eee 85 ee Cokale nachrichten Bezirkstagung der kathol. Arbeitervereine des Bezirkes Worms am 21. Juni 1931 in Gernsheim im Gaſthaus„Zum deutſchen Haus“. Aus ganz Süd⸗Heſſen hatten ſich die Vertreter der kath. Arbeitervereine und Sektionen in Gerns- heim eingefunden und wurde um 2 Uhr nachmit⸗ tags die Vorſtandsſitzung von dem Herrn Landes⸗ vorfitzenden Erzberger eröffnet, indem er den Vorſitz dem Hochw. Herrn Kaplan Frey⸗ Viernheim übergab. Herr Arbeiterſekretär Even referierte in kur- zen Zügen über die Lage innerhalb des Bezirkes und ſchälte dann beſonders die zukünftigen Aufga- ben unſerer Bewegung heraus.— Dieſe Aufgaben liegen ſowohl auf organiſatoriſchem Gebiet, viel mehr aber noch auf dem Gebiete der inneren He⸗ bung der Bewegung. Insbeſondere gab Herr Ar- beiterſekretär Even in großen Zügen die Richtlinien an und zeigte die nötigen Wege, um in den Herbſt⸗ und Wintermonaten 1931/32 eine planmäßige Aktion für unſere Arbeitsloſen durchzuführen. Des weiteren muß größter Wert auf planmäßige Auf- klärung unſerer Mitglieder gelegt werden. In ein- gehender Ausſprache befaßte man ſich mit all dieſen Fragen und kam überein, in einigen Wochen noch⸗ mals eine Vorſtandsſitzung zwecks Durchführung eines Winterplanes abzuhalten. Bei Wahl des neuen Bezirksvorſtandes wurde Herr Schloſſer⸗Viernheim einſtimmig zum Be⸗ zirksvorſitzenden gewählt. Auſchließend an die Vorſtandsſitzung fand im großen Saale des Gaſthauſes„Zum deutſchen Haus“ die überaus ſtark beſuchte Bezirks verſamm⸗ lung ſtatt. Hochw. Herr Pfarrer Hillenbrand— Gernsheim konnte um 4 Uhr die Verſammlung er- öffnen, begrüßte alle Anweſenden herzlichſt, ſprach beſonders ſeine Freude aus, daß die Bezirksver⸗ ſammlung zum erſtenmal in Gernsheim ſtattfinde. Hochw. Herr Pfarrer Hillenbrand ſtellte in kurzen Zügen die Gedanken der Enzyklika Rerum nova- rum“ Papſt Leo XIIl, wie der Enzyklika„Qua- dragesimo anno“ Papſt Pius XI in den Mittel- punkt der Tagung und betonte derſelbe ausdrücklich, daß nur die Aktivierung der beiden Programme Wiederaufſtieg und Wiedererneuerung der Wirtſchafts⸗, Staats- und Geſellſchaftsordnung ermögliche. Im Anſchluß daran, behandelte der Hauptredner des Tages, Herr Landtagsabgeordneter Bezirksleiter Weſp⸗Darmſtadt das Thema;„Wo ſtehen wir, wohin gehen wir“. Redner betonte, daß wir be⸗ reits in früheren Jahren ſchwere Zeiten durchringen mußten, welche auch von uns ungeheuere Opfer ver- langten. Der Arbeiterdichter Heinrich Lerſch ſagte bei Kriegsausbruch in einem ſeiner Gedichte: „Deutſchland muß leben und wenn wir ſterben müſſen“. Auch heute ſtehen wir auf dem Höhe⸗ punkt des Ringens und auch heute werden unge⸗ heuere Opfer von uns verlangt. Der Zuſammen⸗ bruch, vor dem wir ſtanden, wurde durch eine un⸗ geheuere Kraft, durch ſchwere Opfer, gerabe von opferbereiten Menſchen aufgehalten. Andere Kräfte dagegen, welche ſich zu keiner Opferbereitſchaft be⸗ reit finden, verſuchen ſyſtematiſch unverantwortungs⸗ voll dieſen Zuſammenbruch herbeizuführen und ein Chaos zu ſchaffen. Wir fühlen die Rot des heutigen Deutſchlands mit und müſſen bereit ſein, aktiv an einem Aufbau mitzuarbeiten. Bereits die erſte Notverordnung im Jahre 1930 brachte ſchwere Belaſtung für die Arbeiterſchaft, war jedoch notwendig, da ſonſt der Zuſammenbruch der Ssozialverſicherung und der öffentlichen Körperſchaften auf dem Gebiet der Wohl- fahrtspflege unvermeidlich war. Andere Parteien verſprachen vor den letzten Reichstagswahlen den Arbeitern, dieſe Notverordnung ſofort zu beſeitigen, ſobald ſie die Mehrheit hätten. Als der Ausgang der Reichstagswahlen dieſen Panuteien die Mehrheit gab, mußten auch ſie ſich zur Notverordnung be— kennen. Auch heute, wo wir den Höhepunkt der Kriſe erreicht haben, bedeutet die Notverordnung ungeheuere Belaſtung der Arbeiterſchaft. Wenn wir auch für manche Aenderung der Notverordnung ein⸗ treten, ſo doch nur dann, wenn der Beſtand des Reiches und damit des Volkes nicht geſährdet wird. Die Lage des Reiches und des Volkes macht auch dieſe Notverordnung notwendig. Bei den Reichstagswahlen im September 1930 ſehen wir, wie beſonders das liberale Bürgertum zuſammenbricht und verſagt. Als einzige Säule gegenüber den radikalen Strömungen ſehen wir noch die chriſtlich nationale Arbeiterbewegung, zu- ſammengefaßt in den katholiſchen und evangeliſchen Arbeitervereinen und chriſtlichen Gewerkſchaften. Die kath. Arbeiterſchaft hat ſowohl dem Staat als auch der Zentrumspartei die Treue gewahrt. Bereits vor 40 Jahren gab Papft Leo XIII in ſeiner Enzyklika„Rerum novarum“ der Welt ein grundlegendes Programm.— Zur ſelben Zeit wies Biſchof Emanuel v. Ketteler die Wege, die wir gehen müſſen, um eine chriſtliche Wirtſchafts⸗, Staats- und Geſellſchaftsordnung zu ermöglichen. — Ein Teil dieſer Programmpunkte unſerer kath. Führer, unſerer kath. Kirche ſind verwirklicht wor- den. Aber große Kreiſe wollen von dieſem Pro- gramm nichts wiſſen und wenden ſich von der Kirche und von Gott ab. Die katholiſche Bewegung, der man in gehäſſiger Weiſe zum Vorwurf macht, daß ſie für den Staat nichts leiſte, hat gerade dem deutſchen Vaterlande in den letzten fünfzig Jahren die beſten Kräfte und Führer zur Verfügung geſtellt. Dieſe Führer mußten alle Kritik über ſich ergehen laſſen und oft, wie vor einigen Jahren unſer Führer Erzber⸗ ger, ihre Arbeit mit dem Leben bezahlen. Auch Brüning wird heute von allen Seiten kritiſiert trotz ſeiner ungeheuren Leiſtungen und Opfer, die er vollbringt. Für uns iſt die Zeit ſo ernſt, daß wir unbedingt ſtärker aktiv werden müſſen. Auch in unſerem Heſſenlande, wo früher gerade der Katholizismus und der katholiſche Menſch rechtlos war, müſſen wir uns ſtärker aktiv einſtellen. Notwendig iſt auch, daß wir die katholiſche Preſſe ſtärker unterſtützen und die farbloſe Preſſe ablehnen. In jede katholiſche Familie gehört eine latholiſche Zeitung. Des weiteren iſt es auch in Heſſen notwendig, daß wir kath. Arbeitervereine bezw. Arbeiterſektio⸗ nen im ganzen Heſſenlande gründen, um ſo Auf⸗ klärung zu ſchaffen und beſonders unſeren kathol. Arbeitern ein eigenes Ordnungsbild aufzubauen. Auch der heilige Vater, Papſt Pius 11. betont an⸗ läßlich der Jubiläumskundgebung der Enzyklika „Rerum novarum“ die Bedeutung der katholiſchen Arbeitervereine gerade von Deutſchland und forderte zum weiteren Ausbau dieſer Bewegung auf. Der ſtarke Beifall zeigte, daß unſere katholi⸗ ſchen Arbeiter auch heute noch zu uns ſtehen. Hochw. Herr Pfarrer Hillenbrand dankte dem Redner für dieſe grundlegenden Ausführungen und ſprach anſchließend Herr Arbeiterſekretär Even noch in kurzen Ausführungen über die nun praktiſch ein⸗ zuſetzende Arbeit. Herr Arbeiterſekretär Even warnte beſonders vor dunklem Peſſimismus und forderte auf, aus den Kräften der katholiſchen Re- ligion und unter Führung und Leitung unſerer Kirche die Hoffnung und Kraft zu ſchaffen, die auch heute noch ein Wiederaufbau Deutſchlands und eine Wiedererneuerung des deutſchen Volkes ſichert. Auch heute noch iſt im großen Rahmen der Völ⸗ kerfamilien Raum für Deutſchland und hat beſon— ders unſer kath. Volk noch eine große Miſſion zu erfüllen. Die Verſammlung nahm einſtimmig eine Reſo⸗ lution an, welche die Haltung und das Vorgehen der deutſchen Volkspartei aufs ſchärfſte verurteilt und aufs tiefſte bedauert, daß durch die Kriſen der letzten Wochen, welche durch die Haltung dieſer Partei entſtanden, unſer verehrter Herr Reichslanz⸗ ler Dr. Brüning mit derartigen Schwierigkeiten kämpfen mußte, daß der Einſatz ſeiner ganzen Per⸗ ſönlichkeit, ſeiner ganzen Kraft notwendig war, dieſe Schwierigkeiten zu überwinden. Wir ſehen in Reichskanzler Dr. Brüning den Mann, welcher Deutſchland vor dem Zusammenbruch bewahrte und ſagen ihm hierfür herzlichen Dank. Trotz der Opfer, die von uns verlangt werden, ſehen wir den Weg, den Herr Reichskanzler Dr. Brüning uns führt, für den einzigen richtigen an und ſtehen wir in Geſchloſſenheit hinter unſerem deutſchen Reichskanzler. Hochw. Herrn Pfarrer Hillenbrand fand warme Worte des Dankes. Nach dem Singen des Papſtliedes ſchloß Hochw. Herr Pfarrer Hillenbrand die Tagung mit dem Gruß:„Gott ſegne die chriſtliche Arbeit.“ * Staudkonzert an der Kirche. Aus Anlaß des Liedertages des Deutſchen Sängerbundes am Sonntag, den 28. Juni finden in allen deut- ſchen Gauen Kundgebungen für das deutſche Lied ſtatt. Wie im vorigen Jahre, ſo wird die Sänger Einheit auch diesmal wieder Veranlaſſung nehmen, an dem Liedertag mit einigen geſanglichen Darbie⸗ tungen aufzuwarten. Und zwar iſt vorgeſehen, am Sonntag abend um 8 Uhr auf dem freien Platze vor der Kirche ein Standkonzert zu veranſtalten. Die ſangesfreudige Einwohnerſchaft iſt hlerzu herz⸗ lichſt eingeladen. „ Gewitter. Geſtern Nacht hatten wir hier wieder ein Gewitter, das die erſehnte Ab⸗ kühlung brachte. PCCCCCCCCCCFCCCCCCCCCCPCPP Vereins⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit⸗ glieder ⸗ u. Generalverſammlungen u. Singſtunden Krieger⸗ u. Soldaten⸗Verein Teutonia.(Schützen ⸗ abteilung.) Mittwoch abend halb 9 Uhr Uebungs⸗ ſtunde und letzte Vorbereitung zum Sportaus⸗ flug nach Strümpfelbrunn. Es wird vollzähliges Erſcheinenerwartet. Der Vorſtand. Reichsbund der Kriegsbeſchädigten, Kriegsteilnehmer und Kriegerhinterbliebenen, Ortsgruppe Viernheim. Mittwoch, den 24. Juni l. J. abends 9 Uhr im Gaſthaus zum Eichbaum Mitglieder⸗Verſamm⸗ lung mit Vortrag des Kameraden Neff über die neueſten Aenderungen in der Rentenverſorgung durch die Notverordnung. Mit Rückſicht auf den unſozialen Inhalt der Notverordnung bitten wir zum Proteſt hiergegen, um vollzähliges Erſcheinen der Mitglieder. Der Vorſtand. Reiſevereinigung der Brieftaubenzüchter Viheim. Mittwoch, den 24. Juni von 4,30—7 Uhr ein⸗ ſetzen der Tauben zu dem Preisflug St. Pölten b. Wien 600 Km. N. B. Freitag abend 9 Uhrenſtellen. Der Vorſtand. Odenwaldklub(Ortsgr. Viernheim). Mittwoch, den 24. Juni, abends halb 9 Uhr Klubabend im Klublokal zum Löwen. Samstag, den 27. Juni und Sonntag, den 28. Juni Hauptver- ſammlung in Miltenberg.— Sonntag, den 28. Juni Wanderung Weinheim— Juhöhe. Zahl⸗ reiche Beteiligung bei allen Veranſtaltungen er⸗ wartet Der Vorſtand. Klub der Geflügelzüchter 1926. Donnerstag, den 25. ds. Mts. findet im Lokal zum goldenen Stern unſere Monatsverſammlung ſtatt. Wegen Wich⸗ tigkeit der Tagesordnung iſt erwünſcht, zahlreich zu erſcheinen. Auch können gleichzeitig die Bun- desringe 1931 beſtellt werden. Der Vorſtand. Männer⸗Geſangverein. Donnerstag Abend 8 ½ Uhr Singſt unde. Pünktliches Erſcheinen. Der Präſident. Wochenplan des Turnerbundes. Montag: 8 ¼ Uhr Turnerinnen im Lokal. Dienstag: 5 Uhr Schüler auf dem Sportplatz. 8 Uhr Turnſtunde für alle Turner im Freiſchütz. Mittwoch: 5 Uhr Schülerinnen auf dem Sportplatz. Donnerstag: 8 Uhr Turnnrinnen auf dem Sport- platz. ½8 Uhr Trommler u. Pfeifer auf dem Sportplatz. Freitag: 5 Uhr Schüler auf dem Sportplatz. 8 Uhr Turnſtunde für alle Turner, Sportler u. Handballſpieler im Freiſchütz. !!....(.ü(õößX7]—l0 e 8 2——————. K. K. V. 9 Donnerstag 9 Kegelabend 0 Waldsportplatz! Samstag und Sonntag, 27./ 28. Juni 1931 elsterschalts Fel Lampion-Fackelzug: Samstag Abend. Aufstellung Waldstraße um 9 Uhr. Um 5 Uhr: Propaganda-Fußballsgiel: 0 Wormatia Worms 1. M. kompl.-Messenmeister- Bezirksliga gegen Sportvereinigung Amicitia 09 heim 1. M. Gruppensieger Rhein- Bezirksliga. Sommernachtsfest Auherdem: Turnerische Vorführungen; Gesangsvorträge hiesiger Vereine. Musik: Vereinigte feuerwehrkanelle Viernheim. 9 I0l Sonntag Mittag 4 Uhr: Handball. M.: 0 0 9. Turnerbund Viernheim— Phönix Mannheim Sonntag abend ab 8 Uhr: 9 im Freiſchütz wozu herz- lichſt einladet Der V. Guterhaltene Kehunmacher: Maschine (Marke Singer) gegen günſtige Zahlungs- bedingungen zu verkaufen. Anzuſehen Luiſenſtraße 2 I. Var Ins- Raus. Schöne mit Waldbe- leuchtung! Ia. Speisen, Getränke und Erxtfischungen. Ermäzigte Preise. 2 Zimmer und Küche Montag ab 5 Uhr: Schlußfeier, dabei: Schuler 2.—— Alte Herren 1. gegen Wir laden hierzu alle Einwohner, unsere Miiglieder, Sport- freunde und Gönner aufs herzlichste ein. Fußballspiel Schüler 1. evtl. auch 1 Zimmer und Küche zu vermieten Von wem, ſagt der Verlag. Alte Herren 2. ner Vorstand. Heute Nachmittag — Mitglied des Deutſchen Arbeiterſängerbundes.— Heute Mittwoch abend Singſtunde Frauenchors. Wir erwarten vollzäh⸗ liges Erſcheinen. Der Vorſtand. Am 12. Juli ds. J. beteiligt ſich der geſamte Verein bei dem 40 jährigen Stiftungsfeſt unſeres Brudervereins in Weinheim. tsch von 4 Uhr ab ja hausgemachte mit vollſtändiger Ein⸗ richtung und ſchöner 3 Zimmerwohnung un⸗ ter günſtigen Beding⸗ ungen an wee 4 Ä per ſofort zu ver geben * erbeten unter Wurſt NR. P. an die Ex⸗ pedition dieſes Blattes u. 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Samstag Abend ½ 9 Uhr Aufſtellung z. Lampions⸗ zug am Vereinslokal, woſelbſt auch die Lam⸗ pions ausgegeben werden. Pflichtveranſtaltung für ſämtliche Aktive, auch Jugend und Schüler. Wochenplan der DK. Mittwoch: 5 Uhr Training für die 1. und 2. Fußballmannſchaft und 1. Privat. Donnerstag: 5— 7 Uhr Schülerturnſtunde 5 Handballtraining 8—9 Pflichttraining 1. und 3. Fußballjugend. 9 Uhr Zuſammenkunft der 2. Fuß ball⸗ jugend in der Sporthalle. Es wird er⸗ wünſcht, daß alles erſcheint. Freitag: 7 Uhr Training für Junioren u. 2. Privat 6 Uhr Turnſtunde 9 Spielerverſammlung. Montag: 5—7 Schülerturnſtunde. Fauſtballtr. 7—8 Pflichtrainig für 2. Fußballjugend und 1. Schülermannſchaft. 8 Uhr Muſikkorps. Dienstag 7—8 Uhr Handballtraining(Jugend) Uuuukegeterunt 8 Uhr Turnſtunde. ½9 Uhr Spielausſchußfitzung in d. Harmonie. Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugsprei äg Sonn- g zugspreis monatl. 1,50 Mk. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſektige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal-Anzeigeblatt in Viernheim Fernſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheck Nr. 2157 N 5 0,.— Poſtſchecktkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Ar. 145 (Viernheimer Bürger-Ztg.— Viernh. Volksblatt) e Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor— mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchaftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden 48. Jahrgang Frankreich bleibt bei ſeinem formellen Vorbehalt Hoover überreicht— Vermutungen über den Inhalt Franzöſiſche Antwort an — Fortzahlung der unge Paris, 24. Juni. Miniſterpräſident Laval hat gegen 18 Uhr den Botſchafter der Vereinigten Staaten, Edge, empfan⸗ gen und ihm die franzöſiſche Antwortnote auf Hoovers Vorſchlag überreicht. Der Bot⸗ ſchafter wird die Note an Hoover weiter⸗ kabeln. cnb. Berlin, 24. Juni. In Berliner poli⸗ tiſchen Kreiſen wird die Sauation aach heute Abend dahin beurteilt, daß ſie erſt weiter ent⸗ wickelt werden kann, wenn die franzöſiſche Ant⸗ wort bekannt iſt. Allerdings ſcheint ſchon ziem⸗ lich klar zu ſein, was ſie enthält. Frankreich iſt olenbar bereit, einer Löſung zuzuſtimmen, die in ihrer finanziellen Auswirkung ungefähr dem entspricht, was Präfident Hoover will. Sie wird wahrſcheinlich auch zugeſtehen, daß auch der Be⸗ trag der ungeſchützten Annuitähzm praktiſch in Deutſchland bleibt, indem er, ohne erſt ins Aus⸗ Innd transferiert zu werden, gleich wieder als Anleihen in Deutſchland hineingeſteckt wird. Finanziell würde der Kernpunkt dann in der Tatſache liegen, daß die Anleihen zu verzinſen wären. Grundſätzlich iſt der franzöſiſche Vor⸗ ſchlag aber etwas ganz Anderes als der Ge⸗ danke Hoovers. Der amerikaniſche Präſident will den Poung⸗ plan für ein Jahr außer Kraft ſetzen. Frank⸗ reich dagegen ſucht zu unterſtreichen, daß der Noung⸗Plan an ſich keine Unterbrechung er⸗ leidet. die Zahlungen vielmehr weitergehen. In Berliner politiſchen Kreiſen vertritt man den Standpunkt, daß es zunächſt darauf an⸗ kommt, welche Stellung Präſident Hoover zu dem franzöſiſchen Vorſchlag einnehmen wird. Er wird zu prüfen haben, ob das in Paris aus⸗ geklügelte Projekt mit ſeinen Ideen in Ein⸗ tlang zu bringen iſt, oder ob es deren woraliſche Kraft in der Durchführung ſo beeinträchtigt, daß Amerika den franzöſiſchen Vorſchlag ableh⸗ nen muß. Da die amerikaniſche Regierung be⸗ reits zu verſtehen gegeben hat, daß Abände⸗ rungswünſche nicht ſehr freundlich aufgenom- men werden würden, ſo kann man wohl an⸗ nehmen, daß die franzöſiſche Antwort ſo kon⸗ ziliant ausfällt, wie es mit dem von Paris ver⸗ tretenen Standpunkt irgend vereinbar iſt. Deutſchland kann im Augenblick nicht viel mehr tun, als den Ausgang des Zwiege⸗ ſprächs abzuwarten. Wenn übrigens von franzöſiſcher Seite nä⸗ here Präziſierungen zu dem Vorſchlag des Kanz lers gewünſcht werden, auf die Ausſprache von Chequers auch eine Zuſammenkunft der deutſchen und der franzöſtſchen Staatsmänner folgen zu laſſen, ſo weiß man in Berliner politiſchen Krei⸗ ſen eigentlich nicht recht, was damit gemeint iſt. Der Kanzler hat eindeutig geſprochen, und es wäre nun eigentlich Sache der Franzoſen, darauf eine Einladung ergehen zu laſſen, Ein genaueres Urteil muß aber vorbehalten bleiben, bis Bot⸗ ſchafter Hoeſch, der bekanntlich wieder auf ſeinen Poſten zurügelkehrt iſh über die Meinung Bri⸗ ands berichtet hat. Eine ſolche Mitteilung wird für morgen in Berlin erwartet. Zuſammenkunſt in Frankreich? Günstige Aufnahme der deutſchen Anregung in Paris. wib. Paris, den 24. Juni. Wie der Pariſer Korreſpondent des WTB. erfährt, iſt im Verlaufe des heutigen Miniſterrates über die Anregung einer offiziellen Zuſam ⸗ mentunft des Reichskanzlers Dr. Brüning und des Reichsaußenminiſters Dr. Curtius it dem franzöſiſchen Miniſterpräſidenter ſchützten Reparationen an die als Kredite nach Deutſchland— Briand geſprochen worden. Der Vorſchlag hätte eine günſtige Aufnahme gefunden und werde demnächſt praktiſch Geſtalt an⸗ nehmen, die noch präziſiert werde. Offiziöſe Beſtätigung der günſtigen Aufnahme der deutſchen Anregung. wtb. Paris, 24. Juni. Die Nachricht des Berliner Vertreters des Wolff'ſchen Tele⸗ graphen⸗Büros über die Aufnahme der An⸗ regung des Reichskanzlers in den hieſigen offi⸗ ziellen Kreiſen wird durch folgende offenbar offiziöſe Meldung der Havas⸗Agentur beſtätigt: In den politiſchen Kreiſen hat man die ge⸗ ſtern in der Rundfunkrede des Reichskanzlers Dr. Brüning enthaltene Anregung einer offi⸗ ziellen Begegnung zwiſchen den beiden Regie⸗ rungschefs und Außenminiſtern beider Länder beſprochen. Dieſe Eventualität iſt wahrſchein⸗ lich auch im Verlaufe des heute Vormittag ab⸗ gehaltenen Miniſterrats ins Auge gefaßt wor⸗ den Die Anregung des Reichskanzlers wird. wenn ſie präziſiert werden ſollte, keine ungün⸗ wird Frankreich doch noch i nachgeben? Waſhington nach wie vor optimiſtiſch. wib Waſhington, 24. Juni. Im Staatsde⸗ partement iſt die Stimmung mit Hinblick auf die endgiltige Annahme des Hoover⸗Vorſchla⸗ ges durch alle Mächte nach wie vor zuverſichtlich. Es wird auf Stimſons heutige Feſtſtellung hingewieſen, das bedeutende Fortſchritte bereits erzielt ſeien. Auch erblickt man in ſeiner Er⸗ klärung, von den Grundlinien des Hoover⸗Vor⸗ ſchlages nicht abweichen zu wollen, ein Zeichen der Zuverſicht, daß die öffentliche Meinung der Welt ſich hinter Hoover ſtellen werde. Es wird erklärt, man ſei ſich klar darüber, daß einige Zeit vergehen werde, ehe die fran⸗ zöfiſche Regierung ihren gegenwärtigen Standpunkt abändern werde. Man erwarte aber beſtimmt, daß, man innerhalb von etwa 14 Tagen zu einer Einigung gelangen werde, und zwar zu einer Einigung auf der Grund⸗ lage des Hoover⸗Vorſchlages, von deſſen Richtlinien die Regierung der Vereinigten nach an wih London, 24. Juni. In der heutigen Un⸗ terhausſitzung richtete Baldwin eine förmliche Anfrage an Snowden, ob dieſer in der Lage wäre, nunmehr weitere Aufflärungen darüber zu geben, welche Maßnahmen die Regierung ein⸗ zuſchlagen gedenke, um ben Hoover'ſchen Vor⸗ ſchlag in die Praxis umzuſetzen. In ſeiner Erwiderung verwies Snowden auf die erſt vorgeſtern erfolgte Erklärung Mac Donalds, daß die britiſche Regierung Hoovers Vorſchlag grundſätzlich und von ganzan Herzen unterſchreibe und bereit ſei, die praktiſche Durch! führung zu erwägen. Dieſe Arbeiten würden unverzüglich und mit Zuſtimmung des Hauſes in Angriff genommen.— Snowden fügte hinzu: Wir haben der von der amerikaniſchen Regie⸗ rung geäußerten Anſicht zugeſtimmt, daß keine Zeit mit der Einberufung einer Konferenz zu verlieren iſt. Es muß eine raſchere Methode gefunden werben, un nach dem Vorſchlag der amerikani⸗ ſchen Regierung die ſofortige Suſpendierung der deutſchen Zahlungen an die Gläubigerregie⸗ rungen ins Werk zu ſetzen. Ein Verfahren, das Vebal und dem franzöſiſchen Außen w iniſter wir bevorzugen würden, wäre, daß die Gläubi⸗ ſtige Aufnahme auf franzöſiſcher Seite finden. Staaten, wie ſie ſchon ausdrücklch habe, nicht mehr abgehen werde. Auf Grund der jetzigen Lage nimmt man an, daß Stimſons Reiſe nach Europa um einige Zeit verſchoben werden würde. Italien ſtimmt Hoover zu Rom, 24. Juni. Muſſolini hat, wie die Agenzia Stefani mitteilt, den italieni⸗ ſchen Botſchafter in Waſhington telegra⸗ phiſch beauftragt den dortigen Amtsſtellen das Einverſtändnis Italiens zum Vor⸗ ſchlag Hoover betannt zu geben. erklärt wib. Hannover, 24. Juni. Die beiden ame⸗ rikaniſchen Flieger Poſt und Gatty find nach⸗ mittags 18.45 Uhr hier gelandet und um 18.50 Uhr zum Weiterflug nach Berlin wieder auf⸗ geſtiegen. Die amerikaniſchen Transozeanflieger in Berlin gelandet. wib Berlin, 24. Juni. Die amerilaniſchen Transozeanflieger Poſt und Gatty ſind um 20.30 15 auf dem Flugplatz Tempelhof glücklich ge⸗ andet. Der Empfang der amerikaniſchen Trans⸗ ozeanflieger. wib Berlin, 24. Juni. Den beiden ameri⸗ kaniſchen Transozeanfliegern Poſt und Gatty wurde heute bei ihrer Landung auf dem Flug⸗ hafen Tempelhof ein kurzer, aber herzlicher Empfang bereitet. Außer einer zahlreichen Zu⸗ ſchauermenge batten ſich Miniſterialdirigent Dr. ing. h. c. Brandenburg und Geheimrat Fiſch vom Reichsverkehrsminiſterium und von den Junkerswerken Direktor Wrowsky eingeſunden, der die beiden Piloten zu ihrer glücklichen Ozean⸗ Es iſt keine Seit zu verlieren England nimmt Hoovers vorſchlag dem Geiſte und Buchſtaben Eine Erklärung Snowdens gerregierungen umgehend der BIzg mitteilten, daß ſie mit dem Vorſchlag einer Suſpendie tung aller deutſchen Zahlungen für ein Jahr einver⸗ anden ſind. Die Entſcheidung können wir nicht allein ſällen, und wir erwarten die Erklärungen der anderen Gläubigerregierungen. Wir hoffen aber, daß es möglich ſein wird. ein Ueberein⸗ kommen auf dieſer Grundlage ſobold wie mög⸗ lich zu treffen. Hoovers Vorſchlag beziebi ſich jedoch auf alle Schulden der Regierungen. auf Reparationsſchulden und Review⸗Schu lden. Die engliſche Regierung ihrerſeits annmt dieſen Vorſchlag ſowohl dem Geiſte wie dem Buchſtaben nach an. Sie wird dem⸗ entſprechend bereit ſein, für cin Jahr die Zahlung aller Regierungsſchulden, die ihr zuſtehen, auszuſetzen, ſobald dieſer Vor⸗ ſchlag allgemein angenommen ſein wird. Wir haben auch die Zuſtimmung der Dominions und der indiſchen Regierung eingeholt, und mit⸗ teilen laſſen. daß wir in gleicher Weiſe bereit wären, ihnen das Recht zuzugeſtehen, die Ge⸗ ſamtſumme ihrer Kriegschuldenzahlungen an uns vom 1. Juli ab auf die Dauer von 12 Mo⸗ naten zu verchieben, falls ſie dazu willens wären. B35.— Rückzahlung vor einem deutſch-franzöſiſchen Chequers? Muffſolinis Antwort an Hvover. Rom, 24. Juni. Miniſterpräſident Muſſolini hat aufgrund des Vorſchlages des Präſidenien Hoover geſtern dem italieniſchen Botſchafter in Waſhington das folgende Telegramm äbermit⸗ telt: Ich bitte Eure Exzellenz, der Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika mitzutei⸗ len. daß ich den Vorſchlag des Präſidenten Hoo⸗ ver über die völlige Einſtellung der Schulden— zahlungen der Regierung während eines Jahres geprüft habe. Dieſer Vorſchlag legt Italien erhebliche Opfer auf. Aber ich habe mich nach reif⸗ licher Ueberlegung entſchloſſen. meine grundſätzliche Zuſtimmung zu erteilen. Ich behalte mir vor, der dortigen Regierung binnen kurzem einige Bemerkungen zugehen zu laſſen, die dahin zielen, eine zugleich gerechte und praktiſche Anwendung der glücklichen Initiative der amerikaniſchen Regierung ſicherzuſtellen wie dies gewiß im Sinne des Vorſchlages des Prä⸗ ſidenten liegt. Ich beglückwünſche mich dazu. daß die Initiative des Präſidenten, deren hohe mo⸗ raliſche Bedeutung vom italieniſchen Volke voll gewürdigt wird. den Weg gemeinſamer Zuſam⸗ menarbeit zwiſchen den Völkern eröffnen kann. Wieder ein Transozeanflug geglückt Die amerikaniſchen Flieger in Berlin gelandet— Ozeanflüge ſerienweiſe überquerung herzlich beglückwänſchte. Die Flie⸗ ger werden wahrſcheinlich den Weiterflug nach Moskau morgen in den frühen Morgenſtunden antreten, jedoch iſt eine endgültige Entſcheidung hierüber noch nicht getroffen. Ueber den Verlauf des Fluges lag uns noch folgende Meldung vor: Newyork, 24. Juni. Die um 20.27 Uhe mir⸗ teleuropäiſcher Zeit nach Berlin geſtarteten Ozeanflieger Poſt und Gatty legten die Strecke von Newyork nach Harbour Grace in 7¼ Stunden zurück und ſetzten dann den Flug ſo— fort nach Auffullung des Benzintanks und einem rurzen Imbiß weiter fort, obwohl die Wetterausſichten nicht beſonders günſtig ſind. Das Flugzeug„Wiennie Mae“, genannt nach der Tochter eines Oelfabrikanten in Oklahoma, der den Flug rund um die Welt in zehn Tagen finanziert, iſt— lt.„N. B. L.“ ein Eindecker von demſelben Typ, wie der der geſtern ver⸗ unglückten Ozeanfliegerin Ruth Nichols. Die beiden Flieger wollen über die Nordtüſte Ir⸗ lands, London, die nordfranzöſiſche Küſte direkt nach Berlin fliegen. Die Flieger Poſt und Gatty hoffen, daß die 600 Gasgallonen, die ſie mitgenommen haben, ſie in 20 Minuten nach Berlin bringen wer⸗ den. Der Abflug, der eiligſte aller bisherigen Ozeanſtarts, erfolgt ohne Nückſicht auf die Wettermeldung n. Nach den Wetterberichten der Newyorker Wet⸗ terſtelle können die Flieger nur im erſten Drit⸗ tel des Fluges auf klares Wetter rechnen. Die beiden letzten Drittel der Ozeanſtrecke bringen wahrſcheinlich Nebel und Regenſchauer. Da⸗ gegen ſind keine Sturmzonen zu erwarten und meiſtenteils fliegen ſie mit Rückenwind. Beide Piloten haben große Erfahrungen im„Blind⸗ fliegen“, ſo daß ſie, wenn ſie das Glück begün⸗ ſtigt, am Spätnachmittag ſchon in Tempelhof eintreffen können. * Start der däniſchen Transozeanflieger. mtb. Harbour Grace, 22. uni. Die beiden däniſchen Flieger Kellig ud olris ßiid heule zr ihrem Transozeauflug nah Kopengageu ge⸗ ſtartet. Rutt Nichols abgeſtürzt. Newyort, 24 Juni. Ruth Nichols, die be⸗ kannte amerikaniſche Fliegerin, die geſtern wie gemeldet, inRewyork mit ihrem Flugzeug ohne jede Begleitung zu einem Ozeanſlug mit dem Endziel Paris aufgeſtiegen iſt. ſtürzte bei ihrer Zwiſchenlandung in St. John(Kanada) ad, wobei ihr Apparat in Trümmer ging. Franzöſiſche verklauſulierung Angſt vor dauernder Einſtellung der Reparationszahlungen— Deshalb ſoll Houngplan wenigſtens formell erfüllt werden— „Uiatin“ warnt vor Ablehnung Der franzöſiſche Gegenvorſchlag. wtb. Paris, 24. Juni. Nach dem, was man in den Morgenblättern lieſt und auch nach dem, was die Havas⸗Agentur berichtet, wird die franzöſiſche Antwort auf den Hoover'ſchen Mo⸗ ratoriumsvorſchlag, um das Weiterbeſtehen des Voung-Planes und die Unantaſtbarkeit der ge⸗ ſchützten deutſchen Zahlungen hervorzuheben, die Forderung enthalten, daß Deutſchland die geschützten Zahlungen 1931⸗32 entrichte. Frank⸗ reich würde jedoch, um den durch die Wirt⸗ ſchafts- und Finanzkriſe beſonders heimgeſuch⸗ ten Ländern in Mitteleuropa zu helfen, den Betrag der Internationalen Zahlungsbank zur Verfügung laſſen, die ihn den intereſſierten Nationen leihen könnte. Das„Journal“ erklärt, Deutſchland müſſe die geschützten Annuitäten entrichten und dieſe Zahlungen müßten dann von der Internatio⸗ nalen Zahlungsbank verteilt werden. Jeder Gläubiger hätte dann die Möglichkeit. die ihm gutgeſchrrebene Summe Deutſch⸗ land wieder aus zuzahlen Die Haupt⸗ ſache ſei, daß dieſe Rückzahlung unter möglichſt vorteilhaften Bedingungen erfolge. Zwiſchen dem franzöſiſchen und dem von den Amerika⸗ nern ins Auge gefaßten Syſtem gebe es einen grundlegenden Unterſchied. Das amerikaniſche Syſtem führe die Sus⸗ pendierung des Poungplanes ein. Wenn man aber die Zahlungen einſtelle. werde man ſie niemals wieder aufnehmen. Das franzöſiſche Syſtem halte dagegen den Grundſatz der Zahlungen aufrecht. Das ſei das mindeſte, was man fordern müſſe. Wie könnten übrigens die Amerikaner dieſe Haltung Frankreichs tadeln, wenn Frankreich das Reparationsprinzip aufrecht erhalte, da ja die Amerikaner ihrerſeits das Schuldenprinzip aufrecht erhalten? Das„Ouevre“ ſchreibt, wenn Deutſchland den geſchützten Teil bezahlen müſſe, könnte dann nicht in Form einer inter⸗ nationalen Anleihe Deutſchland der Vetrag zu⸗ geführt werden. die es notwendig habe. um die Zahlungen bei der Internationalen Zahlungs⸗ bank zu leiſten? Auch der„Matin“ beſtätigt die geſchilderten Abſichten der franzöſiſchen Regierung, jedoch begleitet der Außenpolitiker dieſes Blattes ſeine Betrachtungen mit Erwägungen allgemeiner Art, die eigentlich hätten erwarten laſſen kön⸗ nen, daß Frankreich zu einer Einſtellung kom⸗ me, die ſich mit dem Hoover'ſchen Vorſchlag deckt. Der„Matin“ ſchreibt, wer ſich die Lage über⸗ lege, werde ſich darüber klar, daß Hoover. wenn Frankreich ſich ſeiner Initiative anſchließe. eine neue Periode in der Geſchichte der Nachkriegs— zeit eingeleitet habe. Man möge doch an die Depreſſion, an die Atmoſphäre der Selbſtmorde, die in einer gewiſſen Anzahl mitteleuropäiſcher Städte noch vor einigen Tagen herrſchte. den⸗ ken. Binnen kurzem wäre der ſoziale Friede und bald darauf der politiſche Friede bedroht worden. Die Tat des Präſidenten der Vereinig⸗ ten Staaten. der neue Horizonte eröffnet habe, habe eine Rückwirkung gehabt. die ſogar ihre wirkliche Bedeutung übertreffe. Frankreich habe die Wahl zwiſchen zweierlei Arten von Politik. Es könne dieſer Wiedergeburt des Vertrauens in der Welt ſich widerſetzen und eine kritiſche und zänkiſche Stellung einnehmen. Das würde 3 Des Lebens seltsames Spiel. Noman von Eliſabeth Ney. Copyright by Martin Feuchtwanger. Halle(S) 9. Fortſetzung. „Wie unendlich glücklich“, ſtammelte Chri⸗ ſta. „Ich muß gehen“, mahnte ſie gleich darauf eindringlich. „Ja, Kind, nun wird es Zeit, ich ſehe ein, daß für heute geſchieden ſein muß. Morgen haſt du Ruhetag, und da wollen wir die Fe⸗ ſtung deines Vaterhauſes ſieghaft bezwingen. Später nützen wir dann den Tag und pilgern weit hinaus in die neuerwachte, ſchöne Gottes⸗ natur.“ „Ja, Lieber, es ſoll ſchön, wunderſchön werden“, antwortete Chriſta, mit leiſem Ju⸗ bel in der Stimme. Bald darauf verließen ſie zuſammen das Kaffeehaus. Ein Auto war ſchnell gefunden. Gerade, als Brecht Chriſta in das Wagen⸗ innere half, bemerkte er, daß ſie heftig zuſam⸗ menzuckte und mit blaſſem Geſicht ins Straßen⸗ gewühl ſtarrte. „Olga!“ rief ſie glaubte, eben haben.“ Brecht blickte nach der angegebenen Rich⸗ tung, vermochte die Genannte aber nirgends zu entdecken. „Du haſt dich ſicher getäuſcht, Chriſta“, ſagte er, ihr ins Auto folgend.„Wie ſollte dann erſchrocken.„Ich meine Schweſter geſehen zu e „ ſehr wahrſcheinlich jedoch nur dazu führen, daß Frankreich einige Tage ſpäter doch der Strö⸗ mung erliegen müſſe. Wenn Frankreich ſo ſtark wäre, der Strö⸗ mung Einhalt zu gebieten, würde es der Sündenbock werden, der für alle wirtſchaft⸗ lichen u. ſozialen Kataſtrophen in der Welt verantwortlich gemacht werden würde. Es ſei erſtaunlich, daß gewiſſe Zeitungen und Zeitſchriften, die angeblich von franzöſiſchen Sachverſtändigen geleitet würden, für dieſe ge⸗ fährliche Enthaltung eintreten. Sie vergäßen, daß im Falle eines Mißerfolges vor allem das Raparationsguthaben Frankreichs von allen Zufällen abhängen würde, außer, man wülrde es zu einem Konflikt kommen laſſen. Es ſet ganz berechtigt, daß das franzöſiſche Volk ſehr auf ſeine Rechte und auf ſeine Erſparniſſe ſehe; aber es lege auch Wert auf den Frieden und ſeine Politik, die auf die Schultern Frankreichs die ganze Laſt der Weltkriſe abwältzen würde und Frankreich mit der ganzen Welt in Ge⸗ genſatz bringe. Das ſei eine Kriegspolitik, nicht aber eine Friedenspolitik. Das bedeute aber keineswegs, daß Frankreich zu allem Ja und Amen ſagen müſſe. i neee..... Hoovers amerikaniſche Gegner Hearſt bekämpft den vorſchlag des Feierjahres— Schwere Vor⸗ würfe gegen Frankreich Nampf dem Wettrüſten enb. London, 24. Juni. Der gegenwärtig in London weilende amerikaniſche Zeitungsmagnat Hearſt veröffentlicht im„Daily Expreß“ und im „News Chronicle“ einen ſenſationellen Artikel, in dem er in der ſchärfſten Weiſe gegen Hoover Stellung nimmt. Er ſagt u. a.: Der Weltkrieg ſei eine europäiſche Angelegenheit gewe ea, ge⸗ führt für europäiſche Zwecke des Angriffs und der Gebietserweiterung. Amerika habe ſich an dieſem aus nicht ausreichenden Gründen betei— ligt Amerika bezahlt dann nicht nur die eige- nen Kriegskoſten, ſondern auch einen großen Teil der Koſten der fremden Nationen. Die europäiſchen Nationen und Bankiers kämen nunmehr mit einer Reviſion der Kriegsſchulden heraus, ſodaß die fremden Nationen noch wei⸗ tere Erleichterungen für die Koſten und Schul⸗ den für ihre üblen und ruchloſen Kriegsgewohn⸗ heiten erlangten. Jeder amerikaniſche Politiker, der den amerikaniſchen Steuerzahler auffordere, für vergangene oder zukünftige eutopäiſche Kriege zu zahlen. ſollte vom Konareß unter An⸗ klage des Hochverrats geſtellt werden. Im beſonderen wendet ſich Hearſt gegen Frankreich, das keine Schulden bezahle und das Geld zum Aufbau einer gigantiſchen Kriegsmaſchinerie zur Unterwerfung Euro⸗ pas verwende. Frankreich ſei immer noch im Kriegszuſtande gegen Deutſchland Der Verſailler Ver⸗ trag ſei kein Friedensvertrag, ſo⸗ weit er Frankreich betreffe Er ſei lediglich ein verräteriſches Mittel geweſen, ſeinen Feind in die Hand zu bekommen. In Europa werde ſo⸗ lange kein Friede herrſchen, bis Frankreich ge⸗ zwungen werde, mit der Heraufbeſchwörung von Kriegen aufzuhören. Italien habe den Ver⸗ einigten Staaten gegenüber ſeine Armut gel⸗ tend gemacht. Es ſei indes nicht zu arm, eine große Kriegsmaſchinerie aufrecht zu erhalten. Die Alliierten wollten Geld für zu⸗ künftige Kriege ſparen und deshalb Amerika für den letzten zahlen laſſen. Im übrigen ſetzt ſich Hearſt für Coolidge als nächſten Präfiden⸗ ten ein, der dieſen Krieg als ein ſchmähliches Stück der Ausraubung dedunziert habe. Wieder Cuxusbau für Ortskrankenkaſſe Am Köln. Park in Berlin wird„um einem dringenden Bedürfnis abzuhelfen“, ein neues Zentral⸗Verwaltungsgebäude für die allge— meine Ortskrankenkaſſe errichtet. Nach vor⸗ läufiger Schätzung ſoll der Neubau, der im Spätherbſt beziehbar ſein wird, die runde Summe von fünf Millionen Mark() koſten. Er ſoll eine Senſation in der Bautech⸗ nik darſtellen, ſo ſagen die Fachleute. Ein Meiſterwerk der Architektur. ein Wunderwerk der Eiſenhochbautechnik ſoll erſtehen. Was ſagt aber der einfache Mann aus dem Volke? Er iſt empört darüber, daß in unſerer Notzeit, in der wir kaum die Summen aufzubringen vermögen, welche der Unter— ſtützung der Aermſten der Armen dienen ſollen wiederum fünf Millionen für ein Verwal⸗ tungsgebäude verwandt werden. Man ſage nicht, daß ſo und ſo viele Unternehmer da⸗ durch Verdienſt erhalten, ſoundſoviel Arbeiter in den Produkfionsprozeß eingegliedert wer— den können. Das mag alles ſchön und gut klingen, aber es iſt eine ſo äußerſt ſchwache Verteidigung der bei dieſem Neubau zu Tage tretenden Geldverſchwendung. And hier handelt es f um eine deine Schweſter auch jetzt gerade hierher kom— men? Es war ein Irrtum.“ „Mein Gott, ich glaubte ſogar deutlich das höhniſche Aufblitzen in ihren Augen zu erken⸗ nen“, ſtammelte Chriſta, noch immer nicht ganz beruhigt. Aber Matthias Brecht verſtand es bald, ihre Angſt zu zerſtreuen. Chriſta lächelte jetzt wieder, aber der ängſt⸗ liche, ſchreckhafte Ausdruck wich nicht ganz von threm Geſicht. „Wenn es doch erſt morgen wäre“, flüſterte ſie beim Abſchied.„Ich weiß nicht, wie es kommt, daß mir ſo ſeltſam bang' ums Herz iſt.“ „Kleine Schwarzſeherin, es wird Zeit, daß ich dich für immer in meine ſchützende Arme nehme. Du biſt auf dem beſten Wege, Nerven zu bekommen“, ſcherzte Doktor Brecht, und küßte ihr zum Abſchied ſchnell noch einmal den roten, jugendfriſchen Mund. Dann ſprang das Auto wieder an, Portal des Poſtamts verſchwand. * 5 Wald, todmüde Nachtdienſtes, daheim anlangte. während Chriſta haſtig im Es mochte gegen vier Uhr ſein, als Chriſta von der Anſtrengung des Vorſichtig ſchloß ſie die Wohnungstür auf, um niemanden im Schlafe zu ſtören, doch im gleichen Moment wurde die Zimmertür auf⸗ . geriſſen und Emil Wald ſtand mit erhobener Lampe vor ihr und leuchtete ihr in das jäh erſchreckte Geſicht. „Ah, mich haſt du wohl jetzt nicht gerade erwartet!“ rief er aus.„So ſieht das ſchlechte Gewiſſen aus. Worher kommſt du ſpät in der Nacht?“ f „„Vom Amt, Vater, woher ſonſt?“ kam es halb ängſtlich, halb erſtaunt von Chriſtas Inſtitution der Volkswohlfahrt, die erſt recht ſich nach den Nöten der Zeit und ihren Erforderniſſen zu richten hätte, die ſich von vornherein überlegen mußte, daß in den Zeitläufen, in denen auf der einen Seite die Beträge für die Krankenkaſſen ge— ſteigert wurden, auf der anderen Seite die Leiſtungen eine Kürzung erfahren. ſolche Bau- ten nur die Volkserregung ſteigern. Wenn wirklich, was wir nicht nachzuprüfen vermögen für die Allgemeine Ortskrankenkaſſe ein neues Zentral⸗Verwaltungsgebäude notwendig war, dann konnten ſich die verantwortlichen Stellen ſicher einmal erſt in Berlin umſehen, ob nicht eines von den vielen leerſtehenden Bürohäu⸗ ſern bezogen werden konnte, wofür beſtimmt nicht zu hohe Mieten hätten bezahlt werden müſſen. Unbegreiflich iſt und bleibt die jetzt feſtzuſtellende Geldverſchwendung. die zum Bau geradezu eines Verwaltungsſchloſſes für fünf Millionen Mark führte. Es wäre höchſte Zeit, daß man ſich ein⸗ mal beſcheiden lernte. Das gilt vor allem fir die Träger der Sozialver⸗ ſicherungen. dir mitzuteilen, daß ich eine kranke Kollegin vertreten müßte. Hat ſie es dir nicht ausgerich— tet, war ſie geſtern abend nicht hier?“ „Infame Lügnerin!“ ſchrie da der alte Mann, indem er ſeine Tochter wütend zurück⸗ ſtieß.„Sie einer an, wie fein das Mädel zu lügen verſteht, wenn es ein allzu lange ausge⸗ dehntes Stelldichein zu vertuſchen gibt. Aber warte, mein Kind, du kennſt meine Androhung, mein Wort iſk unwiderruflich. Mein Haus bleibt dir von nun an für immer verſchloſſen. Geh' nur ruhig wieder dahin, von wo du ge⸗ rade erſt gekommen biſt. Du biſt meine Toch⸗ ter nicht mehr. Daß du mir einmal ſo danken würdeſt, hätte ich nie geglaubt. Ich habe dich geliebt wie mein eigenes Kind. Aber das Blut deiner Mutter regt ſich in dir, ſie konnte die Tingeltangelprinzeß auch nicht abſtreifen.“ „Allmächtiger Gott, Vater!“ rief Chriſta in tödlicher Angſt aus.„Weshalb glaubſt du mir nicht mehr? Ich kann es mir nicht denken, daß die Hanna Weiß nicht bei dir geweſen ſein ſollte!“ In dieſem Moment tat ſich die Schlafzim⸗ mertür auf und Olga Wald, nur notdürftig bekleidet, trat zu den Streitenden. Der Blick, mit dem ſie Chrifta ſtreifte, be⸗ deutete nichts Gutes, und ließ die Aermſte an allen Gliedern erſchauern. „Ich kann nicht dulden, daß du den Vater ſo ſchändlich anlügſt, es litt mich nicht mehr in meinem Bett“, ſagte ſie mit meſſerſcharfer Stimme. „Olga, was iſt mit dir vorgegangen? Wa⸗ rum haſſeſt du mich auf einmal ſo ſehr?!“ rief Chriſta traurig aus.„Ich habe nicht gelogen.“ 5 Amerika gegen die franzöſi“ z. en Vorbehalte f London, 24. Juni. Wie der Pariſer Korre⸗ N„News Chronicle“ meldet, dürfte ie franzöſiſche Regierung vorſchlagen, das Mo⸗ ratorium für Kriegsſchulden und Reparationen auf zwei Jahre auszudehnen. Dieſes Angebot würde mit dem Vorſchlag einer von Amerika u. den Alliierten gleichzeitig garantierten Anleihe verknüpft ſein, die den intereſſierten Ländern er⸗ möglicht, die durch den Ausfall der deutſchen Zahlungen entſtehenden Lücken auszufüllen. 1 könne vielleicht an der Anleihe teil⸗ nehmen. weijahres⸗ Moratorium und Anleihe? London, 24. Juni. Reuter meldet aus Wa⸗ ſhington: Die Regierung der Vereinigten Staa⸗ ten hat Frankreich mitgeteilt. daß die von ihm geſtellten Bedingungen für die Annahme des Hooverſchen Moratoriumvorſchlages in Waſhing⸗ 1 5 nicht günſtig aufgenommen würden. Die Sozialdemokraten fordern Sozialdemokratiſche Fraktion verlangt ſchnelle Aenderung der Notverordnung. enb. Berlin, 24. Juni. Der Vorſtand der ſozialdemokratiſchen Reichstagsfraktion hat dem „Vorwärts“ zufolge ein Schreiben an den Reichskanzler gerichtet, in dem unter Hinweis auf den amerikaniſchen Vorſchlag eines inter⸗ nationalen Moratoriums für die Kriegsſchul⸗ den es als dringend notwendig bezeichnet wird, die zugeſagten Verhandlungen über die Ab⸗ änderung der Notverordnung ſofort einzulei⸗ ten. Es beſtehe kein Hindernis mehr, unmittel⸗ bar nachdem das Moratorium geſichert ſei. dae Abänderung der Notverordnung vorzunehmen. Das gelte umſomehr, als die Entlaſtung des Schuldenproblems viel weiter gehe. als es bei einem Transfer⸗Moratorium der Fall geweſen wäre. Wir verkennen nicht— ſo heißt es in dem Schreiben— daß der Plan des Präſidenten Hoover keinen Anlaß zu übertriebenen Hoff⸗ nungen geben darf. Der Grundſatz der Finanz⸗ ſanierung muß aufrechterhalten werden. Trotz⸗ dem müſſen aber auch die einſchneidenden Ab⸗ bauvorſchriften der Notverordnung gemildert und die ſchweren Steuern geſenkt werden. Wenn das geſchieht. wird die finanzielle Entlaſtung Deutſchlands die Vorausſetzung für die wirt⸗ ſchaftliche Erholung und vpolitiſche Beruhigung werden Unteß, dieſen Umſtänden wiederholen wir das dringende Erſuchen an die Reichsregie⸗ rung, alsbald den Vertretern der ſozialdemo⸗ kratiſchen Reichstagsfraktion Gelegenheit zu ge⸗ ben, in Verhandlungen über die Abänderung der Notverordnung einzutreten. Amerikaniſcher Kredit für die Reichsbank? Newyork, 24 Juni. In der Dienstags⸗ ſitzung des Federal Refervebvards wurde lau: „NW.“ obwohl dies offiziell nicht zugeſtanden wird. die Frage einer Kreditgewährung an die Reichsbank durch die Nemwyorker Bundes⸗Meſer⸗ vehank diskutiert. Beſchlüſſe wurden jedoch noch nicht gefaßt. Die Auffaſſung in Waſhington iſt, daß der Federal Reſervebvard einſtweilen bis zur Klä⸗ rung der politiſchen Lage eine abwartende Hal tung einnimmt. eee eee eee eee— ĩͤ ͤ 00000700 7˙ ᷣͤ PJ... ˙mꝛ¹ꝛ ̃7˙ ͤ˙— n Lippen.„Ich hatte doch Hanna Weiß gebeten, Ein ſpöttiſches Auflachen der anderen war die Antwort. „Vater“, ſagte dann Olga höhniſch,„frage doch einmal unſere Prinzeſſin, was ſie mit ihrem feinen Verehrer ſchon geſtern abend gegen ſechs Uhr am Kurfürſtendamm zu ſuchen hatte, und wohin die beiden dann im Auto gefahren ſind.“ Ehriſta machte eine hilflos erſchreckte Be⸗ wegung. So hatte ſie ſich alſo nicht getäuſcht, als ſie die Stiefſchweſter im Straßengewühl zu be⸗ merken glaubte. Großer Gott, nun würde ihr der Vater allerdings ſchwerlich noch Glauben ſchenken. „Hal, ſieh ſelbſt, Vater!“ rief Olga froh⸗ lockend aus, da der fein vorbereitete Schlag ſo gut getroffen hatte,„ſiehſt du es, Vater, wie ſie erſchrocken iſt? Freilich, mich hat fie nicht im Straßengewühl beachtet, ſie war ja auch viel zu ſehr damit beſchäftigt, dem Herrn Dok⸗ tor recht tief in die ſchönen Verführeraugen zu blicken. Glaubſt du es, Vater, daß die Poſt mitten in der Dienſtzeit Freiſtunden für Lie⸗ bespaare gibt?“ Der alte Wald hatte ſich die Worte ſeiner Tochter ſtumm angehört. Sein Geſicht verzerrte ſich dabei zu immer größerer Wut, und die breite Bruſt arbeitete wild vor verhaltenem Grimm in ſchweren Atemzügen. „Hinaus für immer!“ keuchte er mit faſt erſtickter Stimme.„Hinaus mit dir, oder es ſei denn, du könnteſt mir auf der Stelle be⸗ weiſen, daß deine Schweſter nicht die Wahr⸗ heit geſagt hat!“ ſein. Fortſetzung folgt. 1 Der Prozeß gegen die Wohnungsbau⸗ Gmb Heidelberg, 23. Juni. In der weiteren Ver⸗ handlung ſchilderte Rechtsanwalt Friebrich Spitz⸗ Heidelberg, der früher mit Ludwig Müller und Dr. Wellbrock zuſammen die Praxis betrieb. Müller als liebenswürdigen, gewandten u. kennt⸗ nisreichen Kollegen, der auch ſzets mit Vertre⸗ tungen ausgeholfen habe und nie verhindert ge⸗ weſen ſei. Müller ſei ſehr optimiſtiſch veran⸗ lagt geweſen. An den Auſſichtsratsſitzungen der WBG. hat der Zeuge, obwohl Mitglied des Auf⸗ ſichtsrates, nie teilgenommen. Auch um die Füh⸗ rung ber Geſchäfte hat er ſich nicht gekümmert. Müller ſei immer ſehr eifrig und arbeitsernſt ge⸗ weſen. Der Zeuge betrachtet Müller nicht als einen Mann, der leichtfertig oder ohne Ausſicht auf Erfolg eine Sache bearbeite. Georg Köhler, der nach L. Müller bis heute noch die Geſchäfte der Wohnungsbau-Geſellſchaft i. Lig. führt, konnte ein Vermögen der Geſell— ſchaft nicht feſtſtellen und übernahm die Kaſſe mit einem Beſtand von 26 Pennigen. Von ins— geſamt 1,7 Millionen Finanzwechſeln ſeien nur die gebucht worden, die noch nach Heidelberg ka— men. Es habe 5 ohne Zweifel eine„große Schlamperei“ beſtanden, von der man aber nicht ohne weiteres behaupten oder beweiſen könne, daß ſie zur Be— nachteiligung der Gläubiger abſichtlich herbeige— führt worden ſei. Die Führung der Bücher ſei zumindeſt leichtfertig geweſen. Der Zeuge ringt ſich allmählich zu der An⸗ ſicht durch, daß eine Bücherverſchleierung vorgenommen werden ſollte, was allerdings nicht bewieſen werden Dörffel nimmt er jedoch in Schenz. 5. Verhandlungstag önne.— Heidelberg, 24. Juni. Am heutigen 5. Ver- handlungstag des Prozeſſes gegen die Woh— nungsbau-GmbhH. ſollte zunächſt der Buchſach— verſtändige Traub das ihm geſtern aufgegebene Gutachten erteilen, doch ſtellt ſich alsbald her— aus, daß der Sachverſtändige dem Gericht w ie derum keine Aufſchläſſe geben kann. Der Vorſitzende ſtellt darauf nun in aller Oeffentlichkeit feſt, daß er bedauere, ein fulch' wertloſes Gutachten bekommen zu haben, das dem Gang der Verhandlung eher hinderlich als förderlich ſei. Es dürfe nicht die Meinung aufkommen, daß das Gericht es zulaſſe, durch ein wertloſes Gutachten die Angeklagten zu begünſtigen. Gerichtshof, Angetlagte und Verteidiger ſetzen ſich nun zuſammen und fertigen unter Mithilfe des noch anweſen— den und vorgerufenen Zeugen Architekt Ohmer mit vereinten Kräften eine Aufſtellung an, aus der Vermögensſtand und Verbrauch der Gelder erſichtlich werden. Der Sachverſtändige Traub iſt kaltgeſtellt, die Hauptarbeit an den Gut⸗ achten leiſtet während der Verhandlung der An- geklagte Müller. In vielen Fällen iſt man leider nur auf Schätzungen angewieſen. Poſten für Poſten wird nach gemeinſamer Uebereinſtim⸗ mung zwiſchen Gericht, Staatsanwalt und Ver⸗ teidigung eingeſetzt. Rechtsanwalt Pfeſffenherger, Müllers Verteidiger, einigt ſich mit dem Gericht in mehreren Fällen auf„vorgeſtellte Zinsmög⸗ lichkeiten“ um ſo einen Poſten für die Anſprüche der WBG. an das Kloſter zu ermitteln.— Der Vorſitzende macht dem Sachverſtänbigen. der nach einem Poſten befragt wird. Vorhaltungen. daß er dauernd Buchhaltung und Vermögenslage verwechſele. Es gelingt dem Angeklagten Müller recht gut, nachzumeiſen. wo bie verſchwundenen 500 000 Mark Wechſel geblieben ſind, die durch die Nachläſſigkeit Paul Müllers nicht in den Büchern verzeichnet ſind. Der Vorſitzende erwähnt zum Schluß. daß man nun ein einigermaßen klares Bild habe. Zum Angeklagten:„Es iſt Ihnen nun zur Laſt gelegt, daß Sie Gelder für andere Zwecke verwendet haben, von denen ſie wußten, baß ſie nur für den Krantenhausneubau verwendet werden durften. Das iſt der Punkt, worin Ih⸗ nen die Anklage Untreue vorwirft, und es iſt verwendet haben von dem Sie wußten. daß ſie Juriſt ſind, mache ich Sie darauf aufmerkſam, daß Sie nicht juriſtiſch in einem Plaidoyer ant⸗ worten ſollen,— was Sache der Verteidiger ſein bird—, ſondern rein ſachlich“. „Der Angeklagte Müller erwidert:„Die Gel⸗ ber waren nach Ueberweiſung auf unſer Konto unſer Eigentum, und zwar kein fiduſialiſches (treuhänderiſches) Eigentum ſodaß der Vor⸗ Der Abzug der wurf der Untreue nicht erhoben werden kann.“ — Der beiſitzende Amtsgerichtsrat Wagner lieſt bem Angeklagten die einſchlägigen Beſtimmun⸗ gen des Geſetzes betr. die Verfügung über Bau⸗ gelder vor. Der Vorſitzende fragt Müller, ob er als Rechtsanwalt dieſes Geſetz gekannt habe, was der Angeklagte verneint. Die Verhandlung wurde auf Donnerstag vormittag 8 Uhr vertagt, wo die Plaidoyers beginnen werden. Für die Anklagerede des Ober⸗ ſtaatsanwaltes ſind zwei Stunden vorgeſehen. Der Verteidiger Goldſchmidts, Rechtsanwalt Le⸗ onhardt wird 3% Stunden ſprechen. Das Urteil iſt vorausſichtlich für Freita⸗ zu erwarten. 1 N Steuerſchulden bei der Dermögensſteuer Nach 8 67 n. F. des Reichsbewertungsge— ſetzes ſind Schulden bei der Ermittlung des ſteuerpflichtigen Vermögens abzugsfähig. Was die Steuerschulden angeht, ſo beſtimmt 88 99 n. F. der Abgabenodrnung:„Die Steuerſchuld entſteht, ſobald der Tatbeſtand verwirklicht iſt, an den das Geſetz die Steuer knüpft. Daß es zur Feſtſetzung der Steuerſchuld noch der Feſt⸗ ſetzung des Betrages bedarf, ſchiebt die Ent⸗ ſtehung nicht hinaus.“ Es genügt alſo, daß in dem betreffenden Steuerabſchnitt für die Ge⸗ werbeſteuer das Gewerbe ausgeübt, für die Umfſatzſteuer der Umſatz vollzogen und für die Einkommenſteuer das Einkommen wurde, um die betreffende Steuerſchuld be— reits entſtehen zu laſſen. Der Umſtand, daß die Feſtſtellung der Steuerſchuld, d. h. die Ab⸗ ſchlußveranlagung, erſt ſpäter zu erwarten iſt, ändert nichts daran, daß die Schuld bereits entſtanden und abzugsfähig iſt. Auf dem glet⸗ chen Standpunkt ſteht in ſtändiger Rechtſpre⸗ chung der Reichsfinanzhof. Was die Einkom⸗ menſteuer betrifft, ſo bezieht ſich hierauf ſpe⸗ ziell die Entſcheidung des Reichsfinanzhofes (Band 13. Seite 227). Die Abzugsfähigkeit der Einkommenſteuerſchuld iſt natürlich nur Jo weit zu bejahen, als ſie noch nicht durch die ge— ſetzlichen Vorauszahlungen gedeckt iſt. Daraus ergibt ſich alſo, daß die Einkommenſteuerſchuld die z. B. auf dem Steuerabſchnitt 1930 ruht, Aiesenbꝛand in einem kanadischen bezogen; für die Vermögenſteuer 1930 abzugsfähig iſt, ſoweit ſie noch nicht durch Vorauszahlungen gedeckt war. Abzugsfähig wäre demnach für die Vermögenſteuer 1930 die im Januar 1931 zun zahlende Rate für das vierte Quartal 1930 desgleichen die Abſchlußzahlung, die etwa dann noch der endgültigen Veranlagung für 1930 ausgewieſen würde. Als Steuerſchäden ſind auch die vorſchüſſe bei der Vermögenſteuer der G. m. b. H zu behandeln, Die Zahlung von Vorſchüſſen auf den zu erwartenden Jahresgewinn an die Geſellſchafter iſt bei zahlreichen Geſellſchaften m b. 5. ein übliches Verfahren. Die Gewinn⸗ vorſchüſſe gehören hier, wie ſich aus der Ent— ſcheidung des Reichsfinanzhofes vom 8. Mai 1926— 1 A 202⸗28— ergibt, regelmäßig für die Vermögenſteuer nicht mehr zum Betriebs- vermögen. Lediglich, wenn mit einem Rück— forderungsanſpruch zu rechnen iſt, kann eine andere Auffaſſung Platz greiſen. Die Ent— ſcheidung hängt davon ab, mit welcher Wahr⸗ (ſcheinlichkeit am Stichtag damit zu rechnen war, daß Rückforderungen— in voller oder teilweiſer Höhe der Vorſchüſſe— erfolgen wür— den. Der Wert der Forderungen kann ohne weiteres unberückſichtigt bleiben, wenn mit der [Rückforderung nach dem vermutlichen Gewinn— ergebnis nicht zu rechnen iſt. 3 6 Blick auf den Hafen von St. John wo ein rieſiger Brand (Neu⸗Braunſchweig). zahlreiche Speicherge bäude vernichtete. Unter den verbrannten Schif⸗ jen befindet ſich auch der Ozeandampfer„Em preß“ der Canadian Pacific Line. Der Schaden beträgt viele Millionen, man befürchtet auch Todesopfer. Gewinn⸗ Programm für Sonntag, 28. Juni 1931 N. 4 K Fußball: in Heppenheim Großer Propaganda⸗Kampf Offenbach⸗Bürgel 1.⸗Bhm 1. Fußball(auswärts) Rotweißß Mhm 2. Vhm 2. Heppenheim Igd. 1.— Viernheim Igd. 1 Handball(auswärts) Rotweiß Mhm 1.— Vhm 1. Mannheim⸗Wallſtadt Igd.— Viernheim 1. Jugend Fußball(hier) Platz l: Viernheim 1. Privat— Abenheim 1. um 3 Uhr. Viernheim Junioren— Abenheim 2. um ½¼2 Uhr. Viernheim A.⸗H.— Neckarſtadt A. H. um /5 Uhr. Platz II: Viern⸗ heim Sch. 1— Neckarſtadt Sch. 1 um ½5 Uhr. Viernheim 2. Privat— Neckarſtadt Jugend 1. um 3 Uhr.— Zu recht zahlreichem Beſuch obiger Spiele ladet ein Die Sportleitung. NB. Die hier nicht veröffentlichten Anſtoßzeiten werden am Freitag abend im Lokal bekanntgegeben. T. G. ſitzung auf dem Sportplatz. Alles muß erſcheinen. Punkt: Reichsar⸗ beiter-Sporttag am 5. Juli. Der Vorſtand. Samstag Abend: Abendſpiel gegen Käfertal. 1. Elf um 5 Uhr, 2. Elf um halb 7 Uhr. Sonn- tag 10 Uhr Jugend. Freitag Abend: Spielerver⸗ ſammlung punkt 7 Uhr auf dem Sportplatz. D. L. Sonntag morgen 9 Uhr Vorſtand- 100 Jahre alt! Nordheim(Ried), 22. Juni. Am 3. Juli kann die Landwirtswitwe Chriſtina Eberts ihren 100. Geburtstag begehen. Sie iſt die Tochter eines Schneiders, ſchon früh hat ſie ihre Mutter verloren, ihre beiden Brüder fielen in den Freiheitskämpfen in Amerika. Ihrer Ehe entſproſſen vier Kinder, von denen die Ilng⸗ ſten eine Tochter und ein 72 jähriger Sohn noch am Leben ſind. Ein arbeitsreiches Leben liegt hinter der Greiſin. Noch im letzten Jahre wollte ſie Strohſeile anfertigen, doch man hin⸗ derte ſie an der Arbeit. Erſt mit ihrem 97 Lebensjahre brauchte ſie einen Stock zum Gehen. Leſen kann ſie noch heute ohne Brille Nun iſt ihr letzter Wunſch, die Konfirmation ihrer jüngſten Enkelin, die im vorigen Jahr zur Schule kam, noch zu erleben. ſmr. Oſthofen, 24. Juni.(Tragiſcher Tod.) Zwei Kinder hatten nach dem Genuß von Kir⸗ ſchen Waſſer getrunken. Es ſtellten ſich heftige Schmerzen ein, an deren Folgen die Kinder geſtorben ſind.— Ein drittes Kind er⸗ litt beim Strickhüpfen Darmverſchlin⸗ gung. Es ſtarb an den Folgen. Wettervorherſage Vorherſage für Donnerstag: Wol⸗ kig und noch einzelne Nachregen, etwas kühler bei auffriſchenden wieder nach Wer drehenden Winden, ſpäter aufklarend. Ausſichten für Freitag: Vorüber⸗ gehend aufheiternd und wieder Erwärmung, aber nicht beſtändig und bald wieder Gewitter⸗ neigung. „„ ³˙¹1ü Eine Erfindung für die Frauenwelt! Wir können heute über eine Neuheit berichten, durch die jede Haarwäſche zum Vergnügen wird. Es iſt die „Schaumbrille“, die Schaum und Waſſer bei der Kopfwäſche den Augen fernhält. Auf dieſe Weiſ hat man bei der Haarwäſche ſtets freie Sicht. Dieſe neue„Schaumbrille“ finden Sie jetzt als Hülle bei jeder Packung von„Schwarzkopf⸗Extra“, dem Haarglanz⸗ Schaumpon, auch bei der neuen Spezial-Sorte Schwarzkopf„Extra⸗Blond“ für Blondinen! Sonnenwunder Der Menſch iſt von Natur immer ein Sklave des Lichts geweſen, aber heute beginnt er die Kräfte des Lichts nicht nur unbewußt zu genes ßen, ſondern auch bewußt auszunutzen. Unſer Körper beſteht aus unzähligen Zellen: die Pau! iſt dicht beſetzt mit empfindungsfähigen Steller, von denen eine jede Gruppe Strehlen ven be⸗ ſtimmter Wellenlänge aufnehmen kann. Dte ſo von der Haut empfangenen Kräfte werden ile nerlich Millionen von Zellen zugeführt, die ſich in den verſchiedenen Geweben befinden. Dabel gibt es Strahlungen von Wellenlängen, bie zwar dem menſchlichen Auge unſichthar ſigd, nicht aber den Empfängern in der Haut. Das ſind die ſoge⸗ nannten„ultravioletten S ahlen“. durch die ſo schreckliche Krankheiten. wie Tuberkuloſe und Rachitis geheilt werden können. Das graue Licht eines bewölkten Tages brau⸗ ßen hat eine wohltätigere, ſogar heilkräftigere Wirkung, als ein durch Glaswände eingeſchloſſe⸗ gelegen ner Raum, der vielleicht nach Süden. und durchflutet von Sonnenſchein iſt. Denn die Glasfenſter berauben uns eines Teils der ultra- violetten Strahlen und ihrer treibenden Kräfte. Jebe draußen im Sonnenlicht verbrachte Stunde hilft dem Städter, deſſen Körper in den langen Wintermonaten der nördlichen Länder buchstäblich nach Licht hungert, äber die nach⸗ teiligen Wirkungen des Zimmerlebens hinweg. Vor allem können die kleinen, armen. eingeker⸗ kerten Kinder gar nicht genug'mit Sonnen⸗ ſchein und Luft gefüttert werden— im Winter noch mehr, als im Sommer. Sonnenſchein wirkt wie ein Zauberer au Tie ren und Pflanzen, wenn auch die Wunder, die er vollbringt, verſchiedener Art ſind. Die Plan. zen ſind die großen Erhalter der Kräfte, während die Tiere die großen Verſchwender und Verbrau⸗ cher von Energien ſind. aber wenn der Menſch im Sonnenſchein lebt, kann auch er zum Teil ein Erhalter von Energien werden. Es iſt ſchätzungs⸗ veiſe feſtgeſtellt worden, daß ber Freiluftarbeiter auſendmal mehr Sonnenſchein empfängt, als der Zimmerbewohner, und was noch wichtiger iſt: wer draußen lebt, empfängt millionenmal mehr ultraviolette Strahlen, als der, welcher hinter durchſichtigen Glasſcheiben ſitzt. Man weiß, daß der Phoſphor im Blute eines ſinbes ſich in wenigen Wochen verdoppelt, wenn man das Kind täglich einige Minuten lang drau⸗ zen dem Sonnenlicht ausſetzt. Die Strahlen der Sonne erhöhen den Eiſengehalt des Blutes und verhüten Bleichſucht. Im Sonnenlicht iſt auch die Jodabſonberung der Schilddrüſe eine reichlichere. So kommen alſo viele gute Dinge von oben. u pvom Standpunkt des Wachstums u. der Geſund' beit iſt das Sonnenlicht nicht das geringſte un⸗ ter ihnen. Humor Die geizigen Schotten. „Wiſſen Sie ſchon, daß Macpherſon bein Angeln ertrunken iſt?“—„Was Sie nicht ſa gen! War er denn wirklich tot?“—„Mauſe tot. Wie ſie ihn herausgezogen und ihm die Taſchen durchſuchten, hat er ſich nicht mehr ge rührt.“ ö Ehrung. Die Hausfrau zur Köchin:„Sie haben une jetzt 25 Jahre treu gedient. Wir haben beſchloſ⸗ ſen, Sie von jetzt an als Mitglied unſerer Fa⸗ milie anzuſehen. Natürlich bekommen Sie dann keinen Lohn mehr!“ * Bunte Seitung Wettfahrt nach neuentdeckten Inſelu. Zwiſchen einem britiſchen und einem bra— ſilianiſchen Kreuzer ſoll eine Wettfahrt ſtatt— finden, deren Ziel es iſt, auf zwei kleinen In⸗ ſeln, die ſoeben inmitten des Südatlantik ent— deckt wurden, die Flagge des betreffenden Staates hißen. Die Exiſtenz des in Betracht kommenden neuen Landes wurde dieſer Tage von dem Kapitän des britiſchen Handels— dampfers„Lelande“ feſtgeſtellt, der es auf 27 Grad 20 Minuten weſtlicher Länge unmittel— bar über dem Aequator, in der Nähe von St. Paul's Rocks, geſichtet haben ſoll. Die bra⸗ ſilianiſche Regierung erteilte ſofort einem Kreuzer Befehl, nach der bezeichneten Stelle in See zu gehen. Man nimmt an, daß gleich— zeitig einem in Georgetown in Britiſch-Guyana ankernden engliſchen Kreuzer der Befehl erteilt wurde, nach den neuentdeckten Inſeln aufzu⸗ brechen. Die beiden kleinen Inſeln liegen von Britiſch⸗Huyana etwas weiter entfernt als von Rio de Janeiro, wodurch der braſilianiſche vor dem britiſchen Kreuzer im Vorteil iſt. Man glaubt ferner, daß auch Frankreich mit Rück⸗ ſicht auf ſeine braſilianiſche Route an der An⸗ gelegenheit Intereſſe nimmt. Pferdekur mit Hühnchen und Leckerbiſſen. Vor der Ankunft der Spanier gab es in Amerika keine Pferde, und zum Erfolg der Konquiſtadoren hat nicht zuletzt die Verwen⸗ dung dieſer Tiere beim Angriff beigetragen, die unter den Eingeborenen Furcht und Entſetzen erregten. Eines Tages wurde ein Rappen krank und Cortez überließ das Tier der Obhut eines 3 2. Indianerhauptlings. Die Indianer, die natür⸗ lich nichts von Pferdewartung verſtanden, brachten es in einem Tempel unter und koten irm, im Glauben, es mit einem vernunftbegab— ten Weſen zu tun zu haben, in feierlichen Zeto— monien Früchte, Hühner und köſtliche Leckereien an. Das war nun nicht die richtige Pierdekur, und das Tier ging ein. Cortez war es nicht ein⸗ gefallen, den Indianern za agen, was einem Pferde bekömmlich iſt und was nicht. Vielleicht hielt er dieſe Ernährungsweiſe für angebracht, oder er hatte andere Gründe; wahrſcheinlich wollte er die Indianer in dem Glauben beſtär⸗ ken, daß ſie es mit einem Weſen höherer Art zu tun hatten. Die Indianer waren über den Tod des Tieres entſetzt. Sie begruben es unter großen Feiern und ließen ein Standbild anfer⸗ tigen, das ſie im Tempel aufſtellten. Nach mehr als hundert Jahren fand Spaniern, die in dieſe Gegend kam, die Pferde⸗ ſtatue, die als Gott des Donners und des Blit— zes angebetet wurde. Eberſtadt b. Darmſtadt, 24. Juni.(Kein politiſchen Uniformen in der Kirche.) Der hie⸗ ſige evangeliſche Kirchenvorſtand faßte und ver⸗ öffentlichte folgenden Beſchluß:„Die Teilnahme politiſcher Organiſationen in Uniform am Got⸗ tesdienſt oder kirchlichen Handlungen iſt nicht geſtattet. Dasselbe gilt auch für einzelne Ange⸗ hörige ſolcher Organiſationen. ſoweit ſie uni⸗ formiert ſind. Gleichfalls können politiſche De⸗ monſtrationen irgendwelcher Art auf kirchlichem Gelände nicht geduldet werden.“ Der Kirchen⸗ vorſtand hat ſich zu dieſem Beſchluß veranlaßt geſehen, um auf alle Fälle die politiſche Neu⸗ tralität der Kirche unbedingt zu wahren. 33 eine Gruppe von. —— r ⅛˙———§— ö ——