Lokale Nachrichten Willkommengruß Unſeren Hochwürdigſten Herrn Biſchof Dr. Ludwig Maria Hugo. Sei willkommen, Freund der Frommen, Der von Sott geſendet iſt, Sei uns tauſendmal willkommen, Sei uns herzlich froh gegrüßt! Biſt der vielgetreue Hirte, Der die Schäflein liebt und ehrt; Daß nur keines ſich verirrte, Stets Dein Vaterherz begehrt! Deine Briefe, Deine Lehren, Müſſen immer hocherfreun, Weil ſie manchem Irrtum wehren, Troſt in kranke Seelen ſtreun! O wir folgen Deinen Worten, Danken Deinem guten Rat, Ueberall an allen Orten, Sei er Licht auf unſerm Pfad! Möge Dich lang die Mitra ſchmücken, Führe lang den Zirtenſtab, Mog noch oft Dein Wort beglücken, Treiben an zu guter Tat! Segne Gott all Deine Werke, Deine Wahrheit goldne Saat, Gebe Dir Geſundheit, Stärke, Uröne jede neue Tat! Wolle uns auch noch gewähren, Dieſes wünſchen alle hier: Deinen Biſchöflichen Segen, Dein Gebet, ſo bitten wir! * Fahnen herans! Die Anwohner der Straßen, durch welche der Hochw. Herr Biſchof ſeinen Weg nimmt, werden gebeten, ihre Häuſer zu beflaggen. * Bezirksturnfeſt in Heppenheim. Der 8. Bezirk hatte am Sonntag wieder ſeinen großen Tag. Es mögen ſich bei dem Bezirksturn⸗ feſt 4 bis 500 Sportlerinnen und Sportler betei⸗ ligt haben. Von den Bezirksmeiſterſchaften, die ausgekämpft wurden, erhielt Viernheim den Löwen⸗ anteil. Nicht weniger als 14 erſte Sieger konnten ſich am Abend dem Publikum präſentieren. Für⸗ wahr, die T. G. verſteht ihren Sport. Die Lei⸗ ſtungen, die bei ſengender Hitze geſchaffen wurden und auf einem in pyimitiver Verfaſſung befindlichen Sportplatz(Rundbahn) herausgekämpft werden mußten, ſind, wenn ſchon die Zeiten der Läufe annehmbar, um ſo höher zu ſchätzen. Die Sieger werden, wenn die amtliche Beſtätigung erfolgt iſt, den Leſern nicht vorenthalten. Für heute mal nur die beſten Leiſtungen. Dem Stoßer und Werfer Trapp, gelang ein Wurf und die Meiſterſchaft mit 12,94 Meter. Ringhof Math., der in guter Form war, mußte wegen der kurzen Anlaufbahn, unter 2500 Zuſchauern mit 3,20 Meter, in Stabhoch, aufhören. Die 100 Meter ſowie 200 Meter, er⸗ zielten die Genoſſen Buſalt H. ſswie Alter im toten Rennen 12,2 Sek.,(Vorlauf Buſalt 11,3 Sek. und Alter 11,4 Sek.) Die Jugendſportler holten ſich, Ringhof im Dreikampf ſowie Kugel- ſtoßen, Beiner im 1500 Meter Lauf die Siege. Kempf Frieda machte 2 Meiſterſchaften mit guten Leiſtungen. Gottesdienſtorduung Mittwoch: 6 Uhr hl. Meſſe. 7 Uhr Biſchöfl. Meſſe und Kommunion der Firmlinge; die Gläubigen werden gebeten, die Plätze im Mittelſchiff freizulaſſen für die Firm- linge. 7/9 Uhr hl. Meſſe, Anſprache und Spendung der hl. Firmung an die männl. Firmlinge. 10 Uhr hl. Meſſe, Anſprache und Spendung der hl. Firmung an die weibl. Firmlinge. 12 Uhr Beſuch der Schule. ½3 Uhr Andacht, darauf Beſuch der Schweſtern. Zum Empfang des Hoch⸗ würdigſten Herrn Biſchofs. Heute Dienstag trifft der Hoch⸗ würdigſte Herr Biſchof zur Firmung hier ein.— Die Ankunft wird abends um 6 Uhr ſein. Der Hochw. Herr hat mit Rück⸗ ſicht auf die Not der Zeit auf einen feierlichen Empfang verzichtet. Der Empfang wird am Por⸗ tal der Kirche geſchehen. Die Firmlinge und die Gläubigen verſammeln ſich 386 Uhr in der Kirche. Die kath. Vereine mit ihren Fahnen nehmen Auf⸗ ſteklung zu beiden Seiten des Kirchenplatzes, eben⸗ ſo der Kirchenvorſtand und die kathol. Mitglieder des Gemeinderates. Nach Einzug in die Kirche und den üblichen Gebeten findet die Predigt des Hochw. Herrn Biſchofs ſtatt. Es iſt die einzige Predigt, die der Hochw. Herr Biſchof hält. Alle Gläubigen werden gebeten, derſelben zahlreich bei⸗ zuwohnen. Es wird recht herzlich gebeten, insbe- ſondere die Weinheimer- und die Lorſcherſtraße zu Ehren des Hochw. Herrn zu ſchmücken. Vereins ⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit⸗ glieder⸗ u. Generalverſammlungen u. Singſtunden Krieger⸗ u. Soldaten⸗Verein Teutonia.(Schützen⸗ abteilung) Mittwoch abend 8 Uhr Uebung ſtunde im Lokal. Büchſen mitbringen. D. V. Bekanntmachung. Betr.: Die Einfuhr von Vieh aus ſtark verſeuchten Gebietsteilen vom 5. Juni 1951. Die Länder Thüringen und Braunſchweig, die Regierungsbezirke Potsdam, Magdeburg, Merſeburg, Schleswig, Hannover, Hildesheim, Lüneburg, Nie- derbayern, die Kreishauptmannſchaften Dresden und Leipzig, der Landeskommiſſariatsbezirk Mannheim gelten bis auf weiteres als ſtark verſeucht im Sinne meiner Verordnung vom 13. Januar 1928(Reg. Blatt Seite 3.) i Alles aus dieſen Gebietsteilen nach Heſſen ein⸗ geführte Zucht⸗ und Nutzvieh(Rinder, Schafe, Schweine und Ziegen) unterliegt demnach der fünf⸗ tägigen Abſonderung nach Maßgabe der in der ge⸗ nannten Verordnung gegebenen Vorſchriften. Die Bekanntmachungen vom 2. September und 26. September 1930 und vom 14. und 27. Ja- nuar 1931 ſind hiermit aufgehoben. Darmſtadt, den 5. Juni 1931. Der Miniſter des Innern. J. V.: gez. Diehl. Auf obige Bekanntmachung machen wir die hie⸗ ſigen Viehhändler und Metzgermeiſter beſonders auf⸗ merkſam. Viernheim, den 15. Juni 1931. Heſſ. Polizeiamt: Ludwig. Bekanntmachung. Betr.: Zuckerſteuer. Zucker(Rüben⸗, Stärke⸗ und Rohrzucker uſw.) der ſich am 16. Juni 1931 im freien Verkehr, d. h. außerhalb eines Herſtellungsbetriebes, eines Ausfuhrlagers oder eines Zollagers befindet, unter- liegt einer Nachſteuer in Höhe von 10.50 Mark für 100 Kg. Wer am 16. Juni 1931 im freien Verkehr be- findlichen Zucker im Beſitz oder Gewahrſam hat, iſt verpflichtet, ihn bis zum 23. Juni 1931 dem Zoll- amt Viernheim unter Angabe der Gattung, der Menge und des Aufbewahrungsortes ſchriſtlich oder in einer von der Zollſtelle aufzunehmenden Ver handlung anzumelden. Zucker, der ſich am 16. Juni unterwegs befindet, iſt vom Empfänger an- zumelden, ſobald er in deſſen Beſitz gelangt iſt. Mengen bis zu 100 Kg. Eigengewicht bleiben von der Nachſteuer befreit und ſind auch nicht an⸗ zumelden. Befinden ſich mehr als 100 Kg. in dem Beſitz eines Nachſteuerpflichtigen, ſo iſt der geſamte bei ihm vorhandene Vorrat nachzuverſteuern. Viernheim, den 16. Juni 1931. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. J. V. Roos. ... Als Verrnählte grusser! Heinrich Weidner Beickerrreister Jretel Weidner 5 heſſ. Staatsſteuer 1930 An die Einlöſung der Gewerbe-Patente, ſo— wie an die Verrechnung der Abſchlußzahlungen der wird nochmals erinnert. Zahltag morgen Mittwoch vor- und nachmittags. Kirchner. Die unentgeltliche Beratungsſtunde Todes-Anzeige. Gott, dem Allmächtigen hat es gefallen, meinen Ib. Mann, unseren lieben, treusorgenden Vater, Bruder, ä lernheimer finzeiger Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und e.— Dezugspreiß monatl. ß Jountags latt„Sterne und Blumen“, halbjd kalender.— Annahme von Abonnements tägl. 1 einen Fahrplan ſowie einen Eenb⸗ der Geſchäftaſtelle u. beim Zeitungs träger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim recher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſiſchecktonto r 21877 arnt — a. N.— echriſleltang, Drud 1 Verlag: Ja. Wartm. Geſchaftaſtelle Rathaus fer. Ar. 138 Ruhe iſt die erſte Bürgerpflicht! * Die Kopfloſigkeit und Nervpoſität der letzten Tage hat der Reichsbank an Kapital ber Nation eine volle Milliarde gekoſtet. Dieſer Betrag überſteigt das durch die neue Notverordnung zu deckende Deſizit des Reichshaushalts um die volle Hülfte dieſes Geſamtbetrages der mit etwa 700 Millionen Mark zu beziffern iſt, er iſt aber darüber hinaus— und das iſt das Erſchreckendſte!— ſchon jetzt weit höher als die Geſamtſumme der Steuern, die durch die neue Notverord⸗ nung hereingebracht werden ſollen! Wir haben ſchon manchen Schock in Wirt⸗ ſchaft und Börſe erlebt, aber das, was ſich in dieſen letzten Tagen ereignet hat, ſteht doch einzig da. Es genugte auch nur die Vermutung, daß es zu einem politiſchen Umſturz käme, um die Kapita⸗ lien des Inn- und Auslandes unter dem Mot⸗ to:„Rette ſich, wer kann“, die Flucht ergreifen zu ſehen. Noch nie ſind in wenigen Tagen, ja förmlich in wenigen Stunden ſo verblüffend hohe Beträge in ausländiſche Zahlungsmittel, in Deviſen alſo, umgeſetzt worden, noch nie wurden ſo wahllos und ſo ſinnlos deutſche Aktien und Werrpapiere. darunter auch die beſten ihrer Art, auf den Markt geworfen, und was noch das niederſchmetterndſte war: daß man ſelbſt vor den ſolideſten und ſicherſten Renten. den Gold-Pfandbrieſen uſw. keinen Hatt machte. Was man bisher noch nicht erlebt eitung Err ee eee 1 a 5„ die Reklam 60 2 8:.. Artikel einen Tag Leſch 5 vorher.— Unnahme von Unzei e U. von sämtlichen Annoncen · Expeditionen Deutſchlanbs u. bel Auslands gen in unſerer Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes bel Angeigen werden 1— Mittwoch, den 1e. Juni 1931 Kriſengeſpenſt in letzter Minute gebannt Alle Attacken ſcheitern am Widerſtand des Kanzlers— Kelteſtenrat ſtimmt gegen Einberufung des Reichstages u. des Haushaltsausſchuſſes— Sozialdemokraten geben unter dem Swang Kelteſtenrat lehnt Einberufung des Reichstags ab Berlin, 16. Juni. Im Aelteſtenrat des Reichstags wurde heute Dienstag mittag die vorzeitige Einberufung des Reichstagsple⸗ nums gegen die Stimmen der Nationalſozia⸗ liſten, der Deutſchnationalen, der Kommuni⸗ ſten, der Wirtſchaftspartei und des Landvolls abgelehnt, da die Mandatszahl dieſer Parteien nicht die Hälfte der Reichstagsſitze. nämlich 289 erreicht. 2 Der Fraktionsvorſitzende der DVP. Dingel⸗ dey, gab eine Erklärung ab, daß die Volkspartei auch gegen die Einberufung des Haushaltsaus⸗ ſchuſſes ſei. ebenſo erklärte der Vertreter der Wirtſchaftspartei. Abg. Mollath, daß nach An⸗ ſicht ſeiner Fraktion im Haushaltsausſchuß das von ſeiner Partei als vordringlich bezeichnete Ziel einer unverzüglichen Aufrollung der Re⸗ parationsfrage nicht erreicht werden könne und daß ſeine Fraktion aus dieſem Grunde an der der Verhältniſſe nach die Einberufung des Haushaltsausſchuſſes bis 6 Uhr abends. Auch keine Einberufung des Haushalts⸗ Ausſchuſſes. Berlin, 16. Juni. Im Aelteſtenrat des Reichstages verzichteten heute abend die So⸗ zialdemokraten darauf, den Antrag auf Ein⸗ berufung des Haushaltsausſchuſſes formell einzubringen. Sie ſtimmten auch gegen einen kommuniſtiſchen Antrag auf Einberufung des Haushaltsausſchuſſes. Dieſer Antrag wurde daher gegen 225 Stimmen der Kommuniſten, der Nationalſozialiſten und der Deutſchnatio⸗ nalen abgelehnt. Die Erklärung der Reichsregierung wib Berlin, 16. Juni. In der heutigen Ae⸗ teſtenratsſitzung gab Staatsſepretär Dr. Pünder vor dem entſcheidenden Abſimmungen folgende drr ae 48. Jahrgang wegs, ſoweit dadurch Zweck und Ziel der Notverordnung nicht beeinträchtigt werden Um dieſes Ziel zu erreichen, wäre aber die ſofortige Einberufung des Reichstags das ungeeignetſte Mittel. Wohl fände ſich dann nach aller Wahrſcheinlich— keit eine Mehrheit für Aufhebung der Notver— ordnung oder jedenfalls weſentlicher Teile der⸗ ſelben, aber mit aller Beſtimmtheit keine Mehr⸗ heit für poſitive Verbeſſerungen. Die Reichsre⸗ gierung muß deshalb daran feſthalten, daß ſolche Abänderungen der Nowerordnung mit Sorgfalt vorbereitet werden. Auftragsgemäß darf ich in dieſer entſcheidenden Stunde nochmals betonen, daß die Reichsregierung hierbei zu poſitiver Mit⸗ arbeit abſolut bereit iſt. Sie wird ſich mit den arbeitsbereiten Gruppen des Reichstags darum bemühen. formulierte Verbeſſerungsvorſchläge vorzubereiten. für die eine Mehrheit in dieſem Hohen Haufe gewiß wäre. Dieſe Verbeſſerungs⸗ vorſchläge würden dann als Geſetzesnovelle zur Notverordnung in der Oktobertagung des Reichstags ihre parlamentariſche Erledigung finden können und miiſſen. hat, war der Umſtand, daß gerade dieſe Hypo⸗ thelenbank⸗ und Gold-Pfandbriefe nicht in vol⸗ lem Umfange des Angebots aufgenommen wor⸗ den ſind. ſondern daß man nur 10 Prozent des Angebots, und ſelbſt bei den kleinſten Beträgen aufnahm, ſodaß jemand der 1000 Mart in einem ſolchen Pfandbrief flüſſig machen wollte, nur 100 Mark angenommen bekam! Dieſe Regu⸗ Seb. Tlelbie N für Lungenkranke findet morgen Mittwoch, den 17. Juni von 2— 4 Uhr im Krankenhaus ſtatt. Erklärung ab: Die Reichsregierung hat kein Mittel unver⸗ ſucht gelaſſen, alle in Betracht kommenden po— litiſchen Gruppen des Hohen Hauſes von den unheilvollen Folgen einer etwaigen norzeitigen Einberufung des Reichstags zu überzeugen. Den eindringlichen Ausſährungen Jon Reichs⸗ regierung und Reichsbankpräſident babe ich da⸗ Einberufung dieſes Ausſchuſſes kein Intereſſe habe, ſondern auf die Einberufung des Reichstags ſelbſt beſdehen müſſe Im Auftrage der Reichsregierung richtete Staatsſekretär Pünder einen Appell an die Parteien und ertlärte, die Reichsregierung werde jede Einſchaltung des Reichstags, wie die des Haushaltsausſchuſſes mit ih⸗ Schwager und Onkel, Herrn chan datchael gbr nach längerem, mit grober Geduld ertragenem Leiden, im Alter von 40 Jahren am Montag früh 2 Uhr zu sich in ein besseres Jenseits abzurufen Im stilles Gebet für den Verstorbenen bitten: Jeder andere Weg führt nach reiflicher Prü— fung der Reichsregierung zu keinem poſitiven Ergebnis. Das mit Beſtimmtheit zu erwartende ne— gative Ergebnis ſofort einſetzender Reichs- tagsberatungen würde aber auf anderen Gebieten, über die Reichsregierung und Vieriheirn, 16. Juni 1931 — —— Wegs 6 „ e 5888898988000 sss Ss ss Männer Burschen MHnahen 5 vom Mie. 3.80. g. Marlin, Kiestr. 2 Nac S Tnlratwer band Und wilwen Deutschlands Ortsgruppe Viernheim. Morgen Mittwoch Abend um 8 Ahr findet im Gaſthaus zum„Fürſten Alexander“ unſere Mitgliederverſammlung ſtatt, wo auch unſer Ganleiter Herr Jart anweſend iſt.—. Der Wichtigkeit der Tagesordnung wegen wird um reſtloſes Erſcheinen aller Mitglieder gebeten. Auch ſind diejenigen Rentenempfänger, welche der Organi- ſation noch fernſtehen, recht herzlich dazu eingeladen. Der Vorſitzende: Mandel. la. leichte Stahlhacken Sensen, Rechen, Gienkannen amilche Feld- und Gartengeräte Drahtgeflechte jed. Art kaufen Sie äullerst billig bei Adhob Honr. Winkenbaen Wasserstralle 25[Plalz] . Eine — Wfriſch⸗ % K melkende 95 1K . Jeg zu verkaufen. Von wem, ſag Verlag. Topssaa zu verkaufen Mo lz str. 34 Schlafzimmer. 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Aber dieſe Vorgänge ſind ein ganz beſonders iypiſches Beiſpiel für die unglaubliche Kopf⸗ loſigkeit, die in dieſen Tagen in Wirtſchaft und Börſe geherrſcht hat. Was für das Politiſche, ſo gilt letzt auch für das Wirtſchaftliche der Satz:„Ruhe iſt die erßße Bürgerpflicht!“ Wer jetzt wirtſchaſtlich nicht die Nerven behält, der gerät ſelber unter die Räder. Aber Pflicht der Reichsbank und der beteiligten Reichsſtellen iſt es, denjenigen gränb⸗ lich auf die Finger zu ſehen, die jetzt aus der politiſchn und wirtſchaftlichen Not des Landes für ſich ein gutes Geſchäft herausſchlagen zu können glauben Eiſenbahnungluck bei Düren Köln, 17. Juni. Die Lokomotive und 4—6 Wagen eines Perſonenzuges der Strek⸗ te Düren— Heimbach ſtürzten geſtern Abend kurz vor 11 Uhr unmittelbar hinter dem Dürener Hauptbahnhof eine Ueberführung hinunter. Düren, 17. Juni. Zu dem Dürener Zug⸗ unglück wird noch gemeldet: Geſtern Abend um 10.55 Uhr rangierte auf einem Nebengleis der Strecke Düren— Heimbach ein Materialzug. Durch Ueberrangieren ſtürzten 3 Wagen die über 5 Meter hohe Böſchung hinab auf die Straße. Menſchenleben ſind nicht zu Schaden gekommen. Abgeſtürzt ſind ein Geräte⸗ wagen, ein Mannſchaftswagen und ein mit Schlacke voll beladener Güterwagen. Ueberfall⸗ kommando, Bahnhofspolizei, Sanitätskolonne und Feuerwehr waren ſofort an der Unglücks⸗ ſtelle erſchienen. Es iſt lediglich Materialſcha⸗ den entſtanden. rem ſofortigen Rücktritt beantworten. Die Fraktionen, die ſich im Aelteſten rat des Reichstags für eine Einberufung des Reichstags erklärten, hatten nur 265 Abgeordnete hinter ſich ſodaß alſo 24 Stimmen an der für die Einberu— fung erforderlichen Mehrheit fehlten. Die Sozialdemokraten beantragten daraufhin die Einberufung des Haushaltsausſchuſſes zur Beratung der Notoerordnung. Die Kommuniſten und Nationalſozialiſten behielten ſich ihre Stel⸗ lungnahme zu dieſem Antrage vor. Infolgedeſſen vertagte der Aelteſtenrat die Entſcheidung über her nichts hinzuuzfügen. Lediglich hinſchrlich der Nowerordnung vom 6. ds. Mts. habe ich auf⸗ tragsgemäß folgendes zu wiederholen: Wenn die Reichsregierung an den Aelteſten— rat ben vaterländiſchen Appell richtet auf die vorzeitige Einberufung des Reichstages zu ver⸗ zichten, ſo iſt dieſes Verlangen der Reichsregie⸗ rung nicht beſinnungslos. Die Reichsregierung will zu der Frage. ub die Notverordnung abänderungs⸗ und verbeſſerungsbedürftig iſt, in dieſem Au⸗ genblick noch nicht Stellung nehmen. Sie widerſetzt ſich aber ſolchen Plänen keines⸗ Der Erfolg des Kanzlers Eindruck in Berlin— Die Verſtändigung mit den Sozialdemokraten enb Berlin, 16. Juni. Nachdem nicht nur die Deutſche Volkspartei, ſondern auch die„ostalbe— mokratiſche Fraktion ſich im Aelteſtenrat ſo ein⸗ geſtellt haben, daß die drohende Regterungskriſe vermieden wurde, erwartet man, daß nun ellge⸗ mein eine ſtärkere Beruhigung der inneren Po⸗ litik eintreten wirb. Der Reichskanzler hat ſein Ziel erreicht, und zwar unter ganz außerge- wöhnlich ſchwierigen Unſtänden. Er hat jetz: die Möglichkeit, ſeine Politik fortzuführen, in der nicht zuletzt die Reviſionsfrage eine Rolle ſpielt. Der heutige Erfolg wird nach Auffaſſung poli⸗ tiſcher Kreiſe die Wirkung haben, daß die Autorität der Regierung weiter geſtärkt wird und auf wirtſchaftlichem und politi⸗ ſchem Gebiet eine weitere Beruhigung eintritt. Naturgemäß iſt es der vozialdemokratiſchen Fraktion nicht leicht geworden, zu dieſem Frgeb⸗ nis zu tommen. Sehr viele Gründe ſprachen nach Aufſaſſung der Frattion ſar die Einberufung des Haushaltsausſchuſſes. Während bes größten Teils bes Tages neigte die Stimmung ſtärker nach dieſer Seite hin. Im Laufe des Nachmittags hat ſich dann die Wandlung vollzogen, die in dem parteiamtlichen Bericht des näheren begrün⸗ det wird. Die endgültige Klärung brachten ge⸗ gen 6 Uhr abends gewiſſe Auskünfte, die bei der Regierung noch eingeholt worden waren. In ſozialdemokratiſchen Kreiſen iſt man ſich klar darüber, daß die Zuſagen des Kanzlers im we⸗ ſentlichen prinzipieller Art ſind, und daß es erſt von den bevorſtehenden Verhandlungen abhängt, wieweit ſte realiſterbar ſind. Ueber beſtimmte Een⸗ zelfragen dürfte aber bereits jetzt eine Verſtän⸗ digung herbeigeführt ſein. Das gilt namentlich von der Unterſtützung der jugendlichen Arbeits⸗ loſen. Wie verlautet, hat der Kanzler verſprochen, daß ſchon im Juli— der erſte Termin für die Anwendung der Notverordnung auf dieſem Ge⸗ biet iſt der 13. Juli— unter allen Umſtänden Härten vermieden werden ſollen. Die jugend— lichen Arbeitsloſen, die nach der Notwperordnung unter beſonders genauer Bedürftigkeitsprüfung der Wohlfahrtsfürſorge der Gemeinden überwie⸗ ſen werden ſollen, werden zunächſt weiter in der Kriſenfürſorge bleiben. Für die ſpätere Regelung ſoll der Verſor— gungsanſtalt die Vollmacht gegeben werden, im Rahmen der vorhandenen Miel entſprechend zu verſahren. Hierin ſieht man den w iaſten Punkt, in dem die Sozialdemokratie einen prak⸗ tiſchen Erſolg erzielt hat. Darüber hinaus hat man ſich aber wohl auch bereits über d. Zeit⸗ pankt verſtändigt, zu dem der Kanzler gegen die Einberufung des Haushaltsausſchuſſes nichts einzuwenden hat. In ſozialdemokratiſchen Krei— ſen rechnet man damit, daß der Ausſchuß etwa Mitte Auguſt zuſammentritt. Ueber das Politiſche hinaus erwartet man von dem Ausgang des heutigen Tages in un⸗ terrichteten Kreiſen auch eine ſtarke Aus⸗ wirkung auf dem Deviſenmarkt. Es iſt anzunehmen, daß die Beruhigung, die heute ſchon zu ſpüren war, ſich morgen fortſetzt. Der Erfolg der Regierung, der durch den zähen Willen des Kanzlers erzielt wurde, wird ſicher auch im Ausland ſeinen Ein⸗ druck nicht verfehlen. Peichsbankpräſident in den erwähnen poli- tiſchen Beſprechungen keinen Zweifel ge— laſſen haben, von den unheilvollſten Fol⸗ gen begleitet ſein. Dieſe mit zu verantwor— ten ſieht ſich die Reichsregierung nicht im⸗ ſtande. In ihrem Auftrage habe ich daher die Erklärung zu wiederholen, daß die Reichsregierung einen Beſchluß des Aelteſtenrates auf Einberufung des Reichs⸗ tages mit ihrer Demiſſion beantworien würde. Warum die Sozialdemokraten verzichteten. odz. Berlin, 16. Juni. Die ſozialdemokra⸗ tiſche Reichstagsfraktion gibt ſolgende Mittei— lung heraus: Die ſoztaldemokratiſche Reichstagsfraktion war am Dienstag den ganzen Tag über im Reichstag verſammelt, um zu den Anträgen auf Einberufung des Reichstages Stellung zu nehmen. Zunächſt wurde beſchloſſen, die Ein— berufung des Haushaltsausſchuſſes des Reichs tages zu verlangen, um dort die Möglichken der Verbeſſerung der Notverordnung zu prü— fen. Nach der erſten Sitzung des Aelteſten- rats um 12 Uhr gab der Reichskanzler den Vertretern der ſoztaldemokratiſchen Fraktion Erklärungen zur Notverordnung ab, aus denen hervorging, daß die Reichsregierung bereit iſt, bei den Aus ührungsbeſtimmungen für die Milderung von Härten Sorge zu tragen. Von entſcheidender Bedeutung für die Haltung der ſoztaldemokratiſchen Fraktion war eine weitere Ertlärurg des Reichskanzlers, er ſei bereit, unter der Vorausſetzung, daß das finanzielle Geſamtergebnis nicht gefährdet würde, die Ver⸗ handlungen mit der ſozialdemokratiſchen Frak⸗ tion fortzuſetzen. Er ſei auch gewillt, in ge⸗ gebenem Zeitpunkt der Einberufung des Reichs— haushalts⸗Ausſchuſſes zuzuſtimmen und an ſet⸗ nen Arbeiten mitzuwirken. Angeſichts dieſer Erklärungen faßte die ſozialdemokratiſche Reichstagsfraktion folgen- den Beſchluß: „Nachdem ſich die Regierung zur alsbaldigen Aufnahme von Verhandlungen zur Notver⸗ ordnung bereit erklärt hat, nimmt die ſozial⸗ demokratiſche Fraktion von der Einberufung des Haushaltsausſchuſſes angeſichts der be⸗ drohlichen Finanz⸗ und Wirtſchaftslage im ge⸗ genwärtigen Zeitpunkt Abſtand.“ Schreckensſzenen in den Wellen Der Untergang des franzöſiſchen Bäderdampfers 465 Todesopfer wtb. Parts. 16. Juni. Das Wrack des Bäderdampfers„St. Philibert“, der am Sonn⸗ dag abend mit über 400 Paſſagieren unterge⸗ zangen iſt. konnte bisher noch nicht gefunden werden. Geſtern den ganzen Tag über ſuchten Schleppdampfer und Waſſerflugzeuge die Un⸗ glücksſtelle ob, um das Schiff, das zum Grab o vieler Sonntagsausflügler geworden iſt, zu entdecken Heute werden die Nachforſchungen don einer Tavchermannſchaft fortgeſetzt wer— den Das Acer, das ſich kurz nach der Kataſtrophe aneder vollkommen beſänftigt hat, hat bisher nur 69 Leichen an Land geſpült. Durch den hohen Wellengang ſind die Toten beinahe voll⸗— kommen eatkleidet. Ihre furchtbar verkrampften Körper zeigen deutlich die Schrecken des Todes— kampfes Die acht Ueberlebenden, die im Hoſpital von St Nazaire untergebracht ſind, erhielten ge— ſtern— lt.„N. B. L.“— den Beſuch des Mi— niſters für die Handelsmarine. Sie alle haben die Schrecken der Kataſtrophe noch nicht über— winden können. Einer von ihnen erklärte auf eine teillnehmende Frage in hoffnungsloſem Tone„Mein Name, meine Familie. wozu? Alle ſind ertrunken!“ Ein anderer berichtete. daß er im Strudel der Kataſtrophe ſeine Frau habe feſthalten können. Ueber eine Stunde lang habe er ſchwimmend im Waſſer gekämpft. um ſie oben zu halten. Plötzlich aber habe ſich ein Beine ge- anderer Schiffbrüchiger an ſeine klammert. Ein furchtbarer Kampf entbrannte zwiſchen den beiden Männern. Endlich ließ der andere, deſſen irrſinnig blickenden Augen weit aus dem Kopf herausſtanden, los; aber wäh— rend des Kampfes war auch die Frau unter— gegangen und ertrunken. Ein dritter Schiff— brüchiger, ein junger Mann, der ſich zwei Stun— den ſchwinmend über Waſſer gehalten hatte, erzählte, daß auch er um ein Haar unterge— gangen wäre. Eine hohe Welle ſchlug ihm die Leiche eines kaum drei- oder vierjährigen Kindes gegen den Kopf und betäubte ihn für mehrere Minuten. Auch heute ſteht die genaue Zahl der Opfer immer noch nicht feſt. Die Polizei iſt eifrig damit beſchäftigt. die Liſte der Ausflüg⸗ ler nach den Mitteilungen der zurückgebliebe⸗ nen Familienmitglieder aufzustellen. Nach der Statiſtik der Schiffahrtsgeſellſchaft befanden ſich auf der Nückfahrt des Dampfers 431 Paſſa⸗ giere an Bord: dazu ſind ſieben Mann Beſat⸗ zung zu rechnen. Acht Schiffbrüchige ſind nur geretter worden. Die Zahl der Toten würde alſo 430 betragen. Allerdings ſind in dieſer Statiſtit die Kinder unter fünf Jahren nicht enthalten, da für ſie keine Fahrkarten zu löſen maren. 465 Tote beim Untergang des„St. Philbert.“ witb Paris. 16. Juni. Wie Havas aus St. Nazaire berichtet iſt nunmehr eine zweite Liſte der Opfer des Schiffsunglücks veröffentlicht wor⸗ den Sie umfaßtt 97 neue Namen, was mit den heute früh veröffentlichten 368 eine Verunglück⸗ tenziffer von 465 ergibt, einſchließlich der ſiehen⸗ küpfigen Beſatzung des„St. Philbert“. Unter den Verunglückten befindet ſich eine zrnße An⸗ zahl von Oeſterreichern., nämlich 13. ſomie ein Deutſcher. der 27jährige Nikolaus Krutten. der in Nantes wohnhaft wir. Zwei Schlepper ſind heute früh von St. Naznire ausgelaufen. um wei⸗ tere Leichen zu ſuchen. Die geſtern geborgenen 70 Leichen ſind durch Militärlaſtwagen nach Nean⸗ tes übergeführt worden. Cärmſzenen im Thüringiſchen Candtag witb. Weimar, 16. Juni. Der Landtag von Thüringen nahm heute ſeine Beratungen wie⸗ der auf. Bei Behandlung einer Regierungs⸗ vorlage über Vergebung von Rechten zur Auf⸗ findung und Gewinnung von Erdöl kam es zu Tumultſzenen. Die Auseinanderſetzungen zwi⸗ ſchen Sozialdemokraten und Nationalſozialiſten nahmen ſo ſcharfe Formen an, daß der Prä⸗ ſident den Abgeordneten Sauckel(National⸗ ſozialiſt) aus dem Saal verweiſen mußte. Die Nationalſozialiſtiſche Fraktion verließ darauf geſchloſſen den Sitzungssaal. Die Vorlage der Regierung wurde in Abweſenheit der Natio⸗ nalſozialiſten und der Deutſchnationalen. die ſchon zuvor den Saal verlaſſen hatten, ange⸗ nommen. Ein nationalſozialiſtiſcher Antrag, Ausländer von der Vergebung derartiger Be— rechtigungen auszuſchließen, wurde abgelehnt. Arbeitsloſendemonſtration in Oſtober⸗ ſchleſien. wib. Kattowitz, 16. Juni. Im Laufe des geſtrigen Tages fanden erneut Demonſtratlo⸗ nen der Arbeitsloſen in Bielſchowitz, Schwien⸗ tochlowitz und Paulsdorf ſtatt, weil die Ge⸗ meindeämter nicht in der Lage waren, die Ar⸗ beitsloſenunterſtützungen auszuzahlen. In Bielſchowitz hat die Polizei eine Salve in die Luft abgegeben, um die Demonſtranten, die das Gemeindehaus mit Steinen bewarfen und ſämt⸗ liche Fenſterſcheiben zertrümmert hatten, zu zerſtreuen. Zwei Poliziſten, mehrere Frauen und Arbeiter, erlitten im Laufe des Zuſam⸗ menſtoßes leichtere Verletzungen. In Schwien⸗ tochlowitz haben die Demonſtranten einen Bäcker⸗ und eine Fleiſcherladen überfallen und Eßwaren entwendet. Oldenburaiſche Regierung zurückgetreten wib. Oldenburg, 16. Juni. Im olden⸗ burger Landtag wurde heute nach längerer De⸗ batte das Mißtrauensvotum der National⸗ ſozialiſten gegen die oldenburgiſche Staatsregie⸗ rung mit einem Ueberraſchungsergebnis ange⸗ Kabinettskriſe in Geſamtregierung zurückgetreten witb. Wien, 16. Juni. Aus dem Landbund wird ſoeben bekannt. daß der Vertreter dieſer Partei in der Regierung, Innenminiſter Dr. Winkler, ſeine Demiſſion gegeben hat. Mini— ſter Winkler hat im geſtrigen Miniſterrat ge⸗ wiſſe Bedingungen für die Garantie für die ausländiſchen Gläubiger der Kreditanſtalt ge— ſtellt. Dieſen Bedingungen wurde im Miniſter— rat nicht Rechnung getragen, und Innenmini— f ſter Winkler hat daraus die Folgerung gezogen und nach einer heute ſtattgefundenen Beratung des Landbundes ſeinen Rücktritt überreicht. *. a* wtb. Wien, 16. Juni. Unter Vorſitz des Bundeskanzler Dr. Ender hat der Miniſter⸗ rat nach kurzer Beratung den Rücktritt der Regierung beſchloſſen. Eine Erklärung der D. V. P. Warum die Deutſche Volkspartei gegen Einberufung des Reichstags ſtimmte Die Reichstagsfraktion der DVP. gibt fol⸗ gende Erklärung aus: 1. Die Reichstagsfraktion der Deutſchen Volkspartei hat ſtets weitere Maſſenbelaſtun⸗ gen und neue Steuern nur nach dem Aus⸗ ſchöpfen aller Möglichkeiten der Ausgaben— ſenkungen und nach der Durchführung von Reformen nach einem einheitlichen Finanz⸗ und Wirtſchaftsplan für tragbar angeſehen. Die Notverordnung enthält aber auf dieſem Gebiet nur völlig unbefriedigende Anſätze. 2. Die Reichstagsfraktion hat weitere La⸗ ſten für das deutſche Volk nur für tragbar er⸗ klärt, wenn gleichzeitig in ſchnellem Tempo und entſchloſſen die Reviſion der Tributlaſten von der Reichsregierung in Gang gebracht wird. 3. Die Reichstagsfraktion hält die Reichs⸗ regierung in ihrer gegenwärtigen Zuſammen⸗ ſetzung nicht für geeignet zur Durchführung der genannten Aufgaben und verlangt vielmehr unter der Führung des Kanzlers eine Regie⸗ rung, in der für den ſchweren Abwehrkampf der Nation parteipolitiſch nicht einſeitig ge⸗ bundene, im ganzen Volk anerkannte Perſön⸗ lichkeiten vertreten ſind. durch die allein die Vertiauensgrundlage wieder geſchaffen und erhalten merden kann.“ 4. Die Reichstagsfraktion nimmt davon Kenntnis. daß auf Grund ihrer letzten Be⸗ ſchlüſſe zwiſchen dem Reichskanzler und dem Des Lebens seltsames Spiel. Noman von Eliſabeth Ney. Copyright by Martin Feuchtwanger. Halle(S) 3. Fortſetzung. Matthias Brecht war mit einem Sprung bei ihr und hielt ſie in ſeinen Armen, in die ſie ſich jetzt ſelbſt wie ein verwundetes Vögel⸗ chen flüchtete. „Chriſta, ſprich doch, was war das eben?“ drang Brecht aufs neue flehentlich in ſie.— „Jetzt, da du mir gezeigt haſt. daß auch du mich liebſt, da du meine kleine, ſüße Braut ge⸗ worden biſt, habe ich doch ein Recht, zu wiſſen, was dich bedrückt. So ſprich doch, Liebſte. Wes⸗ halb quälſt du mich ſo mit dieſem ſeltſamen Schweigen?“ „Mein Gott, ich dachte nur——“, kam es endlich ruckweiſe von Chriſtas zuckenden Lip⸗ den, während ihr Körper von Schluchzen ge⸗ chüttelt wurde. „Was dachteſt du, was iſt geſchehen, Chriſta? Hob' doch Vertrauen, bat der Mann, ſanft über ihr tränenfeuchtes Geſichtchen ſtreichelnd. „Olga ſagte heute, als ich fortging, daß ich mich vor dir hüten ſolle; ſie glaubt nicht, daß du es mit einem armen, einfachen Mädchen, wie ich es bin, ehrlich meinen könnteſt“, ſtam⸗ melte Chriſta jetzt faſt tonlos.„Daran mußte ich vorhin plötzlich denken.“ „Chriſta!“ Matthias Brecht hatte ſie mit einem Ruck freigegeben, und ſtand nun, bleich bis an die Lippen, aufs tiefſte verletzt vor ihr.„So ſchänd⸗ lich kannſt du von mir denken. einer ſolchen 8 tieſſte von den Worten innigſter, reiner Nichtswürdigkeit hälſt du mich für fähig?— Chriſta, beinahe möchte ich an dir zweifeln. Sagteſt du nicht erſt vorhin, daß auch du mich liebſt, und erwiderteſt du nicht meine Küſſe? Weshalb duldeteſt du meine Liebkoſungen, wenn du mich für einen verächtlichen Schurken hielteſt? Wo man wirklich liebt, muß man auch Vertrauen haben, ſonſt——!“ Brecht unterbrach jäh ſeinen erregten Wort⸗ ſchwall. Chriſta, in plötzlicher Erkenntnis, wie weh ſie dem liebſten Menſchen mit ihrem Mißtrauen getan hatte, und in zitternder Angſt, daß ſie nun ihr ganzes Glück zerſtört habe, war wie gejagt davongeeilt. Wenige Sekunden ſpäter hatte ſie Matthias Brecht eingeholt und feſt an ſich gezogen. „Chriſta, kleines törichtes Mädelchen, nun habe ich dich ſo ſehr erſchreckt, daß du mir um ein Haar davongelaufen wäreſt“, ſprach er trö⸗ ſtend auf ſie ein.„Weshalb martern wir uns beide nur ſo, und gerade in der Stunde, die uns das höchſte Glück, die Ofenbarung unſerer großen Liebe, brachte? Komm, Liebſte, ſchau' mir in die Augen, und ſag' mir dann ehrlich, ob du darin Falſchheit entdecken kannſt. Oh, wie wenig kennſt du mich doch! Schon als ich dich zum erſten Male ſah, war es um mich geſchehen. Tag und Nacht verfolgte mich dein liebreizendes Bild, und nach und nach wurde es mir nur zu klar, daß ich dir fürs Le⸗ ben verfallen war, daß ich nicht mehr von dir laſſen kann. Darum, Chriſta, mein Liebſtes, will ich auch morgen ſchon zu deinem Vater ge⸗ hen, und ihn bitten, daß er uns ſeinen Segen gibt. Dann biſt du bald meine ſüße, herzige Frau.“ Chriſta hatte in zärtlichſter Abbitte, aufs i Man⸗ n Fraktionsvorſitzenden eingehende Verhandlun⸗ gen über die in der nächſten Zeit auf tribut⸗ politiſchem und innenpolitiſchem Gebiet von der Reichsregierung zu ergreifenden Maßnah⸗ men ſtattgefunden haben, die zu einem vollen Einvernehmen führten. Die Fraktion vertraut darauf, daß durch die weitere Fühlungnahme ihres Vorſitzenden mit dem Reichskanzler Ge⸗ währ für die alsbaldige Durchführung dieſer Maßnahmen geboten iſt. Die infolge der Tributkriſe entſtandene, durch die ausländiſchen Kapitalauszüge in gefähr⸗ lichem Umfange vermehrte Kriſengefahr für das ganze Deutſche Reich und ſeine Wirtſchaft erfordert ſchnellſtes Handeln. Die Gefährdung der Zahlungsfähigkeit des Deutſchen Reiches iſt gleichbedeutend mit einer Gefährdung des Beamtentums. der geſamten Wirtſchaft und ungeheurer Nermehrung der Arbeitsloſigkeit. Die Reichstagefraktion weiſt darauf hin. daß die Deutſchnationale und Nationalſozialiſtiſche Partei durch ihre Preſſe jede Bereitſchaft. auz bei Erfüllung der von der Deutſchen Volks⸗ partei vorſtehend aufgeſtellten Bedinguagen. eine Mitverantwortung zu übernehmen. filr die beiden genannten Parteien eindeutig abge⸗ lehnt hat. Aus allen dieien Gründen hat die Reichs⸗ tagsfraktion der TP. die von den genannten Parteien im Aelteſtenrat geſtellten Anträge auf Einberufung ves Reichstgges abgelehnt. nesliebe erſchüttert, den blonden Lockenkopf an Matthias Brechts Bruſt geborgen. „Matthias, verzeih', ich wußte nicht, was ich ſagte, als ſich mir die häßlichen Worte auf die Lippen drängten“, flüſterte ſie leiſe.„Es iſt ja auch zuviel des Glücks, das mir, dem ar⸗ men Mädel, widerfährt!“ „Du biſt nicht arm, Chriſta; deine Schön⸗ heit, dein Anmut und deine reine Seele gelten mir mehr als ein großes Vermögen. Laß alſo die törichten Gedanken und ſei reſtlos glücklich, wie ich es bin.“ „Das will ich, Liebſter, ich hab' dich ja ſo grenzenlos lieb“, hauchte ſie glücklich, und drückte ſich noch feſter an ſeine Bruſt. Lange ſtanden ſie ſo, in höchſter Seligkeit verſunken. Matthias Brecht küßte ſeine kleine Braut immer und immer wieder, und beſtaunte ſie wie ein Gotteswunder. Still wanderten ſie dann am Ufer des Sees entlang, der ſchon ganz im Schatten des einbre⸗ chenden Abenddunkels lag, zum Bahnhof. „Liebſt du deine Heimat ſehr?“ fragte Matthias Brecht unterwegs unvermittelt. Chriſta ſah, wie aus einem ſchönen Traum erwachend, fragend zu ihm auf. „Ja“, antwortete ſie dann zögernd, noch immer erſtaunt. „WMürdeſt du aber auch mit mir in die Fremde gehen, weit fort, ins Ausland?“ „Mit dir mein Liebſter, Hohin du willſt, u. ſei es bis ans Ende det Welt!“ „So ſchlimm wird es ja gerade nicht, kiei⸗ ner Liebling. Immerhin könnte es ſein daß wir monatelang in Aegypten oder in der Tür⸗ kei leben müßten. Ich erwarte täglich eine Be⸗ rufung auf einen A nommen. Für das Miniſterium ſremmten ledig⸗ lich vier Abgeordnete, und zwar die Staats⸗ partei, das Landvolk und die Deutſche Volks⸗ partei, gegen die Regierung ſtimmten 24 Ab⸗ geordnete, die Nationalſozialiſten, die Deutſch⸗ nationalen und die Kommuniſten. Das Zen⸗ trum und die Sozialdemokraten enthielten ſich der Stimme(20 Abgeordnete). Eine Erklärung der Regierung zu dem Ergebnis des Miß⸗ trauensvotums ſteht noch aus. wib. Oldenburg, 16. Juni. Nach der An⸗ nahme des Mißtrauensvotums im oldenburgi⸗ ſchen Landtag ließ die Regierung erklären. daß ſie nicht mehr länger als Geſchäftsminiſte⸗ rium amtieren könne und deshalb zurück⸗ trete. Sie bäte den Landtag, ſich mit Beſchleu⸗ nigung die Regierungsneu⸗ oder umbildung angelegen ſein zu laſſen. Die Ausſichten für eine Regierungsneu⸗ oder zumbildung, die nunmehr in den Händen der Rechtsparteien liegt, werden ſehr ſkeptiſch be urteilt. Nationalſszioliſtiſche Forderungen in Oldenhurg. Oldenburg, 16 Juni. Die Nationalſozialiſten haben im Oldenburger Landtag einen Antrag eingebracht, der u. a. die Herabſetzung der Zahl der Miniſter auf 2. ſowie des Jahresgehaltes der Mitglieder des Staatsminiſteriums von 18 000 Mark auf 12 000 Mark fordert. Weiter⸗ hin wird verlangt. daß die Gehälter der Ge— meindebeamten denen der leitenden Beamten des Freiſtaates Oldenburg angeglichen wer⸗ den. In der Begründung heißt es, die allge— meine Finanzlage verlange gebieteriſch eine ſparſame Ausgabenwirtſchaft. Intereſſante Entſcheidung des Reichsſinanzhofs Beamtengehälter und wohlerworbene Rechte. Im Reichsbeſoldungsblatt wird ein Auszug aus einem Urteil des 6. Senats des Reichs⸗ finanzhofes veröffentlicht, das ſich mit einer Rechtsbeſchwerde über den Bericht der wohler— worbenen Rechte im Zuſammenhang mit der Gehaltskürzung befaßt. In dieſem Arteil heißt es: „Der Begriff der woblerworbenen Rechte der Beamten iſt umſtritten. Es iſt daher auch zweifelhaft, ob überhaupt eine allgemein gleich⸗ mäßige Herabſetzung der Beamtengehälter in die wohlerworbenen Rechte der Beamten ein⸗ greift, ſolange ſie ſich, wie es bei der durch die Reichshilfe bewirkten Schmälerung des Gehalts der Fall iſt, in den Grenzen hält, die dadurch gezogen ſind, daß zum Weſen des Beamtenver⸗ hältniſſes eine dem ſtandesgemäßen Lebens⸗ unterhalt des Bamten einigermaßen angepaßte Beſoldung gehört. Aber auch wenn man grund- ſätzlich ein wohlelrworbenes Recht der Beamten darauf anerkennen wollte, daß die Beamten⸗ ſchaft in ihrer Geſamtheit die ihr einmal zu⸗ geſprochenen Gehälter ſtets ungemindert weiter⸗ beziehen, ſo darf nicht überſehen werden. daß die Rechte der Beamtenſchaft in den dem Be⸗ amtenverhältniſſe weſentlichen Pflichten ihre Schranke finde. Zum Weſen des Beamienver— bältniſſes gehört die Pflicht des Beamten dem Reiche und Staate nach Maßgabe ſeiner Kräfte zu dienen. Dieſe Pflicht bringt es mit ſich, daß der Beamte in Zeiten einer allgemeinen, im öffentlichen Haushalt in ſtärkſter Weiſe in Er⸗ ſcheinung tretenden Notlage auch wirtſchaftliche Opfer auf ſich nehmen muß. Gegenüber der durch eine ſolche Notlage bedingten Gehalts kürzung. ſoweit ſie die obenerwähnten Gren zen nicht überſchreitet, und infolgedeſſen auch gegenüber der Reichshilfe kann der Beamte ſich daher nicht auf wohlerworbene Rechte beru— fan“ auch der Grund, weshalb ich meine Werbung um dich hinauszögerte. Ich hätte wohl auch heute nicht geſprochen, wenn mir nicht an die⸗ ſem herrlichen Frühlingsabend die Zunge mit dem Herzen durchgegangen wäre; wollte ich doch die Zukunft erſt ſichern. Nun aber, da ich weiß, daß du mir überallhin folgen wirſt, ist alles gut.“ Chriſta nickte nur ſtumm, ſeine feine, ſchwanke Rechte. „Wie männlich und ſchön er doch ausſchaut“ dachte ſie in ſtolzem Glück, ſeine ſchlanke gerade Figur mit ſcheuen Blicken ſtreifend, um ſie dann mit andächtiger Verwunderung auf ſei⸗ nen vornehmen, ſcharfgeſchnittenen, durchgei ſtigten Geſichtszügen ruhen zu laſſen. Ihre Augenpaare tauchten dabei in über⸗ quellender Liebe tief ineinander. Matthias Brecht riß ſie noch einmal mit beinahe wildem Ungeſtüm in ſeine Arme; dann aber eilten ſie zum Bahnhof. Als ſie den Bahnſteig betraten, brauſte der Vorortzug gerade in die kleine Halle. Die über⸗ füllten Abteile verhinderten die Liebenden an jedem weiteren Geſpräch. Chriſta Wald hatet ihren Verlobten gebe⸗ ten, den Weg vom Bahnhof heute allein zu⸗ rücklegen zu dürfen. Sie fürchtete, womöglich mit ihrem Vater, der doch auch eine Partie ge⸗ macht hatte, zuſammenzutreffen. Da ſie aber dem alten, ſtrengen Mann die Bekanntſchaft mit dem jungen Gelehrten bisher ängſtlich ver⸗ heimlicht htte, wollte ſie ihm erſt heute abend allein das weſtändnis ihres heißen Herzensge⸗ heimniſſes machen. Fortſetzung folg! und preßte feſt Beharrlichkeit Eine Eigenſchaft, die vielen Menſechn abgeht. Man ſollte beharrlicher ſein, mit größerer Zähig⸗ keit ein geſtecktes Ziel anſtreben. Zweifellos leuchtet ein, daß niemand es zu etwas bringen kann— das muß natürlich nicht nur in mate⸗ rieller Hinſicht ſo ſein—, der ſich nicht voll und ganz für ſeine Pläne einſetzt, der ſich durch kei⸗ nerlei Rückſchläge und Hinderniſſe von dem ein⸗ mal als richtig erkannten Weg abbringen läßt. Der geſchichtlichen Beiſpiele für die Berech⸗ tigung dieſer Theſe gibt es übergenug. Aber man braucht nicht einmal ſo weit zurückzugehen, auch die Gegenwart weiſt eine Unzahl größerer und kleinerer Begebenheiten auf, die zeigen, daß Beharrlichkeit und nur ſie den Menſchen die Erreichung von Dingen und Zielen ermöglichen, die anſonſten unerreichbar ſchienen. Nehmen wir beiſpielsweiſe den Fall Piccard. Alle Welt ſtount über den gelungenen Stratoſphären-Flug. Man freut ſich, vielleicht ſind manche Leute auch neidiſch, daß gerade Piccard und nicht ein an— derer es geweſen iſt, dem dieſe Leiſtung gelang. Aber bei all dem muß auch der ſchärſſte Gegner des ſchweizer Proſeſſors anerkennen, daß nur größte Beyarrlichkeit dieſen Flug überhaupt erſt ermöglicht hat. Wie groß waren doch die Schwierigkeiten, bis Piccard, der Nicht-Belgier, belgiſche Gelder menbrachte. Wie lachte doch die Welt, als das Unternehmen techniſcher Unſtimmigkeiten wegen bezw. wegen ungünſtiger atmoſphäriſcher Ver— hältniſſe zu ſcheitern drohte. Und doch hat ſich der Profeſſor nicht von ſeinem Wege abbringen laſſen. Allen Widerſtänden zum Trotz iſt er auſgeſtiegen. Seine Beharrlichkeit hat geſiegt. Wer könnte nicht aus ſeinem Bekanntenkreiſe in kleinerem Maße ähnliche Beiſpiele finden? Aus Nah und Fern Schifferſtadt, 16. Juni. Ein Wohnhaus ausgebrannt. In der Nacht auf Montag, gegen 1,30 Uhr brach in dem Anweſen des Fa— brikarbeiters Joſef Bersky ein Brand aus, der das Gebäude bis auf die Umfaſſungsmauern einäſcherte. Der Schaden beträgt 5—6000 Mk. Bei Ausbruch des Brandes befand ſich der Ei— gentümer auf ſeiner Arbeitsſtelle in Ludwigs— hafen, während ſeine Frau und Kinder im Kino waren. Eine im Haus wohnende Familie war verreiſt, ſodaß Menſchen nicht zu Schaden kamen, außer zwei Feuerwehrleuten, die bei den Löſch— arbeiten an den Armen leicht verletzt wurden. Die Brandurſache ßdeht noch nicht feſt. Freinsheim. 16. Juni. Der Heu⸗ un d Sauerwurm tritt auf. Während die Trauben allenthalben in voller Blüte ſtehen, iſt für die Ernteausſichten eine große Gefahr im Anzug. Es wurde nämlich an vielen Weinſtöcken der Heu- und Sauerwurm beobachtet. An nan— chen Geſcheinen zählte man 5—7 ſolcher Schäd⸗ linge. Es iſt ein Glück, daß das heiße Wetter fortdauert, das es in der Blütezeit bas einzige Mittel gegen die Schädlinge iſt. Germersheim, 16. Juni. Ein Kind er⸗ trunken. Am Sonntag ertrank bei Spielen am Rhein in der Nähe von Sondernheim die 10jährige Schülerin Irma Rohrbacher. Die Leiche wurde geſtern etwa zwei Kilometer un⸗ terhalb Sondernheims geländet. Bellheim, 16. Juni. Kataſtrophe im pfälziſchen Zwiebelgebiet? Im Haupt⸗ anpflanzungsgebiet der pfälziſchen Zwiebeln. Zeiskam und umliegende Ortſchaften, iſt in den letzten Tagen eine verheerende Zwiebelkrankheit aufgetreten, die ganze Felder für die Ernte un⸗ brauchbar macht. Über die Art dieſer Pflanzen⸗ ſeuche hat man noch keine Klarheit. Prof. Dr. Stellwaag⸗Neuſtadt a. H. weilt mit mehreren Sachverſtändigen hier. um die Bekämpfungs⸗ maßnahmen durchzuführen Neuwied, 16. Inui. Todes op'er des Rheins. Der Rhein forderte in den letzten Tagen ungewöhnlich zahlreiche Opfer. In Wei⸗ ßenthuym iſt an der Inſel ein 17jähriger Bäk⸗ kerlehrling ertrunken. Seine Leiche wurde von der Strömung abgetrieben. In Unkel am Rhein ertrank ein Pjähriger Angeſtellter des vor An⸗ ter liegenden Dampfers„Elberfeld“ der Köln⸗ Düſſeldorfer. Er fand den Tod, als er vom Mo⸗ torboot aus ein Rad nehmen wollte. Seine Lei⸗ che iſt ebenfalls noch nicht geborgen. In Linz wurde eine weibliche Leiche ans Land geſpült. Es iſt eine etwa 50jährige Frau. deren Perſo— nalien noch nicht bekannt ſind. 5 Dreiſen, 15. Juni.(Motorrad⸗Zuſammenſtoß.) Am Münſterhof ſſießen Sonntag vormitiag zwei Motorradfahrer mit ihren Fahrzeugen zuſam⸗ men. Der von Dreiſen kommende. in Rüſſingen wohnhafte Fahrer wurde ſchwerverletzt dem Kirchheimbolander Krankenhaus zugeführt. Der andere Fahrer kam mit leichten Verletzun— gen davon. Beide Fahrzeuge wurden ſtark be⸗ ſchädigt. Das Tempo ſoll bei allen zweien ſehr hoch geweſen ſein. Neuſtadt a. H., 16. Juni.(Eine wildgewor⸗ dene Kuh eines Landwirts aus Biedesfeld iſt geſtern nachmittag durchgebrannt. Sie hat auf der Straße alles, was ihr entgegenkam, um⸗ gerannt. Radfahrer wurden von ihr über den Haufen geworfen. Männer, die ſich ihr ene⸗ gegenſtellten, meterweit fortgeſchleudert. Die Bevölkerung telefonierte an die Gendarmerie, ſie ſollten die Kuh erſchießen. Dieſe war in⸗ zwiſchen auf den ſogen. Branchweiler Hof, in der Nähe von Neuſtadt gekommen, wo man ſie einzuſperren verſuchte, was aber wieder nicht gelang. Schließlich verſuchten einige be⸗ herzte Männer, ſie dadurch zu feſſeln, indem ſie ihr Stricke überwarfen, dadurch kam ſie zu Fall und es wurde ihr der Hals abgeſchnitten. — Die Gendarmerie war ausgerückt, kam aber erſt an, als die Tötung bereits vollzogen war. für das Unternehmen zuſam— Das elektriſche Saugkalb Kühe, die nicht mehr mit der Hand gemolten werden wollen.— Elektriſche Feldberegnungs⸗ anlagen.— Ställe mit elettriſchem Licht und Heißßwaſſer. Früher ging der Bauer bei Sonnenaufgang auf das Feld, um im Schweiß ſeines Angeſichts den Boden zu bebauen; den müden Heimkehrer erwartete am Abend neue Arbeit im Stall, im Hof, in der Scheune. zu der beklagenswerten Ahnungsloſigkeit beige⸗ tragen, mit der ſich Städter und Bauer gegen— uverſtanden und wohl auch immer noch gegen⸗ überſtehen. Umſo freudiger iſt eine techniſche Revolution zu begrüßen, die zwar zurzeit durch die ungünſtige Lage der Landwirtſchaft etwas verlangſamt, aber auf die Dauer doch nicht auf— zuhalten iſt: Die Elektrifizierung des flachen Landes. Seit dem Krieg iſt die Elektrizität auf dem Lande immer weiter vorgedrungen, be— günſtigt durch die Arbeiternot und die Notwen— digkeit, den kleinen und mittleren Landwirt von ſchwerer körperlicher Arbeit zu entlaſten. Je unrentabler der Körner- und Hackfruchtbau.; wird, umſo mehr wird ſich auf die Vieh- und Milchwirtſchaft müſſen. Beſonders wichtig iſt die Milchwirt⸗ ſchaft, denn wenn es gelingt, die Qualität der Molkereierzeugniſſe zu verbeſſern, kann die Ein⸗ fuhr aus dem Ausland, die eine ſchwere Bela— ſtung der deutſchen Wirtſchaft darſtellt, einge⸗ ſchränkt, wenn nicht gar überſlüſſig gemacht wer⸗ den. Ein elektriſch beleuchteter Stall, eine elek— triſch betriebene Melkmaſchine ſtellen daher kei— nen Luxus, ſondern einen notwendigen Fort ſchritt dar, der uns allen zugute kommen wird die Landwirtſchaft Nur in einem reichlich beleuchteten Stall kann die für die Qualität der Milch ſo wichtige Rein lichkeit herrſchen!»Licht, je heller umſo beſſer ermöglicht eine einwandfreie Beauſfſichtigun des Geſundheitszuſtandes der Tiere und ein hygieniſches Melken. Daß für eine zweckmäßige Stallbeleuchtung heute nur noch das elektriſche Licht in Frage kommt, ſteht außer jedem Zwei⸗ fel; übrigens bergen alle älteren, mit oſſener Flamme arbeitenden Beleuchtungsmitiel auch bei größter Vorſicht ſteis Brandgefahr in ſich. Wie die Elektrizität zur Schaffung einwand— freier Unterkunftsräume für das Vieh beigetra— gen hat, ſo hat ſie auch bei der Erzeugung, Un— terbringung und Zubereitung des Futters weſentliche Dienſte geleiſtet. Die elektriſch be— triebenen Feldberegnungsanlagen ſteigern den Ertrag der Weiden und des Futterbaues. Das als Heu gewonnene Futle« wird durch den elet— triſch betriebenen Höhenbeförderer auf den Heuboden gebracht oder durch Gebläſe in den Banſen befördert. Das Häckſeln von Stroh, das Schneiden der Rüben, das Brechen der Futterkuchen geſchieht im modernen Betrieb durch den Elektromotor. Dieſer wird auch als Antriebsmittel für die moderne Melkmaſchine benutzt. Nach langen Verſuchen iſt es heute ge— lungen, Melkmaſchinen zu bauen, die den nat lichen Vorgang beim Saugen des Kalbes nag ahmen, daß eine Schädigung der Kühe vermie— den wird, ja, daß ſogar maſchinell gemolkene Kühe dem bisher üblichen Handmelken Wider— ſtand leiſten. Die Verwendung von Melkma— ſchinen verlangt peinlichſte Reinhaltung der Ge— röte, es muß alſo reichliches Heißwaſſer zur Ver— jügung ſtehen. Die Weiterverarbeitung der ge— wonnenen Milch wird mehr und mehr in ge— noſſenſchaftlich arbeitenden Zentralmolkereien erfolgen, an die der einzelne Landwirt ſein ge— ſamtes Milchquantum abliefert. Der einzelne Beſitzer ſollte daher, ſo ſchreibt die„Spannung“, eine elektriſch betriebene Milchkühlanlage be— ſitzen, die durch Erniedrigung der Milchtempe— ratur die Haltbarkeit erhöht. Wo aber im länd- lichen Betrieb ſelbſt Butter und Käſe herge— ſtellt werden, haben die elektriſchen Kleinzentri— fuoen mit Butterſaß eine wichtige Aufgabe zu erfüllen. Hall and Halb.“ mich doch mal Bohnenkaffee mit Kathreiner. Das iſt geſünder und nur halb ſo teuer. Cetzte Radiomeldungen 503 Todesopfer der Dampfer⸗Kataſtrophe bei St. Nazaire. Paris, 17. Juni. Wie neuerdings ver⸗ lautet, ſoll die Zahl der Todesopfer bei der Dampfer⸗Kataſtrophe in der Loiremündung 503 betragen. Es werden dauernd Gegenſtände, die den Opfern der Kataſtrophe gehörten, ange⸗ trieben, ſo Handtaſchen, Kinderwagen, Schuhe uſw. In dem Rumpf des untergegangenen Schiffes ſollen ſich noch die Leichen von etwa 200 Perſonen befinden.. 5 3 Die ungeheure Anſpan⸗ nung der bäuerlichen Leiſtungsfähigkeit hat viel umſtellen v Bergſör. Handſchußheim. Doſſenheem, N Die Bergſtraße in Not Kataſtrophale Abſatzſtochung auf dem OGbſtmarkt Schriesheim, 15. Juni. Der Abſatz der Kirſchenernte an der Bergſtraße iſt völlig ins Stocken geraten. Alljährlich ſtellt bie Kirſchen⸗ ernte neben Wein und Tabak für die Bauern der idylliſch gelegenen Orte an der badiſchen Schries! heim Leutershauſen, Großſachſen, Lützelſachſen und Weinheim, die Haupteinnahmequelle des ganzen Jahres dar. Die Kirſchenproduktion beträgt fete zede die⸗ ſer Ortſchaften mit vorwiegend bäueclicher Be⸗ völkerung viele tauſend Zentner, ſo für Schries— heim etwa 6000 Zentner— 300 Tonnen, der Tagesumſatz dort in der jetzigen Hochſaiſon rund 500 Zentner. Seither wurde die Ware alljähr⸗ lich von Händlern am Ort für norddentſche Großhändler aufgekauft, in Köehchen zu 10 und 20 Pfund verpackt und noch an Abend mit der OCG. oder Reichsbahn verſrich'et, zumeiſt nach Frankfurt, Leizig, Berlin und Hamburg. Seit einigen Jahren Großn in Weinheim, f heim err Umſatz Großhän iſt eine kurzem tſchen Gr den örtlichen Kommiſſionären nt. trag, den Auftauf ſofort einzuſteſlen Sie gründeten dieſe Maßnahme damit, daß die Ware verdorben ankam und dieſes Jahr ſich ſehr ſchlecht halte. Bis zu dem Verkauf in den nord- deutſchen Markthallen vergehen trotz nigter Beförderung immerhin 18-2 und mehr, was geſunde, haltbare W̃ zur Vorausſetzung hat. Die übermäßige Feucheig— keit u. der ſtets wechſelnde Witterungscharakter haben zur Folge, daß wir zwar eine reich- liche, aber ſchlecht haltsare ſchenernte haben. : beſchleu⸗ tunden — Ar Kir⸗ 5 Dem Beſucher der fruchtbaren Bergſtraße bietet ſich nun ein jammervolles Bild: gutbe— hangene Bäume mit voller Ernte, aber den Abſatz. Ende der vorigen Woche konnten nur in beſcheidenen Poſten von wenigen Zent⸗ nern Abſätze erzielt werden. Auch ber den Großmarkthallen in Handſchuhsheim und Wein- heim dasſelbe Bild: ſchleppender Abſatz. Und das zu einem Preis, der die Produktionskoſten nicht mehr lohnt; in Weinheim 5 Pfg., in Leu⸗ tershauſen 6 Pfg. in Schriesheim noch 7 und 8 Pfg., in Doſſenheim und Handſchuhsherm auch nur 5—7 Pfg. für das Pfund bei Abnahme von nur geringen Poſzen. Bei der leichten Verderb— lichkeit der Ware bedeutet dies für die Erzeu— ger zumeiſt einen Verluſt von 90—100 Prozent. An den gleichen Tagen betrug aber der Klein- verkaufspreis in Mannheim noch 25 Pfg. das Pfund. Dieſe Preisſpanne iſt ungeſund. Schriesheim iſt durch dieſe Entwicklung der Verhältniſſe doppelt hart betroffen, da es durch das Unwetter vom 31. Mai ſnehr heimgeſucht wurde, als die übrigen Bergſtraßenorte. Geradezu ungeheuerlich muß es anmuten, wenn am letzten Sonntag die Bergſtraßenorte »Kirſchen nicht anbrachten und nicht ver⸗ fen konnten, uf dem Mannheimer rkt Mangel f Die wenigen Glück— 6 kleinere Poſten für 6—8 Pfg. n(oder mußten), in Mannheim aber, tim nahen Ladenburg betrug der Preis i Pig. Hier liegen bedenkliche Organiſa— tionsfehlen vor. Es iſt nicht nur eine ſelbſt— verſsändliche, lockende Aufgabe, ſondern eine dringende ſoziale Pflicht der Behörden, für ſchleunigſte Abhilfe zu ſorgen. Die Bürgermei⸗ ſterämter und Gemeindebehörden unter ſich müſſen ſich zu gemeinſamen Maßnahmen ent— ſchließen und im Verein mit den zuſtändigen behördlichen Stellen der bedrängten Bevöl— kerung ihre Hilfe leiſten. ——— 122-22 wettervorherſage Vorherſage für Mittwoch: Nach ſtärkerer Be⸗ wölkungszunahme und im Norden auch etwas Gewittertätigkeit neuerbings aufheiternd, über Süd nach Weſt drohende Winde. Ausſichten für Donnerstag: Fortdauer des vielfach heiteren und ziemlich warmen Wetters, aber nicht ganz beſtändig und von vorüberge— hender Gewittertätigkeit unterbrochen. Kirſchenzeit, ſchöne Seit Die Kirſchen laden nun zu köſtlichem Genuß ein und jeden Tag deckt ſich die Tafel reicher und mannigfaltiger mit dieſen Früchten. Man glaubte es kaum, daß all dieſer Reichtum an Farben, Formen und an Geſchmack zurückgeht auf einen einzigen Vorfahren, den Vogeltir⸗ ſchenbaum, der in Aſien und Europa wild vor— kam. Mit dem Reifen der Kirſchen muß auch wieder an einige Vorſichtsmaßregeln erinnert werden. Bei dem Abnehmen der reiſen Früchte orüfe man die Leitern vor dem Gebrauch. Man jebe ihnen einen ſicheren Stand und verſteiſe ſich nicht darauf, auch die ſchwer erreichbaren ſtirſchen an den äußerſten Enden der Zweige pflücken zu wollen. Sicherer läßt es ſich au! ſchwanker Leiter arbeiten, wenn ſie an einer oder an mehreren Stellen angebunden ißt, Dieſe Vorſichtsmaßregeln verurſache n viel Ar⸗ beit und ſind namentlich bei hüben Bäumen zu emefehlen. Weitere Gefahren drohen dutch das unbedachte Ausſpucken von Kirſchkernen auf den Fußſteigen. Ferner ſei dringend vor dem Verſchlucken der Kirſchkerne gewarnt und vor allem auch davor, unmittelbar nach dem Genuß von Kirſchen Waſſer zu trinken. Wieviel Men⸗ ſchenleben wurden doch ſchon durch derartige Unvorſichtigkeiten vernichtet, unnütz zugrunde gerichtet wenn man bedenkt, wie klein doch die Maßregeln ſind und wie wenig Arbeit ſie ver⸗ urſachen, die vor Schaden in dieſer Hinſicht be⸗ wahren können. nicht Beſonders die Kinder ſollten immer wieder und mit allem nötigen Nachdruck im Elternhaus und in der Schule auf die Gefahren hingewieſen werden, die die Kirſchenzeit mit ſich bringt. Auf daß nicht aus Freude großes Leid werde. Mainz, 16. Juni. Das Streſemann-Ehren mal.) Das Streſemann-Ehrenmal in Mainz geht ſeiner Vollendung entgegen. Die edlen Formen des Bauwerks bieten ſchon jetzt trotz der Beeinträchtigung durch Bauzaun und Ge⸗ rüſte dem Beſchauer einen erhebenden Eindruck. Die monumentale Wirkung des Ehrenmals vom Rhein aus wird noch beträchtlich geſteigert werden, wenn die die Sicht verſperrenden Bäume verſchwunden ſein werden. Die Ein— weihungsfeierlichkeiten beginnen wie bekannt am 1. Juli abends mit einem Feſtakt in der Stadt— halle. Am Sonntag, den 5. Juni findet nach Gottesdienſten der evangeliſchen und katholi— ſchen Konfeſſion um 11.15 Uhr die feierliche Enthüllung ſtatt. Am Nachmittag des gleichen Tages wird auch die im Hotel Roſe in Wies— baden befindliche Streſemann-Gedenktafel ent— hüllt. An dieſe Feier ſoll ſich ein Feſtſpiel und abends im Kurgarten Konzert und Feuerwerk anſchließen. Die Feierlichkeiten finden am Montag, den 6. Juli ihren Abſchluß mit einer Rheinfahrt bonn Ann(Taunus) 15. Juni.(Todesſturz v Ausſichtsturm.) Von dem eiſernen Aus— ſichtsturm auf dem 410 Meter hohen Hardtberg zwiſchen Falkenſtein und Königſtein ſtürzte ein fremder Wanderer, infolge eines Fehltritts, daß er ſchwer verletzt dem Krankenhaus zugeführt wurde, wo er ſbarb. Eſſingen, 15. Juni. Eſſigeſſenz getrunken.) Die 20jährige Monika Baudy trank Eſſigeſſenz. Sie wurde ins Krankenhaus nach Edenkoben verbracht, ſtarb aber bald darauf. Frankenthal, 15. Juni.(Kindesleiche gelän⸗ det.) Am Montag nachmittag wurde aus dem Kanal die Leiche eines neugeborenen Knaben geländet, die in einem Karton verpackt und mit Steinen beſchwert war. Sie hat etwa 10—14 Tage im Waſſer gelegen »Die autamatiſche gackmaſchine bei Kander, Maunheim. Die Firma Kander zeigt in den letzten Tagen in einem Schaufenſter eine elektriſche Maſchine zur Herſtellung von Pfann⸗ kuchen oder Kringel in Betrieb, die ein mechaniſches Wunderwerk iſt. Sie bäckt automatiſch, transpor- tiert den Teig aus dem Teigbehälter, ſchneidet ihn, formt die einzelnen Teigſtücke und legt ſie in die mit heißem Fett gefüllte Backpfanne Beſondere Greifer beſorgen die Umwendung der Teigſtücke in der Backpfanne und das Herausheben der fertig gebackenen Kuchen. In der Stunde werden auf dieſe mechaniſche Art 480 Kringel gebacken. Das Backen geſchieht bei einer Wärme des Fettes von 200 Grad Celſius. Die Maſchine iſt ſo ſinnge⸗ mäß konſtruiert, daß ein elektriſcher Automat den Strom zur Beheizung ſelbſttätig ausſchaltet, wenn die Hitze des Fettes während des Backens auf über 210 Grad ſteigt. Man ſteht erſtaunt vor dieſer Backmaſchine, freut ſich darüber, daß die Backvor⸗ gänge ſo einfach und ſo anſchaulich geworden ſind, und kann zuletzt doch nicht einer Probe widerſtehen. Nach dem Backrezept enthalten die Kringel alle Kalorien, die ein Menſch zur Ernährung braucht. Die Mannheimer werden jetzt als Novum die nächſten Tage nur mechaniſch gebackene Kringel(3 Stück nur 25 Pfg.) eſſen, die vorzüglich ſchmecken. Zur desichts-Bräunun aber auch zur Bräunung des ganzen Körpers bei Sonnen⸗ bädern verwende man die relgulſdernde und kühlende Leodor⸗ ll⸗Creme. Tube 60 Pf. und 1 Mi. Mirhham unterſtützt durch eodor⸗Edelfeſſe Stüc 50 Pf. Zu haben in allen Chlorodont⸗ Verkaufsſtellen. 1