Lokale Nachrichten Vom Sonntag. Der geſtrige Sonntag, der letzte Tag im dies⸗ jährigen kalendermäßigen Frühling, war ein pröch⸗ tiger Tag, ſonnig und Kar. Da es nicht allzu heiß war, konnte man einen ausgedehnten Spazier⸗ gang unternehmen, wovon auch reichen Gebrauch gemacht wurde. Waren doch Feld, Wald und Flur velebt von erholungsſuchenden, ſich an der herrli⸗ chen Gottesnatur erfreuenden Menſchen. Größere Veranſtaltungen waren nicht. Auf dem Waldſport- platz wurde ein Fußballmatch gegen Olympia Lorſch ausgetragen, der viele Hundert von Zuſchauern an ſich zog und von Viernheim 3:0 gewonnen wurde. In verſchiedenen Lokalen fanden Konzerte und Tanz- beluſtigungen ſtatt, die ſich eines recht guten Be⸗ ſuches erfreuten. * Gottesdienſtorduung. Morgen Diens⸗ tag/ 7 Uhr 2. 3¾7 Uhr 3. Seelen-Amt für Anna Maria Bugert geb. Wunderle »Der Polizeibericht der letzten Woche meldet folgende Anzeigen: 2 Perſonen wegen uner⸗ laubten Bauen, 2 Perſonen wegen Diebſtahl, 1 Perſon wegen Körperverletzung, 2 Perſonen wegen Verſtoß gegen die Kraftfahrzeug-Verordnung, 6 Per- ſonen wegen Verſtoß gegen die Straßenverkehrsord- nung(Radfahrer) * Fommer⸗Anfang. Mit dem heutigen Tage(22. Juni) beginnt kalendermäßig der Sommer und mit ihm die Zeit der Reife und der Ernte. * Zahlungseinſtellnng. Die weltbe⸗ kannte Fahrradfabrik Auguſt Stukenbrok in Einbeck, ein ſehr altes und angeſehenes Unternehmen, hat ihre Zahlungen einſtellen müſſen. Sie bietet einen Vergleich. * Amerikaniſches. Ein Amerikaner hat kürzlich eine Wette abgeſchloſſen, daß er es über⸗ nehmen werde, eine Million Erbſen abzuzählen, und zwar für eine Belohnung von zehn Mark. Er brauchte zur Durchführung dieſer Aufgabe 4 Wochen. Sein Gegner brauchte dann weitere 4 Wochen, um nachzuzählen, ob die Zählung richtig geweſen war. * Wirtſchafts⸗Niedergang. Schließung der Elektromotorenfabrik der AG. Brown, Boveri u. Co. in Polen. Infolge der Wirtſchaftskriſe in Polen wurde die Elektromotorenfabrik der polniſchen Zweiggeſellſchaft des Schweizer Brown, Boveri ⸗ Konzerns in Zochlin bei Warſchau geſchloſſen. Noch vor 2 Jahren beſchäftigte die Fabrik 800 Arbeiter. * Schlechter gaumarkt. Die anhal⸗ tende Stille auf dem Baumarkt läßt ſich daraus eine geringfügige und jahreszeitlich g ermeſſen, daß der Zementabſatz auch im Mai nur N 17 N 7. anz unzurei chende Erhöhung auf 477000 Tonnen gegenüber 434000 Tonnen erfahren hat. g * Die Wirtſchaftskriſis, die dieſes Jahr geradezu kataſtrophal eingetreten iſt, zeigt ſich beſonders tragiſch im Baugewerbe. So hörten wir dieſer Tage von einem hieſigen Maurer, der in einem Mannheimer Baugeſchäft ſchon 27 Jahre tätig, dieſes Jahr zum erſtenmale im Sommer arbeits- los iſt. Die arbeitsloſen Maurer, die auch hier zum Stempeln gezwungen ſind, illuſtrieren am beſten die derzeitige ſchwere Wirtſchaftslage. Und wir alle haben darunter zu leiden. Filmſchau. Drei Tage Wittelarreſt. Ganz Viernheim ſpricht von dem wunder- baren und luſtigen Tonfilm der z. Z. im Central- Film⸗Palaſt auf dem Programm ſteht. Es handelt ſich hier um eine wahre Soldatengeſchichte aus der Vorkriegszeit mit ganz köſtlichem Humor. Sowas muß man geſehen und gehört haben, einfach fabel⸗ haft. Wer noch nicht dieſen Tonfilm geſehen hat, der möge die letzte Gelegenheit benützen und noch heute den Film ſich anſehen. Es lohnt eich beſtimmt, ſodaß noch heute mit einem ganz großen Beſuch zu rechnen iſt. Motto: Warum biſt du ſo traurig, mach dir nur keine Sorgen, vielleicht wirſt du ſchon morgen glücklich ſein. Auch Sie ſind glück- lich, wenn Sie„Drei Tage Mittelarreſt“ geſehen haben. Der weiteſte Weg lohnt ſich. Das ſchönſte und billigſte Vergnügen bietet ihnen ſtets der Cefipa. Sport u. Spiel Waldſportplatz. Der Waldſportplatz ſah am geſtrigen Sonn- tag das erſte Spiel, das die Grünen unter der Flagge Bezirksliga austrugen. Als Gegner war der gleichfalls neugebackene Bezirksligiſt und alte Lokalrivale Olympia Lorſch zu Gaſt, der in hartem Kampfe 3:0 niedergekantert wurde. Mit dieſem Spiele wurde ein neue Aera im Viernheimer Fuß⸗ ballſport begonnen, die hoffentlich von langer Dauer ſein wird. 1 DI K.⸗Sport. Die erſte Elf der DK. weilte zur Austrag ⸗ ung eines Freundſchaftskampfes in Oppan und be⸗ ſiegte die dortige DJK.⸗Elf 3:1 Turner⸗ Handball. Die erſte Handballelf des Turnerbundes hatte ſich mit großem Eifer und ſpieleriſchem Können in den Spielen um die Jahnplakette bis zum Schluß⸗ ſpiel durchgerungen, wo ſie nun geſtern auf die 5 beſte Elf der Meiſterklaſſe Tg. Oftersheim traf u. nach hartem Kampfe und trotz 2maliger Führung 11:4 geſchlagen wurde. Um den Aufſtieg zur Bezirksliga. Gruppe Rhein. Am geſtrigen Sonntag fand in Mannheim das Entſcheidungsſpiel Kirchheim contra 04 Lud⸗ wigshafen ſtatt, das Kirchheim mit 3:1 für ſich entſchied, ſich ſomit den Verbleib in der Bezirks⸗ liga ſichernd. Es ſteigen alſo nur Viernheim und Sandhauſen auf. Geſchäftliche Mitteilungen. .. das wäre Dienſt am Volke meine Herren Kaffeehausbeſitzer! Es gibt heute eine Menge Leute, die— auch im Kaffeehaus— keinen Bohnenkaffee trinken wollen. Das weiß jeder Gaſtwirt. Die keinen Tee wollen und keinen Kakao, ſondern— Kathreiner, den Kneipp⸗Malzkaffee! Warum gibt es eigentlich nicht ſchon längſt in allen deutſchen Kaffeehäuſern Kathreiner? So gut zu⸗ bereitet, wie ich ihn dieſen Sommer zum Beiſpiel im„Haus Vaterland“ in Berlin, im„Kaffee Königs⸗ bau“ in Augsburg, im„Strandbad Steinebach“ am Wörthſee bekommen habe?— Das wäre wahrer Dienſt am Volke, meine Herren Kaffeehausbeſitzer.. Vereins⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit⸗ glieder u. Generalverſammlungen u. Singſtunden eee ee eee eee Reichsbund der Kriegsbeſchädigten, Kriegsteilnehmer und Kriegerhinterbliebenen, Ortsgruppe Viernheim. Mittwoch, den 24. Juni l. J. abends ½9 Uhr im Gaſthaus zum Eichbaum Mitglieder-Verſamm⸗ lung mit Vortrag des Kameraden Neff über die neueſten Aenderungen in der Rentenverſorgung durch die Notverordnung. Mit Rückſicht auf den unſozialen Inhalt der Notverordnung bitten wir zum Proteſt hiergegen, um vollzähliges Erſcheinen der Mitglieder. Der Vorſtand. Reiſevereinigung der Brieftaubenzüchter V'heim. Mittwoch, den 24. Juni von 4,30— 7 Uhr ein⸗ ſetzen der Tauben zu dem Preisflug St. Pölten b. Wien 600 Km. N. B. Freitag abend 9 Uhrenſtellen. Der Vorſtand. Odenwaldklub(Ortsgr. Viernheim). Mittwoch, den 24 Juni, abends halb 9 Uhr Klubabend im Klublokal zum Löwen. Samstag, den 27. Juni und Sonntag, den 28. Juni Hauptver- ſammlung in Miltenberg.— Sonntag, den 28. Juni Wanderung Weinheim—Juhöhe. Zahl⸗ reiche Beteiligung bei allen Veranſtaltungen er⸗ wartet Der Vorſtand. CCC Freibank. Hausmacher Wurſt und Fleiſch zu verkaufen. Pfund 50 Pfg. Bekanntmachung. Betr.: Abhaltung von Steuerſprechtagen. Der nächſte Sprechtag des Finanzamts Hep⸗ penheim wird am Dienstag, den 7. Juli 1931, auf dem hieſigen Rathauſe ſtattfinden. Diejenigen Steuerpflichtigen, die an dieſem Tage vorſprechen wollen, müſſen ſich bis ſpäteſtens Freitag, den 3. Juli 1931, vormittags 11 Uhr, bei uns Zimmer 26 anmelden und genau angeben, in welcher Sache die Beſprechung mit dem Finanzamt gewünſcht wird. Später Anmeldende können auf Erledigung ihrer Steuerangelegenheit an dem betr. Sprechtag nicht rechnen. Viernheim, den 20. Juni 1931. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. J. V.: ROoOoS Bekanntmachung. Betr.: Zuckerſteuer. Zucker(Rüben⸗, Stärke- und Rohrzucker uſw.) der ſich am 16. Juni 1931 im freien Verkehr, d. h. außerhalb eines Herſtellungsbetriebes, eines Ausfuhrlagers oder eines Zollagers befindet, unter- liegt einer Nachſteuer in Höhe von 10.50 Mark für 100 Kg. Wer am 16. Juni 1931 im freien Verkehr be⸗ findlichen Zucker im Beſitz oder Gewahrſam hat, iſt verpflichtet, ihn bis zum 23. Juni 1931 dem Zoll- amt Viernheim unter Angabe der Gattung, der Menge und des Aufbewahrungsortes ſchriftlich oder in einer von der Zollſtelle aufzunehmenden Ver- handlung anzumelden. Zucker, der ſich am 16. Juni unterwegs befindet, iſt vom Empfänger an- zumelden, ſobald er in deſſen Beſitz gelangt iſt. Mengen bis zu 100 Kg. Eigengewicht bleiben von der Nachſteuer befreit und ſind auch nicht an⸗ zumelden. Befinden ſich mehr als 100 Kg. in dem Beſitz eines Nachſteuerpflichtigen, ſo iſt der geſamte bei ihm vorhandene Vorrat nachzuverſteuern. Viernheim, den 16. Juni 1931. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. J. V. Roos. Mehr— Mehr Anzeigen Kunden! eee rel Jage Metarres Heute Montag letztmals! Der lustigste und schönste Lonfilm der je da war. Auch Sie müssen für ein paar Stunden die Alltagssorgen vergessen. Erwerbslose I. Platz 50 Pfg. Vorzugskarten haben Gültigkeit. Auf zum Cefipa. 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Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Norizen vor- mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Frankreich hat das Wort Keine Seit zu Konferenzen mehr— Pariſer Preſſe pocht auf den Houngplan— Maedonald begrüßt Hoovers Vorſchlag witb. Waſhington, 22. Juni. Staats⸗ ſekretär Stimſon erklärte, zu einer in⸗ ternationalen Erörterung des Vorſchlages Hoovers fehle die Zeit. Eine internationale Konferenz käme alſo nicht in Frage. Solle der Vorſchlag die gewünſchte Wirkung ha⸗ ben, dann müſſe er unverzüglich von den Gläubigern Deutſchlands angenommen wer⸗ den. Alle beteiligten Staaten ſeien auf diplomatiſchem Wege von dem Vorſchlage des Präſidenten unterrichtet worden. Vor einer franzöſiſchen Antwort auf Hoovers Erklärung. witb Paris, 22. Juni. Der Miniſterrat wird ſich morgen eingehend mit einer Antwort auf die ameritaniſche Note beſaſſen, deren Entwurf bereits heute nachmittag vom Finanzminiſter Flandin gemeinſam mit Miniſterpräſident La⸗ val mit Außenminiſter Briand ausgearbeltet werden ſollte. Stimſous Ertlärungen. wib. Waſhington, 22. Juni. In der heutigen Preſſekonferenz teilte Staatsſekretär Stimſon mit, daß die formelle Unterbreitung des ameri— kaniſchen Planes bei den beteiligten Mächten bereits auf diplomatiſchem Wege erfolgt ſei. Daß eine internationale Konferenz zur Dis— luſſion über Hoovers Vorſchlag einberufen wer— de, lehnte Stimſon rundweg ab. Er betonte, die Angelegenheit dränge zu ſehr, daß man zu Konferenzen und langen Debatten keine Zeit habe. Was man brauche, ſein eine ſofortige wörtliche Zuſtimmung aller Mächte. Nur das werde den benötigten pſychologiſchen Efſett auslöſen und die ſpätere Ratifikation durch den Kongreß der Vereinigten Staaten ſo gut wie ſicher ſtellen. Wenn aber die Aktion nicht ein— ſtimmig erfolge, ſo könnte überhaupt nichts er⸗ reicht werden. Eile tue Not, eine lange Debatte würde alles zunichte machen.— Stimſon ging hierauf auf den Hindenburgbrief ein, zu dem er bemerkte, daß er erſt am Sonntag, alſo nach der Erklärung Hoovers hier eingetroffen ſei. Er erklärte, daß es nicht der Hindenburgbrief geweſen ſei. der Hoover zu einer ſofortigen Ak— tion veranlaßt habe, ſondern daß der Hinden— burgbrief lediglich die Richtigkeit des Hoover— ſchen Schrittes beſtätigt habe. Eine Frage nach der Abrüſtung beantwortete Stimſon dahin, daß gutes Einvernehmen in einer gerechten Sache nämlich in der Erleichterung der Lage Deutſch— lands, ſicher auch gutes Einvernehmen in einer anderen Angelegenheit, nämlich in der Einigung über Rüſtungsbeſchränkungen im Gefolge haben würde.: Auch die ungeſchützten deutſchen Zahlungen werden aufgeſchoben. wtb. Newyort, 22. Juni. Wie Aſſociated Preß aus Waſhington von maßgebendſter auto⸗ ritativer Stelle erfährt, bezieht ſich der Vor⸗ schlag des Präsidenten Hoover eines einjährigen Zahlungsauſſchubes der Kriegsſchulden und der Reparationszahlungen auch auf die ungeſchütz⸗ ten deutſchen Reparationszahlungen. Maedonald 4 zu Hoovers Erklärung wtb. London, 22. Juni. Auf Anfrage Bald⸗ wins, des Führers der Oppoſition, erklärte Mac Donald im Anterhaus, die Regierung be⸗ grüße die Erklärung Hoovers von ganzem Her⸗ zen. Sie erkläre ſich ihrerſeits ſofort bereit, die⸗ ſen Vorſchlag im Prinzip zu unterſchreiben. Die Regierungsmitglieder ſeien bereit, an der Ausarbeitung der Einzelfragen mitzuarbeiten, um der Erklärung Hoovers ohne Verzug zu praktiſcher Wirkung zu verhelfen. Das Unter⸗ haus könne nicht erwarten, daß er gegenwärtig mehr darüber ſage. Baldwin und Lloyd George haben ſich mit den Erklärungen Mac Donalds einverſtanden erklärt. 5 l 171 19 1 ee In Erwartung der Stellungnahme Frankreichs enb Berlin, 22. Juni. Während Botſchafter v. Hoeſch Berlin bereits verlaſſen hat, um ſich auf ſeinen Poſten zu begeben, haben in der Reichs⸗ kanzlei heute Beſprechungen mit dem deutſchen Botſchafter in Waſhington, Dr. v. Prittwitz, ſtattgefſunden, in denen die durch den Vorſchlag des Präſidenten Hoover gegebene Lage eingehend durchgeſprochen wurde. Das Problem iſt heute aber praktiſch nicht weiter vorwärts gediehen. Es koment jetzt zunächſt darauf an, wie ſich die fran⸗ zöſiſche Regierung einſtellt. Man wartet deshalb wohl erſt den Miniſterrat ab, der am Dienstag in Paris ſtattfindet, Frankreich wird vielleicht ih, beſondere Vorſchläge machen, um ſeinen Ausfall zu vermindern. Es verſtärkt ſich in poli⸗ tiſchen Kreiſen aber der Eindruck, daß auch die franzöſiſche Regierung dem großen Gedanken Hoovers ſich nicht entziehen können wird. Zu ſehr liegt nach Anſicht politiſcher Kreiſe auf der Hand, daß Deutſchland nicht mehr in der Jage iſt, ſeine Reparationsverpflichtungen zu erfüllen. Das iſt durch den Schritt des Präſidenten Hoo⸗ ver und die Zuſtimmung, nach außen hin zu ſinnſällig beſzätigt, als daß Deutſchland noch zö⸗ gern könnte, von ſich aus beſtimemte Schritte zu unternehmen, wenn die Aktion des Präſidenten Hoover etwa an dem Widerſtand einer einzelnen Macht ſcheitern ſollte. Die Tatſache, daß ſolche Möglichkeiten gegeben ſind, wird ſicher auch in den morgigen Beratungen des franzöſiſchen Ka⸗ binetts nicht unbeachtet bleiben können. Umſo⸗ mehr rechnet man damit, daß auch Frankreich ſchließlich ſich in die allgemeine Front zur Sa⸗ nierung der Weltwirtſchaft eingliedern wird. Temps und Journal des Debats zu Hoovers Botſchaft. wib Paris, 22. Juni. Der Temps nimmt heute zur Botſchaft Hoovers Stellung und be⸗ zeichnet es als ganz natürlich, daß die Vereinig⸗ ten Staaten dem Zuſamnmenbruch Deutſchlands vorbeugen möchten. Wenn Hoover es aber nicht zulaſſen könne, daß die in Amerika aufgenomme⸗ nen Schulden nicht zurückgezahlt würden. ſo könne Frankreich mit umſo größerem Recht ſich nicht mit einer Einſtellung der zahlungen einverſtanden erklären. Frankreich habe nicht das Recht, über die Garantien hinwegzuſehen, die der Voung⸗ plan für die Bezahlung der Reparationen biete. Es wäre unzuläſſig, daß die unge⸗ ſchützten deutſchen Zahlungen während ei⸗ nes Jahres ebenſo wie die geſchützten aus⸗ geſetzt würden. Welche Erleichterungen man auch Deutſchland außerhalb des Poungplans gewähren würde, für Frankreich bleibe der Youngplan beſtehen. Die Ausführung des Poungplanes müßte nach Ablauf der einjährigen Friſt wieder normal feſt⸗ geſetzt werden. Journal des Debats gibt ſeiner Verwunderung darüber Ausdruck, daß vor der Verkündung der Hooverbotſchaft Frankreich, das am meiſden in⸗ tereſſierie Land, nicht befragt worden ſei und knüpft an dieſe Bemerkung erneut Ausfälle ge— gen Deutſchlanv. Reparations Pertinax über die Haltung der franzöſiſchen Regierung wtb. London, 22. Juni. In ſeinem Bericht an den„Daily Telegraph“ ſkizziert Pertinax, der Pariſer Korreſpondent des Blattes, die Haltung der franzöſiſchen Regierung gegenüber dem amerikaniſchen Vorſchlage folgendermaßen: Muß der PYoung-Plan ſoweit wie möglich aufrecht erhalten bleiben; Deutſchland darf von ſeinen Zahlungen aus dem ungeſchützten Teil der Reparationsannuität nicht befreit werden. Hinſichtlich des geſchützten Teiles der deutſchen Annuität wird die franzöſiſche Regierung darauf beſtehen, daß nach Ablauf des Mora⸗ toriums jede Verminderung der deutſchen Zah⸗ lungen, die inzwiſchen beſchloſſen ſein könnte, eine Kompenſation findet, in einer gleichen Verminderung der Forderungen verſchiedener Gläubiger. Laut Pertinax glaube man in Frankreich, daß die Einberufung einer inter— nationalen Konferenz in naher Zukunft nicht vermieden werden könne, da die Vorſchläge Die Auswirkungen eines Schuldenfeierjahres Das Schickſal der Sachleiſtungen— Genf und die Initiative Hoovers enb. Berlin, 22. Juni. In politiſchen Kreiſen beſchäftigt man ſich auch lebhaft mit der Frage, was bei einer Einſtellung der Reparationszah⸗ lungen am 1. Juli aus den Sachlieſerungen werden wird. Es iſt nicht daran zu zweifeln, daß auch die Sachleiſtungen mit eingeſtellt wer⸗ den. Sie betragen im laufenden Etats- und Reparationsjahr etwa 450 Millionen Mark. Natürlich werden gewiſſe Induſtrien von einer Einſtellung dieſer Sachleiſtungen betroffen wer— den. In unterrichteten Kreiſen hält man dieſen Schaden aber nicht für ſehr groß, da nach An⸗ ſicht der Fachleute mehr als die Hälfte, ſchätzungsweiſe ſogar 60 bis 80 Prozent nor— malen Exports in den Sachlieferungen enthal⸗ ten ſind. Ein großer Teil der Lieferungen würde alſo ganz automatiſch auf den Export übergehen. In Kreiſen der Reichsregierung iſt man der Auffaſſung, daß die freiwerdenden Reparationsgelder in erſter Linie zur Reſerve⸗ bildung und zur Konſolibierung turzfriſtiger Kredite verwendet werden müßten, daß es darüber hinaus aber auch notwendig ſein wird, einen Ausgleich für den Ausſall eines Teils der Sachlieferungen zu ſchaffen. Der Zweck des Feierjahres iſt ja gerade, die Wirtſchaft wieder zu beleben. 660 Millionen von der Annuität hat bekanntlich die Reichsbahn aufzubringen. Es iſt zu erwarten, daß ein Teil dieſes Betrages für Zwecke der Wiriſchaftsankurbelung verwandt wird, um den Fortfall der Sachleiſtungen wettzumachen. e* wtb. Genf, 22. Juni. Wie von unterrich— teter Seite verlautet, mißt man auch in den führenden Kreiſen des Völkerbundsſekretariats dem Schritt der Vereinigten Staaten größte Bedeutung bei. Man bezeichnet ihn als eine der größten politiſchen Initiativen ſeit Kriegs— ende und erklärt, daß es ſich hier wahrſcheinlich um einen entſcheidenden Wendepunkt handle. Selbſt die franzöſiſchen Kreiſe des Völkerbunds⸗ ſekretariats können ſich dieſer Auffaſſung nicht entziehen. Man hört weiter die Meinung, daß Frankreich unter dem Druck der Weltmeinung wahrſcheinlich gezwungen iſt, ſich in der einen oder anderen Form an dem Plan zu beteiligen Allerdings iſt man ſich auch darüber klar, daß von Frankreich Schwierigkeiten zu erwarten ſind, weil es von allen Beteiligten am unmittelbar⸗ ſten betroffen wird. Man teilt die Auffaſſung, daß ein etwaiger Hinweis Frankreichs auf eine Finanzlage nicht als gerechtfertigt ange ehen werden könne; denn die finanzielle Stärke Frankreichs iſt auch hier nur zu bekannt. In Kreiſen der Wirtſchafts⸗ und Finanzorgant⸗ ationen des Völkerbundes hofft man, die Ak⸗ tion Hoorers werde zu einer Ankurbelung der Wirtſchaft beitragen, warnt aber auch dor dem Glauben, daß die Weltwirtſchaftskriſe nun mit einem Schlage überwunden werden könne. Im übrigen glaubt man auch hier, daß England un? Italjen ſich ohne weiteres mit dem Plan Hoovers einverſtanden erklären werden. Hoovers weit über den Rahmen des Poung⸗ Planes hinausgingen. Die Stellungnahme der fremden Mächte zu Hoovers Vorſchlag. wib. Waſhington, 22. Juni. Der britiſche Botſchafter teilte dem Staatsdepartement mit, daß die britiſche Regierung den Vorſchlag Hoovers begrüße. Der Botſchafter beriet heute Vormittag lange mit VUnterſtaatsſekretär Caſtle. Dieſer hatte darauf eine Beſprechung mit dem Geſandten Oeſterreichs, der dem Vor⸗ ſchlag Höoovers im Namen Oeſterreichs zu— ſtimmte. Der italieniſche Botſchafter teilte dem Staatsdepartement mit, daß er die Antwort aus Rom nicht vor morgen erwarte. Der bul⸗ gariſche Geſandte ſprach dem Staatsdepartement offiziell die Dankbarkeit ſeiner Regierung aus. Hunderte von Glückwunſchtelegramme ſind aus allen Teilen der Welt im Weißen Hauſe eingegangen. Ozeanflug der Fliegerin Ruth Nichols witb. Newyork, 22. Juni. Die Fliegerin Ruth Nichols iſt heute zu ihrem Alleinflug nach Paris aufgeſtiegen. Als erſte Teilſtrecke iſt der Flug nach St. Johnſin Neu⸗Braunſchweig in Kanada beabſichtigt. Um die Arbeitszeitverkürzung cnb. Berlin, 22. Juni. Der Gewerkſchaftliche Preſſedienſt teilt mit: Im Reichsarbeitsminiſterium fand heute die angekündigte Beſprechung zwiſchen den Spitzenorganiſationen der Arbeitgeber und Ar- beitnehmer über die aufgrund der Ermächtt— gung der Reichsregierung zur Arbeitszeitver— kurzung erlaſſene Durchführungs-Verordpung ſtatt. Der Entwurf ſieht eine Kürzung des Ge— halts, bezw. Lohnes in vollem Umfange der Arbeitszeitverkürzung vor. Bei einer Herab— ſethung der regelmäßigen wöchentlichen Ar— beitszeit von 48 auf 40 Stunden könnten allo die durch Lohnabbau und Kriſenſteuer bereits geſchmälerten Einkommen noch einmal um ein Sechſtel gekürzt werden. Dagegen iſt in dem Entwurf für die Durchführungsverordnung eine Verpflichtung der Arbeitgeber zu Neuein⸗ ſtellungen entſprechend der Arbeitszeitverkür⸗ zung nicht vorgeſehen. Ueber die Lohnkür⸗ zung kam es zu einer ſehr lebhaften Aus— ſprache. Die Gewerkſchaften vertreten die Mei— nung, daß den Arbeitnehmern nicht neben den bereits auferlegten Belaſtungen noch eine wei— tere Senkung des Einkommens um ein Sechſtel zugemutet werden könne. Von den Vertretern des Gewerkſchaftsbundes der Angeſtellten wurde eine ſolche erneute Schmälerung der Gehälter vor allem für die Angeſtellten als völlig un— tragbar bezeichnet. Sehr lebhaft kam die Be— fürchtung zum Ausdruck, daß ohne Einſtellungsverpflichtung die Arbeits⸗ zeitherabſetzung ihren Zweck verſehle und nicht zu einer Verminderung der Arbeits⸗ loſigkeit, ſondern lediglich zu einer Senkung der Löhne und Gehälter führe. Von Regierungsſeite wurde zugegeben, daß die Kürzung des Einkommens vielſach Bedenken begegne. Es wurde daher in Ausſicht geſtellt, datz vor der Herabſetzung der Arbeitszeit auch die Einkommen geprüft und falls eine weitere Lohnkürzung nicht mehr als tragbar erſcheine, von der Arbeitszeitverkürzung dann Abſtand genommen werden ſolle. Nach den grundſätz⸗ lichen Auseinanderſetzungen beſchäftigte ſich die Beſprechung mit den techniſchen Einzel⸗ heiten der Durchführungsverordnung. Vor der Herabſetzung der Arbeitszeit in den einzel⸗ nen Gewerben ſollen noch Beſprechungen mit den intereſſierten Arbeitgebern und Arbeitneh⸗ mern dieſer Gewerbe ſtattfinden. Für verſchie⸗ dene Gewerbe ſind Einladungen zu derartigen Beſprechungen bereits ergangen. Warnung vor Illuſionen Zwiſchenlöſung kann nur Etappe zur Reviſion ſein— Die große Chance für Brüning— Nun Keichs⸗ enb. Berlin, 22. Juni. Die Montag⸗Morgen⸗ blätter bringen eingehende Kommentare zu der Erklärung des amerikaniſchen Präſidenten Hoo⸗ ver zum Weltſchuldenmoratorium. Die„Montagspoſt“ betrachtet die Auswir⸗ kungen des Moratorium nach drei Richtungen: in ſtaatsfinanzieller, in rein wirtſchaftlicher und in deviſentechniſcher Hinſicht. Unter der Vorausſetzung, daß die Beſtimmungen der Notverordnung in ihren weſentlichen Teilen in Kraft blieben, ſchaffe ſich die Regierung durch das Moratorium eine ganz weſentliche Re— ſerve, die zur Abwendung der dringendſten Finanznot verwendet werden könnte. Rein wirtſchaftlich geſehen, höre jetzt der Zwangs⸗ export, den die Uebertragung der 1800 Millio⸗ nen auf das Ausland notwendig gemacht hätte, vorläufig auf. Die Summe ſtehe als neu ge— wonnene inländiſche Kaufkraft dem Binnen⸗ markt zur Verfügung. Die wichtigſte Frage bringe die Entlaſtung unſerer Deviſenbilanz. Da Deutſchland bisher ungefähr 600 Millionen Mark Sachlieferungen ausführte, entlaſte ſich die Deviſenbilanz durch das Moratorium um rund eine Milliarde. Das ſei eine Summe, die gegenüber den gegenwär⸗ tig außergewöhnlichen Anforderungen an den Deviſenmarkt wenig ins Gewicht falle. Unab⸗ hängig von dem Moratorium könne daher eine durchgreifende Entſpannung am Deviſenmarkt nur eintreten, wenn entweder die Reichsbank außerdem noch einen Bereitſchaftskredit aus dem Auslande erhalte, oder wenn die pſycho⸗ logiſchen Wirkungen des Moratoriums ſo ſchnell und tiefgreifend wären, daß ſie ſich bereits in den nächſten Tagen auswirkten und die Kredit⸗ kündigungen des Auslandes ſofort abſtoppten. Der„Montag“ ſpricht von„Hoovers Zwi⸗ ſchenlöſung“, von der man nicht nur bei der nationalen Oppoſition, ſondern auch bei der Regierung immer mit Sorge geſprochen habe. Die Notverordnung werde weitergehen. Deutſch⸗ land habe die letzten Reſerven nicht nur für eine Reviſion, ſondern für eine Zwiſchenlöſung benutzt. Die Rechnung von Hoover müſſe in einem Jahre aufgehen. Aber für Deutſchland komme es nicht auf eine vorübergehende Ord— nung an, bei der es wieder von Anleihen lebe, ſondern auf die wirkliche Gleichberechtigung Deutſchlands in der Weltwirtſchaft, die nur dann beſtehe, wenn Deutſchland keine Repa⸗ rationen zahle, ſondern wenn alle Staaten be— reit ſeien, in gleichem Maße die gleichen Laſten der Weltkriſe auf ſich zu nehmen. Der„Montag“ warnt daher, der an ſich ſehr dankenswerten amerikaniſchen Initiative über⸗ triebene Bedeutung für die deutſche Wirt⸗ ſchaft beizumeſſen. Es ſei fraglich, ob die Er⸗ ſparniſſe von 1600 Millionen praktiſch auch nur eine einzige Steuererleichterung ſchaffen wür— den, und noch fragwürdiger ſei der Heileffekt dieſer Erſparnis auf eine Wirtſchaft. deren Produktionsvolumen ſich auf mehr als 60 Mil⸗ liarden Mark jährlich belaufe. Die Waſhingtoner Aktion könnte ſogar zum wahren Unglück für Deutſchland werden, wenn ſie die Gemüter einlullten und ihnen ſugge⸗ rierten, jetzt werde ſchon Alles wieder von ſelbſt ins Gleis kommen. Nichts berechtigte zu dieſer Illuſion. Das Blatt fragt: Wann geht Brüning nach Frank— reich? und bezeichnet es als erſte Notwendig— keit für Europa, daß anſtelle der bisherigen Konfliktsanhäufung zwiſchen Frankreich und Deutſchland vertrauensvolle Zuſammenarbeit tritt. Jetzt handle es ſich darum, das Eiſen zu e Des Lebens seltsames Spiel. Noman von Eliſabeth Ney. Copyright by Martin Feuchtwanger. Halle(S) 7. Fortſetzung. Zärtlich und beſorgt waren die Worte, die er gewählt hatte. In Chriſtas Augen funkel— ten Tränen der Rührung, als ſie den Brief des Geliebten immer aufs neue zärtlich gegen das freudig pochende Herz preßte. Jetzt ſchämte ſie ſich ihres Kleinmuts ihres Zweifels an dem geliebten Manne. Wie hatte ſie auch nur den geringſten Arg— wohn ſchöpfen können? Matthias würde ſehr traurig ſein. wenn er es je erfahren ſollte. Chriſta Wald ſchrak aus ihren Grübeleien auf. Eine Uhr hatte ſoeben geſchlagen; ſie würde die Untergrundbahn benutzen müſſen, wenn ſie nicht zu ſpät kommen wollte. Eilig ſprang ſie auf und lief davon. Auf der Fahrt zu ihrer Dienſtſtelle überkam ſie wieder das bohrende, tiefe Weh darüber, daß ſie in ihrem Elternhauſe ſo wenig Ver⸗ ſtändnis fand. Was für ſchwere Kämpfe würde es nun koſten, bis der Vater ſich zur Einſicht bekehren ließ, daß Matthias Brecht es wirk⸗ lich ehrlich mit ihr meinte? Sie ſchämte ſich beinahe bei dem Gedanken, den Geliebten über ihres Vaters Verhalten aufklären zu müſſen. Dann aber verſcheuchten ſüße Zukunfts⸗ träume die traurigen, drückenden Gedanken. Sie dachte an die Zeit, in der ſie die Frau und Matthias Brechts ſein würde. Sie ſah ſich an 3 1 Lee ee eee ge 1 und Verwaltungsreform! ſchmieden, ſolange es heiß ſei. Amerikas Prä⸗ ſident habe guten Willen bekundet. Dein müſſe der gute Wille Europas entſprechen. Amerika habe eine Fanfare geblaſen; aus Europa müſſe ihr die Fanfare antworten: Deutſchland und Frankreich ſollten ſich endgiltig verſtändigen! Geſchehe das, ſo werde das Weltfeierjahr Hoo— vers zum Weltfriedensjahr. 225 (Wir können uns den Ausführungen oben zitierter Blätter im Großen und Ganzen nur anſchließen, ſind allerdings der Meinung, daß die Zwiſchenlöſung nur die erſte Etappe zur Reviſion ſein kann und wird. Brüning iſt jedenfalls mit dieſer Atem- pauſe eine große Chance geboten. Wenn das Moratorium durchgeht, und Deutſchland dann das Jahr für die angekündigten wirklich durchgreifenden Reformen von Reich und Verwaltung ausnutzt, gefolgt von Laſtenſenkung und tatſächlicher Ankurbelung der Wirtſchaft, dann kann viel⸗ leicht noch alles gut werden, vorausgeſetzt daß die wirkliche Ausſöhnung mit Frankreich folgt, d. h. die endliche Beſeitigung des Mißtrauens und die Reviſion der Verträge. Die Red.) Staatsſekretär Stimſon über den Brief Hindenburgs wib. Waſhington, 22. Juni. Gerüchte über eine Botſchaft Hindenburgs an Hoover, die heute hier und in Newyork umliefen und dahin lauteten, der Reichspräſident habe ſeinen Dank ausgeſprochen und Deutſchlands Einverſtänd⸗ nis mit Hoovers Vorſchlag ausgedrückt, veran⸗ laßten Staatsſekretär Stimſon zu folgender Erklärung: Seitdem die finanzielle Lage in Deutſchland hier Gegenſtand des Studiums wurde, hat Prä⸗ ſident Hoover ſich bemüht, möglichſt genaue und authentiſche Informationen zu erlangen. Er erbat daher kürzlich von der deutſchen Re⸗ gierung eine derartige Information, wobei er den Wunſch ausdrückte, daß ſie von höchſter Stelle kommen möge. Hierauf erhielt er Ant⸗ wort in Form eines vom Präſidenten von Hia⸗ denburg an ihn gerichteten Briefes, deſſen In- halt er als vertraulich und nur für ihn ſelbſt beſtimmt betrachtet. Im übrigen ſtimmt dieſe Information mit dem allgemein bekannten Ge⸗ ſamtbild überein, das die Regierung aus an⸗ deren amtlichen und privaten Berichten gewon— nen hat. Vermiſchtes 10 Jahre Zuchthaus für Thielecke. Berlin, 20. Juni. Das Gericht verurteilte Ca— liftros Thielecke wegen Totſchlags an einer Ver— wandten auf ſteigender Linie nach Paragraph 215 des Straſgeſetzbuches und wegen intellektu— eller Urkundenſälſchung zu einer Geſamtſtrafe von 10 Jahren 1 Woche Zuchthaus ſowie zur Tragung der Koſten. Die zur Tat benutzte Waſſe wurde eingezogen. Wieder polniſche Flieger über deutſchem Gebiet. wtb. Meſeritz, 21. Juni. Samstag vormitlag überflog in einer Höhe von 2000 Meter ein aus Polen kommendes Flugzeug, das von Bentſchen her kommend Seſte Börſen in Berlin Kurserholungen bis 12 prozent— Die Wirkung der Erklärung NHoovers Berlin, 22. Juni. Nach dem Kurs⸗ einbruch am Schluß der Samstagsbörſe hat der Aufruf Hoovers das Bild an den Effektenmärkten völlig verändert. Infolge überſtürzter Deckungen herrſchte— lt. N. B. L.— ſchon vorbörslich eine der⸗ artige Nachfrage, daß die Hauptwerte Kurs⸗ erholungen bis zu 12 Prozent aufweiſen konnten. Man nannte JG. Farben mit 130 Prozent(Samstagsſchluß 117 Prozent), Siemens mit 138 Prozent(128 Prozent), AE. mit 87 Prozent(793% Prozent) und Reichsbank mit 130 Prozent(120% Pro⸗ zent). Großes Intereſſe zeigte ſich auch für Noung⸗⸗Anleihe, die bereits an der Sams⸗ tagsbörſe in Newyork eine Beſſerung um nicht weniger als 5 Prozent zu verzeich⸗ nen hatten. Ob und wie weit ſich dieſe überhitzten Kursbeſſerungen im amtlichen Verkehr erhalten oder gar fortſetzen wer⸗ den, ließ ſich bei dem geringen Amfang der zunächſt vorliegenden Publikumsordres allerdings nicht überſehen. Nur milde Kredit⸗Reſtriktionen der Reichsbank. cnb. Berlin, 22. Juni. Wie WTB⸗Handels⸗ dienſt erfährt, hat die Botſchaft des amerikani⸗ ſchen Präſidenten Hoover für die deutſche Reichs⸗ bank und die Deviſenlage eine ganz neue Si⸗ tuation geſchaffen. Die Reichsbank rechnet mit einer ſtarken pſychologiſchen Entſpannung in dem Sinne, daß das Ausland nicht mehr in CCC c dem ſeitherigen Umfange ſeine Kredite in Deutſchland kündigt, und daß auch in Deutſch⸗ land ſelbſt eine allgemeine Beruhigung ein⸗ tritt. Die Reichsbank hofft daher, daß ſie die Kredit⸗Reſtriktionen, die nach der Situation zum Schluß der vorhergehenden Woche noch in ſcharfer Form durchgeführt werden müſſen, jetzt in der allermildeſten Form in Anwendung bringen kann. Aus dieſem Grunde iſt auch heute wieder die Notierung des Privatdiskonts erfolgt. Größeres Vertrauen zu Deutſchland Zürich, 22 Juni. Die Hoover⸗Erklärung hat in den ſchweizeriſchen Finanz- und Bank⸗ kreiſen einen ganz ausgezeichneten Eindruck gemacht und man erwartet von ihr weitret⸗ chende Wirkungen. An Stelle des bisherigen Peſſimismus und der Nervpoſität hinſichtſich der Entwicklung in Deutſchland iſt wieder größeres Pertrauen eingekehrt und man erwartet, daß nicht nur die Kündigungen ſchweizeriſcher Guthaben in Deutſchland zum Stillſtand kom⸗ men, ſondern daß Deutſchland auch wieder neues Gold erhält. Der Mark-Kurs konnte heute 122,10 auf 122.20 Geld anziehen. Da bei den ſchweizeriſchen Banken heute morgen ſehr zahl— reiche Aufträge zu Deckungen und Meinungs— käufen eingelaufen ſind, wird heute mit einer ſehr feſten Börſe gorechnet. 7 K N ieee nt irgendwo in fernem Lande, und ſeiner Seite, ſeufzte bei ſehnſüchtig zugleich. Unter ſolchen ziemlich lange Einige Träumen legte Chriſta die Fahrt ins Amt zurück. Noch nie hatte ſie ſich bisher eine Unpünkt⸗ lichkeit zuſchulden kommen laſſen. Die Kolleginnen, die ſie ſtets anfeindeten und ihr ihre Schönheit neideten, ſahen nur ſpöttiſch auf und tuſchelten heimlich unterein— ander. Chriſta achtete nicht darauf; die Gedanken an den Geliebten erfüllten ihr ganzes Sein, und ſie ging, wie ſonſt, ſtill an ihre Arbeit. Still und beſcheiden, höflich und hilfsbereit hatte ſie ſich bei ihren Vorgeſetzten bald eine bevorzugte Stellung zu verſchaffen gewußt; die häßlichen Neider ſchrieben ihrer Schönheit zu, was Chriſta nur ihrem Fleiß und ihrer Klugheit verdankte. „Wie lange haben Sie heute Dienſt?“ er⸗ klang gegen Mittag die Stimme eines Vor⸗ geſetzten hinter Chriſta. Das junge Mädchen erklärte, daß ſie um fünf Uhr fertig wäre. „Fühlen Sie ſich wieder wohl? Sie ſahen in den letzten Tagen ſehr angegriffen aus?“ forſchte der Beamte weiter. „Ich fühlte mich völlig wohl und geſund“, entgegnete Chriſta befremdet. „Sie müſſen heute einen Nachtdienſt ver⸗ treten, Fräulein Wald“ erklärte ihr jetzt der Beamte.„Fräulein Lußmann iſt ſoeben krank eldet worden. Ich hätte 9 dieſer Vorſtellung, beſeligt und; inuten zu ſpät betrat ſie ihre Ar⸗ ſtets zuvorkommend, um das Wohl ſeiner Kinder bedachten Herzen nen gerade gern DN N längs der Bentichen⸗ Poſener Bahnſtrecke die Grenze anſteuerte, den bereits von Grenz- und Zollbahnhof Neu-Bentſchen in mehreren Schleifen und wandte ſich dann nach dem Kreiſe Bomſt, wo es mehrere Schleifen über der Stadt Bomſt zog. Auf dem Rückklug wurde es über Meſeritz geſichtet. Wegen der großen Höhe konnten Hoheits⸗ und Kennzeichen nicht beobachtet werden. Das Flugzeug wurde aber als ein Doppeldecker feſtgeſtellt, wie ihn die deutſchen Fliegergeſellſchaften nicht haben. Es dürfte ſich um denſelben Flieger handeln, der bereits am vergangenen Freitag als von Polen kommend über Meſeritz und Betſchen ge⸗ ſichtet wurde, und zwar hielt ſich das Flugzeug am Freitag länger als eine Stunde über Me⸗ ſeritz auf. Ob es ſich um ein Zivil⸗ oder ein Militärflugzeug handelt, muß die nähere Un⸗ terſuchung ergeben, die von der Regierung in Schneidemühl eingeleitet iſt. Eine Mutter tötet ihre vier Kinder. wib. Köln, 22. Juni. Eine furchtbare Familientragödie hat ſich geſtern abend im be⸗ nachbarten Forsbach ereignet. Die 35-jährige Frau des Fabrikarbeiters Harbecke hat ihte Kinder im Alter von vier bis zehn Jahren, drei Jungen und ein Mädchen, in Abweſen⸗ heit ihres Mannes umgebracht und ſich ſelbſt durch einen Halsſchnitt lebensgefährlich ver— letzt. Die Tat iſt anſcheinend im Zuſtande gei⸗ ſtiger Umnachtung vollbracht worden. Handel und Induſtrie Mannheimer Produktenbericht. Mannheim, 22. Juni. Weizen inl. 3030,50; Hafer inl. 19.50—21; Braugerſte geſtrichen, Futtergerſte 20,75— 21,25; ſüdd. Weizenmehl Spezial Null per Juni-Juli 4040,50; dto. per September-Oktober 37,50—38; ſüdd. Wei⸗ zenauszugsmehl, gleiche Termine, 4444.50, bezw. 41.50—42, ſüdd. Weizenbrotmehl, gleiche Termine 2626.50, bezw. 23,50—24, Roggen⸗ mehl Null bis 60-prozentige Ausmahlung je nach Fabrikat 32—32.50: Wetizenkleie ferre 10.50—10 75. Biertreber 9,75—10.25 und Lern zaat geſtrichen. Mannheimer Großviehmarkt. Mannheim, 22. Juni. Zufuhr und Preiſe: 164 Ochſen 38—47; 161 Bullen 30—38; 225 Kühe 15—38, 306 Färſen 36—48; 651 Kälber 44—64; 16 Schafe 30—33; 1801 Schweine 42 — 50; 64 Arbeitspferde 800—1700; 55 Schlacht⸗ pferde 50—160; 3 Ziegen 12—24. Marktvet: lauf: Großvieh mittel, geräumt; Kälber ruhig; Schweine mittel, geräumt. Frankfurter Getreidebericht. Frankfurt a. M.. 22. notiert: Weizer 295; Sommergerſte—: Weizenmehl. ſüdd. dito. niederrh. Spezial Null 39.50-39.75; Rag⸗ genmeh 31.75-33.00; Weizenkleie 10—19.25, Rogbenkleie 11.50. Juni. Es wurden Roggen 237.50—240; Hafer, inl 200: Mais— Null 39.50-40.50; Spez. Freinsheimer Obſtgroßmarkt. Freinsheim, 23. Juni. Auf dem geſtrigen Obſtgroßmarkt wurden folgende Preiſe notiert Kirſchen, rot 8—18; Kirſchen, ſchwarz 15—22 Erdbeeren 25—33: Johannisbeeren 20—2 Stachelbeeren 22—23; Heidelbeeren 38; Erbſen 14. Anfuhr 450 Zentner. Heute wurden folgende Preiſe erzie ſchen, rot 5—22; Kirſchen, ſchwarz 16—21 beeren 20—30; Johannisbeeren 20—23 chelbeeren 22—23; Heidelbeeren 38; Erbſen 14 Anfuhr 650 Zentner. Der Abſatz und die Nach frage war an beiden Tagen zufriedenſtellend. e * die Vertretung erſpart, aber ich wüßte lich kleinen vollgültigeren Erſatz. Laſſen Sie ſich ſchon um vier Uhr ablöſen, dann können Sie die zwei Stunden Ruhepauſe zu einem Er— holungsſpaziergang benutzen.“ Chriſta erklärte ſich einverſtanden, und der Beamte entfernte ſich. Chriſta mußte an den Vater denken. Wie, wenn er nun nicht an die Vertretung glaubte, und annahm, daß ſie ſich trotz ſeines Ver— bots mit Brecht getroffen habe?— Aengſtlich ſann ſie auf einen Ausweg. Der Vater mußte auf jeden Fall von ihrem Aus— bleiben verſtändigt werden. Chriſta fürchtete ihres Vaters Zorn; aber ſie liebte den alten harten Mann. Wußte ſie ja, daß die harten, oft ungerechten Worte aus einem ſorgenvollen, kamen. Endlich entſann ſie ſich einer Kollegin, die nicht weit von der Dorotheenſtraße und deren Dienſt um fünf Uhr zu Ende war. Hanna Weiß erklärte ſich gern bereit, den alten Wald von dem Fernbleiben ſeiner Toch⸗ ter in Kenntnis zu ſetzen. Chriſta fiel ein Stein vom Herzen; es war gut, daß ſie nicht des Nachts in Angſt dor des Vaters Strenge nach Hauſe gehen mußte.—— Gegen halb fünf Uhr nachmittags verließ ſie das Amt, um die Ruhepauſe im Freien zu⸗ zubringen. Alsbald ſchlenderte ſie durch die belebten Straßen Berlins, und beſah ſich eingehend die verlockenden Frühjahrsauslagen der großen Warenhäuſer. Sie war trotz ihres ſchlichten, des einfach 00 hellgrauen Mantels f iden⸗ wirk⸗ wohnte huts eine wunderſchöne, vornehme Erſcheinung. Niemand hätte in ihr die kleine Telephoniſtin, die Tochter des Maſchinenmeiſters, vermutet, Immer wieder vergegenwärtigte ſie ſich im Geiſte die Zeit, in der ſie die Frau Matthias Brechts ſein würde. Eine unendliche Sehnſucht ergriff ſie bei dem Gedanken an den geliebten Mann, und trotzdem war ſie von unendlicher Seligkeit er⸗ füllt. Weshalb, das wußte ſie nicht. Vielleicht war es der Frühling, der nach den trüben Regentagen nun mit aller Macht hereingebro⸗ chen war und der ihr Herz ſo unruhig ſchlagen ließ! Am Kurfürſtendamm, in den ſie jetzt ein⸗ bog, herrſchte heute beſonders reges eben. Hier hatte in den Baumalleen ein Grünen und Blühen begonnen. In der Luft lag ein ſelt⸗ ſames, lockendes Singen und Klingen. Kein Wunder alſo, daß groß und klein, arm und reich aus den finſteren Großſtadtwohnun— gen ins Freie ſtrebten, um den warmen Spät⸗ nachmittag freudig zu genießen. Ein ſchier unendlicher Schwarm ſorglos flankierender Menſchen ging die bekannte Kor⸗ ſoſtraße des vornehmen Weſtens auf und ab. Ueberall ſah man fröhliche Geſichter, jeder ſog mit Wohlbehagen die herrliche, blüten⸗ durchſchwängerte Luft ein. Im langſamen Bummelſchritt bahnte ſich Chriſta Wald ihren Weg, ohne dem Men⸗ ſchenſchwarm ringsum irgendwelche Aufmerk⸗ ſamkeit zu ſchenken. Fo rtſetzung.) Präſident Hoover, der einige der wichtigſten Wirtſchafts- und Finanzführer Amerikas zu Beſprechungen in das Weiße Haus berief, um äber unverzügliche Schritte zur Behebung der Weltwirtſchafts⸗ kriſe. insbeſondere aber zur Unterſtützung der deutſchen Wirtſchaft zu beraten. Der Prozeß gegen die Wohnungsbau⸗ Gmbh 3. Tag. Heidelberg, 22. Juni. Zu Beginn des heuti— gen dritten Verhandlungstages wurde zunächſt auf einige geladene Zeugen verzichtet und dann der Angeklagte Ludwig Müller weiter vernom— men, und zwar zu der Anklage des Konkurs— vergehens. Eine Frage des Vorſitzenden über eine perſönliche Abhebung in Höhe von 50000 Mark beantwortet Müller dahin, daß ihm dieſe Vorſpeſen vor Gründung der WB zugeſtan den habe. Vom Vorſitzenden wird die ſchlechte und ſcheinbar abſichtlich falſche Buchführung zum Vorwurf gemacht. Sodann werden die verſchiedenen Wechſel— transaktionen behandelt. Müller berichtet, daß bon einem Wechſel äber 85000 Mark dem Klo— ſter nur 25000 Mark gutgeſchrieben wurden, während 150000 Mark bei der Dresdener Bank deponiert wurden, um gutgeſchrieben zu werden. Das ſei ein Verſehen Paul Müllers geweſen und ohne Wiſſen und Willen des Angeklagten ge— ſchehen. Ein zweiter größerer Wechſel über 350 000 Mark ſei dem Kloſter voll gutgeſchrieben und auch von Paul Müller ordnungsgemäß verbucht worden. Für den dritten größeren Wechſel über 150000 Mark von der Landbau— bank Berlin wurde ein Konto eröffnet und mit dem Gegenwert des Wechſels durch Gutſchrift für das Kloſter verbucht. Auf eine Frage des Vorſitzenden, der Angeklagte habe für eine große Reiſe nach Berlin insgeſamt 15000 Mark behalten, ſagt Müller:„Das iſt wohl möglich. Wenn dieſer Betrag in den Bäichern fehlt. ſo habe ich das vielleicht nach der Rückkehr von der Reiſe in der Eile überſehen.“ Der Vorſitzende ſpricht ſodann zu dem Punkt Inventar und Bilanz. Zum 31. Dezember 1928 iſt eine ſogenannnte Rohbilanz aufgeſtellt wor⸗ den die unvollſtändig und nicht ordnungsgemäß geweſen ſein ſoll. Müller gibt hierzu an, es ſei dies keine Abſchlußbilanz zum Jahresende, ſon⸗ dern lediglich ein Buchungsauszug geweſen. Ber Vorwurf einer falſchen Bilanz könne deshalb gegen ihn nicht erhoben werden, da er über⸗ haupt keine Bilanz gemacht habe. Die Bilanz 1929 ſei geprüft worden, und wenn ſie demnach falſch geweſen wäre, ſo ſei dies der Fehler des Reviſors. Er(Angeklagter) habe Anfang 1930 alle Gläubiger über den Stand der Dinge un⸗ terrichtet und beſonders dem Prälaten Schäfer anläßlich eines Beſuches mündlich und ſchriftlich Bericht erſtattet, da er gehofft habe, alles noch ohne Aufſehen wieder gutmachen zu können. Der Oberſtaatsanwalt fragt. warum Ende Ende 1929 kein Konkursantrag geſtellt wurde, worauf Müller antwortet, daß kein Verluſt be— ſtanden habe. denn er habe die von dem Reviſo⸗ 105 geprüfte Bilanz 1929 für richtig halten müſ⸗ en. Die Verhanhlung wendet ſich dann dem An⸗ klagepunkt:„Ueber mäßiger Aufwand“ zu. Müller be treitet die Uebermäßigkeit und legt dar, daß in unbedingt ausſichtsreichen Ge⸗ ſchäften große Reiſen gemacht werden mußten, deren Unkoſten durchaus im Verhältnis zu die⸗ ſen ernſt zu nehmenden Projekten geſtanden hätten. Ferner ſei er befugt geweſen, Provi⸗ ſionen in dem Rahmen zu verfigen, ſoweit be⸗ reits gebaut wurde. Der von dem Sachverſtän⸗ digen aufgeſtellte Aufwandspoſten ſtehe durchaus im Verhältnis zu dem Gewinn aus dem Kran— kenhausneubau. Nach ſeiner Schätzung habe die Woo über bis 350 000 Mark verfügen dürfen. Sodann wird der Angekl. Golbſchmidt zur Frage der Buchhaltung vernommen. Er wiederholt, daß die Buchhaltung zuerſb in den Händen Paul Müllers und dann des Herrn Dörffler geweſen ſei. Erd habe nie einen Feh— ler darin gefunden, zumal er ſich vollkommen auf die beiden guten Fachleute verlaſſen habe. Er habe keinen Anlaß gehabt, ſeinen Kollegen Paul Müller zu kontrollieren. Daß auf ſeine Veranlaſſung Falſchbuchungen vorgenommen worden ſeien, um die Gläubiger zu ſchädigen, weiſt Goldſchmidt entſchieden zurück. Auf die Frage des Vorſitzenden wegen des über mäßigen Aufwandes ſagt er, er habe nie das Bewußtſein gehabt, in ſeinen Aufwendungen übermäßig geweſen zu ſein. Es ſeien nie„ſinnloſe Speſen“gemacht worden. Die S; auf h und Proviſionen ſchätzt er 350000 Mark, was brutto dure Rahmen der Geſchäf der Geſellſchaft gelegen Dr. Leonhardt ſtellt feſt, nerhalb zweier Jahre an Gehalt, Proviſion, Reiſekoſten und 50 000 Mark erhalten habe, was man nicht als äbermäßig bezeichnen könne. Auf die Frage des Vorſitzenden, warum Goldſchmidt als Geſchäftsführer nicht rechtzeitig den Konkurs angemeldet habe. antwortet auch dieſer, daß dazu kein Grund beſtanden habe, denn es ſei nach ſeiner Ueberzeugung weder 1928 noch 1929 eine Ueberſchuldung feſtzuſtellen ge— weſen. Es wird ſodann der Sachverſtändige. Bank— dirktor D. Traub-Mannheim vernommen, der ſein z. T. vor einem halben Jahre angefertigtes Gutachten zu den Fällen Agwomig und Baho— coma und Ahag verlieſt. Der Sachverſtändige äußert noch auf Befra— gen, daß er die Rohbilanz nicht als Bilanz an— ſehen könne, da ſie mit einer eigentlichen Ab— ſchlußbilanz keine Aehnlichkeit habe, und ihr die Gewinn, und Verluſtrechnung ſehle. Es ſei nur ein ſogen. Status geweſen, um einen Ueber— blick zu bekommen. Auf die Frage des Ober- ſtaatsanwaltes, ob ſich aus dieſem Status eine Ueberſchuldung ergeben habe, antwortet der Sachverſtändige mit„Ja“, habe. Der Verteidiger daß Goldſchmidt in— Speſen . Wir bringen schon Herren-Anzügeu Mäntel in den S Spezisſpreisſagen 2u erfür unser 1 40 JHren be- Arter Grundsgtz: Nur Questa tSWOTe! 2 2 eng- 99e e cee e n Balhaus für „ 88 05, KJ Tetzte Radiomeldungen Interpellation Louis Marin über Hoovers Vorſchlag. wib. Paris, 23. Juni. Der Abgeordnete Louis Marin hat eine Interpellation über die Teilnahme an den Verhandlungen eingebracht, die zu der Erklärung des Präſidenten der Ver⸗ einigten Staaten geführt haben. Die Inter⸗ pellation bezieht ſich auf den genauen Sinn der Vorſchläge Hoovers, die Verhandlungen, die der Vorſchlag im Gefolge habe, und die Maßnah⸗ men, die die franzöſiſche Regierung zu treffen gedenke, damit die Kammer ſich vor jeder Feit⸗ g ꝛoß euer veiniellet einen Jeil des A seltueindoifes Aexig . 7 7 Blick auf die Brandſtätte. Von einem Großfeuer die unter Denkmalsſchutz ſtanden. wurde das durch ſeine Weine bekannte Moſeldorf Uerzig geſucht. Das Feuer vernichtete etwa 12 Wohn häuſer, NN heim⸗ darunter ſchöne alte Fachwerkbauten, legung außern tonne, wie der Miniſterpräſident erſt kürzlich verſprochen habe. Segelflug Kronfelds über Brüſſel. wtb. Brüſſel. 23. Juni. Der Wiener Segel⸗ flieger Kronfeld iſt geſtern um 8.17 Uhr van Saint Inglebert kommend mit ſeinem Segel⸗ flugzeug im Flughafen Heren gelandet. Er wurde bis über die Stadt von einem Flugzeug geſchleppt. Ueber der Stadt wurden die Salte⸗ taue gelöſt, und Kronfeld kreuzte danach faſt eine halbe Sutude unter großer Anteilnahme der Bevölkerung, für die das Schauſpiel voll⸗ kommen neu war, über der Stadt. Eine amerikaniſche Warnung au Europa. wib. Newyork, 23. Juni. In einem Leit⸗ artikel unter der Ueberſchrift„Ein großartige! erſter Schritt“ erklärt„Wrold Telegramm“ Hoover habe die Kriſe nicht übertrieben. Sit könne gar nicht übertrieben werden. Deutſch⸗ land ſei dem Bankerott und der Revolution ſ⸗ nahe, wie es eine Nation nur ſein könne. Eh dieſe Ereigniſſe einträten, müſſe in dem einer Jahr, für das der Zahlungsaufſchub gelten ſoll die Beſeitigung des Wettrüſtens, der falſcher Grenzziehungen und der unüberſteigbaren Zoll mauern in Angriff genommen werden. Geſchäh, das nicht, ſo werde die Gefahr einer Exploſion nicht verhindert, ſondern nur aufgeſchoben 9 8 Us die früheren Alliierten in der kommender Abrüſtungskonferenz ihre Rüſtungen nicht durch⸗ greifend herabſetzten, könnten ſie ſicher ſein, daf Kongreß es ablehnen werde, den Zahlungs⸗ zu verlängern, und daß die amerika⸗ öfentliche Meinung die 7 1 ffentli e Meinung die; re Zuſam⸗ eit mit Europa ablehnen werde. naar enar lehr— Mehr Anzeigen Kunden! 4 4 7 2 1 Neues aus der Medizin Von Dr. med. Leo Bonnin. Speiſeeis und Infektionstrankheiten. Die Gefahren des Genuſſes von Speiſeeis voruhen nicht ſo ſehr auf ſeinem Gehalt an Fremdkörpern, als auf der Möglichkeit, daß ge⸗ legentlich gefährliche Krankheitskeime in dem Eis enthalten ſein lönnen, die nach Genuß des Eiſes zum Ausbruch ſchwerer Infektionskrankheiten führen können. Die Bazillen haben verſchiedene Möglichkeiten, in das Eis einzudringen. Sie kön⸗ nen in der Milch, in der Sahne, beſonders aber natürlich in dem Waſſer, das zur Herſtellung des Eiſes benutzt wird, enthalten ſein. Natürlich können, ſo ſchreibt Dr. Friedrich Hober in den „Fortſchritten der Medizin“, die Bakterien, die bn Eis nachgewieſen werden, gefährlichen und harmloſen Arten angehören. Zum Glück ſind echte Typhusbazillen nur in den ſeltenſten Fäl⸗ len im Speiſeeis zu finden geweſen. Trotzdem hat eine Unterſuchung von 35 Eisproben, die in London zwiſchen Mitte Juli und Augußg bei Straßenhändlern gemacht wurden, die ungeheure Zahl von 969 Millionen Keimen je Gramm ex geben. Man kann ſich alſo leicht eine Vorſtellung davon machen, welche Bakterienmaſſen nan mi! einem einzigen Löffel eines ſo ſtart verunreinig. ten Genußmittels zu ſich nimmt. Allerdings muf zur Beruhigung geſagt werden, daß Eisprober aus Konditoreien in der Regel bedeutend keim armer waren. Es iſt alſo unbedingt zu fordern höhte ſanitä leberwachung den 1 Eisprobuctton einsetzt, um ſorgfältige Auswahl der Ausgangsmaterialien und größte Reinlich— keit in Herſtehung und Verkauf zu gewähr— Lais leihe dartoffeln nicht vergeſſen! Die Vegetabilien, die für die meuſchliche Er— nährung benutzbaren Produkte der Pflanzen— welt, ſind durch die Rohkoſſ immer mehr in den Vordergrund getreten. In der„Mediziniſchen Welt“ beſpricht Prof. Dr. Stepp die Verwen— dung der Getreidefrüchte und betont, daß ſich die lebenswichtigen Stoffe durchaus nicht alle im Mehl befinden, ſondern nur dann in die Nah⸗ rung gelangen, wenn das ganze Getreidetorn zur Verarbeitung gelangt. Ein Vollkornbrot hat daher einen weſentlich höheren Gehalt an Ei⸗ weiß, Salzen und den vielgerühmten Vitaminen, wenn es natiirlich auch nur bei Menſchen mit ſehr geſunden Verdauungsorganen anzuwenden iſt. Von den Knollen- und Wurzelgewächſen iſt vor allem die Kartoffel zu beachten, deren Ei⸗ weißgehalt überaus hochwertig iſt. Sie enthält alle Arten von Vitaminen und darf daher nie⸗ mals vernachläſſigt werden. Ihre Bedeutung er⸗ mißt man am beſten daraus, daß ſchon lange vor dem Kriege in Rußland Kartoffelmißernten zu Maſſenerkrankungen an ſchwerem Skorbuf geführt haben. Viel zu ſehr vernachläſſigt bei den heutigen Ernährung ſind die grünen Teile der Pflanzen. Gerade die grünen Blattgemüſe, wie die Salate, ſtellen eine überaus vollwertige Nah⸗ rung dar und ſind neben der Milch das tall. reichſte Nahrungsmittel. Man ſoll alſo nie ver⸗ geſſen, auch bei noch ſo reicher gekochter Nah— rung grüne Salate mit auf den Tiſch zu brin— gen. Große Bedeutung haben auch die Obſtfpüchte von denen beſonders Apfelſinen und Zitronen große Vitaminmengen enthalten. Da man unter Vitaminen lebenswichtige Stoffe verſteht, die bei der tiſchfertigen Zubereitung oft perloren gehen, betont Prof. Stepp nochmals die unbe— ingte Notwendigkeit für jeden Menſchen, in ſei— ner täglichen Koſt nach Möglichkeit Pflanzen— produkte auch in rohem Zuſtand zu genießen. Dieſe Erkenntnis hat zu der gewaltigen Ausbrei— tung der Rohkoſtbewegung geführt. Man muß ſich allerdings darüber klar ſein, daß alle pflanz— liche Nahrung in gewiſſer Beziehung eiweißarm iſd. Dieſer Nachteil wird aber dadurch vollkom— men aufgehoben, daß die Rohkoſt nicht viel Koch— ſalz enthält und daher eine große Schonung für den überſpannten Blutkreislauf bei Erkrankun— gen des Herzens, der Leber und der Niere beden— tet. Getünchte Wände im Schlafzimmer. . Dr. Ilzhöfer ſtellt im„Archiv für Hygiene“ ſeſt, daß die Selbſtlüftung eines getünchten Zim⸗ mers durchſchnittlich um 17 Prozent größer iſt als die eines tapezierten. Außerordentlich wich⸗ tig bei der Selbſtlüftung iſt die Stärke und Richtung des Windes, nicht aber die Tempera⸗ turdifferenz der Außen⸗ und Innenluft. Die wichtige Folge dieſer Unterſuchung für die All⸗ gemeinheit liegt in der Anlage der Schlafräu⸗ me, die möglichſt getünchte Wände enthalten ſol⸗ 0% 1 1 7255 ——————— Lungenentzündung als Unſallsfolge. In der„Allgemeinen Mediziniſchen Zentral— zeitung“ veröffentlicht Dr. Schäffer-Gießen drei l ige Fälle. Eine neunundfünfzigjährige Arbeiterin wurde bein Melken von einer Kuh umgeſtoßen und auf die Bruſt getreten. Die Frau erkrankte an deutlichen Erſcheinungen einer leich— an Lungenentzündung und war erſt nach ſechs Wochen wieder völlig geſund. Schlimmer erging es einem Steinbruchsarbeiter, der von ſtürzen— dem Geſtein an der linken Bruſtſeite getroffen wurde und einige Tage nach dem Unſall ſtarb. Die Sektion der Leiche ergab deutlich eine links— ſeitige Lungenentzündung. Der dritte Fall be— traf ein junges Mädchen, welches durch Sturz in einen Fluß an einer rechtsſeitigen Lungen— entzündung erkrankte und ſich nur langſam er⸗ holte. Die geſchilderten drei Fälle weiſen über— aus wichtige Wege für die Beurteilung von Un— fallfolgen. Wettervorherſage Vorherſage für Dienstag: Wieder ſtärker bewölkt, beſonders in der Nacht zum Dienstag gewittrige Niederſchläge, bei weſtlichen Winden wieder etwas kühler. Ausſichtn für Mittwoch: Beruhigung, Aufheiterung Einſetzen neuer Störungen. Nach anfänglicher und Erwärmung