Lokale Nachrichten *Der Polizeibericht der letzten Woche meldet folgende Anzeigen: 1 wegen Ruheſtörung; 1 wegen Diebſtahl(Es wurde ein Geldbetrag von 80 Mk. durch Einſteigen geſtohlen? 1 wegen Un— terſchlagung; 1 wegen Betteln; 3 wegen Vergehen gegen die Straßenverkehrsordnung und 13 Kraft- fahrzeugführer wegen zu ſchnellem Fahren in den Ortsſtraßen. Alle ſind mehr als 42 Klm. gefahren obwohl nur 30 Klm. Geſchwindigkeit innerhalb des Ortes zuläßig iſt. Pfingſten 1931. Pfingſten, das liebliche Feſt, hat uns zwei, vom herrlichen Wetter begünſtigte Feſttage gebracht. Zwei Tage hindurch herrlicher, lachender Sonnen- ſchein. Viele ächzten und ſtöhnten unter der Sonnenglut und erſehnten Abkühlung, währenddem andere ſich trotz Schwitzen recht wohl fühlten; jeder nach ſeiner Art. Unſer prächtiger Wald mit ſeinem kühlen Schatten war das Ziel vieler Spa— ziergänger. Durch die Schnakenplage wird der Aufenthalt im Walde jetzt ſchon zur Hölle gemacht. (Was hat die im Anfang dieſes Jahres gebildete Schnakenvertilgungskommiſſion gegen dieſes Unge— ziefer bis jetzt getan? Wohl nichts! Und das iſt ſehr bedauerlich, zumal es doch bei rechtzeitigem Einſetzen des Schnakenkrieges möglich geweſen wäre, das Ungeziefer wirkſam zu bekämpfen. Jetzt dürfte es wohl ſchon zu ſpät ſein). Viele machten auch Touren an die Bergſtraße und in den Oden— wald Der erſte Feiertag war ruhig. Die Feſtgottesdienſte am Vormittag waren von den Gläubigen ſtark beſucht. Am Nach— mittag fand auf dem Waldſportplatz der Kampf um den Aufſtieg gegen Sandhauſen ſtatt, den die Grünen mit 4: 0 für ſich entſchieden. Ca 1500 Zuſchauer waren Zeuge des Kampfes.— Am Abend führte die Operetten- und Theatergeſellſchaft im Kaiſerhof nochmals das romantiſche Schauſpiel „Der rote Wolf“ auf und hatte wiederum einen glänzenden Erfolg.— Der Volkschor veranſtaltete als Auftakt zu ſeinem 35jährigen Stiftungsfeſt und 25jährigen Dirigentenjubiläum ſeines Chormeiſters Herrn Lehrer Eugen Lipp im Karpfenſaale ein Feſtbankett, das bei überfülltem Saale einen glanz⸗ vollen Verlauf nahm. Die beſondere Ehrung galt Herrn Lehrer Lipp, der in 25jähriger unermüd⸗ licher Tätigkeit ſich für den Verein aufopferte. Das Pfingſtmontags⸗Konzert gab Zeugnis von dem, was der Volkschor leiſten kann bezw. was ſein Dirigent aus ihm macht. Dem Volkschor und ſeinem Herrn Dirigenten zum Jubiläum und herrlich verlaufenen Feſte unſere herzlichen Glück— wünſche. Der 2. Feiertag brachte mehr an weltlicher Freude. In den Tanz— lokalen herrſchte Betrieb. Auch war der Ausflugs- verkehr reger. Ca. 400 Sportanhänger waren in Heddesheim beim Jubiläum des dortigen F. V. Fortuna Heddesheim, wo die Sportvereinigung am Jubiläumsſpiel gegen VfR. Mannheim(Bezirksliga) um den Pokal der Gemeinde Heddesheim ſpielte und denſelben durch einen Sieg 3:2 errang. Wie⸗ derum ein ſchöner ſportlicher Erfolg.— Am Nach- mittag fand ein Umzug der Kommuniſtiſchen Partei ſtatt, der als Gegendemonſtration gegen einen an- geblich geplanten Aufmarſch der Nationatſozialiſten galt. Am Marktplatz wurde eine Anſprache ge- halten und hiernach die Kundgebung ruhig aufge⸗ gelöſt.— Haupts Rieſen-Variete, das am Platze am Schwarzen Peter zur Zt. gaſtiert, gab an den Die Anlage des Leo Schlageter 3 ⸗Ehrenmals in Düſſeldorfs, die am Pfingſtſonnabend feierlich eingeweiht wird. Das Denkmal, deſſen ſtählernes Kreuz ſich 27 Meter hoch erhebt, befindet ſich an der Stelle, wo Schlaͤgeter am 26. Mai 1923 von den Franzosen wegen angeblicher Spionage erſchoſſen wurde. SSS Yo S . 2 ß 8 5—— Todes- Hnzeige — —— ——— 5 ——— S A —— Nach Gottes unerforschlichem Ratschluß verschied gestern früh 1/5 Uhr, nach kurzer, schwerer Krankheit, versehen mit den hl. Sterbe- sakramenten meine herzensgute, teure Gattin und Mutter, unsere liebe, unvergeßliche Tochter, Schwiegertochter, Schwester und Schwägerin, isabeth Beck geb. Greschbach im jugendlichen Alter von 25 Jahren. Um stille Teilnahme und ein Gebet um die teure Verstorbene Frau El bitten Die tieftrauernd Hinterbliebenen: Hans Beck und Kind Familie Nikolaus Gallei 99 —— —— —— ——————̃— —— —— , Leonhard Beck Die Beerdigung findet am Mittwock nachmittag um 6 Uhr vom Elternhaus, Blauehutstr. 53 aus statt. 3 5 ——— — UH————— Medizinaverband Viernheim. Am 31. Mai 1931, nachm. im Karpfen eine auer ordentche Generatwersammmung ſtatt. Tagesordnung: . Sparmaßnahmen . Statutenänderung 3. Verſchiedenes. Hierzu laden wir alle Mitglieder recht herz— Der Vorſtand 3 Uhr findet 1 2 Zur Kückenaufzucht empfehle ich Kückenfutter in Köruer⸗ und Mehlform, „Spratts“ Backfutter und Fleiſchgriſel, Bruchreis, Haferflocken, Kleinweizen uſw. Geflügelzuchtgeräte„Wika“, Waſſer⸗ und Futterautomaten, zu Original-Fabrikpreiſen Alle übrigen Futtermittel in bekannter Güte billigſt. Joh. Val. Hofmann 2. Feiertagen Abends Vorſtellungen, die wenn nicht gerade gut, ſo doch zufriedenſtellend beſucht waren. Die Leiſtungen der Truppe ſind ſehr gut und das Programm reichhaltig, ſodaß ein Beſuch recht unterhaltend und eine angenehme Abwechslung iſt. — Die 50⸗Jährigen machten mit ihren Angehbri⸗ gen einen Ausflug nach der ſchönen Nibelungenſtadt Worms wo man den Dom und andere Sehens- würdigkeiten beſichtigte. In einem Gaſthaus ließ man die Alltagsſorgen für einige Stunden in froher Stimmung vergeſſen. Jedem Teilnehmer wird der Ausflug noch lange im Gedächtnis bleiben. * Vorſicht beim gaden! Das jetzige heiße Wetter hat ſchon wieder viele Badeopfer ge— fordert. Vorſicht iſt dringend geboten, wenn man das Leben nicht leichtfertig aufs Spiel ſetzen will. * Sterbefälle. Nach längerem Leiden, von dem ſie Heilung in Heidelberg ſuchte, ſtarb Pfingſtſonntag Frau Hugo Weißmann im Alter von 67 Jahren. Die Beerdigung findet heute 5 Uhr vom israelit. Friedhof Mannheim aus ſtatt. — An den Folgen einer Operation verſtarb uner— wartet Frau Eliſabeth Beck im Alter von 25 Jahren. Aufrichtiges Beileid wird den Familien entgegengebracht. Vereins⸗Anzeiger. Odenwald⸗Klub(Ortsgruppe Viernheim). Sonn- tag, den 31. Mai, 7. Programm-Wanderung. Näheres im Klubabend. Sport u. Spiel Waldſportplatz. Der Pfingſtſonntag ſah den 2. Aufſtiegskampf um die Bezirksliga auf dem Waldſportplatz gegen den Neckarkreismeiſter Sandhauſen den die Grünen in überlegener Manier mit 4:0 gewannen. Jetzt dürfte wohl der Aufſtieg klappen.— Am Pfingſt⸗ montag wurde der Bezirksligiſt VfR Mannheim auf dem Platze der„Fortuna Heddesheim“ im Ju— biläumsſpiel 3:2 geſchlagen und hiermit der Pokal der Gemeinde Heddesheim gewonnen. Reife zu verkaufen bei Werle Lampertheimerſtraße 11. Einen 14—18 ar zu pachten geſucht. Von wem, ſagt der Verlag. Achlafzimmer äußerſt ge⸗ diegenes Eichenſchlafzim— mer, Räucherfarbe mit ſeinen Schnitzereien, ganz modern gehalten, beſtehend aus: 2 Bettſtellen, 2 Nacht⸗ tiſchen, mit Marmorbelag breite Form, 1 Wachko— mode breite Form mit Marmorbelag, 1 Friſier⸗ tiblette mit Chriſtallfa— cetteſpiegel, 1 Schrank 35 türig/ Wäſche, leider, Türen ſelbſtverſtändlich 26. Mai, Meine innigstgeliebte Frau, unsere herzensgute treubesorgte Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schwester, Schwägerin und Tante entschlief heute im 67. Lebensjahre. Viernheim und Mannheim, den 24. Mai 1931. im Namen der trauernd Hinterbliebenen: Hugo Weinmann Dr. Frank und Frau Die Beerdigung nachmittags 5 Uhr vom Mannheim aus statt. geb. Kahn Joni geb. Weilmann findet heute Dienstag, den israel. Friedhof voll gearbeitet, 2 Polſter⸗ Wir verkaufen ds. Zimmer komplett unter unſerem Selbſtkoſtenpreis für Nm.. 15 141 au hierbei um 1 Zimmer, zu ſe Abn. wir dur 1 deſſen on. wir durch Kleidern, Schuhe gezw. waren, und da um möbel usw. ds. Zimmer ein läng. gelagert und hat dadurch Annaſtraße 20. etwas Not gelitten. Wenn kanten Differenzen gehabt werden für den Bezirk haben, müſſen wir doch be- Viernheim ehrliche Leute gut iſt. R. Heilmann, Leipzig C. 1, 1920 ſtühlen, 1 Handtuchhalter. 345.— Es handelt ſich 95 ee e von getragenen eine alte Verpflichtung Proz. geführt wurde, war 5 es einige Monate bei 10 97 5 911 einem hieſigen Sped. ein⸗ 5 1 1 wir auch mit dem Fabri⸗ Uogen 35 fa wochenlonn kennen, daß das Fabrikat geſucht. Kurze Probezeit. 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M.— Ar. g. Druck u. Berlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Rücktritt der polniſchen Regierung Auch pilſudski muß gegen die Wirtſchaſtskriſe kämpfen—. Fomben in der Kirche— Auch hier Kommuniſten am Werk Warſchau, 26. Mai. Nach langen intcruen Kämpfen im Pilſudſti⸗Lager hat ſich der polniſche Miniſterpräſident Oberſt Slawet heute entſchloſſen, dem Staatspräſi⸗ denten ſein RNücktrittsgeſuch zu überreichen. Das Griamtkabinett hat ſich daraufhin ſei⸗ ner Dewiſſion angeſchloſſen. Als wahrſchein⸗ licher Nachfolger Slaweks gilt der bisherige Handelsminiſter Oberſt Pryſtor, der ebenſo wie der bisherige Miniſterpräſident zum engſten Kreiſe Pilſudſtis gehört. Slawek übernimmt wieder des Regierungsblocks im Parlament. Der Anlaß zur Kabinettsbildung liegt in der mißlichen Wirtſchafts- und Finanzlage des Staates, die es geraten erſcheinen läßt, einen Mann von ſpezieller Eignung für den Kampf gegen die Wirtſchafskriſe an die Spitze des Ka— binetts zu bringen. Beſonders umſtritten war außerdem die Stellung des bisherigen Finanz— miniſters, Oberſt Matuſzewſki. Wie ernſt die Vage des Staatshaushalt geworden iſt, geht am beſten daraus hervor, daß ſelbſt Marſchall Pil— judfki ſeinen Widerſpruch gegen die Gehaltskür— zung der Offiziere nicht aufrecht erhalten konnte; ihre Bezüge ſind allerdings nur um 5 Prozent vermindert worden, während den Beamten 15 Prozent abgezogen worden ſind. Der Marſchall will aber auf dieſem Wege, den er offenbar als gefährlich für ſein Regime anſieht, nicht weiter— gehen. Der politiſche Kurs der bisherigen Pil⸗ üdſti⸗Regierung wird zweifellos beibehalten. In den polniſchen Oſtprovinzen ſind in letzter Zeit vereinzelte Terrorakte vorgekommen, die die Befürchtung erwecken, daß die Gegenſätze zwiſchen den Polen, den Ukrai— nern und den Weißruſſen aufs neue aufflam— men. Bei der nordoſtpolniſchen Eiſenbahnſtation Podbrodzie ſind im Verlauf weniger Wochen nicht weniger als fänfmal Beamte überfallen worden, zum Teil unter Anwendung von Sprengkörpern. In einem oſtgaliziſchen Dorfe bei Tarno⸗ vol explodierte in der Nacht zum zweiten Pfingſtfeiertage in der ulrainiſchen Kirche eine Bombe, die den Altar zerſtürte. Auch aus einigen anderen oſtgaliziſchen Ort— ſchaften waren in den letzten Wochen wieder ähnliche Vorkommniſſe gemeldet worden. Die volniſchen Behörden ſind der Meinung, daß es lich in allen dieſen Fällen um Machenſchaften lommuniſtiſcher Organiſationen handelt, die durch ſolche Gewalttaten Unruhen hervorrufen wollen. 8 Der Wolff-⸗Dienſt meldet hierzu wie folgt: Anſchlag auf eine Synagoge in Polen. wib Warſchau, 26. Mai. Ju der Synagoge des oſtgaliziſchen Dorfes Nowoſiolka wurde ge— ſtern Nacht eine Granate zur Exploſion gebracht. Der Altar und ein Teil der Einrichtung wurden zerſtört. Die drei Täter— vermutlich Kommu⸗ niſten— ſind flüchtig. Empfänge beim Kanzler Empfang der Sozialdemokraten beim Kanzler am Mittwoch Vormittag. enb. Berlin, 26. Mai. Wie wir erfahren, wird Reichskanzler Dr. Brüning die Vertreter der So— zialdemokraten, die ſich, wie erinnerlich, vor den Feiertagen in einem Schreiben zur Frage einer Senkung des Brotpreiſes an den Reichskanzler gewandt hatten, morgen Vormittag zu einer Ausſprache über ihre Wünſche empfangen. Die angekündigte Sitzung des Reichskabinetts, die ſich im Weſentlichen mit den außenpolitiſchen Fragen, vor allem mit dem Verlauf und den Er⸗ gebniſſen der Genfer Tagung, beſchäftigen wird, beginnt morgen Nachmittag um 17.30 Uhr. die Fraktionsführung 1 Der Kanzler empfängt die Beamtenvertreter. enb. Berlin, 27. Mai. Als Auftakt zu der gro— ßen Beamtenkundgebung, die heute Abend im Sportpalaſt gegen jeden weiteren Gehaltsabbau ſtattfindet, gab der Preſſechef des Deutſchen Be— amtenbundes, Bürgermeiſter Heßlein, geſtern bei einer Preſſebeſprechung bekannt, daß Staats- ſekretär Dr. Pünder im Auftrage des Reichs— kanzlers einen Brief des Deutſchen Beamten— bundes dahin beantwortet habe, daß der Reichs— kanzler wegen der Bedeutung der Angelegenheit bereit ſei, die Beamten-Spitzenorganiſationen zu empfangen. Dieſer Empfang, der Ende dieſer Woche ſtattfinden werde, ſolle dazu dienen, eine Ausſprache mit den Vertretern der Beamtenſchaft über eine weitere Gehaltskürzung oder eine Son— derbelaſtung der Beamtenſchaft herbeizuführen. Zeitung Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Peti bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— biernheimer Anz (Wiernbeimer Bürger-Ztg.— Wiernh. Volksblatt tzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., unahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchͤftsſtelle u. von sämtlichen Annoncen ⸗Expebitionen Deutſchlanbs u. des Auslanbs Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Wette bel Anzeigen werden nach an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen bemn Reine Intervention Briands in Rumänien? Eine Erklärung des rumäniſchen Miniſter⸗ präſidenten. wib Bukareſt, 26. Mai. In einer amtlichen Erklärung verwahrt ſich der rumäniſche Mini⸗ ſterpräſident gegen einzelne ausländiſche Zei— tungsmeldungen, die wiſſen wollen, daß eine ausländiſche Macht in die Entſchließungen der rumäniſchen Regierung beſtimmend eingegriffen habe. Davon könne niemals die Rede ſein. We— der in Bukareſt noch in Genf habe die Regierung irgendeines der grundlegenden Intereſſen des Landes preisgegeben oder in Gefahr gebracht. Derartige völlig unzutreffende Kommentare zu dem Thema der deutſch-rumäniſchen Handels- vertragsverhandlungen und auch zum Thema der allgemeinen Richtlinien der rumäniſchen Außenpolitik ſeien nur geeignet, Zweiſel und Beunruhigung hervorzurufen. Die rumäniſche Regierung werde es ſtets für ihre oberſte Pflicht halten, vom rumäniſchen Standpunkte aus die für das Land und insbeſondere für ſeine agra⸗ riſchen Intereſſen günſtigſte Löſung zu finden. 5000 Rommuniſten beim Stahlhelmtag? Stahlhelmabzeichen an unbekannten Auftraggeber geliefert Berlin, 26. Mai. Am kommenden Sonntag findet in Breslau die Reichstagung des Stahl— helms mit Auſmarſch uſw. ſtatt. Es ſcheint, daß von beſtimmter Seite, wahrſcheinlich Berliner kommuniſtiſchen Kreiſen, Störungsverſuche ge— plant ſind. Eine Breslauer Fabrik hat nämlich lt.„N. B. L.“ auf einen Auftrag aus Berlin 5000 Stahlhelm-Abzeichen geliefert, und erſt nach Lieferung hat ſich ergeben, daß die Auftraggeber nicht legitimiert waren und politiſche Gegner des Stahlhelms ſind. Es verlautet, daß auch Eintrittskarten und Begünſtigungsausweiſe ge— fälſcht worden ſind. Jedenfalls muß jetzt damit gerechnet werden, daß es zu Zwiſchenſällen kommt, wenn es nicht noch gelingt, die berechtig— ten Träger durch machen. Sonder-Abzeichen kenntlich zu 5 Ueberfall auf einen Nationalſozialiſten. Königsberg, 26. Mai. Sicher auf politiſche Motive iſt eine Bluttat zurückzuführen, die im Zentrum der Stadt verübt worden iſt Jahre alte Nationalſozialiſt Tſchierſe wurde, als er die Haustüre aufſchließen wollte, von ei Männern überfallen und durch zahlreiche Meſſ ſtiche im Nacken. Rücken und in den ſchwer verletzt. Außerdem müſſen die Männer dem am Boden Liegenden noch Fußtritte u haben, da er Riſſe im Bauchfell und in der s erlitten hat. Tſchierſe konnte ſich noch in Wohnung ſchleppen. dann Magen 1 Ha erlag aber Klinik ſeinen ſchweren Verletzungen. Kampf um den Cuftweg nach kimerika Offener Brief an Dr. Eckener Franzöſiſche Konkurrenz gegen den Zeppeline liche Geſchmackloſigkeiten Paris, 26. Mai. Bouilloux-Lafont, Vizeprä⸗ ſident der Kammer, Bankier und Auſſichtsrats⸗ vorſitzender der bankerotten Luftverlehrsgeſell— ſchaft Aero Poſtale, veröffentlicht heute in der City⸗Preſſe einen offenen Brief an Dr. Eclener. Mit ſeinem etwas merkwürdigen Schreiben will er augenſcheinlich die Warnung ausſprechen, daß die Aero Poſtale noch nicht ganz tot ſei und daß die böſe deutſche Konkurrenz alſo noch nicht tri⸗ umphieren dürfe. Er ſchreibt lt.„N. B. L.“: „Wir ſind alte Gegner, Dr. Eckener. Erin⸗ nern Sie ſich an unſere alte Rivalität vor fünf Jahren in Buenos Aires, als Sie von Deutſch⸗ land herbeieilten auf die Nachricht, daß wir einen Vertrag mit der argentiniſchen Poſtverwaltung unterzeichnet hätten. Der Kampf war lange, hartnäckig und mehr unterirdiſch, zumal auch noch Franco für Spanien, Pineio für Italien und die Lufthanſa für Deutſchland ſich einge— miſcht hatten. Seit drei Jahren hat die Aero Poſtale den Stidamerikadienſt regelmäßig verſehen, ohne daß trotz dieſer glänzenden Anſtrengungen die ſeit 1924 angekündigte Zeppelin-Luftlinie ihr Kon- kurrenz gemacht hätte. Aber, fährt dann Bouilloux-Lafont fort, auch auf dem Nordatlantik ſind wir uns als Konkur— renten begegnet. Wir haben davon geträumt, Ihnen auch hier zuvorzukommen Gürndung der Luftlinie Paris--Newyork über Liſſabon, die Azoren und Bermudas. Zu dieſem Zweck haben wir im letzten Jahr das Monopol in Portugal erobert,das uns die Schlüſſelſtellung für den Atlantit gab. Doch plötzlich, heißt es in dem Schreiben wei⸗ erkehr— Unglaub⸗ ter, verloren wir Ein Sturm trigne, aus Ra Werk der Aero Poſtale Mit dieſen tönenden W̃ Lafont den Bankenott ſchaſt umſchreiben. De beſonders bitteren Schickſals nicht möglich geweſen ſei, nen zur Rettung der Aero Poſtale zu während am gleichen Tage 800 Millionen von Deutſchland flott gemacht werden do Da⸗ mit meint Bouilloux-Lafont d Zwiſchen⸗ kredit für die Reichs bah Aber er glaubt augenſcheinlich, daß an Unter⸗ gang wenn nicht Dr. Eckener Deutſchland verantwortlich ſei— Sie wollen alſo jetzt, Dr. Eckener, an der bei ſchließt Bouilloux-Lafont. Schon jetzt ſind un⸗ ſere Linien nach Chile, Braſilſen. Peru und Pa⸗ raguay eingegangen. Schon jetzt haben ſich die Italiener, mit denen wir in Verhandlungen ſtanden, plötzlich von uns abgekehrt und ſuchen mit Ihnen eine Kombination für den Flugver⸗ kehr nach Südamerika Ihr Kollege und Freund, der Generaldirektor der Lufthauſa, ſt nach New— Fvork gereiſt in der Hoffnung, dort den Platz zu durch die erobern, den wir ſär Frankreich zu ſichern wuß⸗ ten. Aber Dr. Eckener, die Partie iſt noch nicht gewonnen. Nach liegen wir nicht ganz am Boden. Frankreich hat viele Hilfsmittel und die Aero Poſtale iſt nicht ganz tot. Trotz Ihrer Hart⸗ * Der 5 fuhr, und ſtürzten um. hundert Delegierten aus 25 Ländern finden, Senator ſo doch Aufteilung unſerer Aero Poſtale mitgewinnen, d bee ge. näckigkeit wird es wohl noch nicht morgen ſein, daß Ihre Zeppeline auf franzöſiſchem Boden zwiſchenlanden, daß Sie mit Ihren Luftkreuzern Europa und Amerika verbinden zum Beſten der wirtſchaftlichen Intereſſen Deutſchlands und zur alleinigen Ehre des deutſchen Geiſtes in der Welt.“ Der Verſuch Bouilloux-Lafons, von ſich die Schuld an dem Zuſammenbruch der Aero Po— ſtale abzuwälzen und Dr. Eckener dafür haftbar zu machen, iſt, abgeſehen von der groben Ge— ſchmackloſig keit, auch ein Verſuch am un— tauglichen Objekt. Gerade Eckener hat, wie er telephoniſch mitteilte, bei ſeinem letzten Beſuch in Frankreich mit dem franzöſiſchen Luftfahrt⸗ miniſterium eingehend die Frage beſpro⸗ chen, ob ſich nicht die Aerd Poſtale an den drei für dieſes Jahr geplanten Südamerika⸗ Flügen beteiligen könne. Der franzöſiſche Luftfahrtminiſter hat Dr. Ecke⸗ ner eine eingehende Prüfung dieſer Frage zuge— ſichert. Im übrigen iſt wohl Lafonts inſofern auch im Irrtum, wenn er behauptet, daß Eckener ihm im Jahre 1926 bei den Verhandlungen in Ar— gentinien dazwiſchen gekommen ſei. Im Gegen— teil, wenn überhaupt irgend einem der Vorwurf eines inkorrekten Verhaltens gemacht werden könnte, ſo nur dem Franzoſen. Denn Eckener war ſchon viel früher als Vertreter der Aero Poſtale in Argentinien. Schon im Jahre 192 verhan— dolte der deutſche Luſtſchifführer mit der argen— tiniſchen Regierung über eine Luftlinie über den Südatlantik und die Ausſichten ſtanden durch⸗ aus günſtig für ihn. Fünf Jahre ſpäter aber amen dann die Franzoſen und vermochten das Geſchäft vermöge ihrer ſtärkeren finanziellen Mittel zu tätigen, das Dr. Eckener als erſter an— gebahnt hatte. Eiſenbahnunglück 2 3 1 in Frankreich Paris, 26. Mai. Ein ſchweres Eiſen⸗ hahnunglück hat ſich heute nachmittag in Oſt⸗ frankreich auf der erſt vor kurzem eröffneten Strecke Lerouville— Verdun ereignet. Aus noch ungeklärter Urſache entgleiſten die drei letzten Wagen des Zuges, der in Richtung Verdun Bisher werden zwei Tote und vier Schwerverletzte gemeldet. Letzte Radiomeldungen *: Die franzöſiſchen Frontkämpfer begrüßen die kriegsverhütenden Inſtitutionen. Paris, 27. Mai. Die in Toulouſe zu ih rem Jahreskongreß zuſammengetretenen ehe⸗ maligen Frontkämpfer und Kriegsinvaliden haben eine Entſchließung angenommen, in der der Völkerbund und die Europa⸗Unſon, das allgemeine Schiedsgerichts verfahren, die Ab— rüſtung und die Völkerannäherung begrüßt werden. Sröffnung der Interparlamentariſchen Handelskonferenz. Prag, 27. Mai. In Gegenwart von über 2 wurde iin Sitzungsſaal des Abgeordneten⸗ lieuſes die 17. Interparlamentariſche Handels⸗ konferenz unter dem Vorſitz des Präſidenten des tſchechoflomakiſchen Konferenzausſchuſſes, etöffnet. 111% 61. heute hier . Mai. Ein Flugzeug, das igeszeitung gehört und gewiſſe nerungen enthält— es handelt ſich igzeug mit zwei Propellern, von denen einer vorn, der andere an dem ſtark ver⸗ kürzten Hintergeſtell angebracht iſt— ſtürzte bei dem Verſuch, den 20090⸗Meter⸗Relord mit einer Belaſtung von 5000 kg. zu überbieten, über der Stadt ab, mobei vier Inſaſſen getötet worden ſind. Einberufung der Völkerbundsverſammlung Genf, 27. Mai. Der geſchäftsführend Präſident des Völkerbundsrates, Dr. Curtius hat die Völkerbundonerſammlung zu Montag den 7. September, einberufen. Was bringt die neue Notverordnung? Neue Kürzungen und Steuern Nachdem nunmehr die Vorarbeiten der Reſſorts und die Vorverhandlungen der Reichsminiſter abgeſchloſſen ſind, iſt ſetzt(t. Blättemeldungen damit zu rechnen. daß im Laufe dieſer Woche die Hauptentſcheidungen fallen werden, die dem Reichsyvröſidenten für die von ihm zu erlaſſende Notverordnung vurgeſchlagen werden ſollen.⸗ Wenn jetzt von allen Steuerzablern. die noch über Einkommen verfügen, neue Opfer verlannt werden, ſo iſt ſich die Reichsregie⸗ rung darüber klar daß dafür auch eine Be⸗ gründung gegeben merden muß. und daß die Steuersahler meiterhin die Gewißheit erhal⸗ ten müſſen daß die neuen Anſtrevoungen den Erfolg haben die echwere deutſche Kriſe an ſiberwinden In dem Zammenhanan ver— dient die Stellungnahme der Reichsregierung zur Reparationsfrage beſundere Beachtung. Der Reichsfinan⸗miniſter hat bereits dar⸗ auf hingewieſen don mind rens o Millio- nen eingeſpart werden müſſen. Dabei wird auch der Reichsmehr⸗Gtat nicht nerſchont wer⸗ den können Hier wird in Anbetracht der be⸗ ſonderen Natlage über Einſvarungen in Höhe von 50 Millionen Mark verhandelt. Auch eine Kürzung der Beamtengehälter wird nich, zu umgehen ſein. Man will dies⸗ mal die Kürzung ſtaffelweiſe durchführen. Entſchieden wird in Abrede geſtellt. daß die Umratzſtener erhöht werden ſoll Oh der Zuk⸗ terverkrauch belaſtet werden ſoll, ſteht noch nicht feſt.— Ebenſo wie die letzte Notverordnung wird die neue, die vermutlich Anfang Juni ver— öffentlicht werden dürfte aus einer Fülle von Einzelgeſetzen beſtehen. Sie baut u. a. auf der Sparermächtigung auf., die der Reichs- tag der Regierung erteilt hat, und wird eine ganze Reihe von Abſtrichen an den einzelnen Etats bringen, dabei auch den Wehretat nicht verſchonen. Worin die neuen Einnahmequellen beſtehen werden, die die Notverordnung erſchließen will, ſteht noch nicht endgültig feſt. Mit Zolleingän⸗ gen hat man bisher nur ſchlechte Erfahrungen gemacht, neue Zollſätze alſo wird man wohl kaum in Rechnung ſtellen obgleich ſich auch der Regierung nabeſtehende Kreiſe— nicht nur die Sozialdemokraten— von einer Herabſetzung der Futtergetreidezölle die wohl nicht zu umge⸗ hen ſein wird. neue Einnahmen verſprechen. Das Kernſtück der neuen Einnahmerechnung dairfte entweder eine etwa vierprozentige neue Kürzung der Beamtengehälter oder aber, wenn man den Kreis weitersiechen will eine ſogenannte Beſchäftiaungsſteuer wer⸗ den, die von ſicheren Einkommen von einer etwas höberen Grenze erhoben werden ſoll. Von der urſvrünglich geplanten Erhöhung der Umſatzſteuer dürfte man abſehen da ſie im Wi⸗ derſpvruch zu den Bemühungen der Regierung ſtände die Preiſe niedrig zu halten Vorläufig handelt es ſich allerdings nur um Pläne. die noch keineswegs endgültig ſind und die vom Ka— binett angenommen oder verworfen werden können. Als dritter weſentlicher Teil der Notverord— nung iſt die Reſorm der Arbeitsloſen⸗ verſicherung anzuſehen. Der Vorſchlag, Kriſen- und Wohlfahrtsunterſtützung zu verein heitlichen und die Gemeinden entſprechend zu fi— nanzieren würde eine Erweiterung der Bedürf— tigkeitspräfung bringen, d. h. die Prüfung würde jetzt bereits vorgenommen werden, wenn die Ausſtenerung aus der Arbeitsloſenverſiche— rung erfolgt und nicht erſt beim Uebergang von der Kriſon- zur Wohlfahrtsfürſorge. Dabei hofft man. Erſparniſſe zu machen. Ferner ſoll die Un— terſtützung der Saiſonars r nen geregelt und etwa den Sätzen der Kriſenfürſorge angepaßt erden. Schließlich iſt u. Kriensrenten a. eine Kürzung der in den leichteſten Noman von Max von Weißenthurn. Urheberrecht durch Herold-Verl. Homburg-Saar. Neubearbeitet von E. Geyer. 45. Fortſetzung. „Wie lange waren Sie im Garten?“ „Wenige Minuten nur.“ „Wir haben den poſitiven Beweis, daß Sie ſich in unmittelbarer Nähe der Stelle be— fanden, an welcher die Leiche gefunden wurde“, ſprach einer der Geſchworenen mit ſchroffem Tone.„Haben Sie irgend jemanden geſehen?“ Das Mädchen ſtarrte ihn einen Moment verſtändnislos an, dann richteten ſich ihre glanzloſen Augen auf den Richter. „Ich ſah niemanden!“ antwortete ſie me— maniſch. Ihre Stimme verriet, daß ihre Kraft im⸗ mer mehr von ihr wich. Nur eins war ihr von Minute zu Minute klarer, daß ſie um keinen Preis verraten durfte, wen ſie an jenem verhängnisvollen Abend im Garten hatte treffen wollen. Der Richter blickte ſie mit dem Ausdruck innigen Mitleids an. „Fräulein Hatton“, ſprach er,„entſchließen Sie ſich, nichts vor uns geheim zu halten. Das Kleid, welches Sie an jenem Abend trugen hat verraten, daß Sie im Garten geweſen ſein mußten, und überdies blieb ein Stück von Spitzen, mit welchem es geziert iſt, an einem Buſch hängen, an welchem die Leiche gefunden wurde. Ein Schal, welchen Sie getragen haben, weiſt ebenfalls Spuren von Grasflecken auf. etwa. als habe derſelbe auf feuchtem Fällen und nur wenn ein ausreichender Verdienſt da iſt, vorgeſehen. Von der Reform der Arbeitskgenvarſicherung erhoffen beſonders die Städte die unter der Schwere der Wohlfahrtslaſten finanziell vor dem Zuſammenbruch ſtehen, eine ühlbare Erleichte⸗ rung. Zwiſchen den maßgebenden Stellen ein⸗ ſchließlich des Reichsfinanzminiſters war über den bekannten Vorſchlag der Kommunen Einver— ständnis erzielk, das eine Verſchmetzung der Kriſen⸗ und Wohlfahrtsfürſorge enter Beteili⸗ gung der Länder vorſieht. Nach ſeiner Durch⸗ führung würden die Kommunen nur noch ein Viertel der geſamten Laſten, die ſich auf dieſen beiden Gebieten ergeben, zu tragen haben. Dieſer Plan iſt aber nunmehr zurückgeſtellt worden, wird aber. wie ausdrücklich verſichert wurde, für ſpäter aufbewahrt. Eine erhebliche Entlaſtung erwarten die Kom⸗ munen von der Ausdehnung der bisher lediglich für die Wohlfahrtserwerbsloſen geltenden Be⸗ dürftigteitsprüfung auf die von der Kriſenfür⸗ ſorge unterſtützten Erwerbsloſen. Wir verlangen Reviſion ſo ſchnell als möglich wird Brüning in Chequers Fraktur reden? Berlin, 26. Mai. Die Vorbereitung für die Konferenz in Chequers iſt im Gange. Es iſt damit zu rechnen, daß nach der Rückkehr Curtius' aus Genf eine durchgreifen— de ſachliche Prüfung des geſamten Verhand— lungsergebniſſes vorgenommen wird. die in Anbetracht des Verlaufes der Völkesbunds— ratstagung zur dringenden Notwendigkeit ge— worden iſt. In den Kabinettsberatungen dieſer Woche werden dann die Grundlagen für die Verhandlungen des Kanzlers mit Macdo— nald in Cheqeurs durch die prinzipielle Klä— rung des Inhalts der Notverordnung geſchaffen werden, wobei allerdings die Frage offen bleibt, ob nicht die endgültige Formulie— rung erſt nach Brünings Rückkehr aus Eng⸗ land erfolgt. In Chequers dürfte der Kanzler Macdonald ſehr nachdrücklich darauf aufmerkſam ma⸗ chen, daß die innerpolitiſche Lage Deutſch⸗ lands ſich in unheilvoller Weiſe zuſpitzen muß. wenn nicht von der Seite der Repara⸗ tionen her eine durchgreifende Erleichte⸗ rung erfolgt. Bekanntlich iſt auch der Gedanke einer inte r⸗ nationalen Anleihe für Deutſchland in die Debatte geworfen worden, und man weiß auch, daß Brüning dieſen Weg unter Umſtän⸗ den gehen würde. Dabei bleibt aber völlig ungewiß, ob gegenwärtig die Möglichkeit zur Aufnahme einer ſolchen Anleihe überhaupt vorhanden iſt. Ob dagegen, wie in der Oef⸗ fentlichkeit behauptet worden iſt. zwiſchen den beiden Staatsmännern der Gedanke einer neuen allgemeinen Wirtſchafts⸗ konferenz ernſtlich erwogen werden wird. möchten wir als zweifelhaft bezeichnen. zumal die bisherigen Erfahrungen mit ſolchen Kon— ferenzen nicht gerade ermutigend ſind. Man ſollte aber bei uns von dieſer Be— ſprechung nichts weniger als etwa die Schaf⸗ fung einer deutſch-enaliſchen Einheitsfront ge⸗— gen Frankreich erwarten. Wie die Konſtella— tion beſonders jetzt nach den Genfer Ereigniſ⸗ ſen gegeben iſt. wird etwas anderes. nämlich eine Vermittlungstätigkeit Eng⸗ lands zwiſchen Deutſchland und Frankreich angeſichts der mannigfachen Schwierigkeiten, die ſich in der letzten Zeit gezeigt haben, erſtrebt werden müſſen. Gerade herbei ſind aber Wun⸗ der von Chequers nicht zu erwarten. Keine Reparationsanleihe für Deutſchland? enb Berlin 26. Mai. Zu der Meldung des „Daily Herald“ über eine geplante Anleihe Nasen gelegen. Es wurde die Annahnie auf⸗ geſtellt, Sie könnten auf demſelben gekniet haben. Darf ich Sie wohl um Ihrer ſelbſt willen bitten, mir aufrichtig mitzuteilen, wer die Perſon geweſen iſt, welche Sie aa jenem verhängnisvollen Abend im Garten oder im Treibhauſe getroffen haben?“ Während er ſprach, wies er mit einer leich— ten Handbewegung nach dem Fenſter hin in der Richtung des Glashauſes. Barbara folgte mit den Augen der Bewegung ſeiner Hand; ſie ſtarrte auf das Fenſter hin, ohne jedoch irgend etwas zu ſehen, denn wie ein Schleier lag es ihr vor den Augen. „Ich bemerkte niemanden erwiderte ſie nach kurzer Pauſe ruhig, dann den ungläu— bigen Ausdruck auf allen Geſichtern bemer— kend, zuckte ſie zuſammen und erhob ſich. „Glauben Sie mir nicht?“ fragte ſie in ſchmerzlicher Bewegung.„Es iſt trotzdem wahr, ich ſah niemanden. Ich ging hinaus; ich weiß eigentlich ſelbſt nicht, warum. Ich fühlte mich ruhelos, beſorgt, unglücklich; Licht und Lärm verwirrten mich. Im Laufe des Tages hatte Walter Bryant zu mir geſagt, daß er im Win⸗ tergarten ſein würde, und ich weiß nicht, was mich veranlaßte, dorthin zu gehen.“ Ihre Stimme brach, aber unverändert ſtand ſie ſtolz aufgerichtet da. „Ich ging in den Garten“, fuhr ſie fort, „und von dieſem aus in den Wintergarten, ohne daß ich recht gewußt hätte, was ich tat. Es war finſter, ſo daß ich kaum ſehen konnte; ich kniete nieder und plötzlich berührten meine Hände einen menſchlichen Körper. Ich ſprach, ich verſuchte die Geſtalt aufzurichten, aber ſie war klar und ſtarr——“ Barbara blickte vor ſich nieder, als ob ſie 60 dem Brande alles noch einmal durchlebte; an Deutſchland in Höhe von zwei Milliarden Mark zur Behebung der augenblicklichen wirt— ſchaftlichen Schwierigkeiten und zur Ermög⸗ lichung der weiteren Reparationszahlungen erfahren wir von unterrichteter Seite, daß in hieſigen amtlichen Stellen von einer ſolchen Anleihe'nichts bekannt iſt. In politiſchen Kreiſen iſt man der Auffaſſung, daß eine der⸗ artige Anleihe keineswegs die geeignete Mög⸗ lichkeit zur Löſung der wirtſchaftlichen Schwie— rigkeiten und zur Regelung der Reparations⸗ fragen wäre. Deutſch!„braucht keine neue Anleihe, um ſeine Wenarationsſchulden weiter bezahlen zu können, ſondern es braucht eine definitive Herabſetzung der Reparationszah⸗ lungen. Auch die Hereinbeziehung des Völ⸗ kerbundes in dieſen Fragenkreis hält man in politiſchen Kreiſen für nicht opportun. Der Völkerbund könnte wohl in der Lage ſein., in weniger bedeutenden Fällen eine wirtſchaft— liche Hilfe zu organiſieren, aber für die Lö⸗ ſung des Reparationsproblems iſt er nicht ge⸗ eignet. Vermiſchtes Keine Beteiligung deutſcher Banken an der Sanierung der Oeſterreichiſchen Kreditanſtalt. enb. Berlin. 26. Mai. Die Wiener Mel⸗ dungen über die auch während der Pfingſt— ſeieriage fortgeſetzten Verhandlungen zur Sanierung der Oeſterreichiſchen Kreditanſtalt war auch von einer Beteiligung deutſcher Großbanken an der Bereitſtellung von Mit— teln die Rede. Wie wir dazu hören, entbehren Grundlage. unterrichteter Seite Behauptungen jeder von dieſe Schwerer Trekkerunfall.— Ein Toter, zwei Schwerverletzte. witb. Hameln, 26. Mai. Heute vormittag fuhr ein Trekker der Weſermühle, der einen mit Mehlſäcken beladenen Wagen zog, aus noch nicht geklärter Urſache auf den Fußweg und ſtieß dabei gegen einen Prellſtein, der durch die Wucht des Anpralls aus der Erde geriſſen wurde. Der Trekker ſtürzte dann die etwa 25 Meter tiefe Böſchung hinab, wobei er ſich zweimal überſchlug. Der Führer wurde unter dem Wagen begraben und war ſofort tot. Die beiden Mitfahrer wurden ſchwer verletzt. 47 Tote bei dem Berawerksbrand in Hinterindien. witb. Madras, 26. Mai. Die Zahl der bei des Goldbergwerks in Kolar ſie ſah wieder das bleiche Antlitz in dem unheimlichen Dunkel vor ſich, ſie fühlte die kalten Hände, ſie durch— lebte abermals die Schrecken jener Stunde. „Weshalb haben Sie nicht um Hilfe geru— fen?“ fragte der Richter in raſchem Tone. „Er war tot!“ „Aber es würde nur natürlich geweſen ſein, jemanden zu rufen um mitzuteilen, was ge— ſchehen war.“ „Es hätte nichts mehr genützt“, erwiderte ſie mechaniſch. „Aber es wäre das einzig richtige geweſen und hätte zweifellos das Entkommen des Mörders verhindert“, meinte einer der Ge— ſchworenen in mißbilligem Tone.„Es iſt ganz unverſtändlich, wie Sie es über ſich bringen konnten, in das Haus zurückzukehren, eine glän⸗ zende Toilette zu machen und aufs neue zu tanzen, nachdem Sie doch wußten, was geſche— hen war. Der Gedanke iſt unfaßlich und man kann denſelben nur begreifen, wenn man ſagt, daß Sie irgend einen ganz beſonderen Beweg⸗ grund dafür gehabt haben müſſen, zu ſchwei⸗ gen!“— Sie öffnete die Lippen, um zu antworten, aber kein Laut rang ſich über dieſelben; ſie hatte das Gefühl, als ob eine eiſerne Fauſt ihr das Herz zuſammenpreſſe. Einen Augenblick ſtand ſie noch ſtolz auf⸗ gerichtet, den Blicken aller mit Hoheit begeg⸗ nend, aber plötzlich griffen ihre beiden Hände nach ihrem Herzen, als ob es brechen wollte; im nächſten Moment ſanken ſie ſchlaff an ihr zur Seite nieder, ihr Haupt fiel zurück und Johannes Francis, welcher eilig hinzuſprang, blieb eben noch Zeit, um eine Bewußtloſe in ſeinen Armen aufzufangen. (Maiſſur) ums Leben Gekommenen hat ſich nach den letzten Meldungen, auf 47 erhöht 30 Perſonen werden noch vermißt. Die Ber⸗ gungsarbeiten werden mit allem Nachdruck fortgeſetzt. An der Unglücksſtätte ſpielen ſich herzzerreißende Szenen ab. Ein weiteres Opfer des Einſturzunglücks in Greifswald. witb. Stralſund, 26. Mai. Das ſchwere Einſturzunglück in Greifswald hat ein weite⸗ res Todesopfer in der zehnjährigen Urſula Schneider aus Berlin gefordert, die an den Folgen ihrer Verletzungen in der Klinik ge⸗ ſtorben iſt. Suſammenſtöße mit Kommuniſten in der Tſchechoſlowakei Drei Tote. witb Prag, 26. Mai. In verſchiedenen Ge⸗ meinden des Bezirkes Galanta bei Preßburg in der Slowakei war unter Führung des kommu⸗ niſtiſchen Abg. Major ein Streik der landwirt— ſchaftlichen Arbeiter ausgebrochen, der am 2“ Mai in befriedigender Weiſe liquidiert worden war. Abg. Major hielt ſich während der ganzen Zeit im Bezirk auf und bereitete Unruhen für die Pfingſtfeiertage vor. Von den Kommuniſten angekündigte öffentliche Verſammlungen wur— den ſchließlich verboten. Dennoch ſammelten ſich am Pfingſtmontag nachmittags in Koſſuth, ei⸗ ner 12000 Einwohner— überwiegend ungariſcher Nationalität— zählenden Gemeinde im Bezirk Galanta ungefähr 150 Kommuniſten an, die ge⸗ gen die einſchreitende Gendarmerie mit Stein— würfen vorging. Sechs Gendarmen wurden ver— letzt. Die Gendarmerie forderte die Demonſtran— ten drei mal in ungariſcher Sprache auf, ausein⸗ ander zu gehen. Als dieſe Aufforderung ergeb— nislos blieb. wurde von der Gendarmerie das Feuer eröffnet. Drei Dmonſtranten wurden ge— tötet, fünf ſchwer und drei leicht verletzt. Der Abg. Major wurde verhaftet. mehrere Häuſer in die Cuſt geflogen Folgenſchwere Exploſion in griechiſchen Waffen⸗ geſchäften. Athen, 26. Mai. In Kawala bracht in einem Waffengeſchäft ein Feuer aus, das die dort la— gernde Munition zur Exploſion brachte. Die eine halbe Stunde anhaltenden ſchweren Explo— ſionen erweckten den Eindruck, als ob die Stadt unter ſchwerem Geſchützfeuer lag. Vier Häuſer flogen in die Luft, 150 wurden beſchädigt. Im Umkreis von 100 Metern zerſplitterten ſämtliche Fenſterſcheiben. Unter den Einwohnern brach eine Panik aus. Glücklicherweiſe ſind außer zwei Schwer⸗ und zahlreichen Leichtverletzten keine Menſchenverluſte zu beklagen. In Drama flog ebenfalls ein Waffengeſchäft mit zwei Nachbar⸗ häuſern in die Luft. Auch dort gab es mehrere Schwer- und Leichtverletzte. Es beſteht der Ver⸗ dacht, daß es ſich um kommuniſtiſche Anſchläge handelt. da bereits vor einigen Tagen einige Waffengeſchäfte in Brand geſteckt wurden. Seiie war blind für die eigene Gefahr, weil ſie nur an Markus dachte. Sie ahnte nicht, de ſogar ihre Ohnmacht nur dazu beigen hatte, den bereits beſtehenden Verdacht zu. höhen, daß, während Johannes Francis ſie in ſeinen Armen aus dem improviſierten Ge— richtsſaal trug, die Augen jener, welche ihr folgten, in ihrer Ohnmacht nichts als ein Be— kenntnis ihrer Schuld ſahen. Und keine Seele gab es, der ſie die Qual ihres Innern anvertrauen konnte. Wenn Eber⸗ hard Keith ſie ſo ſehr geliebt hätte, daß er ſich über den Makel ihrer Herkunft hinweggeſetzt, ſie würde die Kraft gefunden haben, ihm alles zu ſagen, und in ſeiner großen Liebe zu ihe, würde er auch an Markus nicht zum Verräter geworden ſein. Aber er hatte ſie verlaſſen, ſie aufgegeben, um eines bloßen Namens willen, und die Wunde, welche ihrem Herz durch die— ſen Schmerz geſchlagen worden war, konnte nimmer heilen. Aber dem Grafen von Elsdale alles zu offenbaren, hielt eine eigenartige Scheu ſie ab. Der trübe Wintertag ging zur Neige; es hatte zu ſchneien aufgehört, doch war die Landſchaft ringsumher mit einer dichten, wei⸗ ßen Hülle bedeckt. Im Speiſezimmer des Schloſſes beleuchtete die Lampe bleiche, ernſte, ſorgenvolle Geſich⸗ ter. Mr. Derrington ſaß gebeugten Hauptes da, als fürchtete er den Ausſpruch der Geſchwo renen; er wußte, daß dieſelben nur ein Bo dikt fällen konnten. Graf Cheveley hatte den Grafen Elsdale in das anſtoßende Bibliothekszimmer geführt, wo die beiden Herren mit ernſthafter, beküm⸗ merter Miene einander gegenüber ſaßen. —: FJoriſetzung folgt. Der Halskragen im Bureau Auch die Männerkleider ſollen bequem und luftig ſein. Während die modernen Damenlleider ſo ziem— lich alle Forderungen der Hygiene erfüllen, in⸗ dem ſie ſo leicht und bequem ſitzen, daß die Körperhaut fortwährend reichlich durchlüftet wird, läßt die Männerkleidung trotz den„Er⸗ leichterungen“, die die Mode in den letzten Jah⸗ ren durchgeſetzt hat, in dieſer Hinſicht immer noch manches zu wünſchen übrig. Der Wert der Klei⸗ dung für den Körper hängt in erſter Linie im⸗ mer davon ab, daß Stoff und Schnitt ſo beſchaf⸗ ſen ſind, daß die Luft durch das Kleid hindurch⸗ ziehen und ein ſtändiger Luftaustauſch zwiſchen der Außenluft und der„Kleiderluft“ erfolgen kann. Wie es mit dieſer„Lüftbarkeit der Män— nerkleidung beſtellt iſt, haben erſt vor kurzem don Dr. H. Ilzhöfer mit Hilſe eines eigens hier— für konſtruierten Apparates ausgeführte Unter— ſuchungen erwieſen. Sie ergaben z. B., was ſehr wichtig zu wiſſen iſt. daß bei der Entlüftung der Kleider vor allem die Art des Kragens eine bedeutſame Rolle ſpielt, weil gerade durch die Halsöfſnung der Austritt der verbrauchten Klei— derluft ſehr gefördert, andererſeits aber auch be— ſonders gehemmt werden kann. Demnach verſteht es ſich eigentlich faſt von ſelbſt, daß von allen Kragenſormen, die gegenwärtig in Betracht kom— men, der Schillerkragen dadurch, daß er den Hals ziemlich frei läßt, zugleich auch die beſte Ent— lüftung des Körpers vermittelt. Auch dem jetzt viel getragenen, weil weitaus bequemeren wei— chen Hemdkragen wäre der Schillerkragen verzu— ziehen, da durch ihn genau doppelt ſo viel Luft hindurchzieht wie durch den weißen Kragen. Namentlich aber dann, wenn zu knapp anlie— gende Anzüge mit engen Aermeln, durch die der Abtransport der Körperluſt überhaupt ſehr ge— hemmt wird, getragen werden, ſollte man den Luftdurchzug unbedingt durch eine zweckmäßig beſchaffene Halsöffnung zu ſteigern ſuchen. So wäre denn alſo, beſonders im Sommer, der Schillerkragen tatſächlich die geſündeſte Halsöff— nung der Männerkleidung und zwar vor allem auch während der ſommerlichen Bureautätigkeit. Sehr eng anliegende Anzüge vermitteln übri— gens auch dann den Luftaustauſch nur mangel— haft, wenn ſie aus gut durchläſſigen, alſo leich⸗ ten und etwas poröſen Stoſſen gearbeitet ſind, weshalb denn auch, ganz abgeſehen von der Halsöffnung, der Anzug dem Körper niemals zu knapp anliegen ſollte. Auch die Kleidungsſtücke aus waſſerdichten Stoffen ſind im allgemeinen der Entlüftung we— nig förderlich, was ſich aber leicht ändern läßt, wenn an ſolchen Mänteln u. dgl. Oeffnungen angebracht werden, die, wenig oder gar nicht ſichtbar, den Luftaustauſch gleichwohl vermitteln. Einiges Nachdenken koſtet es alſo immer, wenn es ſich darum handelt, auch den Männeranzug ſo zuſammenzuſtellen, daß er nicht nur elegant aus— ſieht und ſitzt, ſondern gleichzeitig auch ſo be— ſchaffen iſt, daß der Körper trotz den ihn be— deckenden Kleidern doch reichlich mit Luft um— geben iſt, aber ermöglichen läßt es ſich wohl im— mer, zumal da ſich die Mode ja gerade in den letzten Jahren auf dieſe Forderungen immer mehr eingeſtellt hat, ſodaß heute auch der mo— derne Männeranzug in Stoff und Machart ſei⸗ nem Träger wirklich geſunde Kleiderbehaglichkeit bieten kann. m ck Bunte Seitung Deutſchlands größte Forellenzucht. Dem Feinſchmecker mundet die Forelle am beſten in den Bergen, wo ſie in kriſtallklarem Waſſer der Gebirgsbäche gefangen und un— mittelbar darauf zubereitet wird. Sollen da— rum die Bewohner des Flachlandes auf dieſen Leckerbiſſen verzichten? Dafür gibt es Forel⸗ lenzüchtereien in der Ebene, deren größte in der Provinz Sachſen, unweit von Burg bei Magdeburg, liegt. Auf einem Rittergut wer— den dort Millionen von Forellen gehalten. In dem von Bächen durchzogenen Wald und Park fühlen ſich de Edelfiſche mit den roten Punk— ten im heimiſchen Element und vermehren ſich in den Brutkäſten wie in den rauſchenden Bä⸗ 7 chen der Gebirge. Friſches Waſſer rieſelt über den Kiesboden der offenen Käſten hinweg. Eine Holztafel mit der Aufſchrift„Das Betre⸗ ten der Kinderſtuben iſt verboten!“ beſagt, daß Zehntausende von kleinen Forellen in den Kieskäſten das Licht der Welt erblicken. Die jungen Forellen kommen dann in die Aufzuchigräben, das ſind ebenfalls Waſſer⸗ käſten, in denen ſich das erſte Futter befindet. Umgeſtülpte Blumentöpfe ſind mit zerriebener Rindermilz beſtrichen. Ein Mittelpunkt der Zuchtanlage iſt das Bruthaus, in dem den Muttertieren durch ein fließendes Sauerſtoff— bad die Eier entzogen werden. Unweit davon liegt der Fiſchbehälter, die letzte Station der Zuchtforelle. Sie wird nicht lebend verſandt, weil der empfindliche Fiſch einen langen Transport nicht aushält. Die Forellen wer— den vielmehr an Ort und Stelle geſchlachtet, zum Blaukochen fertig geringelt, einzeln in Pergamentpapier eingewickelt, und um eine Eisbüchſe herum in einen Karton verpackt. Selbſt im heißeſten Sommer können dann die Forellen eine weite Reiſe unternehmen, ohne daß der Wohlgeſchmack des Fleiſches eine Ein— buße erleidet. Die Forellen, die in den Städ— ten der Ebene angeboten worden, ſind faſt aus— ſchließlich Zuchtforellen. Die Großen der Welt ſind leine Filmgrößen. Wenn ſich eine Filmdiva darüber beſchwert, daß man ſie nicht richtig beſchäftigt, ſo mag ſie ſich mit dem Gedanken tröſten, daß ſich auch die Mächtigen dieſer Erde mit Filmrollen würden abfinden müſſen, die ſchlecht mit ihrem Rang vereinbar wären. Der Direktor einer führenden engliſchen Filmgeſellſchaft hat ſich kürzlich einem Londoner Berichterſtatter gegenüber geäußert, welche Rollen er berühmten Männern übertra— gen würde, wenn ſie ſich bei ihm um ein Enga⸗ gement bewerben ſollten. So würde er nicht im Traum daran denken, Napoleon etwa die Rolle eines Welteroberers und Herrſchers zuzutetlen, der große Korſe müßte ſich vielmehr mit der entwürdigenden Rolle eines Banditen in einem Unterweltfilm abfinden. Ramſay Mac Donald bezeichnete er weiterhin als den Idealtyp eines Geſchäftsreiſenden. Der engliſche Premiermini— ſter habe einen ſo überzeugenden väterlichen Ton in der Stimme, daß ihm die Aufträge nut ſo zufließen müßten. Ediſon würde er für die Rolle des„Freundes in der Not“ vormerken, dem olle Enttäuſchungen die Illuſionen nicht nehmen können. Einſtein könnte ſelbſtverſtändlich nur für die Kategorie der Clowns in Betracht kommen. John Rockefeller würde einen prächtigen Groß vater und Bernard Shaw das Ideal eines Arz— tes verkörpern. 2 Die Werke von Descamps in Linſelles Als Probeübung Luft aus völlig unſichtbar. J 1 Dunkelhaarige ſind furchtſam. Haarfarbe, Augenfarbe und Temperament. „Es ſind wohl keine ganz feſtſtehende Ergeb⸗ niſſe, die Dr. Statton durch die Unterſuchung von 1000 Univerſitätsſtudenten gewonnen hat, aber die Beziehungen, die er aufgedeckt haben will, mögen zu ähnlichen Forſchungen an ande— ren Orten anregen. Statton verglich Kopfſorm, Haar⸗, Augenfarbe und Erregbarkeit der Per- ſonen, die letztgenannte Eigenſchaft, indem er ihnen auftrug, ſich in eine beſtimmte Lage zu verſetzen, in der ſie wahrſcheinlich Schreck, Ver⸗ wirrung oder Aerger empfinden müßten. Die Dunkelhaarigen waren furchtſamer als die mit mittelheller Haarfarbe, dieſe leichter erzürn— bar als die mit ganz heller Haarfarbe. Umge⸗ kehrt waren die helläugigen leichter erregbar als die dunkeläugigen. Die Schmalköpfigen ſind leichter in Furcht und Angſt zu verſetzen als Breitköpfige. Frankfurt, 26. Man. Doppelſelbſt⸗ mor d. In der Nacht vom Samstag auf Pfingſtſonntag haben ſich in der Rotlindſtraße die 20jährige Hausangeſtellte Maria K. und ihr Geliebter Hermann B. aus Mühlheim mit Gas vergiftet. Es liegt unzweifelhaft Selbſt— mord vor. Das Motiv iſt Liebeskummer. Die Maria K. war verlobt und konnte ihren Freund Hermann B. nicht heiraten, weil er ebenfalls verlobt war und von ſeiem Mäd— chen nicht freikam. Hennweiler, 26. Mai. Großfeuer. brannte das der Familie Römer-Sender gehö— rende Anweſen nebſt ſämtlichen Oekonomiege— bäuden bis auf die Grundmauern nieder. 2 Brandurſache iſt bisher unbekannt. Mannheim, 25. Mai. Zu Tode geſtürzt. Heute vormittag ſtürzte beim O. E. G. Bahnhof ein hieſiger 414jähriger Handwerksmeiſter zu Boe den. Vermutlich infolge innerer Verletzungen trat der Tod auf der Stelle ein.. 5 Karlsruhe, 26. Mai. Politiſcher Zu— ſammenſtoß. Ein Toter. Am geſtrigen Pfingſtmontag fand in Karlsruhe ein Propa— gandamarſch der Nationalſozialiſten Mittelba— dens ſtatt, nach deſſen Beendigung es in der öſt⸗ lichen Kaiſerſtraße zu einem Zuſammenſtoß zwi⸗ ſchen Nationalſozialiſten und Kommuniſten kam. Dabei erlitt der Nationalſozialiſt Paul Billet aus Lahr in Baden auf bisher noch ungeklärte Weiſe einen Schädelbruch, der eine ſofortige Ue⸗ berführung in das Krankenhaus notwendig machte. Dort iſt der junge Mann um 9 Uhr abends verſtorben. Drei Kommuniſten wurden vorläufig feſtgenommen, bis der Sachverhalt reſtlos geklärt iſt. Hier Die Poꝛnabelungb übungen an einem Indus lrietueiſ in Noidfzanfteief für den Luftkrieg von morgen wurde in Nordfrankreich die Verne— belung eines großen Induſtriewerkes durchgeführt. Für Stunden war das Werk von der Ludwigshafen, 25. 6 Mai. Tödliche Ga dbergiftung. Am Pfinaſtſonntag im Laufe (Nordfrankreich) werden eingenebelt. des Nachmittags vergiftete ſich in ſeiner Woh⸗ nung im nördlichen Stadtteil ein verheirateter 38 Jahre alter Kalkulator mit Leuchtgas. Der Lebensmüde iſt an den Folgen der Vergiftung geſtorben. Ludwigshafen, 26. Mai. Ueber fahren und getötet. Am 24. Mai vormittags 7,30 Uhr ſprang der 22 Jahre alte Kaminkeh— rer, Friedrich Brunner aus Plisweiler, auf der Bahnſtrecke Godramſtein-Siebeldingen 40 Meter vor dem Perſonenzug 390 in ſelbſtmör— deriſcher Abſicht auf das Geleis. Er wurde überfahren und getötet. Die Leiche wurde dur chdie Ortspolizei Siebeldingen übernom— men. Pirmaſens, 25. Mai. Süd deutſchen Verbands ag der S. V. Cer. Der 13. or. dentliche Verbandstag des Süddeutſchen Ver— bandes der Vereinigung von Mittelſchul-Abſol⸗ venten fand über die Pfingſtefiertage in Pirma— ſens ſtatt un“ mar aus dem geſamten Verbands' bereich ſehr zan wich beſucht. Die Jahrestagung ſtand im Zeice der Befreiung der Pfalz vor franzöſiſcher Beſetzung. Vom Gendarm 2 zum Prinzgemahl Der ſranzöſiſche Staatsrat wird ſich demnächſt mit der Erhöhung einer königlichen Penſion zu beſchäftigen haben, die wahrſcheinlich die kleinſte der Welt iſt. Es handelt ſich dier um die 5000 Francs, die der früheren Königin von Moheli und ihrem Prinzgemahl, dem früheren Gendar— men Paul Camille, von der franzöſiſchen Regie— rung als Jahresgeld gezahlt wurden. Im Jahre 1912 beſchloß der damalige Kolonialminiſter die völlige Einverleibung des Königreiches von Moheli, einer Inſel in der Comorogruppe, etwa 250 Meilen nordweſtlich von Madagaskar, mit dem die franzöſiſche Regierung in freundſchaft— lichen Beziehungen ſtand. Die Beherrſcher die— ſes Inſelreiches waren Königin Salima Ma— chimba und ihr Gemahl. Dieſer hatte ſie gehei⸗ ratet, als ſie einmal zu einem offiziellen Beſuch nach der Inſel Reunion gekommen war, wo der nachmalige Prinzgemahl als franzöſiſcher Gen⸗ darm Dienſt tat. Camille ſchied aus der Gen⸗ darmerie aus und führte jahrelang unter fran⸗ zöſiſcher Schutzherrſchaft neben ſeiner Gattin die Regierungsgeſchäfte. Als dann die Annexion der Selbſtändigkeit ein Ende machte, begaben ſich die Königin und ihr Gemahl nach Frankreich, um in der Provinz mit einer Penſion von 5000 Franes ein behagliches Leben zu führen. Aber aus dieſen 5000 Frances iſt im Laufe der Ent⸗ wertung des Franc eine Summe geworden, mit der das Paar nicht mehr auskommen kann. Kö⸗ nigin und Prinzgemahl fordern deshalb Line Erhöhung der Zivilliſte auf das Exiſtenzmini— mum. ö ö ö Handel und Induſtrie Frankfurter Viehmarkt (26. Mai): Ochſen al 45—48. a2 40-44, b! 35—39; Bullen a 4043, b 45—39; Kühe a 35 bis 38; b 29—34, c 22—28; Färſen a 45—48, b 40—44, c 36-39; Kälber b 58—63, c 52—57, d 40 bis 51; Schafe nicht notiert, Schweine b 47—49, c 48—50, d 47—49, e 46—48 RM. Marktverlauf: Rinder ruhig, geräumt; Schweine ſchleppend, nahezu ausverkauft; Fettſchweine faſt unverkäuf— lich; Kälber und Schafe ruhig, geräumt. Mannheimer Großviehmarkt. Mannheim, 26. Mai. Zufuhr und Preiſe: 1455 Ochſen 38—48, 108 Bullen 40—40, 191 Kelhe 14 bis 38, 286 Färſen 37-49, 585 Kälber 45—69, 11 Schafe 32—34, 2751 Schweine 42— 17, 121 gen⸗ und Arbeitspferde 800—1700, 70 Schlacht- pferde 40140, 6 Ziegen nicht notiert. Markt⸗ verlauf: Großvieh ruhig, Ueberſtand; Kälber mittel, geräumt; Schweine ruhig, langſam ge— räumt; Pferde ruhig. N Wa⸗ Neues aus der Medizin Von Dr. med. Leo Bonnin. Günſtige Heilergebniſſe bei 300 Blut⸗ transfuſionen. Wohl kein Heilverfahren iſt neuerdings ſo häuſig erörtert worden wie die Blutübertra⸗ gung. Die Ergebniſſe, über die Dr. Dzialoſeynski in der„Therapie der Segenwart“ berichtet, ver— dienen daher Beachtung. Der Verfaſſer hat in über 300 Fällen von Bluttransfuſionen keine ſchädlichen Nebenwirkungen beobachtet, bis auf ganz geringe Zeichen von Schüttelfroſt und Fie⸗ ber, die aber in kurzer Zeit wieder verſchwan⸗ den. Woraus iſt nun der günſtige Einfluß der Blutübertragungen zu erklären? Hierfür kom⸗ men verſchiedene Urſachen in Betracht. Erſtens der Erſatz des kranken Blutes durch friſches, zweitens die durch die Uebertragung erſolgte Flüſſigteitszuſuhr, drittens etwa herbeigeführte Blutſtillung, viertens die Blutdruckſteigerung, fünftens die Knochenmarkreizung, die deshalb beſonders wichtig iſt, weil ſich ja im Knochenmark die roten. Blutkörperchen bilden, ſechſtens die allgemeine Leiſtungsfähigkeit. Blutübertragun⸗ gen verſprechen Erfolg, hauptſächlich bei Krank⸗ beſeitigen, nämlich das Einſpritzen von Extrak— hochgradiger Blutarmut, Magen- und Darmblu— tungen, Typhus, abnormen Blutzuſammenſetzun— gen, Schwäche nach Operationen und Geburten, Blutvergiftungen, Darmgeſchwüren und ſonſtigen im Körperinnern geplatzten Geſchwüren aller Art. Behandlung des Keuchhuſtens mit Batterien— extralten. Die meiſten Keuchhuſtenmittel legen faſt aus— ſchließlich darauf Wert, den Huſtenreiz und ſeine Folgen zu beſeitigen. Dieſer Erſolg iſt natürlich zu begrüßen, der eigentlichen Urſache des Keuch— huſtens iſt damit freilich nicht abgeholfen. Wilhelm Bayer weiſt daher in der„Medizini— ſchen Klinik“ darauf hin, daß es auch eine Be— handlungsart gibt, die darauf beruht, die ſchäd— lichen Folgen der Keuchhuſtenerreger ſelbſt zu D Dr. ten aus den Bazillen, die im Jahre 1906 von Bordet und Gengou als Keuchhuſtenerreger ſichergeſtellt wurden. Dieſe ſind allerdings leicht mit den Influenzaerregern zu verwechſeln. Der Verfaſſer hat 43 Kinder mit dieſen Bakterien⸗ extrakten, die der Wiſſenſchaftler„Vaccine“ nennt, behandelt und bei ungefähr der Hälfte ſehr gute Erſolge erzielt. Es gelang ihm, die Vollentwicklung des Keuchhuſtens zu verhindern, heiten durch ſchwere größere Blutverluſte, ſehr die Zahl der Anfälle zu verringern und eine Möglichkeit gegeben, die Mandeln dadurch als ſchwierig, zwiſchen Vorteilen und Nachteilen ab⸗ weſentliche Abkürzung der kung herbeizuführen. Dauer der Erkran— Welchen Wert haben die Rachenmandeln? Es iſt eine der umſtrittenſten Fragen in der Medizin, ob die Rachenmandeln wie auch die Gaumen- und Zungengrundmandeln irgendeine Bedeutung für den Körper haben. Dr. Willy Wolfheim gibt in der„Kliniſchen Wochenſchrift“ der Meinung Ausdruck, daß dieſen Organen höchſtwahrſcheinlich die Aufgabe zukommt, eine gewiſſe Art Blutkörperchen, die ſogenannten Lymphocyten, zu bilden, die eine natürliche Schutzgruppe des Körpers darſtellen. Der Kör— per bildet ja aus den Bakterien allmählich Heil— ſtoffe, die ihn ſchließlich von ſelbſt gegen das Bakteriengiſt ſchützen. Zu dieſem Zweck ſind die Mandeln beſonders geeignet, da ſie ja bei der großen Anzahl von Krankheitserregern im Ra— chenraum beſonders innig mit dieſen in Berüh— rung kommen. Andererſeits iſt natürlich die Inſektionsquelle anzuſehen. Es iſt daher ſehr zuwägen und genau anzugeben, wann man die Mandeln entfernen ſoll und wann nicht heim ſtellt folgende Leitſätze auf: die Mandeln ſind nur dann zu entfernen, wenn ſchon öfters Wolf⸗ mäßig erſcheint es, die Mandeln zu maſſieren und zu ſehen, ob danach Temperaturen auftre— ten, weil es dann ja erwieſen iſt, daß in den Mandeln Krankheitsherde ſchlummern. Ferner iſt es dringend nötig, vor einer Operation genau ſeſtzuſtellen, ob nicht andere Organe, wie eto die Zähne, Eiterungen erkennen laſſen. Gefahren durch Bohnerwachs. Ein eigenartiger Vergiftungsfall wird von A. Henggeler in der„Schweizer Mediziniſchen Wochenſchrift“ beſchrieben. Ein ſonſt geſunder Mann im Alter von 54 Jahren beſchäftigte ſich mehrere Tage hintereinander mit den: Vohnern von Fußböden. Plötzlich erkrankte er an hohem Fieber, unſtillbarem Erbrechen und ſtarken Uebel⸗ keiten. Die Erſcheinungen hielten wochenlang an und führten ſchließlich zu ſehr bedrohlichen Herzſchwächeonſällen, die aber nach geeigneter Behandlung wieder nachließen. Später gelang es, als überraſchende Urſache dieſer ernſten Ver⸗ giftungserſcheinungen gewiſſe Dämpſe feſtz: len, die ſich beim Bohnern der Fußböden geßil⸗ det haben. Als giftiger Beſtandteil im Bohner⸗ wachs wurde ein Tetrachlorkohlenſtoff feſtgeſtellt. Natürlich ſtellt dieſer Fall eine Ausnahme dar, iſt aber doch ein Zeichen dafür, wie genau man auf alle Subſtanzen achten muß, mit denen man Eiterungen an ihnen vorgelegen haben. Jeck in Berührung kommt.