Fernhe ine Feger Sekeszessg Seaks! Viernheimer Zeitung 1 Daulsche Rol Hreuz- Sammlung b ere g ge g e 8 . k. 175— 7 wöchentl. das achtſeltige illuſtrierte untagsblatt„Sterne und Blumen“ 17 87 5 ich einen Fahrplan ſowie einen Wanb⸗ „— Unnahme von Ubonnements tägl. in der Geſchaftsſtelle u. beim Zeitungs träger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim — cher 117.— mme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſchecktkonto Nr. 21577 Amt a. N.— Schriffleitung, Druck u. Verlag: Job. Martin, Geſchäftsſtelle Rathaus ſtr. pre Verlobung beebren sicb anzugelgen anne Mlbner Olio Vang raumeisier Luchor- ueber ab 16. dieses Monats. d h n heim. ffelll. Säultats Elan om Roten Krenn Unzeigenpreiſe: Die i koſtet 0„ die Nekla 60 1 een e Aaßere e 4 7 e 5 Ne ae er 5 7 0 nen.— Annahme Geſchaͤftsſtelle u. von ſämtlichen Annonetn ⸗ Expebitionen 1 185.— Amtsblatt der Heſſtſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtet l rſchriften bei igen werben 1.— die A ee n— 5. e ale i Dechen de ponente ren Bedarf ab Sonntag, den 14. Juni 1931, findet wie alljährlich die Sammlung fürs Deutſche Rote Kreuz ſtat.. Die Sammlung wird von den Mitgliedern der Freiw. San.-Kolonne vom roten Kreuz zu Viernheim ausgeführt; die Sammlung iſt vom Miniſter des Inneren Diernheim Id. Juni 1031 Christl. U Add alldhd afldn nnmallddůdagldddd add allddhd gd Adee Cewerkschaftskartell Berulsverhand der Fabrik- und Trans portarbener biernheim. 2 ſtarke d Einleg⸗ ſchweine zu verkaufen. 1 e ſaadpp alan dd ae bitten um zahlreiches Erscheinen. werden auch vertreten sein. NB. Liederbücher mitbringen. Map U aug lg gv uff ap p p Am kommenden Sonntag, den 14. Juni, nachm. ½ 4 Uhr hält die Ortsgruppe im Gasthaus zum Löwen ihre Hauptversammlung mit Ehrung 25jähriger Mitglieder und anschliebendem geselligem Beisammensein ab. Mitglieder des Kartells sind herzlichst eingeladen und Auswärtige Ortsgruppen Kühnerſtr. 13. Friſchen weißen Küſe und Rahm verkaufen. Martin Alter Waſſerſtraße 46. Der Vorstand. zu Gemeindekaſſe. Montag Vormittag Auszahlung der Militär— Zuſatzrenten für Monat Juni 1931. Winkenbach. EE/ A Dankſagung. Da unſere diesjährige Hausſammlung ſeit 17. Mai beendet iſt, ſagen wir für die uns in liebenswürdiger Weiſe zugedachten Spenden unſeren herzlichſten Dank und ſtehen der Einwohnerſchaft auch weiterhin bei Kranken- transporten und Hilfeleiſtungen unentgeltlich zur Verfügung. Arb.⸗Samariter-Kolonne N. B. Mit der Hausſammlung der freiw. Sanitäts⸗Kolonne vom„Roten Kreuz“ haben wir nichts zu tun. D. . ̃ Sccecescs ccc Heute Samstag abend Singſtunde des Männerchors. Beginn eines neuen Chors. Der Vorſtand. 11., 12. und 13. Juli 40 jähriges des Volkschors Weinheim. 5 N 40 U c hte 1 U A Stiftungsfeſt Bekanntmachung. Betr.: Das Gemeindehaus in der Neubauſtraße. Die von der Gemeinde erworbene ehemalige Heilmann'ſche Hofreite ſoll event, verkauft werden. Intereſſenten wollen Angebote bis 25. dieſes Mts. ſchriftlich bei uns einreichen. Viernheim, den 12. Juni 1931. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim. J. V.: Roos. 1 gahrepatahren 1 gut, billig und ſchnell! Damen- Sohlen 25 %% ab ee uebantg drpundespnnsi tend Fleck Rathausstraße 38, neben der Zeitung. nummnunummmumumamputnuttkbtbennutg autant itte „FKürſt Alexander“ Morgen Sonntag wozu freundlichſt einladet Der Wirt: Tanzſportkapelle Joſef Klee Viernheim mmenmummumnmmnundumunnnmammnmahtntaaesg nnen oO Achtung! Preisahschlag Oie niedrigsten Preise am Platze in der N unbesedlsnegll n Achtung! f 9 e 8 0 Ludwigstranse 21. Bel sauberer Ausführung und Verarbeitung von la. 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Accordionkapelle: Kamenzin. N Sonntag, den 14. Juni U 9 in Sandhauſen letzter Auſſtiegskampf! Sp. V. Sandhausen I. Neckarmeiſter“ gegen Sp. Vgg. Amicitia 09 1.(Untervadenmeiſter) Das Spiel beginnt um 4,30 Uhr. Abfahrt der Liga um 12.16 Uhr OéEc⸗Bahnhof. Am Sonntag wird ein Laſtwagenverkehr nach Sondhauſen ein- gerichtet. Preis Mk. 1,40 hin und zurück m Uhr ab Lokal und Schützenhof. Karten werden Sonntag vorm. im Lokal ausgegeben. In Lampertheim 5 Uhr: Viernheim— Vf. Lampertheim Schüler- mannſchaften Abfahrt 1.25 Uhr Staatsbahn. Nachmittags 1 Uhr auf dem Waldſportplatz: Viern⸗ heim Jugend 1.— Ilvesheim Jugend. Samstag abend 6 Uhr in Käfertal: Viern⸗ heim A. H.— Käfertal A. H. Abfahrt 5 Uhr per Rad ab Lokal Die Sportleitung. N. B. Generaldurchführung des Paſſzwanges! Alle Spieler, gleich ob A. H., Senioren, Jugend oder Schüler, welche noch kein Lichtbild abgegeben haben, werden dringend gebeten ein ſolches ſchnellſtens bei unſerem Geſchäftsführer Winkenbach Bürſtädterſtr. 10 abzugeben. H. J. K. A. Herrumannſchaft— M. des Kircheuchors Beginn 4 Uhr. Platz 2 Viernheim Junioren— Programm für Sonntag, den 14. Juni 1931 Fußball: Platz 1 Her Verhauit Sein Haus evtl mit Geſchäft od. ſonſt. ſüfördem öfpſfenlte senf fſef aüeff für In n Har he I. Seccoc ee oe a f— mmel.- U. Verhabls-Lantrals- 808500 Franxtur t a. M., Goethepl. 22 an den Verlag der„Vor- 5 Anweſen hier oder Umge⸗ bung? Nur Angeb direkt vom Beſitzer unter V. 38 Unterabſteinach 1. Beginn 2 Uhr. Handball Platz 1 Viernheim 1.— Bensheim 1 Beginn 3 Uhr. Platz 2 Vhm J. 1— Bensheim J. Beginn 4 Uhr Wir laden unſere werten Freunde zu recht zahl- reichem Beſuche ein und verweiſen ganz beſonders auf die Spiele unſerer 1. Handballelf ſowie auf den Traditionskampf der A. Herren⸗Kirchenchor. T. G. 6,30 Uhr. bahn. Sonntag Bezirksturnfeſt in Heppenheim. Abfahrt Samstag O. E. G. 6,32 Uhr; per Rad Lokal Sonntag morgen 7,15 Uhr Staats- Alle Sparten ſind vertreten. i Die Leitung. Addon änantsche Aösiaös- olala. Morgen Sonntag [General⸗ kommunion der Unterabteilung. In Frage e kommen, die 1929, 1930 u. 1931 aus der Schule entlaſſen wurden. Alles zur Stelle! Der Präſes. nnmenemunmmummnnnmpmmdnnnüntaundmntegünnantengnndhdaaegtga 6 0 Dasnaus Zum wasch Sonntag Abend Mert Es ladet eln Der Wirt: Rdlam Kirchner. . 155 Zum„Deutſchen Kalſer' Morgen Sonntag großer Tanz Mit Gartenwirtſchaftsbetrteh! Es ladet freundlichſt ein Der Wirt Die Kapelle Karl Lamberth. Hanf. Billig und radikal bekämpfen Sie Aucken ung andere Ungezieler mit Hooco-Jox ½ Ltr. 50 Pig.(Flasche mitbringen) Rathaus- Drogerie Peter Moskopp Telefon 198 la. leichte Stahlhacken Sensen, Rechen, Sienkannen amliehe Feld- und Gartengeräte Drahtgeflechte jed. Art Kaufen Sie äullerst billig bei Akon Monr. dangenbae Wasserstraße 25[Pfalz] Ar. 136 Vermeidung der akuten Kriſe wahrſcheinlich Annäherung zwiſchen Brüning und Dingelden? Reichskanzler Dr. Brüning ſetzte am Samstag jſeine Bemühungen fort, die Parteien von der Unzweckmäßigkeit einer vorzeitigen Ein— beruſung des Reichstages und einer Abänderung der Notverordnung zu überzeugen. Schon da— raus ergibt ſich, daß der Reichspräſident ſich mit der von Dr. Brüning verfolgten Linie der inne⸗ ren Politit einverſtanden erklärt hat. Zunächſt hatte der Kanzler wieder eine längere Beſpre⸗ chung mit den ſozialdemokratiſchen Fraktions⸗ führern über deren Abänderungswünſche. Fer⸗ ner fanden Beſprechungen mit den Führern der Staatspartei, der Wirtſchaftspartei und der Chriſtlich⸗Sozialen ſtatt. Der Reichskanzler nahm ſich noch die Zeit, auch den Führer der DV., Dingeldey, nachm. noch einmal zu ſich zu laden; kurz nach 16 Uhr mußte nämlich Dr. Brüning nach Hildesheim zur Teilnahme an der Sitzung des Parteivorſtandes und der Reichstagsfraktion der Zentrumspartei abreiſen. Am Montag früh wird Dr. Brüning wieder in Berlin ſein. Er wird dann noch weitere Beſprechungen mit Par— teiführern haben. Am Montag beginnen die Frattionsſitzungen im Reichstag. mittags tritt die Wirtſchafspartei zuſammen. Am Nachmittag halten die Deutſchnationcklen und die Deutſche Volkspartei Sitzungen ab. Am Dienstag Vormütag beraten die übrigen Frar— tionen. nämlich Sozialdemokraten. Staatspartei, Bayeriſche Volkspartei und Landvolk über ihre Haltung zu den Anträgen auf Einberufung des Reichsiages. In den Mittagsſtunden fällt dann die endgültige Entſcheidung im Aelteſtenrat. entſcheidenden Bereits vor— An der Beſprechung des Reichskanzlers mit den ſozialdemotratiſchen Parteiführern nahmen auch Reichsarbeitsmintſter Stegerwald und der Führer der Zentrumspartei, Abg. Dr. Kaas, teil. Im Lauſe der Verhandlungen wurde auch die Möglichkeit einer Einberufung des Reichs- tagsausſchuſſes wegen der Notverordnung dis⸗ tutiert, eine entſcheidende Stellungnahme erfolgte jedoch noch nicht. Die Verhandlungen wurden wieder vertagt bis zur Rückkehr des Kanzlers aus Hildesheim, alſo bis Montag Vormittag. Als Vertreter der Reichstagsfratkion der Staatspartei trug Staatsſekreär a. D. Meyer dem Kanzler die Wünſche ſeiner Fraktion auf Aenderung der Notverordnung vor. Der Reichs- kanzler erklärte, er habe grundſätzlich teine Be— benken gegen eine Aenderung der Verordnung in einzelnen Punkten; er habe aber noch keine Möglichkeit, wie man die in entgegengeſetzter Richtung laufenden Abänderungswünſche der verſchiedenen Parteien miteinander in Ueberein— ſtimmung bringen könne. Die Unterredung zwiſchen dem Reichskanzler und Dingeldey. enb Berlin, 15. Juni. Ueber die Unterredung, die der Führer der DVP, Reichstagsabgeordne— ter Dingeldey, am Samstag mit dem Reichskanz“ ler Dr. Brüning auf der Fahrt nach Hannover ber die politiſche Lage gehabt hat, erfährt die „Kölniſche Zeitung“ aus maßgeblichen volkspar— teilichen Kreiſen, daß im Mittelpunkt der Erör⸗ terungen die von der deutſchen Voltspartei auf⸗ geworfenen drei Hauptfragen ſtanden: Einmal, in welcher Weiſe die Frage der Tributreviſton ſo ſchnell und ſo nachdricklichſz wie nur irgend möglich vorwärts gebracht wer⸗ den könne, beſonders, nachdem die ſeit Chequers eingetretene veränderte Deviſenlage die Situa tion für Deutſchland erneut erſchwert habe, ſo— dann, die Frage der Sicherung des Zieles der Notverordnung durch organiſche Reformen und ein einheitliches Finanz- und Wirtſchaftsjyſtem, endlich die Frage der Gewinnung der beſten Männer zur erſolgreichen Durchführung dieſer Aufgaben, beſonders auch ſolcher Perſönlichkeiten die parteipolitiſch nicht gebunden ſeien. Ueber die entſcheidende Bedeutung dieſer Fragen habe te perlei Meinungsverſchiedenheit geherrſcht. Es ſei nicht ausgeſchloſſen. daß bei den am Montag fortzuführenden Verhandlungen eine Annüherung der Auffaſſungen erzielt Montag, den 15. Juni 1931 und damit eine akute Kriſe verhindert werde. Die Bedeutung der Ausſprache liege vor allem darin, daß die ſachlichen Geſichtspunkte wieder in den Vordergrund geſtellt worden ſeien, die durch allerlei tendenziöſe Machenſchaften der letz⸗ ten Tage hinter perſonelle Fragen zurückge⸗ drängt worden ſeien. Sei man ſich über Ziel und Wege einig, dann würde die Löſung der Per⸗ ſonenfrage ſich vorausſichtlich ohne Schwierigkei⸗ ten ergeben. Reviſionswille des Kabinetts Dietrich⸗Rede in Ueberlingen. enb Ueberlingen, 14. Juni. Anläßlich des hier ſtattſindenden Landesparteitages der Staatspar⸗ tei Badens ſprach der Reichsfinanzminiſter Diet— rich über die volitiſche Lage und über die neue Notverordnung Dietrich ſtreift u. a. die Reparationsfrage und ſagte, daß die Regierung entſchloſſen ſei, dem Repara⸗ tionsproblem nicht aus dem Wege zu ge⸗ hen und auch die Weltmeinung ſei einer Aufrollung nicht ungünſtig. Zum Schluß ſagte der Miniſter noch, ein Dikta⸗ tor würde die Lage nicht beſſern, ſondern ledig— lich inſofern öndern, als den Unzufriedenen der Mund verboten würde. Im übrigen iſt die Re⸗ gierung nicht geſonnen, die Verantwortung für ihre Maßnahmen auf irgend jeynand abzuſchie⸗ ben. In Kriſenzeiten wird die Arbeit einer Re⸗ gierung nie anerkannt. Darauf kommt es auch garnicht an, ſondern nur darauf, was letzten En- des als poſitive Leiſtung daſteht. Schwere Ent⸗ ſcheidungen ſtehen bevor, und er habe nur den einen Wunſch, daß durch ſie die Lage des deut⸗ ſchen Volkes nicht noch verſchlechtert und die Durchführung der Verhandlungen über das Reparationsproblem nicht erſchwert werben. Maſchinenſchaden des Unterſeebootes„Nautilus“ Newyork, 15. Juni. Sir Houbert Wil⸗ kins, der Kapitän des Unterſeebootes„Nauti⸗ lus“ meldet in einem Funkſpruch, daß das Schiff inmitten des Ozeans einen Maſchinenſchaden erlitten habe. Der Dampfer„Independence Hall“ iſt zu Hilfe geilt. Auch die amerikani⸗ ſchen Kriegsſchifſe„Arkanſas“ und„Wyoming“ haben Kurs nach dem Standort des Unterſee⸗ bootes genommen. Das Marinedepartement hat von dem Kon⸗ kaniſche Schlachtſchiffe„Arkanſas“ und„Wyo⸗ ming“ führt, die Meldung erhalten, daß die beiden Kriegsſchiffe auf 46 Grad 40 Minuten nördlicher Breite und 30 Grad 40 Minuten weſtlicher Länge das Unterſeeboot„Nautilus“ mit ſchwerem Maſchinenſchaden und erſchöpften Batterien aufgefunden haben. Sobald ſich der Seegang gelegt hat, ſo heißt es in der Meldung weiter, wird das U⸗Boot ins Schlepptau ge⸗ nommen und nach dem nächſten Hafen gebracht. Franzöſiſcher Paſſagierdampfer geſunken 600 Todesopfer? Paris. 15. Juni. Aus Saint Nazarie wird gemeldet, daß der Dampfer„Saint Pilbert“, der geſtern vormittag mit einer 500—600 Perſonen zählenden Ausflugsge⸗ ſellſchaft Nantes verlaſſen hat, 5 Seemeilen von Saint Nazaire entfernt in einen Sturm geraten und untergegangen ein ſoll. Der Dampfer„Saint Pilbert“ verloren. Paris, 15. Juni. Nach einer Havasmeldung aus St. Nazaire beſtätigt ses ſich, daß der Damp⸗ jer„Saint Pilbert', der geſtern früh mit 500— 600 Ausfluglern an Bord Nantes verlaſſen hat, verloren iſt. Ueber die Zahl der Toten iſt noch nichts bekannt. Bisher wurden acht Paſſagiere gerettet. A. Italieniſcher Paſſagierdampfer auf ein Riff gelaufen. wib Paris, 14. Juni. Der italieniſche Paſſa— gierdampſer„Comlombo“, der auf der Heimreiſe von Amerika begriffen war, iſt am Freitag un Nebel auf ein acht Seemeilen vom Marſeiller Hafen gelegenes Riff aufgelaufen Ein durch Funtſpruch herbeigeruſener Schlepper hat die Paſſagiere, meiſt Italiener, nach Marſeille ge— bracht. Mit der Umbettung der Ladung Ort und Stelle begonnen worden. Man den Dampfer, der nichr unerheblich worden iſt, wieder flortmachen zu können. Schwerer wib Amſterdam, 15. Juni. Meldungen aus Vliſſingen zufolge iſt geſtern vom Leuchtſcheff Woord Linder infolge dichten Nebels der briti⸗ ſche Dampfer„Orauia“ mit dem norwegiſchen Dampfer„Beaufort“ zuſammengeſtoßen. Die „Orania“ ſant innerhalb kurzer Zeit. Ihre Be— mannung konnte von der ebenfalls ſbark beſchä⸗ digten„Beaufort“ die aber ihre Reiſe nach Ror⸗ terdam weiter fortſetzt. an Bord genommen wer— den. Schiffszuſammenſtoß. Die täglichen ZSuſammenſtöße polizeiaktion gegen den kommuniſtiſchen Kampfbund im Ruhrgebiet Eſſen, 14. Juni. Die Polizei nahm Samstag mittag in dem Gebäude des kommuniſtiſchen Kampfbundes in der Friedrich⸗Ebert⸗Straße und im Parteihaus der kommuniſtiſchen Partet in der Rottſtraße eine Durchſuchung vor. Dabei wurden unter dem Verdachte der Vorbereitung des Hochverrates der Führer des Kampfbundes im Bezirk Ruhrgebiet, Stadtverordneter Schwenk, und zwölf weitere Perſonen aus Eſſen, die gerade im Sitzungszimmer des Par⸗ teihauſes an einem Lehrgang des Kampfbundes über Strategie und Taktik teilnahmen, ſeſtge⸗ nommen. Außerdem wurde umfangreiches Ma⸗ terial vorgefunden und ſichergegeſtllt. Eine Parallelaktion hat zu gleicher Zeit in Duisburg ſtattgefunden. Hier ſind in einer Wirtſchaft in Duisburg-Leer 13 Perſonen feſt⸗ genommen worden. Sämtliche Feſtgenommenen wurden dem Richter vorgeführt. Tumult in Kaiſerslautern.— Verhaftungen. Kaiſerslautern, 14. Juni. Geſterr mittag kurz nach 12 Uhr kam es auf Stiftsplas zu einem aufregenden Zwiſchenfall. Als eine An zahl Perſonen, in der Haupiſach Kommuniſten, verſuchte, trotz Verbots eine Proſeſtverſammlung gegen die Notverordnung abzuhalten, griffen Polizei und Schupo ſofort energiſch ein Bei der Säuberungsaktion machte die Schutzpollzei auch vom Gummiknüppel Gebrauch, wobei eine Perſon verletzt wurde. Zwölf Rädelsführer dem 48. Jahrgang wurden ſeſtgenommen und ſieben von ihnen dem Unierſuchungsrichter zugeführt. Wieder Kommuniſtenausſchreitungen in Darmſtadt. Darmſtadt, 14. Juni. Auch in der Nacht auf Sonntag kam es in Darmſtadt wieder zu Kom— muniſtenausſchreitungen. Als nach Mitternacht eine Filmvorführung, die ruſſiſche Großfilme gezeigt hatte, zu Ende ging, wurden die Polizei— poſten von hauptſächlich kommuniſtiſchen Beſu— chern angegriffen. Die Teilnehmer verſuchten, einen Zug zu bilden, und zwar unter„Nieder“ Rufen auf Brüning und die Polizei. Bei Auf— löſung des Zuges bekam ein Polizeiwachtmelſter einen Meſſerſtich in den Rücken. Er mußte ins Krankenhaus verbracht werden. Weitere Beamten wurden durch Steinwürjfe verletzt, ein unifor— mierter Beamter vom Motorrad geriſſen. Die dann eingeſetzte Schutzpolizei ſäuberte die Stra— ßen und drängte die abziehenden Teilnehmer bis in die Altſtadt zurück. Hier wurden die Beam— ten mit Briketts beworſen. In den frühen Mor— genſtunden war die Ruhe wiederhergeſtellt. Zwei Tumultanten, darunter ein Steinwerſer, wurden ſiſtiert. Der Meſſerſtecher iſt noch nicht ermittelt. Am frühen Morgen klebte in Darmſtadt ein Platar mit dem Verbot kommuniſtiſcher Umzüge, treadmiral, der das Kommando über die ameri⸗ Aufzüge, Kundgebungen uſw. unter freiem Himmel. Das Verbot erſtreckt ſich auch auf die Nebenorganiſationen der KPD. und insbeſon— dere auf eine am heutigen Sonntag aus Anlaß des Solidaritäts-Tages ſtattfindende Kundgebung in Darmſtadt mit einem Marſch durch die Stra— ßen und einem Waldjeſt. Der Sonntag verlief in Darmſtadt ruhig. Schwerer politiſcher Zuſammenſtoß in Berlin. wirb. Berlin, 15. Juni. Zwiſchen einem Trupp Narionalſozialiſten. die in der Petersburger Straße im Oſten Berlins Zeitungspropaganda trieben, und einer Schar Kommuniſten kam es geſtern früh zu einem Zuſammenſtoß, der in eine ſchwere Schlägerei ausartete, bei der auch Schüſſe gewechſelt wurden. Im ganzen ſind drei Perſo— nen erheblich verletzt worden, bei denen es ſich wahrſcheinlich um Nationalſozialiſten handelt, Das Ueberjalllommando nahm ſieben Kommu— niſten und einen Nationalſozialiſten feſt. Briand erneuert ſeinen Friedensſhwur Paris, 15. Juni. Das kleine Städtchn Gour— don im Departement Lot konnte die vielen keine Penſion beziehender Frontkämpfer kaum faj⸗ ſen. Briand, der begleitet von Senator de Jouvenel und dem Abg. de Monzie eingetrof— fen war, wurde bei einer Antunft auf dem Bahnhof ein triumphaler Empfang bereiter. Briand begann ſeine Rede mit der Feſtſtel— lung daß er in ſeinem langen Leben noch keine ſolche entſchiedene Kundgebung ſür den Frieden erlebt habe als heute in Gourdon. „Heute fühle ich mich einig mit dem ganzen franzöſiſchen Volt; heute fühle ich, daß Frankreich den Wunſch hat, mich meine Ar⸗ beit für den Frieden fortſetzen zu ſehen“. In der Stunde der Kämpfe um Verdun habe ich mir geſchworen alles zu tun, um den Krieg unmöglich zu machen. Ich betrachte dies als ein heiliges Vermächtnis den Toten des Weltkrieges gegenüber. „Wenn man aber glaubt, daß die Organiſation des Friedens nur von Deutſchland und Frank- reich allein abhängt, dann ſieht man nicht weit genug. Die Organiſation des F Europa an. Frankreich und Deurſchland ſind nur zwei Ele mente in dieſer Organisation, aber neben ih- nen gibt es noch viele andere. Ich hofſe, daß die anderen auch unseren Friedenswünſchen ſoigen unmoglich 0 gat 7* riedens geht ganz 15 werden, denn dann wird es wirtlich ſein, den Frieden nochmals zu ſtören.“ Die Idee des geeinten Europa iſt chon Macht geworden. So lange ich noc werde ich für den Frieden arbeiten. es mir als Hochmut vorge habe: Solange ich an meiner 8 es keinen Krieg geben! Ich * meinem Wort. Wellen: Jetzt iſt die Zeit, da viele Menſchen ins Bad, etwa an die Nord- oder Oſtſee oder, wenn ſie ſehr viel überflüſſiges Geld haben an die Riviera und in ſonſtige überteure Luxusbäder gehen. All dieſen Seebädern aber iſt gemeinſam, daß im Meer, im Wellenſchlag, gebadet wird. Natürlich gibt es dann auch Leute, vornehmlich unter denen, die erſtmals aus gewäſſerloſem Binnenlande an die See kommen, die ſich Gedanken über und um die Welle machen. Denn mit der Kenntnis des phyſikaliſchen Vorganges der Wellenbildung iſt es zumeiſt nicht abgetan, die Gedanken um die Welle ſind das Weſentliche. Ein Sturmtag am Strand! Welle auf Welle kommt herangeſtürmt und bricht ſich an der Strandbefeſtigung, ſchafft Platz für die nächſte, die genau wieder die gleiche Stelle des Widerſtandes angreift. Bis ſich der Widerſtand löſt, bis die Welle geſiegt hat. Oder die kleinen winzigen Wellchen der ſogenannten„ſpiegel— glatten“ See lecken am Strand, verſchieben da und dort ein Sandkörnchen, unmerklich, Tag für Tag und Stunde für Stunde. Und auch ſie kommen durch ihre Dauer zum Ziel. Sie ver— ändern das Profil des Strandes im Kleinen, wie ihre Sturmflutſchweſtern in gewaltigem Angriff es im Großen zu verändern vermögen. Nur ein Vergleich ſei gezogen: Die Geſamt— heit der Menſchen ſei Wellenheer und Wider— ſtand. Und man weiß, daß noch immer ein an— haltender Maſſenanſturm die Struktur der Ge— ſamtheit in tollem, wildem Angriff ebenſo zu ändern vermochte, wie die anmerkliche ſtete Einwirkung der Angreifenden auf die ſich Widerſetzenden. Hauswirtſch aft Das Gelen der Sußböden Zwei Gründe ſind es, die das Oelen des Bodens notwendig erſcheinen laſſen. Soll ein Boden mit Farbe, gleichgültig ob ſolche raſch trocknet(wie Spirituslackfarbe) oder langſam trocknet(Oellackfarbe), angeſtrichen werden, ſo iſt es notwendig, daß die Poren des Holzes vorher ausgefüllt werden. Dies geſchieht durch Ueberſtreichen mit einem trocknenden Oel, und zwar mit Leinöl-Firnis, der mit ca. 3 Prozent Sikkativ und 20 Prozent Terpentin-Erſatz ver— dünnt iſt. Das Holz wird dadurch gleichmäßig über— zogen, und es gibt der aufzuſtreichenden Farbe einen gleichmäßig ſchönen Ueberzug, der doppelt ſo lange hält und nicht ſo raſch abgetreten wird, als wenn der Oelgrad vorher nicht aufgetragen wird. Der Wert des Oelens liegt in der Tatſache, daß das nichttrocknende Oel(Fußboden- öl) in das Holz hineinzieht und es ſozuſagen feucht erhält. Der im Zimmer befindliche Staub ſetzt ſich zu Boden, wird von dem Oel durchfeuchtet und läßt ſich immer leicht zuſam⸗ menkehren ohne aufzuwirbeln. Wird der Bo— den mit zuviel Oel behandelt, ſo daß das Holz dieſes nicht ganz aufſaugen kann, dann entſteht allerdings zuſammen mit dem Staub eine Schmiere, die den Boden ſchwarz macht und dann nur mit heißem Soda- oder Schmier- ſeifenwaſſer weggewaſchen werden kann. Böden ſollten nur, wenn völlig trocken, geölt ſowie gebohnert und geſtrichen werden, wei! ſonſt das Oel nicht eindringen kann, beim Boh— nern das Wachs entweder ſchmiert oder ſchlecht trocknet und eine aufgeſtrichene Farbe ſich nicht nit dem Holz verbindet. Der neue Götze Skizze von Joſef Martin Bauer.“) Bislang war die Zeit nur um das Dorf her⸗ umgegangen. Zäh und unnachgiebig hatte ſie ihren Schritt gehalten um die Gruppe der ſieben Häuſer. Eine Fährte hatte ſie getreten durch die Aecker und Wieſen, die blieb als ein ſchwarzer Strich von ölverſchmiertem Baſalt in der Land⸗ ſchaft liegen, hier nun lief die Zeit ihren ausge⸗ meſſenen Schritt hinter ſechs, acht zuckenden Waggons her. Und faſt ſchien ſie das Dorf ver⸗ geſſen zu haben. Der ſchwarze Strich lief ſeitab vom Dorf, ſchnitt einen leichten Bogen um die Häuſergruppe und trug das Haſten anderer Menſchen vorbei an dem ſtillen Dorf. „So kann es nicht mehr weitergehen,“ ſagten die Menſchen im Dorf. Immer ſagen die Men⸗ ſchen ſo, wenn es ihnen gut geht, wenn der Gleichſchritt angenehmen Zeit ihnen wie ein Hohn im Ohre nachklingt.„So kann es nicht mehr weitergehen.“ ſagten die Menſchen im Dorf. Und ſie traten einmal an einem Abend zuſammen in der verrußten Stube der alten Wirtſchaft, um hier hundertmal zu hören und ſelbſt zu ſagen, daß es ſo nicht weitergehen könne. Ein klepperdürrer Mann, den ſie„Herr Ingenieur“ anredeten, dem es wie Waſſer von den breiten Lippen troff, geſtikulierte einen Abend lang vor ſieben Bauern mit den Armen in der Luft, und er fuchtelte mit ſeinen Armen ein Bild zuſammen, das den Bauern gefallen ſollte. Was der Mann ſagte, war ſchön, und was er zu verheißen wußte, entſprach dem Traum von Jahrzehnten. Seit der ſchwarze Strich da draußen durch die Aecker ſchnitt, war man doch nicht mehr ſo rückſtändig, nicht mehr ſo abgelegen von der Welt, daß man nicht ge— wußt hätte von der großen Kraſt, der Elektri— zität. Die Köpfe der bedächtigen Männer lernten bald den Takt des langen Ingenieurs, ſie wieg— ten hin und her über den ahornen Tiſchplatten und hinter faltigen Stirnen bekamen die Ge— danken die Form feſter Bilder, die ſchön waren, wie alles, was die Zeit an Großem bringt. Das war viel Geld, ein ganzer Berg Geld. Einen proßen Hof konnte man neu bauen damit, aber man ſaß dann wieder in den Nächten hinter dem matten Erdöllicht und die Pferde mußten wie jetzt vor dem Zugbalken des Göpels gehen, wenn die Bauern Kraft brauchten zum Dreſchen und Futterſchneiden. Fürs erſte ſchickten ſie den Mann fort, ſchickten ihn auch ein zweites Mal noch weg, unverrichteter Dinge. Beim dritten Mal kamen gleich fünf ſo große Herren aus der Stadt, die Fünfte redeten ſo uferlos dahin, daß den Bauern die Sinne wirr wurden davon. Jetzt ſahen ſie auch den Berg Geld nicht mehr ſo bedrohlich an. Auf dem ſchwarzen Bahndamm zuckelten jeden Tag die Züge dahin, ihr Rattern erzählte den Bauern, daß ſie mit ihrer Stiernackigkeit den Lauf ſo und ſo nicht aufzuhalten vermoch—⸗ ten. Um den harten Menſchen hier außen einen Gefallen zu tun, brachten ſie einmal und wieder einmal Waggonladungen aus der Stadt, brach⸗ ten Dinge, die zur Elektrifizierung des Dorfes gehörten. Die Bauern gingen in die Wälder und ſchlugen hohe, ſchlanke, ebenwüchſige Stäm⸗ me aus der Mitte heraus. Wenn ſie die Maſten ſelber ſtellten, kam das Ganze billiger. Darum ſchlugen die Bauern mit den Aexten klaffende Wunden in ihr eigenſtes Sein. Es mochte blu— ten. Aber die ſchlanken Hölzer trugen auf den Spitzen die neue Zeit, den Draht, der ſich rot— goldig im Herbſt durchs Land ſpannte— *) Der Verfaſſer erhielt kürzlich den diesjäh— G rigen Jugendpreis Deutſcher Erzähler für ſeinen Roman„Achtſiedel“. * Des Lebens Seltsames Spiel. Roman von Eliſabeth Ney. Copyrieht by Martin Feuchtwanger, Halle(S) 1. Fortſetzung. „Tun Sie das bitte lieber nicht, Herr Dok— tor; ich weiß, Sie meinen es gut, aber Vater iſt etwas ſeltſam in ſeinen Anſichten.“ ö „Nun gut, aber bis zum Hauſe begleite ich Sie, meine Damen, das müſſen Sie mir ſchon geſtatten“, entgegnete Doktor Brecht lächelnd. Allmählich gerieten die drei in munteres Plaudern, und ſo kam es, daß ſie erſchrocken auffuhren, als der Zug im Bahnhof einlief. Brecht eilte aus dem Coupe u. hob Chriſta Wald ohne lange Umſchweife heraus. Olga Wald ſprang mit lautem, ungeniertem Lachen hinterher. Dann faßte ſie die Schweſter rechts unter, während Doktor Brecht ſie auf der an— deren Seite führte. Mühſam erreichten ſie das Auto. Als der Wagen dann in der Dorocheen⸗ ſtraße vor dem elterlichen Hauſe der beiden jungen Mädchen hielt, wollte Doktor Brecht ihnen auch weiter behilflich ſein. Nun aber nahmen ſie ſeine Hilfe nicht mehr an, und ſelbſt die kecke Olga war kleinlauter geworden, und ſchielte unſicher am Hauſe empor. ü Matthias Brecht hatte ſich zum Abſchied tief über Chriſta Walds kleine Hand gebeugt und einen Kuß darauf gedrückt. Sie entzog ſie ihm verlegen, und ſtammelte einige Worte des Dankes. „Darf ich mich an einem der nächſten Tage nach Ihrem Befinden erkundigen?“ fragte er ihr nochmals die Hand drückend. „Nein, nein, der Vater würde ſehr böſe werden“, wehrte das junge Mädchen entſetzt ab. „So ſollen wir uns alſo nie wiederſehen, Fräulein Chriſta?“ War es der ſeltſame Tonfall, in dem dieſe Frage ausgeſprochen wurde? Chriſta Wald erbleichte jäh, als verſtände ſie jetzt erſt, daß ſie dieſem Mann nun nie wieder begegnen ſollte. Zugleich jagte eine Blutwelle in ihr Geſicht. Sie hatte erkannt, daß ihr dieſer Mann, den ſie heute abend zum erſten Male geſehen hatte, nicht gleichgültig war, daß er einen tiefen Eindruck auf ſie ge⸗ macht hatte. en Olga Wald, die bereits im Haustor ver— ſchwunden war, rief Olga gerade zurück: „So komm doch, Chriſta, wo ſtecktſt du denn noch“ f „Sie antworteten mir nicht, auf meine Frage?“ drängte Doktor Brecht. a „Ich darf mich mit keinem Herrn treffen, mein Vater iſt ſehr ſtreng“, antwortete Chri⸗ ſta Wald endlich zögernd; aber aus ihren Worten ſprach trauriges Entſagen, und ſie wandte dabei das Geſicht ſcheu zur Seite. Da leuchtete es in Matthias Brechts Au⸗ gen auf, und nochmals küßte er Chriſtas Hand. „Auf Wiederſehen, liebes Fräulein Chri⸗ ſta“, flüſterte er ihr zu; dann ſprang er ins Auto und fuhr davon. Chriſta Wald ſah ihm mit großen, leuchten⸗ den Augen nach. ee A* Einem neuen Götzen bauten ſie einen Teuſ⸗ pel, dorthin ſtellten die Ingenieure den Altar des neuen Gottes, den die Bauern mit einer lei⸗ ſen Scheu ehren mußten. Nicht, daß ſie den Gott nicht gekannt hätten, der mit ſeiner Licht⸗ fülle die Nacht der Städte zum Tag machen konnte. Sie waren nicht fremd neben den Din⸗ gen hergelauſen, nur hier, in der Zeile der ſie⸗“ ben Huſer, war das Neue fremd, und der Altar ſchien einem blutgierigen Gott erbaut zu ſein. Hoch und fremd ſtand der Tempel im Dorf, er ſchnitt unfriedlich durch das Weiß der getünchten Häuſer mit ſeinem roten Ziegelwerk. Die Leute aus der Stadt ſchlugen eine Tafel mit einem zackigen Blitz an die eiſerne Tür des Tempels. Als brummend die Orgel in dem hohen roten Baum zum erſten Mal angab, da wußten die Leute, daß ſie in der großen Welt ſtanden, daß die Zeit im Lauf auf dem ſchwarzen Damm ſich die Mühe genommen hatte, auch zwiſchen die ſieben Häuſer des Dorfes zu treten; und ihr Blick ſtand an den Abenden nur in den Fenſtern. Es war nicht viel des Wunderbaren ins Dorf gekommen damit, aber das Neue herrſchte, das Neue gebot jetzt in den Menſchen den Schritt, den bislang die Pferde angegeben hatten in ihrer gemeſſenen Sicherheit. Sie fühlten all das nicht. Wenn ſie das Geld armer Ernten dem neuen Götzen auf den ſtählernen Altar legten, buckelten ſich ihre Rücken auf, weil die Laſt ihnen allen zu ſchwer ſchien. Aber ſie wuten, daß Götter herrſchen müſſen und daß die Menſchen ſich krümmen müſſen, wenn die Anbetung wür— dig genug ſein ſoll. Einer blieb ein Frevler. Einer ſtand mit ſiebzig Jahren noch aufrecht in der Wehr gegen das Neue. In ſeinen Aeckern ging er hinter dem Pflug, und er war noch aufrechter als die Jungen. In ſeinem Göpelhaus gingen die Pferde wie früher vor dem Zugbalken her, und die Zeit konnte nur ſcheel durch die Fugen und Aſtlöcher gucken. Bei dem ſtand kein Junger, der ſich wehren konnte gegen veraltete Anſichten. Ein ferner Verwandter erbte vielleicht einmal den Hof, aber ſolange der Alte auf der Scholle war, ſollte das Neue nicht Eingang finden im Hof. Das war der alte Wehrgeiſt des Dorfes. Die Jahre krümmten auch ſeinen Rücken. Wenn er an dem roten Gebäu vorbeikam, fielen ſeine alten Schultern durch, weil das Brumpien der Götzenorgel ihm die Kraft nehmen wollte, die Kraft zur Wehr und die Kraft zum Loben. Es war doch nicht alles Fluch, was mit den Drähten ins Dorſ getragen worden war. Viel- leicht tat ein Junger bald das, war er duich Jahre jetzt abgewehrt hatte vom Hof. Jeder Tag führte ihn vorbei an der ſummenden Orgel. Und jeden Tag knickte er mehr zuſammen, wenn de— Schümmer vom Rot des hohen Baues in ſeine d fieberigen Augen fiel. Er fühlte, daß er aus der Zeit gefallen war. Den Schritt konnte er nicht mithalten, drum fluchte er dem neuen Götzen. Mit dem Alten gingen tagaus und tagein 2 Pferde. Die drei machten den Weg des Alters. An ei- nem Regentag gingen ſie zum letzten Mal. Ge⸗ rade der Alte mußte mit ſeinen Pferden an ben Platz kommen, an die Stelle neben dem Siegel- haus, wo ein abgeriſſener Leitungsdraht wieber⸗ hing. Das Pferd zur Hand ſchleifte unter denn Draht durch und fiel tot weg, das andere ſchrie den fürchterlichen Todesſchrei, den nur das Wers ſo markerſchütternd hervorbringt. Das Wehre: war umſonſt. Hatte der Alte eine unbewußte Abſicht dave Er griff auf das ſchreiende Pferd hin. Und wie er unter dem Schlag wegſank, niedergezwung⸗ r von dem Gewicht des fallenden Pferdes, kam khr ſo ſchattenhaft loſe noch einmal der Cedankr: doß es für ſie alle drei beſſer ſo war. N Der Teinpelturm des neuen Götzen ſah der drei Leichen und das Brummen der heiligen On. gel klang ganz ernſt ohne jeden Triumph. vor iich vorangeeilten „Auf Wiederſehen“, flüſterte ſie han. Dann folgte ſie der Schweſter ins Haus.—— ö Der Vater murrte, als ſie ſo ſpät die kleine Wohnung im vierten Stock betraten. Chriſta verzichtete heute auf das Abend— brot und legte ſich ſofort zur Ruhe. Ihr Fuß ſchmerzte ſie ſehr, doch bald waren die kühlen Umſchläge Wunder und brachten angenehme Linderung. Sie war froh, daß ſie am kommenden Ta— ge erſt mittags Dienſt hatte. Bis dahin wür— den die Schmerzen wohl völlig vorüber ſein. Chriſta teilte die ſchmale Schlafkammer mit ihrer Schweſter, die ſie den ganzen Abend über noch mit dem ſchönen Verehrer aufzog. Chriſta ſchwieg zu allem. Ihr Herz ſchlug ſeltſam ſchwer und bang. Sie lag lange wach und träumte von ihm, den ſie ſo leicht nicht vergeſſen würde. Ob ſie ihn wiederſah? Sie fragte ſich indes immer und immer wieder in ſehnſüchti⸗ gem Hoffen und mit dieſen Gedanken ſchlief ſie Endlich ff!!! 86 Am nächſten Tage war Chriſta Wolds Fuß wieder gänzlich in Ordnung. Sie tat, wie ſonſt, im Amt ſtill und ge⸗ wiſſenhaft ihren ſchweren Dienſt; aber wer ſie ſchärfer beobachtete, hätte in ihren Augen ein eigentümliches Leuchten bemerken müſſen. „Matthias Brecht, Matthias Brecht“, klang es in ihr. Sie ſchalt ſich eine Törin. Was ging ſie, das arme Mädel, ein ſo vornehmer Herr an? Wie konnte ſie ſich nur einbilden, daß ſie ihm je wieder begegnen würde? Ge⸗ wiß hatte er inzwiſchen die kleine Epiſode, die ſie noch ganz erfüllte, äugft wieder vergeſſen. 1 f 5 1 Vermiſchtes Gefährliche Muſik. Des bekannten Darmſtädter Komponiſten Paul Ottenheimer viel geſungenes Scherzlied nach Detlev von Liliencrons Gedicht„Die Mu⸗ ſik kommt“ darf in der Tſchechoſlovakei nicht ge⸗ ſungen werden, weil in der Ottenheimerſchen Kompoſition einige Motive des Radetzkymar⸗ ſches Verwendung finden und dieſer Marſch in der Ichechei verboten iſt. Sorgen und Aengſte ſind das! 1. Teer als Bauſtoff? Bei Waſſerbauten bereitet die zweckmäßige Auswahl eines geeigneten Baumaterials oft erhebliche Schwierigkeiten. Die Bauſtoffe wer⸗ den nämlich im fließenden Waſſer nicht nur ſehr ſtark, ſondern auch recht verſchiedenartig beanſprucht. Nach neueren Verſuchen ſcheint ſich der Teer für dieſe Zwecke als beſonders brauch— bar zu erweiſen. Vor allem ſind es ſeine elaſti⸗ ſchen Materialeigenſchaften, die ihn befähigen, den Anforderungen als Waſſerbauſtoff in voll⸗ kommener Weiſe zu genügen. Die entſprechenden Verſuche wurden im Waſſerkraft-Laboratorium am Walchenſee vorgenommen. Sie ſind zwar noch nicht abgeſchloſſen, aber bereits die vor⸗ liegenden Ergebniſſe laſſen vermuten, daß ſich dem Teer hier ein neues und ausgedehntes Verwendungsgebiet erſchließen wird. Moniliakrankheit der Kirſchbüume.— Ihre Bekämpfung. Immer wieder begegnet der maifrohe Wan— derer da oder dort Kirſchbäumen mit braunkoten Blättern und blütenloſen, im Holz krankhaft ver— dickten Aeſten. Die Monilia wütet. Gegen dieſe im Rindengebiet des Baumes wuchernde Krank— heit hilft nur ganz energiſches Vorgehen. Vefal— lene Aeſte ſind rückſichtslos bis auf das gute, ge— ſunde Holz zurückzuſchneiden, ebenſo etvaige noch ſonſt verdächtige Zweigſpitzen. Das entfernte kranke Holz iſt ſorgſältig zu ſammeln und zu ver— brennen. Nur ſo kann die Monilia erfolgreich bekämpft werden. Vorſicht mit Kriſtallglas Das herrlich glitzernde, koſtbare Kriſtallglas iſt vielen Hausfrauen ſehr ans Herz gewach⸗ ſen. Um ihm ſeine Schönheit zu erhalten, muß es aber vorſichtig behandelt werden. Bleikriſtall iſt nämlich ſehr weich und empfindlich. Man ſoll es niemals übereinander und auf keine harte Unterlage ſtellen. Es darf niemals mit anderem Geſchirr zuſammen abgewaſchen wer⸗ den. Soda iſt zu vermeiden. Am beſten nimmt man gute Seifenflocken ins Waſſer. Nach dem warmen Waſchen wird mit warmem Waſſer geſpült und ſofort mit einem recht weichen Tuch blank gerieben. Kriſtallflaſchen und Blumenvaſen, die in⸗ nen ſchmutzig ſind, füllt man mit etwas Seifen⸗ waſſer, dem Salmiakgeiſt zugeſetzt wird. Wird die Flaſche- durch kräftiges Schütteln nicht ſau— ber, dann kann man mit kleinen Kartoffel— ſtücken nachhelfen. Auch Seifenſpiritus kann zur Reinigung genommen werden. Nachher gründ— lich warm nachſpülen. H. K. Naß Staubwiſchen Alle geſtrichenen und lackierten Gegenſtände werden ſchön ſauber, wenn man ſie täglich feucht wiſcht. Ein weiches Tuch wird in kaltem Wa ſer, dem man einige Löffel echtes Terpentinöl zugeſetzt hat, gut ausgewrungen. Damit wird gründlich Staub gewiſcht und mit einem trocke— Drei Tage waren vergangen. Der Sturm in Chriſta Walds hatte ſich allmählich gelegt. Heute war ihr Dienſt um ſechs Uhr zu Ende, und ſie nahm ſich vor, noch ein wenig durch die Stadt zu bummeln. Als ſie aus der großen Toreinfahrt des Poſtgebäudes trat, ſtand plötzlich, wie aus der Erde gewachſen, ein eleganter Herr vor ihr, der artig ſeinen Hut lüftete nud ihr dann die Hand entgegenſtreckte. 5 Chriſta Wald legte, wie im Traum, in faſſungsloſem, heißem, freudigen Erſtaunen die ihre hinein, und ſtammelte einen leiſen Gruß. ihr Doktor Brecht entgegen. „Ich freue mich, daß der kleine Unfall von neulich gut abgelaufen iſt“, ſagte er dann heiter.„Ein Zufall führte mich heute an der Dorotheenſtraße vorüber und das Schicksal ließ mich ihrer Schweſter Olga begegnen, die mir verriet, wann ſie heute im Amt frei ſein würden. Ich hoffe, daß Sie mir nicht böſe ſind, und daß Sie ſich auch ein wenig über unſer Wiederſehen freuen, liebes Fräulein Chriſta!“ Chriſta vermochte in ihrer immer noch kein Wort zu ſagen. „Wohin wollten Sie jetzt gehen? Ich glau— be doch, daß Sie bei dieſem wundere gen Abend nicht ſofort heimkehren.“ Innerem lachte glückſtrahlend Verwirrung Fortſetzung folgt. lien Tuch nachgerieben. Vas dauert nicht viel länger als das übliche Staubwiſchen und iſt viel ſauberer und geſünder. Geſtrichene Möbel brauchen dann faſt niemals geſeift zu werden und bleiben viel länger ſchön. Das echte Ter⸗ pentinöl ſchafft eine reine, friſche Zimmerluft, was beſonders wohltuend iſt. „Buch und Gewehr machen den rechten Faſchiſten“ Die Männer aber nahmen traurig die Mütze ab. Vielleicht waren ſie wirklich traurig. Der erſte Sonntag im Mai iſt das offizielle Datum für den italieniſchen Büchertag, der ſich jetzt in allen Städten des Landes und ſeiner Kolonien zum fünſtenmal jährte. In Mailand iſt er, ſo lieſt man in der„Literariſchen Welt“, diesmal wegen ungünſtiger Witterung um acht Tage verſchoben, in Rom von vornherein auf den 16. Mai verlegt worden. ſolini-Deviſe„Libro ue moſchetto faſeiſta perfetto“ (Buch und Gewehr machen den rechten Faſchiſten) wird die„Feſte del Libro“ von Regierung und Partei ganz beſonders unterſtützt. Da mau mit dem Büchertag vor allem die Populariſierung des Buches erſtrebt, ſcheut man ſich nicht, ihn als bunten und lärmenden Jahrmarkt aufzu— ziehen, mit Bretterbuden, Gerüſten und Redner— kanzeln, und die Käufer mit Trompeten, Gongs, Megaphonen, Blumen, Muſik und allerlei Mas— keraden herbeizulocken. Verleger, Buchhändler und Auoren waren wieder zur Stelle, die Schrift— ſteller mit gezücktem Füllfederhalter, um ihre Namen in die Bücher zu kritzeln. In Rom wurde das Feſt, das dort von Sonnabend Nachmittag bis Montag Nacht andauerte, durch einen Trupp von Miniſtern, Regierungsveamten, Senatoren und Deputierten ſeierlich eröffnet, und im An— ſchluß daran ſind einige hundert Exemplare von Muſſolinis Kriegstagebuch verteilt worden. Muſſolini ſelbſt und auch der König haben die Feier beſucht. Der finanzielle Erſolg wird als ſehr zufriedenſtellend bezeichnet, er ſoll ſogar beſ— ſer als im Vorjahre ſein. Aus Nah und Fern Landau, 13. Juni.(Konzeſſionierung des Miichhandels.) Durch Erlaß einer ortspolizeili⸗ chen Vorſchrift wurde als Uebergangsmaßnahme bis zum Inkrafttreten des Reichsmilchgeſetzes der Milchhandel in Landau neu geregelt. Er wurde konzeſſioniert in der Form, daß jeder Verkäufer zum Handel durch die Stadtverwal⸗ tung zugelaſſen werden muß. Landau, 13. Juni.(Maßnahmen zur Linde⸗ rung der Handwerkernot gefordert.) Unter Hin, weis auf die kataſtrophale Lage der Wirtſchaf und den ſeit Monaten anhaltenden Auftrags und Beſchäftigungsmangel im einheimiſcher Handwerk und Gewerbe hat der Südpfälziſch⸗ Gewerbebund e. V, Sitz Landau. an die Stadt, verwaltung Landau einen Antrag auf Auflö— ſung ſämtlicher Regiebetriebe der Stadt einge bracht Es wird darin verlangt: Auflöſuna de ſtädt Bauhofes. Vergebung aller ſtädt. Arber ten und Lieferungen jeglicher Art und jeglicher Ausmaßes an das einheimiſche Unternehmer, tum, Auflöſung der Stadtgärtnerei. Abbau de) in ſtädt. Betrieben beſchäftigten auswärtiger Arbeiter. Godramſtein, 13. Juni.(Gemeine Menſchen) Seit einer Reihe von Jahren werden hier ver— ſchiedenen Bürgern die Hofhunde vergiftet, ohn, daß es bis jetzt gelungen wäre einen der Täter zu faſſen. Selbſt den armen Schweſtern im Eli⸗ aabethenſtifte, die ſich zu ihrem Schutze einen abgerichteten Wolfshund hielten, wurde dieſer Tage der Hund vergiftet. Hoffentlich ſchafft die Gendarmerie bald Aufklärung. Kaiſerslautern, 3. Juni.(Todesſturz aus dem Fenſter.) Am Freitag nachmittag ſiel der! Schreinermeiſter Heinrich Mildenberger aus dem vierten Stock ſeines in der Moltkeſtraße liegenden Anweſens in den gepflaſterten Hof. Er war auf der Stelle tot. Trier, 13. Juni.(Gewitterſturm.) Ein wol⸗ kenbruchartiger Regen begleitet mit einem ſchweren Gewitterſturm ſuchte in den Abend⸗ ſtunden zwiſchen 6 und 7.30 Uhr die Trierer Gegend heim. Der Regen, teilweiſe mit ſchwe⸗ ren Hagelſchloßen vermiſcht, ſetzte ganze Orts⸗ teile, Keller ſowie Flur und Feld unter Waſ— ſer. Ein Blitz ſchlug in das Trierer Telegra— phenamt, ſodaß die telefoniſche und telegraphi⸗ ſche Verbindung auf lange Zeit unterbrochen wurde. Nl Das letzte Spiel um den Aufſtieg zur Be⸗ zirksliga trugen die Grünen gegen den Neckarkreis⸗ meiſter in Sandhauſen aus. Trotz hartem zähen Kampfe konnten die Grünen auf dem ſandigen Platze nur ein unentſchieden herausholen, ſodaß nun Sand- hauſen der 2te Aufſtiegskandidat darſtellt. Die Tabelle. verl. Tore P. 0 8:0 7 Vereine Sp. gew. un. Viernheim 4158 Sandhauſen 1 2 5 04 Ludwigshafen 4 1 3 316 2 1 1 0 Getreu der Muſ⸗ Gießen, 13. Juni.(Von der Landesuniverſi⸗ tät.) Zum Rektor der heſſ. Landesunivperſität wurde der ordentliche Profeſſor für Forſtwiſſen⸗ ſchaft Dr. phil. et. rer, pol. Karl Vanſelow für die Zeit vom 1. September 1931 bis 31. Auguſt 1932 gewählt.— Der außerplanmäßige außer⸗ ordentliche Profeſſor für innere Medizin, Dr. Ernſt Woenckhaus, Oberarzt an der Medizini— ſchen Klinik, hat einen Ruf als Chefarzt der inneren Abteilung am evang. Krankenhaus Gladbach-Reydt zum 1. Juli 1931 erhalten und angenommen.— An der Landesuniverſtät habilierten ſich die folgenden Herren: in der ju— riſtiſchen Fakultät der Hilfaſſiſtent am juriſti— ſchen Seminar Dr. Max Kaſer für das Fach des römiſchen und vergleichenden bürgetlichen Rechts; in der Philoſophiſchen Fakultät 2. Abt. der Aſſiſtent am Mathematiſchen Seminar Dr. Herbert Grötzſch für das Fach der reinen Mathe— malik. Mainz, 13. Juni.(Stadttheatermiiglieder erhalten Unterſtützung.) Vor dem Arbeitsamt Mainz wurde die ſtrittige Frage behandelt, ob die nach Beendigung der Theaterſpielzeit be— ſchäftigungslos gewordenen Mitglieder des Schauſpiel- und Opernperſonals, des Chors und Malletts für die Zeit bis zu Beginn der neuen Splelzeit— es handelt ſich um eine etwa u vier⸗ monatige Verdienſtloſigkeit— Unterſtützungen onen aus der öffentlichen Fürſorge erhalten In 38 Fällen wurde entſchieden, daß den An— tragſſellern Unterſtützungsgelder werden. Bingen, 13. Juni. Den Tod im Rhein geſucht. Ein in den ſtehender Mann ſprang von der Hindenburgbrücke in den ausgezahlt dboer Jahren Rhein. Die Tat geſchah derart raſch. daß niemand den wurde, von der der in der Nähe weilenden Perſonen in der Lage war, ihn an dem Vorhaben zu hindern. Mainz, 13. Juni. Die Völleebunds⸗ vertretung bei Einweihung des Streſemann-Denkmals. Ueber die Ver— tretung des Völkerbundse bei der Einweihung des Denkmals ſür den verſtorbenen deutſchen Außenminiſters Dr. Streſeman in Mainz ſind in einem Teil der Preſſe unzutreffende Mittei— lungen erſchienen. Von der zuſtändigen Stelle des Völkerbundsſekretariats wird hierzu feſtge— ſtellt. daß in Vertretung des auf Urlaub befind— Jmentar lichen Generalſekretärs Sir Erice Drummond ſein ſtändiger Verweter, der rangälteſte Unter⸗ generalſetretär Avenol(Frankreich) das Völker⸗ bunbsſekretariat vertreten wird. Der deutſche Reichsaußenminiſter Dr. Curtius, der bis zur nächſten Tagung des Völkerbundsrates die Ge⸗ ſchäfte des Vorſitzenden führt, wird gmäß einem Beſchluß der Ratstagung den Völkerbundsrat bei den Feierlichekiten vertreten. Vermutlich wird auch das deutſche Mitglied der Verkehrs- und Tranſitabteilung des Völkerbundsſekretariats, Regierungsrat Metternich, ein gebürtiger Main⸗ zer, an der Einweihung teilnehmen. Mannheim, 12. Juni. Vor dem chnell⸗ richter. Wie am Abend zuvor, waren es auch geſſern wieder am Marktplatz herumſtehende Leute, die mit der Polizei in Konflikt kamen. Als den verheirateten Taglöhner Franz Hermann von hier die Polizei ſich zu entfer- nen, griff er in di— U N itaſche. Ein Po— liziſt förderte daraus ein Stilett zu Tage. Der Kraftwagenführer Steſan Schlund„Jetzt aber das Meſſer raus und ſeſte dr Fin Po lizeiſekretär fand bei ihm eine Stahlrute. Der Mal roſe Adolf Uttermark von Gold ie Bemerkung: Bluthunde, als eir vorüberging. Der Einzelr mark zu ei beiden übrigen zu j entſprechend de A Die Beleidigung nicht öffentliche betr großen Kreis von konnte. UÜttermark ww ifforderte, Gefängnis übrigen aus der ter gab zu d f über die Beſtinnmungen des zes ge⸗ 9 Waffenmißbrauch.“ geſonderten Verhandlung wurde von hier, bei dem ein großes 0 Anklage er es nur in der Taſche hatte und von ihm kei— nen Gebrauch zu machen beabſichtigte. Er will es zum Eſſen und für ſeinen Beruf brauchen. Mannheim, 13. Juni. Selbſtmorde. Ge⸗ ſtern nachmittag hat ſich ein in Feudenheim wohn— hafter 34 Jahre alter lebiger Taglöhner in einer Küche erhängt. Der Mann war nervenleidend und ſeit längerer Zeit arbeitslos. Geſtern abend hat ſich in Sandhofen ein 30 Jahre alter Speng— ler nach vorausgegangenem ehelichem ſchoſſen. Sſreit er⸗ Wieder ſchwere Unruhen im Rheinland Täglich blutige Suſammenſtöße— Sahlreiche Verletzte Schwere Unruhen in Köln. wib Köln, 13. Juni. In der vergangenen Nacht iſd es in faſt ſämtlichen Stadtteilen Kölns zu größeren Anſammlungen gekommen, wobei an einigen Stellen aufruhrartige Szenen zu ver⸗ zeichnen waren. In Köln-Kalk, Mülheim und Ehrenfeld und mehreren anderen Stadtteilen wurde geſchoſſen, dabei wurden einige Perſonen verletzt und zahlreiche Fenſterſcheiben zertrüm— mert. Auch das Rathaus in Ehrenfeld wurde von den Aufrührern beſchoſſen. Die Polizei war über— all Herr der Lage und trieb die Zuſammenrot— tungen auseinander. Eine große Anzahl Perſo⸗ nen, ſchätzungsweiſe an die 200, wurde ſiſtiert. Die Polizeireviere der Außenſtabt haben Ver⸗ ſtärkungsmannſchaften erhalten, um etwaige Wie— derholungen in voller Alarmbereitſchaft zu be— gegnen. 5 Wieder kleinere Unruhen in Eſſen. wib Eſſen, 13. Juni. Auch geſtern gegen 11,30 Uhr abends fanden im Segroth⸗-Viertel klei⸗ nere Anſammlungen radauluſtiger Elemente ſtatt. Zwei Streifenwagen der Schutzpolizei wurden eingeſetzt. Die Beamten wurden mit Steinen be- worfen und beſchimpft. Um 24 Uhr war die Ord- nung wieder hergeſtellt Sechs Perſonen wurden feſtgenommen. Sie werden wegen Landfriedens— bruches dem Richter vorgeführt. In Eſſen⸗Weſt wurden in den ſpäten Abend⸗ ſtunden an den Wohnungen von zwei Polizeibe⸗ amten mehrere Fenſſerſcheiben zertrümmert. In einem Geſchäft an der Altendorſerſtraße wurden die erſt geſtern wieder eingeſetzten Schaufenſter— ſcheiben erneut eingeworken. Als Täter kommen in beiden Fällen drei Burſchen in Frage. Die Ermittlungen wurden ſofort aufgenommen. Die Gedenkn Um 19,15 Uhr wurde von der Badeanſtalt in der Steeler-Straße polizeilicher Schutz herbeige— rufen, weil ſich dort mehrere kommuniſtiſche Sportler in herausfordernder Weiſe henahmen und den Badebetrieb erheblich ſtörten. Zwölf Männer und 10 Frauen dieſer Sportler wurden auf die Polizeiwache geführt. Gegen ſie iſt An— zeige wegen Hausfriedensbruchs erſtattet. Die Aufmärſche zum Kommuniſtiſchen Soli— daritätstag in Hamburg verboten. witb Hamburg, 13. Juni. Die Hamburger Po— lizeibehörde hat die morgigen Aufmärſche zur Veranſtaltung des kommuniſtiſchen Solidaritäts— tages im Hamburger Zoo— dort ſollte der Par— teiſührer Thälmann M. d. R. ſprechen— im Hinblick auf die Vorkommniſſe der letzten Tage verboten. . Straßentumulte auch in Solingen. wib Solingen, 13. Juni. Im Anſchluß an eine kommuniſtiſche Kundgebung, die von etwa 1300 Perſonen beſucht war, kam es geſtern Nacht, als die Polizei mehrere 100 Neugierige vor dem Ver⸗ ſammlungslokal zurückdrängen wollte, zu Zwi⸗ ſchenfällen. Es wurden auf die Beamten 12 bis 15 Schüſſe abgegeben, von denen jedoch keiner traf. Dagegen wurden einige Polizeibeamte durch Steinwürfe verletzt. Die Polizei war gezwungen mit der Schußwaffe vorzugehen, wobei zwei Per— ſonen aus der Menge verletzt wurden, eine durch einen Fuß-, eine andere durch einen Bauch- ſchuß. Die kommuniſtiſche Parteileitung gibt vier Verletzte an. Bei dem Tumult wurden die Schau— fenſterſcheiben einiger Geſchäfte zertrümmert. die anläßlich des 100. Todes tages des Freiherrn vom Stein(29. Juni) nach einem Entwurf des Bildhauers Kriſchker von der Preußiſch. Staatsmünze angefertigt wurde. Stein, einer der größten Staatsmänner Deutſchlands, ſchuf durch ſeinen Kampf gegen die Bürokratie, durch die Reformierung der Verwaltung und die Einführung der Selbſt⸗ verwaltung der Gemeinden die Vorausſetzungen für den Befreiungskampf gegen Napoleon. Kath. Vereine! Die Mitglieder der unterfertigten Vereine werden gebeten zum Empfang des Hochw. Herrn Biſchofs Dienstag, den 16. Juni, abends 6 Uhr ſich auf dem Kirchplatz bei der Fahne einzufinden. Vorſtände Kath. Männer⸗ Verein Arbeiter⸗Verein Kaufm.⸗Verein Jünglingsſodalität und 2 Jungmännerbund. Kn Sch varzer Freitag an der Börſe Berlin, 13. Juni. Die Berliner Börſe er— öffnete am Freitag bei weiteren umfangreichen Liquidationsverkäufen des Auslandes und des Publikums angeſichts der Zuſpitzung der inner— politiſchen Lage in matter Verfaſſung und 3—6 v. H. unter den Vortagskurſen. Speziell Mon⸗ tanwerte waren auf angeblich amerikanische Po⸗ ſitionsmeldungen matt. Ver. Stahl, die bereits geſtern 20 v. H. ihres Wertes verloren hatten, gingen auf 31.5 nach 34 zurück. Auch die übri⸗ gen ſchweren Montanpapiere waren empfindlich gedrückt. Im allgemeinen wurden faſt überall die tiefſten Kurſe des Jahres erreicht. Gegen Schluß der Börſe trat auf Deckungen der Baiſſe⸗ ſpekulation und teilweiſe wohl auf Ausnahmen der Banken eine Erholung ein. Der Renten- markt bot einen geradezu grotesken Eindruck. Staatsanleihen waren bis zu 4 v. H ſchwächer. Stadt⸗ und Provinzialanleihen ermäßigten ſich um 2—3 v. H. Der Staatskommiſſar war viel⸗ ſach bei der Kursfeſtſtellung anweſend. Die Reichsbank hatte am Deviſenmarkt ihren ſchwerſten Tag zu beſtehen. Die Anforderungen gingen weitaus über das bisherige Maß hinaus. Man ſchätzt die Abgaben der Reichsbank am Markt auf 150 Millionen Mark. doch dürfte dieſer Betrag eher zu niedrig gegriffen ſein. Keine Senkung der Kohlenpreiſe Eſſen, 13. Juni. Auf der geſtrigen Zechenbe⸗ ſitzerverſammlung wurde folgende Stellungnah- me des Rheiniſch-Weſtfäliſchen Kohlenſyndikats zur neuen Kohlenpreisſenkung feſtgelegt: Nach Preſſeäußerungen ſoll der Reichsfinanz— miniſter in einer Sitzung der Deutſchen Staats- partei die Mitteilung gemacht haben. daß mit den Vertretern des Bergbaues über eine Her— abſetzung der Kohlenpreiſe von einer Reichs⸗ mark die Tonne verhandelt werde. Richtig iſt, daß vor Erlaß der Notverord— nung der Ruhrbergbau darüber unterrichte! wurde, was die Notverordnung bringen werde und daß bei dieſer Gelegenheit erörtert wurde. welche Erſparniſſe für die Zechen erzielt wer⸗ den würden und für eine Preisſenkung ver— wendet werden könnten. Der Bergbau hat aber zum Ausdruck gebracht und begründet, daß er den Plan der Regierung für verfehlt hält. Des halb kann man von einer Verhandlung nat dem Bergbau über eine Preisſenkung nicht ſprechen. Dieſer kann ſeine Hand zu einem Vor⸗ haben der Regierung, das er für ſchädlich hält, nicht bieten. Kohlenſtaubexploſion in Cauch⸗ hammer 6 Verletzte. Lauchhammer, 13. Juni. In der hieſi⸗ gen Beitettfabrik erfolgte am frühen Morgen des heutigen Tages eine Exploſion von Kohlen⸗ taub, durch die echs Maan der Belegſchaft ver⸗ let wurden. Vier von ihnen ſind ins Kranken- gane Lauchhammer gebracht worden. Ihre Ver⸗ jehungen ſind ſchwer, aber nicht lebensgefähr⸗ lich. Die Erplalkon mar weithin vernehmbar. Weinheimer Schweinemarkt Zugeführt: 369 Stück Verkauft: 291 Stück Milchſchweine das Stück 6-11 Mk. Läufer das Stück von 13—27 Mk Marktverlauf gut.