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Wahrſcheinlicher aber iſt, daß ſich dieſer Volksentſcheid noch weiter hin— auszögert. a 1 Da Preußen 21 Millonen Wähler hat, ſo iſt anzunehmen, daß in dem Volksentſcheid ſich keine Mehrheit für die geforderte Auflöſung des preu— ßiſchen Parlaments ergeben wird. Denn dabei müßten die Rechtsparteien etwa 13 Millionen Stimmen aufbringen. König Alfons in London wib London, 21. April. König Alfons iſt heute abend 6,37 Uhr hier eingetroffen. Eine große Menſchenmenge hatte ſich auf dem Bahn— hof und vor dem Bahnhofsgebäude eingefunden und bereitete dan König einen ſehr herzlichen Empfang. Ein großes Aufgebot von Polizei— beamten hielt die Ordnung aufrecht. Der König beſtieg unter begeiſterten Zurufen der Menge ſein Automobil und begab ſich in ein Hotel. Die ſpaniſche Königsfamilie iſt heute nach— mittag nach Fontaineblaeu übergeſiedelt. Vor einer neuen Ozeanüberquerung wib Newyork, 22. April. Ozeanflieger Cham— berlin gab bekannt, daß die amerikaniſche Flie— gerin Ruth Nichols beabſichtige, in ungefähr 2 Wochen unter Benutzung der von Lindbergh eingeſchlagenen Route einen Alleinflug von Neufundland über den Ozean nach Paris zu un— ternehmen. Chamberlin iſt der flugtechniſche Be— rater von Routh Nichols. Unterſuchung der Mönigs⸗ berger Photographien „Grenzfall von Spionage“. Zum mindeſten grobe Taktloſigkeit. 1 Berlin, 21. April. Die von den franzöſiſchen Offizieren im Königsberger Feſtungsbezirk auf— genommenen Photographien ſind jetzt im Reichswehrminiſterium einer erſten Prü— fung unterzogen worden. Es handelt ſich um elchs Aufnahmen etwa im Format 619. Darun⸗ ter befinden ſich einige harmloſe Aufnahmen wie zum Beiſpiel Tierbilder und Teile der! Feſtungsgebäude, die auch in die Stadt hinein— agen, alſo Feſtungstore uſw. Weiterhin han⸗ delt es ſich aber auch um zwei Aufnahmen der benden Truppen, die durch ein Gitter aufge— nommen worden ſind, und dieſe Aufnahmen werden jetzt im Reichswehrminiſte⸗ tum vergrößert, um feſtzuſtellen, wie weit eine Spionagea bſicht vorgelegen haben kann. Es beſteht die Möglichkeit, daß es ſich, wie ſchon gemeldet, um eine Art„Grenzfall! von Spionage“ handelt, das heißt um zufällig zuſtande gekommene Aufnahmen, di— aber ſpäter im Spionagedienſt hätten verwen— det werden können. Jedenfalls ergibt ſich ſchon aus der bis herigen Prüfung der Bilder, daß eine grobe Taktloſigkeit vorliegt, weil gerade Offi— zieren des franzöſiſchen Nachrichtendieſtes be kannt ſein dürfte, daß derartige Aufnahmen in einem Feſtungsbereich verboten ſind. Rache für Nönigsberg? Berlin, 21. April. Der„Intranſigeant“ be richtet aus Straßburg, daß die dortige Polizei drei der Spionage verdächtige Elſäſſer feſtgenom' nen habe. Die Verhafteten ſeien ſämtlich in Straßburg wohnhaft und hätten eingeſtanden, wiederholt mit Plänen über Grenzbefeſtigungs— arbeiten üben die Grenze gereiſt zu ſein. rt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. del Widbertoinng Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— nnahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mitta 12 8 größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſte e u. von ſämtlichen Annonten Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platvorſchriſten bei Anzeigen werden nach Moglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Mittwoch, den 22. April 1931 Die Agentur Havas hat ich über vorſtehende Meldung des„Intranſigeant“ bei der Pariſer Sicherheitspolizei erkundigt, dort aber nähere Kuskunft nicht erhalten können. Nur ſo viel ehe feſt, daß die drei der Spionage verdächtigen Elſäſſer in das Gefängnis von Straßburg über— geführt worden ſeien. aus dem Bericht der Reichsver⸗ ſicherungsanſtalt für Angeſtellte ü Geſchäſtsjahr 1930 über das Geſchd (Eingetlammert ſind die Zahlen des Jahres 1929 angegeben.) Am 31. Dezember 1930 liefen 125 576(98 621) Ruhegelder mit 19982(15 858) Kinderzuſchüſſen. 63 557(55036) Witwen- und Witwerrenten und 372233(31238) Waiſenrenten. Insgeſamt waren im Berichsjahre 98 965(96 542) Leiſtungsauträge zu bearbeiten. N Der Geſamtaufwand für die Rentenleiſtungen, Abfindungen und Beitragserſtattungen. being —— im Jahre 1930 183,6 Millionen(145,3 Millionen) Mark. Gegenüber den Jahre 1928 iſt die Zahl der im Jahre 1930 eingegangenen Ruhes ö träge um 82,6 v. H. geſtiegen. Dieſe ſtarke Stei— gerung beruht zum Teil auf der Herabſetzung der Wartezeit durch das Geſetz vom 7. März 1929, zum Teil iſt ſie aber auch eine Folge der ungünſtigen Wirtſchaftslage, die die Verſicherten mehr als in günſtigen Zeiten veranlaßt, Ruhegeld in Anſpruch 3 hmen. Die Zahl der Anträge von Verſicherten Heilverfahren ſtieg auf 132862(117 131). von entfallen auf ſtändige Heilverfahren (71919), auf nichtſtändige Heilver erſatz uſw.) 53316(45 212). Es wurden 44 15 221) ſtändige Heilverfahren durchgeführt. Die durchſchnittliche Dauer der Kuren betrug Lungenheilſtädten 105(102) Tage, in den torien 30(30) Tage Tage. Die Zahl der Anträge auf von Zuſcheiſſen zu Heilverfahren fü gefährdete und rachitiſche Kinder AB tüberkulos Ueberſichtlich, ſchnell und billig Sozialverſicherung einſt und jetzt Bei Einführung der reichsgeſetzlichen Sozial— berſicherung vor bald 50 Jahren wurden als beſondere Vorzüge derſelben geprieſen, daß alles daran geſetzt ſei, dieſelbe überſichtlich zu geſtalten und die Gewährung der Leiſtungen auf ſchnellſtem und billigſtem Wege zu bewerk— ſtelligen. e Ueberſichtlichkeit ſollte die Ver— ſicherten von der Hilſe der berufsmäßigen Rechtsgelehrten unabhängig machen. Sie ſoll— ten imſtande ſein, ſich ſelbſt über den Umfang und das Ausmaß der ihnen zuſtehenden Let— lungen zu informieren u. ein etwaiges Streu— verfahren ſelbſtändig durchzuführen. Die Ver— ſicherten ſollten aber auch ſchnell in den Beſitz der Leiſtungen kommen. Zum Austrag etwai— ger Streitigkeiten mit den Verſicherungsträ— gern wurden darum die ordentlichen Gerichte ausgeſchaltet und als Sondergerichte die Schiedsgerichte für Arbeiterverſicherung(jetzt die Oberverſicherungsämter) und das Reichs— verſicherungsamt errichtet. Bei dieſen Sonder— gerichten wirken auch Vertreter der Arbeit— geber und der Verſicherten als richterliche Bet— ſitzer mit. Die Billigkeit ergibt ſich aus der koſtenloſen Durchführung der Streitverfahren. Gerichtskoſten werden von den Verſicherten nicht erhoben. Ueberblickt man jetzt die Verhältniſſe, ſo iſt zu erkennen, daß von den genannten Vor⸗ zügen nicht viel übrig geblieben iſt. Nimmt man die in Betracht kommenden So— zialverſicherungsgeſetze zur Hand, ſo iſt von einer Ueberſichtlichkeit nicht mehr viel zu mer— ken. Die Reichsverſicherungsordnung, die die Kranken-, Unfall- und Invalidenverſicherung zuſammenfaßt, beſteht aus ſechs Einzelbüchern mit insgeſamt 1805 Paragraphen. Daneben laufen noch das Reichsknappſchaftsgeſetz mit 254 Paragraphen, das Verſicherungsgeſez für An— geſtellte und das Geſetz über die Arbeitsloſen— verſicherung. Die größere Anzahl der Arbeit⸗ nehmer unterſteht mehreren dieſer Geſetze. Ih— nen iſt es gewiß nicht leicht, meiſtens unmöglich, in Einzelfällen das für ſie Zutreffende aus dem Wuſt der Paragraphen feſtzuſtellen, hinzu kommen noch unzählige amtliche Bekanntma— chungen und Ausführungsverordnungen. Ueber die Schnelligkeit, mit der jetzt die Rentenſtreitverfahren durchgeführt werden, können die Verſicherten ſelbſt am beſten Aus— kunft geben. Die Vorbereitungen für die Aus⸗ zahlung der Unfallrenten ſind oft langwierig, wenn mangels Augenzeugen Zweifel über Vor⸗ liegen eines Unfalles entſtanden iſt, ob beſtimmte Krankheitserſcheinungen auf den Unfall zurück— zuführen ſind oder auf anderen Urſachen be— ruhen. Hierdurch laſſen ſich oftmals Verzöge— rungen gewiß nicht vermeiden. Aber kommt die Sache ins Streitverfahren, ſo kommt ſie auf die berühmte lange Bank. Monate⸗ lang dauert das Verfahren vor dem Oberverſicherungsamt, wenn es dann aber zu dem lang erſehnten mündlichen Verhandlungstermin kommt, ſetzt die Schnellig⸗ keit ein. Es iſt ein offenes Geheimnis, daß die Streit⸗ ſachen nach monglelanger Nuhepauſe in einem 2—3 Minuten dauernden Verhandlung min bei dem Oberverſicherungsamt durchge- peitſcht werden. Die Erledigung geht ſo ſchnell Rentenbewerber nach griffen haben, daß 0 iſt. 30—40 Streitſachen werden an einem Vormittag in wenigen Stunden verhandelt. Zu jeder Sache ſoll der Akteninhalt vorgetra— gen werden, u. dann hat das Gericht die Sar zu beraten und das finden bet einzelnen gen und Begutachtu durch den Gerichtsarzt ſtutt. Das iſt Schnelligkeit am falſchen Platze. Kommt die Streitſache vor das Reichsverſiche— rungame, ſa iſt es mit der Schnelligkeit vor— bei. Die Einzelſachen werden anerkannter— maßen gut durchgearbeitet, auch über den Gang der mündlichen Verhandlungen iſt nicht klagen, aber wer Glück hat, erhält ſchon Vierteljahre nach Einlegung des Rechtsmi einen Termin. In der Regel dauert die bis 1½ Jahr, in Einzelfällen Es fehlt hier nicht an gutem Will ſeitens des Reichsverſicherungsamts wirk über Arbeitsüberlaſtung geklagt. C neuen Sprus zu finden. Häuftg 31 5 drei In i Deutſchen Arbeitgeberverbände, die aber von den Berufsgenoſſenſcha worden iſt, wird unter inſpiriert Vorſchlägen zur Reform der Sozialver f len, von den Rentenbewerbern 0 koſtengebühr zu erheben Einlegung des Rechtsmiktels beitung der Streitſache von der einer Gebühr von 5—10 Mark abhängig macht werden. Dieſes ſoll, ſo wird geſa der Einlegung unberechtigter Rechtsmitte! abſchrecken. Die dadurch entlaſteten Gerichte könnten dann die anhängig bleibenden Streit— ſachen viel ſchneller zur Erledigung bringen Es iſt nicht zu leugnen, daß viele Rechtsmittel von vornherein ausſichtslos ſind. Zu deobach— ten iſt dieſes vor allem in Zeiten wirtſchaft— licher Depreſſion. Die jetzige Wirſchancnot, die große Arbeitsloſigkeit, die niederen Ar— beitsloſen- und Wohlfahrtsunterſtützungen ver— leiten die Leute, ſich an jeden Strohhalm zu klammern. Wer in Zeiten der Hochkonjunktur Ansprüche aus der Sozialverſicherung weniger beachtet, wird in Zeiten der Arbeitsloſigkeit ſie bis zum Ende verfechten. Nicht immer ind ſie unberechtigt. Die Forderung von Ge— richtskoſten hindert aber den Unbemittelten, auch durchaus berechtigte Anſprüche durchzu— jechten. Pſychopathen, Rentenjäger uſw. wird auch die Gebühr nicht abſchrecken, ſie werden ſich dieſelbe auf irgendeinem Wege beſchaffen. In Zeiten der Arbeitsloſigkeit und des Lohnab⸗ baues ſollte man davon Abſtand nehmen, neue Gebühren einzuführen. Hier müſſen an⸗ dere Wege gefunden werden, eine Entlaſtung der Gerichte herbeizuführen. Tam 48. Jahrgang um ſlanzõsibcſien Inionage- Akanclal in Ootnꝛeußen Capitain de Mierry einer der drei franzöſiſchen S preußen trotz allge neinen „die in Oſt⸗ Aufnahmen rnenhöfen machten. Der Fall wird von Stellen eingehend geprüft. Verſtcherten D Wa 0 7376). Zuſchüſſe wurden in 5143(5164) Fällen zewilligt 5 dheitsfürſorge wurden 23, Millionen ſich auf llionen Mk.). des durch— 7 v. H. Verſicherten Millionen ge— hen bisherige J iter wertbeſtän— grundlage angelegt und zwar in langfriſtigen, zum großen erſtſtellig geſicherten Til— indbarkeit im Regelfalle auf 5 Jahre ausgeſchloſ— wurden als langfriſtige Anlage »Mengeu Goldpfandbriefe und [dverſchreib von Hypothekenban— öffentlich-re 0 Anſtalten ange— iterhin kaufte das Direktorium mit gsrats vom Deut— gsaktien zum Preiſe Vom Kaufpreis sjahre rund 50 Million Mk. »Reſt wird in Teilbeträgen in den Jahren 1931 und 1932 entrichtet den. Der Förderung des Wohnungsbe wurde wiede— rum ganz beſondere Auf keit gewidmet. An Mitteln hierf wurden rund 184 Millio⸗ en Mk.. langfriſtig zur fügung geſtellt. A!»ſicherte Angeſtellte 1468 hypotl viche Darlehen für neu— Eigenheime nn 623531 Mk. ausge— ſtenaufwand berug w O. der Geſamteinnahme. Es H. dieſer Einnahme für Todesurteil Der Ilgesheimer Mord vor dem Schwurgericht. Koblenz, 21. April. Das hieſige Schwurgericht verhandelte heute gegen den 23jährigen Alfred Müller aus Ile im(Kr. Meiſenhern), dem zur Laſt gelegt wird, am 31. Januar ds. Irs. den 68jährigen Ortspolizeidiener und Feldhäter Gravius vorſätlich und mit Ueberlegung getö— tet zu haben. Mit dem Angeklagten waren ſeine Mutter wegen Anſtiftung zum Morde, ſein Va ter wegen Beſuhilfe vor Gericht. Das Gericht ſällte ſolgendes Urteil: Der Angeklagte Alfred Müller iſt ſchuldig des vorſätzlichen Mordes und wird zum Tode verurteilt. Die bürgerlichen Eh⸗ renrechte werden ihm auf Lebenszeit aberkannt Die Angeklagte Angelika Müller und der Ange— klagte Philipp Müller werden freigeſprochen.— Die Unteilsbegründung betont. im Falle der beiden Eltern Müllers habe Freiſprechung er ſolgen müſſen, trotzdem gegen ſie die höchſter Verdachtsmomente beſtäänden. 8 185 0 9 maſſenmordprozeß 11 8 Kürten Die Sachverſtändigen haben das Wort— Kürten für ſeine Toten voll verantwortlich— Mittwoch beginnen die Plaidoners Düſſeldarf, 21. April. Am heutigen achten Verhandlungstag erfolgt die Vernehmung der Sachverſſäͤndigen. Prof. Dr. Scioli, De- rektar der Heil⸗ und Pflegeanſtalt Dülfelb ſorf⸗Hrafenberg, erkläct, daß ſich drei Pſychiatergruppen mit Kürten befaßt haben, ſodaß eine Spezialiſierung der Gut— achten möglich ſei. Der Sachverſtändige ſagt aus, daß die Taten Kürtens nicht im Zeichen krankhafter Geiſtesverfaſſung begangen worden ſeien Eine organiſche Gehirn- oder Geiſteskrankheit war nicht feſtzuſtellen, ebenſo keine unerklärlichen Gemütsbewegungen. Bezüglich der von Kür— ten erwähnten ſogenannten Wahnidee wurde ermittelt, daß dieſe Idee keine Wahn— idee war, ſondern nur ein Ausfluß der Phan— taſietätigkeit und der Wachträume, denen ſich der Angeklagte hingab. Dieſe Art iſt nicht krankhaft. Abſchließend könne man ſagen, daß eine Geiſteskrankheit bei dem Angeklagten nicht vorliege, es beſtehe auch keine Bewußt— loſigkeit krankhafter Natur, da er ein ausge— zeichnetes Gedächtnis habe. Eine Ver⸗ erbung komme bei Kürten ebenfalls nicht in Frage. Geiſteskrankheit ſei in ſeiner Fa— milie nicht vorgekommen, wohl aber Nei— gung zur Trunkſucht und kriminellen Ver— gehen; aber deshalb mußte Kürten nicht in dieſer Weiſe kriminell werden. Wenn auch das Milieu in ſeiner Familie denkbar ſchlecht war, ſo durfte er doch nicht ſchrankenlos und ver— antwortungslos allen Erregungen nachgeben. Nach dieſen Ausſagen entſpinnt ſich eine längere Diskuſſion. Auf eine Frage des Ver— teidigers, der ſich der Staatsanwalt anſchließt, ob die kliniſche Unterſuchung ein Jahr nach der letzten Mordtat einen ſicheren Schluß zu— laſſe, erklärt der Zeuge:„Aufgrund der be— gangenen Taten muß ich ſagen, daß keine Geiſteskrankheit vorlag. Gerade der Fall Hahn zeigt von Anfang bis zum Ende eine klare Ueberlegung.“ Kürten für ſeine Taten voll verantwortlich. Auf weitere Fragen des Verteidigers erklärt der Sachverſtändige, daß der Angeklagte mit der Abſicht von zu Hauſe fortging, Menſchen zu töten, halte er in den meiſten Fällen für unwahrſcheinlich. Es folgt die Vernehmung des Di— rektors der Provinzial⸗Heil⸗ und Pflegeanſtalt Bedburg-Hau, Dr. Naether. Er berichtet über die Unter— juchung des Angeklagten in ſeiner Anſtalt— Es beſteht bei Kürten keine Epilepſie. Der An— geklagte verſtellt ſich meiſterhaft, was in ſeinem ſtarken Geltungsbedürfnis zuſammenhängt. Kürten iſt ein rückſichtsloſer Egoiſt. Brutal und gleich wehleidig. Er hat eine ſtarke ſadi⸗ ſtiſche Veranlagung. Die Fragen nach Geiſtes— krankheit, verminderte Zurechnungsfähigkeit oder Unmoralität bei ihm ſei zu verneinen. Bei der hohen getſtigen Entwicklung des Kürten kommen für ihn die Vorausſetzungen einer Geiſteskrankheit im Sinne des Paragraphen 51 nicht in Frage. Auch die Frage einer vermin— minderten Zurechnungsfähigkeit muß im Hin— blick auf die Vielſeitigkeit ſeiner Taten abge— lehnt werden. Eine organiſche Gehirnerkran— kung iſt weder zur Zeit der Begehung der Taten noch jetzt bei ihm feſtzuſtellen. In der Diskuſſion erklärt der Sachverſtän— dige. daß er mit dem anderen Sachverſtändl⸗ Denner. 0 rere eee gen in ſeinen Anſchauungen übereinſtimme. Er glaubt, daß Kürten, die vielerlei Dinge, die ihn zu einem Grenzfall machen, ſich in ſeinen Strafjahren angeleſen hat. Als dritter Sachverſtändiger wird Un i⸗ verſitätsprofeſſor Dr. Vuebner vernommen, vor deſſen Vernehmung der Staatsanwalt den Ausſchluß der Oef⸗ fentlichkeit beantragt. Das Gericht ent⸗ ſpricht dieſem Wunſche. Profeſſor Huebner hat bei dem Angeklagten keine Bewußtloſigkeit und keine Geiſtesgeſtörtheit feſtſtellen können. Kürten iſt aber Pſychopath; Zwangshand⸗ lungen liegen bei ihm nicht vor. Es liegt piychiatriſch betrachtet, bei den Taten keine geſtörte Geiſtesverfaſſung vor, die den Schutz des Paragraph 51 rechtfertigen kann. Der Sadismus iſt Kürten nicht angeboren, ſondern von ihm erworben. Wenn Kürten in Gefahr— momenten ſeine Untaten abbrach, iſt anzuneh⸗ men, daß ſeine Sinne funktionierten. Nichts bei Kürten laſſe den Schluß zu, daß die ſtraf⸗ Berlin, 21. April. Seit einigen Jahren betätigt ſich in Deutſchland ein ehemaliger eng— liſcher Generalſtabsoffizier Vivian Stra n— ders ſehr eifrig im Kampfe gegen die Schuld— lüge und das Unrecht von Verſailles. Er hat im Kriege gegen Deutſchland gefochten, ge— hörte dem engliſchen Generalſtab an und wurde von England auch in die Interalliierte Kon— trollkommiſſion geſchickt, aus der er aber mit ſchwerem Krach ausſchied, weil er mit dem Verfahren des Generals Nollet gegen Deutſchland nicht einverſtanden war. Ueber ſeine Erlebniſſe hat er ein Buch geſchrieben; die Franzoſen haben ſich für ſeine Deutſch— freundlichkeit revanchiert, indem ſie ihn ver- hafteten und monatelang feſthielten, einen Mann alſo, der immerhin Märtyrer einer Idee iſt, einer ausgeſprochenen deutſchfreund— lichen Idee. Trotzdem iſt er— lt. Blättermeldungen— vom Berliner Polizeipräſidium aus Preu⸗ ßen ausgewieſen. weil er ſich„öffentlich politiſch betätigt und dadurch läſtig ge⸗ macht“ hätte. Er hat dagegen beim Innenminiſterium Ein— ſpruch erhoben, iſt aber bisher keiner Antwort gewürdigt worden. durchgeſickert, daß er wegen„verfaſſungs-, und deutſchfeindlicher Propaganda“ ausgewieſen ſei. Inzwiſchen iſt die Ausweiſung zunächſt auf drei Monate ausgeſetzt 0 1100 unter der Vorausſetzung, daß er ſich politiſch nicht mehr betätigt. Herr Stranders hat es aber vorgezogen, den preußiſchen Boden zu verlaſſen, um den Ausgang des Verfahrens in einem anderen Bundesſtaate abzuwarten. Er hat aber vorher an den preußiſchen In— nenminiſter Severing noch einen Brief geſchrieben, worin er ſagt: 2 „Ich bin feſt davon überzeugt, daß Sie perſönlich meinen Kampf gegen die . rechtliche Verantwortung gefehlt habe. Sachverſtändige betont zuſammenfaſſend, daß irgend ein greifbares Moment für eine Unzurechnungsfähigkeit bei Kürten nicht gefunden worden ſei, Er glaubt, daß die Ueberlegung in allen Fällen, vielleicht bis auf den Fall Klein, vor⸗ handen geweſen ſei und daß Kürten bei ſeinen ganzen Handlungen genügend klare Erwägung zur Erreichung ſeines Zweckes hatte. Auch glaubt er, daß die reichsgerichtliche Auffaſſung bezüglich der Ueberlegung auch in dieſem Falle Anwendung finden müßte. Der Angeklagte folgt den klaren Darſtellungen des Sachverſtän⸗ digen mit größter Aufmerkſamkeit und je mehr der Sachverſtändige zu dem Schluſſe kommt, daß Kürten voll veranrwortlich iſt u. ſeine Taten planmäßig vorbereitet und durchgeführt hat, um ſo aufgeregter wird er. Er ſitzt mit hochrotem Kopfe da und verſucht, jedes Wort der Diskuſſion aufzufangen. Die Plaidoyers im Kürtenprozeß beginnen am morgigen Mittwoch 9 Uhr. Die urſprüng⸗ lich beabſichtigte Einſchließung eines Nuhe⸗ tages erfolgt nicht. Unerhörter Skandal Engliſcher Generalſtabsofſizier, der gegen Kriegsſchuldlüge und Verſailles kämpft, aus Preußen ausgewieſen— Welches ſind die Hintergründe? Kriegsſchuldlüge und das Diktat von Ver⸗ ſailles unter keinen Umſtänden mäßbilligen können. Es mag wohl ſein, daß unter parteipolitiſchen Geſichtspunkten tendenziöſe Berichte über meine öffentlichen Reden veröffentlicht ſind. Ich halte es aber für ſicher, daß Sie, ſehr geehrter Herr Staatsminiſter, die heute eingeriſſene Gewohn⸗ heit unſachlicher Berichterſtattung nicht billi— gen und daraus auch keine ſo ſcharfen Maß— nahmen gegen mich hergeleitet hätten. Ich habe lediglich als Engländer die gemeine Unter— drückungspolitik angeprangert, die im Sinne der ſogenannten„Pariſer Friedensmacher“ auf Koſten der Freiheit des blutverwandten deut— ſchen Volkes getrieben wird. Ich habe die Ehre gehabt, für meine Ideale 18 Monate in franzöſiſchen Kerkern wegen angeblicher Spio— nage für Deutſchland zu ſitzen, und habe meine erſten Artikel gegen die ſchwarze Schmach ſchon am 7. April 1923 in der„Deutſchen Allg. Zeitung“ veröffentlicht. Seitdem habe ich in— tenſiv die Kriegsſchuldlüge und das Verſailler Diktat bekämpft und glaube, damit der deut⸗ ſchen Sache gedient und nicht verfaſſungs- und regierungsfeindlich gehandelt zu haben.“ Stranders iſt mit einer Preußin verhel— ratet. Umſo unbegreiflicher, ſo ſchreibt das volksparteiliche Blatt mit Recht, iſt angeſichts ſeiner deutſch-freundlichen Tätigkeit die Art ſeiner Behandlung. Auch die preußiſche Re— gierung kann es ſich ſchließlich nicht leiſten, einen Ausländer nur deswegen auszuweiſen, weil er mit daran helfen will, die Feſſeln zu ſprengen, die ein ungerechter Friede uns auf— gezwungen hat. Wir können uns vorerſt nur darauf be⸗ ſchränken, die Meldung des volksparteilichen Blattes wiederzugeben und ſind geſpannt, ob eine Erklärung der zuſtändigen Stellen in Ber— lin erfolgt. Welches ſind die Hintergründe ſcheinend unerhörten Skandals? e eee eee dieſes an⸗ Markus Robſon Noman von Max von Weißenthurn. Urheberrecht durch Herold-Verl. Homburg-Saar. Neubearbeitet von E. Geyer. (17. Fortſetzung.) „Wo haſt Du ſie denn geſehen, Barbara?“ forſchte er in ſichtlicher Aufregung. Das junge Mädchen ſah ihn überraſcht an. „Sie war auf dem Schloſſe und erzählte mir von ihrer kranken Mutter—“ „Von ihrer kranken Mutter?“ ſtieß Mar— kus zwiſchen den Zähnen hervor. War ſie al— lein, als ſie auf das Schloß kam?“ fragte er dann, ſich zur Ruhe zwingend. „Ja, ganz allein und ſie tat mir aufrichtig leid, Markus; ſie ſchien ſo angegriffen zu ſein, daß ſie beinahe ohnmächtig wurde. Onkel Rai— mund erlaubte mir, zu ihrer Benefizvorſtel— lung zu gehen und auch ſo viele Karten zu nehmen, wie ich wollte. Aber horch,— iſt das ſchon zwölf Uhr?“ Sie hatte ſich haſtig von ihrem Sitz zu ſeinen Füßen erhoben. Sie war ganz in ſchwar— zen, mit Pelz verbrämten Samt gekleidet.— Koſtbare, ſpaniſche Spitzen umſchloſſen ihren Hals. Sie ſah ſchöner aus als je, und trotzdem ihre letzten Worte ganz andere Gedanken in ihm erweckt hatten, ſah er doch nur ſie. Auch ſie blickte auf ihn und gewahrte, daß er plötzlich ſo müde und angegriffen ausſah, daß es ihr unmöglich erſchien, ihn ſo zu ver⸗ laſſen. Aber ehe er ſie ſprechen konnte, hatte er ſich mit gewaltſamer Anſtrengung bereits aufgerafft; ſeine bleichen Lippen lächelten und er bemühte ſich, ſeinen Zügen den gewohnten Ausdruck zu gehen. „Verzeih mir Barbara, ſorge Dich nicht um mich“, ſprach er, beſtrebt, in oberflächlich geſellſchaftlichem Tone zu reden,„nur eins, mein Kind verſprich mir: Du darſſt nicht wie— derkommen!“ „Sage das nicht“, rief ſie erregt,„Ich werde Onkel Raimund bekennen, daß ich hier geweſen bin. Er iſt im Grunde genommen eine edle Natur—“ „Barbara“, unterbrach er ſie beinahe hef— tig,„ich will von dem Grafen Elsdale nichts und wenn Du noch eine Spur Deiner alten Zuneigung und Achtung für mich beſitzeſt, ſo wirſt Du mir das beweiſen, indem Du meinen Namen dem Grafen gegenüber nicht aus⸗ ſprichſt. Unſer Lebenslauf iſt ein für immer getrennter. Der einzige Dienſt, welchen Du mir erweiſen kannſt, beſteht darin, daß Du über mich das unverbrüchlichſte Schweigen be— wahrſt.“ f „Ach, es iſt ſo hart!“ wehklagte ſie.„Muß es denn ſein, Markus?“ „Ja, es muß ſein!“ erwiderte er mit hei⸗ ſerer Stimme.„Es muß heute das letzte Mal geweſen ſein, daß wir uns ſehen, außer, Du bedürfteſt meiner!! Mache mir das Herz nicht ſchwer, Barbara!! Verſprich mir, daß Du mei⸗ ner Worte eingedenkt ſein willſt!“ Sie ſtanden einander gegenüber inmitten des Zimmers. Das junge Mädchen war tief bewegt und die Augen des Mannes ruhten in einem letzten Scheidegruß auf ihr; es war, als könnte er ſich nicht losreißen von ihr, die er, gleichſam ſein eigenes Todesurteil fällend, mit eigener Hand aus ſeinem Herzen ſtieß für immer. „Markus, ich ſoll Dich wirklich niemals wie⸗ derſehen?“ forſchte ſie mit matter Stimme. „Du darfſt mich nicht wiederſehen!“ gab er furchtbar erſchüttert zurück.„Ich werde beten für Dein Glück und daß nie ein Tag kommen möge, der uns wieder zuſammenführt, denn— vergiß es nie!— es gibt nichts auf Erden, was Dir den Freund, der ich Dir ſtets war, rauben kann!“ „Markus!“ Sie mühte ſich, mehr zu ſprechen, aber ſie brachte kein weiteres Wort über ihre Lippen. Der letzte Abſchied! Welche Grauſamkeit lag in dieſen Worten. Sie hatte ſich unter heißen Tränen an ihn ange“lommert und ſeine zuckenden Lippen be⸗ rührten ihre Stirn. Sanft löſte er jetzt ihre Arme von ſeinem Hals. Noch minutenlang ruhte ihre Hand regungslos in der ſeinen. „Sei glücklich, meine Barbara!“ flüſterte er dann leiſe, indem er ihre Rechte freigab. „Meine Barbara!“ Tauſenderlei Empfindungen weckten dieſe zwei Worte in ihr. Der Vermiſchtes Dias Eiſenbahnunglück in Süp⸗Ghina. wtb. Hongkong, 21. April. Von den Opfern des bereits gemeldeten Eiſenbahnunglücks auf der Linie Canton⸗Kaulen konnten vereits elf Tote geborgen werden. Man vermutet, daß ſich unter den Trümmern der Wagen noch weitere 20 Tote befinden. Unter ineinandergeſchobenen Waggons, fanden die Hilfsmannſchaften zwei noch lebende Knaben, deren Befreiung nur dadurch möglich wurde, daß man ihnen die Beine amputierte. Zwei Todesfälle bei einem Gerüſteinſturz. wib. Bamberg, 21. April. Beim Abtragen des 44 Meter hohen Kamins am ehemaligen Straenbahndepot an der Ecke Katharinen⸗ und Georgenſtraße ſind heute Nachmittag in⸗ folge Einſturzes des Gerüſtes zwei Arbeiter abgeſtürzt. Beide waren auf der Stelle tot. Von Einbrechern erſchoſſen. wib. Dannenberg, 21. April. Einbrecher drangen in der letzten Nacht in das an der Chauſſee Dannenberg-Uelzen gelegene Mohn⸗ haus des 57 Jahre alten Arbeiters Friedrich Lüders deſſen Haus in der Nähe der Molke⸗ rei liegt. Als ſie damit beſchäftigt waren, Wurſt und andere Lebensmittel einzupacken, wurden ſie von Lüders überraſcht. Die Einbrecher ga⸗ ben mehrere Schüſſe ab und Lüders wurde von einer Kugel getötet. In dem Verdacht, an die⸗ ſer Bluttat beteiligt geweſen zu ſein, ſteht der als Ein- und Ausbrecher bekannte Sträf⸗ ling Walter Krüger, der erſt kürzlich aus dem Gefängnis Harburg-Wilhelmsburg entwichen iſt. Bedingtes Uniformverbot für die National⸗ ſozialiſten in Mecklenburg⸗Strelitz. wtb. Neuſtrelitz, 21. April. Die von der Regierung des Freiſtaates Mecklenburg⸗Strelitz erlaſſene Ausführungs-Verordnung zur Not⸗ verordnung des Reichspräſidenten vom 28. Mürz Ds. Is. beſtimmt, daß das Tragen ein⸗ heitlicher Kleidung und Abzeichen für die NSDAP. verboten. Von dieſer Maßnahme ſind einſtweilen diejenigen Mitglieder der NS Du. ausgenommen, die ihren ſtändigen Wohnſitz im Lande Mecklenburg-Strelitz haben. Der Grund für dieſe Beſtimmung iſt in der Möglichkeit zu ſuchen, daß Mecklenburg-Streliz Aufmarich gebiet nationalſozialiſtiſcher Organiſationen angrenzender Provinzen werden dürfte. Richard Tauber in Paris witb. Paris, 21. April. Richard Tauber hat ſich im Großen Konzertſaal von Paris an zwei Abenden nach der Aufführung des von ihm arrangierten Emelka-Films, der den franzöſiſchen Titel„La marche a la Gloire“ erhalten hat. dem Pariſer Publikum als Konzertſängeer vorge— ſtellt und großen Beifall erzielt. Tauber außer einer Arie des Octavia aus Mozarts „Don Juan“ und Paſſaten aus Operetten von Franz Lehar. Eiſenbahnunglück Rangiermaſchine führt Perſonenzug in die Flanke.— 20 Verletzte. wib. Völtlingen, 21. April. Eine Rangier- maſchine fuhr geſtern abend einem in Richtung Lebach(Saar) abfahrenden Perſoneuzug in die Flanke. Der letzte Wagen ſtürzte um Etwa 29 Perſonen wurden leicht verletzt. Zum arößten Er, der ihr in der Vergangenheit ſo viel geweſen war, er ſollte ihr in Zukunft nichts mehr ſein! Unwillkürlich drängte ſich ihr die Frage auf, ob ſie je im Leben wieder eine ſolche wahre, großmütige und ſelbſtloſe Liebe finden würde, wie die ſeine war. Noch einen Augenblick waren ihre Augen tränenumflort auf ihn gerichtet, dann mit ei⸗ nem letzten Blick wandte ſie ſich und verließ wortlos das Gemach. Völlig mechaniſch erreichte und ſtieg dieſelbe hinab. In der Hälfte derſelben begegnete ihr ein Mann. welcher zur Seite trat, um ſie an ſich ſie die Treppe Teil konnten ſie ihre Reiſe nach ärztlicher Be⸗ handlung wieder fortſetzen Tr.. vorüberſchreiten zu laſſen. Barbara neigte leicht das Haupt, beachtete ihn aber nicht wei⸗ ter, während er ſeinerſeits ſie ſcharf muſterte, um ihr darauf raſch nachzueilen. „Wollen Sie mir geſtatten, Ihren Wagen zu holen?“ redete er ſie in höflichem Tone an. Barbara blickte ihn befremdet an und wandte dann haſtig das Antlitz ab. „Ich danke ſehr, es iſt unnötig“, entgegnete ſie mit abweiſender Kälte, und wieder kaus merklich das Haupt neigend, ſchritt ſie zu zweitenmal raſch an dem Fremden vorüber. Er aber blieb wie angewurzelt ſtehen und ſah ihr nach. Ein böſes Licht leuchtete aus ſeinen Augen und er lächelte höhniſch, als ſie ſeinen Blicken entſchwunden war. „Eine mehr in den Händen!“ ſprach er vor ſich hin.„Eine unſchätzbare Karte, die mir un⸗ fehlbar den Sieg ſichert! Jetzt den Hauptkoup gewagt und— hahaha!— das Spiel iſt ge⸗ wonnen!“ 10. Kapitel. Ein N a pie Ein regneriſcher Novembertag neigte ſeinem Ende zu, als die Gäſte des Hauſes ſich in dem wohnlich einladenden, weiten Raum zuſammenfanden, wo eben Barbara und Graf Eberhard von Keith eine Stunde traulichen Beiſammenſeins verplaudert hatten. Die Verlobung des jungen Mädchens mit dem Grafen von Keith war wenige Tage frü⸗ her publiziert worden. Das junge Mädchen war glücklich und das Glück hatte ihren Zügen einen Ausdruck gege⸗ ben, welcher ihnen bis nun fremd geweſen; ſie war ſanft und rückſichtsvoll gegen Blanche, deren Leid ſie zum Teil wenigſtens ahnte. —: Fortſetzung folat. i ſang Prinz Georg Bibesen von Rumänien, der Präſident des internationalen Flugſport— verbandes, ſtürzte auf ſeinem Paris-Cochinchina Flug in Bengalen ab. Er und ſeine 3 Beglei ter wurden ſchwer verletzt, das Flugzeug ver brannte. Bunte Seitung Ueberfallkommando gegen Gläubiger. Man ſpricht zurzeit in London viel von dem Abenteuer eines dort lebenden Bankiers namens Athanaſe Eliopolus und der Liſt, die er gebrauchte, um ſich ſeiner läſtigen Gläubiger zu entledigen. Er alarmierte nämlich kürzlich das Ueberſallkommando, um zwei Perſonen feſtnehmen zu laſſen, die ſich nach ſeinen An— gaben in die Wohnung eingeſchlichen hatten, um dieſe auszurauben und ihn zu ermorden. Als die Polizei eintraf, fand ſie auch wirklich zwei Perſonen in der Wohnung, einen Ruſſen und einen Mann aus Marſeille vor, die aber keineswegs Einbrecher waren, ſondern— Gläubiger des Bankiers, die in ſeiner Woh— nung vorgeſprochen hatten, um die Bezahlung einer Rechnung über 20000 Mark zu fordern. Eliopolus, der ſich gänzlich abgeneigt zeigte, ſeine Schulden zu bezahlen, hatte die Sache da— durch aus der Welt ſchaffen wollen, daß er die beiden Gläubiger als Räuber ausgab, in der Hoffnung, daß er ſie dadurch loswerden könnte. Der Kampf gegen die ſpinale Kinderlähmung. Ein Krankheitserreger, der ſich nicht umbringen läßt. Anläßlich der in der letzten Zeit ſtellenweiſe epidemiſch auftretenden Fälle der ſpinalen Kin— derlähmung wurden kürzlich von Dr. Howitt verſchiedene Verſuche angeſtellt, um den Erreger der Krankheit zu bekämpfen. Hierbei zeigte ſich, daß dieſe Bakterien eine ſo große Widerſtands— kraft gegen äußere Einflüſſe beſitzen, wie man ſie überhaupt bei Bakterien noch ſelten beobachte hat. Gegen Chemikalien, wie z. B. Eſſigſäure, durch die die meiſten Bakterien getötet werden, waren die Erreger der Kinderlähmung völlig unempfindlich. Als man darauf die Flüſſigkeit die die Bakterien enthielt, mit Hilfe einer Zen— trifuge in raſend ſchnelle, wirbelnde Bewegung verſetzte, brachte auch dies den Bakterien keinen Schaden, und ebenſo wenig war es mäglich, ſie durch Waſchen und Filtrieren aus der Flüſſigkeit zu entfernen. Dieſe Verſuche haben ſomit den Beweis geliefert, daß der Kampf gegen die An ſteckung der Kinderlähmung überaus ſchwer durchzuführen iſt. Aus Nah und Sern Oggersheim, 21. April.(Vom Auto tot⸗ gefahren.) In der Nähe der Kälberbrücke wurde geſtern abend gegen 9 Uhr der 59 Jahre alte verheiratete Invalide Michael Rutz auf dem Heimweg von dem Auto einer Frankenthaler Autovermietung von hinten erfaßt und über⸗ fahren. Das Auto hielt ſofort und verbrachte den Ueherfahrenen, deſſen Bruſtkorb einge- drückt wurde, nach der Unfallwache des Ar⸗ beiter⸗Samariter⸗Bundes. Obgleich ſofort ärzt⸗ niche Hilfe gerufen wurde, war der Verletzte bis zum Eintreffen des Arztes bereits geſtor— ben. Ludwigshaſen, 21. April.(Brand in Mun⸗ denheim.) Im Stadtteil Mundenheim äſcherte geſtern ein Brand den Dachſtuhl des Hauſes Erbgaſſe 22, vollſtändig ein. Verbrannt ſind auch Möbel und Maſchinen. Der Sachſcha beträgt 12— 15 000 Mark. Mutterſtadt, 21. April.(In der Sand grube erſtickt.) Fünf junge Burſchen aus Mut— terſtadt fuhren geſtern abend etwa um 71 zur Sandgrube, die ſich in der Nähe des Wan ſorwerks befindet. Sie gruben zwei& winkelig in den Sand, ſodaß ſich di einer Strecke von etwa 1.20 Meter bege Als der 16-jährige Heinrich Re pp ge Willi Lamm hineinſchlü Sand nach und verſchüttete beide. konnte Nepp bereits erſtickt IE. Ytuhen Jer en ) ch und der war, als er nach und nach Herbeiholung weiterer Hilfe ausgegraben war. Maikammer, 21. April.(Autofahrer ein Auge ein.) Zu dem bereits gemeldeten Zu ſammenſtoß eines Motorrads mit einem Aute sfahrer Kruppenbacher aue verunglückte, erfahren wir noch, daß rletzungen des Autofahrers Faulhaber aus Göllheim ſchwerer ſind, ale anfänglich angenommen wurde. Im ſtädtiſchen Krankenhaus„Ludwigsſtift“ in Edenkoben wohin er gebracht wurde, ſtellte ſich heraus daß der Sehnerv eines Auges verletzt wurde Hierdurch beſteht die Gefahr, daß Faulhaber das Sehvermögen verlieren wird. toch lebend geborgen werden, während 225 Kafſerslauterv, 21. April,(Ein Ehren nal für die Gefallenen.) Der Ausſchuß für das Ge⸗ fallenen⸗Ehrenmal der Stadt Kaiſerslautern hat die Bildung eines Preisgerichts beſchloſſen, Las die Ausſchreibung des Denkmals an die pfälzi⸗ ſche Künſtlerſchaft vornimmt. Die Regierung hat ihre Zuſtimmung zu einer Hausſammlung in Kaiſerslautern zu Gunſten des Denkmalfonds gegeben. Mit der Regelung der Platzfrage iſt das Preisgericht beauftragt. Wie verlautet, ſoll das Ehrenmal noch in dieſem Jahre errichtet wer— den. Kaiſerslautern, 21. April.(Verhängnts⸗ volle Verwechſlung. Eine in der Hummelſtraße wohnhafte Frau vergriff ſich im Fieber an einer Flaſche, die ſtatt der Medizin eine Höl⸗ lenſteinlöſung enthielt. Mit ſchweren Verbren- 1 nungen mußte ſie dem Krankenhaus zugeführt werden. iche.) Bei von 72 Herr eren Teiden wenigen 2 'torſport und Pferde— twerein Haßloch, der nnen hroffizieren und einer ngsreich ausgeſtaltere, Haßloch rennen.) Der ſeine vorigjährig Beteiligung von Reichs Reichswehrkapelle a hat auch ſür ſeine urigen Renntag Mai eine Neuer: ſchaffen durch Ausſchrei— bung einer Zielfahrt für Automobile und Mo— torräder auf dem Rennplatz. Jeder Fahrer, der die Zielkontrolle am Eingang des Sportplatzes von mittags 12 bis 2.20 Uhr paſſiert, erhäl eine weißblane, vergoldete Plakette, die in Hul— eiſenform den Jäger aus Kurpfalz zeigt. bereits durch am 14. ͤ——— Voꝛlins neuer Obeꝛbüꝛgermeisles litt ein Amt an 8 80 Dr. Sahm bei ſeiner Ankunft in Berlin. Wie Zwerge nehmen ſich die Berliner neben ihrem neuen Oberbürgermeiſtey aus ſein Amt angetreten hat. Abend, den 20. April, ten Film- und Vortragsabend zu beſnchen. Lam 10. godeslag uon ganetal. feldmarscffiall Sraf Holle Helmut Graf von Moltke, große preußiſche Generalſeldmarchall, ſtarb o Jahren am 24. April 1891 in Berlin. mam 26. Oktober 1800 in Parchim, trat 1822 in das preußiſche Heer ein wurde 1858 den Großen Generalſtab berufen und arbei— tete die Feldzugpläne für 1864, 1866 und 1870 Haus. Moltke war einer der genialſten deut— ategen, die ege von iggrätz und 111 danken mwaren einen dlanen n. Film⸗ und Vortrags ⸗Abend der„Volksfürſorge.“ Ca. 300 Perſonen fanden ſich am Montag im großen Saale zum Karpfen ein, um den in dieſer Zeitung angekündig⸗ Zu⸗ Kön nächſt lief ein ausgezeichneter Film, der in ſeinem erſten Teil die Notwendigkeit einer ausreichenden Lebensverſicherung bewies, um dann im 2. Teil die Sicherheiten der Volksfürſorge in ſehr feinen Bildern vor Augen zu führen. Nach dieſem ſehr gut aufgebauten Film ſprach Herr Buck aus Mann- heim über„Zeitſchriften oder Volksfürſorge.“ Er zergliederte eine Zeitſchrift mit Abonntenverſicherung in Bezug auf Inhalt, Ausſtattung und Preis und kennzeichnete vor allen Dingen die Verſicherung als Zugabe zur Zeitſchrift. Anhand verſchiedener Regulierungsfälle zeigte er ſehr draſtiſch die Un⸗ zulänglichkeit der Abonnentenverſicherung auf und bewies dann an praktiſchen Beiſpielen die über⸗ ragende Bedeutung der Volksfürſorge als die Lebensverſicherung der werktätigen Bevölkerung. Dem Vortrag des Herrn Buck wurde reichlicher Beifall zuteil. Der unterhaltende Film„Die ſchöne Helene“ und der Trickzeichenfilm„Familie Knuff“ fanden ebenfalls großen Anklang. Da die Veranſtaltung bei freiem Eintritt und ohne Trink- zwang ſtattfand, werden alle Beſucher der Volks- fürſorge für dieſen Abend dankbar ſein. Vereins ⸗ Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit⸗ glieder u. Generalverſammlungen u. Singſtunden Krieger⸗ und Soldatenverein Teutonia(Schützen⸗ abteilung.) Heute abend 8 Uebungsſtunde für Jungſchützen. Sportbüchſen und Schießbücher mitbringen. Der Vorſtand. G.⸗B.„Sängertreue“. Donnerstag Abend um 8 Uhr Singſtunde. Kein Sänger fehle! Chriſtl. Metallarbeiterverband. Donnerstag, den 23. April abends punkt 8 Uhr, wichtige Mit⸗ gliederverſammlung im Gaſthaus zum Löwen. Tagesordnung ſiehe Handzettel. Der Vorſtand. Eines Rätſels Cöſung Von Elfriede Neuhaus. Die beiden Freundinnen Liane und Beate hatten nicht das geringſte Geheimnis voreinan— der— nur in einem Punkte waren ſie verſchwie— gener als Hagen Tronje, der ſelbſt nicht um ſei— nes Lebens willen verraten hätte, wo der Nibe— lungenhort verſenkt worden war. Zwar han— delte es ſich bei den jungen Mädchen nicht um einen ſolch ungeheuer reichen Schatz, aber doch um eine von der Frauenwelt im allgemeinen ſehr geſchätzte Sache, wie es nun einmal die An— wendung von Mitteln zur Erhaltung eines ge— pflegten Aeußern iſt. Wenn Liane vielleicht auch weniger hübſch als Beate war, ſo hatte ſie doch vor ihr eine auffallend zarte und friſche Geſichtsſarbe voraus. Darum beneidete ſie Beate, und ſelten kamen die beiden Freundinnen zuſammen, ohne darüber zu debattieren. Nie aber ſprach Liane, mit Hilſe welchen Mittels es ihr gelang, das blühende Ausſehen zu erhalten. Nachdem ſie die Handelsſchule beſucht hatten und ſich um die gleiche Stellung bemühten, er— hielt Liane den Vorzug.„Das haſt Du gewiß Deiner ſchönen, zarten Geſichtsfarbe zu verdan— ken— damit haſt Du wohl alle übrigen Bewer⸗ berinnen aus dem Felde geſchlagen!“ meinte etwas gekränkt Beate, und wieder wollte ſie gerne wiſſen, welches Mittel ſie eigentlich an⸗ wende. Liane lachte nur, ohne Antwort zu geben. Beate murmelte etwas von gebrochener Freund⸗ ſchaft und ging ohne Gruß davon. An einem lange zuvor geplanten Ausflug nahmen die beiden ehemaligen Freundinnen teil. Es war eine muntere Geſellſchaft beiſam⸗ men. Nach einer angenehmen Fahrt folgte eine kleine Wanderung zu einem malerisch gelegenen Gartenlokal: das Ziel aller Touriſten. Lianens Bruder, der ſich den Ausflüglern an— geſchloſſen hatte, war ein Spaßmacher. Die Verſtimmung der beiden Freundinnen, die ſich ofſentundig mieden, gab ihm Anlaß zu allerhand Neckereien. Als ihm endlich Beate geſtand, aus welchem Grunde zwiſchen ihnen ein Streit ent— brannt ſei, tönte ein helles Lachen aus ſeinem Munde. Dann aber nahm er dem jungen Mäd— chen das Verſprechen ab, ſich wieder mit Liane auszuſöhnen, ſobald er ihr verraten habe, wie das geheimnisvolle Rezept zur Erhaltung einer ſchönen Haut beſchaffen ſei. Bald ſiel ihm auf, daß es ſtets Milch war, die ſeine Schweſter trank, um ihren Ducſt zu löſchen. Nie hatte er jemand mit ſoviel Beha— gen Milch trinken geſeben. So hatte der kluge Bruder Studio schnell des Rätſels Löſung ge funden. Etwas ſpäter ſtand er wieder neben Beate und verriet ihr die vielen und nützlichen Wirkungen des Milchtrinkens. Anſangs hörte ihm Beate mit ungläubiger Miene zu; ſie hatte bisher den Genuß von Milch gemieden, aber ſie ließ ſich überzeugen und nahm ſich vor, noch am gleichen Tage eine Aenderung herbeizuführen. Mit einem kräftigen Händedruck dankte ſie dem Bruder Lianens. Beſonders freute es ſie, daß ſie ihre alte Freundſchaft wie— der aufnehmen konnte, nun war der einzige Grund ihres Streites aus der Welt geſchafft Beate nahm den richtigen Augenblick wahr, um ſich mit Liane zu verſöhnen. Auch ſie be— ſtellte ſich ein Glas Milch.„Laß uns wieder gut miteinander ſein, Liane!“ Und die beiden Freun⸗ dinnen reichten ſich die Hand. Als der Kellner dem jungen Mädchen die Milch reichte, ſagte es laut:„Ich trinke ſie lei⸗ denſchaftlich gerne!“ „Seit wann denn?“ fragte erſtaunt Liane. „Seit heute!“ Ein frohes Lachen ertönte neben ihnen. Und der Spaßmacher begann alte Neckerei. Früh vor der Schule * Stadtmedizinalrat Dr. Leipzig. auf's neue ſeine Von med. Marhoth Langſchläſer und konnte ſich nicht rechtzeitig aus dem Bett ſinden. Das kam daher, weil er ſchwer einſchlief und viel wirres Zeug träumte. Den hierzu ſand ein Onkel, der gerade zu Beſuch war. Fritz ging nämlich gleich nach dem Abendbrot ſchlafen, oft kaute er ſogar noch während des Ausziehens. Es hatte niemand daran gedacht, daß die erſte Verdauung des Abendbrotes eine gewiſſe Un— ruhe in Fritzchens Magen und Körper hervor rief. Von dieſer Zeit an bekam Fritz ſein Abend— brot mindeſtens eine Stunde vor dem Schlaſen— gehen. Er hatte ſich aber das lange Schlafen ſchon zu ſehr angewöhnt, um es beſſer machen zu können. Oft mußte ihn die ältere Schweſter mit dem naſſen Schwamm aus dem Bett trei— ben. Zum Waſchen war nicht viel Zeit. noch weniger zum Kaſſeetrinken, der oft hinunterge— ſtürzt wurde; mit dem Brot oder Brötchen in der Fauſt, den Schulranzen auf dem Rücken, rannte er in die Schule. Ueberhaupt keine Zeit blieb übrig für das beinah Wichtigſte, was jeder geſundbleibende Menſch morgens vor dem Tage werk verrichten ſoll. Es war kein Wunder, daß Fritz verſtopft und in unbehaglichem Empfinden auf ſeiner Bank ſaß. Dick war er ſowieſo nicht, die Muskeln ſollten erſt ſtärker werden. Rennen zur Schule mit dem ſchlechtgekauten „Unterwegsfrühſtück“ und der morgens ſtändig Fritz war ein Grund a Das nicht entleerre Larm war ſeinem wachſenoen Körper auch nicht dienlich. Es war kein Wun— der, daß er oft müde und ſchlaff auf ſeiner Bank ſaß und nicht ſo gut aufpaſſen konnte, wie die anderen. Die Eltern konnten ſich das nicht er— klären; er war doch zu Hauſe ein lebhaftes Keri— chen, der nicht dumm oder ſchüchtern war. Wie Schuppen fiel es ihnen von den Augen, als ſie in einem Vortrag eines Elterabends folgende Schulkinderregeln hörten: Gib deinem Kinde 1—2 Stunden vor Schlafengehen das Abendbrot. Iabe! übe! dem Gar 2 ino 118 Har 5 Laß es ſitzen, nicht umhergehen. Wecke es rechtzeitig vor dem Schulbeginn. Am Kaſſeetiſch muß es in Gemütsruhe tria— ken und kauen Zeit für das Wichtigſte(Stuhlgang) am Mor- gen muß da ſein, ehe es in die Schule geht. Keinen Wettlauf zur Schule. So kommt Fritz gut vorbereitet auf die Schul— bank und kann gut auſpaſſen und lernen. Hörſt du Von Otto Haus. Hörſt du, nun raunt die Nacht herein. Wir wollen beide ſtille ſein Und ihrem Atemholen lauſchen. Die Bäume rauſchen, Ein Regen rinnt, Und wie die Dinge einſam ſind, Beginnen ſie, Ihr Heiligſtes zu tauſchen. Es iſt, als ob ſich Gott Auf Wunder neu beſinnt..