Lokale Nachrichten Wanderſahrten von Jugendgruppen nicht znmeldepflichtig. Nach 8 1 der Verordnung des Reichspräſidenten vom 28. März ſind alle Auf⸗ züge unter ſreiem Himmel, und zwar ganz gleichgültig, ob ſie politiſch ſind oder nicht, an⸗ meldepflichtig. Nach Anſicht des heſſiſchen In⸗ nenminiſters liegt aber ein Aufzug nur dann vor, wenn eine zu einem beſtimmten Zweck ver⸗ einigte Menſchenmenge ſich in einer Weiſe in der Oeffentlichkeit bewegt, welche die Aufmerkſamkeit des Publikums erregen ſoll. Bei dem geſchloſſe⸗ nen Wandern und Lagern von Jugendgruppen wird das letzteve nur in Ausnahmefällen der Fall ſein, ſobaß alſo in der Regel eine Anmelde— pflicht nicht beſteht. Ehrungen durch den Heſſiſchen Sängerbund. Für 50jährige aktive Sangestätigkeit wurden vom Heſſiſchen Sängerbund mit der Goldenen Ehrennadel und vom Deutſchen Sängerbund mit dem Deutſchen Sängerehrenbrief ausgezeichnet: Joſ. Seiler(Liedertafel) Aſchaffenburg, Peter Rumpf(MGV) Trais⸗-Münzenberg, Friedr. Schaffner(Männerquartett) Crumſtadt. Für 40“ jährige aktive Sangestätigkeit wurden vom heſſ. Sängerbund mit der Silbernen Ehrennadel aus⸗ gezeichnet: Hch. Ohl(Eintracht) Richen, Heinrich Romig, Georg Held(MGV) Groß-Zimmern, Karl Schneider(Sängerbund) Mainz, Peter Fauſt 4. und Jakob Sieben(MGV) Nieder-Olm Hch. Görnet und Hch. Jox(Concordia) Ettings— hauſen, Hch. Schmalz 2.(Concoridia) Langs— dorf, Konrad Michel und Georg Klöppinger Männerquartett) Crumſtadt, Adam Feres, Ad. Reifenberger, Ignaz Schönhals Harmonie) Groß⸗Steinheim, Phil. Bergmann. Hch. Schlitz, Karl Lang und Adolf Gran(Sängerchor Turn— verein) Offenbach. Aug. Schön, Hch. Strößinger 2.(G. V. Sängerluſt 1863) Auerbach, Phil. Ar— noul(Männerchor) Neu Iſenburg, Val. Becker, Val. Scheller(Cäcilia) Gimbsheim, Chriſt.Kah— lenberg(MGV) Trebur. Für 25jährige Vor— ſtandstätigkeit wurden mit der Ehrennadel„Für Verdienſt“ ausgezeichnet: Hch. Ohl Eintracht) Richen, Karl Schneider(Sängerbund) Mainz, Beirgermeiſter Reinhold Schäfer(Liederkranz) Blofeld. Joſ. Seiler(Liedertafel) Aſchaffenburg, Judw. Neeb 1., Hch. Dippel 1., Karl Schäfer 2, und Ludwig Weber 1.(Sängerkranz) Albach, Chriſt. Seipp Liederkranz) Nonnenreuth, Friedr. Schaffner, Konr. Michel und Karl Feldmann (Männerquartett) Crumſtadt. Ludw. Schneider (Sängerbund) Neckarſteinach, Jak. Ruhmann, Michael Joſ. Haus, Joh. Ludwg. Löbig und Aug. Schledt(MGV) Münſter bei Dieburg, Wilhelm Beppler 1.(Germania) Kirch-Göns. Zum Eh⸗ renchormeiſter des Heſſiſchen Sängerbundes un⸗ ter gleichzeitiger Verleihung der damit verbun⸗ denen Ehrennadel wurden ernannt: Heinz Georg (Liederkranz) Büdingen, Otto Lentz(Orpheus) Geiß⸗Nidda, Ferd. Zaminer(Eichenkranz) Dau⸗ ernheim und Herm. Kaiſer(MGV) Wallern— hauſen. —— ꝰ————u—U„— Wettervorherſage Vorherſage für Mittwoch: Wieder heiß und trocken, verſtärkte Gewitterneigung, öſtl. Winde, Ausſichten Erhähte Ge— wittertätigkeit. Wochenplan der Sp.⸗Vgg. für Donnerstag: Mittwoch Abend 6 Uhr: Training für Jugend u. Schüler. Mittwoch Abend 8 Uhr Spielausſchuß im Lokal. Donnerstag abend 6 Uhr Tr. der Liga und A. H. Freitag nachm. 5 Uhr Training der unt. Mannſch. den können. Eine ſolche Erholungsreiſe Ferienzeit Für die Schüler haben nun die Pfingſtfetien wieder begonnen. Und auch in Induſtrie und Handel beginnt nun ſo langſam die Urlaubs⸗ zeit. Für jeden Arbeitenden, ob er nun mit den Händen oder mit dem Kopf ſchaffe, wenn die⸗ ſer Unterſchied ja auch eigentlich nur auf die weſentlich und hauptſächlich beanſpruchten Teile des Körpers ſich bezieht, iſt nach gewiſſer ununterbrochener Arbeitszeit eine Entſpannung dringendſtes Erfordernis. Auf die Dauer ge⸗ nügt ja auch dem Eifrigſten die Ruhe nicht die ihm Schlaf und kurze Erholung in arbeitsfreien Stunden gewähren, auch er muß einmal, und ſeien es auch nur einige Tage, ſich völlig„aus⸗ ſpannen“ können. Er muß Ferien haben! Wie dieſe Ferien am zweckmäßigſten auszu⸗ werten ſind? Nun, das richtet ſich einmal nach der zur Verfügung ſtehenden Freizeit, richtet ſich zum anderen nach den Liebhabereien und Wünſchen des Betreffenden, und nicht zuletzt nach den„überflüſſigen“ Mitteln, die für eine eventuelle Erholungsreiſe aufgewendet ue ſollte eigentlich die Grundlage jeden Urlaubs ſein. Man braucht ja nicht gerade an die See zu fahren, oder in teurem Hotel im Gebirge ſein Geld an den Mann zu bringen ſuchen. ein ruhiges Plätzchen mit viel Licht und Sonne tut es auch, bietet wahrſcheinlich ſogar mehr und beſſere Erholung. als ein Luxusbad. Und ſolcher ruhigen Plätzchen gibt es eine ganze Menge. Zumeiſt braucht man garnicht weit zu ſuchen, hier wie bei anderen Dingen hat das Sprichwort ſeine Berechtigung:„War⸗ um denn in die Ferne ſchweifen, ſieh, das ute liegt ſo nah!“ Man muß eben dieſes Gute zu finden wiſſen, und man muß vor allen Din⸗ gen auch den wirklichen Willen haben. ſich rich⸗ tig„auszurnhen“, neue Kräfte zu ſammeln. And vor allen Dingen: Man muß unbedingt das„peinliche“ Gefühl zu vermeiden ſuchen, im Urlaub über die wirklich vorhandenen Kräfte zu leben, denn der prompt folgende biftere Nachgeſchmack läßt die ganze Erholung be— ſtimmt illuſoriſch werden. Die Sporiogg. in voller Fahrt! Sandhauſen und VfR. Mannheim geſchlagen! Den hunderten Anhängern der Sportvergg. wurde ein frohes Pfingſtfeſt beſcheert. Sie kamen alle auf ihre Rechnung in ungeahnter Weiſe, wurde doch Sandhauſen 4:0 am 1. Feiertag und der Be- zirksligiſt VvſR Mannheim mit 3:2 einwandfrei be— ſiegt. Der Kampf um den Aufſtieg verlief in einer fairen Weiſe. Sandhauſen hatte im allgemeinen nichts zu beſtellen und konnten die Grünen in über- legener Weiſe den Sieg ſicher ſtellen. Die Ge— ſamtmannſchaft war in einer ganz guten Verfaſſung, jeder einzelne Spieler kämpfte mit einer begrüßens- werten Begeiſterung und hoffen wir, daß ſie auch beim nächſten Spiel gegen Ludwigshafen ſiegreich beſtehen werden und der Platz an der Sonne ge— hört Viernheim. Der Spielverlauf war der Witte⸗ rung entſprechend, die Hitze wirkte ſich aus auf die Spieler und da Sandhauſen techniſch keine hoch- ſtehende Elf iſt, wurden die Zuſchauer auf keine harte Nervenprobe geſtellt. Die Punkte waren ſicher. In der erſten Viertelſtunde geht Viernheim durch einen prächtigen Schuß des Mittolſtürmers in Führung, der dann auch eine Ecke brillant durch direkten Schuß verwandelt. Mit 2:0 ging es in die Pauſe. Man ſpielte dann wieder etwas ener⸗ giſcher bis der Halblinke fein eindrehte. Sandhau⸗ ſen ſiel auseinander und mußte noch ein weiteres Tor hinnehmen. Der linke Läufer hatte den Ball zu langſam zurückgegeben. Das war ein Spezial- fall des Viernheimer Linksaußen, der weit eher am Ball war und einſchob. Sandhauſen hinterließ einen ganz guten Eindruck, wenn man von den Reklamationen abſieht, denn der Schiedsrichter Müller⸗Hanau 93 war ohne Zweifel Klaſſe. Er ließ ſpielen wie es die Regeln vorſchreiben. Wir wünſchen uns immer ſolche Pfeifenleute. Am Pfingſtmontag ſtieg der Kampf gegen den VfR. Mannheim. Der alte Bezirksligiſt kam in der zur Zeit beſten Aufſtellung. Rohr iſt über⸗ haupt nicht mehr bei VfR. Die Blauweißen kamen ausgeruht nach Heddesheim und gedachten die Grünen abzufertigen. Dieſe ſpielten den beſten Fußball, an dem VfR. nicht rütteln konnte. An⸗ ſtoß, Angriff und der VfR. hatte verloren. We⸗ nige Minuten jagte der Mittelſtürmer eine Bombe auf den Poſten. Viernheims glänzender Erſatz⸗ linksaußen verwandelt unhaltbar eine Ecke und der Rechtsaußen pfefferte einen Schuß aus 20 Meter auf das VfR⸗Tor, der ſich gewaſchen hatte. So führten die Grünen 3:0 u. die Hinterleute vollbrachten Glanzleiſtungen. Die Viernheimer waren reſtlos glücklich. Nach der Pauſe war ausgeglichenes Spiel bis ſich langſam eine Ueberlegenheit des VfR. herausſchälte. Er konnte aber nur noch 2 Tore aufholen, die ſonderbarer Weiſe ſtark bejubelt wurden. Sind in Heddesheim ſo viele VfR.-Anhänger? Jedenfalls hat V. gewonnen, glatt auf neutralem Platze. Das war eine Leiſtung die ganz hervor- ragend war. Klein⸗Waldhof pfiff oft zu Ungunſten der Grünen. Mit der Mannſchaftsleiſtung konnte man durchaus zufrieden ſein, es klappte trotz Erſatz, weitaus beſſer wie am Sonntag. Beſonders vor der Pauſe ſpielte jeder aus dem ff. Wenn ſo weiter geſpielt wird. kann man getroſt in die Zukunft ſehen, die unbedingt die Bezirksliga bringen muß! Die kleinen Schüler im neuen Waldhof-Dreß hielten ſich glänzend und brachten ein 0:0 nach Hauſe! Wir möchten noch erwähnen, daß 124 Freunde der Vagg. getippt hatten. 2 hatten es richtig getroffen und zwar: Baureis, jr., Bismarckſtraße 38. Schmitt, Nikolaus, Waldſtraße die ſich die Belohnung teilten. Unſer letztes Wort. Für uns iſt es eine Selbſtverſtändlichkeit, einen Irrtum in der Berichterſtattung zuzugeben. Die Amicitia hat jedoch ihren Irrtum bezüglich des„Schwanzmeiſters“ V.f.L. Lampertheim bis heute noch nicht öffentlich anerkannt, was nach un⸗ ſeren Begriffen unſachlich und unſportlich iſt. Für die Behauptung, wir wären gegen den S. F. B. ausfällig geworden, ſpart ſie ſich jeden Beweis; das iſt zwar bequem, aber nicht gewiſſen⸗ haft. Sie hat uns ſchon wiederholt ohne Anlaß herunterzuſetzen verſucht(Beweis dafür wurde an- geboten!) was ſie mit ihrem Grundſatz, nicht un⸗ ſachlich und unſportlich zu ſein, vereinbaren konnte. Wir kritiſieren der Wahrheit gemäß das äußerſt unfaire Spiel von Leutershauſen, ohne die Sache zu verallgemeinern, da fühlt ſie ſich ſonderbarer Weiſe ſelbſt getroffen und glaubt, ſich nun als unſer Vormund aufſpielen zu müſſen. Uns gegen ⸗ über handelt ſie rückächtslos, bei einer ſachlichen Kritik, die einen ihrer Brudervereine trifft, iſt ſie überempfindlich! Zweierlei Moral! Wir ſuchten„ſtets“ Gegner aus dem Sßỹ B. zu Reklamezwecken, behauptet die Amieitia. Dabei weiß ſie ganz genau, wie und warum der Spiel- abſchluß mit ihr ſelbſt zuſtande kam. Wollte die Amicitia vielleicht unſer„Reklamebedürfnis“ be⸗ friedigen? An Oſtern freilich ſuchten wir einen Gegner aus dem SỹB, weil die Amicitia einen anderen Spielabſchluß getätigt hatte und wir ein paar Tage vor Oſtern keinen geeigneten Gegner der Da erhalten konnten. Daß die Verhand- lungen mit Neckarſtadt(SFB) von dieſem Verein ausgingen, iſt der Amieitia ſo genau wie uns be⸗ kannt. Im Fall Leutershauſen ging die Anregung von der dortigen DK aus. Endlich erhielten wir noch ein Spielangebot von einem Verein des SB für einen Tag, für den unſere Mannſchaft ſchon verpflichtet war. Wir freuen uns aufrichtig, daß ſich die Amicitia nicht auf den Boden der Unſachlichkeit und Unſportlichkeit begeben und den Frieden im Viernheimer Sport erhalten will. In der Ver⸗ gangenheit hielt ſie dieſen Grundſatz nicht immer hoch, ſonſt hätten ſie ſich manche hämiſche Bemer⸗ kungen und Sticheleien(auf die wir meiſt um des Friedens willen ſchwiegen) erſpart. Wahrer Sport⸗ geiſt erkennt auch das Schaffen und die Leiſtungen anderer an und ſetzt dieſe nicht herunter, wie es die Amicitia öfters beliebte. Wenn wir in den Augen der Amicitia auch nur zu den„kleinen Kläffern“ gehören, wie ſie ſich einmal ſo ſchön ſachlich und ſportlich ausdrückte, ſo wiſſen wir doch, was Sport und Sportgeiſt iſt. Die Sportleitung der DK. Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit⸗ glieder u. Generalverſammlungen u. Singſtunden Reiſevereinigung der Brieftanbenzüchter V'heim. Freitag von 4,30— 7,00 Uhr einſetzen der Tauben zum Preisflug Paſau 380 Klm. Der Vorſtand. Verein für Sport und Körperpflege 1896. Mor⸗ gen Donnerstag abend 8 Uhr beim 1. Vorfitzen⸗ den dringende Vorſtandsſitzung. Um reſtloſes und pünktliches Erſcheinen aller Vorſtandsmit⸗ glieder iſt erforderlich. Der 1. Vorſitzende. Bekanntmachung. Betreffend: Unterhaltung des Faſſelviehes. Zur Fütterung des gemeinheitlichen Faſſel⸗ viehes benötigen wir 1 Schur Klee(⅛ Morgen.) Angebote können bis Freitag, den 29. ds. Mts., vorm. 10 ½½ Uhr bei uns eingerichtet wird. gemeinheitlichen Betreffend: Bullenhaltung. Am Freitag, den 29. ds. Mts., vorm. 11 Uhr wird auf dem Rathauſe dahier ein gut⸗ gemäſteter Faſelochſe an die Meiſtbietenten öffentl. verſteigert. Viernheim, den 27. Mai 1931. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. F. V. Ro OoS V Mehr— Mehr Anzeigen Kunden! Gemeindekaſſe. Bis Ende dieſes Monats können noch ohne Mahnkoſten bezahlt werden: 1. 1930 Gemeindeſteuer 5. und 6. Ziel, 2. Gas, Strom u. Waſſer pro Mäcz 31. Viernheim, den 26. Mai 193 Winkenbach. en 15 des 95 d i 857 Dieſe Woche finden keine Singſtunden Der Vorſtand. Am 11. und 12 Juli beteiligen wir uns bei dem 40jährigen Stiftungs⸗ feſt in— Weinheim—. Gewerbe⸗Verein. Am Donnerstag nachmittag von 2—7 Uhr Oprechtag. 4er e, betr. Reklamation der Grund⸗ und Sonderſteuer. Allen Handwerkern und Gewerbetreibenden iſt ſomit Gelegenheit geboten ſich über obige Steuer unentgeldlich Aufklärung zu ſchaffen. 0 Für den Vorſtand Wunderle. ſtatt. Tabakbauverein 2 Morgen Donnerstag den 28. ds. Mts. wird bei unſerem Rechner Joh. Valt. Hofmann 2. Rathausſtraße 28. nochmals ſchwefelſaures Kali und Haruſtof ausgegeben. Um eine einheitliche Qualität zu er⸗ zielen iſt es unbedingt erforderlich, ſchwefelſaures Kali zur Düngung zu verwenden. Der Vorſtand. 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Mai 1931 nachm. 3½ Uhr findet im„Engel“ die feierliche Ueber reichung der Gesellenhbrieſe an die Junggeſellen des Ortsgewerbevereins und der Innungen ſtatt. Die Eltern, Vormünde, Lehrmeiſter, der Ge meinde⸗ und Schulvorſtand, die Herren Lehrer, die Prüfungsmeiſter- und Geſellenbeiſitzer, die Mitglieder der Innungen und des Ortsgewerbevereins, ſowie die Meiſter, Geſellen, Lehrlinge und ſonſtige Intereſſenten ſind zu dieſer Feier höflichſt eingeladen. Zu gleicher Zeit daſelbſt Ausſtellung der Ge ſellenſtücke ſoweit dies möglich. Viernheim, den 27. Mai 1931. Wunderle. Se babe mehr böm Leben wenn Sie schöne Frinnerungen im Bild ſesthalten! Rameras— Platten— Filme empfiehlt ſtathaus-Drogerie Peter Moskonp. 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Volksblatt) e e Die 71201 7 8 koſtet 25 Pfg., dir Reklamezeile 60 Pfg., att.— Anna hmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 u r, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchuͤftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen Expeditionen Deutſchlands u. des Auslande Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platvorſchriften bei Anzeigen werden nach Moglichkeit berückſichtigt.— Für die Auf an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch elne Gewähren Schwere Beſorgnis um Piccard Der Ballon treibt über den Gletſcherbergen Tirols— Flugzeuge auf der Suche— Lichtſignale wtb. Innsbruck, 27. Mai, Seit An⸗ bruch der vollſtändigen Dunkelheit, nach 9 Uhr abends, liegen bisher keine Nachrichten über den Standort des Ballons Piccards vor. Aus den bis zu dieſem Zeitpunkt vor⸗ liegenden Sichtmeldungen ergibt ſich, daß der Ballon bereits ſüdlich des Inntal⸗Ab⸗ ſchnitts Landeck⸗Telſs ſich befindet mit ver⸗ mutlicher Flugvorrichtung nach Süden. Die letzten Angaben über die Höhe ſchwanken zwiſchen 3000 und 5000 Meter. Flugzeuge auf der Suche nach Piccard. wtb. München, 28. Mai. Ueber den Ballonflug Piccards liegen ſeit 22,30 Uhr, der letzten Meldung, die als Standort des Ballons Bozen meldet, neue Nachrichten nicht mehr vor. Der geſtern Abend auf dem Münchener Flugplatz zur Beobachtung des Ballons aufgeſtiegene Münchener Flieger Fechner berichtet, daß an der Kugel., in der ſich Piccard und ſein Begleiter befinden, nichts Außergewöhnliches feſtzuſtellen war. Fechner wird heute früh neuerdings zur Suche nach dem Ballon aufſteigen. Außer⸗ dem ſtartet eine Verkehrsmaſchine der Luft⸗ hanſa, die früh um 4 Uhr mit einem Er⸗ ſatzmotor über Oberwieſenſeld nach Piſa aufſteigt. Der Flugführer Doldi hat An⸗ weiſung, nach dem Ballon Ausſchau zu hal⸗ ten und, ſtatt in Richtung Brenner, über den Arlberg zu fliegen und nach dem Bal⸗ lon zu ſuchen. Keine Signale vom Vallon Piccard. wtb. Innsbruck, 28. Mai. Entgegen anders lautenden Meldungen teilt die Flug⸗ hafenleitung Innsbruck mit, daß Lichtſig⸗ nale zum Ballon Piccards vom Flughafen aus wohl gegeben worden ſind, ohne jedoch irgendwie beantwortet worden zu ſein. Nach noch nicht beſtätigten Meldungen ſoll der Ballon in den erſten Nachtſtunden bei Meran geſichtet worden ſein. Ueber den Fahrtverlauf liegen uns noch folgende Meldungeg vor Wieder in nordöſtlicher Richtung getrieben. Augsburg, 27. Mai. Nach privaten Mit⸗ teilungen, die an die Ballonfabrik Riedinger gelangt ſind, iſt der Ballon des Prof. Piccard im weiteren Verlauf des Fluges von der bahy— riſch-württembergiſchen Grenze wieder in nordöſtlicher Richtung getrieben worden. Zwi⸗ ſchen 13 und 14 Uhr wurde der Ballon in etwa 8000 Meter Höhe über Schongau(30 Kilometer weſtlich des Würmſees) geſichtet. Piccards Ballon ſüdlich von Kochelſee geſichtet. Murnau, 27. Mai. Piccards Ballon kann zur Zeit— 16,45 Uhr— mit dem Fernrohr in gro⸗ ßer Höhe über Herzogsſtand⸗Jochbergwand ſüd⸗ lich von Kochelſee) geſichtet werden. Eine Fortbe⸗ wegung iſt kaum zu beobachten. Der Ballon ſcheint ſich in windſtillen Luftſchichten aufzu— halten. Piceards Ballon um 5 Uhr nachmittags über Partenkirchen. zwtb Partenkirchen, 27. Mat. Piccards Ballon dam nach 4 Uhr nachmittags über dem Wang⸗ Berg aus den Wolten heraus. Vom Wang-Haus aus, das 1800 Meter hoch liegt, wurde die Höhe des Ballons auf 4000 Meter geſchätzt. Der Bal⸗ lon befindet ſich zurzeit— kurz nach 17 Uhr— genau über Partenkirchen und treibt in ſüd⸗ licher Richtung nach der Wetterſteinwand zu, von der Sonne beſtrahlt und gut ſichtbar. Der Himmel iſt leicht bewölkt. Der Flug Piccards. wib Garmiſch, 27. Mai. Von unſerem zur Verfolgung des Ballons entſandten Sonderver⸗ deutſchen Miniſter. Wie bel derartigen bleiben unbeantwortet treter-,. Um 18.45 Uhr ſtand Piccards Ballon. der auf der ganzen Fahrt von Murnau bis Garmiſch⸗Partenkirchen mit ſeiner hell in der Sonne glänzenden Hülle deutlich zu ſehen war, jbber dem Wetterſteinmaſſiv bei Garmiſch-Par— tenkirchen. Der Ballon hat inzwiſchen gewaltig an Höhe verloren und ſcheint ſich anzuſchicken, im Werdenfelſer Keſſel oder im Inntal nieder zu gehen. Die Höhe des Ballons wird zur Zeit auf etwa 5000 Meter geſchätzt. Selbſt die Gon— del, die in Murnau nur mit Fernglas zu beob— achten war, iſt nun deutlich mit freiem Auge wahrzunehmen. Die Bevölkerung ſchenkt dem Ballon nur wenig Aufmerkſamkeit; man ſieht nur an einzelnen Punkten kleinere Gruppen den Flug Piccards aufmerkſam verfolgen. witb Garmiſch, 27. Mai. Vom Hotel Schnee⸗ fernerhaus auf dem Zugſpitzplatt wird auf An— frage mitgeteilt, daß der Ballon von dort aus ſchon ſeit 17 Uhr deutlich zu beobachten iſt. Er ſteht ſeit dieſer Zeit nahezu unverändert unge— fähr in der Richtung der Mitte des Zugſpitz— platts. Sein Standort dürfte demnach in der un es Inntales ozw. des Eiſah-Tales zu ſuchen ſein. Piccards Luftvorrat und Lebensmittel für zwei Tage. witb Augsburg, 27. Mai. Zu den auftauchen— den Befürchtungen, daß Piccards Luftvorrat in der verſchloſſenen Metallgondel nur für 12—15 Stunden reichen würde, teilt die Ballonfabrik Riedinger auf Anfrage mit, daß Piccard nicht nur Luftvorrat, ſondern auch Lebensmittel für mindeſtens zwei Tage an Bord hat. Startes Schwanken von Piccards Gondel. wtb Garmiſch, 27. Mai. Um 19 Uhr iſt der Ballon noch immer deutlich von der Sonne hell beleuchtet om wolkenloſen Himmel ſichtbar. Er hat inzwiſchen zirka 1000 Meter an Höhe verlo— ren, dürfte alſo noch in Höhe von etwa 4000 m ſtehen. Doch ſind irgendwelche Anzeichen dafür, daß eine Landung unmittelbar bevorſteht, nicht zu erkennen. Der Ballon ſcheint in der Luft— ſchicht, in der er jetzt ſchwebt, ſtarke Strömungen vorgefunden zu haben, denn die Gondel ſchwankt Programm der Keiſe nach Chequers Die Kuskünſte des Reichskanzlers an die Sozialdemokratie enb. London, 27. Mai. Dem bevorſtehenden Beſuch des deurſchen Reichskanzlers und des deut— ſchen Reichsaußenminiſters in England wird von der Oeffentlichkeit mit großem Intereſſe entge— gengeſehen. Das Programm für die Reiſe, das in ſeinen Einzelheiten jetzt mehr oder weniger ſeſtſtehn, ſieht vor, daß am Freitag. den 5. Juni gegen 11 Uhr vormittags die Ankunft auf der „Hamburg“ vor Southampton erfolgt. Der deut— ſche Botſchafter Frhr. v. Neurath, begleitet von Legatlonsſekretär v. Halem, wird die deutſchen Miniſter auf dem Dampfer begrüßen und ſich mit ihnen gemeinſam von der„Hamburg“, die im Solent Anker werfen wird, nach der„Win— cheſter“ begeben. die die britiſche Admiralität zur Verfügung geſtellt hat. In Southampton wer— den der Bürgermeiſter der Stadt und der deut— ſche Konſul die deutſchen Gäſte begrüßen. Etwa mum 15 Uhr erfolgt die Ankunft auf der Bahn— ſtalion Waterloo in London. Dort findet ein Empfang durch die Vertreter der britiſchen Re— gierung und die Mitglieder der deutſchen Bot ſchaft in London ſtatt. Die deutſchen Miniſter beziehen Wohnung im Carltou-Hotet, das nahe der deutſchen Botſchaft gelegen iſt. Um 18 Uhr findet ein Empfang der deutſchen Preſſe auf u der Botſchajt ſtatt. Um 20,30 Uhr gibt die Regierung im Foreign Office ein Bankeit ze Ehren der Banket— ten im Foreign Office üblich, werden keine Re— den gehalten, ſondern nur kurze Trinkſprüche auf den König und auf den Reichspräſidenten ausge bracht werden. Samstag, den 6. Juni um 11 Uhr erfolgt ein Empfang der deutſchen Kolonie in London auf der Botſchaſt. Am Sonntag, den 7. Juni jahren die deutſchen Miniſter nach dem Frühſtück in Chequers, bei dem auch der deutſche Botſchafter und Botſchaftsrat Gras Bernſtorff anweſend ſein werden, etwa um 3 Uhr nach Lon— don zurück, wo um 6,30 Uhr ein Empfang der deutſchen Preſſe auf der deutſchen Botſchaft ſtatt— findet. Eine Stunde ſpäter werden die deutſchen Miniſter im Carlton-Hotel die engliſche und die auswärtige Preſſe empfangen. Der Abend bleibt als einziger frei. Am Montag, den 8. Juni fin— det 11 Uhr vormittags ein Empfang bei dem Könige im Buckinghampalaſt ſtatt. Um 1,15 Uhr gibt die Anglo-German Aſſociation im Dorcheſter— Hotel den deutſchen Gäſten ein Frühſtück, bei dem der Vorſitzende, Lord Reading, eine kurze Be— grüßungsrede halten wird, auf die der Reichs— kanzler antwortet. Um 4,45 Uhr nachmittags findet ein Empfang im Royal Inſtitut ſor ſoreign affairs ſtatt, bei dem General Sir Neill Malcolm die deutſchen Miniſter begrüßen wird. Um 830 Uhr abends geben der deutſche Botſchafter und Freifrau v. Neurath auf der deutſchen Botſchaft ein Diner zu Ehren des Reichskanzlers und des Reichsaußenminiſters, bei dem u A. der Premier⸗ mrniſter Macdonald, der Außenminiſter Hender— ſon, der Finanzminiſter Snowden und Gattin, der Lordkanzler, weitere Mitglieder der Regie— rung, der Führer der konſervativen Oppoſition, Baldwin und Gattin, Sir Auſten Chamberlain und Lady Chamberlain, Lord Cecil ſowie die höchſten Beamten des Foreign Office anweſend ſein werden. Dieſem Diner, bei dem keine Re den gehalten werden, ſchließt ſich ein Empfang auf der deutſchen Botſchaft an, zu dem ungefähr 100 Gäſte, darunter zahlreiche führende M der der Diplomatie, der Geſellſchaft, d und der Wirtſchaft geladen ſind. Dienstag 9. Juni um 8,18 Uhr früh erfolgt die f von der Waterloo-Station nach wo wieder ein Fahrzeug de deutſchen Miniſter nach d wird, mit der ſie die Hei Die Sozialdemokraten beim Kanzler. Am Mittwoch nachmittag kanzler eine Abordnung der Reichstagsfraktion zur Ausſprache über politiſche Tagesfragen. Wie fahren, war Gegenſtand dieſer Beſpre nur die Brotpreisfrage, ſondern man erörterte auch den beabſichtigten Erlaß einer neue verorduung zur anierung der öſſentlichen nanzen. Die SPD. daß dieſe neue Notverordnung bei der Mehrheit Vertreter betonten hierbei der Bevölkerung ungleich größeren Widerſtand finden dürfte, als die Dezember-Notverordnung, da der Lohn- und Gehaltsſenkung eine allge— meine Preisermäßigung nicht in gleichem Aus— Dr. Brüning gab über die tat— Aufſchluß. Reichskabinetts maß gefolgt ſei. ſächliche Finanzlage Irgendwelche Beſchlüſſe des ſeien noch nicht geſaßt worden, die Besprechungen würden wei— tergeführt. Die Einzelmaßnahmen müßten nach Anſicht der Regierung ſo geſtaltet werden, daß ſie von der Maſſe der Bevölkerung als erträgl- angeſehen werden könnten. Die Senkung der Brotpreiſe in kürzeſter Friſt halte die Reichs regierung für unbedingt erforderlich. müſſe, wenn die bisherigen Maßnahmen nicht ausreichten, unbedingt zu einer Senkung der Zölle ſchreiten. Auf jeden Fall ſei damit zu rechnen, daß die neue Notverordnung der Re⸗ gierung noch vor der Abreiſe des Reichskanzlers und des Reichsaußenminiſters nach Chequers fertiggeſtellt werde. Ihr Erlaß aber ſolle un⸗ bedingt nach der Rückkehr von England erfolgen. Man me t bernommen 4— 48. Jahrgang für das freie Auge deutlich erkennbar Luftſtrömungen hin und her. in den Piecards Ballon über dem Inntal. wib Innsbruck, 27. Mai. Der Ballon Pro. Piccards wurde um 19,30 Uhr äber Jutſſt im Oberinntal mit Flugrichtung gegen das Pitz- u. Otztal geſichrer. Beides ſind rechte Nebentäler des Inn. Die Höhe des vird auf etwa 5000 Meter geſchätzt. Piccard über die Gefahren momente Nicht Sport, nicht Rekordſucht oder ſonſt ei— nes der Senſationsmotipe liegt, wie Profeſſor Piccard immer wieder betonte, dem Flug in die rieſige Höhe von 15000 bis 16000 Meter zu⸗ grunde. Allein die Wiſſenſchaft iſt Antrieb und Nutznießerin des Vorſtoßes in ben Luftozean. Proſeſſor Piccard ließ ſich über die Gefahren— momente wie folgt aus: N „Als Familienvater von vier Kindern gibt es für mich kein Spiel mit dem Leben. Wir ſind in unſerer Aluminiumkabine, die nach allen Seiten hermetiſch verſchloſſen iſt, durchaus geſchützr. Für die Atmungsluft in Innern ſind wir mit ſicherwirkenden Luftgeneratoren, Dragerappara— raten und Sauerſtoffreſerven ausreichend ver— ſehen und brauchen eine Erſickungsgefahr nicht zu fürchten. Auch der Ballon, der m. einfachem Wafſerſtoſſgas geſullt It, kann ulcht Untergehen, da er trotz ſeines Durchmeſſers von 30 Meter und ſeines Kubitinhalts von 14000 Kubitmeter für die angeſtreble Höhe von 15000 bis 16000 Peter beſonders leicht gebaut wurde und den Luftdruckeinflüſſen ſtanbzuhalten vermag. In gleichem Maß ſind wir auch vor der in der Stra⸗ roſphäre vorherrſchenden Kältegefahr von 60—70 Grad Celſius hinreichend geſichert, da wir uns ber Sonnenheizung bebienen. Aus dieſem Grunde have ich die Aluminiumkugel mir einer ſilberhellen und einer neſſchwarzen Halbfeite anfertigen laſſen. Wird es uns im Innern der Gondel zu warm, ſo wird mittels motoriſcher Drehung die helle Seite der Sonne zugekehrt; wird es uns zu kalt, dann ſetzen wir bie duntle Seite der Sonnenbeſtrahlung aus, um aus ihr moglichſt viel Wärme zu profitieren. Auch die Gewiltergefahr fürchten wir nicht. Für mich als wäre es ſogar intereſſant, einmal ins dieſer rieſigen elektriſchen Entla— dungen zu kommen und einmal einen ſchoönen Gun überſpringen zu ſehen. Aus dem gleichen de bangt mir auch nicht vor einer Hochſpan— gsleitung beim Abſtieg. In Auswertung bisherigen Erfahrungen und genauen ungen aus fruheren Höhenſahrten, die noch nie gerauſcht haben, glaube ich keine leggeſahr befürchten zu müſſen, Beim Nie— gen aus ber Höchſtgrenze wird ungefähr bei Höhe von 4000 bis 5000 Meter über ve: wo die Atmung wieber normal it, die her⸗ h abgeſchloſſene Gondel an den beiden Ein— me hlupflochern wieder geöfjner. Einen nwaigen allzu raſchen Sturz auf dem letzten des Abſtiegs, der etwa durch zu große Gaäs— abe verurſacht werden könnte, fürchte ich nicht. Vielmehr glaube ich, da der Ballon ſich in dem Maß erwärmt, in dem er der Erde naher tommt. Mühe zu haben, ihn allmahlich herunter— zubringen. Für eine immerhin mögliche Brand— gefahr des Ballons ſind wir mit zuverläſſig wir— tenden Fallſchirmen ausgerüſtet,um nach menſch— licher Berechnung wohlbehalten wieder auf die Erde gelangen zu können. Auch die Gondel iſt mit einem eigens konſtruierten Faulſchirm ver— ſehen, damit ihre Fallgeſchwindigkteit im Notfall vermindert wird und die Inſtrumente mit ihren wertvollen Meßergebniſſen beim Aufprall auf der Erde nicht Schaden leiden, woburch die mit ſolch großer Mühe und größter Anſtrengung dem Luftozean abgerungene Arbeit in Frage geſtellt würde. Ich gehe nach guändlichſter Vorbereitung an den Start und hege die beſten Hoffnungen für ein gutes Gelingen.“ TCetzte Radiomeldungen Die Unruhen in San Sebaſtian. wtb. San Sebaſtian, 28. Mai. Bei den geſtrigen Unruhen ſind durch das Eingrei⸗ fen der Gendarmerie 6 Perſonen getötet und etwa dreißig verletzt worden. Am Nachmittag wurde eine Gegenkundgebung der kommuniſti⸗ ſchen Ruheſtörer veranſtaltet. Außenminiſter Lerroux erklärte bei der Durchfahrt nach Madrid, die Regierung ſei entſchloſſen, ener⸗ giſch gegen die Rädelsführer und Feinde der hyſiker Kreuzfeuer Republik vorzugehen. ——— —— Briand muß bleiben Frankreich braucht den„Friedensapoſtel“ als Deckſchild für ſeine Rüſtungen— Briand zieht ſeine Demiſſion zurück Der franzöſiſche Miniſterrat billigt Briands Haltung in Genf.— Laval erſucht Briand, im Amt zu bleiben. wtb. Paris, 27. Mai. Ueber den heute unter dem Vorſitz des Präſidenten der Re⸗ publik, Doumergue, abgehaltenen Miniſter⸗ rat wird folgendes Communique ausge⸗ geben: Außenminiſter Briand erſtattete Bericht über die Verhandlungen der europäiſchen Studienkommiſſion und des Völkerbunds⸗ rates in Genf. Der Miniſterrat billigte einmütig die Haltung der franzöſiſchen De⸗ legierten. Miniſterpräſident Laval erſuchte alsdann im Namen der geſamten Regierung den Außenminiſter, auf ſeinem Poſten die Frie⸗ dens⸗ und Sicherheitspolitik, wie ſie bisher mit mehrfach erneuerter Billigung des Parlaments betrieben worden ſei. fortzu⸗ ſetzen. Briand dankte ſeinen Kollegen für dieſen Solidaritätsbeweis und erklärte ſich damit einverſtanden, vor das Parlament zu treten, um die in Genf getroffenen Be⸗ ſchlüſſe darzulegen und zu vertreten. Unterſtaatsſekretär Francois Poncet be⸗ richtete über die Maßnahmen. die von der europäiſchen Studienkommiſſion für das Studium und die Verwirklichung der fran⸗ zöſiſchen vom Genfer Organismus in Er⸗ wägung gezogenen Anregungen ins Auge gefaßt worden ſind. Finanzminiſter Flan⸗ din gab einen Ueberblick über die finan⸗ zielle Lage in Europa. Briand zieht ſeine Demiſſion zurück. wtb. Paris, 27. Mai. Außenminiſter Briand hat im heutigen Miniſterrat auf die dringenden Vorſtellungen ſeiner Mini⸗ ſterkollegen ſeine Demiſſion zurückgenom⸗ men. * Ariſtide Briand, der gewiegte Poli— tiker und ausgekochte Diplomat, iſt mehr denn je ein Rätſel. Man weiß allmählich wirklich nicht mehr, ob er die Fäden des Pariſer poli- tiſchen Spiels in Händen hat, oder ob andere lenken und Briand nur mehr Marionette iſt, Schachfigur, die andere kühl und überlegen in Bewegung ſetzen. Da war einmal die franzöſiſche Präſiden⸗ tenwahl. Immer wieder hatte Briand betont, daß er nicht kandidieren werde, bis ſchließlich jedermann daran zu glauben geneigt war. Plötzlich ließ er ſich durch eine Abordnung ſei— ner Freunde umſtimmen. Er kandidierte doch. Und verlor! In dieſem Falle glich alles ſo ſehr vorher— beſtimmter und„beſtellter Arbeit“, daß die Annahme nicht allzu weit vom Richtigen ent— fernt ſein dürfte, die Briand als Urheber der „Komödie“ bezeichnet. Denn alles andere würde Frankreichs derzeitiger Außenminiſter ertragen haben, als einen Preſtigeverluſt, wie er bei der Niederlage unvermeidlich geweſen wäre, wenn Briand ſelbſt ſeine Wahl-Kandi⸗ datur in Vorſchlag gebracht haben würde. So hat er ſich nur„zur Verfügung“ geſtellt. Er iſt nicht gewählt worden, aber die Niederlage iſt ſchmerzloſer geweſen. And trotzdem war Briand beleidigt. Ihn kränkte die Nichtwahl umſomehr, als alle Welt mit ſeiner Wahl rechnen zu ſollen glaubte und auch die Anhänger Doumers vom Erfolg ihres Kandidaten wohl nicht ſo ſehr überzeugt waren. als ſie dies zugaben. Briand ärgerte ſich. Ergo: er kündigte ſeinen Rücktritt vom Poſten des Außenminiſters an. Er hielt in Genf Abſchiedsreden und tat alles, was geeig⸗ net erſchien. die Welt von der Unabänderlich⸗ keit ſeines Beſchluſſes zu überzeugen. Aber nun wird er doch bleiben. Paris bemühte ſich um ihn, den man den„Apo⸗ ſtel des Friedens“ nennt. Doumergue, Doumer, Laval und die Miniſter, ſeine Parteifreunde uſw. bemühten ſich um Briand, verſuchten, ihn die Wahlniederlage verſchmerzen zu laſſen und zum Bleiben zu be⸗ wegen. Triumph auf der ganzen Linie. Von Doumer ſpricht man nicht mehr, Briand iſt das Geſprächsthema. Briand bleibt! Frankreich braucht ihn ebenſo dringend, wie es angeblich ſeine Armee und ſeine Kriegsrüſtungen drin⸗ gend braucht. Es hat kein beſſeres Deck⸗ ſchild für dieſe Rüſtungen als den Mann. an deſſen Friedenswillen und Frieden⸗ wollen die Welt glaubt. Man wird Briand nicht gehen laſſen. Viel eher noch wird er als Pfläſterchen dle Miniſterpräſidentſchaft bekommen. denn in Paris weiß man vpolitiſche Werte ſehr genau abzuſchätzen. und daß Briand für Frankreich und Frankreichs Stellung nach dem Kriege eigentlich unſchätzbar Wertvolles geleiſtet hat. ſteht außer jedem Zweifel. Blutige Zuſammenſtöße in San Sebaſtian wib San Sebaſtian. 2. Mai. Eine große Anzahl Kommuniſten veranſtaltete heute eine Kundgebung, um die Arbeitswilligen zu verhin⸗ dern, die Arbeit wieder aufzunehmen. Sie zwangen die Arbeiter, die nach den Arheitsſtät⸗ ten fuhren, die Straßenbahnen zu verlaſſen. Alle Beförderungs mittel wurden lahmgelegt. Die Behörden verhängten den Belagerungszuſtand, und die Truppen beſetzten einige Punkte der Stadt. Um 11 Uhr vormittags kam es zu Zu⸗ ſammenſtößen zwiſchen Truppen und den Strei⸗ tenden. Bisher ſind drei Tote und mehrere Ver⸗ letzte gemeldet. Tagesnachrichten Unterſchlagungen bei einer polniſchen Bank in Deutſch⸗Oberſchleſien. wtb Ratibor, 27. Mai. Bei der hieſigen Fi⸗ liale der polniſchen Bank Ludowy ſind Unter⸗ ſchlagungen aufgedeckt worden, die ſich auf rund 30000 RM belaufen. Ein an der Unterſchla⸗ gung beteiligter Angeſtellter der Bank iſt in Kattowitz verhaftet worden, während die pol⸗ niſche Polizei nach ſeinem Gehilfen noch fahndet. Pryſtor mit der polniſchen Kabinettsbildung beauftragt. f witb Warſchau, 27. Mai. Der Präſident der Republik hat den Miniſter für Handel und In⸗ duſtrie, Pryſtor, mit der Neubildung des Kabi⸗ netts beauftragt. Pryſtor hat den Auftrag an⸗ genommen. Ein ſowjetruſſiſches Unterſeeboot geſunken. wib Moskau, 27. Mai. Das zur baltiſchen Flotte gehörende Unterſeeboot„9“ iſt am Frei⸗ tag beim Uebungstauchen im finniſchen Meer⸗ buſen aus noch nicht bekannter Urſache nicht wie⸗ der an die Oberfläche gekommen, Ein anderes dort manöverierendes Unterſeebvot meldete das Unglück. Zwei Flugzeuge, die an Ort und Stelle entſandt wurden, ſtellten Oelflecken auf dem Waſſer feſt. Kriegsſchifſe verſuchten das Unter⸗ ſeeboot zu heben, doch geſtalten ſich die Rettungs- arbeiten ſehr ſchwierig, da die Tiefe des Waſſers an der Unalücksſtelle 80—100 Meter beträgt. Die heſſiſchen Gemeindebeamten tag n. Der diesjährige Vertretertag der Gewerkſchaſt heſſi⸗ ſcher Gemeindebeamten findet am 31. Mai in Alzey in Rheinheſſen ſtatt. Von einer offiziellen Veranſtaltung iſt Abſtand genommen worden. Auf der Tagesordnung ſtehen neben der Ab⸗ nahme des Geſchäfts⸗ und Kaſſenberichts Reſe⸗ rate über die Einführung einer Stellenloſen⸗ unterſtützung ſür kommunale Angeſtellte. Beſon⸗ deres Intereſſe wird die Behandlung des Ver⸗ ſicherungsgeſetzes für gemeindliche Beamte fin⸗ den. Zur Zeit liegt dem Geſetzgebungsausſchuß des Heſſiſchen Landtags ein Antrag auf Abände⸗ rung dieſes Geſetzes vor. Die Beſtrebungen der Gewerkſchaft ſind darauf abgeſtellt zu verhin⸗ dern, daß durch dieſes Abänderungsgeſetz eine grundſätzliche Aenderung der Penſionsrechte der Gemeindebeamten eintritt. § Verhütung von Waldbränden. Die heiße Jahreszeit gefährdet auch unſeren Wald. Für Raucher iſt daher erhöhte Wachſamkeit geboten. Man leſe die heutige Bekanntmachung ausſetzt. * Roch ungewiß. Das Schickſal des Ballons„Piccard“ war bis heute Mittag 1 Uhr noch ungewiß. Man vermutet, daß der Ballon auf italieniſchem Boden gelandet iſt. Militär und Polizei machten ſich auf die Suche. e ee Bereins⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit⸗ glieder⸗ u. Generalverſammlungen u. Singſtunden e Reiſevereinigung der Brieftaubenzüchter V'heim. Freitag von 4,30— 7,00 Uhr einſetzen der Tauben zum Preisflug Paſau 380 Klm. Der Vorſtand. Krieger⸗ u. Soldaten⸗Verein Teutonia. Schützen ⸗ abteilung. Heute Abend halb 9 Uhr Uebungs- ſtunde für Jungſchützen, ferner Beſprechung und Einteilung für Sonntag betr. Freundſchaftsſchießen und Waldfeſt. Der Vorſtand. Turngeuoſſenſchaft. Freitag Abend halb 9 Uhr Turnſtunde für Turner. Sportler und Turner-⸗ innen zwecks Meldung zum Bezirksturnfeſt muß alles Erſcheinen. Die Turnleitung. Am Freitag, den 29. Mai findet im Saftladen zum„Grünen Laub“ Abends halb 9 Uhr eine außerordentliche„Mitgliederverſammlung“ ſtatt. Da die Tagesordnung eine ſehr„vichtige“ iſt, bitte ich, daß alle Mitglieder reſtlos erſcheinen. J. A. Beckenbach. Odenwaldklub(Ortsgr. Viernheim). Sonntag, den 31. Mai 7. Programm-Wanderung: Fürth, Lindenfels, Neunkirchen, Lichtenberg, Reinheim. Abf. OEG. 7.43 Gabelkarte Auerbach-Fürth. Büdingen 27. Mai. Einen gräßlichen Tod har die Frau des Arbeiters Schnell im Kreis⸗ ort Ilnhauſen erlitten. Sie hatte am erſten Feiertag mit ihrem Manne auf dem Motor— rad einen Ausflug unternommen. Nach der Rückkehr wurde das Motorrad in der elterli⸗ chen Scheune des Schnell untergeſtellt. Plötz⸗ lich brach in der Scheune Feuer aus, und als Frau Schnell das Motorrad vor den Flammen Lokale Nachrichten genau durch, damit man ſich nicht der Beſtrafung Ruckſackverpflegung. In Reinheim gemütliches Beiſammenſein mit der dortigen Ortsgruppe. Zahlreiche Beteiligung erwartet Der Führer. Reichsbauner Schwarz⸗Rot⸗Gold. Heute Abend ab 6 Uhr Training der Schutzſportler. Sams⸗ tag Abend 9 Uhr Akt.⸗Verſammlung im Lokal „Brechtel“. Hierzu werden alle Kameraden, ins- beſondere auch die älteren eingeladen. Sonn⸗ tag, Aufmarſch in Bensheim. Die teilnehmenden Kameraden melden ſich(wegen Autobeſtellung) heute Abend beim techn. Leiter. Die techn. Leitung Freitag abend halb 9 Uhr Der Vorſtand. Programm für Sonntag, den 31. Mai 1931 2 8 l Fußball: Fehlheim 1.— Viernheim 1. Igd. 3 Uhr Mhm⸗Waldhof 1. Sch.— Viernheim 1. Sch. 5 Uhr Mhm⸗Waldhof 2. Sch.— Viernheim 2. Sch. 4 Uhr Handball: Laulershausen 1. M.- Viernn. 1. M. Leutershauſen 1. Igd.— Viernheim 1. Jugend Leutershauſen 2. Igd.— Viernheim 2. Jugend Die Spiele finden auf den Plätzen der erſt⸗ genannten Vereine ſtatt. Im Aushängekaſten finden die Anſtoßzeiten der Handballer ihre Veröffentlichung. N. B. Freitag abend Spieler⸗Verſammlung im Jokal. Die Sportleitung. Sonntag Verbandsſpiel T. G. in Friedrichsfeld. Abf. wird in der Mitgliederverſammlung bekannt gegeben. Die Leitung. Sport u. Spiel DI K.⸗ Handball. Mannheim ⸗Neckarſtadt⸗Weſt 1.— V'heim 1. 515 Waldmichelbach 1.. 33 Ein guter Start war unſerer neuerſtandenen 1. Handballelf am Pfingſtmontag in Mannheim beſchieden. Trotz mancher Mängel die ſie techniſch noch aufwies, bot ſie einen guten Ge⸗ ſamteindruck. Einmütigkeit und raſche Ballabgabe ermöglichten der Stürmerreihe immer wieder Er⸗ folge zu erzielen. Möge dieſer gute Anfang keine „Eintagsfliege“ ſein. Jeder Einzelne ſich auch fernerhin bewußt ſein, daß zum Spiel 11 Mann in eine Mannſchaft gehören und nur Uneigennützig⸗ keit zu Torerfolgen führt. Eine friſche Briſe neuen guten Geiſtes durchwehte die Reihen unſerer Hand⸗ baller. In den nächſten Spielen iſt der Beſtändig⸗ keitserweis zu erbringen. Heil u. Sieg zur neuen E Fahrt. G.⸗V. Sängerbund. Singſtunde. Flammentod einer Srau Bei Scheunenbrand durch explodierenden Benzintank ums Ceben gekommen in Sichetheit bringen wollte, explodierte der Benzintank. Die brennende Flüſſigkeit ergoß ich über die Frau, die ſofort in hellen Flam⸗ men ſtand. Trotzdem die herbeigeeilten Be⸗ wohner die Flammen erſtickten, waren die Brandverletzungen ſo ſchwer, daß ſie noch in der Nacht geſtorben iſt. Dis Urſache des Bran⸗ des, der die Scheune vollſtandss vernichtete, iſt noch nicht aufgeklärt. — Markus Robſon Noman von Max von Weißenthurn. Arheberrecht durch Herold-Verl. Homburg⸗Saar. Neubearbeitet von E. Geyer. 46. Fortſetzung. Johannes Francis war, nachdem er Bar⸗ bara aus dem Zimmer getragen, in den im⸗ proviſierten Verhörsſaal zurückgekehrt, um das endgültige Reſultat, zu welchem die Geſchwo⸗ renen gelangen mußten, zu vernehmen. Sein ſympathiſch wohlwollendes Antlitz ſah trübe aus; ſeine Stirn war in ſchwere Falten gelegt. Er war auf die dringende Bitte des Gra⸗ fen aus der Stadt gekommen, wünſchte aber nun, da er die Sachlage überblicken konnte, noch mehr als früher, daß es ſeinem Vater möglich geweſen wäre, ihn zu begleiten. Herr Sinclair war mit dem Eilzuge am verfloſſe⸗ nen Abend nach London gefahren und dort geblieben, um den blinden Rechtsanwalt zu begleiten, ſobald deſſen Geſchäfte geſtatten würden, nach Elsdale zu kommen. Johannes Francis wußte ſelbſt nicht, was er denken ſollte. Barbaras wunderbare Schön⸗ heit, die jetzt noch rührender zum Herzen ſprach, beeinflußte ihn weſentlich. Es war ſchwer, ja, es war beinahe unmöglich, zu glau⸗ ben, daß ſie die furchtbare Tat begangen ha⸗ ben ſollte. Irgend ein Geheimnis aus ihrem Leben war ihm preisgegeben. Konnte ſie alſo nicht in ihrem verzweiflungsvollen Entſetzen den verhängnisvollen Schritt getan haben? Als er vor der Gerichtsverhandlung auf Schloß Darley angekommen, hatte Graf Els⸗ von Barbaras Geburt anvertraut und hinzu— gefügt, daß, wenn ſie auch nicht ſeine Nichte ſei, er ſie doch als ſeine Adoptivtochter behal⸗ ten wolle, bis er die Sorge um ſie einem Man⸗ ne abtrete, der ſie als ſeine Gattin heimzuführen gewillt ſein würde. Das Benehmen des Gra— ſen von Keith hatte ihn mehr betrübt, als überraſcht. Er wußte recht gut, daß wenige Männer den Mut und die Großherzigkeit be— ſitzen würden, den Makel zu überſehen, welcher Barbaras Geburt anhaftete; aber das Weh, welches durch Eberhards Rücktritt Barbaras Herz belaſten mußte, hatte den alten Mann mit namenloſem Mitleid erfüllt für das Mäd⸗ chen, welches ſeine ganze Liebe beſaß. „Ernſt!“ unterbrach Graf Elsdale das Schweigen und damit ſeinen Gedankengang. Die Stimme des alten Mannes klang ſo ver⸗ ändert, daß dieſelbe kaum kenntlich ſchien. Graf Cheveley blickte auf. Lord Elsdale reichte ihm über den Tiſch hinüber die zitternde Rechte, welche der jün⸗ gere Mann ehrerbietig ergriff. „Ernſt, wie ſoll das enden?“ fragte der Graf mit matter Stimme.„Ich bin ſo ver⸗ wirrt, daß ich kaum ruhig zu urteilen ver⸗ mag. Alle Fähigkeit des Denkens ſcheint mich verlaſſen zu haben. Ich ſehe unaufhörlich das Antlitz des armen Kindes vor mir. Ich höre Lebhaft ſtimmte Graf Cheveley bei. ten, daß ihre Gegenwart bei dale ſeinem Freunde Cheveley das Geheimnis ſodann. nur Barbaras Stimme. Wie ſie gelitten haben muß in dem Bewußtſein, daß jener Mann ihr Geheimnis beſitze, das ſie nicht zu enthüllen wagte. Ach, wenn ſie uns nur vertraut hätte.“ „Schien Barbara überraſcht, als Sie ihr ſag⸗ dem heutigen Verhör notwendig ſei?“ fragte Lord Cheveley „Nicht nur überraſcht, ſondern nahezu un⸗ gläubig. Dann, als ſie es endlich faßte, ward ſie ſehr aufgeregt. Ich fürchte, daß ſie nicht imſtande iſt, noch viel zu ertragen!“ Beide Mäner wandten ihre Blicke gleich— zeitig der Tür zu, welche plötzlich aufging. Aber nicht Johannes Francis, welchen ſie erwartet hatten, ſondern Barbara ſelbſt trat ein. In dem langen, ſchwarzen Samtgewande, welches ihre ſchlanke Geſtalt umſchloß, mit dem aus der Stirn zurückgeſtrichenen Haar, den tiefliegenden Augen und dem bleichen Antlitz machte ſie einen faſt geiſterhaften Ein⸗ druck. „Störe ich?“ fragte ſie leiſe mit ihrer me⸗ looiſchen Stimme. Die beiden Männer verneinten lebhaft und Barbara näherte ſich dem Seſſel des Grei⸗ ſes, der ihr ein zweiter Vater geworden war. Der alte Mann umſchlang ſie mit einer Zärt⸗ lichkeit, deren ihn Graf Cheveley kaum für fähig gehalten hätte, und das Mädchen lehnte ihr Haupt an ſeine Schulter. In tiefem Schweigen vergingen einige Mi⸗ nuten. Dann öffnete ſich die Tür abermals u. Johannes Francis trat ein. Sein Antlitz war bleich und ernſt. Das Mädchen hob die dunklen Augen zu ihm empor, fragend, verwundert. Die Männer aber bedurften keiner Erklärung. Das bleiche Angeſicht des jungen Rechtsanwalts hatte ih⸗ nen nur zu viel geſagt. Graf Cheveley erhob ſich, während der alte Mann ſeine zitternde Hände wie ſchützend auf Barbaras Haupt leg⸗ te und ihre zarte Geſtalt an ſich drückte, als wollte er ihr ſolange wie nur irgend möglich die entſetzliche Wahrheit verheimlichen. 30. Kapitel. Das Verdikt der Geſchworenen. Warbara war die erſte, welche das Schwei— gen brach, das dem Eintreten Johannes Fran— cis gefolgt war. „Iſt alles vorüber?“ forſchte ſie in atem loſer Spannung. „Es iſt vorüber, Fräulein Hatton“, ent⸗ genete er mit ſichtlicher Anſtrengung, unfähig dem Blick des Mädchens zu begegnen. Ein unheimliches Schweigen entſtand. Doch dann, mit Anſtrengung nur vermochte Bar⸗ bara hervorzubringen: „Und— und?“ Erſchüttert wandte der junge Mann ſich Graf Elsdale bedeckte das Antlitz mit ge! Händen. Barbara ließ die Hand von der Lehne des Stuhles herabgleiten und tat mehrere Schritte vorwärts: dann blieb ſie plötzlich ſchwer at⸗ mend ſtehen und preßte die Hände auf die wogende Bruſt. „Weshalb wenden Sie ſich von mir ab?“ fragte ſie mit leiſer, feſter Stimme.„Das Ver⸗ hör iſt doch vorüber und das Urteil iſt gefällt worden, nicht ſo?“ Er bejahte ſchweigend. „Wollen Sie mir nicht mitteilen, wie das⸗ ſelbe lautet? Verdächtigt man jemanden?“ Es war augenſcheinlich, daß ihm die Ant⸗ wort entſetzlich ſchwer fiel; aber dennoch— es mußte ſein. „Ja“, erwiderte er mit Ueberwindung. (Fortſetzung folgt.) Völtlingen, Hus Nah und Fern ol, Rüſſelsheim, 25. Mai.(Leichenlän⸗ dung.) In der Nähe der Keramiſchen Were wurde aus dem Main die Leiche eines älteren Mannes in Arbeiterkleidern geländet. Die poli⸗ zeilichen Exmittlungen ergaben, daß es ſich um den vor einigen Tagen an der neuen Mainſtau— ſtufe bei Eddersheim während der Arbeit er— trunkenen Vorarbeiters handelt. Groß⸗Hauſen, 26. Mai. Feier der ilbernen Konfirma⸗ tion in den Tod.) Ein äußerſt bedauer- liches Autounglück ereignete ſich geſtern Nach— mittag auf der Straße am Forſthaus Jägers⸗ burg. Förſter Dörlam, ein geborener Groß— hauſener, ſtationiert auf Forſthaus„Heilig Kreuz“ bei Bingen, nahm an der 25. Wieder⸗ kehr der Konfirmation ſeiner Schulkameraden im Kirchſpiel Schwanheim teil. Nach Schluß der Feier fuhr Förſter Dörlam mit ſeinem Auto nach ſeinem Wohnſitz in der Binger Gegend und nahm dabei eine Schulkameradin aus Crumſtadt mit nach Jägersburg. Etwa 500 Meter vor Jägersburg ſtieg dieſe aus, weil ſie den weiteren Weg nach Hauſe zu Fuß gehen wollte. Bei der Weiterfahrt ſtreifte Dörlam, anſcheinend durch die Sonne geblen— det, ein auf der Brücke parkendes Auto. Er verlor die Herrſchaft über den eigenen Wagen und fuhr durch den Gartenzaun hindurch, wo der Wagen ſtehen blieb. Schwer verletzt an Bruſt, Kopf und Arm wurde Dörlam nach erſter Hilfe durch einen Arzt aus Groß-Rohr— heim in das Krankenhaus Bensheim trans— portiert, wo er bald darauf geſtorben iſt. ſmr. Büttelborn(Ried), 26. Mai. Bei Rod— arbeiten im Gemeindewald wurden in 30 Zen— timeter Tiefe zehn Urnen und zwei Tontaſ— ſen aus der Bronzezeit(1200— 1000 v. Chr.) ge⸗ funden. Da die Urnen umgeſtülpt lagen und in ihnen Geräte und Kieſelſteine vorgefunden wurden, wird vermutet, daß ſich an der Fund— ſtelle eine Töpferei befand. Die Geſäße ſind mit Zierſtreiſen, Ritzlinien und guirlandenförmigen Linien verſehen. In Wallerſtädten, wo in ſetz— ter Zeit zahlreiche archäologiſche Funde gemacht wurden, wurde neuerdings in 60 Zentimeter Tieſe in moorigem Boden ein Skelettgrab aus der Römerzeit(Frauengrab) entdeckt, in dem Gürtelbeſchläge, ein Eiſenring, eine eiſerne Schnalle und eine Bronzeniete aufgefunden wurden, ferner eine römiſche Kupfermünze mit dem Bild Kaiſer Auguſtus, geprägt zur Zeit ſeines Nachfolgers Tiberius(etwa 20 n. Chr.). Weiter wurde in der Gemarkung Wallerſtädten ein Steinbeil gefunden. An der früheren Rö— merſtraße bei Klein-Gerau fand man eine römi⸗ ſche Bronzemünze und bei Worfelden eine Wohngrube aus der Zeit etwa 100 v. Chr. mit Gefäßſcherben. ſmr. Raunheim, 26. Mai.(Unfall.) Das vierjährige Mädchen des Schloſſers Ad. Schwein— hardt lief in einem unbewachten Augenblick am Pfingſtſonntag während eines Spazierganges auf der Kelſterbacher Chauſſee in ein Motorrad Das Mädchen kam mit dem einen Fuß in das Rad, wodurch es einen Meter weit mitgeſchleift wurde. Da der Fahrer kein größeres Tempe hatte und gleich ſtoppte, erlitt es nur Hautab— ſchürfungen am Kopf ſowie an den Armen und Beinen. Darmſtadt, 26. Mai. Vorſicht, Schwind⸗ ler in Jägeruniform! In Hanau wurde am 21. Mai der angebliche Förſter Willi Weih, geboren am 23. Februar 1894 in Rudolſtadt, we— gen Unterſtützungsbetrugs feſtgenommen. Er ſprach bei einem in Hanau wohnhaften Förſter vor und bat dieſen um eine Unterſtützung, da er angeblich ſeine Brieftaſche verloren habe. Er gab an, von Kirberg im Taunus zu kommen, wo er einen Hund, den er mit ſich führte, abgeholt habe. Ueber die Herkunft des Hundes verwer— gert er die Angabe. Weih führte eine Anzahl von Adreſſen von bekannten Förſtern und Jä— gern der Umgebung, ſo von Frankfurt, Oſſenbach uſw. mit ſich, die er wahrſcheinlich um Unter- ſtüitzung angegangen hat oder angehen wollte. Außerdem fand man bei ihm noch Anſchriften von Jägern aus anderen Gegenden Deutſchlands wie Stuttgart, Karlsruhe, Mannheim, Worms uſw., ſodaß die Annahme an ſich nicht unbe⸗ gründet erſcheint, daß er auch ſonſt Betrügereien begangen hat. Er iſt 1,77 mn groß, kräftig, rol⸗ blond, hat kurzgeſchnittenen und roiblonden Schnurrbart, an der linken Seite brei kleine Warzen und trägt Augengläſer. Er iſt mit einer kompletten Förſteruniform bekleidet. Sachdien— liche Mitteilungen erbittet die Kriminalpolizei Darmſtadt. Bingen, 27. Mai. Beim Baden er⸗ trunken. Unterhalb der Hindenburgbrücke fand ein Polizeihauptwachtmeiſter die Kleider einer männlichen Perſon. Wie die Feſtſtellun— (Von der gen ergaben, hat Samstag mittag ein junger Mann im Rhein gebadet. Es wird angenom— men, daß er dabei ertrunken iſt. In den Klei⸗ dern fand man einen deutſchen Reiſepaß, der auf den Namen Bernhard Vogt, geboren am 17. Dezember 1900 zu Gemünd(Wttbg.), lautet. Rüdesheim, 26. Mai. Flucht aus dem Leben, Die 39jährige Ehefrau Friedel Beck— mann hat ſich nachts auf dem Speicher ihrer Wohnung erhängt. Die Frau zeigte in den letz— ten Tagen Anzeichen eines Nervenzuſammen— bruches. 5 Zülshauſen(Hunsrück), 26. Mai. Furcht ⸗ barer Tod eines Kindes. Im Walde ſtürzte das dreijährige Söhnchen des Land⸗ wirts Peter Eſcher vom Fuhrwerk des Vaters. Das Kind fiel vor ein Wagenrad, das ihm den Kopf zermalmte. 27. Mai. Grubenunfall! mit Todesfolge. Ver in der Nacht zum 23. Mai verletzte Schachthauer P. Roth aus Hoſten⸗ bach iſt im Krankenhaus Völklingen ſeinen Ver⸗ letzungen erlegen. Es iſt dies innerhalb drei Mo⸗ en der dritte tödliche Unfall auf Grube Vel— en. Beckingen, 27. Mai. Autounglück bei Beckingen. Am Pfingſtmontag gegen 730 Uhr abends rannte ein Auto amEingang des Or- ties gegen einen Baum. Das zerſplitternde Steuerrad drang dem Wagenführer Dentiſt P. Droſte aus Wadgaſſen in die Bruſt und verletzte ihn derart, daß der Tod ſoſort eintrat. Das Söhnchen des Droſte und deſſen Pflegerin er— litten Verletzungen leichterer Art und wurden ins Krankenhaus überführt. Mannheim, 27. Mai. 25000 Strandbad⸗ beſucher.— 132 leichte Unfälle. Das Rheinſtrandbad war am geſtrigen Pfingſtmontag von ſchätzungsweiſe 25000 Perſonen beſucht. Auf den beiden Sanitätsſtationen des Strandbades mußten am Samstag drei, an Sonniag 68 und am Montag 57 Unfälle leichterer Natur behan— delt werden. Franlenthal, 27. Mai. zum Pirmaſenſer Als zweiter Fall Ein Nachſpie! Raubüberfall. ſtand vor dem Frankenthaler Schwurgericht ein Totſchlagsverſuch zur Ver⸗ handlung, wegen deſſen ſich der 1904 geborene Arbeiter Karl Kraft von Pirmaſens zu verant— worten hatte. Am 3. März 1931 war bekanntlich in Pirmaſens ein verwegener Raubüberfad gr ein Konſumgeſchäft ausgeführt worden. In einem Auto fuhrn 3 Perſonen vor, zwei davon hiel— ten mit vorgehaltenem Revolver die Ladenbeſu⸗ cher und Angeſtellten des Geſchäfts in Schach u. flüchteten mit der geſtohlenen Tageskaſſe in raſender Fahrt mit den Wagen. Den in Düren geſtohlenen Kraftwagen ließen ſie dann auf der Landſtraße ſtehen und wandten ſich mit der Bahn nach Neuſtadt, wo ſie von der Kriminalpolizei Kaiſerslautern in Gemeinſchaft mit dem Neu— ſtadter Bahnperſonal gefaßt wurden. Kriminal— oberkommiſſar Günther, der den Angeklagten an der Sperre feſtnehmen wollte, wurde von die— ſem mit dem Revolver bedroht. Es gelang dem Beamten, die Waffe beiſeite zu ſchlagen, ſodaß der Schuß nur ſeinen Arm ſtreifte. Der Ange— klagte beſtreitet eine Tötungsabſicht. Das Gericht verkündete nach längerer Beratung des Urteil, wonach der Angeklagte wegen Totſchlagsverſuchs zu einer Geſamtzuchthausſtrafe von 14 Jahren verurteilt wird. Die bürgerlichen Ehrenrechte werden ihm auf zehn Jahre aberkannt. Oggersheim, 26. Mai. Schwere Meſſer— ſteche rei. Nach vorausgegangenem Wogtwech— ſel brachte am Nachmittag des erſten Pfiugſtfeter— tages der ca. 30 Jahre alte Peter Letſch dem un— gefähr gleichaltrigen Dreher Friedrich Lang auf der Brucknerſtraße mit einem feſtſtehenden Meſ⸗ ſer einen Stich in die Bruſt bei. Die Lunge wurde dabei ſchwer verletzt. Die Samariter ver— brachten den Verletzten ins Krankenhaus, wo er in bedenklichem Zuſtande darniederliegt. Letſch wurde feſtgenommen. Diedesfeld, 266. Mai. Abſturz bet Dacharbeiten. Der in den 50er Jahren ſtehende Spenglermeiſter Artur Grün ſtürzte bei Dacharbeiten am Anweſen von Peter Waldmann auf die Straße. Außer einem dop— pelten Oberſchenkelbruch erlitt er verſchiedene andere Verletzungen. wib Heilbronn, 27. Mai. Zwei Kin⸗ der im Neckar ertrunken. Beim Spie— len an einem Fabrikkanal des Neckars ſtürzte geſtern ein neun Jahre altes Mädchen ins Waſſer und verſank in den Fluten. Ein 7 Jahre alter Knabe, der das Mädchen zu ret— ten verſuchte, kam dabei ebenfalls ums Le— ben. Deidesheim, 26. Mai. Vorſteigerung des Lambrechter Geisbocks. Der alljährlich am Pfingſtdienstag nach einem alt— verbrieften Recht von den Lambrechtern an die Stadt Deidesheim zu liefernde 527. Geis— bock wurde heute abend in Anweſenheit von ca. 5000 Perſonen verſteigert. Das Tier, ein ſehr ſchönes Exemplar ſeiner Gattung, war in Haardt bei Neuſtadt für 50 Mark erſtanden worden und erzielte einen Verſteigerungspreis von 80.— Mark. Steigerer iſt Winzervereins— wirt Bauer in Forſt bei Deidesheim. Die Verſteigerung geſtaltete ſich, wie immer, zu einem fröhlichen Volkstreiben. Die große Hitze war dem Weinabſatz äußerſt förderlich. Jugenheim b. Landau, 26. Mai. Auto nn ⸗ glück, Der Lieferwagen des Händlers Glaſer⸗ Silz fuhr am Samstag von Impflingen nach Ingenheim. Auf der Höhe, kurz vor der„Roten Hohl“, überholte der Perſonenwagen Schwab⸗ Bergzabern den Lieferwagen und fuhr dann ſcharf auf die rechte Straßenſeite. Hierbei ſtreifte er den Lieferwagen, der ins Schleudern kam und ſich überſchlug. Der 17jährige Otto Mäller von Münchweiler zog ſich einen Kieferbruch und ſon— ſtige ſchwere Verletzungen zu, ſodaß er in das Krankenhaus Landau eingeliefert werden mußte. Die Händlersfrau Steigner von Heuchelheim er— litt Avaverletzungen; ferner wurden einige In— ſaſſen von Waldhambach verletzt. Der Lieferwa- gen iſt ziemlich beſchädigt und mußte abgeſchleppt 11 Beamtenbund proteſciert Mai. Schweres Hagelſchlag. Geſtern werden. Niederheimbach, 27. Gewitter mit abend bei Einbruch der Dunkelheit ging hier ein ſchweres Gewitter nieder, verbunden mit wolkenbruchartigem Regen Der Hagel dauerte über Die Hagelkörner und Hagelſchlag 20 Minuten lang erreichten die Größe von Hühnereiern. In den Obſtgärten, Feldern und Weinbergen wurde ſchwerer Schaden an— gerichtet. Stark mitgenommen wurde insbe— ſondere das Rebenaufbaugebiet. Auf eine Strecke von zwei Kilometern liegt eine bis zu einem Meter hohe Schlammſchicht. Auf der erreichte das gegenüberliegenden Rheinſeite Unwetter eine ſolche Stärke, daß der Eiſen— bahnverkehr wegen Unterſpülung der Geleiſe unterbrochen wurde. Die Bevölkerung wurde durch Läuten der Sturmglocke auf die Gefahr aufmerkſam gemacht. Ixheim, 27. Mai. Als Leiche gelän det. Der ſeit 16. Mai vermißte Bauhilfsar— beiter Wilhelm Walzer von hier zwei Fiſchern im Hornbach als Leiche gefun— den. Kindsbach, 27. Mai. Neue Verhaf— tung. In der Brandſtiftungs- und Mord—⸗ affäre iſt auch die Ehefrau des ſeinerzeit ver— ſtorbenen Kaufmanns Manke verhaftet wor— den. Haßloch, 27. Mai. Mit dem Meſſer In der vorletzten Nacht brachte aus Eiferſucht der 62 Jahre alte Landwirt und Witwer Jak. Wenz von hier der gleichalterigen Witwe Schäfer zehn Meſſerſtiche an Kopf und Körper bel, die ſämtliche leichter Art ſind. Die beiden hatten die Abſicht, ſich in kurzer Zeit zu hei— raten. Landau, 27. Mai. Verurteilter Na, tionalſozialiſt. Der Autoführer und Nationalſozialiſt Hans Tretter von hier hatt im Verlauf einer Auseinanderſetzung mit er nem politiſchen Gegner von ſeinem Revolver! Gebrauch gemacht und einige Schüſſe abgege— ben, die glücklicherweiſe niemand ſchwer getro!, fen haben. Ein Paſſant wurde leicht durck Streiſſchuß verletzt. Das Landgericht Landan verurteilte Tretter wegen Gßrperverletzung zu einer Gefängnisſtraſe ven vier Wochen. ol Rüſſelsheim, 27. Mai. Omnibus berbrannt. Am Pfingſtmontag Nachmit— tag geriet ein Auto-Omnibus aus Stuttgart- Cannſtatt, der eine größere Perſonenzahl in den Rheingau befördert hatte, infolge Verga— ſerexploſion in Brand. Die Flammen ſpran— gen auf den Benzintank über. Die durch ein Perſonenauto benachrichtigte Opelfeuerwehr (öſchte den Brand mit Schaumlöſchapparaten. Der Wagen brannte bis auf die Eiſenteile nieder. Die Reiſegeſellſchaft hatte, da der Wa— zen in Mainz einen Reifendefekt erlitten hatte, ihre Reiſe von Mainz aus mit der Bahn fortgeſetzt, ſodaß der Omnibus zurzeit der Ex— ploſion nur von dem Chauffeur beſetzt war, der ſchwere Brandwunden an den Armen er— litt Mannheim, 27. Mai. Mit heißem Teer verbrannt. Beim Tragen eines Eimers mit heißem Teer an der Rheinbrücken— bauſtelle kam geſtern abend ein 20 Jahre al— ter Maſchinenführer zu Fall und zeg ſich hier— bei Verbrennungen am Oberkörper und an beiden Händen zu. Tum 13. Jaflieslag der Ikagerꝛafz· Jefilaeſil Oben: Das Flaggſchiff der deutſchen Skagerrak⸗Flotte„Friedrich der Große“. unten Panzerkreuzer„Seydlitz“, der an der Verſenkung des engliſchen Großkampf⸗ ſchiffes„Zueen Mary“ beteiligt war. . wurde von ſbt. Mitlechtern, 26. Mai. Schadenfeuer. In der Hofreite des Landwirts Wolf war Feuer ausgebrochen, das bereits den Dachſtuhl ergrif— fen. Da es ſofort bemerkt und von den Bewoh⸗ nern und Nachbarn energiſch bekämpft wurde, konnte der Brand erſtickt werden, ſodaß der ent— ſtandene Schaden, der durch Verſicherung gedeckt iſt, doch nicht allzugroß wurde. ſmv. Hemsbach, 26. Mai. Tödlicher Ury⸗ fall. Der letzte Woche von der Scheune ge— fallene Landwirt Chriſtian Götz von hier iſt im ſtädt. Krankenhaus Weinheim ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen. Berlin, 27. Mai. Der Deutſche Beamtenbund veranſtaltete einen Preſſeempfang, bei dem der Vorſitzende Flügel über die bevorſtehende Notverordnung ſprach. Er erinnerte daran, daß ſchon bei der erſten Kürzung der Beamtenge— älter die Beamtenſchaft gefürchtet habe, daß ſem Wege fortgeſchritten werde. Die Be⸗ amtenſchaft verkenne nicht die Notlage des Staa— tes und ſei durchaus bereit, nach ihren Kräften bei der Beſeitigung mitzuwirken, könne aber eine Sonderbeſteuerung, als die, wie ſich die Gehaltsbürzung darſtelle, achten. Flügel ſchlug, wie das reits geplant wirb, eine Arbeitenden zugunſ n der 5 Auch forderte er in Namen Beamtenſchaft, daß die Reviſion der Reparationen energiſch betrieben werde. Es wurde dann mitgeteilt daß ſich der Reichskanzler bereit erklärt hat Vertre⸗ ter der Beamtenſchaft noch im Laufe dieſer Woche zu empfangen, um mit ihnen vor irgend— einer Beſchlußfaſſung durch das Kabinett Füh⸗ lung zu nehmen. N nicht für richtig er- in England auch be— vor. Herabſetzung der Miniſtergehäl⸗ ter in Thüringen wib Weimar, 27. Mai. Im Landtag begannen heute die Abſtimmungen zum Haushaltsplan 1931. Aufgrund eines nationalſozialiſtiſchen An⸗ trags wurden die Miniſtergehälter von 16000 auf 12000 Mark herabgeſetzt. Da durch dieſen An⸗ trag die Miniſterialdirektoren ein höheres Jah⸗ reseinkommen als die ihnen vorgeſetzten Mini⸗ ſter haben würden, erſcheint es fraglich, ob der Beſchluß richtig durchführbar ſein wird. Die An⸗ nahme des Antrags erfolgte mit den Stimmen der Nationalſozialiſten, Kommuniſten und So⸗ zialdemokraten gegen die Stimmen der Deut⸗ ſchen Volkspartei, Staatspartei und Deutſchna— tionalen bei Enthaltung der Wirtſchaftspartei und der Landvontpa: Keine Stillegung der Oppauer J. G.⸗Betriebe Ludwigshafen, 7. Mai. Zu den ver⸗ ſchiedenen Erörterungen in pfülziſchen Zeitungen über eine bevorſtehende Stillegung des Werkes Oppau der J. G. Farbeninduſtrie wird uns von zuſtändiger Stelle folgendes mitgeteilt: Eine Folgeerſcheinung der im Geſchäftsbe⸗ richt der J. G. für 1930 bereits erörterten Vorgänge am Stickſtoffmarkt iſt auch die Ein⸗ ſchränkung an Produktion und Abſatz im Werk Oppau, die notwendigerweiſe auch die Verſuchs⸗ betriebe und Laboratorien betreffen muß. Ver⸗ ſchiedene Verſuchsarbeiten haben eine Entwick⸗ lung erreicht, die geſtattet, die Unterſuchungen abzuſchließen oder ſie für die betriebsmäßige Auswertung umzuſtellen. Andere Verſuche konnten unter dem Eindruck der derzeitigen Weltwirtſchaftskriſe als zur Zeit weniger aktuell zurückgeſtellt werden. Um die damit notwendigen Entlaſſungen auf ein Mindeſtmaß einzuſchrän⸗ ken, wird die allgemeine Kurzarbeit von 40 Stunden pro Woche, wie ſie bei den Betrieben hon grundſätzlich beſteht, auch bei den Ver— uchsbetrieben und Laboratorien, ſoweit es aus techniſchen Gründen möglich iſt, eingeführt. Ue⸗ ber das Ausmaß etwaiger Entlaſſungen läßt ich heute noch nichts Beſtimmtes ſagen, da man erſt die Auswirkungen der Kurzarbeit abwarten nuß. Die neuen Maßnahmen in den Verſuchsbe⸗ trieben und Laboratorien ſollen letzten Endes dazu beitragen, die Weiterführung des Werkes Oppau, auch unter den gegebenen ſchwierigen Wirtſchaftsverhältniſſen, ſicherzuſtellen. Einweihung des Denkmals für die Titanie⸗Opfer WTB Newyork, 27. Mai. Das Denkmal zum Andenken an den Untergang der„Titanic“ im April 1912, das in Potomoc errichtet wurde, wurde heute durch den ehemaligen Präſidenten Taft eingeweiht. Staatsſekretär Stimſon leitete die Feier. Das Denkmal ſtellt einen in ein Lei— hentuch gehüllten Menſchen dar, der die Arme nach dem unendlichen Raum ausſtreckt. Wetter vorherſage Vorherſage für Donnerstag: Heiß und ſchwül, erhöhte Gewittertätigkeit, ſchwache Luft⸗ bewegung. Witterungsausſichten für Freitag: Weitere ee nach öſtlichen Schauern küh— let. 0 elbe Raucherzähne Nach langem Suchen endlich das Richtige für meine Zähne. Rach dreimaligem Gebrauch blendend weiße Zähne, krotzdem dieſelben durch vieles Rauchen braun und unſchön wirkten. Ich werde nichts anderes mehr gebrauchen, als Chlorodont. B., 955 Berg. Man verlange nur die echte Chlorodont⸗ ahnpaſte, ube 54 Pf. und 90 Pf., und weiſe jeden Erſatz dafür zurück.