diernheſmer finzeiger 9 9 8 9 (Viernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) 6 5 dier 1 f U et 5 5 5 er eit 5 9 1 0 9(Viernheimer Bürger-Ztg.— Viernh. Volksblatt) — 1—— Achtung! Heute Freitag— Samstag— Sonntag. 3 Volksabende. r Sinteitt 40 Fig. im u..- Filmpalast. Eine 4 Schlager- Großfumschau ersten Ranges. chtung! 1. Fritz Kortner und Marlene Dietrich in 2. Jak Hoxie der Cowboykönig in Das neueste Tonfilmwunder in Viern⸗ Sch Der Lustspielschlager: 2 2 60 Touium heim, die 1. tönende Fox- Wochenschau 3 1 251 0 n 0 ie Stimm*„Per folenlel Ile Frau nach fer man sich sehn„Der weige wonung,„ie Stimme der elt“„ Ein klassiges Prachtwerk in 8 Akten. Die Wildwestkanone der Woche in 6 Akten Das Aller neueste der Tenfimkunst. Rommen. noren. Alles lacht Tränen. un die sehen ein Weltstadtprogramm, wie es nur selten geboten wird für nur 40 Pig. Sonntag Große Kindervorstellung 10 Diese Woche alles in den U. T. P. m... Zun Einmachen täglich friſche Kirſchen Ibhaunisbeeren J. 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Von unſerem römiſchen Vertreter: Das Ringen um die italieniſche Katholiſche Aktion hat ſich bis jetzt genau in den Bahnen entwickelt, die wir auf Grund unſerer Infor⸗ mationen vorgezeichnet haben. Zur Stunde iſt darum über die telegraphiſchen Meldungen hin— aus nur ein Bericht über den gegenwärtigen Stand, wie er ſich zu einer Art von Stellungs— krieg zu entwickeln ſcheint. vonnöten. Danach ſieht es nach dem Eingang der italie⸗ niſchen Antwortnote ſo aus, als ob die Regie- rung einesteils die Ausſchreitungen bagatelliſie⸗ ren möchte, wenn ſie ſie auch an und für ſich be— dauert, und daß ſie ſie andererſeits als begreif— liche Reaktion des faſchiſtiſchen Volkswillens auf die Herausforderungen der Katholiſchen Aktion hinſtellen will. Dennoch könnten ſich die Exzeſſe natürlich täglich wiederholen und ſie tun es, hier und da, ja auch. Der„Oſſervatore Romano“ mußte z. B. erſt jetzt wieder in auffälligem Satz mitteilen, daß er bedauere, daß ſowohl inländi⸗ ſche wie ausländiſche Bezieher das Blatt entwe⸗ der nur unregelmäßig oder verzögert erhielten, obwohl es pänktlich aus Rom abgehe. Ueber den Grund kann ſich jeder ſeine eigenen Gedanken machen, und es ließen ſich auch unſchwer andere Beobachtungen ähnlicher Art hinzufügen. Die unerhörten Zerſtörungen und Schändun⸗ gen in der erzbiſchöflichen Kanzlei von Priverno, von denen der Draht auf Grund des„Oſſerva⸗ tore Romandb“ vom 10. Juni berichtete, fanden erſt am 1. Juni, alſo zu einer Zeit, da ſchon ver⸗ handelt wurde, ſtatt. Es bedeutet wahrlich nicht viel, daß die italieniſche Preſſe heute amtlich meldet, daß die Schuldigen hinter Schloß und Riegel ſäßen. Das päpſtliche Organ teilt dazu mit, daß es ſich um Mitglieder der faſchiſtiſchen Miliz handle. Hier iſt nun offenkundig eine Mil⸗ lion Lire?) zu verdienen; denn noch am 4.Juni ſchrieb die„Alpenzeitung“(ähnlich in anderen Blättern): „Eine Million als Prämie für den, der Lokumentieren kann, daß eine Kirche oder ein Prieſter irgendeine Gewalttätigkeit durch Faſchiſten erfahren hat!“ Die Verfolgung kriſtalliſiert ſich nun um die katholiſchen Jugendverbände. Außerdem aber verlangt Italien die Zurückziehung der angeb— lich„regimefeindlichen“ Führer aus den Kreiſen der ehemaligen Volkspartei: Für den Vatikan iſt die letztere Frage faſt ſchwieriger zu löſen als die erſte, ſelbſt wenn dieſe für ſie ſchmerzlicher iſt, Die Erzbiſchöſe und Biſchöfe, die ſeit dem 1. Juni die Diözeſanverbände der Katholiſchen Aktion perſönlich leiten, veröffentlichen ſoeben im„Oſſervatore Romano“ die Richtlinien ihrer Arbeit. Danach ſalleu, wie ſchon bekannt, nur die Jugendverbände unter das Verbot des Staa— tes. Aber auch die übrigen Organiſationen wer— den aufgefordert, die geſpannte Lage zu beriück⸗ ſichtigen und durch nichts zur Verſchärfung bei— zutragen. In den allgemeinen Fragen unterſte⸗ hen die Verbände der Katholiſchen Aktion nach wie vor den Weiſungen des Papſtes. Selbſt wenn ſich noch ſtreng religioſe Kinder— und Jugendlichen⸗Kongregationen ſpäter wieder errichten laſſen, ſo ſcheint dieſer blühende Zweig am Baume der Katholiſchen Aktion in Italien unterm Faſchismus doch geknickt bleiben zu ſol⸗ len. Die religiöſe Erziehung will offenbar der Faſchismus noch ausgeprägter als bisher ſeinen eigenen Jugendorganiſationen ein⸗ gliedern, damit ſie leinerlei Beeinfuſſung von dritter Seite erleiden. Wie der Fa⸗ ſchismus nationaliſtiſche und religiöſe Er⸗ ziehung dabei verquickt— zum Schaden des Religiöſen— das iſt belannt. Wie aber ſoll der Papſt, der ſein Wort für die vollkommen unpolitiſche Haltung der Katholiſchen Aktion eingelegt hat, die Mitglieder der Kat⸗ tyoliſchen Aktion, die an ſich ſtaatlich loyal ſind, danach voneinander ſcheiden, ob ſie dem Faſchismus genehm ſind?! Der Papſt iſt ja, wenn er ſich dieſem Ver⸗ langen Muſſolinis beugen will, geradezu gezwungen, daß zu treiben, was er vermel⸗ den will und ſoll nämlich Parteipolitik! Ueberhaupt iſt es unfaßlich, daß man es im Fa⸗ ſchismus nicht ſieht, daß erſt durch dieſe Aktion eine Politiſterung der Katholiſchen Aktion her⸗ aufbeſchworen wird. Hier ſcheint es eine Löſung, die beiden Sei⸗ ten annähernd gerecht werden könnte. nicht zu geben. Nur erwähnt ſei, daß ſelbſtverſtändlich auch das eigentliche Sozialprogramm der italie— niſchen Katholiſchen Aktion nicht ausgeführt werden kann; denn wenn heute der Faſchismus einzelne Perſönlichkeiten, die daran mitwirken, Vertrauenskundgebung für Dingelden enb Berlin, 18. Juni. Ueber die heutige Ta⸗ gung des Parteivorſtandes und der Wahlkreis— vorſitzenden der Deutſchen Volkspartei wird mit geteilt: Nach einem Bericht des Parteiführers Abg. Dingeldey und einer eingehenden Aus- ſprache fand folgende Entſchließung einſtimmig Annahme:„Parteivorſtand und Wahlkreisvor— ſitzende der Deutſchen Volkspartei ſtehen in vol— ler Einmütigkeit zu ihrem Führer. Sie weiſen darauf hin, daß mit der Ablehnung der Reichs⸗ tagseinberufung die politiſche Entſcheidung nur verſchoben iſt. Der Kampf geht weiter. Im Ziel war und ißz ſich die Partei völlig einig. Dieſes Ziel iſt in den bindenden Abmachungen des Par— teiführers mit dem Reichskanzler unzweideutig vorgezeichnet. Sie waren die Vorausſetzungen für die veränderte Stellungnahme der Reichs- tagsfraktion. Dieſe Abmachungen müſſen in kür⸗ zeſter Friſt durchgeführt werden.“ K beanſtandet, würden es morgen beſtimmte Ei richtungen ſein, die er ablehnt. Freilich dürfte es den Faſchiſten nach nicht entgangen ſein, daß ihr„Kulturkampf“ ſchon jetzt eine gewiß kaum beabſichtigte Wirkung gehabt hat, nämlich die, daß der religiöſe Eifer in allen Bevölkerungskreiſen, namentlich auch der männ— Sturm auf dem Bodenſee Konſtanz, 19. Juni. Geſtern vormittag um die 10. Stunde brauſte ein heftiger Weſtwind, der ſich ſtellenweiſe zum Orkan ſteigerte, über wurden dach vom Zirkus Hagenbeck wurde vom Sturm auseinandergeriſſen; einer der großen eiſernen den Bodenſee. Die Wellen des Sees auf dem zur Zeit außergewönlich hohen Waſ— ſerſtand gewaltig aufgepeitſcht, ſodaß zahlreiche Schiffe in große Bedrängnis kamen. Dem öſter⸗ reichiſchen Dampfer„Stadt Bregenz“, der zwi— ſchen Lindau und Bregenz verkehrt, wurden durch eine mächtige Sturzwelle ſämtliche Fen— ſterſcheiben des Salons eingeſchlagen, wodurch zahlreiche Paſſagiere verletzt wurden. Auch dem badiſchen Dampfer„Stadt Ueberlingen“ wur— den die Fenſterſcheiben zertrümmert. In Lin— dau wurde die Seebadeanſtalt ſchwer beſchädigt. Der Landungsſteeg am Nonnenhorn trug ſo ſtarke Beſchädigungen davon, daß die Fiſcher nicht mehr anlegen können. Sturm über Wien. Wien, 18. Juni. Ein heftiger Sturm, der TTT ͤ v Das wetter der nächſten woche Vorerſt kühl und veränderlich (Bericht der Meteorologiſchen Korreſpondenz.) Die Witterung der letzten acht Tage hatte in Mitteleuropa keinen einheitlichen Charakter ſommerlich mit zeitweilig ſehr hohen Tempera- turen und weniger wechſelvoll, als man hatte erwarten dürfen. Dagegen blieb das geſamte norddeutſche Küſtengebiet bis zur Mitte der Woche ziemlich kühl, ſodaß zum Teil die für die Jahreszeit normalen Werte nicht erreicht wurden. Von den beiden Gewitterfronten, die während der Woche in weſtöſtlicher Richtung Mitteleuropa durcheilten, war die erſte, die in der Nacht zu Montag das Land durchzog, in ihrer Auswirkung durch ſchnellen Druckanſtieg im Rücken der Störung raſch wieder überwun— den, während die zweite, die zwiſchen Mittwoch und Donnerstag auftrat, das Witterungsbild nachhaltiger zu beeinfluſſen ſcheint. Dem erſten Gewitter war Sonntag in Weſt⸗ und Süddeuſchland große Hitze voraufgegan— gen. Hier wurden überall 30 Grad erreicht oder überſchritten; Karlsruhe brachte es auf 33 Grad Celſius. Noch wärmer war es im Südoſten Frankreichs, wo Lyon es bis auf 35, Perpignan an der franzöſiſchen Südküſte ſogar auf 37 Grad Celſius brachte. Im deutſchen Binnenland wurden ber nur 23 bis 35 Grad Wärme er⸗ reicht, und an der weſtlichen Oſtſeeküſte blieb es ſogar recht kühl; z. B. hatte Kiel Sonntag mittag nicht mehr als 16 Grad Wärme. Der ſchon erwähnte raſche Wiederanſtieg des Luft— drucks im Rücken des Gewitterwirbels führte zu ſtarker Verſteifung des Weſtwindes, der in Weſt⸗ und Nordweſtdeutſchland Montag morgen zeitweilig zum Sturm anwuchs. Dieſer Weſt— ſturm war es auch geweſen, der die furchtbare Kataſtrophe des Vergnügungsdampfers an der Loire-Mündung verurſacht hatte, und der ſich auch über England ſchwer auswirkte. Er be⸗ ſchleunigte zugleich das Vordringen der Gewit⸗ terfront, die Sonntag mittag beim Ueber⸗ ſchreiten der deutſchen Weſtgrenze erſt eine Stundengeſchwindigkeit von 40 Kilometer hatte, während ſie in Nordweſt⸗ und Mitteldeutſch⸗ land ihre Zuggeſchwindigkeit ſchon auf 70 Kilometer erhöht hatte und ſchließlich Montag früh über Norddeutſchland mit 100 Stunden⸗ kilometern nordwärts raſte, nachdem über Oſt⸗ England und der Nordſee der Luftdruck binnen drei Stunden um 4 Millimeter, in Nordwoeſt⸗ und Mitteldeutſchland um 3 Millimeter geſtie⸗ gen war. Die Gewitter waren auch an vielen Orten mit Wirbelſturmerſcheinungen aufge— treten; ſtellenweiſe, ſo im Lande Sachſen, war auch Hagel gefallen; die Niederſchlagsmengen waren an einzelnen Orten ſehr bedeutend; örtlich aber außerordentlich verſchieden. So fielen in Leipzig nur 2, in Magdeburg 14, in Dresden 20, in Chemnitz in verſchiedenen Stadtgegenden 26 bis 40 Millimeter Regen. Nach dem raſchen Vordringen hohen Luft— drucks war im größten Teil des Binnenlandes ſchon Montag die Witterung wieder ſommer— lich; Dienstag wurden vielfach ſchon wieder 25, in Süddeutſchland und der Schweiz 26 bis 27 Grad Wärme erreicht. Mittwoch ſetzte ſich bei der Annäherung einer neuen Störung die Erwärmung weiter fort, und die Temperaturen überſchritten namentlich im Südweſten vielfach wieder 30 Grad Celſius, bevor am Nachmittag die neue Gewitterfront die deutſche Weſtgrenze überſchritt, um während der Nacht zu Donners— tag oſtwärts bis über die untere Oder hinaus fortzuſchreiten. Im deutſchen Nordweſten waren die Entladungen von Hagelſchlag begleitet; in Weſtfalen richtete ein lokaler Wirbelſturm ſchlimme Verheerungen an, und die nachts zwi— ſchen Elbe und Oder ſich entladenden Gewitter waren hier, wie zuvor ſchon im Rheinland, von ſehr ergiebigen Niederſchlägen begleitet. Auch in der Nord-Schweiz, in Baden und im Maingebiet find ſehr ſtarke Regenfälle erfolgt, die Donnerstag tagsüber fortdauerten, wäh— rend ſich die Gewitter auf den äußerſten Oſten des Reiches ausdehnten. Vorerſt wird die Witterung bei Winden aus weſtlichen Richtungen kühl und veränderlich mit Neigung zu einzelnen Schauern und noch wei⸗ ter ſinkenden Temperaturen, alſo ziemlich un⸗ freundlich bleiben. Ob und wann ein neuer Vorſtoß des Azorenmaximums nach Mittel— europa das Wetter wieder ſommerlicher ge— ſtaltet, bleibt noch abzuwarten; ein ſo raſcher Druckanſtieg wie zu Beginn der letzten Woche erfolgt jetzt jedenfalls nicht. Wenn dafür im Augenblick auch beſtimmte Anzeichen nicht vor⸗ liegen, ſo muß doch mit der Möglichkeit gerech⸗ net werden, daß ſich die jetzt eingetretene kühle Weſtwindwetterlage eine Weile erhält. Sollte es jedoch, was durchaus möglich erſcheint, er⸗ neut zu Hochdruckwetter kommen, ſo darf mit der Aufheiterung und Wiedererwärmung ſchon für den Wochenbeginn gerechnet werden. 48. Jahrgang lichen und vor allem der Jugend, mächtig an⸗ gefeuert worden iſt. Das gläubige Volk hängt mit einer Innigkeit und Hingebung an ſeinen Prieſtern und ſeinen Kirchen, wie kaum zuvor Auch das dürfte nicht ohne Einfluß auf den Gang der Dinge bleiben. ſtellenweiſe die Stärke eines Orkans erreichte, verurſachte heute nachmittag hier großen Scha— den; Schornsteine und Geruſte ſtürzten ein und zahlreiche Dächer wurden abgedeckt. Ueber 350 Mal wurde die Feuerwehr in Anſpruch genom— men und die Rettungsgeſellſchaft hatte zahl⸗ reichen Verletzten Hilfe zu leiſten. Das Zirkus— Maſten ſtürzte zuſammen, und zertrümmerte die Bänke. Auch die Apparate der Artiſten, die am Dach befeſtigt waren, wurden zerſtört. Bei den übrigen Maſten beſteht die Gefahr eines Einſturzes. Die ganze Zirkusanlag; mußte in weitem Umkreiſe abgeſperet werden. Tagesnachrichten Zum Tode verurteilt. Nürnberg, 19. Juni. Das Schwurgericht Nürnberg verurteilte den Maurer Hans Rup⸗ pert aus Diepersdorf wegen Mordes zum Tode and wegen eines Vergehens der Verabredung zum Mord zu drei Jahren Gefängnis. Der Wmitangeklagte Metzger Fritz Loos erhielt we⸗ eu eines Vergehens der Verabredung zac Mord ebenfalls drei Jahre Gefängnis. Die bür⸗ gerlichen Ehrenrechte werden Ruppert auf Le⸗ benszeit, Loos auf fünf Jahre aberkannt. Dieſem Urteil liegt folgender Tatbeſtand zugrunde: Ruppert hatte, am ſich Alimenten⸗ verpflichtungen zu entziehen, die 19jährige Ar⸗ beiterin Käthe Berthel getötet, nachdem er vor⸗ her Loos gegen Erſtattung eines Fahrrades u. von 30 Mark zu dieſer Tat zu überreden ver⸗ ſuchte. Loos hatte es unterlaſſen, von dem ihm bekannten Mordplan Mitteilung zu machen. TCetzte Radiomeldungen Schwerer Autounfall bei Frankfurt a. M. Frankfurt a. M., 20. Juni. Auf der Forſthaus⸗Straße raſte geſtern eine mit ſechs Fahrgäſten beſetzte Autodroſchke in voller Fahrt gegen einen Chauſſeebaum und wurde völlig zertrümmert. Der Chauffeur, drei junge Leute aus Hauswurz(Kreis Fulda) und ein neun⸗ jähriger Junge aus Frankfurt a. M. erlitten ſchwere Schädelbrüche und mußten ins Kranken⸗ haus gebracht werden. Sie ſchweben in Lebens⸗ gefahr. Die beiden anderen Fahrgäſte, eine Frau und ihre neunjährige Tochter, aus Frank⸗ furt a. M., kamen mit Hautabſchürfungen da⸗ non. Man nimmt an, daß der Unfall auf Trun⸗ kenheit des Kraftwagenführers zurückzuführen iſt. Die erſte Waſſerlandung des „Graf Seppelin“ Friedrichshafen, 20. Juni. Als Vor⸗ bereitung zur Arktisfahrt des Luftſchiffs„Graf Zeppelin“ diente die geſtern Nachmittag auf dem Bodenſee ausgeführte erſte Waſſerlandung des Luftſchiffes. Um 15.40 Uhr erſchien das Luft⸗ ſchiff, von ſeiner Schweizerfahrt zurückkehrend. und ſteuerte langſam auf ſeinen Heimathafen zu. Bei leichtem weſtlichen Winde und ſtrah⸗ lendem Sonnenſchein ſchickte ſich der majeſtäti⸗ ſche Luftrieſe zur Landung an. Dieſe war um 16.12 Uhr beendet. Nach Ballaſtausgleichung wurde 10 Minuten ſpäter ein luftgefülltee Gummiboot mit 2 Mann Beſatzung ins Waſſer gelaſſen. Die Maſſen bewunderten die ruhige Lage des Luftſchiffes auf dem See und das leichte Schweben des rieſigen Körpers. Inzwi⸗ ſchen war von Friedrichshafen her ein Motor⸗ boot mit Herren des Luftſchiffbaues, darunter: Chefkonſtrukteur Dr. Dürr, erſchienen. Zwei dieſer Landung war hauptſächlich, eine Probe für eine Waſſerlandung auf der angekündigten Arktisfahrt vorzunehmen. Nach dem glänzend gelungenen Landungsmannöver fuhr das Luft; ſchiff mit gedroſſelten Motoren noch eine Strecke von etwa 500 Meter auf dem Maſſer. 2 3