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Die zur Anmeldung der mit Tabak bepflanz⸗ ten Grundſtücke erforderlichen Formulare können während der üblichen Büroſtunden bei uns— Zimmer 26— in Empfang genommen werden. Bis ſpäteſtens 15. Juli ds. Is. ſind dieſelben ge⸗ nau ausgefüllt, bei dem hieſigen Zollamt an Wochen⸗ tagen von vormittags 7—12 und nachmittags von 1½—5½/ Uhr, Samstags von vormittags 7 bis nachmittags 1 Uhr bei dem Zollamt abzuliefern. Genaue Angabe über die Lage und Größe der Grundſtücke iſt erforderlich. Wer die Anmeldung in der vorgeſchriebenen Zeit unterläßt, wird zur Anzeige gebracht. Viernheim, den 22. Juni 1931. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. J. V. Roos. Lokale Nachrichten Zum Liedertag des Dentſchen Hüngerbundes. Wie uns mitgeteilt wird, gibt der Geſang⸗Verein„Sängerbund“ anläßlich des Liedertages am kommenden Sonntag, den 28. Juni, wie voriges Jahr am Gaſtgaus zum Deut- ſchen Michel, in dem der Verein bekanntlich ge⸗ gründet wurde, um 8 Uhr abends ein Standkonzert. Der Verein wird unter der Leitung ſeines Diri⸗ genten Herrn Guſtin Lamberth mehrere Lieder zum Vortrag bringen. Intereſſenten und Anhänger des Sängerbundes ſeien hiermit auf dieſe Darbietung aufmerkſam gemacht und hierzu herzlichſt eingeladen. * Ein Nind vom Flitz erſchlagen. Während dem vorgeſtern Nacht über Hüttenf eld niedergegangenen Gewitter wurde auf einer Renn- hofwieſe ein Rind vom Blitz getroffen und getötet. „ An Erdbeeren erkrankt. Wie wich⸗ ng es iſt, Obſt zu waſchen, zeigt wieder ein Fall, der ſich in Gimbsyeim(Rheinheſſen) ereignete. Nach dem Genuß von friſch geflückten Erdbeeren, die nicht gewaſchen waren, erkrankten verſchiedene Perſonen. Neben Erbrechen ſtellte ſich hohes Fieber ein. Arbeiter-Sängerfeſt in Weinheim 4. D. Fergfraße. Es wird geſchrieben: Am 11., 12. und 13. Juli feiert der Volkschor Wein⸗ heim 1891(Leitung: Muſikdirektor Albert Guggen⸗ vühler, Mannheim) ſein 40jähriges Jubiläum, durch ein großzügig angelegtes Sängerfeſt. Ueber 2500 aktive Sängerinnen und Sänger werden das Programm beſtreiten, das Tauſende von Feſtteil⸗ nehmern eine unvergeßliche Erinnerung ſichern dürfte. Platzkonzerte, die vormittags 11 Uhr auf den fünf größten Plätzen der alten, romantiſchen Burgenſtadt zum Vortrag gelangen, bilden einen ſtimmungsvollen Auftakt zur Feier. Der Feſtzug, an dem ſich zirka 35 Vereine beteiligen, wird über den Geiſt und die Disziplin der dem Deutſchen Arbeiter ⸗Sänger⸗ bund angehörenden Vereine ein beredtes Zeugnis abgeben. Der eigentliche Feſtakt am Sonntag nach⸗ mittag findet in der von der Stadtverwaltung zur Verfügung geſtellten, geräumigen„Badeniahalle“ ſtatt. Die von künſtleriſchen Darbietungen umrahmte Feſtrede hält Stadtverordneter W. Jüngt, Mann- heim. Den Abſchluß des Tages und einen impo⸗ ſanten Ausklang des Feſtes wird eine Beleuchtung der beiden Burgen bilden. Das lobenswert aus— geſtattete, umfangreiche Feſtbuch enthält u. a. einen Beitrag von dem bekannten Weinheimer Heimat- forſcher Carl Zinkgräf.— So darf man annehmen, daß nach all den von Liebe und Fleiß getragenen Vorbereitungen, dieſe Jubiläumsfeier zu einem dies- jährigen kulturellen Mittelpunkt der Bergſtraße wird. Gehaltskürzungen in Heſſen. Durch Verordnung des Heſſiſchen Geſamtminiſteriums vom 20. Juni iſt die zweite Notverordnung zu Siche- rung von Wirtſchaft und Finanzen vom 5. Juni 1931 auch für das Land, die Gemeinden und die ſonſtigen Körperſchaften des öffentlichen Rechts in Heſſen zur Anwendung gebracht. *Die durchſchnittliche Lebensdauer eines Autos wird auf ſechs Jahre neun Monate berechnet. Sport- Vorſchau der D388. Mit einem beſonders großzügigen Spielplan wartet die Deutſche Jugendkraft am nächſten Sonntage wieder auf. 10 Spiele in Fuß- und Handball laufen zum Teil auswärts, zum größten Teil aber hier vom Stapel. Das Fundament dieſes ganzen bilden je⸗ doch die Spiele unſerer 1. Fußball mannſchaft in Heppenheim gegen Bürgel und der 1. Handballelf auf dem„Rot-Weiß“ Platze in Mannheim. Auch hier iſt es wiederum unbedingt notwendig, daß aus unſeren Reihen ſich eine anſehnliche Zahl zur Be⸗ gleitung beider Sparten bereit erklärt. Es fordert dies auch keine Fahrtkoſten, denn alle die gerne das Rad benutzen, verbinden mit der Reiſe nach Heppenheim einen ſchönen Ausflug an die nahe Bergstraße. Derjenige, der ſein Intereſſe vor⸗ nehmlich dem Handballſporte widmet, hat auch keine großen Strapazen auf ſich zu nehmen, denn der Platz, auf dem das Handballtreffen ſteigt, liegt vor den Kaſernen und iſt bald erreicht. Jugendkraft Heil! Die Meiſterſchaſtsſeier der Sportvergg. Amieitia! Meiſterſchaft wird gefeiert bei den Grünen! Diesmal in voller Freude und Begeiſterung, mit⸗ feiern wird ganz Viernheim und alle Freunde und Gönner in Nah und Fern, iſt es doch ein Mark- ſtein in der Geſchichte des Viernheimer Fußball⸗ ſportes, als„Landverein“ in die ſüddeutſche oberſte Spitzenklaſſe aufzurücken. reichung dieſes Zieles gearbeitet, nichts vermochte in den letzten 3 Jahren, als die erſte Meiſterſchaft Zäh wurde an der Er- des Kreiſes Unterbaden erkämpft worden war, den Geiſt der 1. Mannſchaft und ihrer Führer zu beugen. Der Kampfeswille der„Grünen“ ſetzte ſich durch und hat nun an der Schwelle der Bezirksliga ſeinem Heimatort die größte Ehre im deutſchen Fußball⸗ ſport erbracht! Dies erfordent vollſte Anteilnahme aller Viernheimer, groß und klein, jung und alt an den beiden Feſttagen. Plakate künden draußen an: Lampions Fackelzug am Samstag Abend von der Waldſtraße durch Blauehut⸗, Weinheimer⸗, Holz-, Rathaus⸗, Lorſcher⸗, Friedrich-, Waſſerſtraße zum Sportplatz, woſelbſt im neuen Kleid erſtrahlenden Vereinshaus eine ſchlichte Feier unter Einlage ge⸗ ſangl. und mufik. Darbietungen erfolgen wird. Der Sonntag bringt ein intereſſantes Handballſpiel der Handballer von Turnerbund gegen Phoͤnix Mann⸗ heim und anſchließend das Spiel zweier Meiſter⸗ Mannſchaften, den allbekannten Heſſenmeiſter Wor⸗ matia Worms in ſeiner derzeit ſtärkſten Aufſtell⸗ ung mit: Gisbert Thorms Scheithe (Polſterl) Mannertz Winkler Müller Völker Debuſi Der Meiſter in voller Beſetzung, mit all ſeinen In⸗ ternationalen. Niemand wird ſich dieſe ſportliche Delikateſſe entgehen laſſen. Das Saiſon⸗Endſpiel wird noch zur größten Senſation im ſüddeutſchen Fußballſport, denn Jedenmann iſt auf dieſe Begeg⸗ nung geſpannt. Daran ſchließt ſich wie immer: Cloſet Fries Fries ein„Sommernachtsfeſt mit Waldbeleuchtung“ * Tuvngenoſſenſchaft 93. Für Sams- tag abend 5 Uhr empfängt die T G. die jetzt ſehr ſpielſtarken Käfertaler. Die T. G. Elf, die in ihrer neuen Aufſtellung ihre Feuerprobe zu beſtehen hat, kann gegen Käfertal beweiſen, ob für die Zukunft die Aufſtellung Berechtigung hat. Die Samstag⸗ abendſpiele haben noch nie ihren Reiz verloren und auch zu dieſem Spiel mit 20 Pfg. Eiutritt werden es ſich die Viernheimer Intereſſenten nicht nehmen laſſen und erſcheinen. Vereins⸗Anzeiger. Klub der Geflügelzüchter 1926. Donnerstag, den 25. ds. Mts. findet im Lokal zum goldenen Stern unſere Monatsverſammlung ſtatt. Wegen Wich- tigkeit der Tagesordnung iſt erwünſcht, zahlreich zu erſcheinen. Auch können gleichzeitig die Bun⸗ desringe 1931 beſtellt werden. Der Vorſtand. Männer⸗Geſangverein. Donnerstag Abend 8½ Uhr Singſtunde. Pünktliches Erſcheinen. Der Präſident. G.-⸗V. Sängerbund. Die Freitag⸗Singſtunde fällt aus.— Sonntag Abend halb 8 Uhr Zuſammen⸗ kunft im Lokal zu der anläßlich des Liedertags am Gaſthaus zum„Deutſchen Michel“ ſtattfin⸗ denden Kundgebung. Der Vorſtand. Geſangverein„Flora“. Freitag Abend 8 Uhr Singſtunde. Pünktliches Erſcheinen erwartet Der Vorſtand. Chriſtl. Metallarbeiter Verband. Sonntag nachm. 1 Uhr im„Löwen“ höͤchſt wichtige Mitglieder ⸗ verſammlung. Es liegt im ureigenſten Intereſſe der Kollegen ſelbſt zu erſcheinen. Der Vorſ. Odenwald⸗Klub Ortsgruppe Viernheim. Sonn⸗ tag, den 28. Juni 8. Programmwanderung. a Hauptverſammlung in Mittenberg. Abfahrt mit Autos am Samstag, 27. Juni, 14 Uhr am Löwen. b Weinheim Hirſchkopf⸗Juhöhe⸗Lauden⸗ bach. Abfahrt OGG. 8,43 Sonntagskarte Wein⸗ heim Um zahlreiche Beteiligung bitten Die Führer. Geſang⸗Verein„Süängertrene“. Sonntag vorm. 10 Uhr Singſtunde. Kein Sänger fehle! Der Vorſtand. viern 0 2 (Viernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Viernh eimer Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1,50 Mk. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand- kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim Fernſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Ar. 146 Der Erfolg der Brüningſchenpolitin * Man hat in der internationalen Preſſe nicht mit Unrecht die Botſchaft Hoovers an die Welt als das größte geſchichtliche Ereignis ſeit dem Waffenſtillſtand bezeichnet. Und in der deut- ſchen Preſſe hat man die Situation, in der ſich Deutſchland in dieſen Tagen und Stunden be— fand, denn auch in der Tat mit der Stimmung und der Lage verglichen, wie ſie unmittelbar vor dem Zuſammenbruch im Herbſt 1918 in Deutſchland beſtand. Eine Stimmung der Verzweiflung war über uns gekommen. Einer Verzweiflung, die ſich hei den einen in mäder Reſignation, bei dem an⸗ deren in der fanatiſchen Sucht, das Beſbehende unbekümmert um alle Folgen, zu zertrümmern, äußerte., Eine Stimmung herrſchte, die ſich et⸗ wa dahin charakteriſieren ließ: Nun iſt alles am Ende! Jetzt muß alles zugrunde gehen, uns kann und wird ja doch keiner helfen! Man ſoh ſich ſchon vor Deutſchlands Bankerotterklärung, in unſeren Fabriken und Unternehmungen. Da kam der Beſuch des Reichskanzlers in Chequers. Jetzt erſt werden wir wohl begreifen. welch ſchweren Gang Brüning damals unter⸗ nahm. Und jetzt werden wir erſt auch ganz ver⸗ ſtehen, warum er das Werk der Notwerordnatng mit Zähnen und Klauen verteidigte, um das Vertrauen, das er ſich in England erworben hot und auf das ſich dann auch de ganzt Aktion Hoovers gründete. das Vertrauen in die drut⸗ ſche Ehrlichkeit und Zuverläſſärkeit. und in den deutſchen Willen, auch die äußerſten Kräfte an⸗ zuſoannen, um aus der Not herauszukomnmen, nicht zu verlieren. Mit Schzudern nur könnren wir heute uns die Folgen ausmalen. die ent⸗ ſtanden ſein würden, wenn der Reichstag zuſom⸗ mengetreten wäre u. wenn eine Oppoſition, die bis dahin den Reichstag gemieden hat, die aber in den Reichstag gegangen ſein würde. um die gegenwärtige Regierung, unbekümmert am die politiſchen und wirtſchaftlichen Folgen, zu ſtür⸗ zen, ihr Ziel erreicht hätte. Dann hätten wir heute den Staatsbankerott. dann wären heute die ausländiſchen Finanzkontrolleure ſchen Land! um Millionen gewachſen ſein! Brüning aber hielt die Front, und dieſe, gegen den Radikalismus ſich anſtem— mende Abwehrfront der Verſtändigen hat nun, wörtlich über Nacht, ausländiſchen Mißtrauens durchſtoßen. Jetzt iſt der Durchbruch da! Schneller, als wir ihn ſelber erwartet hatten. Es war keine Zeit mehr zu verlieren. Es war keine Zeit mehr für lange Verhandlungen und Konferen⸗ zen. Der Rieſenſturm der ausländiſchen Kapita- liſten gegen die Reichsbank mußte nicht nur zur wirtſchaftlichen, ſondern zu einer furchtbaren politiſchen Kataſtrophe führen. Und in dieſer Stunde ließ ſich Präſident Hoover über die Lage in Deutſchland berichten. Sein Ent chluß reifte, und innerhalb weniger Stunden wurde er zur Tat. Und als das Brieftelegramen On enburg s. das die Gefahr der Stunde ſchil⸗ derte, bei Hoover eintraf, war deſſen Aktion ſchon im Gang. Wir danken dem Herrn Reichspräſtdenten dieſen Schritt, den er in ſchwerer Sorge um die Not des deutſchen Volkes getan hat, einen Schritt, der ihm ſicherlich nicht weniger leicht geworden iſt als wirtſchaftliche Waffen- ſtillſtandsbitte, wie ſeinerzeit die Bitte um militäriſchen Waffenſtillſtand. Und das deutſche Vol! hat allen Anlaß heute auch der Regierung Brüning und dem Kanzler Brüning ſelbſt aus tiefem Herzen heraus zu danken für ſeine ruhige, klare, ehrliche und wahre Politik, für all die Opfer und Sorgen die er um der Fürsorge für Land und Volk willen auf ſich nehmen mußte. Und wir glauben, vaß es doch heute viele unter denen gibt, die Mitläuſer des Radikalismus ſind. die aber heute im ſtillen manches an Hohn und Spott, an Schimpf und Verleumdung ihm abbitten. Der Erfolg Brünings gründet ſich auf die Nufrichtigkeit, Reinheit und Ehrlichkeit ſeines Mollens und Strebens Hier iſt ein Mann, dem die ganze Welt Vertrauen ſchenkt. Zu einem guten Teil iſt die Kriſe, in der „ im deu. Poſt u. Gattu in moskau gelandet Und das Arbeitsloſenheer würde! die gewaltige Mauer des ſich Deutſchland und in der ſich die Welt befindet, eine Vertrauenskriſe. Nun aber iſt der große Durchbruch dank deut⸗ ſcher Feſtigkeit und Klarheit gelungen. Und die⸗ ſes, zunächſt und vornehmlich wirtſchaftlich ſich auswirkende Ergebnis kann aber auch garnicht ohne Rückwirkungen auf die politiſche Geſamt⸗ ſituation in Deutſchland ſein. Brüning hat durch ſein perſönliches Schaffen. wie durch ſein ſachliches Arbeiten gezeigt, daß Aufrichtigkeit und Entſchloſſenheit, Wahrheit und Klarheit immer noch diejenigen Fundamente ſind, auf denen ſich die ehrlich arbeitswilligen, zu peſi⸗ tiver Gemeinſchafts⸗ und Jufammenarbeit be⸗ A reiten Kräfte der Nation ſamweln können Es iſt ein Treppenwitz der Geſchichte, daß in dieſem Augenblick, in welchem Brüning und ſein zielbewußtes Streben die Rettung der Nation vor einer furchtbaren Kataſtrophe be— werkſtelligt hat, diefenigen. die dem Brüning— ſchen Rettunaswerk bisher immer die ſchwer⸗ 9 73.;; 5 fr. 1 rniſſe i Me rollt haben. nun und man ſah ſchon die internationalen Finanz⸗ ſten Hinderniſſe in den Weg gero kontrolleure in unſeren Aemtern und Behörden,; den Kampfruf erheben: Fort mit Brüning! Und es iſt erſt recht ein Treppenwitz der Geſchichte, daß ſie als„Retter“ denſelben Mann, nämlich Hugenberg, empfehlen. der durch ſeine Taktik und ſeine Politik. insbeſondere durch ſein Bündnis mit dem Radikalismus, auf die große Kataſtrophe zugetrieben hat. die aus Deutſchland ein wüſtes Trümmerfeld gemacht haben würde. Alle dieſe„Nationalen“ ſchickter ſich ſchon an. auf dieſem Trümmerfeld ihre Fahnen zu hißen, zum Zeichen des Sieges ihrer Parteidoktrinen. Wenn darüber auch Wirtſchaft und Volk zugrunde gegangen wären! In dieſer tiefſten Not des deutſchen Volkes kam die Rettung, kam der Durchbruch der Ver⸗ nunft. Und der Radikalismus hat eine große Schlacht verloren und eine vernichtende Nieder⸗ lage erlitten Die amerikaniſchen Flieger wtb. Moskau, 25. Juni. Die beiden ame⸗ rikaniſchen Flieger Poſt und Gatty. die heute früh auf ihrem Weltrundflug in Berlin ge⸗ ſtartet ſind,H ſind um 17.30 Uhr auf dem Mos⸗ kauer Flugplatz gelandet. Die Flieger wurden bei ihrer Ankunft von Vertretern des Komiſ— ſariats für Luftfahrt, der ziwilen Luftflotte und der ſowjetruſſiſchen, amerikaniſchen und eng- liſchen Preſſe begrüßt. Amerikaniſche Rückfrage in Zeitung —— heimer Anzeiger (Viernheimer Bürger-Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen i Unjerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden n 193 NN nne, Ns 48. Jahrgang 7 1 72 7 P „Franzöſiſches Chequers“ ſo gut wie ſicher noch kein Zeitpunkt vereinbart— Erſt Klarheit über den Hoover⸗Vorſchlag enb Berlin, 25. Juni. Wie wir von un⸗ terrichteter Seite erfahren, ſind die Meldun⸗ gen, wonach bereits eine franzöſiſche Einla⸗ dung an den Reichskanzler und den Reichs⸗ außenminiſter vorliegen ſoll, falſch. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß am Mittwoch in der Unterhaltung zwiſchen Briand und dem deut⸗ ſchen Botſchafter über die Anregung des Kanzlers geſprochen worden iſt. Aber bisher iſt weder eine Einladung erfolgt noch ein Zeitpunkt für die Zuſammenfunft feſtgeſetzt worden. Die franzöſiſche Regierung hat den Gedanken ſehr freundlich aufgenom- men. Ihre wäre offenbar ſogar daran gelegen daß der Beſuch recht bald erfolgt. Die Abweſenheit des Kanzlers und des Außenmi⸗ niſters von Berlin iſt aber unmöglich in die⸗ ſer Situation, die jeden Augenblick neue Ueberraſchungen erfahren kann. Es iſt deshalb notwendig, zunüchſt zu warten, bis eine Klä⸗ rung über die Durchführung des Hooverſchen Vorſchlages erzielt worden iſt. Erſt dann wird man ſich über den Zeitpunkt des Beſuches ver⸗ ſtändigen. Die Zuſammenkunft ſelbſt gilt aber ſchon jetzt als ſicher, und zwar wird ſie noch im nächſten Monat ſtattfinden. Der Berliner Beſuch Mac Donalds und Henderſons. wib London, 25. Juni. Im Unterhauſe teilte heute Staatsſekretär Clynes mit, daß Premier- miniſter Mac Donald und Außenminiſter Hen⸗ derſon die Einladung des deutſchen Reichskanz⸗ lers zu einem Beſuch in Deutſchland mit gro- ßer Freude angenommen hätten und am 17. Juli in Berlin eintreffen würden, wo ſie bis zum W. Juli zu verbleiben gedächten. Auch der Transozeanflug der Dänen geglückt Infolge Verfliegens über Spanien und Frankreich in Krefeld zur Notlandung gezwungen— Abends in Bremen Die däniſchen Flieger in Krefeld notgelandet. Krefeld, 25. Juni. Wie vom Flughafen Krefeld mitgeteilt wird. ſind die beiden däniſchen Ozeanflieger heute um 17.30 Uhr in Kreſeld notgelandet Wie ſie erklären, haben ſie ſich über Spanien und Frankreich verflogen. Der Abflug ging um 18.45 Uhr nach Kopenhagen meiter. Da⸗ mit iſt auch dieſer Weſt⸗Oſt⸗Transozeanflug als geglückt anzuſehen. Die beiden Flieger wurden heute in Koben⸗ hagen vergeblich erwartet. Man hatte bereits Vorbereitungen zu einem feierlichen Empfang getroffen und eine vieltauſendköpfige Menge war auf dem Flugplatz in Kaſtrup verſammelt. Ge⸗ gen 3 Uhr nachmittags verließen ſedoch der Verkehrsminiſter mit dem geſamten Empſangs⸗ komitee ſowie der Vater und die übrigen An⸗ E Paris Frankreichs Antwort wird noch geprüft— Mellon in Paris f eingetroffen witb Paris, 25. Juni Havas verbreitet am ſpäten Abend folgende Auslaſſung: Die franzöſiſche Regierung hat noch keine Antwort von der amerikaniſchen Regierung auf die Vorſchläge erhalten, die ſie auf den Vorſchlag Hvovers hat machen laſſen. Jedoch hat die amerikaniſche Regierung nähere An⸗ gaben betreffend die techniſche Durchführung über den von Franlreich gemachten Vorſchlag der ungeſchützten Annuität(inconditionnel) durch Deutſchland und zu der Gewährung einer Anleihe an Deutſchland durch Vermitt⸗ lung der Internationalen Zahlungsbank er⸗ bitten laſſen. Man folgert daraus, daß die ame⸗ rikaniſche Regierung die franzöſiſche Ant⸗ wort nicht zurückweiſt, ſondern eine metho⸗ diſche Prüfung ihres Inhalts vornimmt. Mellons erſter Tag in Paris. wib Paris, 25. Juni. Die amerikaniſche Bot⸗ ſchaft gibt folgendes Communiaque heraus: Schatzſekretär Mellon, der heute nachmittag von London eingetroffen iſt, bat längere Zeit mit dem amerikaniſchen Botſchafter konſeriert und ſich dann zu einer einfachen Höflichkeits⸗ piſite zu Finanziniſter Flandin begeben. Der erſte Kontakt mit der franzöſiſchen Regierung wird am Freitag auf einem Frähſtück ſtattſin⸗ den, das Miniſterpräſident Mellon gibt. Stimſons Eutſchluß zur Europareiſe. wib Waſhington, 25. Juni. Staatsſekretär Stimſon hat heute folgende Erklärung abgege— ben:„Ich führe meinen urſprünglichen Reiſe⸗ plan aus. Es hat ſich nichts ereignet, um ihn umzuſtoßen.“ Stimſon lehnte es nach wie vor ab, bekannt zu geben, daß er die franzöſiſche Antwortnote erhalten habe. Dieſes Verhalten wurde hier da⸗ hin gedeutet, daß man ſich unn die Reviſion des Textes der franzöſichen Antwort bemüht und eine ſolche offenbar auch durchgeſetzt hat. Stimſon wird auf ſeiner Europareiſe von ſeinem Privatſekretär Klots, von ſeinem Adju⸗ tanten Regnier und von einem Chiffreur beglei⸗ tet werden. Klots gehört nicht zum eigentlichen Beamtenſtab Stimſons. Er ſtellt vielmehr pri⸗ vate Gutachten für den Staatsſekretär her; u. a. hat er bereits ſolche über internationale Finanzfragen und über Sowjetrußland erſtattet. Der italieniſche Botſchafter, der heute Stünſon einen Beſuch abſtattete, erklärte nachdrücklich, daß das Gerücht, Muſſolini mache ſeine Zuſtim⸗ mung zu Hoovers Plan von dem Verzicht auf die deutſch⸗öſterreichiſche Zollangleichung ab⸗ hängig, völlig aus der Luft gegriffen ſei. Er habe ein telegraphiſches Dementi dieſer Falſch⸗ meldung aus Rom erhalten. 1 gehörigen des Ozeanfliegers Höjriis den Luft hafen, wo ſie viele Stunden lang auf den Flie ger gewartet hatten. Gleichzeitig wurden die Radioausſendungen eingeſtellt. Die Landung der däniſchen Flieger in Kreſeld. wtb. Krefeld, 25. Juni. In einem Geſpräch mii: dem Vertreter des W.T B. erklärten die dä— niſchen Ozeanflieger Hiller und Höjriis, daß ſie während des ganzen Fluges ſchlechtes Wetter hatten und während 13 Stunden größtenteils in 4000 Meter Höhe über den Wolken flogen. Heute früh ſeien ſie durch ein Loch in d Wolken tiefer gegangen und zunächſt über dem Waſſer— ſpiegel weitergeflogen. bis ſie gegen 11 Uhr eu opäſcher Zeit Feſtktand— be mutlich Spa⸗ nien— erblickten. Sie flogen ann. ohne eine endung vorzunehmen, übe Frankreich und gingen kurz nach 17 he auf dem Kreſeltder Flugplatz nieder, um Binein einzunehmen. Die Durchſchnittsgeſchwindigkett während des gan— zer Fluges betrug etwa 180 Kilometer. Die beiden Flieger aach en einen ſehr friſchen Cndruck und nahmen im Kreſelder Flaghafen nur eine kleine Erfriſchung ein. Während des Fluges haben ſie ſich ausſchließlich von Choko⸗ lade ernährt. Auf dem Flughaſen fanden ſich bald nach Ankunft der beiden Flieger der Poli— zerpräſident und ſein Stellvertreter ſowie zahl⸗ reiche Preſſevertreter und Photographen ein. Der Start des mit der däniſchen und amerika⸗ niſchen Flagge geſchmückten Flugzeuges zum Weiterflug ging um 18.45 Uhr glatt von ſtatten, Die Flieger hoffen noch vor Eintritt der Dunkel⸗ heit in Kopenhagen einzutreſfen. Das Flugzeug iſt eine 797 W Bellanca und mit einem 300 PS. Wright⸗Whiol⸗Wind⸗Motor ausgeſtattet. Es handelt ſich um dieſelbe Type, mit der Chamber⸗ lin und Levine 1927 ihren Ozeanflug durchge— führt haben. Der Apparat iſt ein Eindecker und etwas kleiner als die Bremen, Köhls und Hühnefelds. Höjriis hat während des ganzen Fluges allein geſteuert. Die däniſchen Ozeanflieger in Bremen gelandet. wib Bremen, 25. Juni. Die däniſchen Oze⸗ auflieger haben auf dem Fluge von Krefeld nach Kopenhagen eine Zwiſchenlandung in Bre⸗ men vorgenommen. Das Flugzeug wurde zum erſtenmal um 20.15 Uhr über Bremen geſich⸗ tet und zwar in Richtung Hamburg weiterflie⸗ gend. Gegen 22 Uhr kehrte es jedoch wieder zu⸗ rlick und ging gegen Dunkelheit auf dem Bre⸗ mer Flugplatz nieder. Die Flieger, die die Nacht in Bremen verbringen werden, werden wahrſcheinlich morgen früh den Weiterflug aach Kopenhagen antreten. f 75 1 0 wird ſich Frankreich iſolieren? Hoffentlich erkennt man in Paris das Gebot der Stunde! In der ganzen Welt fand der Vorſchlag des amerikaniſchen Präſidenten Hoover, ein Feierjahr in der Schuldenzahlung ſeitens der am Weltkrieg beteiligten Staaten einzulegen, um dadurch eine Geſundung und Wiederbe⸗ lebung der überall darniederliegenden Welt⸗ wirtſchaft einzulegen und dadurch vor allem dem beſonders Not leidenden deutſchen Reiche zu helfen, ein freudiges und zuſtimmendes Echo. Außer Deutſchland erklärten ſich bereits mehrete ausländische Regierungen grundſätzlich mit dem Inhalt des amerikaniſchen Manifeſtes einver⸗ ſtanden. Nur Frankreich glaubt, ſeine Zuſtimmung nicht ohne Vorbehalte geben zu können. Es will unter allen Umſtänden am Poung⸗Plan feſthalten, weil es fürchtet, daß ſonſt der Doung⸗Plan überhaupt nicht mehr zur An⸗ wendung kommen wird. Die Pariſer Preſſekommentare ſpiegeln leider bielfach immer noch den Geiſt des Mißtrauens. Die übrige Weltpreſſe begrüßte faſt ausnahms⸗ los den Vorſchlag des amerikaniſchen Präſiden⸗ zen, ebenſo zahlreiche amerikaniſche Parlamen⸗ tarier, Wirtſchaftsführer und ſonſtige einfluß⸗ reiche Perſonen, zahlreiche Staatsmänner in Amerika und Europa ſehen in der Botſchaft des Präſidenten Hoover nicht nur eine noble Geſte, ondern eine wicklich große, zur Befriedung zer Welt beitragende Tat, durch die vor allem deutſchland vor dem drohenden finanziellen Zusammenbruch gerettet werden ſoll. Sie iſt ge⸗ eignet, das gegenſeitige Vertrauen und die Verſtändigung unter den Völkern zu ſtärken und der geſamten notleidenden Weltwirtſchaft neuen Auftrieb zu geben. Es beſteht begründete Hoffnung, daß es nicht bei dem einen Feierjahr bleibt, wenn die nächſten 12 Monate zur Konſolidierung der Verhältniſſe nicht ausreichen. Man rechnet jedoch damit, daß es ſchon inner⸗ halb Jahresfriſt gelingt, die Wirtſchaft wieder borwärts zu bringen und einen Rückgang der hohen Arbeitsloſenzahlen in den Induſtrie⸗ ländern der Welt herbeizuführen. Reichskanzler Dr. Brüning hat in ſeiner bemerkenswerten Rundfunk⸗ rede in eindeutiger, ehrlicher Weiſe Deutſch⸗ lands Bereitwilligkeit und ernſten Willen, an dem großen Werk mitzuarbeiten und freund⸗ ſchaftliche Beziehungen zu den Nachbarvölkern anzuſtreben und herbeizuführen, zum Ausdruck gebracht. Er verfehlte dabei nicht, in eindrucks⸗ voller Weiſe nochmals das deutſche Volk auf den Ernſt der Lage hinzuweiſen und auf die Notwendigkeit und Pflicht, weitgehende. nur ſchwer zu ertragende Opfer zu bringen. Beſon⸗ ders wohltuend berührte ſeine Erklärung, daß es die deutſche Regierung begrüßen würde, wenn ihr bald Gelegenheit gegeben wäre, mit den franzöſiſchen Staatsmännern in einen mündlichen Gedankenaustauſch zu treten, ähnlich wie es bei dem Beſuch des Reichskanzlers und des Außenminiſters in Chequers der Fall war, wodurch die freundſchaftlichen Beziehungen zwiſchen England und dem deutſchen Reich we— jentlich vertieft und befeſtigt wurden. Wird Frankreich die vom Reichskanzler Dr. Brüning dagebotene Hand in gleichem Geiſte ergreiſen und eine Einladung an die deut⸗ ſche Regierung ergehen laſſen? Vir hoffen es zuverſichtlich und ſind überzeugt, aß eine perſönliche Aussprache die beiden gro— ſen Nachbarſtaaten einander wirklich näher ringen. ja nach und nach ein freundſchaftliches —————— Des Lebens seltsames Spiel. Noman von Eliſabeth Ney. Copyright by Martin Feuchtwanger. Halle(S) 10. Fortſetzung. Bleich, an allen Gliedern zitternd ſtand Chriſta vor dem Vater. Was ſollte ſie ihm nur antworten? Nie würde ihr der alte Mann glauben. Es war ja auch alles viel zu verwickelt und zu ſchwer zu erklären, als daß der aufge⸗ regte Mann darauf gehört hätte. Noch immer ſtarrte Chriſta mit feſt zuſam⸗ mengebiſſenen Lippen vor ſich zu Boden. „Dein Schweigen ſagt mir genug; geh' mir aus den Augen!“ klang es da an ihr Ohr, wäh⸗ rend der Vater die Flurtür weit öffnete.„Geh“, ſagte er mit eiſiger Betonung. 5 „Vater!“ ſchrie Chriſta in höchſter Verzweif⸗ lung.„Schicke Olga ins Zimmer, ich will dir alles erzählen. Habe Erbaumen, ich bin nicht ſchuldig. Gewiß, ich habe Matthias Brecht zu⸗ fällig getroffen, da ich die Ruhepauſe, die ich vor Beginn des Nachtdienſtes hatte, zu einem Spaziergang benutzte. Doktor Brecht brachte mich dann im Auto zum Amt, da wir uns etwas verſpätet hatten. Ich ſpreche die volle Wahrheit, und Doktor Brecht, der am Mittag zu dir kom⸗ men will, wird ſie dir beſtätigen. Glaube mir doch, und ſtoße mich nicht von dir.“ „Ha, ha, alſo mit dem Doktor komnſt du mir aufs neue, er will ſchon wieder einmal kommen? Das kannſt du jemand anderem erzählen, mein Kind, ich habe von dieſem Märchen übergenug. Doch höre mich an: ich ſtelle dich jetzt vor die Wahl. Geſtern abend hat Fritz Kraft mit mir geſprochen und mir geſtanden, daß er dich liebt nd haben möchte. Nimmt du dieſen 5 internationale Solidarität Rote. zeigt, iſt der Ultimobedarf der Reichsbank und Verhältnis zur Folge haben könnte. Gewiß gibt es auf beiden Seiten verblendete Kreiſe, denen eine Verſtändigung nicht erwünſcht iſt, und die eine ſolche mit allen Mitteln zu hintertreiben ſuchen. Glücklicherweiſe handelt es ſich dabei hüben wie drüben um eine Minderheit. Das deutſche, wie das franzöſiſche Volk wol⸗ len in ihrer überwiegenden Mehrheit ein Ende der Periode ves Mißtrauens, das viel dazu beigetragen hat, die heutigen be⸗ klagenswerten Zuſtände herbeizuführen. Friede und Freundſchaft wollen alle wahren und gut⸗ geſinnten Staatsbürger, weil ſie innerlich da⸗ von überzeugt ſind, daß nur dadurch wieder eine Atmoſphäre ruhiger Entwicklung für alle eutopäiſchen Staaten herbeigeführt werden kann. Der hochherzige, wahrhaft ſtaatsmänniſche Vorſchlag des amerikaniſchen Präſidenten bie⸗ tet eine geeignete Baſis. Möge man auch in Frankreich an verantwortlicher Stelle erkennen, daß kaum wieder gutzumachender Schaden ent⸗ ſtehen würde, wenn durch ein Feilſchen um die Höhe der zu ſtundenden Zahlungen der Hoover⸗ ſche Vorſchlag in ſeiner Auswirkung beſonders für das deutſche Reich zu einem Torſo verun⸗ ſtaltet würde. Hoffen wir, daß ſolche Befürch⸗ tungen unzutreffend ſind, daß vielmehr eine Ausſprache in allernächſter Zeit die Wege ebnet, 100 millionen Dollar⸗Kredit für Reichsbank Ultimobedarf geſichert— Internationale Noteninſtitute als Geldgeber London, 25. Juni. Die Baut von Ing⸗ land, die Bank von Frankreich. das Federal Reſerveboard in Newyort und die Bank für Internationale Zahlungen haben, lt.„NB.“ beſchloſſen, mit Wirkung von heute der deut⸗ ſchen Reichsbank einen Notkredit in Höhe von 100 Millionen Dollar bis zum 16. Juli zur Verfügung zu ſtellen. Jede der beteiligten Banlen übernimmt 25 Millionen Dollar. Der Kredit wird zur Erfüllung der Reichs⸗ banlverpflichtungen am Monatsende gewährt. Mit dem neuen Kredit, der aufs neue die aller Noteninſtitute damit die Geldverſorgung der deutſchen Wirt⸗ ſchaft geſichert, denn die Bereitſtellung von mehr als 400 Millionen Mk. an Deviſen bedeuzet bei den vorhandenen Deckungsvorſchriften für den Notenumlauf eine Bewegungsfreiheit des deut⸗ ſchen Noteninſtituts von einer Milliarde Mk., womit auch die größten Anſpräche anläßlich des bevorſtehenden werden können. Monatsendes erfüllt * Aſſociated Preß meldet aus Waſhington, daß amerikaniſche Finanzkreiſe wegen der erneuten Konferenzen zwiſchen Beamten des Schatzamts und des Federal Reſerve Boards ein internatio- nales Kreditarrangement zur Erleichterung ber Wirtſchaftslage Deutſchlands erwarten. Obwohl die Beamten es ablehnten, Einzel⸗ heiten über die oben erwähnten Beſprechungen zu geben, wurde der Zweck der Konferenzen ie⸗ doch klar angedeutet; u. a. iſt erklärt worden, daß eine formelle Ankündigung eines ſolchen internationalen Kreditarrangements nicht vor Ende des Monats zu erwarten ſei.— Der ſtell⸗ vertretende Schatzamtsſekretär Mills hatte heute wiederum mit Hoover und dem Gouverneur, des Federal Reſerve Board eine Beſprechung. Der Schatzſekretär betonte bereits, daß irgendein Kre⸗ ditarrangement von dem von Hoover vorge⸗ ſchlagenen Moratorium völlig unabhängig ſei. Anerkennenswerter Sparwille der Reichsregierung Abbau der Miniſtergehälter— Eine Geſte, die ihre moraliſche Wirkung nicht verfehlt Berlin, 25. Juni. Das Reichskabinett iſt bei der Beſchlußfaſſung der Notverordnung dahin übereingekommen, die Miniſtergehälter noch über die in der Verordnung vorgeſehenen Sätze hinaus abzubauen. um zum Ausdruck zu brin⸗ gen, daß die Not der Zeit erhebliche Opfer er⸗ heiſcht und daß auch die Mitglieder der Reichs regierung bereit ſeien, ſich Einkommenkürzungen zu unterwerfen, die einſchneidender Natur ſind. Nach den Beſchlüſſen der Regierung erhält der Reichspräſident nicht mehr 60 000, ſondern nur noch 43 200 Mk., die Aufwandsent⸗ ſchädigung von 120 0% Mk. iſt geblieben. Sie iſt notwendig, weil die Repräſentationsverpflich⸗ tungen des Reichsoberhaupts erhebliche Ausga⸗ ben verurſachen, die ſich einſach nicht vermeiden laſſen. Das Gehalt des Reichskanzlers ſah vor der Notverordnung einen Grundgehalt von 45 000 Mk. vor; hinzu kommt eine örtliche Zu⸗ lage von 1350 Mk., ſo daß er insgeſamt 46 850 Mk. bezog. Dieſe Summe iſt um 28 Prozent gekürzt worden. Der Kanzler berzichtet auf 12978 Mk. Es verbleibt ein Reſt von 33 372 Mk. Die Dienſtaufwandsentſchädigung in Höhe von 15 000 Mk. in bisherigem Umfang iſt geblieben. Die Reichsminiſtergehälter betru⸗ gen bis 36 000 Mk. Hinzu kam eine örtliche Zu ——.——. c. N Lee ſtehſt du indeſſen auf dieſem würdigen, höchf zweifelhaften Ehrenmann, ſo ſind wir auf im- mer geſchiedene Leute. Nun wähle zwiſchen ihm und deinem Vater.“ Chriſtas Blondkopf war bei des Vaters Wor— ten ſchwer auf die Bruſt geſunken. Tränen umflorten ihren Blick. als ſie ihn jetzt mit flehendem Ausdruck noch einmal zu dem alten Manne erhob. „Vater, iſt das dein letztes Wort?“ fragte ſie mit bebender Stimme. „Mein letztes“, klang die dumpfe Antwort. Da wandte ſich Chriſta Wald langſam, und ging mit müden Schritten zur Tür. Hinter ihr ertönte das bittere Auflachen des alten Mannes, der ihr in den langen Jahren ein guter Vater geweſen war. Sie aber konnte nicht anders han⸗ deln. Der Vater hatte es nicht anders gewollt. Die Liebe zu Matthias Brecht war ſtärker; ſie mußte das Vaterhaus verlaſſen, ehe ſie den ge⸗ liebten Mann verlor. Die Tür war ins Schloß gefallen. Chriſta ſah ſich noch um, und ſchritt langſam die Treppe hinab. Unten ſank ſie, leiſe aufſchluch⸗ zend, auf die Treppenſtufen nieder. So fand ſie der alte Portier des Hauſes, der Punkt fünf Uhr die Haustür aufſchloß. Der alte, gutmütige Mann fragte nicht lan⸗ ge, und nahm ſie mit in ſeine Wohnung. Ehriſta folgte ihm willenlos, ſie kannte den alten Wendelin von Kindesbeinen an, und er war ſchon oft der Vertraute ihrer Kinderſchmer⸗ zen geßweſen. Alſo ſchüttelte ſie dem alten Manne auch heute ihr äbervolles Herz aus. Gotthold Wendelin ſchüttelte wohl ab und zu bedächtig den Kopf, als wenn er nicht ſo recht an die Ehrlichkeit des Doktors glauben könne; in dieſer Hinſicht gingen ſeine Anſichten nit de⸗ nen des alten Wald überein. Aber freilich, es bauch A nabmen, ind Cha Wand we lage von 36000 Mk. Der Geſamtbetrag von 37 080 Mk. iſd um 28 Prozent zufhamengeſtri⸗ chen worden. Die Reichsminiſter müſſen ſich al'o von jetzt ab einen Abzug von 10.382. 40 Mk. gefallen laſſen, ſo daß ein Einkommen von 26 697 Mk. verbleibt, im Monat adſo etwas mehr als 2000 Mk. Angeſichts der ungeheuren Ver⸗ antwortung, die auf den Schultern der Mitglie- der der Reichsregierung liegt, iſt das wohl kaum ein äbertriebenes Einkommen. Auch das Woh⸗ nungsgeld von 3600 Mk. iſt um 1008 Mk. abge⸗ baut; es verbleibt ein Zuſchuß von 2592 Mk, der aber in Wegfall gerät, wenn der Miniſter im Beſitze einer Dienſtwohnung iſt. Die Dienſt⸗ aufwandsentſchädigung von 4800 Mk. iſt ge⸗ blieben. Die Staatsſekretäre bezogen bisher 24000 Mk. Gehalt und 720 Mk. örtliche Son⸗ derzulage, weiter Wohnungsgeld und eine Zu⸗ lage von 1200 Mk. Das geſamte Einkommen be⸗ läuft ſich darnach auf 28 440 Mk. und iſt um 13 Prozent gekürzt worden, ſo daß nur noch Einnahmen von insgeſa mt. 24 952.80 Mk. ver⸗ bleiben. (Wo bleiben die nachdem Reich und Länder mit gutem Beiſpiel voran⸗ gegangen ſind? Red.) 22222 TT rr alſo ſollte ſich nicht auch ein Reicher für ſie inte⸗ reſſieren? „Bleiben Sie vorläufig ruhig hier bei mir, Fräulein Chriſta“, ſagte er dann gutmütig,„ich werde Ihnen jetzt erſt einmal einen ſtarken Kaffee brauen, damit Sie wieder Farbe ins Ge— ſicht bekommen. Sie ſehen ja aus, als wollten Sie jeden Moment umſinken. Und das mit dem Vater, das will ich mir inzwiſchen durch den Kopf gehen laſſen. Eine dumme Geſchichte iſt es natürlich, denn ich kenne ſeinen eiſenharten Schädel. Was er einmal geſagt und ſich in den Kopf geſetzt hat, daran läßt er nicht rütteln, und wenn er ſelbſt dabei zugrunde ginge.“ Gotthold Wendelin ſchlürfte davon und er⸗ ſchien nach einer Weile mit einer Kanne damp⸗ fendem Kaffee. „So, Kind, nun trinken Sie erſt einmal, ich rauche dabei eine Pfeife, und äberdenke noch⸗ mal alles“, ſagte er aufmunternd. Schon die erſten Schlucke des heißen Ge⸗ tränks durchwärmten und belebten Chriſtas kal⸗ te, erſtarrte Glieder, und allmählich kehrte auch die natürliche Farbe in ihr Geſicht zurück. „Han,“ ließ ſich der Portier nach einer Weile hören,„ich habe es mir anders überlegt. Fräu⸗ lein Chriſta. Vielleicht iſt es beſſer, Sie und auch ich unternehmen vorläufig nichts, ſondern Sie fahren ſo bald wie möglich in die Wohnung Ih⸗ res Bräutigams, und ſchicken dieſen zu Ihrem Vater. Wenn er dann erſt den Doktor wirklich und wahrhaftig vor ſich ſieht und merkt, daß die Sache ernſt gemeint iſt ſo wird er beſtimmt umſchwenken. Meinen Sie nicht, daß dies der einzig richtige Weg iſt?“ „Ich habe auch ſchon daran gedacht“, entgeg⸗ nete Chriſta nachdenklich.„Nur— es paßt ſich doch nicht, daß ich Doktor Brecht in ſeiner Woh⸗ nung aufſuche.“ „Na, na, nur nicht ſo überempfindlich, wenn es gilt, aus der Patſche herauszuko men. Aber Darmſtadt, 24. Juni.(Darmſtadts Bau⸗ programm 1931.) Der Darmſtädter Stadtrat be⸗ ſchäftigte ſich am Mittwoch mit dem Wohnungs⸗ bau⸗Programm für 1931. Es wurde beſchloſſen, den ſtadteigenen Wohnungsbau einzuſtellen. Verſchiedene begonnene Wohnungsbauten ſollen fertiggeſtellt werden. Im übrigen wird die Stadt, ſoweit Geld vorhanden iſt, an Baugeſell⸗ ſchaften und Private Bürgſchaften bis 85 Pro⸗ zent übernehmen. Oppenheim a. Rh., 24. Juni,(Verbot po⸗ litiſcher Veranſtaltungen.) Das Kreisamt hat alle politiſchen Veranſtaltunge, bei denen vor⸗ ausſichtlich die Ortspolizei nicht ausreicht, zur Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung ver⸗ boten. Das Verbot ſtützt ſich darauf, daß in letz⸗ ter Zeit Veranſtaltungen politiſcher Art größe⸗ ren Umfanges im Kreiſe Oppenheim ſtattfin⸗ den, die nicht geeignet ſeien, Ruhe und Frieden bei der Bevölkerung einziehen zu laſſen. Mainz, 24. Juni.(Den Bruder mit der Axt erſchlagen.) Vor dem Schwurgericht der Provinz Rheinheſſen wurde in dreitägiger Sit⸗ zung die Verhandlung gegen den des Totſchlags angeklagten 43⸗jährigen Arbeiter Franz Paul Ingebrand aus Planig durchgeführt, der am 24. Dezember 1930 ſeinen 30⸗3ährigen Bruder, den Heizer Anton Ingebrand mit der Axt er⸗ ſchlug. Der Angeklagte hat den Feldzug mitge⸗ macht. Als 1927 ſeine erſte Frau ſtarb, heiratete er nach kurzer Zeit mit Rückſicht auf ſeine acht Kinder zum zweitenmal. Von dieſer Heirat an war das Verhältnis zwiſchen ihm und ſeiner Verwandtſchaft ein gutes. Einmal wurde er von ſeinem Bruder mit einer Miſtgabel derart miß⸗ handelt, daß er einen Arm gebrochen hat. Die Tat ſtellt der Angeklagte als Notwehr hin. Am Weihnachtsabend ſei ſein Bruder mit einer Axt unter Drohungen die Treppe zu ſeiner Woh⸗ nung hinaufgekommen. Dieſem habe er ſich mit einer Miſtgabel entgegengeſtellt. Plötzlich habe ihm ſein Bruder die Miſtgabel entriſſen und mit der Axt einen Schlag nach ihm geführt, dera er gerade noch ausweichen konnte In dieſem Augenblick habe er temem Broder die xt entriſſen und ihm einen Schlag auf den Kopf verſetzt. Er ſei dann in die Küche ſeiner Woh⸗ nung gegangen und ſpäter dort von der Gen⸗ darmerie verhaftet worden. Die Abſicht, ſeinen Bruder zu töten, habe ihm vollſtändig fern ge⸗ legen. Das Arteil lautete unter Zubilligung mildernder Umſtände wegen Totſchlags auf zwei Jahre Gefängnis. Tum neuen Oxeanflug Amerikka- Beilin Harold Gatty und Willy Poſt. die beiden amerikaniſchen Flieger, die in Har⸗ bour Grace(Neufundland) zu einem Ozean⸗ flug nach Berlin ſtarteten und von Berlin aus weiter nach Moskau flogen. CCC EFF ĩð2 Ä blaſen. Iſt ſchon früher ein böſes Kind geweſen, immer voller Heimtücke und Hinterliſt. Was an⸗ ders als der pure Neid konnte ſie zu dem Klatſch veranlaſſen?“ Ehriſta antwortete nicht und blickte nur nachdenklich vor ſich hin. „Emil Wald iſt eigentlich gar nicht mein Va⸗ ter“, ſagte ſie nach einer Weile.„Ich habe es erſt ſpäter erfahren. Meine tote Mutter hat mit mir nie darüber geſprochen. Wer mag eigentlich mein Vater ſein?“ Gotthold Wendelin räuſperte ſich etwas ver⸗ legen.— „Das iſt ſo eine Sache“, antwortete er, ſich nachdenklich den Stoppelbart ſtreichend.„Damals, als Emil Wald heiratete, hörte ich, daß die Frau Tänzerin geweſen ſei, na und da iſt eben wohl mal etwas vorgekommen——. Na, und nicht wahr. Fräulein Chriſta, ſo ſehr traurig ſind Sie doch ſchließlich gar nicht, daß Sie auf der ſchönen Gotteswelt herumlaufen dürfen, und den Vater haben Sie doch nicht vermißt, denn Emil Wald kannte ſonſt nie einen Unterſchied zwiſchen ſeinen beiden Töchtern. Jetzt allerdings ſcheint Olga die Oberhand bekommen zu haben. Schlafen Sie jetzt ein paar Stunden, es iſt kaum ſechs Uhr, und ich habe das Haus in Ordnung zu bringen. Ich werde Sie, wenn es Zeit wird, ſchon wecken.“ Chriſta ſchlief denn auch wirklich auf dem alten Wachstuchſofa einige Stunden ſeſt und traumlos. 5 Doktor Matthias Brecht bewohnte in der Ansbacher Straße bei einer alten Offizierswitwe zwei Zimmer. Es mochte ſo gegen ein halb zwölf Uhr mit⸗ tags ſein, als Chriſta Wald ſchüchtern an dieſer Wohnungstür klingelte. Ihr Herz klopfte dabei zum Zerſpringen, und faſt war es ihr, als müſſe ſie noch im letz⸗ ten Moment davonlaufen. laſſen. Der Prozeß gegen die Wohnungsbau⸗ Gmbh Oberſtaatsanwalt präſentiert neuen Sach⸗ verſtändigen.— Auf Freitag vertagt. Heidelberg, 25. Juni. Der Prozeß gegen die Beſchäftsführer der Heidelberger Wohnungsbau⸗ G.m.b. H. nahm am heutigen 6. Verhandlungs⸗ tag eine über raſchende Wendung. Der Anklagevertreter, Oberſtantsanwalt Dr. Haas, hat einen neuen Bücherſachver⸗ ſtändigen, Dr. Salzmann von der Rhein. Treuhand⸗Geſellſchaft Mannheim lommen laſſen und ſtellt den Antrag, die Verhand⸗ lung auf unbeſtimmte Zeit zu vertagen.“ Er führt zur Begründung feines Antrages aus, es handle ſich hier um einen kaufmänni⸗ ſchen Prozeß großen Stiles, der naturgemäß aufgebaut ſein müſſe auf einem kaufmänniſchen Gutachten. Damit ſtehe und ſalle die Anklage. Es werde hier mit Zahlen jongliert und die halben Millionen flögen herber und hinüber, daß man zum Schluß den Eindruck bekommen könne, die Aumen Schulſchweſtern müßten dem Angeklagten Müller noch etwas herauszahlen. Ein richtiges Gutachten ſei überhaust noch nicht erſtattet, ſondern nur einige Fragen ſeien erle⸗ digt worden. Der gegenwärtige Prozeß bilde gleichzeitig die Grundlage für das ſchweizeriſche Verfahren gegen Paul Müller und für weitere Verfahren gegen Ludwig Müller. Der Oberſtaatsanwalt ſtellt nun Dr. Salz⸗ mann dem Gerichtshof vor und erweitert ſeinen Antrag dahin, ihn zum neuen Gutachter zu er⸗ nennen. Für den weiteren Gang der Verhand- lung würden höchſtens 2—3 Zeugen notwendig ſein. Der Anklagevertreter bittet, den Angeklag— ten Müller wegen der anderen Strafverfahren und der Schweizer Angelegenheit in Haft zu be— halten, beantragt aber, den Haftbefehl gegen Goldſchmidt— unbeſchadet der noch ſchwebenden Verfahren— aufzuheben. Müllers Verteidiger. Rechtsanwalt Pfeifſfen⸗ berger-Mannheim, verlangt im Sinne der Ge⸗ rechtigkeit Gleichmäßigkeit der Behandlung von Verteidigung und Staatsanwaltſchaft u. ſpricht ſich gegen eine Vertagung aus. Das Traubſche Sachverſtändigen-Gutachten ſei vom Gericht an— erkannt worden, wenigſtens nicht abgelehn:. So⸗ mit ſei die Verhandlung abgeſchloſſen und eine Entſcheidung gefallen. Die Schweizer Sache gehe hier nichts an. Rechtsanwalt Pfeiffenberger be⸗ antragt, den Antrag der Staatsanwaltſchaft ab— zulehnen und ſtellt fürſorglich den Antrag, die Verhandlung im andern Falle höchſtens auf vier Tage auszuſetzen. Goldſchmidts Verteidiger, Rechtsanwalt Le⸗ onhardt, pflichtet dieſem Antrag bei und be⸗ merkt, er werde es als Präzedenzfall betrachten, daß ein ſolcher Antrag überhaupt geſtellt wor— den ſei. Rechtsanwalt Leonhard kommt ſchließ— lich zu dem Antrag, auch eine Vertagung um vier Tage abzulehnen. Nach einer einſtündigen Pauſe läßt zunächſt der noch anweſende Zeuge Architekt Ohmer⸗ Ludwigshafen durch den Vorſitzenden folgendes feſtſtellen:„Die von Architekt Ohmer bezogenen 64000 Mk. ſtellen nicht etwa eine Art Vermitt⸗ lerproviſion dar, ſondern ſind das tarifmäßige Architektenhonorar für 26 Monate einſchließlick ſeiner 5 und zeitwerſe 6 Angeſtellten. Hierfür hatte er auch noch die Arbeit für Perignon mit zu leiſten, ohne dieſe etwa beſonders vergätet zu erhalten.“ Im weiteren Verlauf der Verhandlung wird dem bisherigen Sachverſtändigen raub die Frage vorgelegt, ob er aus den Büchern die Ab- ſicht eines betrügeriſchen Bankerotts erkennen zönne. Hierauf ſoll er morgen antworten. Der neue Sachverſtändige Dr. Salzmann antwortet auf Befragen, daß er zur Beantwortung ver⸗ ſchiedener ihm vorgelegter Fragen zwei Tage benötige. Er bittet, den Angeklagten Müller zur Verfügung zu haben und bemerkt:„Herr Mül⸗ ler hat doch Zeit!“(Heiterkeit.) Das Gericht beſchließt, daß Ludwig Müller heute nach mit— tag 4 Uhr Herrn Dr. Salzmann im Büro der Wohnungsbau«-Geſellſchaft vorgeführt wird, um im Verein mit den Herren Traub und Köhler die noch ſchwebenden Fragen zu klären Die Verhandlung wurde auf Freitag nachm. 5 Uhr vertagt, wo die Beweisaufnahme fortge- ſetzt und beendet werden ſoll. Demnach werden die Plaidoyers vermutlich am Samstag vormit⸗ tag beginnen können. — ä— ͥ ꝙ—ññÜiẽ̃5i,.———— Eröffnung der Mölner Fach⸗ Ausſtellung„Grubenſicherheit“ Köln, 25. Juni. Zu dem heutigen Feſtakt im Ehrenhof der Kölner Ausſtellung aus Anlaß der Eröffnung der Fachveranſtaltung„Grübenſicher— heit“ war eine große Zahl von Shrengäſten, darunter Vertreter der Behörden, an ihrer Spitze der preußiſche Handelsminiſter Dr. Schreiber, Vertreter des Bergbaus, von Handel und Industrie und der Wiſſenſchaft erſchienen. Die Kapelle des Eſchweiler Bergwerkvereins er⸗ öffnete die ſchlichte Feier mit dem Steigermarſch von Faus. Im Anſchluß hieran dankte Ober bürgermeiſter Dr. Adenauer allen, die durch Rat und Tat zum Gelingen der Schau veigetrngen haben, Dieſe ſoll der Oeffentlichkeit gegenüber ein Rechenſchaftsbericht ſein her bas, was auf dem umfangreichen Gebiete der Sicherheitsmaß— nahmen geſchieht. Sodann eröffnete der preußiſche Miniſter für Handel und Gewerbe Dr. h. c. Schreiber die Ausſtellung. Mit dem Deutſchlandlied und dem „Glückauf“ ſchloß der Eröffnungsakt. Erſenweiler(b. Dahn), 25. Juni.(Er ſchrieb aus der Fremdenlegion.) Hier wurde ſeit eini⸗ gen Wochen ein Bürogehilfe vermißt und man nahm an, daß er wegen Verluſtes ſeiner Seel⸗ lung Selbſtmord verübt hätte. Nunmehr traf aus Algier die Nachricht ein, daß ſich der junge Mann bei der Fremdenlegion hat anwerben Kürzung der Renten. Durch bie zweite Ver⸗ ordnung des Reichspräſidenten zur Sicherung von Wirtſchaft und Finanzen vom 5. 6. 1931 iſt auch eine Aenderung verſchiedener Vorſchriften des Reichsverſorgungsgeſetzes vorgenommen worden. Neben einer Reihe kleinerer Aenderun⸗ gen ſind die an den Kriegsbeſchädigten und Kriegshinterbliebenen-Renten vorgenommenen Kürzungen in dem Kapitel 4 des zweiten Teils der Notverordnung von beſonderer Bedeutung. Die Kürzung der Verſorgung gebühren wirkt ſich verſchieden aus. Zunächſt iſt eine Kürzung der Ortszulage nach§ 51 Reichsverſorgungsgeſetz in der Weiſe vorgenommen, daß der Prozentſatz der Ortsklaſſen in der Sonderklaſſe B von 24 Prozent, in der Ortsklaſſe A von 25 Prozent auf 18 Prozent, in der Ortsklaſſe B von 22 Prozent auf 12 Prozent, in der Ortsklaſſe C von 18 Pro⸗ zent auf 6 Prozent herabgeſetzt und in der Orts⸗ klaſſe D ſind die 14 Prozent in Wegfall gekom⸗ men. Außerdem iſt bei den Leichtbeſchädigten(30 und 40 Prozent) eine Kinderzulage für ein Kind weggefallen, ſoweit verſorgungsberechtigte Kin⸗ der vorhanden ſind. Diejenigen Beſchäbigten, die die Vollrente beziehen(erwerbsunſähige Be⸗ ſchädigte), fallen nicht unter die Kürzung, ſon⸗ dern beziehen ihre Renten in dem bisherigen Umfang weiter. Für die Hinterbliebenen(Wit⸗ wen, Waiſen und Eltern) iſt die Kürzung der Ortszulage ebenfalls in obiger Weiſe vorgenom⸗ men worden, ſodaß alſo auch eine geſtaffelte Kürzung entſprechend der Ortsklaſſeneinteilung eingetreten iſt. Diejenigen Rentenempfänger, die als Beamte. Angeſtellte oder Arbeiter ein Einkommen aus öffentlichen Mitteln haben. un⸗ terliegen in weit höherem Maße als bisher den Ruhevorſchriften des 8 62 des Reichsverſorgungs⸗ geſetzes. Dieſe Kürzungen treten teilweiſe ab 1. 7. 1931 und zum größten Teil ab 1. 8. 1931 ein Ueber dieſe Kürzungen erhalten die Empfänger eine beſondere Nachricht, während aus Anlaß der allgemeinen Kürzungen eine Nachricht an die Rentenempfänger nicht ergeht. Bei den am 29. 6. 1931 zur Auszahlung kommenden Militär⸗ rente ſind alſo die allgemeinen Kürzungen be⸗ reits vorgenommen. Schriesheim, 24. Juni.(Wieder Unwetter in Schriesheim.) Der Ort iſt heute früh zwi⸗ ſchen 6 und 7 Uhr wiederum von einem ſchwe⸗ ren Unwetter heimgeſucht worden. Wolken— bruchartige Waſſermengen haben beſonders der Talſtraße erheblichen Schaden angerichter. Am Doſſenheimer Weg wurden alle Keller un— ter Waſſer geſetzt. In den Weinbergen wurde viel Erde weggeriſſen und den günſtig ſtehen— den Reben ſehr geſchadet Wettervorherſage Vorherſage für Freitag: Wolkig bis heiter, im weſentlichen trocken, Tagestem— keraturen wieder etwas höher anſteigend, nachts friſch, zunächſt noch öſtliche Winde. Ausſichten für Samstag: Zunächſt noch meiſt heiter und trocken, weitere Wärme— zunahme, meiſt weſtliche Winde.— ö mehr forde 7 5 9 a 1 leben See jung. 1 Gul 2 OTTON BODEN SCHATZ die vollkommenste Fussbodencreme Wer 1. oder 2. Hygolneh auch Ablöſung, Baugeld, evtl. Betriebskapital ſucht. Keine Vermittlung. Ver⸗ trauliche Zuſchriften mit Angabe des gewünſchten Betrages, Lage u. Sicher- heit unter J. J. 21972 an die Erpedition der Zeitung. e e Wer mppolnenen. auch Umschuldungen, Bau- oder Betriebs- Kapital zu günstigen Bedingungen sucht, wende sich unter An- gabe des gewünschten Betrages und Sicher- stellung um kostenlose Auskunft unt. J.. 15074 an die Exnedilion dieses Blatles. Keine Vermitt- Offene Beine. 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Wie bereits gemeldet, hat der Senat der Freien Stadt Danzig gegen die Verhaftung der Stahlhelmleute Proteft eingelegt und um ihre ſofortige Freilaſſung erſucht. Die ganze Welt lörte Brünings Rund fun kerecle V LODοο —. e ENO ee e. —— Dr. Brüning hielt eine hochpolitiſche Rundfunk Rede die auf alle deutſchen Sender übernommen und von der ganzen Welt gehört wurde. Dieſe Rede, in der Brüning betonte, wird als ein großer Fortſchritt in der deutſch-franzöſiſchen Verf die Bereitwilligkeit Deutſchlands zu einem deutſch⸗f ranzöſiſchen„C hequers“ zerſtändigung angeſehen. Was wird mit dem Schienenzeppelin? Von der Reichsbahn wird uns geſchrieben: Verſchiedentlich ſind in der Preſſe Vermutun⸗ gen aufgetaucht über die weitere Verwendung des Propellertriebwagens des Dipl.-Ingenieurs Kruckenberg, die weit den Tatſachen vorauseilen. Bei der Fahrt von Hamburg nach Berlin han⸗ delt es ſich lediglich um einen weiteren Schritt der Verſuche, die mit Hilfe der Reichsbahn mit dem Propellertriebwagen vorgenommen werden. Es iſt bei dieſer Fahrt unter voller Anſpannung des Wagens zum erſten Male ermöglich wor⸗ den, in hoher Geſchwindigkeit durch Kurven zu laufen. Der weitere Schritt wird der ſein, mit erhöhter Geſchwindigkeit an ſchnellfahrenden Zü⸗ gen vorbeizukommen. Beſonders iſt noch zu be⸗ merken, daß eine Anpaſſung des Propellertrieb⸗ wagens an den Fahrplan einer dichtbeſetzten Strecke, wie z. B. Berlin— Hamburg, beinahe außerhalb der Möglichkeiten liegt. Einfach läge die Verwendung des Propellertriebwagens, wenn ein beſonderer Schienenſtrang zur Verfü⸗ gung ſtände. An den Bau einer beſonderen Strecke iſt bei der augenblicklichen Finanzlage in Deutſchland nicht zu denken, würde doch al⸗ lein 1 Kilometer einer neuen zweigleiſigen Hauptbahn bei gerader Linienführung ohne Wegübergänge 750000 RM. an Baukoſten er⸗ fordern. Aber auch auf einem beſonderen Schie⸗ nenſtrange mußte die Begegnung mit Propeller⸗ erprobt werben. Es handelt ſich alſo auch ei der Durchführung der Probefahrt Hamburg—Ber⸗ lin noch um ein Stadium des Verſuchs. Daneben beabſichtigt der Dipl.-Ingenieur Kruckenberg eine weitere Durchkonſtruktion des Wagens. Die Reichsbahn förbert und unterſtützt ſelbſtverſtändlich weitere Verſuche und Konſtrak⸗ tionen des Triebwagens. Tagesnachrichten Unwetterkataſtrophe in Weſe⸗ Frankreich. wtb. Paris, 25. Juni. Das Städtchen Fon⸗ trevault l'Aubaye bei Saumur wurde geſtern Vormittag von einem ſchweren, von wolken⸗ bruchaktigem Regen begleiteten Gewitter heim⸗ geſucht. zuitiags ging eine Waſſerhoſe über der Stadt nieder. Sämtliche Straßen und Plätze wurden unter Waſſer geſetzt. Stellenweiſe er, reichte die Ueberſchwemmung eine Höhe von dre. Metern. Sieben Häuſer wurden von den Fluten niedergeriſſen. viele andere mußten geräumt werden. Man glaubt, daß einige Bemohner er— trunken ſind. Entgleiſung eines Güterwagens. Fünf Tote. wib. Savona, 25. Juni. Auf der Eiſenbahn⸗ ſtrecke Savona⸗Turin entgleiſte in der Nähe des Vahnhoſes Saliceto ein mit Eiſenbahnſchie⸗ nen beladener Güterwagen. Fünf Arbeiter wur⸗ den getötet, elf ſchwer verletzt. Feuer am Luftſchiff„Los Angeles“. b. Waſhington, 25. Juni. Das Marine merhielt von Commander Dreſel ans Lafe⸗ lung, daß ein unbedeutender Brand an Vord des Nlarineluftſchiffes Los Angeles in der Luft⸗ ſchiffhalle in Lakehurſt an der Außenhülle dee Luftſchiffes geringfügigen Schaden angerichtet habe. Als Brandurſache wird Kurzſchluß ver⸗ mutet, da gegenwärtig eine neue elektriſche An- lage inſtalliert wird. Unglücksfall oder Verbrechen? Bellheim, 24. Juni. Heute nachmittag wurde die 60-jährige ledige Emilie Silbernagel in ihrem Anweſen erſchoſſen aufgefunden. Die Ge⸗ tötete gehört der bekannten Brauerfamilie Sil⸗ bernagel in Bellheim an. Eine Werichtskommiſ⸗ ſion weilt zur Feſtſtellung der Todesurſache am Tatort. Zum Tode der Silbernagel. Bellheim, 24. Juni. Zum Tode von Frl. Silbernagel hört man jetzt mit Beſtimmtheit daß Selbſtmord vorliegen dürfte. Das gericht— liche Ergebnis liegt z. Zt. noch nicht vor. Handel u. Verkehr. Mannheimer Produktenbericht. 25. Juni 1931 Weizen inl. 30—30,50; ausl. 31.7533; Rog⸗ gen inl. nominell 23,50—34; Hafer inl. 19.50— 21; Braugerſte geſtrichen; Futtergerſte 20.75— 21.253 ſübd. Weienmehl, Spezial Null per Juni⸗ Juli 40—40.25; per Sept.⸗Oktober 37.50 38; ſüdd. Weizenauszugsmehl gleiche Teunine 44— 44.25; bezw. 41.25—42; ſädd. Weizenbrotmehl gleiche Termine 2626.50, bezw. 23,50—24, Rog⸗ mehl 60proz. Ausm. je nach Fabrikat 32,50—33; Weizenkleie feine 10,25—10,50; Biertreber 9.75— 10,25; Leinſaat geſtrichen. Mannheimer Kleinviehmarkt. 25. Juni 1931 4 Zufuhr und Preiſe: 60 Kälber 4057, 10 Schafe 30—32; 169 Schweine, nicht noliertz 814 Ferkel und Läufer, Ferkel bis 4 Wochen 610; über 4 Wochen 11—14; Läufer 16-19 Mk.