſtgottesdienſt war von den Gläubigen ſtark beſucht.— Um halb 12 Uhr veran- ſtaltete die„Vereinigte Feuerwehrkapelle“ vor der Kirche ein Standkonzert, das ſehr viele dankbare Zuhörer fand.— Am Nachm,. ſah man viele er⸗ holungsſuchende Menſchen ſich in Wald und Flur ergehen.— Mehrere hundert von Sportanhänger waren mit den„Grünen“ auf dem VfR⸗Platz nach Mannheim geeilt um Zeuge bei dem Blitzturnier zu ſein, bei welchem Viernheim ſehr ehrenvoll abſchnitt. — Die Kinos am Abend waren ſehr gut beſucht. — Der Oſtermontag brachte Regen, nichts als Regen und ſomit alles Lebeweſen von der Straße verdrängend.— In diverſen Lokalen fanden Tanz⸗ vergnügungen und Konzerte ſtatt, die ſich auch eines guten Beſuches erfreuten. Sport und Spiel. Das Blitzturnier in Mann hein Einen ganz großen Fußballerfolg erzielten die „Grünen“ während der Oſtertage auf dem Vfgt.⸗Platze in Mannheim. Gelang es doch 2 gute Bezirks⸗ ligamannſchaften wie Vfe.⸗Neckarau u. VfR.⸗Mhm überzeugend zu ſchlagen. Selbſt der Rheinmeiſter Waldhof konnte gegen die Grünen nur durch einen Vfe⸗Neckarau 3 Waldhof 3 80 Viernheim 3 2 0 V. f. R. 9 1 DIJK.⸗Gpott Der Oſtermontag ſah auf dem Di K⸗Platz ein Freundſchaftsſpiel gegen den Kreisligiſten Sport⸗ klub Käfertal das die Dig mit 0:2 Toren für ſich entſchied. f Die 1. Jugendmannſchaft weilte während den Oſterfeiertagen in Freiburg im Breisgau und ab⸗ folvierte gegen die Jugend der dortigen D. J. K. ein Freundſchaftsſpiel, welches ſie mit dem Bom⸗ benreſultat von 7:2 Toren für ſich entſchied. Be⸗ merkenswert iſt noch, daß das Spiel in der 1. Halbzeit 1:1 ſtand. Doch in der 2. Halbzeit mußte ſich der Gegner dem beſſeren Können der Schwarz⸗Roten beugen. Blitzturnier bei den T.⸗G. Bei dem Blitzturnier der Turngenoſſen konnte man hochintereſſante Spiele ſehen. Die Reſultate: Viernheim— Edigheim 111 Erzhauſen— Edigheim 1:4 Viernheim— Erzhauſen 3:1 Da Viernheim u. Edigheim punktgleich waren folgte ein Entſcheidungskampf, den Viernheim nach Verlängerung mit 1:0 für ſich enſchied. Eine ſchöne 4 Ammer und Küche 9. 3 Zimmer u. Hüche per 1. Mai zu annehm⸗ baren Preiſen zu ver⸗ mieten. Räheres im Verlag dieſer Zeitung. ehen, Läblerschwelne zu verkaufen Hirschenstralle 17 N Viernheim. 550 Die Mitglieder werden gebeten ſämtliche Rechnungen bis zum 15. April l. Is. an den Rechner abzugeben, zwecks Auszahlung derſelben. Der Vorſitzende. Schlafzimmer echt Eiche vollſtändig neu, nur Schrank gebraucht, von uns ſelbſt zuſammengeſtellt beſt. aus: 1 großen ſchö⸗ menGarderobeſchrank gebr. 2 ueuen Bettſtellen, 2 Nachttiſchen mit Glasplat⸗ ten, 1 Waſchkommode mit ſchönem Spiegelaufſatz, 2 neuen Polſterſtühlen, alles komplett für Ran. 265. zu verkaufen. 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Man vermutet, daß er ſich in den Beſitz einer größeren Geldſumme ſetzen wollte, die der Bauer durch Vertauf ſeiner Ernte erlöſt halte. Stennes klagt gegen die RS DA. enb. Berlin, 7. April. Wie die Berliner Preſſe meldet, hat Hauptmann Stennes beim Landgericht 1 Berlin eine einſtweilige Verfü— gung gegen Hitler, Alfred Roſenberg, Dr. Göbbels und Dr. Lippers erwirkt, nach wel⸗ cher den Genannten bei Androhung einer Ge— fangnisſtrafe bis zu ſechs Wochen und einer Geldſtrafe in unbeſchränkter Höhe verboten wird, weiterhin die Behauptung zu verbreiten, daß Stennes ſich als Polizeiſpitzel betätigt habe. Der Rechtsanwalt des Hauptmannes Stennes hat außerdem im Auftrage ſeines Mandanten gegen Hitler, Rosenberg, Gr. Göb⸗ bels und Lippers Beleidigungsklage beim Amtsgericht Berlin-Mitte eingereicht. Uniformverbot im Rheinland. witb. Koblenz, 7. April. Der Oberpräſident der Rheinprovinz hat folgendes Verbot erlaſſen: Auf Grund des§ 8 der Notverordnung in Ver⸗ bindung mit der hierzu erlaſſenen Ausführungs- verordnung des preußiſchen Innenminiſters ver⸗ biete ich hiermit für die Rheinprovinz bis auf Weiteres das Tragen einheitlicher, insbeſondere militärähnlicher, Parteiuniformen oder Bundes- kleidung der NSA D., ihrer Unter-, Hilfs⸗ und Nebenorganiſationen, insbeſondere der Sturm— abteilungen(SA.), der Schutzſtafſeln und der Hitler-Jugend. 65 jähriges Militärjubilüäum des Reichs⸗ präſidenten. enb. Berlin, 7. April. Reichspräſident von Hindenburg konnte heute den Tag ſeines 65jäh⸗ rigen Militärjubiläums ſeiern. Aus dieſem Anlaß ſind ihm zahlreiche Glückwünſche zuge— gangen. Geheimnisvolle Verwundung des ſtellvertreten⸗ den Platztummandanten von Warſchau. enb. Warſchau, 7. April. Der ſtellvertretende Platztommandant von Warſchau, Oberſtleutnant . Ryzanek, wurde am Oſterſamstag unter Um⸗ ſtänden, über die widerſprechende Darſtellungen, verbreitet werden, durch einen Revolverſchuß ernſtlich verletzt. Da Ryzanek zu denjenigen Offizieren gehörte, die an den bekannten Vor⸗ gängen von Breſt⸗Litowſk beteiligt waren, geben werſchledene Gerüchte dieſem Vorfall eine poli⸗ tiſche Bedeutung. Nach anderen Berichten hat der verwundete Offizier ſich den Schuß verſehent⸗ lich ſelbſt beigebracht. — Das erſte Geſchäſtsjahr der B38. enb. Baſel, 7. April. Die in der Auslands⸗ preſſe enthaltenen Nachrichten über einen gün⸗ ſtigen Abſchluß der BJ. im erſten Jahre ihrer Tätigkeit und den dabei erzielten Reingewinn eilen zum mindeſten den Tatſachen weit vor⸗ aus. Wie von unterrichteter Seite verlautet, find die Abſchlußarbeiten noch nicht beendet; ein Reingewinn kann daher auch noch garnicht feſtgeſtellt werden. Zur Stunde kann nur ſoviel geſagt werden, daß das erſte Geſchäftsjahr, das am 31. März laufenden Jahres beendet wurde, mit einem annehmbaren Gewinn abſchließen wird, der die Verteilung der vorgeſehenen 6 Prozent Dividende auf das eingezahlte Grund⸗ kapital von 103 187500 Schweizer Franken ſicherſtellt. 8 de Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden 2 48. Jahrgang Beſuch in Chequers erſt Ende Mai? Berliner Preſſeſtimmen— Fährt Briand doch nach England?— Teilnahme Italiens nicht ausgeſchioſſen wtb. London, 7. April. richteten Kreiſen verlautet, In unter⸗ des Reichsaußenminiſters Dr. wird. Im Anſchluß an ſeinen Beſuch in Paris, ſo heißt es weiter, verſchiedene die beiden Länder ſchaftlich intereſſierenden Fragen auszu⸗ ſprechen. Deshalb ſei die engliſche Einladung erfolgt. Dem Vernehmen nach werden ſich die Beſprechungen über ſehr mannigfal⸗ tige Gegenſtände, ſo gut wie ſicher auf die geplante deutſch⸗öſterreichiſche Zollunion aber nicht feſtgeſetzt werden. Die Berliner Preſſe zur Einladung nach Chequers. enb. Berlin, 7. April. Die Einladung Mac Donalds an Reichskanzler Brüning und Reichs⸗ außenminiſter Curtius zu einer Ausſprache in Chequers wird in den meiſten Berliner Abendblättern, insbeſondere in der der Re⸗ gierung naheſtehenden Preſſe, als eine gute Gelegenheit beſprochen, die europäiſche Ver⸗ ſtändigung zu fördern. „Die„Germania“ begrüßt die Einladung als den Ausdruck der freundnachbarlichen Be- ziehungen zwiſchen England und Deutſchland, nicht zuletzt deshalb, weil fich in den vergan⸗ genen Monaten Vorgänge ereignet hätten, die Anlaß zu Mißverſtändniſſen hätten geben können. Die engliſche Politik und öffentliche Meinung habe wiederholt bewieſen, daß ſie den Kriegsgeiſt abgebaut habe und einem ange⸗ meſſenen deutſchen Wiederaufſtieg keine un⸗ Goldfunde in Braſilien Unerhört reiche Goldadern entdeckt— Aehnlich wie 1849 in Kalifornien London, 7. April. Aus Rio de Janeiro ge⸗ langen Berichte nach London über einen Gold⸗ ruſh, der, wie es heißt, in ſeinem Ausmaß nur an die Zeiten von Kalifornien 1849 und Klondyke 1898 erinnert. Es ſoll ſich— lt. „NB.“ um das Auffinden unerhört reicher Goldadern in der braſilianiſchen Provinz Minas Geraes handeln, und zwar ſollen be⸗ reits tauſende per Automobil, Flugzeug und Eiſenbahn an Ort und Stelle eingetroffen ſein. Obwohl Einzelheiten über tatſächliche Gold⸗ funde noch nicht vorliegen, geht aus dem Be⸗ Die Anerkennung der Reifezeugniſſe Neue Vereinbarungen der Cänder enb. Berlin, 8. April. Unter Aufhebung der bisher abgeſchloſſenen Vereinbarungen der Län⸗ der über die gegenſeitige Anerkennung der Reiſe— zeugniſſe der höheren Schulen iſt— der„Ger⸗ mania“ zufolge— ein neues Abkommen abge⸗ ſchloſſen worden, das ſich bezieht auf Gymnaſien, Realgymnafien, Oberrealſchulen, Oberſchulen und Oberlyzeen. Die Vereinbarung, die im weſent⸗ lichen die bisher ſchon geltenden Beſtimmungen auſrecht erhält und zuſammenfaßt, ſpricht aus, daß das Reifezeugnis, das ein Angehöriger des Deutſchen Reiches in einem deutſchen Lande er⸗ worben hat, in einem anderen Lande alle Be⸗ rechtigungen gewährt, die in beiden Ländern übereinſtimmend mit dem Reifezeugnis der Schulgattung verbunden ſind. Werden in den Ländern für den Berechtigungsnachweis verſchie⸗ dene Forderungen geſtellt, ſo iſt die Gewährung der weitergehenden Berechtigung von der Ent⸗ daß der Be⸗ ſuch des Reichskanzlers Dr. Brüning und Curtius wahrſcheinlich nicht vor Ende Mai erfolgen wäre, zuſtande kommen werde. habe Hender⸗ ſon den Wunſch, ſich mit Dr. Curtius über gemein⸗ ſprechungen zu ſetzen und anzunehmen, daß [Mac Donald und Henderſon jetzt Sachwalter erſtrecken. Ein beſtimmtes Programm werde überſteiglichen Hinderniſſe in den Weg legen; wolle. Das„Berl. Tageblatt“ weiſt darauf hin, daß ein Gedankenaustauſch in einem zwang⸗ loſeren Rahmen, als dies in Genf möglich Unter Bezug⸗ nahme auf die franzöſiſchen Aeußerungen zu der Einladung ſchreibt das Blatt, es ſtänden immer noch drei bis vier Wochen zur Ver— fügung, um eine Verſtändigung zwiſchen Lon⸗ don, Paris und Berlin in die Wege zu leiten. Die„Voſſiſche Zeitung“ ſchreibt, es wäre leichtſinnig, allzugroße Hoffnungen auf die Be— der deutſchen und der öſterreichiſchen Intereſſen Frankreich gegenüber ſein würden. Es ſei engliſches Intereſſe, nicht im Schlepptau Frank- reichs die Politik einer europäiſchen Verſtändi⸗ gung durch die Neubildung gegneriſcher Koa⸗ litionen abzulöſen. Die„Kreuzzeitung“ begrüßt auch die Ge— legenheit, außerhalb von Genf die ſchwebenden europäiſchen Probleme zu beſprechen. Es müſſe aber der Hoffnung Ausdruck gegeben werden, daß ſich die deutſchen Miniſter durch die eng⸗ liſche Courtoiſie nicht einfangen laſſen wer⸗ den. Der Beſuch könne erſtaunliche Wirkungen auslöſen, wenn die deutſchen Staatsmänner ſich nicht einwickeln ließen und wenn England wirklich als ehrlicher Makler auftreten werde. Aehnlich äußert ſich die„Deutſche Tages⸗ zeitung“. Es ſei keineswegs ausgeſchloſſen, daß in der Frage der Flottenrüſtungen eine Preſſion auf Deutſchland mit Hinblick auf ſeine neuen Panzerſchiffe erfolgen ſolle. Das Blatt unterſtreicht die große Verantwortung der deutſchen Staatsmänner bei Annahme der richt hervor, daß der Goldruſh genau an den⸗ jenigen Orten eingeſetzt hat, wo vor 100 Jah⸗ ren und auch bereits im Jahre 1693 durch Auf⸗ legung von Goldlagern in einem Fußbett ein phantaſtiſcher Reichtum entſtanden war, von dem allerdings bis auf eine überaus prunk⸗ volle Kathedrale und im übrigen bis auf ver⸗ laſſene Minen nichts übrig geblieben iſt. Im Mittelpunkt des Goldruſhs ſteht die einſtmals reichſte Stadt Südamerikas Duro Preto, wo noch Nuinen von goldenen Paläſten von einer verſchmundenen Pracht zeugen. ſcheidung der Regierung des Landes abhängig, in dem das Reifezeugnis als Berechtigungsnach— weis vorgelegt wird. Außerdem iſt eine Vereinbarung der Länder über die ſogenannte mittlere Reife getroſſen worden. Das Zeugnis der mittleren Reife wird in dieſem Abkommen als Vorbedingung für den Eintritt in Berufe oder Berufslaufbahnen der mittleren Stufe des Berufsaufbaues betrachtet. Für den Erwerb der mittleren Reiſe wird im allgemeinen ein mindeſtens zehnjähriger Geſamt⸗ ſchullehrgang vorgeſchrieben, der eine mindeſtens der preußiſchen Mittelſchule entſprechende all⸗ gemeine Bildung verbürgt. Privaten Schulen, die den an gleichartigen öffentlichen Schulen geſtellten Anforderungen entſprechen, lann ebenfalls das Recht zur Aus⸗ ſtellung des Zeugniſſes der mittleren Reife ver⸗ Einlabung— Die„Nachiausgabe“ fordert, daß deutſcherſerts ais Hauptthema der Beſpre⸗ chungen die delt werde. Frage des Bourgplanes behan⸗ Frankreich und die Einladung nach Thequers wib. Paris, 8. April. Wie Havas berichtet, erklärt man in unterrichteten Kreiſen, Außer miniſter Briand ſei ſchon vor einigen Woche von Staatsſekretär Henderſon wegen der Zu ſammenkunft befragt worden, die vom 2. bis 4. Mai in Chequers ſtattfinden ſollte. Entgegen anders lautenden Nachrichten habe Briand die Einladung nicht abgelehnt, ſon⸗ dern nur ſeine Antwort vorbehallen. Sie werde teilweiſe von den Erforderniſſen der franzöſiſchen Innenpolitik abhängen. Außerdem würden möglicherweiſe andere Mächte, nament⸗ lich Italien, zur Teilnahme an dieſer Beſpre⸗ chung eingeladen werden. Italien begrüßt den Sollvertrag Mailand, 8. April. Muſſolinis„Popolo d'Italia“ bringt heute die erſte Betrachtum. des öſterreichiſch⸗deutſchen Zollvertrages aus der Feder ſeines römiſchen Außenpolitikers. Der Abgeordnete Polverelli umſchreibt die politiſche Stellungnahme Italiens zwar noch nicht klar. gibt aber ſeiner unverhohlenen Genugtuung daräber Ausdruck, daß mit dieſer Zollunion dem Plane einer Erweiterung der Kleinen En- tente auf Oeſterreich, Ungarn und Bulgarien zur Aufrichtung einer Donau- oder Balkan⸗ Konföderation unter franzöſiſchem Einfluß der Gnadenſtoß verſetzt wurde. Italien habe gegenüber dem Abkommen jene Haltung eingenommen, die ihm ſeine Intereſſen und die erleuchtende Weisheit ſeiner Regierung gebot. Es habe Aufklärungen über die tatſäch⸗ liche Tragweite des Abkommens verlangt. Die Bedeutung ſeines Handelsverkehrs mit Oeſter⸗ reich und Deutſchland rechtfertige dieſe For— derung nach Aufklärungen. Mit dieſen Unter⸗ lagen werde Italien für die Wahrung ſeiner Belange ſorgen. 1 7 12 1 Die erſten Urteile nach der Notverordnung Berlin, 7. April. Die beiden erſten Artie nach der neuen Notverordnung zur Berämp⸗ fung politiſcher Ausſchreitungen ſind geute ge— fällt worden. Der 35jährige Arbeiter Hermann Maujocks erhielt drei Monate, der 24jährige Erwerbsloſe Schmidt drei Wochen Gefängnis. Maujock hatte am 2. Februar einen unerlaub⸗ ten Demonſtrationszug in der Frankfurter Allee geleitet. Das Vergehen fiel unter den verſchärf— ren Paragraphen 2, Ziffer 1, der eine Mindeſt⸗ ſtrafe von drei Monaten Gefängnis vorſieht. Dem Angeklagten, der beſtritt, an dem De⸗ monſtrationszug teilgenommen zu haben, konn⸗ ten durch einen Zeugen, einen Kriminalbeam— ten, beleidigende Rufe gegen die Regierung nachgewieſen werden. Der zweite Verurteilte, der Erwerbslose Schmidt, war beim Ankleben von Bogkottzetteln an Geſchäftslokalen feſtge— ſtellt worden. Man fand damals einen Schlag⸗ ring und eine Schreckſchußpiſtole in ſeinem Be— ſig. —* Soziales Bauarbeiterſtreik in Berlin. enb Berlin, 7. April. Eine große Anzahl von Bauarbeitern iſt infolge von Lohndifferenzen heute in den Streik getreten. Mehrere Bauten mußten infolgedeſſen ſtillgelegt werden. Da der Reichstarif und die einzelnen Lohnverträge am 31. März abgelaufen waren, war in den Ver⸗ handlungen im vorigen Monat ein Lohnabbau von 7,8 Prozent beſchloſſen worden, der ur⸗ ſprünglich am 1. April in Kraft treten ſollte, ſpäter auf den 8. April hinaus geſchoben worden war. Da aber die Maurer und Zementierer, die zum Bauarbeitergewerbe gehören, von einem Lohnabbau nichts wiſſen wollen, ſind heute die liehen werden. Arbeitsniederlegungen erfolgt. Lokale Nachrichten * Achtung Mänteldiebe! Zu dem geſtern ſchon gemeldeten Mänteldiebſtahl gibt das hieſige Polizeiamt noch das Nachſtehende bekannt: Bei der am Oſtermontag im Gaſthaus„Zum Fürſten Alexander“ ſtattgefundenen Tanzunterhaltung ſind 2 Herren⸗Mäntel(Wert 160 Mk.) auf noch unerklärliche Weiſe abhanden gekommen. Die An- gelegenheit wurde bereits der Kriminal-Polizei ge⸗ meldet. Es wäre deshalb ſehr wünſchenswert, wenn die Inhaber von Tanzſälen und dergl., wie es be— reits in größeren Orten und Städten iſt, ſich mit einer Garderobe verſehen würden. Für die Viern— heimer iſt vorerſt bei ſolchen Unterhaltungen zu empfehlen, auf ihre Mäntel und ſonſtige Kleidungs⸗ ſtücke ſchärfſtens zu achten. »Wenn die Frühlingsſonne lacht — dann will man doch nicht in ſeinen„vier Wän— den“ verkümmern. Hinaus an die friſche Luft! Und wie gut ſie das vertragen können! Sagen Sie nicht:„Ich hab keine Zeit.“ Denn eine Frau unſerer Tage, die die Henkel-Helfer zu gebrauchen weiß, bei der müßte das Tagesprogramm wie ein Uhrwerk ablaufen. Das Dreigeſtirn der„goldenen Reinheit“— Ata iMi und Perſil— darf in kei— nem Haushalt fehlen. Sgeilagenhinweis! Unſerer heut⸗ igen Nummer liegt eine Empfehlung der„Preußiſch— Süddeutſchen Staatslotterie“ bei. Da die Ziehung der erſten Klaſſe bereits am 20. und 21. April ſtattfindet, iſt ſofortige Beſtellung ratſam. Die Loſe ſind erhältlich bei allen Staatslichen Lotterie— Einnehmern und bei der Preußiſch-Süddeutſchen Lotteriebank in Berlin W'ö8, Friedrichſtraße 186. Eingeſandt. (Ohne Verantwortung der Redaktion.) Vom Schuhmacher⸗ Handwerk. Der Maßſchuh iſt ein Handwerkserzeugnis, deſſen Vorzüge in weiten Kreiſen zu wenig beach— tet werden. Wenn mehr auf gute paſſende Schuhe geſehen würde, gebe es nicht ſo viele fußkranke Menſchen, deren Anzahl von verſchiedenen Aerzten auf 70 bis 80 Prozent geſchätzt wird. Es iſt irrig zu glauben, daß z. B. durch Plattfußanlagen Maßſchuhe erſetzt werden können. Die richtige Fußpflege iſt am beſten bei einem handgefertigten Schuh möglich, auch gibt es überall tüchtige Meiſter, die auch die komplizierteſten Füße beſchuhen lönnen. Es iſt nicht leicht einen guten Schuh zu verfertigen, es iſt aber auch nicht leicht, eine gute Reparatur auszuführen. Nur zu häufig legt man einer guten Sohle nicht die Beachtung bei, die ihr für den Erhalt des Schuhwerks ge⸗ bührt. Ob man auf einer Sohle 3 Wochen läuft oder ein halbes Jahr, iſt doch ſicher ein Unter ſchied, und der finanzielle Vorteil, den eine gute Sohle bringt, iſt wahrlich nicht zu unterſchätzen. Es ſollte daher jede Hausfrau Schuh-Repa⸗ raturen nur bei einem handwerksmäßig arbeitenden Schuhmachermeiſter ausführen laſſen, denn es iſt ja in erſter Linie die Reparatur, ſorgfältige Hand⸗ arbeit. Eine Erfahrungstatſache iſt es, daß ein Schuh, der immer handwerksmäßig repariert und beſohlt wurde eine weit längere Lebensdauer auf⸗ weiſt, als ein rein maſchinell reparierter Schuh. Dies muß jeder Verbraucher erkennen, denn es geht hier um ſeinen Vorteil. Handwerksmäßige Schuhmacherarbeit ſichert Pflege des ganzen Schuh- werks und iſt Qualitätsarbeit im beſten Sinne. „Wohl ſpendet die Flur uns Obſt und Gemüſe, Jedoch unſer Herrgott nur einmal zwei Füße!“ M. R. eee, ae Markus Robſon Noman von Max von Weißenthurn. Urheberrecht durch Herold-Verl. Homburg-Saar. Neubearbeitet von E. Geyer. 8. Fortſetzung. Das Gepäck war unter Auſfſicht der Diener— ſchaft fortgeſchafft, der Wagen vom Schloſſe aber ließ ſich noch immer nicht blicken. Der Stations— chef plauderte mit dem Kammerdiener des Grafen von Elsdale und in einiger Entfernung ſah man eine Gruppe von Männern und Frauen ſtehen, welche lebhaft unter ſich redeten und lachten. Es war ein heißer Julitag und das Glas— dach des Bahnſteiges zog die Hitze noch mehr an. Mit einer Gebärde der Ungeduld ſchlug Fräulein Hatton den grauen Gazeſchleier zu— rück von dem ſonſt bleichen Antlitz, welches heute ein leichtes Rot gefärbt hatte. „Meine Roſen“, ſprach ſie traurig,„ſie wel⸗ ken dahin aus Mangel an Waſſer. Duften ſie nicht köſtlich?“ „Ja, und ich verſpüre nicht übel Luſt, auf dieſe Roſen eiferſüchtig zu werden“, entgegnete der junge Mann in bedeutſamem Tone. „Eiferſüchtig? Weshalb?“ „Sie nehmen Ihre ganze Aufmerkſamkeit in Anſpruch. Wäre es allzu kühn, die Frage zu ſtellen, wer der Geber dieſer Roſen geweſen iſt?“ „Der Geber dieſer Roſen?“ fragte das junge Mädchen lachend und zugleich überraſcht. „Kommen dieſelben denn nicht von Ihnen?“ e Sport u. Spiel 9JK.⸗Gport Viernheim 1.—Sportelub 1910 Mhm.⸗Käfertal 1. 2:0(Halbzeit 1:0). Was man in der dem geſtrigen Spiele vor- ausgegangenen Vorſchau andeutete, hat ſich erfüllt. Vor den Augen der Zuſchauer wickelte fich ein Kampf ab, der in Punkte„Taktik und Elan“ keine Mängel aufzuweiſen hatte. Sogar die verwöhnteſten Fuß⸗ ball⸗Kenner ſind voll und ganz auf ihre Rechnung gekommen. Alle, die ſich durch die unaufhörlichen Regen⸗Niederſchläge haben abhalten laſſen, auf den DaigK⸗Platz zu kommen, ſind über den Ausgang die⸗ ſes Spieles geradezu erſtaunt und haben Achtung vor dieſer aufgeſtellten Leiſtung. Gewiß, es gibt Nörgler, die, trotzdem die Mannſchaft ſich tatkräftig aufgeopfert hat, doch nicht zufrieden ſind, weil das Reſultat vielleicht nicht dem Spielverlauf entſpricht. Selbſt bei den prominenteſten Fußball⸗Mannſchaften läßt ſich das Schußpech nicht vermeiden. Der wahre Kritik übende Sportintereſſent, der etwas vom Fuß— ball verſteht, verzichtet gerne auf ein hoch aus— fallendes Reſultat, wenn er ſieht, daß es an einer muſtergültigen Ballbehandlung und an einem ge— nauen Zuſpiel nicht gefehlt hat. Gerade dieſes war bei dem geſtrigen Spiele wieder der Fall. Wer anders urteilt, beſitzt kein Sport-Talent. Spielverlauf: Die Mannſchaften ſtarteten mit etwas Ver— ſpätung. K. verſuchte gleich von vornherein das Spiel an ſich zu reißen und wurde mitunter ſehr gefährltch. Ein Prachſchuß des K. L.-A. wurde geſchickt gemeiſtert. V. Hintermannſchaft war immer auf dem Damm und verſtand gute Abwehr. Jetzt ausgeglichenes Feldſpiel bis zur Pauſe. Eine exate Vorlage des H.-R. V. wurde vom L.-A. blitzſchnell aufgenommen und zum Führungstreffer verwandelt. V. l.-Läufer kommt zum Fallen und verurſachte dadurch einen Händeelfmeter. K. lenkte in ins Außen. Halbzeitergebnis 1:0. Nach Wiederbeginn dominiert V. faſt ganz. K. erzielte nur noch einige Durchbrüche die weiter nicht gefährlich waren. K. Sturm klappte mit einem Schlage zuſammen, während der V. in eine glänzende Verfaſſung kam. Trotz der vielen totſicheren Chancen konnte V. nur noch einmal durch den H. L. erfolgreich werden. K. Hintermannſchaft, beſonders die Verteitigung leiſteten in der zweiten Hälfte ein durchaus vorzüg— liches Zerſtörungsſpiel. Deren muſtergültiges Ar- beiten iſt ſchuld daran, daß eine höhere Toren— zahl nicht zum Ausdruck kam. Die Mannſchaft ſelbſt hinterließ in Viernheim einen ſehr guten Ein- druck. Herr Bormuth-Waldhof war dem Spiele ein gerechter Leiter. D. Oſterſpiele! Blitzturniere! T. G. Sport Am Oſterſonntag konnte die 1. und 2. Elf der T.⸗G. den Oſtermeiſter machen. Zweite Elf ge wann das erſte Spiel gegen Edigheim 2:0 und das zweite gegen Erzhauſen 3:1. Edigheim gewann gegen Erzhauſen 4:2. Viernheim hatte 4 Punkte. Edigheim 2 und Erzhauſen 0 Punkte. Die erſte Elf ſpielte das erſte Spiel gegen Edigheim 111 und gewann gegen Erzhauſen 3:1. Nachdem Edig⸗ heim gegen Erzhauſen gewinnen konnte, wurde ein Entſcheidungsſpiel notwendig. Hier ſiegte die T.⸗G⸗ Elf und konnte von den Zuſchauer ſtark umjubelt, als Oſtermeiſter das Spielfeld verlaſſen.— Am Oſtermontag ging es nach Edigheim. Dort konnten die Spiele nicht vollſtändig ausgetragen werden. Schuld war das Regenwetter. Edigheim ſpielte geg. Erzhauſen 4:4 und Viernheim ſiegte gegen Edig— heim mit 1:0 Toren. Den T.-G.⸗Mannen für ihre tapfere Leiſtungen, ein kräftiges„Frei Heil“. „Zu meinem großen Leidweſen muß ich dieſe Frage verneinen.“ „Nicht von Ihnen?“ wiederholte ſie raſch. Nun, wer dann immer der geheimnisvolle Spen— der geweſen ſein mag, der mir die Blumen in der Frühe dieſes Morgens ſandte, ich bin ihm dankbar. Jedenfalls kennt er meinen Geſchmack; ich liebe Roſen ſo ſehr!“ Der Graf von Keith war ärgerlich mit ſich ſelbſt, er, dem ſo viel an ihrem Wohlwollen gelegen war, er hätte ſich deſſen erinnern ſol— len, daß ſie dies zu wiederholten Malen ge— äußert. „Welch eine ſeltſame Gruppe dort drüben“, bemerkte er, von dem Wunſche geleitet, das Geſpräch in andere Bahnen zu lenken,„und wie deutlich ſie den Stempel ihres Berufes an ſich tragen.“ Das junge Mädchen ließ einen ſo gleichgülti— gen Blick zu den bezeichneten Perſonen hinüber— ſchweifen, als ſeien dieſelben ihrer Beachtung kaum wert. „Welchem Beruf gehören denn die Leute nach Ihrem Dafürhalten an?“ fragte ſie nach— läſſig. „Dem dramatiſchen!“ erwiderte er zuver— ſichtlich.„Bemerken Sie denn das nicht? Aber natürlich nicht, wie ſollten Sie auch“, fügte er hinzu, während Barbara ſich über die Roſen in ihrer Hand niederbeugte, um das Zucken ihrer Lippen vor ihm zu verbergen.„Jener Mann mit dem markanten Geſicht iſt der Lieb⸗ haber, die größere der Damen hat die hervor⸗ ragendſten Frauenrollen durchzuführen und jener finſter ausſehende Mann in dem braunen Anzug iſt der Theatervater.“ „Sie ſcheinen über die Leute ſehr genau eins belle Fußbalnaun 2. Sieger im 1. Mannheimer Blitztournier! Waldhof kann nur durch Elfmeter ſiegen, aber V. f. L. Neckarau und Vf. R. werden beſiegt! Es war ein ehrenvoller Ruf für die Sport- vereinigung am 1. Blitztournier in Mannheim teil⸗ zunehmen, man dachte aber wohl nicht dabei, daß die Viernheimer Fußballer ſportlich ſo günſtig ab⸗ ſchneiden würden gegen die erfahrenen Bezirksliga⸗ ſpieler. Sie wurden nicht ſo üverrumpelt, wie es die Mannheimer dachten. Wohl hatte Waldhof Erſatz; ſoll man Rihm, Rasmus, Schäfer, Maus und Güntherroth ſo nennen? Nur eine Schieds- richterentſcheidung, die viel zu hart war, brachte dem Rheinbezirksmeiſter einen Sieg und Viernheim hatte damit ohne Zweifel die Sympathie der Mann- heimer Zuſchauer und durch faires und gutes Spiel eeworben. Ein Unentſchieden wäre allerdings ver⸗ dient geweſen, zumal Viernheim weit mehr beſſere Chancen hatte. Bei Waldhof lag die Stärke in Bretzing, mit dem es ſteht und fällt. Die Kano⸗ nen Walz, Weidinger, Ofer und Pennig hatten wir uns beſſer vorgeſtellt, in allen Spielen. Viernheims Kanonen in der Mannſchaft ſind gleichwertig im Können, es fehlt eben an Training, das ihnen das fehlende beibringt, wenn ſie bei der Sache ſind. Viernheim die Kombination lief ſicherer. Neckarau hatte na⸗ türlich auch ſchon im Voraus gewonnen. Die Suppe wurde ihm gründlich verſalzen, obwohl es in ſeiner Bombenaufſtellung kam. Winkler mußte zwei Bälle aus ſeinem Netz holen. Broſe wurde ſauber umgangen. Ochs, Mayfahrt und Schmidt ging es nicht beſſer. Die Kanonen Zeilfelder, Weigold und Benner brachten nichts an u. mußten ſich ſogar noch Kunſtſtückchen der Viernheimer Ver— teidigung gefallen laſſen.„Jakob“ Zeilfelder iſt immer noch gefährlich und ſetzte manche Bombe aufs Tor, die nicht einſchlug. 5000 Zuſchauer be— kundeten offen ihre Sympathie für die Grünen, u. den Beifall bei den Toren der Viernheimer muß man gehört haben. Es krachte nur ſo. Gewiß, Neckarau hatte Pech, die Viernheimer aber auch, man muß nur an die Lattenbombe des L. A. den- ken, und an die anderen Chancen. Vallendor wurde von ſeinen früheren Vereinskameraden„liebevoll“ bewacht. Die Piernheimer waren auf alle Fälle von den Spielen entzückt, wenn auch ihre Mann- ſchaft um einen Punkt gebracht wurde. Am zwei— ten Tag regnete es in Strömen, es ließ um 3 Uhr nach. Das Programm wurde umgeſtellt, Viernheim mußte ſofort in den Kampf mit dem V. f. R., dem es dann aber auch das Nachſehen gab. Die Feh— lenden haben viel verſäumt. Das war Fußball, wie man ihn ſich jeden Sonntag wünſcht. Es ging auf und ab, blitzſchnell wurden die Aktionen einge⸗ leitet, dafür ſorgten die ausgezeichneten Flügelſtür⸗ mer. Rfgt kam in beſter Aufſtellung. Kaum war der Anſtoß vorbei, da zappelte der Ball ſchon im BfR⸗Netz. Bei Viernheims Deckung iſt dann Hochbetrieb, denn der VfR drückt gewaltig aufs Tempo. Rohr wird immer wieder abgeſtoppt. Selbſt Fleiſchmann kann keinen Strafſtoß aubringen. Die grünen Stürmer ſind nicht müßia, ſuchen immer wieder das VfR⸗Tor auf, das mehrmals knapp verfehlt wird. Der alte Fuchs Fleiſchmann wird überliſtet und Nummer 2 ſitzt unhaltbar. VfR ſetzt nun alles ein, ſann aber nur ein Tor aufholen und er iſt geſchlagen. Wir wollen von einer Kritik abſehen, jeder zeigte, was er konnte. Viernheim imponierte ſtark und damit iſt alles ge- ſagt. Es freute uns, daß endlich einmal die Stür⸗ mer ſchoſſen und Tore erzielten, ſie ſeien genannt: Kiß K. und Schmidt H. bei Neckarau, Pfenning V. und Schmitt M. gegen den BfR. Ein Braviſ⸗ ſimo den Grünen, ſie haben glänzend für Viern— heims Ehre gekämpft. braucht keine Angſt vor Mannheims Elite zu haben. Im 2. Spiel ging es ſchon beſſer, Mittwoch abend 6 Uhr: Schüler⸗ u. Jug. Training, N Jugendausſchuß Sitzung im Vereins ⸗ aus. f Donnerstag 3 Uhr: Tr. der Liga mit Erſatzleute Freitag 3 Uhr: Platztr. der unteren Mannſchaften und A. H. Wer von den Herren über 30 Jahre ſpielen will, der melde ſich am Freitag. Vereins⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗ Mit⸗ glieder⸗ u. Generalverſammlungen u. Singſtunden G.⸗V.„Süngertreue“. Donnerstag abend um 8 Uhr Singſtunde. Kein Sänger fehle! Krieger⸗ und Soldatenverein Teutonia. Heute Abend halb 9 Uhr Uebungsſtunde für Jung⸗ ſchützen im Lokal. Pünktliches Erſcheinen wird erwartet Der Vorſtand. Männergeſang⸗Verein. Donnerstag Abend 1/9 Uhr Singſtunde. Der Dirigent erwartet pünktliches Erſcheinen. Der Präſident. Bekanntmachung. Betr.: Sprungzeiten im gemeinheitlichen Faſelſtak. Nachſtehend geben wir die Sprungzeiten im gemeinheitlichen Faſelſtall für das Sommerhalbjahr bekannt: Werktags: vormittags von 6½¼ Uhr bis 10 Uhr nachmittags von 12„„ẽ 1„ Für Großvieh) 4 7 1 8 7 Sonntags: vormittags von 7 bis 8 Uhr. Viernheim, den 2. April 1931. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. 1 1 Die Arbeitsmarktlage in Heſſen und Heſſen⸗RNaſſau Stürkere Saiſonbelebung. Frankfurt, 7. April. Ueber die Arbeitsmarkt- lage in Heſſen und Heſſen-Naſſau berichtet das Landesarbeitsamt Heſſen in Frankfurt a. M.: In der letzten Märzhälfte hat ſich die Früh⸗ jahrsbelebung auf dem Arbeitsmarkt endlich ſtärker durchgeſetzt. Die Arbeitsloſigkeit hat jetzt in allen Arbeitsamtsbezirken abgenommen. Die Zahl der Arbeitſuchenden ging um 16217 oder 5,2 Prozent auf 292558 zurück. Im vorigen Berichts⸗ abſchnitt betrug die Abnahme nur 2920 oder 0,9 Prozent. Faſt 60 v. H. der Abgänge entfallen auf die Salſonberufe, davon nahmen die Gruppen Landwirtſchaft, Forſtwirtſchaft und Gärtnerei 1252 Arbeitsloſe, die Induſtrie der Steine und Erden 1781, das Baugewerbe 4240 u. die Gruppe Lohnarbeit wechſelnder Art 2401 auf. Auch in faſt allen Konjunkturgruppen(beſonders Metall⸗ induſtrie, Holzgewerbe, Bekleidungsgewerbe Nahrungs⸗ und Genußmittelgewerbe) hat ſich die Lage weiter gebeſſert. Die Zahl der Haupt⸗ unterſtützungsempfänger iſt um 12375(gegen 7887 in der erſten Märzhälfte) geſunken. Die Kriſenunterſtützren gingen um 1504 auf 52766 zurück, vornehmlich wohl, weil am 28. März die⸗ ſenigen mit kurzer Amwartſchaftszeit ausſcheiden mußten auf Grund der Uebergangsbeſtimmun⸗ gen der Verordnung vom 11. Oktober 1930. Schwerer Raubüberfall in einem Frankfurter Zigarrenlaben. Frankfurt a. M. 7 April. Ant Oſterſamstag gegen 7,15 Uhr abends, wurde die 56jäbrige Zi⸗ garrenhändlerin Marie Braub in ihrem Laden⸗ geſchäft. Lützowſtrage 9, von zwe! Männern trberſallen niebergeſchlagen und beraubt: orientiert, Graf Keith“, ſprach Barbara über⸗ raſcht. „O, ich habe immer beſondere Sympathie für die Bühne gehabt. Als wir noch Kinder waren, da haben der junge Graf Hatton und ich allen möglichen theatraliſchen Unſinn ge— trieben. Er war der älteſte Sohn, auf welchen das Majorat übergehen mußte, konnte alſo natürlich nicht der Idee nachhängen, ſich je— mals dem Theater zu widmen. Ich aber be— faßte mich allen Ernſtes mit dem Gedanken an dieſe Möglichkeit; natürlich war es ein toller Einfall; die Geſellſchaft wird offenbar einſtei⸗ gen!“ Barbara blickte um ſich; der Eiſenbahn— zug fuhr in der Tat langſam ein, mehrere Paſſagiere ſtiegen aus und die Mehrzahl der auf der Station wartenden Perſonen eilte auf die Waggons zu, unter ihnen auch die Schau— ſpielergruppe, auf welche Graf Keith die Auf— merkſamkeit Barbaras gelenkt hatte, die mit ſtolzer Verächtlichkeit in den Mienen jetzt dem Treiben auf dem Bahnſteig zuſah. „Hallo, wo iſt denn Robſon?“ ſchlug es da plötzlich an des jungen Mädchens Ohr.„Er wird den Zug verſäumen, wo mag er nur hin⸗ geraten ſein?“ „Er iſt im Warteſaall, ertönte eine andere Stimme zur Antwort zurück. „Ah, da kommt er!“ Barbara Hatton ſtand regungslos, ihr No⸗ ſenbukett an die Lippen gepreßt. Plötzlich aber entſanken die Blumen ihren Händen und lagen zu ihren Füßen; ſie machte keine Bewegung, ſie aufzuheben, ſondern ſtand wie angewurzelt, gerichtet, Gewirre um ſich her ſah und bei deren An⸗ blick es ihr war, als träte ein Schatten aus den Blick wie veiglaft auf eine hohe Geſtalt die einzige, die ſie in dem ganzen einem fernen, bereits nebelhaft verblaßten Traume vor ſie hin, um ſie mit rauher Hand herauszureißen aus der glänzenden Welt, wel— che wie ein Wundermärchen ſie umgab und in deren berauſchenden Sonnenſchein ſie atmete.. 5. Kapitel. Dh h e i im Die Aufmerkſamkeit des Grafen von Keith war einer armen Frau zugewandt, welche mit ihrem Kinde auf dem Arm ſich bemühte, einen Platz in dem Zuge zu finden, und im nächſten Augenblick wären die Roſen Barbaras von Vorübergehenden zertreten worden, wenn nicht eben ein Herr ſich eilig gebückt und mit einer leichten Verbeugung den Strauß wieder in des jungen Mädchens zitternde haben würde. Ihre Blicke begegneten ſich einen Moment und Barbaras Lippen flüſterten einige Dan kesworte. Im ſelben Augenblick legte einer der an⸗ Hände gedrückt deren Herren aus der Schauſpielergruppe ſeine Hand auf die Schulter des Mannes, ihr die Blumen zurückerſtattet hatte. welcher „Kommen Sie, Markus, Sie werden den Zug verſäumen“, war die raſche Entgegnung, und ohne Barbara nur Blick zuzuwerfen, noch einen einzigen entfernte ſich der Künſtler. Als einen Augenblick ſpäter Graf Keith wie⸗ der an Barbaras Seit trat, da war ihr Ant⸗ litz farblos und ihre Augen ſtarrten glanzlos vor ſich hin, ohne irgend etwas zu ſehen. Fortſetzenig folgt. Das namenloſe Kind Seit Jahren lebt in Paris ein Londoner Ehepaar mit einem Kind, das heute 22 Monate alt iſt. Das kleine Mädchen enterſeheidet ſich von ſeinesgleichen dadurch, daß es keinen Zivil⸗ ſtand hat. Sein Vater, ein gewiſſer Herr May, will mit echt engliſchem Pflegma mit der Ge— burtsanzeige der Tochter warten, bis der fran— zöſiſche Staat das Geſetz vom 2. Germinal des Jahres 11 der Republik außer Kraft geſetzt hat, das die Gebung fremder Namen unterſagt. Nach dieſem Geſetz hatte ſich auch der Standesbeamte geweigert, die engliſchen Vornamen, die ihm der Vater nannte, ins Regiſter einzutragen. Da ſich die, Kammer bisher nicht entſchloſſen hat, dem Wunſche des Herrn May Folge zu geben, ſo hat die Stadtverwaltung den Vater wegen Nichterſtattung der Geburtsanzeige vor Gericht zitiert, ein Fall, der ſich ſeit 60 Jahren nicht er— eignet hat. May erklärte dem Richter, daß er die Hebamme und die Leiterin der Klinik, wo ſeine Tochter das Licht der Welt erblickte, beauf— tragt habe, die von ihm gewählten Namen ein— zutragen, ſo habe er die Sache auf ſich beruhen laſſen. Er wurde zwar in Strafe genommen, hat aber durch ſeinen Anwalt Einſpruch gegen dieſe Verurteilung erhoben. Er beſteht auf ſei— nem Recht, den Namen ſeines Kindes ſelbſt zu beſtimmen, wobei natürlich nur engliſche Namen in Frage kommen können, die der Pariſer Stan— desbeamte nicht anerkennen will. Forſchereifer als Scheidungsgrund Die allzu große Liebe zur Wiſſenſchaft hat zur Trennung der Ehe des Dr. Roy Chapman An— drews geführt, des amerikaniſchen Gelehrten, der durch ſeine paläontologiſchen Forſchungen in der Wüſte Gobi weltberühmt geworden iſt—. Seine Gattin begründet in ihrer Klageſchrift den Antrag auf Eheſcheidung damit, daß ein Ehemann, der beſtändig vom Hauſe abweſend ſei, als Deſerteur betrachtet und deshalb wegen böswilligen Verlaſſens als ſchuldiger Teil er— kannt werden müſſe. Das Gericht hat ſich die— ſer Anſicht angeſchloſſen und die Scheidung aus— geſprochen. Dr. Andrews hatte ſich im Jahre 1914 verheiratet, verließ aber zehn Jahre ſpäter das Haus, um die Reiſe nach der Wüſte Gobi anzutreten, um dort nach den Reſten des Ur— menſchen zu forſchen, die als Beweis für ſeine Theorie gelten ſollen, nach der dieſe Wüſte als Wiege der Menſchheit zu gelten hat. Nach einer langen Abweſenheit kehrte er endlich nach Ame— rika zurück, aber nur um dem Muſeum für Na— turgeſchichte ſeinen Bericht zu übergeben und ſofort wieder aufzubrechen, um ſeine Forſcher— tätigkeit in der mongoliſchen Wüſte fortzuſetzen. Sträflingsodyſſee über den Pazifik Fünf chileniſchen Politikern, die wegen ihrer Beteiligung an der Revolution von der Regie— rung in Santiago auf Lebenszeit auf die Oſter— inſel verbannt worden waren, war es kürzlich gelungen, von dieſer einſam im Stillen Ozean gelegenen Strafkolonie zu entkommen. Wie jet bekannt wird, ſind die fünf Flüchtlinge glücklich in Auckland auf Neuſeeland angekommen. Ihre Flucht iſt ein großartiges Abenteuer. Liegt doch die Oſterinſel als ein verlorenes Eiland im Stillen Cgean, 3500 Kilometer von der cileni— ſchen Küſte entfernt; die nächſte Inſel im Weſten iſt das kleine Eiland Pitcairn, das auch ſeine 1200 Kilometer von der Oſterinſel entfernt ift. Ueberdies iſt die Oſterinſel von wilden Poly- neſtern bewohnt, die zum größten Teil aut Aus— ſaz leiden. Das felſige Eiland iſt unfruchtbar, und hat weder Faung noch Flora. Der Zu— gang zu dem einzig erreichbaren Ankerplatz iſt allen Schiffen ohne beſondere Erlaubnis verbo— ten. Dieſe Erlaubnis iſt übrigens nur ſchwer zu erhalten, und ſie wird auch nur ſelten erbeten, da niemand ohne Grund auf der wegen ihres Klimas berüchtigten Inſel zu landen Luſt hat. Die in dieſe Hölle verbannten chileniſchen Poli tiker haben keinen Augenblick geſchwankt, alles zu wagen, um zu entkommen. Es gelang ihnen, ein altes Kanu flott zu machen und eszmit; bensmitteln und Waſſer zu gingen ſie bei Nacht in See, hüteten ſich aber, wohlweislich, den Kurs auf das nächſtgelegene Land zu halten, ſondern zogen es vor, der Route der Dampfer zu ſolgen, die vom Pana⸗ makanal nach Auckland oder Sydney fahren und unterwegs die Inſel Pitcairn anlaufen. Nach zehn Tagen abenteuerlicher Fahrt hatten die fünf Flüchtlinge das Glück, von einem Dampfer geſichtet zu werden. Sie waren bereits 300 Kilometer von der Oſterinſel entfernt. Sie wur— den an Bord genommen, hielten es aber für an⸗ gezeigt, ſich als Schiffbrüchige auszugeben. Erſt bei der Landung in Auckland wagten ſie es, ſich zu erkennen zu geben und die Einzelheiten ihrer abenteuerlichen Flucht zu erzählen. verſehen. Dann Hus Nah und Fern Darmſtadt, 7. April. Ehrung eines Le⸗ bensretters. Der heſſiſche Innenminiſter hat Philipp Müller, hier, fäir Rettung eines Kindes aus Lebensgefahr mit einer Ehrenur⸗ kunde ausgezeichnet. Daärmſtadt, 7. April. Vom Turm herun⸗ tergeſtürzt. Am Samstag mittag hat ſich eine aus Frankfurt gebürtige, in Darmſtadt wohnhafte 34 Jahre alte Frau vom Turm der Ludwigshöhe heruntergeſtürzt. Die Frau war ſofort tot. Anſcheinend hat ſie die Tat in einem Anfall von Schwermut ausgeführt. 4 Wiesbaden, 7. April. Mit dem Auto ei⸗ nen Abhang hinunter. Auf der Schier⸗ ſteiner Straße in der Nähe der Kahlemähle wollte der Kaufmann Hofmann von hier mit ſei⸗ nem Auto einem ihm entgegenkommenden Auto ausweichen. Er geriet dabei ſo ſtark auf die Seite, daß das Auto, ſich mehrmals überſchlagend, den Abhang hinunter in den Ochſenbach ſtürzie. Hofmann erlitt ſchwere Verletzungen. Wiesbaden, 6. April. Aus dem Fenſter geſtürzt. In einem Anfall geiſtiger Verwir— rung hat ſich am Samstag vormittag ein Bäcker- meiſter aus dem dritten Stock eines Hauſes in der Röderſtraße in den Hof geſtürzt. Er erlitt einen ſchweren Schädelbruch und ſchwere innere Verletzungen und war ſofſort tot. Frankenthal, 7. April. Schwerer Un⸗ glücksfall. Von einem folgenſchweren Un— glücksfall wurde Oſtermontagnachmittag ein ver— heirateter Eiſendreher von hier betroffen. Beim Anfertigen eines Kinderſpielzenges, wozu er ein Metallröhrchen benötigte, das ſich unter altem Gerümpel im Keller befand, explodierte dieſes plötzlich. Dem Manne wurde dabei die linke Hand verſtümmelt und der linke Oberſchenkel ſchwer verletzt. Das Röhrchen war mit einer Schraube verſchloſſen und mit Sprengſtoſf ge laden, wovon der Verunglückte keine Ahnung haben konnte. Lambsheim, 7. April. Einbruch in die Kirche., In der Nacht zum Oſtermontag wurde in der katholiſchen Kirche eingebrochen. Die Diebe brachen durch das Fenſter ein, durch— wühlten alle Schränke in der Sakriſtei und nah⸗ men dort einen Meßkelch und ein Ciborium mit. Die Diebe drangen dann durch die Sakriſteitüre in die Kirche ein und öffneten mit den gefunde— nen Schlüſſeln den Tabernakel, wo ſie die Mon— ſtranz mit dem Allerheiligſten ſtahlen. Bisher hat man keine Spur von den Tätern gefunden. 5 wtb Stuttgart, 7. April. Sieben Feuer- a Auswirkungen Erhöhte Zuſtändigkeit der Die Notverordnung des Herrn Reichspräſi— denten vom 28. März 1931 ſchafft auch auf dem Gebiete des Klageweſens einige Aenderungen, die ſich vor allem für die Geſchäftsweln recht annehmbar auszuwirken in der Lage ſind. So erhöhte ſie die Zuſtändigkeit der Gemeinde- und Amtsgerichte um recht erhebliche Beträge. Die Gemeindegerichte ſind vom 1. April ds. Irs. ab ſtatt bisher nur für 60 Mk. jetzt für Klagean— ſprüche bis 100 Mart zuſtändig, während der Zuſtändigkeitsſagg der Amtsgerichte von 500 auf 800 Mark erhöht wurde. Beſonders im Falle der Amtgerichte kann von einer recht wohltuenden Einrichtung für die Geſchäftswelt geſprochen werden. Ein Gläubiger der ſeinen Schuldner wegen eines Anſpruches auf 501 Mk. belangen wollte, mußte wegen der einen Mark, die über die Zuſtändigkeit der Amtsgerichte hinausging, ſich an das Landgericht wenden. Während nun beim Amtsgericht jeder— mann ſeine Sache ſelbſt vertreten kann oder aber einen bevollmächtigten Vertreter entſenden kann — der Geſchäftsmann kann ſeinen Angeſtelllen, mit der notwendigen ſchriftlichen Vollmacht ver— ſehen, die vom zuſtändigen Richter von amtswe— gen nachzuprüfen iſt, mit ſeiner Vertretung be— auftragen, der Gläubiger kann auch ein Fami— lienmitglied, wiederum mit einer ſchriftlichen Vollmacht ausgeſtattet, an ſeiner Stelle mit der Wahrnehmung des Termines bezw. der Klage— ſache betrauen—, beſteht bekanntlich beim Land— gericht Anwaltszwang, das heißt, alle Streit— ſachen, gleich welcher Art, müſſen druch einen bei dem berreffenden Landgericht zugelaſſenen Rechtsanwalt durchgeführt werden. Bei den nicht immer geringen Koſten der Landgerichte und der Anwälte, die je nach Höhe des Streitwerts wuch— ſen, war den Intereſſen des Gläubigers nicht immer in gewünſchtem Maße gedient, zumal ſich e N wehrleute bei einer Automobilex⸗ ploſjon verletzt. Sieben Feuerwehrleute wurden am Oſtermontag beim Verſuch, ein bren⸗ nendes Auto zu löſchen, durch Exploſion des Benzintanks ſchwer verletzt. Sie mußten ſämtlich ins Krankenhaus überführt werden. Der Wagen war plötzlich auf oſſener Straße in Brand gera— ten. wtb Nürnberg, 7. April. Tragödie auf der Landſtraße. Am Abend des zweiten Oſterfeiertages hörten auf der Landſtraße zwi— ſchen Nürnberg und dem Vorort Leyh Radfahrer plötzlich Schüſſe ſallen und fanden kurz darauf zwei Perſonen, einen Mann und eine Frau, auf der Straße in ihrem Blute. Ein Schuß von rückwärts in den Kopf hatte den Tod der Frau zur Folge, während ſich ihr Begleiter durch einen Schuß in den Mund getötet hatte. Man fand noch die Waffe, einen alten Trommelrepolver. in der Hand des Mannes. Ueber die Beweg gründe und Einzelheiten der Tat müſſen erſt die polizeilichen Rercherchen Aufſchluß geben Oberammergau, 6. April Lang m geſtorben. Im Alter ſt der über die. bekannte j n. Er wirkte erſtenmale im Jahre übernahm er die Rolle des des Kaiphas, 1910 und 192 1930 ſpielte er„im Volke“! gehörte er ſaſt 20 Jahr- Grünberg, 7. April werk ͤ verſchüttet. Neu aus Weitershain tag in der Eiſenſteingrube niederſtürzenden Erdmaſſen Verunglückte trug Bein— ferner einen Schlüſſelbeinbruch letzungen davon 0 mußte er! Gießen verbracht Notverordnung Amts- und Gemeindegerichte heutzulage! zahlungsunſähig iſt, Wirtſchaſtslage mehr oder Offenbarungseid leiſten kann der Gläubiger häufig ſein gutes& ten ohne jeden Vorteil nachwarf. Auf der ren Seite ſind es nicht wenig von Fällen, nen der Gläubiger die mit Anwa nt dadurch erhöhten Auslagen verbundener gerichte einfach dadurch umging, daß er über 500 Mark betragenden Anſpruch a Schuldner verzichtete und ſein Verfahren vor dem Amssgericht ſelbſtändig durchführte. Ein vereinfachtes Perſahren ſtellt bekanntlich das Mahnverjahren durch Benutzung des Zah— lungsbefehls dar. Hat der Gläubiger einen An— ſpruch an einen Schuldner, ſo beantragt er beim zuſtändigen Amtsgericht unter gleichzeitiger Bei— fügung von Rechnungsbelegen den Erlaß eines Zahlungsfehels für den geſchuldeten Betrag, beim Zahlungsbefehls Verfahren 11 11. ſchränkt hoch ſein kann. Man kann alſo einen Schuldner beiſpielsweiſe wegen 20000 Mark durch einen Zahlungsbefehl, der beim Amtsgericht zu beantragen iſt, belangen. Wird jedoch eine Klage eingereicht, ſo iſt das Amtsgericht— wie ſchon ausgeführt— nur bis 800 ſtatt ſeither 500 Mk. zuſtändig. Gegen den vom Amtsgericht zu er— laſſenden Zahlungsbeſehl kann der Schuldner nun innerhalb acht Tagen Widerſpruch einlegen, worauf ein Termin zur mündlichen Verhandlung anberaumt wird. Ergeben ſich nun Schwierigkei ten, weil man es mit einem geriſſenen Schuldner zu tun hat, ſo empfiehlt es ſich, einen Rechts— kundigen zuzuziehen, deſſen ſowie die Koſten des Gerichts der Schuldner zu zahlen hat, ſobald der Richter von der Richtigkeit der Forderung über zeugt iſt. a Kum Aoeleg· Länclerkamnf Jeclkseflandl· Englanel N Einige der deutſchen Spieler. Oben links Zander(Verteidiger). Mitte Weiß(Mittelſtürmer), rechts Theo Haag(Mittel⸗ läufer). Unten von links nach rechts: Müller(Stürmer), Lincke(Tor), Heamann(Verteid.) Am 4. April fand auf dem Uhlenhorſter Hockeyplatz kampf Deutſchland gegen England ſtatt. bei Hamburg der Hockeyländer⸗ eebbne reer, euer Nonseroaliven 1 8 Lord Stonehaven, der frühere Generalgouverneur von Auſtra— lien, übernimmt den Vorſitz der engliſchen konſervativen Partei, nachdem der bisherige 0 är Neville Chamberlain ſeinen General Spiel, Sport und Sonne auf See. In frühe⸗ ren Zeiten ſoll es ein ſchlimmes Seegeſpenſt gegeben haben, das unterwegs an Bord geſtiegen lam und Gähnen, Unluſt und Nörgelſucht ver— breitete. Es die Seelangeweile, eine an— ckende Krankheit förmlich, der man ſich, war erſt einmal an Bord, kaum entziehen konnte. — in früheren Zeiten gab es das. die Hapag aber mit den großen Schiffen Ballin-Klaſſe— es ſind die Dampfer„Al— Ballin“,„Deutſchland“,„Hamburg“ und „Newyork“, Schnellſchiffe, die in ſieben Tagen 1 den Ozean flitzen—, das Sportdeck in die Seeſchiffahrt eingeführt hat, iſt dieſem unange— nehmen Paſſagier der Zugang geſperrt. Solche großen Seeſchiſſe, und nicht weniger die fröh— lichen Vergnügungsreiſenſchiffe, auf denen Paſ— ſagiere in frohen Ferientagen zur Erholung durch die ſchöne Welt ſahren, gleichen in vielem eleganten, unterhaltſamen, aber nicht lauten Seekurorten. Sie bieten, wie dieſe, jeden Tag ſfriſche, geſunde Seeluft und ſämtliche Heilkräfte des Meeres in konzentrierteſter Form. Die Kurverwaltung ſprich Schiffsleitung— weiß jedoch, daß Heil- und Kräſtigungsmittel allein nicht genügen, den Bordtag erfreulich und er— holungsreich zu machen. Es muß Unterhaltung da ſein, Konzerte, Bälle und ähnliches, und es muß zur vollen Ausnutzung der durch Luft und Meer gebotenen Erholungschancen auch die Möglichkeit zu Spiel und Sport vorhanden ſein; zu Spiel und Sport in Sonne und Seeluft. Wer einmal Gelegenheit gehabt hat, auf einem ſolchen Schiff über See zu fahren vielleicht mit dem Hapag-Vergnügungsreiſen— dampſer„Oceana“ durchs Mittelmeer oder mit dem Lurusdampſer„Reſolute“ hinauf nach Spitzbergen der weiß, wie außerordentlich der Erholungswert einer ſolchen Reiſe durch ſpieleriſche und ſportliche Betätigung in der fri— ſchen Seeluft geſteigert wird. Ihr huldigen nicht nur die Jungen; auch der Paſſagier geſetz— teren Alters gewinnt wieder die Unbefangenheit, kräftig am Tau mitzuziehen oder im Wettbe— werb mit der Liegeſtuhl-Nachbarin die Shuff— leboardſcheibe mit Eifer und Fleiß über das Spieldeck zu ſchieben. Man wirft den Blei— latſch, ſpielt Squaſh-Tennis oder Ringtennis und Bordgolf, rudert, reitet oder radelt auf ſinnvoll konſtruierten Geräten der Turnhalle. Auf den großen Schiffen kann man ſogar einen richtiggehenden Tennismatch austragen, ſich im Hallenſchwimmbad betätigen und die Kegelkugel auf glatter Bahn nach den ſtandhaften Neunen rollen laſſen. Wie Spiel und Sport zu Lande zu einem wichtigen Lebenselement geworden ſind, ſo haben ſie ſich auch das Schiff erobert. Mancher Stunde geben ſie den hellen Glanz un— beſchwert ſich auslebender Spielfreude, die viel— eicht der ſchönſte Ausdruck geſelliger Unterhal— tung an Bord iſt, und die zugleich die Erholung, die man auf der Reiſe ſucht, in ſtarkem Maße, ſördert. geſagt Waſſerſtandsnachrichten Waſſerſtand des Rheines: Waldshut 308 .), Baſel 118), Schuſterinſel 180(- 15), 325(6), Maxau 525(6), Mannheim 449 „Caub 300(—20), Köln 288(10). Waſſerſtand des Neckars: Jagſtfeld 174 —. Mannheim 450—15 Wetter vorherſage Vorherſage für Mittwoch: zunächſt aufheiternd, doch kungszunahme und wiederholte Regenfälle, bei nach Süd und Südweſt drehenden Winden aus— geglichenere und etwas mildere Temperaturen. Ausſichten ſäär Donnerstag: Veränderlich, doch meiſt bewölkt, wiederholte Niederſchläge, bei weſtlichen Winden Temperaturen wenig geän— dert. Handel und Induftrie Mannheimer Großviehmarkt. Mannheim, 7. April. Zufuhr und Preiſe: 89 Ochſen 41—50, 90 Bullen 35—43, 176 Kühe 15—41 243 Färſen 40—51, 725 Kälber 50—75, zwei Schafe 34—38; 2421 Schweine 38—52, drei Ziegen 12 25 RM. Marktvperlauf: Großvieh mittel, ge⸗ räumt; Kälber lebhaft, ausverkauft; mitlel, langſam geräumt. Nach Regenfällen raſch neue Bewöl— —— Schweine, U eee weden des Aust del ea geg: I5t HE, he,