Lokale Nachrichten Vom Sonntag. Der April macht was er will, dieſes konnte man an den Witterungsverhältniſſen der letzten Tage ſehr gut beobachten. Regen und Schloßen, Sonnen- ſchein und trübes Wetter, alles hat er in einer Taſche. Doch läßt ſich die Natur nicht anhalten. Es ſprießt und ſproßt, es blüht und wird grün. Es iſt Frühling. Mit Hangen und Bangen hat ſich der geſtrige Sonntag ohne Regen hindurchge⸗ bracht, und ſo den erholungsſuchenden Menſchen Gelegenheit gegeben, ſich in friſcher Luft zu er⸗ gehen. Der mitgenommene Schirm konnte nur als Zierde verwendet werden, der Himmel hielt ſeine Schleußen geſchloſſen. Auf dem Waldſport⸗ platz war eine große Anzahl begeiſterter Sportan- hänger, um dem Spiele der„Grünen“ geg.„Pfalz“ Ludwigshafen, beizuwohnen. Nach langer, langer Zeit ſah der Waldſportplatz wieder einmal ein ver⸗ lorenes Spiel. Mit 5:4 Toren mußten die Grünen, allerdings durch Erſatz ſehr geſchwächt, den Pfälzern den Sieg überlaſſen. In verſchie⸗ denen Lokalen war Tanz und Konzert. Die Licht- ſpielhäuſer hatten guten Beſuch. »Der Polizeibericht der letzten Woche meldet folgende Anzeigen: 1 wegen Diebſtahl (Geſtern Abend wurde aus einem Auto am Staats- bahnhoſ 1 Aktentaſche entwendet), 1 wegen Ruhe- ſtörung, 2 wegen Verſtoß gegen die Straßen- u. Verkehrsordnung und 2 wegen Vergehen gegen das Kraftfahrzeuggeſetz. Eilmveranſtaltung. Wir erinnern unſere Leſer nochmals an die heutige„Filmveran— ſtaltung“, die um 8 Uhr im Karpfen beginnt. „Zweierlei Moral“,„Der Schlauberger“,„Das Sing⸗Sing⸗Pulver“. Dieſes erſtklaſſige Tonfilmprogramm läuft heute Abend letztmals im Cefipa. Das Pro— gramm beſteht aus einem prächtigen 1000 Ton- Sprech- u. Geſangsfilm. 2. aus einem wunder— vollen„Fußballfilm“ und ſchließlich einem ent— zückenden Luſtſpiel. Der verwöhnteſte Beſucher kommt auf ſeine Rechnung. Heute für Erwerbsloſe 1. Platz 50 Pfg., ſodaß jedem die Möglichkeit ge- geben iſt, dieſes einzigartige Tonfilmprogramm an⸗ zuſehen. eee eee Vereins ⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗ Mit⸗ glieder⸗ u. Generalverſammlungen u. Singſtunden Säuger⸗Einheit. Die nächſte Singſtunde ſindet am Samstag ſtatt. Der Vorſtand. Sport u. Spie Viernheim 1.— Pfalz Ludwigshafen 1. Aufſtiegsſpiele! Die Spiele um den Aufſtieg zur höchſten deutſchen Fußballklaſſe, von denen man glaubte, daß ſie durch Abänderung des Spielſyſtems, wegfallen würden, kommen nun doch, da die Aenderung des Spielſyſtems abgelehnt wurde. Erneut müſſen nun die Grünen um den Aufſtieg kämpfen. Als Gegner wurde am geſtrigen Sonntag 1904 Ludwigs⸗ hafen, der Meiſter des Vorderpfalzkreiſes und Sandhauſen der Meiſter des Neckarkreiſes er⸗ mittelt. Harte, ſehr harte Spiele ſtehen den Grünen bevor. Hoffen und wünſchen wir, daß ihnen die Glückgöttin in dieſem Jahre hold iſt. Wir können uns aber auch nicht verſagen, an die Spieler den Apell zu richten, ihren Körper zu ſchonen, fleißig zu trainieren und bei den Spielen ein ig und ſchußfreudig zu ſein, jede Eigenbrödelei muß unbedingt unterlaſſen werden, dann wird es klappen. Die Spieler haben ihren Zuſchauer gegen⸗ über, die ihnen immer die Treue gehalten haben die Pflicht, ſie in dieſen Spielen nicht zu enttäuſchen. Schallplatte und Rundfunk Seit einigen Jahren wird ein erbitterter wenn auch nicht blutiger Kampf geführt zwi— ſchen zwei mächtigen Errungenſchaften der Tech— nik, zwei Gegnern, von denen der eine, der ſtär— lere, einem ſicheren Sieg zuſteuert, nämlich der Rundſunk, und dem anderen allmählich unterlie— genden, der Schallplatte. Vor die Wahl eines Kauſes zwiſchen beiden geſtellt, wird ſich die übergroße Mehrzahl der Intereſſenten für den Funk entſcheiden, da er immer das Aktuellſte auf allen Gebieten bringt und ſämtliche Sprachen des Kontinents mühelos wiedergibt. Aber auch die Reize der Schallplatte ſind nicht zu verken— nen: nach Belieben oft kann man das anhören, woran man Gefallen hat. 2 DN 4:5 Aufſehenerregende Erfindung Politik und ſonſt im Leben: der Sieger kann ohne den Beſiegten nicht auskommen, der Funk braucht die Schallplatte. Sie hat ihm ſchon wertvolle Dienſte geleiſtet und wird dies auch weiterhin tun. So gingen die einzelnen Sender im Mai 1929 dazu über, Schallplatten, von denen die Möglichkeit beſtand, daß ſie irgend einmal zum wiederholten Male gebraucht wer⸗ den könnten, zu ſammeln. Auf dieſe Art ent⸗ ſtanden die Schallplattenarchive der Funkſender, die eine außerordentlich große Auswahl redne⸗ riſcher, geſanglicher, muſikaliſcher und techniſcher Darbietungen umfaſſen. Da gibt es nun— wie Intendant Dr. Fletſch im Rahmen eines Vortrages„Im Schallplatten⸗ archiv des Rundfunks“ anhand von Beiſpielen erläuterte— Tanzplatten aller Art, ob die Mu⸗ ſik nun aus Budapeſt, aus Amerika oder nur aus dem Funkhauſe ſtammt. Die Schallplatten haben zunächſt einmal hiſtoriſchen Wert und ſind bei allen Gelegenheiten zur Hand. Aus der dranath Tagore, des würdigen Mannes mit dem weißen, wallenden Bart. Wer nun ein tiefes, vollklingendes Organ erwartet hatte, war er⸗ reichen Fülle der Erläuterungen hörte man die Stimme des großen indiſchen Dichters Rabin⸗ ſtaunt, eine helle, nicht gerade ſympathiſche Stimme zu hören. Auch den Reichsminiſter Tre— viranus hörte man auf der Platte, der in ſo regelmäßiger Art ſeine Rede hielt, als leſe er ein Manuſtkvipt ab, dabei ſprach er aus dem Stegreif. Ach köſtliche Proben aus der Kunß des Schauſpiels wurden geboten und die ver⸗ ſchiedenen Arten der Auswirkungen des Spre— chers, der entfernter am Mikrophon ſteht und desjenigen, der den Hörern ſeine Mitteilungen geradezu einflüſtert, hervorragend demonſtriert. Auch die Publikumserregung fand, ſoweit es ſich um Plattenaufnahmen bei Sportsſeſten un dergleichen handelte, gebührende Würdigung Ein neues Gebiet des Funks iſt die Sportrepor— tage, von der einige ausgezeichnete Proben ge— boten wurden. Da ſprach der bekannte Frank— furter Doktor— Paul Laven—, wiederum auf der Schallplatte für ſpätere Zeiten feſtgehalten 8 1 Handfeuerwaffen, die Tankpanzer durchſchlagen Berlin, 18. April. Eine außerordentlich be— deutſame Erfindung, eine mit einem neuen Treibmittel geladene Gewehrpatrone, wurde bei der Verſuchsanſtalt für Handſeuerwaffen in Berlin praktiſch erprobt. Ein Kieler Ingenieur hat eine neue Geſchoͤßart mit dünnem, weichem Eiſenmantel und Weichbleikern hergeſtellt, die mit einem neuen Exploſivſtoff eine Anfangs- geſchwindigkeit von rund 1500 Meter in der Sekunde erreicht. Eine 50 Meter von der Ge— wehrmündung nufgeſtellte 12 Zentimeter ſtarte mit härteſtem Zement überzogene Panzerplatte wurde bei den Verſuchen glatt durchſchlagen. Bei Verwendung von Stahlkerngeſchoſſen wür⸗ den ſich die Auftreffgeſchwindigkeiten ſowie die Durchſchiag- und Zerſtörungswirkungen noch ganz erheblich ſteigern. So würden z. B. Feld⸗ artillerie⸗Schutzſchilde, Tankpanzer uſw, gegen⸗ über dem neuen Geſchuß keinerlei Schutz mehr gewähren. Da das neue Treibmittel auch für Artillerlliegeſchoſſe jeder Art verwendbar iſt, uhne daß dabei die Waffe ſelbſt geändert zu werden braucht, zeigen ſich ungenhnte Müglich⸗ leiten. Mit wird mit kleinen Geſchützen gleiche Leiſtungen und Wirkungen erreichen wie mit den größeren und größten Geſchützen bei Ver⸗ wendung der bisherigen Treibmittel. Trotz dieſer nicht zu verleugnenden Vormacht ſtellung des Radios iſt es auch hier wie in der in einer Weiſe,, die jeden Sportbegeiſterten ein⸗ ſach mitriß, ſodaß er ſich mitten drin wähnte in den ſportlichen Ereigniſſen, da hörte man Alfred Braun⸗Berlin, und den Wiener Profeſſor Schmieder. Laven ſpricht— wie die Proben ergaben,— am ſachlichſten, während ſeine bei⸗ den Kollegen ſich mehr auf feuilletoniſtiſches Gebiet begaben, dabei aber immer noch ihren Hörer zu packen wußten. Zum erſten Male hörte man auch eine Debatte aus dem Reichs⸗ rat, die ausnahmsweiſe auf der Schallplatte feſt⸗ gehalten wurde. Man hatte auch Gelegenheit, die beiden Fiſcher zu hören, die Lindbergh als erſte auf dem europäiſchen Kontinent ſichteten. Einen erſchütternden Abſchluß nahm die Plat⸗ tenprobe mit der Wiedergabe der Gedenkrede Hermann Müllers für Guſtav Streſemann, warm empfundene Worte der Anerkennung und Dank⸗ barkeit, die heute auch auf Müller angewendet werden können. So ſpiegelte ſich die Schallplatte als das Mit⸗ tel wieder, redneriſche, geſangliche und muſikali⸗ ſche Darbietungen auf die Dauer feſtzuhalten, um ſie jederzeit wiedergeben zu können. Sämt⸗ liche Aufnahmen, die ſich im Archiv des Süd⸗ funks befinden, ſind eigens für den Funk produ⸗ ziert und nirgends käuflich zu erwerben. Büsseldorſo Jelilageler· Benſe⸗ mal uo des Pollenclung. Ein m Meter hohes Eiſenkreuz zeichnet ſär immer die Stelle, an der Leo Schlageter(Porträt im Kreis) 1923 von den Franzoſen erſchoſſen wurde. Am 23. Mai wird das Düfſſeldorfer Denkmal eingeweiht. l. Zweierlei Moral Ein 100% Ton- Sprech und Gesangsfilm Central-Film- Palast. Heute nochmals das prächtige Tonfilmprogramm. 2. Der Schlauberger Erwerbslose 509 Der größte Fußballfilm der je gedreht wurde. Sing-Sing- Pulver. Die größte Lachkanone. Pommerſche dalnarlollelg erſtklaſſige geſunde Saatſortierung Modrows Induſtrie und Frühe Gelbe werden von heute Morgen ab am Staatsbahnhof ausgegeben. Morgen treffen ein Lembkes Induſtrie, Woltmann und lip io date und werden dieſe von Morgen Früh 9 Uhr ab am Staats- bahnhof ausgegeben. 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Wiernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) int täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. Ted t. ei 1 5 Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte onntags latt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wanb⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim ziernheimer Zeitung J.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt 8 1— Schriftleltung, Drud u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. r. 92 Cetzte Radiomeldungen Das engliſche Geſetz uber die Aufhebung der Sonntagsruhe in zweiter Leſung angenommen. wtb. London, 21. April. Die Geſetzesvor⸗ lage, die unter Aufhebung einer Verordnung aus dem 18. Jahrhundert Theater⸗ und Kino⸗ vorſtellungen ſowie sportliche Veranſtaltungen an Sonntagen erlaubt, wurde geſtern in ſpäter Abendſtunde in zweiter Leſung mit 258 gegen 210 Stimmen angenommen. Die Parteien hat⸗ ten ihren Abgeordneten die Abſtimmung frei⸗ gegeben. Die Mehrheit der Regierung ſetzte ſich aus Miigliedern aller drei Parteien zuſammten. Die Lage in Honduras. wtb. Newyork. 21. April. Aſſociated Preß meldet aus Tegucigalpa: Die Regierung hat alle notwendigen Maßnahmen getrofſen. um die Streitkräfte der Aufſtändiſchen an der Nord⸗ küſte zu überwältigen. Nach einer Mitteilung der Regierune wurden die Auſſtändiſchen in der Nähe von Hrogreſo angegriffen und beſiegt. Die Aufſtän' chen hatten Verluſte an Toten und Verwur eten. Der Aufſtand wird in Re⸗ gierungskre' n als unbedeutend angeſehen. Die geſamte L rale Partei und verſchiedene kon⸗ ſervative gemeinderäte haben dem Staatsprä⸗ ſidentey ihre Unterſtützung zugeſagt. Leichtes Erdbeben im Staate Newyork. wtb. Albany(NRewnork), 21. April. Ein leich⸗ ter Erdſtoß, der jedoch nur von kurzer Dauer war, wurde geſtern um 2.55 Uhr nachmittags hier und in einer Anzahl benachbarter Städte verſpürt. Es wurde jedoch kein Schaden ange⸗ richtet. Wjedereröffnung der ſpantſchen Univerſitäten. wib. Paris, 21. April. Nach einer Havasmel⸗ dung aus Madrid haben geſtern die Vorleſun⸗ gen an den Aniverſitäten wieder begonnen. Die Wiederaufnahme des Univerſitätsbetriebes vollzog ſich ohne Störung. In Salamanca wurde Profeſſor Unamuno auf Wunſch der Stu⸗ denten zum Rektor gewählt. Schweres Eiſenbahnunglück in Südching 30 Tote. wtb. Kanton, 20. April. Ein ſchweres Eiſen⸗ bahnunglück hat ſich heute auf die Linie Kan⸗ ton—Kaulun ereignet. Die Zahl der Todes⸗ opfer beträgt ungefähr 30. Anhaltende Regen⸗ güſſe hatten den Bahndamm unterſpült, ſogaß die Lokomotive und drei Wagen in einen 10 Meter tiefen Grund hinabſtürzten. Alle Rei⸗ ſende des verunglückten Zuges waren Chi⸗ neſen. Thüringens neue Regierung Weimar, 20. April. Wie bekannt wird, haben ſich die jetzigen thüringiſchen Regierungs— parteien nun auch über die Perſon geeinigt, die dem Landtag bei ſeinem Wiederzuſammen⸗ tritt am Mittwoch, den 22. ds. Mts. als neue Mitglieder der von den Sozialdemokraten vor⸗ erſt gebilligten Minderheitsregierung zur Wahl vorgeſchlagen werden ſollen. An Stelle des nattonalſozjaliſtiſchen Staatsrats Marſchner ſoll als Vertreter des früheren Gebiets Sachſen— Weimar der Landtagsabgeordnete Krauſe (Wirtſchaftspartei) und für das frühere Ge⸗ biet Sachſen-Meiningen an Stelle des deutſch⸗ nationalen Staatsrats Kien der Reichstags⸗ abgeordnete Döbrich(Landvolk) gewählt werden. Wie weiter verlautet, ſoll der Mini⸗ ſter Dr. Käſtner künftig die Reſſorts In⸗ neres, Juſtiz und Volksbildung leiten, wäh⸗ rend das ihm bisher unterſtellte Wirtſchafts⸗ miniſterium künftig von dem Finanzminiſter Die Stellungnahme der Regierungen Genſer Agrartreditausſchuß. zum wib Genf, 20. April. In der Nachmittagsſit zung des Agrarkreditausſchuſſes der Europakom— miſſion gab der Vertreter Polens im Namen der acht Staaten, die an der Warſchauer Konferenz teilgenommen haben, die Erklärung ab, daß die Regierungen dieſer Länder grundſätzlich dem Plan eines internationalen Kreditinſtitutes ihre Zuſtimmung gaben mit dem Wunſche möglichſt bald geſchaffen werde. Vertreter Frankreichs und der Schweiz erklärten ſich grundſätzlich für den Plan. Die äbrigen Dele gierten brachten zum Ausdruck, daß ſie noch nicht in der Lage ſeien, die endgültige Stellungnahme ihrer Regierungen bekannt zu geven. Sie ſtän⸗ den aber dem Gedanken der Schaffung eines in— ternationalen Agrarkreditſyſtems ſympathiſch ge— genüber. Die Beratungen gehen morgen weiter. baß es Die enb Berlin, 20. April. Wie wir erfahren, iſt die Unterſuchung in der Angelegenheit des Spio⸗ nageverdachtes gegen die franzöſiſchen Offtziere und Beamten, die in Oſtpreußen bein Photo— graphieren militäriſcher Vorgänge überraſcht worden ſind, noch im Gange. Sie wird ange— ſichts der Wichtigkeit, die die Angelegenheit an— zunehmen ſcheint. mit aller Sorgfalt weiterge⸗ führt. An den maßgebenden deutſchen Stellen kann mar ſich eigentlich noch nicht recht vorſtel— len, daß wirklich mit ſolcher Plumpheit Spio⸗ nage betrieben worden ſein ſoll. Sollte ſich aber herausſtellen, was an Hand der beſchlagnahmten Photographien möglich ſein kann, daß der Ver— dacht wirklich begründet iſt, ſo würden von deut— ſcher Seite die gegebenen Konſequenzn gezogen werden, d. h. alſo, daß die franzöſiſche Regierung gebeten würde, den Königsberger Konſul und den ebenfalls in die Angelegenheit verwickelten Hilfsattachee an der franzöſiſchen Botſchaft ab— zuberufen. 1 1 1 1 Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petit bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— brnhemmerfimgeigen (Biernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) ile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., nnahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expebitionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Plagvorſchriften bei Anzeigen werden nach Moglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jeboch eine Gewähr nicht übernommen werben Studienkommiſſion für Europa tagt Regierungen ſtimmen einem internationalen Kgrarinſtitut grundſätzlich zu Paris Sitz des Internationalen Agrarkreditinſtituts? cnb. Genf, 20. Als Sitz des Inter— nationalen Agrartreditinſtituts wurde von den Sachverſtändigen, wie von dem Vorſitzenden der Kommiſſion zur Vorbereitung des In— ternationalen Agrarkreditinſtituts, ter Meu— len-Holland, mitgeteilt wird, Paris vorgeſchla— gen. Zur Begründung für die Wahl dieſes Ortes wird angegeben, daß es für das ge— plante Inſtitut von Wichtigkeit ſei, in ſtän— diger Verbindung mit einem Geldmarkt erſter Ordnung und in vertrauensvollen Beziehun— gen zu einem Mittelpunkt internationaler Kapitalinveſtition zu ſtehen. Die Entſchei⸗ dung über den Sitz der Bank liege aber bei den Regierungen, die ſich an der Gründung beteiligen. Avril pril April. Königsberger Spionage⸗ angelegenheit Die fraglichen Offiziere verlaſſen Deutſchland auf Weiſung von Paris Die ſpionageverdächtigen franzöſiſchen N verlaſſen Deutſchland. enb Königsberg. 20. April. Wie wir erfahren, iſt ſoeben eine Weiſung der franzöſiſchen Bot— ſchaft in Berlin an die in Oſtpreußen befindlichen franzöſiſchen Ofſiziere ergangen, daß ſie ſo ſchnell wie möglich Oſtpreußen und Deutſchland zu ver— laſſen haben. Tagesnachrichten Die Verbotsdauer der Stahlhelmzeitung auf die Zeit bis 1. Mai beſchränkt. cnb. Berlin, 20. April. Die Bundespreſſe— ſtelle des Stahlhelms teilt mit, daß das Bundesamt des Stahlhelms ſoeben durch den 4. Strafſenat des Reichsgerichts folgende Nach— richt über ſeinen Einſpruch gegen das Verbot D der Stahlhelm-Zeitung erhalten habe:„Die Offiziere e Blick auf Danzig mit der Marientirche. Die Beziehungen Baum übernommen werden joll. Tagen ganz erheblich verſchärft. Polniſche Drohungen gegen Unten rechts: Senatspräſident Dr. Ziehm. zwiſchen Polen und der Freien Stadt Danzig haben ſich in den letzten ö Polen droht Danzig mit Repreſſalien beſonders auf wirt⸗ ſchaftlichem Gebiet, die der Freien Stadt Danzig ſehr gefährlich werden können. eee * 48. Jahrgang Beſchwerde wird mit der Maßgabe verworfen. daß die Verbotsdauer auf die Zeit bis zum 1. Mai 1931 einſchließlich beſchränkt wird.“ Politiſcher Prozeß gegen Alfons von Bourvon. wtb. Paris, 21. April. Nach einer Havas— meldung aus Madrid hat die radikale ſozia— liſtiſche Partei in einer Entſchließung u. a. ge- fordert, daß„Alfons von Bourbon wegen der politiſchen Vergehen und ſolcher des allgemei— nen Rechtes, deren man ihn anklage, der Pro— zeß gemacht werde.“ Deutſcher Miniſter in Rumänien. wtb. Bukareſt, 21. April. Miniſterpräſident Jorga erklärte, er werde ſein beſonderes Augenmerk auf die kulturelle Entwicklung der Minderheiten im Rahmen des rumänſccen Staates richten und werde alles tun, um ein gutes Einvernehmen zwiſchen Minderheit und Mehrheit des Volkes herbeizuführen. Als Zei— chen dafür bot er dem deutſchen Abgeordneten Rudolf Brandſch das Unterſtaatsſekretariat im Miniſterpräſidium mit dem Referat für die Minderheiten an. Brandſch iſt der erſte deut— ſche Miniſter und erſter Miniſter der Minder— heiten Rumäniens überhaupt. Eine Talſperre für 48 Millionen Dollar. wtb. Waſhington, 21. April. Der Miniſter des Innern, Wilbur, hat einen Vertrag unter- zeichnet, der 48 Millionen Dollar, für den Bau der Boulder-Talſperre am Colorado vorſieht. Tl Gluſſe Italieniſche Ordensauszeichnung für deutſche Ivurnaliſten. enb Rom, 21. April. Anläßlich des traditio— nellen Geburtstages der Stabr Rom, der heute geſeierten hat die italleniſche Regierung 13 ausländiſchen Preſſevertretern, darunter drei deutſchen, zwei franzöſiſchen, zwei engliſchen und einem amerikaniſchen Journaliſten Orden ver— liehen. Die drei deutſchen Korreſpondenten ſind der Vertreter des„Berliner Lokalanzeigers“, Dr. Eberlein, Dr. Willis, Vertreter der„Ham— burger Nachrichten“, ſowie der Senior der deut— ſchen Journaliſten Wolfgang Ludwig Stein. Vertreter der„Deutſchen Tageszeitung“, dem die ſeltene Auszeichnung des Kommandeur-Kreuzes des Mauritius- und Lazarus-Ordens zuteil wurde. Verhaftung eines belgiſchen Akademikers in Italien. wtb Brüſſel, 20. April. Belgiſche Telegra— phen- Agentur). Vor einiger Zeit iſt ein junger belgiſcher Alkademiter. Leb Maulin, auß einer Italienreiſe verſchwunden. Das belgiſche Außen miniſterium hat ſchließlich in Erfahrung gebracht daß Maulin in Mairand verhaftet worden iſt. Dieſe Angelegenheit beginnt in den Kreiſen der Studentenſchaft ſtarke Beunruhigung auszulö— ſen, und die Aſſociation Generale des Etudiants ber' Unwerſitar Brüſſel hat ſich deshalb veran- laßt geſehen, für morgen eine außerordentliche Verſammlung einzuberufen. Die belgiſche Union Nationale des Etudiants hat an die italieniſche Union telegraphiſch das Anſuchen gerichtet, die Univerſitätsgruppe mit aller Eile die Freiſetzung des in Mailand Verhaftetren und in Rom geſangen gehaltenen Leo Maulin betreiben. moge Die Aufſtändiſchen auf Madeira 1 zur Ergebung aufgefordert. Der Sonder— Regierung an witb. Liſſabon, 20. beauftragte der portugieſiſchen Bord des Kreuzers„Vaſco da Gama“ hal die Führer der Aufſtändiſchen auf Maderra durch Funkſpruch aufgefordert, ſich zu ergeben. April. f Reichsernährungsminiſterium gegen Brotpreiserhöhung enb Berlin, 20. April. Zu der vom Zweck⸗ verband der Bäckermeiſter Groß-Berlins be⸗ ſchloſſenen Erhöhung des Broſpreiſes von 46 auf 18 Rpfg. erfährt Tempo, daß im Reichsernah⸗ rungsminiſterium bereits Schritte gegen das ſelbſtändige Vorgehen der Bäcker eingeleitet worden ſind und man die Wiederherſtellung des alten Brotpreiſes ſchon in den nächſten Tagen erwarten darf. . 8 05 5 maſſenmordprozeß keürten Kürten erklärte: Ich habe die freie willensbeſtimmung gehabt und werde bei Vollſtreckung des Todesurteils mit keiner Wimper zucken“ Die Ausſage des Anterſuchungsrichters. Düſſeldorf, 20. April. Im Kürtenprozeß wurde heute vormittag die Zeuchenvernehmung fortgeſetzt. Der Unterſuchungsrichter referierte ausführlich über die Geſtändniſſe Kürtens. Einleitend ließ er ſich über die Pſy⸗ chologie des Angeklagten aus, der mit größter Offenheit in der Hauptverhandlung ein bis in die Einzelheiten gehendes Geſtändnis abgelegt habe. Kürten habe ein höchſt eigenartiges Doppelleben geführt. Von Intereſſe ſei, daß er das urſprüngliche Geſtändnis ſeiner Verbrechen am 24. Juni, als er ſeiner Frau gegenübergeſtellt wurde, widerrief. Er wieder- holte auch vor dem Anterſuchungsrichter, daß er nicht der Mörder ſei. Zwei Monate lang beſtritt er die Täterſchaft alle Morgen. Es folgte eine Zeit harten Ringens mit Kürten, der eine weit über ſeine Bildung hinaus⸗ gehende Intelligenz an den Tag legte. Im Auguſt kam es endlich zu einem neuen Ge— ſtändnis. Die Ueberlegung gab Kürten auch im Fall Klein(1913) zu. Später wollte er ſein Geſtändnis einſchränken. Er verſuchte auch, ſich durch die Verſtellungsſzenen den Schutz des Paragraph 51 zu ſichern. Die Frage der Verteidiger, ob auch ohne ein Geſtändnis eine Ueberführung Kürtens möglich geweſen wäre, bejaht der Zeuge mit der Einſchränkung, daß der Beweis in einzelnen Fällen vielleicht nicht reſtlos hätte erbracht werden können. Rechtsanwalt Dr. Koch erklärt hierauf, er habe mit Kürten auf dem Polizeipräſidium eine Unterredung gehabt, in der der Ange— klagte ausführte, daß die Herren Sachver— ſtändigen ſich ſeinetwegen nicht zu bemühen brauchten. es, Er habe die freie Willensbeſtimmung wie jeder andere gehabt. Bei der Vollſtreckung des Todesurteils werde er mit keiner Wim⸗ per zucken. eee Eine Zeugin, Frau Gundlach, erklärt, daß Kürten ihre Mutter und auch ſie ſelbſt oft bedroht und geängſtigt habe. Er war mit 16 Jahren ſchon ſo, wie er heute iſt. Ein Vorarbeiter aus der Firma, wo Kür⸗ ten während der Mordtaten angeſtellt war, ſagt, daß Kürten ziemlich träge war und oft geiſtesabweſend zu ſein ſchien. Dann werden einige Zeugen über die mit zur Anklage ſtehenden Fälle vernommen. Da⸗ bei beantragt der Staatsanwalt den Ausſchluß der Oeffentlichtkeit. Er erkennt die einwand⸗ freie Berichterſtattung der Preſſe an und iſt damit einverſtanden, daß alle Preſſevertreter den Verhandlungen beiwohnen. Dementſpre⸗ chen beſchließt das Gericht. Nach Wiederherſtellung der Oeffentlichkeit wird ein ſachverſtändiger Gerichtsarzt vernommen. Er führt aus: Die Beobachtungen hätten ergeben, daß eine allgemeine Geiſtesſtörung im Sinne des 8 51 bei Kürten nicht vorhanden ſei. Es ſei anzugeben, daß bei bewußt eingeleiteten Handlungen das unwiderſtehliche Triebleben ſo eingewirkt habe, daß alle Hemmungsvor⸗ ſtellungen dadurch ausgeſchloſſen wurden. Das iſt aber im Grunde genommen ſeine Geſund— heit geweſen. Daß er nur an den Abenden ausging, an denen ſeine Frau nicht zu Hauſe war, oder daß er die Feiertage bevorzugte, um ſeine Opfer zu finden. ließ doch erkennen. daß er planmäßig gehandelt habe. Der Sachverſtändige verbreitete ſich über den Fall Klein, bei dem von einer planmäßigen Vorbereitung keine Rede geweſen ſein könne. Der Sachverſtändige führt weiter aus: Kürten habe ein fabelhaftes Gedächtnis, doch müſſe er dem Angeklagten einen Affektzuſtand einräumen.— Der 71-jährige Vater des Kür⸗ ten wird nunmehr auf Wunſch Kürtens in deſſen Abweſenheit vernommen. Er ſagt, daß er Kürten nur gezüchtigt habe, wenn er es verdiente. Er wiſſe von Straßenräubereien, aber nichts von der Ermordung der Spiel⸗ kameraden. Kürten ſei von ſeiner Mutter be⸗ vorzugt worden.— Dem Angeklagten werden die Ausſagen ſeines Vaters vorgehalten. Er erklärt aber ſeine Ausſagen als die richtigen. Am 1 Uhr mittags werden die Verhandlungen auf eine halbe Stunde unterbrochen. Der Mord im Prenzlauer Gefängnis auf Anraten der KPD.? enb. Lychen, 19. April.(Die Prenzlauer Mörder verhaftet.) Den Landjägerbeamten in Lychen iſt es gelungen, den flüchtigen Straf— gefangenen Pilgram, der zuſammen mit dem flüchtigen Patocki im Prenzlauer Gefängnis den Juſtizwachtmeiſter Neubauer ermordet hat, im Walde zu ſtellen und zu verhaften. Da er im Beſitz von Waffen war, wurde er gefeſſelt. Er wird den Prenzlauer Behörden zugeführt werden. Heute iſt es auch gelungen, des zweiten Täters, des polniſchen Schnitters Anton Patocki, habhaft zu werden. Man hatte in den Waldungen bei Templin einen ver⸗ dächtigen Mann umherſtreichen ſehen. Ein Gendarm und eine Abteilung von Stahlhelm— leuten veranſtalteten eine ſyſtematiſche Durch⸗ ſuchung des Waldes und ſtießen dabei bei Merkenthin(Kreis Templin) auf den Geſuch⸗ ten und nahmen ihn feſt. Er gab ſofort zu, der verfolgte Patocki zu ſein. Er wurde nach Prenz⸗ lau gebracht. Der zuerſt verhaftete Pilgram iſt bereits einem Verhör unterzogen worden und hat angegeben, daß Patocki ihn zu der Tat angeſtiftet habe. Pilgram gibt zu, daß er und Patocki mit dem Wachtmeiſter faſt eine Viertelſtunde heftig zu kämpfen hatten, ehe es ihnen gelang, den Beamten zu erwürgen. Die Sach verſtändigen⸗Kommiſ⸗ ſion zur Arbeitsloſenfrage hat jetzt den zweiten Teil ihres Gutachtens abgeſchloſſen, der ſich mit der Frage der A r⸗ beitsdienſtpflicht beſchäftigt. Eine all⸗ gemeine Arbeitsdienſtpflicht lehnt die Kommiſſion, ebenſo wie dies die Reichs⸗ regierung ſchon früher getan hat, a b. Dagegen wird in dem Vericht die Möglichkeit eines freiwilligen Arbeitsdienſtes ernſt⸗ haft erwogen, wobei an eine Art von„Fre i⸗ korps der Arbeit“ gedacht wird. Dieſe„Freikorps der Arbeit“ könnten dann nach dem Gutachten— von den üblichen ar⸗ . enb. Prenzlau, 20. April. Die Vernehmung der beiden Mörder des Strafanſtalts⸗Ober⸗ wachtmeiſters Neubauer in Prenzlau hat noch zu keiner Klärung des Tatbeſtandes geführt. Patocki bleibt bei ſeiner Darſtellung, daß der Plan der Mordtat und die Ausführung allein bei Pilgram gelegen habe. Ermittelungen wer⸗ den auch wegen einer Behauptung des Pil⸗ in Verbindung geſtanden habe, und der Mord gewiſſermaßen auf Anraten der KPD. erfolgt ſei, angeſtellt. Es konnte bis jetzt lediglich feſtgeſtellt werden, daß Pil⸗ gram mit noch unbekannten Perſonen, die nicht Inſaſſen des Gefängniſſes waren, verkehrte, wozu ihm ſeine Stellung als Kalfaktor die Möglichkeit gab. 1000 Tote in Cawnpur? Furchtbare Ausſchreitungen in Indien. London, 20. April. Der Korreſpondent des Obſerver in Kalkutta ſchreibt: Die Kernfragen der augenblicklichen Lage in Indien ſind die Ausſchreitungen in Cawnpur. Aeberall beſteht die Neigung. die furchtbaren Tat ſachen zu verbergen. Die Engländer wollen ſie verhüllen, weil die örtliche indiſche Polizei deren Geduld durch den verräteriſchen Angriff erſchöpft iſt, in Mitleidenſchaft gezogen werden würde. Die Hindus ziehen natürlich vor, einen Schleier über die Niedermetzelung der Kinder und gegen die Frauen begangenen Verbrechen breiten zu laſſen. Allgemein wird jetzt die Geſamtzahl der Ge⸗ töteten auf nicht weniger als 1000 geſchätzt. Eröffnungsſitzung des Unteraus⸗ ſchuſſes der Curopäiſchen Studienkommiſſion wih. Genf, 20. April. Der Unterausſchuß der Studienkommiſſion für die Europäiſche Einigung, der ſich mit den bisherigen Ergeb⸗ niſſen der Vorarbeiten für die Errichtung eines Internationalen Agrarkreditinſtituts beſchäf⸗ tigt, iſt heute unter dem Vorſitz des franzöſi⸗ ſiſchen Unterſtaatsſekretärs Poncet zuſammen⸗ getreten. ö Der Vorſitzende Poncet erklärte in ſeiner Eröffnungsanſprache, daß die franzöſiſche Re⸗ gierung alles, was in ihren Kräften ſtehe, tun wird, um das Projekt zur Ausführung zu bringen. Die Länder Mittel- und Oſteuro⸗ pas, denen durch das geplante Agrarkredit⸗ inſtitut weſtliches Kapital zuſtrömen ſoll, hät⸗ ten insgeſamt eine Bevölkerungszahl von 100 Millionen Einwohnern, deren Lebens⸗ „Freikorps der Arbeit“ Das neue Gutachten der Braunskommiſſion— Die Frage der Arbeitsdienſtpflicht haltungsniveau noch ſehr niedrig ſei. Alles, beitsrechtlichen Beſtimmungen abweichenden Bedingungen— unter Reichsauſſicht. die durch die Landesarbeitsämter auszuüben wäre, ein⸗ geſetzt werden. Auch die verſtärkte Eiu⸗ führung der Pflichtarbeit für un⸗ terſtützte Arbeitsloſe, die bereits in einzelnen Städten erprobt worden iſt, wird in dem Bericht poſitiv behandelt. Die Veröffentlichung dieſes Teiles des Gut⸗ achtens wird vorausſichtlich am kommenden Mittwoch erfolgen. Am Freitag wird dann die Kommiſſion wieder zuſammentreten, um ſich mit den verſchiedenen Formen und Mög⸗ lichkeiten der Arbeitsloſen zu befaſſen. gram, daß er mit der kommuniſtiſchen Partei was den Lehensſtandard dieſer Bevölkerung erhöhen werde, werde zweifellos eine günſtige Wirkung für die Induſtrieſtaaten haben, denen ſich neue Abſatzmärkte erſchließen würden. Severing mißbilligt Handhabung der Notverordnung enb. Berlin, 20. April. Im Zuſammen⸗ hang mit der Handhabung der Notverordnung des Reichspräſidenten durch die örtlichen Po⸗ lizeibehörden hat der preußiſche Innenminiſter durch Funkſpruch am 17. ds. Mts. an ſämtliche Polizeiverwaltungen einen neuen Erlaß hinausgegeben, in dem darauf hingewieſen wird, daß die Notverordnung des Reichspräſidenten zur Bekämpfung politiſcher Ausſchreitungen er⸗ laſſen worden ſei. Sie dürfe auf keinen Fall zur Beſchränkung der politiſchen Freiheit führen. Der Miniſter mißbilligt die vorgekom⸗ menen Fälle einer falſchen Auslegung der Notverordnung und macht die Leiter der eln⸗ zelnen Polizeiverwaltungen perſönlich haftbar für eine ordnungmäßige Handhabung der Not⸗ verordnung. In Ergänzung des Miniſtererlaſſes vom 1. April, in dem die Richtlinien zur Hand⸗ habung der Notverordnung enthalten waren, ordnet der preußiſche Innenminiſter an, daß für die Zulaſſung von Plakaten und Flugblät⸗ tern politiſchen Inhalts in Zukunft außer den Ortspolizeiverwaltern auch die Landräte, Re⸗ gierungspräſidenten und Oberpräſidenten zu⸗ ſtändig ſind, je nach der Art der Verbreitung des vorgelegten Plakats oder Flugblatts im Orte, Kreiſe, Regierungsbezirk oder Provinz. Die Oberpräſidenten, Regierungspräſidenten und Landräte werden weiter angewieſen, von ihrer Entſcheidung in jedem einzelnen Falle die untergeordneten Inſtanzen zu unterrich⸗ ten, um zu vermeiden, daß zugelaſſene Pla⸗ kate oder Flugblätter von einer untergeord⸗ neten Stelle beſchlagnahmt werden. Politiſche Suſammenſtöße in Kiel wtb. Kiel, 20. April. Bei einer Propa⸗ gandafahrt des Stahlhelms mit mehreren Laſt— kraftwagen kam es, wie der Polizeibericht mel⸗ det, in der Nähe der„Deutſchen Wacht“ zu einem Zuſammenſtoß mit politiſch Andersden⸗ kenden. Dabei wurden mehrere Perſonen ver⸗ letzt. Ein junges Mädchen wurde mit einer Stirnwunde bewußtlos ins Krankenhaus ein⸗ geliefert. Mehrere Perſonen wurden feſtgenom⸗ men. Als die Polizei im Anſchluß an dieſen Zuſammenſtoß den Platz der Republik räumte, wurde ſie aus der Menge, die ſich dort ange⸗ ſammelt hatte, mit Steinen beworfen. Einer der Steinwerfer konnte ergriffen werden. Endgültiges Wahlergebnis in Oberöſterreich wtb. Linz, 20. April. Die 48 Mandate im Oberöſterreichiſchen Landtag verteilen ſich nach endgültiger Feſtſtellung folgendermaßen: Chriſt⸗ lich⸗Soziale 28; Sozialdemokraten 15; Natio⸗ naler Wirtſchaftsblock und Landbund fünf. In der Landesregierung, die nach der neuen Landesverfaſſung nicht mehr aus zehn, ſon⸗ dern nur noch aus neun Mitgliedern beſteht, ſtellen die Chriſtlich⸗Sozialen den Landes⸗ hauptmann und fünf Mitglieder(wie früher) die Sozialdemokraten zwei(wie früher), der Nationale Wirtſchaftsblock ein Mitglied(frü⸗ her zwei). In den Bundesrat werden die Chriſtlich⸗Soziälen vier(wie früher), die So⸗ zialdemokraten zwei(früher einen) Vertreter entſenden. Der Nationale Wirtſchaftsblock hat die bisherige Vertretung im Bundesrat ver⸗ loren. Markus Robſon Roman von Max von Weißenthurn. Urheberrecht durch Herold-Verl. Homburg-Saar. Neubearbeitet von E. Geyer. (46. Fortſetzung.) „So ſehr, daß, wenn ich an Dir vorüberge— gangen wäre, ohne Dich zu kennen, es im Grunde genommen nur natürlich geweſen ſein würde.“ Die ſchönen Augen des jungen Mädchens ruhten mit vorwurfsvollem Ausdruck auf ihm und ihre Lippen zuckten. „Weiß Graf von Elsdrale, daß Du hier biſt?“ brach er zuerſt das Schweigen. „Nein; es wäre nutzlos geweſen, ihn um Erlaubnis zu bitten.“ „Du biſt alſo heimlich gekommen?“ „Ich mußte es.“ Ihm entging ihre Bewegung nicht und ein wenig milder fuhr er fort: „Dein Beſuch bei mir ohne das Wiſſen und die Einwilligung des Grafen iſt eine Un— vorſichtigkeit, deren ich Dich nicht für fähig ge⸗ halten haben würde. Ich bin Dir nicht undank⸗ bar für den freundlichen Gedanken, welcher Deine Handlungsweiſe veranlaßt hat,— aber ich kann Dich nicht in dem Betrug gegen den Grafen von Elsdale beſtärken!“ In dem Betrug! Und er war es, der dieſe Worte zu ihr ſprach. Kaum ihrer Gefühle mächtig, ſenkte vHaſt Du mir nichts zu ſagen nach all den langen Jahren, in denen wir uns nicht geſe⸗ hen haben, als wie Vorwürfe?“ brachte ſie mit zuckenden Lippen hervor.„Glaubſt Du, daß es mir damals an der Eiſenbahnſtation nicht weh getan hat, an Dir achtlos vorübergehen zu ſol— len, an Dir, dem ich ſo viel zu danken habe? Wenn ich zurückblicke, ſo fühle ich, daß Deine Verachtung für mich nicht von jener übertroffen werden kann, welche ich ſelbſt gegen mich hege, und wenn Du mich nicht haſſeſt—“ „Ich Dich haſſen, Babara!“ fiel er ihr mit Ungeſtüm ins Wort. Es war das erſte Mal, daß er ihren Namen ausſprach, aber es lag eine ſolche Zärtlichkeit in dem Klang ſeiner Stimme, daß das eine Wort beinahe Liebkoſung ward. Barbaras ganze Selbſtbeherrſchung wich; ſie brach in einen Strom heißer Tränen aus und faßte, auf ihn zueilend, nach ſeiner un— verletzten Hand. „O, Markus, Markus, verzeihe mir!“ rief ſie bewegt. „Es kann zwiſchen uns beiden dieſes Wort nicht geben“, verſetzte er vibrierenden Tones. „Du gingeſt aus meinem Leben, als Du mich verließeſt, und ich würde freilich Deinen Pfad nie mehr gekreuzt haben und hätte Dich ohne dieſen Zwiſchenfall vielleicht auch nie mehr geſehen. So habe ich Dir nichts zu ver⸗ zeihen, Barbara!“ Er hielt ihre Hände in den ſeinen; ſeine Augen ruhten mit dem Ausdruck von Liebe und Zärtlichkeit auf ihr und ihre Lider ſenk⸗ ten ſich vor ihm, aber nur minutenlang. „Komm, Markus“, ſprach ſie lebhaft.„Du biſt ſchwach und ich bin egoiſtiſch nur an mich Barbara das Antlitz und Tränen traten ihr in die Augen. e zu denken!“ Und ſie geleitete ihn ſanft nach dem Arm⸗ ſtuhl, während ſie ſelbſt alter Gewohnheit ge— mäß, auf einem Schemel zu ſeinen Füßen Platz nahm. „Erzähle mir von Dir ſelbſt!“ bat ſie herz⸗ haft.„Biſt Du immer wohl geweſen und iſt Deine Verletzung nicht doch bedeutend? Es iſt ſo furchtbar, an die Gefahr zu denken, der Du Dich ausſetzeſt!“ Er lächelte matt. „Ich bin wirklich nicht gefährlich verletzt und habe Dir auch nichts beſonderes mitzutei⸗ len, ich war wohl und—“ „Und Frau Clavering— geht es auch ihr gut?“ „Ja, ſehr gut, der guten treuen Seele.“ „Hat ſie mich Richt vergeſſen?“ „Nein, mein Kind; in unſerer Lebensſtel⸗ lung lernt man das Vergeſſen nicht ſo leicht als in der Deinen.“ Seine Worte hatten bitter geklungen. Sie errötete heiß, er beeilte ſich in der ihm im allgemeinen eigenen, ſanften Weiſe fort⸗ zufahren: „Aber willſt Du mir denn nichts von Dir ſelbſt erzählen, Barbara? Bift Du in Deinem neuen Leben glücklich?“ „Ja, ſehr glücklich!“ „Iſt der Graf von Elsdale gütig gegen Dich?“ g „Seine Güte für mich iſt nicht zu verken⸗ nen. Er liebt mich zärtlich und ſagt mir oft, daß ich der Sonnenſchein ſeines Lebens ſei.“ „So iſt es recht“, bemerkte Markus,„aber man flüſtert ſich zu, daß er dieſen Sonnen⸗ Die Lippen des Schauſpielers zuckten kaum merklich, als er dieſe Frage ſtellte, und Bar⸗ bara errötete aufs neue. 1 „Ja,“ antwortete ſie leiſe. een Eine Pauſe entſtand. Markus Robſon hat⸗ te die Lehne des Armſtuhls krampfhaft um— ſchloſſen; er wollte ſprechen, aber die Stimme verſagte ihm. „Er iſt ſo gut mit mir“, fuhr Barbara fort,„wenn ich es gewagt hätte, ſo würde ich ihn gebeten haben, mich heute zu begleiten, aber ich fürchtete, er könne verſuchen wollen, mich am Kommen zu hindern, und ich konnte nicht fortbleiben, ich habe mich ſo ſehr nach Dir geſehnt!“ Er blickte ſie namenlos traurig an. Er verſtand beſſer als ſie ſelbſt das weichere Empfinden, welches ihr Herz bewegte, ſeit die Liebe in dasſelbe ihren Einzug gehalten. „O, hätte ich Dir doch wenigſtens Blumen mitgebracht!“ rief ſie aus.„Du hätteſt dieſel— ben ſicher beſſer aufgenommen, als Fräulein Courtenay die Blumen behandelte, welche ich ihr gab!“ „Fräulein Courtenay? Was weißt Du von ihr?“ fragte er, verwundert aufblickend. „Kennſt Du ſie. Gehört ſie Deiner Geſell⸗ ſchaft an? Würden wir Dich bei ihrer Bene⸗ fizvorſtellung am Donnerstag im Theater ge⸗ ſehen haben? Ich habe Fräulein Courtenay unſer Erſcheinen verſprochen. Ich glaube, ganz Sturton wird befremdet ſein, denn ich höre, daß die Leute vom Schloß bisher das Theater niemals beſuchten, aber ich habe es, wie ge⸗ ſagt, Fräulein Courtenay zugeſagt—“ —: Fortſetzung folgt. ſchein bald verlieren werde: iſt das wahr?“ 7 125 *Die Gemeinderatsſitzung fällt aus. Die auf heute Dienstag, den 21, April, anberaumte Sitzung fällt aus. „ Katholiſche Jungmänner, vergeßt heute abend den Vortrag im Freiſchütz nicht. Be⸗ müht Euch aber, pünktlich um 9 Uhr zur Stelle zu ſein. Niemand verſäume dieſen hochintereſſanten Vortrag im Rahmen des Vortragszyklus„Die Familie“. * Zum Filberjubiläum der D.. K. Wie ſchon früher mitgeteilt, findet die Feier des Silberjubiläums der DJK. am 7. Juni ſtatt. Der Bezirk Südheſſen hat nun vor kurzem beſchloſſen, den Bezirksſporttag mit der Jubiläumsfeier der Viernheimer DK. zu verbinden, womit die Gewähr für die Durchführung einer großzügigen Veranſtaltung gegeben iſt, die ſich jedoch in dem durch die Zeitverhältniſſe gebotenen Rahmen halten wird. Im weſentlichen wird ſich deshalb die Feier auf den Sonntag beſchränken. Am Montag ſoll lediglich eine kleine Nachfeier ſtattfinden, bei der hauptſächlich die Kinder zu ihrem Rechte kommen. — Mit Rückſicht auf das Jubiläum und um das Intereſſe der teilnehmenden Vereine zu erhöhen, ſollen diesmal Korſopreiſe und Sieger— Ehrenpreiſe ausgeſetzt werden. Proteſtkundgebung der heſſiſchen Kriegsopfer Frankfurt a. M., 20. April. Die Gaue Heſſen und Heſſen-Naſſau im Reichsbund der Kriegs- beſchädigten, Kriegsteilnehmer und Kriegshin— terbliebenen veranſtalteten am Sonntag in Frankfurt eine Maſſentundgebung gegen den drohenden Rentenabbau. Der Andrang aus al— len Teilen Heſſens und Heſſen-Naſſaus war ſo ſtark, daß der große Saal des Schumann-Thea⸗ ters nicht alle faſſen konnte. Man zählte etwa 12000 Beſucher der Proteſtkundgebung. Nach einſchlägigen Reſeraten, die ſich gegen den drohenden Abbau der Renten und Unter— ſtützungsſätze wandte, wurde eine Entſchließung angenommen, in der es u. a. heißt: Die Kriegs- opfer verkennen keineswegs die Notwendigkeit der endgültigen Beſeitigung des Defizits im Reichshaushalt und die Schwierigkeit der Be— kämpfung der gegenwärtigen Weltwirtſchafts— kriſe. Sie weiſen ihrerſeits aber darauf hin, daß ſie es waren, die das Vaterland durch Hingabe des Ernährers oder der Geſundheit vor feind licher Invaſion und den Schrecken des Krieges bewahrten. Die Kriegsopfer betrachten daher ihre bisherigen Anſprüche als mit Blut erkauft und wohlerworben. Weitere Abbaumaßnahmen ſind für die Kriegsopfer unerträglich. Der Reichs⸗ bund der Kriegsbeſchädigten, Kriegsteilnehmer und Kriegshinterbliebenen fordert daher die All— gemeinheit auf, ſeinen Kampf gegen jedweden Abbau von Verſorgungsleiſtungen an die Kriegsopfer zu unterſtützen und gerade jetzt ihm zu helfen an der Verwirklichung des im Krieg geprägten Wortes: Der Dank des Vaterlands iſt Euch gemis— Hürgermeiſterei Herr Bürgermeiſter Lamberth iſt an Grippe erkrankt. Die Vertre⸗ tung hat Herr Beigeordneter Roos, Schutz unſeren Vögeln Nach dem Vogelſchutzgeſetz vom Jahre 1908 und nach den Ausführungsbeſtimmungen vom Jahre 1914 genießen Eisvogel. Eulen ein⸗ ſchließlich Uhu, Kiebitze, der Kuckuck, die Nachtſchwalbe, dre Turmfalke— der letzte wird im Volksmunde leider immer noch zu den Raubvögeln gezählt, er raubt aber nur Mäuſe — die Waſſeramſel, der Wieſehopf, die Spechte und alle Singvögel das ganze Jahr Schutz und dürfen nicht geſchoſſen, nicht gefangen und auch ihre Neſter nicht ausgenommen werden. Je⸗ derzeit vom 1. März bis 1. Oktober genießen auch Gabelweihen, Buſſarde und Störche durch Neichsgeſetz Schutz. Auch außerhalb dieſer Zeit dürfen letztere Vögel nur mit Ermächti— gung des Bezirksamtes gefangen, erlegt, g. kauft und verkauft werden. Der weidgerechte Jäger ſchont die ſeltenen Naturgeſchöpfe, jeder Forſtmann und Jäger muß darauf ſtolz ſein, wenn er ſeltene Vögel als ſtändige Bewohner in ſeinem Jagdrevier beſitzt. Neun Tore auf dem Wald⸗ ſportplatz. 1. M. gegen Pfalz 4:5, 2. M. gegen Phönix Priv. 8:0. Jugendmannſchaft gegen Altrip 0:0. Schon ſeit langer Zeit ſind auf dem Wald— ſvortplatz keine 5 Gegentore gefallen. Die Um— ſtellungen bewährten ſich in keiner Weiſe als vor— teilhaft, den Mittelläufer ausgenommen. Aber von einem Ligaſpieler kann und muß man verlangen können, daß er jeden Poſten ausfüllen kann. Es gehört eben ein ſtrenges Training dazu, den Kör— per zu ſchulen und ſich die nötige Raffineſſe anzu— eignen. Bei Halbzeit lagen die Pfälzer bereits 3:1 in Führung. Es kam ſo. In der 3. Min. jagte Vallendor eine unheimliche Bombe auf das Platztor. Der Ball prallt vom Verteidiger ins Tor. Dann kann der Pfalz L. A. frei flanken und der M. St. ſchießt unhaltbar ein. Eine Ecke kann der Pfalz H. L. einköpfen und 5 Minuten vor der Pauſe liegt der Ball zum 3. Mal im Viernheimer Netz. Nach der Pauſe legen endlich die Grünen beſſer los. Schneller als man es glaubt, ſteht die Partie 4:3 für Viernheim. Sämtliche 3 Tore hatte der L. A. Kiß geſchoſſen, der dann noch dem Pfalztorwart einen Elfer in die Hände jagte. Un- aufmerkſames Spiel der Hintermannſchaft bringt Pfalz den Ausgleich und den Sieg. Die Niederlage wäre abſolut zu vermeiden geweſen, wenn die Deckung mehr in Schwung geweſen wäre. Man muß den Kopf bei der Sache haben und nicht planlos arbeiten. Syſtem muß in der Sache liegen. Der Sturm war erſt nach der Pauſe beſſer, obwohl es auch hier oft an Ueberlegung fehlte. Wochenplan der Sp.⸗Vgg. Dienstag und Donnerstag 6 Uhr Platztraining der Liga. Mittwoch abend 6 Uhr: Platztraining der Jugend und Schüler. Mittwoch abend 8 Uhr Spiel- u. Jugendausſchuß. Donnerstag abend 7 Uhr: Training der A. H. Freitag 5 5„ der unteren M. Vorſchau für Sonntag, den 26. April 1931 Sp. Vgg. Amicitia 09 1. gegen Haſſia Bingen 1 in Bingen Wochen der DJK. Wochenplan der DK.: Mittwoch: 2—4 Uhr Schülertraining ab 4 Uhr und Donnerstag von 3—5 Uhr Training für die oberen Fußballmannſchaften. 8 Uhr Turnſtunde. Donnerstag: 5—7 Uhr: Schülerturnſtunde ab 5 Uhr Training für die mannſchacten Freitag: 5—7 Uhr Leichtathletiktraining halb 9 Uhr Spielerverſammlung Montag: 5—7 Uhr Schülerturnſtund ab 5 Uhr Fußballtraining 8 Uhr Pfeiſer. 9 Uhr Trommler unteren Fußball— e eee Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗ Mit⸗ glieder u. Generalverſammlungen u. Singſtunden Turnerbund. Fechtabteilung Heute abend pünktl. 18 Uhr Beginn der Uebungsſtunde Der Fechtwart. Chriſtl. Metallarbeiterverband. Donnerstag, den 23. April abends punkt 8 Uhr, wichtige Mit- gliederverſammlung im Gaſthaus zum Löwen A8 Tagesordnung ſiehe Handzettel. Der Vorſtand. ö Amtlicher Teil Bekanntmachung. Betr.: Die Gebühren der Schornſteinfeger. Die Gebühren der Schornſteinfeger betragen nach der Verordnung des Miniſteriums des Innern vom 26. Mai 1925: 1. Für die Reinigung von ſteigbaren, ſogenannten deutſchen Schornſteinen, die 1 Stockwerk durchlaufen. 35 Rypfg. Stockwerke durchlaufen 40 Stockwerke durchlaufen. 45 Stockwerke durchlaufen 50 Stockwerke durchlaufen. 55 Stockwerke durchlaufen. 60 uſw. für jedes weitere Stockwerk 5 Vereins⸗Anzeiger 2. Für die Reinigung von engen, nannten ruſſiſchen Schornſteinen, die Stockwerk durchlaufen. 1 25 Stockwerke durchlaufen. 5 Stockwerke durchlaufen. 35 Stockwerke durchlaufen. 40 Stockwerke durchlaufen 4 95 Stockwerke durchlaufen.„ 50 uſw. für jedes weitere Stockwerk 5„ 3. Für das Reinigen eines Schornſteinauf— atzes bis zu 2 Meter Höhe 5 12 Rpfg. über 2 Meter Höhen.:% 20%„ Für das einmalige Reinigen eines engen, ruſſiſchen, in das Gebäude eingebauten Zentral- heizungs-, Wäſcherei⸗, Schreinerei-, Metzgerei-, Schmiede-, Hotelküchen-, Gaſtwirtſchafts-Schornſteins ſowie eines ruſſiſchen Bäckerei- oder ähnlichen ge— werblichen Zwecken dienenden Schornſteins, ohne Rückſicht auf die Stockhöhe, 80 Rpfg. 5. Für die Reinigung von weiten, ſteigbaren, in das Gebäude eingebauten Zentralheizungsſchorn— ſteinen oder von ſolchen Schornſteinen, die den in der vorgenannten Ziffer 4 genannten gewerblichen Zwecken dienen, ſowie von Schornſteinen für größere Feuerungen zu gewerblichen und ahnlichen Zwecken, welche in ihrer Höhe ganz oder teilweiſe freiſtehen, für jeden laufenden Meter 18 Rpfg. Für die Reinigung von Schornſteinen für Dampfkeſſelfeue— rungen und Ziegeleien berechnen ſich die Gebühren nach Stunden auf der Grundlage des abgeſchloſſenen Lohntarifs 6. Für das Ausbrenuen der ſogenannten ruſſiſchen Schornſteine einſchließlich der nach 8 32 der Schornſteinfegerordnung damit zu verbindenden Fegung ſind die doppelten Gebühren zu entrichten. 7. Für das Stellen geeigneten Materials für das Ausbrennen der Schornſteine kann der Schornſteinfeger eine Vergütung von 20 Rßpf. für den Schornftein verlangen. Für die Vornahme der Schornſteinreinigungen außerhalb der Gemarkung des Sitzes des Schorn— ſteinfegermeiſters iſt ein Zuſchlag auf die nach obigen Gebührenſätzen zu errechnete Zahlung von 10 Prozent. Die vorgenannten Gebühren ſind unter Ein— rechnung der Umſatzſteuer feſtgeſetzt. Eine beſon— dere Inrechnungſtellung der Umſatzſteuer iſt daher nicht ſtatthaft. Viernheim, den 21. April 1931. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim. J. V.: Roos. Bekanntmachung. Betr.: Die Nacheichung in Viernheim. Alle Perſonen, die noch eichpflichtige Gegen- ſtände im Beſitze haben, welche noch nicht geeicht ſind, werden hiermit aufgefordert, dieſe Gegenſtände am Mittwoch, den 22. April 1931, vormittags 8—9 Uhr, im Eichlokal(Fürſt Alexander) abzu⸗ liefern. Viernheim, den 20. April 1931. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Splitter und Balken Von Karl Vogler. Das Leben: Gott und ſich ſelbſt— Geſtänd— nis; den andern: Zugeſtändnis. * Sogar im Paradieſe gab es mindeſtens eine Schlange. * Warum ſind eigentlich nur die ſchlechten, nie aber die guten Früchte— anſteckend?! 3 Talleyrand behauptete: die Sprache ſei erſun— den, um die Gevbanken zu verbergen.— Schöner wäre, könnte man ſagen: um unſere Gedanken zu oſſenbaren, iſt das Schweigen erſunden. 1: Alles geben die Götter ganz: allen Jubel, allen Schmerz. Und alles— ertragen Götter ganz: allen Jubel, allen Schmerz. * Der gebildete Pöbel iſt der ſchlimmſte: er be— ſteht aus lauter Schergen der äußeren Form; wohingegen der ungebildete Pöbel doch wenig— ſtens noch echte Triebe vergöttert. E Seltſame Zeit: die ohne Auto, haben es eilig, weil ihnen das Auto ſehlt; die mit Auto haben es eilig, weil ſie ein Auto haben. Spruch des Banauſen und des Weiſen: Die Kunſt des Lebens beſteht aus Kompromiſſen. Es kommt darauf an, ſich nicht zu kompromit— tieren. Schule vor 4000 Jahren Wo die kleinen Sumerer lernten. Im Februar hat die Vereinigte Expedition des Britiſchen Muſeums und des Univerſitäts⸗ muüſeums von Pennſylvanien ihre Ausgrabun— gen im Wohnviertel der Stadt Ur fortgeſetzt, das den Jahren zwiſchen 2000 und 1900 vor Chriſtt, d. h. det Zeit Abrahams, angehört. Beſonders bemerkenswert iſt ein freigelegtes Haus, auf deſſen Flur zahlreiche Steintafeln gefunden wurden. Der Fund beſteht aus rund 400 vollſtändig erhaltenen Fundſtücken und etwa 1000 Bruchſtücken von Inſchrifttafeln, deren Texte zum großen Teil ergänzt werden können. Allein ſchon an den vollſtändig erhal⸗ tenen Tafeln ſtellt der Fund eine außerordent⸗ lich bemertenswerte Sammlung dar. Es be— finden ſich darunter 145 Steindokumente, die geſchäftliche und amtliche Gegenſtände behan— deln, ſowie 22 Privatbrieſe. Die Sammlung enthält ferner 50 religiöſe Texte, Hymnen, die Götter und Könige feiern, liturgiſche Texte und Beſchwörungen. All das ſcheint zu bewei— ſen, daß der Hausbeſitzer ein Prieſter geweſen iſt. Daneben aber finden ſich noch 150 Stein— tafeln mit Schulaufgaben ſowie mathematiſchen Formeln, hiſtoriſche Texte, philologiſche, medi— ziniſche und mythologiſche Aufzeichnungen und andere Inſchriften, die darauf hinweiſen, daß dieſer Prieſter auch ein Schullehrer geweſen ſein muß. Grundriß und Raumeinteilung rechtfertigen die Vermutung, daß er den Un— terricht im Hoſe oder in dem großen Beſuchs— zimmer abhielt, die bezeichnenderweiſe durch Mauern abgeſchloſſen waren, um alle Störun— gen von außen abzuhalten. Das Studium ſo zahlreicher und ſo vielſeitiger Teßttafeln eröff— net die Ausſicht, daß uns ein klarer und über— ſichtlicher Einblick in die Erziehungsmethoden und den Unterrichtsbetrieb geſtattet iſt, wie er in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts vor Chriſti Geburt in einer ſumeriſchen Schule aussah. Eine in einem anderen Haus gefun— dene Steintafel dürfte ſich beſonders für das moderne Studium der ſumeriſchen Sprache als ein einzigartiges Hilfswerk erweiſen. Es han— delt ſich um eine große Tafel. Wenn dieſe auch zerbrochen und beſchädigt iſt, ſo kann doch der Textinhalt gut ergänzt werden. Man beſitzt in parallelen Spalten ein vollſtändiges Syſtem der Konjugation eines ſumeriſchen Verbums mit der entſprechenden Ueberſetzung in die ſemitiſche Sprache Babylons. Es werden außer— dem für fünf verſchiedene Wortklaſſen Bei— ſpiele für die Wortſtämme gegeben mit ihren Prä- und Suffixen. Die ausführlichen Erklä— rungen, die dem Text beigegeben ſind, werden zweifellos viele Schwierigkeiten beheben, die ſich dem Studium der ſumeriſchen Wortelemente bisher in den Weg geſtellt hatten. Aus Nah und Fern Gelnhauſen, 18. April. An der Kreis- ſäge tödlich verunglückt. Als geſtern morgen der 17jährige Schreinerlehrling Anton Amberg aus Pfafſenhauſen an der Kreisſäge ar— beitete, riß ſich ein Holzſplitter los, der mit ſol— cher Wucht gegen das Geſicht des jungen Man nes flog, daß die Spitze des Splitters Naſe und Auge erheblich verletzte und hinter der Stirn⸗ höhle ins Gehirn eindrang. Trotz ſoſortiger Operation gelang es. nicht, den jungen Mann zu retten. Er ſtarb kurz darnach unter qualvollen Schmerzen im Gelnhäuſer Krankenhaus. Mainz, 19. April.(Angeſtellte gegen den Schiedsſpruch.) Der am 10. April verkündete Schiedsſpruch des Schlichtungsausſchuſſes iſt von ſämtlichen Angeſtelltenverbänden des Rhein⸗ Maingebietes abgelehnt worden. Die Verbände begründen ihre Stellungnahme damit. daß der Schiedsſpruch gegen zwingende geſetzliche Vor⸗ ſchriften verſtoße, aber auch in der ſachlichen Entſcheidung weit über die bisherigen Schieds⸗ ſprüche hinausgehe. Die Vereinigung der Ar— beitgeberverbände am Mittelrhein hat den Schiedsſpruch angenommen. Nunmehr wird ſich der Schlichter mit der Angelegenheit zu befaſſen haben. Renchen, 19. April.(Alkoholvergiftung eines 17jährigen.) In Ottenhöfen wurde ein 17 Jahre alter Mann in der Scheune ſeiner Eltern tot aufgefunden. Der Tod iſt durch Alkoholvergif— tung eingetreten. Der junge Burſche hatte war⸗ men Branntwein in erheblichen Mengen ge— unken Fl Atzen 20. April.(Vom Blitz getölet.) Mehrere Weinbergsarbeiter ſuchten am Samstag vor dem Gewitter Schutz in dem Weinbergs⸗ häuschen. Ein Blitzſtrahl traf das Haus und tötete den 24jährigen, aus Babern ſtammenden Volontär Ströbel, während die anderen Inſaf— ſen mit leichteren Verletzungen davon kamen. Darmſtadt, 20. April. eben gerettet.) Der Tüncher Berth. Boos von„Mainz hat drei Menſchen aus dem Rhein oom ſicheren Tode des Ertrinkens gerettet. Das Heſſiſche Ju⸗ nenminiſterium hat dem wackeren Lebensretter neben einer Geldprämie von 50 Mk. eine Ehren— urkunde tir bensreteuuing derliéhen Frankenthal, 19. April.(Freiſpruch des Bru ders des Ludwigshafener Mörders Adam beſtä— tigt.) In einer außerordentlichen Sitzung ver handelte die Strafkammer Frankenthal am Samstag gegen den 15 Jahre alten Heinz Adam, den Bruder des wegen Mordes an dem Schuh— macher Dietrich-Ludwigshafen zum Tode verur teilten Kurt Adam. Heinz Adam war am 22. Januar ds. Is. vom Jugendgericht; in Lud⸗ wigshafen von der Anklage der Beihilſe zum Mord freigeſprochen worden. Die Staatsanwalt— ſchaft hatte gegen dieſes Urteil Berufung ein⸗ gelegt. Nach einer den ganzen Samstag wäh⸗ renden nichtöffentlichen Verhandlung verwarf das Berufungsgericht die Berufung des Staats— anwalts, ſodaß es bei dem Freiſpruch verbleibt. Der Oberſtaatsanwalt, der die Anklage ſelbſt vertrat, hatte 4 Jahre Gefängnis beantragt. Neuſtadt a. d. H., 19. April.(2000 Mk. unter⸗ ſchlagen.) Ein Angeſtellter der Ortskrankenkaſſe Neuſtadt a. d. H. hat ſich Unredlichkeiten in Höhe von nahezu 2000 Mk. zu Schulden kommen laſ⸗ ſen und iſt flüchtig gegangen. (Drei Menſchenleben Wettervorherſage Wettervorherſage für Dienstag: Veränderlich. ſtellenweiſe Niederſchläge, milder, ſchwache Winde. Ausſichten für Mittwoch: weſentliche Aenderung. Handel und Induſtrie Mannheimer Produktenbericht. Mannheim, 20. April. Weizen inl. 30,75—31.75. ausl. 37—39, Roggen inl. 21.50—22.50, Hafer inl. 20—21.25, Braugerſte inl. 24—25, Futter- gerſte 21.25—22.50, ſüdd. Weizenmehl Spezial Null 44, Weizenauszugs mehl 48, ſüdd. Weizen⸗ brotmehl 30, ſüdd. Roggenmehl, je nach Fabrikat 30.25—31.25, feine Weizenkleie 12— 12.25, Bier⸗ treber 10—10.75, Leinſaat geſtrichen. Keine Mannheimer Großviehmarkt. Mannheim, 20. April. Zufuhr und Preiſe: 183 Ochſen 39—49, 167 Bullen 30—40, 309 Keihe 38, 402 Färſen 38—50, 562 Kälber 50—74, 18 Schafe 33—36, 2707 Schweine 3748, 6 Zie⸗ gen 12—24. Marktverlauf: Großvieh ruhig, Ueberſtand; Kälber lebhaft, Schweine mittel, ge— räumt. Eine erfreuliche Nachricht für das kaufende Publikum von Weinheim u. Umgebung bildet die Neugründung der Rabattſpargruppe des badiſchen Einzelhandels Weinheim. Die Mit- glieder der Rabattſpargruppe haben es ſich zur Auf— gabe gemacht, durch die Gewährung von 5% in Rabattmarken trotzt ihrer ſchon ſehr reduzierten Preiſe, jedermann günſtigen Einkauf zu ermöglichen. Die der Rabattſpargruppe angeſchloſſenen Geſchäfte, die durch Aushang von gelben Plakaten kenntlich gemacht ſind, haben es als ihre vornehmſte Pflicht angeſehen, auch den Minderbemittelſten durch dieſes Rabatt⸗Syſtem Anſchaffungen fürs tägliche Leben zu ermöglichen. Wir wünſchen unſrerſeits dieſer Neugründung guten Erfolg und hoffen, daß die Bevölkerung von Weinheim und Umgebung fleißig Sparmarken ſammelt und bald den Wert von Mk. 5.— für ein volles Buch ausgehändigt bekommt. n