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In der Familie wurde der Ehrentag des Kindes feſt⸗ lich begangen. Noch lange werden die Kleinen an den ſchönen Erinnerungen dieſes Tages zehren und ihn nie vergeſſen.— Nun iſt es wieder Frühling geworden. Die Bäume knoſpen und blühen zum Teil ſchon. Die Natur iſt erwacht und mit ihr tin neues Sehnen im Menſchen. Der prächtige Sonnentag wurde geſtern rege zum Spazierengehen benntzt. Feld und Wald waren belebt von ob des wärmenden Sonnenſcheins erfreuten Menſchen.— In den Tanzlokalen ſchwang die Jugend das Tanz- bein. In den Gafiſtätten hingegen war es ſehr ruhig, da ſehr viele bei der Schmauſerei waren. — Die Kinos hatten guten Beſuch. Der Poltzeibericht der letzten Woche meldet folgende Anzeigen: 1 wegen Betteln, 1 wegen Verſtoß gegen die Straßenverkehrsordnung, 1 wegen Ruheſtörung, 1 wegen groben Unfug, 1 wegen Beſchäftigung einer minderjährigen weibl. Angeſtellten im Wirtſchaftsbetrieb und 1 wegen Uebertretung der Feierabendſtunde. * Perbandstag der ehem. 118er und deren Formation, am 3. Mai ds. Is. in Worms. In den Städten Worms, Mainz, Darmſtadt, Frank— furt a. M., Offenbach, Gieſen und Bensheim haben ſich Vereine ehm. 118er gegründet, mit dem Zweck, ihre gefallenen Kameraden mit einem Denkmal in Worms zu ehren. Am kommenden Vebandstag in Worms werden die diesbezüglichen grundlegenden Fragen beſprochen. Alle ehem. 118er Kameraden ſind gebeten, an der Tagung teilzunehmen und mit beraten und arbeiten zuhelfen. Zur Tagung ſpielt die Reichswehrkapelle J. R. 15 Gießen, die Tradi⸗ tionsformation der ehem. 118er. Auch ein Blumen- tag iſt vorgeſehen. Näheres wird noch bekannt gegeben. Filmſchau Der gewaltige Tonfilm„Ein Mädel von der Reeperbahn“ heute letztmals im Cefi pa. Ein 100% Ton- Sprech und Geſangsfilm mit der beſtbekannten Trude Berliner. Alſo ein- fach fabelhaft, das muß man geſehen und gehört haben. Außerdem der hervorragende Senſations-⸗ Abenteuer⸗Großfilm„Die Frau ohne Rerven“ mit Ellen Richter. Zuletzt der Luſtſpiel⸗Schlager„Haltet ihn“ mit ſeinen großen Lacherfolgen. Ein Beſuch iſt ſtets das ſchönſte und billigſte Vergnügen. Ueberall war dieſes Programm ein ganz großer Er- folg. Erwerbsloſe zahlen Werktags 50 Pfg. Vereins ⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit⸗ glieder u. Generalverſammlungen u.Singſtunden G.-V.„Flora“. Heute Montag Abend 7½ Uhr Singſtunde für die Bäſſe, 8 ¼ Uhr für Tenöre. Kein Sänger fehle. Der Präſident. Reichsbund der Kriegsbeſchädigten, Kriegsteilnehmer und Kriegerhinterbliebenen, Ortsgruppe Viern⸗ heim. Mittwoch, den 15. April l. Is., abends halb 9 Uhr im Gaſthaus zum Eichbaum Mit- gliederverſammlung. Da durch die Notverord— nung weſentliche Veränderungen in der Renten— verſorgung eintreten, ſo erwarten wir mit Rück⸗ ſicht auf die Bekanntgabe wichtiger Mitteilungen vollzähliges Erſcheinen aller Mitglieder. Der Vorſtand. lch bringe Innen Gludt! Bestellen Sie W dofort ein Los der Dreuſsisdi-Südd. Slaals-Lolterie Ziehung 1. Klasse: 20. u. 21. April bei einem Staatl. Lotterie-Ein- nehmer oder bei der Preuſiisch- Süddeutschen Lotteriebank, Berlin W 8, Friedrichstraſe 186 ½ Los S RM,/ 10 RM 5½ 20 RM.,/ AO RM Tagesnachrichten Die heſſiſche Gemeindeordnung. Darmſtadt, 11. April. Nach zweitägiger Ver— handlung hat der Geſetzgebungsausſchuß des Heſſiſchen Landtages geſtern die erſte Leſung der neuen Gemeindeordnung beendet. Die von der Regierung jetzt vorgelegten reſtlichen Ka⸗ pitel 72—104 betreffend die Verhältniſſe der „Gemeindebedienſteten, das Stiftungsvermögen, den Gemeindevoranſchlag und ſeine Ausfüh⸗ rung ſowie das Kaſſen- und Rechnungsweſen. Mit nur ganz geringen Aenderungen wurde der Entwurf, der die Inkraftſetzung der neuen Gemeindeordnung bereits zum 1. Juli ds. Is. vorſieht, verabſchiedet. Deutſche Denkmäler in Frankreich. Frankſurt, 11. April. Es iſt beabſichtigt, alle deutſchen Ehrenmale, die ehemals von unſeren Truppen in Frankreich errichtet wurden und bei den großen Umbettungsarbeiten in Frank— reich nicht beachtet wurden, nach Möglichkeit ihrer früheren Beſtimmung wieder zuzuführen. Der Volksbund Deutſcher Kriegsgräberfürſor⸗ ge(Bezirksverband Naſſau, Frankfurt a. M., Münzgaſſe 3) bittet daher alle Leſer dieſer Notiz, ihm von jedem ihnen vom Kriege her oder aus ſpäterer Zeit bekannt gewordenen deutſchen Denkmal in Frankreich unter mög— lichſt genauer Bezeichnung des Standplatzes und des Ausſehens(Lageſkizze und Lichtbild) Kenntnis zu geben. Jugendtag— eine Notwendigkeit! Eine Vorbetrachtung zum Jugendtag des Sübd. Fußball- u. Leichtathletikverbandes am 3. Mai. „Wir ſind das neue Volk im Schritt, Das ſingend ſeine Straße zieht Wir tragen tief im Herzen mit Von neuer Zeit ein helles Lied.“ Mit dem rätſelhaften ungeheuren Anwachſen der Sportbewegung der Nachkriegszeit ging parallel das Entſtehen einer ſportlichen Jugend⸗ bewegung. Wo deutſche Jugend ſich in Verbän⸗ den oder Vereinen politiſcher, religiöſer oder freier Art zuſammenfand, wurde auf irgend eine Art der Sport in das Erziehungsprogramm aufgenommen. Und ſo wurde er mit der Zeit zu dem Mittel unſerer gegenwärtigen Jugend⸗ flege. 5 Mit dieſem Augenblick übernahmen die Sport⸗ jugend und ihre Führer eine große und verant⸗ wortungsvolle Aufgabe; denn ſie iſt als die Hauptträgerin des ſportlichen Gedankens anzu⸗ ſehen. Sie ſoll ihn am reinſten erhalten; ſie ſoll Vorbild ſein für all die anderen. Und ſo erlebten wir in den letzten Jahren, daß der Sport, ſeine Führer und ſeine jugend⸗ lichen Anhänger Bahnen einſchlugen, die nicht mehr„nur ſportlich“ verliefen, ſondern Formen annahmen, die wir von der Jugendbewegung früherer Zeiten her kennen. Und dieſe„neuen Wege“ dieſer„neuen Zeit“ will die Sportjugend, beſeelt von dem propa⸗ gandiſtiſchen Geiſt, der jeder guten Idee inne⸗ wohnt, der ihren Gedanken noch fernſtehenden Umwelt an ihrem Tage, dem„Jugendtag“, zei⸗ gen. Für ihre Führer aber geht es noch um mehr! Die ungeheueren dem Sport anhängen⸗ den Maſſen ſollen hier einen Einblick in das wahre Geſicht des Sportes erhalten, der ver⸗ ſucht, durch Vertiefung und Durchgeiſtigung ſei⸗ ner Wege und Ziele der allgemeinen Verflachung unſerer Zeit eutgegenzuarbeiten. Und wer iſt als Träger dieſer Ideen geeigneter als unſere Ju⸗ gend, dieſe Jugend, die mit rieſiger Begeiſte⸗ rung, ja mit Leibenſchaft an ihrem Sporte hängt? Und dies will ſie an ihrem Tage, dem „Jugendtage“ tun. So ſieht deſſen tieferer Sinn aus! Die Jugend im Kampf um eine Veredelung unſeres Sportes vor⸗ an! Beute Montag nochmals das prächtige Tonfilmprogramm im l. Ein Mädel von der Reeperbahn. CGefipa. Das muß man gehört und geſehen haben. Erwerbsloſe zahlen Werktags 50 Pfennig. 2. Die Frau ohne Nerven. eee 3. Haltet ihn. Samenfachgeschäft Erstes und ältestes am Platze. Alle lhre Sämereien kaufen Sie streng reell nur im Samenfachgeschäft Em pfSeh Ee Alze Sorten Bartensämereien u. Blumensamen in nur hochkeimfähiger, reiner Züchterware. Dickrüben- und Mahräbhensamen nur Originalsaaten Deutscher Züchtung am Deutscher Klee— Ewiger Klee— Schwedenklee— Wundklee— Steinklee— Incarnat. (Sämtliche Kleesaaten sind garantiert seidefrei). Futtergras und Ziergrasmischungen. Felderbsen, Wicken, Lupinen Gerste, Jamiehs Sorlen Düngemiilel, Spoclza-Garendunger- Blumendünger für Freiland- und Zimmerpflanzen. Torfmull lose und in Ballen. 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Bei der Aufnahme ſind die Impfſcheine und bei auswärts geborenen Schulpflichtigen auch die Geburtsſcheine vorzulegen. Viernheim, den 10. April 1931. Der Schulvorſtand: Opel Rabatt Diamant ſſcaaaggagdeesxexgaggagagggnmmaſ Empfehle erstklassige Marnen-Jamemaurraer Ersatzteile äußerst billig Ein gut erhaltenes Herrenfahrrad preiswert abzugeben 490 N. Effler 495 am Rathaus Rabatt 2 een 9 Visitkarten in reicher Auswahl zu billigen Preisen fertigt 2 Miernneimer anzeiger. Das tonangebende Mode- und Gesellschaftsblatt PREIS PRO HEFT Ii RM QUARTAL& RA probenummerngratis u. franko Guterhaltener weißer 0 j 170 . edieinaber band gi 8 Mae fgünderwagen Mitglieder werden gebeten ſämtliche Rechnungen bis zum 15. April l. Js. an den Rechner abzugeben, zwecks Auszahlung derſelben. äußerſt billigſt zu verkaufen Rathausſtraße 56 Der Vorſitzende. franko dort, Kein Nachnahmeversand, Vom tiefsten rot bis zum prächtigsten weiss, jede Pflanze mit Namen. Kulturanweisung liegt jeder Sendung bei. 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M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Nr. 80 Treibt Moskau Werk- ſpionage? Die ſowjetruſſiſche Handelsdelegation und der„Fall Dienſtbach“. wtb. Berlin, 13. April. Wie die Handelsver— tretung der Sowjetunion zu der Angelegenheit der Induſtrieſpionage in den J. G. Farben in Höchſt a. M. mitteilt, ſind die in der Angelegen— heit genannten oder verhafteten Perſonen der Handelsvertretung in keiner Weiſe bekannt. Es beſtünden auch keinerlei direkte oder indirekte Beziehungen zu irgendwelchen Perſonen, die im Zuſammenhange mit einer ſolchen Agelegenheit genannt worden ſeien. Die bisherige polizeiliche Unterſuchung des Materials über die Werkſpionageaffäre hat zwar bis jetzt keine unmittelbaren Zuſammenhänge mit der ſowjetruſſiſchen Handelsvertretung in Berlin ergeben. Es haben ſich aber einige kennzeichnende Tatſachen ergeben. Der in Ludwigshafen verhaftete Berliner Kommu— niſt Steffen war im Herbſt vorigen Jahres we— gen unbefugter Anwerbung von Arbeitern der Thermometerinduſtrie für Sowjetrußland be— ſtraft worden. Der bei Steffen beſchlagnahmte Briefwechſel erwähnt mehrmals eine Stelle„von drüben“ und es wird wiederholt von einem Polit⸗Büro geſprochen. Bei der Hausſuchung in der Wohnung Stefſens war weder Stefſen ſelbſt, noch ſeine Frau anweſend. Frau Steffen wurde von der Hauswirtin telephoniſch aus der ruſſiſchen Handelsvertretung in Berlin herbei— gerufen. Nach Angaben der Hauswirtin iſt ſie ſtändig in der ruſſiſchen Handelsvertretung be— ſchäftigt. Frantſurt a. M., 13. April. In der Werk— ſpionageaffäre der J. G. Farbeninduſtrie wur— den weitere Verhaftungen vorgenom- men. Unter anderem wurde das Bezirksleitungs— mitglied der kommuniſtiſchen Partei von Baden und der Pfalz, Herbſt(Ludwigshafen) verhaf— tet. Der wegen Werksſpionage bei der J. G. Farbeninduſtrie verhaftete Arbeiter Karl Dienſt— bach hat nicht nur bei den Werken dieſes Kon— zerns in Ludwigshafen, Höchſt a. M. und Kel ſterbach— in Kelſterbach wird die Kunſtſeide— fabrikation gepflegt— den geglückten Verſuch gemacht, ſich Kenntniſſe über die Fabrikation von chemiſchen Produkten zu verſchaffen, ſon— dern, wie feſtſteht, dieſe Verſuche auch auf andere Firmen und Fabriken ausgedehnt. Unter ande— rein hat er in Beziehungen zu den Chemiſchen Werken Merck in Darmſtadt geſtanden und ſich Proben von Kokain und anderen Rauſchgiften zu verſchaffen gewußt. In einer ganzen Reihe von Fällen iſt es ihm gelungen, ſich von Arbei— tern, die bei Verſuchen in den Laboratorien be— ſchäfligt waren, Proben in kleinen Fläſchchen zu verſchaffen und ſie durch ſeinen Mittelsmann Erich Steffen der ruſſiſchen Handelsvertretung zuzuleiten. Kußenpolitiſche Rede des fran zöſiſchen Handelsminiſters wib. Paris, 13. April. Bei der Eröffnung der internationalen Meſſe in Lille hielt Han— delsminiſter Rollin eine Rede, in der er ſich gegen die Handelspolitik verſchiedener Länder, darunter auch gegen das ruſſiſche Dumping, wandte und am Schluſſe zur deutſch⸗öſterreichi⸗ ſchen Zollangleichung bemerkte, Frankreich habe in Mitteleuropa Freunde, die gegenwärtig große Schwierig⸗ keiten durchzumachen haben. Er wuünſche ihnen in ſtärkerem Maße zu Hilfe zukommen, damit ſie ihre Lage verbeſſern und ihre Kauf⸗ kraft erhöhen können, ſodaß Frank⸗ reich in ihnen nicht nur Freunde, ſondern auch ausgezeichnete Kunden ſehe. Frankreich werde aber nicht auf Worte oder den Schein herein— fallen. Er werde nicht dulden, daß unter dem Deckmantel einer Zollunion und unter Mißach⸗ tung der feierlichſten internationalen Ver⸗ pflichtungen mehr oder minder verſteckte politi⸗ ſche Abſichten verborgen werden, die den Welt⸗ frieden gefährden. Der Weltfriede ſei die Frucht des Sieges Frankreichs. Frankreich werde nicht zulaſſen, daß dem Abbruch getan werde. Die Einigung der Franzoſen, wie auch ſchon Präſi⸗ dent Doumergue in Nizza erklärt habe, müſſe 5 Vorſpiel für die Einigung der Völker ſein. mer Zeitung viernheimer Anzeiger 0 4 (iernheimer Tageblatt— Vlernheimer Nachrichten) Viernh et r (Biernheimer Bürger-⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) de Wi er folann Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., i e 5 nnahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchaͤftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Plaßzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Dienstag, den 14. April 1931 Die Verteilung des Weltkapitals Ein internationales Sinanzſundikat mit Induſtriebeteiligung Der ſogenaunte Normanplan. wib. London, 13. April.„Mancheſter Guar— dian“ veröffentlicht in einem ausführlichen Ar⸗ tikel Einzelheiten über den ſogenannten Nor— manplan, an dem außer dem Gouverneur der Bank von England Sir Charles Addis, ehemali⸗ ger engliſcher Vertreter im Reichsbankdirekto— rium, und Sir Robert Kindersley, der engliſche Hauptvertreter im Dawes-Ausſchuß, hervorragend beteiligt ſind. Der Plan, der Mitte dieſes Mo— nats in Baſel anläßlich der Aufſſichtsratsſitzung der BIZ. von den Führern der Notenbanken be— ſprochen werde, habe ein dreiſaches Ziel: 1) Mit⸗ telbeſchaffung ſür kreditbedürftige Länder, 2) Ga— rantien für die Zahlungsfähigkeit der Kredit— nehmer, 3) ſchnellſter Transfer der Gelder von den Kreditgebern zu den Kreditnehmern. Der Verſaſſer des Artikels zählt zu den kreditbedürf— tigen Nationen, deren Solvenz für England wichtig ſei, u. a. Deutſchland, die oſteuropäi— ſchen Staaten und die Rohſtoff erzeugenden Län— der, wie Auſtralien, Argentinien, Braſilien uſw. Die Sicherheit für die Solvenz der Krediineh— mer liege darin, daß die führenden Finanzleute Nach der Wahl: ö gemeinſam an der Aufrechterhaltung der Solvenz intereſſiert ſeien. Der Normanplan ſolle darauf hinwirten, daß ſich die berühmteſten Induſtrieunter⸗ nehmungen zur Zuſammenarbeit bereit finden. Es ſei daran gedacht, daß Firmen von erſtklaſſi— gem finanziellem Ruf, die Unilevers, J. G. Far— ben, Sofina uſw. das Stammkapital für die zu gründende Internationale Geſellſchaft in Höhe von 20 Millionen Pfund aufbringen, von denen wohl nur fünf Millionen einzuzahlen ſeien. Später würde das Publikum zur Zeich nung von Schuldverſchreibungen in Höhe von etwa 100 Millionen Pfund eingeladen werden Der Plan ſei bereits zweimal erörtert worden, und man habe ihm allgemein ſympathiſch ge— genübergeſtanden. Die deutſchen Bankiers gin⸗ gen ſogar noch bedeutend weiter. Sie forderten es als ihnen unter dem Poungplan zukommen des Recht, daß ein Plan wie der Normanplan unverzüglich in Kraft geſetzt werde. Die fran— zöſiſche Seite ſei etwas ſkeptiſcher. Was wird nun in Spanien? Monarchie in unmittelbarer Gefahr— Der Wahltag„der erſte Triumph der Republik““— Rücktritt König Alfons“? Große Erregung wegen der Wahlergebniſſe. witb Paris, 13. April. Die Wahlergebniſſe hat⸗ ten, wie eine Agenturmeldung aus Madrid be— richtet, in der ſpaniſchen Hauptſtadt große Er- regung hervorgerufen. Ein Regiment von Alcala bei Madrid ſoll ſich erhoben haben, um den Kö— nig zu ſchützen. Das königliche Palais wird ſcharf bewacht. Man behauptet, daß der Belage— rungszuſtand in Madrid verhängt werd. Zwiſchenfälle bei den ſpaniſchen Gemeinde— wahlen. wib Paris, 13. April. Bei den Gemeindewah— len in Spanien iſt es zu einigen Zwiſchenfällen gekommen. Soweit bisher bekannt, ſind in Ma— drid ſpaniſche Legionäre mit republitkaniſchen Elementen zuſammengeſtoßen. Die Polizei mußte eingreifen. Mehrere Perſonen wurden verhaftet. In der Provinz Valencia wurden mehrere Wahlurnen zerbrochen. In Valencia trieb die Polizei einen Umzug auseinander. Im Verlauſe des Zuſammenſtoßes wurden mehrere Schüſſe gewechſelt. Bisher iſt nicht bekannt, ob Perſonen verletzt wurden.— In Santander ſiud während eines Fußballkampfes die Spieler wegen politi- ſcher Fragen handgemein geworden. Die Menge drang auf den Spielplatz. Drei Perſonen, dar— unter der Schiedsrichter, wurden ſchwer verleßt. Die Kriſe der ſpaniſchen Monarchie Vor wichtigen Entſcheidungen. wib Madrid, 13. April. Der angekündigte Mi⸗ niſterrat iſt heute nachmittag zuſamemgetreten, um zu der durch das Ergebnis der geſtrigen Ge— meindewahlen geſchaffenen politiſchen Lage Stel— lung zu nehmen. Miniſterpräſident Azuar wurde vor Beginn des Miniſterrats von den Preſſeverteerern we— gen der zahlreichen Gerüchte über eine bevorſte⸗ hende Kriſe befragt. Er erwiderte:„Die Kriſe iſt ſchon da, wenn ein Land, das ſich nur monar⸗ chiſch fühlt, ſich als radikal⸗republikaniſch her⸗ ausſtellt.“ Heuie mittag war wieder das Gerücht ver⸗ breitet, daß der Führer der Reformiſtiſchen Par⸗ tei, die eine Zuſammenarbekt mit der Monarchie nicht ohne weiteres ablehnt, Melquiades Alvarez mit der Bildung einer Regierung berrant wer⸗ den ſolle, deren Aufgabe die Einberufung einer verfaſſunggebenden ationlverſammlung ſeirn würde. In einer der Preſſe übergebenen Erklä⸗ rung ſtellt Melquiades Alvarez feſt, daß er unter den gegenwärtigen Umſtänden nicht daran denken könne, ein Kabinett zu bilden. Das Land habe geſtern den Corteswahlen ſchon vorgegriffen. Die Sozialiſtiſch⸗Republikaniſche Partei hielt unter dem Vorſitz von Alcala Camora eine Ver ſammlung ab. In einer dabei gefaßten Entſchlie⸗ ßung heißt es: der geſtrige Tag war der erſie Triumph der Republik. Es war ſchon nicht mehr eine Volksabſtimmung, ſondern ein Urteil gegen den oberſten Vertreter der Monarchie. Die So— zialiſtiſch-Republikaniſche Partei lehnt jede Ver- antwortung ſür die Ereigniſſe ab, die eintreten werden, wenn die Monarchie dem Willen des Landes, das ein ein republikaniſches Regime for— dert, Widerſtand leiſtet. In Madrid herrſcht vollkommene Ruhe. Die Republikaner und Monarchiſten bewahren eine durchaus korrekte Haltung. Vorerſt keine Diktatur? witb Madrid, 13. April. Unter den zahlreichen Gerüchten, die heute hier verbreitet waren, wurde dasjenige ausdrücklich dementiert, das davon ſprach, daß der Außenminiſter angeſichts der Abſicht der Regierung, eine Diktatur zu er— richten, zurücktreten ſollte. Der Miniſterpräſident erklärte, daß weder die Regierung noch der Kö— nig im gegenwärtigen Augenblick an die Errich— tung einer Diktatur dächten. Rücktritt des ſpaniſchen Kabinetts? wtb Paris, 13. April. Die Agentur Havas eneldet aus Madrid, man glaube allgemein, daß das Kabinett zurücktreten wird. r* Die ſpaniſchen Republikaner fordern die Republik wtb Madrid, 13. April. Verſchiedene repu blikaniſche und ſozialiſtiſche Perſönlichkeiten hiel⸗ ten heute Nachmittag in der Wohnung Aleala Zamoras eine Verſammlung ab. Nach Schluß derſelben wurde eine Erklärung veröffentlicht. in der es heißt: Die Abſtimmung in der ſpaniſchen Hauptſtadt und in den Hauptzentren hat die Bedeutung eines für die Monarchie ungünſtigen, für die Republik günſtigen Plebiſzits. Sie trügt gleichzeitig die Merkmale eines Schuldſpruchs gegen die- höchſten Träger der Regierungsgewalt. Wir fordern ſämtliche zivilen und mililäriſchen 48. Jahrgang des Volkes zu reſpektieren. Wenn die Machtha⸗ ber nicht dem Wunſche des Landes nachkommen ſollten, würden wir vor den Nationen und der internationalen öffentlichen Meinung die Ver⸗ antwortung für das, was unvermeidlich eintre⸗ ten wird, ablehnen. Im Namen Spaniens, das wir vertreten, da wir die Mehrheit beſitzen. erklüren wir öffentlich, daß wir energiſch vorge⸗ hen werden, um dem Wunſche der Nation durch Errichtung der Republik in Spanien Genugtu⸗ ung zu geben.— Dieſe Erklärung iſt unterzeich— net von Alcala Zamora, Fernando de Los Rio, Caſares, Miguel Maura, Largo Caballero, Al⸗ bornoz, Berroux und Azana. Bevorſtehender Rücktritt König Alfons? wtb. Madrid, 13. April. Die Agentur Fabra veröffentlicht eine Mitteilung der„In⸗ formaciones“, daß der König heute früh zu einem Miniſter, der mit ihm über die durch die Gemeindewahlen geſchaffene Lage ſprach, geäußert haben ſoll, es ſei nutzlos, daß ſeine Freunde verſuchten, die Tragweite des Ergeb⸗ niſſes der Gemeindewahlen zu mildern. Er ſei überzeugt, daß ſich die gegneriſchen Stimmen nicht gegen das monarchiſtiſche Regime oder gegen Perſönlichkeiten, die der Monarchie na⸗ heſtänden, richten, ſondern gegen ihn perſönlich. Und weil er tatſächlich glaube, daß es ſich ſo verhält, ſagte er, daß es ſeinem Gewiſſen ent⸗ ſpricht, wenn er dieſes Problem aufkläre und auf endgiltige Weiſe löſe. Nach Behauptungen des Blattes verdient der Gewährsmann abſolute Glaubwürdigkeit. König Alfons verläßt Spanien? enb. Paris, 13. April. Wie aus gut un⸗ terrichteter ſpauiſcher Quelle verlautet, hat die Madrider Regierung ihre mehrſtündige Bera⸗ tung beendet. Sie will ihre Beſchlüſſe erſt mor⸗ gen Vormittag dem König unterbreiten. Ge⸗ rüchtweiſe verlautet, daß König Alfons“ Ab⸗ reiſe ins Ausland— Paris oder London— unmittelbar bevorſtehe. Eine Beſtätigung die⸗ ſer Gerüchte liegt bisher nicht vor. ** Schwere politiſche — 5* Suſammenſtöße 5 Verletzte in Neumünſter. wib Neumünſter, 13. April. Ueber ſchwere po⸗ litiſche Zuſammenſtöße, die ſich am geſtrigen Sonntag anläßlich des Stahlhelmaufmarſches hier ereigneten, gibt die Polizei folgenden amt⸗ lichen Bericht heraus: Ecke Mühldorf⸗ und Klein-Flecken kam es zu Auseinanderſetzungen zwiſchen abziehenden Stahlhelmleuten und poli— tiſch Andersdenkenden. Nach den bisherigen Feſt' ſtellungen ſind dabei auf beiden Seiten fünf Per⸗ ſonen verletzt worden durch Oberſchenkelſchuß, Knieſchuß. Meſſerſtich in den Nacken. ſchwere Stirnverletzungen und Stockſchläge über Kopf und Rücken. Zwei Perſonen wurden einem Krankenhaus zugeführt. Die Polizei mußte große Menſchenanſammlungen unter Anwenbung des Gummiknüppels zerſtreuen. Im Lauſe der Nacht wurde ein Arbeiter feſtgenommen, der beſchul— digt wird, die Schüſſe abgegeben zu haben. Die Staatsanwaltſchaft und Landeskriminalpolizei ſtellen zurzeit weitere Ermittlungen an. Bei der Abfahrt der Laſtkraftwagen nach Kiel gegen 21 Uhr wurde von einem Wagen herab eine Bier— flaſche in die Menſchenmenge geſchleudert, wo— durch ein Arbeiter verletzt wurde. Sechs Verletzte bei einer Kundgebung Deſſauer Nationalſozialiſten. witb. Deſſau, 13. April. Die Deſſauer Natio- Uaſozialiſten veranſtalteten am Sonntag einen Umzug durch die Stadt, um der Bevölkerung zu beweiſen, daß die in letzter Zeit verbreitete Mel⸗ dung, die SA⸗Abteilungen befänden ſich in der Auflöſung, falſch ſei. Dabei kam es mehrfach zu Zuſammenſtößen mit Kommuniſten und Reichs⸗ bannerleuten. Ein Nationalſozialiſt wurde durch Hiebe mit einem Schlagring ſchwer, fünf andere leichter verletzt, Die Polizei mußte verſchiedent⸗ Inſtitutionen des Staates auf, die Entſcheidung 1 lich mit dem Gummitknüppel eingreifen. erhandlungstag 2 im Hũrten⸗ Prozeß 300 Zeugen, 36 Sachverſtändige— In⸗ und ausländiſche Preſſe maſſenhaft vertreten— mehr als einmonatige Verhandlungsdauer?— Der Maſſen⸗ 5 mörder öffnet ſein Sündenregiſter wtb. Düſſeldorf, 13. April. Vor dem hieſigen Schwurgericht begann heute der Prozeß gegen den Maſſen⸗ mörder Kürten, dem neun Morde und ſieben Mordverſuche zur Laſt gelegt werden. Als Tagungsraum dient die Turn⸗ halle der Polizeiunterkunft Düſſeldorf Nord, weil der Schwurgerichtsſaal des hieſigen Land⸗ gerichtes für eine derartige Verhandlung viel zu klein iſt. Haben ſich doch aus dem Inlande ſowie aus dem Auslande allein etwa 120 Preſſevertreter gemeldet, von denen wegen der Raumverhältniſſe aller— dings nur 70 zugelaſſen werden konnten. Geladen ſind mehr als 300 Zeugen und 36 Sachverſtändige. Von überall her haben ſich ferner Juriſten und Kriminaliſten zur Teilnahme an den Verhandlungen gemeldet. Einſtweilen rechnet der Vorſitzende, Landgerichtsdirektor Roſe, mit einer zweiwöchigen Dauer des Prozeſſes, jedoch hat es den Anſchein, daß die Verhandlungen ſich über mehr als einen Monat erſtrecken werden. Bei der Art., wie der Mörder Kürten ſich bisher benommen hat, ließ ſich noch immer nicht überſehen, ob er die Geſtändniſſe, die er zum Teil abgelegt hat, aufrecht erhalten oder widerrufen und ob er etwa neue Untaten heranziehen wird. Angeſichts dieſer Möglich- keiten hat das Gericht von vornherein alle zweifelhaften Fälle ausgeſchieden und hat die Staatsanwaltſchaft davon abgeſehen, die 20 Brandſtiftungen, die auf Kürtens Konto kom⸗ men dürften, mitbehandeln zu laſſen. Für die Schuldfrage wird letzten Endes entſcheidend ſein, wie die Sachverſtündigen den Geiſteszuſtand des Mörders bewerten und ob ſie ihm 8 51 des Strafgeſetzbuches zubilligen. Wie es heißt, ſoll die Mehrzahl der Sachver- ſtändigen der Anſicht ſein, daß die Zubil⸗ ligung des§ 51 nicht in Betracht kommt. Eröffnung der Gerichtsverhandlung Nach Eröffnung der den Maſſenmörder Kürten verlas der Vor— ſitzende, Landgerichtsdirektor Dr. Roſe, den Eröffnungsbeſchluß. Dann wurden die Sach- verſtändigen aufgerufen und vereidigt. Verhandlung gegen Kürten ſagt aus Auf die Frage des Vorſitzenden erklärt ſich Kürten mit leiſer Stimme bereit, auszuſagen. Stockend und mit vielen Unterbrechungen ſchil— dert er ſeine troſtloſe Jugendzeit. Er führt aus, daß ſein Vater dem Trunk aer⸗ geben geweſen und mehrfach mit den Men— ſchen in Konflikt geraten ſei. Er ſelbſt ſei, da er es zuhauſe nicht aushalten konnte, im Alter von acht Jahren für meh— rere Wochen fortgelaufen und dann wieder —— von der Polizei aufgegriffen worden, habe aber ſchließlich die Schule bis zum 14. Lebens⸗ jahr weiter beſucht und ſei dann in der Fabrik, in der ſein Vater tätig war, in die Lehre gekommen. Um das Jahr 1895 herum ſeien ſeine Eltern nach Düſſeldorf gezogen. Im Jahre 1899 ſei er zum erſtennmale wegen Unterſchlagung beſtraft worden. Im Laufe der weiteren Vernehmung kommt Kürten immer wieder auf ſeine häuslichen Verhältniſſe zurück. Er gibt an, ſein Vater habe ihn miß⸗ handelt und ihn dadurch gezwungen, viele Nächte auf der Straße zu verbringen. Als ihm einmal Geld anvertraut wurde, habe er dieſe Gelegenheit benutzt, aus zureißen, ſei aber aufgegriffen und mit zwei Monaten Gefängnis beſtraft worden. Kürten ſchildert dann ſeine weiteren Vergehen, doch unterbricht der Vorſitzende dieſe Ausführun— gen, indem er die zahlreichen Vorſtrafen des Angeklagten aufführt. Nach einer im Sommer 1900 verbüßten Gefängnisſtrafe hat Kürten vier Wochen gearbeitet und ſpäter in Rheydt einen Diebſtahl ausgeführt, der ihm zwei Jahre einbrachte, die er in Düſſeldorf verbüßte. Seine triebhaften Verfehlungen traten zum erſten Male im April 1913 in Erſcheinung. Als er in Düſſeldorf in ein Haus der Mün— ſterſtraße eindrang. um dort einen Diebſtahl zu begehen, fand er ein 14-jähriges Mädchen im Bett, würgte das Mädchen und machte ſich wieder aus dem Staube. Er behauptet, er ſei in den Gefängniſſen und Zuchthäuſern öfter mißhandelt worden und die grauſamen Feſſelungen hätten erſt die Empfindungen bei ihm geweckt, die ſpäter bei den Mord⸗ taten zum Ausdruck kamen. Als Kürten ſich über die Motive zu ſeinen verbrecheriſchen Handlungen näher aus'aſſen will, beantragt der Staatsanwalt Ausſchluß der Oeffentlichkeit. Der Verteidiger wider- ſpricht. Das Gericht zieht ſich zur Beratung zurück u. verkündet dann den Beſchluß. daß die Oeffentlichkeit nicht ausgeſchloſſen werde, doch ſoll ſich Kürten aller Einzelheiten bei der Schilderung ſeiner Taten enthalten. Der Angeklagte Kürten gab im weiteren Verlauf ſeiner Vernehmung noch einen Fall zu, wo er ſich in Düſſeldorf in ein Haus der Münſterſtraße in der Abſicht des Diebſtahls eingeſchlichen habe. Als er ſchon mehrere Zim— mer aufgeſchloſſen hatte, habe er einen Knaben im Bette liegen ſehen. Er wollte ihn mit einem Beil niederſchlagen, wurde aber geſtört und floh. Im Jahre 1913 lernte er ein 20-jähriges Mädchen kennen, das er auf dem Heimwege von einem Spazier- gange nach Grafenberg vergewaltigte und im Walde bis zum Morgen feſthielt. Dann kam die Sprache auf die zahlreichen Brand⸗ ſtiftungen, die Kürten verübt hat. Er er⸗ klärte, daß er die Brandſtiftungen hauptſäch⸗ lich deshalb begangen habe, weil er Gefal⸗ auf die er mit len an dem Feuerſchein und an den Schreckensrufen der Bewohner hatte. Allerdings habe er nicht daran gedacht, daß ſich in den angezündeten Heuſchobern etwa Menſchen befunden haben könnten. In Düſſeldorf machte Kürten die Bekannt⸗ ſchaft von zwei Hausangeſtellten, die er mißhandelte und würgte. Er zog ſich dadurch eine Klage wegen Notzucht zu, wurde aber freigeſprochen. Dann kam Kürten cuf die Aeberfälle in den Jahren 1925 bis 3929 zu sprechen tt: Tſagte aus, daf er ſich bei dieſen Aeberfällen ſtets damit begnügt habe, ſich an der Angſt ſeiner Opfer zu weiden. Der erſte Mordverſuch ereignete ſich am 3. Februar 1929 in Gerresheim an Frau Kühn, einer Schere, die er ſich zu dieſem Zweck mitgenommen hatte, mehrfach einſtach. Auf die Frage des Vorſitzenden, ob er mit der Abſicht ausgegangen ſei, jemand zu töten, ſchwieg Kürten zunächſt, gab aber dann die Tötungsabſicht zu. Sodann kam der Fall Roſa Ohliger zur Sprache, die Kürten zehn Minuten von ſeiner Wohnung entfernt antraf. Er ging dem Kind entgegen und ſtach es mit der Schere nieder. Dann begab er ſich in ein Kino, kehrte aber ſpäter zum Tatort zurück, und zwar mit einer Flaſche Petroleum, die er neben die Leiche ſtellte. Morgens, etwa um 6.30 Uhr, begab er ſich abermals zum Tatort, überſchüttete die Kleider des Kindes mit Petroleum und zün⸗ dete ſie an. Am 13. Februar begegnete er dem Invaliden Scheer, der angetrunken war und Kürten anrempelte. Kürten ſtieß den Mann nieder und tötete ihn auf die gleiche Art wie die kleine Ohliger. Am 1. Auguſt 1929 lernte Kürten im Zoo⸗ Viertel die Hausangeſtellte Hahn kennen, verabredete ſich mit ihr zu einem Aus— flug nach Neandertal und ſtach ſie auf dem Rückweg bei Papendelle mit einer Schere nieder. Am nächſten Tage kehrte er an den Tatort zurück, verweilte dort längere Zeit und grub die Leiche nachts ein. Der Vorſitzende kam dann auf die Briefe zu ſprechen, die Kürten an die Polizeiverwal⸗ tung und verſchiedene Düſſeldorfer Tageszei⸗ tungen geſchrieben hatte. Im Anſchluß hieran wurden die drei Mordverſuche beſpro⸗ chen, die Kürten am 21. Auguſt begangen hatte. Da er ſeine Schere nicht zur Ver⸗ fügung hatte, kaufte er ſich ein Stilett, mit dem er Kornblum, Frau Mantel und Inge Goldhauſen ſchwer verletzte. Schon Einige Tage ſpäter ereignete ſich der Doppelmord an Luiſe Lenzen und Gertrud Hammacher, denen er in Düſſeldorf⸗Flehe die Kehlen durchſchnitt. Am nächſten Tage bereits unternahm er einen Mordverſuch an der Gertrude Schulte, mit der er im An⸗ ſchluß an einen Beſuch der Neußer Kirmes einen Spaziergang nach Oberkaſſel machte. In September lernte er die ö ö Ida Reuter machte mit ihr einen Spaziergang nach dem Pappelwäldchen. Auf dem Rückweg ſchlug Kürten die Reuter mit einem Hammer nieder und tötete ſie. Die Leiche wollte er in den Rhein werfen, mußte aber davon Abſtand nehmen, da ſich ihm ein Poliziſt näherte. Von der Eliſabeth Dörrier wurde er auf der Straße am 12. Oktober angeſprochen. Er nahm die Dörrier mit zum Torfbruch, wo er ſie mit inem Hammer tötete. Am 25. Okt. überfiel er eine Frau Meurer in Gerres⸗ heim mit einem Hammer und ſpäter im Hof⸗ garten die Proſtituierte Klara Wanders. Der letzte Fall in der Serie der Morde ereig⸗ nete ſich am 7. Nov. vorigen Jahres an der Gertrud Albermann, die er hinter die Fabrikmauer der Firma Haniel⸗Lueg ſchleppte und dort mit einer Schere ermordete. Nachdem dieſe Morde und Mordüberfälle kurz durchſprochen waren, wurde die Ver⸗ handlung auf Antrag des Verteidigers auf Dienstag vormittta 9 Ahr ver⸗ tagt. Neuer Candfriedensbruch⸗ Prozeß in Görlitz wtb. Görlitz, 13. April. Vor dem Erwei⸗ terten Schöffengericht begann heute vormittag der auf zwei Tage berechnete Landfriedens⸗ bruchprozeß, dem die bekannten Vorgänge auf der Chauſſee Sagar⸗Muskau in der Nähe des Tonwerkes Thereſia in der Nacht vom 26. zum 27. Januar 1931 zugrunde liegen. Es ſind 32 Perſonen, die zum größten Teil der KD. angehören, angeklagt, in der genannten Nacht nach einer Verſammlung der Nationalſoziali⸗ ſten in Sagar nationalſozialiſtiſche Autos über⸗ fallen und die Inſaſſen mißhandelt zu haben. 39 Zeugen ſind geladen. Von den Angeklagten. befindet ſich einer in Unterſuchungshaft; zwei Angeklagte ſind jugendlich. Der heutige Tag iſt für die Vernehmung der Angeklagten vor⸗ geſehen. Die Zeugen ſind erſt für morgen ge⸗ laden. Die Angeklagten ſind zum großen Teil bereits vorbeſtraft, ledig und arbeitslos. ſind überwiegend in Weißwaſſer wohnhaft. Sie Schweres Autounglück Ein Toter.— Aſienforſcher Dr. Trinkler ſchwer verletzt. witb. Bremen, 13. April. Auf der Land⸗ ſtraße Bremen-Bremerhaven geriet am Sonn⸗ tag abend bei dem Dorf Hagen infolge des ſchlüpfrigen Pflaſters ein mit ſechs Perſonen beſetzter Kraftwagen ins Schleudern und ſtürzte um. Der Chauffeur war ſofort tot. Der bekannte Aſienforſcher Dr. Trinkler erlitt einen Kieferbruch, eine Beinverletzung und innere Verletzungen, die jedoch nicht lebensgefährlich von Natur ſind. Frau Dr. Trinkler blieb unverletzt. Von den übrigen Inſaſſen erlitten drei Damen leichtere Verletzungen. Die Ver⸗ unglückten wurden in ein Krankenhaus nach Bremerhaven übergeführt. Zur Zeit des Un⸗ glücks wurde der Kraftwagen von einer Dame geführt. 5 Wettervorherſage Vorherſage für Dienstag: Heiterer, trocken, mäßig wärmer, Nachtfriſche, nördliche, ſpäter nach Oſten drehende Winde. 5 Vorherſage für Mittwoch: Mildere Tempera⸗ tur, vorerſt noch überwiegend heiter, dann ein⸗ Ttzende Bewölkung. Markus Robſon Roman von Max v. Weißenthurn. Neubearbeitung von E. Geyer. Urheberrecht durch Herold-Verlag Homburg⸗S. Fortſetzung 11b. „Ich vermute, ich werde Dich wohl von mir laſſen müſſen,“ entgegnete er mit einem tiefen Seufzer.„Trachte, Dich ſobald als möglich des läſtigen Gaſtes zu entledigen, und kehre zu mir zurück, Geliebte; ich bin eiferſüchtig auf je— den Augenblick, welchen Du anderswo zubringſt als an meiner Seite.“ Sie lächelte, während ſie an ihm vorüber— ſchritt und in das von dem Diener bezeichnete Zimmer trat. Sie hatte es nicht bemerkt, daß das Schrei⸗ ben, welches der alte Graf ihr vorhin gegeben, ihren Händen entglitten und an einem der rei⸗ chen Spitzenbeſätze ihres Kleides hängen ge— blieben war. 6. Kapitel. Eine ſeltſame Begegnung. „Sie wünſchen mich zu ſprechen?“ In Barbaras Stimme verriet ſich ein Fun⸗ ken von Hochmut, während ſie dieſe Worte an die Beſucherin richtete, welche ſich offenbar mit Ueberwindung aufraffte und ihr zuwandte. Sie war ein großes ſchlankes, ſchwarz geklei⸗ detes Mädchen von etwa zwei⸗ oder dreiund⸗ zwanzig Jahren; ihr Antlitz war klein und ſchmächtig und ward von zwei großen, grauen Augen ſeltſam verklärt. 1 e r e Schüchtern trat ſie näher und blickte Bar⸗ bara mit verwunderter Ueberraſchung an. „Fräulein Hatton?“ forſchte ſie zögernd. „Ja, ich bin Fräulein Hatton; Sie wünſch⸗ ten, mich zu ſprechen?“ „Wenn ich bitten darf.“ Es lag etwas ſeltſam Niedergedrücktes und Nerpöſes in ihrer Art, daß Barbarg, während ſie auf die ärmlich gekleidete Geſtalt ſah, wel⸗ che in ſo grellen Kontraſte zu ihrer eigenen, blendenden Erſcheinung ſtand, Mitleid mit der— ſelben fühlte und ihr Benehmen dadurch um Weſentliches freundlicher ward. „Ich kam, um eine große Gunſt von Ihnen zu erbitten“, ſagte die Gekommene zaghaft.— „Ich heiße Alice Courtenay, ich— ich ſpiele im königlichen Theater von Sturton!“ So ſehr Barbara ſich auch Mühe gab, ſich zu beherrſchen, bebte ihre Stimme doch leicht, als ſie fragte: „Im königlichen Theater? Iſt das das erſte in Sturton?“ „Ja, das erſte“, entgegnete Alice Courte⸗ nay,„aber Verzeihung“, brachte ſie mit ſelt⸗ ſamer Aengſtlichkeit hervor,„ich fürchte, daß hier ein Irrtum obwaltet. Man ſagte mir, „Wenn Sie das Theater niemals beſucht haben, dann werden Sie auch nicht in der Lage ſein, mir zu helfen, denn ich kann ja keinen Anſpruch auf beſondere Berückſichtigung erhe⸗ ben.“— Keinen Anſpruch? Barbara errötete unwillkürlich. Gehörte die⸗ ſes Mädchen doch jener Gilde an, zu der auch ihre Mutter gezählt hatte; denn war die⸗ ſelbe anders geweſen, als dieſes dürftig ge⸗ kleidete, den Kampf ums Daſein mühſelig durchringende, arme Geſchöpf? Die großen Augen der Schauſpielerin haf⸗ teten auf Barbara; ſie bemerkte des jungen Mädchens plötzliches Erröten und ſchien be⸗ friedigt zu ſein. „Ich werde Ihnen beiſtehen, wo und wie ich es nur irgend vermag“, verſetzte dieſe jetzt. Während Barbara auf den Klingelknopf zuſchritt, folgten ihr die Blicke der Schauſple⸗ lerin mit unverhohlenſter Bewunderung; ſie bemerkte dabei, daß ein kleiner, weißer Gegen⸗ ſtand von den koſtbaren Spitzen der Robe her⸗ abflatterte und auf dem Boden liegen blieb; mit einer raſchen Bewegung hob ſie, von Bar⸗ bara unbemerkt, den Zettel auf und ſteckte ihn ſchnell in ihre Handtaſche. Alice Courtenay ſah Barbara einen Augen⸗ blick prüfend an, ehe ſie antwortete. „Meine Mutter war Schauſpielerin“, ſtam⸗ melte ſie,„doch ſie kann nicht mehr ſpielen.— Schwer leidend, iſt ſie deshalb vollkommen von mir abhängig und—“. „Und Sie wünſchen meine Hilfe?“ „Ich fordere kein Geld von Ihnen“, unter⸗ Sie ſeien die Nichte des Grafen von Elsdale!“ Barbara maß die Sprecherin mit erſtaun⸗ ten Blicken. „Sie irren ſich nicht“, entgegnete ſie,„ich bin die Nichte des Grafen von Elsdale, aber ich habe die kürzeſte Zeit meines Lebens hier zugebracht, da wir viel im Auslande weilten. Wollen Sie alſo die Güte haben, mir mitzutet⸗ len, womit ich Ihnen dienen kann?“ Ihnen erbitten möchte, das iſt die moraliſche Unterſtützung; ich habe künftigen Donnerstag, mein Benefiz. Wiſſen Sie, was das iſt. Fräu⸗ lein Hatton?“ Barbara bejahte. „Dann können Sie vielleicht auch ermeſſen, von welcher Wichtigkeit es für mich iſt, daß das Haus gut beſucht wird. Wenn Sie den Grafen von Elsdale fragen, ob er mir geſtat⸗ tet 3 00 „Er ſoll Karten nehmen? Ich bin über⸗ zeugt, er wird es mit Vergnügen tun.“ „Es handelt ſich nicht darum, Karten zu nehmen, ſondern auch, annoncieren zu können, daß er das Protekorat übernommen habe und Sie bei der Vorſtellung gegenwärtig ſein wer⸗ den. Die Leute gehen dann ins Theater, um Sie zu ſehen, gnädiges Fräulein, wenn ſchon aus keinem anderen Grunde.“ „Es iſt mir dies kaum wahrſcheinlich“, ver⸗ ſetzte Barbara lächelnd,„doch wenn Sie einen Augenblick warten wollen, ſo will ich den Gra⸗ fen von Elsdale fragen, ob er mir geſtattet, Ihre Bitte zu erfüllen. Wir haben große Ge⸗ ſellſchaft im Schloſſe und ich weiß nicht, ob es meinen Gäſten angenehm ſein wird, wenn ich mich entferne oder ſie auffordere, mich zu be⸗ gleiten.“ „Sie wollen wirklich mein beredter Anwalt bei dem Grafen ſein? Verzeihen Sie mir, wenn ich Ihnen zudringlich erſcheine, aber—“ „Ich werde mein Möglichſtes tun!“ verſicher Barbara, indem ſie das Zimmer verließ. —: Fortſetzung folgt. Die Schauſpielerin ſchüttelte mutlos den 1 brach die Schauspielerin ſie haſtig,„wir ſind opf. m, Not. Was ich vo 3 den Oberkaſſeler Wieſen fiel er über die Schulte her und verletzte ſie ſchwer. Am 30. in der Düſſeldorfer Bahnhofshalle kennen und Bunte Zeitung Die letzten 40 Zylinderhutmacher. In der Induſtrie, die ſich heute noch mit der Herſtellung von Zylinderhüten beſchäſtigt, kennt man keine Arbeiterentlaſſungen. Allerdings gibt es in den Vereinigten Staaten heute nur noch 40 Arbeiter, die von der Anfertigung von Zy⸗ linderhüten leben. Die meiſten dieſer Arbeiter haben das 70. Lebensjahr überſchritten, was man ohne Weiteres verſteht, wenn man weiß, daß die Fähigkeit, einen tadelloſen Seidenhut herzuſtellen, eine fünf⸗ bis ſiebenjährige Lehr⸗ zeit vorausſetzt, und daß aus begreiflichen Grün⸗ den die jungen Leute heute Bedenken tragen, ſich dieſem abſterbenden Gewerbe zuzuwenden. Alle Anzeichen deuten darauf hin, daß der Zug der Zeit den Zylinderhut ebenſo zum alten Eiſen werfen wird, wie es ſeinem weniger ſchö⸗ nen Vorgänger geſchah. Zur Zeit Abraham Lincolns trug man noch Hüte von enormer Höhe, die Ofenröhren glichen und den Namen der Angſtröhren durchaus verdienten. Sie wa— ren lang und ſchmal, aus glattgeſchorenem, ſei— nen Biberſell und tiefſchwarz. Herren ſollten einmal über das Schickſal des Zy⸗ Die eleganten linderhutes nachdenken, bevor die ehrwürdigen vierzig Arbeiter unter Begleitung eines Trauer— geſolges im Zylinder ihren letzten Weg antre— ten. Aber die Maſchine wird auch hier ſchließ— lich den Sieg davontragen, und wenn ſich auch eine mit der Maſchine hergeſtellte Kopfbedeckung weniger gut trägt als eine ſorgſam mit der Hand gefertigte, ſo wird doch der Anreiz der Billigkeit ſtärter ſein als jener der Solidität. Eine Frau, die ſich ſelbſt ihr Haus baut. Die Löſung der Wohnungsſrage iſt für eine Frau ſicher ſchwieriger als für den Mann. Des⸗ balb verdient eine Bürgerin der engliſchen Graf— ſchaft York, die für ſich und ihre Familie ein Haus mit vier Wohnräumen erbaut hat, beſon— dere Erwähnung. Frau Armiſtead begann vor etwa drei Jahren mit dem ſchweren Werk. Ihre beiden noch ſchulpflichtigen Töchter leiſteten ihr dabei Hilſe. Das Haus wurde mit den Erſpar— niſſen der Familie erbaut.„Es war eine ſchwie— rige und langwierige Arbeit“, erklärte die wackere Frau einem Berichterſtatter.„Aber Jie Sache war des Einſatzes an Kraft und Mühe wert. Und ich bin nicht wenig ſtolz auf meinen Erfolg. Hat man mir doch bereits 500 Pfund Sterling für mein ſelbſterbautes Häuschen gebo⸗ ten. Wie oft bin ich um vier Uhr morgens auf⸗ geſtanden und habe bis ſpät in die Nacht hinein gearbeitet! es ſeine Berufsarbeit geſtattete, und meine bei⸗ den Töchter machten ſich als Steinträgerinnen verdient. Sie ſind es auch, die den Plan für das Gärtchen entworfen haben, und eins der Mäd— chen hat die Fenſter eingeſetzt. Zunächſt han⸗ delte es ſich darum, ſoviel Geld zurückzulegen, um den kleinen Bauplatz zu kaufen. Eine alte Mauer diente uns als Grundſtein. Die Zement— blöcke, die zu einem Teil des Hauſes verwandt wurden, haben wir ebenfalls mit eigenen Hän— den geſchaffen. Als dann meine Erſparniſſe aus— reichten. haben wir auch Ziegelſteine gekauft. Die Frau im Schraubſtock Eine Stimme aus Paris warnt vor der Rückkehr des Korſetts.— Der furchtbarſte Irrtum des weiblichen Geſchlechts.— Das Sündenregiſter eines Modewahnſinns.— Wie ſich die Venetia⸗ nerinnen tünſtlich vergröſſerten.— Ein Kaiſer, der gegen das Korſett kämpfte. Es iſt wieder verdächtig viel die Rede von dem Korſett! Die Mode wird immer weiblicher, und ſchon melden ſich ahnungsvoll warnende Stimmen, die das Unvermeidliche kommen ſehen. Sie fürchten, die Mode werde von dem geſchmei⸗ digen und anliegenden Korſett aus Gummi all⸗ mählich wieder zu einem weniger angenehmen Futteral für den weiblichen Körper übergehen. „Bevor wir dieſen Unſug einreißen laſſen“, ſchreibt Renee Chevalier, die Modemitarbeiterin eines großen Pariſer Blattes,„wollen wir einen lauten und durchdringenden Alarmruf aus— ſtoßen, der überall gehört wird, und einen Blick auf die Vergangenheit werſen, damit wir in Zu⸗ kunft vor Schaden bewahrt bleiben! Das Kor— ſett iſt ein fürchterlicher Irrtum, der größte des weiblichen Geſchlechts; es widerſpricht allen Ge, ſetzen der Hygiene und der Aeſthetik. Griechen und Römer geſtatteten ſich nur Bänder aus Lei⸗ nen, um den Körper zu ſtützen. Im Mittelalter kamen die erſten enganliegenden Kleider auf. Sie waren jedoch harmlos und bedrohten weder die Linie, noch die Geſundheit. Das Korſett und damit die übermäßig geſchnürte Taille ſind eine italieniſche Erfindung, die von den Frauen im übrigen Europa einfach übernommen wurde. Die vornehmen Venetianerinnen waren von je— her darauf bedacht, das Werk der Natur zu verbeſſern, vor allem wollten ſie größer ſein, als ſie waren. Dies erreichten ſie mit hohen Stöckel⸗ ſchuhen und durch eine Verlagerung der Taille auf die Hüften. Damals entſtand der„Buſto“, der die Taille mit einem großen Aufwand von Barchent und Fiſchbeinſtäbchen einſchnürte. Lei⸗ Zur Erhaltung der Bella Venezia Von Dr. ing. Dr. phil. J. Stübben. Die ſprichwörtliche Schönheit der alten Lagu⸗ nenſtadt war im letzten Jahrzehnt mannigfachen Gefahren ausgeſetzt, denen ſie nicht immer ent— gangen iſt. So hat ſie eine entſchiedene Beein⸗ trächtigung erfahren durch die Bebauung der bis dahin faſt unbebauten, am öſtlichen Ende der Stadt gelegenen Inſel Sant' Elena. Was dort an neuen mehrgeſchoſſigen Wohnhäuſern für weniger bemittelte Familien geleiſtet iſt, ſteht in unerfreulichem Gegenſatz zu den alten, nicht immer ganz ſauberen, aber ſtets maleriſchen und anziehenden Vierteln der inneren Stadt. Eine noch größere Gefahr ſcheint glücklich überwunden zu ſein. Es war die teilweiſe ſchon beſchloſſene Anlage eines mit den nötigen Schiffdurchläſſen verſehenen, etwa 3 Klm. langen dem feſtländiſchen Vorort Meſtre zur Lagunen ſtadt, ſowie einer anſchließenden hochliegenden Verkehrsſtraße, die einen großen Teil der alten Stadt durchſchneidens den Canal Grande und zahlreiche kleinere Kanäle überbrücken und etwa am Markusplatz endigen ſollte. Auf dieſe Weiſe beabſichtigte man den modernen Autoverkehr von nah und fern in die eigenartige, maleriſche Stadt einzuführen, an deren Rand heute die Eiſenbahn endigt, während im ganzen Stadt⸗ innern und ſeiner Umgebung nur Dampfboste und die berühmten ſchwarzen Gondeln das eigenartige Stadtbild beleben und den Verkehr befriedigen. Der Plan iſt glücklicherweiſe am Widerſpruch aller Geſelechts- und Kunſtfreunde Dammes von vorläufig geſcheitert und wird hoſſentlich ernd aufgegeben. Eine neue, wenn auch weniger einſchneidende Gefahr bedroht Venedig gegenwärtig. Außer der im Jahre 15888 durch Antonio da Ponte er⸗ bauten, in Poeſie und Proſa vielſach gefeierten Rialto⸗Brücke wird der 50 bis 80 Meter breite Canal Grande nur an zwei Stellen ſeit den 1850er Jahren durch eiſerne Brückenſtege über— quert, nämlich an der Academia di Belle Atti durch den ſogenannten onte di Ferro und am Bahnhof durch den Ponte alla Stazione. Bede Eiſenſtege, beſonders der erſtere, ſind ſtörende Fremdkörper in der herrlichen Erſcheinung des Canal Grande und ſeiner Paläſte. Heute nun ſind beide durch Roſt und Alter ſo ſtark beſchä— digt, daß Neubauten erforderlich ſind. Aber was für Bauten ſollen dies ſein? Der Podeſta (Oberbürgermeiſter) von Venedig hat für beide Stellen im Hinblick auf den ſchönen Ponte di Rialto monumentale Steinbrücken vorgeſchla— gen. Mit Zuſtimmung Muſſolinis hat indes die Reale Academia d'Italia unter dem Maler A. Sartorio als Vorſitzenden und dem Architekten M. Piacentini als Schriftführer entſchieden, daß am Bahnhofe zwar eine Steinbrücke erbaut wer— den ſoll, aber bei Vermeidung anſp 5 Monumentalität mit harmoniſcher Ei die hier verhältnismäßig einfache B beiden Kanaluſer. Zur Cöſung des Problems ſoll ein öfj cher W̃ den Architelten Italiens Eine andere Beurteilung Kreuzung des Kana! den. Hier ſoll das gran es Canal Grande, wie war, mit den Paläſten Li rini, Rezzonico am f Cavalli, Giuſtinian, lichen Uſer dadurch daß auf eine neu deſſen ein etwa 3½ Meter quer unter die hier kaum 50 nalſohle verſenkt wird. Straßenſuhrwerk gibt, wiederher e Brücke Wall falt zum Antiken Jemfiel in Jolsdam am 40. Jodesdag der Raioerin Die Mitglieder des Hohenzollernhauſes verlaſſen den Antiten Tempel links die ehem. Kronprinzeſſin Cäcilie, vor den Stufen in Potsdam. Ganz des Tempels Exkronprinz Wilhehm. 2— 2 7—„ 4* 82* Auf den Stufen Prinz Eitel Friedrich und Prinz Oskar.. e Der Antike Tempel in Potsdam war am 11. April, dem 10. Todestag 5 eee Auguſte Viktoria. ein Wallfahrtsort Vieler, die Kranz ſpenden an der Grabſtätte niederlegten. der tonnten die Arme nicht auch verlängert wer⸗ den, und da auch der Kopf mit dem beſten Wil⸗ len nicht zu vergrößern war, machten dieſe Damen eine höchſt lächerliche Figur. Für un⸗ ſeren Geſchmack, wohl bemerkt. Damals dachte man anders. Eine majeſtätiſche Geſtalt war nun einmal der Inbegriff venetianiſcher Eleganz. Dieſer Modewahnſinn kam über die Alpen und fand Nachahmung beſonders in Frankreich, wo man alles, was aus Italien ſtammte, mit Ehrfurcht aufnahm. Aus dem„Buſto“ ent⸗ wickelte ſich die ſteife und kompliziertere„Vas⸗ quine“, die ihren Trägerinnen ein wahres Mar⸗ tyrium beſcherte. Die Taille wurde in der Folge immer mehr zuſammengeſchnürt. In dieſen Schraubſtock gezwängt und von ſchweren Rohen niedergedrückt, konnten ſich die Damen am Hof Franz 1. nicht mehr von ihrem Stuhl erheben. Am Abend waren ihre Beine ſo geſchwollen, daß man die Frauen der ganzen Länge nach hinlegen mußte, um ſie von ihrem Panzer zu beſreien. Eingepreßt in ihr Korſett und den„Vextugadin“, den Wulſt, der die Hüften durch ein Geſtell aus Weidenſtäbchen verbreitete, während die Taille bis auf ein Mindeſtmaß verkleinert war— mußten die Frauen durchs Leben gehen. Der Hüftenwulſt ſtammte aus Spanien. Dann kam das Korſett aus Metallſtäbchen mit dem die ſchmalſte Taille erzielt werden ſollte Die Metallrippen drückten auf die Rippen de: Körpers, zwei Halbkugeln ſchnürten die Bru ein, ein barockes Inſtrument, das in einer mit⸗ ſelalterlichen Folterkammer hätte in Ehren be— ſtehen können. Die bedauernswerten Opfer einer lächerlichen Mode durften bei Lebensgefahr keine Bewegung machen. Trotzdem fügten ſie ſich, ſie ſchmückten dieſen furchtbaren Schraubſtock, in dem ſie eingepreßt waren, noch mit Damaſt, Ve⸗ lour, Elfenbein, Damaſzenerſtahl. Die Prinzeſ⸗ ſin von Mercaur erſtickte in dieſem Marterinſtru⸗ ment.„Die Seiten des Bruſtkaſtens wurden nach innen gedrückt— das hat die Lungen gar venig beglückt.“ hieß es in dem Protokoll uber dieſen Vorfall, das in Verſen redigiert iſt. Eine Erlöſung brachte die Zeit der Fronde mit ihren verwegenen Spazierritten. Sie redu— zierte das Korſett auf zwei gekreuzte Tragrie- men. Die Frauen atmeten auf. Dann aber er⸗ ſtarrte das Hofleben wieder, die abgezirkelte Hal— tung wurde geſellſchaſtliches Gebot und holte den Schreckenspanzer wieder aus der Rumpel⸗ kammer. Das Prinzip wurde noch übertrieben, und von neuem verlor der Oberkörper ſeine rich⸗ tige Linie. Im 18. Jahrhundert mußte das Kor— ſett aus richtigen Fiſchbeinſtangen beſtehen. Die Jagd auf Walfiſche begann damals lohnend zu werden, die ſich vor der Verfolgung in die Po⸗ larmeere zurückzogen. Die holländiſchen Gene— ralſtaaten nahmen eine Anleihe von 600 000 Gul⸗ den auf, um den Walfiſchſang zu organiſieren. Vergebens verſuchten einſichtige Leute, gegen eine Mode anzukämpfen, die unter den ſchönſten Frauen der Welt wahre Verwüſtungen anrich— tete. Kaiſer Joſeph 2. bot ſogar die Gerichte auf, aber auch er mußte vor der Allmacht der Mode weichen. Die ungeheuren Reifröcke jener Zeit hatten den Zweck, die Taille noch enger er⸗ ſcheinen zu laſſen. Schwere geſundheitliche Schä⸗ digungen waren die Folgen des Schnürens. Die Prinzeſſin Lamballe fiel in Ohnmacht und fühlte ſich erleichtert, als ihr Schnürband aufgeſchnit⸗ ten worden war. Revolution und Empire brach⸗ ten antiken Geſchmack wieder zu Ehren und lie⸗ ßen nur die leinenen Bänder der Alten zu. Das Korſett war wieder einmal von der Bildfläche verſchwunden. Das Embonpoint der Kaiſerin Marie Luiſe jedoch führte zu einer neuen Ofſen⸗ ſive des Korſetts. Die Reſtauration ſchnürte die Taille wieder aufs Aeußerſte zuſammen; im Idealbild der Romantik mußte ſie von zehn Fingern umſchloſſen werden können. Die Kri⸗ noline, eine neue Form des alten Hüftenwul⸗ ſtes, des„Vertugadin“ kam auf, abermals aus Spanien, und ward von der Kaiſerin Eugenie in Mode gebracht. geſtern in hellen Flo der Umgebung einigen Tagen eusg ese gängerverkehr geſorgt werden muß, ſo iſt es un⸗ ſchwer, die Verbindung der im Rohrtunnel an⸗ zulegenden Gehbahn mit der Straßen höhe durch bequeme Flachtreppen herzuſtellen. Auch die ſtets zahlreichen deutſchen Beſucher der Bella Venezia werden ſich dieſer das wertvolle Alte ſchonenden und doch ſo modernen Anlage hof— fentlich in Bälde erfreuen. Aus Nah und Sern Frankſurt a. M., 13. April.(115000 Mart unterſchlagen.) Der in Unterſuchungshaft be— ſchwindliche Prokuriſt Paul Fabig hat ein Geſtändnis abgelegt, daß er innerhalb der letzten ünf Jahre ſeiner Tätigkeit bei einer hien en Firma aus ber ihm anvertrauten Kaſſe 115.000 Mark entnommen hat. Gegen Fabian wurde Anklage wegen Unterſchlagung und Untreue vor dem Schöffengericht erhoben. Rüdesheim, 13. April.(3 000 Zentner Holzkohlen in Brand.) 3 000 Zentner Holzkoh— len, die in einem Schuppen des Vereins für Clemiſche Induſtrie in Lorch lagerten, ſtaaden mmen. Die Feuerwehren wurden zur Löſchung des der allem unſchein nach ſchyn vor rochen, aber geſtern erſt zum Durchbruch geleminen war, herangezogen. Erſt am Abend gelang es ihren Bemühungen, des Brandes Herr zu werden. Die Höhe des ens läßt ſich noch nicht überſehen. Brandes, wtb. Düren, 12. April.(Schwerer Ver⸗— kehrsunfall.) Ein Verkehrsauto mit Kommu— nionskindern und deren Angehörigen fuhr heute vormittag von dem kleinen Dorfe Thum (Kreis Düren) zur Pfarrkirche nach Berg. Auf der Rückfahrt geriet der Wagen unmittel⸗ bar vor Thun in einer Kurve ins Schleudern und ſtürzte um. Von den etwa 60 Inſaſſen tru⸗ gen ein Mann, vier Frauen und zwei Kinder ſehr ſchwere und fünf weitere Perſonen leich⸗ tere Verletzungen davon. Sie wurden in das Krankenhaus nach Lenders gebracht. Einige weitere Inſaſſen wurden ſo leicht verletzt, daß ſie in ihre Wohnungen gebracht werden konn⸗ ten. Die Schuldfrage iſt noch nicht geklärt, doch ſcheint es nicht ausgeſchloſſen, daß durch die zahlreichen im Wagen ſtehenden Perſonen ein Schleudern des Autos herbeigeführt wurde, ſodaß es dem Wagenführer nicht möglich war, die Kurve zu nehmen. Mannheim, 13. April.(Selbſtmord.) Ge⸗ ſtern nachmittag hat ſich ein in Rheinau wohn— hafter 26 Jahre alter verheirateter Hilfsarbei⸗ ter, in Abweſenheit ſeiner Angehörigen, in ſeiner Wohnung erhängt. Die Tat dürfte in⸗ folge Nervenzuſammenbruchs erfolgt ſein. Ludwigshafen a. Rh., 13. April.(Leichen⸗ ländung.) Am Sonntag vormittag wurde im Rhein bei der J. G. Farbeninduſtrie eine männliche Leiche geländet. Die Perſonalien konnten nicht feſtgeſtellt werden. Es handelt ſich um einen etwa 50 Jahre alten Mann. Die dürfte etwa vier Wochen im Waſſer gelegen haben. Neuſtadt a. H., 13. April.(Aus dem Fenſter geſtürzt.) Der ledige 265 jährige Mech. Ludwig Leibold ſtürzte heute vormittag aus einem Fenſter des dritten Stocks ſeiner Wohnung in den Hof. Er wurde bewußtlos aus einer großen Blutlache geborgen und ins Krankenhaus verbracht. Der Verunglückte iſt Epileptiker. Um das Jahr 1900 iſt das berühmte Korſett in Mode, das dem Schnürleibchen unſerer Ur⸗ großmütter folgte. Die Tournüre und die Fri— ſur, andere Scheußlichkeiten jener Zeit, gaben den Frauen das Ausſehen unförmiger Unge— heuer. Das weibliche Geſchlecht, das damals an der Bleichſucht litt, hat ſich erfreulicherweiſe von dem Martyrium befreit. An die Stelle des Korſetts, des Panzers, trat das Korſelett aus Gummi. Das ehedem ſo komplizierte Kleidungs— ſtück wurde immer kleiner, geſchmeidiger, beque⸗ mer, und an die Stelle von Stahl, Fiſchbein und anderen Materialien trat der leichte und ſchmieg— ſame Gummi. Handel und Induſtrie Mannheimer Produktenbericht. Mannheim, 13. April. Es wurden notiert: Weizen inl. 30,50—31,25; ausl. 36— 38,25; Roggen inl. 2121,75; Hafer inl. 19—20,25; Braugerſte 23.75—25; Futtergerſte 21— 2, ſüdd. Weizenmehl Spezial Null 44, ſüdd. Wel⸗ zenguszugsmehl 48, ſüdd. Welzenbrotmehl 30, ſüdd Roggenmehl 29,50—31, feine Weizen⸗ kleie 11.50—11,75; Biertrever 10,25— 10,75; Leinſcat nicht notiert. Mannheimer Großviehmarkt. Mannheim, 13. April. Es wurden notiert: 170 Ochſen 40—50, 1119 Bullen 34—42, 280 Kühe 15—40, 343 Färſen 40—51, 744 Kälber 44—68, zwei Schafe 34—38, 2002 Schweine 60—180, drei Ziegen 12—24 RM. 1 Marktverlauf: Großvieh ruhig, Kälber und Schweine ruhig, langſam geräumt. Der Pferdemarkt am 27. April fällt wegen Maimarkt aus.