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Aufſtellung des Fackelzuges in der Schul⸗ ſtraße und nicht wie im Programm angegeben auf dem Sportplatz. Er zieht vorausſichtlich durch Waſſer⸗, Reps⸗, Blauhut⸗, Weinheimer⸗, Bismark⸗, Seegarten⸗, Bürſtädter⸗, Kühner-, Lorſcher⸗- und Rathausſtraße. Die Sportleitung. Billig und radikal bekämpfen Sie mͤeken und cnotre Unbesleler mit Hovco-Jox / Ltr. 50 Pfg.(Flasche mitbringen) Rathaus- Drogerie Peter Moskopp Telefon 198 Bekanntmachung. Medizinalverband V'heim Die außerordentliche Generalverſammlung hat beſchloſſen, daß die Beiträge ab 1. 6. 31 für alle Mitglieder um 10 Pig. erhöht werden. Der Vorſtand. 5 Schön eingerichtetes Hamburger Haflselsger R. Hohmann Thams & Garfs Niederlage: Rathausstr. 62 Wohnhaus mit großem Garten unter günſtigen Bedingun- gen, getrennt oder zuſam⸗ men, zu verkaufen; ebenſo wird verkauft ein Hand- karn(zweirädrig), zwei Achreibpulte, Klavier, Pfd. nur 1.80 0 Sb Rabatt eiſerner Geſchäftsſchr., Gartenmöbel. Näheres Hügelſtraße 6. Wohnung Simmer u. 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Ein feierliches levitiertes Hochamt in der ebenfalls feſtlich geſchmückten Kirche ſammelte eine große Anzahl Gläubige. Das himmliſch ſchöne Wetter ließ die feierliche Durchführung der Pro⸗ zeſſion in beſter Weiſe ermöglichen. An den Straßenaltären wurden die Evangelien geleſen, wo⸗ bei Feſtmuſik und kath. Kirchenchor in feierlicher Weiſe mitwirkten. Die Straßen des Prozeſſions⸗ ganges waren von Zuſchauern dicht beſtellt und es iſt lobenswert, daß ſich das Publikum muſtergültig verhalten hat. Die Prozeſſion löſte ſich nach ca. 2 Stunden Dauer mit dem Schlußſegen in der Kirche wieder auf. „Straße geſperrt! Die Provinzial⸗ ſtraße von Lampertheim nach Kirſchgartshauſen, Kilometer 41,0— 41,4, iſt wegen Ausführung von Straßenbauarbeiten mit 1. Juni bis zum 15. Juni für Kraftfahrzeuge und Fuhrwerke jeder Art geſperrt. Der Umweg für den Durchgangs verkehr geht über Neuſchloß—Hüttenfeld— Viernheim. zwei Menſchen; einer der ſchön⸗ ſten Tonſilme der Welt im Ceſipa. Noch 3 Tage zeigt man einen der herrlichſten Tonfilme, man kann ſagen der ſchönſte in ſeiner Art. Sehr ſchöne Bilder der Tiroler Bergwelt, die Hochwaſſer⸗ ſzene und die Aufnahme im Petersdom. Es iſt eine erſchütternde Tragik, der Lebensweg zweier Menſchen. Wer auch kein Filmfreund iſt, doch die- ſes Tonfiilmwerk muß man geſehen haben. Noch nie konnte was Schöneres in Viernheim gezeigt werden. Dieſes Filmwerk hat eine ſehr gute Wie— dergabe, ſodaß jedes Wort zu verſtehen iſt. Dieſes Tonfilmwerk verdient von ganz Viernheim beſucht zu werden. Der Waldſportplatz bringt am Fountag: Germania Ludwigshafen— Amicitia Viernheim. Näher rückt der Tag der Endtſcheidung: wo man geht und ſteht, wo man hinhört, wo Buben auf dem Schulwege ſich treffen, da heißt es, ge— winnen die Grünen am Sonntag! Noch ſteht der eindrucksvolle Sieg anf dem Ludwigshafener Platze vor aller Augen, auch der heiß entbrannte Kampf, bei welchem ſich manch gegneriſche Spieler durch Unfairneß auszeichnete im Angeſicht des verlorenen Spieles! Die Grünen werden auf ihrem Gelände zeigen, wie man Fußball ſpielt und daß ſie nicht gewillt ſind, dem Gegner Punkte abzutreten! Der Waldſportplatz hat ſchon ſo viele Meiſterehren er⸗ lebt, er wird und muß es auch am Sonntag er- leben durch einen Sieg über die Pfälzer: Tau- ſende werden Euch elf Kämpfern zujubeln, wenn Ihr dadurch entgültig die Bezirksliga erkämpft habt! Mit Eurem Spiel am Sonntag ſteht und fällt der Viernheimer Fußballſport! Kämpfet wie immer und verſchafft durch einen Sieg Eurem Verein und Eurem Heimatort die höchſte Ehre und Be⸗ geiſterung! DI K.⸗Sport. Anläßlich unſeres 25. jährigen Fußballjubi⸗ läums am kd. Sonntag finden leichtathl. Kämpfe, Staffelläufe, 1 Fußballſpiel und 1 Handballſpiel . e 1 ſtatt. Wer Zeuge bei unſeren früheren leichtathl. Kämpfen war, wird nicht verfehlen den intereſſanten Kämpfen wieder beizuwohnen. Das Hauptereignis iſt das Fußballſpiel unſerer 1. Mannſchaft gegen Waldhof 1. Die beiden Mannſchaften verbürgen die Gewähr für einen intereſſanten und ſpannenden Kampf; und dieſes Treffen wird wohl zu einem der Größten, ſeit 25 Jahren, das der Fußballſport in Viernheim exiſtiert, werden. Die 1. Handball- mannſchaft tritt zum erſtenmal wieder auf eigenem Gelände gegen die ſpielſtarke Mannſchaft Rot⸗Weiß Mannheim in Aktion. Die Parole für jeden Sportler und Sportintereſſenten heißt am kommenden Sonntag: „Auf zum 92 K.-Sportplatz!“ Bekanntmachung. Betreffend: Heugrasverſteigerung. Am Montag, den 8. ds. Mts. vormittags 9 Uhr wird im Saale des Gaſthauſes z. Engel das Heugras von den gemeinheitlichen Wieſen öffentlich verſteigert. Betreffend: Kirſchenverſteigerung. Morgen Samstag, vormittags 11 Uhr werden im Sitzungsſaale des Rathauſes die Früh⸗ kirſchen von der Oberlück und der Unterbruchweide öffentlich verſteigert. Viernheim, den 5. Juni 1931. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. J. V.: Roos Anerkannt raſchen und ſicheren Erfolg erzielen Sie durch Auf⸗ gabe Ihrer Anzeigen im ee 8 F Wanne 8 1 3 Viernheimer Anzeiger. 1 e RCC unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗ Mit⸗ glieder⸗ u. Generalverſammlungen u.Singſtunden Reichsbauner Schwarz⸗Rot⸗Gold.(Abtlg. Schutz⸗ ſport. Heute Abend Training. Samstag Abend 9 Uhr Pflichtverſammlung. Wegen Spiel am Sonntag in Mannheim, hat die 1. Mannſchaft reſtlos zu erſcheinen. Ebenſo zwecks Reorganiſier- ung, die Jugend. D. Sch. Freiwillige Sanitäts⸗Kolonne v. R. K. Sonn- tag, den 7. Juni morgens /6 Uhr Uebung mit der Freiw. Feuerwehr. Unbedingtes, voll- zähliges Erſcheinen erwartet Die Führung. Geſangverein„Liederkranz“. Samstag Abend 8 Uhr Zuſammenkunft der Sänger im Lokal. Zwecks Teilnahme am Jubiläumskommers der Da. darf kein Sänger fehlen. Der Vorſtand. Geſangverein„Sängertreue“. Sonntag vorm. um 10 Uhr Singſtunde. Es iſt Pflicht eines jeden Sängers pünktlich und vollzählig zu er⸗ ſcheinen. Der Vorſtand. Kaninchen u. Geflügelzuchtverein 16. Sonntag, den 6. Juni abends 8¼ Uhr im Vereinskokal Gaſthaus zum Kaiſerhof Monatsverſammlung. Die Mitglieder werden gebeten dieſe Verſamm⸗ lung(betr. Stiftungsfeſt) zahlreich zu beſuchen. Kaninchen zur Tiſchbewertung mitbringen. Der Vorſtand. Turnerbund. Heute Abend vollzählige Turnſtunde aller Abteilungen Geräteturner Fechter, Alters- turner, Sportler und Spieler. Es wird gebeten, das alles, auch die Handballspieler, reſtlos er⸗ ſcheinen. Betreffs Gauturnfeſt und Sportfeſt in Neckarau. Die Turnleitung. Geſangverein„Flora“. Freitag Abend 8 Uhr Singſtunde. Kein Sänger fehle. Der Pröäſident. Ar. 129 Der„Disziplinbruch der Neun“ SPD.⸗Parteitag und Panzerkreuzer-⸗Abſtimmung. Leipzig, 3. Juni. Der Parteitag der Sozial⸗ demokratie ſetzte die Ausſprache fort. In ihrem Mittelpunkt ſteht der Diſziplinbruch in der Pan— zerkreuzerfrage. Hierzu liegen zwei Anträge vor. Hamburg ſordert,„daß den Diſziplinbrechern die allerſchärfſte Mißbilligung ausgeſprochen und die Fraktion verpflichtet wird, vor bedeutungsvol— len politiſchen Entſcheidungen Fraktionszwang zu beſchließen. Zuwiderhandlungen ſollen als parteiſchädigendes Verhalten gelten“.(„Partei⸗— ſchädigendes Verhalten“ iſt ein Grund für den Ausſchluß aus der Partei.) Ein Berliner An— trag erlaubt den Abgeordneten, die einen Frak— tionsbeſchluß nicht glauben vertreten zu können, von der Abſtimmung fern zu bleiben. Nach längerer Ausſprache wurde der Antrag des Parteivorſtandes, der das Verhalten der neun Neinſager bei der Panzerkreuzer-Abſtimmung mißbilligt und die Fraktion ermächtigt, Frak— tionszwang zu beſchließen und zugleich feſtſtellt, daß Zuwiderhandlungen als parteiwidriges Ver— halten gelten, mit 324 gegen 62 Stimmen an— genommen. Zu irgendwelchen Kundgebun— gen kam es nicht. Mit großer Mehrheit wurde auch die vom Parteivorſtand unterſtützte politi— ſche Entſchließung Aufhäuſer-Künſtler aufgenom— men, in der am Schluß feſtgeſtellt wird, daß die Sozialdemokratiſche Partei in ihrer Haltung zur dieichsregierung ſich davon beſtimmen laſſen werde, daß es gelinge, die lebenswichtigſten Ar beiterintereſſen zu wahren. Breitſcheids Schlußwort auf dem ſozialdemokratiſchen Parteitag. wtb. Leipzig, 3. Juni. Auf dem ſozial⸗ demokratiſchen Parteitag führte der Abg. Breit— ſcheid in ſeinem Schlußwort u. a. folgendes aus: Der Faſcismus in Deutſchland iſt eine große Tagesgefahr angeſichts der wirtſchaft— lichen Situation und des Geiſtes, der in weiten Freiſen des deutſchen Volkes herrſcht, gegen die organiſierte Arbeiterſchaft vorzugehen. Die Oppoſition darf nicht den Eindruck erwecken, als ob tiefe weltanſchauliche Gegenſätze bei uns vorhanden ſeien. Sie muß auch wenigſtens ein bißchen geſcheit ſein. Es iſt hier Brüning nit Hitler und Hugenberg verglichen worden. Mit ſolchen Vergleichen ſtärken Sie nicht un⸗ eren Kampf gegen den Faſcismus, ſondern Sie ſchwächen ihn. Brüning iſt als Exponent des Schwerkapi⸗ tals bezeichnet worden. Ich frage: Iſt es nicht gelungen, wenigſtens etwas für die Arbeiterklaſſe zu retten und zu erhalten? Haben wir nicht einen gewiſſen Einfluß auf die Entſchließungen des Kabinetts Brü⸗ ning gehabt? Daß der Reichstag kein Parlament heute mehr iſt, daran trägt die deutſche Mählerſchaft ſchuld Wir betrachten die Einſchränkung der Demo— kratie als einen vorübergehenden Notzuſtand, der aber geeignet iſt, zu verhindern, daß dieſe Demokratie auf unabſehbare Zeit hinaus völ— lig beſeitigt wird. Die Demokratie iſt die Vor— ausſetzung jeder Politik, namentlich jeder Ar- beiterpolftik. Ohne die Demokratie gibt es keinen Se ia⸗ lismus, der Dauer verſpricht, keine poliſ che und wirtſchaftliche Befreiung der Arbe l ter⸗ klaſſe. Es iſt di age aufgeworfen, was nach dem Sturze d ibinetts Brüning werden würde. Wollen s auf alle Eventualitäten an⸗ kommen laſſen? Wir müſſen im jeweiligen Augenblick die Situation ernſthaft und nach⸗ drücklich prüfen. Wir müſſen es auch tun, wenn die neue Notverordnung vorliegt. Wir müſſen alle Gefahren in Rechnung ſtellen, die bei un⸗ ſerer Zuſtimmung oder Ablehnung der Not; verordnung entſtehen. Es wäre unpolitiſch, eine Entſcheidung zu fällen, ſolange man nicht den genauen Wortlaut kennt. Man mag zur Pan; zerkreuzerfrage ſtehen, wie man will, einen Bruch mit Programmforderungen der Par: tei bedeutet ſie nicht. Ich ſtehe aber auch nich an zu erklären, auch einen Bruch mit ilter Programmforderungen würde ich auf mich neh. men, va die Zeit und Verhältniſſe anders ge⸗ worden ſind. Samstag, den 0. Juni 1931 — N— J;— 13 J N 2 J N 8 8 78. 8 8 N 25 Jahre Deutſche Jugend kraft Viernheim Die Dic. Viernheim ſteht vor einer großen, bedeutungsvollen Feier, vor der Feier ihres Sil— berjubiläums. Schwierigſter Anfang vor 25 Jahren, wie in der Feſtſchrifſt erzählt wird! Viel Idealis⸗ mus, hoffnungsſtarke Tatkraft, große Sportbegei— ſterung mußte damals die Gründer beſeelen, um als Pioniere des Sportes das Fußballſpiel in die hieſige Gemeinde einzuführen und die Grundlagen eines Werkes zu ſchaffen, das nach 25 Jahren in ſo machtvollem Ausmaße vor uns ſteht: iſt doch Viernheim nicht nur die älteſte Abteilung von Heſſen und Naſſau, ſondern auch die größte Abtei- lung Süddeutſchlands, die eine Sportanlage ſchuf, wie man ſie nicht nur innerhalb der DI., ſon⸗ anderen Verbänden dern auch in ſelten findet. Außerdem hat die Abteilung ihren Namen durch die ſportlichen Erfolge ihrer Leichtathleten und ihrer 1. Fußballmannſchaft weithin bekannt gemacht. Selten mag daher die Silberjubiläumsfeier eines Vereins berechtigter geweſen ſein! Freudigen Anteil nehmen am Feſte viele Bru— derabteilungen aus dem Odenwald and Baden u. por allem aus dem Bezirk Südheſſen, von denen mehrere mit ihrem Muſik- und Trommlerkorps zum Feſte erſcheinen. Freudigen Anteil nimmt der weit— aus überwiegende Teil der Einwohnerſchaft Viern— heims, iusbeſondere die kath. Gemeinde und die kath. Vereine. Sie alle gratulieren der Deut⸗ ſchen Jngendkraft zu ihrem Silberjubiläum und wünſchen ihr ein weiteres Wachſen, Blühen und Gedeihen! Schach Berlin, 3. Juni. teichs 0 Arbeitsausſchuſſes Deutſcher Verbände ſprach Reichsbankpräſident a. D. Dr. Schacht über das Reparationsproblem und bemerkte einleitend, daß er ſich heute nicht darüber äußern wolle, warum die Reparationen nicht bezahlt. werden könnten, ſondern über die Frage nach den Fol⸗ gerungen aus der erkannten Zahlungsunſähig⸗ keit. Der Poungplan habe gegenüber dem Da⸗ wesplan große Vorteile gebracht: Die Freiheit der deutſchen Initiative und die Erhebung. der Grundſätze wirtſchaftlicher Vernunft zum änte⸗ grierenden eines Vertrages. Dieſer letztere Vor— teil ſei dann durch das Haager Abkommen ver⸗ fälſcht worden, und dies habe auch ihn beſtimmt. eine weitere Mitverantwortung abzulehnen, die er zum Youngplan auch heute noch übernehme. Dr. Schacht faßte die Gründe für ſeine Ablehnung in drei Punkten zuſammen: In die Einſeigung einer politiſchen Sank— tionsklauſel, die ein Moment der Be hung in einen ſolchen Vertrag hineinbringe, bie im Haager Protokoll erneut vorgenom- mene Beſchlagnahme deutſchen Privateigen— tums, 3. der geſetzliche Zwang für die Reichsbank, am internationalen Zahlungsausgleich mit— zuwirken, was Deutſchland in die Lage eines Vertragsteilnehmers minderen Rechtes bringe. a Alle dieſe drei Punkte verſtießen gegen die Schlußfolgerungen des Poungplanes. Dieſe Ab⸗ kehr vom Moungplane müſſe bekämpft und die ſeit 1924 eingeſchlagene wirtſchaftliche Grund⸗ linie wieder aufgenommen werden durch eine wirtſchaftliche Kampfmethode, die davon ausge⸗ he, daß wir Tributlaſten nur inſoweit, als un⸗ ſere Innen⸗ und Außenwirtſchaft einen entſpre⸗ chenden Ueberſchuß liefere, leiſten. Auf der Reichstagung des! der Bedro⸗- tfür ſofortige Einſtellung der Tributzahlungen bis wir die Reparationen aus einem Ueberſchuß der Wertſchaft erübrigen kennen Dr. Schacht geht dann auf die Unausge⸗ glicheuheit unſeres Haushaltes ein, die eine naturgemüße Folge der durch eine 12 jährige Tributpolitit völlig zuſammen⸗ gebrochenen deutſchen Wirtſchaft ſei. Er könne nicht durch Rechenkünſte in Ordnung gebracht werden, ſondern lediglich durch Inord— nungbringung der deutſchen Wirtſchaft durch ſinngemäße Durchführung der Wirtſchaftsgrund— ſätze des Youngplanes. Die Abhängigmachung der kommenden Reviſionsdebatten von der vor— herigen Sanierung des Haushaltes berge die Gefahr, daß man ſich nicht nur auf die wirt⸗ ſchaftlichen Grundſorberungen des Youngplanes konzentrieren werde, ſondern ſich auch in einem Feilſchen um die künftige Höhe der Tributziffern verliere Nicht die abſolute Höhe der Tributſumme ſei ausſchlaggebend, ſondern die Möglichkeit, dieſe Summe zu erwirtſchaften. Auf die Bedenken vor politiſchen Gewall— maßnahmen gäbe es nur zwei Antworten: 1. daß Gewalt kein Geld bringt und 2. daß uns gar keine Wahl darüber bleibt, ob wir die Tributzahlungen einſtellen wollen oder nicht. Die Aufnahme neuer Auslands⸗ anleihen zwecks Hinausſchiebungen der Zah⸗ lungseinſtellungsnotwendigkeit, ſei es von privater Seite, ſei es von politiſcher Inſtanz müſſen unter allen Umſtänden abgelehnt wer⸗ den, da ſie lediglich der Bezahlung von Kriegs⸗ tribnten für einen weiteren Raum Deutſchland könne ſeinen Tribut nur aufrecht erhalten dadurch, daß es ſchleunigſt die Tribnt⸗ ſchuß seiner Wirtſchaſt erübrigen kann. diene. Luft abgegeben zahlungen einſtellt, bis es ſie aus einem Kober⸗ 48. Jahrgang Aus Nah und Fern Darmſtadt, 4. Juni.(In die Transmiſſion geraten.) In einer Schleiferei in Rodau bei Groß-Bieberau kam heute der 21ꝰꝶ̈jährige Schlei⸗ fer Alexander Fleiſchmann der Transmiſſion zu nahe, die Kleider wurden erfaßt und der junge Mann mitgeſchleift. Er wurde am Kopf gedrückt und ſo ſchwer verletzt, daß er in bedenk— lichem Zuſtand in das Darmſtädter Kranken- haus durch die Rettungswache eingeliefert werden mußte. Wie wir erfahren, hatte der junge Mann nur aus Neugierde dem Arbeiten der Transmiſſion zugeſehen. Darmſtadt, 5. Juni.(Aus der Heſſiſchen Sängerbundbewegung.) Der geſchäftsführende Bundesvorſtand des Heſſiſchen Sängerbundes wird am Samstag, den 6. Juni, 15 Uhr im Bahnhofshotel in Darmſtadt zuſammentreten. Die Tagesordnung ſieht die Vorbereitung des Bundesſängertages des Deutſchen Sängerbun— des am 3. Oktober in Mainz vor, weitere Stellungnahme zur Lotterie des DSB., Vor— bereitung zum 11. Deutſchen Sängerbundesfeſt in Frankfurt a. M. Darmſtadt, 4. Juni.(Zweite Große Straf— kammer.) Zum erſten Male tagte geſtern die neu errichtete zweite Große Strafkammer unter dem Vorſitz des Landgerichtsdirektors Schmidt. Zu verantw n hatte ſich der Schuhmacher Martin Becker von Obertshauſen wegen fahr— äſſiger Tötung und Körperverletzung. Der Un— ſall ereignete ſich an einem Samstag im Oktober v. Is., nachts 11 Uhr zwiſchen Froſchhauſen u. Bieber. Der Beifahrer des Motorradfahrers Becker wurde leicht verletzt, der Angetlagte da— gegen erheblich., der entgegenkommende Motor- adfahrer Emil Spahn wurde bei dem Unfall zetötet. Das Gericht der erſten Inſtanz kam zu der Anſchauung. Spahn ſei vorſchriftswidrig gefahren und ſprach Becker frei. Der Staatsan⸗ valt hatte Berufung eingelegt. Das Gericht verwarf die ſtaatsanwaltliche Berufung Es gleibt bei der Freiſprechung. Mainz, 4. Juni.(Vor dem Schnellrichter.) Im Anſchluß an eine nationalſozialiſtiſche MRaſſenkundgebung am Dienstagabend kam es in der Stadt zu kleinen Reibereien. Hierbei wurden einige Nationalſozialiſten feſtgenom— nen. Von ihnen wurden geſtern zwei dem Schnellrichter vorgeführt, der ſie wegen verbo— tenen Waffentragens— der eine hatte eine Schuſterahle, der andere ein feſtſtellbares Meſ— er— auf Grund der Notverordnung des Reichspräſidnten zu je drei Monaten Gefäng— nis mit ſofortiger Verhaftung. Nierſtein, 4. Juni.(Leichenländung.) Hier wurde im Rhein die Leiche eines jungen Man— nes geländet. Es iſt anzunehmen, daß es ſich um die Leiche des jungen Eberſtädters han— delt, der kürzlich bei Gernsheim ertrank. Nierſtein a. Rh., 4. Juni.(Hat man ſie?) Der Polizei gelang es, ſechs junge Leute aus Nierſtein feſtzunehmen, die ein Motorboot ge— ſtohlen hatten. Die Burſchen ſcheinen auch die weiteren Einbrüche und Diebſtähle, die in der letzten Zeit in Nierſtein ausgeführt wurden, auf dem Gewiſſen zu haben. So wurde u. a. ein großer Weindiebſtahl ausgeführt, der nur teil— weiſe geklärt werden konnte. Von den rund 1009 Flaſchen Wein fand man bisher nur 150 Flaſchen. Offenbach, 4. Juni.(Vom Totenauto über— fahren) Dienstag abend wurde bier der vier— zährige Philipp Haas aus Mühlheim a. M. von dem Offenbacher Leichenauto totgefahren. Das eind war bereits in einen Omnibus geſetzt wor— den, ſtieg aber nochmals aus und kam unter das gerade vorbeifahrende Auto. Den Führer des Wagens trifft keine Schuld. Mannheim, 5. Juni.(Kein Mord in Mann⸗ heim.) Die polizeilichen Ermittelungen haben ergeben, daß es ſich bei der Tragödie auf den Neckarwieſen aller Wahrſcheinlichkeit nach nicht um einen vorſätzlichen Mord, ſondern um Fahrläſſigkit handelt. Der Schütze, der 17 Jahre alte Muſiker Heinrich Bommersheim iſt geſtern abend in ſeiner Wohnung feſtgenommen und vernommen worden. Dabei hat er erklärt, er habe ſich mit dem erſchoſſenen 21 Jahre alten Bäcker Friedrich Hotz an einer beſchäftigt und zunächſt einen Bei der näh der Waffe habe ſich dann ein zweite 81 7701 Mehrladepiſtole