Lokale Nachrichten * Evang. Gemeinde. Der Gottesdienſt beginnt vom nächſten Sonntag den 19. April l. J. um 10 Uhr.— Das rückſtändige Kirchengeld (1. u. 2. Ziel) ſoll bis zum 30 April l. J. be⸗ zahlt ſein. * Aerztlicher Fonntagsdienſt. Bei Verhinderung des Hausarztes hat morgen die Vertretung Herr San.-Rat Dr. Rudershauſen. * Filmveranſtaltung bei freiem Ein; tritt! Wir verweiſen auf das Inſerat in der Ausgabe, worauf am Montag abend 8 Uhr im „Goldenen Karpfen“ ein unterhaltender und be— lehrender„Filmabend“ ſtattfindet. Wir empfehlen unſeren Leſern den Beſuch dieſer Veranſtaltung. Viernheimer Erwerbsloſen⸗Statiſtik vom 15. April 1931. Der Stand der Erwerbsloſigkeit in unſerer Gemeinde iſt zur Zeit folgender: 424 männliche und 150 weibliche Unterſtützungsempfänger; 241 männliche und 27 weibliche Kriſenunterſtützungs— empfänger ſowie über 400 Ausgeſteuerte, die von der Gemeinde unterſtützt werden. Im letzten Monat, alſo vom 15. März bis 15. April ſind es 98 männliche und 48 weibliche Erwerbsloſe, durch Wiederaufnahme von Arbeit, weniger geworden. Es muß einmal geſagt werden! Wer iMi noch nicht kennt, hat noch nicht den Anſchluß an die moderne Zeit gefunden. i Mi iſt der größte Zauberer im häuslichen Reich, und er verſteht ſein Fach wie kein Zweiter. Immer iſt er ſchußbereit. Sie müſſen ihm mal eine Aufgabe ſtellen, unbediugt! Aber geben Sie ihm eine harte Ruß zu knacken— und Sie werden ſehen, wie er zupackt, wie er allen Schmutz, Unrat und alles Fett ſpielend zum Teufel jagt. Man kann ſeine helle Freude daran haben! Ein 100% Tou-, Sprech- und Geſangsfilm im Cefipa. Es iſt gelungen, dieſe Woche wieder ein erſt— klaſſigen 100% Tonfilm zur Aufführung zu brin⸗ gen.„Zweierlei Moral“ oder„Nie ſollſt du mich befragen!“ Es iſt ein Spiel von falſchen, unech— ten Perlen und falſch geknüpſten Beziehungen, mit ganz erſtkl. deutſchen Schauſpielern. Ein Film der überall gefiel und großen Beifall erntete. Im 2. Teil zeigt man den gewaltigen Sportfilm„Der Schlauberger“. Wollen Sie den König der Fuß— ballſpieler kennen lernen, dann ſehen Sie William Haines im obengenannten Film an. Es iſt der größte Fußballfilm der je gedreht wurde. Ein luſtiger Film von einem jungen Kadetten, einer jungen Dame und einem alten Sport. Ein Film für alle, ſpannend bis zum letzten Meter in neun ſenſationellen Akten. Im 3. Teil der beſte Luſt⸗ ſpiel⸗Schlager„Das Sing⸗Sing⸗Pulver“, das wirk- lich alles zum lachen bringt, auch den, der im Leben noch nie gelacht hat. Alles in allem wieder ein ganz hervorragendes Tonſilm-Programm, wie man es vom Cefipa gewöhnt iſt. Ein Beſuch iſt allen Filmfreunden zu empfehlen. 7. finden unter dieſer Rubrik Aufnahme, müſſen aber kürzeſt abgefaßt ſein. Die Dollandelf auf dem Waldſportplatz! Wir machen nochmals auf das morgige Treffen gegen„Pfalz Ludwigshafen“ aufmerkſam. Die auf dem Waldſportplatz gaſtierenden Pfälzer, werden wie alle ihre Landsleute, einen Fußball mit Raſſe und Elan hinlegen. Sie kommen in ſtärkſter Auf— ſtellung und werden alles aufbieten um gut abzu— ſchneiden. Beginn iſt 3 Uhr.— Die Ligaelf der Sp.⸗Vgg. folgt am nächſten Sonntag einer Ein- ladung und zwar wird ſie ſich der Liga der Binger Fußballvereinigg. Haſſig auf dem bekannten Büdes— heimer Platz der Binger gegenüber ſtellen. Hoffent— lich iſt das Wetter ſchön und ſicher wird ſich mancher Viernheimer Fußballer es ſich nicht nehmen laſſen, ſeine Elf an den herrlichen Rhein zu begleiten. Genauere Angaben folgen. N00 0 Vereins ⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands, Mit- glieder- u. Generalverſammlungen u.Singſtunden Odenwald⸗Klub(Ortsgr. Viernheim.) Sonntag, den 19. April 1931 5. Programm⸗-Wanderung Doſſenheim, Weißer Stein, Schriesheim. Ab- fahrt 8,43 OEch. Sonntagskarten Schriesheim. Radfahrer⸗Verein Eintracht. Sonntag, den 19. April mittags 3 Uhr im Gaſthaus zum halben Mond Vorſtandsſitzung. Um vollzähliges Er⸗ ſcheinen der Vorſtands⸗ und Vergnügungsaus⸗ ſchußmitglieder wird dringend gebeten Sänger⸗Einheit. Sonntag vormittag um 10 Uhr Singſtunde. Pünktlich einſcheinen. D. Vorſtand. G.⸗V.„Sängertreue“. Sonntag vormittag um 10 Uhr Singſtunde. Kein Sänger fehle! Der Vorſtand. Krieger- und Soldatenverein Teutonia(Schützen ⸗ abteilung.) Sonntag, den 19. April mittags von 1—2 Uhr Uebung der Jungſchützen auf dem Stand. Anſchließend Schießen. Bei ſchlechter Witterung ab 3 Uhr Schießen im Lokal. Der Vorſtand. Reichsbanner Schwarz⸗Rot⸗Gold. Abtlg. Schutz- ſport. Am Sonntag Abend treffen ſich alle Kameraden im Nebenzimmer zum„Anker“. Alle älteren Kameraden mit ihren Angehörigen ſind eingeladen. D. 5 Klub der Gemütlichen. Sonntag, den 19. April nachmittags wichtige Generalverſammlung. Der Vorſtand. Reichsbund der Kriegsbeſchädigten, Kriegsteilnehmer und Kriegerhinterbliebenen, Ortsgruppe Viernheim. Zufolge unvorhergeſehener Umſtände nehmen wir an der am kommenden Sonntag in Frankfurt ſtattfindenden Kundgebung nicht teil. D. Vorſt. * Sport⸗IJnſerate Unter dieſer Rubrik erſcheinen die Pauſchal⸗ Inſerate der ſporttreibenden Vereine. Großes Freundſchaftstreffen! gegen Sp. Vgg. Amicitia 09 E. V. 1.15 Uhr: Spiel Flora⸗M. fällt aus. Abf. halb 1 Uhr per Auto ab Lokal. Abf. 12 Uhr per Rad. Der Vorſtand. * 5* Deutſche Jugendkraft V'heim. Spielplan für Sonntag, den 19. April Fuß ball: V'heim 1. Privat— V'heim 2. ½5 Uhr. V'heim 1. Sch.— Darmſtadt 1. Sch. 4, Heddesheim 1.— Viernheim Jun. Por der fꝛanxösisclien Jꝛasiclenkencuaſil 5 3 Senator Lebrun, Die Kandidaten: Oben links: Briand, der linksſtehende Außenminiſter. on, der Präſident der Kammer, der bei allen Parteien Freunde beſitzt. he ve, Führer der franzöſiſchen Pazifiſten und ehemaliger Kriegsminiſter.— Unten links: beſonderer Vertrauter not, der rechtsſtehende Kriegsminiſter. Nechts: Doumer, Am 13. Mai verſanmmeln ſich in Verſailles die Mitglieder des franzöſiſchen Senats und der Kammer, um den neuen Präſidenten der genartigen Verhältniſſen in Frankreich, wo all es auf perſönliche Beziehungen ankommt, iſt eine ſichere Vorausſage über den Ausgang der Wahl nicht zu treffen. — Mitte: Der Kandidat Buiſ— Rechts: Paun⸗ Poincares. Mitte: Der Kandidat Magi— der Präſident des Senats. franzöſiſchen Republik zu wählen. Bei den ei— Frankfurt a. M., 17. April. Für die zum erſten Male in dieſem Jahre in größerem Um— fange vorgeſehene Unterbringung jugendlicher Erwerbsloſer auf dem Lande haben ſich den Arbeitsämtern des Landesarbeitsamts⸗ bezirkes Heſſen eine ſo große Anzahl Arbeitswilliger aus Frankfurt und den an— deren Städten des Bezirkes zur Verfügung geſtellt, daß ſie bei weitem nicht alle unterge— bracht werden können. Die Transporte begin— nen jetzt und werden während der nächſten Wochen durchgeführt werden. Geſtern ging ein erſter Transport mit 30 Frankfurter Jungen nach Neuſtettin in Pom— mern ab, heute 25 Jungen und Mädchen nach Corbach Waldeck), am Sonntag 50 Jungen und 15 Mädchen nach Stettin, am Montag 30 Jungen nach Lyck(Oſtpreußen). Weitere Transporte werden im Laufe der kommenden Woche zuſammengeſtellt. Außer aus Frankfurt nehmen noch Jugend⸗ Zahlreiche Beteiligung erwartet Der Führer. Jugendliche Erwerbsloſe gehen aufs Cand Nur wenig Mäochen arbeitswillig liche aus Hanau, Wiesbaden, Mainz, Worms uſw. an dieſer Sommerbeſchäftigung auf dem Lande teil. Die Stellen, in denen die jungen Leute un— tergebracht werden, ſind durchweg vorgeprüft, die jungen Leute werden fortlaufend von be⸗ ſonderen Beauftragten der zuſtändigen Landes⸗ arbeitsämter betreut. Es handelt ſich durch⸗ weg um Aufnahme in die häusliche Gemeinſchaft kleinerer Landwirtsfami⸗ lien, mit der auch die Eltern des jugendlichen Freiwilligen einverſtanden ſind. Unter den Mäbchen lüßt allerdings der Ar⸗ beitswille ſehr zu wünſchen übrig. So fanden ſich unter etwa 200 Mädchen im Kreiſe Hanau noch nicht ein Dutzend zur Ar⸗ beitsaufnahme bereit. Die Arbeitsämter ſind natürlich in allen Fällen, wo einwandfreie Stellen unter einwandfreien Bedingungen ver⸗ weigert werden, gezwungen, die Unterſtützung Sportogg. Amicitia 09 E. V. Sonntag, den 19. April 31 nachm. 3 Uhr L. F. C.„Pfalz“ L haſen 1. 2. gegen Vfe.⸗Neckarau 2. M. 1,15 Uhr Phönix Mh. 1. Priv.— Vh. 2. Jugendmannſch. gegen Altrip dort 1/3 Uhr 3. M. gegen Sandhofen dort 1,15 Uhr. Heddesheim 2.— Viernheim 2. Priv. Feudenheim Jug.— B'h. Jug. 3. ½5 Uhr Alle übrigen in der Donnerstag Nummer veröffentlichen Spielen fallen aus. f Zu recht zahlreichem Beſuche obiger Spiel ladet freundlichſt ein Die Sportleitung. Turngenoſſenſchaft 1893 Sonntag, den 19. April 2. Verbandsſpiel in der Nachrunde. Straßenbahner 1. gegen Viernheim J. in Mannheim. Jugend ſpielt gegen Fried- richsfeld in Viernheim. Anfang 4.45 Uhr. Abfahrt der 1. Mannſchaft 1 Uhr per Rad am Tivoli. Bekanntmachung. Als gefunden wurde ein Herrenfahrrad gemeldet. Viernheim, den 18. April 1931. Heſſ. Polizeiamt: Ludwig. Gottesdienſtordaung der katholiſchen Gemeinde V'heim 2. Sonntag nach Oſtern. 7/27 Uhr hl. Meſſe. 28 Uhr hl. Meſſe 10 Uhr Hochamt mit Predigt. 11 Uhr Kindermeſſe in der neuen Kirche. 1 Uhr Kindergottesdienſt. 2 Uhr Chriſtenlehre für die Jünglinge; An- weiſung der Plätze; Aufnahme der aus der Schule Entlaſſenen. Es wird gebeten, daß alle kommen. 2 Uhr Andacht, darauf Verſammlung des chriſtl. Müttervereins. 4 Uhr Verſammlung der 3. Jungfrauen⸗Kongregation. Anmeldungen in die Jungfrauen-Kongregation von Seiten der ſchulentlaſſenen Mädchen wer- den um 4 Uhr bei den Engl. Fräulein ent- gegengenommen. In der neuen Kirche an Werktagen: Montag: /7 Uhr 1., ¼7 Uhr 2. S.⸗A. für ledig 7 Cäcilie Winkenbach. Dienstag: ¼7 Uhr 3. S.⸗A. für ledig f Cäcilie Winkenbach. 307 Uhr beſt. Amt für Nik. Neff, beide Söhne T Krieger Peter und Martin u. Anverwandte. Mittwoch: ¼7 Uhr beſt. Amt für Anna Muria Englert geb. Wunderle und beiderſeitige An- gehörige. 3/7 Uhr beſt. Amt für Eliſabeth Winkenbach geb. Haas, beide Söhne ff Krieger Johann und Michael und Tante Marg. u. Angehörige. Donnerstag: ¼7 Uhr beſt. Amt für Cäcilie Grammig geb. Bauer, Tochter Eliſe u. Angeh. 37 Uhr beſt. E.⸗A. für Adam Brechtel, Eltern und Jakob Brechtel, Ehefrau Apollonia gebor. Thomas und Angehörige. Freitag: ¼7 Uhr beſt. Amt für Eliſab. Wunder, Bruder Adam, beiderſeitige Großeltern und Anverwandte. 7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Famlie Joh. Hech⸗ mann 1. und Georg Schneider 2. 7 Uhr beſt. Amt für Jakob Kühner. Samstag: ½¼7 Uhr beſt. Amt für Jakob Helbig, Ehefrau Anna Maria geb. Binninger, für Gg. Kirchner und Ehefrau Cäeilie geb. Kempf und beiderſeitige Anverwandte. 7/7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Nikol. Bugert 5. und Johann Neudörfer. 3/7 Uhr beſt. Amt für Kirchenrechner Joſef Martin und Ehefrau Kath. geb. Winkenbach. Nach dem 2. Amt die übliche Markusprozeſſion. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Dienstag und Donnerstag bei den Barmh. Schweſtern um ½7 Uhr hl. Meſſe. Am nächſten Sonntag iſt gemeinſchaftliche hl. Kommunion für die 3. Abteilung der Jungfrauen⸗ Kongregation. Zugleich gemeinſchaftl. hl. Kommu⸗ nion für die Schüler der Herren Lehrer A. Lipp, Kallenbach und Rockenſtein. Beicht für die Kinder Samstag 2 Uhr. Alle Jünglinge, die am 3. Mai in den Jüng⸗ lings-Verein aufgenommen werden wollen, werden gebeten, ſich bei dem Präfekten Karl Zöller zu melden. Nächſten Donnerstag von 6—8 Uhr Sprech- ſtunde des Arbeiterſekretärs im Kettelerſälchen. Kirchliche Anzeigen der Evang. Gemeinde Viernheim Sonntag, den 19. April 1931. Vorm. 9½ Uhr: Gottesdienſt. Vorm. 10½ Uhr: Kindergottesdienſt. Nachm. 3½ Uhr: Mädchenbund. Abends 8 Uhr: Jugendverein. Abteilung der zu entziehen. Donnerstag, den 23. April 1931. Abends 8 Uhr: Turnſtunde. U. T. Filmpalast Achtung! Ab heute neues Programm 8 3 2 1 n 2 oder: Der A, ee ers dtidassiges Beſprogramm. 2 groe Räuberhauptmann G EO RMA iernheimer Anzeiger ( Piernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Viernh eimer F täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1, ns Haus gebracht.— Gratisbeilagen: whchentl. das 1e illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan k. frei owie einen Wanb⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle.u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Fan urte. N. Schr eitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäſtsſtelle Rathauöſtr. Ar. 90 wib. London, 17. April. Pertinax meldet dem„Daily Telegraph“ aus Paris: Um ſeine durch die öſterreichiſch-deutſche Vereinbakung erschütterte parlamentariſche Stellung zu feſtt— gen, beabſichtigt Briand, in der Kammer bei deren Zuſammentritt Ende dieſes Monats eine große Rede zu halten, in der er ankun⸗ digen wird, daß er in Genf einen neuen Plan für die wirtſchaftliche Wiederherſtellung Euro— pas vorlegen werde, von dem er hoffe, daß er die geplante öſterreichiſch-deutſche Zollunion in den Hintergrund ſchieben werde. Die fran— zöſiſchen Diplomaten im Ausland ſind bereits angewieſen worden, in dieſem Zuſammenhang die Regierungen zu ſondieren, bei Zenen ſie beglaubigt ſind. Geſtern wurde in amtlichen Kreiſen angekündigt, daß dieſe Sondierungen bereit in verſchiedenen Hauptſtädten günſtige Rückäußerungen hervorgerufen hätten. Es zeigt ſich ein neuer Geiſt, der bisher in wicet— ſchaftlichen Angelegenheiten nicht vorhanden war. Pertinax fügt hinzu, der neue Plan Briands habe noch nicht ſeine endgültige Ge— ſtalt erhalten. Der„Matin“ und einige andere Morgen— blätter beſchäftigen ſich mit einer geſtern abend von Havas verbreiteten Nachricht don del Ausarbeitung eines kollektiven Planes zur Behebung der Wirtſchaftskriſe. Das Blatt will darüber Näheres erfahren haben und glaubt pliäziſtieren zu können, daß die Mächte der kleinen Entente, ſowie Polen, England und Italien den Abſichten Briands zuvorkommend, Frankreich ſpontan das Angebot gemacht hätten, gemeinſam die Mittel zur Behebung der Wirtſchaftskriſe in Europa zu ſuchen. Beſprechung bei Caval Beſprechung beim Miniſterpräſidenten Laval über die deutſch⸗öſterreichiſche Zollunion. wib. Paris, 17. April. Unter dem Vorſitz des Miniſterpräſidenten Laval fand heute eine Beſprechung über das öſterreichiſch-deutſche Zoll— problem und über entſprechende Gegenmaßnah— men ſtatt, an der neben dem Außenminiſter) Briand zahlreiche Miniſter, Senatoren und Reſ— ſorichefs teilnahmen.— Ueber dieſe Sitzung gibt Havas folgende Meldung aus: Der Miniſter— präſident hat ſich mit den anweſenden Parla— mentariern und Miniſtern über die durch die öſterreichiſch-deutſche Initiative aufgeworſenen Pläne und über die geeigneten Mittel zur Schaffung der Europäiſchen Union unterhalten. Die Konferenz brachte eine vollſtändige Ueber— einſtimmung der Anſichten über die Maßnah— men, die bereits getroffen ſind, diejenigen, die noch zu treffen wären, und über Maßnahmen, die von Fraukreich in Genf unterbreitet werden ſollen. Aus der Beſprechung ergibt ſich der Eindruck, daß dieſe eine wirtſame Abhilſe für die Schwierigteiten der Länder Mittel- und Oſt⸗ europas darſtellen und doch innerhalb der vom Völterbund eingehaltenen politiſchen Linie blei— ben würden, ohne die es cine wahrhaſte Frie— densorganiſation nicht geben kann. Ungarn und die franzöſiſchen Gſt⸗ Europa⸗pläne tb. Budapeſt, 17. April. Zu der franzöſiſchen Blättermeldung, als ob Ungarn ſeinen Beitritt zu der von der franzöſiſchen Regierung geplanten Oſteuropäiſchen Agrarunion angekündigt hätte, wird dem Ungariſchen Korreſpondenzbüro von zuſtändiger ungariſcher Seite gegenüber feſtge— ſtellt, daß dieſes Gerücht der Wahrheit nicht ent⸗ ſpricht. Ungarn habe ſich noch nicht geäußert; ob und unter welchen Bedingungen es ſich ir— gendeiner Zollunion anſchließen würde. Tat⸗ 95 iſt, daß die ungariſche Regierung auf eine Anfrage der franzöſiſchen Regierung die Antwort erteilte, ſie nehme gegenüber der deutſch⸗öſter⸗ reichiſchen Zollunion vorläufig einen abwarten den Standpunkt ein. Auf eine weitere Anfrage der ſranzöſiſchen Regierung, wie eine von fran⸗ zo ſeſcher Seite herrührende wirtſchaftliche Kom⸗ bination von Ungarn aufgenommen würde, er⸗ klaͤrte die ungariſche Regierung, ſie werde dabei an erſter Linie die wirtſchaftlichen Intereſſen Wiederherſtellung des Vertrauens Zeitung Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petit 25 25 bei Wi olung abgeſtufter Rabatt.— (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Vollsblatt) ile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., nnahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchaͤftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗ Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes vorſchriften bei Anzei den keit igt.— Für die Aufnahm . Samstag, den 18. April 1931 Briandòs neuer Schachzug Frankreichs Oſteuropa⸗-pläne beſtätigt— Konferenz in Bukareſt Anfang Mai? des Landes im Auge haben und ihre Stellung— nahme von dieſen beſtimmen laſſen. Konferenz der Staaten der Kleinen Entente noch vor Genf. enb. Prag, 17. April. Wie das„Prager Tag— blatt“ von maßgebenden Stellen erfährt, wird anfangs nächſten Monats— über den genauen Zeitpunkt wird noch verhandelt, jedenfalls aber noch vor der Tagung des Völkerbundes— in Bukareſt eine Konferenz der Staaten der Kleinen Entente ſtattfinden, in der die Außenminiſter der drei Staaten Richtlinien ſür das Vorgehen der Kleinen Entente hinſichtlich des deutſch-öſter reichiſchen Zollplanes aufſtellen werden. Frankreich verſtopft ſeine Sollmauer Einer Mitteilung der Handelskammer Saar— brücken zufolge hat die ſranzöſiſche Regierung mit Wirkung vom 14. April die Einfuhr von Fleiſch in friſchem, gefrorenem, geſalzenem oder präpariertem Zuſtande aus dem Saargebiet nach ö Verbot damit, daß Frankreich verboten. Begründet wird dieſes die an und für ſich einem franzöſiſchen Einfuhrverbot unterliegenden Tiere Schluß mit der Pumpwirtſchaft? Reichlich optimiſtiſche Rede Dietrichs— Es ſoll weiter geſpart werden enb. Karlsruhe, 18. April. Reichsfinanz— Die Regierung hoffe aber ihre Verpflichtungen miniſter Dr. Dietrich ſprach geſtern Abend in abdecken zu können, zumal vie Verpflichtungen einer Verſammlung der Staatspartei über die für den Monat April bereits ſichergeſtellt ſeien. kommende Entwicklung in Deutſchland. Infolge der letzten Reichstagswahlen hätten ſich unge⸗ wöhnliche Schwierigkeiten auf dem deutſchen Geldmarkt hauptſächlich dadurch ergeben, daß eine Unmenge kurzfriſtiger Kredite teils vom Ausland teils vom Inland gekündigt wurden. Ganz ſeien die Schwierigkeiten noch nicht über⸗ wunden, und man habe befürchtet, daß jetzt neue Schwierigkeiten entſtehen würden. Es ſei aber gelungen, den Reichstag zur Erledigung des Etatsgeſetzes zu bringen, und es ſei kein Zweifel, daß der Reichstag damit einen Teil ſeiner verlorenen Poſition wiedergewonnen und eine hiſtoriſche Tat vollbracht habe zur und zum Wiederaufbau unſerer Wirtſchaft. Für die Zu— kunft ſei eine der dringendſten Fragen die, wie die Reichsfinanzen ſich geſtalten werden. Entgegen anders lautenden Meldungen denke das Reich nicht daran, eine neue Anleihe aufzunehmen, obgleich die Lage der Reichskaſſe inſofern nicht leicht ſei, als viele Zahlungen zu Beginn des Jahres liegen. Die Regierung habe das Recht, am Etat Abſtriche vorzunehmen. Sie werde davon den erforderlichen Gebrauch machen und es hätte nicht erſt eines Beſchluſſes des Reichstages bedurft, um ſie dazu zu veranlaſſen. Die Abdeckung der ſchwebenden Schuld könne gewährleiſtet werden umsomehr, als es gelun— gen ſei, im vergangenen Jahr den Etat um 1400 Millionen Mk. zu ſenken. Die Steuer- verein fachung, eine der dringendſten Aufgaben, ſei ſeit dem 1. April in vollem Gange. Noch nicht entſchieden ſei, ob die mitt— leren und kleinen landwirtſchaftlichen Betriebe überhaupt von der Einkommenſteuer befreit werden ſollen, um ſie nur noch mit der Real— ſteuer zu belaſten. Die Hauptaufgabe des be— vorſtehenden Sommers und des Heröſtes für die Regierung ſei die Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit. Dr. Dietrich richtete ſchließlich einen Apell an alle Anweſenden, ſich für eine Stärkung des Bürgertums in allen ſeinen Schichten einzuſetzen. Frankreich erkennt die ſpaniſche Republik an König Alfons will die Entſcheidung der Cortes abwarten wtb. Paris, 17. April. Die franzöſiſche Re— gierung hat die neue ſpaniſche Regierung an— erkannt. König Alfons und die Corteswahlen. Paris, 17. April. Der Herzog von Miranda, Oberhofzeremonienmeiſter der ſpaniſchen Kö— nigsſamilie, empfing heute Nachmittag Vertre- ter der Preſſe und teilte auf verſchiedene Fra— gen mit, daß der König ſein Verhalten gegen— über Spanien von den Corteswahlen abhängig machen wolle. Proklamierung einer Baskiſchen Republik vereitelt. W Madrid, 17. April. Vie die Agenzia Fabria aus Bilbao meldet, iſt der Verſuch der Natio— naliſten, eine autonome Baskiſche Republik zu proklamieren, von Truppen und Polizei verel— telt worden. Uebrigens ſei die Zahl der baski— ſchen Nationaliſten nur gering. Zwiſchenfälle hätten ſich im Zuſammenhang mit dieſer Aktion nicht ereignet. verborgene Sprengſtoſſe Urſache der NKataſtrophe in Eſchweiler? Staatsanwaltſchaſt vermutet entſetzliches Verbrechen Sprengſtoffunde auf Eſchweiler⸗Reſerve.— Ausſetzung einer Belohnung. Eſchweiler, 17. April. Seit der Exploſion auf Grube Eſchweiler-Reſerve am 21. Februar ſind an verſchiedenen Stellen der Grube Dynamit⸗ patronen gefunden worden. Die Staatsanwalt⸗ ſchaft Aachen hat jetzt durch Plakatanſchlag eine Belohnung von 1000 Mk. für Angaben ausge⸗ ſetzt, die zur Aufklärung der Diebſtähle und zur Feſtnahme der Täter führen. In der Bekanntmachung der Staatsanwalt⸗ ſchaft heißt es: Es beſteht der begründete Verdacht, daß Sprengſtofſe, die in der Grube geſtohlen worden ſind und in ihr verborgen waren, zu der Exploſion geführt haben, die ſich am 21. Februar 1931 7 im Revier 7 er⸗ eignete und 32 Bergleuten das Leben gekoſtet hat. Die Vermutung, daß ein Verbrechen vor⸗ liegt, wird verſtärkt durch die Tatjache, daß in der Nähe des Exploſionsherdes nach dem 21. Februar 1931 Dynamitpatronen gefunden wur⸗ den. In Zusammenhang mit den Sprengſtoff⸗ diebſtählen ſind bekanntlich am 15. Auguſt 1930 vom Reichsgericht zwei Bergleute zu längeren Zuchthausſtrafen verurteilt worden. e 48. Jahrgang bisher im Saargebiet geſchlachtet und ſofort nach Frankreich weiterverſandt worden ſeien. Frankreich ſchließt alſo jetzt die Lücke, die die Saargrenze bisher in ſeine Zollmauer geriſſen hatte. Da auf der anderen Seite die franzöſiſche Einfuhr nach dem Saargebiet mehr oder weni— ger ungehemmt vonſtatten gehen kann, ergibt ſich ohne weiteres eine erhebliche Benachteiligung der Saarwirtſchaft durch dieſe franzöſiſche Maß nahme. Das Saargebiet wird alſo künftighin nur noch treu und brav franzöſiſche Erzeugniſſe fau— fen können, die zollfrei oder kaum zollbelaſtet über die Grenze dürfen, während die Probukte des Saargebietes den Eintritt in franzöſiſches Gebiet durch Einfuhrverbote oder beträchtliche Zollbelaſtung verwehrt bekommen. Wenn Frank— reichs neue Europa-Wirtſchaftspläne in ähnli- chem oder gleichem Geiſte durchgeführt werden, werden die vorgeſehenen Vertragspartner wohl bald abſpringen, zumal ſie ja nicht ſo gebunden ſind, wie es das Saargebiet vorläufig wenigſtens noch iſt. Friede zwiſchen Hitler und Stennes? Berlin, 17. April. Das„Tempo“ will von gutinformierter Seite erfahren haben, daß es dem Bevollmächtigten Hitlers, dem Abgeordne— ten Göring, gelungen iſt, mit Hauptmann Stennes zu einer Uebereinkunft zu gelangen, die noch der Zuſtimmung Adolf Hitters bedürfe. Danach behalte Stennes ſeine arganiſatoriiche Selbſtändigkeit; alſo ein Wiedereintritt in die nationalſozialiſtiſche Partei erfolge nicht. Gegenſätze ſollen ſoweit abgebaut werden, daß ſich das Verhältnis der Stennes-Hruppe zur nationalſozialiſtiſchen Partei ſo olle, wie ſeinerzeit das der Wehrverbände zur Deutſchnationalen Partei. Die Stennes-Gruppe ſoll den Schutz der SA. Männer in allen Fällen übernehmen, in denen die Partei einen ſolchen infolge ihres Legalt— tätsſtandpunktes nicht ſtellen könne. Stennes ſoll auf die Durchführung ſeiner Klage gegen die Partei wegen des Vorwurfes, der Polizei in die Hände gearbeitet zu haben. ſowie auf die Publikation des die Partei kom— promittierenden Materials verzichten, wogegen Göring ſich verpflichten werde, dacauf hinzu— wirken, daß Goebbels von Berlin abberufen werde. Die geſtalten Tagesnachrichten Chriſtlicher Volksdienſt gegen Mißbrauch der Notverordnung. enb Berlin, 17. April. Der erſte Vorſitzende des Chriſtlich-Sozialen Volksdienſtes und ſeiner Reichstagsfraktion, Abg. Simpfendörfer., hat, der „Täglichen Rundſchau“ zufolge, in einen Brief an den Reichskanzler Einſpruch gegen die„miß— bräuchliche Anwendung der Notperordnung“ er— hoben. Abg. Simpfenbörfer erinnert in dem Brief daran, daß der Volksdienſt die Notvperordnung zunächſt begrüßt habe als ein Mittel zur Ein— dämmung der Gottloſenpropaganda und des po— litiſchen Radikalismus. Heute müſſe er dem Reichskanzler erklären, daß die Anwendung der Notverordnung nicht dieſen Erwartungen Rech— nung trage und daß ihre Anwendung in Preu— ßen auch keineswegs den Zuſicherungen eutſpreche die Miniſter Severing gegenüber jeder anſtän⸗ digen Werbung für das Volksbegehren abgegeben habe. Wenn nicht alsbald ein Wandel in der An⸗ wendung der Notverordnung einreete, ſehe ſich der Chriſtlich-Soziale Volksdienſt vor die Not— wendigkeit geſtellt, ſeine bisherige Haltung zu der Notverordnung einer Nachprüfung zu unterzie— hen. Verſehentliche Grenzüberſchreitung einer deut ſchen Schutzpolizeiabteilung in Schneidemühl. wib Berlin, 17. April. Heute Vormittag hatte in der Nähe von Schneidemühl eine deutſche Schutzpolizeiabteilung bei einer Geländeübung verſehentlich die polniſche Grenze überſchritten und iſt einige hundert Meter auf polniſches Ge⸗ biet vorgedrungen. Erſt als die Abteilung auf polniſche Grenzſteine ſtieß, erkannte ſie ihren Irrtum und kehrte unverzüglich auf deutſches Gebiet zurück. Der Oberpräſident in Schneidemühl hat dem polniſchen Konſul gegenüber ſein Bedauern über den Vorfall ausgeſprochen, das Vorkomnnis ge⸗ mißbilligt und Beſtrafung der Schuldigen zu⸗ geſagt. Der deutſche Geſandte in Warſchau iſt beaur⸗ tragt worden, auch ſeinerſeits der polniſchen Re⸗ gierung ſein Bedauern zum Ausdruck zu bringen. 7 7777.7... Weitere Seugenvernehmungen im Rürten⸗ Prozeß Oeffentlichkeit vorübergehend wieder ausgeſchloſſen wtb. Düſſeldorf, 17. April. Vor Beginn des 5. Verhandlungstages gegen den Maſſen⸗ mörder Kürten kam der Staatsanwalt auf die Ausſage des Angeklagten über das Hinabſtoßen eines Knaben in den Rhein zurück. Die Ermittelungen haben die Richtigkeit des Geſtändniſſes des Angeklagten auch in dieſem Punkte ergeben. Dieſes Verbrechen iſt jedoch nicht mehr ver— folgbar, da es verjährt iſt und der Angeklagte damals noch nicht im ſtrafbaren Alter war. Der Verteidiger teilte mit, der Angeklagte habe ihm mitgeteilt, daß er noch einen drit⸗ ten Knaben ins Waſſer geworfen habe, der allerdings unmittelbar vor der Schaufel eines Raddampfers gerettet wurde. Er beantragt, auch dieſen Fall nachzuprüfen. Bei der Behandlung des Fleher Doppel- mordes Lenzen-Hamacher bekundet die Schü— lerin Hellinghaus als Zeugm, ſie habe die Kinder zuletzt um 20.30 Uhr vom Kirmesplatz fortgehen ſehen. Die Zeugin Frau Thiopel, die in der Nähe des Schützenpiatzes, etwa 10 Meter vom Tatort entfernt, ſtand, hatte laute Schreie„Mamma! Mamma!“ gehört. Auch die Zeugin Frau Keup hat dieſe Rufe gehört. Der Zeuge Ahr zum Kirmesplatz, um die Kinder zu ſuchen; er fand ſie jedoch nicht mehr vor. Die Frage des Staatsanwalts, ob es richtig ſei daß der Fackelzug bereits in der Gegend des Aachener Platzes war, als der Angeklagte die Kinder herausgriff. wird von Kürten bejaht. Die Zeugin Frau Zehnpfennig will von Kür— ten gegen 8.30 Uhr kurz vor dem Kirmesplatz angeſprochen worden ſein; nach wenigen Worten aber habe Kürten ſie allein gelaſ— ſen, und ſie habe ihn auch ſpäter nicht mehr geſehen. Sie erklärt. daß ſie den Angeklagten genau wiedererkenne. Vor Beginn der Verhandlung des Fal⸗ les G. Sch. im weiteren Verlauf des Kürten— Prozeſſes erklärte Oberſtaatsanwalt Dr. Eich, dieſer Fall liege weſentlich anders als die anderen Fälle, da die Zeugin mit dem An— geklagten einen ganzen Nachmittag zuſammen— geweſen ſei und ausführlich über ihn Aus— kunft geben könne. Es kämen hier aber außer dem Mordverſuch auch andere Dinge zur Sprache und er beantrage daher den Ausſchluß der Oeffentlichkeit in der bisherigen Weiſe. Das Gericht beſchließt den Ausſchluß der Oeffentlichkeit. Die 28-jährige Zeugin G. Sch. iſt ſehr auf⸗ geregt und weint heftig, beruhigt ſich aber allmählich. Sie lernte Kürten am 25. Auguſt auf dem Wege zu einer Freundin kennen und ließ ſich überreden, mit ihm zur Neußer Kirmes zu gehen. Kürten erzählte, er ſei Poſtbeamter. Auf der Rückfahrt ſtiegen ſie in Heerdt aus. Da die Zeugin die Gegend und den Weg nicht kannte, ſagte Kürten ihr, ſie könnten am Rhein vorbeigehen und ſeien dann ſchnell zu Hauſe. Die Wanderung dauerte ſehr lange und die Zeugin zog ihre Schuhe aus, weil ſie drück— ten. Sie kamen ſchließlich in die Nähe des Rheins, wo ſie ſich hinſetzten, damit die Sch. ihre Schuhe wieder anziehen konnte. Der An- geklagte wurde zudringlich. Sie wehrte ihn ab, verſuchte aufzuſtehen und wollte um Hilfe rufen, worauf Kürten höhniſch lachend ſagte:„Hier kannſt Du ruhig ſchreien, hier hört Dich dach keiner!“ — Schnitzler kam um 9.20 Mit den Worten:„Hier kannſt Du ruhig ſterben!“ ſtach Kürten auf ſie ein. Sie fiel aufs Geſicht, laut um Hilfe rufend und bekam noch mehrere Stiche in den Rücken. Nachdem Kürten fortgegangen war, hörte ſie eine Stimme„Hallo!“ rufen, war aber außer⸗ ſtande, zu antworten. Vom Staatsanwalt be⸗ fragt, ob ſie Kürten jetzt beſtimmt wieder⸗ erkenne, bejaht ſie das, während ſie ihn An⸗ fang vorigen Jahres auf einer Photographie nicht wiedererkannte. Auf Vorſchlag des Vor⸗ ſitzenden wurde die Oeffentlichkeit nunmehr wieder hergeſtellt. Zeuge Kircher, der die Hilferufe gehört hatte, die allmählich ſchwächer wurden und dann ganz aufhörten, fand die Sch., die ſtöhnend auf dem Rücken lag. Von Kürten war nichts mehr zu ſehen. Der Zeuge brachte die Sch. zu einem in der Nähe liegen⸗ den Feldlager der Paddler, wo ſie wieder zum Bewußtſein kam und den Vorfall in Bruch- ſtücken erzählte. Der Zeuge Beſt hörte ebenfalls die Hilfe— rufe der von Kürten überfallenen G. Sch. Er brachte ſie mit ſeinem Freunde zum Zelt und benachrichtigte dann das Ueberfallkom⸗ mando. Am nächſten Morgen fand er den wtb. Berlin, 17. April. Reichsminiſter Dr. Curtius hat an den Generalſekretär des Pöl⸗ kerbundes, Sir Eric Drummond folgendes Schreiben gerichtet:„Im Hinblick auf die von dem Organiſationskomitee vorgeſehenen Be— ſtimmungen über die Feſtſtellung der Tages— ordnung des Studienausſchuſſes für die euro⸗ päiſche Union beehre ich mich namens der deutſchen Regierung zu beantragen, daß auf die Tagesordnung der am 15. Mai ſtattfin⸗ denden Sitzung des erwähnten Studienaus⸗ ſchuſſes unter Ziffer 3(Wirtſchaftsfragen) die folgenden beiden Punkte geſetzt werden: 1. Entwicklung der Zollverhültniſſe in Europa. Erläuterung: Die deutſche Regierung hält es für nützlich, nochmals die Lage zu disku— tieren die durch die gegenwärtigen Zollver— hältniſſe in Europa und durch das Scheitern des Genfer Handelsabkommens vom 24. März 1930 entſtanden iſt. Sie möchte dabei ihrerſeits Mitteilung machen über die Abſichten, die ſie auf dieſem Gebiet in Uebereinſtimmung mit der öſtertei⸗ chiſchen Regierung verfolgt. Sie hält es wet⸗ terhin fürn erwünſcht, daß die Möglichkeiten, die ſich aus den Einräumung von Präferenz⸗ fällen für die Verbeiſerung des europäiſchen Warenaustauiches ergeben, bei dieſer Gelegen⸗ heit erneut erörtert werden. 2. Zollfreih⸗it von Vetriebsſtoffen für Motorfahrzeuge bei Grenzüberſchreitungen zu Lande. zu Waſſer und in der Luft. Erläuterung: Die Verwendung von Motor⸗ fahrzeugen'm europäiſchen Verkehr hat auf allen in Betracht ſommenden Gebieten— zu Lande, zu Waſſer und in der Luſt— in den letzten Jahren in außerordentlichem Maße zugenommen, ahne daß die europäiſchen Staa⸗ Regenſchirm der Sch.— Kriminalſekretär Fuetterer fand in einem Verſteck unter zwei Dachziegeln zwei Hämmer, eine Uhr mit Kette und den Ring der Reuter. Etwa acht Tage nach dem Morde fand Fräulein Mendel in einem Garten des Kaiſer⸗Friedrich⸗Rings in Oberkaſſel die leere Taſche der Reuter; dieſe Taſche hatte Aehnlichkeit mit der in der Zeitung abgebildeten Taſche und wurde daher der Polizei übergeben. Auf eine Frage des Staatsanwalts bekundete die Zeugin G. Sch. daß Kürten ganz erſtaunt war, als er ſie wie⸗ derſah. Der Staatsanwalt erklärte, Kürten habe verſucht, der Sch., mit der er Mitleid hatte, die Belohnung für den Mordfall Groß zu verſchaffen, für den er ſelber nicht in Frage kam. Oberarzt Groß, der die Sch. behandelte, glaubte zuerſt nicht, daß ſie mit dem Leben davonkäme. Sie hatte über die Mitte des Halſes eine klaffende Wunde und außerdem zahlreiche, zum Teil ſehr ſchwere Stichver⸗ letzungen. Bei einer Röntgenaufnahme murde im zweiten Lendenwirbel eine abgebrochene Meſſerſpitze gefunden. Die Sch. lag vier Mo⸗ wate im Krankenhaus und iſt noch immer nicht ganz wiederhergeſtellt. Vor der Vernehmung der Zeugen zum Falle Reuter bittet Kürten darum, man möge die Ange⸗ hörigen nicht vernehmen. Der Zeuge Ertel fand morgens um 7 Uhr auf dem Wege zur Arbeitsſtätte die Leiche der Reuter in einer Blutlache. Er fuhr ſofort nach Oberkaſſel zu⸗ D Curtius kommt Briand zuvor Deutſchlands Antrag für die Tagesordnung der Europakommiſſion ten auf dem Cebiete ihrer Zollbeſtimmungen, insbeſondere hinſichtlich der Gewährung von Zollfreiheit für die Motocbetriebsſtoffe im grenzüberſchreitenden Verkehr dieſer Entwick⸗ lung ſämtlich in vollem Maße Rechnung ge— tragen hätten.— Dieſer AUmſtand hat auch diejenigen euroräiſchen Staaten, die an ſich geneigt wären. den ſich aus dieſer Verkehrs- entwicklung ergebenden Bedürfniſſen zu ent⸗ ſprechen von einer Regelung dieſer Frage bisher abgehalten. Eine einheitliche Regelung. die den euro⸗ päiſchen Perkehrsbedürfniſſen und den ſ'ska⸗ liichen Intereſſen der europatichen Länder in gleichem Maße Nechnung zu tragen hätte, er⸗ ſcheint daher erwünſcht.“ Pertinax empfiehlt Briand den Rücktritt Paris, 17. April. Zu der an den Gene⸗ ralſekretär des Völkerbundes gerichteten Bitte des Reichsaußenminiſters Curtius, die euro⸗ päiſchen Zollverhältniſſe auf die Tagesordnung des europäiſchen Ausſchuſſes zu ſetzen, ſchreibt Pertinax im„Echo de Paris“, daß Deutſchland die Behandlung des deutſch⸗öſterreichiſchen Zoll⸗ ablommens durch den Studienausſchuß deshalb wünſche, weil Rußland und die Türkei in dieſem Ausſchuß vertreten ſeien, während die ſüdamerikaniſchen Staaten, die ſich oft für Frankreich ausgeſprochen hätten, nicht an⸗ weſend ſein würden. Gegen den an ſich ſchon ſehr ſchwachen Völkerbundsrat ſpiele Curtius nunmehr die von Briand felbſt geſchaffene Organiſation aus. Man könne mit Intereſſe die Antwort Briands, der ſchiecht noch mehr verhöhnt werden könne, abwarten. Der wirk⸗ ſamſte Schritt, den Briand unternehmen könne. ſei, ſelbſt ſo raſch wie möglich vom Quai d' Orſay zu verſchwinden. rück und traf dort einen Schutzmann, dem er Kenntnis von dem Morde gab. Auf Veran- laſſung des Schutzmannes führ Ertel zu der Leiche zurück, bis die Mordkommiſſion kam, die ihn an Ort und Stelle vernahm. Der Zeuge Schu z, der um die Mordzeit arbeitslos war, ſchlief in der Nacht zum 30. September etwa 100 Meter von der Mordſtelle entfernt, hat aber nichts wahrgenommen. Wie der Kriminalbeamte Temborfs feſtſtellte, war die Leiche zuerſt an den Armen, dann an den Beinen weggeſchleppt worden. Nach den Ausſagen des Kriminalbeamten Irrgart wiss die Leiche acht ſchwere Verletzungen auf, die durch einen Ha m⸗ mer verurſacht waren. Die Zeugin Niermann aus Barmen, bei der die Reuter in Stelluag war, erkennt deren Köfferchen wieder. Auf die Vernehmung der Mutter der er⸗ mordeten Reuter wird verzichtet. Die Behaup⸗ tung Kürtens, er habe der Unterſuchung der Leiche aus der Nähe beigewohnt, kann nach Meinung des Kriminalrates Momberg nicht ſtimmen, da die Strecke in weitem Umfang abgeſperrt geweſen ſei. Den Abſchluß der heutigen Sitzung bildet die Vernehmung des Sachverſtändigen Prof. Berg, der in einer Reihe von Fällen die Verwundungen der von Kürten überfallenen Perſonen unterſucht hat. Auch er hebt die Richtigkeit und Präziſion der Ausſagen Kür— tens hervor. Die Verhandlung wird dann auf Samstag vertagt. Urteil im Pirmaſenſer RKommuniſtenprozeß Pirmaſens, 17. April. Wie bereits kurz gemeldet, fand geſtern vormittag vor den Er⸗ weiterten Schöffengericht ein Prozeß gegen Kommuniſten, die des Vergehens gegen das Sprengſtoffgeſetz angeklagt waren, ſtatt. Es handelt ſich um den Fabrikarbeiter Ludwig Steffner, den Fabrikarbeiter Friedr. Schäfer, die Fabrikarbeiterin Lina Schäfer, den Fabrik⸗ arbeiter Julius Stretz und den Milchhändler Adolf Hanebach. Sämtliche Angeklagte ſind vorbeſtraft. Sie hatten Sprengſtoff im Beſitz. ohne zu wiſſen, ob er zu erlaubten Zwecken verwendet werde. Das entſpricht einem Ver⸗ gehen nach Paragraph 8 des Sprengſtoffgeſetzes. Es handelt ſich um einen einzigen Sprengkör⸗ per, den Stretz, wie er angab, aus den Stein⸗ brüchen von Spesbach bekam, und der dann von einem Angeklagten zum anderen die Runde machte. Sämtliche Angeklagten mit Aus⸗ nahme von Stretz, der ſich, nachdem er früher bereits wiederholt Geſtändniſſe gemacht und ſie dann widerrufen hat, aufs Leugnen legte, gaben ihr Vergehen unumwunden zu, erklär⸗ ten aber, daß ſie den Sprengkörper— er war in Zeitungspapier eingewickelt— nicht als ſolchen erkannt hätten. Gegen 12.45 Uhr nachts wurde folgendes Urteil verkündet: Steffner und Friedrich Schäfer erhalten je ein Jahr Gefängnis ohne Anrechnung der Unterſuchungshaft. Ling Schä— ſer und Hanebach werden gleichfalls mit je einem Jahre Gefängnis beſtraft. doch wird ih— nen bedinater Straferlaß gewährt. wenn ſie bis 1. Oktober einen Teil der Verfahrens— koſten bezahlt haben. Das Verfahren geoen Stretz wurde nach kurzer Beratung des Ge— richtes von den übrigen Fällen abgetrennt und wird infolge des Leugnens des Angeklagten und der dadurch notwendig gewordenen erwei— terten Beweisaufnahme erneut verhandelt werden. Sämtliche Angeklagten müſſen die Koſten des Verfahrens tragen und werden unter Polizeiaufſicht geſtellt. Stretz wurde verhaftet und abgeführt. Markus Robſon Noman von Max von Weißenthurn. Urheberrecht durch Herold⸗Verl. Homburg-Saar. Neubearbeitet von E. Geyer. (14. Fortſetzung). 8. Kapitel. Ein Wiederſehen. „Guten Morgen, Frau Evangs! Wie geht es meinem Patienten heute? Wie hat er die Nacht zugebracht?“ „Ziemlich ruhig, Herr Doktor,“ entgegnete die junge, hübſche Frau, welche dem Arzte die Tür geöffnet hatte. Er iſt wie gewöhnlich heu— te morgen aufgeſtanden; mein Mann war ihm beim Ankleiden behilflich; er wollte durchaus ins Theater gehen und es würde uns wohl nicht gelungen ſein, ihn davon abzuhalten, wenn er ſich nicht ſo ſchwach gefühlt hätte, daß er faſt ohnmächtig umgeſunken wäre.“ „Er wird noch für mehrere Tage unfähig jein, aufzutreten“, erklärte der Arzt mit Be— ſtimmtheit,„iſt er allein?“ „Ich glaube; ſoll ich nachſehen?“ „Nicht nötig, ich tue es ſchon ſelbſt!“ Und während die Frau ſich wieder an ihre häusliche Arbeit machte, ſtieg der Arzt in das obere Stockwerk hinauf, wo angelangt er an eine Tür pochte. Die Stimmen, welche man im Innern des Gemachs gehört hatte, verſtummten plötzlich. Im nächſten Moment rief jemand„Herein!“ und als der Arzt dieſer Aufforderung Folge leiſtete, ſah er ſich zwei Männern gegenüber, von denen der eine zur Mitte des Zimmers ſtand, während der andere den rechten Arm in einer Schlinge trug und ſichtlich erſchöpft in einem Armſtuhl zurückgelehnt ſaß. Er erhob ſich beim Anblick des Arztes und begrüßte ihn mit einem matten Lächeln, indes er ihm die linke Hand bot und dabei mit einer entſchuldigenden Gebärde auf die Rechte wies. „Iſt das die Art, wie Sie mir folgen?“ rief der Arzt, dem es nicht entgangen war, daß vor ſeinem Eintritt die beiden Männer heftig ge— ſtritten hoben mußten.„Ich befahl Ihnen doch, ſich vollſtandig ruhig zu verhalten. Und ſtatt deſſen tun Sie, als ob Sie gar nicht Patient wären.“ „Lieber Doktor, ereifern Sie ſich nicht; mir iſt viel wohler!“ „Davon bin ich durchaus nicht überzeugt; geſchlafen haben Sie vermutlich gar nicht.“ „Nicht viel“, geſtand Markus Robſon zu, „mein Arm verurſachte mir zien lich heftige Schmerzen. Doch die Herren geſtatten, daß ich Sie miteinander bekannt mache: Herr Walter Bryant, Herr Doktor Foot.“ Der Arzt verneigte ſich, wenn auch mit eini⸗ ger Zurückhaltung, er hatte ſchon von dem ihm vorgeſtellten Schauſpieler reden gehört, ſeit die Truppe in Sturton gaſtierte, war aber durch⸗ aus nicht von ihm eingenommen. Herr Bryant erwiderte den Gruß des Dok⸗ tors ebenfalls mit einiger Kühle, griff dann nach ſeinem Hut, und verließ das Zimmer. „Ich wollte, ich wäre bei meinem urſprüng⸗ lichen Vorſatz geblieben, ſagte der Arzt, Sie zu mir nach meinem Hauſe zu nehmen; ich bin überzeugt, daß es mir und ſeiner Schweſter ge⸗ lungen wäre, Ihnen mehr Ruhe zu verſchaffen, als Sie hier zu finden ſcheinen. Doch nun er⸗ lauben Sie mir vor allem, daß ich Ihren Arm verbinde!“ Nachdem dies geſchehen war und Markus ſichtliche Erleichterung bereitet hatte, fragte er den Arzt mit einiger Geduld, wann es ihm wieder geſtattet ſein würde, auszugehen.“ „Das hängt zum großen Teil von Ihnen ab, wenn Sie ſich ſehr ruhig verhalten, kann es bereits in einer Woche geſchehen.“ „In einer Woche? Aber das iſt ja ganz un⸗ möglich!“ rief der Künſtler lebhaft und ſicht⸗ lich erſchreckt.„Am Donnerstag iſt Fräulein Courtenays Benefiz und—“ „Das muß ſie ohne Ihre Beihilfe überſte— hen, Herr Robſon“, erklärte der Arzt beſtimmt. Vor wenigen Tagen noch würde er jeder Entſchuldigung froh geweſen ſein, welche ihn daran gehindert hätte, in Sturton aufzutre⸗ ten und nun, wo er gezwungen war, dies nicht tun zu können, beklagte er es ſeltſamerweiſe. „Und nun, wo ich Sie zum Gefangenen ha⸗ be machen müſſen,“ ſprach der Arzt lächelnd, „nun teilen Sie mir gefälligſt mit, ob ich Ihre Gefangenſchaft nicht irgend wie erleichtern kann; ſoll ich Ihnen Bücher ſenden, welche Sie gern leſen würden?“ „Ich danke Ihnen, Sie ſind ſehr gütig; ich habe ſelbſt Lektüre bei mir, einige Bücher, die mir ſtets alte, treue Freunde ſind, mich auf all meinen Irrfahrten begleiten und deren ich noch nie müde geworden bin.“ „Auch ich kenne einige ſolch treue Genoſſen; meine Schweſter und ich, wir leſen gern, was für uns ein doppeltes Glück iſt, da wir eigent⸗ lich keine Freunde haben und ſonſt recht ver⸗ einſamt daſtehen würden.“ „Sie haben ſich gegenſeitig.“ von Elsdale, „Ja“, ſtimmte der Arzt lächelnd bei,„den⸗ 5 5 noch iſt es für Mathilde eine einſame Exiſtenz. Ich bin viel außer Hauſe, nicht als ob ich eine ſehr ausgebreitete Praxis hätte; ich bin ja noch nicht ſehr lange hier; aber es gehören eine Menge Ortſchaften zu dem Städtchen Sturton und man muß oft weit hinaus. Sie kennen Sturton vielleicht? Es iſt ein intereſſanter Ort voller greller Kontraſte; man findet alle Klaſſen dicht nebeneinander vertreten. Es ſind einige prachtvolle Beſitzungen in der Rachbar⸗ ſchaft. Die größte iſt das Schloß des Graſen dieſem aber nahezu ebenbürtig zur Seite ſteht Firholme, die Beſitzung des Grafen von Keith.“ „Schloß Elsdale ſoll ſehr ſchön ſein; lebt der Graf viel hier?“ „Faſt gar nicht;; momentan aber befindet er ſich mit ſeiner Nichte, Fräulein Hatton, und einer großen Geſellſchaft geladener Gäſte auf dem Schloſſe.“ „Fräulein Hatton?“ wiederholte Nobſon, indem er ſich das Haar aus der Stirn zurück⸗ ſtrich.„Wer iſt das?“ „Die Nichte und Erbin des Grafen von Els⸗ dale; man ſagt, ſie ſei die Königin aller Lon⸗ doner Salons.“ „Londoner Salonköniginnen gehören nich in meinen Kreis“, ſprach Markus Nobſon mit leiſer Bitterkeit.„Ist ſie ſchön? Sie haben die junge Dame natürlich geſehen, Doktor Foot?“ „Ja, kürzlich, bei der Eröffnung eines Ba⸗ zars. Sie iſt wunderſchön, aber auch entſetzlich ſtolz, ſie ſieht alle an, als ob dieſelben aus dem gemeinſten Ton und ſie allein aus tadelloſer Kompoſition gegoſſen ſei.“ „Tut ſie viel für die Armen.“ Tettietund iet, Die Königin, die vom Sockel geſtürzt wurde 5 Die Revolution in Madrid iſt unblutig ver⸗ laufen. Die Berichte der Korreſpondenten heben vor allem die muſterhafte Ordnung und Ruhe hervor, die dieſe große Umwälzung begleitet haben. Nur ein Gewaltakt wird berichtet: Das Denkmal der Königin Iſabella wurde von der Voltsmenge umgeſtürzt. Iſabella 2. von Spa⸗ nien war die Großmutter des letzten Königs. Ihre Unbeliebtheit zwang ſie ſchließlich, mit ihrem Gatten ins Exil zu gehen. Daran waren weniger ihre zahlreichen— recht untöniglichen— Eheirrungen ſchuld— ſie hatte gegen ihren Wil⸗ len heiraten müſſen— als ihre aus Phantaſtiſche grenzende Verſchwendungsſucht. Iſabella warf das Geld mit beiden Händen zum Fenſter hin⸗ aus, ohne auf die Bitten und Beſchwörungen ihrer Miniſter zu hören. Hin und wieder ge— lang es jedoch einem ihrer Ratgeber, wenn er beſonders geſchickt zu Werke ging, ihrer Vergeu— dungsſucht wenigſtens für kurze Zeit Zügel an— legen. Als Iſabella eines Tages durch das Schloß ging, ſah ſie zu ihrer nicht geringen Ver— wunderung auf einem Tiſche einen großen Hau— zen Silbergeld aufgeſchichter.„Was ſoll denn dieſes Geld bedeuten?“, fragte ſie.—„Oh, nichts Beſonderes“, erwiderte der Kammerherr vom Dienü, der mit im Spiele war, unter tiefen Verbeugungen.„Es iſt bloß das Geld, das der Hoſmarſchall vorbereiten ließ, um die Rech— nungen Ihres Handſchuhmachers zu bezahlen.“ Die Königin wurde zuerſt vor Entrüſtung ganz cot im Geſicht. Dann aber begann ſie zu lachen, da ſie einſehen mußte, daß das Unrecht auf ihrer Seite war. Sie gab das feierliche Verſprechen, von Stund an ſparſamer zu ſein, und ſie hat es gehalten.— Wenigſtens für vier Wochen. Das Minaret des Todes Reiſende haben kürzlich einen merkwürdigen Turm photographiert und beſchrieben, der ſich in Turkeſtan in der Nähe von Buchara, beſindet. Das Bauwerk, das im 10. Jahrhundert errichtet wurde. hat die Form eines ſehr hohen Kegels. der an der Baſis ſehr ſchmal iſt. Der Turm iſt 70 Meter hoch und hat am Fuße 14 Meter Durch— meſſer. Obwohl er vollſtändig iſoliert ſteht, nennt man ihn im Land„Minari Baliland“, das Minaret der Baliand-Moſchee“. Wie ehe— mals in Rom der Tarpefiſche Fels, diente auch das„Minaret des Todes“ der Hinrichtung der zum Tode Verurteilten. Sie wurden von der auf der Spitze des Baues befindlichen Plattſorm in die Tiefe geſtürzt. Dieſes Schickſal erlitten auch im Jahre 1837 zwei engliſche Offiziere, die von der Oſtindiſchen Kompagnie in freundſchaft⸗ licher Miſſion entſandt worden waren. Sie wur— den auf Befehl des Emirs Nasrullah von Bu— chara ſeſtgenommen, mußten drei Jahre lang in einem unterirdiſchen Kerker ſchmachten und wurden ſchließlich von der Höhe des Todestur— mes herabgeſtürzt. Später ſah dann das un⸗ heimliche Bauwerk nur noch Hinrichtungen von Fälſchern, Muttermördern und Verrätern. Mit dieſer Beſchränkung blieb aber der Turm noch bis zum Jahre 1911 im Gebrauch. Uebrigens finder man im Lande noch mehrere derartige Minaretts, von denen eins jetzt als Radioſtation eingerichtet iſt. * Trinker ſollen interniert werden Die franzöſiſche„Liga gegen den Alkoholmiß— brauch“ iſt mit einem Vorſchlag hervorgetreten wonach ſich Leute, die dem Trunle verfallen ſind, freiwillig zur Verbüßung einer Gefängnksſtrafe bereit finden ſollen. Die Liga hält den Augen⸗ blick, wo das Juſtizminiſterium mit der Revi⸗ ſion des Strafgeſetzbuches beſchäftigt iſt, für be⸗ ſonders geeignet, ihren Vorſchlag anzubringen. Sie ſtützt ihn mit dem Hinweis, daß viele Per⸗ ſonen, die wohl wiſſen, daß ſie der Trunkſucht verfallen ſind, aus Eigenem nicht die Kraft auf⸗ bringen können, den Lockungen des Alkohols* widerſtehen. Sollte der Vorſchlag der Liga a. genommen werden, ſo würden die Trinker das Recht erhalten, ihre Internierung ſür eine be— ſtimmte Zeit zu beantragen. Haben ſie einmal Aufnahme gefunden, ſo würden ſie gezwungen ſein, ſo lange in der Anſtalt zu bleiben, wie ſie ſich freiwillig verpflichtet hätten. Ein Verſuch, vor Ablauf dieſer Friſt der Anſtalt den Rücken zu kehren, würde genau ſo beſtraft werden wie die Flucht eines Gefangenen. Ob die Trinker von dieſem„Recht“ Gebrauch machen würden? aus Nah und San Damſtadt, 17. April. Heſſens Borſten— tiere. Die Schweine-Zwiſchenzählung vom 2. März 1931 und die Zählung der nichtbeſchau— pflichtigen Hausſchlachtungen in der Zeit vom 1. Dezember 1930 bis 28. Februar 1931 ergab nach den Mitteilungen des Landesſtatiſtiſchen Amtes 81206 Schweinehaltungen mit 350 623 Schweinen. Die Zahl der nichtbeſchaupflichtigen Hausſchlachtungen betrug vom 1. Dezember 1930 bis 28. Februar 1931: 83 378. Obermörlen(Oberheſſen), 17. April. In der Kirche abgeſtürzt. Der etwa 65 Jahre alte Kirchendiener Heil ſtürzte bei Arbeiten in der Kirche von einer Leiter und zog ſich erhebliche Kopf⸗ und innere Verletzungen zu. Der Ver— unglückte wurde bewußtlos in ſeine Wohnung geſchafft. Frankfurt a. M., 17. April. Tragödie im Frankfurter Hauptbahnhof. Ge— ſtern abend gegen ſechs Uhr ertönte aus dem im Nordflügel des Hauptbahnhofes unterge— brachten Toilettenraum eine laute Schußdetona— tion. Beim Aufbrechen der Tür fand man einen zungen Mann, der ſich mit einem Terzerol eine ſchwere und ſtark blutende Kopfwunde beige— bracht hatte. Es handelt ſich um den Schloſſer Arnold Bund aus Höchſt, deſſen Frau vor kur— zer Zeit geſtorben iſt. Bund konnte den Tod ſei— ner Frau nicht verſchmerzen und verſuchte Selbſt— mord zu begehen. Er wurde in bedenklichem Zuſtande in bracht. wtb. Prenzlau, 17. April. Ein Mord im Gerichtsgefängnis. Heute nacht wurde im hieſigen Gerichtsgefängnis der Juſtizwacht— meiſter Neubauer ermordert. Die Täter, der Schnitter Potocki und der Schlächter Pilgram, hatten den Juſtizwachtmeiſter an Armen und Beinen geſeſſelt, ihm den Mund mit einem Tuch zugeſchnürt und ihn in eine Kellerniſche getragen, wo er dann tot aufgefunden wurde. Nach der Tat drangen die Täter in den Bekleidungsraum ein und verſahen ſich allem Anſchein nach mit Zivilkleidung. Dann ſind ſie in den Büroraum eingedrungen, haben dort alles durchgewühlt und verſucht, den Geldſchrank aufzubrechen, was ihnen jedoch nicht geglückt iſt. Aus einem Be— hältnis erbeuteten ſie etwa 20 Mark Kleingeld. Alsdann befreiten ſie noch zwei Gefangene und ergrifſen zuſammen mit dieſen die Flucht. Sie ſind in den Hinterhof des Gerichtsgefängniſſes gegangen, wo ſie mit Hilfe einer Leiter die Ge fängnismauer überſtiegen. Die beiden von ihnen bofreiten Gefangenen gingen nicht mit, ſondern das Städtiſche Krankenhaus ge⸗ ckten den Gefängnisinſpektor und gingen mit dieſem ins Gerichtsgeſängnis ſolgung der Täter wurde bisher ohne Erfolg. zurück. Die Ver ſofort aufgenommen, Cokales Deutſche Zeitung in Bulgarien. Seit kur— zem erſcheint in Soſia als einzige deutſch-ſpra chige Zeitung des Landes eine politiſche, litera— riſche und wirtſchaftliche Tageszeitung mit dem Titel„Bulgariſches Tagesblatt“. Da 25 000 Deutſchſprechende im Lande wohnen, begegnet dieſes Blatt einem dringenden Bedürfnis, zu— mal bisher Bulgarien Albanien und Griechenland) das einzige Land des Balkans war, in dem keine deutſchſprachige Zeitung er— ſchien. verantwortliche Redakteur des Blattes iſt ein Bulgare, G. D. Peneff, verſchie— dene prominente Perſönlichkeiten der deutſchen und öſterreichiſchen Kolonie ſowie fachkundige bulgariſche und ausländiſche Berufsjournaliſten bilden den Redaktionsſtab. Das Programm des Blattes iſt möglichſt objektive Berichterſtartung, ohne jede politiſche, nationaliſtiſche Differen— zierung. Vor allem ſoll regelmäßig eingehend über die mitteleuropäiſchen Länder Bericht er— ſtattet werden. Darüber hinaus hat ſich die Zeitung ein unbedingtes Eintreten für die intet— naionale Befriedigung durch Reviſion der Frie⸗ densverträge zum Ziel geſetzt. Der We die bfete mad s die Käte, Ind die Kdte wie die Mimi, Alle Spölen die Oefäfe in der Kche nor mit O! zum AufWaschen- Fpb blen ond Reinigen Frauen, die Urheber der Textilkriſe Der Lord Mavor von London hat in einen launigen Rede, die er auf dem Bankett anläß— lich der Londoner Textilmeſſe hielt, ironiſch dit Gründe der Kriſis beleuchtet, die die engliſch— Textilinduſtrie gegenwärtig durchmacht. Nack dem Oberbürgermeiſter tragen an der Kr. allein nur ausſchließlich die Frauen die Schuld Es wäre nie ſo weit gekommen, wenn ſich die Frauen bereit fänden, ſich mit Stofſen ſtatt mi Stoſſ⸗Fetzen zu bekleiden.„Es gab einmal eine Zeit,“ führte der Bürgermeiſter aus,„als eine Frau mit Stolz erklärte, für ihr Kleid an die zehn Meter Stoff gebraucht zu haben. Heute ſind die Frauen ſtolz, wenn ſie ihren Freundin— nen mitteilen können, daß ſie ſich aus zwei Stoffſtückchen, die nicht größer als ein Taſchen⸗ tuch ſind, ein ſchönes Kleid geſchneidert haben. ine Wiederbelebung Ihrer Branche erhoffen, wenn der für ein Frauenkleid Saiſon ver— Frau, für Wie können Sie benötigte Stoff ſich von Saiſon zu Rühmte ſich ein Kleid 10 Pfund Sterling ar haben, ſo kauft ſie heute ein Stoffreſtchen und ſteckt ſich mit ihm ein ganzes Kleid in die Taſche“ früher eine ausgegeben zu ringert? Nach dem Oberbürgermeiſter ergriff ein Sherun um darauf hinzuweiſen, daß heute ſo elegant und dabei ſo der City das Wort, ſich die Frauen billig zu kleiden verſtehen. daß„die Männer nicht mehr ihre Gattinnen von ihren Dienſtmädchen unterſcheiden könnten, wenn ſie ſie auf der Straße träfen.“ Handel und Induſtrie 218 Millionen Reichsmark Ausfuhrüberſchuß im März. wtb. Berlin, 17. April. Die tatſächliche Ein⸗ fuhr im März beträgt 601 Millionen RM.(im Vormonat 605), die Ausfuhr 822 Millionen RM. im Vormonat 733) ſodaß ſich ein tatſächlicher Ausfuhräberſchuß v. rund 218 Millionen RM. im Februar ergibt. Einſchließlich der Repar⸗ tionsſachlieferungen überſteigt der Wert der in- Ausland abgeſetzten Waren die Einſuhr um rund 263 Millionen RM. An der Steigerung der Ausfuhr ſind ſämtliche Warengruppen betei— ligt. Am bedeutendſten iſt die Zunahme bei Fertigwaren(plus 71 Millionen) und bei Roh- ſtofſen und halbfertigen Waren(plus 12 Millio— nen). Die Zunahme der Fertigwarenausfuhr verteilt ſich auf die Mehrzahl der Fertigwaren— gruppen. en Arm und Bein in geradezu meßbarer Weiſe in. Von dieſer dauernden Blutverſchiebung in körper iſt die Leiſtungsfähigkeit der Organe ab— jängig: verlieren die Blutgefäße eines Organs in Elaſtizität, an der Fähigkeit, ſich durch mo Ueber Alter und Altern Von Prof. Felix Klemperer, Berlin. f Die Anſicht iſt weitverbreitet, daß der Menſch in Vorzeiten ſpäter gealtert und länger gelebt habe als jetzt. Soweit geſchichtliche Kenntnis zurückreicht, ſcheint ſie nicht begründet. Zwar das Methuſalem-Alter von 969 Jahren muß man als Mythos anſehen oder dem Worte„Jahr“ hier eine andere Bedeutung zulegen als heute. Abra— hams Alter von 175 Jahren aber,. Jacobs 147 und Moſes' 120 Jahre liegen keineswegs außer dem Bereich des noch heute Möglichen. Gibt doch Hufeland in ſeinem berühmten Buche über„Makrobiotit oder die Kunſt, das menſch— liche Leben zu verlängern“ lerſchienen 1796; in 5. Auflage 1823), die dokumentariſch beglaubigte Lebensdauer des Engländers Jenkins mit 169 Jahren, des Bauern Thomas Parr(geſt. 1635) mit 152 und der Franzöſin Marie Pion(geſt. 1738) mit 158 Jahren an. Solche Langlebigkeit ſtellt freilich verſchwindend ſeltene Ausnahmen dar; ein Alter von 100 Jahren jedoch wird nach amtlicher Statiſtit unter 100000 Geborenen auch jetzt noch 2—3, ein Alter von 90 Jahren ſchon 3—400 Perſonen zu Teil und 80 Jahre er⸗ reichen bereits ca. 6000, 70 Jahre eirca 20 000 1 0 ihnen. Darf man danach das menſchliche Leben heute mit 70-80 Jahren begrenzen, ſo braucht man nur an das bekannte Pſalmiſten⸗ wort zu denken, um feſtzuſtellen, daß die menſch— liche Lebensdauer während der letzten 3 Jahr⸗ tauſende ſich kaum geändert hat. Der Abſchluß des Lebens, der Tod, erfolgt— wenn nicht Krankheit oder äußere Gewalt vor⸗ zeitig ihn herbeiſührt— nicht plötzlich und un⸗ vermittelt aus voller Lebenskraft. Ein allmäh⸗ liches Abnehmen der körperlichen und geiſtigen Kräfte, das Altern, leitet langſam zu ihm über. 5 8 5 Ne Auch das Altern, ſcheint es, tritt heute nicht früher ein als vor grauen Zeiten. Pythagoras, der 582—507 v. Chr. lebte, teilt das Menſchen— leben in ſolgende 4 Zyklen ein: Der Menſch von 1—20 Jahren iſt ein„angefangener Menſch“, der von 20—40 Jahren ein„junger Menſch“, von 40—60„erſt ein Menſch“ und von 60-80 ein „abnehmender, alter Menſch“. Und aus den Vor— zeiten Roms, in denen die barbariſche Sitte der Greiſentötung herrſchte,— der zu nichts mehr nütze Alte wurde von der Brücke in den Tiber geſtürzt— ſtammt der Ausdruck, der ſich bei alten Schriftſtellern findet, vom„brückenreifen Sech— ziger“. N In den ſechziger Jahrn aber ſetzt auch heute noch das Altern ein: wenn man von gewiſſen äußeren Veränderungen, wie dem Ergrauen der Haare, das in manchen Familien ſchon recht früh ſich zeigt, und von der als Alterserſchei— nung des Auges zu deutenden Weitſichtigkeit abſieht, die bei den meiſten Menſchen um die Fünfzig ſich einſtellt, ſo tritt ein fühl- und ſicht— bares Altern, d. h. ein Nachlaſſen der Elaſtizität, eine allgemeine Abnahme der Leiſtungsfähigkeit erſt in den 60er Jahren, nicht ſelten ſogar erſt um die 70 auf, freilich nur bei kräftig veranlag— ten, unter leidlichen Umſtänden und hygieniſch lebenden Perſonen. Bei vielen leider kommt das Altern ſchon früher, ſie werden gegen die 50 bereits müde und ſind mit 60 Jahren verbraucht und greiſenhaft. Dieſes vorzeitige Altern mag heute häufiger ſein als früher— zahlen— mäßig läßt ſich das begreiflicherweiſe nicht bele— gen— das naturgegebene, ſozuſagen normale Altern aber hat ſich. wie aus den angeführten Daten hervogeht, gegen früher nicht verſchoben Das Altern zur gegebenen Zeit iſt ein phy⸗ ſiologiſcher Vorgang, über deſſen Weſen und Urſachen wir noch wenig wiſſen. Der le⸗ bende Organismus unterſcheidet ſich dadurch von einer Maſchine. daß die Abnutzung dauernd tusgeglichen wird, neben dem Abbau ſtandig ein Anbau einhergeht— das Ueberwiegen des An baus über den Abbau kennzeichnet das Wachs tum und die Jugend, auf der Höhe des Lebens halten beide einander die Waage, das Charak teriſtikum des Alterns iſt das Ueberwiegen des Abbaues über den Anbau. Forſchungen machen es wahrſcheinlich, daß eine von den Keimdrüſen ausgehende Subſtanz, ein ſogenanntes Hormon, dieſe Stoffwechſel- und Wachstumsvorgänge regelt und beherrſcht. as Nachlaſſen und ſchließliche Verſagen der Bildung dieſer Sub— ſtanz ſoll das Altern verſchulden. Die Frage des Alterns iſt damit letzten Endes nicht geklärt wir wiſſen nun, daß das allgemeine Altern eine Folge des Alterns der Keimdrüſen iſt, nicht aber, warum dieſe altern. D Das vorzeitige Altern dagegen iſt eine Krankheit und hier haben wir ſchon eher Einblick in ihr Weſen und ihre Urſachen. Es ſind die Blutgefäße, welche die Leiſtungsfähig— keit jedes Organs und damit des ganzen Men— ſchen beherrſchen und zwar in dem Maße, daß ein großer franzöſiſcher Kliniker Trouſheau, mit Recht ſagen konnte:„Der Menſch hat das Alter ſeiner Blutadern“. Die Blutgefäße des Men— ſchen gleichen nicht den ſtarren Röhren einer Waſſerleitung, ſondern ſie haben die wichtige Eigenſchaft der Veränderlichkeit ihrer Lichtung, die Fähigkeit, ſich zu erweitern und zu ver— engern. Hierdurch ſind ſie inſtand geſetzt, den Organen, je nach deren wechſelndem Bedarf, wechſelnde Blutmengen zuzuführen. Jedes Or— gan benzdtigt, wenn es arbeitet, mehr Blut als in der Ruhe. Während der Verdauungstaätigkeit beiſpielsweſſe trömt das Blut reichlicher zu den Banicheingeweſden, das Gehirn wird relatix blutleer— daber die bekannte Schläfrigkeit nach ſtarker Mahlzelt—; dem angeſtxengt geiſtig Ar⸗ beitenden ſtrömt das Blut zum Gehirn, der Kopf wird im bei; dem Muskeltötigen ſchwel, nentane Zuſammenziehung und Erweiterung dem jeweiligen Blutbedarf des Organes im Augenblicke anzupaſſen, ſo leidet die Leiſtungs— ähigkeit dieſes Organs und verlieren alle Ge— fäße an Elaſtizität, ſo reſultiert eine allgemeine Leiſtungsabnahme. Mit anderen Worten: Der Menſch wird alt, wenn ſeine Geſäße unelaſtiſch werden, verhärten. Ein zu frühes Abnutzen und Hartwerden der Blutgefäße iſt die haupt— ſächliche Urſache vorzeitigen Alterns. Ob man das natürliche Altern wird hinaus— ſchieben und verkürzen können, ſteht dahin bisher haben die Verjüngungsbeſtrebungen durch Zufuhr des Keimdrüſenhormons und ähnliche Verſuche noch keinen ſicheren Erfolg gehabt—, das vorzeitige Altern aber kann man weitgehend verhüten und zwar durch möglichſte Geſundhal— tung und Schonung der Gefäße. Jede Arbeit, die der Menſch leiſtet, ſei es eine Muskel- oder Nerven- oder Drüſenarbeit— letztere namentlich als Verdauungsarbeit— iſt, wie nach dem oben Ausgeführten leicht verſtänd— lich, zugleich eine Herz- und Gefäßarbeit. Ver— ſtärkte Arbeit verlangt entſprechend geſteigerte Gefäßarbeit. und Ueberauſtrengung ſchließlich be— deutet auch Ueberſteigerung der Gefäßarbeit. Auf dieſe Weiſe wird jedes Uebermaß, ſei es ſeeliſch-nervöſer, wie ſie in nervöſer Unruhe und Uebertreibung, in der Raſtloſigkeit und Hetzjagd modernen Lebens zum Ausdruck kommt, ſei es endlich der Inanſpruchnahme der Verdauungs— drüſen durch Vieleſſen und Völterei, zur Quelle frühzeitiger Gefäßabnutzung. Eine zweite, viel— leicht noch häufigere Urſache von Gefäßſchädi— gung bilden die ſogenannten Genußmittel, die ſo leicht zu Genußgiften werden: der Alkohol, Tabak und Kaffee. Bei Alkoholikern findet man für gewöhnlich frühzeitige und hochgradige Ge— fäßerkrankung; daß Nikotin die Gefäße ſchädigen kann, iſt unbeſtritten und auch ſtatiſtiſch ſicher erweislich. Gewiſſe Geſäßkrankheiten kommen überwiegend oder ausſchließlich bei Rauchern vor. Die erregende Wirkung ſtarken Kaffees ſchließlich hat wohl jeder an ſich ſelbſt ſchon be— obachtet. Das in dieſem enthaltene Coſſein wirkt herzerregend und blutdruckſteigernd, was bei häuſiger Wiederholung die Geſäße ſchädigen muß. Daher das Gebot ſtrengſten Maßhaltens im Genuß dieſer drei, und die Nützlichkeit des cofſeinfreien Kaffes, nikotinarmen Tabaks uſw Die genannten ſind nicht die einzigen Urſa— chen frühzeitiger Gefäßerkrankung und damit vorzeitigen Alterns, aber es ſind die wichtigſten und vor allem diejenigen, gegen die wir ſelbſt uns zu ſchützen vermögen.* — 1 1 1 1 10 10 1 Zur politiſchen Cage Etatsrede des Abg. Miniſterialrat Hoffmann im Heſſ. Landtag Fortſetzung. Nach trefflichen Ausführungen über die In⸗ nen- und Außenpolitik Brünings fährt der Red⸗ ner fort: Hoffentlich findet der Kanzler mit ſeinem Kabinett auch die richtigen Wege für die 2 Reichsreform, ſofern er überhaupt die Löſung dieſer heiklen Frage betreiben will. Wir lehnen an ſich eine vernünftige Reform durchaus nicht ab— aber es wäre kein glücklicher Gedanke, wollte man die differenzierte Endlöſung durchführen. So gut Heſſen vor dem Krieg ein lebensſfähiger Staat war, ſo wenig kann jetzt die Notwendigkeit ein- geſehen werden, Heſſen zu einer Reichsprovinz zu degradieren. Das aber ſcheint das Ziel der differenzierten Löſung zu ſein, die die Länder— konferenz verabſchiedet hat. Die Durchführung der differenzierten Löſung hat den Reichsbankpräſidenten Luther ſo begei— ſtert, daß er auf der Tagung des„Bundes zur Erneuerung des Reichs“ im März ds. Irs. davon als von einem zweiten Wunder der Ren— tenmark geſprochen hat. Nun beſtreitet niemand. daß wir auch jetzt wieder wirtſchaftliche Nöte baben— wenn auch nicht von dem Umfang wie bei der Inflationskataſtrophe. Wenn aber Lut— har daneben behauptet:„Würde eine entſchloſ— ſene Reichsreform jetzt durchgeführt, ſo warde ſie ſich als eines der ſtärkſten Mittel erweiſen, um aus den Schwierigkeiten Deutſchlands her— auszuführen“, dann muß man lächeln. Der Plan des Erneuerungsbundes will nämlich— ähnlich wie die Mehrheit der Länderkonferenz Preußen im Reich aufgehen laſſen. Den übrigen Ländern ſoll das Recht der Geſetzgebung ganz und die Staatshoheit auf wichtigen Teilgebieten der Verwaltung genommen werden. Und damit oll der Stein der Weiſen gefunden ſein: Deutſch— land wäre dann bar aller Schwierigkeiten!— Die differenzierte Endlöſung, die den preußi— ſchen Provinzen etwas gibt, den Ländern alter Art etwas abnimmt, die mit Heſſen und Thürin— 8 24 5 2 12* 5 N nen nichts anzufangen weiß— ſie ſoll uns aus aller Not, von dern Steuerdruck der Arbeitsloſig— leit und der Wirtſchaftskriſe befreien? Die Not der Landwirtſchaft und die Not des Mittelſtan— des ſoll mit einer Reichsreform zu beheben ſein? — Ja, was haben denn all dieſe außen- und in— nenpolitiſchen Nöte mit der Form unſeres Ge— meinſchaftsweſens zu tun? Das Wunder der Rentenmark ſoll nach Auffaſſung von Kennern nicht ein zweites Mal möglich ſein. Nach dieſem Rezept des Reichsbankpräſidenten Luther ganz beſtimmt nicht! Jedenfalls müſſen wir in Heſſen ein offenes Auge für die Entwicklung der Frage der Reichseform haben. Wenn andere nicht wiſſen, was aus unſerem Lande werden ſoll, müſſen wir wiſſen, was wir uns ſelbſt ſchulden. Auch die Walreſorm im Reich ſteht zu erwarten; ſie bringt uns zu meinem Be— dauern nicht die Heraufſetzung des Wahlalters; — dagegen ſoll ſie uns kleinere Wahlkreiſe und damit die Perſönlichkeitswahl bringen. Ich hoffe. daß wir uns dann in Heſſen zu ähnlichen Ent— ſchlüſſen durchringen; der Beſtand des parlamen— tariſchen Syſtems hängt letzten Endes von der Wahlreform ab. Es wäre ein Verſäumnis von mir, wollte ich bei meinen politiſchen Darlegun— gen die ungeheuerlichen Vorwürfe übergehen, die dem Zentrum in der Frage der Zuſammenlegung der beiden Pädagogiſchen Inſtitute gemacht wurden. Von vornherein betone ich, daß die Frage des Mainzer Inſtituts keine katholiſche und keine Zentrumsangelegenheit iſt. Welches iſt die Vorgeſchichte?— In einem Vorentwurf hatte der Sparkommiſſar die Zuſammenlegung der beiden Inſtitute aus Erſparnisgründen empfoh— len. Er ſchlug die Zuſannmenlegung in Darm— ſtadt vor, mußte ſich aber ſagen laſſen, daß die Zahl der Schulklaſſen in Darmſtadt für die prak— liſche Ausbildung nicht ausreichend ſei. Darm⸗ ſtadt hat bekanntlich nur zwei Drittel der Vaiks— ſchulklaſſen in Mainz. Der Vorſchlag des Spar— kommiſſars— obwohl vertraulich— kam in die Oeffentlichkeit. Er wurde auch in Mainz erör— tert. Namentlich deshalb, weil die Stadt Mainz erhebliche Aufwendungen dem Inſtitut gemacht hat. Nach dem Abzug de franzöſiſchen Beſat— gung wurde in der Stadt Mainz für das ver— lorene deutſche Militär von Männern aller Paxreivichrungen und Konfeſſionen ein Erſatz auf kulturellem Gebiet gefordert. Die Stadtver⸗ waltung nahm dieſen Plan auf und verlangte die Errichtung einer mediziniſchen Akademie, wie ſie in Diſſeldorf beſteht. Man verwies auf den Nutzen dieſer Akademie für das beſtehende Päda⸗ gogiſche Inſtitut, insbeſondere für die heilpäda⸗ gogiſche Ausbildung der Lehrer. Auf Grund der Erfahrung der preußiſchen Regierung mit der Mediziniſchen Akademie in Düſſeldorf wurde die Errichtung der Medi⸗ ziniſchen Akademie in Mainz abgelehnt. Von dem geſamten Plan der Stadtverwaltung blieb ſomit nur noch die Förderung des Pädagogi⸗ ſchen Inſtituts in Mainz übrig. Auch dieſer Plan wurde von Männern aller Parteirichtun⸗ gen und Konfeſſionen gefördert. Der führende Mann in Mainz war und iſt der evangeliſche Oberbürgermeiſter Dr. Ehrhardt, den ich ob ſei⸗ ner ſachlichen Arbeit hochſchätze. Es geht alſo um zwei Dinge: Einmal um die Vereinfachung auch auf dieſem Gebiete. Dann aber will man der Stadt entgegenkommen, die ſeit über hundert Jahren ſtiefmütterlich behandelt und unter Be⸗ ſatzung ganz beſonders gelitten hat. Wenn ich als Rheinheſſe für die Belange von Mainz Ver⸗ ſtändnis habe, ſo muß ich mich doch auf das aller⸗ energiſchſte dagegen verwahren, daß hier irgend⸗ welche religiöſe oder konfeſſionelle Motive un⸗ terſchoben werden. Den Gipfel der Unwahrhaf⸗ tigkeit und Verhetzuen ſtellt der offizielle Ar⸗ tikel vom Vorſitzenden des Evangeliſchen Bundes im Reichsboten vom 10. Januar 1931 dar. Nur bom katholiſchen Standpunkt aus geſehen müßte ſich das Zentrum unbedingt gegen die Konzen⸗ tration der Lehrerbildung in Mainz wenden, denn die Zweiteilung der Ausbildungsſtätte läßt die Entwicklungs möglichkeit zu. Ganz unange⸗ bracht iſt die Behauptung des Reichsboten, daß das Pädagogiſche Inſtitut in Mainz unter di Aufſicht des Biſchofs geriete. Das iſt entweder törichtes Geſchwätz oder böswillige Entſtellung. Es iſt umgekehrt: Nach Mainz, das urſprüng⸗ lich eine Stadt mit katholiſcher Mehrheit war— jetzt iſt ſie es zur Hälfte,— kath., zur Hälfte evang. kommt ein viel ſtärker ſimultaniſiertes Inſtitut als ſeither und dadurch wird der noch vorhandene katholiſche Charakter von Mainz noch mehr zurückgedrängt. Sind wir denn ſchon ſo weit, daß jede Einrichtung in Mainz deshalb bekämpft werden darf, weil Mainz der Sitz eines katholiſchen Biſchofs iſt? Und nach dem Reichsboten müßte die Errichtung einer Univerſität überhaupt ſchon deshalb ver⸗ hindert werden, weil bis zum Jahre 1779 in Mainz ein Jeſuitenkolleg geſtanden hat! Und dann die infame Bemerkung des Reichsboten über die Ausführungen meines Vorgängers, des Herrn Domkapitular Lenhart, in ſeiner letzten Rede in dieſem Hauſe, in der er über die Nöte der Stadt Mainz ſprach. Er ſaate nach dem Pro⸗ tokoll der 3. Sitzung vom 6. Mai 1927, nachdem er auf die Nachteile von Mainz als Feſtungs⸗ ſtadt verwieſen hat, folgendes:„Die Univerſität der ehemaligen kurfürſtlichen Reſidenz hat Mainz 1779 durch die Franzoſen verloren und Davnſtadt dachte nicht daran, etwa die Univerſi⸗ tät aus dem kleinen Gießen auf den hiſtoriſchen Boden des alten Mainz zu übertragen, wo die Mittel des alten Mainzer Univerſitätsfonds zur Verfügung geſtanden hätten und wo unter heu⸗ tigen Verhältniſſen eine ganz andere Entwicklung und Frequenz ſicher und wie ich meine, auch der Beſtand bedeutend ſicherer wäre. Aber es iſt nun einmal ſo, Mainz ſollte aus einer ganzen Reihe von Gründen. die ich nicht beſprechen will. nie— der gehalten werden, und wir in Mainz fühlen es, wir fühlen es am eigenen Leibe, wie ſtark dieſes Niederhalten ſich ausgewirkt hat.“ Dieſe eindeutigen und klaren Ausführungen werden von dem Reichsboten verbrämt mit der folgenden unerhörten Bemerkung:„Das geſchah — die Rede Lenharts— ungefähr zur ſelben Zeit, als die Franzoſen, die damals Mainz be⸗ ſetzt hielten, ihrerſeits eine Mainzer Univerſi⸗ tät und damit den wiſſenſchaftlichen Mittelpunkt des von ihnen und den Separatiſten erhofften Rheinſtaates proklamierten und mit herbeige⸗ holten franzöſiſchen Dozenten auch zu verwirk⸗ lichen ſuchten.“ Ich nenne das unerhört!— Hät⸗ ten wir nur das Glück gehabt, neben der frau⸗ zöſiſchen Univerſität eine bodenſtändige deutſche zu beſitzen, wie es Lenhart wünſchte,— das wäre ein politiſches Aktivum geweſen! Auch die Behauptung des Reichsboten iſt un⸗ wahr, daß es„der feſte Wille Roms ſei, die Leh⸗ rerausbildung des zu zweidrittel evangeliſchen Landes unter katholizierenden Einfluß zu brin⸗ gen.“ Wahr iſt vielmehr, daß ſich weder Rom noch der Biſchof von Mainz, noch bas Biſchöf⸗ liche Ordinariat mit der Angelegenheit befaßt haben. Erſt die Hetze des evangeliſchen Bundes hat die Herren in Mainz auf den Plan aufmerk⸗ ſam gemacht. Rom ſelbſt hat wahrhaftig andere Dinge zu tun, als ſich um die Organiſation der Lehrerbildung in Heſſen zu kümmern. Unwahr iſt weiterhin die Bebanptung ves Reichsboten, daß der ſimultane Charakter der gehrerausbildung nur formal beſtehen bleibe. Wahr iſt, daß die ſimultane Ausbildung durch die Zuſammenlegung verſtärkt wird. Das war auch die Urſache dazu, daß der Plan in meiner Frattion zum Teil ſehr unfreundlich aufgenom⸗ men wurde. Winter! Erſt die Hetze des Evange— liſchen Bundes hat die beſtehende Front gebil⸗ det. Geradezu perfid iſt aber die Behauptung des Reichsboten, daß in dem neugegründeten Inſtitut ſär Völkerpädagogik— das in loſen. Zuſammenhang mit dem Pädagogiſchen Inſtitut teht— der erſte Kurs bereits abgehalten ſei und zwar durch Kreiſe um Friedrich Wilhelm För⸗ ſter! Erſtens mal iſt dort überhaupt noch kein Kurſus abgehalten worden und zweitens lehnen alle Verantwortlichen die Zuſammenarbeit mit dem Kreis um Friedrich Wilhelm Förſter entſchie⸗ den ab. Auch während der ganzen Gründungs— berhandlungen iſt der Name Friedrich Wilhelm Förſter niemals genannt worden. Dieſe Erfin⸗ dung blieb dem Reichsboten vorbehalten. Noch ſchlimmer war aber eine Preſſenotiz— Die Sinanznot der Gemeinden Tagung des Heſſiſchen Candgemeindetages Tagung des Heſſiſchen Landgemeindetages. Am Samstag, dem 11. April, fand in Als⸗ ſeld unter dem Vorſitz von Bürgermeiſter Dr. Völſing eine Mitgliederverſammlung des Heſſiſchen Landgemeindetages ſtatt, auf der als Hauptredner der Präſident des Deut- ſchen Landgemeindetages, Landrat a. D. Dr. Gereke⸗Preſſel, MdR., über„Die Finanz⸗ not der Gemeinden“ ſprach. Dr. Gereke wies einleitend auf die außer— ordentlichen Schwierigkeiten hin, vor denen die Gemeinden, insbeſondere die Landgemeinden, jetzt bei der Aufſtellung ihrer Etats ſtünden. Die ungeheuer geſtiegenen zwangsläufigen ſo— zialen Ausgaben drohten jeden auch noch ſo vorſichtig aufgeſtellten Haushaltsplan der Ge— meinden völlig zu erſchüttern. Eine der vordringlichſten Aufgaben der Reichsregierung müſſe es daher ſein, nach erfolgter Verabſchiedung des Reichsetats durch geeignete Maßnahmen den Gemein⸗ den die Möglichkeit zu geben, auch ihrerſeits die Haushaltspläne auf eine ſichere Grund⸗ lage zu ſtellen. Der Reichsetat ſei kein Ding an ſich, und von einer Sanierung der Wirtſchaft und Finanzen im Sinne des bekannten Regierungsprogramms könne ſolange nicht geſprochen werden, ſolange den Gemeinden ſprunghaft ſteigende nicht überſehbare ſoziale Aus⸗ gaben auferlegt blieben, für die die Ge— meinden einfach keine Mittel mehr aufbringen könnten. Die in der Juli-Notverordnung des Reichs⸗ präſidenten den Gemeinden neugegebenen Steuerquellen— Bürgerſteuer, Bierſteuer, Ge⸗ meindegetränkeſteuer— reichten ſelbſt bei völ⸗ liger Ausſchöpfung nicht annähernd aus, um auch nur die inzwiſchen geſtiegenen ſozialen Laſten zu decken. Dabei ſei eine Steuer, wie gerade die Gemeindegetränkeſteuer, wegen ihrer Konjunkturempfindlichkeit für die Land⸗ gemeinden beſonders ungeeignet. Vielfach beſtehe heute noch, fuhr Dr. Ge⸗ reke fort, die Meinung, daß die Erwerbsloſig⸗ keit nur in den großen Städten weniger oder garnicht in den Landgemeinden und kleineren Städten, hohe Ausgaben verurſache. Das ſei aber keineswegs der Fall. Die Zahl der Wohlfahrts⸗ erwerbsloſen f ſei z. B. in der Zeit vom 31. 8. 1930 bis zum 28. 2. 1931 geſtiegen, in Preußen in den kreis⸗ freien Städten um 48,8 Prozent, dagegen in den kreisangehörigen Gemeinden, d. h. alſo in den Landgemeinden und kleineren Städten, um 102,7 Prozent. In Sachſen betrage die ent⸗ ſprechende Steigerung in den kreisfreien Städ⸗ ten 72,1 Prozent, in den kreisangehörigen Ge⸗ meinden 100,2 Prozent, in Thüringen in den kreisfreien Städten 64,2 Prozent, in den kreis⸗ angehörigen Gemeinden 84,2 Prozent, in Bayern in den kreisfreien Städten nur 41 Prozent, während die Steigerung in den kreis⸗ angehörigen Gemeinden ſogar 136,5 Prozent betrage. Vom 1 10. 192 bis 28. 2. 1931, ilſo in 17 Monaten, betrage die Steigerung der Wohlfahrtserwerssloſen im Freiſtaat Sachſen, der bereits ſeit Oktober 1929 ſtatiſtiſche Er⸗ hebungen anſtellt, in den kreisfreien Städten 516,6 Prozent, in den kreisangehörigen Ge⸗ meinden dagegen 1167,8 Prozent. Das be⸗ deute alſo in den Landgemeinden durchſchnittlich die doppelte Steigerung wie in den großen Städten. Der gegenwärtige Zuſtand ſei untragbar und müſſe ſchleunigſt beſeitigt werden. Solange das Reich auch in dem jetzt verabſchiedeten Reichshaushaltsplan erhebliche Zuſchüſſe zur Arbeitsloſenverſicherung zahle— zurzeit ſind es 420 Millionen Mark jährlich—, ſolange könne man nicht von einem reinen Verſicherungs⸗ charakter der Reichsanſtalt für Arbeitsloſen⸗ verſicherung ſprechen. Da das Reich ſeinerſeits nicht über genügende Mittel verfügen könne, um die Gemeinden von ihren erdrückenden Laſten zu befreien, ſo müſſe im Intereſſe der Aufrechterhaltung des ganzen ſozialen Geſetz— werkes der Gedanke der Prüfung der Be⸗ dürftigkeit, wie er jetzt in den Gemeinden bei den Wohlfahrtserwerbsloſen bereits be⸗ ſtehe, generell erwogen werden. Aber ſelbſt dann würden die vorhandenen Reichsmittel nicht ausreichen, um die Gemeinden genügend zu entlaſten. Es müſſe vielmehr eine angemeſ⸗ ſene Beteiligung nicht nur des Reichs, ſondern auch der Länder an den zwangsläufigen ſozia⸗ len Laſten der Gemeinden erreicht werden. Ueber die bisher gemachten Vorſchläge auf Uebernahme weſentlicher Teile der ſozialen Laſten auf das Reich und die Länder müſſe ſchleunigſt mit der Reichsregierung eine Ver⸗ ſtändigung herbeigeführt werden. Es erſcheine angeſichts der kataſtrophalen Finanzlage der Gemeinden angemeſſen, wenn von den Koſten der Reichsarbeitsloſenfürſorge das Reich 50 Prozent, die Länder 35 Prozent und die Gemeinden 15 Prozent trügen. Wenn gegen dieſe Vorſchläge aus Kreiſen der Wirtſchaft Kritik erhoben werde, dann müſſe man darauf hinweiſen, daß vielleicht, wie es auch den Vorſchlägen des Städtetages ent⸗ ſpricht, manche Großſtädte noch mehr wie 15 Prozent der Wohlfahrtslaſten zu tragen in der Lage find, nicht aber die große Maſſe der leiſtungsſchwachen Landgemeinden, für die ſelbſt die Aufbringung der 15 Prozent ange⸗ ſichts des durch die Notverordnung verkün⸗ deten Realſteuerſenkungsgeſetzes und der ge⸗ ringen ſonſt zur Verfügung ſtehenden Steuer⸗ quellen außerordentlich ſchwer ſein werde. Das gelte ganz beſonders für die notleidenden Ar⸗ beiterwohnſitzgemeinden, in denen die ſozialen Laſten einen beſonders hohen Prozentſatz aus⸗ machen, ohne daß ihnen irgendwelche Ein⸗ nahmequellen gegenüberſtünden. N ofſenbar auch aus den Kreiſen des Evangeliſchen Bundes— gelegentlich eines Höflichkeitsbeſuches des Herrn Staatspräſidenten bei füddeurſchen Miniſtern in Mainz. Von der Gründung des Inſtituts für Völkerpädagogik hatten die frem⸗ den Herren keine Ahnung. Und doch behauptet dieſe Notiz kühn, daß die Seelen unſerer Kinder mit Zuſtimmung der Regierung durch die Ideen des genannten Friedrich Wilhelm Förſter vergif⸗ tet werden ſollen. Das iſt geradezu Wahnſinn! Von all den genannten Behauptungen m. D. u. H. kein wahres Wort. Und nun noch ein Wort zu dem im Reichs⸗ boten zitierten Weltanſchauungsprofeſſuren, die gar keine Weltanſchauungsprofeſſuren ſind. Es ſind Philoſophie⸗Profeſſuren, wie die anderen auch; nur werden ſie mit Katholiken beſetzt— eine Einrichtung, die in anderen Ländern längſt bor dem Kriege beſtanden hat. Die Doppelbeſet⸗ zung der Lehrſtühle in Philoſophie iſt durchge⸗ führt an den Univerſitäten zu Bonn, Breslau, Freiburg, Köln, Miinchen, Würzburg und Mün⸗ ſter in Weſtfalen. Auch für die Geſchichte beſte⸗ hen varallele Lebrſtühle. für evangeliſche und katholiſche Profeſſoren nebeneinander ſo in Mun⸗ chen, Würzburg, Bonn Freiburg, Münſter und Breslau. Der Gedanke, die Lehrſtühle ſtandpünkt⸗ lich zu beſetzen, finden wir auch in der National' ökonomie, ſo in Gießen und Köln. Es iſt alſo gar kein beſonderes Entgegenkommen gegen das Zentrum oder die Ultramontanen, wenn in ei⸗ nem konfeſſionell gemiſchten Land wie Heſſen neben evangeliſchen auch katholiſche Philoſophen wirken. Wer aber noch mit dem alten Ladenhiter von den„abgeſtempelten“ und den„geiſtig gebunde⸗ nen“ Profeſſoren krebſen gehen möchte, dem emp⸗ fehle ich, ſich bei einem gewiß unverdächtigen Zeugen, bei Proſeſſor Spanger-Berlin, über den Unſinn von der Vorausſetzungsloſigkeit der Wiſ— ſenſchaft aufklären zu laſſen. Auf die Auslaſſung des Reichsboten über die Perſönlichkeiten der Philoſophieprofeſſoren der Techniſchen Hochſchule laſſe ich mich nicht ein. Die Informationen, die dem Evangeliſchen Bund zugeſteckt wurden— offenbar von beteiligter Seite— ſind gerade ſo falſch und unhaltbar, wie die oben widerlegten Behauptungen. Ich komme zum Schluſſe m. D. u. H. Zi meinem größten Bedauern war ich genötigt, zu den Angriffen des Evangeliſchen Bundes auf das Zentrum Stellung zu nehmen. Meine Wocte llangen vielleicht hier und da ſcharf— aber der Angriff war noch viel, viel ſchärfer. Ich mußte unberechtigte Angriffe abwehren. Es iſt geſchehen in dem, aufrichtigen Beſtreben, die Zuſammen⸗ arbeit der chriſtl. Konfeſſionen angeſichts der 3 Front nicht gefährden zu laſſen. Ich möchte an⸗ nehmen, daß andere Wege und Methoden zur Verfügung ſtehen, um Meinungsverſchiedenhei⸗ ten zu ſchlichten. Nachdrücklichſt ſetze ich mich da⸗ für ein, daß wir mit unſeren evang. Volksge⸗ noſſen in vollem Frieden leben können. Ich habe offen geſprochen und wünſche mir eine ebenſo offene Antwort. Denn nur die abſolute Wahr— heit kann die konfeſſionelle Atmoſphäre entgiften. Die Offenheit war ich mir, meiner Fraktion und der Wahrheit ſchuldig. Ich weiſe es deshalb am Schluſſe noch einmal auf das energiſchſte zu— rück, daß die Zuſammenlegung der beiden Päda— gogiſchen Inſtitute das Ergebnis eines politiſchen Kuhhandels zwiſchen Sozialdemokratie und Zen⸗ trum ſei. Jedenfalls darf ich für mich beanſpru⸗ chen, daß ich bis jetzt ſowohl als Beamter, als auch als Abgeordneter bewies, daß ich mich alle Zeit von wahrem Frontgeiſt, von dem Geiſte der gegenſeitigen Achtung leiten laſſe. Ich lehne dem⸗ gemäß den Appell an die ſchlechten Inſtinkte ab. Was uns not tut, iſt der geiſtige Brückenſchlaa von Gruppe, von Konfeſſion zu Konfeſſion, vo Partei zu Partei. Und wenn im Reich der allverehrte Reichspräſident mit ſeinem Kanzler nicht nur in Sachlichkeit, ſondern in Herzlichkeit zum Wohle des Vaterlandes zuſammenarbeiten, dann ſollten auch die chriſtlichen Konfeſſionen in Heſſen, wo beſcheidenere Auſgaben zu erfüllen ſind, gemeinſam für das Wohl des engeren Va⸗ terlandes arbeiten können! Aus Nah und Fern. Landfſtuhl, 16. April.(Selbſtmordverſuch eines Poſtagenten.) Der 2 Jahre alte ledige Poſtagent Heinrich Schwarz in Kirchenarn⸗ bach verſuchte geſtern Mittag, ſich durch Er⸗ hängen das Leben zu nehmen. Unbermutet ſollte ein Beamter des Poſtamtes Londſtuhl eine Reviſion der Kaſſe vornehmen, die ver⸗ mutlich nicht in Ordaung war. Bei Anſichtig⸗ werden des Poſtbeamten entfernte ſich Schwarz und wurde erſt nach einiger Zeit von ſeiner Mutter auf dem Heuſchober erhängt aufge— funden. Der Lebensmüde konnte noch recht⸗ zeitig abgeſchnitten werden. Er wurde in das Krankenhaus Landſtuhl eingeliefert. ſmz. Groß⸗Gerau,. April. Verkehrs⸗ unfall als Folge einer Unſitte. Ein elfjähriger Junge hatte einen ſechsjährigen Spielkameraden auf ſein Fahrrad genommen und fuhr mit ihm in die verkehrsreiche Darm⸗ ſtädter Straße hinein. Er geriet vor ein Auto unden de angefahren. Beide Kinder wurden erheblich verletzt. Sie wurden in das hieſige Krankenhaus gebracht. Nur dem Umſtand, daß der Autofahrer ſehr ſtark bremſte, iſt es zu dan⸗ ken, daß ein größeres Unglück vermieden wurde ſmz. Königſtädten, 16. April. Diebiſch« Zigeunerinnen. Als vor einigen Tagen Zigeunerinnen im Dorfe bettelten, wurden ſie heobachtet, als ſie in Bauernhoöfen und auf der Straße mit einer kunſtgerechten, mit Brotſtücken geſpickten Angelvorrichtung(Schnur mit Angel⸗ haken) Hühner an ſich zu locken verſuchten. In einem Falle gelang es, ein Huhn einzufangen und blitzſchnell verſchwinden zu laſſen. Leider be⸗ gnuügte man ſich nur mit der Ausweiſung der Pußtatöchter aus dem Ortsbereich. 8 Elsenbettstelle mit Patenfrahmen 90/1% 1 2⁰⁰ 16³⁰ 1 8 1 33 mm ohr, mod. 80/190 Eisenbettstelle mit Patentrahmen u. Fuhbrett, 33 mm Rohr, mod. niedere Form 80/90 N 90/190 ö 16³⁰ 19 ⁰ per Pfund per Pfund Bettfedern die bewöhrſten, quten Qualitäten, alle doppelt gereinigt, gevaschen, stæubfrei f Graue Bettfedern 6 5 niedere Form per Pfc. 4.50 3.50 2.20 95 0 Weine Bettfedern 1*³ 4.95 4.25 3.25 Weine Halbdaunen 8⁰ 7.75 7.25 6.75 Sraue Daunen 5 per Pfund 13. 00 Welne Daunen 11 7 per Pfund 15.00 Eisenbeitstelle Bettwäsche mit Fußbreft und od. m. Einsatz Betttücher 50/25 Hau gebot, Kkröft. 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J. 49230/0 vom 4. Febr. 1931) genehmigte Maus. U. Ssssggsgm mung idntanannanzumnnannadannegdmnaggusdantsddunttt endung tene ab. Wir bitten die Einwohnerſchaft, uns auch dieſes Jahr zur Durchführung unſeres unent geltlichen Liebesdienſtes trotz der ſchweren wirt- ſchaftlichen Notlage durch eine kleine Gabe unterſtützen zu wollen. Ile Holensena-Leftung. Orlszeverbevereln Biennbein Geſetzl. Geſellenprüfung Alle Lehrlinge, deren Lehrzeit jetzt beendigt iſt, haben ſich ſofort zur Prüfung zu melden und zwar! Diejenigen, deren Lehrmeiſter einer Innung an gehört, bei dem betr. Obermeiſter; alle übrigen ohne Innung bei dem Vorſitzenden des Ausſchuſſes des Ortsgewerbevereins, Herrn Zöller. Nächſte Prüfung im Herbſt. Die Prüfungsgebühr beträgt 7 Mark und iſt bei der Anmeldung zu entrichten. Schluß der Meldung 25. April! Viernheim, den 17. April 1931. Der Vorſtand 1 A 9 Sie haben mehr vom Leben wenn Sie schöne Erinnerungen im Bild festhalten! Hameras— Plauen— Filme empfiehlt Rathaus-Drogerie Peter Moskopp. Am kommenden Montag, den 20. April, lade ich am Staatsbahnhof von vorm. 8 Uhr ab 14a Saatkartoffeln anerkannte 1. Abſaat in Lembkes Induſtrie Kammer Darmſtadt bezogen. Chriſt. Adler, zur Traube. Gott, dem Allmächtigen, hat es in ſeinem unerforſch— lichen Ratſchluſſe gefallen, geſtern Nacht 1 Uhr unſere lb. Schweſter, Schwägerin, Tante und Großtante fräulein Cäcilia Winkenbach Mitglied des 3. Ordens verſehen mit den hl. Sterbeſakramenten, nach kaum Ztägiger Krankheit, im Alter von 65 Jahren in die Ewigkeit abzurufen. .— N — 2 —— Wir bitten für die liebe Verſtorbene zu beten. —— — Viernheim, Darmſtadt, den 17. April 1931. dle krauerad Hinterunevenen. Die Beerdigung iſt am Sonntag nach der Andacht vom Trauerhauſe, Bürſtädterſtraße 19 aus. 00 Padadte in mod. Ausführung liefert ä Wäsche- zeichnen ee d e Nee empfehle: Monogramme Schablonen Festone Verzierungen) Pinzel, Farben u. Farbenschalen Hernn. Anzeiger 5 Papier- J. 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