Viernheimer Anzeiger . Sbernbeimer Tadleblal.—.-Blernbeimer Bi rich Viernh eimer Zeitung(Blernbeimer Bürger- lg.—. Bier. VBelleblech l täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1, k. frei ins Haus n en: wöchentl. bas achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und B Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— kamahmeſchuuz für Inſerate und Notizen 415 fd. UHH D. IIe elke e E men“, halbjährlich einen 9 9 795 ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in ber Geſchäftsſte e. u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim 1 recher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— oſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt nifurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. M„Geſchäftsſtelle Rathausſtr. mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expebitionen Deutſchlands u. des Ausland Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit Suat die Aufnahme ahr an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gew Freitag, den 1. Mai 1931 Einigung über die zollpolitiſchen Maßnahmen Herabſetzung des Weizenzoll enb. Berlin, 36. April. In der geſtrigen Chefbeſprechung über die zoll⸗ politiſchen Maßnahmen, die unter Vorſitz des Reichskanzlers ſtattfand und an der die mitarbeitenden Reichsminiſterien— Ernäh⸗ rungsminiſterium., Außenminiſterium und Arbeitsminiſterium— teilnahmen, iſt es, wie wir von unterrichteter Seite erfahren, zu einer vollſtändigen Eini⸗ zung gekommen. Eine Kabinettsſitzung iſt für heute nicht angeſetzt worden; inſofern ſriſſt alſo die durch die Preſſe gegangene Rachricht von einer Verſchiebung der Kabi⸗ nettsſitzung nicht zu. * wib. Berlin, 20. April. Die agrarpolitiſchen Beratungen des Kabinetts wurden geſtern zu Ende geführt. Sie hatten folgendes Ergebnis: Der Zoll für lebende Schweine wird, zunächſt mit Wirkung bis 1. November ds. Is. auf 40 Reichsmark für den Doppelzentner eſtgeſetzt. Für die Folgezeit bleibt die Entſchlie— zung des Kabinetts vorbehalten. Sie wird ſich nach der weiteren Entwicklung des Schweine— marktes zu richten haben. Dieſe Erhöhung des Zolle für lebende Schweine geht in der Linie der bisherigen geſetzlichen Beſtimmungen. Danach war eine Zollerhöhung davon abhängig gemacht, daßß der Richtpreis von 70 Reichsmark über⸗ ſchritten wurde. Dieſe Vorausſetzung iſt durch Abgleiten der Schweinepreiſe auf etwa 45 Reichsmark gegeben. Der Fleiſchzoll iſt im bisherigen Verhältnis zun Viehzoll feſtgeſetzt worden. Für Haſer wird der Zoll auf 16 Reichs⸗ mark für den Doppelzentner erhöht. Für den für die landwirtſchaftliche Produk— llonsumſtellung unentbehrlichen Legum ino⸗ fen ban ſind die erforderlichen Zol lerhö⸗ hungen vorgenommen und zwar ſtir Speiſe— erbſen auf 20 Reichsmark, für Futtererbſen auf 8 ichsmark für ungereinigte Linſen auf 6 Reichsmark und für gereinigte auf 8 Reichs mark. Für Lupinen und Wicken wird der Zoll auf 5 Reichsmark bemeſſen. Für Gänſe ſ tritt in der Zeit vom 16. Okto— 18 31, März eine Erhöhung des Zolles auf smark für bas Stück ein. Die Zwiſchenzölle für Speck und S ch ma lz werden aufgehoben; der Zeitpunkt des In! krafttreiens dieſer Maßnahme wird noch be— ſtimmt werden. Dieſe Maßnahmen bedeuten einen weiteren Schritt auf dem Wege zu einer Beſſerung der Lage der landwirtſchaftlichen Veredelungsproduktion, bie nachdräcklich gefördert werden muß, zumal ſie weit überwiegend auf den mittleren und kleineren bäuerlichen Betrieben beruht und für die Exiſtenzgrundlage dieſer Betriebe und der der Landarbeiter entſcheidend iſt. Gleichzeitig wird der Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft von allen zur Verfügung ſtehenden Mitteln Gebrauch machen, um einer dem Verbraucherſchutz nach dem Geſetz vom 28. März 1931 wider⸗ ſprechenden Preisentwicklung vorzubeugen. Er wird Sorge tragen, daß die Länderregierun⸗ gen darüber wachen, daß die Han delsſpanne auch in den Gemeinden eingehalten wird, in de⸗ nen im Gegenſatz zu anderen Gemeinden eine Senkung der Handelsſpaune noch nicht in aus⸗ reichendem Maße erfolgt iſt. Bei Fleiſch wird dies umſo leichter ſein als die Erhöhung der Zölle für Speck und Schmalz hierfür gün⸗ ſtigere Vorausſetzungen ſchafft. Weiter wird alles geſchehen, um eine un⸗ gerechte Heraufſetzung der Brot⸗ preiſe zu verhindern oder rückgängig zu machen. Heute neue Notverordnung s zur Brotverbilligung— Dafür ein Dutzend neue Jölle Es iſt eine Reihe von Maßnahmen eingeleitet,[in Ausſicht geſtellten teilweiſen Aufhebung des die es ermöglichen werden, auf den Mehlpreis einzuwirken, daß er eine ſichere! Grundlage für die Berechnung des Brotpreiſes bieten wird. Auch iſt vorgeſe— hen, die Beſtimmungen des Brotgeſetzes aufzu— * 8 heben, durch welche die Bewegungsfreiheit des f Mühlen⸗ und Bäckereigewerbes zum Nachteil abzielen. Gedacht iſt hierbei nicht etwa an ein der Brotpreisbildung eingeengt wird. Die Lage des Getreidemarktes bietet nunmehr die Mög⸗ lichkeit hierzu. Die Erleichterung der Weizeneinfuhr wtb. Berlin, 30. April. Die Exleichterung der Weizeneinfuhr, über die in dem amtlichen Kommunique zu den Kabinettsberatungen nichts ausgeführt iſt, wird, wie WTB-Handelsdienſt erſährt, in der Form vorgenommen werden, daß von Zeit zu Zeit— wahrſcheinlich in Abſchnit⸗ ten von etwa je einem Monat— gewiſſe Ein— ſuhrmengen jeſtgeſetzt werden, auf welche den Mühlen eine Zollrückvergütung gewährt wird. Bei Feſtſetzung der Quantitäten und der Höhe Brotpreiſes in Zuſammenhang zu bringen, auf deſſen Aufrechterhaltung die Landwirtſchaſt nach der nunmehr erſolgten Bereinigung des Roggen— marktes keinen Wert mehr legt, und zum andern mit den Beſtrebungen, die auf eine ſtärkere Pro— pagierung eines billiger herzuſtellenden Brotes Brot, das irgendwelche Aehnlichkeit mit dem ſo⸗ genannten„Kriegsbrot“ aufzuweiſen hat, ſon⸗ dern an ein Vollkorn- oder Schrotbrot, das ſich in den verſchiedenſten Gegenden des Reiches jetzt ſchon großer Beliebtheit bei der Bevölkerung erfreut und naturgemäß billiger ſein, da die Mehlſorten hierfür Verwendung finden, die in— jolge höherer Roggenausmahlung im Preiſe niedriger ſtehen als nur zu 60 bezw. 70 Prozent gezogene Mehle. 1 Reichsrat. In einer Ausſchußſitzung des Reichsrats gab am Donnerstag mittag Reichsernährungs— miniſter Schiele den Ländervertretern Auskunft der Rückvergütungen wird man ſich von der Weltmarktſituation bezw. der innerdeutſchen Verſorgungslage leiten laſſen. Praktiſch erſolgt alſo keine generelle Zollermäßigung. Die Zoll— rückvergütungen werden aller Vorausſicht nach ſo bemeſſen werden, daß das Preisniveau in Deutſchland keinen ungünſtigen Einfluß auf die Preisgeſtaltung der neuen Weizenernte ausübt. Die grundlegenden Beſtimmungen hinſichtlich des Vermahlungszwanges bleiben unverändert in Kraft, bei der Quotenbemeſſung wird naturge— mäß aber auch auf die Verſorgungslage Rüchkſicht genommen werden. Die Andeutungen bezüglich der Einwirkung auf die Bropreisgeſtaltung ſind einmal mit der über die bevorſtehenden Zolländerungen, die am Freitag in Form einer Verordnung in Kraft geſetzt werden ſollen. Roggenſtützungsausſchuß Am Donnerstag lag dem Roggen-Unter ſuchungsausſchuß des Reichstages die Denk⸗ ſchrift der Reichsregierung an die Länder vor. Zunächſt legte Direktor Hirſch von der GJC. ſein Material über angebliche Voreindeckungen der BC. bei bevorſtehenden Weizenzollerhöhun— gen vor, wonach es ſich nur um geringfügige Käufe auf fremde Rechnung handelte. Zur drit— ten Stützungsaktion im Herbſt 1930 erklärte Reichskommiſſar Dr. Baade u. a., die Erſahrun— Elly Beinhorn wieder in Berlin Stürmiſche Begrüßung der Afrikafliegerin auf dem Tempelhofer Seld Berlin, 30. April. Die Afrikafliegerin Elly Bein horn um von ihrem Iluge nach Afrika heute nachmittag wieder nach Berlin zurückgetehr:. Stürmiſche Begrüßung Elli Beinhorns. web. Berlin, 30. April. Die Begrüßung der Afrikafliegerin Elli Beinhorn auf dem Tempel⸗ hofer Flugfeld geſtaltete ſich ſehr ſtürmiſch. Als das Flugzeug in der Nähe des Flugſteiges Halt machte, wurde die Schutzkette vom Publi⸗ kum durchbrochen und alles ſtürmte zum Flug⸗ zeug, um der Fliegerin zuzujubeln. Nur mit Mühe gelang es ihr, aus dem Flugzeug heraus- zuſteigen. Elli Beinhorn machte einen ſehr fri⸗ ſchen Eindruck und wurde etwa 10 Minuten lang von Filmoperateuren und Photographen aufgenommen. Etwa ein Dutzend Blumen— ſträuße wurden ihr überreicht. Reichsverkehrs⸗ miniſter von Guerard, Reichstagspräſident Löbe, Vertreter der ſtädtiſchen Behörden und des Aeroclubs begrüßten die Fliegerin durch Anſprachen. Dann wurde das Flugzeug weg— geichoben und der Flugplatz geräumt. Auf dem Wege zum Flughafengebäude wurden der Fliegerin von neuem begeiſterte Ovationen dargebracht. In einem beſonderen Raum gab der Aeroclub ihr zu Ehren einen Tee. Exploſionskataſtrophe in brafilianiſchem marinelaboratorium weit über hundert Tote und Derletzte witb Newyork, 30. April. Wie Aſſociated Preß aus Rio de Janeiro meldet, ſind bei einer Exploſion im Marinelaboratorium in Niethergy 200 Angeſtelite getötet oder verletzt worden. Das Laboratorium, ſowie ein benach⸗ bartes Gebäude ſind gänzlich zerſtört. Die Ex⸗ ploſton fand vermutlich im Torpedolagerraum ſtatt. 0 Von den 400 Angeſtellten dürfte etwa die Hälfte der Kataſtrophe zum Opfer gefallen ſein. 0 Die Rettungsarbeiten ſind im Gange. Nietheroy liegt an der Rio⸗Bay, direkt gegenüber von Rio⸗ Stadt. Das Hoſpital war ſchnell überfüllt, ſodaß eine große Anzahl der Verletzten in Barkaſſen nach Rio⸗Stadt gebracht werden mußten. * wtb. Newyork, 30. April. Nach einer ſpäte⸗ ren Meidung der Aſſociated Preß aus Rio de Janeiro dürfte die Zahl der Todesopfer der Exploſionskataſtrophe im Marinelaborato— rium von Nictheroy nicht ſo hoch ſein, wie zuerſt angenommen wurde. Immerhin ſollen mindeſtens 45 Perſonen getötet und 70 verletzt worden ſein. Auch wird angenommen, daß noch Tote unter den Trümmern liegen. t übernommen werden 48. Jahrgang gen hätten dazu geführt, daß man ſich auch das Kapital des Handels für die Stützungszwecke nutzbar gemacht habe. Die Fix⸗Geſchäfte hätten ſich nicht ganz vermeiden laſſen, doch werde dies für die nächſten Geſchäfte möglich ſein. Es ent⸗ wickelte ſich dann eine Ausſprache über die Tauſchtransaktionen, in der verſchiedene Zeugen erklärten, es ſei volkswirtſchaftlich nicht vertret⸗ bar geweſen, rieſige Roggenmengen in Berlin anzuſammeln und unnötige Frachtkoſten von der Küſte bis Berlin zu verurſachen. Staats— ſekretär Dr. Heukamp beſtätigte, die Qualitäts— minderung ſei nie ſo groß geweſen, daß nicht eine Verwertung des Roggens zu Futterzwecken möglich geweſen ſei. Die Weiterberatung wurde auf Montag ver— tagt. Sachſens Sieg über die Reichsbahn Die Frage der Abgrenzung der Reichsbahn— direktionsbezirke. Leipzig, 30. April. Ein Prozeß, der von prinzipieller Bedeutung für ganz Deutſchland iſt. fand heute vor dem Reichsbahngericht in Leipzig ſtatt. Die Reichsbahngeſellſchaft hatte die bisher der Reichsbahndirektion Dresden unterſtellten Leipziger Bahnhöſe mit anſchließenden Linien der Reichsbahndirektion Halle zugewieſen. Sach' ſen hatte gegen dieſe Zuweiſung auf Grund des § 43 des Staatsvertrages über die Abtretung der ſächſiſchen Eiſenbahnen an das Reich Ein— ſpruch eingelegt und als die Reichs bahn die Zu— weiſung trotzdem durchführen wollte, Klage beim Reichsbahngericht erhoben. Das Reichsbahngericht hat nach eingehender Verhandlung folgendes Urteil gefällt: Die Reichsbahn-Geſellſchaft iſt nicht bͤrech— tigt, eine weſentliche Aenderung des jetzigen Gebietes der Reichs bahndirektion Dresden, wie ſie die Zuweiſung von bisher dieſer Di— rettion unterſtellten Leipziger Bahnhöfen mit anſchließenden Linien darſtellen würde, ohne Zuſtimmung der ſüchſiſchen Regierung vorzunehmen. Der Gegenantrag der Deut— ſchen Reichsbahn⸗Geſellſchaft wird abgewieſen. Cetzte Radiomeldungen Reue Truppenlandung auf Madeira. wtb. Liſſabon, 1. Mai. Der Mariageminiſter der die Operationen der Negierungstruppen gegen Madeira leitet, teilt mit, daß die Regie⸗ rungstruppen, ohne auf Widerſtand zu ſtoßen, und ohne die Hilfe zer Kriegsſchiffe in An⸗ ſpruch zu nehmen, auf Mabeira gelandet ſind und die im Operationsplan vorgeſehenen Stellungen bezogen haben. 450 Arbeiter und Angeſtellte kommen zur Entlaſſung. witb. Recklinghauſen, 1. Mai. Die Gewerk⸗ ſchaft„Auguſte Viktoria“ in Hüls zeigt unter dem 22. April die teilweiſe Einſchränkung der Zeche„Auguſte Viktoria“ an. Zur Entlaſſung kommen 450 Arbeiter und Angeſtellte. Der Grund iſt in Abfatzmangel zu ſuchen. Vor dem Start des„Do X“ nach Südamerika. witb. Newyork, 1. Mai. Nach einer Meldung der Aſſociated Preß aus Las Palmas beab— ſichtigt der Kommandant des Flugſchiffs„Do X“ om Freitag früh 8 Uhr Ortszeit nach Süd⸗ amerika zu ſtarten. Die Beſatzung werde zur Vorbereitung des Starts drei Stunden früher nach der Grando⸗Bucht gebracht werden. Die Entlaſſungen bei der J. G.⸗Farben vor dem Arbeitsgericht. witb. Frankfurt a. M., 1. Mai. Vor dem Frankfurter Arbeitsgericht fand geſtern eine Verhandlung über die Einſpruchsklage der ſieben Betriebs⸗ und Arbeiterratsmitglieder ſtatt, die am 18. April von der JG.⸗Farben⸗ induſtrie wegen des Verdachts der Werkſpionage entlaſſen wurden. Die Kläger machten geltend, daß die Betriebsratsſitzung, in der die Zuſtim⸗ mung zur Entlaſſung erteilt wurde, nicht ord⸗ nungsgemäß einberufen worden ſei. Das Ar⸗ beitsgericht kam nach längerer Beweisaufnahme zur Abweiſung der Klage. Der Antrag auf Weiterbeſchüftigung wurde abgelehnt. Ur Der e 38 05 -und reihig, flotte Form, prime Ver- arbeitung in Cheviot- und Kammgerngeweben, I- u. 58 EI a 0 10 5* Z reihig, beste Vererbeſtung aus le. Aschener Kammgarn, auf Kugst- 6 2 2 75. 2 seide gearbeitet Der mod. 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Es ſtellt ſich zwar ſchnell heraus, daß das erſte Gericht eine in Wein gekochte, ſehr ſchmackhafte Mehlſpeiſe, das zweite ein Gemiſch aus geröſte— tem Rindfleiſch und Kartoffeln und die„Miſt⸗ kratzerli“ junge Hähne ſind, aber das Rätſelraten iſt für den Fremden doch gewöhnlich eine ſchwie— rige Sache. Auch das„Ungariſche Rebhuhn“, das man faſt auf jeder Wiener Speiſekarte findet, iſt kein Rebhuhn, ſondern ein geſulzter— Ochſen— kopf. Und daß die Johannisbeeren, Stachelbee— ren und Aprikoſen ihre Namen in Ribiſeln, Agraſeln und Marillen umgeändert haben, muß der in Oeſterreich reiſende Fremde gleichfalls hinzulernen. Wer in den Tiroler Bergen in eine Sennhütte kommt, wo ihm„Nackete Hunde“ als ttagsmahl angeboten werden, braucht nicht zu erſchrecken, denn die Hunde ſind in Wirklich— keit nichts anderes als in Waſſer gekochte Mehl— ſpatzen. Der Süddeutſche, der nach Norddeutſch— land kommt, ſtellt ſich wiederum unter„Hoſen— flicken“— es ſind Kartoffelpuffer, die man in manchen Gegenden ſo bezeichnet— wohl auch etwas anderes vor und iſt feſt überzeugt, daß der„Kaſſler-Rippeſpeer“ ein Nationalgericht der Stadt Kaſſel ſein muß, weil er nicht weiß, daß der Erfinder des leckeren Bratens der Berliner Schlächtermeiſter Johann Gottlieb Kaſſler war. Im frühen Mittelalter, als es noch keine Speiſekarten gab, wurden bei den größeren Gaſtmählern die einzelnen Speiſen, ehe man ſie auftrug, von einem Herold zuerſt mit Trompe⸗ tenſtoß angekündigt, worauf er ihren Kamen ausrief. Doch ſchon im 14. Jahrhundert tuchte, vorerſt freilich nur als Unikum, die Speiſekarte auf. Als die erſte Speiſekarte betrachtet man nämlich eine aus dem Jahre 1303 ſtammende Aufzählung der Speiſen, die bei einem Feſt⸗ eſſen, mit dem eine Kircheneinweihung in Wei— ßenſels gefeiert wurde, auf die Tafeln kamen. Es heißt auch, daß es ſchon am Hofe Karl 5. von Frankreich Speiſekarten gab, und eine die— ſer Karten— ſie zeigt eine Speiſenfolge aus dem Jahre 1372— ſoll in Paris ſogar noch heute aufbewahrt werden. Ein Jahrhundert ſpäter gab es wiederum eine Speiſekarte zu ſehen. Es war auf dem Reichstag zu Regensburg, als Her— zog Heinrich der Gute von Braunſchweig wäh— rend eines großen Mahles immer wieder nach einem„lange Zedul“ griff und darin las. Als nan ihn nach dem Inhalt des Schriftſtückes gte, berichtete er ſchmunzelnd, auf dem Zettel habe ihm der Küchenmeiſter alle auf der Tafel erſcheinenden Speiſen aufzeichnen laſſen, damit er„ſynen“ Appetitum uff die beſten Trachten 0 2 Noman von Max von Weißenthurn. Arheberrecht durch Herold-Verl. Homburg-Saar. Neubearbeitet von E. Geyer. (25. Fortſetzung.) Kaum drei Minuten, welche ihm jedoch wie eine Ewigkeit vorkamen, mochten vergangen ſein, als ſie die Augen wieder aufſchlug und ihn groß anſah. Ihr erſter Blick in ſein tiefernſtes Antlitz rief die Erinnerung an alles, was ſich zuge— tragen hatte, in ihrem Gedächtnis wach; ſeine Hände ergreifend und ſich über dieſelben beu— gend, brach ſie in einen heißen Tränenſtrom aus. Zu tröſten, vermochte er keine Worte zu finden. Es währte Minuten, ehe ſie ſich aus ihrem Schmerze aufzuraffen vermochte. 4 Ihr Antlitz ſah grau und ernſt aus beim Licht des ſcheidenden Tages und ihre Stimme war matt und klanglos, als ſie die Worte her— vorpreßte: „Du haſt die Wahrheit gewußt, Markus?“ „Ja, aber erſt ſeit kurzer Zeit. Er hat es auch mir geſagt.“ „Und Du haſt der Richtigkeit gaben nachgeforſcht?“ „Ja, Barbara, und ich würde mein Leben darum hingeben, von dieſem Geheimnis vor drei Jahren gewußt zu haben“, antwortete er, während ſeine Stimme vor innerer Erregung bebte. ſeiner An⸗ Martus Robſon Brauch allgemein gefiel, dauerte es aber doch noch lange, ehe die Speiſekarte ſich durchſetzte,. Nur anläßlich größerer Feſteſſen wurde den Gä⸗ ſten die Speiſenfolge auf Zetteln aufgeſchrieben. Jo verzeichnet man z. B. die Speiſekarte eines Nahles, das in Nürnberg am 25. November 1525 Philipp Melanchthon, zu Ehren ſtattſan. folgende Gerichte: Saukopf und ſaueren Rin⸗ derbraten, Forellen und Aſchen, fünf Rebhüh⸗ ner und acht Vögel, einen Kapaun, Hecht in Sülze, Wildſcheinpfeffſer, Käſekuchen, Obſt, Lat⸗ werge aus Piſtazien und Lebkuchen. Als Ende des 18. Jahrhunderts in Paris neben den Hotels und Gaſthöfen auch die erſter teſtaurants für die verwöhnten Eſſer eröffnet wurden, führte man dort, um den Gäſten eine leichte Ueberſicht über die vielen Speiſen zu bieten, auch die Speiſekarte ein. Welche Aus⸗ wahl einem Gaſt damals zu Gebote ſtand, zeigt eine aus dem Jahre 1782 datierte Speiſekarte des Reſtaurants von Beauvilliers, der vornehm⸗ ſten Gaſtſtätie von Paris. Auf dieſer— Karte ſtehen nicht weniger als 12 Suppen verzeichnet, ferner 24 Vorgerichte, 15 bis 20 Gerichte aus Rind⸗, 20 aus Hammelfleiſch, 30 Wild⸗ und Ge elügelgerichte, 16 bis 20 aus Kalbfleiſch, 12 8 teten, 24 Fiſchgerichte, 15 verſchiedene Braten, 50 Beigerichte und 50 Nachtiſche. Dazu gab es eine Auswahl von 30 Weinſorten. Weinkarten gab es, ebenſo wie die Speiſekarten, anfangs nur bei feſtlichen Mahlzeiten, doch tauchen ſie viel ſpäter auf. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts waren ſie aber immerhin ſchon ziemlich bekannt, denn Lady Montague berichtet ſchon im Jahre 1716, daß es in Wien Sitte ſei, bei größeren Ein⸗ ladungen eine Liſte der verſchiedenen Weine auf die Teller der Gäſte zu legen. 1 *. Den Frühling ſpürt Von Hans Roſelieb. Den Frühling ſpürt in der Nacht, wer aus der Wehmut der Einſamkeit oder der Krankheit ein Fenſter öffnet— es knarrt, es ächzt ein wenig, es verfliegt und da iſt ein Loch in die koſend⸗ weiche Dunkelheit geſtoßen zum Schauen— lange — lange. Den Frühling ſpürt in der Nacht, wer im Auto auf waldumſäumten Straßen raſt, den Duft von Waldmeiſter ſchluckt und im Lichtkegel einen Haſen, trunken vom Licht, erſpäht und dann von Sinnen an zu hupen fängt, längſt nachher, als der Haſe um Haaresbreite am Tode vorbei getaumelt iſt——— Den Frühling ſpürt in der Nacht, wer in einer Schar Wandervögel durch die blauen Wald⸗ ſchatten wandert über Baumwurzeln, die ſich über den Weg winden und wer dabei ſchweigſam wie in einer Kirche auf etwas wartet, das ihm die Bruſt weitet, unfaßbar groß und erhaben, kaum zu ertragen, bis daß einer aus der Schar ſeine Stimme erhebt und ſingt, ſo ſchön wie nie, oder einer aus Gitarrenſeiten eine nie ge⸗ hörte Muſit entlockt und dann ſich plötzlich eine Waldlichtung auftut mit einem Dach aus Ster⸗ nenlicht und alles verſtummt, bis daß einer an⸗ fängt, ein Zelt zu bauen, pochende, rammende Laute, Kommandos und Geflüster— und Echos, die weit verhallen. Den Frühling ſpürt in der Nacht ein Kind, verführt durch den ſilbernen Mondſchein ins Dunkel, geliebkoſt von Schatten, die es für Ge⸗ ſpenſter hält, betäubt von Gerüchen, die es halb irrſinnig machen, verfolgt von den Augen eines Uhus, der aus der Aſtgabel eines Baumes ſtarrt, ſo daß es ſchreit:„Mutter! Mutter!“, was nie⸗ mand erhört. Den Frühling in der Nacht ein Obdachſuchen⸗ der, der nichts beſitzt als ſich, Mondſchein. Tierſchreie, die erwürgt, menſch⸗ liche Tritte, die erſtickt, Klagen der Luft, das verweht, Baumgeſtalten, die zerriſſen werden, Donnern eines Zuges, das unter der Erde zu „O, hätteſt Du ßes gewußt!“ klagend aus.„Allgütiger ſoll ich es ertragen!“ Und verzweiflungsvoll rang ſie die Hände. „Mein ganzes Leben lang bin ich eine Betrügerin, eine lebendige Lüge geweſen; mein Leben lang lag ich der Barmherzigkeit anderer zur Laſt, die zu nehmen ich kein Recht beſaß. Und jetzt, da mir plötzlich eine furchtbare Wahrheit offenbar wird, jetzt fehlt mir die Kraft, allem zu entſagen und dafür den Spott und die Mißachtung der Menſchen entgegenzu— nehmen. Himmel, wie—, Und qualvoll aufſtöhnend, vergrub ſie das Antlitz in beiden Händen. Es war bereits dunkel im Zimmer, aber dennoch nahm er wahr, wie der Brillant auf dem Verlobungsring des Grafen von Keith an ihrem Finger glänzte. Die Turmuhr ſchlug halb fünf. Er trat an ſie heran und legte ſeine Rechte ihr Haupt. „Hätte ich alles früher geahnt, Barbara,— dann würde ich geredet haben; hätte ich es geahnt, noch ehe Du Dir das Herz des alten Mannes errungen, ehe Du eine Notwendigkeit zu ſeinem Glücke wurdeſt, ſo würde ich frei geſprochen und ihm die Wahl überlaſſen haben, ob er Dich in die Fremde hinausſtoßen, oder ob er als Sühne für das Unrecht, welches ſein Bruder einer Dir nahe verwandten Frau zu⸗ gefügt, Dich als ſeine Tochter adoptieren wollte. Ihm jetzt die Wahrheit zu ſagen, hieße ihm den Todesſtoß zu verſetzen und das Glück. ſeines Alters zu zerſtören.“ rief ſie weh⸗ ſeiner Stimme drückte ſich erhöhter aus, als er leiſe ſagte: „Jetzt, da Du die Wahrheit kennſt, Bar⸗ bara, muß Du handeln, wie Dein Gewiſſen es von Dir fordert. Ob die Entdeckung der Wahr⸗ heit die Herzen jener umwandeln wird, welche Dich lieben, vermag ich nicht zu beurteilen. Dem Grafen wirſt Du immer das Kind blei⸗ ben, welches er liebt und das ihm in Zukunft nur noch hingebender zugetan ſein wird, weil weil er demſelben wahre Neigung entgegen⸗ bringt. Der Graf von Keith dürfte nach meinem Dafürhalten für Dich nicht weniger Liebe, icht weniger Hochachtung empfinden, wenn er die Wahrheit erfährt. Die Schuld Deiner Mutter, oder vielleicht richtiger geſagt, — ihr Mißgeſchick, wird Dich in ſeinen Augen nicht herabſetzen.“ „In Deinen Augen ſeinen gewiß!“ Er blickte ſie forſchend an. „Wie kommſt Du zu dieſer Anng me? Hat er Dir die geringſte Veranlaſſung gegeben, ſo niedrig von ihm zu denken?“ Ein ſchmerzliches Beben bewegte Barbaras Lippen. „Er liebt Dich, Barbara!“ fuhr Markus fort, deſſen Herz für ſie blutete. „Er liebt Barbara Hatton, die Nichte des Grafen von Elsdale. Wird er auch eine Namen⸗ loſe lieben, deren—“ „Nicht weiter“, unterbrach er ſie. Du ſprichſt aufgeregte Worte, Barbara. Deine Mutter iſt Schmerz vielleicht nicht, in den (Speiſen) ſparen“ tönne. Obgleich der neue J verrouen ſcheint N„Traum von Behaglichteit, Licht und Wärme, der verraucht wie ein unſichtbares Feuer, und Schmerzen hinterläßt wie Brand⸗ wunden. Oder iſt es das Brennen des Hungers! Nichts, was ſich ſeſthalten ließe, nichts, ichts, ſei es denn der Schmerz der Heimatloſigkeit, das Weh der Verlorenheit, das Grauſen vor der Hoffnungsloſigkeit. Alles Nahe iſt grenzenlos und nicht zu faſſen. Alles Feſte ſchwankt wie an einem Abgrund. Alles Lichte iſt trügeriſch alles Duftige vergänglich. Jeder Schritt führ! ins Ungewiſſe. Verzweiſelnd läßt er ſich in die Grashalme fallen. Die Erde riecht ſo ſtark wie ein lebendiger Leib. Eine Stille ſchwebt wie auf Raubtierflügeln durch ein ſchwarzes Glän⸗ zen in ein Nichts. Knackte da nicht die Erd⸗ kruſte, oder krachte eine Pflanze heraus aus dem bezeſchnet werden. Von und auf einem Waldweg dahinſtolpert ohne Sternenlicht. ohne Er blickte auf ihr ſchönes Antlitz und in f betrogen worden, das iſt wahr, aber ihr Leben Je, have. Se er ſo 9e Gefängnis des Bodens? Bald hört er mehr mit den. Gehör der Seele als mit dem des Leibes. während die weſblichen Mitglieder als„Kühe“ dieſer letzten Gruppe ſind„Tartarenblut“,„Nordpiraten“ und„Santa Fe“ durch ihre Ueberſälle auf Schankwirtſchaften Uſw. bekannt geworden. Die übrigen Cliqzten haben ähnliche Phantaſienamen, wie z. B.„Die Britzer Apachen“ uſw. Die Polizei kann n all⸗ gemeinen gegen die Organiſationen, die als Ver— eine eingetragen ſind und alle möglichen Beſtre— bungen zu pflegen vorgeben, kaum einſchreiten, wenn es ſich um das Verbrechen eines Einzelnen handelt, zumal die Organiſationen und beſon— ders der Ringvorſitzende mit Mitgliedern, die allzuſehr über die Stränge ſchlagen, abzurücken pflegen. Auch auf Grund der Notverordnung läßt ſich gegen die Unterweltvereinigungen kaum vorgehen, und die Behörde muß ſich darauf be— ſchränken, von Fall zu Fall Strafanträge gegen einzelne Geſetzesübertreter zu ſtellen. cohſęe o he SO e Wahrheit, mein Herzblut würde ſch Neudtg geopfert haben, um Dich davor zu bewahren.— Wie biſt Du hierhergekommen?“ „Er hat mich hergebracht!“ „Er— wer?“ „Bryant! Haſt Du das nicht gewußt? Er war es, der Dir telegraphierte. Er iſt in Schloß Darley!“ „Barbara“, ſprach er, dicht vor ſie hin⸗ tretend„was aus geſchebe, laß Dich von die⸗ ſem Manne nicht beeinfluſſen. Er iſt gewiſſen⸗ los und man kann ihm nicht vertrauen. Er hat mir verſprochen, daß er das Geheimnis bewahren wolle, welches er durch eine Reihe von Zufällen in Erfahrung brachte. Er hat Dich einmal in der Roſenvilla, dann in Stur⸗ ton geſehen—“ 1„An dem Tage, an welchem ich an Dir vor— üerſchritt?“ —: Fortſetzung folg. — — N— zu erſcheinen oder Abordnungen nach Worms zu entſenden. Nachmittags ab 3 Uhr findet ein Mili⸗ tärkonzert und abends ein Ball ſtatt. Deshalb auf nach Worms zu den 118ern. Beilagen-Hinweis. Unſerer heutigen Geſamtausgabe liegt eine Beilage des Warenhaus Kander Mannheim bei, in welcher anläßlich der Mai⸗Meſſe in Mannheim, eine Fülle vorteilhafter Angebote enthalten ſind. Wir empfehlen die Bei⸗ lage zu beachten. * Prauzöſiſche Revolution und Kul- turkampf. Wer kennt nicht die Schreckniſſe, welche die franzöſiſchen Chriſten in der Revolution in den Jahren 1789—1792 mitzumachen hatten. Vertrieben von Haus und Hof wurden alle jene, die nicht die rote Jakobinermütze, das Symbol der Revolution, trugen. Glaubensſtarken Eltern entriß d tötete ſie vor ihren Augen, dem Irrglauben zujubelten. Bruder. Freund wurde zum den Rebellen. Es war die uer in der einen Hand den ſeren Hand das Schwert trug, u ſchützen. Dies alles erlebt el, das von der Theaterab— 5. am Sonntag im Freiſchütz ſieht ſich heutzutage ſo viele iſch und inhaltlich faſt wert⸗ zuch die kleine Ausgabe von ſollte, um ſich dieſes Stück verkauf bei Buchbinder Hof- Die Karten ſind nummeriert. jonder-Vorſtellung im ten Freitag-Vorſtellung zeigt in ganz erſtkl. Großſtadtpro— oder Weib am Kreuz. Ein ztro⸗Sonderklaſſe. Einer der Jahres. Ein Film von ge— unerhörter Spannung, wie ſie liebt. In der Hauptrolle Hans Adalbert v. Schlettow. an wieder einmal Big Boy neueſten Wild⸗Weſt⸗Schlager. us dem Inhalt Die Rothaut ingjäger der Prärie, Piedro 8, Buſchklepper im Norden, renze, Grenzkampf in Wild- ſtſpiel⸗Schlager dieſer Woche. m. Siehe Inſerat. L. Palaſt. zolksabende für 40 Pfennig. es ſtummen Films. “ Tom Mix„Die Mädchen- Der Detektiv.“ hir ein glänzendes Großſtadt— olksſpielplan. Wieder wird en U. T. P. gehen, um für ewöhnliches zu ſehen, denn bietet die Gewähr für gute, .So zeigt man dem Maſſen⸗ ernheim den Svitzenfilm der grot“, ein rührendes Schau⸗ J, bekannt aus„Vier Teufel“. in ſeinem Wild⸗Weſtſchlager. hkanone erſten Ranges„Der ihr Kinofreunde Viernheims, Pfg. dieſe Woche den U. T. P. ein Maſſenandrang iſt ſicher. Berichte Rubrik Aufnahme, müſſen iſt abgefaßt ſein. .—— 2 2* in Weinheim! indet in Weinheim der all— r Fußballjugend ſtatt. Das fetten, Tauziehen für Jugend- anſchließend iſt ein Fußball⸗ )heinbezirk gegen den Kreis- en Jugendſpieler und auch Schüler der Sportvereinigung iſt es Pflicht daran teilzunehmen. Die Jugend muß daher heute abend 6 Uhr in die Verſammlung im Vereinshaus wo ſie alles Nähere erfahren wird. NB Heute 8 Uhr Spielausſchußſitzung im Lokal. Ausſtellung„Hausfrau und Handwerk“ in Mannheim. Am Samstag, den 2. Mai wird in den Mann- heimer Rhein-Reckar⸗Hallen die große Ausſtellung „Hausfrau und Handwerk“ eröffnet. In ihren 3 Abteilungen„Wohnung“,„Ernährung“ und„Be— kleidung“, denen noch eine„Wiſſenſchaftliche Ab- teilung“ angegliedert iſt, bildet die Ausſtellung eine Schau neuzeitlicher Haushaltführung, geſunder Er— nährungsweiſe und zeitgemäßer Wohn- und Lebens- kultur. Sie will der Hausfrau Anregung geben, ihre durch die Not der Zeit oft erſchwerten Pflichten dem Fortſchritt der Technik entſprechend in einfacher Weiſe zu erledigen. Im Rahmen der Ausſtellung finden Modevor— führungen ſtatt, und zwar am Sonntag, den 3. Mai, nachmittags 5 Uhr, am Mittwoch, den 6. Mai, nachmittags 4 Uhr und abends 8 Uhr, ſowie am Donnerstag, den 7. Mai nachmittags 5 Uhr. Tanz— und Gymnaſtikvorführungen werden hierbei Ab— wechslung bringen. Ein Ausſtellungscafé gibt den Beſuchern Gelegenheit zur Raſt und Stärkung. Die Ausſtellungsleitung wird einem Beſucher ein fabrikneues Opel-Automobil, Zweiſitzer-Luxusmodell, zum Geſchenk machen. Die Nummer der Eintritts— karte beſtimmt den Glücklichen. Am Maimarkt⸗Dienstag, den 5. Mai geben Reichs- bahn, Oberrheiniſche Eiſenbahn-Geſellſchaft und Rhein-Haardtbahn Sonntagsrückfahrkarten zum Be— ſuch der Mannheimer Maiveranſtaltungen, insbeſon— dere Ausſtellung„Hausfrau und Handwerk“ aus. Von den rechtsrheiniſch und linksrheiniſch-heſſiſchen Bahnhöfen werden Sonntagsrückfahrkarten nach Manngeim, von den pfälziſchen Bahnhöfen ſolche nach Ludwigshafen ausgegeben. * Vereins ⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit⸗ glieder- u. Generalverſammlungen u.Singſtunden Sänger⸗Einheit. ſtunde. erwartet Samstag abend 8 Uhr Sing- Pünktliches und vollzähliges Erſcheinen Der Vorſtand. Geſangverein„Flora“. Freitag abend ½8 Uhr Singſtunde für alle Stimmen. Kein Sänger fehle. Der Präſident. G.⸗V.„Sängerbund“. Freitag Abend ½9 Uhr Singſtunde. Um vollzähliges Erſcheinen bittet Der Vorſtand. Reichsbanner Schwarz⸗Rot⸗Gold(Abtlg. Schutz- ſport). Freitag Abend ½9 Uhr Pflichtverſamm- lung im Lokal„Brechtel“. Anſchließend Lieder- ſtunde und Unterhaltungsſchießen. Kameraden erſcheint alle. Der Schutzſportleiter. Kauinchen⸗ und Geflügelzuchtverein 1916. Am Samstag abend im Vereinslokal Monatsver⸗ ſammlung. Die Mitglieder werden gebeten, wegen Wichtigkeit der Tagesordnung zahlreich zu er— ſcheinen. Der Vorſtand. Odenwald⸗Klub(Ortsgr. Viernheim.) Sonntag, den 3. Mai 1931 6. Programm⸗Wanderung Waldmichelbach Finkenbach Rothenberg Hirſchhorn. Abfahrt 5.58 OEG. Sonntagsrückfahrkarte Wein- heim, von — Hirſchhorn. Gelegenheit zum Beſuch des kath. Gottesdienſtes. Zahlreiche Beteiligung erwartet Der Führer. Verein für Sport- und Körperpflege 1896. Der Verein beteiligt ſich mit ſämtlichen Sparten am Sonntag, den 3. Mai, an dem Sportfeſt in Waldhof. Abfahrt per Auto punkt 3/12 Uhr. Treffpunkt an den Vier Jahreszeiten. Die Rad— fahrer treffen ſich ebenfalls dort. Wir bitten um zahlreiche Beteiligung. Der Vorſtand. Rechnungen für dieſe Leiſtung bezahlt. da aus Gabelkarte Waldmichelbach Reiſevereinfſgung der Brieftaubenzüchtervereine Viernheim. Freitag abend von 5,30 Uhr bis 7,30 Uhr Einſetzen der Tauben im Lokal zum Saftladen, zu unſerem erſten Preisflug ab Crails- heim, 150 km. Dortſelbſt kommen auch die Reiſeausweiſe zur Verteilung, ohne dieſelben niemand einſetzen darf. Samstag abend 9 Uhr Uhrenſtellen. Der Vorſtand. Klub der Geflügelzüchter 1926. Am Sonntag, den 3. Mai, vormittags 10 Uhr findet im Gaſt⸗ haus zum„Fürſten Alexander“ eine Vorſtands⸗ ſitzung mit Ausſtellungsleitung ſtatt. Es wird gebeten, pünktlich zu erſcheinen. Der Vorſitzende. Bekanntmachung. Betr.: Ausſtände der Gas-, Waſſer- und Elektrizi— tätsverſorgung. Die Rückſtände an Gas-, Strom- u. Waſſer⸗ gelder haben in letzter Zeit einen derartigen Um- fang angenommen, daß wir uns leider genötigt ſehen, die ſchärfſten Maßnahmen zu ergreifen, um dieſe Gelder hereinzubekommen. Denn unter dieſen Umſtänden iſt es uns nicht möglich, den Zahlungs- verpflichtungen unſeren Lieferwerken gegenüber nach- zukommen, wodurch uns ungeheure Unkoſten für Verzugszinſen etc. entſtehen, die wir auf die Zah- lungsſäumigen umlegen müſſen, um die Gemeinde einigermaßen ſchadlos zu halten. Wir werden für die Folge außer den Mahn- und Pfändungsge⸗ bühren, die ja bekanntlich nicht in die Gemeinde— kaſſe fließen, ſondern an die Kreiskaſſe abgeführt werden müſſen, einen Verzugszuſchlag von den Zahlungsſäumigen erheben. Bei Rückſtänden, die mehr als 3 Monatsbeträge umfaſſen, werden wir außerdem in Gemäßheit des Beſchluſſes der Gas-, Waſſer⸗ und Elektr. Kommiffion die äußerſte Maß nahme der Belieferungseinſtellung durchführen. Die hierbei entſtehenden Koſten hat der betr. Zahlungs- ſäumige zu tragen. Es iſt unbedingte Pflicht eines jeden Kon⸗ ſumenten, der einerſeits von den Werken eine regel- mäßige Verſorgung mit Gas, Strom und Waſſer verlangt, daß er andererſeits auch pünktlich die Andern⸗ falls iſt die Gemeinde nicht verpflichtet und auch nicht in der Lage, Gas u. Strom weiter zu liefern. Wir richten daher nochmals die Mahnung an die Zahlungsſäumigen, ihre Rückſtände ſofort zu begleichen, damit ihnen unnötige Koſten und unlieb⸗ ſame Störungen in der Verſorgung mit Gas, Waſſer und Strom erſpart bleiben. Betr., Verſteigerung von Allmendgrundſticken. Am Montag, den 4. Mai 1931, vorm. 11 Uhr werden im Sitzungsſaale des Rathauſes nachſtehende Allmendgrundſtücke verſteigert: Oberlück 4. Gew. Nr. 18. Oberlück 12. Gew. Nr. 2 Großer neuer Garten Nr. 8 Kleiner neuer Garten Nr. 17 Kleinbruchfeld 1. Gew. Nr. 73 Kleiner Neuenacker im Kleinbruchfeld Nr. 64 Almen Nr. 18 Almen Nr. 124 Almenfeld 1. Gew. Nr. 37 Dreiruthen Nr. 105 Mittl. lange Theilung Nr. 75 Krottenwieſe(Wieſe) Nr. 9 Oberbruchweide 12. Gew. Nr. 10 Viernheim, den 29. April 1931. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. J. V. Roos. enb. Wien, 29. April. Der Vizepräſident der öſterreichiſch-franzöſiſchen Handelskammer, Orelli, iſt nach einer Meldung des„Neuen Wiener Tagblattes“ geſtern unter der Beſchul— digung des Betruges verhaftet worden. Seine Verhaftung erfolgte aufgrund der polizeilichen Anterſuchung über die Verhältniſſe in dieſer Körperschaft, auf die eine Anzeige des franzö— ſiſchen Handelsattaches Pouljol hingewieſen hatte. er Maimarkt-Woche zeigen wir eine enorm große Auswahl in Damen- und Kinder- Bekleidung, die Sie unbedingt sehen müssen OHsere SpPSZIAlabf Sil fir SferKe Derbe PTIDOH Des Orr. Gers Vorfeilheffe ADO HE ZU Zeitger DS Dili Sf PTSI SSN) Fischer-Riege Paradeplatz GreSboles Spezlelgescheff Sud Wesfdeutschlebds fur Deren U RirGerbeklei cdu . -und reihig, flotte Form, prima Ver- Ur Der eleg. be 38 3 arbeitung in Cheviot- und Kammgarn Zreihig, beste Vererbeſtung Der blaue Anzug ewWeben, I- u. 58 1 ee ee 88 aus la. Aschener Kemmgarn, auf Kunst- 6. 5 75.—* seice qesrbeitef Der mod. Sport-Anzug Allg., mit langer und Solfhose, das prak- 2 ische Kleidungsstũcæ für Sport u. Straße 58. in Slipon- und Raglanform, auf Der eleg. Ubergangs- 1 52. mantel Cn⸗Leide gefütte. Die eleg. Knickerbocker- 8³⁰ —lennishose, flotte Form weit hose 10.50 gearbeitet Bergdolt HN 1, 5 Mannheim Breite Strass HN 1, 5 qui bieten, auch die Speiſekarte ein. Die Sprache der Speiſekarte „Verſoffene Jungſer“ und„Nackete Hunde“. Wer viel reiſt, macht die Erfahrung, daß die Sprache der Speiſekarte nicht immer leicht zu verſtehen iſt. Was ſoll ſich der Berliner, der nach Tirol kommt, unter einem Gericht vorſtellen, das er als„Verſoſfene Jungfer“ oder als „Katzengeſchrei“ auf der Speiſekarte findet?— Oder in der Schweiz„Niſtkratzerli mit Riſotto“? Es ſtellt ſich zwar ſchnell heraus, daß das erſte Gericht eine in Wein gekochte, ſehr ſchmackhafte Mehlſpeiſe, das zweite ein Gemiſch aus geröſte— tem Rindfleiſch und Kartoffeln und die„Miſt⸗ kratzerli“ junge Hähne ſind, aber das Rätſelraten iſt für den Fremden doch gewöhnlich eine ſchwie— rige Sache. Auch das„Ungariſche Rebhuhn“, das man faſt auf jeder Wiener Speiſekarte findet, iſt kein Rebhuhn, ſondern ein geſulzter— Ochſen— kopf. Und daß die Johannisbeeren, Stachelbee— ren und Aprikoſen ihre Namen in Ribiſeln, Agraſeln und Marillen umgeändert haben, muß der in Oeſterreich reiſende Fremde gleichfalls hinzulernen. Wer in den Tiroler Bergen in eine Sennhütte kommt, wo ihm„Nackete Hunde“ als tttagsmahl angeboten werden, braucht nicht au erſchrecken, denn die Hunde ſind in Wirklich— keit nichts anderes als in Waſſer gekochte Mehl— ſpatzen. Der Süddeutſche, der nach Norddeutſch— land kommt, ſtellt ſich wiederum unter„Hoſen— flicken“— es ſind Kartoffelpuffer, die man in manchen Gegenden ſo bezeichnet— wohl auch etwas anderes vor und iſt feſt überzeugt, daß der„Kaſſler-Rippeſpeer“ ein Nationalgericht der Stadt Kaſſel ſein muß, weil er nicht weiß, daß der Erfinder des leckeren Bratens der Berliner Schlächtermeiſter Johann Gottlieb Kaſſler war. Im frühen Mittelalter, als es noch keine Speiſekarten gab, wurden bei den größeren Gaſtmählern die einzelnen Speiſen, ehe man ſie auſtrug, von einem Herold zuerſt mit Trompe⸗ tenſtoß angekündigt, worauf er ihren Namen ausrief. Doch ſchon im 14. Jahrhundert tauchte, vorerſt freilich nur als Unikum, die Speiſekarte auf. Als die erſte Speiſekarte betrachtet man nämlich eine aus dem Jahre 1303 ſtammende Aufzählung der Speiſen, die bei einem Feſt⸗ eſſen, mit dem eine Kircheneinweihung in Wei⸗ ßenſels gefeiert wurde, auf die Tafeln kamen. Es heißt auch, daß es ſchon am Hofe Karl 5. von Frankreich Speiſekarten gab, und eine die⸗ ſer Karten— ſie zeigt eine Speiſenfolge aus dem Jahre 1372— ſoll in Paris ſogar noch heute aufbewahrt werden. Ein Jahrhundert ſpäter gab es wiederum eine Speiſekarte zu ſehen. Es war auf dem Reichstag zu Regensburg, als Her— zog Heinrich der Gute von Braunſchweig wäh⸗ rend eines großen Mahles immer wieder nach einem„lange Zedul“ griff und darin las. Als nan ihn nach dem Inhalt des Schriftſtückes gte, berichtete er ſchmunzelnd, auf dem Zettel habe ihm der Küchenmeiſter alle auf der Tafel erſcheinenden Speiſen aufzeichnen laſſen, damit er„ſynen“ Appetitum uff die beſten Trachten „O, hätteſt Du es gewußtle f rief ſie weh⸗ (Speiſen) ſparen“ könne. Obgleich Brauch allgemein gefiel, dauerte es aber doch noch lange, ehe die Speiſekarte ſich durchſetzte. Nur anläßlich größerer Feſteſſen wurde den Gä⸗ ſten die Speiſenfolge auf Zetteln aufgeſchrieben. Jo verzeichnet man z. B. die Speiſekarte eines Mahles, das in Nürnberg am 25. November 1525 Philipp Melanchthon, zu Ehren ſtattſan. folgende Gerichte: Saukopf und ſaueren Rin⸗ derbraten, Forellen und Aſchen, fünf Rebhüh⸗ ner und acht Vögel, einen Kapaun, Hecht in Sülze, Wildſcheinpfefſer, Käſekuchen, Obſt, Lat. werge aus Piſtazien und Lebkuchen. Als Ende des 18. Jahrhunderts in Paris neben den Hotels und Gaſthöſen auch die erſter teſtaurants für die verwöhnten Eſſer eröffnet wurden, führte man dort, um den Gäſten eine leichte Ueberſicht über die vielen Speiſen zu Welche Aus⸗ wahl einem Gaſt damals zu Gebote ſtand, zeigt eine aus dem Jahre 1782 datierte Speiſekarte des Reſtaurants von Beauvilliers, der vornehm⸗ ſten Gaſtſtätte von Paris. Auf dieſer— Karte ſtehen nicht weniger als 12 Suppen verzeichnet, ferner 24 Vorgerichte, 15 bis 20 Gerichte aus Rind⸗, 20 aus Hammelfleiſch, 30 Wild⸗ und Ge lügelgerichte, 16 bis 20 aus Kalbfleiſch, 12 teten, 24 Fiſchgerichte, 15 verſchiedene Braten, 50 Beigerichte und 50 Nachtiſche. Dazu gab es eine Auswahl von 30 Weinſorten. Weinkarten gab es, ebenſo wie die Speiſekarten, anfangs nur bei ſeſtlichen Mahlzeiten, doch tauchen ſie viel ſpäter auf. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts waren ſie aber immerhin ſchon ziemlich bekannt, denn Lady Montague berichtet ſchon im Jahre 1716, daß es in Wien Sitte ſei, bei größeren Ein— ladungen eine Liſte der verſchiedenen Weine auf die Teller der Gäſte zu legen. * 1 Den Frühling ſpürt Von Hans Roſelie b. Den Frühling ſpürt in der Nacht, wer aus der Wehmut der Einſamkeit oder der Krankheit ein Fenſter öffnet— es knarrt, es ächzt ein wenig, es verfliegt und da iſt ein Loch in die koſend— weiche Dunkelheit geſtoßen zum Schauen— lange — lange. Den Frühling ſpürt in der Nacht, wer im Auto auf waldumſäumten Straßen raſt, den Duft von Waldmeiſter ſchluckt und im Lichtkegel einen Haſen, trunken vom Licht, erſpäht und dann von Sinnen an zu hupen fängt, längſt nachher, als der Haſe um Haaresbreite am Tode vorbei getaumelt iſt——— Den Frühling ſpürt in der Nacht, wer in einer Schar Wandervögel durch die blauen Wald⸗ ſchatten wandert über Baumwurzeln, die ſich über den Weg winden und wer dabei ſchweigſam wie in einer Kirche auf etwas wartet, das ihm die Bruſt weitet, unfaßbar groß und erhaben, kaum zu ertragen, bis daß einer aus der Schar ſeine Stimme erhebt und ſingt, ſo ſchön wie nie, oder einer aus Gitarrenſeiten eine nie ge⸗ hörte Muſik entlockt und dann ſich plötzlich eine Waldlichtung auftut mit einem Dach aus Ster⸗ nenlicht und alles verſtummt, bis daß einer an⸗ fängt, ein Zelt zu bauen, pochende, rammende Laute, Kommandos und Geflüfter— und Echos, die weit verhallen. Den Frühling ſpürt in der Nacht ein Kind, verführt durch den ſilbernen Mondſchein ins Dunkel, geliebkoſt von Schatten, die es für Ge⸗ ſpenſter hält, betäubt von Gerüchen, die es halb irrſinnig machen, verſolgt von den Augen eines Uhus, der aus der Aſtgabel eines Baumes ſtarrt, ſo daß es ſchreit:„Mutter! Mutter!“, was nie⸗ mand erhört. Den Frühling in der Nacht ein Obdachſuchen⸗ der, der nichts beſitzt als ſich, und auf einem Waldweg dahinſtolpert ohne Sternenlicht, ohne Mondſchein. Tierſchreie, die erwürgt, menſch⸗ liche Tritte, die erſtickt, Klagen der Luft, das verweht, Baumgeſtalten, die zerriſſen werden, Donnern eines Zuges, das unter der Erde zu der neue verroulen ſcheint, Traum von Behaglichteit, Licht und Wärme, der verraucht wie ein unſichtba res Feuer, und Schmerzen hinterläßt wie Brand⸗ wunden. Oder iſt es das Brennen des Hungers? Nichts, was ſich ſeſthalten ließe, nichts, ichts, ſei es denn der Schmerz der Heimatloſigkeit, das Weh der Verlorenheit, das Grauſen vor der Hofſnungsloſigkeit. Alles Nahe iſt grenzenlos und nicht zu faſſen. Alles Feſte ſchwankt boie an einem Abgrund. Alles Lichte iſt trügeriſch alles Duftige vergänglich. Jever Schritt führ! ins Ungewiſſe. Verzweiſelnd läßt er ſich in die Grashalme fallen. Die Erde riecht ſo ſtark wie ein lebendiger Leib. Eine Stille ſchwebt wie auf Raubtierflügeln durch ein ſchwarzes Glän— zen in ein Nichts. Knackte da nicht die Erd⸗ kruſte, oder krachte eine Pflanze heraus aus dem Gefängnis des Bodens? Bald hört er mehr mit den. Gehör der Seele als mit dem des Leibes, überall das Erdſprengende, das ſich aus dem Dunkel Zwängende, das Wachſende. Er bebt am ganzen Körper, bevor er es begreift. Und als er es begreift, da zuckt ſein Mund, da ſtammelt er: Es iſt gut. Alles iſt gut. Obſchon ich kein Ob⸗ dach als dieſe Sträucher hier habe; es iſt alles gut. Vielleicht iſt es verrückt. Aber es iſt gut. Und wenn es auch noch furchtbarer kommt, noch lebe ich, es iſt gut——— Sein Weinen trug bei zum Lippengewiſper der Nacht, der geſtalt⸗ loſen, horizontloſen, dem Schoße immer erneu⸗ ten Werdens. Und der myſtiſche Wind trocknete ſeine Tränen und alles war gut in dieſer Nacht. * Bunte Seitung Der Ankerturm auf dem Volkenkratzer. Der größte Wolkenkratzer der Welt, das Em— pire State⸗Building in Newyork, wird auch den größten Ankerturm der Welt für Luftſchiffe er⸗ halten. Dieſer Turm befindet ſich gegenwärtig in Bau und wird bald vollendet ſein. Zu ſeiner Herſtellung wurden 9000 Tonnen Stahl verwen⸗ det. Er iſt mit Ziegeln in mehreren Farben bekleidet. Die Luftſchiffinſaſſen werden vermit⸗ tels eines Landungsſteges auf die Plattform gelangen, die den Ankerturm krönt, Stockwerk des Wolkenkratzers befördert werden, wo ſich die Baſis des Ankerturms ſelbſt bekindet. Das Löſegeld. Die Räuber der„Erſten Roten Arme“ in der chineſiſchen Provinz Honan, die deg amerika⸗ wiſchen Miſſionar Nelſon ſeit Oktober v. Js. ge⸗ nde:. halten, fordern ein merkwürdiges Löſe⸗ 416. Außer einer Geldſumme wollen ſie u. a. Grauemophonplatien, Tennisſchläger und bälle, Schachſpiele, Armbanduhren, Füllfederhalter und Fußbälle. Selbſtverſtändlich brauchen ſie zur Fortſetzung ihrer„Arbeit“ auch Benzin und Munition. 7 5 5 Die Berliner Unterwelt In den letzten Tagen haben in Berlin die Mitglieder der ſogenannten„wilden“ Vereini⸗ gungen wieder in unliebſamer Weiſe von ſich reden gemacht. Man kann vier Arten von Mit⸗ gliedern der Berliner Unterwelt unterſcheiden, die ſich in dieſen Vereinigungen zum Teil ſeind⸗ lich, zum Teil„kartelliert⸗freundſchaftlich“ gegen⸗ überſtehen. Die größte Organiſation iſt der „Ring Groß⸗Berlin“, zugleich auch die älteſte Gründung, zu der beiſpielsweiſe der Verein „Immertreu“ gehört. Dann kommt der„Frei⸗ Bund“ und die„Freie Vereinigung“. Neben dieſen finanziell und organiſatoriſch feſtgefügten Vereinigungen, die gewiſſermaßen einen Staat im Staate bilden, gibt es noch etwa 50 bis 60 Cliquen, Vereinigungen von Jungens und Mä— dels, die ſich zumeiſt aus entlaufenen oder ent laſſenen Fürſorgezöglingen zuſammenſetzen und von dem ſogenannten„Bullen“ geleitet werden. Noman von Max von Weißenthurn. Arheberrecht durch Herold-Verl. Homburg-Saar. Neubearbeitet von E. Geyer. (25. Fortſetzung.) Kaum drei Minuten, welche ihm jedoch wie eine Ewigkeit vorkamen, mochten vergangen ſein, als ſie die Augen wieder aufſchlug und ihn groß anſah. Ihr erſter Blick in ſein tiefernſtes Antlitz rief die Erinnerung an alles, was ſich zuge— tragen hatte, in ihrem Gedächtnis wach; ſeine Hände ergreifend und ſich über dieſelben beu— gend, brach ſie in einen heißen Tränenſtrom aus. Zu tröſten, finden. Es währte Minuten, ehe ſie ſich aus ihrem Schmerze aufzuraffen vermochte. Ihr Antlitz ſah grau und ernſt aus beim Licht des ſcheidenden Tages und ihre Stimme war matt und klanglos, als ſie die Worte her— vorpreßte: „Du haſt die Wahrheit gewußt, Markus?“ „Ja, aber erſt ſeit kurzer Zeit. Er hat es auch mir geſagt.“ „Und Du haſt der Richtigkeit gaben nachgeforſcht?“ „Ja, Barbara, und ich würde mein Leben darum hingeben, von dieſem Geheimnis vor drei Jahren gewußt zu haben“, antwortete er, während ſeine Stimme vor innerer Erregung bebte. vermochte er keine Worte zu ſeiner An⸗ Martus Robſon klagend aus.„Allgütiger ſoll ich es ertragen!“ Und verzweiflungsvoll rang ſie die Hände. „Mein ganzes Leben lang bin ich eine Betrügerin, eine lebendige Lüge geweſen; mein Leben lang lag ich der Barmherzigkeit anderer zur Laſt, die zu nehmen ich kein Recht beſaß. Und jetzt, da mir plötzlich eine furchtbare Wahrheit offenbar wird, jetzt fehlt mir die Kraft, allem zu entſagen und dafür den Spott und die Mißachtung der Menſchen entgegenzu⸗ nehmen. Himmel, wie—, Und qualvoll aufſtöhnend, vergrub ſie das Antlitz in beiden Händen. Es war bereits dunkel im Zimmer, aber dennoch nahm er wahr, wie der Brillant auf dem Verlobungsring des Grafen von Keith an ihrem Finger glänzte. Die Turmuhr ſchlug halb fünf. Er trat an ſie heran und legte ſeine Rechte ihr Haupt. „Hätte ich alles früher geahnt, Barbara,— dann würde ich geredet haben; hätte ich es geahnt, noch ehe Du Dir das Herz des alten Mannes errungen, ehe Du eine Notwendigkeit zu ſeinem Glücke wurdeſt, ſo würde ich frei geſprochen und ihm die Wahl überlaſſen haben, ob er Dich in die Fremde hinausſtoßen, oder ob er als Sühne für das Unrecht, welches ſein Bruder einer Dir nahe verwandten Frau zu⸗ gefügt, Dich als ſeine Tochter adoptieren wollte. Ihm jetzt die Wahrheit zu ſagen, hieße ihm den Todesſtoß zu verſetzen und das Glück ſeines Alters zu zerſtören.“ 6 1 9 Er blickte auf ihr ſchönes Antlitz und in ſeiner Stimme drückte ſich erhöhter Schmerz aus, als er leiſe ſagte: „Jetzt, da Du die Wahrheit kennſt, Bar⸗ bara, muß Du handeln, wie Dein Gewiſſen es von Dir fordert. Ob die Entdeckung der Wahr⸗ heit die Herzen jener umwandeln wird, welche Dich lieben, vermag ich nicht zu beurteilen. Dem Grafen wirſt Du immer das Kind blei⸗ ben, welches er liebt und das ihm in Zukunft nur noch hingebender zugetan ſein wird, weil weil er demſelben wahre Neigung entgegen- bringt. Der Graf von Keith dürfte nach meinem Dafürhalten für Dich nicht weniger Liebe, icht weniger Hochachtung empfinden, wenn er die Wahrheit erfährt. Die Schuld Deiner Mutter, oder vielleicht richtiger geſagt, — ihr Mißgeſchick, wird Dich in ſeinen Augen nicht herabſetzen.“ „In Deinen Augen ſeinen gewiß!“ Er blickte ſie forſchend an. „Wie kommſt Du zu dieſer Anna me? Hat er Dir die geringſte Veranlaſſung gegeben, ſo niedrig von ihm zu denken?“ Ein ſchmerzliches Beben bewegte Barbaras Lippen. „Er liebt Dich, Barbara!“ fuhr Markus fort, deſſen Herz für ſie blutete. „Er liebt Barbara Hatton, die Nichte des Grafen von Elsdale. Wird er auch eine Namen⸗ loſe lieben, deren—“ „Nicht weiter“, unterbrach er ſie. Du ſprichſt aufgeregte Worte, Barbara. Deine Mutter iſt vielleicht nicht. in den betrogen worden, das iſt wahr, aber ihr Leben iſt rein und ſchuldlos geweſen. Jedes Mädchen hätte ſo betrogen werden können, Barbara! Du darfſt Deine Mutter nicht zu ſchroff tadeln.“ „Ich tadle niemanden, aber ich fühle es, mein Herz iſt gebrochen!“ rief das Mädchen voller Bitterkeit. „Und glaubſt Du etwa, das ihre ſei nicht gebrochen? Kind, es kann kein herberes Weh geben, als erfahren zu müſſen, daß jene, welche wir lieben, dieſer Empfindung unwert ſind. — Dir iſt es erſpart geblieben. Hätte ich Dir auch den herben Schmerz erſparen können, der über Dich gekommen mit der Enthüllung der Wahrheit, mein Herzblut würde ich freudig geopfert haben, um Dich davor zu bewahren.— Wie biſt Du hierhergekommen?“ „Er hat mich hergebracht!“ „Er— wer?“ „Bryant! Haſt Du das nicht gewußt? Er war es, der Dir telegraphierte. Er iſt m Schloß Darley!“ „Barbara“, ſprach er, dicht vor ſie hin⸗ tretend„was aus geſchebe, laß Dich von die⸗ ſem Manne nicht beeinfluſſen. Er iſt gewiſſen⸗ los und man kann ihm nicht vertrauen. Er hat mir verſprochen, daß er das Geheimnis bewahren wolle, welches er durch eine Reihe von Zufällen in Erfahrung brachte. Er hat Dich einmal in der Roſenvilla, dann in Stur⸗ ton geſehen—“ „An dem Tage, an welchem ich an Dir vor— ilverſchritt?“ —: Fortſetzung folgt. ——— ungefähr vier Meter Durchmeſſer beſitzt und 400 Meter über der Straße liegt. Von der Landungsplatt⸗ form können die Inſaſſen des Luftſchiffes dann mit einem Aufzug 65 Meter tief nach dem 85. wührend die weiblichen Mitglieder als„Kühe“ bezeichnet werden. Von dieſer letzten Gruppe ſind„Tartarenblut“,„Nordpiraten“ und„Santa Fe“ durch ihre Ueberſälle auf Schankwirtſchaſten uſw. bekannt geworden. Die übrigen Cliqcten haben ähnliche Phantaſienamen, wie z. B.„Die Britzer Apachen“ uſw. Die Polizei kann in all⸗ gemeinen gegen die Organiſationen, die als Ver⸗ eine eingetragen ſind und alle möglichen Beſtre— bungen zu pflegen vorgeben, kaum einſchreiten, wenn es ſich um das Verbrechen eines Einzelnen handelt, zumal die Organiſationen und beſon— ders der Ringvorſitzende mit Mitgliedern, die allzuſehr über die Stränge ſchlagen, abzurücken pflegen. Auch auf Grund der Notverordnung läßt ſich gegen die Unterweltvereinigungen kaum vorgehen, und die Behörde muß ſich darauf be— ſchränken, von Fall zu Fall Strafanträge gegen einzelne Geſetzesübertreter zu ſtellen. Lokale Nachrichten * Herr Bürgermeiſter Lamberth be⸗ geht heute Freitag, den 1. Mai 1931 ſeinen 51. Geburtstag. Wir gratulieren! * Perſönliches. Herr Eiſenbahninſpektor Richard Burkard vom Weinheimer OEG-Bahnhof wurde als Vorſtand an den OEG-Bahnhof nach Viernheim verſetzt. Wir gratulieren dem geſchätz— ten und allezeit zuvorkommenden Beamten! „Titularfeſt der Marianiſchen Jüng⸗ lingsſodalität. In altherkömmlicher Weiſe ge⸗ hört der 1. Maienſonntag der M. J. S. zur Feier ihres Titularfeſtes. Ihr Feſt ſoll und muß des— halb am 3. Mai 1931 im Vordergrund ſtehen. Ein Religiöſes, ein katholiſches Feſt ſoll es ſein, das jeden Marienverehrer zur Einkehr und Samm— lung mahnt. Maria verehren und durch ſie Gott den Schöpfer preiſen, iſt das hohe und hehre der Feſtſtunde. Wie wird die Teilnahme ſein? Werden alle Mitglieder und Ehrenmitglieder das Pflichtge— fühl in ſich tragen, mit Leib und Seele dem Stift— ungsfeſt beizupohnen? Werden alle, jung und alt, am Vormittag an der Generalkommunion, am Nachmittag an der Aufnahmefeier und am Abend durch den Beſuch des Theaterabends beweiſen, daß das Intereſſe an der M. J. S. in ihrem Herzen noch nicht erloſchen iſt? Sind dies nicht alles Fragen, die in den Herzen von Präſes und Vorſtand brennen? Kath. Jugend, kath. Eltern, ihr könnt die beſte Antwort darauf geben. Alle wollen wir hoffen, daß ſie wahre Freude auslöſen wird. Da— rum gibts jetzt kein zögern mehr. Der Vorſatz wird gefaßt, ich will dabei ſein, ich will ganz dabei ſein, alle Mitglieder und Ehrenmitglieder und im Hin- blick auf das 25. Stiftungsfeſt der Sportabteilung alle paſſiven und Schutzmitglieder der D. J. K. Unſere Zuſammengehörigkeit können wir am Beſten dadurch bezeugen, daß wir uns reſtlos an dem Aufmarſch zur Kirche beteiligen. Ganz beſonderes Intereſſe wird man der Zahl der teilnehmenden Ehren- und Schutzmitglieder zuwenden. Hoffen wir, daß niemand in ſeinen Erwartungen getäuſcht werden muß. Nicht minder wichtig iſt am Nachmittag der gemeinſame Aufzug zur Aufnahmefeier. Den beſten und ſchönſten Eindruck wird es unſtreitig auf die Aufzunehmenden machen, wenn ſie ſich von dem ganzen Verein begleitet ſehen. Kath. Jugend, kath. Gemeinde, ſtelle durch die Tat erneut unter Beweis, daß du noch kath. Geiſt und kath. Leben in dir trägt. Wenn dann alle ſich an dem wohlgelungenen Feſttag erfreuen, dann ſoll es in erſter Linie der kath. Geiſt, das kath. Leben und das Zuſammen— gehörigkeitsgefühl geweſen ſein, die bei Jung und Alt alles lebendig gemacht haben. * Verbandstag der ehem 118er und deren LVormationen. Alle Kameraden von Nah und Fern, ſeien erinnert, daß am kom— menden Sonntag, den 3. 5. 31, im Städt. Spiel- und Feſthaus in Worms der Verbandstag ab 10 Uhr vorm. ſtattfindet und ein recht zahlreiches Er— ſcheinen erwünſcht iſt, da ſehr wichtige Punkte auf der Tagesordnung ſtehen und die Denkmalsfrage entgültig gelöſt werden ſoll. Es iſt deshalb Pflicht der Kameraden von jedem Dorf und jeder Stadt, zu erſcheinen oder Abordnungen nach Worms zu entſenden. Nachmittags ab 3 Uhr findet ein Mili⸗ tärkonzert und abends ein Ball ſtatt. Deshalb auf nach Worms zu den 118ern. Beilagen ⸗Hinweis. Unſerer heutigen Geſamtausgabe liegt eine Beilage des Warenhaus Kander Mannheim bei, in welcher anläßlich der Mai⸗Meſſe in Mannheim, eine Fülle vorteilhafter Angebote enthalten ſind. Wir empfehlen die Bei- lage zu beachten. * FPranzöſiſche Revolution und Kul- turkampf. Wer kennt nicht die Schreckniſſe, welche die franzöſiſchen Chriſten in der Revolution in den Jahren 1789—1792 mitzumachen hatten. Vertrieben von Haus und Hof wurden alle jene, die nicht die rote Jakobinermütze, das Symbol der Revolution, trugen. Glaubensſtarken Eltern entriß man ihre Kinder und tötete ſie vor ihren Augen, nur weil ſie nicht dem Irrglauben zujubelten. Bruder kämpfte gegen Bruder. Freund wurde zum Feind aus Angſt vor den Rebellen. Es war die Zeit, in der der Bauer in der einen Hand den Pflug und in der anderen Hand das Schwert trug, um Frau und Kind zu ſchützen. Dies alles erlebt man in dem Schauſpiel, das von der Theaterab- teilung der M. J. S. am Sonntag im Freiſchütz aufgeführt wird. Man ſieht ſich heutzutage ſo viele Stücke an, die künſtleriſch und inhaltlich faſt wert- los ſind, ſodaß man auch die kleine Ausgabe von 50 Pfg. nicht ſcheuen ſollte, um ſich dieſes Stück anzuſehen. Kartenvorverkauf bei Buchbinder Hof— mann, Drehſcheibe. Die Karten ſind nummeriert. Auf zur Sonder-Vorſtellung im Ceſipa. Zur beliebten Freitag-Vorſtellung zeigt man den Beſuchern ein ganz erſtkl. Großſtadtpro— gramm. 1. Hingabe oder Weib am Kreuz. Ein Großfilm aus der Meßtro-Sonderklaſſe. Einer der ſtärkſten Filme des Jahres. Ein Film von ge— waltigem Spiel und unerhörter Spannung, wie das große Publikum ſie liebt. In der Hauptrolle Marcella Albani in Hans Adalbert v. Schlettow. Im 2. Teil zeigt man wieder einmal Big Boy Williams in ſeinem neueſten Wild-Weſt⸗Schlager. Reiter der Nacht. Aus dem Inhalt Die Rothaut von Danville, Muſtangjäger der Prärie, Piedro der Letzte der Inkas, Buſchklepper im Norden, Der Indianer der Grenze, Grenzkampf in Wild— Weſt. Dazu der Luſtſpiel⸗Schlager dieſer Woche. Kommen, ſehen, ſtaunen. Siehe Inſerat. Uu. T. Palaſt. Drei der ſchönſten Volksabende für 40 Pfennig. Der Sieg des ſtummen Films. „Unſer tägliches Brot“ Tom Mix„Die Mädchen- farm“,„Der Detektiv.“ Wieder haben wir ein glänzendes Großſtadt- programm auf dem Volksſpielplan. Wieder wird die große Maſſe in den U. T. P. gehen, um für 40 Pfg. was außergewöhnliches zu ſehen, denn nur ein Maſſenumſatz bietet die Gewähr für gute, erſtklaſſige Spitzenfilme. So zeigt man dem Maſſen⸗ Kinopublikum in Viernheim den Svitzenfilm der Fox„Unſer täglich Brot“, ein rührendes Schau⸗ ſpiel mit Charles Favell, bekannt aus„Vier Teufel“. Im 2. Teil Tom Mix in ſeinem Wild- Weſtſchlager. Zum Schluſſe eine Lachkanone erſten Ranges„Der Detektiv.“ Darum, ihr Kinofreunde Viernheims, beſucht wieder für 40 Pfg. dieſe Woche den U. T. P. Man komme früh, denn ein Maſſenandrang iſt ſicher. Sport⸗ Berichte finden unter dieſer Rubrik Aufnahme, müſſen aber kürzeſt abgefaßt ſein. Jugendtag in Weinheim! Am Sonntag findet in Weinheim der all— jährliche Jugendtag der Fußballjugend ſtatt. Das Programm iſt Pendelſtaffetten, Tauziehen für Jugend- ſpieler, auch Schüler, anſchließend iſt ein Fußball⸗ repräſentativkampf Rheinbezirk gegen den Kreis— unterbaden. Für jeden Jugendſpieler und auch Schüler der Sportvereinigung iſt es Pflicht daran teilzunehmen. Die Jugend muß daher heute abend 6 Uhr in die Verſammlung im Vereinshaus wo ſie alles Nähere erfahren wird. NB Heute 8 Uhr Spielausſchußſitzung im Lokal. Ausſtellung„Hausfrau und Handwerk in Mannheim. Am Samstag, den 2. Mai wird in den Mann- heimer Rhein⸗Reckar⸗-Hallen die große Ausſtellung „Hausfrau und Handwerk“ eröffnet. In ihren 3 Abteilungen„Wohnung“,„Ernährung“ und„Be— kleidung“, denen noch eine„Wiſſenſchaftliche Ab- teilung“ angegliedert iſt, bildet die Ausſtellung eine Schau neuzeitlicher Haushaltführung, geſunder Er— nährungsweiſe und zeitgemäßer Wohn- und Lebens- kultur. Sie will der Hausfrau Anregung geben, ihre durch die Not der Zeit oft erſchwerten Pflichten dem Fortſchritt der Technik entſprechend in einfacher Weiſe zu erledigen. Im Rahmen der Ausſtellung finden Modevor— führungen ſtatt, und zwar am Sonntag, den 3. Mai, nachmittags 5 Uhr, am Mittwoch, den 6. Mai, nachmittags 4 Uhr und abends 8 Uhr, ſowie am Donnerstag, den 7. Mai nachmittags 5 Uhr. Tanz— und Gymnaſtikvorführungen werden hierbei Ab— wechslung bringen. Ein Ausſtellungscafé gibt den Beſuchern Gelegenheit zur Raſt und Stärkung. Die Ausſtellungsleitung wird einem Beſucher ein fabrikneues Opel-Automobil, Zweiſitzer-Luxusmodell, zum Geſchenk machen. Die Nummer der Eintritts— karte beſtimmt den Glücklichen. Am Maimarkt⸗Dienstag, den 5. Mai geben Reichs- bahn, Oberrheiniſche Eiſenbahn-Geſellſchaft und Rhein-Haardtbahn Sonntagsrückfahrkarten zum Be— ſuch der Mannheimer Maiveranſtaltungen, insbeſon— dere Ausſtellung„Hausfrau und Handwerk“ aus Von den rechtsrheiniſch und linksrheiniſch-heſſiſchen Bahnhöfen werden Sonntagsrückfahrkarten nach Manngeim, von den pfälziſchen Bahnhöfen ſolche nach Ludwigshafen ausgegeben. Vereins⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit- glieder u. Generalverſammlungen u.Singſtunden Sänger⸗Einheit. ſtunde. erwartet Samstag abend 8 Uhr Sing— Pünktliches und vollzähliges Erſcheinen Der Vorſtand. Geſangverein„Flora“. Freitag abend ¼8 Uhr Singſtunde für alle Stimmen. Kein Sänger fehle. Der Präſident. G.⸗V.„Sängerbund“. Freitag Abend ½9 Uhr Singſtunde. Um vollzähliges Erſcheinen bittet Der Vorſtand. Reichsbanner Schwarz⸗Rot⸗Gold(Abtlg. Schutz⸗ ſport). Freitag Abend ¼9 Uhr Pflichtverſamm— lung im Lokal„Brechtel“. Anſchließend Lieder⸗ ſtunde und Unterhaltungsſchießen. Kameraden erſcheint alle. Der Schutzſportleiter. Kaninchen⸗ und Geflügelzuchtverein 1916. Am Samstag abend im Vereinslokal Monatsver⸗ ſammlung. Die Mitglieder werden gebeten, wegen Wichtigkeit der Tagesordnung zahlreich zu er— ſcheinen. Der Vorſtand. Odenwald⸗Klub(Ortsgr. Viernheim.) Sonntag, den 3. Mai 1931 6. Programm-Wanderung Waldmichelbach Finkenbach Rothenberg Hirſchhorn. Abfahrt 5.58 OEG. Sonntagsrückfahrkarte Wein- heim, von — Hirſchhorn. Gelegenheit zum Gottesdienſtes. Beſuch des kath. Zahlreiche Beteiligung erwartet Der Führer. Verein für Sport- und Körperpflege 1896. Der Verein beteiligt ſich mit ſämtlichen Sparten am Sonntag, den 3. Mai, an dem Sportfeſt in Waldhof. Abfahrt per Auto punkt ¼⁰“12 Uhr. Treffpunkt an den Vier Jahreszeiten. Die Rad— fahrer treffen ſich ebenfalls dort. Wir bitten um zahlreiche Beteiligung Der Vorſtand. Rechnungen für dieſe Leiſtung bezahlt. da aus Gabelkarte Waldmichelbach Reiſevereinſgung der Brieftaubenzüchtervereine Viernheim. Freitag abend von 5,30 Uhr bis 7,30 Uhr Einſetzen der Tauben im Lokal zum Saftladen, zu unſerem erſten Preisflug ab Crails- heim, 150 Km. Dortſelbſt kommen auch die Reiſeausweiſe zur Verteilung, ohne dieſelben niemand einſetzen darf. Samstag abend 9 Uhr Uhrenſtellen. Der Vorſtand. Klub der Geflügelzüchter 1926. Am Sonntag, den 3. Mai, vormittags 10 Uhr findet im Gaſt⸗- haus zum„ZFürſten Alexander“ eine Vorſtands- ſitzung mit Ausſtellungsleitung ſtatt. Es wird gebeten, pünktlich zu erſcheinen. Der Vorſitzende. Bekanntmachung. Betr.: Ausſtände der Gas-, Waſſer- und Elektrizi- tätsverſorgung. Die Rückſtände an Gas-, Strom- u. Waſſer⸗ gelder haben in letzter Zeit einen derartigen Um— fang angenommen, daß wir uns leider genötigt ſehen, die ſchärfſten Maßnahmen zu ergreifen, um dieſe Gelder hereinzubekommen. Denn unter dieſen Umſtänden iſt es uns nicht möglich, den Zahlungs- verpflichtungen unſeren Lieferwerken gegenüber nach— zukommen, wodurch uns ungeheure Unkoſten für Verzugszinſen etc, entſtehen, die wir auf die Zah- lungsſäumigen umlegen müſſen, um die Gemeinde einigermaßen ſchadlos zu halten. Wir werden für die Folge außer den Mahn- und Pfändungsge⸗ bühren, die ja bekanntlich nicht in die Gemeinde⸗ kaſſe fließen, ſondern an die Kreiskaſſe abgeführt werden müſſen, einen Verzugszuſchlag von den Zahlungsſäumigen erheben. Bei Rückſtänden, die mehr als 3 Monatsbeträge umfaſſen, werden wir außerdem in Gemäßheit des Beſchluſſes der Gas-, Waſſer⸗ und Elektr. Kommiſfion die äußerſte Maß— nahme der Belieferungseinſtellung durchführen. Die hierbei entſtehenden Koſten hat der betr. Zahlungs- ſäumige zu tragen. Es iſt unbedingte Pflicht eines jeden Kon⸗ ſumenten, der einerſeits von den Werken eine regel- mäßige Verſorgung mit Gas, Strom und Waſſer verlangt, daß er andererſeits auch pünktlich die Andern⸗ falls iſt die Gemeinde nicht verpflichtet und auch nicht in der Lage, Gas u. Strom weiter zu liefern. Wir richten daher nochmals die Mahnung an die Zahlungsſäumigen, ihre Rückſtände ſofort zu begleichen, damit ihnen unnötige Koſten und unlieb⸗ ſame Störungen in der Verſorgung mit Gas, Waſſer und Strom erſpart bleiben. Betr., Verſteigerung von Allmendgrundſtücken. Am Montag, den 4. Mai 1931, vorm. 11 Uhr werden im Sitzungsſaale des Rathauſes nachſtehende Allmendgrundſtücke verſteigert: Oberlück 4. Gew. Nr. 18. Oberlück 12. Gew. Nr. 2 Großer neuer Garten Nr. 8 Kleiner neuer Garten Nr. 17 Kleinbruchfeld 1. Gew. Nr. 73 Kleiner Neuenacker im Kleinbruchfeld Nr. 64 Almen Nr. 18 Almen Nr. 124 Almenfeld 1. Gew. Nr. 37 Dreiruthen Nr. 105 Mittl. lange Theilung Nr. 75 Krottenwieſe(Wieſe) Nr. 9 Oberbruchweide 12. Gew. Nr. 10 Viernheim, den 29. April 1931. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. J. V. Roos. enb. Wien, 29. April. Der Vizepräſident der öſterreichiſch-franzöſiſchen Handelskammer, Orelli, iſt nach einer Meldung des„Neuen Wiener Tagblattes“ geſtern unter der Beſchul— digung des Betruges verhaftet worden. Seine Verhaftung erfolgte aufgrund der polizeilichen Unterſuchung über die Verhältniſſe in dieſer Körperſchaft, auf die eine Anzeige des franzö— ſiſchen Handelsattaches Pouljol hingewieſen hatte. Während der Mannheimer Maimarkt-Woche zeigen wir eine enorm große Auswahl in Damen- und Kinder- Bekleidung, die Sie unbedingt sehen müssen User Spezialabfeilur für sfœr ke Derber PTI DOH BS SOHN Gers Vorfeilbeffe AOS O HE ZU Zei er DSO Dili Sf PSI SSN Fischer-Riegel Paradeplatz reges Spezlelgescheff Sud Wesfcdleufschlends fur Derers U Ni Gerbeklei dur