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Ich ſpreche hiermit Herrn Schäfer meinen herzlichen Dank aus und kann allen der- artigen Leidensgenoſſen eine derartige Kur aufs Mannheim, den 18. September 1929. G. N., Lange⸗Rötterſtraße. Nähere Auskunft erteilt: Mr. Sch. Schaͤfer, Mannheim N 3, 3, ichtheil⸗Inſtitut„Electron“. Sprechzeit von 9 bis 20 Uhr abends Sonntags von halb 10 bis 11 Uhr. Entlaufen schwarz-weiß gefleckte Gegen Belohnung abzu- geben. Vor Ankauf wird gewarnt! F. R. Beyer zur Starkenburg Wer etwas zu kaufen etwas zu verkaufen eine Stelle ſucht eine Stelle z. vergeb. hat etwas zu mieten ſucht etwas zu vermieten hat der inſeriert a. erfolgreichſten Anzeiger Untererhebſtelle. Zur Erledigung der fälligen Umſatz⸗ u. Ein⸗ kommenſteuer 1. Vierteljahr 1931 findet aus- nahmsweiſe morgen Donnerstag vorm. Zahltag ſtatt, ebenſo Freitag. Kirchner. Mitglied des Deutſchen Arbeiterſängerbundes.— Heute Mittwoch abend Fingſtunde des Frauenchor. Das in 6 Wochen ſtatt⸗ findende Jubiläumskonzert erfordert das Erſcheinen jeder Sängerin. Der Vorſtand Berufsschule Viernheim. Der Unterricht in der Berufsſchule beginnt am Donnerstag, den 16. April 1931 zu den Zeiten, wie ſie den einzelnen Klaſſen ange- geben wurden. N Die Aufnahme für die aus der Volksſchule entlaſſen, ſowie von auswärts zugezogenen Mädchen findet am Donnerstag nachm. um 4 Ihr ſtatt. Hierzu haben ſich alle ſchulentlaſſenen Mädchen ein⸗ zufinden, auch diejenigen, die eine auswärtige Be⸗ rufsſchule beſuchen wollen, ebenſo alle, die aus einer höheren Schule austraten, aber noch im be⸗ rufsſchulpflichtigen Alter ſtehen. Die Aufnahme für die ſchulentlaſſenen Knaben, die noch keiner beſtimmten Klaſſe zugeteilt wurden, ſowie für die von auswärts zugezogenen Lehrlinge findet am Donnerstag nachm. um 5 Ahr ſtatt. Hierzu haben ſich auch alle Knaben einzufinden, die eine auswärtige Berufsſchule beſuchen wollen, ſowie diejenigen, die aus einer höheren Schule 15 aber noch im berufsſchulpflichtigen Alter tehen. Viernheim, den 13. April 1931. Die Schulleitung: Müller. Christ. Adler, zur Traube. Neparauuren an Fahrrädern und Rähmaschinen werden prompt, reell und billig ausgeführt Mikolaus Effler. Heute Mittwoch von nachm. 2 Uhr ab und morgen den ganzen Tag lade ich am Staatsbahnhof 14a Saatkartoffeln anerkannt 1. Abſaat durch die Landw.⸗Kammer Darmſtadt bezogen, Edeltraut und Erdgold aus. Allerfrüh Gelbe, Odenwälder Blaue, Ackerſegen und Induſtrie treffen in den nächſten Tagen ein. Aufnahme in die Volksſchule. Die Aufnahme der ſchulpflichtigen Kinder in die hieſige Volksſchule, findet am Donnerstag, den 16. April 1031 in folgender Reihe ſtatt 9 Uhr Knaben, io Ahr mädchen. Schulvflichtig ſind diejenigen Kinder, welche am 1. Mai dieſes Jahres das ſechſte Lebensjahr vollenden. Auf Wunſch der Eltern können jedoch auch Kinder aufgenommen werden, welche noch vor dem 1. Oktober ds. Is. das 6. Lebensjahr er- reichen, aber nur dann, wenn dieſelben körperlich und geiſtig gut entwickelt und vom Schularzt als aufnahmefähig bezeichnet ſind. In welche Schule die Kinder aufgenommen werden, iſt den Eltern bei der ſchulärztlichen Unter- ſuchung mitgeteilt worden. Bei der Aufnahme ſind die Impfſcheine und bei auswärts geborenen Schulpflichtigen auch die Geburtsſcheine vorzulegen. Viernheim, den 10. April 1931. Der Schulvorſtand: Gillig. 00 171 1 e Maeulzinalverhand en Viernheim. Die Mitglieder werden gebeten ſämtliche Rechnungen bis zum 15. April l. Is. an den Rechner abzugeben, zwecks Auszahlung derſelben. Der Vorſitzende. deu eingelrullen. Machsbelze eben 1 Dose nachgefullt 50 1 Pfund gewogen 634 la. Wacksbelze beste Qualität, original! Dompfaff 1 Dose nackgefüllt 80 1 Pfund gewogen 90 Machsreiniger f f. 20 reinigt und wackst in einem Arbeitsgang. 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Dieſe Lei⸗ ſtung, die nicht zuletzt auch der Landtag ermöglicht hat, beweiſt, daß dieſer Landlag im vierten Jahr ſeines Wirkens weder altersſchwach noch lei⸗ ſtungsunfähig geworden iſt. Er kann im Herbſt mit der Befriedigung auseinandergehen, daß er einen ſtaatspolitiſchen Geſundungsprozeß einge⸗ leitet hat inmitten der ſchwerſten Wirtſchafts— kataſtrophe. Wie ſtark unſer Land von dieſer Wirtſchafts⸗ kataſtrophe getroffen werden muß. nachdem es kaum die Beſatzung überſtanden hat, bedarf kei⸗ nes beſonderen Beweiſes. Nachdem das Reich ſeine Verſprechung auf finanzielle Hilfe air die Wirtſchaft des beſetzten Gebietes infolge der ka— taſtrophalen Finanzlage nicht halten konnte, wäre es ein Akt der Billigkeit, das beſetzte und Ausſtrahlungsgebiet mit Reichsaufträgen beſſer zu bedenken wie früher. Der Reichstagsabge— ordnete Rauch-München hat neuerdings nachge— wieſen, daß Preußen im Etatsjahr 1929 auf 1930 496 Millionen an Aufträgen zuviel gegen die anderen Länder erhalten hat; Heſſen 17 Millionen zu wenig. Die Verhältniſſe haben ſich demnach gegenüber dem Antrag meiner Fraktion vom 27. 10. 30 noch mehr zu ungunſten der nichtpreußiſchen Länder entwickelt. Wie bitten deshalb die Regierung, weiterhin im Sinne unſeres Antrages in Ber— lin zu wirken, denn niemand kann die Entwick lung der Einnahmen im kommenden Jahre vor— ausſagen. Wir können durchaus in die Zwangslage kommen, weitere Droſſelungen der Ausgaben vornehmen zu müſſen, denn je tiefer die Wirt— ſchaftskurve ſinkt, deſtomehr wird mit einem neuen Einnahmeausfall zu rechnen ſein. Neben der Weltwirtſchaftskataſtrophe laſtet auf ganz Deutſchland der Druck der Diktate von Verfailles. Deutſchland iſt heute der überlaſtete Tributſtaat; er wird durch ſeine Leiſtungen immer ärmer und elender. Dieſes Suſtem iſt erpreſſeriſch und damit unſittlich. Es iſt auge— baut auf der erlogenen Baſis des Friedensdik— tates. Wir danken unſerem Kanzler Brüning, daß er öffentlich für das Kabinett die Notwen— digkeit der Reviſion erkannt hat. Hoffentlich er⸗ wacht auch bei den anderen Völkern das Be— wußtſein für die Unhaltbarkeit dieſes Diktats und hoffentlich ſetzt ſich ihr Sinn für Gerechtig— keit gegen ihre eigenen Regierungen, die immer noch unter der Kriegspſychoſe ſtehen, durch. Eine andere Kataſtrophe nagt am Mark der Völker: Die kulturelle Kriſe. Intereſſant iſt, daß ſich auch auf dieſen Gebiete die Extreme von rechts und links die Hand reichen! Was ſich eben der Tannenberg⸗Bund, die Abgeſandten des Herrn Ludendorff auch in Heſſen leiſten, muß von dieſer Stelle energiſch zurückgewieſen werden. Ich möchte die Aufmerkſamkeit des Herrn Innenminiſters auf die Vorträge des abgefallenen Pfarrers Wieland lenken. Unter anderem hat er unter Hinweis auf den angeblichen Reichtum der Kirche ſeine Zuhörer direkt zu Gewalttätigkeiten aufzureizen verſucht, denn er ſagte etwa wörtlich:„Wenn wir in Not ſind, dann wiſſen wir, wo es etwas zu holen gibt.“ Gegen die Wiederholung derartiger Vor- träge werden wir uns mit allen zu Gebote ſte⸗ henden Mitteln wehren. Ein anderer Fall! In Ober⸗Hilbersheim hat ebenfalls ein anderer Vertreter des Tannen— berg⸗Bundes, ein Major und Rittergutsbeſitzer Pommer ſeinen Anhängern das alte Märchen wieder aufzutiſchen verfucht, daß der Papſft im Bund mit den Juden und Freimaurern den Weltkrieg herauſbeſchworen habe. Daß weiter⸗ hin bie Katholiken— insbeſondere die Jeſuiten — mit der Freimaurerei Hand in Hand arbei⸗ teten. Beſonders widerlich bei dem Auftreten dieſer Organiſation iſt die Volksverhetzung un⸗ ler nationalem Deckmantel. Während der Tan⸗ nenberg⸗Bund angeblich für die Freiheit und die Geltung des deutſchen Volkes eintritt, ſucht er in der Wirklichkeit den konfeſſionellen Spalt in der Bevölkerung zu erweitern und ſchärt ſo den Haß unter den Volksgenoſſen. Und es gibt iunner noch Einfältige und Dumme genug bei uns, die darauf hereinſallen; die nicht einſehen, daß uns Volk und Staat durch nichts ſo ſehhr geſchwächt werden, wie durch dieſe Art von Hetze. Der Bruderzwiſt verhindert uns natürlich auch, unſere Forderungen bei dem ehemaligen Feind⸗ bund mit Nachdruck zu vertreten. Möchten ſich doch die evangeliſchen Volksgenoſſen keiner Täu— ſchung hingeben. Dieſer Kampf iſt nicht nur ge⸗ gen Rom gerichtet, er geht letzten Endes gegen unſere gemeinſame chriſtlich-germaniſche Kultur und die Leidtragende wird auch die evangeliſche Kirche ſein. Das geht deutlich aus den Worten des Herrn Pommer aus der Verſammlung in Ober-Hil⸗ bersheim hervor. Er meinte nämlich, daß jene „evangeliſchen Pfafſen“ verdächtig und gefähr⸗ lich ſeien, die ſich in bedenklicher Weiſe den An— ſchauungen und Einrichtungen der katholiſchen Kirche nähern. Deshalb„beiſeite mit ihnen“. Dieſe Art Geiſtliche ſeien moraliſch korrupt und; der Völker. ü nur darauf bedacht, mit ihrem Zeremonien ſchwindel ein ſchönes Handgeld zu verdienen. Man möge auf die„Sakramente“ verzichten und die Geiſtlichen ſtempeln gehen laſſen. Auch das Treiben der Gottloſen-Verbände muß aufs ſchärfſte überwacht werden. Wir wol— len nicht erſt„Auswüchſe barbariſcher Roheit“ wie ſie in Berlin herrſchen, und wie ſie der In— nenminiſter Dr. Wirth aufs ſchärfſte gegeißelt hat, bei uns einreißen laſſen. Wir geſtehen jedem perſönlich die Gewiſſensfreiheit zu, welcher Auf— faſſung er ſich zuwenden will. Aber wir werden mit aller Kraft für die Grundlage der abend⸗ ländiſchen Kultur, die chriſtlich⸗germaniſch iſt, kämpfen und wir verbitten uns Beſchimpfungen und Verunglimpfungen alles deſſen was uns heilig iſt. Aus dennſelben Grunde bekämpfen wir die Nationaliſierung der Religion. wie ſie von dem Nationalſozialismus angeſtrebt wird. Jedenfalls wird von Roſenberg in ſeinem Kulturprogramm die Gedankenwelt des Chri⸗ ſbentums abgelehnt. Mit Menſchen, die die höch⸗ ſten Werte unſerer perſönlichen Kultur, die auf echter Selbſterkenntnis ruhende Demut, als eine Folge völkiſcher Baſtardierung anſehen, die dem⸗ gemäß Aufgeblaſenheit und Dünkel für Quali⸗ täten und die Kennzeichen reiner Raſſe halten, iſt kein Wort weiter zu verlieren. Dazu ſteht feſt: Haß gegen Andersraſſige oder gar gegen die eigenen Volksgenoſſen iſt ne⸗ gativer Patriotismus. Poſitiver Patriotismus iſt die Sorge um die inneren geſtalteten Kräfte des Staates; iſt die Sorge um den inneren Frieden, um ein geordnetes ſtaatsbürgerliches Leben, um Gleichberechtigung der eigenen Nation im Bunde Es iſt tief bedauerlich, daß die an ſich ſo notwendige und warm zu begrüßende nationale Welle in vielen Köpfen der ſogenann— ten nationalen Oppoſition revolutionäre For⸗ men angenommen hat und damit bei uns wie— der einmal entartet. Wie es mit der nationalen Geſinnung dieſer Leute vielfach geſtellt iſt, geht daraus hervor, daß ſie zum Kommunismus und damit zum reinſten Internationalismus ab⸗ ſchwenken, wenn es nicht nach ihrem Kopfe geht. Schon der Proteſt gegen Sicherung der Ordnung und Ruhe, wie ſie die neue Notverordnung vor— ſieht. iſt bei national denkenden Menſchen ver— wunderlich. (Fortſetzung folgt). Spanien nach dem Umſturz Erklärung der neuen ſpaniſchen Regierung— Katalaniſcher Putſch in Barcelona— Keine Abdankung des Königs, nur Verzicht auf die Regierungsgewalt witb. Madrid, 15. April. Kurz nach 1 Uhr nachts wurde der Preſſe folgende Regierungs— erklärung mitgeteilt: „Die vorläufige Regierung der Repu⸗ blik iſt feſt davon überzeugt, daß die poli⸗ tiſchen und ſozialen Kräfte, die an der Gründung des neuen Regimes mitgearbeitet haben, die Diſziplin aufrecht erhalten werden. Davon hängen das Anſehen und das Schickſal der jungen Republik ab. Die Regierung iſt deshalb der Meinung, daß diejenigen, die ihr die Macht gegeben haben an der Feſtigung des Anſehens der Republik, das die Feinde dieſer Staats⸗ form untergraben wollen, arbeiten wer⸗ den. Was dieſe Gegner betrifft, ſo hofft die Regierung, daß ſie die außerordentliche Wichtigkeit dieſer Stunde für die Zukunft Spaniens verſtehen und ihre Haltung dar⸗ nach richten werde. Wir haben angefan⸗ gen, mit Liebe an der Schaffung einer Atmoſphäre der Gerechtigkeit und der Ach⸗ tung zu arbeiten, die Spanien bisher nicht kannte, und haben, um dieſes Ziel zu er⸗ reichen, die Verordnungen zur Ernennung des Präſidenten der vorläufigen Regie⸗ rung und der Miniſter, ſowie die Ver⸗ fügungen über das juriſtiſche Statut der vorläufigen Regierung, die Amneſtie und die Schaffung des Verkehrsminiſteriums erlaſſen.“ Rücktritt des ſpaniſchen Botſchafters in Paris. witb. Paris, 15. April. Der ſpaniſche Bot⸗ ſchafter in Paris, Quinones de Leon, hat der proviſoriſchen republikaniſchen Regierung ſei⸗ nen Rücktritt telegraphiſch mitgeteilt und wird lediglich noch die laufenden Angelegenheiten erledigen. Der Auszug des königlichen Hoſes aus Madrid. wtb. Madrid, 15. April. Der D-Zug nach Hendaye(franzöſiſche Grenze), der fahrplan⸗ mäßig um 10.15 Uhr früh aus Madrid abgeht, fuhr heute früh erſt um 10.45 Uhr ab. Es waren zwei Salonwagen angehängt. Die Lokomotive, 1 wurde von dem Herzog von Zaragoſſa, der ge— wöhnlich den Zug des Königs überwacht, ge— führt. Zahlreiche Perſönlichkeiten des ſpani⸗ ſchen Hofes hatten in dem D-Zug Platz ge— nommen. Die Königin und die Prinzen haben das königliche Palais heute früh in Automo— bilen in Richtung nach dem Escorial verlaſſen, und man nimmt an, daß ſie, um jede Kund— gebung zu vermeiden, in der kleinen Ort— ſchaft El Plantillo den D-Zug Madrid-Hen— daye beſtiegen haben. Blutige Zuſammenſtöße in Barcelona wib. Paris, 15. April. Wie Barcelona berichtet, demonſtrierten geſtern Abend mehrere tauſend Perſonen vor dem Gefängnis und verlangten die Fretlaſſung der Gefangenen. Die Menge wußte nicht, daß Oberſt Maciag inzwiſchen die Freilaſſung ver— fügt hatte. Da die Tore des Gefängniſſes ge— ſchloſſen blieben, verſuchte die Menge, das Gefängnis zu ſtürmen und in Brand zu ſetzen. Havas aus Der Gefängnisdirektor war, um Zwiſchenfälle zu vermeiden, gezwungen, ſämtliche Gefangene, auch die wegen un⸗ politiſcher Delikte verurteilten Strafgefan⸗ genen, freizulaſſen. blutige Das Gleiche ereignete ſich im Frauenge— fängnis von Barcelona, wo die Volks- menge die Kartothek des Gefängniſſes ver— nichtete. Gegen 23 Uhr abends verſuchten De— monſtranten, unter denen ſich offenbar lich t⸗ ſcheue Elemente befanden, ein Polizeikom— miſſariat zu ſtürmen. Die Garde war gezwun— gen, eine Salve abzugeben. Ein Demonſtrant wurde getötet, mehrere andere verletzt. In der Ancha-Straße kam es ebenfalls zu blutigen Zuſammenſtößen, bei denen eine Perſon getötet und mehrere andere verletzt wurden. Macia für ein ſelbſtändiges Katalanien. wib. Paris, 15. April. Oberſt Macia, der proviſoriſche Präſident der Katalaniſchen Repu⸗ blik, hat einem Vertreter der ſpaniſchen Nach⸗ 48. Jahrgang richtenagentur in Barcelona erklärt:„Wir ha⸗ ben die Katalaniſche Republik ausgerufen, was jedoch keineswegs einen Zwieſpalt mit den ſpaniſchen Republikanern bedeutet, die die Spa⸗ niſche Republik proklamierten. Zwiſchen ihnen und uns herrſcht engſtes Einvernehmen, doch dürften wir die öffentliche Meinung Katala⸗ niens, die jetzt faſt reſtlos für die autonomiſti⸗ ſche katalaniſche Idee gewonnen iſt, nicht außer Acht laſſen. Will Alfons 13. nicht verzichten? enb Madrid, 15. April. Zu Ler ſtark umſtrit⸗ tenen Frage der Abdankung König Alfons 13. weiß der Pariſer Korreſpondent der„Voſſiſchen Zeitung“ zu berichten: Der franzöſiſche Botſchaf⸗ ter in Madrid Corbin hat heute mitgeteilt. daß der König nicht formell abgedankt, ſondern die Regierungsgewalt lediglich der proviſoriſchen Regierung übergeben habe und zwar bis zur Entſcheidung der verfaſſunggebenden National- verſammlung. Er habe ſich dabei ausdrücklich das Recht vorbehalten, wieder nach Spanien zu— rückzukehren, falls die Nationalverſammlung ſich nicht für die Republik entſcheiden ſollte. In einem Abſchiedsmanifeſt, das bisher noch nicht veröffentlicht worden iſt betonte der König aus— drücklich, daß er ſeinem Volke ſtändig zur Ver— fügung ſtehe. Das Abſchiedsmanifeſt der ſpaniſchen Königs. witb. London, 15. April. Der ſpaniſche Bot⸗ ſchafter, der heute den Vorſitz bei einer Tagung der Engliſch-Spaniſchen Vereinigung führen ſollte, erklärte, daß er zurückberufen worden ſei und England ſofort verlaſſe. Wie Reuter zu berichten weiß, hat König Alfons in dem Manifeſt, das er bei ſeiner Ab— reiſe von Madrid zurückließ, u. a. erklärt: Bis die Nation geſprochen hat, enthalte ich mich von jetzt an aus eigenem freien Willen der kgl. Gewalt und entferne mich aus Spanien, das damit über ſeine weitere Zukunft allein und ſelbſtändig zu entſcheiden haben wird. Der König hat inzwiſchen ſpaniſchen Boden verlaſſen. Man nimmt an, daß der Kurs auf London geht. Drei Detrete der neuen Regierung Spaniens. wib. Madrid, 15. April. Die Regierung hat drei Dekrete erlaſſen: 1) Abſchaffung des unter der Diktatur Primo de Riveras veröffentlichten Geſetzbuches; 2) Auflöſung der von Primo de Rivera geſchaffenen Bürgerwehr; 3) Bewilligung einer Penſion für die Familien der im Dezem ber v. Is, ſtandrechtlich erſchoſſenen Offiziere Ga— lon und Hernandez in Höhe ihres Soldes. Der frühere Miniſterpräſident und Kriegs— miniſter General Berenguer, der ſich geſtern noch weigerte, ſeinen Poſten aufzugeben, hat Spanien verlaſſen und iſt in Liſſabon eingetroffen. Wie aus Valencſa berichtet wird, befindet ſich unter den freigelaſſenen Gefangenen einer der Mörder des ehemaligen ſpaniſchen Miniſterprä— ſidenten Dato Rücktritt des paneſchen Botſchafters in Berlin. enb. Berlin, 15. April. Wie wir erfahren, hat der ſpaniſche Botſchafter in Berlin, Eſpi— noſa de los Monteros, der proviſoriſchen repu— blikaniſchen Regierung in Madrid ſeinen Rück— tritt angekündigt. Tagesnachrichten Der erſte Beſuch des japaniſchen Botſchafters beim Reichspräſidenten. witb. Berlin, 15. April. Reichspräfident von Hindenburg empfing heute den neuernann⸗ ten japaniſchen Botſchafter, PYukich! Obata, zur Entgegennahme ſeines Beglaubigungs— ſchreibens. An dem Empfang nahm außer den Herren der Umgebung des Reichspräfidenten in Vertretung des z. Zt. beurlaubten Reichsmini⸗ ſters des Auswärtigen Staatsſekretär Dr. von Bülow teil. Die geſtrigen Eintragungen zum Volts⸗ begehren in Berlin. enb. Berlin, 16. April. Die Zahl der ge⸗ ſtern für das Vollsbegehren in Berlin abgege⸗ benen Stimmen beträgt 19 787. Damit wurden bisher insgeſamt in Berlin 190 757 Stimmen abgegeben. 0 wtb. Düſſeldorf, 15. April. In der heutigen Verhandlung gegen den Mörder Kürten wurde die Oeffentlichkeit wieder hergeſtellt. Der Vorſitzende richtete an den Angeklagten die Frage, ob er Reue über ſeine Taten empfinde. Kürten erklärte:„Ich kann verſichern, daß ich das tiefſte Bedauern mit den armen unglück⸗ lichen Opfern. beſonders den Kindern, habe und daß ich meine Taten aufs Tiefſte verab- ſcheue. Beide Sachverſtändige ſind der Anſicht, daß die Schnitte, die der Mörder ſeinem Opfer bei⸗ gebracht hat, wohl mit einem Taſchenmeſſer ausgeführt ſein können. Als erſter Zeuge wird vernommen, Kri— minalkommiſſar Opladen, der die erſten Feſt⸗ ſtellungen in der Mordſache traf. Der Krimi⸗ nalkommiſſar ſagt aus, er habe auf dem Bo— den ein blutiges Taſchentuch gefunden, das P. K. gezeichnet war. Dieſer Umſtand ließ den Verdacht auftauchen, daß der Vater der Chri— ſtine Klein der Täter ſei; denn dieſer beſaß nach Ausſage der erkrankten Mutter des ge— töteten Kindes ſo gezeichnete Taſchentücher.— Auf die Behauptung des Zeugen Hanſen, der Kürten in der Richtung nach dem Bahnhof Mülheim laufen geſehen haben will, läßt der Angeklagte durch ſeinen Verteidiger erwidern, daß er keinen Schritt gelaufen ſei. Ich möchte bemerken, daß ich heute voll⸗ kommen ernüchtert bin von dem Zuſtande, in dem ich mich damals befand. Als erſter Sachverſtändiger berichtete Medi— zinalrat Plempel über die Auffindung der Leiche der Chriſtine Klein am 25. Mai 1913 in Köln-Mülheim. Der Tod ſei, wie der Sach- verſtändige erklärte, durch eine Kombination von Verblutung und Erſtickung eingetreten. Der zweite Sachverſtändige, Prof. Dr. Meer— beck, ſchildert die Verletzungen des Opfers im Einzelnen. Im Fortgange der Schwurgerichtsverhand— lung gegen den Maſſenmörder Kürten wird Kriminalrat Momberg darüber ver⸗ nommen, wie Kürtens Spur durch einen Brief ſeines letzten Opfers, Maria Butlick, an eine Frau Brückner gefunden wurde. Der Brief war irrtümlich an eine falſche Adreſſe, Frau Brügmann, gelangt, die ihn der Poli— zei übergab. In dem Briefe ſchilderte die But— lick den Ueberfall Kürtens, und aus dieſer Schilderung erkannte die Polizei, daß der Täter der langgeſuchte Mörder ſein mußte. Unter dem Beiſtande der Butlick wurde der Name und die Wohnung des Täters feſt— geſtellt und dieſer verhaftet. Der Zeuge gibt eine Darſtellung der erſten Vernehmung Kür— tens zum Mülheimer Mord, die ſich mit den Angaben des Angeklagten deckt. Der Vor— ſitzende fordert den Zeugen auf, ſeine Anſicht über die Glaubwürdigkeit der Geſtändniſſe Kür— tens zu äußern. Momberg erklärt, Kürten ſei eine Stunde nach der Feſtnahme an die Tat— orte geführt worden, habe dort die Art der Ausführung ſeiner Taten geſchildert und auch angegeben, wie er zu den Tatorten gelangt ſei und ſich wieder entfernt habe. In den Fällen Kühn, Ohliger und Scheer ſei aus dem Schä— del der Schwerverletzten die Spitze der Schere, die Kürten als Mordwerkzeug benutzte ope— rativ entfernt worden. Die Gleichheit der Verletzungen, die Wür⸗ gemerkmale und die charakteriſtiſchen Stich⸗ verletzungen in den Schläfen wieſen auf den gleichen Täter hin. Auf eine Frage des Verteidigers erklärt der Zeuge, daß der Täter alle Morde, auch die an den kleinen Mädchen zugegeben habe. Seiner Frau gegenüber habe er ſich nicht ritter Cag im Kürten Prozeß offenbart, um ihr die Belohnung zukommen zu laſſen, denn dieſe Ausſagen ſeien erſt ſpä⸗ ter gemacht worden. Im Falle Hahn ſeien die Mörderbriefe die Hauptbeweisſtücke. Die Echt⸗ heit der Briefe ſtand feſt, als Kürten im Falle Albermann, ohne von den Ermittelungen der Polizei zu wiſſen, die richtige Stelle als Fund⸗ und Tatort angab. Der Zeuge Momberg führt weiter an, der Hut, die Taſche und die Schlüſſel der Hahn ſeien tatſächlich in dem Haferfeld gefun⸗ den worden, in das Kürten ſie geworfen hatte. Die Schaufel, mit der er die Ermordete ein⸗ grub, habe Kürten als die ſeine wieder er⸗ kannt. In der Mordnacht und in der Nacht darauf ſei er nach Ausſage ſeiner Frau nicht zuhauſe geweſen. Zum Falle Reuter berichtete der Zeuge, bei der Leiche habe der Handkoffer gefehlt, der in einem Vorgarten gefunden wurde. Der Ring der Reuter ſei unter einem Dachſparren des Speichers im Hauſe des Kür⸗ ten gefunden worden. Im Falle Dörrier wurde von der Polizei der Abdruck eines Gummiab— ſatzes genommen, den Kürten getragen hatte. Im Falle Albermann ſeien die Briefe, die Gleichartigkeit der Verletzungen und die Lage der Leiche als hinreichende Indizien an— zuſehen. Die Lage ſei niemand weſen, Kürten habe ſonſt bekannt ge⸗ ſie genau geſchildert. Im Falle der Frau Wanders habe Kürten den zu dem Veberfall benutzten Hammer ſo— fort erkannt, nachdem er ihn vorher genau beſchrieben und ſogar ſkizziert hatte. Mit die— ſem Hammer ſeien die Taten an der Reuter, der Dörrier und an Frau Meurer verübt wor- den. Nunmehr werden einige Zeugen über den vor dem Kriege verübten Ueberfall an der Ecke der Ulmen- und Mün⸗ ſterſtraße vernommen. Dabei ſagt die Mutter des überfallenen Knaben aus, daß ſie das Beil das Kürten in dem Zimmer zurückließ, der Kriminalpolizei gebracht habe. Kürten hatte das Zimmer verlaſſen, nachdem er von einem im Nebenraum ſchlafenden Manne angerufen worden war. Der Zeuge, Kriminalkommiſſar Reibel ſchildert das erſte Geſtändnis Kürtens; es habe mit den Brandſtiftungen begonnen und ſei dann auf die einzelnen Mordtaten über— gegangen, wobei der Angeklagte auch den Vorkriegsmord an Chriſtine Klein ge⸗ ſchildert habe. Der Zeuge Kriminalkommiſſar Wehrmeiſter berichtet darauf über den Tatbefund im Falle Klein. Er gibt über die Geſtändniſſe Kürtens und die Ermittelungen der Polizei eine ähnliche Schilderung wie Kri⸗ minalkommiſſar Momberg. Darnach ſei objek⸗ tiv und einwandfrei feſtgeſtellt worden, daß Kürten der langgeſuchte Maſſenmörder ſei. Bei der polizeilichen Vernehmung hätte Kür⸗ ten geſagt, daß man mit einem Hammer, wie er ihn benutzt habe, im Hofgarten jeden Abend mehrere Menſchen von hinten hätte er⸗ ſchlagen können, ohne daß ſie einen Laut von ſich gäben. Nach der Vernehmung des Zeugen Wehrmeiſter erklärt der Vorſitzende den Fall Klein für abgeſchloſſen. Hiernach wurde eine Mittagspauſe von 15 Minuten eingelegt. Als weiterer Zeuge im Prozeß gegen Kür⸗ ten beſtätigte der Sohn des Zeugen Schwarz die Angaben ſeines Vaters. Fräulein Weber, die den ermordeten Scheer zuerſt entdeckt hat, berichtet über die Auffindung der Leiche. Sie habe Scheer ſofort erkannt und tele⸗ phoniſch die Polizei verſtändigt. Als Sachver⸗ ſtändiger gab dann Dr. Regenſteiner eine Schilderung der Verletzungen der Frau Kühn. Dr. ing. Pom m, der nächſte Zeuge, berichtet über die Unterſuchungen an der ab- gebrochenen Scherenſpitze, die aus dem Kopfe der Verletzten operativ entfernt wurde. Auf eine Frage des Staatsanwaltes ſagte er, daß er nicht mit 100-prozentiger Sicherheit ſagen lönne, das Stück gehöre zu der Schere Kürten; aber es ſpricht nichts dagegen. Im Falle Oh— liger wird der 24-jährige Bruder Al⸗ bert vernommen, der ausſagt, daß die kleine Roſa bei einer älteren Schweſter zu Beſuch war, und ſich auf dem Heimwege befand. Auf die Vernehmung der Mutter des Kindes wird im Einverſtändnis mit Staatsanwalt und Ver⸗ teidigung, die im Namen des Angeklagten darum bittet, verzichtet. der Zeuge Muſſehl fand morgens zwiſchen 9 und 9.30 Uhr die Leiche der Roſa Ohliger und benachrichtigte die Polizei. Der Kriminalbeamte Irrgart berichtete eingehend über die Auffindung der Leiche der kleinen Ohliger. Er iſt der Meinung. daß die Leiche erſt nach der Tat an die Fundſtelle ge⸗ bracht worden war. Profeſſor Dr. Berg⸗Düſſeldorf, nahm die Obduktion der Leiche der Ohliger vor und unterſuchte auch Frau Kühn, deren Verletzung Deutſch⸗polniſche Streitfrage vor dem Haager Sriedensgericht wib. Haag, 15. April. größeren Zuhörermenge, unter der ſich u. a. der deutſche Geſandte im Haag Zech wie zahlreiche andere Mitglieder des Haager Diplo⸗ matiſchen Corps befanden, trat heute nachm't⸗ tag der Ständige Internationale Gerichtshof im großen Sitzungsſaal des Friedenspalaſtes zu der erſten öffentlichen Tagung ſeiner 21. (außerordentlichen) Sitzung zuſammen. Nach- dem der Präſident des Gerichtshofes Aoatſchi (Japan) die mündlichen Verhandlungen zu Im Beiſein einer dem den Gerichtshof in der jetzigen Sitzung be⸗ ſchäftigenden deutſch-polniſchen ſich auf den Beſuch der deutſchen Minderheits— ſchule in Oſtoberſchleſien bezieht, für eröffnet erklärt hatte, erhielt der Sachleiter der deut— ſchen Prozeßpartei. Prof. Dr. Kaufmann. das Wort zur Darlegung des deutſchen Standpunk⸗ tes. Prof. Kaufmann gab in ſeinem Plaidoyer Streitfall, der zunächſt einen Ueberblick über die Entwicklung des gorliegenden Streitfalles. Es handelt ſich bei dieſem Streitfall, wie erinnerlich, um eine Beſchwerde des deutſchen Volkshundes als Vertreter der deutichen Min⸗ derheit in Polniſch⸗Oberſchleſien über die Nichtzulaſſung von 60 Schulkindern in den oberſchleſiſchen Minderheitenſchulen Dieſer Beſchwerde hat der Völkerbundsrat, nachdem vorher der als Berichterſtatter fungierende Vertreter Japans ausdrücklich feſtgeſtellt hatte, daß die polniſchen Behörden die Ausführung einer zugunſten der deutſchen Minderheit er— gangenen Entſcheidung des Präſidenten der Ge— miſchten Kommiſſion für Oberſchleſien. Calon— der, verweigert hatten, durch eine Entſchlie— ßung vom 24. Januar ds. Is. inſofern ſtatt⸗ gegeben, als er die Angelegenheit zur gutacht— lichen Entſcheidung an den Haager Gerichts— hof verwies. teine dauernden Nachwirkungen haben e Scheer habe offenbar noch bis zum Morgen ge⸗ lebt. Der ſtarke Alkoholgenuß, die Kälte und die Verletzungen hätten zuſummen den Tod herbeigeführt. Zum Schluß wird Frau Schuhmacher vernommen, die angab, kurz nach der Ver⸗ haftung von Stausberg mit Kürten gesprochen zu haben. Er habe geſagt, Stausberg komme wohl nicht in Frage. Es würde ſich wohl um politiſche Morde handeln. Auf ihre Bemerkung daß die ganze Sache doch grauenhaft wäre, hätte Kürten wörtlich geſagt:„Es wird noch grauenhafter. Sie werden noch ſtaunen, die ganze Welt wird ſtaunen.“ Beim Fortgehen hätte er geäußert:„Sie wer⸗ den noch an mich denken.“— Kürten be⸗ ſtreitet mit Beſtimmtheit, mit dieſer Frau geſprochen zu haben. Frau Schuhmacher bleibt bei ihrer Aeußerung. Darauf wird die Verhandlung geſchloſſen. Fortſetzung Donnerstag vormittag 9 Ihr. Raketenaufſtieg in Osnabrück 2000 Meter Höhe erreicht, unbeſchädigt gelandet. wib. Osnabrück, 15. April. Am Ochſenmoor ſüdlich des Dümmerſees, fand heute ein Ra⸗ ketenſtart des Osnabrücker Ingenieurs Tilng ſtatt. Nach dem Start einiger Modelle ließ Tilng die eigentliche Flugrakete ſteigen, die eine Höhe von 2000 Metern er⸗ reichte, dort zwei fallſchirmartige Vorrichtun⸗ gen entfaltete und dann in langsamem Segelflug in der Nähe des Startplatzes lan⸗ dete. Das Geſtell war unbeſchädigt und wurde ſofort zu einem zweiten Start benutzt. Dann kam noch eine weitere Flugrakete zur Vor⸗ führung, die ebenfalls fallſchirmartig wieder zu Boden kam. Tilng glaubt, daß er in Jahres⸗ friſt mit einem größeren, bemannten Modell ſeine Vorführungen wiederholen kann. Vermiſchtes Beſtätigung der neugewählten Berliner Magiſtratsmitglieder. wib. Berlin, 15. April. Wie der Amtliche Preußiſche Preſſedienſt mitteilt, hat das preu⸗ ßiſche Staatsminiſterium die Wahl des frühe⸗ ren Danziger Senatspräſidenten Dr. ing. e. h. Heinrich Sahm zum Oberbürgermeiſter von Berlin und die Wahl des Stadtſyndikus Langs und des Vizepräſidenten des Deutſchen und Preußiſchen Städtetages Dr. Elſaß zu Bürger⸗ meiſtern der Stadt Berlin beſtätigt. Ferner hat der Oberpräſident die Wahl von Bruno Aſch aus Frankfurt-Main zum Stadt⸗ kämmerer und die Wahlen der neuen unbe— ſoldeten Stadträte beſtätigt. Der Wahl des Stadtverordneten Fritz Lange zum unbeſol— deten Stadtrat hat der Oberpräſident die Be⸗ ſtätigung verſagt. Fernſprechverkehr zmiſchen Deutſchland und Siam. witb. Verlin. 15. April. Hier wurde mit einem Ferngeſpräch zwiſchen dem Reichspoſt⸗ miniſter und dem ſiameſiſchen Perkehrsminiſter, dem Prinzen Purakatra, die drahtloſe Fern⸗ ſprechverbindung zwiſchen Deutſchland und Siam(Berlin—Bangkot) dem öffentlichen Ver— kehr übergeben. Ein Geſpräch von drei Minuten Dauer Reichsmark mehr. koſtet 96 RM., für jede weitere Minute 32 be eee ee eee Martus Robſon Roman von Max von Weißenthurn. Arheberrecht durch Herold-Verl. Homburg⸗Saar. Neubearbeitet von E. Geyer. 12. Fortſetzung. Nichts fand ſich. Beunruhigt kehrte ſie in ihr Gemach zurück, und während ſie ſich in ſchillernde Seide hüllte und ſich mit Brillanten und Edelſteinen ſchmückte, vermochte ſie an nichts anderes denken, als an das armſelige Blatt, welches ſeine Schriftzüge trug und wel⸗ ches ſie verloren hatte. Inzwiſchen war Barbaras ſeltſamer Gaſt durch den Herbſtnachmittag im Auto des Gra⸗ fen von Elsdale nach Sturton zurückgefahren. Kaum war das Auto ihren Blicken entſchwun— den, als ſie haſtig weiter eilte, um zur Mitte der Stadt in ein kleines, uneinladend ausſe⸗ hendes Haus zu treten. In dem halbdunklen Flur ſtieß ſie mit einem Manne zuſammen, bei deſſen Anblick ihre Züge ſich aufklärten. „Haben Sie haſtig. Schattenhaft ging es über das Antlitz der jungen Schauſpielerin. „Erfolg, ja!“ erwiderte ſie und ihre Stimme war klanglos und ihre Hände zitterten, wäh⸗ rend ſie ein Blatt Papier nebſt einem Brief⸗ kuvert aus ihrer Kleidertaſche zog und beides dem Manne reichte. 7. Kapitel. , Als Graf Keit die prächtige Marmortreppe hinabſtieg. mußte man ſich geſtehen, daß er ein Erfolg gehabt?“ fragte er ſchöner Mann, um ſo ſchöner als der Ausdruck ſtrahlenden Glückes unverkennbar aus ſeinen Zügen ſprach. Im Moment war derſelbe durch die Hoff⸗ nung hervorgerufen, Barbara, welche ſtets früher als ihre Gäſte im Salon zu erſcheinen pflegte, allein anzutreffen, doch er ſollte ſich täuſchen, denn ein Blick in das Gemach über⸗ zeugte ihn, daß es leer war. Nicht lange währte es jedoch, ſo ward eine Portiere beiſeite geſchoben und ſtrahlend in Jugend und Schönheit ſtand Barbara vor ihm. Das Herz des jungen Mannes pochte be— wundernd beim Anblick ihrer Schönheit und er trat raſch auf ſie zu und erfaßte ihre beiden Hände. „Ganz in Weiß, Barbara?“ ſprach er, ſich zum anſcheinend leichten Tone zwingend.„Ganz in Weiß, Geliebte? Ich habe Dich noch niemals in Weiß geſehen. Du kommſt mir darin vor wie eine Lilie.“ „Welch ein hübſches Kompliment!“ rief ſie mit holdem Erröten. „Ein Kompliment? Es iſt nur die reinſte Wahrheit, Barbara. Sehe mich an, ich möchte in Deinen Augen leſen, ob Du ſo glücklich biſt, wie Du mich heute glücklich gemacht haſt.“ Sie richtete ihre dunklen Wimpern empor, ſenkte aber unter dem zärtlichen Ausdruck ſei⸗ ner Augen ſchnell wieder den Blick und er zog ſie ſanft an ſich. 8 „Noch faſſe ich mein Glück kaum“, ſprach er bewegt,„es dünkt mich zu groß, um wahr ſein zu können. Du willſt mich nicht aus Deinen Augen leſen laſſen, ob zwar Deine Lippen lächeln. Nichts Barbara, nichts kann jemals zwiſchen uns treten!“ Sie blickte zu ihm empor. Er hatte den Makel ihrer Geburt, die niedrige Abſtammung ihrer Mutter, das ſchrankenloſe Leben ihres Vaters überſehen; ſie wußte, wie ſtolz er ſei und doch hatte er ein ſolches Opfer ſeiner Liebe gebracht. „Barbara“, bat er nach einer Pauſe,„ich ſehne mich danach, Dich ganz allein zu beſitzen. Die gegenwärtigen Verhältniſſe ſtellen meine Geduld auf eine Probe. Es iſt furchtbar für mich, Dich ſtets nur f ſo kurze Augenblicke erhaſchen zu können— ah, Fräulein Herrick!“ Er wat um einen Schritt von dem jungen schen zurück und Barbara, welche dem Ein⸗ gang abgewandt geſtanden und deshalb den Eintritt derjenigen, welcher ſein Ausruf galt, nicht bemerkt hatte; zuckte erſchreckt zuſammen. „Dein Beſuch von heute nachmittag ſcheint die allerdings ungewöhnliche Tugend der Dankbarkeit ebenfalls nicht beſeſſen zu haben.“ Meinte Blanche in leichtem Ton, ſich nachläſſig nähernd, während ſie den zierlichen ſchwedi⸗ ſchen Handſchuh an ihren Fingern glatt ſtrich. „Was willſt Du mit dieſen Worten ſagen?“ fragte Barbara überraſcht. „Nun, durchaus nichts ſo Furchtbares, wie Du zu glauben ſcheinſt“, verſetzte die andere mit leichter Satire.„Bekenne nur, Du haſt der Theaterprinzeſſin eine Höflichkeit gezeigt, welche zu üben die Nichte des Grafen von Elsdale einer unbekannten Schauſpielerin gegenüber nicht nötig hatte; doch ließeſt Du Dich damit nicht begnügen, ſondern haſt ſie mit den ſchö⸗ nen Blumen der Gewächshäuſer beladen.“ Barbara warf dem Grafen von Keith einen raſchen Blick zu. Wie eine Wolke lag es auf ſeiner Stirn und ihr Herz erbebte. Was dachte er? Zweifelt er an ihr? „Fräulein Courtenay hat eine kranke Mut⸗ ter“, überwand ſie ſich ruhig zu erwidern,„ich dachte, die Blumen würden ihr Vergnügen be⸗ reiten.“ „Die junge Dame ſcheint offenbar nicht die⸗ ſer Anſicht geweſen zu ſein und hat die Blumen alle in dem Wagen zurückgelaſſen, in welchen Du ſie nach Hauſe geſandt haſt. Icheſah, wie der Hiener ſie zurückbrachte. „Wirklich?“ entgegnete Barbara, nur mit Anſtrengung gelang, ihre raſchung zu verbergen. Der Abend verging in der angenehmſten Unerhaltung wie im Fluge. Der Graf von Keith hatte ſeine gute Laune wiedergefunden und nichts im Benehmen gegen ſeine Braut ließ ahnen, daß auch nur eine Sekunde lang ein Zweifel gegen ſie in ſeiner Seele Raum gefun⸗ den hatte. Ohne daß der Graf von Elsdale ſo recht wußte, hatte Barbara ſich einen großen Platz im Herzen ihres Oheims zu ſichern verſtanden. Er war ein ſtolzer, ſtrenger Mann, aber es lag doch eine tiefe Zärtlichkeit in ſeinem Charak⸗ ter, den allerdings nur wenige zu ergründen verſtanden hatten. a Barbara wußte, wie heilig er die Erinne⸗ rung an ſeine erſte Gattin hielt, wie tief er im Stillen die beiden Söhne betrauerte, welche er verloren, aber er ſprach ſelbſt zu ihr nie⸗ mals von ihnen; nur durch einen Zufall, über den ſie ſich ſelbſt wunderte, hatte ſie einmal das Bildnis des jungen Grafen zu Geſicht bekonn men, welcher bei dem Eiſenbahnunglück ein furchthares Ende genommen.(Fort fen der as Uebet⸗ die Amerikanerin und der Ozeandampfer Von Irmgard Johannes. So paradox es klingt— die Reiſe von Amerika nach Europa iſt heute immer noch kürzer als die Reiſe von Europa nach Amerika! N Nicht effektiv — ſondern relativ natürlich. Die Einſtellung des Einzelnen zur Reiſedauer iſt maßgebend. Der Europäer— es ſei denn, daß er eine Ge⸗ ſchäſtsreiſe unternimmt— iſt noch ein wenig von Columbus— das heißt Entdeckergefühlen be⸗ ſeelt, wenn er eine Fahrt nach Amerika antritt. Für den Amerikaner iſt ein trip nach Europa eine Reiſe wie jede andere. Nein— noch mehr als das— eine Reiſe, die keine Anſtrengung, ſondern im Gegenteil eine Erholung bedeutet. Was ſind denn 4½ Tage Seefahrt auf einem Schiff, wie die„Europa“ und„Bremen“? Man fährt mit der Geſchwindigkeit eines Autos im 50⸗Km.⸗Tempo über den Ozean. Aber es iſt nicht ein Fahrzeug, auf dem man ſich befindet, ſon⸗ dern ein Hotel, das jeden auch nur erdenklichen Luxus bietet. 0 In dieſer Erkenntnis hat ſich drüben die Europareiſe eingebürgert, die bei einem großen Prozentſatz der Amerikaner ſchon eine Alljähr⸗ lichkleit geworden iſt. Gewiß, die alljährliche Europafahrt kann ſich nur ein kleiner Teil der Bevölkerung leiſten, aber die einmalige Reiſe leiſten ſich viele. Mir wurde drüben erzählt, daß es viele Familien gibt— und da iſt die Frau die treibende Kraft—, die jahrelang ſparen, um den Sohn oder die Tochter einmal nach Europa zu ſchicken. Die ganzen Erſparniſſe gehen dabei hin, und es muß wieder von vorn angefangen werden. Der Begriff„Reiſen“ und„Ozeandampfer“ iſt tief in die amerikaniſche Mentalität einge— drungen, Ganz beſonders verbunden mit die— ſem Begriff aber iſt die amerikaniſche Frau. Der Mann ſieht das Schiff nüchterner an. Für ihn iſt der Dampfer mehr oder weniger das Beför— derungsmittel, das die größten Bequemlichkei— ten bietet. Die amerikaniſche Frau aber hat eine ganz perſönliche Einſtellung zum Schiff Eine feſte Einſtellung— wie zur Mode, zur Schönheit, zur Kunſt. Nicht nur die rein frau⸗ liche Einſtellung zu Schönheit und Luxus— den Exponenten des modenen Dampfers—, ſondern ſie ſieht darüber hinaus immer die große Idee, die der Ozeandampſer verkörpert. Mit ihrer raſchen Auffaſſungsgabe— ſie er⸗ faßt a tempo den Kern der Dinge— ſtellt ſie den Ozeandampfer auch in pſychologiſchen Zu⸗ ſammenhang mit ihrem Beruf. Stets, wenn man das Thema Ozeandampfer bei der Amerika⸗ nerin anſchneidet, erhält man knapp und präziſe — in a nutſhell, wie der Amerikaner ſagt— in⸗ tereſſante und treffende Antworten. Ich lernte die Buſineßfrau großen Formats kennen. Die kauſmänniſche Direktorin— die über ein Einkommen von etwa 30—40 000 Dollar verfügt. Sehr ſchlank, ſehr klug, ſehr elegant und— ſonſt hätte ſie ſich dieſe Stellung nicht er⸗ rungen— ſehr tüchtig.„Ozeandampfer— well, Ozeandampfer“ ſagte ſie,„ſind dazu da, buſineß zu machen. So wie die Lloyddampſer„Bremen“ und„Europa“. Qualität wirbt— das haben dieſe beiden Schiſſe bewieſen.“ Ich ſprach eine von Newyorks führenden In⸗ nenarchitektinnen. Eine ſchöne und elegante Frau. Sie ſtattet Newyorks Apartement-Häu⸗ ſer, Clubs uud Hotels künſtleriſch aus— was pro Haus manchmal 100 000 Dollar einbringt. Sie empfing mich in ihrem ſehr ſtilvollen und repräſentativen Atelier, hinter deſſen großen Fenſtern ein kleiner Garten in franzöſiſchem Stil träumte— mitten in Newyork.„Ein Ozean— dampfer“, äußerte ſie,„muß in der künſtleriſchen Innenausſtattung ſo geſchaffen ſein, daß die Atmoſphäre des Meeres in das Innere des Dampfers gebracht wird. Der Dampfer muß alſo licht ſein.“ Die junge Univerſitätsdozentin erzählte mir beim Tee in ihrem reizenden Heim— ſie führt ihrem Mann neben der anſpannenden Arbeit einen wohlgeordneten Haushalt ohne Mädchen „Ozeandampfer ſind ein Förderung des Studenten-Austauſchdienſtes. Ich ſehe in dem Austauſchdienſt ein hochbedeutſames Mittel zur Erweiterung des Wiſſens. In einem halben Jahr, das ich im„International Houſe“ der Columbia-Univerſität Newyork(dort woh— nen Studenten und Studentinnen der verſchie— denſten Nationen) verbrachte, habe ich mehr ge— lent, als in zwei Univerſitätsjahren.“ Eine ſehr bedeutungsvolle Rolle im Leben der amerikaniſchen Frau ſpielt der Club. Dieſe Frauenelubs repräſentieren eine Macht, mit der man in der Politik und Wirtſchaft, der ſoziolo— giſchen Struktur rechnen muß. Frauenclubs ſind zu Millionen-Gemeinſchaften zuſammenge— ſchloſſen.„Ein wichtiger Programmpunkt die— ſer Vereinigungen iſt die Förderung der inter— nationalen Beziehungen“, wie mir die Präſi— dentin einer dieſer Rieſen-Federationen erklärte. „Dazu iſt der Ozeandampfer einer der bedeu— tendſten Faktoren. Es muß viel gereiſt werden wichtiges Mittel zur zwiſchen den beiden Kontinenten. Je mehr die neue und die alte Welt voneinander wiſſen durch perſönliche Fühlungnahme auf dem Wege des Reiſens, deſto beſſer iſt der Boden bereitet für die internationale Verſtändigung.“ Die junge Journaliſtin, die einen wichtigen Poſten als Berichterſtatterin für ein großes Preſſeunternehmen im Repräſentantenhaus ein— hält, wo es auf große diplomatiſche Fähigkeiten, pſychologiſches Einfühlungsvermögen ankommt, betonte:„Für mich muß der Ozeandampfer groß ſein, damit recht viel intereſſante Menſchen an Bord ſind, die man kennenlernen kann, Nichts iſt reizvoller, als das Studium der Menſchen.“ Und wichtig iſt, was im Lande der Reklame eine der führenden Frauen der Reklamewelt ſagt:„Schiffe, wie die„Bremen“ und„Europa“ des Norddeutſchen Lloyd ſind die beſte Reklame für ihr Land.— In das Gebiet der Schiffahrt iſt die Frau bisher noch nicht eingedrungen. Die Schiffahrt hat zwei Seiten. Die maritime und die Hotelſeite. Wir wollen zugeſtehen, daß die erſtere dem Mann überlaſſen bleibt! Aber im Wirtſchaftsbetrieb der großen ſollte die Frau mehr in Erſcheinung treten. Bei der Innendekoration eines Dampfers gibt es ſo viele kleine Dinge touches, die Frauenhand ausführen ſollte. Die Farbenſtellung der Rä wie und wo Blumen zu ſt Aſchenbecher ausſehen ſollen was twpiſch für die Frau iſt, 2 Zweckdingen „was ſie über den reinen 4 Dampſer ſte haben, wie dieſes gen 4 55 74 1 Bunte Seitung Vom Schauſenſter. Wie ſorgſältig das Auszeichnen von Lebens— mitteln vorgenommen zeigt ein Vorfall, der ſich in einem Königsberger Geſchäft werden muß, ereignete Im Schaufenſter lagen zwei Käſe übereinander. An dem unteren Käſe ſteckte eine oberen Käſe beziehen Auszeichnung, die ſich her auf den ſollte. Als der Kundin erklärt wurde, der untere Käſe ſei teurer, wandte dieſe ſich an die Polizei. In dem folgenden Straſverfahren wurde der In— haber des Geſchäfts zu 100 Mark und die Ange— ſtellte, die die Schaufenſterdekoration ausgeführt 10 Mk. außerordentlich hatte, wegen unlauteren Wettbewerbs zu Geldſtrafe verurteilt. Die Angeſtellte hatte Be— Bild Snanien ist Nefiacblil links: König Alfons 13.— Bild mitte: Königin Ena von Spanien.— Bild rechts: Oberſt Macia, der zum Präſidenten der ſelbſtändigen catalaniſchen Republik ausgerufen worden ſein soll. Die Lage in Spanien hat eine vorläufige Klärung gefunden. Alfons 13. hat für ſich Spanien wird Republik. und ſeine Familie dem Thron entſagt, c rufung eingelegt, aber auch von der Strafkam⸗ mer wurde das erſtinſtanzliche Urteil für ge⸗ rechtſertigt erklärt. Das Gericht war der Ueber⸗ zeugung, daß durch die Auszeichnung eine Täu⸗ ſchung der Kundſchaft beabſichtigt geweſen ſef und ein unredlicher Wettbewerb vorliege. Schallplattenfabrikation im Hauſe. Sicher mögen ſchon viele den Wunſch empfun— den haben, bedeutende einmalige Ereigniſſe, die uns die Rundſunkübertragung vermittelt, auch für längere Zeit zu„konſervieren“, etwa wie es mit der Stimme Caruſos auf den berühmten Grammophonplatten geſchehen iſt. Eine ſinn⸗ reiche Erfindung ermöglicht es jetzt jedem Be— ſitzer einer Lautſprecheranlage, dieſen Wunſch zu verwirklichen. Außer dem Radioapparat ſind hierzu ein Plattenſchneider, ein kleines Zufſatz— gerät und ein Grammophon erforderlich. Det, Lautſprecher der Rundfunkanlage wirkt hierbe! als Mikrophon. Die Darbietungen werde:! me Hilfe einer kleinen Apparatur auf der Gramm phonplatte eingezeichnet. Somit iſt jeder Lair 11 hallplatten ſür den Hausgebrauch der Lage, ſelbſt herzuſtellen. Die höchſte Eiſenbahnſtation. Als höchſte Eiſenbahn der Welt gilt die Zen- tralbahn in Peru(Südamerika), die eine Mee⸗ reshöh on 4760 Meter erreicht. Da die Bahn Anfang am Meeresufer nimmt, muß ſie Höhenunterſ d aus eigener Kraſt über⸗ winden. Der Weg der Bahn führt durch 57 Tunnels und über viele große Viadukte. Die Endſtation Tichio iſt die höchſtgelegenſte Eiſen— bahnſtation, ſie liegt 4766 Meter über dem Mee— resſpiegel. Läßt man einen Wagen von der Endſtation aus auf den Schienen los, ſo läuft er ohne jede Unterſtützung allein durch die Schwer— kraft getrieben, bis nach Callao, dem Hafen. Der Modenteufel Die Menſchen unſerer Epoche ſind reſtlos auf— geklärt. Sie glauben nur, was ſie wirklich mit Augen ſehen können— daß es viele darunt. gibt, die immer ſehen, was ſie glauben, iſt eine Sache für ſich und gehört nicht hierher—, ſie ſind ſo materialiſtiſch eingeſtellt, daß Götter und Teufel ihnen lächerliche Begriffe ſind. Und doch ſind ſehr, ſehr viele Menſchen auch heute noch von einem Teufel beherrſcht, den ſie je nach dem Grade der Verehrung, die ihm ge— zollt wird, einen böſen Dämon oder eine gute, allherrſchende Göttin nennen. Es iſt der Mode— teufel, die Göttin der Mode. Auch der glühendſte Verehrer dieſes Mächtigen, die begeiſtertſte Ver— ehrerin, muß zugeben, daß der Allherrſcher der Mode ſeine ihm von den Menſchen freiwillig eingeräumte Macht ſehr oft in ſchmählichſter Er bezw. ſie verleitet die ge— 1 0 Weiſe mißbraucht treuen Jüngerinnen und Jünger der Mode zu Dingen. die von den„Vernünftigen“, denen, die ſich von dem Einfluß dieſes Dämons bis zu ge— wiſſem Grade freihalten können, als lächerlich, extravagant oder gar als komplett verrückt be— zeichnet werden. Es liegt in der Natur der ganzen Sache, daß die Mode ihren Anhängern einen raſchen Wech— ſel deſſen vorſchreibt, was ſie im Gebrauch haben: der Kleidung, des Autos, des Hundes etwa gar noch, der Art zu grüßen und die Zigarette zu halten, kurz alles deſſen, worin ſich ein Mode— jünger von ſeinen Mitmenſchen unterſcheiden könnte. Daß dies für eben dieſe anderen ge— wiſſe Vorteile mit ſich bringt, verſteht ſich am Rande. Einmal iſt es der äußere Unterſchied, der nicht unweſentlich ins Gewicht fällt, zum an— deren die Geldſtröme, die Herrſcherin Mode in Umlauf ſetzt, Und vielleicht nicht zuletzt aus dieſem Grunde dienen viele dem Modeteuſel, den ſie dann na— türlich eine Göttin nennen. Theo. Rheinreiſende von heute! . Von Heinz Miktlacher. Karierte Engländer im ſteifen grauen Hut gibt es nicht mehr am Rhein. Auch keine ſegel— getriebenen Solderſchuiten mehr, wie ſie rhein⸗ auſwärts fuhren mit bronzehäutigen Trimmern in Begleitung ihrer Frauen; ſchöne breite Trach— tenholländerinnen—„ſoete Meisjes uit Amſter— dam“. Der Rhein iſt„ſachlicher“ geworden. Neben dem Vergnügungs- der Geſchäſtsreiſende. Große Ausſtellungen riefen: Erſt Düſſeldorf mit ſeiner„Geſolei“, dann Köln mit der„Preſſa“, dann Eſſen mit der„Gruga“. Das bedingt ſtrafſe Organiſation. Die geſamte Aheinſtrecke vom Kaiſerſtuhl bis Emmerich iſt vielleicht die beſt— oganiſierte Strecke Deutſchlands. Allein das naſſauiſche Gebiet zählt über hundert Autobus⸗ linien. Der Menſchenſchlag iſt auf Fremdenver⸗ behr eingeſtellt; am Oberrhein durch den tradi— tionsalten Strom der Vergnügungsreiſenden. am Niederrhein durch die induſtriegegebene Maſ⸗ ſeuflutung. Duisburg und Ruhrort ſinnd mit die größten Binnenhäfen der Welt. Der Ahein⸗ länder weiß die Fremden zu nehmen; ſowohl den anſpruchsvollen Amerikaner, der ſich inten⸗ ſiv benimmt, wie den ſchüchternen Landmann, der Angſt hat vor dem Oberkellner. Wer auf Ju— gendherbergen angewieſen iſt, wird im Rhein⸗ land nicht ſchlechter behandelt, als der ſaturierte Börſianer mit ſetten Trinkgeldern. Der Rhein iſt groß und nimmt alles an. Da gibt es Wan⸗ dervogelromautlt, neben eiſerner Juduſtrie. Ne⸗ ben dem Stinnesdampſer ſchaukelt das Paddel— boot. Nachts ſurrt ein generaldirektorenbeſetztes Auto zur Seite des Stroms und ſtreicht mit weißem Lichtkegel über ein Hordenzelt wandern— der Jungſchar in den Kuſſeln am Ufer. Der Fremde, der an den Rhein kommt— mag er Deutſcher oder Ausländer, ſachlich oder roman— tiſch ſein: er ſpüt Tradition. dition in der Braubacher Marksburg,-Beſichti— gung, im Eſelchenritt auf den Stolzenſels, in der Fahrt mit der Drachenfelsbahn. denſtröme vornehmlich pulſen zum Rhein: der von Holland, die großen Tournees der M. E. R. von Italien her— meiſt Engländer und Ameri— kaner— und der Strom aus dem Innern Deutſchlands. Was ſagt uns die Statiſtik? Daß trotz der wirtſchaftlichen Notlage der deutſche Rhein für den deutſchen Reiſenden noch immer anziehend iſt: da bei der Ameiſen— Organiſation des rheiniſchen Verkehrs, bei den Unterkunftsmöglichteiten in allen Preislagen auch der ſchwach und ſchwächſt Bemittelte hier das Reiſen ermölichen kann. Am beſten freilich hat es der Mann aus U.S. A., der mit ſeinen Dollars nur noch in Frankreich ſo billig leben kann wie am deutſchen Rhein— und zugleich ſo intereſſant. Uebrigens iſt auch aus Holland, wi— Fachleute verſichern. für den Sommer 1931 ere etwa 2) Prozent betragendes Anwachſen des Fremdenſtromes zu erwarten. Ja— der neue Rhein lockt trotz Biarritz und Nizza ſogar noch deutſche Finanzwelt an, lockt ſelbſt noch Berliner Lockt? Wie, was? Ja, der alte Rhein! Drei Frem⸗ begreiflich, Wohltuende Trou. Horfrühling im Wald Von H. W. Vogel. die Geſichter der Menſchen oder ſind es die ſchon fühlbaren Sonnenſtrahlen, die die Geſichter er— hellen? Mich lockte es heute hinaus in den Wald, trotz des geringen Nebels, der aber bald dem friſchen Wind weichen mußte. Sonderbar, wenn man das Gewühl der Großſtadt verläßt und den Wald erreicht, fühlt man ſich erleichtert. Man ſtreift gleichſam alle Haſt und Unruhe ab und macht ſich dadurch empfänglich für den Frieden, der im Bereich der Bäume ſich ausbreitet. Ich empfinde es im— mer wie Schwingungen, die von den Stämmen ausgehen, freundlich beruhigend. Es iſt, als ſeien freundlicher als ſonſt So ſtill iſt es noch. Nur die zarten klingen— den Stimmchen der Meiſen haben mich den gan— zen Weg über begleitet. Zwiſchen den Stämmen ſteht noch der bläuliche Nebel, die Bäume ſtehen gelaſſen da. Sie warten, dachte ich, ſie warten auf den Frühling, auf die Sonne, die zwar ſchon wärmer ſcheint, aber noch viel von ihrer bele— benden Kraft bringen muß, damit es ſprießt und blüht. Warum nur das Rotkehlchen dort mich ſo aängſtlich mit ſeinen großen Augen anſchaut?!— Dann iſt es weg. Eine Amſel huſcht wie ein ſchwarzer Schatten mit erhaltened„Dak-Dak“ durch das Unterholz. Die Kohlmeiſen und Blaumeiſen ſind unermüdlich, und als ich in den Nadelwald trete, kommen noch zu ihrem Läuten die ungemein zarten Stimmchen der Goldhähnchen. Sie klettern oben emſig im Geäſt Ich ſchleiche durch den dichten Tannenwald und bin wieder ganz Waldmenſch. Kein Ge⸗ danke an die Stadt. Ein Meuſch mit natür⸗ lichem Empfinden fürchtet ſich auch nicht allein im Wald. Der Wald wird ihm vertraut, wie ein Gefährte. Man fühlt in allem das weſens— verwandte Leben, das alles durchpulſt und er— tappt ſich dabei, daß man mit den Bäumen ſpricht und den Strauch dort erzählen läßt. Leiſe ſtreicht der Wind durch die Wipfel. Wie ein Junen klingt es, wie ein Fließen von Kräften und Käften. Ein Häher, der auf mich aufmerk— ſam wird, warnt mit lautem Hrächzen. Man merkt gleich, wie die Tiere des Waldes den Menſchen einſchätzen.„Gutes bringt er nie“. verkündet der Waruruf; zumal wenn einer ſo lautlos dahinzuſchleichen bemüht iſt wie ich. Ich werde nie begreifen, daß Menſchen mit autem Geſchrei oder ſingend den Wald durch— wandern können, ohne ſich bewußt zu werden, vie empfindlich dieſe Störung für Tiere iſt. Wer die Natur erleben will, muß ruhig ſein. der Tannenwald geht in Laubwald über. Am Rande verhalte ich plötzlich und bleibe ganz ſtill ſtehen. 50 Meter vor mir im Wald äſt ein Reh. Es hat mich oder vielmehr meine Bewe— gung geſehen und äugt, die Vorderläuſe etwas geſpreizt, zu mir hin. Da meine dunkle Klei— dung ſich vom dunklen Tannenhintergrund kaum abhebt, erkennt es den Menſchen ſcheinbar nicht, denn es ſenkt ſeinen klugen Kopf wieder munter weiter. Ich beobachte die Ricke eine Weile, gehe aber dann langſam vorwärts. Da ſpringt ſie kurz hoch, verhält einige Augenblicke, tritt er— regt mit den Läufen, nun wendet ſie und zeigt mir in eiliger Flucht den Spiegel. Hier im hohen Buchendom hörte ich den er⸗ ſten Buchfint üben. Seine kurze Strophe klang noch reichlich unſicher, und bis zum Ueberſchlag reichte der Atem noch nicht. Auch hier macht Uebung den Meiſter. Ueber den Wald rudern einige Nebelkrähen oſtwärts.