fa hof? von /26— — dlichſt ein nmungskapelle l Fieger. a —— 3 Uhr findet alimlung der recht herz- r Vorſtand 28 81 8855 1 henlok- 30 fl. 80 Fig. ur 1.50 (Niernheimer Tageblatt— Biernbeimer Nachrichten) k. frei Haus gebra 7 eint täglich mit 2 f der Sonn- und Feiertatze.— Bezugspreis monatl. Ar. 125 politiſcher Mord an der Tagesordnung Stahlhelmtreffen in Berlin und Breslau Schüſſe auf Stahlhelmzug in Breslau— Caſtauto mit Stahlhelmern fährt in Kleinbahnzug 12. Reichstreffen des Stahlhelms. enb. Breslau, 1. Juni. An dem Einmarſch und Appell zum Reichsfrontſoldatentag nah⸗ men etwa 150 000 Stahlhelmer teil. Die Zahl der Zuschauer wird auf etwa 80 bis 100 000 Perſonen geſchätzt. Unter den Ehrengäſten be— merkte man u. a. das ehemalige Kronprinzen— paar, den ehemaligen Chef der Heeresleitung Generaloberſt von Seeckt in Reichswehruni— jorm und Generalfeldmarſchall von Mackenſen, der ebenfalls lebhaft begrüßt wurde. Der Be— ginn der Veranſtaltung wurde durch Salut⸗ ſchüſſe angekündigt. Es erfolgte zunächſt eine Heldenehrung. Dann ſprach Diviſionspfarrer a. D. Heinka. Nachdem noch ein katholiſcher Geiſtlicher und Superintendent Noth geſprochen hatten, ſolgte die Weihe von 25 neuen Fahnen durch den zweiten Bundesführer Düſterberg. Hieran ſchloß ſich eine Rede des erſten Bun desführers Seldte an. Dem gemeinſamen Geſang mit dem die Reden abgeſchloſſen wurden, folgte der Vorbeimarſch des Stahlhelms. Lebhaft be— grüßt wurden die oberſchleſiſchen Abteilungen, die zum Teil in Bergknappentracht marſchier⸗ ten. Viel bemerkt wurde, daß im Landesver— band Groß-Berlin auch der ehemalige Chef der Hezresleitung. General Heye, am Zuge teilnahm. Der Vorbeimarſch dauerte mehrere Stunden. Zu Zwiſchenfällen iſt es bei der Kund⸗ gebung nicht gekommen. Empfang der Ehrengäſte beim Stahlhelm. enb. Breslau, 31. Mai. Die Bundesleitung des Stahlhelms veranſtaltete geſtern abend einen Empfang zu Ehren der Gäſte im Savoy⸗-Hotel. der Einladung waren u. A. gefolgt der ehema⸗ lige Kronprinz und Gemahlin, die Prinzeſſinnen Alexandrine und Cecilie von Preußen, Prinz Louis Ferdinand von Preußen, Frau Erbprin⸗ zeſſin von Salm, ferner Generalfeldmarſchall von Mackenſen, Generaloberſt a. D. v. Seeckt, die General v. d. Goltz, v. Hutier, Kaden, Frhr. v. Lüttwitz. Oberſtleutnant a. D. Düſterberg be⸗ grüßte die Erſchienenen und legte die Ziele des Stahlhelms dar. Generalfeldmarſchall v. Macken⸗ jen hielt im Namen der Ehrengäſte die Erwide rungsanſprache, in der er u. a. ausführte, der Stahlhelm ſei der Grund- und Eckſtein des Wie⸗ deraufbaues, an den feſt und unerſchütterlich ge⸗ glaubt werde. Was vor Allem not tue, ſei Mut. dieſen Mut zur Tat habe der Stahlhelm in groß⸗ aritger Weiſe bewieſen. Dieſer Mut werde den Stahlhelm und alle vaterländiſchen Deutſchen be— ſeelen, wenn es endlich dazu kommen werde, aus den Erkenntniſſen von unſerer Not die Forde— rungen zu ziehen. Der Stahlhelmtag in Breslau. wtb. Breslau, 31, Mai. In der Nähe des Overtor⸗Vahnhofes wurde bei der Rückkehr von Stahlhelmzügen von der Skagerralkgedenk⸗ ſeier auf einen Zug geſchoſſen, vermutlich aus einem Lokal. Ein Stahlhelmer wurde ſchwer verletzt. Er ſchleppte ſich noch einige Schritte weiter und brach dann tot zuſammen. Einzel⸗ heiten über die Tat ſind noch nicht bekannt. An der Freiheitsbrücke wurde ein Stahlhelmzug von Kommuniſten mit Steinen beworfen. Die Polizei ging mit dem Gummitnüppel vor und zerſtreute die Menge. Ein Laſtauto mit 25 Stahlhelmern aus der Mansfelder Gegend, die zur Teilnahme am Stahlheimtag nach Breslau fahren wollten, wurde in der Nähe von Ohlau von einem Kleinbahnzug der Strecke Ohlau⸗Wäldchen er⸗ faßt, umgeworſen und geriet in Brand. Zwei Perſonen wurden getötet, drei ſchwer verletzt. Neun Perſonen erlttten leichtere Verletzungen. Die Toten und zei Schwerverletzte ſtammen 7 Helmsdorf(Mansfelder Seekreis). Der 60„— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte Gonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich kalender.— Unnahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim eee 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21677 Amt Hurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Berlag: Job. Martin, Geſchäftsſtelle Nathausſtr. iernheimer Anzeiger Viernheimer Zeitung 1. einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ Montag, den Weitere Zuſammenſtöße während des Breslauer Stahlhelmtages. wtb. Breslau, 31. Mai. Anläßlich des Auf⸗ marſches zum Frontſoldatentat kam es geſtern in den ſpäten Abendſtunden und im Verlaufe der Nacht an mehreren Stellen der Stadt er⸗ neut zu Zuſammenſtößen und Schlägereien. Insgeſamt wurden 32 Perſonen in das Polizei⸗ Gefängnis eingeliefert, von denen ſich ſechs wegen Mordverſuches, 9 wegen Landfriedens⸗ bruches, 8 wegen Nichtbefolgung polizeilicher Anordnungen und 10 wegen groben Unfugs zu verantworten haben werden. Die Kommuniſtiſchen Ausſchreitungen in Berlin. enb. Berlin, 31. Mai. Der bei dem geſtrigen Ueberſall auf eine Stahlhelmabteilung am Unter⸗ grundbahnhof Schönefelder Platz ſchwer verletzte Polizeihauptwachtmeiſter Zenker iſt ſeinen Ver⸗ letzungen erlegen. Die Abteilung 1A des Poli⸗ zeipräſidiums hat ſämtliche verfügbaren Beamten in den Dienſt einer beſchleunigten Unterſuchung des Vorganges geſtellt. Bisher konnte ſeſtgeſtellt werden, daß es ſich überall zweifellos um organi— ſierte Ueberfälle auf die nach Breslau abreiſenden Stahlhelmer gehandelt hat. Dies wird insbeſon⸗ dere belegt durch ein Flugblatt, das beſchlag⸗ nahmt werden konnte und in dem in ſchärſſter Form aufgefordert wird, den Arbeitermördern „einen warmen Abſchied zu bereiten“. Das Flug- blatt iſt unterzeichnet mit„Die roten Arbeiter Berlins“. Geldſtrafen für franzöſiſche Flieger Die in Trier verhafteten Militärflieger nach Frankreich abgeſchoben. landeten franzöſiſchen Militärflieger wurden vom Amtsgericht Trier zu 150 bezw. 100 RM Geld— ſtrafe oder 15 bezw 10 Tagen Gefängnis verur teilt, und zwar wegen Paßvergehens und Ueber tretung der allgemeinen Beſtimmungen des Luft⸗ — wib Trier, 31. Mai. Die beiden in Trier ge⸗ bei Wi olung abgeſtufter Rabatt. 1. Juni 1931 ſen, weil die anhaltende Ueberfliegung der deut⸗ ſchen Grenze in der Nähe von Trier bei der deutſchen Bevölkerung eine große Erregung her⸗ vorgerufen habe. Die Angeklagten nahmen die Strafen an, die vom franzöſiſchen Konſul in Trier ſofort bezahlt wurden. 1* wtb Trier, 1. Juni. Die beiden bier verhaf⸗ teten franzöſiſchen Militärflieger wurden am Sonntag im Kraftwagen zur franzöſiſchen Grenze gebracht und abends gegen 9,30 Uhr bei Apach der franzöſiſchen Gendarmerie übergeben. Beim Ueberſchreiten der Grenze ſprachen die franzö— ſiſchen Flieger dem Polizeidirektor von Trier tagmorgen gegen 5 Uhr ging über Bensheim und einem Teil der Bergſtraße und der vorde⸗ ren Odenwaldberge ein ſchweres Gewitter mit Wolkenbruch nieder, der ähnliche Folgen wie die Wolkenbruchkbataſtrophe im letzten Septem— ber zeitigte. Durch die ungeheuren und unauf⸗ ſl. Bensheim, 31. Mai. Am heutigen Sonn⸗ Bensheim ganze Stadtviertel im Nu einem See Viele Gehöfte und Keller wurden unter Waſſer geſetz., ſo daß die ſofort alarmierte Feuerwehr ſchwere Pumparbeit zu verrichten hatte. Der Winkelbach, der hoch angeſchwol⸗ len war, wurde den angrenzenden Häuſer⸗ vierteln bisweilen überaus gefährlich. Der Damm des Neugrabens an der Schwanheimer Straße iſt geborſten, wodurch ſich die Waſſer⸗ maſſen über das Gelände des Bensheimer Tonwerks ergoſſen. In den Gehöften, in den Weinbergen, die in der hieſigen Gegend ſchon ihre erſten Geſcheine tragen, und auf den Acker⸗ — fluren iſt erheblicher Schaden entſtanden. Einzelheiten. Bensheim, 31. Mai. Den letzten heißen und gewitterſchwangeren Tagen iſt nun für die hie⸗ ſige Gegend ein ſchlimmes Wochenende gefolgt. Mit der anbrechenden Morgendämmerung am Sonntag fiel zunächſt der lang erſehnte, kühlende Regen, dem aber gegen 5 Uhr plötzlich ein ſchwe res Gewitter mit einem Wolkenbruch von fahrtgeſetzes. Die Urteilsbegründung beſagt, daß eine angemeſſene Beſtrafung habe erfolgen müf— enb Berlin, 31. Mai. Der Wiener Rundfunk hatte geſtern nachmittag Gelegenheit, ein kurzes Geſpräch mit Prof. Piccard und ſeinem Beglei— ter Ingenieur Kipfer äber den Wiener Sender zu leiten. Prof. Piccard ſprach ſich über ſeinen Stratſphärenflug aus und erklärte, daß die Stratoſphäre in unerwartet kurzer Zeit erreicht worden ſei. Von irgendeinem Fehler in der Kon! ſtruttion ſeines Ballous könne keine Rede ſein. Die einzige Schwierigkeit habe eigentlich nur die Landung geboten. Unſere wiſſenſchaftlichen Er⸗ ſolge ſind leider durch verſchiedene Umſtände etwas beſchnitten worden. Immerhin ſind wir glücklich, daß es uns möglich war, die kosmiſche Strahlung in faſt ungebrochener Stärke gemeſſen zu haben, und zwar in einer Höhe von 16000„n. Wir betrachten es als ein beſonderes Glück, daß wir den Beweis erbracht haben, daß Menſchen in der Stratoſphäre ſehr gut leben können, wenn ſie ſich in einer geſchlof⸗ ſenen Kabine befinden und über die nötigen Apparate zur Regeneration der Luft ver⸗ fügen. Wir hoffen, daß dieſe Feſtſtellung für die weitere Entwicklung der Luftſchiffahrt ſowohl mit Hilfe des Flugzeuges als auch mit der Rakete von Nutzen ſein wird. Nach Prof. Piccard ſprach Ingenieur Kipſer über bie Ereigniſſe nach der Landung. Er wies 1 5 dritte Schwerverletzte ſtammt aus Dölau darauf hin, daß ſie die Oriennerung ſo gut wie ten halten. Sie 1 hollftäandig vero ö n bunten ledigtich. ſeltenen Ausmaßen ſolgte. Der lehmgelbe Himmel hatte ſich innerhalb weniger Minuten in Rundfunkgeſpräch mit den Stratoſphärenforſchern „Die einzige Schwierigkeit war die Landung“ jeſtſtellen, daß ſie ſich auf einem in nordöſtlicher Richtung verlaufenden Gletſcher befanden. Des halb beſchloſſen ſie, den Abſtieg erſt bei Tages⸗ aubruch zu unternehmen. Es konnte feſtgeſtellt werden, daß die Inſtrumente ſo gut wie unbe— ſchädigt waren. Bei Tagesanbruch kochten ſich die Gelehrten zunächſt etwas zu eſſen, burchquerten dann den Gletſcher und bemerkten ſchließlich nach einſtündigem Marſch die drei Helfer Falkner, Stein und Griner aus Obergurgl, von denen ſie in Sicherheit gebracht wurden. Anſchließend gab der Lehrer Falkner eine eingehende Schilderung der Sichtung des Ballons am Abend, der Auffindung der Gelehrten und der Bergung des Ballons. Ankunſt Piccards in Augsburg wib Augsburg, 1. Juni. Profeſſor Piccard und Dr. Kipfer trafen geſtern abend 7.40 Uhr von Obergurgl im Kraftwagen hier ein. Trotz des ſtrömenden Regens hatten ſich Tauſende an⸗ geſanmelt, die in begeiſterte Hochruſe ausbra⸗ chen. Als die beiden Forſcher ſich am Balkon⸗ ſenſter des Hotels Babiſcher Hof zeigten, gab die Menge ihrer Freude erneut Ausdruck. Im Veſti⸗ bitl des Hotels begrüßte Bürgermeiſter Dr. Bohl die beiden Höhenforſcher herzlich. Kleine Mäd⸗ chen überreichten Blumengebinde. Für heute iſt hörlich niedergehenden Waſſermaſſen glichen in an ider reiſe: Die einſpaltige E 20 1 bie Neklamezeile 60 Pt Inſerate und Notigen vor; mittags 8 Uhr, großere Artitel einen Tag vorher.— Annahme von in unſerer Geſchäftsſtelle u. von sämtlichen e ee Ten be Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes ¹ riften bei 2 an e ene T ae ee tſchlands u. des Auslands ieee eee 48. Jahrgang ihren Dank aus für die ihnen während ihres Aufenthaltes in Deutſchland zuteil gewordene Behandlung. Das Flugzeug befindet ſich noch in Trier und wird wahrſcheinlich abmontiert und dann nach Frankreich befördert werden. „Do X“ auf der Kapverdiſchen Inſeln gelandet wtb. Praia, 31. Mai. Das Flugboot„Do X“ iſt um 15.25 Uhr hier gelandet. 1 Schweres Unwetter über der Bergſtraße Ueberſchwemmte Gehöfte— Diel Schaden in Weinbergen und gckerfluren ein wüſtes Chaos dahinjagender Wolken verwan— delt, das in kurzen Abſtänden von grellen Blitzen durchbrochen wurde. Es praſſelte unaufhörlich und in rieſigen Strömen ein Regen hernieder, der viele Straßen bald tief unter Waſſer ſetzte. Nach halb 6 Uhr ertönte plötzlich die Alarmſirene, die die Feuerwehr gegen die in manchen Stadtteilen äußerſt gefährlich gewor— denen Waſſermaſſen auf den Poſten rief. In viele Häuſer und Keller drang das Waſſer ein und richtete dort großen Schaden an. Ständig waren die Anwohner der gefährdeten Straßen damit beſchäftigt, Schutzdämme und dgl. vor ihren Hofreiten zu errichten oder Kel— lerlöcher und-zugänge abzudichten. Die Feuer— wehr hatte mancherorts ſchwere Arbeit beim Aus⸗ pumpen der überſchwemmten Gehöfte. Beſonders ſchwer betroffen wurde der am Aufgang zum Kirchberg liegende„Ratskeller“, deſſen geſamte Räumlichkeiten von den anſtürmenden Waſſer— wogen überflutet wurden. Ein ungeheuerer Sturzbach wälzte ſich die hinter dem Ratskeller zum Kirch⸗ berg führende Kalkgaſſe N Felsſtücke und alles, was nicht niet- und na eſt war, mit ſich ſortreißend. l unteren Teiles der Kalkgaſſe cc Stück abgeriſ— ſen, die Pflaſterſteine wurden vom Waſſer in die der Schönbergerſtraße hat Stadt getragen. ſich ein chutthauſen getürmt, der etliche hundert Kubikmeter beſte Weinbergerde in ſich birgt und den Verkehr durch die Straße un— möglich macht. rieſiger In den Weinbergen und Aeckern ſind tiefe Furchen geriſſen und die Wege dorthin zum großen Teil grund— los gemacht. An der ſtädtiſchen Bleiche ſind eben ſalls große Verwüſtungen auf den Feldern an— gerichtet. Viel Acker- und Baugelände, ſowie die großen Tennisplätze, die an der Bleiche liegen, glichen einem großen See. Das Haſengaſſen- und das Unterviertel wurde auch diesmal ſtark in Mitleidenſchaft gezogen. Der Winkelbach, ein ſonſt harmlos dahinflie— ßendes Gewäſſer, hatte ſich bald in einen rei— ßenden Strom verwandelt, der uſerhoch an ſchwoll und duech die Aufnahme der von den Bergen ſtürzenden Wogen immer gefahrdrohen— der wurde. Beſonders die Anwohner der Fehl— heimerſtraße und des Taubertsviertels wurden durch den über die Ufer tretenden Bach in eine be drängte Lage verſetzt. In der Schwanheimer— ſtraße iſt der erſt nach der letzten Kataſtrophe neu— T geſicherte Damm des Neugrabens, einer Abzweigung des Winkelbaches, wiederum geborſten. Die Waſſermaſſen, die das Bett nicht mehr alle führen konnte, ergoſſen ſich über das Gelände des Bensheimer Tonwerks. Auch in der Ebene hat das Unwetter zum Teil ſehr gewütet. Viele Getreideſelder liegen wie zerſtampft da. Der Schaden, der in den Gehöften, in den Weinbergen und auf den Ackerfluren angerichtet wurde, iſt außerordentlich groß. Auch aus anderen Orten der Bergſtraße lau⸗ Prof. Piccard zu einer Jagd beim Frhr. von Gravenreutl! Ingelgden 5 fen Hiobspoſten über die ſchweren Aus maße und eo 1 wo 7 2 Aug ö Unwetters! 7 N de ntlichen Feigen de Bunte Zeitung Saiſonbeginn der Kanalſchwimmerer. Der engliſche Trainer Wolfe, der die Anwär⸗ ter ſür das Ueberſchwimmen des Kanals anlei⸗ tet, iſt jetzt mit ſeinen drei Schülerinnen in Le Touquet eingetroffen, um ſie bis zum Juli in dem neuerbauten Schwimmbaſſin für ihre große Probe vorzubereiten. Die jungen Damen, die an dem Wettbewerb teilnehmen, ſind Miß Peggy Duncan, die ſüdafrikaniſche Schwämmerin, die im vergangenen Jahr den Aermelkanal in 16 Stunden und 17 Minuten überquerte, Miß Elſie Weſtontorg und Miß Juni French; ihnen ſchließt ſich als vierte ein blutjiunges Mädchen an, die fünſzehnjahrige Joan Brunton, die zurzeit noch die Schule in Dover beſucht. Trotz ihrer Jugend ſchwamm Fräulein Brunton bereits 1929 in ſechs Stunden und zwei Minuten von Dover nach Ramsgate. Die meiſten Schwimmerinnen, die ſich zum diesjährigen Wettbewerb gemeldet ha— ben, werden ſich um den Goldenen Becher bewer— ben, den der Stadtrat von Dover für die erſte Frau beſtimmt hat, die den Kanal von England nach Frankreich überquert, eine Strecke, die man in Schwimmerkreiſen für kaum überwindlich hält. Aladdins Wunderhöhle in Auſtralien. Wie aus Adelaide gemeldet wird, iſt Dr. Ba— ſedow, der wiederholt Forſchungsreiſen in das Innere Auſtraliens unternommen hat, in den Beſitz einer Karte gelangt, auf der nach ſeiner Behauptung die genaue Lage und die Orientie— rungsſklizze einer ausgedehnten goldführenden Erzader verzeichnet ſind, die ſo reich an Edel— metall iſt, daß man ihr den Namen„Aladdins Höhle“ gegeben hat. Baſedow wird demnächſt an der Spitze einer Expedition von Schürfſachver— ſtändigen auf Kamelen und Laſtautos nach dem Goldlande aufbrechen. Wie Dr. Baſedom aus— führte, ſoll ſich die Erzader etwa 500 Kilometer von Alice Springs in einer waſſerloſen und un— erſorſchten Wüſte befinden, die von primitiven fremdenfeindlichen und tückiſchen Eingeborenen bevölkert iſt. Obwohl ſchon manche vorange— gangene Expedition keinen Erfolg hatte und für die wagemutigen Goldſucher mit einer Kata— ſtrophe endete, hegt Dr. Baſedow das Vertrauen, daß die Höhle tatſächlich exiſtiert. Berichte aus früherer Zeit wiſſen zu erzählen, daß die Höhle mit Gold gefüllt ſei, und daß von den Eingebo— renen vorgezeigte Proben den Beweis erbracht hätten, daß dort tatſächlich wertvolle Lager vor— handen ſeien. Dr. Baſedow weiß wohl, daß frühere Goldſucher von den hinterliſtigen Schwar— zen mit Speeren beſchoſſen wurden. Trotzdem iſt er mehr je denn je überzeugt, daß es einer wohlausgerüſteten Expedition möglich ſein wird, an Hand der Karte der Wüſte ihr jahrzehntelang bewahrtes Geheimnis zu entreißen. Ein erfah— rener Goldſucher namens Laſſeter, der kürzlich bei der Suche nach dem Goldlager ſein Leben eingebüßt hat, bezeugte in einer eidesſtattlichen Verſicherung, daß er im Jahre 1893 einen über drei Meter breiten Erzgang entdeckt habe, deſſen Erze nach Ausweis der entnommenen Proben einen Goldgehalt von etwa 85 Gr. je Tonne Erz hatten. Das erſte Interview mit Fernſeher. Ein Londoner Blatt hat ſoeben mit einem auf dem Wege des Fernſehers geführten Interview einen Erfolg erzielt, der einen Markſtein in der Geſchichte des Journalismus bilden wird. Dem mit der Bearbeitung der Radio-Abteilung des Blattes betrauten Redakteur gelang es, auf eine Entfernung von 1,7 Km. mit Frau Snowden, der Gattin des engliſchen Schatzkanzlers, die ſich in Downing-Street befand, ein Geſpräch zu füh— ren. Er konnte dabei in ſeinem Bureau deutlich vie Dame ſehen, mit der er ſich unterhielt, und war ſo in der Lage, in ſeinem Artikel eine ge— naue Beſchreibung der Toilette zu geben, die ſie trug. Das Getreidefeld auf dem Dach. Bezeichnend für die primitiven Verhältniſſe in Schweden des 15. und 16. Jahrhunderts iſt eine zeitgenöſſiſche Beſchreibung des damaligen Stockholm.„Die Fenſter der Häuſer“ heißt es dort,„ſind in die Dächer eingelaſſen; die Dächer ſind aus Holz und aus der Borkenrinde einer beſonderen Art von Birken, die die Eigenſchaft haben, der Fäulnis zu widerſtehen. Dieſe Dä⸗ cher ſind mit Raſenſtücken belegt, die mit Hafer und anderen Pflanzen beſät ſind, deren Wur⸗ zeln dazu dienen. die Dachung zu belſeſtigen. So 7 71 bieten die Bacher der Häuſer den Anblick von Feldern, die von Feldblumen, Getreide und Gras bedeckt ſind. Auf dieſen Dächern weiden Schafe und Schweine. Man ſagt, für die merk⸗ würdige Konſtruktion der Dächer ſei der Grund entſcheidend geweſen, ſie durch harzreiche Stoffe gegen Blitzgefahr zu ſichern. Hauptſächlich wird wohl aber dabei der Gedanke maßgebend gewe⸗ ſen ſein, in Kriegs⸗ und Notſtandszeiten Futter für das Vieh zu haben, das man zur Ernäh⸗ rung braucht, ſodaß die vom Feinde einge⸗ ſchloſſene Stadt vor Hungersnot geſchützt war. Die fehlgeſchlagene Bierſteuer⸗ Erhöhung Abſatzrückgang von 40 Prozent und mehr— Bierſteuererhöhungen — Brauinduſtrie— Tandwirtſchaſt Mehrere wefedeutſche Berufsvertretungen der Landwirtſchaft, Brau- und Malzinduſtrie und des Gaſtſtätten- und Hotelgewerbes richten an die Oeffentlichkeit eine gemeinſchaftliche Kundgebung gegen die Ueberſteigerung der Bierſteuer im letzten Jahre, in der es u. A. heißt: Die ver⸗ hängnisvollen Auswirkungen dieſer verfehlten Steuermaßnahme, welche die ſchlimmſten Befürch⸗ kungen übertroſſen haben, zwingen zur Umkehr bon einem für Staat und Wirtſchaft gefährlichen Wege. Das Bier iſt an ſich ſehr wenig konjunktur⸗ empfindlich, wie die außerordentliche Widerſtands⸗ kraft des Bierverbrauchs gegen die wirtſchaft⸗ lichen Kriſen der Vergangenheit gezeigt hat: Selbſt im Winter und Frühjahr 1930 ſtieg der Bierabſatz an, obſchon die Wirtſchaftskriſe bereits faſt alle Gewerbezweige erſchüttert hatte. Um ſo größer iſt aber die Preisempfindlichkeit des Bie⸗ res. Die durch die 46prozentige Reichsbierſteuer— erhöhung vom 1. Mai 1930 erzwungene Preis⸗ erhöhung hat dem ununterbrochenen Anſtieg der Abſatzkurve ſeit der Inflation ein plötzliches Ende bereitet und eine rückläufige Bewegung eingelei— tet, deren Ausmaß und Ende vorerſt noch nicht abzuſehen ſind. Der Abſatzrückgang betrug bis zum Ende des erſten Quartals ds. Is. 24 Prozent. In Ge⸗ meinden mit erhöhter Gemeindebierſteuer 30, 40 und mehr Prozent. b Im gleichen Prozentſatz erleidet die Landwirr⸗ ſchaft durch den Ausfall entſprechender Lieſerun— gen an Gerſte und Hopfen erhebliche Verluſte. In weiterer Auswirkung dieſer Nückgänge hat das vergangene Rechnungsjahr bei der er ſteuer einen Ausſall von 76,8 Millionen gegenüßs: dem Voranſchlag und nur 61,45 Millionen Mär 14,8 Prozent mehr als das vorangegangen Rechnungsjahr erbracht, trotz der Erhöhung der Steuerſätze um 46 Prozent. Im Monat Mär ſank der Mehrertrag ſogar auf 6,3 Prozent und im monat April auf 5,75 Prozent herab. Wenn mit dem Fehlſchlag der Bierſte ner erhöhung eine der letzten Hoffnungen, aus den überlaſteten deutſchen Wirtſchoft neue Steuern herauspreſſen zu können, geſcheitert iſt, ſo weiß dieſe Erfahrung um ſo zwingender auf den einzit möglichen Weg einer Sanierung der Fizanzen d. i. der Weg gründlicher Sparſamkeit und Ne ſoren. Len glüeßliele Valer Prof Piccard mit ſeinem Aſſiſtenten Kipfer und ſeiner Familie, die auf dieſer Aufnahme nur vier Köpfe zählte. Bei ſeiner Landung wurde Prof, Piccard mit der Nachricht von der Geburt eines dritten Kindes überraſcht. 15 Markus Nobſon Roman von Max von Weißenthurn. Urheberrecht durch Herold-Verl. Homburg-Saar. Neubearbeitet von E. Geyer. 49. Fortſetzung. Er wollte der Tür zueilen, aber Johannes Francis hielt ihn zurück, indem er die Hand auf ſeinen Arm legte. „Sie können nicht zu ihr“, ſprach er ernſt. „Sie iſt nicht hier.“ —„Nicht hier? Wo iſt ſie denn?“ „Sie kennen die Geſetze, Mr. Rebſon. Man hat ſie ins Gefängnis überführt.“ „Ins Gefängnis überführt?“ Mit einem Wehlaut brach der ſtarke Mann zuſammen, wie ein vom Sturm gefällter Eich⸗ baum. In demſelben Moment wurde die Tür ha⸗ ſtig geöffnet und auf der Schwelle erſchien die Geſtalt Lord Elsdales. Wohl war ſeine Stirn in ſorgenvolle Falten gelegt, indes ungebeugt, ſtolz ſtand er da. Aber plötzlich,— was war das? Als ſähe er ein Geſpenſt, ſo ſtarrte er auf Markus Rob⸗ ſon hin. Seine Lippen öffneten ſich, aber kein Laut entrang ſich denſelben. Doch jetzt— 1%„Neville! Neville!“ Wie ein Schrei gellte der Ruf durch das Gemach und zwei zitternde Arme ſtreckten ſich dem jungen Schauſpieler entgegen, der aufge⸗ ſprungen war, mit weit aufgeriſſenen Augen, wie durch Zaubermacht emporgeſchnellt. 31. Kapitel. Ein Wie derſehen. Es war kein Traum! Zwei kräftige Arme umfingen den alten Grafen von Elsdale, eine Bruſt, welche ſich ſtürmiſch hob und ſenkte. ren in ein behaglich eingerichtetes Wohnzim— Neville, ſein Sohn, lebte! Es war eine Offenbarung, groß, gewaltig, die ihn bis ins Innerſte erſchütterte. Markus Robſon, der Provinzſchauſpieler, war kein anderer, als der Sohn des ſtolzen Grafen von Elsdale, Neville Hatton. Es Har eine Tatſache, welche jeden Ne— bengedanken in ihm zum Schweigen brachte, welche ihn voll und ganz in Anſpruch nahm. Die beiden Rechtsanwälte hatten ſich unbe— merkt in ein Nebenzimmer zurückgezogen und Vater und Sohn allein gelaſſen. Erſt, als der erſte Rauſch der beiderſeitigen Glückſeligkeit vorüber war, vermochten ſie, Worte zu finden. „Vater!“ Dieſer Ruf aus des jungen Mannes Mun— de brach den Bann des Schweigens. „Neville!“ entrang es ſich den Lippen des Greiſes.„Neville, mein Sohn!“ Die Aufregung beider war ſo groß, daß ſie nur in kurzen, abgebrochenen Sätzen zueinan⸗ der ſprechen konnten. Der Sohn flehte um die Verzeihung des Vaters, dieſer aber beteuerte dem Sohne ſeine unwandelbare Liebe, verſicherte ihm, wie na⸗ menlos er ſeinen vermeintlichen Tod betrauert hade. Als beide jedoch ruhiger wurden, da war des gegenſeitigen Fragens kein Ende. Neville mußte vor allem erklären, wie je⸗ ne Täuſchung hatte entſtehen kö möglich geweſen war, daß man ihn als tot be⸗ weinte. Er hatte, ſo erzählte er, mit Schmerz und Unmut im Herzen das Schloß verlaſſen. Er war außer ſich geweſen über die Art und Wei⸗ ſe, in der ſein Vater das Bekenntnis ſeiner Liebe für ein armes Mädchen aufgenommen, und hatte den Entſchluß gefaßt, nimmer in das Vaterhaus zurückzukehren. Ruhelos war er ſtundenlang in der Gegend umhergeirrt und hatte dann die Geliebte aufgeſucht, jedoch nur, um zu erkennen, daß dieſelſbe einzig von ſeinem Rang und Reichtum geblendet war u. nur dieſen hatte beſitzen wollen. Kaum wiſ⸗ ſend, was er wollte, fuhr er am folgenden Morgen mit einem frühzeitig abgehenden Zuge nach der Stadt. In dem Eiſenbahnkupee, in welches er geſprungen war, befand ſich nur noch ein einziger Paſſagier, ein junger Mann in ſeinem Alter und auch in ſeiner Größe. „Die Kälte“, ſo fuhr der junge Graf von Hatton in ſeiner Erzählung fort,„war unge— heuer. Du wirſt Dich noch erinnern, Vater, daß es ein Wintertag geweſen, wie beiläufig der heutige. Der arme Teufel, welcher mit mir fuhr, war leicht gekleidet und litt offenbar unter dem Einfluß der Witterung, welche ich nicht empfand. Mit einiger Schwierigkeit ſtimmte ich ihn dazu, meinen warmen, pelzge⸗ fütterten Mantel wenigſtens leihweiſe anzu⸗ nehmen, während ich dafür ſeinen fadenſchei⸗ nigen Ueberzieher für mich in Anſpruch nahm. Er machte Einwendungen, fühlte ſich aber ſo elend und ſo ausgefroren, daß er ſich bald überreden ließ. Das übrige weißt Du Vater. Du weißt, wie bei dem Eiſenbabnunaglück der Iſt Erfindungsgeiſt vererblich? Die Frage, ob Erfindungsgeiſt vererblich ist, ſtellt nur einen Teil der allgemeineren Frage dar, ob geiſtige Fähigkeiten im allgemeinen vererbbar ſind. Galton unterſuchte die Verwandtſchaft von 977 berühmten Männern, unter der ſich auch 739 hervorragende Perſönlichkeiten befanden, da⸗ runter 50 Großväter, 94 Väter, 54 Onkel, 123 Brüder, 66 Neffen, 154 Söhne und 42 Enkel der Erfinder. Dieſe und andere Unterſuchungen be⸗ weiſen, daß in manchen Familien Erſindungsgeiſt gehäuft vorkommt. Dazu trägt auch die Umge⸗ bung, in der Erfinder aufwachſen, viel bei. Un⸗ ter einer großen Anzahl von Erfindern, von denen jeder im Durchſchnitt 40 Patente beſaß, hatten 35,5 Prozent Kaufleute zu Vätern, 83 Prozent freiberuflich Tätige und Beamte, 16 Prozent gelernte Arbeiter, der Reſt der Väter verteilte ſich auf Landwirte u. a. Es ſcheint, daß alſo die geiſtigen Anregungen der Umgebung dem Erfindergeiſt förderlich ſind. 255 Chaplins„Lichter der Großſtadt— ein Plagiat. Der bekannte Bühnenſchriftſteller Sarment iſt der Verfaſſer eines dreiaktigen Theaterſtückes, das unter dem Titel„Die ſchönſten Augen der Welt“ in Paris und im Auslande zahlreiche Aufführungen erlebte und gegenwärtig in einer Neueinſtudierung in Paris ſeinen Erfolg er— neuert. Sarment behauptet nun, Chaplin habe in ſeinem letzten Film„Die Lichter der Groß ſtadt“ die Idee ſeines Theaterſtückes übernom— men, und einzelne Stellen des Films ſtimmten mit denen ſeines Stückes überein. Dies wird durch eine Zuſchrift des Präſidenten der Geſell— ſchaft der Autoren in der Preſſe beſtätigt. Sar— ments Stück iſt auch in Amerika bekannt, ſodaß Chaplin wohl Gelegenheit gehabt haben mag, ſeine Bekanntſchaft zu machen. Da der Brief, in dem Sarment in freundſchaftlichſter Weiſe Chap— lin um Aufklärung dieſer merkwürdigen Ueber— einſtimmung erſuchte, ohne Antwort blieb, iſt der Autor jetzt in einem Pariſer Blatt mit der Plagiatbeſchuldigung an die Oeffentlichkeit e treten. Frühjahrs⸗Schnupfen Gerade in den erſten ſchönen Sommertagen neigen viele Menſchen dazu, ſich Erklältungen zuzuziehen. Das iſt ſehr leicht verſtändlich, denn die Körperhaut, dieſer wichtige Ausgleicher un— ſerer Körperwärme, iſt durch die lange Zeit ge— tragene, Luft abſchließende Winterkleidung ſehr verweichlicht. Zu leicht lockt der warme Sonnen— ſchein zu luftiger Kleidung. Da die Haut die oit ſtarke Windbewegung noch nicht gewohnt iſt— kommt es leicht zu mehr oder weniger ſchweren Erklältungen. Namentlich Hals- und Naſen— ſchleimhäute werden leicht gereizt und man be— kommt den läſtigen und oft lang anhaltenden Frühjahrsſchnupfen. Es gibt viele Menſchen, de— nen dieſer Schnupfen regelmäßig ledes Jahr die erſten ſchönen Sonnentage verleidet. Man ſollte auch den kleinſten Schnupfen nicht unbeachtet laſſen, denn er verläuft nicht immer harmlos. Bei fieberfreiem Schnupfen hält man ſich am beſten recht lange im Freien auf. Sofortige Erleichterung bringt oft ein Kamillendampfbad. Man brüht in einer Schüſſel Kamille auf und hält den Kopf über den dampfenden Aufguß. Um ein Entweichen der Dämpfe zu verhindern, deckt man ein Tuch über den Kopf und Gefäß. Dieſes Bad macht man 2—3 mal am Tage. Eine Stunde nach dem Bad ſoll man im Zimmer bleiben. Vor dem Zubettgehen tun ein heißes Fußbad und heißer Kamillentee gute Dienſte. Dem Dampfbad kann man etwas Eukalyptusöl zuſetzen. Es iſt ſehr angenehm und lindernd. Schnupfenwatte in die Naſe eingeführt, ſchafft augenblicklich Er leichterung, und kürzt den Entzündungsprozeß ab. Eine entzündete Naſe entſteht tmeiſtens durch die Benutzung von feuchten Taſchentüchern. Man benutzt in den ſchlimmen Tagen am beſten nur Papiertaſchentücher oder kleine Stückchen Zellſtoffwatte. die nach Gebrauch ſofort vernich— rn Aermſte getötet ward und ich unverletzt davon kam. Ich indes dachte nicht an den Irrtum, welchen das Vertauſchen unſerer Kleidung ver— urſachen könne, und ſetzte noch immer in der gleichen, verzweifelten Stimmung meine Reiſe fort. Jetzt will es mir wahrlich ſcheinen, als ſei ich wahnſinnig geweſen, weil ich handeln konnte, wie ich es getan habe. Zu meiner Ent ſchuldigung mag dienen, daß ich in der blin⸗ den Heftigkeit von damals mir einredete, Du würdeſt Dich nur zu glücklich fühlen, eines Sohnes enthoben zu ſein, den Du, wie ich wähnte, nicht liebteſt. Von dieſem Wahn be⸗— fangen, tat ich auch nichts um den Irrtum auf⸗ zuklären. Später hörte ich von Veränderungen welche in der Heimat geſchehen waren, hörte, daß andere Anſpruch auf Deine Liebe gewon— nen hatten und daß der Platz, welcher einſt mir zukam, ausgefüllt ſei!“ „Niemals, Neville, niemals!“ beteuerte der Lord.„Die Sehnſucht nach Dir hat unausge— ſetzt in meinem Herzen gelebt!“ „Auch ich trug ſtets Heimweh nach Dir, Pater!“ erwiderte der junge Mann.„Freilich ſind wir nicht ſo gute Freunde geweſen, als wir hätten ſein können, aber wir liebten uns ſelbſt damals innig, das weiß ich jetzt. Ich verſtehe jetzt alles beſſer, was mir damals ſo ſeltſam vorgekommen iſt, daß Deine große Liebe für meine tote Mutter—“ Die zitternde Hand des alten Mannes leg⸗ te ſich auf den Arm Nevilles und er hielt inne, die Wunde, welche das Schickſal dem Grafen geſchlagen, bedurfte jetzt noch, nach ſo langen Jahren, nur der leiſeſten Berührung, um friſch zu bluten. a (Fortſetzung folgt.) tet werden. Das verhindert die immer wieber⸗ kehrende Infektion durch die in der Abſonde⸗ rung enthaltenen Schnupfenbazillen und hält Reizungen der Haut fern.(Ein Paket Zellſtoff⸗ watte ſollte in jedem Haushalt vorrätig ſein, denn ſie iſt ſehr billig und außerordentlich an⸗ genehm in vielen Fällen, denn ſie iſt weich, ſehr ſaugſähig, ſauberer als z. B. ein Taſchentuch und mühelos zu vernichten). Iſt die Naſe entzündet, dann muß die Stelle mit Vaſeline, Zinkpaſte oder Coldereme vor neuer Reizung geſchützt werden. Sehr oft iſt der Schnupfen von Rachenkar— tarrh und Mandelentzündung begleitet. Bei Rachenkatarrh hat man ein Gefühl des Wund⸗ ſeins und Kratzen im Halſe. Auch da hilft das Geſichtsdampfbad mit Eukaltyptusöl. Die Dämpfe müſſen eingeatmet werden. Auch Mund— ſpülungen und Gurgeln mit Waſſerſtoffſuper— oxyd Emſer Salz, Borax, Kamillentee helſen und lindern die Beſchwerden. Bei Mandeleut— zündungen ſind außerden noch Umſchläge um den Hals zu machen. Einen Teelöffel Emſer Salz in warmem Zuckerwaſſer, Fencheltee oder war— mer Milch mit Honig ſind harmloſe, gute Haus— mittel Honigbonbons. Pfefferminzplätzchen und Huſtenpaſtillen lindern tagsüber die Beſchwer— den. Bei allen ernſten oder oft wiederkehrenden Erkältungskrankheiten ſollte man jedoch recht— zeitig einen Arzt zu Rate ziehen, denn nicht im⸗ mer verläuft ein Schnupfen harmlos. Oſt ſtellen ſich Stirn- und Kieferhöhlenentzündungen ein, die manchmal zu ſchweren Augen- und Ohren— erkrankungen führen und ſogar das Leben be— drohen. Schwere Allgemeinerkrankungen können ſich leicht einem vernachläſſigten Schnupfen au⸗ ſchließen. H. K. Juni! Mit dem Juni, dem ſechſten Monat unter den zwölſen, ſoll dem Kalender nach der Som— mer eigentlich ſchon ſo richtig da ſein. Warm ſoll es dann bei uns werden, richtig„brühwarm“, damit die Früchte zur Reife kommen können Heuer ſcheint nun der Juni ſich an ſeine Ver— pflichtungen halten zu wollen. Der Mai wenig— ſtens, ſein Vorläufer. verabſchiedete ſich mit hoch⸗ ſommerlicher Hitze, die die Menſchen in die Bäder trieb und ihnen die Arbeit in Büro und Werk— ſtatt zur Tortur werden ließ. Wenn der Juni ſo weitermacht oder wenn er gar den Mai, wie es ſein gutes Recht iſt, noch übertrumpft, dann werden wir wohl einige Grade zu viel des Gu— ien haben. dann wird im Juni bereits die aroße Sehnſucht nach dem kühlen herben Herbſt auf— ſteigen. die doch eigentlich Vorrecht des„Hunds— tags“-Monats iſt Früher als in anderen Jahren begann dies— mal die Badeſaiſon. Und mit ihr die vielfältigen Gefahrenquellen, die des badenden und Erfri— ſchung ſuchenden Menſchen lauern. Es iſt ſchon ſo oft geſagt und leider ſo ſehr oft nicht beachtet worden: Vadet nicht leichtſinnig! Kühlt Euch vor dem Baden ab, meidet unbekanntes Waſſer und überanſtrengt Euch nicht beim Schwimmen! Denn gerade bei heißem Sommer iſt das Schwimmen doppelt gefährlich und Rettung meiſt ſehr weit oder zwecklos. Die Mahnung des Juni! Speyer, 30. Mai. Selbſtmor d, Eine Ver⸗ käuferin brachte ſich geſtern früh in ihrer Woh⸗ nung einen Schuß in die rechte Schläfe bei, an deſſen Folgen ſie 2 Stunden ſpäter im Diako⸗ niſſenkrankenhaus verſtarb. Die Verlebte war nervenkrank. Rohrbach(Saar), 30. Mai. Autounglück. Ein Toter. zwei Schwerverletzte. Ein ſchweres Kraftwagenunglück hat ſich in der Nacht auf Freitag hier ereignet. Eine Stunde nach Mitternacht rannte ein aus Richtung Rohrhach kommender Perſonenkraftwagen gegen einen Baum, wurde auf die andere Straßenſeite ge— ſchleudert, und ſtürzte dort um. Ein Fahrgaſt erlitt dabei den Tod. während eine mitfahrende Frau und der Kraftwagenlenker in ſchwerver— letztem Zuſtande geborgen wurden. Die Urſache des ſchweren Unglücks iſt völlig unbekannt. Bei dem Getöteten handelt es ſich um einen Herrn S. aus Kirkel. Winkel(Rhg.) 29. Mai. Großfeuer. Auf den Hofgut„Mapper Hof“ geriet ein Wohnhaus mit Scheune und Stall und einer Maſchinen— halle in Brand. Das Wohnhaus und die Neben— gebäude wurden ein Raub der Flammen. ö Sprendlingen, 29. Mai. Der Mord vor⸗ bereitet. Die heute vorgenommene Obduk⸗ tion der Leiche der Frau Baumgarten hat erge— ben, daß der Tod durch gewaltſame Einwirkung, vermutlich durch Schläge mit einen ſcharfen, kantigen Werkzeug, offenbar einem Beil, erfolgte. Die Leiche wurde, nachdem die notwendigen Feſt⸗ ſtellungen getroffen waren, freigegeben und be— erdigt. Es hat ſich ſomit feſtſtellen laſſen, daß die Vermißte getötet wurde und daß Mord vorliegt, der von dem Ehemann Baumgarten und dem Schwager Banmeiſter auch eingeſtanden wurde. Nach ihren Angaben ſoll das Motiv darin liegen, daß die Getötete den Beteiligten läſtig war. Sie habe ſich ſchlecht in die Perrich— tung der häuslichen Arbeiten einfügen können, weil ſie früher faſt ausſchließlich in landwirt- ſchaftlichen Betrieben, u. a. auch in einem aro— ßen Gutshof in Darmſtadt gearbeitet hat. Mord iſt nach den Geſtändniſſen ſchon abends vorher vorbereitet worden. So haben die Täter das Grab bereits am Vorabend ausgeſch— 1 Am Mordtage ſetzten ſie mit der Frau Be garten einen Streit über das Kind in 5 und verübten bei dieſer geſuchten Gelegenheit die Tat. Der Schwere Caſten und Opfer— Staſſelung bei der amtengehälter— kriſenſteuer in Höhe von unterſte Grenze 3600 Uk. enb. Berlin, 30. Mai. etzte die Beratungen der neuen Notverord— nung heute fort. Es wird bis zu ihrer Fer— igſtellung ſozuſagen in Permanenz tagen. Nach dem Verlauf der geſtrigen Sitzung äßt ſich jetzt feſtſtellen, daß die Beratungen zeinesfalls vor Mittwoch abend zum Abſchluß zommen können. Die Schwierigkeiten der Beratungen liegen einmal in der Materie ſelbſt. ſchon an dem Umfang der neuen Notverord— nung. Sie wird etwa zwei Dutzend Geſetzent— würfe enthalten. Auch in den Kreiſen der Das Reichskabinett Reichsregierung iſt man ſich darüber klar, daß! es darauf ankommt, die zum Teil harten Maß— nahmen, die die Situation erfordern, ſo an die Oeffentlichkeit zu bringen, daß ſie pfycholo— giſch tragbar ſind. Die Reichsregierung hat das Beſtreben, die Laſten und Opfer möglichſt gerecht zu verteilen. Daraus erklärt ſich zum Teil die Staffelung in der neuen Kürzung der Beamtengehälter und der Kriſenſteuer. Wenn die Sätze auch im einzelnen noch nicht feſtlie— gen, ſo läßt ſich doch mit Sicherheit ſagen, daf die Kürzung der Beamtengehälter ſich prak⸗ tiſch mit etwa 4—5 Prozent auswirken wird, die Kriſenſteuer mit 1—3 Prozent. Schon aus dieſen Angaben iſt erſichtlich, daß die vielfachen Mutmaßungen, die in der Oef⸗ Das zeigt ſich fentlichkeit angeſtellt Teil übertrieben ſind.)höchſten Stufen der Kürzungsſtaffelung, die bis 8 Prozent hin⸗ aufreichen, finden nur auf die wenigen Beam- 1 werden, Die groß! ten der oberſten Gehaltsklaſſen Anwendung. Die Kriſenſteuer beginnt mit 1 Prozent bei wahrſcheinlich 3600 Mark, wird z. B. bei einem Einkomen von etwa 8000 Mk. 1½ Proz. betragen und bis zu 5 Pro⸗ zent bei den großen Gehältern anſteigen. Sie wird deshalb verhältnismäßig niedrig ge— halten, weil auch das Reichskahinett ſich durch aus darüber klar iſt, daß die Kriſenſteues cine ſchwere Belaſtung bedeutet, weil die Gehälter der Privatangeſtellten zum größten Tei de— reits empfindlich abgebaut worden ſind. Je— denfalls läßt ſich feſtſtellen, daß die Reithzsce⸗ gierung ausgleichend und ſchonend wie mög— lich vorgehen will. Falſche Gerüchte um das Kabinet:. enb. Berlin, 30. Mai. Von unterrichtete: Seite wird die in der Preſſe aufgetau hauptung, Reichsfinanzminiſter Dietrich abſichtige, zu demiſſionieren, als haltloſes Ge— rücht bezeichnet. Ebenſo unzutreffend ſind gach die Behauptungen über heiten innerhalb des Kadi! der Beſprechungen der Santerungsmatznahmen entſtanden ſein ſollen. Meinungsverichteden⸗ die anlözzlich Alle uon Aenselien ebieiefllen Mölien ſiat Jiceard überboten 20 Kn 1 18— 47 9 õ7— 16 2 4 0 (opt Gh fro gerson on It ſauces 7294 mn. Hrol. ſciring 2 2 2 e N J OV Piccgfd 78000. 14— LrgA T ρνE,ẽ — 7 A 5. Hornteſo 22255 OO RAE 16 000 Meter erreichte Piccard auf ſeiner Rekordfahrt, das iſt faſt 4000 Meter höher als die Grenze zwi⸗ ſchen Tropo- und Stratoſphäre, die zwiſchen 12 und 13 000 Meter Höhe verläuft. Die bis— her höchſte Höhe erreichte der Amerikaner Gray, deſſen Ballon jedoch platzte, ſodaß Gray getötet wurde. Der offizielle Ballonwelt— rekord verblieb darum bis zu Piccards Fahrt den deutſchen Profeſſoren Berſon und ring. Die höchſte Höhe, die ein Flugzeug er— reichte(Et. Soucek) liegt noch immer faſt 3000 Meter unter der von Piccard erzielten Höhe. Sü⸗ Die politiſche Schlägerei in Hagen Zwei weitere Todesopfer.“ wib Hagen. 30. Mai. Die politiſchen Zuſam⸗ menſtöße, die ſich hier am Donnerstag ereigneten haben zwei weitere Todesopfer gefordert, da zwei Schwerverletzte im Krankenhaus geſtorben ſind. Auf die Ermittlung der Täter hat der Re⸗ gierungspräſident von Arnsberg eine Beloh⸗ nung von 1000 Mark ausgeſetzt. 2. 2d . Weinheimer Schweinemarkt Zugeführt: 355 Stück Verkauft: 273 Stück Milchſchweine das Stück 10—14 Mk. Läufer das Stück von 15—24 Mk. Marktverlauf mäßig. „Maßnehmen beim Waſchen“ Ja, Maßnehmen iſt auch beim Waſchen an— gebracht. Denn wenn es heißt:„Auf drei Eimer Waſſer geht immer ein Perſilpaket“, iſt es doch wichtig zu wiſſen, wieviel Eimer Waſſer der Keſſel faſt, wenn er gut zur Hälfte gefüllt iſt. Man ſteht ſich immer gut, wenn man genau nach Vor— ſchrift verfährt. eee ee, !!CCCCb Regeln für durſtige Kehlen Was, wie und wieviel ſoll man an heißen Tagen trinken? Die ſommerliche Wärme, die das Kennzeichen dieſes Frühlings iſt, bringt, ſo ungeduldig ſie auch von aller Welt herbeigeſehnt wurde, man- nigfache Geſahren mit ſich. In jedem Jahr macht man wieder die Erfahrung, daß die einfachſten, immer wieder gepredigten geſundheitlichen Re— geln leichtſinnig in den Wind geſchlagen werden; die Folgen ſind dann mehr oder minder empfind⸗ liche geſundheitliche Störungen und Schädigun— gen. 1 Wenn die Sonne niederbrennt, wird das Eſſen Nebenſache, und der Durſt beginnt, dem Men⸗ ſchen bei der Arbeit und während der Erholung empfindlich zuzuſetzen. Was ſoll man am zweck⸗ mäßigſten trinken, um den Körper in dieſer war⸗ men Jahreszeit ſtets friſch zu erhalten und das lähmende Durſtgefühl zu bezwingen? Der grie— chiſche Dichter Pindar hat geſagt, das Waſſer ſei doch das Beſte, und dieſer Ausſpruch enthält in der Tat die Quinteſſenz aller ſommerlichen Trinkweisheit, ob man nun gutes friſches Waſſer oder Mineralwaſſer zu ſich nimmt. Aber auch beim Waſſer ſoll man nie die nötige Vorſicht außer Acht laſſen. Das Waſſer der Brunnen und Pumpen, die entweder offen oder nur ſchlecht zu⸗ gedeckt und daher unzulänglich gegen Verunrei⸗ nigungen geſchützt ſind, iſt vielfach ſtark bakterten⸗ haltig. An fröhlichen Wandertagen verleitet oft die gehobene Stimmung zu einem Glaſe Wein, in dem ja nach Anſicht der Trinker allein Wahr⸗ heit ſein ſoll. Aber an heißen Tagen ſollte der Wein beſſer im Keller bleiben, denn in ihm iſt jetzt ebenſo wenig Wahrheit wie in irgendeinem anderen alkoholartigen Getränk. Der oberſte Grundſatz jedes küblen Sommergetränks muß Jſondern verurſachen auch vielmehr Alkoholfreiheit. mindeſtens aber größte Alkoholarmut ſein. Den Genuß von Alkohol in jeder Form büßt der Trinker bei großer Hitze auf das Empfindlichſte. Denn dieſe Getränke lö— ſchen den Durſt nicht nur ganz vorübergehend, heftigen Schweißaus— bruch und ähnliche Erſcheinungen, die das Hitze— gefühl nur noch unerträglicher machen. Den viel— gerühmten alkoholhaltigen Eisgetränken hält man ſich alſo am beten fern, und man tut auch gut, wenigſtens in den Tagesſtunden, in denen die Hitze am größten iſt, auf Bier und Wein ganz zu verzichten. In den Abendſtunden mag ja der, welcher glaubt, dieſer Genüſſe nicht völlig ent⸗ raten zu können, ſich einen friſchen Schluck Bier und einen guten Trunk Wein zu Gemüte führen. Jedenſalls ſtillen die alkoholfreien Getränke am beſten den Durſt. und hier iſt an erſter Stelle der Tee zu nennen. Ein außerordentlich bele— bendes, erfriſchendes und bekömmliches Getränk, auf das höchſtens der Herzkranke verzichten ſollte, iſt kalter, abgeſtandener Tee, wenn möglich eis— gekühlt, ohne jede Beimiſchung von Zucker. Auch kalter Kaffee bewährt ſich an heißen Tagen aufs Beſte. Gute Dienſte bei der Hitze leiſtet ein ſehr leicht und billig herzuſtellendes, wenn auch nur wenig bekanntes Getränk, der Brottee. Alte Brotſcheiben werden aufgebrüht, mit Zucker ge— ſüßt, abgegoſſen und in den Eisſchrank geſtellt. Der auf dieſe Weiſe gewonnene Trank wird von vielen als der Nektar der heißen Jahreszeit ge— prieſen. Auf die große Zahl der Kaltſchalen, die ſich urſprünglich nur in Norddeutſchland großer Beliebtheit erfreuten und nun auch im Süden an Boden gewinnen, und für die meiſten Haus— frauen ein Sonderrezept beſitzen, braucht nur andeutungsweiſe hingewieſen zu werden. Eine kühlende Wirkung kommt auch der Gurke zu, und Gurkenbowle iſt deshalb ein ausgezeichnetes, höchſt erfriſchendes Getränk. Der Alkohol iſt da⸗ bei freilich nicht gänzlich ausgeſchaltet. Man stellt die Gurkenbowle her indem man eine rohe Gurke mit etwas Zucker in einer Miſchung vor Weißwein und Selterswaſſer ziehen läßt. Be liebt ſind auch die Fruchtſäfte, die neuerdings ſtart in Gebrauch gekommen ſind. Ihnen iſt vor vielen Limonaden mit ihren grellen Farben und ihrem künſtlichen Geſchmack entſchieden der Vor— zug zu geben. Am bekömmlichſten iſt bei der Hitze die natürliche Limonade, d. h. friſcher Zitronen— ſaſt und Zucker und kaltem Waſſer. Aber nicht nur die Frage nach dem Was, ſon— dern auch nach dem Wie und Wieviel iſt wichtig Früher war das Trinken in erbitztem Zuſtand nach einem Marſch oder einer Wanderung ſtreng verpönt. Nach altem Wort ſollte man mindeſtens eine Viertelſtunde ausruhen, etwas Brot hinab— würgen und dann erſt den Labetrunk zu ſich nehmen. Heute huldigt man der Anſicht, daf Getränke von ungefähr 8 Grad Wärme am be— kömmlichſten ſind und ohne Schaden genoſſen werden können, ſelbſt wenn man erhitzt iſt. Je— doch auch Getränke von niedrigerer Temperatur bis zu 5 Grad ſind unſchädlich, wenn ſie nun ſchluckweiſe genommen werden. Sie werden in der Mundhöhle ſoweit vorgewärmt, daß ſie im Magen leicht die Körpertemperatur annehmen. Die wichtigſte hochſommerliche Trinkregel lautet: beim Trinken Maß halten! Schluckweiſe ſoll man die Erfriſchung genießen, nicht den Fehler be⸗ gehen, den Trank in einem Zug hinter die Binde zu gießen. Gerade dieſes überſtürzte Trinken, nicht ſo ſehr die niedrige Temperatur des Ge— tränkes ſelbſt, zieht üble Folgen nach ſich, wie Magenverſtimmungen und ſtechenden Kopfſchmerz, die ſich häufig nach dem Genuß eines Trunkes einſtellen, der hätte laben ſollen. CCC ²˙ AAA Zwischen 2 Zigaretten 3 WVYBERT-Tabletten das verhütet den Raucherkaterth nimmt dem Atem den Iabakgeruch Vermiſchtes Gründung einer Weltorganiſation der Bäcker— meiſter. wtb. Budapeſt, 30. Mai. Auf dem Internatio— nalen Bäcker-Kongreß, der dieſer Tage hier ſtatt— ſand und geſtern beendet wurde, wurde die Schaffung einer Weltorganiſation der Bäcker— meiſter, beſchloſſen, die den Namen„Union In— ternationale de la Bouhangerie“ tragen wird. Der Sitz der neuen Organiſation iſt Bern. Prä— ſident iſt Karl Grüſſer. Im Vorſtand befinden ſich Vertreter der Schweiz, Ungarn, Dänemarks, Deutſchlands und Polens. Spurloſes Verſchwinden eines rumäniſchen 0 Miniſterialbeamten. wtb. Bukareſt, 30. Mai. Die heutigen Mor— genblätter befaſſen ſich eingehend mit dem Fall des früheren Unterſtaatsſekretärs im Ackerbau— miniſterium, Dr Aurel Dobrescu, der ſeit unge— ſähr 14 Tagen ſpurlos verſchwunden iſt. Seine in Bukareſt wohnende Gattin iſt ohne jedes Le— benszeichen ihres Mannes. Die Bukareſter Blät— ter vermuten, daß Dr. Dobrescu von ſeinen voli— tiſchen Gegnern gewaltſam entführt worden iſt, und für die Dauer der Wahlen feſtgehalten werde. Das Innenminiſterium dementiert eine Nachricht, nach der Dr. Dobrescu verhaftet worden ſei. Arbeitsloſentinder aus Nürnberg in Frankreich. wib. Paris, 30. Mai. 50 Kinder Arbeitsloſer aus Nürnberg haben geſtern Paris vaſſiert, um ſich nach der Inſel Oleron zu begeben, wo ſie auf Einladung des franzöſiſchen Aktionskomitees ſür den Frieden einen Ferienmonat verbringen wer⸗ den. In Oleron weilen bereits 200 Kinder Ar⸗ beitsloſer aus Berlin, Leipzig und Hamburg.