1 5 dane Fm pa Salmslan, Sonntag u. Momag Das gewaltige Wellstadt-Programm 1. Der grönte und spannenaste marine brohm dieses dahres. Subinarile Das erschütternde Schicksal eines gesunkenen Unterseebootes 8 4 und seiner Mannschaft, die noch im allerletzten Moment gerettet wurde. Eine Sehenswürdigkeit aller 1. Ranges Ein Riesenfilmwerk in 10 atem- raubenden Akten. Diernheimer finzeiger (Wiernhelmer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Viernh eimer eitung(Biernheimer Bürger⸗Ztg.— Biernh. Volksblatt) E eint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 2 80 Mit 1 1 5 Haus be bat— Wie wöchentl. das achtſatige illuſtrierte Gonntags latt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wanb⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim rnſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt — 91 1.— Schriftlettung, Druck u. 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Weder ſachlich noch auch hinſichtlich der unerwarteten brüsten Vorgangsweiſe konnte Frankreich dieſem Projekt ſeine Zuſtimmung ge⸗ ben. Aber dadurch wurde in den internationalen Beziehungen eine Trübung geſchaffen. Damit die Politik der freien Zuſammenarbeit der Vö⸗ ker weiter verſolgt und entwickelt werden könne, können ſolche Handlungen nicht zugelaſſen wer— den. In Genf wird Frankreich den anderen Nati⸗ onen ein Programm wirtſchaftlicher Aktion vor— ſchlagen, dem ſich alle anſchließen können. um 8 Uhr Villa Cisneros verlaſſen hat, um nach eutſchen Staaten, mit Hilſe Deutſcher aus bei⸗ den Ländern errichtet, in beiden ihre Klänge er⸗ tönen laſſen. Der öſterreichiſche Bundespräſident nahm an der Weihe teil. Im Auftrage der deut— ſchen Regierung wohnte der deutſche Geſandte in Wien, Dr. Rieth, der Feier bei. Aus Bayern ſind zahlreiche offizielle Vertretert, dar⸗ unter Kultusminiſter Dr. Goldenberger. einge⸗ troffen, während von Tirol der Lanbeshaupt⸗ mann und andere offizieſle Perſonlichteiten bei dieſer Feier zugegen waren. Der Erzbiſchof von Salzburg Dr. Rieder las heute vormittag die Hauptmeſſe. Ihren Gäſten zu Then geb geſtern abend die Stadt nach einem Fackelzu. und einer Feſtbeleuchtung einen Empfangsahoend, bei dem das Ehrenbuch, in dem die Nanien der Port Etienne zu fliegen. Weihe der Kufſteiner Heldenorgel enb Kuſſtein, 3. Mai. In Kufſtein wehen von allen Häuſern und von der Feſte Geroldseck die Fahnen des Reiches und Oeſterreichs, Bayerns und Tirols. Die Stadt hat ſich geſchmückt zun Empfang von Deutſchen aus allen Teilen beider Bruderſtaaten, die nach Tauſenden herbeieilen zum Gedächtnis der Gefallenen des Weltkrieges deutſchen Stammes, zur feierlichen Weihe der S cgddgpagddün dd addddddadlddddö na adap ahh aglüdhwaalddddd addddndogdgee fdganaaagaaagaaggagggagngagggggg Marian. 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Für Reich, Länder und Sozialverſicherung kommt man al⸗ jſo auf einen Fehlbetrag von gegen 1200 Millionen RM., zu denen noch hin⸗ zuzurechnen iſt, daß die Gemeinden für die Wohlfahrtserwerbsloſen Aufwendungen in Hö⸗ einigen 100 Millionen RM. machen 1 he von müſſen. a Zur Deckung dieſer Beträge ſoll zunächſt eine Reform der Ardeitsloſenverſiche⸗ rung eintreten in Gorm einer Beitrags ⸗ erhöhung und einer Sonderregelung für Heimarbeiter und Ehefrauen. Der Fehlbetrag im Neichshaushalt erhält die erſte Deckungs⸗ möglichkeit dadurch, daß die ſtarke Einfuhr aus⸗ ländiſchen Getreides bis zur nächſten deutſchen Ernte größere Zolleinnahmen von 100—150 Millionen RM. verſchaffen wird. Daneben wird eine Sparaktion einſetzen, aus der das Reichsfinanzminiſterium durch Verminde— rung der Sachausgaben, Einſchränkung der in⸗ duſtriellen Beſtellungen, Einſchränkung der Fonds für kulturelle, wiſſenſchaftliche und 7 liche Zwecke und andere Maßnahmen etwa 200 Millionen RM. herausholen will. Die 300 Mil⸗ lionen RM. für die Arbeitsloſenverſicherung und weitere 300-350 Millionen RM. für den Reichshaushalt ſcheinen alſo einigermaßen ge— ſichert. a 5. Für die weiterhin nötigen Beträge ſtehen bis jetzt nur Vorſchläge zur Debatte, die zur⸗ zeit, wie etwa eine Kürzung der Beam⸗ tengehälter, vom Kabinett als unzweck⸗ mäßig abgelehnt werden. Ein anderer Vor⸗ ſchlag geht dahin, eine Verminderung der Til⸗ gung der früheren Neichsſchulden vorzunehmen. Zurzeit beträgt die jährliche Tilgung ſolcher Schulden 420 Millionen RM., während man es vielfach als zweckmäßiger betrachtet, wenn die Abtragung der Schulden wenigſtens zum Teil in wirtſchaftlich günſtigere Zeiten verlegt würde.. ö N Entſprechend den Sparmaßnahmen im Reich werden Erſparniſſe in Ländern und Gemein⸗ den folgen müſſen, zu deren Sicherung das Reichskabinett an eine weitgreifende Verwal⸗ tungsreform denkt, durch die der Inſtanzweg verkürzt und vereinfacht werden ſoll. Ca val gegen die Zollunion Paris 3. Mai. In einer großen politiſchen Rede in Courneuf, die ihrer Beſtimmung gemaß natürlich in erſter Linie auf die innere Politik eingeſtellt war, fand der franzöſiſche Miniſter⸗ präſchent Laval doch Gelegenheit, ſich über bie franzöſiſche Außenpolitik aus zuſprechen. Mit Entſchiedenheit ſtellte ſich Laval hinter die Frie⸗ denspolitik Briands. 5 Dann kam Laval auf den Wiener Zollvertrag zu ſprechen end erklärte: Unſer Land hat mit wtb Paris, 5. Mai. Die franzöſiſch⸗ſüdame⸗ rikaniſche Luftfahrt⸗Geſellſchaft teilt mit, daß das das Dornierflugzeug„Do. X“ geſtern vormittag Das vorläufige der Nationalſo enb. Bückeburg, 4. Mai. Die bisher vor⸗ liegenden Ergebniſſe über die Schaumburg⸗ Lippeſchen Landtagswahlen laſſen eine über⸗ wiegende Rechtsmehrheit erkennen. Es lie⸗ gen bisher die Reſultate aus Stadt und Kreis Bückeburg und aus der Stadt Stadthagen vor. Die Orte des Kreiſes Stadthagen feh⸗ leu noch, doch werden ſie an dem Reſultat nichts Weſentliches mehr ändern. Vorläufiges Geſamtergebnis. wtb. Bückeburg, 4. Mai. Das bisherige Ge⸗ ſamtergebnis der Landtagswahlen in Schaum— burg⸗Lippe ſtellt ſich wie folgt: Sozialdemokraten: 12981 Stimmen, wahr⸗ ſcheinlich 7 Mandate(früher 8); Deutſchnationale: witb Lin dau i. B., 4. Mai. ſchweren Föhnſturm nach 10 Uhr ein mit elf jungen Leuten Marinevereins Friedrichshafen drei Tote auffiſchen konnte. bergiſchen Landespolizei gefunden werden konnten. Bericht des einzigen Ueberlebenden. wtb. Lindau, 4. Mai. Bootsunglück auf dem Bodenſee heiten: auf der Höhe von Altenrhein plötzlich in einer furchtbaren Föhnſturm. Heldenorgel, die das erſte gemeinſame Denkmal für alle Gefallenen deutſcher Zeuge iſt. Von der Feſtung Geroldseck, in die ſie eingebaut iſt, ſoll dieſe Rieſenorgel an der Schwelle der beiden In einem kenterte heute früh kurz 0 g des liche elf bemanntes Boot auf halber Höhe zwiſchen Friedrichshafen und Rorſchach. Das Unglück wurde aber erſt bekannt, als der bayeriſche Dampfer„Nürn⸗ berg“ auf ſeiner Schweizer Kursfahrt den ein⸗ zigen Ueberlebenden, mit einer Bootlatte ver⸗ ſehen, an Bord nahm und gleich darauf noch Nach Verneh⸗ mung des mit einem Nervenſchock im Kran⸗ kenhaus Lindau untergebrachten Ueberleben⸗ den ſind zehn Tote zu beklagen, von denen ſich ſieben nuch im Waſſer befinden, die trotz der eifrigen Suche der bayeriſchen und württem⸗ bis jetzt noch nicht Ueber das ſurchtbare erfährt der Vertreter des SCB. in Landau von dem einzigen Ueberlebenden noch ſolgende Einzel⸗ Gegen 10 Uhr vormittags geriet das Boot Fortwährend ſchlug das Waſſer in das ſtarkbeſetzte Boot, wo⸗ bei es nicht gelang, mehr Waſſer auszuſchöpſen Rechts mehrheit in Schaumburg⸗ Cippe? Ergebnis der SCandtagswahlen— Sunahme zialiſten um 50% 2953 Stimmen, wahrſcheinlich 1 Mandat 0) Deutſche Volkspartei 1617 Stimmen, wahrſchein⸗ lich 1 Mandat(1); Staatspartei: 1294 Stim⸗ men. wahrſcheinlich 1 Mandat; Kommuniſten 1854 Stimmen, wahrſcheinlich 1 Mandat(0); Landvolk: 390 Stimmen; Nationalſozialiſten: 7819 Stimmen, wahrſcheinlich 4 Mandate. Es fehlen noch einige Ergebniſſe aus kleine⸗ ren Ortſchaften, die aber an dem Geſamtbild nichts ändern. Darnach haben alſo die Sozial⸗ demokraten ein Mandat verloren, dagegen die Kommuniſten zum erſten Mal ein Mandat er⸗ halten. Die Nationalſozialiſten haben gegenüber den Reichstagswahlen von 1930 einen Stimmen⸗ zuwachs von 50 Prozent zu verzeichnen. Unter Berückſichtigung dieſes Geſamteregbniſſes ſind die Mehrheitsverhältniſſe noch umſtritten, da der eine Kommuniſt das Zünglein an der Waage bildet. Schweres Bootsunglück auf dem Bodenſee Im Föhnſturm gekentert— Sehn Tote als eindrang. Infolgedeſſen ſank da 8* oot langſam und kenterte plötzlich. Sämt⸗ Mann ſtürzten ins Waſſer, verſuchten ſich aber durch Schwimmen und FJeſt⸗ halten an dem umgekippten Boot über Waſſer zu halten. Vier Mann entſchloſſen ſich, an Land zu ſchwimmen. Sie kamen aber dort nicht an, ſondern ſind ertrunken. Die übrigen klämpf⸗ ten noch ſtundenlang verzweifelt mit den Wellen, wobei einer nach dem andern, ermüdet und er⸗ ſtarrt, in den Fluten verſank. Der 22jährige Chauffeur Ege blieb als einziger Ueberlebender auf dem Boot und wurde von dem Kursdampfer „Nürnberg“ bemerkt und nachmittags kurz nach 4 Uhr an Bord genommen. Das gleiche Dampf⸗ boot fiſchte auf der Fahrt auch noch drei Leichen auf und brachte dieſe ebenſalls nach Lindau. Der Gerettete erzählt, daß er ſeine Rettung nur dem Umſtand verdanke, daß es ihm durch Tau⸗ chen gelang, die Bootsfahne herauszuſchrauben und mit dieſer Notſignale zu geben, die von dem Dampfer aus bemerkt wurden. Sämtliche Ver— unglückten ſtammen aus Friedrichshafen. wtb. Friedrichshafen, 4. Mai. Bei den zehn Todesopfern des furchtbaren Bootsunglücks han⸗ delt es ſich durchweg um 16- bis 20 jährige junge Leute. Von einer Familie ſind zwei Brüder ertrunken. In Rohrſchach wur⸗ den verſchiedene Gegenſtände wie Koffer, Ruder, 1 Kleidungsſtücke und anderes an Land geſpült. Polizei und Zollkutter begaben ſich ſofort an die Unglücksſtelle, ohne jedoch weitere Leichen ber⸗ en,, Stifter der Orgel verzeichnet ſind, an den Ppr⸗ gerneiſter von Kufſtein, Pirmoſer, übergeben ö wurde. wtb Kufſtein, 4. Mai. Zum geſtrigen Haupt— tag des Feſtes der Einweihung der Heldenorgel brachten Sonderzüge die letzten Teilnehmer am Feſt. Vor den andächtigen Anweſenden las Fürſt⸗ erzbiſchof von Salzburg, Dr. Rieder, unter gro— ßer Aſſiſtenz die Feldmeſſe, die zugleich ein Ge— denkgottesdienſt für die deutſchen Gefallenen des Weltkrieges war. Der Erzbiſchof weihte darauf die Orgel. die mit den Klängen des Tedeums myſtiſch in die Weite wirkte. Der Bürgermeiſter von Kufſtein verlas ein. Telegramm der Stadt an den Reichspräſidenten von Hindenburg, in dem ſeiner als des Führers im Weltkrieg und gegenwärtigen Reichsoberhaup— tes in Ehrfurcht gedacht wird. Schwerer Betriebsunfall bei den Zinn⸗Werten Wilhelmsburg. Sieben Todesopfer. wib. Harburg, 2. Mai. Ein ſchwerer Be— triebsunſall, der bisher drei Todesopfer forderte, hat ſich bei den Zinn-Werken Wilhelmsburg er— eignet. Beim Transport von Zinnrückſtänden ſtellten ſich bei den damit beſchäftigten Arbeitern plötzlich ſtarke Kopfſchmerzen und Brechreiz ein. Der herbeigerufene Arzt veranlaßte die ſofortige Ueberführung der neun betroffenen Arbeiter ins Krankenhaus. Hier angeſtellte Unterſuchungen ergaben, daß es ſich um eine Arſen-Waſſerſtoff⸗ vergiftung handelt, wie ſie bisher im Betrieb der Zinnwerke noch nicht feſtgeſtellt wurde. Zwei Perſonen befinden ſich noch in Lebensgefahr. Die Zinnvergiſtungen in Harburg. Hamburg, 3. Mai. Von den in dem Wil- helmsburger Zinnwerk vergifteten neun Arbei— tern ſind heute weitere vier geſtorben. Der Zuſtand von drei Arbeitern iſt nach wie vor hoffnungslos, da die Blutvergiftung im Augen— blick der Einlieferung ins Krankenhaus ſchon zu weit vorgeſchritten war. Die letzten zwei Erkrankten werden am Leben erhalten werden können. Ueber die Urſache des Unglücks hat ſich bisher ergeben, daß die Zinnkrätze heiß war, als ſie mit Waſſer beſprengt worden iſt. Bisher war man ſo vorſichtig geweſen, daß man den Zinnſtaub erſt dann beſprengte, wenn er kalt geworden war. Da das Waſſer auf dem heißen Zinn ſich ſofort in Dampf wandelte, konnte er mit dem arſenhaltigen Metall Arſenwaſſerſtoff bilden. Erderſchütterung a in Oſt⸗Cancaſhire wtb London 4. Mai. Im öſtlichen Lancaſ⸗ hire wurde geſtern früh eine Erderſchütterung verſpürt. In Didsburn wurde ſie am ſtärtſten wahrgenommen. Mehrere Schornſteine in dieſer Ortſchaft ſtürzten ein. In Pendleton eilte die vun Panit ergriffene Bevölkerung auf die Straße. Die Erſchütterung war hier ſo ſtark, daß viele Leute zu Boden ſtürzten. Nach den bisherigen Meldungen ſind Perſonen nirgendwo zu Schaden gekommen. wib London, 4. Mai. Die Erderſchütterung wurde beſonders heftig im Bezirk Eccles ver⸗ ſpürt, wo die Feuerwehr in vielen Fällen alar⸗ miert wurde und Teile von ſchadhaft geworde⸗ nen Gebäuden niederreißen mußte. Die ſchwediſche Grönland⸗Flugexpedition. wtb. Stockholm, 2. Mai. Nach hier einge⸗ gangenen Meldungen iſt die ſchwediſche Flug⸗ Expedition, die unterwegs nach Grönland iſt, geſtern um 15.30 Uhr von Thorshavn auf den Faröern geſtartet und hat um 18.48 Uhr Island geſichtet. wtb. Kopenhagen, 2. Mai. Die ſchwediſche Flugexpedition iſt geſtern um 20.05 Uhr in Is⸗ land eingetroffen. E Tetzner hingerichtet. „ wtb. Regensburg, 2. Mai. Der Verſiche⸗ rungsmörder Tetzner wurde heute um 7 Uhr durch das Fallbeil hingerichtet. Der Mörder war auf ſeinem letzten Gang ſehr ruhig und gefaßt. Die Hinrichtung erfolgte in Gegenwart von 12 Zeugen und von Vertretern der Preſſe ohne jeglichen Zwiſchenfall. Politiſche Schießerei. Tragiſcher Tod eines Unbeteiligten. wtb. Berlin, 2. Mai. In der Huttenſtraße lam es heute Nacht 1.30 Uhr zu einem Zuſam⸗ menſtoß zwiſchen Kommuniſten und National⸗ jozialiſten. Die Kommuniſten verſuchten, eln Lokal, in dem ſich etwa acht Nationalſozialiſten befanden, zu ſtürmen. Dabei kam es auf der Straße zu einer Schießerei. Der 20⸗jährige an dem Vorfall gänzlich unbeteiligte Ziemke wurde dabei auf dem Balkon des zweiten Stockwerks tödlich getroffen. Bodenſee⸗Fahrt des„Graf Zeppelin“. wib Friedrichshafen, 2. Mai. Unter Führung von Kapitän Lehmann ſtieg heute früh 4,35 Uhr das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ zu ſeiner ange⸗ kündigten Fahrt über den Bodenſee auf. In der Lindauer Bucht wurden vom Luftſchiff aus Film⸗ aufnahmen des dort kreuzenden Motorſchiffes „Kempten“ gedreht, die im Auftrage der Reichs⸗ bahndirektion Nürnberg ausgeführt wurden. An der Fahrt nahm u. a. Staatesſekretär Dr. Frank teil. Die Landung erfolgte um 8,15 Uhr. Große Nervoſität in der Berliner Univerſität. wtb Berlin, 2. Mai. In der Univerſität ent⸗ ſtand heute vormittag gegen 10 Uhr beim Steh⸗ konvent eine erregte Ausſprache über die geſtri⸗ gen Vorgänge in der Univerſität. Dem Rektor gelang es nach einigen Minuten durch eine kurze Anſprache, die Beteiligten zu beruhigen. Zu tätlichen Auseinanderſetzungen iſt es entgegen mittags in der Stadt verbreiteten Gerüchten nicht gekomen. 5 mord auf der Candſtraße enb Berlin, 2. Mai. Ein ſchweres Verbrechen iſt in der Gegend von Trebbin am ſpäten Abend des 1. Mai entdeckt worden. Eine Gruppe von Wandervögeln fand zwiſchen den Ortſchaften Kerzendorf und Ludwigsfelde einen großen Per⸗ ſonenkraftwagen. der mit den Vorderrädern im Chauſſeegraben ſtand. Am Steuer ſaß ein jün⸗ gerer Mann, der eine tödliche Kopfverletzung auf⸗ wies. Die Polizei glaubte zunächſt an einen Un⸗ fall infolge unvorſich ngen oder zu ſchaellen Fah— rens. Der Führer des Autos ſchien mit dem Kopfe gegen die Decke geſchlagen zu ſein, weil dort Gehirnmaſſe gefunden wurde. Bei näherer Beſichtigung aber erkannte man, daß es ſich wahrſcheinlich um ein Verbrechen handelt. Der Tote iſt der 24jährige Sohn Walter des Fuhr⸗ unternehmers Neumann aus Kerzendorf. Nach dem vorläufigen Gutachten der Aerzte ſcheint die ſchreckliche Wunde am Kopfe des jungen Man⸗ nes von einem Schuß herzurühren. Die Kugel muß dann von hinten in den Kopf eingebrun⸗ gen ſein und iſt vorn an der Stirn wieder her⸗ ausgetreten. Im Wagen wurde noch eine Piſtole gefunden. Näheres über die Schuld an der Blut— tat muß die Unterſuchung ergeben. — 10 1 Durch Werkſpionagge zu gehobener Stellung Trübe Zeichen der Zeit Das Erweiterte Schöffengericht hatte ſich ge⸗ ſtern lt.„K. V.“ mit einem Falle der zurzeit offenbar recht„beliebt“ gewordenen Werkſpionage zu befaſſen, der in ſeinen Tatſächlichkeiten eine bedenkliche Gefährdung deutſcher Wirtſchaſtsin⸗ tereſſen barg, darüber hinaus aber auch nach der pſychologiſchen Seite nicht ganz alltäglich iſt. Als Angeklagter erſcheint ein junger Mann an⸗ fangs der Zwanziger, Angeſtellter eines deutſchen Schwerinduſtrieverbandes. In dieſer Abteilung war der junge Mann über Dinge unterrichtet, die für eine breitere Oeffentlichkeit. insbeſonbere für Konkurrenzunternehmungen, nicht beſtimmt waren. Auf diefen Unſtand ſtätzte der Angeſtellte ſeine Zukunftspläne. Und ſo ging er eines Tages hin und ſchrieb an eine engliſche Firma, die in geſchäftlichen Beziehungen zu ſeiner Firma ſtand, einen Brief, worin er Mitteilungen über den Zuſammenſchluß einiger kontinentaler Fir⸗ men der Branche in Deutſchland, Frankreich, Belgien, Tſchechoſlowakei uſw. machte, der, wie er wohl wußte, geheim gehalten wer⸗ den ſoltte. Feiner machte er der engliſchen Firma Mitteilung davon, daß den Verbande eine Anforderung aus Mexiko vorläge, und zwar ſeien Offerten über die Lieferung von 2²2000 t Gußröhren und anderer Eiſengußwaren ange⸗ ſucht worden, Es wäre alſo ohne Zweiſel eine nette Proviſion für ihn herausgeſprungen wenn er auf dieſe Weiſe die Unterbringung des Auf⸗ trages in England erzielt hätte. Aber ſoweit iſt es indeſſen noch nicht gekommen, und vielleicht wird nun der deutſchen Wirtſchaft doch nicht der wichtigſte Auftrag, die ſo dringend nötige Arbeit verloren gehen. Noch zweimal ſchrieb der Ange⸗ ſtellte den Engländern, um eine mündliche Be⸗ ſprechung über ſeinen„Nachrichtendienſt“ her⸗ beizuführen, aber die engliſchen Vertreter mach⸗ ten gelegentlich einer Beſprechung in Gelſenkirchen die Deutſchen auf den Verräter aufmerkſam, Es bedurfte al⸗ lerdings zunächſt noch einiger Ermittlungen, da die Briefe mit„Dr. rer. pol. Harſcher“ unter zeichnet waren, den es im ganzen Verbande nicht ab. 9 Heute kann der Angeklagte die Tatſachen als ſolche nicht leugnen. Indeſſen gibt er ihnen eine andere Deutung: Werkſpionage, meint er, ſei ihm nicht in den Sinn gekommen.„Ich wollte heiraten und einen beſſeren Poſten erringen, der meinen Fähigkeiten entſprach. Ich wollte meiner Firma nur zeigen, wie gefährlich ich ihr werden könnte, wenn ich nur wollte. Einen Mann wie mich, ſollte ſie an eine höhere Auf⸗ gabe ſetzen...“ So oder ſo ähnlich ſchrieb er auch an den Auſſichtsrat. Das Gericht kann ſich mit dieſer Entlaſtung, die es als eine nachträglich erfundene Ausrede anſieht, wenig befreunden. Beſonders beanſtandet es die falſche Namensunterſchrift als Urkunden⸗ fälſchung. Wozu der irreführende Name, wozu der angemaßte Titel, wenn nicht, um das Ver— trauen der Engländer einzuwiegen, um den An- ſchein zu erwecken, daß man es mit einem ganz Informierten zu tun habe? Der Angeklagte wurde im Sinne der Anklage laut§ 15 des Ge— ſetzes gegen den unlauteren Wettbewerb in Tat— einheit mit ſchwerer Urkundenfälſchung nach 8 268 des Strafgeſetzbuches und wegen unerlaubter Führung des Doktor-Titels für ſchuldig befun⸗ den. Das Gericht gewährte dem bisher unbe⸗ ſtraften Manne, mit Rückſicht auch auf ſeine Ju— gend, mildernde Umſtände, ſo daß anſtatt auf Zuchthaus auf Gefängnis erkannt werden konnte. Die Höhe der Gefängnisſtrafe bemaß es nach dem eigentlichen Delikt: der Werkſpionage. Es ſetzte die Strafe feſt, die, wenn die Verurteilung nur wegen unlauteren Wettbewerbs erfolgt ſei, die höchſtzuläſſige geweſen wäre: ein Jahr Ge⸗ fängnis. Die größte Jalofteꝛꝛe des Nonlinents iulucl an det Jaale gebaut e 82850 8 Der jetzige Bauzuſtand der großen Saale⸗Talſperre. Mit Rieſenſchritien geht die ungeheure Blei loch⸗Talſperre an der Saale ihrer Vollendung entgegen. An der Stelle, wo die gigantiſche Sperrmauer emporwachſen wird, befindet ſich jetzt eine auf 9 Pfeilern ruhende, über 65 Me ter hohe Werkbrücke. die ſich äber die ganze Breite des Tals ſpannt. Sie wird zur Erbau Mee * Markus Robſon Noman von Max von Weißenthurn. Urheberrecht durch Herold-Verl. Homburg⸗Saar. Neubearbeitet von E. Geyer. 27. Fortſetzung. 14. Kapitel. Ein ver zweifelndes Herz. Als der Tee gebracht wurde, lag Barbara mit nachläſſiger Grazie auf dem Sofa, augen⸗ ſcheinlich damit beſchäftigt, der Ruhe zu pfle⸗ gen. Lebhaft war es ihr, als ſähe ſie die ſpot⸗ tenden Blicke, das höhniſche Lächeln, mit dem ihr Niedergang in der Geſellſchaft aufgenom⸗ men wurde. Doch da tauchte vor ihr das gram⸗ gebeugte Haupt des Mannes auf, welcher ihr ſein einſames Herz erſchloſſen hatte, das ſchon ſo vielfach und ſo tief verwundet worden war. Einige Worte und ihr ganzes Leben war ver⸗ nichtet und ſie der ſchrankenloſeſten Verzweif⸗ lung preisgegeben. „Haben Sie den Wunſch, Robſon noch ein⸗ mal zu ſprechen, ſo kommen Sie um Mitter⸗ nacht in den Wintergarten!“ ſagte Bryant. „Er ſoll dort mit mir zuſammentreffen.“ „Heute?“ wie ſoll ich, wie wollen Sie das ermöglichen?“ „Nichts leichter als das, nach der Vorſtel⸗ lung findet ein Ball ſtatt; bei der Unzahl von Gäſten, welche geladen ſind, wird es durchaus nicht auffallen, wenn zwei derſelben für eine kleine Weile verſchwinden.“ Ein Hoffnungsſchimmer baras Augen auf. „Sie werden dort ſein?“ fragte er. leuchtete in Bar⸗ „Ich weiß es nicht?“ ent einer gewiſſen Befangenheit ſich abwendend, aber eben ſo ſchnell trat er ihr in den Weg. „Bleiben Sie noch“, ſprach er und wie ein elektriſcher Schlag traf ſie der Ton ſeiner Stimme.„Ich habe noch eine Frage an Sie zu richten, eine wichtige Frage. Sie glauben den Grafen von Keith zu lieben, und ſind von ſeiner Gegenliebe überzeugt. Sie wünſchen mein Schweigen über die Vergangenheit, weil Sie ſeine Gattin werden möchten. Aber, Barbara, würde das auch wirklich zu Ihrem Glück ſein? Er iſt kalt, ſtolz, zurückhaltend, er mag Sie vielleicht lieben, aber ſein makelloſer Name gibt ihm mehr. Wie würden die Dinge ſtehen, wenn er nach der Vermählung— nicht durch mich, aber vielleicht durch einen Zufall— die Wahrheit entdeckte? Wie würde dann alles werden? Sie blieben allerdings ſeine Frau, er könnte Ihnen den Schutz ſeines Hauſes wohl nicht verwehren, aber— würde er Ihnen ſeine Liebe bewahren, wenn er wüßte, wie ſehr Sie ihn täuſchten, wie Sie nur durch einen Betrug die Seine wurden? Er, der ſo ruhig ſo kalt, ſo leidenſchaftslos und fehlerfrei iſt, würde er imſtande ſein, Ihnen das Unrecht zu verzeihen, welches Sie ihm zugefügt? Sähe er dasſelbe nicht als ein Verbrechen an?“ Wie aus einer Schlafſucht erwachend, ſchreckte ſie vor ihm zurück, als er erregter fortfuhr: „Seine Liebe würde eine ſolche Probe nicht beſtehen, das wiſſen Sie recht gut; die meine aber würde es. Ja, Barbara, ich liebe, ich liebe Sie! Was kümmert mich Ihre Abſtam⸗ mung, die Schmach Ihrer Geburt? Ich liebe Sie! Niemand braucht jemals die Wahrheit zu erfahren, wenn Sie mein Weib werden wollen. egnete ſie, mit ung der Sperrmauer gebraucht. ſangs verſtimmt ſein, aber er iſt alt und ſchwach, Sie würden ihn bald ausſöhnen, Bar— bara—“ Er ſtockte vor dem Blick, der ihn aus ihren Augen traf; die Worte, welche er noch ſprechen wollte, erſtarben ihm auf den Lippen. Sie war vor ihm zurückgewichen, wie vor einem giftigen Gewürm, und in der hoheitlichen Haltung, in der ſie ihm jetzt gegenüberſtand, lag die tiefſte Verachtung für ihn. „Hüten Sie ſich“, kam es über ihre bebenden Lippen,„hüten Sie ſich! Sie haben eine Ver⸗ zweifelte aus mir gemacht!“ Wie ein Blitz zuckte es über ſein Angeſicht und dieſes Mal entging ihr die Warnung, welche aus ſeinen Zügen ſprach, nicht. „Sie haben dieſe Worte ganz mit der rich— tigen Betonung geſprochen, ſehr gut fürwahr“, verſetzte er, mit beißendem Spott.„Ihr dra⸗ matiſches Talent iſt bedeutend und kann Ihnen in Zukunft von großem Nutzen ſein! Wenn Sie ſich jemals geneigt fühlen ſollten, Ihr Talent praktiſch zu verwerten, ſo werde ich mich natürlich glücklich ſchätzen. Ihnen beizuſtehen. Sie werden es dann jedenfalls ſehr angenehm finden, einen Freund zur Seite zu haben, denn Sie dürften mit Freunden nicht allzureichlich verſorgt ſein. Wenn aber auch alle anderen Sie verlaſſen, mich werden Sie immer bereit finden, Ihnen meinen Rat und meine Hilfe zu widmen!“ kx ͤ Ww„* „Sie ſind zufrieden, Gräfin?“ „Mehr als das, Herr Bryant“, entgegnete Lady Roſe mit Wärme.„Hinſichtlich des Erfol⸗ ges gibt es nur eine Stimme, die des Lobes!“ wib London, 2. Mai. Die e tät gibt bekannt, daß die Kreuzer„Dorſitſhire“ und„Norfolk“ Kiel in der Zeit vom 4. bis 11. Juli einen inoffiziellen Beſuch abſtatten werden. Dieſer Beſuch findet im Anſchluß an eine Oſt⸗ ſee⸗Kreuzfahrt des zweiten Kreuzergeſchwaders ſtatt. Adolf Hitler und Stennes nach Moabit 5 geladen. enb Berlin, 2. Mai. In den Prozeß gegen die Nationalſozialiſten Stief und Genoſſen wegen des Ueberfalles im Sportpalaſt Eden beſchloß das Schwurgericht 3 heute auf Antrag des Ver⸗ teidigers Beckers und des Vertreters des Nehen! klägers. Dr. Litten, als weitere Zeugen Adolf Hitler aus München ſowie Hauptmann Stennes und den früheren, jetzt zu der Stennes⸗Gruppe gehörenden Oberführer des Gaues Berlin, Wet⸗ zel, als Zeugen zu vernehmen und dieſe drei Zeugen zum Mittwoch morgen zu laden. Die Hinrichtung Tetzners enb. Regensburg, 2. Mai. Der bereits ge⸗ meldeten Hinrichtung Tetzners haben etwa 25 Perſonen beigewohnt. Von ſeiner Frau und ſeinen Verwandten hatte Tetzner brieflich Ab⸗ ſchied genommen. Er ſoll geſtern ſehr niederge⸗ ſchlagen geweſen ſein und den Eindruck eines völlig gebrochenen Menſchen gemacht haben. Wiederholt brachte er zum Ausdruck, wie tief ihn ſeine furchtbare Tat reue. In der vergan⸗ genen Nacht hat der Gefängnisgeiſtliche auf Tetzners Wunſch mit ihm in der Zelle gewacht. Den Geſichtszügen des Mörders war kurz vor der Hinrichtung keine Gemütsbewegung anzu⸗ ſehen, abgeſehen natürlich von großer Bläſſe, Er ging ohne ein Wort zu ſprechen zum Scha⸗ fott und fügte ſich widerſtandslos allen Anord— nungen. Vermiſchtes Vergiftungen in einem Zinn werk. Hamburg, 2. Mai. In den Zinn weren W. Harburg⸗Wilhelmsburg ſind neun Arbei⸗ ter an Vergiftungserſcheinungen ſchwer er⸗ krankt. Davon ſind inzwiſchen vier ge⸗ ſtorben, und der Zuſtand von zwei weitecen iſt ſehr bedenklich. Die genaue Urſache iſt noch nicht aufgeklärt, doch nimmt man an, daß ſich beim Transport von Zinnrückſtänden Arſen⸗ waſſerſtoffgaſe entwickelt haben. Wie die Direktion des Werkes mitteilt, iſt ein derartiger Unfall zum erſten Male ſeit 25 Jahren vorgekommen, und man iſt mit der Prüfung des Falles noch beſchäftigt. Weitere fünf Arbeiter, die ſich in der Nähe beſanden, ſind zur Unter⸗ ſuchung ebenfalls ins Krankenhaus überführt worden, doch hofft man, daß eine Erkrankung bei ihnen nicht eingetreten iſt. König Alſons kehrt nach Paris zurück. wib London. 2. Mai. Der ehemalige König von Spanien iſt gegen mittag nach Paris abge⸗ reiſt. Handel und Induſtrie J. G. Farben⸗Induſtrie A.⸗G. Frankfurt a. M. Frankfurt a. M., 2. Mai. In der Aufſichts⸗ ratsſitzung der J. G. Farben⸗Induſtrie A.⸗G. Frankfurt a. M. wurde der Abſchluß für das Jahr 1930 vorgelegt. Darnach ſoll der auf den 3. Juni ds. Is. nach Frankfurt a. M. einzube⸗ rufenden Generalverſammlung eine Dividende T AA eee eee Der Graf von Elsdale würde vielleicht an— von 12 Prozent(wie in den drei Vorjahren) vorgeſchlagen werden.. 1 5 1 0 Die Vorſtellung war vorüber. Das Spiel war tadellos geweſen, die Inſzenierung hatte nichts zu wünſchen übrig gelaſſen und Lady Roſe triumphierte. Man ſtand noch in Gruppen umher und harrte des Moments, in welchem der Ball er⸗ öfſnet werden ſollte. Barbara hatte mit einer Anmut geſpielt, welche alle Welt bezauberte und der Graf von Keith, der neben ihr ſtand, vermochte der Beifallsworte für ſeine Braut nicht genug zu finden. Jetzt intonierte das Orcheſter die erſte Quadrille und die Paare traten zuſammen. Barbara, deren Hand auf dem Arm des Grafen von Keith ruhte, folgte langſam den anderen, blieb aber plötzlich ſtehen. „Wollen wir uns nicht lieber einen ruhigen Winkel ausſuchen, Eberhard? Ich glaube, ich wäre noch nicht imſtande, die Unruhen eines Balles zu ertragen.“ „Es iſt hier ſehr angenehm, ſprach der Graf freundlich, indem er ſeine Braut nach einer lauſchigen, laubenartigen Ecke des Gemaches führte, welches an den Ballſaal grenzte. „Was iſt Dit, friert Dich, Barbara? Empfindeſt Du Zugwind?“ „Ein wenig; im grünen Saal habe ich einen Schal liegen laſſen, willſt Du ihn mir holen, Eberhard?“ Er erhob ſich eilfertig. Kaum hatte er ſie verlaſſen, ſo lehnte ſie ihr Haupt an das Eichenſchnitzwerk und preßte die Hände auf die Bruſt. —: Fortſetzung folgt. mirali⸗ bTCTobTVTbTVbTbTTVTVTVTTVbTVbVTVTTVTT eu-Eröffnung Etagenhaus für Partie und Gelegenheitsposten Der allgemeinen Wirtschaftslage Réchnung tragend, bringen wir der geehrten Einwohnerschaft von Mannheim und Umgebung ganz gewaltige Einkaufsvorteile.— Wir bringen Qualitäten und Preise, die Sie bis jetzt nicht gekannt haben, auch der kleinste Geldbeutel muß bei uns kaufen wenn er sparen wWIIl. 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Die weit verbreitete Anſicht, daß ſolche wetterempfindlichen Leute das Wetter früher vorherſagen könnten als die meteorologi— ſche Wiſſenſchaft, trifft jedoch keineswegs zu. Es iſt auch ganz natürlich, daß die im einzelnen ſehr verſchieden gearteten Individuen keineswegs gleichartig und gemeinſam auf jede Wetterände⸗ rung reagieren. Der eine ſpürt ſchon einen be⸗ vorſtehenden leichten Regenſall, der zweite gar die kommende Trübung, während ein dritter ſo geringe atmoſphäriſche Störungen überhaupt nicht empfindet, dagegen beiſpielsweiſe einen aufkommenden ſchweren Sturm gefühlsmäßig ſignaliſiert. Vereinzelt findet man unter den wetter empfindlichen Perſonen freilich auch Leute, die tatſächlich eine prophetiſche Ader beſitzen und einen Wetterumſchlag auf Grund ihres körper⸗ lichen Beſindens ſchon dann in allen Einzelhei⸗ ten erkennen können, wenn der Witterungs⸗ charakter am Ort ihres Aufenthaltes noch keiner⸗ lei Anzeichen einer Umſtellung erkennen läßt, und wenn auch die Inſtrumente ſich noch ruhig verhalten. Der Eintritt ſolcher Störungen iſt lediglich den Meteorologen derrch auswärtige Meldungen und daraufhin aufgeſtellte Berech⸗ nungen bekannt. Man hat nun gefunden, daß ſolche witterungsempfindlichen Perſonen die Fernwirkung von Wetterſtörungen gefühlt ha⸗ ben, die, wie aus dem täglich mehrmals einlau⸗ ſenden Beobachtungsmaterial feſtgeſtellt worden war, in den meiſten Fällen noch Hunderte von Kilometern entfernt waren. Dabei war bemer⸗ lenswert, daß dieſe von den wetterempfindlichen Individuen verſpürten Störungen ſtets inner⸗ halb von 48 Stunden auch am Wohnort des Wetterempfindlichen einen Witterungswechſel her⸗ beiführten. Einzelne überempfindliche Perſonen verſpüren nur den Uebergang zu feuchter Witte⸗ rung, wogegen andere zwar im Winter Tau⸗ wetter ankundigen, den Umſchlag zu Regenwet⸗ ter und Sommer ledoch nicht empfinden. Man ſcheint danach temperaturempfindliche und feuch— tigkeitsempfindliche Individuen unterſcheiden zu müſſen. Wie es kommt, daß dieſe Perſonen einen be⸗ vorſtehenden Umſchlag fühlen, obwohl die am Ort herrſchende Wetterlage noch durch keinerlei Anzeichen von der kommenden Störung beein⸗ ſlußt iſt, hat man noch nicht gefunden. Man führt zwar dieſe Feinfühligteit auf luftelektriſche Vorgänge zurück, doch haben die Unterſuchun⸗ gen darüber noch keine ſicheren Aufſchlüſſe über die Art der Einwirkung ſolcher Vorgänge auf den menſchlichen Organismus erbracht, obwohl ſich beiſpielsweiſe Profeſſor Friedrich Deſſauer vom Frankfurter Univerſitätsinſtitut für phyſi⸗ kaliſche Grundlagen der Medizin ſchon ſeit län⸗ ger als einem Jahrzehnt mit dieſem Problem beſaßt. Deſſauer ging mangels einer plauſiblen Erklärung für die Witterungsempfindlichteit der Rheumatiker, aber auch völlig geſunder Perſo— nen von dem Gedanken aus, daß in der Atmoſ⸗ phäre noch irgend ein bisher nicht bekannter phyſiſcher Faktor wirkſam ſein müſſe, weil die bekannten Einwirkungen durch den Luftdruck, die atmoſphäriſche Feuchtigkeit oder durch kurzwel⸗ liges Licht zur Erklärung der Witterungs— empfindlichkeit nicht ausreichten. Der Forſcher ſand nun nach langwierigen Experimenten, daß der Gehalt der Luft an Jonen nicht ohne Ein— wirkung auf das körperliche Befinden iſt, und in gemeinſamen Unterſuchungen mit dem Frank⸗ ſurter: Therapeutiker Profeſſor Straßburger konnte Deſſauer feſtſtellen, daß bei Einatmung von Luft, die mit poſitiven Jonen angereichert iſt, im allgemeinen eine Erhöhung des Blut— drucks, bei vorwiegend negativen Jonen enthal⸗ tener Luft dagegen eine Senkung des Blutdrucks eintritt. Zur Ableitung von Geſetzmäßigkeiten. die die Handhabe zum Nachweis beſtimmter bio— logiſcher Einwirkungen hätten bieten können, reichen die bisherigen Verſuche, die noch fortge⸗ ſetzt werden, jedoch nicht aus. Wohl aber haben ſich andere Forſcher ſchon eingehend mit den Einwirkungen der reinen Witterungselemente auf den menſchlichen Kör⸗ per befaßt. Von den gewöhnlich ſortlaufend gemeſſenen meteborologiſchen Elementen zeigt allein der Luftdruck deutliche Beziehungen zur Wetter⸗ empfindlichteit. Starke Barometerſtürze, aber auch ſteile Anſtiege des Luftdrucks wirken ungün⸗ ſtig. Sie ſind beim wetterempfindlichen Men⸗ ſchen von Kopſſchmerzen, Arbeitsunluſt und Er⸗ mattung begleitet. Die Luftdruckſchwankungen an ſich können allerdings nicht die Urſache dieſer Störung ſein. Einmal erreichen die Barometer⸗ ſchwankungen nur in extremen Fällen Werte von 20 Millimeter in 24 Stunden; einer eben ſo gro⸗ ßen Luftdruckänderung ſetzt man ſich aber be— reits aus, wenn man nur 200 Meter bergan geht. Davon verſpürt trotz dem viel raſcheren Ablauf dieſer Aenderung ſelbſt der wetter— empfindlichſte Menſch keine Wirkung. Beim Bergſteigen und bei Luftfahrten werden auch anſtandslos viel größere und raſchere Luftdruck— ſchwankungen ertragen. Gegen die urſöchliche Rolle des Luftdrucks an ſich ſpricht ferner die auffällige Tatſache, daß ſich die Wirkung oft gel— tend macht, wenn an dem betreffenden Ort eine Luftdruckänderung garnicht eingetreten iſt. Hier können wohl nur die ſchon erwähnten luftelek— triſchen Vorgänge, die der Druckänderung nicht nur vorauseilen, ſondern ſie auch außerhalb der Barometerfallzone fächerartig begleiten, die Witterungsempfindlichkeit auslöſen. Wahrſcheinlich iſt das geſamte Problem der Wetterempfindlichkeit überhaupt nicht von einem meteorologiſchen Einzelſaktor aus zu löſen, ſon— dern es muß die ganze Wetterlage, von der die einzelnen Faktoren wie Luftdruck, Temperatur, Luftelektrizität uſw. nur Symptome ſind, den Unterſuchungen zugrunde gelegt werden. Auf welchem Wege die meteorologiſchen Vorgänge im menſchlichen Organismus zur Auswirkung gelangen, das iſt noch ebenſo in Dunkel gehüllt wie die Urſache der ſog. Fernempfindlichkeit, die auf Witterungsvorgänge ragiert, welche am Aufenthaltsort des Empfindlichen garnicht in Erſcheinung treten. Hier ſind noch große Rätſel zu löſen, die als Forſchungsgebiet ſowohl für den Meteorologen wie für den Mediziner, aber auch für die Allgemeinheit bedeutſam ſind. Bunte Seitung Verbrecher vor dem Mikrophon. Das Hauptquartier der Newyorker Polizei. Vor dem grauen Haus Nr. 240 Centre Street Newyork, ſtehen grüne Laternen. In dem Ge— bäude befindet ſich die Zentrale der Newyorker Polizei. Die eingelieferten Häftlinge werden zu— nächſt in das Fingerabdruckbureau geführt, wo— rauf der Fingerabdruck mir den Abdrücken im Verbrecheralbum verglichen wird. In einem an⸗ deren Zimmer werden Verbrecher den Journa— liſten vorgeführt, die ſie photographieren dür— fen. Dann erſolgt die— allen Rundfunkhörern zugängliche!— Vernehmung der Verhaſteten vor dem Mikrophon. Mancher Held der Unter⸗ welt nimmt die Gelegenheit wahr, um roman⸗ tiſche Geſchichten aus ſeiner Vergangenheit zu erzählen. Andere ſpielen den Zyniker, wieder andere geben ſich humorvoll. Alkoholſchmuggler, Rauſchgifthändler, Falſchſpieler, Einbrecher. — Raubmörder, eine ganze Galerie von Verbrecher— typen, marſchieren vor dem Mikrophon vorbei. Der Kriminalkommiſſar, der das Verhör leitet, benutzt die Gelegenheit, um kleine Vorträge über kriminalwiſſenſchaftliche Probleme zu halten. Wie ein Referent kürzlich erklärt hat, iſt jeder zehnte Einwohner von Newyork einmal mit dem Geſetz in Konflikt geraten. Die Kriminalität iſt dauernd im Steigen. Das grüßte Geſchäftshaus. Am 4. Mai wird das Europahaus in Berlin eröffnet. Es ſtellt in ſeinen Ausmaßen das größte Geſchäftshaus des europäiſchen Kontinents dar und bietet bei einer Höhe von 55 Metern Raum für rieſige Sitzungsſäle, Reſtaurations— betriebe und ein Hotel, das mit Schwimmbad, Schneiderei, Reiſebüro., Bankfiliale und Pofr⸗ agentur in modernſter Weiſe allen Bedürfniſſen ſeiner Gäſte gerecht zu werden vermag. Die Grundfläche des Rieſenbaues beträgt 25 000 qm. n Erdgeſchoß wird 30 mobern ausgeſtattete Läden enthalten. Die Front der Faſſade hat die reſpektable Länge von 800 Metern. Das„Große Los“ im Grab. In einer kleinen kanadiſchen Stadt iſt kürz— lich ein gewiſſer Mr. Field geſtorben. letztwilligen Verfügung gemäß beftattete man ihn im Sonntagsanzug. Kurz nach der Bei— ſetzung aber kam die Losnummer des Mannes mit dem erſten Gewinn heraus und die trauernde Witwe durchſuchte eifrigſt alle Winkel und Ecken der Wohnung nach dem Glückslos. Erſolglos! Endlich kam ſie auf die Idee, ihren Mann exhu— mieren zu laſſen, und ſiehe da, in der Rocktaſche des Sonntagsanzuges fand ſich das ſo eifrig geſuchte Los. Die Witwe konnte das Geld ab, heben. Wie das in Amerika und Kanada ſo üb— lich iſt,— übrigens ſoll ſich dieſer Brauch auch in der Alten Welt vieler Anhänger erfreuen— hat die ſo plötzlich zu Reichtum Gekommene mehr als ein halbes Tauſend Heiratsangebote er— halten. Seiner Weinheimer Schweinemarkt Zugeführt: 429 Stück Verkauft: 338 Stück Milchſchweine das Stück 8—14 Mk. Läufer das Stück von 17—28 Mk. Marktverlauf mäßig.