2 F Ella Söbelein Dr. OSkdr Emer Derlobte NN 2 e N N Viernheim Pfingſten Il 0 ee 0 e, k N e . JJV Statt Karten! Meeris Se ens FOrtyhher 5 i Verlobte Viernbeirn Mapnheim-Nürnberg Pfingsten 1831 — 1 —. ̃ͤ.. ˙ re VERLOBUNG beehren sich anzuzeigen Cäcilia Haas Lorenz Adler Viernheim Pfingsten 1931 nere C Nd 22 N 22 J 7. 7 Herlobie „n 7 5 Hörnersberg 0 ˖„ Hurtiemberg (VYernbeim 1. Messen g i N f N Pfingsten 19317 Dirnen PCC —. 2 Danksagung. Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme bei dem schmerzlichen Verluste meines lieben Gatten, unseres trèu- sorgenden Vaters, Sohnes, Bruders, Schwagers und Onkels Herrn Franz Nühlwein 7. ferner für das zahlreiche Geleite zur letzten Ruhestätte und für die Kranz- und Blumenspenden sagen wir hierdurch herzl. Dank. g Besonders innigen Dank der Hochw. Geistlichkeit für den trostreichen Beistand, seinen Schulkameraden für das ehrende Grabgeleite und die Kranzniederlegung sowie den Stiftern von Seelenmessen. Viernheim, den 23. Mai 1931 Die tieftrauernden Hinterbliebenen Karl Lamberth. Saftladen. Pfingſt⸗Montag ob. an: Zu zahlreichem Beſuche ladet freundlichſt ein Der Wirt: Ad. Beckenbach Arkordionkapelle: Kamenzin „Schützenhof“ Pfingstmontag abend 7,00 bis 1,00 kroger IAN Z Erstſelassige Tangokapelle Halber Tanzschein 50 Pfg. ganzer Tanzschein 80 Pfg. Es ladet freundlichst ein der Wirt E Fiege im Heönsseden Mer am O. E. G. Bahnhof.) Bürgerliches Bier- und Weinreſtaurant Ueber beide Pfingſttage großer Hartenwoirtschalts-Belrieb Für muſikaliſche Unterhaltung iſt geſorgt. 2 Pfingſt⸗Montag fell. Icnzmuit 2 Zum Ausſchank kommt das beliebte und gut bekömmliche Kühner⸗Bräu u. iſt für 1a Speiſen aller Art Sorge getragen. Es ladet freundl. ein Die Kapelle. ürſt Alexander“ uA DN Grande —— 8 5 8— Operetten- und Theatergeséllschatt Viernheim 1928. Pfingst- Sonntag, den 24. Mai, abends 8 Unr, im Kaiserhof gelangt zur Aufführung te Wolf“ oder:„Die Wilderer von Felseneck“ Romantisches Schauspiel in 5 Akten 5 von Otto Schneider. Eintritt 50 Pig. Hassenerölinung ½6 Uhr Wir laden hiermit die verehrlichste Ein- wohnerschaft freundlichst ein. Die Leitung. CTT ITM Ecce Hedderich Kainit u. ungeölten Kallkeſtickſtoff am Lager. Chriſtian Adler z. Traube Düngerhandlung. ——vLrr̃7˙ (Ortsgruppe Viernheim) Mittwoch, 27. Mai abds. halb 9 Uhr pünktlich im Lichtbild⸗Vorführungsraum der Schillerſchule Vortrag mul cntndern Vom Weſchnitztal zum Gerſprenztal über Neunkirchen— Lichtenberg. Nach dem Vortrag gemütliches Beiſammen⸗ ſein im Klublokal. Um zahlreichen Beſuch bittet Der Vorſtand. 4% Rabatt Foce Geschenkartikel unn mmmmnnmmanumpamgunnnadgnngbangndumnnn Verlobung und Hochzeit finden Sie in größter Auswahl zu billigen Preisen bei Mikolaus Effler Haushaltungswaren 2 Ur 4% Rabatt ö 0 0 0 Central-Film-Palast Unsere prachtvolle Pfingst- Programme Achtung Samstag und Sonntag 2 Tage Rha der„Er“ iat wieder da „ Haroad Loy Der Welt bester Lustspiel-Darsteller in seinem aller- neuesten Schlager in 9 Riesenakten. „Los Harold Los“ Das Beste was Er vollbracht hat. Die große Lach- kanone die je da war. 2. Film Dune deld dureh le Welt Eine abenteuerliche Weltreise in 6 sensationelle Akten voll Tempo und Spannung. Ein herrlicher Film. Achtung Pfingstmontag Mochmals der gewaltige Standart-Flie- gerfilm nos, dle Ader der Tue Ein Milionenfilm den man gesehen haben muß. Dazu das herrliche Beiprogramm. Ein Besuch zu diesem Pfingstprogramm ist bestimmt das schönste und bil- ligste Vergnügen. Auch der verwöhnteste kommt auf seine Rechnung Heute Samstag 40 Pig. Alles besucht daher schon heute den Cefipa. Pfingssonntag u. Montag 40, 60, u. 80% Pfingstsonntag und Montag 2 große augen und Minder Horsteüungen 1.„Er“ Harold Lloyd 9 Akte 2. Wings die Ritter der Lüfte 11 Akte 3. Ohne Geld durch die Welt 4. Immer der letzte 5. Bobby der Held. Alle Kin- 5 der gehen in den Cefipa. 1 Für die anläßlich unserer Vermählung in so überaus reichem Maße dargebrachten Glückwünsche u. Geschenke sagen wir herzlichsten Dank Lorenz Ringhof 2. und Frau Magdalena geb. Winkenbach. 7 9 Danksagung. 0 Für die uns anläßlich unserer Vermählung überbrachten Gratulatlonen und Geschenke sagen herzlichen Dank Andreas Weidner und Frau Sophie geb. Sander. % ̃ — JFF 0 655 9 pfingst- Programm 1931 I. Feiertag(Fußbalh Mannheim Feudenheſm 1. Hernnlem 1. Pr. Beginn 3 Uhr 5 Igd.- Viernheim Jgd. 2 Beg. ½5 Uhr 2. Feiertag Hernneim 1.-Nüsselsnem!. ½4 Uhr. Astheim 1.— Viernheim 2. Privat Friedricnsfeld 1.— Viernheim Junioren Beginn 3 Uhr Viernheim 1. Igd.— Laudenbach 1, Beginn 2 Uhr Mhm.-Waldhof Jgd.— Viernheim 2. Jgd. Beginn 5 Uhr Mhm.-Waldhof Sch.— Viernheim 3. Jgd. Beginn 4 Uhr Viernheim 1. Sch— Laudenbach Sch. Beginn 3 Uhr Darmstadt Schüler— Viernheim 2 Schüler Feiertag(Handball Mannheim leckarstadt 1.— Miernheim 1. Waldmiehelbach 1.— Viernheim 1. Jugend Viernheim Jgd. 2.— Leutershausen Jugend A H.-Mannschaft A. H- Bürstadt— A. H.- Viernheim Spielbeginn 4 Uhr Abf. per Auto Gasthaus 2 Vorstadt. Die Spiele finden auf den Plätzen der erstgenannten Vereine statt. Allen unseren Freunden, Gönnern Wünschen Wir frohe Festtage und laden auch zu recht zahlreichem Besuche obiger Spiele herzlichst ein. Die Sportl. N. B. Diejenigen Anstoßzeiten, die hier nicht angesagt sind, werden ab heute Samstag im Aushängekasten an der Drehscheibe veröffentlicht. 9.0. lernheimer Tageblatt— Biernhetmer Nachrichten) e täglich mit ga der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. Sonntags latt„Sterne unb Blumen“, ei inz Haus gebracht.— Gratisbeila halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in ber Geſchäftsſtelle. u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim en: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte 5 recher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt ulfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Job. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Die Schlageter⸗Seier in Düſeldorf weihe des Nationaldenkmals für die RKhein⸗ und Ruhr⸗Gefallenen Leo Albert Schlageter. wib Düſſeldorf. 23. Mai Unter überaus ſtar⸗ er Beteiligung fand heute nachmittag in Düſ⸗ eldorf die feierliche Weihe des Schlageter— National-Denkmals auf der Golzheimer Heide ſtatt, das deutſche Volksgenoſſen Albert Leo Schlageter und allen denen ſchufen, die während der Jahre 1921 bis 1925 Opfer des wi⸗ berrechtlichen Einmarſches in die Lande an Rhein und Ruhr wurden. Schon am frühen Vormittag ſetzte der An⸗ marſch der zahlreichen Verbände und Vereine ein, die mit ihren Fahnen und Bannern ge— ſchloſſen an dieſer Feier teilnahmen. Mehr als 25 000 Menſchen füllten zu Beginn der Feier die geräumigen Denkmalsanlagen. Erſchienen war als Vertreter des Reichstags Vizepräſident von Kardorff; anweſend waren ferner Reichskanzler a. D. Cuno und die Reichsminiſter a. D., Jar⸗ und Becker, die dem„Rubrkampfkabinett“ angehörten, ſowie Vertreter der Landesregie— rungen, des Neichswehrkommandos der Provin— zen. Regierungsbezirke, Kommunen und zahl— reicher anderer weltlicher und kirchlicher Behör— den. Auch die Angehörigen Schlageters und der übrigen Todesopfer nahmen an der Feier teil. Nach einem Orcheſtervortrag leitete der Vor— ſitzende des Denkmalsausſchuſſes, Dr. Max Schlenker, Däſſeldorſ. die Weihefeier mit einer Anſprache ein, worin er betonte, daß das Denkmal die Erinnerung an die ſchwerſte Zeit der rheiniſchen Geſchichte wach halte und ein Ehrenmal für die unerſchütterliche Treue des ganzen Volkes an Rhein und Ruhr ſein ſolle. Im Anſchluß an die Rede Dr. Schlenkers übernahm der Oberbürgermeiſter der Stadt Däſſeldorf, Dr. Robert Lehr, das Denkmal mit einer Anſprache. Die Weiherede hielt der Oberhürgermeiſter der Stadt Duisburg⸗Hamborn, Reichsminiſter a. D Dr. Karl Jarres. Für die deutſche Jugend ſprach Peter Derichsweiler als Mitglied der Studen— tenverbindung Fallenſtein-Freiburg, der Schla— geter während ſeiner Studentenzeit in Freiburg angehörte. Das von Reichskanzler a. D. Cuno ausge⸗ brachte Deutſchland-Hoch und das Deutſchland⸗ lieb beſchloſſen die überaus eindrucksvolle Weihe— ſeier, die zu einem machtvollen Bekenntnis für die Einheit und Freiheit des Reiches wurde. Den Ausführungen von Reichsminiſter a. D. Oberbürgermeiſter Dr. Jarres⸗ Duisburg entnehmen wir Folgendes: Mit beſonderen Empfindungen ſage ich den 1 ö 1 * 1 1 res Ny Dr. Weiheſpruch des Tages. Denn die Stätte, wo Albert Leo Schlageter ſein junges Blut in wun⸗ derbarer Heldenhaftigkeit aushauchte, iſt mir ein heiliger Ort, zumal jetzt, wo dieſe Stätte auch dem bleibenden Andenken 141 Todesopfer des Ruhrkampfes gilt, von denen manch einer mir nahetrat. In den furchtbaren Sorgen unſerer Tage, kommt uns die Zeit der Beſatzung und des paſ— ſiwen Widerſtandes vor wie eine langüberſtan— dene Vergangenheit. Es ſcheint das Los des Deutſchen zu ſein, alle nur denkbaren Möglich- keiten nationalen Unglücks zu durchleben. Wenn dem ſo iſt, kann die Erinnerung an die Ueber— windung der Ruhrkampfzeit, an dieſes ganz große nationale Erlebnis uns nur mit höchſtem Stolze und zugleich mit Vertrauen erfüllen, daß der geſchichtliche Beruf der Deutſchen noch lange nicht zu Ende iſt. Der heutige Tag iſt ein Ehren— tag für Düſſeldorf, die Rheinlande und das Vaterland. Denn die hier geehrt werden, haben ihrem Vater— lande, ihrem Volke Ehre gemacht. Das wußte die rheiniſch-weſtfäliſche Bevölkerung, daß es Opſer, ſchwere Opfer koſten würde, als ſie in Führung und Maſſe den Anſtoß zum Wider— ſtande gab. Auch darüber war ſie ſich aber von Anfang an im Klaren, daß dieſer Widerſtand nicht rein paſſiv bleiben könne, daß neben dem Dulden auch aktives Handeln erforderlich wer— den würde, deſſen Folgen natürlich ein jeder für ſich zu tragen hatte. Wir wollen es nicht vertuſchen, daß wir ſtulz darauf ſind, derartige, bis zum letzten Opfer entſchloſſene Männer und Frauen in unſerer Mitte gehabt zu haben. Albert Leo Schlageter war einer der Entſchloſ— ſenen, die, ohne irgend ein Leben, auch eines Feindes Leben gefährden zu wollen, darauf ſan— nen und darnach handelten, den feindlichen Einbruchsmechanismus zu ſtören. Nach einer ſolchen Handlung verhaftet, hat er in einer ſo wundervollen Haltung ſeinen Mann geſtanden, daß ſein Heldentod ein Mannesvorbild für alle Zeiten bleibt. Selbſt verraten, deckt er bis zu⸗ letzt alle Miwerdächtigen und rettet ſie vor glei⸗ chem Schickſal; ſelbſt ein rauher Soldat, der im Krieg und in den faſt noch härteren Grenz— kämpfen der Nachkriegszeit in jugendlichem Draufgängertum ſeine Haut fürs Vaterland zum Markte trug— und dabei der gehorſame, 5 kindlich ergebene Sohn ſeiner Eltern, der treue 1 Bruder ſeiner Geſchwiſter und, was vor allem! zu Herzen geht— der ſchlichte, von Grund auf 1 gläubige Sohn ſeiner Kirche: ein wunderbar er— hebendes menſchliches Bild! Deshalb ſteht auch auf dieſem Denkmal weitaufragend als Symbol das Kreuz, gleichſam als wollte das ſchlichte kleine Sterbekreuz, welches ihm der begleitende Seelſorger auf den letzten Weg mitgab, hier aus der rheiniſchen Erde, die ſein heißes Blut trank, auſwachſen und ſich recken hinauf zum Himmel, anklagend den, der hier gegen alles Menſchen— recht ein aus Heimatliebe handelndes Menſchen— leben vernichtete, zeugend für den, der den bel Wikbersoiung Die einſpaltige Petitzei olung bebe Ur 9 att.— r, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen ftͤſtelle u. von ſämtlichen Tee ebe de bei Wieder 4 8 U ceſch koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., nahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ eutſchlands u. bes Ausland Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes N bei Anzeigen werden nach an kaum eſtimmt vorgeſchriebenen Tagen 0 Spruch der Heiligen Schrift wahrmachte: Keiner hat größere Liebe denn die, daß er läßt für ſeine Freunde! Albert Leo Schlageter, habe Dank, ewigen Dank! Bleibe ein Segen und Beiſpiel der deut— ſchen Jugend, deren Beſter einer Du warſt in ſchwerer Zeit! Habt Dank auch Ihr, Ihr 141, denen dieſer Denkſtein gilt! Wo immer Ihr lebtet, wo immer Ihr ſtarbt, Eurer wird man ui Ehren gedenken im deutſchen Volke! Wie vor dem Leibe Schlageters, der Kugeln des Exekutionstkommandos 00 hier lag, wie vor Schlageters Leichnam tief griſſen von wahrem Soldatenheldentum franzöſiſche Offizier ſeine Ehreubezeugung ſo beugt ſich vor Eurem grauſamen Geſchie Welt in Hochachtung, Euer Volk in tieſem Dank. Gott ſei Dank, daß er dem deutſchen V 8 und Trotz gegeben hat. Ohne beides den Ruhrkampf nicht überſtanden. 1 im Sinne geduldiger Märtyrer wollen wir ſches Schickſal tragen. Nein. mehr in dem Geiſte des Goethe'ſchen Prometheus, der uns ſo oft im sei zeln von durchli en wir nicht deut⸗ Moglichteit b Dan Leben! chtigt.— Für bie Aufnahme jeboch eine Gewähr nicht ü ernommen 5 ng Ruhrkampfe beſeelt hat. Deutſche Mißwende wandeln wir nur, wenn wir endlich lernen: ein Polk zu ſein, ſo wie es Hindenburg will, das Kleine und Trennende vergeſſen, einig im Wil— len, die deutſche Not zu N Sinn dieſer Stunde! derer, die für uns ſtarben, möge von dieſer nun— mehr geweihten Stätte das walte Gott! der Aſche aller zwingen Das ei Möge aus der ſolcher Segen ausgehen! Abreiſe der zweiten deutſchen Himalana⸗Expedition witb München, 25. Mai. Die zweite deutſche Simalaya-Expedition, die wiederum unter Füh— rung des 5 Paul Bauer ſteht, hat heute vormittag München verlaſſen, um nach Zärich abzureiſen. Die Expedition, die mit dem gleichen Ziele wie im Jahre 1929 aufgebrochen iſt! ſich die Bezwingung chendzönga, de zum Ziel ge war durch e chendzönga ir zwungen Kang⸗ des 8580 m hohen es dritthöchſten Berges der Erde., „Die erſte bayeriſche Expedition chweren Wetterſturz am Kang— 0 m Höhe zur Umkehr ge— Schweres Einſturz⸗Unglück in Greifswald Dier Tote, acht Schwerverletzte wtb. Greifswald, 25. Mai. Unglück ereignete ſich hier Ein gung„Fichte“ hielt in Greifswald im Gewerk— ſchaftshaus ein Gautreffen ab. Als ſich am Vor— mittag die Mitglieder in dem Garten des Ge- iſt der 10 Jahre alte Willi Schütz aus Bamberg ſeinen Verletzungen erlegen, Jahre alte Werkmeiſter a. D. baufälligen Nachbarhaus eine Mauer ein und werkſchaftshauſes zum Abmarſch nach dem Sportplatz verſammeln wollten, ſtürzte von dem die Trümmer fielen in den Garten des Gewerk— ſchaftshauſes. Die Folgen waren furchtbar. Vier Tote und acht Schwerverletzte wurden von der Polizei und der Feuerwehr aus den Trüm— mern geborgen. Außerdem ſind noch eine Reihe Perſonen leicht verletzt geworden. Die Toten und Schwerverletzten ſtammen aus Berlin N. und Neukölln. Unter den Schwerverletzten be— findet ſich auch eine Frau aus Fürſtenberg in der Mark, deren Mann die Fahrt nach Greifs— wald mit dem Motorrad hatte unternehmer wollen, aber berits unterwegs bei einem ſenbahnübergang tödlich verunglückte. Weitere Unglücksfälle an Pfingſten Laſtkraftwagenunglück.— Zwei Tote, 11 Schwer⸗, 18 Leichtverletzte. Bamberg, 25. Mai. Am erſten Pfingſtfeier— tag abend gegen 7 Uhr ereignete ſich auf der Staatsſtraße zwiſchen Hollfeld und Bamberg bei der Ortſchaft Scheßlitz an zung nach Wattendorf ein ſchwerer Laſtkraft— wagenunfall. Ein mit 31 Perſonen beſetzter Schnellaſtwagen— die Inſaſſen gehörten faſt alle dem Männergeſangverein Bamberg an u. Oberſchleſien feiert ſeinen Ehrentag 100 000 menſchen bei der Sehnjahrfeier des Kampfes um den Annaberg Breslau, 25. Mai. Zur Erinnerung an die vor zehn Jahren anläßlich des dritten Polen— aufſtandes erfolgte Erſtärmung des Annabergs durch den oberſchleſiſchen Selbſtſchutz fand Pfingſtmontag am Annaberg eine große Gedenk— feier ſtatt, an der weit über 100 000 Perſonen aus ganz Oberſchleſien teilnahmen. Neben den Selbſtſchutzformationen, zahlreichen Krieger- u. anderen Vereinen waren die Oppelner Reichs⸗ wehrgarniſon durch eine Ehrentompagnie und die Schutzpolizei durch eine Ehrenbereitſchaft vertreten. Stürmiſch begrüßt, nahm der ehemalige Füh⸗ rer des oberſchleſiſchen Selbſtſchutzes, der einar⸗ mige General Höfer, das Wort, das die Er⸗ innerung an die Tage des oberſchleſiſchen Ab⸗ ſtimmungskampfes wachrief, an jene Tage, in denen das Volk in wahrer Schickſalsverbunden⸗ heit zuſammengeſtanden habe. Der markanteſte Punkt der oberſchleſiſchen Abſtimmungskämpſe ſei der Kampf um den Annaberg. Generalleutnant v. Hülſen, der vor zehn Jahren die Kämpfe um den Annaberg geleitet hatte, widmete den bei dieſen Kämpfen geſalle⸗ nen Selbſtſchutztämpfern beſondere Worte des Gedenkens. Vorher hatte die Einweihung der Annaberg⸗ Plakette in der Jugendherberge am Franziska⸗ nerkloſter am Annaberg ſtattgefunden. ſchweres; am erſten Pfingſt⸗ feiertag. Die ſozialdemokratiſche Sportvereini— und begrub faͤſt alle Inſaſſen unter ſich, ſodaß die Verunglückten mehr oder der Wegekreu-— N g gen und mußte von einer Expedition herausge- befanden ſich auf der Rückfahrt nach Bamberg — kam plötzlich ins Schleudern, überſchlug ſich weniger ſchwer verletzt wurden. Am Pfingſtmontag vormittag ſerner der 66 Chriſtoph Krauß, aus Bamberg. Zur Zeit befinden ſich noch 11 Schwerverletzre in Lebensgefahr. Leicht verletzt ſind 18 Perſonen. Ein Teil der Schwerverletz— ten wurde in das Scheßlitzer Krankenhaus ge— bracht, ein anderer Teil in das Bamberger Krankenhaus. Die Schuld an dem Unglück ſoll nach Aus— ſagen von Augenzeugen den Fahrer treffen, der zu ſchnell gefahren ſein ſoll, obwohl ihn einige Inſaſſen des Wagens vor dem Unfall erſucht hatten, langſamer zu fahren. Opfer der Berge. München, 26. Mai. Während der Pfingſt— tage ereigneten ſich in den Bergen eine Reihe An der Weſt— Wilden Kaäiſer ſtürzte am Pfingſtlonntag der Münchener Karl non folgenſchwerer Abſtürze. wand des Predigtſtuhles in rande! ab. Am Pendling bei Kufſtein verun— glückte der Münchener Touriſt Joſef Nayr. Er ſchwer der Fleiſchbank-Oſtwand verun— zwei Innsbrucker Touriſten durch Ab— Einer von ihnen erlitt ſchwere Verletzua— ſcürzte tödlich ab; ſeine Begleiterin iſt verletzt. An glückten fturz holt werden. Im Gebiet des Pachen bei Par⸗ tenlirchen wurde ein ſeit mehreren Tagen ver— mißter Touriſt aus Huglfing tot aufgefunden. In der Nähe des Walchenſee-Kraftwerk gehörigen Waſſerſchloſſes ſtürzte am Pfingſt⸗ montag ein Münchener Bergſteiger ab, er wurde mit ſchweren Verletzungen von einer Hilfsexpedition zu Tal gebracht. Außerdem ha— ben ſich eine Reihe leichterer Unfälle zugetra— gen. Zehn Tote bei einem Bergwerksbrand in Hinterindien. dem Madras, 25. Mai. Bei dem Brande eines Bergwerks in Kolar(Maiſur) wurden zehn Perſonen getötet. Etwa 60 Perſonen werden noch vermißt. Schwere Unfälle in Weſtfrankreich. Paris, 25. Mai. Ein ſeltener elektriſcher Unfall hat am Pfingſtſonntag die ganze länd⸗ liche Halbinſel von Guerande an der Loire— mündung in höchſte Aufregung verſetzt, der nach den bisherigen Meldungen bei 10 Perſonen ſchwere Verletzungen und Chocs zur Folge hatte. Es handelt ſich um Kurzſchlüſſe in den elektriſchen Leitungen infolge von Gewittern. — Zollunion bedeutet Krieg!! Eine unglaubliche angebliche franzöſiſche Drohung. Genf, 23. Mai. Wie hier die Dinge liegen, ſei an einer Aeußerung illuſtriert, die ein deut⸗ ſcher Sonderberichterſtatter heute nachmittag von dem Kabinettsmitglied und Delegierten, Herrn Francois Poncet, erhalten habe. Fran⸗ cois Poncet ſagte u. a. folgendes:* „Es wäre ein verhängnisvoller Irrtum, an die praktiſche Bedeutung des Haager Gutachtens zu glauben. Die Zollunion iſt ein politiſcher Akt, in dem die Gefährdung des Friedens ſteckt. Ich halte einen Konflikt für unvermeidlich, wenn dieſe Zollunion als erſter entſchei⸗ dender Schritt zur Vereinigung Oeſterreichs und Deutſchlands vollzogen wird. Seine Schlußworte lauteten:„Die am Ratstiſch abgegebenen Erklärungen des Außen— miniſters Marinkowitſch und Briands ſchließen die an Oeſterreich gerichtete War— nung in ſich, nicht durch die Zollunion mit Deutſchland eine Konfliksgefahr heraufzu— beſchwören.“ Frankreich und die Kleine Entente verheh— len nicht, daß ſie die Zollunion als einen Kriegsfall betrachten. Italiens Haltung flößt nichts weniger als Vertrauen ein. Eng— land wird vielleicht ernſte Anſtrengungen ma— chen. Henderſon ſagt ſeinen Journaliſten, er werde in Chequers mit den deutſchen Miniſtern über die„Regelung der Streitfrage“ verhan— deln. Blutige Suſammenſtöße in Eſſen Eſſen, 23. Mai. Im Anſchluß an eine Kund— gebung des Arbeiterkartells auf dem Burgplatz, an der etwa 3500 Perſonen teilgenommen hat— ten, ſammelten ſich in der vergangenen Nacht in der Innenſtadt radauluſtige Perſonen an, die es auf Plünderungen und Angriffe auf Po— lizeipatrouillen abgeſehen hatten. In der Friedrich Ebert- und Piekenbrock-Straße wur— den ſieben Schaufenſterſcheiben eingeſchlagen. Die Täter verſuchten zu plündern. Die Verfol— gung durch das Ueberfallkommando war beſon— ders ſchwierig, da die Straßen am Großmarkt mit Pflaſterſteinen geſperrt und ſämtliche La— ternen der Gegend zertrümmert waren. Bei der Verfolgung wurden die Beamten mit Steinen beworfen. Gegen 1 Uhr wurde eine Polizei⸗ ſtreife angegriffen. Einer der Burſchen konnte überwältigt werden, während der zweite den verfolgenden Beamten mit Steinen bewarf u. tätlich angriff. In der Notwehr gab der Be— amte mit ſeiner Piſtole einen Schuß ab, der den Angreifer in die Bruſt traf. Der Verletzte wurde ſofort dem Krankenhaus zugeführt, wo er kurz darauf verſtarb. Neun Perſonen, dar⸗ unter fünf aus Bottrop, wurden feſtgenommen, Die Feſtſtellungen an Ort und Stelle ließen deutlich erkennen, daß es ſich um wohlvorberei— tete Ueberfälle gehandelt hat. Volk und Außenpolitik * Noch nie war in Deutſch⸗ land Außenpolitik populär. Volt und Außenpolitik. Was ſollen wir dar— unter verſtehen? Die Geſamtheit unſeres Vol— kes hat die Pflicht, jede Regierung, vie den Weg zur Freiheit nach innen und nach außen betei⸗ N 1 ee SSS ²˙ AA 3— ee tet, Aktionen durchführt, um uns von den aner⸗ träglichen Laſten und Feſſeln zu befreien, mit allen Kräften ohne Rückſicht auf Parteizugehö⸗ rigkeit zu unterſtützen und jede intereſſenpoliti⸗ ſche Kritit unbedingt zu vermeiden. Die Regie⸗ rung wiederum muß aber dieſe Außenpolitik zumal bem Volke näher bringen, ſie ihm zur Herzens⸗ ſache werden laſſen. Und daran hat es doch vi fach gefehlt, weil leider in all den letzten Jahren jede Regierung ſich durch die Zerriſſenheit unſe⸗ res Volkes, durch die Spaltung in zahlloſe Parteien in ihrem Wirken und Arbeiten ge⸗ hemmt ſah, weil ſie nicht offen ſprechen burfte, ohne Gefahr zu laufen, daß ihre ehrlichen Ab⸗ ſichten mißgedeutet wurden. Außenpolitik iſt in der Tat Volks ſache. Der Kampf um unſere innere und äußere Freiheit muß vom ganzen Volke geführt werden. Die Entſcheidung allerdings hat die Regierung und ſie wird ſie umſo erfolgreicher treffen kön⸗ nen, je mehr ſie ſich in ihrem Streben unterſtätzt weiß von der geſchloſſenen Volkskraft. Die Par⸗ teien wieberum haben in ihren Forderungen und Wünſchen ſich dann unter allen Umſtänden beſcheiden zu lernen, wenn große Ziele verfolgt werden. Und daran fehlt es leider noch allzuſehr in Deutſchland. Nur zu leicht verlieren wir die ru⸗ hige Ueberlegung und die Nerven, wenn wir glauben, es ginge nicht raſch genug vorwärts. es könnte auf anderen Wegen viel ſchneller eine Umkehr in der Außenpolitik erreicht werden. Das iſt eine grundfalſche Einſtellung. Nicht das Tempo, nicht das Maß der geſtellten Forderun— gen, ſind nun einmal für Deutſchland, das, wie wir immer wieder zu betonen haben, in der in— ternationalen Politik auf ſich allein geſtellt iſt, entſcheibend und ausſchlaggebend, ſondern die ſorgſam überprüfte und etappenweiſe Durch⸗ führung der geſamten außenwpolitiſchen Befrei— ungspläne. Welchen Eindruck macht es im Auslande, wenn wir während entſcheidender Konferenzen bei uns das Bild größter Zerriſſenheit und Uneinigkeit bieten, wenn unſere Vertreter, die doch ſicherlich ſtets bas Beſte für Volk und Vaterland wollen, ſogar perſönlich angegriffen werden, wenn im— mer und immer wieder der Parteihader ſtörend auftritt und wenn innenpolitiſche Machtziele mit nationalen Befreiungsbeſtrebungen vermiſcht werden. Hier haben beſonders Vereine und Gruppen, nichtpolitiſche Bünde. hier hat beſonders die Preſſe eine große Auſaabe. In dieſen, ſagen wir einmal ſtaatsbärgerlichen Zirkeln und in der verantwortungsbewußten Preſſe, die dann na⸗ türlich die Parteifärbung ſtärker zu verwiſchen haben wird, muß für die Unterrichtung des Volkes geſorgt werden, wird man bemüht ſein müſſen jenen Fehler rückſichtslos auszumerzen, daß ſich das beſchränkte Parteihafte auch ins Außenpolitiſche vordrängt. Wir ſind uns doch alle deſſen bewußt und im Herzen davon über— zeugt, daß bei richtiger Aufklärung über die wahre nationale Außenpolitik es keine unter- ſchiedliche Auffaſſung mehr im deutſchen Volke geben kann, daß wir alle uns zuſammenſchließen werden, um, wenn auch nicht für die augenblick⸗ liche Generation, ſo doch für unſere Nachkommen ein freieres und glücklicheres Vaterland wieder zu ſchaffen. Mit den Waffen des Geiſtes und des Rechtes kämpfen wir um unſere Freiheit und unſere Gleichberechtigung. Wir wollen einen wirklichen Frieden auch in Europa, in der Welt, und wir kämpfen um die— ſen Frieden, damit er uns frei macht damit un⸗ ſer Volk lebensfähig wird. damit Deutſchland wieder im Rate der Völker die ihm gebührende Stellung und Achtung findet. Darum laſſen wir doch ab von tönenden Phraſen, hinter denen ſich oft nicht viel ver⸗ birgt. Vermeiden wir doch unfruchtbare Parolen. die einer Senſationshaſcherei, einem Eingehen auf Augenblicksſtimmungen gleichkommen. Nennen wir die Tatſachen, ſo hart ſie auch ſein mögen, mit klaren Worten. Zeigen wir unferem Volte, wo wir ſtehen, welche Ziele wir verfolgen und appellieren wir an ſein Verantwortungsbe⸗ wußtſein, an ſeine opferbereite Mitarbeit. Ja, ſeien wir ein großes Volk in ernſter Zeit, da⸗ mit wir die Not und die Kriſen überwinden, die Feſſeln abſtreifen können, die unſeren Auf⸗ ſtieg hemmen. Unſer iſt die Zukunft, wenn in uns der Glaube und die Hoffnung lebendig bleiben. Der Schwirrflieger eine Dolksflugmaſchine? Der öſterreichiſche Meteorologe und Aviatiker Dr. Raimund Nimſühr hat in letzter Zeit in ver— ſchiedenen Städten Oeſterreichs Vorträge über eine nach 30 jähriger Forſcherarbeit erfundene neue Flugmaſchinentype gehalten, die der For— ſcher„Schwirrflieger“ nennt. Die neue Maſchine iſt prinzipiell weder ein Aexoplan noch ein Schraubenflieger, ſoll aber die Neielio tueſiiminister a. B. Seßlei iuiid Voss ilxendle: des p.. A. Reichswehrminiſter a. D. Otto Geßler ſoll als Nachfolger des Geſandten von der Busſche⸗Haddenhauſen zum neuen Vor⸗ ſitzenden des V. d. A. gewählt werden. n verſammlung abhielt. Das Rathaus in der alten Kaiſerſtadt Aachen, wo zu Pfingſten der V. d. A. ſeine Jahres⸗ 92 Markus Robſon Noman von Max von Weißenthurn. Urheberrecht durch Herold-Verl. Homburg-Saar. Neubearbeitet von E. Geyer. (44. Fortſetzung.) „Iſt alſo daraus der Schluß zu ziehen, daß Sie auf intimem Fuße mit dem Verblichenen verkehrten?“ „Nein“, erwiderte Barbara, mit ſichtlicher Anſtrengung bemüht, ihre Aufregung zu be— ſtanden durchaus nicht auf intimem Fuße zu einander, aber ein glücklicher Zufall, wie es ja deren im Leben gibt, hatte Geheim mit deſſen Veröffent⸗ herrſchen,„wir den Fraglichen in den Beſitz eines niſſes gelangen laſſen, lichung er mir unausgeſetzt drohte. 0 Es war ein ſeltſames, gewagtes Zugeſtänd— nis, welches das Mädchen mit ihren Worten machte, und aus ihren Lippen war jede Spur von Farbe gewichen. Aller Augen richteten ſich auf ſie, teils mit dem Ausdruck der Ueber— raſchung, teils mit jenem der Neugierde, ſowie des innigſten Mitgefühls. Sie aber ſah nur das Antlitz des Grafen von Elsdale, der ſich zu ihr niederbeugte und leiſe einige Worte mit ihr ſprach. „Er hat Ihnen alſo gedroht?“ forſchte der Nichter Derrington weiter, während Anatole Bryant plötzlich aufſtand und dunkle Röte in ſeine Wangen ſtieg vor Empörung über das unwürdige Benehmen ſeines Bruders. „Ja“, erwiderte Barbara ruhig. „Sie wollten alſo nicht, daß das Geheim⸗ nis, deſſen Mitwiſſer er war, bekannt würde?“ „Es war eben ein Geheimnis“, erwiderte das junge Mädchen mit mattem Lächeln. „Welches Ihnen Schaden gebracht hätte, ſo— bald es an das Licht der Oeffentlichkeit ge⸗ drungen wäre?“ „Ja“, verſetzte Barbara. In demſelben Moment überkam ſie plötzlich das Bewußtſein, daß die Zuhörer dieſen Worten eine ſeltſame Deutung würden geben können, und ſie fing zu zittern an, während ſie in den Stuhl zu⸗ rückſank und in hilfebedürftiger Faſſungs⸗ loſigkeit den Richter anſtarrte. Aber eben ſo ſchnell hatte ſie ihre Faſſung wiedergewonnen und raffte ſich auf. Graf Elsdale war indes nichts von dem ſchnell war ſein Entſchluß gefaßt. „Darf ich mir erlauben, von welchem meine Adoptivtochter ſpricht, iſt eine Familienangelegenheit, die für gar nie⸗ manden von Intereſſe ſein kann, außer für uns. Meine Tochter fürchtete, daß, wenn die⸗ ſelbe bekannt würde, dies mir Unannehmlich⸗ keiten bereiten könne, und deshalb verſuchte ſie, Herrn Walter Bryant zum Schweigen zu veranlaſſen. Graf Cheveley wird, ich bin da⸗ von überzeugt, jeden Moment bereit ſein, meine Ausſage zu beſtätigen.“ „Es bedarf deſſen nicht, Mylord“, entgeg⸗ nete Richter Derrington mit höflicher Ver⸗ neigung.„Ihre Aufklärung genügt mir voll⸗ ſtändig; Fräulein Hatton ten, mir noch einige Fragen zu beantworten.“ Ein momentanes Schweigen entſtand, dann ſprach Barbara leiſe und vernehmlich: 0 entgangen, was Barbara bewegt hatte, und Ihre Aufmerk- ſamkeit einen Augenblick in Anſpruch zu neh— men?“ wandte er ſich mit vornehmer Liebens—⸗ würdigkeit an den Richter.„Das Geheimnis aber muß ich bit⸗ „Ich ſtehe zu Dienſten, Mr. Derrington.“ Er ſah ſie mit einem ſcharfen Blick an; es entging ihm nicht, daß eine ſeltſame Verände⸗ rung in ihren Zügen vorgegangen war, und er hatte den Eindruck, als empfinde ſie Furcht. Sie unverwandt anſehend, begann er: „War die Unterredung, welche Sie in dem Glasgang mit Herrn Walter Bryant am Abend vor ſeinem Tode hatten, die letzte?“ „Ja“, entgegnete Barbara nach einer Se— kunde des Zögerns. „Sie ſahen ihn aber natürlich ſpäter noch?“ „Ja“, ich ſah ihn während des Spieles.“ „Nicht im Verlauf des Balles?“ „Nein.“ „Haben Sie den Ballſaal verlaſſen?“ „Jas „Sie tanzten, wenn ich nicht irre, zuletzt mit dem Grafen von Keith?“ f „Ja, ich fühlte mich ſehr matt und an⸗ gegriffen und wir begaben uns nach dem eichengetäfelten Zimmer, um dort friſche Luft zu atmen.“ „Graf Keith ließ Sie dort zurück?“ „Ja“, entgegnete ſie mit zuckenden Lippen; die Nennung dieſes Namens erſchütterte ſie his in die tiefſte Seele. „Sie blieben nicht dort?“ „Nein, ich begab mich in mein Zimmer, wechſelte dort meine Toilette und kehrte dann zu der Geſellſchaft zurück.“ „Wie lange mögen Sie von dem Ballſaal fern geblieben ſein?“ „Ich weiß es nicht.“ a „Graf Keith iſt nicht anweſend“, ſprach der FFF Richter,„aber ich habe ſeine ſchriftliche Aus⸗ guten Eigenſchaſten beider Syſteme haben. Mit dem Aexoplan teilt ſie die Gleit⸗ und Segel⸗ fähigkeit(bei abgeſtelltem oder verſagendem Motor), mit dem Schraubenflieger die Schwebe⸗ fähigkeit und damit die Möglichkeit des Abfluges vom Stande aus und der Landung ohne Aus⸗ lauf. Die Flugplätze im heutigen Sinne würden alſo ſortſallen. Auch iſt das Flugzeug in der Lage, an jedem Punkt in der Luft ſtehen zu bleiben. Die Maſchine ſoll unabhängig vom Lauf oder Stillſtand des Motors(bezw. der Mo⸗ toren bei mehrmotorigen Maſchinen) abſolute Kipp⸗ und Sturzſicherheit beſitzen, ſodaß Unfälle oder überſtürzte Notlandungen infolge Verſa— gens des Motors ausgeſchloſſen ſeien. Auch das „Abhandenkommen des Gleichgewichtsſinnes“ de Piloten(bei langen Flügen durch Wollen, Nebel oder Nacht) ſoll als Gefahrenquelle an geſchaltet werden, da die Erhaltung des Gle gewichts der Maſchine bezw. deſſen Wiederher⸗ ſtellung durch eine Vorrichtung nach Erfindungen und Konſtruktionen Dr. Nimführs weder vom augenblicklichen Zuſtand des Motors, noch von dem Zutun des Piloten abhängig bleibt. Die Wirtſchaftlichkeit der Maſchine wird da— durch außerordentlich erhöht, daß ſie mit nur einem Zehntel der heute von modernen Flug— zeugen benötigten Motorenſtärke die gleichen Leiſtungen wie dieſe vollbringt. Dadurch wird auch eine erhebliche Vergrößerung der Flugwei— ten und der Flugdauer erzielt. Auch werden bei Anwendung des Segelſchwirrfluges Kraft und Brennſtoff geſpart, Flugdauer und Flugweiten vergrößert. Die Herſtellungskoſten des Flugzeuges dürſ— ten ſich, ſoweit es ſich um ein Flugzeug für ein bis zwei Perſonen handelt, nicht höher als die eines guten Motorrades ſtellen. Ein Flugzeug für drei bis vier Perſonen ſoll zum Preiſe eines Kleinautos zu haben ſein. Aus dem Vorgeſagten ergibt ſich, daß dieſe Flugmaſchine für ſich beanſprucht,„Das Flug⸗ zeug für alle“ zu werden. Der niedrige An⸗ ſchaffungspreis, die abſolute Sicherheit beim Fliegen und die Wirtſchaftlichkeit des Fluges ſelbſt würden in der Tat die Einführung und Verbreitung des Flugzeuges begünſtigen. Alle Einzelerfindungen ſind in einer Reihe von praktiſchen Verſuchen erprobt worden und führten zum vollen Erfolg. Ein Teil der Er⸗ findungen iſt bereits patentiert worden. Dr. Nimführ will nun an den Bau der Vorſührungs⸗ flugzeuge herangehen, die Finanzierung des ganzen Unternehmens ſoll durch Subſkriptionen erfolgen. Erhöhung der Einkom⸗ men⸗ und Umſatzſteuer? Berlin, 23. Mai. Ueber die angeblichen Deckungspläne der Reichsregierung melden ver⸗ ſchiedene Blätter wie folgt: Das neue Defizit im Haushaltsbuch des Reiches hat das Reichs⸗ kabinett gezwungen, im Rahmen der Sanie⸗ rungspläne auch Steuererhöhungen vorzuſchla⸗ gen, da mit Abſtrichen allein das Defizit nicht zu beſeitigen iſt. In erſter Linie denkt das Kabinett an eine Erhöhung der Einkommen⸗ ſteuer bei Einkommen über 8400 Mk. und an eine ſchärfere Anziehung der Umſatzſteuer. Fer⸗ ner ſoll eine Ueberprüfung der Beamtengehäl⸗ ter gedacht werden. Auch von neuen Gebrauchs⸗ ſteuern iſt verſchiedentlich die Rede. Zu welchen Steuerarten ſich das Kabinett entſchließt, ſte“ noch nicht ſeſt. Ueber die neuen ſteuerlichen Br laſtungen kann es, wie in politiſchen Kreiſen verlautet, leicht zu einem Bruch im Kabinett kommen. In Verbindung mit dem Steuerplan wird mit den einzelnen Reſſorts noch weiter über Sparmaßnahmen verhandelt. 2 1. ſage. Er meint, daß Sie einr halbe Stunbe fern waren. Das iſt wohl keine lange Spanne Zeit, um in derſelben eine ſorgſame Toilette zu machen?“ „Gewöhnlich bedarf ich dazu mindeſtens einer Stunde“, entgegnete Barbara mit einem Anflug ihres ſicheren Auftretens. „Dann iſt es nahezu unmöglich, daß ſie im Garten geweſen ſein ſollen, bevor Sie ſich in Ihr Zimmer begaben, um Ihre Toilette zu wechſeln“, meinte der Richter, indem ein Aus⸗ druck der Erleichterung ſich in ſeinen Zügen bemerkbar machte.„Trotz der ſcheinbaren Sinn⸗ loſigkeit der Frage, gnädiges Fräulein, muß ich dieſelbe aber dennoch an Sie richten: Sind Sie am Abend vor Herrn Walter Bryant⸗ Tode im Garten geweſen?“ Sie ſah ihn mit einem beinahe erſchreckten Blick an, ſo daß er faſt wie entſchuldigend hinzufügte:„Ich muß dieſe Frage an Sie ſtellen, gnädiges Fräulein. Waren Sie im Garten?“ „Ja!“ hauchte ſie leiſe. 5 Eine tiefe Stille war in dem Gemach ein⸗ getreten, eine geradezu totenhafte Stille. Richter Derrington ſprach mit unverkennbaren Anſtrengung, als er von neuem anhob: „Sind Sie mit dem Verblichenen zuſam⸗ mengetroffen?“ „Nein!“ „Keine Stimmen, keinen Schuß?“ „Nichts“, entgegnete ſie ſchaudernd, wäh⸗ rend ſie ſich der grauenvollen Stille entſann. „Sind Sie deſſen gewiß“ „Ganz gewiß!“ Gortſetzung folgt Bunte Seitung Theorie und Praxis. Ein Mitglied der Arbeiterpartei ſoll die Hülfte ſeines Vermögens abgehen, Ein reiches Mitglied der Konſeroitwen Par⸗ tei hat Sir Charles Trevelyan, dena Labbur— Abgeordneten für Neweaſtle und früheren Un⸗ terrichtsminiſter, öffentlich herausgefordert, er ſolle die Hälfte ſeines Vermögens Unter die Ar⸗ men verteilen. Die Herausforderung iſt auf einen Rechenſchaftsbericht erfolgt, ben der geordnete Trevelyan kürzlich ſeinen Wählern erſtattete. Er erklärte darin die Gründe, die ihn beſtimmt hätten, aus der Regierung auszutreten, und führte gleichzeitig aus, daß eine beſſere Veyter— lung des Reichtums der eigentliche Kernpunkt der ſozialen Frage ſei. Daraufhin teilte Arthur Crosby, der Vorſitzende ber konſervativen Par— teigruppe in Neweaſtle Sir Charles mit, daß einer ſeiner Parteifreunde ſich bereit erklärt habe, die Hälfte ſeines Vermögens den Armen des Wahlbezirkes zu geben, wenn Sir Charles das Gleiche tun wolle. Das Anerbieten war auf eine Woche befriſtet.„Wenn er es ernſt und auf— richtig mit ſeinen Worten meint“, erklärte Cros— by den Berichterſtattern,„ſo iſt Sir Charles gehalten, dieſe Worte in die Tat umzuſetzen. Selbſt das leiſeſte Schwanken ſeinerſeits. die Herausforderung anzunehmen, müßte berechtig— ten Zweifel an ſeiner Aufrichtigkeit erwecken.“ Die geüchtete Nachtigall. In der ganzen Welt iſt man wohl darin ei— nig, daß kein Geſang ſchöner iſt als der der Nachtigall. Eine Ausnahme machen allerdings die Bewohner des Dorfes Merrow in der Grafſchaft Surrey. Die überall geſchätzten Sän⸗ ger haben ſich dort in dieſem Jahre ſo vermehrt, daß die Bewohner bereits von einer„Nachtigal— lenpeſt“ ſprechen. Ja, die geplagten Bauern, die ſich in ihrer knapphbemeſſenen Nachtruhe geſtört ſehen, würden ſelbſt nicht davor zurückſchrecken, die ſingenden Störenfriede abzuſchießen, wenn ſie ſie erwiſchen könnten.„In einem Ulmenbaum vor meinem Fenſter“, klagte ein Bauer dem Be— richterſtatter eines Londoner Blattes,„haben zwei Nachtigallen Quartier bezogen, die Nacht für Nacht einen ſolchen Lärm machen, daß ich mich neulich entſchloß, mich in ein Hinterzimmer zurückzuziehen, wo ich Ruhe zu finden hoffte. Aber ich kam vom Regen in die Traufe. Denn auch in dem Birnbaum meines Gartens ſaßen Nachtigallen, die zu ſingen nicht mäde wurden. Die Nachtigallen ſingen die ganze Nacht hin— durch bis zum frühen Morgen, wenn das Dorf erwacht, und am Nachmittag fangen ſie ſchon wieder an, um ihr Konzert die ganze Nacht hin— durch fortzuſetzen,“ Nelſons Wohnhaus zum Kauf angeboten. In amerikaniſchen Blättern wird in fettge— Lruckten Inſeraten Nelſons altes Haus in Greenwich zum Verkauf angeboten; gleichzeitig wird bemerkt, daß das Gebäude als ganzes nach den Vereinigten Staaten überführt werden könne. Als einzige Relignien, die an den großen Admiral erinnern, beſinden ſich im Hauſe noch Teile der Ankerkette und das Gatter der Luke des Admiralſchiffes„Victory“. Die Ankerkette dient als Vorlegekette für die Haustür, das Gatter hat als Tür die nach dem Hof führt, Verwendung gefunden. Der Abbruch des Hau— ſes hat ſich als notwendig erwieſen, um Platz für den Neubau eines Kinderkrankenhauſes zu ſchaffen. Das alte Hans zeigt noch Spuren ſeiner urſprünglichen Größe; auch eine Baluſtrade aus Eichenholz aus der Zeit König Jakobs und Schnitzwerk von Grinling Gibons find erhalten. Es gehört zu einer Reihe von kleinen Gebäu— den, die Königin Eliſabeth im 16. Jahrhundert für die Seeoffiziere hte erbauen laſſen. Mit 42 Jahren tanzen gelernt— mit 32 N Weltmeiſter! Bei den Pariſer Wettbewerben um die Welt⸗ meiſterſchaft im Tanz errangen die engliſchen Teilnehmer die größten Erfolge. So gewann W. H. Heath zum fünften Male hintereinander den Meiſterſchaftstitel der Amateure im Ball— ſaal. Seine Partnerin war dabei die Londoner Amateurin Fräulein Nellie Wood. Der Meiſter⸗ ſchaftstitel der Berufstänzer fiel gleichzeitig dem Londoner Paare Artur Milner und Norma Cave zu, die ſchon kürzlich an der Keviera ſieg— reich geweſen waren. Der Sieger Heath zählt bereits 52 Jahre und hat erſt vor 10 Jahren mit dem Tanzen begonnen. Außer dem obener— wähnten fünffachen Erfolg gewann er einmal die kombinierte Meiſterſchaft und dreimal den Mei⸗ ſterſchaftstitel Europas. Auch in den Kämpfen um die Provinzialmeiſterſchaft Englanss in der Londoner Albert Hall war er aus dem Wettbe— werb mit 15000 Teilnehmern als Sieger hervor— gegangen. Der Mann, der zuerſt Typen ferndruckte Zum 100jährigen Geburtstag David Edwin Hughes. Er wurde im Mai 1831 in London geboren, alſo vor 100 Jahren; er ſtarb im erſten Monat des neuen 20. Jahrhunderts, welches ihm viel zu verdanken hat. Profeſſor David Edwin Hughes, der als Siebenjähriger mit ſeinen Eltern nach den Vereinigten Staaten auswanderte, ſtudierte zunächſt Muſit und Naturwiſſenſchaft. Der 19 jährige bekam auf Anraten des berühmten deut— ſchen Pianiſten Haſt einen Lehrauftrag für Mu— ſit an dem Bardſtown College in Kentucky. Wäre er Muſiker geblieben, ſo wüßten wir wahrſcheinlich heute nicht mehr viel von ihm, und der 100. Jahrestag ſeiner Geburt würde jetzt nicht in der ganzen Welt gefeiert werden. Aber ſchon ein Jahr nach dem Lehrauftrag für Muſik übernahm Hughes den Unterricht in Phy— ſit und Mechanik an dem gleichen College. i Hier entſtand in Hughes der Gedanke, von einem ſich ſchnell drehenden Typenrad die Buch— ſtaben ſozuſagen im Fluge abzunehmen und ſie elektriſch über einen Draht geſchickt an einem fernen Ort auf einem Pavpierſtreifen ſichtbar zu drucken. Bereits nach fünf Jahren war der Typendrucktelegraf ſo durchkonſtruiert, daß er praktiſch brauchbar war und ſich die Welt er— oberte. Dieſer Apparat dient zugleich als Geber und Empfänger. Das wichtigſte Problem, wel— ches zu löſen war, beſtand darin, daß die Typen— räder auf beiden Stationen, der Geber, wie der Empfängerſtation, vollkommen ſynchron lauſen, d. h. daß jedesmal und in jedem Augenblick, ſo— wohl beim Geber wie beim Empfänger, der aleiche Buchſtabe dem Papierſtreifen gegenüber⸗ ſteht. Wird dann auf der Geberſeite eine Buch— ſtabentaſte gedrückt, ſo löſt ſie auf der Empfän— gerſeite einen Stromimpuls in dem Augenblick aus, in dem der gewünſchte Buchſtabe über dem Papierſtreiſen ſteht, und die Type wird abge— drückt. Der ſchnellen Einführung dieſes Hughes-Appa— rates in Ameriſa kam ein ſehr glücklicher Um— ſtand zu Hilfe: das Telegrapheumonopol war damals im Beſitz der American Telegraph Com— pany, die für die Benutzung ihrer Morſetelegra— hen, welche im Punkt-Strich-Syſtem die Nach— richten vermitteln, ſehr hohe Gebühren nahm, Unter denen beſonders die Preſſe zu leiden hatte. Huges wurde von der American Aſſociated Peeß nach Newyork berufen, dort wurde im Zuſam— menſchluß mehrerer kleinerer Unieenehmangeng die Weſtern Union Telegraph Company gegrün— det, welche den Vertrieb der Huahes Apparate übernahm. In den nächſten Jahren fanden die Topenferndrucker Eingang ig die europäſſchen Könder und verkits 1868 warden die Hughes— A parate auf bem Internationalen Telegraphen⸗ Kongreß in Wien für die wichtigſten internatto⸗ nalen Telegraphenlinien angenommen. Intereſſant iſt, daß die Fähigkeit zum Bedie— nen des Hughes-Telegraphen heute einem Be— amten der Deutſchen Reichspoſt erſt dann zuer— kannt wird, wenn er in einer halben Stunde 600 Worte fehlerfrei telegraphieren kann. Nachdem Hughes mit ſeinem Typentelegra— phen die Welt erobert hatte, widmete er ſich in London in der Hauptſache elektromagnetiſchen Unterſuchungen. Er entwickelte ein Kohlenſtab— mikrophon, verzichtete aber auf ein Patent. Ein anderes recht intereſſantes Inſtrument hat er in der Induktionswaage erfunden, mit deren Hilſe z. B. die Entdeckung von Falſchmünzen leicht gemacht iſt, weil dieſe empfindliche Vor— Vorrichtung auf jede geringfügige Beeinfluſſung eines induzierten Stromes durch äußere Ein— wirkungen ſofort anſpricht. ſo auch, wenn man ihr Münzen nähert, die nach ihrer Maſſe oder nach ihrer metalliſchen Zuſammenſetzung voein— ander abweichen. Einen tieſen Einblick in die ſeeliſche Struktur dieſes großen Mannes gewährt die Tatſache, daß Hughes bereits Verſuche mit elektriſchen Wellen anſtellte, daß ihm z. B. auch als Erſtem die Frittereigenſchaften der Kohle, die ſpäter zur Entwicklung des Kohäreres, des erſten„De— tektors“, in der drahtloſen Telegraphie führten, bekannt war. Doch er hat die Ergebniſſe ſeiner Verſuche niemals veröfſentlicht— aus Zurück— haltung und Beſcheidenheit, weil damals nam— hafte engliſche Gelehrte der von ihm vertretenen Erſcheinungen nicht Theorie der beobachteten beipflichteten; dabei waren Beobachtung und Theorie, wie wir heute wiſſen, richtig. So war Hughes, der Mann, der Typen ferndruckte, der Pionier der Schwachſtromtechnik, der vor 100 Jahren in London zur Welt kam. Derſtroff. Aus Nah und Fern. Rheingönheim, 23. Maj.(Großfeuer.— 60 000 Mk. Schaden.) In der vergangenen Nacht gegen 2 Uhr brach in dem landw. Anwe— ſen von Johann Frey im ſogenannten Gäs— chen ein Großfeuer aus, dem zwei Scheunen zum Opfer fielen. Ebenſo wurde der Dachſtuhl des angrenzenden Wohnhauſes teilweiſe zer— ſtört. Da die Gefahr beſtand, daß die anlie— genden Scheunen rechts und links ebenfalls in Flammen aufgehen würden, wurde die Berufs— feuerwehr Ludwigshafen alarmiert, die als— bald an der Brandſtelle erſchien und ein wei— teres Umſichgreifen des Feuers verhinderte. Gegen 3 Uhr war jede Gefahr beſeitigt. Ver— brannt ſind ſämtliche Vorräte in den Scheunen owie ein Farren und vier Schweine. Das übrige Vieh konnte gerettet werden. Der Scha— den beträgt ungefähr 60 000 Mk., iſt aber durch Verſicherung gedeckt. Ludwigshafen, 23. Mai. Vom Auto über⸗ fahren. Geſtern abend wurde vor dem Poſt⸗ ſcheckamt in der Jägerſtraße ein lediger 19 Jahre alter Schmied von hier, von einem Taxameter aus Kaiſerslautern überſahren. Dabei erlitt der Ueberfahrene einen Schädelbruch, einen Bruch des Schlüſſelbeins und ſonſtige erhebliche Ver— letzungen am Körper. Er wurde in bewußtloſem Zuſtand ins Krankenhaus gebracht. Der Verletzte fuhr auf ſeinem Fahrrad vom Bahnhofsplatz hier durch die Jägerſtraße, um in den Hof des Poſtſcheckamts zu gelangen. Bevor er in die Hofeinfahrt kam, wurde er von dem ihm nachkommenden Taxameter von der Seite angerannt, überfahren und über 20 Meter weit geſchleift. Paſſanten halfen den Schwerverletz— ten unter dem Auto hervorziehen. Der Führer, ein 21 Jahre alter lediger Mechaniker aus Kai— ſerslautern, den nach Zengenausſagen die Schuld an dem ſchweren Unfall treffen ſoll, wurde von der Polizei vorläufig feſtgenommen. Pirmaſens, 23. Mai.(Noch rechtzeitig ge— rettet.) Geſtern abend gegen 10 Uhr wollte ſich die erwerbsloſe Luiſe Joſt zum Fenſter hin— ausſtürzen. Die Frau, die häufig an hyſteriſchen Anfällen leidet und auch ſonſt nicht ganz zu— rechnungsfähig iſt, war nur mit dem Hemd be— kleidet, auf das Fenſterſims ihrer im dritten Stock gelegenen Wohnung geklettert und hing ſo zwiſchen Himmel und Erde. Der Ehemann und ein Mann aus der Nachbarſchaft konnten die Frau nur mit Mühe am Abſpringen ver— hindern, und erſt unter großen Anſtrengungen gelang es ihnen, die Frau in die Wohnung zu ziehen. Mannheim, 23. Mak.(Schwerer Motorrad— unfall— Zwei Tote.) Geſtern abend ſind auf der Straße zwiſchen Neckarau und Feudenheim unweit der über den Rangierbahnhof für ren— den Brücke der 26 Jahre alte verheiratete Schleſſer Friedrich Klump und der 30 Jahre alte verheiratete Händler Eugen Muley, beide aus Neckarau, mit einem Motorrad tödlich verunglückt. Die beiden wollten ein Motorrad ausprobieren und ſind dabei vermutlich einem an der Straße ſtehenden Schutzſtein zu nahe gekommen und geſtürzt. Der Sturz war ſo ſchwer, daß Klump bereits bei der Einliefe— rung in das ſtädt. Krankenhaus verſchieden war, während Muley bald darauf geſtorben iſt. Badenweiler, 22. Mai.(Die frühere Groß— herzogin Hilda in Badenweiler.) Die frühere Großherzogin Hilda von Baden iſt zu einem längeren Aufenthalt in ihrem hieſigen Palais eingetroffen. Treffelſtein,(Opf.), 23. Mai. Der Blitz ſchlägt ein. Hier ſchlug der Blitz in das An⸗ weſen des Händlers Michael Uhlſchmied und äſcherte es ein. Dasſelbe war bereits vor vier Jahren an derſelben Stelle geſchehen, ſodaß der Beſitzer, der auch nicht mehr verſichert war, das Anweſen nicht mehr an dieſer Stelle aufzubauen wagt. Burglengenfeld, 23. Mai. Während eines am Mittwoch nachmittag zwiſchen drei und vier Uhr über Burglengenfeld gezogenen ſchweren Gewit— ters mit wolkenbruchartigem Regen ſchlug der Blitz in einen Neubau, der vor einiger Zeit erſt von einer Familie bezogen worden war, und beſchädigte das Wohnhaus, insbeſondere am Dach und Kamin ſtark. Perſonenſchaden iſt glücklicher— weiſe nicht entſtanden. Jose verhütet den Raucherkafarrh reinigt den Atem Eine langfriſtige Anleihe für Deutſchland? London, 22. Mai. Der Genfer Korre⸗ ſpondent des„Daily Herald“ nennt die Ernen⸗ nung eines Ausſchuſſes zur Erleichterung inter⸗ nationaler Anleihen unter den Auſpizien des Völkerbundes hoch wichtig. Es werde davon ge⸗ ſprochen, daß die Folge eine große langfriſtige Anleihe für Deutſchland ſein werde, die die Gefahr eines völligen wirtſchaftlichen Zuſam⸗ menbruchs abwenden und hundert andere Probleme erleichtern würde. Weinheimer Schweinemarkt Zugeführt: 417 Stück Verkauft: 348 Stück Milchſchweine das Stück 7—14 Mk. Läufer das Stück von 18—26 Mk. Marktverlauf gut. Ein Schulbuch— zwei Kälber Wie früher Bücher geſchrieben wurden, und was ſie loſteten.— Die Bücherfabrik von Hagenau. Ein Schulmeiſter, der ſich ſeine Bibliothek ſelbſt ſchrieb.— Seit wann gibt es Bücher aus Papier? Eine Villa für einen Livpſus! Druckpreſſen und Rotationsmaſchinen befrie— digen heute den unſtillbaren Hunger der Leſer— maſſen nach Lektüre in kürzeſter Friſt. Unvor— ſtellbar ſcheint uns heute die Buchproduktion vor Erfindung des Buchdrucks, wie ſie Profeſſor Dr. Löffler in einem leſenswerten Artikel im„Bör— ſenblatt für den deutſchen Buchhandel“ anſchau— lich beſchreibt. Die einzelnen Vorgänge von der Pergamentbereitung, dem Zerſchneiden und Fal— ten der Bogen und dem Spitzen der Kielſeder bis zum Heften der Heftlade und dem Schmieden der Schließen und Beſchläge waren höchſt ver— wickelt und bedingten eine differenzierte Arbeits— teilung in den klöſterlichen Bücherfabriken. Aus zeitgenöſſiſchen Darſtellungen lernt man Schrei— ber kennen, deren jedem die Bibliothek 4, 6, 8, 11 Bücher zu verdanken hat. Beſonders die jünge— ren Mönche, vielfach auch die Kloſterſchüler, wa— ren als Schreiber tätig. Othloh von St. Emme— ran in Regensburg ſchrieb im 11. Jahrhundert nicht weniger als 19 Miſſalien, 3 Evangelien— bücher, 2 Lektionarien, 2 Werke Agaguſtins, 4 Matutinalbücher, 1 Pſalterium. Aber aach Aebte und Pröpſte verſchmähten es nicht, unter den Schreibern Platz zu nehmen. Auch für Nonnen iſt das Schreiben in Kloſterſtatuten als Beſchäf⸗ tigung vorgeſehen, eine fleißige Schreiberin des 11. Jahrhunderts brachte es auf 40 Werke. Zunächſt wurde für das eigene Kloſter, dem Gottesdieuſt und die Bibliothek, geſchrieben, bleles aber von vornherein für den Export und auf Beſteuung hergestellt, beſonders in den be— rühmten Schreibſtuben, die zugleich Malerſchulen waren, wie Reichenau, Fulda, Regensburg, Te— gernſee. Im ſpäteren Mittelalter ſchrieben die (meiſt adeligen) Mönche der größeren und reiche— ren Klöſter in der Regel nicht mehr ſelbſt. Lohn— ſchreiber wurden herangezogen. Das weltliche Element drang im ganzen Kulturleben ſtärker vor. Weltgeiſtliche, die ſogenannten Kleriker und Schulmeiſter, an den Univerſitäten auch die är— meren Studenten, waren als Schreiber tätig. Berufsſchreiber aus dem Laienſtande gibt es in den Städten ſeit dem Ende des 11. Jahrhunderts. Der Schulmeiſter Hugo vom Trimberg hat ſich eine ganze Bibliothek zuſammengeſchrieben. Eine Art Bücherfabrik hatte Diebold Lauber in Ha— genau, der mehrere Schreiber, Maler und Buch— binder beſchäftigte und nach einem Verlagsver— zeichnis 38 Werke führte. Die geiſtliche Genoſſen— ſchaft der Brüder vom gemeinſamen Leben machte das Bücherweſen zu ihrem Hauptgewerbe. Die Brüder, die deshalb auch Broeders van de penne hießen, erwarben mit Schreiben, Buchmalen und Buchbinden einen weſentlichen Teil ihres Unter— halts. Ihre Heimat ſind die Niederlande. Die Prachtbücher für die fürſtlichen Bücherfreunde wurden in Nordfrankreich, Flandern und Ita— lien geſchrieben und ausgemalt. Der Beſchreibſtoff war bis ins 13. Jahrhun⸗ dert ausſchließlich Pergament, d. h. die von Haa— ren und Fleiſchteilen befreite und für Tinte auf⸗ nahmefähig gemachte Tierhaut. Die Einführung des Papiers— zunächſt aus dem Auslande, während deutſche Papiermühlen vor 1390 nicht nachzuweiſen ſind,— brachte ſchon eine Verbil⸗ ligung der Bücher, wenn auch bei weitem nicht in dem Maße wie ſpäter der Buchdruck. Der Zeitaufwand der Schreiber iſt je nach Größe des Werkes, Geſchicklichkeit, Art der Schrift uſw. verſchieden. Man darf nicht ver⸗ geſſen, daß die Buchſchrift in der Regel nicht kur⸗ ſiv war, wie unſere heutige Schrift, ſondern jeder Buchſtabe für ſich— man muß ſagen gemalt, nicht geſchrieben wurde. Eine im Jahre 1220 begonnene Bibel ſowie die 1452-53 geſchriebene Mainzer Rieſenhandſchrift dieſer Bibel, die ſich jetzt in Gotha befindet, erfordern jede ſogar fünf Vierteljahre. Es ſind zahlreiche Handſchrif— ten überliefert, die Anfang und Ende der Schreibart genau angeben. Die Durchſchnittslei— ſtungen ſind drei, fünf, ſechs, zum Teil aber nur anderthalb und zwei Blätter für den Tag. Vom Schreiber wanderten die Bücher zum Rubrika tor, der die roten Kapitelüberſchriften einfügte, die Kapitelanfänge durch rote oder blaue Buch— ſtaben hervorhob, den Beginn des neuen Satzes bezeichnete, die Zeichen anbrachte. Sollte das Buch illuſtriert werden, ſo kam die Kunſt des Miniators hinzu, der die bildlichen Motive in— nerhalb der Initialen und Schmuckſeiten und die blattgroßen Bilder im Text ausführte. Auch die Einbände beſorgten anſangs die Mönche ſelbſt. Auch ein Biſchof von Bamberg beſindet ſich unter dieſen Buchbindern. Die Grundlage der mittelalterlichen Einbände ſind in der Regel ſtarke Bretter aus Eichen- oder Buchenholz. Als Ueberzüge wurden Wildleder, Rindsſelle, Perga— ment, Sammet und Seide verwendet. Die Deckel der Prachtbücher ſchmückte man mit Elfenbein— relieſs, Goldſchmiedearbeiten, Silberplatten und Edelſteinen. Im 14. und 15. Jahrhundert, mit dem Steigen der Bücherproduktion, kommen dann die Lederbände auf Die Bücherpreiſe dungen. Im 11 entſprachen den Auſwen— und 12. Jahrhundert wurden für Meßbücher Weinberge, Wieſen und Holz gründe gegeben. Die Ziſterzienſerinnen von Waſſerler in der Graſſchaft Wernigerode kauf— ten 1309 von einem Kanonikus in Goslar eine Bibel in vier Bänden für 16 Mart reinen Sil bers. Das war eine ſehr beträchtliche Summ denn 1312 kaufte dasſelbe Kloſter für nur Mark eine halbe Hufe, zwei Hofſtellen, einen Wald, eine Viertelhuſe, einen Hof und zwei Wäl— der. Die Größe der Wälder und Hufe iſt aller— dings nicht angegeben. 1309 koſtete in Arn— heim ein Donat, alſo ein Schulbuch, 40 Groten. Ein Zimmermann mußte damals acht Tage, ein Holzſchneider oder Dachdecker zehn Tage bei einem Tagelohn von 5 bzw. 4 Groten arbeiten, um ſeinem Jungen das Buch kauſen zu können. Ein Kalb koſtete nur 18 Groten, das Buch alſo mehr als zwei Kälber. Pogigo hat einen Livius abgeſchrieben, den er für 120 Zechinen dem Dich— ter Beccaldelli abtrat. Dieſer mußte, um bezah— len zu können, eine Villa veräußern, wogegen ſich Pogio für den Erlös ein Grundſtück bei Florenz kaufte. Bücher waren alſo ſehr koſtbar, und ihre Verbreitungsfähigkeit war deshalb ziemlich ge— ring. Für kein Zeitalter iſt ſchon aus dieſem Grunde die Wertſchätzung des Buches ſo cha— rakteriſtiſch wie für das Mittelalter. Dampffiſcherei gefährdet den Fiſchfang. Von der franzöſiſchen Weſtküſte wird berichtet, daß die Dampffiſcherei mit dem Schleppnetz den Fang von Kabeljauen und anderen auf dem Meeresboden lebenden Fiſchen ſehr beinträchtigt hat. Das Hinſchleiſen der ſchweren, rieſigen Netze über den Meeresgrund verändert die Lebens— bedingungen der Meerestieſe ſo, daß gewiſſe Fiſcharten allmählich verſchwinden. Seit 1890 betreibt man die Fiſcherei an der franzöſiſchen Küſte mit Hilſe von Dampfſchleppern, und Jahr für Jahr gehen die Erträgniſſe zurück. Die Fiſcherorte Lorient(Normandie), La Rochelle (Vendee) und Arcachon(Landes) haben vor allem darunter zu leiden. Die Handelsmarine will nun Unterſuchungsſtationen einrichten. wo mit dem modernen wiſſenſchaftlichen Rüſtzeug der Ozeanographie die Bedingungen einer rationel⸗ len und den Beſtand nicht gefährdenden Fiſcherei erforſcht werden ſollen.