löſt, durch welchen Hotz tödlich in die Stirn getroffen worden ſei. Angeblich aus Angſt habe ſich Bommersheim dann vom Tatort entfernt. Die Mehrladepiſtole gehört ſeinem Vater. Ge⸗ genwärtig werden die Angaben des Bommers⸗ heim nachgeprüft. Ludwigshafen, 3. Juni.(Gefängnis für einen Meſſerſtecher.) Der 30 Jahre alte ver⸗ heiratete Arbeiter Peter Sturm von Lam⸗ pertheim verſetzte am 25. April ds. Is. dem Arbeiter Hermann Glück drei Meſſerſtiche, und zwar einen in die rechte Kopfſeite und zwei in den rechten Oberarm. Da er die Tat ohne jede Veranlaſſung verübt hatte, wurde er zu ſechs Monaten Gefängnis verurteilt. Vermiſchtes Schwerer Zuſammenſtoß zwiſchen Triebwagen und Kraftwagen. Ein Toter, fünf Verletzte. wtb. Schleswig, 5. Juni. Am Bahnüber⸗ gang bei St. Jürgen ereignete ſich geſtern ein ſchwerer Zuſammenſtoß zwiſchen einem Trieb⸗ wagen der Kreisbahn und einem Kraftwagen. Der Kraftwagen wurde von dem Triebwagen erfaßt und 50 Meter mitgeſchleift. Die Karoſ⸗ ſerie des Kraftwagens wurde abgeriſſen und ſtürzte einen 10 Meter hohen Bahndamm hinunter. Dabei erlitten eine Frau Hering aus Berlin, ihre 8 jährige Tochter ſowie ihre Schweſter Fräulein Dr. Behrenſen ſchwere Ver⸗ letzungen. Zwei andere Kinder und der Chauf⸗ feur wurden leicht verletzt. Das Unglück iſt da⸗ durch entſtanden, daß der Chauffeur die Sig⸗ nale des Triebwagens überhört hatte. Frau Hering iſt inzwiſchen ihren Verletzungen er— legen. Wieder ein Raubüberfall auf einen Berliner Kraftdroſchkenführer. Berlin. 5. Juni. In der Umgebung der Ortſchaft Buch an der Stettiner Bahn wurde in der vergangenen Nacht ein Raubüberfall auf einen Berliner Kraftdroſchkenführer namens Klemm verübt. Im Krankenhaus Kankow. wo er mit ſchweren aber nicht lebensgefährlichen Verletzunge. darniederliegt, konnte er heute früh eine Schilderung des Ueberfalls geben. Er iſt im nordöſtlichſten Stadtteil Weißenſee gegen 2 Uhr nachts von drei Männern angerufen worden. Si. gaben kein genaues Ziel an, ſondern be⸗ auftragten ihn, immer geradeaus zu fahren, bis die Chauſſee Buch—Carow erreicht ſei. Hier ließen ſie halten und wollten das bisher ge⸗ ſchloſſene Verdeck geöffnet haben. Er ſtieg ab und knickte die Halteſtangen des Verdecks ein. In dieſem Augenblick fielen die Männer über ihn her und ſchlugen auf ihn ein, bis er die Beſin nung verlor. Sie plünderten ihn dann aus und ließen ihn hilflos auf der Chauſſee liegen. Dor! wurde er von einem Radfahrer gefunden. Im Wagen entdeckte man eine Ballonmütze, die einer der Räuber verloren haben muß end neben dem Bewußtloſen einen Hammer. Dem Ueberfallenen ind etwa 23 Mark geraubt worden. Der Münchener Staatspalaſt ausgebrannt wtb. München, 6. Juni. In dem berühmten Münchener Staatspalaſt der gegenwärtig, wie alljährlich eine große Kunſtausſtellung beherr⸗ bergt, brach heute früh 3.25 Uhr ein Brand aus, der ſo heftig um ſich griff, daß das Ge⸗ bäude in kürzeſter Zeit in hellen Flammen ſtand. Eine Stunde nach dem der Alarm der Feuerwehr um 4.25 Uhr morgens war der Glaspalaſt völlig ausgebrannt. Es ſteht nur noch das Eiſengerüſt, aber auch dieſes iſt an verſchiedenen Stellen bereits eingeſtürzt. Die Feuerwehr muß ſich darauf beſchränken, die an⸗ grenzenden Gebäude zu ſchützen. Trotz der frühen Morgenſtunden iſt die umgebung des Brand⸗ platzes von einer tauſendköpfigen Menge um⸗ lagert. Ueber die Entſtehungsurſache des Brandes und den Wert der zerſtörten Gemälde iſt noch nichts bekannt. Der Glaspalaſt beſtand nur aus Glas und Eiſen. Hier fanden jährlich die von den Münchener Künſtlervereinigungen veranſtalteten internationalen Ausſtellungen ſtatt. Kaum zwei Stunden nach der erſten Feſt⸗ ſtellung des Brandes iſt der Glaspalast nur noch ein rauchender Trümmerhaufen. zokale Nachrichten * Aerztlicher Fonntagsdienſt. Bei Verhinderung des Hausarztes hat morgen die Vertretung Herr Dr. Kienle. * Polkschor. Zu der heute Samstag beginnenden Singſtunde des Männerchors ſind ehe⸗ malige Sänger, ſtimmbegabte Paſſive ſowie Neu⸗ eintretende herzlich willkommen. * Im Silberkranze. Morgen Sonntag, den 7. Juni 1931 feiern die Eheleute Herr Gg. Mich. Kühlwein 2. und Frau Katharina geb. Hof⸗ mann, Ringſtraße 22, das Feſt der ſilbernen Hoch- zeit. Wir gratulieren herzlich. Endlich junges Gemüſe! Nun kann die Hausfrau das Mittagsmahl wieder abwechslungs⸗ reicher geſtalten. Die zarten Gemüſe ſind aller⸗ dings an und für ſich etwas fade. Maggi's Würze erweiſt ſich auch hier als treuer Nothelfer. Schon wenige Tropfen bringen den Eigengeſchmack der tiſchfertigen Gemüſe in überraſchender Weiſe zur vollen Entfaltung. * Im Cefipa. Das ſchönſte Tonfilm ⸗ work das je in Viernheim gezeigt wurde. Mit großer Begeiſterung zeigt man ſchon 2 Tage dem hieſigen Publikum einen wunderbaren und herrlichen Tonfilm„Zwei Menſchen“ nach dem weltberühmten Roman von Richard Voß. Unbe⸗ ſchreiblich ſchön in Handlung und Aufmachung. Hervorragend in Sprache und Geſang. Schöne Bilder der Tiroler Bergwelt, packend die Hoch— waſſerſcene ſowie die Darſtellung des Guſtav Fröh— lich als Junker Rochus und Charlotte Suſa als Judith Platter. Alles in allem ein Tonfilmwerk das man gehört und geſehen haben muß, das wert iſt von ganz Viernheim beſucht zu werden. Man hat noch nie was Schöneres geſehen. Man möge nach Möglichkeit die heutige Vorſtellung beſuchen, da morgen Sonntag mit einem ganz großen Beſuch zu rechnen iſt. Im 2. Teil zeigt man die luſtige Henny Porten in„Liebe im Kuhſtall“. Ein köſt⸗ licher Luſtſpiel⸗Schlager in 6 entzückenden Akten. Niemand verſäume dies herrliche Tonfilmprogramm. Ein Beſuch lohnt ſich doppelt. Kühler Aufenthalt, 5 Ventilatoren ſorgen für friſche Luft. Auf zu „Zwei Menſchen“! * Hengras Verſteigerungen. Am Montag Vorm. um halb 9 Uhr läßt die Gemeinde auf dem Rathauſe Heugras verſteigern.— Das Gräfl. v. Berckheim'ſche Rentamt verſteigert nachm. um 2 Uhr in der Neuzenlache, Wirtſchaft Werle. — Die Freih. Heyl zu Herrnsheim'ſche Güterver⸗ waltung verſteigert am Dienstag Vorm. 9 Uhr und nachm. 2 Uhr ſowie am Mittwoch Vorm. 9 Uhr die Heugrasernte von dem Hamsbach⸗Hüttenfelder Wieſengut. Ganz Viernheim morgen auf den„Waldſportplatz“ Der größte Fußballkampf in all den 22 Jahren Viernheimer Fußballzeit wird es morgen Mittag um 3 Uhr ſein im Entſcheidungsſpiel der Sp. gg. U gegen Germania Ludwigshafen! Werden es die Grünen ſchaffen? Ja, ſie müſſen gewinnen! Wenn ſie ſpielen, uneigennützig, mit einem zähen Willen auf Sieg, werden fie es gewinnen! Der ſchönſte Lorbeer winkt: die ſüddeutſche Meiſterklaſſe! Ihr wißt um was es geht. Ganz Viernheim verfolgt Euren Kampf. Siegen iſt Trumpf auf dem Waldſportplatz! Haushalten— eine moderne Kunſt. Vielſeitig iſt dieſe moderne Kunſt und mit Mühe und Arbeit verbunden. Aber die rechte Haushalt⸗Künſtlerin, die moderne Hausfrau, weiß, wie ſie ſich die Arbeit erleichtert. Drum nimmt ſie zum Waſchen aller guten Sachen ſtets die von der Sunlicht Geſellſchaft hergeſtellten Lux Seifen- flocken— die machen das Waſchen leicht. Raſch löſen ſie ſich im heißen Waſſer auf, und der lau- warme Schaum reinigt auch das feinſte Gewebe, ohne den Stoff anzugreifen. Dabei ſind Lux Sei⸗ r b ee r Gemüse, Salate, i schuche Suppen, Sogen und f%% Fleischgerichte erhæſten gugenblichlich unvefgleſchlichen ohigeschmsci durch einige ſropfen Mass Murg. MAGGI Würze ist billiger geworden Wer Ver kaun 7 0* ebtl mit Geſchäft od, ſonſt. Anweſen hier oder Umge⸗ bung? Nur Angeb direkt vom Beſitzer unter V. 38 an den Verlag der„Vor- Imet.- U. Verhaufs-Tentpass“ Fröngfurt a. An., Goethepl.22 fenflocken ſo billig: die doppelgroße Packung koſtet nur 50 Pfg., das Normalpaket nur 30 Pfg. Lux Seifenflocken ſind niemals loſe zu haben, ſondern nur in der weltbekannten blauen Packung. 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Zur Teilnahme an den leichtathletiſchen Wett⸗ kämpfen haben ſich rund 200 Wettkämpfer gemeldet. Am beſten beſetzt ſind Hochſprung und 5000 Meter-Lauf. 5. Folgende Abteilungen bringen ihr Muſik⸗ und Trommlerkorps mit: Ladenburg, Fürth, Lorſch, Kleinhaufen, Bürſtadt, Worms und wahrſcheinlich Bensheim, ſodaß der Wettſtreit um den Muſik⸗ Ehrenpreis höchſt intereſſant wer⸗ den wird. 6. Soweit es die Zeit erlaubt, werden die Reigen, die für Montag vorgeſehen ſind, bereits am Sonntag vorgeführt, jedoch am Montag wieder holt. 7. Spielbeginn des Fußballſpieles vorausſichtlich zwiſchen 1/25 und 5 Uhr. 8. Um 5 Uhr erſcheint ein Flugzeug, das beſetzt iſt von Flugzeugführer Scholz und dem Flugſchüler Pfützer, einem Sohn unſerer Gemeinde. Es wird längere Zeit über unſerer Sportanlage und dem Orte kreiſen und mehrmals über dem Sport- platz auf 10— 20 Meter Höhe heruntergehen. Zur Beunruhigung liegt dabei keine Veranlaſſung vor, wenn auch die Sache für ängſtliche Gemüter manch⸗ mal etwas„fürchterlich“ ausfieht. 9. Fahnen heraus! Dieſe Lo⸗ ſung gilt für den ganzen Ort, beſon⸗ ders aber für die Bewohner jener Straßen, durch die der Fackelzug und Feſtzug ſeinen Weg nimmt. Ein reiches Programm kommt zur Abwicklung, das auf Sportler und Zuſchauer ſeine Zugkraft nicht verfehlen wird. Für alle Freunde der Deutſchen Jugendkraft und des Sportes heißt es daher am Sonntag: Auf, zum D. J. K. Sportplaß! Gottes dienſtorduung der katholiſchen Gemeinde B'heim 2. Sonntag nach Pfingſten. 7/7 Uhr hl. Meſſe. 8 Uhr hl. Meſſe ohne Predigt. 7/9 Uhr Feldgottesdienſt auf dem Sportplatz. 1/10 Uhr Hochamt. 11 Uhr Kindermeſſe in der neuen Kirche. 1 Uhr Kindergottesdienſt. 2 Uhr Sakr. Andacht(Feſt⸗Andacht). In der neuen Kirche an Werktagen: Montag: ¼7 Uhr 1. S.⸗A. für Eliſabeth Beck geb. Greſchbach. 7 Uhr E.-A. für Kath. Froſchauer geborene Bugert, Eltern, Schwiegereltern, Geſchwiſter und Anverwandte. Dienstag: 7 Uhr 1. S.⸗A. für Ad. Müller 3. 3¼7 Uhr E.⸗A. für Joh. Brechtel, Ehefrau Kath. geb. Butſch, Sohn Joh. und Angehörige. Mittwoch: ¼7 Uhr Amt für Marg. Klee gebor. Hofmann, Schwager, Schwiegervater u. Angeh. 37 Uhr E.⸗A. für Math. Dewald 5., beider⸗ ſeitige Eltern, Schwiegervater und Angehörige. Donnerstag: ¼7 Uhr Amt für Gg. Hofmann 8., Ehefrau A. M. geb. Herſchel u. Schwiegerſohn Gg. Friedr. Kühlwein. 7 Uhr E-A. für Georg Hönig, Ehefrau Joſefine gebor. Ringhof und Kinder: Michael Marg., Schwiegereltern Nik. Kühlwein und Ehe⸗ frau Eva geb. Helbig. Freitag: ¼7 Uhr Segensmeſſe für die 1930 ff Mitglieder des kath. Männervereins. ¼7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Michael Klee 1. und ledig f Jakob Klee und Eltern. 37 Uhr E.⸗A. für ledig T Schulkind Johanna Herbert und deren Vater. Samstag: ¼7 Uhr 2., ¾7 Uhr 3. S.⸗A. für Eliſabeth Beck geb. Greſchbach. 1/7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Mich. Heckmann und M. Jäger geb. Lang. Am Montag und Mittwoch iſt um /7 Uhr bei den Engl. Fräulein, am Dienstag u. Donners⸗ tag um ½7 Uhr bei den Barmherzigen Schweſtern hl. Meſſe. Freitag Abend 8 Uhr Herz Jeſu Andacht. Am nächſten Sonntag wird das Herz Jeſu Feſt gefeiert. 9 Uhr Prozeſſion, darauf Hochamt. Gemeinſchaftl. hl. Kommunion für die Jünglinge. Kirchliche Anzeigen der Evang. Gemeinde Viernheim Sonntag, den 7. Juni 1931. 1. S. n. Trinitatis. Vorm. 9½ Uhr: Gottesdienſt. Vorm. 10½½ Uhr: Kindergottesdienſt. Nachm. 3 Uhr: Mädchenbund. Abends 8 Uhr: Jugendverein. Mittwoch, den 10. Juni 1931. Abends 8 Uhr: Turnſtunde. Sie ſollten mehr ſpazieren gehen— und wenn die Frühlingsſonne lacht, dann ganz be⸗ ſonders. Darauf haben ſie als Frau ein Recht Ja, werden Sie denken, wenn das Geſchirrauf⸗ waſchen nicht immer einen Strich durch die Rech- nung machte. Das müßte i Mi wiſſen! 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Der deutſche Botſchafter, Frhr. v. Neurath, begab ſich an Bord der„Hamburg“, wo er die deut⸗ ſchen Miniſter begrüßte. Reichskanzler Dr. Brü— ning, Reichsaußenminiſter Dr. Curtius, der deutſche Botſchafter und die Begleitung fuhren hierauf an Bord des von der britiſchen Ad— miralität zur Verfügung geſtellten Zerſtörers „Wincheſter“ nach Southampton. Dort wurde den deutſchen Gäſten ein offizieller Empfang durch die Stadtbehörden bereitet. Auf die Begrüßungsworte des Bürgermeiſters von Southampton erklärte der Reichskanzler: „Mein lieber Bürgermeiſter! Darf ich Ihnen, auch im Namen meines Kollegen, für die herz⸗ liche Begrüßung durch die Bürgerſchaft von Southampton danken, die Sie uns ſoeben bei unſerer Ankunft in England dargeboten haben. Wir ſind hocherfreut, im Hafen von Southam— tam landen zu können, der als einer der großen Schiffahrtsmittelpunkte der Welt in ſtändiger enger Fühlung auch mit den die deutſche Flagge führenden Schiffen ſteht, und ich bedaure nur, daß unſer Aufenthalt in Ihrer Stadt auf eine ſo kurze Zeit beſchränkt iſt. Zahlreiche Berichterſtatter hatten ſich ſchon lange vorher nach Southampton begeben, um die Ankunft der von der engliſchen Oeffent⸗ lichkeit mit großer Spannung erwarteten deut⸗ ſchen Miniſter zu beſchreiben. In einer Unter⸗ redung mit dem Sonderberichterſtatter des Reuterbüros erklärte Reichskanzler Dr. Brü⸗ ning:„Mit großem Vergnügen ſind Herr Cur⸗ tius und ich nach England gekommen auf Herrn Mac Donalds ſehr freundliche Einladung, mit ihm das Wochenende in Chequers zu verbrin— gen, und ich kann Ihnen verſichern. daß wir herzlich die Gelegenheit begrüßen, die uns für eine freimütige Erörterung mit Herrn Mac Donald und mit Herrn Henverſon, geboten wird. Wir ſind nicht mit Dokumenten und nicht mit einem endgiltigen Programm gekommen. Unſere Abſicht iſt, uns freundſchaftlich über alle Fragen auszuſprechen, die von gemeinſamem Intereſſe für unſere beiden Länder ſind. Sie in England wiſſen ebenſo gut wie wir, daß Europa heute Problemen von rieſengroßer Schwierigkeit und von vitaler Bedeutung für uns Alle gegenüberſteht. Ich brauche kaum zu ſagen, daß das Hauptthema unſerer Beſpre⸗ chungen zweifellos die wirtſchaftliche Kriſis ein wird, unter der die Welt leidet, und das Problem der Abrüſtung. Ich bin ſicher, daß die Löſung dieſer Fragen am beſten durch einen offenen Meinungsaustauſch gefördert werden kann.“ Von Southampton fuhren hierauf die deut⸗ ſchen Miniſter mit dem deutſchen Botſchafter und ihrer Begleitung nach London. Die Ankunſt in London London, 5. Juni. Mit dem fahrplanmäßigen D⸗Zug von Southampton trafen Punkt 2.43 Uhr der Reichskanzler und der Außenminiſter mit dem deutſchen Botchafter, Freiherrn v. Neurath und den bei der Landung in England anweſenden Herren des Foreign office auf dem Waterloo⸗ Bahnhof in London ein. Entgegen dem noch heute um die Mittagszeit von Downing Street ausgegebenen Beſcheid, daß der Premierminiſter verhindert ſei, ſelbſt am Bahnhof zu erſcheinen, tung, Druck u. Berlag: Joh. Martin, Geſchäftoſtelle Rathausſtr. Die einſpalti 8 Uhr, großere Artikel einen unzei ide: 10 Pfg., de Merl 60 Pig. 1 ieng g fe e— Heſerelg ub Rrzen Pr Anzeigen in uuſerer vorher. 3 ſtsſtelle u. von ſämtlichen Annonten ⸗Expebitionen chlanbs u. Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes ze. Samstag, den 6. Juni 1931 Die deutſchen Miniſter in England Reichskanzler Brüning vor der deutſchen und ausländiſchen Preſſe— Brüning wird ein Bild der deutſchen Leiſtungsfähigkeit geben war Maedonald anweſend und mit ihm Außen⸗ miniſter Henderſon. Es waren zum Empfang außerdem am Bahnhof der Botſchaftsrat Graf Bernſtorff mit den Herren der deutſchen Bot⸗ ſchaft und die beiden deutſchen Pfarrer der deut⸗ ſchen evangeliſchen und der katholiſchen Gemeinde Londons anweſend. Die Abſperrung des Bahn⸗ ſteiges war ſtreng durchgeführt und die warten⸗ den Journaliſten, Photographen und ſonſtiges Publikum bekamen von den gleich ins Auto Stei⸗ genden wenig mehr als die Kopfbedeckung zu ſehen: Macdonald und Brüning in ſchwarzer Me⸗ lone, Curtius und Henderſon in weichen grauen Filzhüten, die Herren der Begleitung, Deutſche und Engländer, natürlich in zeremoniellem Zy⸗ linder. wib. Berlin, 5. Juni. Wie wir erfahren, hat der Reichspräſident die Notverordnung heute unterzeichnet. Es ſteht nunmehr feſt, daß die Verordnung im Laufe des morgigen Vormittogs der Oeffentlichkeit übergeben wird. Der Redaktionsausſchuß des Reichskabinetts hält heute abend noch eine Schlußfitzung ab, in der die Kundgebung der Reichsregierung die endgültige Form erhält. * Der Inhalt Die Notverordnung ſelbſt zerfällt in ſieben Teile. N Teil 1) Aenderung der Verordnungen des Reichspräſidenten vom 2. Dezember 1930 und 9. Januar 1931, beſtimmt, daß die früher angeord— nete Vereinheitlichung des Steuerſyſtems im Sinne größerer Bewegungsfreiheit der Länder- regierungen abgeändert wird, wie es zwiſchen der bayeriſchen Regierung und der Reichsregierung vereinbart worden war. Außerdem wird eine Abänderung der Tabalſteuer durch Vorverlegung der Steuertermine vorgenommen, die einen Mehrertrag von 13 Millionen RM erbringen ſoll. Teil 2) Sanierung des Reichshaushalts. iſt der bei weitem umfangreichſte Abſchnitt der gan— zen Verordnung. Er bringt die Abſtriche an den Sachausgaben des Reichshaushalisplaues, die im einzelnen betragen: bei dem Reichsernährungs— niniſterium 20 Millionen, bei dem Reichsarbeits— miniſterium 7 Millionen, bei dem Reichsinnen— miniſterium 6,7 Millionen, bei dem Verkehrs— miniſterium 5 Millionen Sachausgaben und 13 Millionen durch Senkung der Arbeitslöhne für Reichswaſſerſtraßen. bei bdem Auswärtigen Amt 500 000 RM. Weitere 10 Millionen ergeben ſich aus den Umzugskoſten und einzelnen Dispoſiti— onsſonds. Dazu kommen etwa 90 Millionen RM Er⸗ licher Renten und Streichung der Renten für Leichttriegsbeſchädigte. In weiteren Kapiteln dieſes Abſchnittes wer? den die Gehaltskürzungen der Beamten um 1—8 Prozent, ſowie die Halbierung der Kinderzulage für das erſte Kind behandelt. Dieſer Teil bringt weiterhin die Steuererhöhungen. Zunächſt die Kriſenſteuer, deren Staffelung und Ertrag be— kannt ſind und der die Beamten vom Miniſte⸗ rialrat aufwärts neben der Gehaltskürzung ebenfalls unterworfen werden. Bei den indirekten Steuern wird die Zucker⸗ ſteuer von 10,50 RM pro Doppelzentner auf 21 NM erhüht. Die Lohnſteuer⸗Rückerſtattung fort. Teil 3) die Arbeitsloſenfrage bringt die Re⸗ ſorm der Arbeitsloſenverſicherung und der Kri⸗ ſenfürſorge. Sämtliche Leiſtungen werden um 5 Prozent gekürzt unter gleichzeitiger Verlänge⸗ rung der Wartezeit um eine Woche. Die Jugenb⸗ lichen unter 21 Jahren werden aus der Ver⸗ ſicherung ausgeſchaltet, wenn ſie einem Haushalt mit vollbeſchäftigten Familienangehörigen an⸗ gehören. Für Ehefrauen wird, wie ſchon bekannt, die Bedürftigteitsprüfung eingeführt und gleich⸗ fällt käuftig ſparniſſe durch eine 4prozentige Kürzung ſämt- Wer ſich gar nicht erſt auf den Fußgängerbahn⸗ ſteig begab, ſondern dort, wo die Autos hielten. wartete, hatte mehr Glück. da hier nur 3—4 Scottland Pard⸗Leute in Zivil die Ausſicht ver⸗ ſpenrten. Dr. Brüning und Dr. Curtius ſahen friſch und— wenn man einen Sportsaus⸗ druck gebrauchen darf— fit aus. Kanzler und Außenminiſter waren über den Empfang in Southampton und die freundlichen Zurufe und Hochrufe der am Bahnhof wartenden Menge er— freut. Nach kurzer Verabſchiedung von den Her— ren der engliſchen Begleitung ſtiegen die deutſchen Herren mit Macdonald und SHenderſon ins Auto und fuhren nach dem Carlton-Hotel am Hay— market, wo ſie bis zu ihrer Abfahrt nach Chequers morgen mittag wohnen werden. Notverorònung iſt unterzeichnet Heute Veröffentlichung— Einzelheiten aus dem Inhalt Eine Kundgebung der Reichsregierung zeitig mit der Kriſenfürſorge verſchärft werden. Saiſon⸗ und Landarbeiter erhalten Unterſtüt⸗ zung in Höhe der Kriſenfürſorge, nicht mehr die Arbeitsloſenverſicherung, nur noch für 20 ſtatt bisher 26 Wochen. Eine Beitragserhöhung in der Arbeitsloſen⸗ verſicherung wird dadurch überflüſſig. In einem Kapitel„Arbeitszeitverkürzung“ wird die Reichsregierung ermächtigt, die wöchentliche Arbeitszeit auf 40 Stunden feſtzulegen unter beſonderer Schonung der Exportinduſtrie, für die eine Ueberſtunden⸗ möglichkeit beſtehen bleiben ſoll. Teil 4, Wohlfahrtslaſten der Gemeinden, be— handelt die finanziellen Reformen, die zur Sa— nierung der Gemeindefinanzen eingeleitet wer⸗ den ſollen. Die Gemeinden ſollen auf dem Wege über die Länder den durch Einſtellung der Lohn— ſteuer-Rückerſtattung erſparten Betrag von 60 Millionen unter der Vorausſetzung erhalten, daß ſie von ſich aus eine Kürzung ihrer Beamtenge— hälter vornehmen, weil von Reichs wegen eine ſolche Kürzung der Kommunalbeam⸗ tengehälter nur durch Verfaſſungsänderung eingeführt werden könnte. Außerdem erhalten Länder und Gemeinden aus dem Ausgleichs- fonds der Hauszinsſteuer 110 Millionen Mark. Teil 5, Sozialverſicherung und öfſentliche Für— ſorge, beſtimmt, daß der Knappſchafts! ſicherung aus Reichsmitteln ein Betrag von i eſamt 70 Millionen Mark zugewieſen wird. Die Knapp— ſchaf i ſelbſt ſoll durch Reſormen 20 Millionen Mark, durch Umſtellung ihrer Millionen Mark erſparen. Die verſicherung ſoll im Laufe dieſes Jahres einſchneidende Reſormen durchführen Knappſchaftsverſicherung den Betrag von 12 Mil⸗ lionen Mark überweiſen jorm ſoll bei der durch Umgeſtaltung der des Jahres vorgenommen werden. Unfallverſicherung Teil 6. Wohnungswirtſchaft, bringt reichsgeſetzliche Regelung der Baufluchtlinien, da die Durchführung der zum Teil noch aus der Vor— kriegszeit ſtammenden Ländergeſetze nach der neuen Reichsverfaſſung große Schwierigkeiten be— reitet und deshalb reichsgeſetzliche Richtlinien für die Enteignung und Entſchädigung, beſondetrs ſoweit die Schaffung von Grünflächen in Be— tracht kommt, getroffen werden mußten. Teil 7, Handels- und Wirtſchaftspolitik, bringt eine Erhöhung des Mineralölzolles, ſowie die Maßnahmen. die zur Ankurbelung der Wirtſchaft durch Ueberweiſung von Arbeitsbeſchaffungstre⸗ diten an die Reichsbahn, durch Vergünſtigungen für die Bergbau- und Eiſeninduſtrie mit dem Ziele ſtärterer Arbeitereinſtellung getroffen wer— den ſollen. Die neben Zölle treten mit dem Tage der Verkündung in Kraft, um ſpekulative Einkäufe zu verhindern. Die Beſtimmungen über die Arbeits- loſenverſicherung werden um einige Tage vorver⸗ legt, da eine längere Anlaufsfriſt notwendig iſt, ehe die angeordneten Reformen in Kraft treten können. Die neuen Steuern und die Gehaltstürzungen treten am 1. Juli in Kraft. Krankenkaſſe 75. In validen⸗ 0 und der 2—** Eine entſprechende Re— Rentenzahlung im Laufe eine; *. e e, eee eee dee 48. Jahrgang Reichskanzler Brüning und Außenminiſter Curtius empfingen heute abend die Lon⸗ doner Vertreter der deutſchen Preſſe im Carlton⸗Hotel. Der Reichskaznler umriß in einer kurzen Rede noch einmal den Zweck der Chequers-Konferenz. Es handle ſich dabei um eine„offene ehrliche Ausſprache“ mit den leitenden engliſchen Staats- männern. „Wir werden die Lage Deutſchlands ſo dar— ſtellen., wie wir ſie ſehen“ erklärte Dr Brüning. „Die deutſchen Miniſter werden ein klares Bild von den gegenwärtigen finanziellen Zuſtänden des Reichs der Länder und Gemeinden geben.“ Wie es mit den deutſchen Finanzen beſtellt iſt. ergibt ſich aus der neuen Rotverordnung, die in den nächſten Tagen veröffentlicht werden wird. Noch klarer wird das Bild, wenn wir daran den⸗ ken. daß zweimal innerhalb des letzten Halbjah⸗ res und viermal innerhalb der letzten 14 Mo⸗ nate Abſtriche an den Etats im Wege der Not⸗ verordnung gemacht werden mußten. Das nächſte Jahr wird aber finanziell noch ſchwieriger weil ſich erſt 1932 die verſchürfte Wirtſchaftskriſe in den Steuereingängen voll auswirken wird. In Bezug auf die alarmierende Falſch— rneldung des„Daily Herald“ von heute morgen über eine allgemeine Zinsein— ſtellung für Auslandsanleihen in Deutſchland erklärte Dr. Brüning nachdrücklichſt: Es gehen Gerüchte über die Einſtellung des Zinſendienſtes privater Anleihen um. Davon kann keine Rede ſein. Für die Anslandsgläußiger iſt keine Gefahr vorhanden. Die deutſche Privatwirtſchaft wird ihren Verpflichtungen wie bisher nachrommen. Sodann wandte ſich der Kanzler dem Thema der Reparationen zu. In den letzten Wochen und Monaten habe man in Berlin genane Aufſtellungen gemacht, um ein zuverläſſiges Bild von der finanziellen Lei⸗ ſtungsfähigkeit des deutſchen Volkes zu erlangen. Das Ergebnis dieſer Prüfung wird in Cheauers den Leitern der engliſchen Regierung übermit⸗ telt werden. Wir werden nicht erklären, wie es von extremen Parteien gefordert wird, daß wir von heute auf morgen die Lis barati⸗ onszahlungen einſtellen, ſondern wir wer⸗ den darlegen, welche äußerſten Auſtren⸗ gungen gemacht worden ſind und welches Bild der deutſchen Leiſtungsfähigkeit ſich nach den genauen Prüfungen ergibt. Welche Schritte in der Reparationsfrage weiterhin unternummen werden. darüber iſt ſich die Regierung noch nicht im klaren. Anſchließend an die Rede des Kanzlers be⸗ grüßte Dr. Curtius die deutſchen Preſſevertre— ter und erweiterte die Ausführungen Brünings. Vor den ausländiſchen Preſſevertretern hielt der Reichskanzler eine kurze Anſprache, in der er u. a. erklärte: Die politiſchen Schwierig⸗ keiten in Deutſchland ſind ſehr dringend. Radikalismus nimmt zu und wir wiſſen ſehr wohl, daß eine Löſung der Probleme nicht mög— lich iſt, wenn wir uns nur auf unſer Land al—⸗ lein verlaſſen müſſen. Derartige Probleme ſind allen Ländern gemeinſam. augenblickliche Kabinett iſt überzeugt, daß es nur möglich iſt, Der ſie zu löſen durch die freimütige Zuſammenarbeit nen der Welt. aller Natio⸗ Bankett im Soreign Office wtb. London, 5. Juni. Premierminiſter Mac Donald gab heute abend im Foreign Office ein Bankett zu Ehren des deutſchen Reichskanzlers Dr. Brüning und des Reichs⸗ außenminiſters Dr. Curtius. Mac Donald und der Staatsſekretär des Aeußern, Hender— ſon, empfingen die Gäſte im Locarno-Saal des Foreign Office, dem Saal, in dem im Dezem— ber 1925 die Locarnoverträge unterzeichnet worden ſind. Der deutſche Botſchafter Frhr. von Neurath und Botſchaftsrat Graf Bernſtorff, ſowie die Begleitung der deutſchen Miniſter waren zu dem Bankett geladen. Von engliſcher Seite nahmen daran teil, das geſamte britiſche Kabinett, die Oberkom— miſſare der Dominions und des Iriſchen Frei— ſtaates, die Chefs der britiſchen Wehrmacht, Lloyd George, der Gouverneur der Bank von England, Lord Cecil, Lord d'Abernon, Lord Reading. Nach dem Eſſen wurden Trinkſprüche auf den engliſchen König und den Reichspräſi⸗ denten ausgebracht. Reden wurden nicht ge⸗ halten. Pflanze „Rühr⸗mich⸗nicht⸗an“ Die reizbarſte aller Mimoſen. Man weiß, welch differenzierte Feinfühligkeit Pflanzenwurzeln auf der Suche nach den gün⸗ ſtigſten Lebensbedingungen beweiſen, und wie geſchickt die Wurzeln Hinderniſſe, wie ſie etwa in Geſtalt eines kleinen Steines auf ihrem Wege finden, zu umgehen verſtehen. Dieſe Empfind⸗ lichkeit iſt allen Pflanzen in mehr oder weniger hohem Grade eigen. Aber ſie alle übertrifft in dieſer Hinſicht eine Pflanze aus der Gattung der Sinnpflanzen. Es iſt das die in Indien heimi— ſche„Mimoſa pudica“, die wegen ihrer Ueber— empfindlichkeit auch den Namen„Nolimetangere“, D h.„Rührmichnichtan“, führt. Sie bedeckt in ihrer Stammesheimat den Boden mit einem Teppich von friſchem, ſaftigem Grün, deſſen dichte Raſendecke mit kleinen roſafarbenen Blumen überſät iſt. Sin Fußgänger oder Reiter, der die Grasfläche paſſiert, hinterläßt hinter ſich eine über einen Meter breite Furche, die ſich von der Umgebung in ſcharſen Umriſſen abzeichnet. Es ſieht aus, als ob nicht ein Menſch, ſondern eine ganze, in Reihen marſchierende Truppe von Menſchen die Vegetation zertreten hätte. Nach den Beobachtungen des Profeſſors Louis Lapie— que von der Sorbonne genügt es ſchon, ein Blatt oder eine kleine Ranke dieſer Mimoſe abzureißen, um einem Menſchen, der mit gebeugtem Rücken den Boden betrachtet, die verblüffende Tatſache zum Bewußtſein zu bringen, daß die grüne Fläche im größten Teil ſeines Geſichtsfeldes plötz⸗ lich verſchwunden iſt. Statt der ſaftigen Raſen⸗ matte, die ſich ſoeben noch ſeinen Augen bot, be— merkt er nur noch die nackte Erde, Steine, kote Blätter und Reiſer, die welk und verdorrt ſchei⸗ nen. Kurz, die Pflanzen ſcheinen ſich verflüchtigt zu haben. So merkwürdig auch das Phänomen an ſich iſt, ſo übertrieb Darwin doch, als er in dieſer Senſibilität der Sinnpflanze Aeußerungen der Intelligenz ſehen wollte, während es ſich hierbei nur um ausgeſprochene Reizvorgänge rein phyſiſcher oder mechaniſcher Natur handelt. Wachs aus Flachs Von jeher hat man den Flachs nur wegen der Nutzbarkeit ſeiner Faſer angebaut. Kürzlich hat jedoch der engliſche Chemiker Dr. Gibſon im Flachs auch ein Wachs feſtgeſtellt, das ſich in der Induſtrie vielfach verwenden läßt. Dieſe Wachs⸗ maſſe gleicht ſehr dem Bienenwachs, iſt aber et⸗ was härter und ſpröder, weshalb es bei der Verwendung als Poliermittel auch einen höheren Glanz erzeugt als das bis jetzt zu dieſen Zwek— ken benützte Carnauba-Wachs, das von der in Braſilien vorkommenden Carnaupalme ſtaumt. Nach Berechnungen Gibſons laſſen ſich aus 100⁰⁰ Tonnen Flachs ungefähr 70 Tonnen Wachs gewinnen. Schwärmeriſches Jung⸗ Arabien Wo es heute noch Romantik gibt.— Werthers Leiden, das Lieblingsbuch der jungen Tuneſier. Im Leipzig des nahen Orients. In Tunis und ganz Tuneſien, ähnlich auch in Aegypten, iſt die muſelmaniſche(arabiſche) gebil— dete Jugend tief romantiſch veranlagt und er— gibt ſich— heute noch— Schwärmereien, die das Zeitalter des jungen Goethe und Ugo Foſcolos kennzeichneten.„Spricht man“, ſo ſchreibt der ungenannte Verſaſſer eines aufſchlußreichen Be— richts im„Börſenblatt für den deutſchen Buch— handel“,„von orientaliſcher gebildeter Jugend, ſo muß man vorerſt ſcharf unterſcheiden: die jungen Leute, die in europäiſchen(franzöſiſchen) c Lyzeen ihre wiſſenſchaſtliche Ausbildung erhiel⸗ ten, ſind in ihrem Aeußeren und in ihren An⸗ ſchauungen ſehr verſchieden von ihren Kamera⸗ den, die in rein muſelmaniſchen Schulen erzogen wurden und ihre religionsphiloſophiſchen, juri⸗ ſtiſchen und ſprachwiſſenſchaftlichen(liter riſchen) Studien dann in einer der uralten Moſchee-Uni⸗ verſitäten vollenden; in der maleriſchen Landes tracht(der Gandhoura) mit übereinandergeſchla— genen Beinen auf dem Boden hockend rings um die Säule, an der Profeſſor X. lehrt— in glei— cher Tracht und Stellung, den Turban würdevoll ums Haupt geſchlungen— manchmal noch aus einem grammatiſchen Lehrbuch aus dem 16. oder 17. Jahrhundert. Anders die erſtgenannten: Abgeſehen von der meiſt mehr gelblichen Hautfarbe und dem mehr oder minder ausgeprägten orientaliſchen Typus und einem unſerer Jugend fremden Ernſt unter— ſcheiden ſie ſiech— modern und elegant gekllei— det— kaum von europäiſchen Studenten— bloß der hohe rote Tarbuſch(Fez) oder die engan— ſchließende Chechia(mit der ſchweren ſchwarzen Seidentroddel) ziehen bewußt und ſcharf den Trennungsſtrich. Auf rein wiſſenſchaftlichem Ge⸗ biete geben ſie europäiſchen Gleichaltrigen nichts nach; ich traf viel außerordentliche Begabungen beſonders auf mathematiſchem, techniſchem und ſprachwiſſenſchaftlichem Gebiete; mancher ſetzt ſeine Studien an der Univerſität Algier oder an Hochſchulen in Frankreich fort. Doch mag die Verſchiedenheit in Kleidung und Anſchauung der konſervativen Etudiants de la Grande Moſchee und der moderner geſinnten Zöglinge der Lyzeen noch ſo groß ſein— in einem Punkte(abgeſehen von der Politik) ſind ſie völlig eins: in einem ausgeſprochenen— im heutigen Europa der„modernen Sachlichkeit“ wohl nicht mehr anzutreffenden— ſchwärmeri— ſchen Romantismus. Und zwei Bücher(in fran— zöſiſcher Sprache) ſind— wie ich perfönlich feſt— ſtellte— die bevorzugten Lieblinge der tuneſiſchen Jugend zwiſchen 15 und 25 Jahren: Lamartine, Rafael und Goethe: Werthers Leiden. Und ich ſtaunte nicht, bei meiner Ankunft in Kairo, das ſich nach Konſtantinopels Bekehrung zum Latein— Buchſtaben zur Zentrale islamiſchen Geiſtes— lebens und arabiſchen Schrifttums(zum Leipzig des nahen Orients) zu entwickeln ſcheint, in der Reihe neuerdings ins Arabiſche überſetzter abend— ländiſcher Literatur(im Verlag einer 1914 ge— gründeten ägyptiſchen literariſchen Vereinigung) an erſter Stelle dieſe beiden Bücher zu finden.“ Bunte Seitung Sonnenwärme tötet Waldesſchädlinge. Erhitzte Baumrinde. Die Borkenkäfer, die in den Wäldern großen Schaden anrichten, ſind, wie kürzlich Verſuche amerikaniſcher Fachleute ergeben haben, gegen Sonnenwärme überaus empfindlich und verſpü— ren die Wärme auch ſehr, weil ſich das Stamm— holz, in dem ſie leben, ſehr leicht erhitzt. So zeigte ſich, daß bei einer Außenwärme von etwa 25 bis 30 Grad Celſius die Temperatur der Rinde von in der Sonne ſtehenden Bäumen auf 50 bis 60 Grad Celſius ſtieg, und dieſe hohe Wärme ſcheint nun dem Borkenkäfer verhängnisvoll zu werden. Setzt man daher gefällte Bäume, deren Holz vom Borkenkäſer befallen iſt, auf vier bis fünf Tage prallem, ſtarkem Sonnenlicht aus, ſo iſt mit ziemlicher Sicherheit damit zu reihnen, daß die Schädlinge im Holz durch die Hitze zugrunde gehen. Warnung vor engliſchen Paſſionsſpielen. Anton Lang, der Altmeiſter der Oberam— mergauer Paſſionsſpiele, weilte kürzlich in Lon⸗ don und war Ehrengaſt eines Feſtbanketts, das ihm zum Abſchied gegeben wurde, und an dem hervorragende Vertreter der Geiſtlichkeit und der and ee Markus Robſon Roman von Max von Weißenthurn. Urheberrecht dugch-Hereld⸗Nerl. Homburg-Saar. Neubearbeitet von E. Geyer. (53. Fortſetzung.) „Kannſt Du Dich entſinnen“, redete er ihr ſanft zu, ob Dir nichts auffiel, als Du von den Ballraamen nach dem Wintergarten gin— geſt? Begegnete Dir Niemand? Sahſt Du Nie— manden?“ Sie verneinte ſchweigend. „Barbara mein Kind,“ fuhr er erſchüttert fort,„Du ängſtigſt mich! Rede doch, daß ich imſtande bin dieſes fürchterliche Dunkel zu lichten, welches die Ereigniſſe jener Nacht um— gibt. Haſt Du—“ die Worte wollten ihm nicht über die Lippen, und gewaltſam mußte er ſich überwinden, fortzufahren—„hoſt Du jene Waffe aus der Waffenſammlung auf Schloß Darley genommen, mit welcher die Tat verübt wurde?“ „Jene Waffe?“ wiederholte ſie tonlos, ohne zu ihm aufzublicken.„Welche Waffe?“ „Um Gottes Barmherzigkeit willen, Bar— bara, ſammle Deine Gedanken!“ flehte er ſie an.„Beiend ſich jener Revolver, aus welchem der tödluſe Schuß auf Walter Bryant abge⸗ feuert wurde, je in Deinen Händen?“ Jetzt ſchlug ſie die Augen auf und während ſie dieſelben voll auf ihm haften ließ, ſchien es als erkenne ſie ihn nicht. „Barbara“, bat er inſtändig, trachte, mir alle Vorgänge jener Nacht zuſammenhängend zu erzählen.“ „Ich habe Dir alles erzählt“, flüſterte ſie, Theaterwelt teilnahmen. In der Rede, mit der er ſeinen Dank fü die herzliche Aufnahme aus⸗ ſprach und der Hoffnung Ausdruck gab, daß die ingeknüpften Beziehungen ſich weiter befeſtigen würden, kam Lang auch auf die Ausſichten zu ſprechen, die ſich den geplanten engliſchen Paſ⸗ ſionsſpielen eröffnen.„Ich wäre der Letzte,“ ſo führte er aus,„welcher der Aufführung religis⸗ ſer Stücke widerſprechen wollte. England hat ja auch viele ſchöne Religionsſpiele eigener Faſſung, die natürlich aber von engliſchen Darſtellern und in engliſcher Sprache aufgeführt werden müßten. Dabei beſteht freilich die Schwierigkeit, daß nach engliſcher Auffaſſung Chriſtus nicht auf der Bühne erſcheinen darf. Abgeſehen davon aber würde ſich bei dem völligen Fehlen einer Tradi⸗ tion die Aufführung eines Stückes nach dem Mu⸗ ſter der Oberammergauer Paſſionsſpiele, die acht Stunden dauern, als eine praktiſche Unmöglich— leit erweiſen.“ a Tango für rote Diplomaten verboten. Seit Jahren währt der Kampf um die moder— nen Tänze in Sowjetrußland. Die Regierung der Sowjetunion ſteht von jeher auf dem Stand⸗ dunkte, daß Tango. Foxtrott und andere moderne Tänze,„bürgerliche Beluſtigungen“ uſw. eines echten Sowjetbürgers unwürdig ſeien. Der Dis⸗ kuſſion über dieſes Thema ſind ganze Blätter in Moskauer Zeitungen gewidmet. In der letz⸗ ten Zeit werden moderne Tänze freilich geduldet, und, wie die„Prawda“ mit einigem Entſetzen feſtſtellt, in Arbeiterklubs ſogar gern getanzt. Jetzt hat ſich das Kommiſſariat für auswärtige Angelegenheiten entſchloſſen, den diplomatiſchen Vertretern Sowjetrußlands im Fernen Oſten das Tanzen von Foxtrott zu verbieten. Eine„Wüſte“ im Ozean entdeckt. Wie neue Seemeſſungen ergeben haben, er— ſtreckt ſich, ſo lieſt man in„Natur und Kultur“, mitten im Pazifik, in etwa 240 Meter Tieſe über 160 Km. eine„Wüſte“, die keine Spur von Sauer— ſtoff enthält. In dieſen ſauerſtoffloſen Waſſer— maſſen iſt natürlich alles tieriſche Leben unter— bunden, daher müſſen alle den Ozean durch— ziehenden Tiere dieſen Teil des Stillen Ozeans unbedingt meiden. Raupen als Farbſtofferzeuger. Die grünen und gelben Farben mancher Rau— pen ſtammen von den Farbſtoffen in ihrer Nah⸗ rung. Es gibt aber auch grüngefärbte Raupen, die auch dann grün bleiben, wenn ihre Nahrung keinen grünen Farbſtoff enthält, und ebenſo gelbe, in denen ſich Karotin, der gelbe Pflanzen— ſfarbſtoff, fand, obwohl die Tiere kein Karotin zu ſich genommen hatten. Gewiſſe Raupen müſ— ſen alſo die in ihnen enthaltenen Farbſtoffe auch ſynthetiſch erzeugen. Schont den Wald! Die Zahl derer, die an Sonn- und Feiertagen den Wald aufſuchen, weil ſie ſich ſeines wohl— tätigen Einfluſſes auf Körper und Gemüt be⸗ wußt ſind, wird immer größer. Dem tragen dit Forſtverwaltungen Rechnung in den Waldungen, die in der Nähe größerer Städte und bekannter Ausflugsziele liegen, zuweilen in einem Um— fange, der in nichts durch höhere Rentabilität dieſer Forſten gerechtfertigt iſt. Leider muß je⸗ doch immer wieder feſtgeſtellt werden, daß es be den Beſtrebungen der Forſtbehörde auf Erhal— tung und Förderung der Waldesſchönheit vielfach an der nötigen Unterſtützung durch das waldbe— ſuchende Publikum fehlt. Auf dieſe Unterſtüung aber kann nicht verzichtet werden. indem ſie ſam hervorſtieß.„Es war finſter und kalt... Markus, Markus!“ Einem Angſtſchrei gleich entſchlüpfte ſein Na— me ihren Lippen und zitternd klammerte ſie ſich an ihn, als die Tür plötzlich aufging. „Markus, gib es nicht zu, daß man mich von Dir nehme.“ Ihre Stimme erſtarb in unartikulierten Lauten. Ihr Haupt ſank auf ſeine Schulter u. eine tiefe Bewußtloſigkeit umnachtete ihre Sinne. 39 32. Kapitel. Di e Barbara hatte in der öden, des Polizeigefängniſſes von Augen geſchloſſen und alles Bewußtſein ver— loren. Als ſie nach langer Zeit wieder mit klarer Beſinnung die Augen öffnete, ruhten ihre Blicke auf dem ihr ſo lieb und vertraut gewordenen Raum ihres Schlafgemachs auf Schloß Elsdale. Der Wintertag ging zur Neige; die Dämme— rung draußen wich nächtlicher Finſternis. Neben der Hängelampe ſaß, mit einer Hand— arbeit beſchäftigt, eine Dame und vervoll— ſtändigte die gewöhnliche Gemütlichkeit des Bildes. Die Augen Barbaras ruten tränmworiſch auf der ihr fremden und doch ſo bekannten Erſcheinung, bis endlich die Dame emporſah, den Augen des jungen Mädchens begegnete und, ihre Handarbeit zur Seite legend, leiſe auf das Lager zugeſchritten kam. „Barbara“, ſprach ſie mit einer Stimme, in welcher tieſe Bewegung nachzitterte.„nein, verſuchen Sie es nicht zu ſprechen, Kind. Trin⸗ ken Sie dies und trachten Sie, zu ſchlafen,— Auferſt an dene. kleinen Zelle Arlington ihre So wollen beiſpielsweiſe die gtlage der Fort, beamten über das Abreißen von Blüten und Zweigen, über das Beſchmutzen und Beſchädigen von Bänken, Brunnen uſw., über das Herum⸗ liegenlaſſen von Papier und ſonſtigen Abfällen nicht verſtummen. Die„Uebeltäter“ ſollten ſich doch der Tatſache bewußt werden, daß dertei Dinge den übrigen Waldbeſuchern die Freude an der ſchönen Waldesnatur erheblich trüben. Ein ſeiner Blüten und Zweige beraubter Strauch oder Baum iſt gewiß kein erfreulicher Anblick. Durch das Herumliegenlaſſen von Papier und Abfällen, und durch die Beſchädigung und Be— ſchmutzung von Bänken uſw. wird ein ſchöner Platz unter Umſtänden ſo verunziert, daß der mit dem Auſſtellen der Bänke verbundene Zwec vollkommen vereitelt werden kann. Ein wahrer Naturfreund meidet dieſe Orte. Um den vielen Gefahren, die dem Wald und ſeiner eigenartigen Schönheit drohen, abzuwenden, muß jeder ein zelne mithelfen. ö In erſter Linie gilt es natürlich, die Schul⸗ jugend für dieſe Arbeit zu gewinnen, weil man ſich davon mit Recht den nachhaltigſten Erfolg verſprechen darf. Es iſt daher außerordentlich zu begrüßen ind wird dankbar anerkannt, daß ſich die Schulen und Schulleitungen bereits ſeit Jahren in den Dienſt dieſer guten Sache geſtellt haben. Im Unterricht und gelegentlich bei Spaziergängen und Ausflügen wird jede ſich bietende Gelegenheit durch die Lehrerſchaft wahr— genommen, die Schüler über die Beſtrebungen zum Schutz der Waldesſchönheit aufzuklären. Um jedoch einen vollen Erfolg zu erzielen darf die übrige Bevölkerung nicht beiſeite ſtehen. An alle, die an der Schönheit des Waldes inte reſſiert ſind, ergeht deshalb die Bitte, die Beſtre— bungen zu ihrer Erhaltung und Förderung zu unterſtützen. Man beachte daher beim Waldes— beſuch folgende Regeln: Laß den Gewächſen des Waldes ihre Zweige, Blätter und Blüten; ſie ſind der Schmuck de— Waldes und ſollen noch viele erfreuen. Betritt keine jungen Anpflanzungen. Laß Zeitungen, Frühſtückspapier und ſonſtige Abfälle nicht auf Wegen und Ruheplätzen her— umliegen. Gehe mit Feuer, Zigaretten und Zigarren recht vorſichtig um, bei trockenem Wetter kann ſehr leicht ein Brand entſtehen, ohne daß Du deſſen achteſt. Störe die Tiere des Waldes nicht; alle fürch ten den Menſchen als ihren größten Feind Nimm deshalb auch Deinen Hund an die Leine Handel und Induſtrie Der Privatdiskont. Berlin, 5. Juni. Der Privatdiskont wurde für beide Sichten um je 6 auf 5% erhöht. 55 Mannheimer Kleinviehmarkt. Mannheim, 5. Juni. Zufuhr und Preiſe: 145 Kälber 50—66, 10 Schafe 32—34. 46 Schweine nicht notiert. 590 Ferkel und Läufer, Ferkel bis vier Wochen 8—12, über vier Wochen 13—18, Läufer 20—22. Marktverlauf: Kälber mittel, geräumt; Ferkel und Läufer ruhig. — zu ſchlafen, ſo lange als irgend nur möglich.“. Mit leiſen Worten reichte ſie dem Mädchen die verordnete Arznei. Nicht lange währte es, ſo taten ihre regelmäßigen Atemzüge dar, daß ſie wirklich in einen erquickenden Schlaf ver— fallen war, die Geneſung zu fördern. Nachdem die Dame lange genug die Schlum— mernde beobachtet hatte, um ſich zu überzeu— gen, daß es ſich hier um keine Ohnmacht, ſon— dern wirklich um einen geſunden Schlaf handle, trat ſie leiſe an die Tür und flüſterte einem dort harrenden, ängſtlichen Lauſcher einige Worte zu, welche dieſen mit namenloſer Glückſ gkeit erfüllten. Dann kehrte ſie wieder an ihre Arbeit zu— rück und zum erſten Male wich der Ausdruck der Sorge, welcher ſeit fünf Wochen von Bar— bara Hattons ſchwerer Erkrankung ſtets auf ihren Zügen gelegen, jenem einer tiefinner— lichen Befriedigung.— Das Weihnachtsfeſt war gekommen und vor— übergegangen und ein neues Jahr hatte be— gönnen, ohne daß Barbara die Schlafſucht, die ſie belaſtete, abzuſchütteln im Stande geweſen wäre. Eines Morgens trat Mrs. Clavering mit einem Strauß reizender Schneeglöckchen in das Gemach, welche ſie dem jungen Mädchen reichte. „Der Graf vod Elsdale ſchickt Ihnen dieſe Blumen, die Boten des Frühlings inmitten des Winters, mein liebes Kind“, erklärte ſie in aufmunterndem Tone,„und Doktor Cloſe meint, Sie ſollten den erſten Verſuch machen, für eine Weile aufzuſtehen!“ „Aufzuſtehen!“ wiederholte Barbara, wäh⸗ rend ein Ausdruck der Angſt in ihren Zügen bemerkbar wurde.„Ich kann nicht aufſtehen, ich bin noch zu ſchwach!“ „Doktor Cloſe behauptet, das ſei nicht der Fall“, entgegnete Mrs. Clavering, anſcheinend ganz gleichmütig.„Uebrigens, liebe Barbara wünſchen die Herren gar ſo ſehnſüchtig, Sie zu ſehen.“ 0 „Mich zu ſehen?“ wiederholte Barbara, in des ſie in fieberhafter Unuhe die Hände ihrer Pflegerin ergriff.„Nein, nein, ich will ſie nicht, ſehen! Wenn ich aufſtehe, dann wird manga wieder von hier wegnehmen und zurückbringen in die dunkle Kerkerzelle!“ Und ein Schauder ließ ihre Geſtalt erbeben. Mrs. Clavering ſagten die Worte deutlicher als alles andere, was das Mädchen gefürchtet und was den Fortſchritt ihrer Geneſung we ſentlich gehindert hatte. „Liebes Kind, ich habe ſchon lange mancher⸗ lei Mitteilung machen wollen, doch wir fürch⸗ teten, Sie aufzuregen. Ein fürchterlicher Irr⸗ tum veranlaßte Ihre Verhaftung. Wie derſel⸗ be aufgeklärt wurde, das gehört für den Mo⸗ ment nicht hierher. Es genüge Ihnen die Ver⸗ ſicherung, daß es geſchehen und nichts mehr Sie an die peinlichen Vorgänge der Vergangenheit zu erinnern braucht.“ Atemlos, mit ſtarrem Blick hörte Barbara ihr zu. „Und Markus?“ flüſterte ſie mit bebenden Lippen. 9 „Markus befindet ſich wohl und Würde völ⸗ lig glücklich ſein, Barbara, wenn Sie geſund wären.“ „Iſt er hier?“ „Ja! Wie konnte er daran denken, fortzu⸗ gehen, während Sie krank ſind? Ueberdies hat Graf Elsdale eine warme Zuneigung zu ihm gefaßt“, fügte ſie lächelnd hinzu,„ſo daß ich glaube, daß jene beiden ſich nie im Leben wie⸗ der auf eine lange Zeit trennen werden!“ (Fortſetzung folgt.) 3 7E SDOr ir Schalkes Wiederkehr.— Fortuna Düſſeldorf i 120 geſchlagen. Das erſte öffentliche Wiederauftreten der bis⸗ jualifizierten Spieler des vorjährigen weſtdeut⸗ ſchen Meiſters FC. Schalke 04 eſtaltete ſich am Montagabend zu einem Freignis von ganz be— ſonderem Ausmaß. Die Kraftprobe von Schalke 94 mit dem diesjährigen weſtdeutſchen Meiſter hatte die Fußballanhänger von ganz Weſt— deutſchland auf die Beine gebracht. Ein ſo faſt un— beſchreiblicher Anmarſch der Maſſen bei einem deutſchen Fußballſpiel war bisher noch nicht zu verzeichnen. Selbſt der Länderkampf Deutſch— land Holland im Jahre 1928 erreichte nicht die— ſen Maſſenbetrieb. Die Beſucher ſtürmten ſchon frühzeitig die Kambfbahn„Glückauf“, die mit 40000 Perſonen die Grenze ihres Faſſungsvermögens erreicht hatte. Schon lange vor Beginn des Spieles konnte die Polizei nur unter Aufbietung aller aharen Kräfte und durch Heranziehung von Berittenen das Kampffeld freihalten. In den Straßen wogten aber immer noch etwa 25 000 Menſchen auf und ab, die keinen Eintritt mit finden konnten Vom Spielverlauf. Das Spiel ſelbſt war ſchnell, ſchön und fair. Schalke ſtellte unter Beweis, daß ſein früher borhandenes großes techniſches Können nicht ge— ſchwunden iſt. Dagegen ließ die Zuſammengarbeit zu wünſchen übrig. In dieſer Beziehung wirkte ſich die lange unfreiwillige Ruhepauſe der Knap— pen ungünſtig aus. Eine Ueberlegenheit der Schalker war faſt während des ganzen Spieles zu beobachten, die im Sturm erſatzgeſchwächte Fortung-Elf mußte ſich auf wenige Durchbrüche beſchränken. Der einzige, ſiegbringende Treffer ſiel kurz vor der Pauſe durch den Rechtsaußen Tibulski. Damit gewann Schalke zwar ſehr enapp, doch verdient nur mit 110. Die Aufſtellung von Schalke lautete: Melage, Zajons, Badorek(ſpäter Schaarmann); Valentin Jazek, Boeke. Tibulski, Czepan, Kellner, Ku— zorra und Rothardt. Schalke 04— Duisburg 08 31. Die Altmeiſtermannſchaft von Schalke 0 ab— ſolvierte am Mittwoch in voller Beſetzung ihr zweites Spiel in dieſer Woche. In Duisburg ſtanden ſich Duisburg 08 und Schalke 04 gegen— über, das Schalke nach ſchönem, ſehr fairen Spiel klar mit 3:1(1:1) gewinnen konnte. Weſtdeutſchland— Brandenburg 313. Zu dem Freundſchafts-Repräſentativtreſfen das am Fronleichnamstage in Eſſen ſtattfand, hatten ſich 14000 Zuſchauer eingefunden, die keine überragenden Leiſtungen zu ſehen bekamen, da man ja auch beiderſeits nicht nit allerbeſter Mannſchaft angetreten war. Berlin hätte das Treffen gewinnen müſſen, aber die Abwehr und insbeſondere die Verteidigung war recht ſchwoach Fußball am Fronleichnamstag. Wacker München ſchlägt ungariſche Profis. Wacker München— Sabaria Sezegedin 5:1(1:0) Die zu den beſten ungariſchen Profis zäh— lende Fußballmannſchaft Sabaria Sczegedin er— litt am Donnerstag in München durch Wacker eine ſchwere Abfuhr. Vor 5000 Zuſchauern wur— den die Magyaren überraſchend glatt mit 5121 (1:0) geſchlagen. Wacker, die in letzter Zeit eine Reihe von auffallenden Reſultaten erzielt haben, waren wieder in glänzender Form, obwohl zwe: Erſatzleute mitwirkten. Eee Sprendlingen, 5. Juni.(Politiſche Zuſam⸗ menſtöße.) Am Mittwoch abend fand in Sprend⸗ lingen eine nationalſozialiſtiſche Verſammlung im Lokal„Zur Roſe“ ſtatt. Schon vor Beginn der Verſammlung hatte ſich eine etwa 1000löpfige Menge politiſcher Gegner auf der Straße ange— ſammelt, ſodaß die 5 Ortspolizeibeamten macht— los waren. Es wurde daher Offenbacher Sch.“ polizei entſandt, die „Schlagt ſie tot!“ und„Bluthunde!“ empfangen wurde. Die Polizei nahm eine Säuberungsaktio“ vor, wobei ſie am Südausgang des Ortes mit Steinwürfen bedacht wurde. Die nationalſozia— liſtiſche Verſammlung ſelbſt nahm einen ruhigen Verlauf. Gegen Mitternacht war die Ruhe wie— der hergeſtellt. mit Schmährufen we wib. Duisburg⸗Hamborn, 4. Juni. In dem Prozeß gegen die Erwerbsloſen, die an den Tumulten am 6. Mai ds. Is beteiligt waren, wurde geſtern das Urteil gefällt. Zwei Ange⸗ klagte wurden zu je acht Monaten zwei wei⸗ tere zu ſieben und ſechs Monaten Hefängnis verurteilt. Ein Angeklagter wurde freigeſpro⸗ chen. Während der Gerichtsverhandlung kam es vor dem Amtsgericht zu größeren Menſchen— anſammlungen. Die Polizeibeamten mußten mit dem Gummiknüppel vorgehen. Nach Bekannt⸗ werden des Gerichtsurteils kam es zu heftigen Zuſammenſtößen zwiſchen Demonſtranten und der Polizei. Nach den bisherigen Feſtſtellungen wurden vier Perſonen durch Arm- und Bein⸗ ſchüſſe verletzt. 71 Perſonen wurden zwangs— geſtellt. Neue Ausſchreitungen in Eſſen. 14 Perſonen feſtgenommen. wtb. Eſſen. 5. Juni. Die Polizei meldet In der vergangenen Nacht hatten ſich im Sege— rothviertel wiederum größere Menſcheamengen zujammengerottzt. An der Ecke Matheas- und Joſephſtraße war das Sttaßenpflaſter einen Meter breit aufgeriſſen. Die einſchreitenden Polizeibeamten wurden wiederum mit Steinen und aus den Häuſern mit Schraubénmutter: beworfen. Außerdem wurd? eine Reihe von Straßenlaternen zertrümmert. 14 Perſonen wurden feſtgenommen, von denen ſechs dem Nichter wegen Lonsfriedensbruchs zugeführf Motorräder... Tutl, tuut!— Sſſſtt!... So ſauſen ſie durch bie Dörfer. Ehe man ſichs verſieht, ſind ſie vor— bei! Schimpfen und Fluchen hinter ihnen her. Hinter den„Flöhen der Landſtraße“, wie man ſie manchmal nennt. Es mag wenige Fortbewe— gungsmittel unſerer Neuzeit geben, die gehaßt werden. Von denen natürlich, die ent— weder ein Motorrad nicht beſitzen, zuweilen auch von den anderen, die ſchon bis zum eigenen Wa— gen vorgeſchritten ſind. Denn ſchließl l Wägelchen koſtet mehr, es iſt entſchieden teurer in der Unterhaltung, und auf der fährt das Motorrad doch vorbei, man kann ma— chen, was man will. mehr Chauſſee Aber wie ſie gehaßt auch geliebt. Wer zw Rad, vernünftig ſorgfältig gepflegt, viel Freude Von keinem Fahrplan abhängig tr Beſitzer in die Ferne, ein hei allem, was intereſſe macht's keinen doch ſo ein Motorrad Es iſt halt etwas Trotz allem Schimpfen Das Wetter der nächſten Woche Kühl und veränderlich (Bericht der Meteorologiſchen Korreſpondenz.) Die große Hitze der letzten Maiwoche hat erwartungsgemäß mit verbreiteten, zum Teil ſchweren Gewittern an der Wende der Vor— woche ihr Ende gefunden. Nur im deutſchen Nordoſten hat ſie den Sonntag noch überdauert; Montag trat auch hier unter elektriſchen Ent— ladungen und ſtarken Regengüſſen der Ueber— gang zu veränderlichem Weſtwetter ein. Die während der Gewitter gefallenen Niederſchlags— mengen waren örtlich ſehr verſchieden; ſo wur— den in Berlin 27, in Leipizg 39, in Chemnitz 59 Millimeter Regenhöhe gemeſſen, wogegen anderwärts die Menge ziemlich geringfügig war. Die Temperaturen überſchritten während der Hitzeperiode in den meiſten Landesteilen 30 Grad; ſelbſt im Küſtengebiet der Nordſee wurde dieſer Wert erreicht, in Stettin wurden wie an vielen Orten des Binnenlandes 32 Grad Celſius verzeichnet. In Zittau und in Nieder— ſchleſien ſtieg das Queckſilber ſogar bis auf 34 Grad Wärme. Die kühle maritime Luft weſtlichen Ur— ſprungs, die nach den Gewittern ganz Mittel— europa überflutete, drückte zunächſt beſonders im Süden die Temperaturen ſtark hinab; ſo herrſchte Montag bereits im ganzen Alpenge— biet unfreundliches Regenwetter mit nur 913 Grad Wärme. In Norddeutſchland ſanken die Temperaturen erſt um die Wochenmitte unter die für die Jahreszeit normalen Werte, nach— dem ſich die verſchiedenen Teilwirbel, die die Gewitter ausgelöſt hatten, zu einem einheitli— chen Minimum über Finnland vereinigt und vertieft hatten. Denn nun floß wieder kalte Polarluft auf der Rückſeite des Finnlandwir— bels ſüdwärts. Sie entſtammte dem Oſtabhang des ſtark gekräftigten Grönlandhochs. das ſich in ſüdöſtlicher Richtung bis nach Schottland ausgebreitet und auch das Nordmeer überdeckt hatte. Ein ungemein ſcharfer Kälteeinbruch in Skandinavien war die Folge; die Tempera— turen ſanken ſelbſt noch in der Nähe von Oslo bis nach dem Gefrierpunkt, und die Nieder— ſchläge gingen im ganzen ſkandinaviſchen Ge— birge in Schnee über. In der Nacht zum Don— nerstag wurde ganz Norddeutſchland von der Kaltluft überflutet, ſodaß die Temperaturen nachts bis auf 6 Grad Wärme fielen, nachdem es ſchon tagszuvor mit Ausnahme des Rhein— gebiets überall kühl, trübe und unfreundlich geweſen war. Nur am Oberrhein wurden Grad Wärme erreicht oder ein wenig überſchri ten; in Oſtpreußen wurden nur 15 Grad Cel— ſius regiſtriert. Donnerstagfrüh herrſchten im ganzen Küſtengebiet und im nördlichen Bin— nenland nur 10—11 Grad Wärme; in Folge allgemeinen Druckanſtiegs heiterte ſich das Wet— ter zwar vielfach völlig auf, blieb aber mit Ausnahme des Weſtens auch tagsüber kühl, und ſchon am Nachmittag trat, während der Luftdruck von neuem abnahm, wieder kung auf. Unter dieſen Umſtänden erſcheint es ꝛ fraglich, ob der bis nach dem weſtlichen N teleuropa vorgeſtoßene Ausläufer des Grön— landhochs ſich über dem Kontinent erhält und zu allgemeiner Winddrehung nach Oſten und Süden führt. Es kommt hinzu, daß, wenigſtens im Augenblick, die Energie der oſtatlantiſchen Depreſſionen nicht erheblich iſt und wohl kaum ausrecht, um das Grönlandhoch ſoweit zurück— zudrängen, daß ſich die nach Nordoſten gerich— tete Zugſtraße wieder öffnet. Mehr Lebens— dauer muß man der Finnlandzyklone beimeſ— ſen, zumal ihr möglicherweiſe durch Warmluft aus Südrußland neue Energie zugeführt wer— den kann. Die Folge würde die fortwährende Bildung von Randwirbeln auf der Weſtſeite dieſer Zyklone ſein, die dann den Kern um— kreiſen, über das Küſtengebiet ins Binnenland eindringen und hier nach kurzen Perioden der Aufheiterung immer wieder Regenfälle ſchauer— artigen Charakters zur Folge haben würden, wobei das Maximum des Luftdrucks im hohen Nordweſten des Erdteils bleibt, alſo auch hin— ter jedem Randwirbel der polare Kaltluft— ſtrom von neuem vordringt Es iſt dies die typiſche Monſun-Wetterlage. die uns ſo oft den Juni verdirbt, und deren beſondere Eigenart ihre große Beharrungstendenz bildet. Bei ihrer ſchon jetzt ſcharfen Ausprägung wird man ſich für die kommende Woche, vielleicht ſogar noch darüber hinaus, keine großen Hoffnungen bal— diger Wiederkehr ſommerlicher Wärme machen dürfen und damit rechnen müſſen, daß die Witterung im großen und ganzen kühl, viel— fach trübe und veränderlich mit Neigung zu Regenfällen ſein wird. Bewöl⸗ recht it⸗ Amenihanisefer Rommiösar kKuclier k das cleulselie Aubeilslosennioblem Arthur Woods, Fräſident Hoover eingeſetzte Notſtands— Berlin eingetroffen, um da— blem zu ſtudieren und he Regierung lindern ſucht. Aus Nah und Fern. Kembs a. Nh., 3. Juni.(Zwei Tote beim Kembſer Wehrbau.) Zwei Italiener, die auf einem Gerüſt in 33 Metern Höhe beim Wehr— bau beſchäftigt waren, ſtürzten in die Tiefe und blieben ſchwerverletzt liegen. Sie ſind ihren Verletzungen ſpäter im Krankenhaus er— legen Landſtuhl, 3. Juni.(Bergmannslos.) Durch niedergehende Geſteinsmaſſen wurde vorgeſtern nacht auf der Grube„Stieringen“ der 36 Jahre alte Bergmann Auguſt Färber aus dem nahen Bann ſchwer verletzt. Der Verunglückte, Vater von zwei Kindern iſt geſtern ſeinen Ver— letzungen erlegen. Neuſtadt a. H., 3. Juni.(Er lebt noch!) Der beim Polizeipräſidium in Breslau als ver— mißt gemeldete Stahlhelmmann Hammann aus Neuſadt a. H., iſt, wie uns die hieſige Orts⸗ gruppe des Stahlhelms mitteilt, unverſehrt wieder in Neuſtadt a. d. Sdt. eingetroffen. Trier, 3. Juni.(Der Poſtbeamte als Brief— marder.) Am Sonntag wurde auf dem Haupt— poſtamte in Trier ein Oberpoſtſchaffner dabei ertappt, als er einen Brief aus Amerika mit ener Zwanzig-Dollarnote öffnete und an ſich nahm. Er wurde ſofort feſtgenommen. Der Beamte, der durch Schulden auf dieſen Weg geraten ſein ſoll, ſtand ſchon ſeit einiger Zeit im Verdachte der Briefunterſchlagung. Er war daher unauffällig beobachtet worden. Kaiſerslautern, 3. Juni.(800 frühere Mi⸗ litärgebäude in der Pfalz.) Die Zahl, der bis Ende Mai von der Zweigſtelle Pfalz des Lan— desfinanzamtes Würzburg übernommenen und verwalteten früheren Militärdienſtgebäuden beträgt rund 800. Nahezu die Hälfte konnte bisher einer Verwendung zugeführt werden. Sobernheim(Nahe), 3. Juni.(Als Leiche im Zug aufgefunden). Am Sonntag abend wurde in dem vom Rhein nach Saarbrücken zurückkehrenden Sonntagsausflugszug eine junge Dame aus Saarbrücken, die ſich in Be— gleitung eines jungen Mannes befand, in Sobernheim aus einem Abteil 3. Klaſſe leb— los vorgefunden. Der ſofort hinzugezogene Arzt ſtellte Tod durch Vergiftung feſt. Die zuſtändi— gen Gerichtsſtellen befaſſen ſich weiter mit der Angelegenheit. 7 8o duß;erordentlich ergiebig, so billig, so sptsam ist! Nur EHBôffel cf 10 Liter = Eimercheißes Wasser— schon haben Sie eine leistungsstarke. Arbeitshilfe, die ihnen das Abf waschen,, Spülen und Reinigen ungemein erleichtert und beschleunigt. 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Ueber den finanziellen Not⸗ ſtand, in den die drei Formen der Arbeitsloſen⸗ hilfe geraten ſind. berichte: der nächſte Ab⸗ ſchnitt Die Kommiſſion hilt es nicht für aus⸗ geſchloſſen. daß in Jabre 1331 eine Jahres⸗ durchſchnittszahl von 4.5 Millionen Arbeits⸗ loſen erreicht wird. Sie empfiehlt daher eine ſehr umfaſſende finanzielle Vorſorge. Angeſichts der finanziellen Bedrängnis der Arbeitsloſenhilfe mußte die Komrniſion ihr Hauptaugenmerk auf ſchnellwirkende Abwehr⸗ maßnahmen richten. Die Vorſchläge dafür gibt der zweite Hauptabſchnitt des Gutachtens. Die Kommiſſion empfiehlt. an der verſiche⸗ rungsmäßigen Ausgeſtaltung der Arbeits⸗ loſenhilfe unbedingt feſtzuhalten. Aus dem Weſen der Verſicherung ergaben ſich innerhalb der Kommiſſion grundſätzliche Be⸗ denken gegen die Bedürftigkeitsprüfung, o auch das einer großen verwaltungsmäßigen Er— ſchwerung. In den letzten Monaten iſt viel über die Frage Zweiteilung oder Dreiteilung der Ar⸗ beitsloſenhilfe geſtritten worden. Die Abhilfe in einem Syſtemwechſel zu ſuchen. hat die Mehrheit der Kommiſſion wenigſtens zur Zeit nicht empfehlen können. dagegen befürwortet ſie die Anpaſſung der Kriſenfürſorge an die geſteigerte Notlage. Allerdings waren zwei Mitglieder der Kommiſſion mit dieſer Auffaſſuna nicht einverſtanden. Die Kommiſſion hat erhebliche Aenderungen der geſetzlichen Vorſchriften über die Wartezeiten vorgeſchlagen. Die regelmäßigen Wartezeiten ſollen erhöht werden: 1. bei Arbeitsloſen. ohne zuſchlagsberech— tigte Angehörige von 14 auf 21 Tage, 2. bei Arbeitsloſen mit einem bis drei zu— ſchlagsberechtigten Angehörigen von 7 auf 14 Tage, 3. bei Arbeitsloſen mit 4 oder mehr zu— ſchlagsberechtigten Angehörigen, aber nur von 3 auf 7 Tage. Die Kommiſſion verkennt nicht. daß„. ge⸗ ſenkten Löhnen und wiederholter Arbeitsloſig— keit eine Verlängerung der Wartezeit hart iſt und Hilfsbedürftigkeit auslöſt. Sie mußte dieſen Weg aber gehen. weil angeſichts der Notwendiakeit. Einſparungen zu erzielen ſonſt eine ſtärkere Senkung der Unterſtützunaslei— ſtungen hätte vorgeſchlagen werden müſſen, die ſchwerer zu tragen ſind, als eine längere Wartezeit. Die Kommiſſion iſt der Auffaſſung, daß als Notmaßnahme auch eine zeitweilige Senkung der Unterſtützungsſätze in Betracht gezogen werden müſſe. Sie hält dieſen Weg jedoch nur für gangbar. wenn mindeſtens gleichzeitig auch auf der Seite der Einnahmen der Verſicherung dieſer Notlage und den großen Opfern der Arbeitsloſen Rechnung getragen wird. Den Ausſchluß der Saiſonarbeiter aus der Arbeitsloſenverſicherung konnte die Kommiſſion nicht befürwor⸗ 1 Deulſchlands Fußhallmannſchaft für die Nordlandreiſe. Der Spielausſchuß des Deutſchen Fußballbun⸗ des hat jetzt für die beiden Länderſpiele am 7. Juni in Stockholm gegen Schweden und am 21. Funi gegen Norwegen in Oslo für die deutſche Mannſchaft folgende Spieler aufgeſtellt: Tor: Jakob(Jahn Regensburg), Kreß(Rot⸗ Weiß Frankfurt). Verteidiger: Emmerich(Tennis-Boruſſia Ber⸗ lin), Stubb(Eintracht Frankfurt), Weber (Kurheſſen Kaſſel). Läufer: Hergert(JV. Pirmaſens), Kauer(Ten⸗ nis⸗Boruſſia Berlin), Knöpfle(JSV. Frank, ſurt), Leinberger(SpVgg. Fürth),. Stürmer: Bergmaier(Bayern München), He. un chen(Polizei Chemnitz), Hohmann(FC. Boc— maſens), Kund(FC. Nürnberg), Wid migen Holſtein Kiel), Sackenheim(Gats Muts Tres den). Spielogg. Fürth in Frankfurt. Dem Fußballſportverein Frankfurt iſt es ge lungen, für kommenden Sonntag die Spielogg Fürth nach Frankfurt zu einem Freund⸗ ſchaſtsſpiel zu verpflichten. Not⸗Weiß Frankfurt in Weſtdeutſchland. Dem SC. Rot⸗Weiß ſtehen für kommender Samstag und Sonntag zwei ehrenvolle, abe auch ſehr ſchwere Aufgaben bevor. Die Bocken heimer treten am Samstag in Düſſeldorf gegen den weſtdeutſchen Meiſter Fortung Düſſeldor an. Am Sonntag ſpielen die Rot⸗Weißen dan in Schalke gegen den wiedererſtandenen weſt deutſchen Altmeiſter Schalke 04. ten. Sie glaubt aber, dem überaus hohen Riſiko der berufsüblichen Arbeitsloſigkeit durch folgende Vorſchläge Rechnung tragen zu müſ⸗ ſen: 1. Für Arbeitnehmer mit berufsüblicher Arbeitsloſigkeit iſt die Anwartſchaftszeit von 26 auf 30 Wochen zu verlängern. 2. Die Höchſtbezugsdauer der Arbeitsloſen⸗ unterſtützung iſt für Arbeitnehmer berufs⸗ üblicher Arbeitsloſigkeit von 26 auf 20 Wochen herabzuſetzen. 3. Die Unterſtützungsſätze für Arbeitneß— mer mit berufsüblicher Arbeitslaſigkeit ſind auf die Sätze der Kriſenunterſtützung heta azu⸗ letzen. Ferner ſchlägt die Kommiäron vor. die Hausgewerbetreibenden und Heimarbeiter grundſätzlich aus der Verſicherung herauszu⸗ nehmen, jedoch den Verwa n tungsrat der Reichs⸗ anſtalt zu ermächtigen. unter gewiſſen Vor⸗ ausſetzungen einzelne Kategorien in die Ver⸗ ſicherung einzubeziehen. Die Frage, ob an der geltenden unteren Antersgrenze etwas zu än⸗ dern iſt, und ob eine obere Altersgrenze ein⸗ geführt werden oll, hat die Kommiſſion ver⸗ neint. Reichsminiſter a. D. Dr. Brauns über Arbeitsloſigkeit und Reparationsfrage. witb. Genf, 5 Juni. In der heutigen Voll⸗ verſammlung der Internationalen Arbeits⸗ konferenz ſprach der frühere deutſche Reichs⸗ arbeitsminiſter Dr. Brauns als Vertreter der deutſchen Regierung über die Frage der Ar⸗ beitsloſigkeit. Fernando Noronha. 5. Juni. Das deutſche Flugſchiff„Do. X“ iſt. wie gemeldet. heute mor⸗ gen 3.10 Uhr Berliner Zeit nach Bewältigung der 1400 Seemeilen langen Strecke Porto Praya (Capverdiſche Inſeln) Fernando Noronha hier glatt gelandet. Mit einer ungefähren Durch⸗ ſchnittsgeſchwindiakeit von 175 Stundenkilometer wurde die Strecke in der ausgezeichneten Zeit von 13 Stunden und 18 Minuten gurückgelegt. Das Flugſchiff traf genau zu der Zeit ein, die der Kommandant Chriſtianſen vorher der bra⸗ ſilianiſchen Hafenbehörde mitgeteilt harte. „Do. X“ wurde, lt.„N. B.L.“ ſofort nach ſei⸗ nem Eintreffen außerhalb des Hafens in Ufer⸗ nähe verankert. Die Beſatzung blieb an Bord von der deutſchen Saar weitere Entlaſſungen im Saarbergbau? Von unſerem beſonderen Saar⸗ Mitarbeiter. Am 1. Juni teilte die Direktion der Saar⸗ gruben den Tariforganiſationen im Bergbau mit, daß der Verwaltungsrat in Paris beſchloſ⸗ ſen habe, ab Monat Mai monatlich 500 Arbei— ter zuentlaſſen, da ſich die Wirtſchaftslage weiter verſchlechtert habe und die Halden- beſtände um weitere 150 000 Tonnen, ſomit an⸗ nähernd auf ½ Million geſtiegen ſeien. Für den augenblicklichen Abſatz genügten mit der jetzigen Belegſchaft 18—19 Schichten. Da der Erholungsurlaub ſchon vordatiert ſei, bliebe nichts anderes übrig, als zu der Maßnahme der Entlaſſung zu greifen, und ſomit würden ſofort 890 Bergleute entlaſſen, davon 240 außerhalb des Saargebiets aus dem Saargrenzgürtel. Ferner müßten monatlich weitere 500 Mann abgebaut werden. Mit aller Entſchiedenheit bekämpften die Organſationsvertreter die Notwendigkeit der Maſſenentlaſſungen. Sie wieſen darauf hin, daß Frankreich die Ausnützung der Saargruben erhalten habe für die zerſtörten Kohlengruben in Frankreich. Frankreich hätte nicht nur das Recht erhalten, zur Zeit des Kohlenmangels die Bergleute auszunutzen. ſondern auch die Pflicht. für das Wohlergehen der Berg⸗ arbeiter Sorge zu tragen. Frankreich hätte die Bergleute an der Saar nicht gut behandelt; denn über ein Jahr würde der Saarberabau ſchon von der Kriſe in der ſchlimmſten Meiſe betroffen, indeſſen ſich die Kriſe im franzöſiſchen Bergbau erſt ſeit den letzten Monaten bemerk— bar mache. Mit aller Schärfe wandten ſie ſich ferner dagegen, daß außerhalb des Saargehiets pro— zentual mehr Peragleute entlaſſen würden, als innerhalb. Dieſe Leute hätten ſtets zum Saar— wirtſchaftsgebiet gehört und dürften nicht an⸗ ders behandelt werden. raufhin, daß Frankreich ein kohleneinführendes Land ſei und bei gutem Willen die Möglichkeit habe, die Saarkohle abzunehmen. Im vergangenen Jahr habe Frankreich ½ Mil- lion Tonnen weniger abgenommen als 1929 und ſei dadurch die ſchlimme Lage der Saar⸗ bergleute verſchärft worden. Tatſache ſei, daß bis jetzt die Kriſe auf die Schultern der Berg⸗ leute abgehalten worden ſei. Beim höchſten Stand der Belegſchaft wären auf 24 Arbeiter 1 Angeſtellter und Beamter gekommen, indeſ⸗ ſen heute ſchon auf 17 Belegſchaftsmitglieder ein Angeſtellter und Beamter entfallen. Auch würden für nebenſächliche Dinge, wie die franzöſiſche Propaganda uſw. Mittel aus dem Bergbau verwandt, die letzten Endes von den Bergleuten aufgebracht werden müßten. Nach mehrſtündigen Verhandlungen erklärte der Generaldirektor, daß im Monat Juni die Durchführung der Entlaſſung von 8—900 Ar⸗ beitern nicht zu umgehen ſei, doch wolle er einſt⸗ weilen von den monatlichen vorgeſchriebenen Entlaſſungen abſehen und ſeine Bemühungen, die Lage des Saarkohlenmarktes zu beſſern, in Paris fortſetzen. Die Vertreter des Gewerkvereins chriſtlicher Bergarbeiter und des alten Verbandes erklär— ten, die Maßnahmen der Grubenverwaltung nicht decken zu können, da nach ihrer Auffaſ⸗ ſung Frankreich als kohleneinſührendes Land nicht alles getan habe. um dieſe gewaltigen Auswirkungen der Wirtſchaftskriſe vom Saargebiet fernzuhalten. Sie wieſen auch da⸗ Jas Sisenbafinunglücl bei Loben! meli als 30 Jeisonen verletxc 5 Wie eine Papierwand iſt die Seite An einer Schienenkreuzung des Bahnbofs großer Geſchwindigkeit in einen Perſonenzug Perſonen wurden ſchwer, 25 leicht verletzt. des Perſonenwagens weggeriſſen. Eſſen⸗Kupferdreh fuhr eine Lokomotive mit und riß einen der Wogen vollkommen auf Neun Mit erhobener Stimme ſchloß der deukſche Vertreter: Wir bedürfen insbesondere einer Erleichterung der Weltwirrſchaft durch eine Löſung des internationalen Zollproblems und der Reparationsfrage. Die kapitalſchwachen Länder bedürfen langfriſtiger und billiger Kredite, die von den kapitalkräftigen Ländern mit Hilfe einer internationalen Organiſation ihrem Finanzinſtitute bereitzuſtellen ſind. UFUUVVVVUVVCCVCVCVTVTVTCVUVUTUVUPUVUFPVFPTUTTTVTVTT—WWWWWWW—GWW—W—APWB Der Ozeanflug des Do X Schnelle Weiterfahrt nach Braſilien und wartete das Eintreffen der braſilianiſchen Behördenvertreter zur Erledigung eller Paß⸗ und Zollformalitäten ab. Aus den kurzen Er⸗ klärungen, die die Paſſagiere unter denen ſich auch der bekannte portugieſiſche Navigator. Ad⸗ miral Gago Coutinho befindet, nach ihrer Lan⸗ dung abgaben. erfuhr man, daß der Flug über⸗ aus angenehm verlaufen und von einigermaßen gutem Wetter begünſtigt geweſen ſei. Die Ra⸗ dioſtation des Flugſchiffes konnte leider wegen der außerodentlich ſchlechten atmoſphäriſchen Verhältniſſe eine dauernde Funkverbindung mit Land⸗ und Waſſerſtationen nicht mufnehmen; auch der hieſigen Radioſtation gelang die Ver⸗ bindung mit„Do. X“ erſt kurz vor ſeinem Ein⸗ treffen. Der erſte Pilot und Kommandant des Flug⸗ ſchiffes, Kapitän Chriſtianſen erklärte, daß er ſo ſchnell wie möglich die letzte, 125 Seemeilen betragende Etappe nach Natal(Braſilien) wei⸗ terfliegen wolle. Hier wird dann in den„Do.* eine Kabine eingebaut und danach ſoll der Flug nach Rio de Janeiro fortgeführt werden. Erſt dort wird Chriſtianſen weitere Anweiſungen der Dornier-Werke in Friedrichshafen erhaben. Wie Chriſtianſen ferner ausführte, ſoll beab⸗ ſichtigt ſein, neben ausgedehnten Schauflügen in Südamerika auch eine Reiſe nach Nordamerika zu»nachen; eventuell wird„Do. X“ einige ge⸗ meinſame Flüge mit dem Luftſchiff„Graf Zep⸗ pelin“ das im Laufe dieſes Jahres mehrmals nach Südamerika kommen wird. durchführen., doch hängt alles von den Entſchließungen Dr. Dorniers ab, der bisher ein genaues Programm für die weiteren Aufgaben des„Do.“ noch nicht herausgegeben hat. Große Einnahmeausfälle bei der Reichsbahn Die Deutſche Reichsbahn im April 1931. wtb Berlin, 4. Juni. Im Gäterverkehr der Deutſchen Reichsbahn im April 1931 prägte ſich der Tiefſtand der deutſchen Wirtſchaft deutlich aus. Der Verkehrsrückgang gegenüber dem April des Vorjahres betrug 14 Prozent gegenüber April 1929 ſogar 26,5 Prozent und gegenüber April 1928 22,8 Prozent. Die Zahl der geſtellten Wagen verzeichnet gegenüber dm Vormonat nur die geringe ſaiſonmäßige Zunahe von 29 Proz. Der Expreßgut⸗ und Eilſtückgutverkehr war der Jahreszeit entſprechend lebhaft. Der Stückgut⸗ verkehr hielt ſich etwa auf der Höhe des Vor⸗ monats.— Im Perſonenverkehr brachte Oſtern eine vorübergehende Belebung des Verkehrs. Im Uebrigen war der geſamte Reiſeverkehr entſpre— chend der ſchlechten Wirtſchaftslage während des ganzen Monats ruhig. Die Einnahmen des Mo— nats April bleiben im Perſonenverkehr um 13,0 Prozent, im Geiterverkehr um 144 Prozent und die Geſamteinnahmen um 14.3 Prozent hinter den im Vorfahre erreichten Einnahmeziffern zu“ rück. Die Geſamteinnahmeausfälle ſeit Beginn des Geſchäftsjahres 1931 erhöhen ſich danach genüber 1930 auf 227.1 Millionen RM. Auf der Ausgabenſeite konnten im Berichtsmonat grö⸗ ßere Einſparungen erzielt werden. Die Ausga⸗ ben der Betriehsrechnung waren um rund 63 Millionen RM geringer als im April 1930. Den⸗ noch reichten die Beſriebseinnahmen wiederum nicht voll aus. um die Ausgaben zu decken. Eine noch unentſchiedene Frage. Wer wird ſüddeutſcher Fußballmeiſter? Es iſt in der breiteren Oeffentlichkeit wäh⸗ rend der letzten Wochen ſcheinbar ganz vergeſſen worden, daß der ſüddeutſche Fußballmeiſter noch gar nicht feſtſteht. Die Sp.⸗Vag. Fürth wurde zwar vom ſüddeutſchen Verband als erſter ſüd⸗ deutſcher Vertreter für die D5B⸗Meiſterſchaft genelbet. Meiſter iſt ſie aber noch nicht. Sie ſtand nach den letzten Kämpfen um die„Süd⸗ deutſche“ mit der Frankfurter„Eintracht“ punkt⸗ gleich an der Tabellenſpitze, hat aber noch ein Spiel gegen den Karlsruher FV. auszutragen. Das Treſſen muß in Fürth ausgetragen werden und den„Kleeblättlern“ genügt ein Punkt, um den Meiſtertitel ſicherzuſtellen. Würden aber die Fürther gegen den KFV. verlieren, was ange⸗ ſichts der in letzer Zeit häufig cchwankenden Form der Fürther gar nicht ausgeſchloſſen iſt, dann hätte ein Entſcheidungsſpiel zwiſchen Fürth und Eintracht Frankfurt ſtattzufinden. Es iſt kaum anzunehmen, daß die beteiligten Vereine und der ſüddeutſche Verband auf die vollſtändige Durchführung der füddeutſchen [Meiſterſchaft verzichten wollen. Die ſäddeutſchen Endſpiele haben ja ſchließlich nicht nur den Sinn, die Vertreter des Südens für die DFB- Meiſterſchaft zu ermitteln, ſie ſollen auch— und das wohl in erſter Linie— einen ſüddeutſchen Meiſter bringen. Der Schiedsrichter des Endſpiels. Für das Schlußſpiel um die Deutſche Fuß⸗ ballmeiſterſchaft zwiſchen Hertha BSC. und München 1860 am 14. Juni im Kölner Stadion wurde fetzt Fiſſenewerth(München- Gladbach) als Schiedsrichter beſtimmt. e Feuerwehrübung. Am Sonntag, den 7. Juni 193ʃ, vormittags ½6 Uhr, findet eine Uebung der Freiw. Feuerwehr und Pflichtmann⸗ ſchaft des Jahrganges 1907 ſtatt. Signal 5 Uhr. Wer von der Pflichtmannſchaft unentſchuldigt fehlt, wird zur Anzeige gebracht Muſik und Spielleute haben auch anzutreten. Viernheim, den 3. Juni 1931. Das Kommando. Preiswertes Angebot! moderne MHammgarn- Anzüge 4 . H. 44. in allen Modefarben 0 Georg Martin, Klesstraße 2 Zum Heulſchen Kaiser“ Morgen Sonntag großer Tanz int Guttenmütſchaftsbetreeb Es ladet freundlichſt ein E Der Wirt Die Kapelle 2 Karl Lamberth. Hanf. f 50 eee een a Empfehle Feinſtes Salatöl Feinſtes Erdnußöl Miſchkaffee Edel⸗Vollmilchſchokolade Ferner billig und gut: 1] Preiſelbeeren, ganze Frucht 5 Proz. 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Am Sonntag Abend beteiligt ſich der Verein reſtlos an der Jubiläumsfeier der DIiK. Zuſammen⸗ kunft der Sänger abends 8 Uhr im Lokal. Der Vorſtand. Männergeſang⸗Verein. Sonntag Abend halb 8 Uhr Zuſammenkunft im„Grünen Baum“. 8 Uhr Abmarſch zum DK.⸗Platz. Der Präſident. Geſangverein„Liederkranz“. Samstag Abend 8 Uhr Zuſammenkunft der Sänger im Lokal. Zwecks Teilnahme am Jubiläumskommers der DK. darf kein Sänger fehlen. Der Vorſtand. Reichsbanner Schwarz⸗Rot⸗Gold.(Abtlg. Schntz⸗ ſport. Samstag Abend 9 Uhr Pflichtverſamm- lung. Wegen Spiel am Sonntag in Mannheim, hat die 1. Mannſchaft reſtlos zu erſcheinen. Ebenſo zwecks Reorganiſierung, die Jugend. D. Sch. Heppenheim, den 2. Juni 1931. Das Finanzamt. Klub der Gemütlichen. Heute Samstag, den 6. Juni, beteiligen wir uns am Sommerfeſt der Fröhl. Pfalz auf den Rennwieſen in Mann- wozu freundlichſt einladet der Wirt: Tanzſportkapelle Joſef Klee Viernheim archent u. Dettjedern Bekanntmachung. Medizinalverband V' heim Die außerordentliche Generalverſammlung hat beſchloſſen, daß die Beiträge ab 1. 6. 31 für alle Mitglieder um 10 Pfg. 0 0. e A erer erhöht werden. Der Vorſtand. die bekannten erstklassigen Qualitäten Besonders günstige Maufgelegenkeit! Kleddersoſfe in modernen Dessins, Große Auswahl für den SO MME R Robert Weis mann heim. Abfahrt per Rad(mit Licht) abends halb 8 Uhr am Lokal. Vollzähliches Erſcheinen erwünſcht. Der Vorſtand. Freiwillige Sanitüts⸗Kolonne v. R. K. Sonn- tag, den 7. Juni morgens ½6 Uhr Uebung mit der Freiw. Feuerwehr. Unbedingtes, voll— zähliges Erſcheinen erwartet Die Führung. Geſangverein„Süngertreue“. Sonntag vorm. um 10 Uhr Singſtunde. s iſt Pflicht eines jeden Sängers pünktlich und vollzählig zu er- ſcheinen. Der Vorſtand. Kauinchen u. Geflügelzuchtverein 16. Sonntag, den 6. Juni abends 8½ Uhr im Vereinskokal Gaſthaus zum Kaiſerhof Monatsverſammlung. Die Mitglieder werden gebeten dieſe Verſamm— lung(betr. Stiftungsfeſt) zahlreich zu beſuchen. 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