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Bürgermeiſterei Viernheim. die Gewährung von Cauch leihweise), Mietunterſtützung ab 1. 4. 1931 werden wir dem— Ralnaus-Hrogerie PETER MOSKOPP. 1057 N Neue und getragene Maßanzüge, Winter- und Gummimäntel, Joppen, Kittel, losen L Schuhe, Koffer, Hochzeits anzüg e sebr. Schallplatten An- u. Verkaufs- bentrale Mannheim, JI. 20. Lamberth. b J. Interesse gern bekannt, wie meine Tochter seit Jahren von ihrem Lei- den befreitwurde. Rück- porto beilegen, da ich kein Geschäft betreibe. See eee Stung! Nie wielerkehrende Gelegenheit! Schlafzimmer do. abgnspe eee 1 180 em brt. Spiegelschrank, ½ für Wäsche, ½ für Kleider 2 Bettstellen, 2 Nachttische mit echtem Marmor 1 Waschkommode mit Spiegelaufsatz u. echtem weißen Marmor 1 Handtuchhalter u MM. 495.— Möbelhaus Hock Das Zimmer ist in meinem Schaufenster Rathausstr. 18 ausgestellt So kullenitsche Krampe eidenden gebe ich aus Morgen Donnerstag nachmittag la hausgemachte Wurst u. Fleisch zu haben bei Walt. Weidner Pohl, Rabelschwerdt 161 Flurstraße. 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Die Sörderung der Neubautätigkeit im Jahre 1931 Die heſſiſchen Beſtimmungen Der Heſſiſche Miniſter für Arbeit und Wirt— ſchaft hat unterm 24. März 1931 die Beſtim— mungen für die Förderung des Wohnungsbaues erlaſſen, nach denen die zur Verfügung ſtehen— den öffentlichen Mittel aus dem Aufkommen der ſtaatlichen Sondergebäudeſteuer grundſätzlich nach Maßgabe der Reichsgrundſätze für den Kleinwohnungsbau vom 10. Januar 1931 ver— wendet werden. Dieſe auf Grund der Verordnung des Reichspräſidenten zur Sicherung von Wirt— ſchaft und Finanzen vom 1. Dezember 1930 er— laſſenen Grundſätze bedingen eine erhebliche Beſchränkung in der ſeither üblichen Vertei— lung der Mittel, die nur noch zur Erſtellung von Klein- und Kleinſtwohnungen ö bis zu 45 Quadratmeter Geſamtwohnfläche, in Ausnahmefällen für Familien mit mehreren Kindern bis zu 60 Quadratmeter Wohnfläche be— ſtimmt ſind. Die bisher zuläſſige Förderung von Mittelwohnungen wird damit faſt vollſtändig ausgeſchaltet. Eine noch nachhaltigere Einſchränkung des Wohnungsbaues in Heſſen wird durch die Tar— ſache bedingt, daß infolge der durch die Reichs— notveroröbnung vom 1. Dezember 1930 eingetre— tenen Kürzung des für den Wohnungsbau zu verwendenden Anteils an der Hauszinsſteuer (Sondergebäudeſteuer) auf 50 v. H. der für 1930 vorgeſehenen Mittel für das Land Heſſen nur noch ein Betrag von 5 Mill. Mark verfügbar bleibt, der unter Aufrechnung aller Rückflüſſe und nach Abzug der zur Verzinſung und Til— gung von Anleihemitteln für den Wohnungs— bau in den Städten und Landgemeinden auf rund 1 Million Reichsmark für die Gewährung der einfachen Baudarlehen ohne Zuſatzdarlehen herabgemindert wird. Aus den neuen Beſtimmungen, die gegenüber den in früheren Jahren maßgebenden Vorſchrif— ten in einzelnen Punkten weſentliche Abänderungen erfahren haben, ſei deshalb folgendes hervorge— hoben: Die verfügbaren Mittel werden nur für Baudarlehen verwendet. Die nach den Reichs— grundſätzen zuläſſige Gewährung von Zinszu— ſchüſſen hieraus bleibt vorerſt ausgeſetzt. Die Mieten der geplanten Kleinwohnungen ſollen zwiſchen 29 und 40 Mark im Monat lie— gen. Die Anlage von zentralen Gemeinſchaftsein— richtungen(Heizung, Warmwaſſerbereitung, Bad uſw.) iſt nur zuläſſig, wenn die Laſten der Mie— ter dadurch nicht höher werden. Die Koſten für den Bauplatz, die Aufſchließung und die Anlie— gerleiſtungen ſollen 10 bis 12 v. H. der Geſamt⸗ herſtellungskoſten nicht überſchreiten. Bei der Ausſchreibung und Vergebung der Bauarbeiten dürfen auswärtige Unternehmer und Lieferan— ten nicht ausgeſchloſſen werden. Der Bauherr hat nachzuweiſen, daß er min— deſtens ein Viertel der Baukoſten aus eigenen oder ſonſt langfriſtigen, geringverzinslichen Mitteln beſtreiten kann und daß außerdem das erforderliche erſte Hypothekendarlehen ſowie das ſonſtige Leihgeld ſichergeſtellt iſt. Die Baudarlehen werden als wertbeſtändige Hypothekendarlehen vom heſſiſchen Staat bewilligt und durch die Heſſiſche Landesbank ausgezahlt und verwaltet. Für den Schuldner läuft das Darlehen bis zum 1. April 1932 zinslos. Von dieſem Tage ab wird zunächſt der Zinsſatz auf 2 vom Hundert und der Tilgungsſatz auf 1 v. H. ſeſtgeſetzt. Das Darlehen kann bis zu 45 Prozent der Geſamt— herſtellungskoſten einſchließlich des Bodenwertes, jedoch nur durchſchnittlich bis zu 3000 Mark, je Wohnung gewährt werden. In beſonderen Fäl— len lann ein Zuſatzdarlehen bis zu 1000 Mark hinzukommen. Zur Sicherung des Baudarlehens und der Rückzahlungspflicht iſt an dem Bau— grundſtück eine Hypothek auf den Namen der Heſſiſchen Landesbank zu beſtellen. Dieſe Hypo— thek muß in der Regel innerhalb 75 v. H. und bei Einfamilienhäuſern ſür kinderreiche Fami— lien, Schwerkriegsbeſchädigte, Schwertuberkuloſe— kranke ſowie bei den von gemeinnützigen Woh— nungsunternehmen errichteten Wohnungsbauten und bei gemeindeeigenen Bauten innerhalb 80 v. H. der Geſamtherſtellungskoſten zu liegen lommen. Der Baudarlehenshypothek dürfen in der Regel Hypotheken nur bis 35 Prozent der Geſamtherſtellungskoſten vorgehen. Wird dieſe Grenze überſchritten, ſo iſt das Baudarlehen durch die Gemeinde zu gewährleiſten. 0 0 1 Einzureichen ſind Baudarlehensantrüge mit den dafür vorgeſchriebenen Fragebogen bei den Oberbürgermeiſtern bzw. Bürgermeiſtern der Städte unmittelbar und, ſoweit es ſich um Bauten in den Landgemeinden handelt, bei dem zuſtändigen Kreisamt durch Vermittlung der Bürgermeiſterei. Im Gegenſatz zu dem ſeithe— rigen Verfahren haben die Oberbürgermeiſter bezw. Bürgermeiſter der Städte die bei ihnen eingehenden Anträge nach vorausgegangener Prüfung dem Miniſter für Arbeit und Wirt— ſchaft zur endgültigen Genehmigung vorzule— gen, wie dies für die Kreisämter hinſichtlich der dort eingegangenen Baudarlehensanträge aus den Landgemeinden bisher vorgeſchrieben war und auch weiter gilt. Die Auszahlung der Baudarlehen erfolgt dem Baufortſchritt entſprechend in Teil— beträgen. Die letzte Rate wird erſt ausgezahlt, wenn der Neubau innen und außen ordnungs— mäßig hergeſtellt und die behördlich geprüfte Baukoſtenabrechnung vorgelegt iſt. Falls der Bauherr nicht binnen zwei Jahren ſeit Auszah— lung der erſten Teilzahlung auf das Baudar— lehen ſämtliche Bauarbeiten einſchließlich der Behandlung der Schauſeiten ordnungsmäßig durchgeführt hat, verfällt der Reſt des Baudar— lehens und der Miniſter für Arbeit und Wirt— ſchaft iſt berechtigt, das Baudarlehen mit drei— monatiger Kündigungsfriſt zu kündigen. In be— ſchränktem Umfange können in dringlichen Fäl— len Darlehen für Inſtandſetzung unbrauchbar gewordener Altwohnungen bis zum Höchſthe— trage von 1500 RM. gegeben werden. Sie ſind vom Tage der Auszahlung ab mit den für die Baudarlehen jeweils feſtgeſetzten Sätzen zu ver— zinſen und zu tilgen. Bei der Knappheit der im Jahre 1931 ver— fügbaren Mittel können nur die dringendſten Baudarlehensanträge berückſichtigt werden. Fair Wohnungsbauten, die im Jahre 1930 oder frü— her begonnen wurden, werden keine Baudarlehen bewilligt. In bringe Innen Glace! Bestellen Sie S dofort Sin Los der Dreufsisch-Sudd. Slaais-Lofferie Ziehung 1, Klasse: 20, u. 21. April bei einem Staatl. Lotterie-Ein- nehmer oder bei der Preußisch- Süddeutschen Lotteriebank, Berlin W 8, Friedrichstraße 186 ¼ Los S RM,/ 10 RM 5½ 2G RM, /½ 40 KRM“ Heſſiſche 70 Brandverſicherungsanſtalt Kaſſel, 2. April. Dem ſoeben vom Kommu⸗ nallandtag verabſchiedeten Geſchäftsbericht d Heſſiſchen Brand-Verſicherungsanſtalt vom 8 0 nehme ir folgendes: Jahre 1930 entnehmen wir ſolgendes: 0 U Die Ergebniſſe des abgelaufenen Jah ces ind durchaus befriedigend Der Verficherungs⸗ beſtand in der Gebaudeabteilung wuchs um 55 486300 Mark(Vorkriegswerte), in der aRobiliarabteilung um 49 Mill. RM.(Jetzt⸗ werte). Unter Berückſichtigung dee bei den Gebäuden infolge erhöhter Baupreiſe beſtehen⸗ Zeitung . (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes an den Ueberteuerung betragt die geſamte Ver— ſicherungsſumme(Haftſumme) der Anſtalt in beiden Abteilungen zuſammen rund vier Mil— liarden RM. Der Schadensverlauf war inſo— fern günſtig, als die Zahl der Brände abge— nommen hat(715 gegenüber 836 im Vorjahre). Die Schadenvergütungen betrugen in der Ge— bäudeabteilung 2295602 RM., in der Mobi— liarabteilung 182 599 RM., und hielten ſich da— mit unter Berückſichtigung der durch Zugänge erhöhten Haftſumme ungefähr in den Gren— zen des Vorjahres. Die Tätigkeit der Anſtalt auf dem Gebiete der Förderung des Feuerlöſchweſens und der Feuerſicherheit war im Berichtsjahr wieder eine umfaſſende. Sie erforderte eine wand von 439 360 RM. oder mehr als 10 Prozent der Beitragseinnahmen. Die veraus— gabten Gelder wurden in der Hauptſache zur Gewährung von Beihilfen an die Gemeinden zum Bau von Hochdruckwaſſerleitungen(31 Waſſerleitungsbauten und 35 Erweiterungs— bauten) und bei der Anſchaffung von Feuer— löſchgeräten verwandt. In beträchtlichem Maße wurde wiederum der Erſatz feuergefährlicher durch feuerſichere Schornſteine durch Beihilfen gefördert. Insgeſamt wurden 2520 feuer- gefährliche Schornſteine beſeitigt, in den Jah— ren 1924 bis 1930 zuſammen 9676 feuerge— fährliche Schornſteine. n Geldauf— Die am 1. Januar 1926 begründete Mobi— liarabteilung hat ſich gut entwickelt. Am Schluß des Berichtsjahres betrug die Zahl der Verſicherungen 30 254, die Verſicherungs— ſumme 329 Mill. RM., der Jahresbeitrag 398 038 Mark. Der Ermittlung der Brandurſachen. insbe— ſondere der Brandſtiftungen, wurde gon den Strafverfolgungsbehörden erhöhte Aufmerkſam— keit zugewandt. Die Zuſammenarbeit der an den Ermittlungsverfahren beteiligten Stelen mit der Heſſiſchen Brandverſicherungsanſtalt has ſich gut bewährt. Während im Geſchäftsgebiet der Anſtalt in den Jahren 1924 bis 1923 insgeſamt nur 8 Perſonen der vorſätzlichen Brandſtiftung überführt werden konnten, ſind in den letzten beiden Jahren zuſammen 23 Petſonen wegen vorſätzlicher Branbſtiftung vererceilt worden Die finanzielle Lage der Anſtalt hat ſich im Be— richtsſahre ſo günſtig entwickelt, daß der Kom— munallandtag bei ausreichender ierung Reſerven für 1932 eine Herabſetzung ſteuern in Ausſicht genommen hat, e bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme eſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden 8 8. Jahrgang r *— Techniſches EHllerlei! Deutſche Großrundfunkſender. Ueber den jetzigen Stand des Großſender— baues gibt das Reichspoſtminiſterium folgendes bekannt: Die Arbeiten zur Verſtärkung des Deutſchlandſenders auf 75 KW. und die Erpro— bung der neuen Großleiſtungsröhren, die im übrigen für alle neuen Großſender vorgeſehen ſind, ßind ſoweit fortgeſchritten, daß entſprechend herigen Veröffentlichung mit der Inbe— ebnahme des verſtärkten Senders im Lauſe Monats April zu rechnen iſt. ſtärkung es Langenberger Senders ht in der Weiſe vor ſich, daß ein neuer 75 KW— ender aufgeſtellt wird, um einen glatten bergang auf die höhere Leiſtung ſicherzuſtel— er Umbau des bisherigen Senders auf Leiſtung hätte die Erneuerung we— Teile der Anlage und ſomit eine meyr— monatige Außerbetriebſetzung der Anlage zur Vorausſetzung gehabt, ohne ſchneller zum Ziele zu kommen. Der Bau eines neuen Senderge— bäudes im Anſchluß an das vorhandene iſt im Gange. Wie bereits bekanntgegeben worden iſt, iſt mit der Fertigſtellung der neuen Anlage im Herbſt dieſes Jahres zu rechnen. Den nächſten Abſchnitt im Großſenderbau bildet die Erſtellung der Sender Breslau, Leip— zig und Frankfurt a. M. Der Breslauer Groß— ſendet, der an die Stelle des jetzigen Breslauer Senders tritt, und ſeine Welle 923 kHz(325 Me— ter) übernimmt, wird 15 Km. ſüdlich von Bres— lau bei dem Dorf Rotsürben errichtet. Die Hausbaupläne ſind im Grundſatz fertiggeſtellt, ſo daß bald mit dem Hausbau begonnen wer— den kann. Der Sender ſelbſt iſt bereits ſeit einigen Monaten in Fabrikation. Auch für die Zubehörteile zum Sender(Maſchinenanlage, Schaltanlage, Gleichrichteranlage, Rückkühlanlage) ſind alle Verhältniſſe geklärt und die nötigen Vorbereitungen getroffen. Für Leipzig werden die Meſſungen zur Auswahl des Platzes in der Nähe von Leipzig in den nächſten Tagen abge— ſchloſſen ſein. Nm übrigen iſt der Stand der Vorarbeiten für den Hausbau und die techni— ſchen Einrichtungen auf dem gleichen Stand wie bei Breslau. Der Leipziger Sender erhält die bisherige Welle des Frankfurter Senders 770 kHz(389,8 Meter). Infolgedeſſen wird die Frank furter Anlage, für die ein Sender von 25 KW. auf der bisherigen Leipziger Welle 1157 kHz (259,3 Neter) vorgeſehen iſt, im Anſchluß an dis Leipziger Meſſungen ausgekundet und gleichzei— tig in Angriff genommen. Die techniſchen Ein— richtungen ſind auch hier geklärt, Mit der Fer— tigſtellung der drei genannten Anlagen iſt iu. 10 fis 11 Monaten zu rechnen.. 5 Engliselle Einladung an Brüning, Curtius undd HBꝛiand 2225 Englands Premier Mgedonald mit ſeiner Der engliſche Premierminiſter Hat deu 1 71 deutſchen Reichskanzler Brüning und den Reichsaußenminiſter Curtius ſoſßie den franzöſſiſchen Außenminiſter Briand eingeladen, im f ee 17 75 7 2 Gun ggnt 2 glich; Rremier 11 1 31 12 Mai mit ihm einige Tage in Chequers, dem Landagut des engliſchen Premierminiſters zuzu⸗ bringen. Bei dieſer Gelegenheit ſollen die wichtigen politiſchen Fragen in freunbſchaftlicher Unterhaltung beſprochen werden. Warum haben wir die meiſten Arbeitsloſen?— Ermäßigung der Erzeugungskoſten notwend Arbeitszeitverkürzung durch Geſetz? Sinn Se! Beſtehen der gegenwärtigen Kriſe erör⸗ tert man, um trotz des Mangels an Betriebs⸗ kapital eine größere Menge von Arbeitsloſen zu beſchäftigen, vor allem zwei Wege: einmal eine Ermäßigung der Geſtehungs⸗ koſten und damit auch der Löhne, ſodann eine Verkürzung der jetzt üblichen Ar⸗ beitszeit. Der Reichsarbeitsminiſter hat in ſeiner Rede, die er bürzlich im Haushaltsaus⸗ ſchuß des Reichstags gehalten hat, ausgeführt, daß ſich die Reichsregierung für den erſten Weg im September 1930 entſchieden habe. Bei der Prüfung der Frage, ob damit die Regierung den richtigen Weg eingeſchlagen habe, wird viel zu wenig die beſondere finanzielle Lage, in der ſich Deutſchland befindet, berückſich— tigt. Es dürfte keinem Zweifel unterliegen, daß der Anteil der ſteuerlichen und ſozialen Laſten an dem Ertrag von Arbeit und Kapital wohl in keinem Lande ſo groß iſt, wie in Deutſchland. Gewiß befinden ſich auch die anderen Länder in einer ſchlimmeren Lage als noch vor zwei oder drei Jahren. Aber in Deutſchland iſt die Kriſe doppelt ſtark zum Ausdruck gekommen. In den außer— deutſchen Ländern haben die Kriſe und der da— durch bewirkte Rückgang an Produktion und Be“ ſchäftigung vielfach eine große Freiſetzung von Kapital und gleichzeitig einen erheblichen Rück⸗ gang des Zinsfußes bewirkt. Zudem befinden ſich die anderen Länder in der glücklichen Lage, Reſerven der Beſteuerung und Möglichkeiten der Kapitalaufnahme auf den in- und ausländi⸗ ſchen Märkten zu haben. Deutſchland dagegen verfügt heute nicht mehr über ſolche Reſerven, die Kapitalnenbildung hat ſich hier nur bei großen Konzernen vollzogen. während die breiteren Schichten daran nur ganz wenig beteiligt ſind. Ebenſowenig iſt bei uns eine erhebliche Minderung des Zinsfußes einge— treten. Dadurch aber wird jede Neninveſtition erſchwert. Hinzu kommen die großen Reparati— onslaſten. Deshalb geht man wohl nicht fehl in der An— nahme, daß, ſolange die geſchilderten Verhültniſſe beſte— hen, Deutſchland auch von einem Um- ſchwung der Weltkonjunktur einen entſchei⸗ denden Nutzen nicht haben kann. Vielmehr müſſen wir unſeren Gläubigern ge— genüber betonen, daß wir neben den Aufgaben zur Bekämpfung der Weltkriſe auch noch heſon— der Aufgaben zur Löſung der deutſchen Sonder— kriſe haben. Zu dieſen Sonderaufgaben gehört aber zwei— fellos der Verſuch, eine Ermäßigung der Erzeu⸗ gungskoſten aller Waren herbeizuführen, um ſo auch den für uns lebensnotwendigen Export ver— ſtärken und damit die Reparationsfeſtung berennen zu können. Um zu dieſer Senkung der Erzeugungskoſten zu kommen. war aber auch notwendig, eine Herabſetzung der Löhne zu er— reichen. Keine Regierung, mochte ſie zuſammen— geſetzt ſein, wie ſie wollte, konnte um dieſe For- derung herumkommen. Es iſt nur zu natürlich, daß die Lohnſenkung das Einkommen der noch beſchäftigten Arbeitnehmer zunächſt vermindert hat. Und im Augenblick der Lohnſenkung konnte auch nur dieſe Wirkung eintreten, da die im Zu⸗ ſammenhang mit der Lohnſenkung eingetretene Senkung der Preiſe für die Konſumgüter die Beeinträchtigung der Lebenshaltung nicht voll ausgleichen kann. Aber eine Lohnſenkung ver⸗ ſtärkt— auf eine größere Sicht geſehen— zwei⸗ ſellos die Tendenz zur Beibehaltung der vor⸗ handenen Arbeitskräfte. Es iſt weiter richtig, daß die Lohnſenkung Aunächt Unzube und Unücherbeit ſchafft die um der Lohnſenkung 4o größer ſind, je ſtärker die Lohnſenkung erfolgt. Auch werden die durch die Lohnſenkung freige⸗ wordenen Gelder nicht zunächſt zu einer weite⸗ ren Einſtellung von Arbeitskräften verwandt, ſondern zu Ausgaben, die in erſter Linie die finanzielle Lage des Betriebes erleichtern ſollen (3. B. zur Abdeckung von Waren- und Bank⸗ ſchulden). Erſt wenn die Konſolidierung des Betriebes erreicht iſt, geht man wieder an einen Ausbau des Betriebes und damit an eine Neu⸗ einſtellung von Arbeitskräften. Daraus ergibt ſich, daß es töricht iſt, von ei⸗ ner Lohnſenkung eine ſofortige Belebung des Arbeitsmarktes zu erwarten. Einer ſolchen Illu⸗ 1900 wird ſich die Regierung auch nie hingegeben haben. Durch die Lohnſenkung ſollte nur die Mög⸗ liſtleit eines ſpäteren Aufſtiegs und einer Wiederbelebung der Wirtſchaft geſchafſen werden. Dieſe Möglichkeit iſt wertvoller als ein ſtarres Feſthalten— evtl. ſogar durch ſtaatlichen Ein— griff— an der ſeitherigen Lohnhöhe und damit an der Höhe der Erzeugungskoſten. Ob heute ſchon die Ruhelage und ſomit der Anfang einer Wiederbelebung der Wirtſchafe m erreicht iſt, läßt ſich in dieſem Zeitvunkt noch nicht mit voller Sicherheit vorausſagen. Immerhin beweiſen die letzten Arbeitsloſenzifſern, daß wir den Höhe— punkt der Arbeitsloſigkeit ſchon am 15. Februar, alſo ungefähr zwei Wochen früher als im vori gen Jahre, üherſchritten haben. Wenn man aber glaubte, daß die Lohnſen— kung das Primäre ſei, ſo war es unmöglich, „Kann ſich Frankreich mit Deutſchland verſtändigen?“ a Paris, 8. April.„Volonte“ wirft heute die Frage auf, ob Frankreich ſich ſtark und mutig genug fühle, mit Deutſchland innerhalb eines neuen Europa auf dem Fuße wirklicher Gleich— heit zu leben, oder ob es ſich ſowohl in wirt— ſchaftlicher Hinſicht als vom Geſichtspunkt der nationalen Dynamik Deutſchland gegenüber unterlegen fühle und deshalb einen willkürli— chen Vorteil behalten wolle. Von dieſer Frage hänge die endgültige Orientierung der inter— nationalen Politik Frankreichs ab. Der Ver— ſailler Vertrag habe Deutſchland eine Reihe von Hemmniſſen verſchiedener Art bereitet. Bad Godesberg, 7. April. Aennchen Schumacher, die bekannte Lindenwirtin, hatte gegen den Inhaber eines Bonner Papier⸗ und Schreibwarengeſchäfts geklagt auf Unterlaſ⸗ ſung des Vertriebs von Poſtkarten mit ihrem Bild. Das Amtsgericht Bonn hat die Klage lt. „K. V.“ abgewieſen mit folgender Begründung: Im allgemeinen ſei der Vertrieb und die Schau— ſtellung von Bildniſſen nur mit Genehmigung der Abgebildeten geſtattet, dieſer Genehmigung bedürfe es jedoch nicht bei Perſönlichkeiten, die dem Bereich der Zeitgeſchichte angehören, Bild⸗ niſſe von ihnen könnten ohne ihre Einwilligung vertrieben werden. Die Perſon Aennchen Schu⸗ allgemein durch ein Geſetz eine Verkürzung der Arbeitszeit vorzuſchreiben. Denn auch dieſe be⸗ deutet einen Lohnausfall, da ſie unter den gegen⸗ wärtigen Verhältniſſen nur ohne Lohnausgleich oder doch ohne vollen Lohnausgleich möglich iſt. Der Ausfall eines ganzen Arbeitstages hätte alſo eine Lohneinbuße von 16—17 v. H. bedeu⸗ tet. Lonſenkung und Arbeitszeiwerkürzung wäre daher gleichbedeutend mit einer unerträglichen doppelten Belaſtung der Arbeitnehmerſchaft ge⸗ weſen. Infolgedeſſen konnte auch umgekehrt be⸗ obachtet werden, daß eine Arbeitszeitverkürzung eine Herabſetzung der Löhne verhindert hat. Es ſei nur auf die ſtaatlichen Betriebe Hamburgs verwieſen, in denen zuerſt die Arbeitszeit ver⸗ kürzt und dadurch eine Lohnſenkung nicht mehr möglich war. Würde die allgemeine wirtſchaft⸗ liche Lage eine nachträgliche Lohnſenkung erfor⸗ derlich machen, dann müßte auch die Verkürzung der Arbeitszeit wegfallen. Daraus ergibt ſich folgendes: Bis zum 1. April ſind, wie der Reichsarbeitsminiſter bereits betont hat, ungefähr 80 Prozent der Tarife er— neuert. Im Bergbau, in der Metallinduſtrie, in den Reichs- und Staatsbetrieben uſw. iſt die Lohnſenkung in der Hauptſache als durchgeführt anzuſehen. Es ſtehen noch aus das Holzgewerbe und das Baugewerbe. Die neuen Lohntarife ſind im allgemeinen auf 6 Monate abgeſchloſſen, ſo daß lohnpolitiſch wohl mit einer gewiſſen Be— ruhigung in der nächſten Zeit zu rechnen iſt. Wenn man den Weg der Arbeitszeitverkürzung noch beſchreiten müßte, ſo kämen dafür alſo nur die Monate nach dem 1. April 1931 in Frage. ,(Weiterer Artikel folgt). Die widerlegte Kriegsſchuldlüge Dämmerung auch in e— Eine bemerkenswerte Preſſe⸗ mme [Heute hätten die als Strafmaßnahmen gedach⸗ ten Beſtimmungen keine Berechtigung mehr, einmal weil man nicht ewig auf einem Volk eine verdiente oder unverdiente Strafe laſten laſſen dürfe, ſodann. weil das Problem der Verantwortlichkeit für den Krieg ſich angeſichts der Ver⸗ öffentlichungen der verſchiedenen diplo⸗ matiſchen Dokumente als ſehr verwickelt herausgeſtellt habe. Die einſeitige Ver⸗ antwortlichkeit für den Krieg, wie ſie in Verſailles betont worden ſei, ſei ein Dogma, dem kein vernünftiger Menſch mehr beipflichten könne. Eine NKlage der Cindenwirtin Bilder zeitgeſchichtlicher Perſönlichkeiten dürfen ohne deren Genehmigung vertrieben werden machers, die als Lindenwirtin vielen ein Sinn⸗ bild der Rheinromantik und des ſtudentiſchen Lebens am Rhein vergangener Jahre ſei, habe in weiteſten Kreiſen ganz Deutſchlands Anteil⸗ nahme gefunden. Das habe ſich ganz beſonders in der großen Beachtung gezeigt, die Preſſe und Rundfunk dem 70. Geburtstag Aennchens wid⸗ meten. Solche Perſonen, denen ſich die öffent⸗ liche Anteilnahme in hohem Maße zuwende, ge⸗ hörten dem Bereich der Zeitgeſchichte an, daher werde ihnen im Intereſſe der Allgemeinheit der Schutz an ihrem Bilde verſagt. Somit dürfe auch der Beklagte die Karten mit Aennchens Bild ohne deren Genehmigung vertreiben. * Keine Reichstags Einberufung Aelteſtenrat lehut Oppoſitionsanträge ab. Berlin, 8. April. Heute beſchäftigte ſich der Aelteſtenrat des Reichstages in mehrſtündiger Sitzung mit den Anträgen der Kommuniſten, Nationalſozialiſten und Deutſchnationalen, den Reichstag ſofort zur Beratung der Notverord⸗ nung des Reichspräſidenten einzuberufen. Da ſich nur die Vertreter der antragſtellenden Par⸗ teien, hinter denen insgeſamt nur 228 Reichs⸗ tagsmitglieder ſtehen, für Annahme der Ein⸗ berufungsanträge einſetzten, die Mehrheit von 349 Abgeordneten aber die Einberufung nicht wünſchte, wurden die Anträge auf Ein⸗ berufung des Reichstages abge⸗ lehnt. Der Hinweis der Oppoſitionsvertreter auf Art. 24 der Reichsverfaſſung, wonach auf Verlangen eines Drittels der Reichstagsmit⸗ glieder das Parlament einberufen werden muß, wurde von der Mehrheit des Aelteſtenrates dahin ausgelegt, daß dieſe Beſtimmung nur für die Zeit zwiſchen zwei Seſſionen gelte, nicht aber dann, wenn ſich der Reichstag auf eine beſtimmte Zeit vertagt habe. Hiermit iſt jedoch noch keineswegs geſagt, daß der Reichstag tatſächlich erſt am 13.Oktober zuſammentreten wird, denn im Laufe des Som— mers werden ſicherlich mit dem Erlaß neuer Notverordnungen auch neue Anträge auf Reichstagseinberufung geſtellt werden. Eine frühere Einberufung des Reichstages iſt alſo noch durchaus möglich. Fortführung der Ruſſenverhandlungen Pjatakoff in Berlin. enb. Berlin, 8. April. Das Präſidialmit⸗ glied des Oberſten Volkswirtſchaftsrats, Herr Pjatakoff, iſt in Berlin eingetroffen, um die in Moskau mit den deutſchen Induſtriellen ge⸗ führten Beſprechungen in dem von den zuſtän⸗ digen Reichsreſſorts gebilligten Rahmen zum Abſchluß zu bringen. Die übrigen Mitglieder der Sowjetdelegation werden im Laufe dieſer Woche erwartet. Vandaliſche Kirchen⸗ ſchändungen in Sachſen Auswirkungen der Gottloſen⸗Hetze. enb Berlin, 8. April. Die Gottloſen⸗Propa⸗ ganda hat verheerende Wirkungen. In der Kirche von Bienenmühle bei Freiberg haben, wie die „Deutſche Allgemeine Zeitung“ berichtet, meh⸗ rere Einbrecher während der Oſterſeiertage vandaliſch gehauſt. Alle Altargegenſtände wurden durcheinander geworfen. In der Sakri⸗ ſtei wurden die Geſang bücher zerriſſen und die Abendmahlkelche beſchädigt. Eine Flaſche mit Abendmahlswein iſt ausgetrun— ken worden; zum Trinken hatten die Einbrecher die Abendmahlskelche benutzt. Die Kirche wurde, namentlich in der Nähe des Altares, in der gemeinſten Weiſe beſudelt. Daß es den Einbrechern nur um die Schändung der Kirche zu tun war, beweiſt die Tatſache, daß W gefüllten Opferbüchſen erbrochen wor⸗ n iſt. Auch in Naſſau im Erzgebirge wurde, wie das Blatt weiter meldet, die Kirche am zweiten Oſterfeiertag von Einbrechern heimgeſucht. Dieſe erbrachen dort ſieben Opferſtöcke und raubten den Inhalt. In beiden Fällen konnten die Tä⸗ ter noch nicht ermittelt werden. Markus Robſon Roman von Max von Weißenthurn. Urheberrecht durch Herold-Verl. Homburg-Saar. Neubearbeitet von E. Geyer. 9. Fortſetzung. „Ob ich mich nicht wohl fühle?“ wiederholte das Mädchen auf des jungen Grafen beſorgte Frage.„Nein, ich bin nur müde und— iſt das nicht der Wagen? Ach, wie froh bin ich, daß er endlich gekommen iſt!“ Graf Elsdales Diener erklärte, daß während der Fahrt vom Schloſſe her an einem der Räder ein kleiner Unfall ſich ereignet und die Her— ſtellung desſelben die Verzögerung verurſacht habe. Barbara ſeufzte tief auf, als ſie ſich in die Wagenkiſſen zurücklehnte und Graf Keith blickte ſie beſorgt an. „Darf ich morgen nach dem Schloſſe kommen um mich zu überzeugen, ob Sie ſich von Ihrer Ermüdung erholt haben?“ fragte er, als Bar⸗ bara ihm die Rechte hinreichte. „Wenn es ſich Ihnen der Mühe lohnt“, ent— gegnete ſie mit mattem Lächeln,„ſo mögen Sie immerhin kommen.“ „Barbara“, rief der alte Graf lebhaft, ge— rade als ſie im Begriff waren, wegzufahren. „Du haſt Deine Blumen verloren.“ „Es iſt kein Verluſt, ſie waren ohnehin ſchon welk“, entgegnete das junge Mädchen.. „Ich möchte darauf ſchwören, daß ich ſie ſchon irgendwo im Leben geſehen“, ſprach in einem Kupee zweiter Klaſſe des Zuges, welcher Stur⸗ ton ſoeben verließ, ein Herr.„Sie hat ein Ge⸗ ſicht, daß man ſich ihrer entſinnen muß. Ich möchte nur wiſſen, wo ich ſie bereits geſehen habe.“ „Vielleicht in der Auslage irgend eines eleganten Gewölbes“, lachte die blonde Schau⸗ ſpielerin, welche neben ihm ſaß.„Sie iſt ja eine der tonangebenden Damen in der vor— nehmen Welt. Jedenfalls iſt es wenig wahr— ſcheinlich, Herr Bryant, daß ſie mit der Nichte des Grafen von Elsdale irgendwie zuſammen— gekommen ſein können.“ „Und mag ſie zehnmal die Nichte des Gra— fen von Elsdale ſein, ich weiß beſtimmt, daß ich ſie ſchon irgend wo im Leben geſehen, ja, mich ſogar im gleichen Zimmer mit ihr aufgehalten habe“, entgegnete der Schauſpieler mit großer Entſchiedenheit.„Und ich werde mich auch noch entſinnen, wo es geweſen iſt.“— Nur eine Viertelſtunde mochte der Wagen des Grafen von Elsdale ſich verſpätet haben, nur eine Viertelſtunde war Barbara Hatton auf dem Bahnhof von Sturton aufgehalten worden und doch ſollte dieſer kleine Zwiſchen⸗ fall in der Zukunft ihr ganzes Leben umge⸗ ſtalten. Alles, was Reiſen, Unterricht und gewiſſen⸗ hafte Anleitung tun konnten, das geſchah für Barbara; ſie war ſchon wohlerzogen, anmutig und vornehm, ſo bedurfte es denn nur mehr einer letzten feilenden Hand, um ſie zu einer vollendeten Weltdame zu machen. Wenige Monate genügten, um den Grafen von Elsdale zu überzeugen, ſo kritiſch er auch ſein mochte, daß es an dem Benehmen ſeiner Nichte Bar⸗ bara Hatton nichts auszuſetzen gab. Das Geheimnis, welches Barbaras Kindheit umgab, erhöhte vielleicht nur den Erfolg, wel⸗ cher ihrer in der Geſellſchaft harrte. Das vor⸗ anlaßt, daß man ſeinen tollen Lebenslauf un⸗ gemein milde beurteilte und in einem großen Kreiſe noch immer mit Anerkennung von dem ſchönen Manne ſprach. Man empfing das Mädchen mit offenen Armen und infolge dieſer Triumphe vergaß Barbara, daß nicht immer alles ſo geweſen ſei. Daß ſie, die Nichte des Grafen von Els⸗ dale, welche jetzt in Samt und Seide einher⸗ ging, einſt ihr Brot der Mildtätigkeit anderer zum danken gehabt hatte, war eine Erinnerung, welche ihr nicht in den Sinn kam oder die ihr, geſchah dies zuweilen doch, die Schamröte in die Wangen trieb. Während Barbara Hatton am Fuße der prächtigen Treppe ſtand, welche von Bibliothek und Vorhalle hinaus nach dem eren Stockwerk führte, ſie ſah noch ſtolzer aus denn ſonſt, wäh⸗ rend ſie ihre Blicke durch den weiten Raum ſchweifen ließ. Sie hatte ſchon viel von der Pracht des Schloſſes Elsdale reden hören. Als ſie noch da⸗ ſtand, trat der Sekretär ihres Oheims auf ſie zu. „Der Graf wird bis Mittag beſchäftigt ſein“, ſprach er mit jener Verlegenheit, welche an ihm der ſchönen Nichte ſeines Dienſtgebers gegen⸗ über ſtets zutage trat,„er hat mich jedoch be⸗ auftragt, Ihnen mitzuteilen, gnädiges Fräu⸗ lein, daß Ihnen Frau Fairfax zu Dienſten ſteht im Falle Sie das Schloß in Augenſchein zu nehmen wünſchen.“ „Ich werde Frau Farfax' Güte mit Ver⸗ gnügen in Anſpruch nehmen“, verſetzte Bar⸗ bara.„Ich hoffe, der Graf befindet ſich wohl?“ „Ganz wohl, nur etwas ermüdet“, entgegne⸗ te der junge Mann, indem er auf den elektri⸗ nehme, elegante Weſen ihres Vaters hatte ner⸗ ſchen Klingelknopf deückte, deſſen Leitung nach dem Zimmer der Heushälterin führte. Fran Fairfax war entzückt, de⸗ ſchönen Mädchens Führerin ſein zu dürfen; ſie gelei⸗ tete Barbaro überall umher und trat endlich mit ihr auch in die Birergalerie. „Wie ſchön!“ rief Barbacq unwillkürlich, vor dem Porträt eines grauäugigen, blondhaa⸗ rigen Mädchens ſtehen bleibend, welches in vollem Hochzeitsſchmuck von der Wand herab⸗ blickte. Frau Fairfax erklärte, daß dies das Bild der erſten Gemahlin des gegenwärtigen Grafen ſei, die bei der Geburt ihres Sohne geſtorben wäre. „Es muß ein fürchterlicher Schlag geweſen ſein für Onkel Raimund“, bemerkte Barbara. „Der Herr Graf hat ſich von dieſem Schlag eigentlich nie ſo ganz erholt, lange Jahre hin⸗ durch war der Anblick ſeines Sohnes und Er⸗ ben ihm unerträglich, bis zu dem Augenblick, in welchem ſie den jungen Herrn tot nach Hauſe brachten. Er wurde bei einem Eiſen⸗ bahnunfall getötet. „Wollen Sie mir nicht mehr davon erzäh⸗ len, Frau Fairfax?“ bat ſie.„Ich weiß ſo we⸗ nig von der Familiengeſchichte. Iſt es wahr, daß er und mein Onkel damals gerade auf ge⸗ ſpanntem Fuß miteinander lebten?“ „Es iſt leider wahr.“ „Und die Urſache dieſer Streitigkeiten war wirklich ein Mädchen aus dem Dorfe?“ „Man will es behaupten.“ „Wer war ſie?“ „Die Tochter des Ortsſchullehrers.“ „War ſie wunderbar ſchön?“ : Fottſetzung folat.— ig— Der inſterniſſe Natürlich gibt es eine Menge unterſchiedlich⸗ lter Finſterniſſe. Einmal ſolche, bei denen alles finſter und dunkel iſt, z. B. wenn plötzlich und uUnvermutet Kurzſchluß in der elektriſchen Lei⸗ tung entſteht, oder wenn der Mond die Sonne für einen Teil der Erdkugel völlig verdeckt. Es gibt partielle Finſterniſſe, wenn eben der Mond nur einen Teil der Sonne oder aber die Sonne nur einen Teil des Mondes an der Erfüllung des Daſeinszweckes— nämlich die Erde zu er⸗ leuchten— hindert, wenn im Kino die Lampen ſich zur Vorführung verdunkeln oder der Prüſ⸗ ling im Examen veinlichſt befragt wird, wobei betont werden muß, daß ſehr häufig auch im letzteren Fall totale Finſternis eintreten kann. Wie Sonnen- und Mondfinſterniſſe entſtehen, iſt bekannt. Weſentlich bei beiden iſt, daß ein Fremdes, der Mond bezw. die Sonne, Schuld an dem Vorfall tragen. Bei anderen, erdgebun— denen Finſterniſſen, trägt in der übergroßen Mehrzahl der Fälle die Leuchtquelle ſelbſt die Schuld am Finſterwerden, wenn auch zuweilen Einwirkungen von außen eine entſcheidende Rolle ſpielen können. Die Zahl der Möglich⸗ keiten einer Finſternis wächſt ins Ungeheure, wenn wir uns von der reinen Naturwiſſen— ſchaft entfernen. Das Beiſpiel des Examens iſt bereits erwähnt, beſchränkt ſich jedoch, wie man weiß, nicht immer ausſchließlich auf den Exami— nanten. Finſterniſſe von unglaublicher Totali— tät verwirren zuweilen das politiſche Leben, ganz zu ſchweigen von den perſönlichen Be— ziehungen der Menſchen, und da insbeſondere junger Menſchen, zu einander. Man ſollte zwar glauben, daß ſich all dieſe Verdunkelungen, ausgenommen natürlich die aſtronomiſchen, durch menſchliche Einwirkungen beſeitigen oder mildern laſſen könnten, aber die zahlreichen Verſuche dieſer Art, die ſo alt ſind wie die Menſchheit ſelbſt, konnten bisher beſten— falls nur eine teilweiſe„Erleuchtung“ bringen. Aber auch dieſe partieelle Milderung hat ſich dann ſehr häuſig wieder in eine noch ſchwärzere Finſternis umgebildet, ſodaß alle Bemühungen dieſer Art mehr oder weniger Fehlſchläge wa— ren. Und da der Menſch nicht vollkommen iſt, wird ſich dieſer Zuſtand wohl auch kaum ändern. Theo. Iſt die Tätigkeit des Arztes produktiv? Eine Plauderei von Regierungsrat Dr. Wagner, Berlin. Herrn Dr. Medicus. hier. Sehr geehrter Herr Doktor! Sie beklagen ſich bei mir, daß boshafte Men⸗ ſchen Sie hin und wieder immer noch mit der Behauptung ärgern, Ihre Tätigkeit ſei unpro— duktiv, es würden dadurch keine neuen Werte geſchaſſen und was dergleichen Unſinn mehr iſt. Wenn Sie dieſe Leute wieder ärgern wollen, dann halten⸗Sie ihnen doch einmal die neue Sterbetafel vor Augen. Nicht etwa deshalb weil ſolch ein angeblich trockenes Zahlenmate— rial von vornherein, ähnlich wie eine Logarith— mentafel, etwas Abſchreckendes an ſich hat, ſon— dern weil Sie damit wirklich beweiſen können, was Sie und Ihre Kollegen leiſten. Im Ver— ein mit den Aerzten ſind natürlich auch die tech— niſchen und organiſatoriſchen Einrichtungen, die den Aerzten ihre Tätigkeit erleichtern, die Kran— kenhäuſer und die Sozialverſicherung an den Erfolgen der mediziniſchen Kunſt beteiligt. Aber man kann wohl ſagen. daß die Sterbetafel zu— gleich eine Rühmestafel unſexrer Aerzteſchaft darſtellt. Da ich nicht weiß, ob Sie ſchon einmal einen Blick hineingeworſen haben, darf ich Sie mit einigen beſonders intereſſanten Daten be— kannt machen. Iſt es z. B. nicht ein glänzendes Ergebnis, daß der neugeborene Deutſche heute die Aus— ſicht hat, im Durchſchnitt um volle 20 Jahre länger zu leben als 1870? Oder, wenn Sie nicht ſo weit zurückgreifen wollen, daß die durch— ſchnittliche Lebensverlängerung der Neugebore— nen ſeit der Vorkriegszeit über 8/½ Jahre be— trägt? Nach den jeweiligen Sterbetafeln für das Deutſche Reich hatten nämlich die im Zeit⸗ raum von 1871 bis 1880 zur Welt gekommenen männlichen Säuglinge im Durchſchnitt die Aus— ſicht nur etwa 35½ Jahre alt zu werden, 19101 ergaben ſich bereits 47½ Jahre, während ihnen nach der Sterbetafel von 1924⸗26 rund 56 Jahre, Jahre zugebilligt werden. WN N alſo volle 20 Jahre mehr als in den ſiebziger Aehnlich liegen die Dinge beim weiblichen Geſchlecht, das überdies etwa 3 Jahre länger lebt, als das ſogenannte ſtarke Geſchlecht(die Männer ſind— im ganzen betrͤchtet— größeren Berufsgefahren ausge⸗ ſetzt als die Frauen, die im übrigen auch le⸗ benszäher ſind). Dieſe günſtige Entwicklung der Lebensausſichten der Neugeborenen iſt be— kanntlich in erſter Linie auf den Rückgang der Säuglingsſterblichteit zurückzuführen. Während zu Beginn dieſes Jahrhunderts(für frühece Jahre liegen keine Angaben vor) von 1000 Neu⸗ geborenen bereits wieder der fünfte Teil im zar— teſten Kindesalter bis zu einem Jahr vom Tode hinweggerafft wurde, ſtarb im Jahre 1925 nur noch ein Zehntel. Aber auch in der Schicht der Erwachſenen hat die erfolgreiche Bekämpfung der Volks— krankheiten, insbeſondere der Lungentuberkuloſe, die Lebensausſichten ſtändig verbeſſert. Einige wenige Beiſpiele mögen genügen, um Ihnen das Ausmaß dieſer Erfolge zu veranſchaulichen. Ein zwanzigjähriger Mann z. B. hatte nach der Sterbetafel von 187180 die Ausſicht, durchſchnitt— lich 58½ Jahre alt zu werden, nach der von 191011 dagegen bereits 63½. Heute werden ihm über 66½½ Jahre zugeſprochen; volle acht Jahre mehr als in den ſiebziger Jahren. Im beſten Mannesalter haben wir heute wiederum mehr zu erhoffen als die vorbergehende Gene— ration. Einem 40jährigen z. B. verſprach die Sterbetafel von 1871-80 im Durchſchnitt noch weitere 24½ Jahre, die von 1910-11 ſchon 27, während ihm die neue Sterbetafel ſogar 30 Jahre zubilligt. Selbſt beim Ueberſchreiten der Schwelle des Greiſenalters iſt gegenüber der Vorkriegszeit noch eine Zulage um ein volles Jahr zu erwarten. Die 65jährigen erreichen heute im Durchſchnitt ein Alter von insgeſamt 76 Jahren, gegen 75½ vor dem Krieg und 74½ in den ſiebziger Jahren. An Hand ſolcher Tat— ſachen wird Ihnen, ſehr verehrter Herr Doktor, auch der ſtörriſchſte Nörgler nicht mehr abſtrei— ten können, welch gewaltige Verſchwendung an Menſchenkapital früher herrſchte und welch gro— ßer Fortſchritt in der pfleglichen Behandlung dieſes wichtigen Kapitalpoſtens unſerer Volks— wirtſchaft erzielt worden iſt. Jedenfalls würde ich mich freuen, wenn ſie ſich einige der vorge— nannten Beiſpiele ſozuſagen zum Hausgebrauch merken würden. Mit größter Hochachtung Ihr ſehr ergebener Dr. Statiſtikus. Chronik der Unfälle Gießen, 8. April.(Zwei Tote bei einem Zu— ſammenſtoß zwiſchen Motorrad und Auto.) Auf der Landſtraße Lich Laubach, kurz vor dem Dorfe Niedet-Beſſingen, ereignete ſich am Mon- tag abend ein Zuſammenſtoß zwiſchen einem WViehtransportauto aus Ober-Hörgern, das von dem Händler und Kraftwagenbeſitzer W. Horn aus Ober-Hörgern geſteuert wurde, und einem Motorrad aus Lich, auf dem der 22 Jah- re alte Maurer Karl Stengler und der 25 Jahre alte Arbeiter Heinrich Ludwig aus Lich VVVVVVCCTſéff77—777777—777—.ꝙ54th06ũbd..ñ ñ̃ñ ñ ̃ ꝗ pp B r ̃ ˙⏑ r Kg ůͥàm j; 21 N ſeinem beſchädigten Kraftwagen in Holzheim ermittelt, verhaftet und nach Lich gebracht. % Darmſtadt, 8. April. Tödlich verun⸗ glückt. Mehrere junge Darmſtädter unternah⸗ men am Oſterſonntag eine Motorradtour nach Stuttgart. Unter ihnen befand ſich auch der 23⸗ jährige Hans Bertel, der Sohn eines Werkmei⸗ ſters, als Soziusfahrer. Als der Führer des Ra⸗ des in der Nähe von Bretten in Baden die Kurve mehmen wollte, kam die Maſchine durch ein Schlagloch ins Schleudern. In dieſe geſährliche Situation kam auch noch ein Auto hinein. Der Motorradfahrer rettete ſich durch Abſprung, während Bertel vom Sozius in großem Bogen auf das Auto geſchleudert wurde. Er erlitt einen ſchweren Schädelbruch. der den ſofortigen Tod herbeiführte. NE W Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit- glieder⸗ u. Generalverſammlungen u.Singſtunden G.⸗V.„Säugertreue“. Donnerstag abend um 8 Uhr Singſtunde. Kein Sänger fehle! Mäunergeſaug⸗Verein. Donnerstag Abend 1/9 Uhr Singſtunde. Erſcheinen. Der Dirigent erwartet pünktliches Der Präſident. G.⸗V.„Säugerbund“. Freitag Abend 59 Uhr Singſtunde. Der Vorſtand. Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold. Samstag abend halb 9 Uhr bei Kam. Brechtel(Anker Mitgliederverſammlung. Anſchließend Unterhal— tungsſchießen und Abſchluß von Kameradſchafts— ſchießen. Dieſe M.-Verſammluug iſt wichtig und werden alle aktiven Mitglieder eingeladen. Es Erſcheinen und paſſiven Der Vorſtand. Säuger⸗Einheit. Samstag abend 8 ¼ Uhr Sing— ſtunde. Um vollzähliges Erſcheinen bittet D. V. NB. Heute abend 8 ½ Uhr Vorſtandsfitzung im Lokal. Lokale Nachrichten * K. K. B. Zum heutigen Kegelabend im „Freiſchütz“, mit außergewöhnkichen Aufwartungen, wird nochmals eingeladen. „ Mlaunheimer Maimarkt 1931. Der weithin bekannte Maimarkt im ſtädtiſchen Vieh- hof in Mannheim findet in dieſem Jahre am 3., 4. und 5. Mai 1931 in Anlehnung an die Mann⸗ heimer Mai⸗Pferderennen und die Mai-Veranſtal- tungen der Stadt Mannheim ſtatt. Der Markt iſt in erſter Linie ein Frühjahrs⸗Hauptmarkt für Pferde und genießt in dieſer Hinſicht einen ſehr guten Ruf. » Die Einnahmen der Manunhei⸗ mer Verkehrsbetriebe ſind an den beiden Oſterfeiertagen infolge des ſchlechten Wetters er⸗ heblich hinter den Einnahmen des Vorjahres zu— rückgeblieben. Die Einnahmen der Straßenbahn Mannheim⸗Lugwigshafen betrugen 93403 RM. ſaſſen, die beide nach Nieder-Beſſingen fahren wollten. Dabei war Stengler auf der Stelle tot, während Ludwig nach ungefähr einer Stunde an ſeinen Verletzungen ſtarb. Der Lenker des Autos, Horn, fuhr ruhig ſeines Weges weiter, wurde aber in der Nacht mit gegenüber 101 306.— im Vorjahre, die OEsh. rund 26000 RM. gegenüber 32000.— im Vor- jahre und die der Rhein⸗Haardtbahn 8841 RM. gegenüber 9079 RM. im Vorjahre. Die 3 Ver⸗ kehrsbetriebe verzeichnen alſo eine Mindereinahme von rund 15000 RM. gegenüber dem Vorjahre. Amerikas Tribut an die Verbrecher 12—18 millionen Dollar jährlich.— Ein Schlachtplan, um die unverſteuerten Einkommen zu erfaſſen Newyork, 7. April. Nach dem Verfahren gegen Al Capone und ſeine„Gangſters“ wegen ſchwe— rer Steuerhinterziehung haben die Bundesbe— hörden einen genauen Schlachtplan für Newyork ausgearbeitet, um die enormen unverſteuerten Einkommen der verbrecheriſchen Elemente zu er— ſaſſen. Die hinterzogenen Steuern betragen al— lein in Newyork nach der beſcheidenſten Schät— zung der Behörden 3 Millionen Dollar. Die ſtaatliche Kriminalkommiſſion behauptet in ih— rem Bericht, daß die Newyorker City in allen möglichen Geſchäftszweigen an geduldete Ver— brecher, die legitime Geſchäfte, wie Wäſchereien, Zwiſchenhandel mit Früchten, Lebensmitteln, Milchhandel, Garagen, Leihhäuſer, ferner ver— botene Alkoholkneipen und den Opiumhandel be— drohend kontrollieren und brandſchatzen, erzwun— gene Abgaben in Höhe von 300 Millionen Dol— lar jährlich zahlen muß. Das amerikaniſche Volk zahlt jährlich nach amtlicher Schätzung einen Tribut von 12—18 Milliarden Dollar an die Verbrecher. Der Bundesſtaatsanwalt von Brooklyn forderte die Bevölkerung auf, mitzuhelfen, das unver— ſteuerte Verbrechervermögen zu erfaſſen. Im übrigen ſoll auch die in Chicago angewandte Methode, das Einkommen der Verbrecherführer durch die von ihnen ſelbſt verlangte genaue Buchführung ihrer Agenten zu ermitteln auch in Newyork zum Ziele führen. Nach allgemeinem Urteil erwartet man aber von allen dieſen Maß— nahmen keinen großen Erfolg. Reichspräſidenten zur Bekämpfung Ausſchreitungen und äußerſt N K waren auch die Polizeidirektoren bittet um zahlreiches Die Gég.⸗Großmühle in getrieb Im Induſtriehafen hat die Großeinkaufsgeſellſchaft der Deutſchen Konſumvereine eine Großmühle er⸗ richtet, die in dieſen Tagen in Betrieb genommen wurde. Zunächſt arbeitet nur 1 Schicht, der volle Vetrieb dürfte in einigen Wochen aufgenommen werden. Streiks im Kaugewerbe. Im Zu⸗ ſammenhang mit dem tarifloſen Zuſtand im Bau- gewerbe ſind in verſchiedenen Orten Badens wie auch im übrigen Reich Streiks ausgebrochen, die unter Führung der kommuniſtiſchen Gewerkſchafts⸗ oppoſition ſtehen. So ſind in Mannheim ein Teil der Notſtandsarbeiter bei der Bauſtelle der Beton- und Monierbau A.⸗G. und bei der Firma Vatter, in Offenburg die Tiefbauarbeiter bei den Firmen Bährle und Riſt und an der Bauſtelle Schweizer und Bayer in Streik getreten. Gemeinden vor dem Zuſammenbruch Heſſiſche Gemeinden müſſen pro 1931 zwanzig Millionen für Wohlfahrtserwerbsloſe auf⸗ bringen, d. i. weit mehr als der Geſamtbe⸗ trag der Ueberweiſungsſteuern. Darmſtadt, 8. April. Im heſſiſchen Innen- miniſterium fand am Mittwoch mit den Pro— vinzial- und Kreisdirektoren eine Beſprechung über die Handhabung der Notverordnung des politiſcher über die Lage der Ge— meindefinanzen ſtatt. Um angeſichts der in das öffentliche Leben tief einſchneidenden Beſtim— mungen der Notverordnung ein möglichſt ein— heitliches Vorgehen in Heſſen herbeizuführen, und Polizei- amtsvorſtände ſowie Polizeireſerenten der Kreis— ämter hinzugezogen. Miniſter Leuſchner wie. darauf hin, daß die Notverordnung die Folge des Verhaltens der ſtaatfeindlichen Organiſatio— nen ſei. Aufgabe der ausführenden Behörden werde es ſein, bei aller Strenge und Entſchieden— heit in der Anwendung mit größter Gerechtia— keit vorzugehen. Der Sinn der Notverordnung ſei nicht, das politiſche Leben, ſoſern es ſich in anſtändigen Formen abſpiele, zu beſchränken, ſondern der Polizei alle erforderlichen Maß— nahmen zur Aufrechterhaltung der Ruhe und Sicherheit zu geben, die im Intereſſe einer Beſ— ſerung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe dringend erforderlich ſei. Der Miniſter unterſtrich dabei nochmals den in der Preſſe bereits mitgeteilten Standpunkt, daß die außerordentliche Machtvoll— kommenheit, die die Behörden bekommen haben, großzügige Anwendung und Vermeidung von Schikanen verlange. D Die Belaſtung mit Wohlſfahrtsausgaben hat die Lage der Gemeindefinanzen auch in Heſſen weiterhin verſchärft. Nach dem Stande von Anfang des Jahres iſt in Heſ⸗ ſen ſchätzungsweiſe mit 24000 Wohlfahrts⸗ erwerbsloſen im Durchſchnitt für das lau⸗ fende Jahr zu rechnen. Zuſammen mit den Ausgaben für die Kriſen— fürſorge bedeutet das eine Belaſtung der heſſiſchen Gemeinden mit einem Betrage von mehr als 20 Millionen für 1931, eine Summe, die den Geſamtbe⸗ trag der Ueberweiſungsſteuern an die Ge⸗ meinden noch um mehrere Millionen über⸗ ſteigt. Angeſichts dieſer Notlage iſt dringend ein Aus— gleich erforderlich, um den am ſchwerſten belaſte— ten Gemeinden zu helfen. Der Plan geht da— hin, nicht nur einen Ausgleich im Bereich des Landes herbeizuführen, ſondern ihn auch ſchon von unten herauf in den Kreiſen ſelbſt einzulei— ten. Auf dieſe Weiſe ſollen die günſtiger geſtell— ten Gemeinden zur teilweiſen Entlaſtung der durch die Arbeitsloſigkeit beſonders bedrängten Gemeinden herangezogen werden. Es ſteht aber außer allem Zweifel, daß auch bei größter An— ſtrengung der Finanzen die notleidenden Ge— meinden aus eigener Kraft nicht ſaniert werden können, ſondern in jedem Falle die Hilfe des Reiches nach wie vor dringend geboten bleibt.— (Weitere Punkte der Beſprechung betraſen die Notwendigkeit einer vermehrten Uebernahme von Verſorgungsanwärtern durch die Gemein— den(die Ausgaben des Staates für Verſor— gungsanwärter betragen gegenwärtig 750000 Mark) und Maßnahmen gegen die Nebenbeſchäf— tigung der Beamten im Sinne der im Landtag von allen Parteien mit Nachdruck wiederholt ge— forderten Einſchränkung. 11 . 1 ——ͤ„„“ — 2 8 4 5 1 J 15 f 11 * 0 A N50 1 * 1 „ 4444 ö N Daher der Sal EM Marken 0 D. SarlEM zigaretten Qualität zeigt ihre einwandfreie Güte, die immer unveränderlich gerät! Blüte. ALEM egen Ad Quallen