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Wir deutſchen Katho⸗ liken wurden wiederum daran erinnert, was wir dieſem großen Apoſtel Deutſchlands zu danken haben, der mit unerſchütterlichem Mut die Not ſeiner Zeit zu meiſtern verſuchte, für den Glau— ben eintrat, vor allem aber die katholiſche Er— ziehung der katholiſchen Jugend als ſeine Haupt⸗ aufgabe betrachtete. Wie in früheren Jahren, ſo haben die Bi⸗ ſchöſe der Fuldaer Biſchofskonferenz auch in die— ſem Jahre wiederum den Sonntag nach dem Feſte des hl. Caniſius zum Schulſonntag be— ſtimmt. In einem Hirtenſchreiben machen die hochwürdigſten Herren Biſchöfe darauf aufmerk— ſam, daß die Kath. Schulorganiſation Deutſch— lanbs in dieſem Jahr ihr 20jähriges Beſtehen feiern kann. Das katholiſche Volk wird aufge— jordert, der Kath. Schulorganiſation am Schul⸗— ſonntag den Dank dafür abzuſtatten, daß ſie 20 Jahre getreu nach den Weiſungen der Biſchöfe für die katholiſchen Grundſätze mit unwandel- barer Feſtigkeit eingetreten iſt. Der Dank müſſe ſich am Schulſonntag zeigen in treuem Gebet für die großen Anliegen und die großen Aufga— ben, die die katholiſche Schulbewegung heute in Deutſchland zu erfüllen habe, aber auch durch ein den Verhältniſſen entſprechendes Opſer für ihre vielen und immer dringlicher werdenden Zwecke. Am 7. Auguſt 1911 wurde die Kath. Schul⸗ organiſation auf dem Katholikentag in Mainz gegründet. Zwei Tage ſpäter, am 9. Auguſt, konnte die Gründung in der Generalverſamm— lung bekanntgegeben werden. Aus Kleinem wachſend, iſt die Organiſation alltnählich zu einer bedeutenden Einrichtung ge— worden, an deren Spitze nach wie vor ihr Grün der, der frühere Reichskanzler Dr. Marx, ſteht. In Düſſeldorf befindet ſich die Zentralſtelle, in manchen Landeshauptſtädten eine Geſchäfts— ſtelle; in Berlin wird eine eigene Zweigſtelle unterhalten. Die Kath. Schulorganiſation umſpannt heute das ganze deutſche Vaterland mit ihren Arbeits— ausſchüſſen, in denen vor allem Eltern, Lehrer und Geiſtliche zuſammengeſchloſſen ſind zur poſi⸗ tiven Arbeit an ber Förderung des kath. Schul⸗ und Erziehungsweſens, aber auch zur Abwehr aller Gefahren, die uns drohen. Allen Katholiken iſt bekannt, wie ſchwierig die Kämpfe um ein Reichsvolksſchulgeſetz geweſen ſind. Unſer Ziel war es, in dieſem Geſetz. das die Reichsverfaſ⸗ ſung verlangt, die katholiſche Bekenntnisſchule ihrer Weſensart entſprechend zu ſichern und ihr dieſelben Berechtigungen zu erkämpfen, wie alle anderen Schularten ſie für ſich bekommen ſollen. Weil die Gegner dieſe Gleichberechtigung für un⸗ ſere Schule ablehnten, iſt bisher ein Reichsſchul' geſetz nicht zuſtande gekommen. Es werden noch weitere Verſuche kommen; wir Katholiken wer⸗ den ſtets bereit ſein, mitzuarbeiten an einer ge— rechten Löſung der Schulfrage. Wir werden aber auch mit derſelben Zähigkeit wie bisher zu ver⸗ hindern wiſſen, daß ein Reichsſchulgeſetz uns die Rechte nümmt, die andere für ihre Schularten in Anſpruch nehmen wollen. Ständige Aufklärung und ſtete Schulung im katholiſchen Volk, vor al⸗ lem unter den katholiſchen Erziehern bleiben hier die Aufgabe der Kath. Schulorganiſation. Bekannt ſind auch die Kämpfe um die Siche⸗ rung des Religionsunterrichts in der Berufs⸗ ſchule. Die Berufsſchule iſt eine Zwangsſchule und hat dabei ſimultanen Charakter. Um ſo mehr erkennen die gläubigen Chriſten ihr Recht und ihre Pflicht, zu verlangen, daß in dieſer Schule Religionsunterricht ſchulplanmäßiges Lehrfach werde, wie es bei allen anderen Schularten der Fall iſt und wie es die Reichsverfaſſung vor⸗ ſchreibt. Leider iſt bisben ein durchſchlagender Erfolg noch nicht zu verzeichnen. Neue Verhand! lungen ſind angeknüpft. Man weiß, daß auch in dieſem Punkt der Wille des chriſtlichen Volkes unbeugſam iſt. Wir können nicht ruhen, bis auch in der Berufsſchule dem Religionsunterricht eine Stelle eingeräumt wird, wie ſie ſeiner Bedeu⸗ tung entſpricht. Noch Verſchiedenes ſei aus den Arbeiten der jüngſten Zeit erwähnt: Die Frage des 9. Schul⸗ jahres, Fragen des mittleren und höheren Schul? weſens mußten in den letzten Monaten mit be⸗ ſonderer Sorgfalt behandelt werden. Es ſei hin⸗ gewieſen auf die Stellungnahme der Kath. Schul urganiſation zu dem Miniſterialerlaß betreffend Zeugnisnoten für Betragen und Fleiß. zu dem Entwurf einer neuen Schulordnung für die hö⸗ heren und mittleren Schulen. Sparmaßnahmen in unſerem Schulweſen, die eine Geſahr für die Schule und die Erziehung werden können. Die katholiſchen Junglehrer wiſſen, wie ſich die Schulorganiſation ihrer Nöte annimmt. Dazu kommt jetzt ſchon in ſteigendem Maße auch die Fürſorge für ſtellenlos geworde katholiſche Stu⸗ dienaſſeſſoren und Studienaſſeſſorinnen. Die Not der Landſchule macht ſich bemerkbar und verlangt Mitarbeit der Kath. Schulorgani⸗ ſation. Die Auslandsſchulen und vor allem un⸗ ſere katholiſchen Privatſchulen innerhalb des deutſchen Vaterlandes erwarten Beratung, Be— treuung und Förderung. Doch nicht nur den Tagesaufgaben wendet Das Problem der Arbeitsbeſch ſich die Organiſation zu. Sie ſteht mitten im pä dagogiſchen Ringen unſerer Zeit. Sie ſcheut keine Auseinanderſetzungen, ſie muß aber auch ihre Arbeit wiſſenſchaftlich unterbauen und ihre d. h. die katholiſchen Auffaſſungen begründen und ſie offen vor aller Welt verteidigen. Nicht zuletzt ſieht die Kath. Schulorganiſation nach wie vor eine Hauptaufgabe darin, alle Er- ziehungsfaktoren— Eltern, Lehrer, Geiſtliche— zu echter Geſinnungs⸗ und Arbeitsgemeinſchaft zuſammenzuſchließen. Sie arbeitet mit an der Behebung der Freizeitnot durch moderne Frei— zeitgeſtaltung, wie ſie vor allem in den Groß⸗ ſtädten notwendig wird. Ihre Zeitſchriften tragen ihre Gedanken in die Kreiſe der Erzieher hinein und ſuchen von Monat zu Monat neue Anregungen zu geben, neue Begeiſterung zu wecken. 20 Jahre lang hat die Kath. Schulorganiſation ihre Pflicht getan. Mit Hilfe des katholiſchen Volkes wird ſie auch in der Zukunft weiter am Wohl unſerer Schule und unſerer Jugend arbei— ten. Möchte auch der diesjährige Schulſonntag einen neuen Impuls bedeuten für ihre Kraft- entfaltung und möchten die Katholiken an die— ſem Tage zeigen, daß ſie ſich mit der katholi— ſchen Schulbewegung eins wiſſen. qaffung Vor der Veröffentlichung des zweiten Teilgutachtens der Braunskommiſſion Eine Milliarde zur Ankurbelung der enb. Berlin, 1. Mai. Die unter dem Vorfitz des früheren Reichsarbeitsminiſters Dr. Brauos arbeitende Gutachterkommiſſion wird am Don— nerstag oder Freitag kommender Woche ihr zweites Teilgutachten veröffent⸗ lichen. Es erſtreckt ſich auf das außerordent— lich wichtige Gebiet der Arbeitsbeſchaf⸗ fung. In politiſchen Kreiſen ſieht man der Veröffentlichung mit großem Intereſſe entge— gen, da das Gutachten dem Problem einen ſehr weiten Rahmen ſteckt und zu Vorſchlägen gelangt, die wahrſcheinlich nicht nur in Deutſchland, ſondern auch in anderen Ländern ſtarke Beachtung verdienen. Der erſte Teil des Gutachtens iſt eine wirtſchaftstheoretiſche Darlegung der Arſachen und der Zuſammen⸗ hänge der Kriſe, der zweite Teil stellt die Frage, ob es es möglich iſt, das Wirt ſchaftsleben aus ſeiner gegen wär⸗ tigen Erſtarrung zu wecken. Die Kom⸗ miſſion kommt zu einer bejahen den Ant⸗ wort unter der Vorausſetzung, daß ein plan- mäßiges und großzügiges Zuſammenarbeiten zwiſchen den verſchiedenen Ländern einſetzt. Dieſer Teil enthält das Kernſtück des ganzen Gutachtens, nämlich den Vorſchlag einen größe- ren Betrag— man ſpricht von etwa einer Mil⸗ liarde— für Ankurbelung der Wirtchaft auf⸗ zubringen. In ſeinem dritten Tei! zählt das Gut⸗ achten die einzelnen Maßnahmen auf, die der Ausſchuß vorſchlägt und zwar für den Fall, daß der im zweiten Teil angeregte größere Rahmen möglich iſt, als auch für den anderen, daß nur beſchränkte Mittel zur Ver⸗ fügung ſtehen. Das große Projekt würde u. a. die Elek⸗ trifizierung der Eiſenbahnen, das Problem der Gasfernverſorgung, Meliorationen, ſoweit ſie der Landwirtſchaft nicht zum Nachteil gereichen, großzügige Straßen⸗ bauten und ähnliche Dinge umfaſſen. In dieſem Abſchnitt behandelt das Gutachten auch das Problem der Arbeitsdienſt⸗ pflicht, des freiwilligen Arbeits⸗ dienſtes uſw. Im vierten Teil finden wir gewiſſe rechtliche Fragen erörtert, die in Angriff ge— nommen werden müſſen, wenn die Arbeitsbe— ſchaffung erleichtert werden ſoll. Im ganzen wird man damit rechnen können, daß das Gut— achten ſchon durch die ſtarke Betonung der Ver— Die Feier des erſten Mai Meiſtenteils ruhiger Verlauf— Nur vereinzelte Swiſchenfälle Die Feiern des 1. Mai ſind im ganzen Reich — ſoweit die bisherigen Meldungen Schlüſſe zulaſſen— mit wenigen Ausnahmen ruhig verlaufen. In Berlin hatte die SPD. und der Allgemeine Deutſche Gewerkſchafsbund ſich am Vormittag zu einer Maikundgebung im Luſtgarten eingefunden, am Nachmittag veran⸗ ſtalteten die Kommuniſten am gleichen Orte ebenfalls eine Feier des Welttages der Arbeit. Weſentliche Zwiſchenfälle werden nicht gemeldet. Ueber Schlägereien zwiſchen Feiernden und nationalſozialiſtiſchen Studenten in der Berli— ner Univerſität haben wir an anderer Stelle berichtet. Im Ruhrbergbau feierten durch— ſchnittlich etwas über 6 Prozent der Belegſchaf— ten. In München ging es etwas ſtürmiſcher zu. Dort mußten etwa 100 Mann zur Polizei gebracht werden, wo ſie in der Gefangenenzelle einen Ausſchuß gründeten, Reden hielten und die Internationale ſangen. Aus dem übrigen Reich liegen Meldungen über beſondere Ausſchreitungen nicht vor. * wib. Berlin, 1. Mai. Der 1. Mai iſt, wie teilweiſe ſchon berichtet. im Reiche wie im Aus⸗ lande ohne größere Zwiſchenfälle verlaufen. Zu einem Unglücksfall kam es in Königsberg i. Pr., wo ein zweiſpänniges Fuhrwerk in die einen Demonſtratiouszug zuſchauende Menge hineinrannte und mehrere Perſonen, teils ſchwer, teils leichter, verletzte. Ein Beamter der Schutzpolizel, der verſuchte, die durchgehen⸗ den Pferde aufzuhalten, wurde mitgeſchleift, geriet unter das Fuhrwerk und erlitt eben⸗ falls ſchwere Verletzungen. Die Beteiligung an den kommuniſtiſchen Demonſtrationen ſcheint, mit Ausnahme von Berlin, durchſchnittlich ſchwach geweſen zu ſein. — In Oeſterreich ſind die Maifeiern ohne ern— ſtere Zwiſchenfälle verlaufen; nur in Juden⸗ burg(Steiermark) ereignete ſich bei einer kommuniſtiſchen Kunbgebung infolge eines Mißverſtändniſſes ein Zuſammenſtoß, bei dem ein Machtbeamter und ein Demonſtrant ver- letzt wurden.— In Ungarn blieb der 1. Mai ſowohl in der Hauptſtadt wie in der Provinz ruhig.— In Warſchau wieſen die Kundgebun— gen der Sozialiſten, Regierungsſozialiſten und ſonſtigen Sozialiſten große Beteiligung auf. In der Vorſtadt Praga wurde ein Poliziſt bei einem Zuſammenſtoß mit Kommuniſten ver— letzt.— In Sofia mußten einige Verhaftungen vorgenommen werden, ſonſt herrſchte in der Stadt wie im übrigen Bulgarien trotz der leb— haften Agitation der Kommuniſten Ruhe.— Aus Bombay wird gemeldet, Weber, die ſeit Anfang der Woche ſtreiken, eine Maikundgebung veranſtaltet haben. Sieben Polizeibeamte in München verletzt. witb. München, 1. Mai. Der Polizeibericht meldet u. A.: Während des Aufmarſches der Ge— werlſchaften auf der Thereſienwieſe verſuchte ein Zug von Kommuniſten gegen die Bavaria mit der Abſicht vorzuſtoßen, die dort ſtattfindende ſozialdemokratiſche Kundgebung zu ſtören. Die Polizeibeamten, die gegen die Kommuniſten vor? gingen, wurden mit Steinen beworfen, wodurch ſieben Polizeibeamte Verletzungen erlitten. Die uniformierten Beamten mußten blank ziehen, um ſich der Angreifer erwehren zu können. Be⸗ reitſchaftspolizei und berittene Schutzmannſchaft zerſtreuten unter Anwendung des Gumiknüppels jede weitere kommuniſtiſche Anſammlung. gierung hat dem Generalſekretär des daß dort 3 000 Wirtſchaſt? bindung der Wirtſchaft der verſchiꝛdenen Län⸗ der nicht nur bei uns, ſondern auch im Aus— lande ein lebhaftes Echo finden wird. Am Vorabend von Genf Die deutſche Delegation für Genf. enb. Berlin, 1. Mai. Die deutſche Delegation, die ſich Mitte des Monats zur Teilnahme an der diesmal beſonders bedeutſamen Tagung des Europa-Ausſchuſſes und des Völkerbundsrates nach Genf begibt, wird wiederum von Reichs- außenminiſter Dr. Curtius geführt werden. Der Delegation gehören ferner an Staatsſekretär v. Bülow, die Miniſterialdirektoren Dr. Gaus (Rechtsabteilung). Dr. Ritter(Wirtſchaftsfragen) und Dr. Zechlin(Preſſeabteilung), Geſandter Meyer von der Oſtabteilung und eine Anzahl weiterer Sachverſtändiger. Danzig auf der Tagesordnung des Völler— bundsrates. wtb. Genf, 1. Mai. Der Bericht des Völker— bundskommiſſars in Danzig, Graf Gravina, über die jüngſten Zwiſchenfälle in Danzig, iſt auf Wunſch Gravinas auf die Tagesordnung der nächſten Tagung geſetzt worden. Schober reiſt nach Genf. wtb. Genf, 1. Mai. Die öſterreichiſche Re— Völker- bundes mitgeteilt, daß Außenminiſter Schober die Regierung bei der Beratung über die juri— ſtiſchen Fragen der geplanten deutſch-öſterreichi— ſchen Zollangleichung im Völkerbundsrat vertre— ten werde. Man nimmt an, daß Schober als Vertreter Oeſterreichs auch an der Tagung der Studienkommiſſion für die Europäiſche Union teilnehmen wird. Start des„Do X“ wtb. Las Palmas, 1. Mai. Das Rieſen⸗ waſſerflugzeug„Do. X“ iſt heute um 11 Uhr vormittags nach Rio de Oro(Spaniſch⸗Weſt⸗ afrika) geſtartet. Berlin⸗Budapeſt in 5 Stunden wib. Wien, 1. Mai. Mit einem Flug Berlin — Wien—Budapeſt wurde heute eine neue direkte Luftverbindung zwiſchen den genannten drei Städten eröffnet. Die neue Linie, die von der Oeſterreichiſchen Luftverkehrsgeſellſchaft und von der Deutſchen Lufthanſa gemeinſam betrieben wird, ermöglicht es, die Strecke Berlin—Buda— peſt nur mit einer Zwiſchenlandung in Wien in insgeſamt 5 Stunden zurückzulegen. Es verkehrt ab heute täglich je ein Flugzeug in beiden Rich— tungen. Heute Veröffentlichung der Sollverordnung enb. Berlin, 1 Mai. Die Verordnung über die Einführung der vom Kabinett beſchloſ⸗ ſenen Zollmaßnahmen wird am Samstag ver⸗ öffentlicht werden. Wie wir von unterrichteter Seite erfahren, werden die Zollſätze für Haſer und Speiſeerbſen am 3. Mai, die übrigen Zall⸗ ſätze am 10. Mai in Kraſt treten. Der Termin für die Aufhebung der Zwiſchenzölle für Speck und Schmalz ſteht noch nicht feſt.