ſernheimer Anzeiger Viernheimer Zeitung eint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., 160 Ur. ei 117 Haus bad Le en: wbchentl. das achtſeitige illuſtrierte bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ Bonntags latt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand- mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Neues, echtes Vikginia⸗Gaatmais (Jutterwelſchkorn) gepr. auf höchſte Keimfähigkeit iſt eingetroffen. Ferner empfehle ich ſämtliche Garten- und Feldſämereien, beſonders Dickrüben- und Kuhrübenſamen, deutſchen und ewigen Klee, Grasſamen, Steckwelſchkorn uſw. Torfmull iſt wieder am Lager vorrätig. Joh. Valt. Hofmann 2. Rathausſtraße 28. Morgen Freitag Ss. 5 von nachmittag 2 Uhr 8 5 f d Samst ü 1 1 5 9 ee 5555590 SO He e jt 1a hausgemachte b 5 2 1 Jubiläums⸗Konzert (Stuhlkonzert) am Sonntag, den 26. April 193, nachm. 3 Unr, im Saale des„Freischütz“ der Männergesangvereine Eintracht e. V. Mannheim, Arbeiter- Bildungsverein e. V. Mannheim und„Flora“ Viernheim anläblich des goldenen Dirigenten- Jubiläums ihres Awangs⸗Verſteigerung. Morgen Freitag, den 24. April 1931, ver- ſteigere ich in Viernheim, teilweiſe im Verſteige⸗ rungslokal und teilweiſe an Ort und Stelle öffent⸗ lich, zwangsweiſe, meiſtbietend gegen Barzahlung Mobilien, Einrichtungs- und Gebrauchsgegen⸗ ſtände aller Art, darunter iunsbeſondere 1 Divan, 1 Blumenkrippe, 1 Tiſch, 1 Kleider⸗ ſchrank, 1 Vertikow, 1 Speiſezimmer⸗Einrich⸗ tung, 1 Kredenz, 1 Sofa, 1 Chaiſelongue, ferner 1 Damenfahrrad, 1 Standuhr, elektr. Klavier, 1 Elektomotor 3 P. S., 1 Kaſten⸗ wagen, 1 Rolle, 1 Rind, 2 Ferkel u. a. Zuſammenkunft der Steigliebhaber nachmittags 2 Uhr im Gaſthaus zum Pflug, Weinheimerſtraße 5 8 Wurſt u. Fleiſch zu haben derin.-Pfenningsir. 30. 3 5(Wiernheimer Tageblatt— Biernheimer Nachrichten) (Bternheimer Bürger-Ztg.— Viernh. Volksblatt) 255 2 2 Morgen Freitag von 8 Uhr ab Lampertheim, den 23. April 1931. Köhler Gerichtsvollzieher in Lampertheim. Bekanntmachung. Betr.: Abhaltung von Steuerſprechtagen. Der nächſte Sprechtag des Finanzamts Hep penheim wird am Dienstag, den 5. Mai 1931, auf dem hieſigen Rathauſe ſtattfinden. Diejenigen Steuerpflichtigen, die an dieſem Tage vorſprechen wollen, müſſen ſich bis ſpäteſtens Freitag, den 1. Mai 1931, vormittags 11 Uhr, bei uns anmelden und genau angeben, in welcher Sache die Beſprechung mit dem Finanzamt gewünſcht wird. 8 Später Anmeldende können auf Erledigung 3 5 ihrer Steuerangelegenheit an dem betr. Sprechtag b 5 f nicht rechnen. Serien. Viernheim, den 21. April 1931. tage! Viernheim Rathausstraße 50— Lorscherstr. 8 Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim. J. V.: RO oS Bekanntmachung. Betr. Verſteigerung von Allmendgrundſtücken. Am Samstag, den 25. April 1931, vorm. 11 Uhr werden im Sitzungsſaale des Rathauſes nachſtehende Allmendgrundſtücke verſteigert: Oberlück 4. Gew. Nr. 18. Oberlück 12. Gew. Nr. 2 Großer neuer Garten Nr. Kleiner neuer Garten Nr. 17 Kleinbruchfeld 1. Gew. Nr. 73 Kleiner Neuenacker im Kleinbruchfeld Nr. 64 Almen Nr. 18 Almen Nr. 124 Almenfeld 1. Gew. Nr. 37 Dreiruthen Nr. 105 Mittl. lange Theilung Nr. 75 Krottenwieſe(Wieſe) Nr. 9 Oberbruchweide 12. Gew. Nr. 10 Viernheim, den 22. April 1931. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. J. V. Roos. Empfehle: Prima friſch geröſteten Bohnenkaffee / Pfd. 55, 60, 70, 80, 90, 1.— u. 1.10 Miſchkaffee 1 Pfd. Paket 45 Pfg. Malzkaffee, loſe Pfd. 30 Pfg. Würfelzucker Pfd. 36 Pfg. Fſt. Weizenmehle Pfd. 26 und 28 Pfg. Miſchobſt u. Dörrzwetſchen Pfd. 36, 40 u. 50 Pfg. Tafelreis Pfd. 25 Pfg. Haferflocken Pfd. 20 Pfg. Erbſen, Linſen, Bohnen Pfd. 25 Pfg. Gemüſenudeln und Maccaroni Pfd. 45 Pfg. Feinſtes Tafelöl Liter 60, 90, 1.10 Cacao loſe/ Pfd. 25 Pfg. Schwarzer Tee Pak. von 15 Pfg. an Allg. Stangenkäſe J Pfd. 10 Pfg. Schweizerkäſe mit u. ohne Rinde/ Pfd. 35 Pfg. Feinſte Deſſertkſſe— Edamer— Handkäſe Margarine Pfd. 40, 50, 70 und 1.— Allerfeinſte Tafelbutter J Pfd. 85 Pfg. Vollheringe 10 Stück 75 Pfg. Marinierte Heringe Stück 10 Pfg. Oelſardinen— Marinaden offen und in Doſen Tafeläpfel— Orangen— Bananen— Citronen In- und ausländiſche Weine. 5 Prozent Rabatt! 5 Prozent Rabatt! Alois Walter K. K. U. Donnerstag 8½ Uhr Iionals-Versammlung mit äußerſt intereſſantem, lehrreichen„Vortrag“, im„Ketteler⸗Sälchen“. Um zahlreiches Erſcheinen bittet Der Vorſtand. Heute, Freitag und Samstag! Nuten Sie diese Helegenneill . Pfd. Molereihuter „ Slngenkäse 1 Fld. Reis „ Fllaumen „ Margaring 1 Pld. Malzhabtee „ Clehorien „ Murfeizucher Ind außerdem noch 5% Rabatt! Gebetzeiten der jüd. Gemeinde 25. April 8. Ijar Achare-K'doſchim Perek 3 Sabbat⸗Anfang 7,10 „ Morgen 8,00 „ Nachm. 4,00 „ Ausgang 8,25 Wochentag⸗Abend 8,25 „ Morgen 7,00 Uhr 6000000000000 Preisahschlag Die niedrigsten Preise am Platze in der 8 1a hausgemachte ſt u. Fleiſch zu haben bei Franz Hofmann Rathausſtr. 20. Morgen Freitag Nachmittag la hausgemachte * zu haben bei Heinrich Lahres Friedrichſtr. 50. Beute Donnerstag von nachm. 6 Uhr ab und morgen Freitag früh la hausgemachte Wurſt u. Fleiſch zu haben bei Maspar Englert Holzſtr. 35. Heuie Donnerslag von nachm. 3 Uhr ab 1a hausgemachte . Wurſt u. Fleiſch zu haben bei Valt. Roknfeld Friedrichſtr. 30. Morgen Freitag von Vorm. 12 Uhr ab Meihgartenstr. 27. Guterhaltenes Damen⸗ fahrrad billig zu verkaufen Unnastraſle 21. 0 s Ludwigstrasse 21. Bel sauberer Ausführung und Verarbeſtung von la. Eichenloh- Brubengerbung-RMernleder empfehle ſch: Herrensonten uur 3. 10 n. bamensopzen nur 2.30 fx. Herreniden nur 1.- fk. bamenfteck Nur 60-60 Pig. 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Ma Nr. 95 Göttloſenpropaganda ſoll „verfeinert“ werden Ein geheimes kommuniſtiſches Rundſchreiben. Es wird jetzt ein geheimes Rundſchreiben der Zentrale der Kommuniſtiſchen Partei bekannt, das den Parteifunktionären Vorſicht in der anti— religiöſen Agitation zur dringenden Pflicht macht. In dieſem Schreiben heißt es: Wenn wir den Zuſammenhang durch— ſchauen, werben wir uns durch die Angriffe des Klaſſenfeindes nicht zu Agitationsmetho— den verleiten laſſen, die nur dem Intereſſe unſerer Feinde dienen. Nicht nur die Frei⸗ denkerorganiſationen, ſondern auch die ande⸗ ren Organiſationen der Maſſenagitation und Propaganda müſſen ſelbſt kritiſch ſeſtſtellen, daß unſere Methoden auf dieſem Gebiet nicht geeignet ſind, die Teile der Werktätigen, die noch bis zu einem gewiſſen Grade an Religion und Kirche gebunden ſind, näher an uns her— anzubringen. Selbſtverſtändlich iſt es Pflicht der proletariſchen Freidenkerorganiſationen, die Rolle der Kirche im Klaſſenkampf aufzuzei— n, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Geſchaͤftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expeditionen eutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Plaz vorſchriften bei Anzeigen werden nach Moglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht ubernommen werden Freitag, den 24. April 1931 gen und eine Kirchenaustrittsbewegung zu entfachen. Selbſtverſtändlich müſſen wir den Vorſtoß der faſziſtiſchen Reaktion auf kultu— rellem Gebiet beſonders brandmarken. Aber das kann geſchehen ohne grobe, taktloſe Me— a thoden, die auf Teile der Werktätigen, die wir gewinnen müſſen, nur abſtoßend wirken. Es iſt auch nicht zweckmäßig, beſonders nicht in Gegenden mit ſtarkem katholiſchemn Ein⸗ fluß, unſere Freidenkerveranſtaltungen unter dem Titel„Gottloſenabend“ durchzuführen. Funktionäre und Organiſationen, die unter Nichtachtung unſerer Anweiſungen durch plumpe und taktloſe Agitationsmethoden ab— ſtoßend wirken und Verbote provozieren, ha— ben ihren Beruf verfehlt und werden rück— ſichtslos zur Verantwortung gezogen werden. . Nachdem der letzte Agitationsfeldzug gegen die kirche den erhofften Erfolg nicht gehabt hat, ſoll jetzt derKampf unter einer harmloſeren Firma geführt werden. An Stelle der rohen Methoden wird die vermeintlich ſchlauere Taktik der Ver— ſtellung eingeführt. Aber auch bie Wahl„feine— rex Mittel“ wird den Kommuniſten wenig helſen. Erleichterungen bei der Sondergebäudeſteuer Ein Erlaß des heſſiſchen Sinanzminiſters an die Finanzämter Darmſtadt, 23. April. Der heſſiſche Finanz⸗ miniſter hat den Finanzämtern folgende An— weiſung erteilt: Auf Grund des Artikels 12 des Sonder— gebäudeſteuergeſetzes wird beſtimmt: 1. Die ſtaatliche Sondergebäudeſteuer iſt auf Antrag um zwei Drittel des Betrages zu ermäßigen, den der Steuerpflichtige nachweis— bar als jährliche Verzinſung und Tilgung ſol— cher Hypotheken aufwendet, die für notwen— dig gewordene laufende oder große Inſtand— ſetzung aufgenommen ſind(Reparaturhypothek). Die Ermäßigung erfolgt erſtmals für das Rech— nungsjahr 1931 und bis auf weiteres. Anträge ſind bis zum Ablauf der Einſpruchsfriſt gegen den Steuerbeſcheid für das betreffende Rech— nungsjahr an das Finanzamt zu richten. 2. Iſt die gegenwärtig tatſächlich verein— barte Miete eines bebauten Grundſtückes ge— ringer als die auf der Grundlage der Friedens- miete ſich errechnende geſetzliche Miete, ſo iſt auf Antrag die ſtaatliche Sondergebäudeſteuer auf der Grundlage einer fiktiven Friedens⸗ miete zu berechnen, die aus der gegenwärtig tatſächlich vereinbarten Miete abzuleiten iſt. Eine aus anderen, auch geſetzlichen Gründen etwa zugebilligte Steuerermäßigung iſt jedoch aufzu rechnen. Antragſtellung wie bei Ziffer 1. 3. Betragen die von einem Steuerpflichtigen für ein Gebäude aufgewendeten und nicht ſchon nach Ziffer 1 zu berückſichtigenden Koſten für laufende oder große Inſtandſetzungen in der Zeit vom 1. April 1929 bis 31. März 1932 nachweisbar zuſammen mehr als 75 v. H. der einjährigen Friedensmiete dieſes Gebäudes, ſo iſt die ſtaatliche Sondergebäudeſteuer für 1931 auf Antrag zu ermäßigen. Die Ermäßi— gung für 1931 beträgt zwei Drittel des nach— gewieſenen Mehraufwandes aus den genannten Rechnungsjahren, jedoch nicht mehr als die aus Artikel 13d 4a des Sondergebäudeſteuergeſetzes ſich für 1931 ergebende Erhöhung der Staats— ſteuer. Dieſe Ermäßigung iſt zunächſt für 1931 zu bewilligen, für 1932 bleibt weitere Rege— lung vorbehalten. Antragſtellung wie bei Ziffer 1. * Es beſteht die Hoffnung, daß mit dieſen An— ordnungen nicht nur dem Intereſſe der Haus— beſitzer, ſondern auch denen des Baugewerbes gedient wird. Die Anordnung zu Ziffer 1 deckt ſich mit der Regelung in Preußen und iſt als Dauerregelung gedacht. Auch Ziffer 2 ſoll dauernd gelten. Die Anordnung zu Ziffer 3 hat noch kein Vorbild und iſt deshalb zeitlich und dem Umfange nach etwas eingeſchränkt in— ſofern, als die Regelung zunächſt nur für das Rechnungsjahr 1931 gelten ſoll und die Höhe des erlaſſenen Betrages begrenzt iſt auf dle Summe der für Häuſer mit einer Friedens— miete von mehr als fünf Prozent neuerdings eingetretenen Sondergebäude- Steuererhöhung. Wenn in Ziffer 1 und 3 nur eine Ermäßigung um zwei Drittel zugebilligt iſt, ſo liegt der Grund dafür darin, daß der Staat nur mit etwa zwei Dritteln des Geſamtaufkommens an der Sondergebäudeſteuer beteiligt iſt. Einzelhandel gegen den unerträglichen Steuerdruck Eine Entſchließung des Heſſ. Candes verbandes Darmſtadt, 22. April. Die heute ſtatt⸗ gefundene Vorſtands⸗ und Ausſchußſitzung des Landesverbandes des Heſſiſchen Ein⸗ zelhandels hat die nachſtehende Entſchlie⸗ zung einſtimmig angenommen: Die Reichsregierung hat durch die Reichs notverorbnung vom 1. Dezember vorigen Jah⸗ res Richtlinien über eine Senkung der Grund⸗ ſteuer um 10 Prozent und der Gewerbeſteuer um 20 Prozent aufgeſtellt. Leider muß feſtge⸗ ſtellt werden, daß dieſe Abſicht der ſteuerlichen Entlaſtung der Wirtſchaft in Heſſen, insbeſon⸗ dere auch des Einzelhandels, durch eine Er⸗ höhung der ſtaatlichen Grundſteuer um 200% und um eine unerhörte Erhöhung der Sonder⸗ gebäudeſteuer, die hauptſächlich die Geſchäfts⸗ grundſtücke trifft, aufs ſchwerſte beeinträchtigt wird. 4 Während die Regierung ſtändig vom Ein⸗ zelhandel einen weiteren Preisabbau fordert, hat ſie gleichzeitig die ſteuerlichen Laſten des Einzelhandels aufs neue erhöht. Der Heſſiſche Einzelhandel legt gegen dieſen wiederum ver⸗ ſtärkten Steuerdruck ſchärfſte Verwahrung ein und fordert von der heſſiſchen Regierung die Wiederaufhebung dieſer a N men ud weitgehende Milderung der ſteuerlichen Härten. geſetzlichen Maßnah⸗ 48. Jahrgang Der Vorſtand der Heſſ. Hand⸗ werkskammer zu den neuen Der Vorſtand der Heſſ Handwerkskammer nahm in ſeiner geſtrigen Sitzung in Anwe— ſenheit von Vertretern der heſſiſchen Finanz⸗ behörden eingehend Stellung zu den durch die Notverordnung geregelten bezw. in Aus— ſicht geſtellten Steuergeſetzen und den letzten ſteuerlichen Maßnahmen im Lande Heſſen. Ausgehend von dem Grundſatz einer gerech— ten Laſtenverteilung kam er zu folgenden Ergebniſſen: 1. Grundſteuerrahmengeſetz. Durch die vorgeſehene Heranziehung des Ein— heitswerts als Beſteuerungsgrundlage iſt eine ungerechte Verſchiebung des ſeitherigen Bela— ſtungsverhälmiſſes unter den verſchiedenen Gruppen von Grundeigentümern in den Bereich der Möglichkeit gerückt. Um dies zu vermeiden, muß die Neubewertung des Grundvermögens derart erfolgen, daß weſentliche Verſchiebungen uch der Grundſteuerlaſten nicht eintr 2. Gewerbeſteuerrahmengeſetz Die Heranziehung des Gewerbeeertra einzige oder vorwiegende Beſteuerung lage führt— wie an pre überzeugend nachgewieſen wurde 0 unerhörten Höherbelaſtung der Klein— und Mit lelbetriebe. Nach Anſicht des Kammervorſtandes ſoll bei der Gewerbeſteuer vorwiegende Be ſteuerungsgrundlage? Gewerbekarx al a die Gemerbeſteuer, wenn überhaupt, ſo en einen Sinn h kann, daß ſie ei Erſ leiſtung für die Gemeinden durch die Betriebe erwachſenden Koſten dar Regierung und Abgeordnete ſind desk ten, ſich für die möglichſt ſtaltende Heranziehung des vermögens und der rungsgrundlagen neben zuſetzen, wie es auch Steuervereinheitlichungsgeſetzes 1928 vorgeſehen war. 3 ig ae ikliſchen Be 5 ſein, N d obligatoriſch jeweiligen Be Lohnſumme als B dem Gewerbeert in dem Entwurf aus dem eines Jahre Ferner iſt hinzuwirken auf eine ſtärkere greſſion des Tarifs, auf die Abzugsfähigkeit des perſönlichen Arbeitsverdieuſtes vom ſteuerpflich— tigen Ertrag und auf die Einfährung eines An⸗ hörungsrechts der Berufsvertretungen, wie ſie in Preußen ſeit langem beſteht. 3. Realſteuerſenkung. Sie iſt in ihrer Höhe, Sicherung, Finanzie— rung und Dauer unbefriedigend im Geſetz ge— löſt. Eine dauerhafte Senkung iſt nur möglich mittels Aufgabenentlaſtung und richtigen Fi— nanz⸗ und Laſtenausgleichs zwiſchen Gemeinden, Ländern und Reich. Die Finanzierung der Senkung vermittels der Sonderſteuereingänge lähmt die Bauwirtſchaft weiterhin und bringt die Gefahr einer Verewigung der ruinöſen Sondergebäudeſteuer mit ſich. Eine Entlaſtung des Grundbeſitzes und der Gewerbetreibenden wird in Heſſen effektiv durch die Senkung des— halb nicht eintreten, weil die Grundſtener zuvor um ein Mehrfaches erhöht, die Sondergehäude— ſteuer in vielen Fällen hinaufgeſchraubt und die Gewerbeſteuer nach Einführung des Rahmen— geſetzes insbeſondere für die ſehr große Zahl der Klein- und Mittelbetriebe ſich ebenfalls über den Betrag der Senkung hinaus erhöhen wird. Vielmehr wird für die Handwerksbetriebe durch die vorgeſehene Art der Steuervereinheitlichung eine effektive Erhöhung der Realſteuern zum mindeſten vom Jahre 1932 ab per Saldo zu ver— Steuergeſetzen wartet nur Vorſchlag auf Freilaſſ 8 zeichnen ſein, der zutreten iſt. mit allen Mitteln entgegen— 1. Steuervereinfachung. den Vereinfachungsmaßnahmen befin— den ſich ſolche, die eine echte Vereinfachung für die Steuerpflichtigen nicht nach ſich führen wer— ſind die Erhöhung der Ver— 11* Unter den. Zu begrüßen mögensſteuerfreigrenze und die Einſährung ei— ner Umſatzſteuerfreigrenze als echte Vereinfa— chungsmaßnahmen Offenlegung der Ein— eitswerte an der Zuſtellung von ſcheiden belaſtet unverhältnisnäßig die zur Ein— ſichtnahme gezwungenen ich ulehnen iſt die in Ausſicht iche Einheitsſteuer und die Ge— ierzu, durch welche die Ein— kommenſten s gewerblichen Mittelſtan— des übern angeſpannt wird im Gegenſatz zu den Leiſtungen der großwirtſchaftlichen Kreiſe Regierung und Abgeordnete ſind zu bitten, ſich der Einführung der gewerblichen Einheitsſteuer in der vorhergeſehenen Form zu widerſetzen und für Sorge zu tragen, daß ihr die Zuſtün— im Reichsrat verſagt bleibt. Mo Be- Vollkommen abz geſtellte gewerl meindezuf dafül 5. Sondergebäudeſteuer. Die Erhöhung der heſſiſchen Sondergebäude— ſteuer für Objekte, bei denen die Friedensmiete höher als! H. iſt, hat ſich weit ſtärkec als er— Betroffen iſt insbeſondere der Geſchä 8 in guter Lage. Unge— wöhnliche Härten entſtehen durch die Einzie— hung inſofern, als die ungenügenden Geſchäfts— erträgniſſe in der heutigen wirtſchaftlichen Kri⸗ ſenzeit die Deckung erhöhter Sonderſteuern nicht zulaſſen und. eine Abwälzung auf die Mieten meiſtenteils unmöglich iſt. Die Geſchäftsmieten müſſen im Gegenteil heutzutage faſt überall ge— ſenkt werden. Zu verlangen iſt eine ſofortige Feſtſtellung der Geſamtſuümme der Mehrveranla— gungen in Heſſen, Streichung des äber den vor— anſchlagsmäßigen Betrag in Höhe von 500 000 RM. hinausgehenden und Untervertei— lung des Reſtbetrages auf die tatſächlich trag— fähigen Objekte. 1 * Der in der letzten 4 Der Teils n Reparaturen en ſind, verdiente größ— der Sondergebändeſteuer, im Hauſe ausgeführt wo J tes Jutereſſe im Hinblick auf die Ankurbel ing des Wirtſchaftslel L's niſt zu verſu die finanzpolitiſch N* 1 Ferner werden, daß Geſchäftshausei mangels ger lotzten Jahre überaus hohe Der endgültigen gebäudeſtenuer muß größte widmet werden. nicht in der Lage waren, Sonderſteuern zu entrichten gung der Son Außnerkſamkeit neue Bewertung des zwangsbewirtſchaf.— teten Grundbeſitzes muß ſich möglichſt anlehnen an die heutigen Werte. Ob dies allein durch ein Vielſaches er Rohmieten bezw. Friedensmieten möglich iſt, iſt nicht ſichergeſtellt. Eine Kombina- ion der Roh— miete mit dem früheren Wehrbeitragspwert, beide in ein Verhältnis geſetzt zu den tatſächlich in ber letzten Zeit erzielten Verkaufspreiſen iſt im Sinne der Vorſchläge der Hausbeſitze rorgani. ſation zu erwägen. Werlſeſtſetzung . 6. Die I Dic muß durch Sachverſtändigenkommiſſionen erfolgen. Chicago in Berlin Bandenüberfall am hellen Tag— Verbrecherelub unternimmt Rachefeldzug gegen ehemaligen Genoſſen enb. Berlin, 23. April. Ein unglaublicher Vorfall, der an das Treiben der Chicagoer Gungſters gemahnt, hat ſich heute am hellen Nachmittag im Südoſten Berlins zugetragen. Rund 12 Mitglieder des Vereins„Hand in Hand“ verſuchten mit Gewalt in die im Hinter⸗ hauſe gelegene Wohnung des Schloſſers Soppa einzudringen, gegen den ſie offenbar deshalb einen Rachefeldzug planten, weil er an ihrem Treiben nicht mehr teilnehmen wollte. Soppa ſetzte ſich zur Wehr und verjagte die Eindring— linge mit Revolverſchüſſen. Ehe ſie jedoch aus dem Treppenhauſe über den Hof flüchten konnten, ſtürzte er ſich ans Fenſter und ver⸗ hinderte ihre Flucht, indem er auch den Hof mit Schüſſen beſtrich. Das alarmierte Ueber— fallkommando konnte acht von der Bande feſt⸗ nehmen. Die übrigen dürften über die Dächer entkommemn ſein. Die Feſtgenommenen ſind dem Polizeipräſidium eingeltefert worden. .————— PP u. Werle zu gehen. Aus dieſem Grunde und aus EE— a. Nachklang zum Nürten⸗Prozeß Ein gerechtes Urteil, das dem Volksempfinden entſpricht Der Maſſenmordprozeß in Düſſeldorf hat nun endlich durch die Urteilsverkündung ſeinen Abſchluß gefunden. Der Maſſenmörder Kürten wurde neunmal zum Tode verurteilt. Anderes ſtand zuletzt nicht zu erwarten. Mit dem denk— bar größten Aufwande von Gewiſſenhaftigkeit war die Unterſuchung betrieben worden und mit dem gleichen Maße wurde der Prozeß ſelbſt geführt. Das Vertrauen in die Gerichtsbehörden, ſo ſchreibt die„K. V.“, iſt ſo glänzend gerecht— fertigt, daß es nicht noch ausdrücklich und des Breiteren feſtgeſtellt zu werden braucht. Un— möglich kann an den Leiſtungen des Gerichts, das in jeglichem Punkte das ſeinige getan hat, etwas ausgeſetzt werden. So düſter und grauen— voll auch der Blick in die Abgründe menſchlicher Verirrung und Leidenſchaft war, bis zum er— laubten Grade erfreulich bleibt die Tatſache, daß die Preſſe mehr als in früheren ähnlichen Fäl— len Zurückhaltung in der Berichterſtattung ge— übt und— ſo weit wir überſehen können— auf die Erregung von Senſationen verzichtet hat. Offen muß zugegeben werden, daß dies nicht immer ſo war. Das Intereſſe, das Beſorgte. Oberflächliche und Senſationshungrige zunächſt an den Vorgäugen genommen hatten, iſt ſchnell zurückgegangen; ſo gut wie allgemein war der Wunſch, daß die ganze Sache möglichſt ſchnell er ledigt würde. Tatſächlich iſt ja gelungen, den für die Findung des Rechts notwendigen Beweis in der vorhergeſehenen Zeit zu führen, wodurch eine ſchädliche Breite vermieden blieb. Kürten hat zyniſch gemordet und eine grauen— volle Schuld auf ſich geladen, die Sühne fordert. Die Sachverſtändigen haben die Voraus— ſetzung für die Anwendung des 8 31 ein— mütig verneint und damit die allgemeine Auffaſſung getroffen. Mit einer erſtaunlichen Hartnäckigkeit hat der Angeklagte die Verhältniſſe im Elternhauſe für die Anfänge ſeiner verbrecheriſchen Laufbahn verantwortlich zu machen verſucht und zunächſt mit lähler Berechnung ſeine Verteidigung be— trieben. Sein Schlußwort, in dem er ſagte. daß er die von ihm begangenen Taten als derart ſcheußlich finde, daß er nicht verſuche, dieſe in irgendeiner Form zu entſchuldigen, ſchränkt den Verſuch, die Urgründe in die Jugendzeit zurück— zulegen, ein. Man muß nach dem Verlauf des Prozeſſes annehmen, daß Kürten alle ſeine Ta— ten in voller Ueberlegung zur Befriedigung des Triebes vollbracht hat der bei manchen Menſchen leider ſtärker als der Selbſterhaltungstrieb ent— wickelt iſt. Der dem eigenen Geſtändnis des An— geklagten und den erdrückenden Beweiſen ſeiner Schuld kann auch nicht der leiſeſte Zweifel an der Berechtigung des gegen Kürten ergangenen Ur— teils erlaubt ſein. Somit bleibt wenig in einer Sache zu ſagen, die klar vor aller Augen liegt. Man kann nicht behaupten, daß ſolche Fälle niemals dageweſen wären. Die Geſchichte aller Völker und Zeiten kennt ſolche Grauſamkeiten, und immer wieder ſind Verbrecher ſolchen entſetzlichen Grades unter den Menſchen aufgetaucht. Nur beſaßen dieſe Verbrechen und ihre Klärung vor den Gerichten der Menſchen nicht die Publizität, die ſie nun einmal in unſerer Zeit erlangt haben. Bei gu— ten Menſchen und allen, welche gerecht zu ſein ſich bemühen, ſteht es feſt, daß die' ausführliche Schilderung der Einzelheiten Unheil ſtiſtet. In manchen Mneſchen ſchlummert an der Peripherie die Neigung zu ſchweren Fehlern; dieſe Nei— gung entzündet ſich. wenn die Phantaſie durch Details erhitzt wird. Und eine andere Gefahr iſt diejenige: Aus der Schilderung der Umſtände, die dazu beigetragen haben, daß ſo viele Greuel— taten ſo lange Zeit unentdeckt bleiben konnten, erwächſt die Gefahr, daß andere verſuchen, ſie ſich zunutze zu machen, daraus für ihre verbre— cheriſchen Abſichten zu lernen und zu verſuchen, aufgrund dieſer aus den Studium von Prozeß— berichten erarbeiteten Vorſicht noch vorſichtiger tauſend anderen Gründen haben wir im Falle Kürten davon Abſtand genommen, von der vom Gericht gewährten Freiheit in der Berichterſtat⸗ tung Gebrauch zu machen. In einer Zeit, in der ſo viel von der Notwendigkeit des Schutzes der Jugend geredet wird, haben die verantwortungs⸗ bewußten Zeitungen die Pflicht, zu ihrem Teile zu dieſem Schutze praktiſch beizutragen, und ſie können es, inden ſie deutlich ſichtbar die Gren— zen abſtecken bis zu denen die Notwendigkeit geht, Eltern und Erzieher durch Gerichtsberichte auf Gefahren oder Lehren aufmerkſam zu ma— chen. Da die Behütung der Jugend nicht mehr ſo leicht iſt, wie ſie früher war, ſind diejenigen, die etwas zum Schutze des heranwachſenden Ge— ſchlechts tun können, zu doppelter Vorſicht und doppelter Arbeit verpflichtet. Und ſo hat die Bee grenzung der Oeffentlichkeit bei der Verhand— lung vom erſten Augenblick an mit dem Volks— empfinden übereingeſtimmt, in dem ſich erwieſe— nermaßen ſo häufig auch das geſunde Rechts— gefühl ausdrückt. deut ſchland und die internatio⸗ nale Agrar⸗Kreditbank wib. Genf, 23. April. Zu dem Ergebnis der Beratungen des Agrarkreditausſchuſſes der Europakommiſſion über die internationale Agrar-Kreditbank iſt noch ergänzend zu be⸗ richten, daß der Ausſchuß keine endgültigen Vor⸗ ſchläge gemacht, ſondern nur Anregungen für die weitere Behandlung des Planes ge⸗ geben hat. Die Tagung hat bei führenden Teilnehmern den Eindruck hinterlaſſen, daß mit der Möglichkeit des Zuſtandekommens einer internationalen Konvention über die Grün⸗ dung der Bank immer mehr gerechnet wird. Der deutſche Vertreter, Reichsminiſter a. D. Dr. Hermes, wird ſeiner Regierung nunmehr berichten, um ihr bei der Vorbereitung ihrer Entſcheidung, die vor der Tagung der Europa- Kommiſſion und des Völkerbundsrats im Mal erwartet wird, zu helfen. Der deutſche Vertre— ter dürfte aber ſchon bei den jetzigen Beratun⸗ gen zum Ausdruck gebracht haben, daß Deutſchland kaum in der Lage iſt, ſich an einem Plan, der ihm zunächſt eine erhebliche Bei⸗ Brüning empfängt den amerikaniſchen Botſchafter Wiederbeginn der politiſchen Arbeit enb. Berlin, 23. April. Nachdem der Reichs— kanzler heute früh k aus dem Urlaub zurück— gekehrt iſt, iſt das Reichskabinett wieder voll— zählig verſammelt. Die politiſche Arbeit ſetzt heute wieder mit einer Reihe von Empfängen und Beſprechungen ein. Den Anfang bildete der Beſuch des amerikaniſchen Botſchafters beim Kanzler. Dr. Brüning empfing ihn heute vor— mittag um 11 Uhr und legte dem Botſchafter in einer längeren Unterhaltung die Lage Deutſchlands und den Standpunkt Deutſchlands in der Frage der Reparationen dar. Botſchafter Sackett fährt bekanntlich morgen nach Amerika. Die Beſprechung mit dem Kanzler ſetzt ihn in— ſtand, ſeine Regierung genau zu informieren. Ungefähr gleichzeitig mit dieſer Beſprechung wurde übrigens der neue Berliner Oberbürger— meiſter Dr. Sahm vom Reichspräſidenten empfangen. Im Anſchluß daran wird Dr. Sahm ſich auch dem preußiſchen Innenminiſte— rium perſönlich vorſtellen. Vergiftung der öffentlichen Meinung Straßburger„Spionageangelegenheit“ Mache franzöſiſcher militärkreiſe Paris, 23. April. Die ſogenannte Spionage— affäre an der franzöſiſchen Oſtgrenze iſt jäm⸗ merlich zuſammengebrochen und ſtellt eine auf— ſehenerregende Blamage derjenigen, franzöſi— ſchen Militärkreiſe dar, die es für zweckmäßig hielten, für die Entlarvung der franzöſiſchen Spione in Königsberg„Rache“ zu nehmen. Jetzt wird nämlich— lt. Blättermeldungen— bekannt, daß N die angebliche Entwendung von Geheim⸗ plänen der Befeſtigungsanlagen nicht im mindeſten notwendig war, weil in zahl⸗ reichen franzöſiſchen Zeitungen ausführliche Darſtellungen und Skizzen dieſer von Bau⸗ unternehmern und ausländiſchen Arbeitern durchzuführenden Anlagen erſchienen waren. Die ſogenannten„Spione“, die ſolche deutſch— franzöſiſchen„Militärgeheimniſſe“ verkauft haben ſollen, bedienten ſich einfach der Zei— tungsberichte und der öffentlichen Notizen, um damit, wie die Polizei behauptet, ein Geſchäft zu machen. Das Groteske an dieſer Affäre iſt, daß in den Büros der Bauunternehmer den Arbeitern jederzeit Einſicht in die durchzufüh— renden Feſtungsanlagen möglich iſt. Was die „Spione“ betrifft, ſo handelt es ſich um einen „Bankier“, der wegen betrügeriſchen Banke— rotts kürzlich verhaftet wurde, ferner um einen übel beleumundeten Angeſtellten eines Architek— ten. Beide ſollten eigentlich hinter Schloß und Riegel ſitzen. Dieſe Enthüllungen folgen heute der Auf— ſehen erregenden Meldung der offiziellen Ha— vas⸗Agentur auf dem Fuße und beweiſen, daß es trotz aller Bemühungen mili⸗ täriſcher Kreiſe nicht möglich war, die„Spionage⸗Affäre“ der gutgläubigen franzöſiſchen öf⸗ fentlichen Mein ung anzudrehen. Es iſt aber ſehr zu bedauern, daß die halb— amtliche franzöſiſche Nachrichtenagentur der— artige Senſationen hinausgibt, die eine Ver— giftung der pſychologiſchen Beziehungen zwi— ſchen den Völkern hervorrufen und zu einer Verſchärfung des Mißtrauens nur allzu ſehr beitragen. tragsleiſtung auſerlegt, zu beteiligen, ohne daß Deutſchland in der Lage wäre, an den Vor⸗ teilen der Bank wirkſam teilzunehmen.“ Die Generalſynode zur Gottloſenaktion cub. Berlin, 23. April. Die Generalſynode erließ am Schluß ihrer außerordentlichen Ta⸗ gung eine Kundgebung, in der ſie die evan⸗ geliſchen Gemeinden zu verſtärkter Aktivität ge— gen den Anſturm der organiſierten Gottloſigkett aufruft. Generalſuperindent D. Dr. Dibelius, der der Synode die Kundgebung zur Annahme unterbreitet hatte, wies dabei auf den dunk⸗ len Hintergrund der Gegenwart mit ihrem Millionenheer der Erwerbsloſen und dem An— ſturm des Freidenkertums hin, aber auch auf das vielfache Verſagen der evangeliſchen Chrt ſtenheit ſelbſt. In dieſer Lage ſei eine enr⸗ ſcheidende Aufgabe, die Laien ſtärker als bis⸗ her zur großzügigen Aktion im Dienſte der Kirche zurückzuführen. Die Kundgebung wurde darauf einmütig ohne Ausſprache angenom men. Wegen Verrats militäriſcher Geheimniſſe verurteilt wib. Meſeritz, 23. April. Das hieſige er weiterte Schöffen verurteilte heute nach ſechs ſtündiger unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit abgehaltenen Sitzung den Brunnenbauer Ko— ciolek, den Arbeiter Spychalla und den Kraft wagoͤnführer Konieczek wegen Verrats militä— riſcher Geheimniſſe zu je drei Jahren Gefäng— nis und Stellung unter Polizeiaufſicht. Das Gericht hat den Tatbeſtand der Spionage für erbracht angeſehen, da die Angeklagten ſeit dem Jahre 1924 erwieſenermaßen mit polniſchen Beamten in Verbindung getreten ſind und ihnen Mitteilung über die Reichswehr, über die Zollbehörden und über den Stahlhelm, ſo— wie Pläne über wichtige Arbeiten haben zu— gehen laſſen. Soziales Die Manteltarifverhandlungen im Ruhrbergbau geſcheitert. Eſſen, 23. April. Die heutigen Verhand— lungen zwiſchen dem Zechenverband und den Arbeiterorganiſationen über die Neuregelung des Manteltarifs im Ruhrbergbau wurden da eine Einigung zwiſchen den Parteien nicht zu erzielen war, ergebnislos abgebrochen. Brüning bei Hindenburg wib. Berlin, 23. April. Der Herr Reichs⸗ präſident empfing heute den Herrn Reichs⸗ kanzler zu einer eingehenden Beſprechung über das Arbeitsprogramm der Reichsregierung Eiſenbahnunglück in Polen wib. Warſchau. 23. April. Bei Rogow im mittleren Kongreßpolen entgleiſte heute nacht ein Güterzug, weil der Eiſenbahndamm unter⸗ ſpült war. Ein zweiter Güterzug fuhr dann in den entgleiſten Zug hinein. Insgeſamt wurden 48 Wagen zertrümmert. Ein Eiſenbahnbedien⸗ ſteter wurde getötet, zwei wurden ſchwer und acht leicht verletzt. Feſtgenommener Betrüger Frankfurt, 23. April. Hier wurde der 31 Jahre alte Wilhelm Kuhn feſtgenommen, gegen den ſowohl beim Gericht wie bei der Polizei eine Anzahl Anzeigen wegen Betruges und Unterſchlagung anhängig ſind. Es handelt ſich um einen Menſchen, der bereits 14 mal vorbe— ſtraft iſt. Markus Nobſon Roman von Max von Weißenthurn. Urheberrecht durch Herold-Verl. Homburg-Saar. Neubearbeitet von E. Geyer. 19. Fortſetzung. „Nein, wir haben noch keinen definitiven Entſchluß gefaßt. Ich wollte die„Lady of Lyons“ wählen, aber Graf Keit findet in dem Stück ſo viele falſche Sentimentalität.“ „Lady Roſe“, fiel der Genannte ein,„Sie verzeihen, ich habe nur behauptet, daß ein Gärtner nicht mit allzugroßer Wahrſcheinlich— keit ſich plötzlich für einen Prinzen ausgeben könne.“ „Und daß Pauline die verübte Täuſchung nimmer verzeihen würde“, ergänzte die Dame. „Das iſt richtig, im wirklichen Leben hätte ſie es auch niemals getan.“ Meinen Sie das wirklich? Im allgemeinen leiſten Frauen im Verzeihen das Unglaublich— ſte.— „Ich vermag es mir nicht zu denken. Für den Mann gibt es Dinge, welche er nun und nimmer zu verzeihen imſtande wäre.“ „Sie würden alſo nicht verzeihen?“ fragte Blanche Herrick, indem ſie, ihn unverwandt an— blickte. „Ich würde einen an mir wiſſentlich und willentlich verübten Betrug ganz gewiß nie verzeihen!“ antwortete der Graf von Keith und Barbara hörte mit einem unwillkürlichen Schauder ſeine Worte. „Der Schauſpieler iſt ein jüngerer Sohn aus freiherrlichem Hauſe“, erzählte Lady Roſe im Plaudertone weiter.„Es ſcheint, daß ſich Angehörige der beſten Familien nicht ſcheuen, ſich der Bühne zuzuwenden. Uebrigens würde man bei dieſem Manne ſelbſt einen Makel ſei— ner Geburt überſehen.“ „Wie heißt er?“ forſchte Bentley. „Er heißt Walter Bryant und iſt der zweite Sohn des Freiherrn Anatole von Bryant“, lautete die Antwort. Ein tiefer Atemzug hob Barbaras Bruſt. Dieſer Name war ihr vollkommen fremd; ſie hatte keine Ahnung, wie verhängnisvoll derſelbe für ſie werden ſollte. 11. Kapitel. Ein ſchwerer Schlag. Schloß Darley war etwa zwei Meilen von dem Städtchen Arlington entfernt gelegen. Herr Sinclair, ſowie eine Zofe begleiteten Barbara. Der junge Mann war ein ſehr ange— nehmer Geſellſchafter. Der kurze Wintertag ging bereits zur Nei— ge, als ſie in Arlington ankamen. Die weni— gen Läden des Städtchens waren hell beleuch— tet, als ſie durch die Straßen fuhren. Lady Roſe empfing die Ankommenden mit einer lebhaften Herzlichkeit. Barbara ſtand unter dem Eingang zu dem Boudoir der Schloßherrin. „Wie reizend! Welch ein allerliebſtes Zim⸗ mer“, wiederholte ſie in aufrichtiger Bewun⸗ derung. Ein Herr, welcher bisher vor dem Schreib⸗ tiſch Lady Roſes geſeſſen hatte, erhob ſich mit einer tiefen Perbeugung, während Blanche Herrick, die ſeitwärts neben einem Blumentiſch geſtanden, mit ausgeſtreckten Armen auf ſie zu⸗ lam. „Ich bin Dir eine Stunde zuvorgekommen“, ſprach ſie lächelnd.„Es iſt ſehr kalt draußen, findeſt Du es nicht auch?“ Ehe das junge Mädchen indes antworten konnte, trat Lady Roſe hinzu und ſprach in dem ihr angeborenen, liebenswürdigen, geſell— ſchaftlichem Tone: Barbara, Du haſt mich von Herrn Bryant ſchon oftmals ſprechen hören und, wie ich glau— be, ihn auch ſchon auf der Bühne geſehen; er— laube mir, daß ich Euch bekannt mache: Herr Bryant, Fräulein Hatton, Herr Sinclair.“ Barbara neigte leicht das Haupt, ohne den Blick aufzuſchlagen. Der Schauſpieler verbeugte ſich tief; ein zorniger Blick ſeiner blauen Augen aber be— kundete deutlich, daß der in der Blüte der Jahre ſtehende ſchöne Mann, Barbara ziemlich auffallend fixierte; ſie indes achtete nicht; Herr Sinclair ſah es und eine Zorneswelle ſtieg ihm zu Kopfe, jedoch er verſtand es, ſich zu be⸗ herrſchen. „Ich fürchte, Sie dürften die Reiſe ziemlich kalt gefunden haben“, meinte Herr Bryant in ehrerbietigem Tone. ö Ein Etwas in ſeiner Stimme veranlaßte Barbara, die Augen aufzuſchlagen, und in dem⸗ ſelben Moment ſtand ſie wie vom Blitz getrof— ſen Auf den erſten Blick erkannte ſie, daß der Mann vor ihr identiſch ſei mit jenem, mit welchem ſie, von Markus Robſon kommend, auf der Treppe zu deſſen Wohnung zuſammenge— troffen war. a Und während ſie jetzt ſeinem Blicke begeg— nete, der mit einer gewiſſen abſichtlichen Be⸗ 8 deutſamkeit auf ihr ruhte, da wich alle Farbe aus ihren Wagen und ſie fühlte, daß ſie bis in die Lippen erblaßte. „Es war ſehr kalt“, erwiderte ſie mechaniſch und mit ſo veränderter Stimme, daß Lady Roſe ſie befremdet anſah. „Barbara, Du fühlſt Dich nicht wohl?“ rief ſie erſchrocken.„Iſt Dir das Zimmer zu warm?“ „Zu warm? Im Gegenteil, ſehr angenehm“, erwiderte das junge Mädchen mit erzwunge— ner Heiterkeit.„Sind Gäſte hier, die ich nicht kenne?“ „Nein; Graf und Gräfin Lottis, die Bent— leys, Oberſt Lasci, Graf Almeth und einige andere, das iſt ſo ziemlich der ganze Kreis.— Der Graf von Keith kommt erſt in einer Wo— che. Er entſchuldigt ſeine Untreue durch ein Uebermaß politiſcher Verpflichtungen.“ „Und ich finde es unter den obwaltende Umſtänden unfaßlich, daß er es über das Her bringt, ſich durch eine politiſche Ausrede von hier zu verbannen“, warf Blanche Herrick ſpöttiſch ein. Die Augen halb geſchloſſen, in ihren Seſſel zurückgelehnt, ließ Barbara es niemanden ah⸗ nen, welche namenloſe Angſt über ſie gekom⸗ men war. Hatte Walter Bryant ſie erkannt? Weshalb hatte ſie dem Grafen von Keith ihren Beſu— bei Markus Robſon verſchwiegen, warum hatt, ſie demſelben nicht geſagt, wie nahe ihr den ſelbe einſt geſtanden? Wenn dieſer Schauſp ler ſie verraten würde!, — FJorlſetzung folgt. 8 1 Fgokale Nachrichten * Im Silberkrauze. Die Eheleute, Herr Adam Knapp 2. und Frau Eliſe gebor. Kalt, Gaſthaus„zur Germania“, feiern morgen Samstag ihre Silberne Hochzeit. Herzlichen Glück wunſch! Glückauf zum Goldenen! „Polkschor, Morgen Samstag findet im Karpfen eine Singſtunde des Frauen- u. Männer⸗ chors ſtatt. Die letzten Vorbereitungen zu dem am Pfingſtmontag ſtattfindenden Jubiläumskonzert machen das Erſcheinen der geſamten Aktivität not- wendig. „Zimmermeiſter⸗Tagung. Die Zimmer⸗ meiſter des Freiſtaates Heſſen hielten dieſer Tage in Worms eine Landestagung ab. Der Verband zählt zur Zeit 170 Mitglieder. Filmſchau Hente zur beliebten Freitagsvorſtellung im Cefipa. 4 Filmſchlager von beſonderer Qualität. Zuerſt ſehen Sie den Großfilm„Der Gentleman von Paris.“ Ein Adolphe Menjou— Schlager, der immer was Beſonderes iſt. Nacht— leben in Paris. Menjou hat ſein Junggeſellen- leben ſatt, er will heiraten, vorher muß er aber ſeinen vielen Freundinnen den Laufpaß geben. Senſationelle Erlebniſſe, Verwirrungen, Komvlika— tionen, beinahe ein tragiſcher Abſchluß bis ſich im letzten Augenblick alles zum Guten wendet 2. Der Sheriff von Arizona. Hoot Gibſon, der uner- ſchrockene Held aus Wild-Weſt, der wie ein Wir⸗ belwind zu reiten verſteht, ein wilder Geſelle mit goldenem Gemüt, erlebt in dieſem Film eine Fülle aufregender ſenſationeller Abenteuer, voll Tempo und Spannung. 3.„Flips als Detektiv“ eine reizende Tonfilm⸗Einlage die man geſehen und ge— hört haben muß. 4.„Eine Nacht im Warenhaus,“ die köſtliche Lachkanone dieſer Woche. Dieſes Pro⸗ gramm ſollte kein Filmfreund verſäumen. Ermäßigte Preiſe. 1. Platz 50, Sperrſitz und Balkon 70 Erwerbsloſe 1. Platz 40 Pfg. M. T. Filmpalaſt 3 große Abenteuer⸗Abende für 40 Pfg. im U.⸗T.⸗Filmpalaſt. Der gewaltige zweiteilige Wildweſtſchlager„Der Todesritt von Bellizona“. 1. Teil„Das Laſſo⸗ mädel“, 2. Teil„Der tollkühne Jack“.„Don Manuel, der Bandit“.„Der vierte Musketier“. Filmfreunde, wir zeigen eine Abenteuer-Riefen⸗ ſchau wie ſie in Viernheim noch nicht gezeigt wurde für 40 Pfg. 4 Schlager, 4 Volltreffer, 4 Kanonen. Dieſe Schlager bürgen für ein volles Haus. Da ein großer Andrang ſtattfindet bei dieſen 3 Volks- abenden, bitten wir früh zu kommen. Beſucht dieſe Schlager in Maſſen, denn nur durch Maſſenumſatz ſind wir in der Lage ſolche Programme zu bieten. Darum auf für 40 Pfg. ins U.⸗T. Motto: Die Maſſe muß es bringen. 4 Schlager— 4 Volltreffer. Bekanntmachung. Betr.: Hauptkörung 1931. Wir geben hiermit bekannt, daß die Haupt- körung der Faſeltiere am kommenden Montag, den 27. 4. 1931, 8 Uhr im Faſelhofe ſtattfindet. Anträge auf Vornahme von Einzelkörungen ſind dem Vorſitzenden der Körkomiſſion, Kreis— veterinärrat Dr. Schmidt, Heppenheim, rechtzeitig mitzuteilen. Dieſe Körungen erfolgen koſtenlos. Viernheim, den 24. April 1931. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim. J. V.: Roos. Vereins⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit⸗ glieder⸗ u. Generalverſammlungen u. Singſtunden Turnerbund. Heute Abend ½9 Uhr Zuſammen⸗ kunft ſämtlicher Fauſtballſpieler im Lokal. Pünkt⸗ liches und vollzähliges Erſcheinen iſt dringend notwendig. Die Spielleitung. G.⸗V.„Sängerbund“. Freitag Abend 1/9 Uhr Singſtunde. Vollzähliges Erſcheinen bittet Der Vorſtand. G.⸗V. Flora. Freitag abend halb 8 Uhr Sing- ſtunde für die Bäſſe, halb 9 Uhr für Tenöre. Kein Säuger darf fehlen! Der Präſident. Reichsbauner Schwarz⸗Rot⸗Gold(Abtlg. Schutz⸗ ſport). Freitag nachmittag 4 Uhr ab treffen ſich alle Schutzlportler auf unſerem Platz zum Training. Samstag abend balb 9 Uhr Pflichtverſammlung im Lokal(Brechtel). Das Erſcheinen aller Ka— meraden erwartet Der Schutzſportleiter Männergeſang⸗Verein. allgemeine Singſtunde. dringend nötig. Samstag Abend ½9 Uhr Vollzähliges Erſcheinen Der Vorſtand. Sänger⸗Einheit. Samstag abend 8 ¼ Uhr Sing- ſtunde. Pünktlich und vollzählig erſcheinen. Der Vorſtand. Geſangverein„Liederkrauz“. Samstag abend 8 Uhr Singſtunde. Da in 14 Tagen das Wert- ungsſingen ſtattfindet iſt es unbedingt erforder— lich, daß kein Sänger in der Singſtunde fehlt. Der Vorſtand. Krieger- und Soldatenverein Teutonia(Schützen- abteilung). Die arbeitsfreien Mitglieder der Schützenabteilung werden gebeten, morgen Sams tag den 25. ds. Mts. von ½4 Uhr nachm. ab zur Erledigung von Schießſtandarbeiten ſich nach dem Schießſtand einfinden zu wollen. D. Vorſt. Reiſevereinigung der Brieftaubenzüchter. Sonn— tag Früh von 6-6 Uhr Einſetzen der Tauben im Lokal zum„Saftladen“ für Tour Meckes— heim. Abfahrt mit dem Auto 6.45. Außerdem werden ſämtliche reiſende Mitglieder gebeten, die bereits fällige 2. Rate an den Kaſſier abzuführen. Der Vorſtand. Mannheim, 23. April. Reiche Tanten werden am meiſten geliebt, wenn ſie ihrem Lebensende entgegengehen. Da kommen Bruder, Schweſtern, Neffen, Nichten und erkundigen ſich teilnahmsvoll nach dem Befinden. So war es auch in Becken— ried am Vierwaldſtätterſee in der Schweiz, als eine ſchweizeriſche verwitwete Hauptmannsehe— frau ernſtlich erkrankte und am 2. Auguſt 1929 ſtarb. Frau Lina Morff geb. Doſch hatte eine ziemlich große Verwandſchaft und 16 Erben war— teten auf ein Erbteil. Sie war mit dem Haupt— mann in zweiter Ehe verheiratet geweſen. Ihr Vermögen wurde auf eine Viertelmillion geſchätzt. Am 23. Auguſt erſchien die Nachlaß— kommiſſion im Sterbehauſe und fand alles durch— einander, nicht ſo, wie die ordnungsliebende Tante zu leben pflegte. Unter belangloſen Schriftſtücken fand die Kommiſſion ein Doku— ment, eigentlich einen Zettel in der Kommode im Schlafzimmer, auf dem zu leſen ſtand: Mein Neffe Hermann Doſch ſetzte ich als Univerſal— erben ein. Dieſer angebliche Univerſal-Erbe, der 43 Jahre alte Kaufmann Hermann Doſch von Mannheim— Feudenheim, hatte ſich geſtern wegen Ur— kundenſälſchung, Betrugs und Unterſchlagung zu verantworten. Neben ihm bt ſeine 33 Jahre alte Ehefrau Hildegard unler der Anklage, das Teſtament gefälſtht zu haben, un ſich allein in den Beſitz des größen Irrmöügens zu ſetzen Zum mindeſten wäre dem Neffen ein Grund— vermögen mit einem Schätzungswerte von 80 bis 90 000 Mark zugefloſſen, während er in Wirk⸗ lichkeit nach deutſchem und ſchweizeriſchem Rechte nur zu einem Zehntel erbberechtigt geweſen wäre. Weiter iſt Doſch beſchuldigt ſich in der Nacht zum 3. Auguſt, alſo ſoſort nach dem Tod der Frau 4—5 Schmuckſtücke von erheblichem Werte, einen Bargeldbetrag von 1300 Franken angeeignet, der Verſtorbenen ferner die, Brillant⸗ ohrringe und zwei koſtbare Eheringe, die ſie trug, vom Körper weggenommen zu haben. Als Zeuge iſt u. a. der ſchweizeriſche Kanton-Präſident Dr. Kaeslin geladen, und eine Nachbarin der Ver⸗ ſtorbenen aus der Schweiz. Der perſönlich er⸗ ſchienene Gutachter Dr. Buhtz von Heidelberg hat ein 160 Seiten umfaſſendes Gutachten über die Fälſchung ausgearbeitet.„ 7 Beide Angeklagte, befragt, ob ſie ſich ſchuldig fühlten, antworten mit Nein. Nach der Anklage iſt Doſch einige Tage vor dem Tode der Frau nach Beckenried gefahren und ſoll dann nach Gefrorenes mit Gemüſegeſchmack Ein ſindiger Konditor in Detroit hat eine Eiscreme mit Gemüſegeſchmack auf den Markt gebracht, die eine Verbindung von Schoten, Ka⸗ rotten, Sellerie, Bohnen, Spinat und dem Saft von Orangen und roten Rüben darſtellt. Die Neuheit hat bei den Feinſchmeckern der Auto⸗ mobilſtadt gute Aufnahme gefunden. Gleich Teile der fünf Gemüſe werden geſondert geko. und fein gehackt und der üblichen Vanille⸗ miſchung zugeſetzt, die aus 20 Prozent Creme hergeſtellt iſt. Dem Gemiſch wird dann genü— gend Saft von Orangen und roten Rüben zu— geſetzt, um den Geſchmack des Miſchgemüſes zi veredeln. Das Ganze iſt eine Eisereme, die der Farbe nach dem Vanilleeis gleicht, aber einen leichten Gemüſegeſchmack hat. Handel und Induſtrie Mannheimer Produktenbericht. Mannheim, 23. April. Weize 1,50, ausl. 37-39 Hafer inl. 20.50 tergerſte 21.50 Null 44—44.25, 18.25, mehl jenmehl 60prozentige Ausmal Fabrikat 30.50—31.50, feine 0 2 12.50, Biertreber 10.25—10.75 t geſtrichen Mannheimer Kleinviehmarkt, Mannheim, 23. April. Zufuhr und Preiſe: 122 Kälber 55 hafe 34—38, i ne nicht notiert. 1359 Ferkel und Läufer Fe bis 4 Wochen 9—14, über vier 15 Läuſer 20—24, 4 Ziegen 12-24. Kälber ruhig, langſam geräumt, ſer mittel. leicherei um eine Viertel⸗ million Schweizerfranken Teſtamentsfälſchung— Grammatiſcher Fehler als Corpus delikti dem Tode der Frau das ominöſe Schriftſtück unter die Nachlaßpapiere in der Kommode ge— miſcht haben. Das gefälſchte Teſtament war mit Bleiſtift und mit Tinte geſchrieben und der Kantonpräſident Kaoslin(Unterwalden) meinte: Das ſei ja ein wertloſer Fetzen Papier und könne nicht echt ſein. Der Vorſitzende bemerkt, daß in dem Schriftſtück der Akkuſativ mit den Nominativ verwechſelt wurbe, was eine Schwäche der Frau auch in ihren Briefen iſt.— Die Frau des Angeklagten ſtellt entſchieden in Abrede, das Schriftſtück geſchrieben zu haben. Sämtliche Verwandten marſchierten dann als Zeugen auf. Man hörte, daß ſich unter ihnen zwei Parteien gebildet hatten, die Karlsruher glaubten ihr Schäfchen beſſer gehütet, wenn ſie zu dem Angeklagten hielten. Dann werden noch die Ausſagen der auswärts vernommenen Schweizer verleſen: der Pflegerin und anderer Bedienſteten. Die Pflegerin behauptet, ſie habe 20 000 Franken verſprochen bekommen für ihre Aufopferung, das Teſta nent müſſe beiſeite ge— ſchafft worden ſein. Die anderen Zeugen ſagen, daß der Angeklagte ſofort nach dem Tode der Frau in der ganzen Wohnung bherumgeſchnüffelt habe. Dr. Buhtz⸗Heidelberg erklärt das Dokument mit Ausnahme der Worte:„Ich ſetze“ als ge— jälſcht. Die anderen Worte ſeien offenbar eine Nachahmung der Schrift der Erblaſſerin. Aber er fand bei der Vergleichung keine Anhalts— punkte daſär, wer von den beiden Angeklagten das Schriftſtück gefälſcht habe. Nur die gramma— tikaliſchen Fehler ſprechen für eine Fälſchung durch die Frau in erheblichen Maße. Der Staatsanwalt beantragte dann ein Jahr ſechs Monate Gefängnis für den Angeklagten und ſechs Monate Gefängnis für die Frau. R. A. Dr. Fetſch bekämpft die Auſſtellungen des Staatsanwaltes und verlangt ein milderes Ur⸗ teil.— Der Angeklagte verſicherte in beſchwö— rendem Ton, daß er und ſeine Frau das Teſta— ment nicht gefälſcht haben. Um 11.30 Uhr nachts wurde das Urteil ge— fällt. Es lautete auf eine Geſängnisſtrafe von neun Monaten für den Ehemann, die Fran wurde freigeſprochen. Der Angeklagte wird in Haft genommen. In der Begründung führte der Vorſitzende eine Reihe von Momenten an, die ſüir eine Fälſchung durch den Angeklagten ſpra⸗ chen. Nur der Angeklagte konnte aber ein Inte— reſſe an der Fälſchung haben. Der Seneialsehꝛela: cles Pölkeꝛbunds in Jeilin Sir Erie Drummond, ber Generalſekretär Völkerbundes, iſt in Berlin eingetroffen, um mit Reichsaußenmini— ſter Curt die Tagesordnung der nächſten Völkerbundes beſprechen. Wettervorherſage Wettervorherſage für Freitag: Wechſelnd bewölkt, zeitweiſe auſheiternd, leichte Regenneigung, bei ſäk bis weſtlichen Winden weitere Erwärmi Witterungsausſichten für Sams tag: Noch unbeſtändig, wärmer. Die ſüddeutſchen Endſpiele Ju der Runde der Meiſter iſt die Situation noch völlig ungeklärt. Drei Mannſchaften ſtehen vor dem Rndſpurt: Fürth, Bayern Mün⸗ chen und Eintracht Frankfurt. Alle drei können noch Meiſter oder Zweiter werden, jede von den dreien kann aber auch noch ſür end— gültig auf den ziemlich wertloſen dritten Tabel— lenplatz zurückgeworfen werden. Zur Zeit führt die Spogg. Fürth mit einem Punkt vor der Frankfurter Eintracht, einen weiteren Punkt zurück folgt an dritter Stelle Bayern München. Dieſe Reihenfolge kann aber in den ausſtehen— den Spielen noch völlig umgekehrt werden. Wer will heute ſchon ſagen, wie die Tabelle der Mei— ſterrunde aun Abend des 10. Mai ausſehen wird? Aber nicht nur in der Meiſterrunde, auch in der Troſtrunde ſind die letzten Entſcheidungen noch fällig. Zwar ſteht in München 18860 bereits der Abteilungsſieger Südoſt feſt, wer aber der Gegner der Münchener im Entſcheidungsſpiel um die dritte ſüddeutſche Vertreterſtelle ſein wird, dieſe Frage bleibt noch zu beantworten. Wie dem auch ſei, der 26. April wird uns zwar noch nicht die endgültige, aber doch weitere Klärung bringen, denn der Tag bringt Spiele von ziemlicher Bedeutung. Es ſpielen: Runde der Meiſter. SV. Waldhof— Spoygg. Fürth ö Bayern München—Eintracht Frankfurt Karlsruher FV.— FK. Pirmaſens Union Böckingen— Wormatia Worms. D Das Spiel in Mannheim ſtellt die„Kleeblätt— ler“ vor eine ſchwere Aufgabe. Gegen Waldhof haben in Mannheim in dieſer Saiſon bereits Bayern München und Eintracht Frankfurt ihre Spiele verloren. Die Fürther müſſen mit einer weit beſſeren Leiſtung als in ihren letzten Spie— len aufwarten, wenn ſie auch nur einen Punkt aus Mannheim entführen wollen. Geſpannt iſt man auch auf den Ausgang des Spieles in Mün— chen. Für die Eintracht iſt München immer ein heißer Bdoen geweſen und die Bayern haben den Frankfurtern auch ſchon ſtets wenig geleßen Da zudem der vorjährige ſüdd. Meiſter zurzeit nicht in allerbeſter Form iſt, geben wir ihm für ſein Spiel in München wenig Chancen. Die Spiele in Karlsruhe und Böckingen haben un woch eine untergeordnete Bedeutung. In Karls— he wird der K. FV. zu einem knappen Sieg kommen und in Böckingen dürften u. E. die Punkte an die Platzherren fallen. un 991 5 4 0 all lle lb lh „ 10 A . e 10 he 0 0 1 I 9 —— 1 0 % ö 10 0 855 3 SALEM Bassken Ind Aalsha ben U muß nach Ne das Gute immer b f Die SALE M martzen weit und breit, durch ihre Qualität beſtechen! t und Billigkeit uhn ſich brechen. *