FF 9 5 EINMLAnUNd! Der unterzeichnete Klub gibt sich die Ehre, Viernheims zu dem am Sonntag, den 5. (Lorscherstraße) stattfindenden die Bevölkerung Juli im Stadion —— i Dee! Blaustift-Dreise sind verbilligte Preise, die Sie sich nutzbar machen müssen! ———— . bete ebewerd freundlichst einzuladen. geginn punkt 3 Uhr. Neben diesem Wettbewerb tritt auf Veranlassung des Klubs die Kunstfahrkanone August Renner aus Ludwigshafen auf. Un möglichkeiten werden zur Möglichkeit! Renner wartet mit neuem Programm auf und stellt sicher jeden Be- sucher in größtes Erstaunen. Der Eintrittspreis ist 50 Pfg. pro Person.— D.. K.-Mitglieder u. Erwerbs- lose gegen Vorzeigen entsprechender Ausweise 30 Pfg.— Teilnehmer am Wettbewerb haben gegen Vorzeigen der Teilnehmerkarte freien Eintritt. Wir bitten, die Zufahrtstraßen möglichst frei zu halten.— Die Musik wird ausgeführt von der Vereinigten Feuerwehrkapelle. Auto- u. Motorrad-Hluh V'hei uto- u. 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Volksblatt) r eee 1 50 D 4 Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., 1 bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchaftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Pla vorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Woll- Georgette EEC reine Wolle, neue, Lute Farben. 130 em breit— stalt Mtr. 7.90 5.35 jetzt Mtr. 5.90 3.90 3 ca. 100 em breit statt 4.50 50 Georgette-Romain The eee eee ee, reine Wolle, marine und 419.89 reine Wolle, gemustert, Statt 778. senwarz, 130 em breit— 7 130/140 em breit. statt Mtr. 12.80 11.50 statt Mtr. 10 50 8.50 0 0 0. 80 1 270 0.90 jetzt Mtr. 9.75 8.900 jetzt Mtt 7.900 6.90 5 7 SchiSDe 8 Herren- Anzug-Sioffessssns nur beste und allerbeste Qualitäten statt Mtr. 19.50 18— 16.50 950 8 50 6.90 Woll- Georgette b. eee eee eee e reine Wolle, gemustert, statt 3.90 doppeltbreit.„55 statt Fitr. 5.90 4 90 2 0„ jetzt Mtr. 4.30 3.90 90 Ar. 148. 8 r FC Wolk-Geogette N ontag, den 29. Juni 1931 48. Jahrgang Offizielle Einladung nach Paris ger in Waſhington vom Caſtle emp angen. Samstag fand erneut eine Unterredung ſtatt, bei der der volniſche Ge— ſchäftsträger dem Unterſtaalsſetretär Caſtle die Mitteilung machte, daß die volniſche Regierung dem Vorſchlag des Präſidenten Hoover gegenüber ſich äußerſt wohlwellend verhalte. Die volniſche Regierung hoffe, daß dieſer Vorſchlag gleichzeitig auch zur allgemeinen politiſchen Entſpannung führen werde. Unterſtaatsſekretör Sccoccceeeee eee 92 92 9 9 9 9 9 2 9 2 9 * 9 9 9 9 9 9 9 8 9 9 92 9 9 9 9 2 Abſchluß der mellon⸗verhandlungen— Auch Muſſolini wafhington nach wie vor optimiſtiſch zöſiſchen Kammer, da dieſer Veranlaſſ eng ou Duppien Berlin, 28. Juni. Der Bericht des 5 2 Moret, der Gouverneur der Ban de Paris et deutſchen Botſchafters in Paris, v. Hoeſch, 6 pe r der 70/80 em breit, moderne Bekauntmachung. Die Pächter des 1. Gutsverbandes(Worms⸗ heck) die ſich zur Fortſetzung des Pachtverhältniſſes auf weitere 6 Jaqre durch Unterſchrift bereit er⸗ klärt haben, ſerem den 30. JInni 1931 die Pachturkunde eigen⸗ händig zu unterſchreiben. Gleichzeitig der Bürgſchein zur Stellung der Pachtbürgen auf hieſ. Wer bis zum 7. Juli keinen zahlungs fähigen wird kurzer Heſſ. Forſtamt Viernheim. Wir suchen zum sofortigen 2Tehrlinge für unsere Zweigstellen in Viernheim und Lumpertheim. Bewerber mit gu- ter Schulbildung wollen sich bis zum 1. Juli 1931 unter Vorlage von Zeug- nissen und seines selbstgeschriebenen Lebenslaufes bei unterzeichneter Stelle melden. Bezirkssparkasse Lorsch werden hiermit aufgefordert auf un- Amtszimmer am kommenden Dienstag, wird darauf hingewieſen, daß Rathaus(Zimmer 26) offen liegt. Bürgen geſtellt hat, deſſen Grundſtück Hand anderweit verpachtet. 0 Nach längeter (Abt. 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Winkenhach Weinheimerstraße 53 wu vu ox an die Berliner Zentrale über ſeine Un⸗ terredung mit Laval und Briand enthält als wichtigſten Punkt die Uebermittelung der offiziellen Einladung des Miniſter⸗ prüſidenten Laval an Reichskanzler Dr. Brüning und Außenminiſter Dr. Curtius zu einem Beſuch in Paris. Ein Datum für dieſen Beſuch iſt— lt.„N. B. L.“— noch nicht in Vorſchlag gebracht. Dir Verhandlungen über den Termin des Be⸗ ſuches wird Berlin, das die Einladung ſelbſt⸗ verſtändlich annimmt, erſt nach Beendigung der franzöſiſch⸗amerikaniſchen Verhandlungen in Paris aufnehmen. Ran kann zwar aus dem Bericht des deutſchen Botſchafters herausleſen, daß man es in Paris nicht ungern ſehen würde, die deutſchen Gäſte ſehr bald, d h. noch wäh⸗ rend der Anweſenheit Mellons, in Paris zu be⸗ grüßen und ſie an den Auseinanderſetzungen mit Mellon direkt zu beteiligen. Deutſcherſeits ſieht man aber gar keine Möglichkeit, ſich in dieſe Verhandlungen einzumengen, da keinerlei Nutzen von einer ſolchen Teilnahme zu erſehen iſt. Man bleibt alſo hier bei dem ſchon früher gefaßten Beſchluß, erſt nach der Beendigung der Konferenz Laval⸗Mellon nach Paris zu fahren. Die Bemühungen um enge Fühlungnahme der europäischen Kavinette untereinander ha⸗ ben inzwiſchen einen weiteren wichtigen Fort⸗ ſchritt zu verzeichnen. Der Reichsregierung iſt zunüchſt inofnziell mitgeteilt worden, daß die italieniſche Regierung einen Beſuch des Reichs⸗ kanzlers und des Außenministers in Rom, be⸗ grüßen würde. Eine offizielle Einladung iſt noch nicht überbracht worden, da, wie immer in ſol⸗ chen Fällen, der offiziellen Einladung eine pri⸗ vate Fühlunzuahme über Zeitpunkt u. Thema des Veſuches voranzugehen pflegt. Die Reichsregierung hat aver entſprechend ihrem Beſtreben, mit den wichtigſten europäi⸗ chen Regierungen in unmittelbare Fühlung zu kommen, die iralieniſche Anregung jymparhiſch begrüßt, ſo daß man im Laufe der nächſten Mo⸗ nate neben der deutſch⸗franzöſiſchen Ausſprache in Paris uno der deutſch⸗engliſchen Ausſprache in Berlin vielleicht auch auf eine deutſch⸗ italieniſche Ausſprache in Nom rechnen kann. Beginn der franzößiich amerikaniſche“ Ver⸗ nandlangen. wib Paris, 28. Juni. Geſtern nachmittag um 3,15 Uhr haben die angzekünditzten frauzoſiſch— ameritaniſchen Beſprechungen eim frauzohichen Innenminiſterium begoanen, die bis gegen Jd Uyr dauern. Eine neue Zufammentunft wird wahrſcheinlich Montag vormaita ſtattfinden. um Schluß der Beſprechungen hatte Miniſterpröſi— dent Laval den deutſchen Bolſchefter von Hoeſch empfangen. Beſprechungen Lav us mit Caillaux. wib Paris, 28. Juni. Miniſterpräſident Laval hatte vor Beginn der franzöſiſch⸗Amerikaulſchen Besprechungen über den Hovverſchen Vorſchlag eine Unterredung mir Senator Caltlaux, der im Jahre 1925 die Verhandlungen über die Rege⸗ rung der franzöſiſchen Schulden bei den Vere nigten Staaten in Waſhington Zeſährt gat. Waſhington erwartet die Einigung mit Frankreich. wib Waſhington, 28. Juni. Unterſtaatsſetre⸗ tär Caſtle hat in der geſtrigen Preſſekonferenz angedeutet, daß man erwas te, Anſang nöchſer Woche zu einer Einigung mit Frantreich zu tom⸗ men. Als Grundlage der Einigung bezeichnete er den Vorſchlag Hoovers„Deutſchland für den Zeitraum von einem Jahr tatſächlich von chen Jaſten zu befreien“. Der Inierſtaatsſekretär be⸗ grüßte den Verlauf der Abſtinmung in der fran⸗ ä— üü ᷓ.—— einer ſehr optimiſtiſchen Beurteilung der Lage gäbe Aufgrund der Abſtimm ing erklär“e der Unterſtaatsſekretär, wiſſe die Welt jetzt. daß die franzöſiſche Regierung in ihren Bemühungen um eine Erleichterung der Lage Deutſchlands von der überwältigenden Mehrheit des franzö⸗ ſiſchen Parlaments geſtützt werde. Das Porla⸗ ment habe der Regierung das Vertrauen ausge⸗ ſprochen, dieſe alſo nicht in ihrer Abſich: deſavou⸗ iert, Deutſchland entgegenzukommen, wie man in verſchiedenen Kreiſen befürchtet habe. Dieſe Gewißheit, ſchloß Caſtle, erleichtere die Verhand⸗ lungen zwiſchen der amerikaniſchen und ber fran⸗ zöſiſchen Regierung außerordentlich. Politiſches Frühſtück in Paris. Paris, 28. Juni. Finanzminiſter Flondin ver⸗ anſtalteie heute mittag zu Ehren des amerikani⸗ ſchen Schatzſekretärs Mellon ein Frühſtück, zu dem auch der Gouverneur der Bank von Frankreich, des Pays Bas, Moreau, und der Direktor der Soziete Generale, Simon, geladen waren. Wie die Agentur Havas berichtet, iſt dabei in allge⸗ meiner Weiſe über den Moratoriumsvorſchlag Hoovers geſprochen worden. Außerdem ſeien die Wirtſchafts⸗ und Finanzlage Frankreichs erör⸗ tert worden ſowie die Rückwirkungen, die die Durchführung der amerikaniſchen Anregungen haben könnten, falls eine Einigung aufgrund der vom Miniſterpräſidenten Laval entwickelten The⸗ ſe bis zum 1. Juli erzielt werde. polen und der Hoovervorſchlag Warſchau, 29. Juni. Die Polniſche Telegra⸗ phenagentur teilt mit: In Zuſammenhang mit den Verhandlungen über den Vorſchlag des Präſidenten Hoover betreffend den Aufſchub der Reparations⸗ und Staatsſchuldenzahlungen wur⸗ de vor einigen Tagen der polniſche Geſchäftsträ⸗ Wirth kündigt Reichsreform an Stein⸗ Gedenkfeier in der Paulskirche zu Frankfurt a. m. wib Frankfurt a. M., 28. Juni. Die am Mon“ tag in Naſſau an der Lahn ſtattfindende Reichs⸗ feier zur Erinnerung an den 100jäheigen Todes⸗ tag des Reichsfreiherrn vom und zum Stein fand heute ihren Auftakt in einer Jon ber Stadt Frankfurt⸗Main veranſtalteten Stein⸗Gedenk⸗ feier. U. a. nahmen die Innenminſſter des Rei⸗ ches und Preußens Dr. Wirth und Seoering an der Feier teil. Nach einer muſtikaliſchen Darbietung ergriff der preußiſche Innenminiſter Severing das Wort zur Feſerede. Nach Miniſter Severing hielt Reichsminiſter Dr. Wirth eine eindrucksvolle An“ ſprache, der er das Thena„Stein und der Reichsgedanke“ zugrunde legte. Er führte u. a. aus: Das Typiſche des Freiherrn vom Stein liegt darin, daß ihn kein Ungemach veranlaſſen konnte, die Flucht aus dem volitiſchen Leben an⸗ zutreten. Der Miniſter wies u. a. darauf hin, daß die heutige Arbeiterbewegung gerade ſolche Frauen und Männer hervorgebracht habe. Er, der Mi⸗ niſter, ſei ſo oft nach der Reichsreform gefragt worden. Er müſſe klar ſagen: Jawohl, die Zeit iſt reif dafür, daß im neuen Deutſchland dem Gedanlen der gro⸗ 9 0 ßen Reichsreform die Wege geebnet werden müſſen und bald ein formullertec Geſetz⸗ entwurf dem Reichstage zugeleitet werde. In den Stein⸗Feiern des großen Patrioten zu gedenken und nicht gleichzeitig den Zuſtand un⸗ ſeres Vaterlandes mit den Millionen umpoliti⸗ ſchen Köpfen ſehen zu wollen, das hieße, des großen Toten in dieſen Tagen nicht gerecht wer⸗ den. Die Notverordnungen ſind der Ausdruck der geiſtigen Not, ſie ſind der Ausdruck der politi⸗ ſchen Not. Demokratiſche Entwicklung im Geiſte des Freiherrn vom Stein iſt nur denkbar, wenn eine politiſche Willensſchöpfung, auf dem Volle aufgebaut, in einem Staat herangezogen werden N kann. Das iſt die große Not, in der wir leben. Reichsreform iſt möglich, wenn das deutſche Volk politiſch iſt. Reichsreform iſt praktiſch durchführbar, wenn der preußiſche Staat ſich ſeiner hohen Miſſion eingedenk fühlt, auf dieſem Wege den erſten entſcheidenden Schritt zu machen. Nach den Worten des Reichsinnenminiſters erfolgte der Geſang des Deutſchlandliedes, wo— rauf Dr. Wirth ein Hoch auf das deutſche Volk und Vaterland ausbrachte. Im Anſchluß an die Feier erfolgte die Ent⸗ hüllung einer Stein-Gedenktafel. Die Weiherede hielt der Oberbürgermeiſter der Stadt Frankfurt Brand auf der Pariſer Holonialausſtellung Oer holländiſche Paris, 28. Juni. Auf der internatio⸗ nalen Kolontal⸗Ausſtellung im holländi⸗ chen Pavillon iſt Feuer ausgebrochen, durch das die holländische Ausſteuung, wie es ſcheint, faſt vollſtändig vernichtet wurde. die Feuerwehr konnte gegen mittag das Feuer, das, wie man annimmt, durch Kurz⸗ ſchluß entſtanden iſt, löſchen. Das Ueber⸗ greiſen des Feuers auf andere Ausſtel⸗ tungshallen konnte verhindert werden. Nur zwei geſchäftlichen Zwecken dienende kleinere Kioske erlitten Schaden. Man schätzt den Verluſt auf mehr als eine halbe Million Gulden, jedoch läßt ſich der Um⸗ fang des Schadens noch nicht überſehen. Sollten die meiſten der Ausſtellungsob⸗ jelte mitverbrannt ſein, dann würde der Schaden überhaupt unſchätztbar ſein, da es ſich um Ausſtellungsgegenſtände handelt, die die holländiſche Regierung ſeit vielen Jahrzehnten angeſammelt hatte. pavillon zerſtört Amſterdam, 29. Juni. Die Kunde von der Zer— ſtörung des holländiſchen Pavillons auf der Pa⸗ riſer internationalen Kolonialausſtellung hat in Holland große Beſtürzung hervorgerufen. Die in ihren Folgen für die Kolonialwirtſchaſt, die Kulturgeſchichte und den Kunſtmarkt beinahe un⸗ ermeßliche Kataſtrophe bildete geſtern in Amſter⸗ dam überall das Tagesgespräch. Man ſchätzte den angerichteten Schaden auf verſchiedene Millionen Gulden. Allein die Errichtung des Pavillions ſelbſt hat 1,2 Millionen Gulden gekoſtet. Der Schaden wird zwar zum größten Teil durch Verſicherung gedeckt; aber dieſe geldliche Vergü⸗ tung tann die Vernichtung ſo vieler ſeltener und toſtbarer Sammlungen nicht ungeſchehen machen. Der Inhalt des holländiſchen Pavillons ſtammte ſowohl von der niederländiſch⸗indiſchen Regie⸗ rung und einzelnen hindoneſiſchen Fürſtenhäu⸗ ſern, wie auch von Privatſammlern und vom ethnopraphiſchen Muſeum in Levden. Hillig, begleitet von Höjriis nach ſeiner Dietrich für Mittelſtands⸗ politik wtb. Eiſenach, 28. Juni. Der Reichsverband des Deutſchen Schloſſer- und Maſchinenbauhand⸗ werks trat in Eiſenach zu ſeinem 44. Reichsver⸗ bandstag zuſammen. In einer öffentlichen Kundgebung nahm u. a. Reichsfinanzminiſter Dietrich das Wort zu einer Rede, in der er u. a. ausführte: Zwei Dinge ſind erforderlich: erſtens die öffentliche Hand muß alles aufgeben. was ſie an unwirtſchaftlichen Betrieben hat, ſich für eine Bewirtſchaftung durch Staat oder Gemeinden nicht eignet. Zweitens muß die Ka⸗ pitalbildung des Mittelſtandes durch ſteuerliche Maßnahmen wieder möglich gemacht werden. Die Notverordnung liegt Man konnte zwar bei der Belaſtung den elb⸗ ſtändigen Unternehmer nicht freilaſſen, aber man ſchonte ihn in ſtärkſtem Maße. Dagegen iſt nun ein großer Sturm entſtanden. Aber ich gebe den Beamten, Angeſtellten und Arbeitern zu bedenken, ob ſie nicht jelbſt ein ungeheures Intereſſe in dieſer Zeit der Not an der Unter- haltung jedes, auch des kleinſten Unternehmens und Unternehmers haben. Tagesnachrichten Lebendig verbrannt. Schwetzingen, 28. Juni. Samstag früh woute die 65⸗jährige Frau Hohmann, wohnhaft Häu⸗ ſerſtraße 5, in einem Schrank etwas ſuchen, wo⸗ bei ihre Kleider an der Kerze, mit der ſie leuch— tete, Feuer fingen. Bis Hilfe kam, war die Ver⸗ unglückte an den Folgen der Brandwunden ge- ſtorben. Der im Schrank entſtandene Brand konnte von Hausbewohnern gelöſcht werden. in dieſer Linie. Ein Reichsbannerauto verunglückt. 16—17 Verletzte. wib. Leisnig(Freiſtaat Sachſen), 29. Juni. Bei der Rückfahrt von einem Gautreffen des Reichsbanners Schwarzrotgold in Döbeln fuhr am Sonntag abend auf der Staatsſtraße zwi— cher Döbeln und Leisnig ein mit 17—18 „eiche bannerleuten beieveer Takraſtwagen ver— injolge Verſagens der Steuerung gegen einen Baum. Sämtliche Inſaſſen des Wagens bis auf einen wurden verletzt, davon ſieben ſchwer. Der Wagen wurde voſtändig zertrüm⸗ mert. mutliq⸗ Höjriis und Hillig kommen nach Deutſchland. Kopenhagen, 29. Juni. Die Ozeanflieger Höj⸗ riis und Hillig werden heute mittag um 12 Uhr mit ihrem Flugzeug von Kopenhagen nach Ber⸗ lin fliegen, wo ſie gegen 2 Uhr auf dem Flugplatz Tempelhof eintreffen werden. Am Dienstag wird Vater⸗ ſtadt Steinbrücken bei Gera reiſen, wor er ſeinen dort lebenden Bruder beſuchen will. Von dort werden ſie nach Paris und am 9. Juli nach Ame⸗ rita zurückreiſen. 4 Die Wahlen in Spanien wib Madrid, 29, Juni. Bis zum ſpäten Abend lagen hier noch beine, auch nur annähernd über⸗ ſichtlichen Ergebniſſe der geſtrigen Wahlen vor. Es ſcheint, daß die ſozialiſtiſch⸗republikaniſche Koalition überall große Erfolge davon getragen habe. Landtagsabgeordneter Winterich geſtorben wib Berlin, 28. Juni. Der tommuniſtiſche Landtagsabgeordnete Jean Winterich iſt beute früh um 1330 Uhr nach längerer Krankheit im Städtiſchen Krankenhaufe Berlin⸗Britz gefor- ben. Aus Nah und Sern Darmſtadt, 27. Juni.(Verſchärfte Lichtſpiel⸗ zenſur in Heſſen.) Im Dritten Ausſchuß des Heſſiſchen Landtages wurde ein Zentrumsantrag mit 5 gegen 2 Stimmen angenommen, auf reichs⸗ und landes rechtlichem Wege eine Reform und verſchärfte Zenſur des Lichtſpielweſens beſon⸗ ders zum Schutze der Jugend und der religiöſen und ſittlichen Werte, einzuleiten. Mit vier ge⸗ gen drei Stimmen, bei Enthaltung der Volks⸗ partei, wurde ein Zentrumsantrag gebilligt, der ſich gegen die Auswächſe beim Badebetrieb im Freien wendet und deren Beſeitigung durch die Regierung fordert. Auf eine Eingabe des Frank— furter Fiſcherei-Vereins über fiſchereiſchädigende Verunreinigungen der Nidda und deren Zuflüſſe wurde von der Regierung erklärt, daß noch Un⸗ terſuchungen über die Urſachen der Verunreini⸗ gungen im Gange ſind. Zum Teil könnten aber die Abwäſſer keinen anderen Abfluß finden. Darmſtadt, 26. Juni. Geheimrat Gla⸗ ſer Ehrenſenator. Rektor und Senat der Techniſchen Hochſchule Darmſtadt haben auf ein⸗ ſtimmigen Antrag der Abteilung für Chemie dem Geheimen Hofrat Dr. phil. Dr. ing. ehrenhal⸗ ber Karl Glaſer in Heidelberg mit Rückſicht auf ſeine außerordentlichen Verdienſte um die chemi⸗ ſche Induſtrie und ſein großes Intereſſe. das er der Ausſtattung des Kekule-Zimmers der Tech⸗ niſchen Hochſchule Darmſtadt entgegengebracht hat, die Würde eines Ehrenſenators erteilt. Mainz, 27. Juni. Die Strafe ange⸗ nommen. Der verheiratete 43 Jahre alte Ar— beiter Franz Paul Ingebrand aus Planig, der am Heiligen Abend 1930 ſeinen Bruder mit einer Axt erſchlagen hatte und vom Schwurgericht der Provinz Rheinheſſen dieſerhalb wegen Totſchlags zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt worden, hat entgegen ſeiner urſprünglichen Abſicht, ge⸗ gen das Urteil Berufung einzulegen, die Strafe anerkannt. Das Urteil ißß ſomit rechtskräftig ge⸗ worden. Mainz, 7. Juni. Laſtauto vom Zug überfahren. Heute früh um 2,56 Uhr über⸗ fuhr am bewachten Bahnübergang 115 zwiſchen Boppard und Bad Salzig der Güterzug 7912 ei⸗ nen beladenen Laſtkraftwagen mit Anhänger. Der Beſitzer des Wagens und der Fahrer erlit⸗ ten geringe Handverletzungen. Die Laſtwagen wurden ſchwer beſchädigt. Beide Hauptgleite waren zwei Stunden geſperrt. Einige Züge er⸗ litten Verſpätungen. Die Schuldfrage iſt noch nicht geklärt. Unterſuchung iſt eingeleitet. Mainz, 27. Juni.(Das Streſemann⸗ Ehrenma! am Rhein.) Vom Arbeitsausſchuß für ein Streſemahn⸗Ehrenmal wird uns mit⸗ geteilt: Je mehr ſich die Arbeiten für das Streſemann-Ehrenmal ihrem Ende nähern. umſo mehr mehren ſich die Vorberettungen für die Einweihungsfeierlichkeiten. Dieſelben be⸗ ginnen am Samstag, den 4. Juli. mit einem Feſtakt um 8.30 Uhr abends in der Stadthalle, bei dem bereits alle Vertreter des Reiches und der Länder anweſend ſind. Der Reichspräſident ſawie der Reichstag, der Reichsrat, die Reichs— regierung und der Reichswirtſchaftsrat ſind bei dem Feſtakt in der Stadthalle vertreten. Von der Familie Streſemann ſind anweſend: Frau Streſemann und ihre beiden Söhne, die Schwe— ſter des Verſtorbenen, ſowie der Schwager, Kam— merpräſident Dr. von Kleefeld mit Gemahlin. An dieſem Abend werden ſprechen: der Ober— bürgermeiſter der Stadt Mainz zur Begrüßung der Gäſte, ein Mitglied der heſſiſchen Regierung, für die Reichsregierung Reichskanzler Dr. Brü— ning oder Vizekanzler Dr. Dietrich; auch Reichs⸗ tagspräſident Löbe wird eine kurze Anſptache halten. Umrahmt ſind dieſe Reden von muſi⸗ kaliſchen und geſanglichen Darbietungen. Mainz, 27. Juni.(Die Geliebte ermordet — Acht Jahre Zuchthaus.) Das Schwurgericht der Provinz Rheinheſſen beſchäftigte ſich in 2 8 —— zweitägiger Verhandlung mit der Anklage ge⸗ gen den des Mordes an ſeiner früheren Ge⸗ liebten, der 21⸗jährigen Arbeiterin A. Claude, beſchuldigten 21⸗jährigen Dachdecker Cazare. Der Angeklagte hatte am 13. Januar, abends gegen 11 Uhr ſeine frühere Geliebte in ihrem Zimmer aufgeſucht und ihr nach kurzem Streit mit einem Raſiermeſſer den Hals durchſchnitten. Nach der Tat ſtellte er ſich der Polizei. Der Angeklagte Cazare wurde wegen Totſchlags unter Verſagung mildernder Umſtände zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt. Die Ehrenrechte wurden nicht aberkannt. Reinheim, 27. Juni.(Selbſtmord.) Seit ver⸗ gangenen Mittwoch wird die Ehefrau L. Sei⸗ bold von hier vermißt. Sie hat ihr vierjähriges Kind mit ſich genommen und es ſteht zu be⸗ fürchten, daß ſie in der Gerſprenz freiwillig den Tod geſucht hat. Trier, 27. Juni.(Vier Monate Gefäng⸗ nis für einen Fremdenlegionswerber.) Das Schöffengericht verurteilte am Freitag den Steinarbeiter Johann Klein aus Loogh im Kreiſe Daun zu vier Monate Gefängnis, weil er im Januar 1931 in zwei Fällen in der Eifel verſucht hatte, junge Leute für die fran⸗ zöſiſche Fremdenlegion zu werben. Ein Mit⸗ angeklagter wurde mangels an Beweiſen frei⸗ geſprochen. Dieburg, 27. Juni. Mord und Selbſt⸗ mor d. Der 32jährige Chemiker Dr. Kreß. der dem Sohn des Bahnhofswirts Frohner, Nach⸗ hilfeſtunden erteilte. hat geſtern abend in ber Wohnung Frohnerts der 13jährigen Tochter Edith des Wirtes zwei Schüſſe beigebracht. an denen das Kind heute vormittag im Dieburger Krankenhaus geſtorben iſt. Unter den Worten „Edith verzeih' mir“ brachte ſich Dr. Kreß dann einen Schuß ins Herz bei, der ſofort tädlich war. Ein Motiv für die Tat iſt unbekannt. Dr. Krefz war mit der Familie gut befreundet und ang in der Wohnung ein und aus, auch wenn er Stunden an den Jungen nicht zu erteilen hatte. Karlsruhe, 26. Juni.(Selbſtmord.) Heute morgen kurz nach 7 Uhr hat ſich in der Toilette einer hieſigen Gaſtſtätte ein 70 Jahre alter Maſchinenarbeiter aus Durlach durch einen Schuß in die Schläfe aus einem Walzenrevol— ger ſelbſt getötet. Die Urſache, die den Lebens⸗ müden veranlaßt hat, die Waffe gegen ſich zu eichten, iſt nicht bekannt. Aſchaffenburg, 27. Juni.(Vor den Augen der Eltern ertrunken.) Heute mittag kurz gach 12 Uhr iſt in einer Badeanſtalt am Main der vier Jahre alte Knabe Joeph Kezler dor den Augen ſeiner Eltern ertrunken. Das Kind hatte mit einem Ball geſpielt der in den Main fiel, und zwar in das Maſſer zwiſchen dem Ufer und dem Laufſteg der Badeanſtalt. der Kleine wollte den Ball holen und kiel ins Waſſer. Wiederbelebungsverſuche waren ohne Erfolg. f Ober⸗Elsbach i. d. Rhön, 27. Juni.(Zehn Scheunen niedergebrannt.) Durch Brandſtiftung zeriet am Donnerstag nachmittag die Scheune des Landwirts Max Pörtner in Brand. der Wind fegte die brennenden Heubündel fort und in kurzer Zeit gerieten insgeſamt zehn Scheunen in Flammen. Auch ein Wohnhaus wurde, wie die Scheunen, eingeäſchert. Wie es heißt, ſoll das Pörtnerſche Anweſen überſchuldet geweſen ſein und in den nächſten Tagen ver⸗ ſteigert werden. Heudorf,(Amt Stockach), 27. Juni.(Töd⸗ licher Boxhieb.) Ein bei dem Landwirt Heim beſchäftigter 14 Jahre alter Junge verſetzte der 17⸗ jährigen Tochter im Scherze mehrere Box⸗ hiebe Einer dieſer Boxhiebe traf das Mäd⸗ hen ſo unglücklich, daß ſie bewußtlos zu Boden ſtürzte und kurz nach der Einlieferung in das Stockacher Krankenhaus ſtarb. Ein operativer Eingriff hatte keine Hilfe mehr bringen kön⸗ nen. Kuhardt, 27. Juni.(Beim Angeln ertrun⸗ ken.) Am Donnerstag abend ertrank der 30. jährige Karl Pfatt beim Angeln im Alt⸗ rhein. Pfatt, der Epileptiker war, ſcheint einen Anfall bekommen zu haben, der ihn bewußtloe machte. Sein Bruder fand ihn abends mit dem Kopfe im Schlamm liegend, erſtickt auf. Der Verunglückte hinterläßt Frau und zwei Kinder Durlach, 26. Juni. Verkehr und Alko⸗ hol. In Durlach geriet geſtern nachmittag ein in öſtlicher Richtung durch die Hauptſtraße fah⸗ Votſchaſter von Dirkſen unterzeichnet die Verlängerung des Ber Berliner Vorlꝛag avid uetlängerl deutſch-ruſſiſchen Vertrags im Moskauer Außenkommiſſariat. 22 E Nee Des Lehens seltsames Spiel. Roman von Eliſabeth Ney. Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle(S) 12. Fortſetzung. „Armes Kind, du haſt recht“, ſagte er dabei gepreßt.„dein Vater hat ſich nicht bekehren laſſen. Alle meine Worte verhallten nutzlos un⸗ ter ſeinen Zornesausbrüchen. Er hat mir höh⸗ niſch die Tür gewieſen. Erſpare mir die genauen Einzelheiten., wir ſollen es genug ſein laſſen. Uebrigens iſt er ja nur dein Stiefvater, alſo verlierſt du nichts an ihm.“ „Ich liebe ihn wie meinen leiblichen Vater, und er hielt mach, gleich Olga, wie ſein eige⸗ nes Kind. Habe ich doch meinen wirklichen Va⸗ ter gar nicht gekannt, ja, ich weiß nicht einmal wer es war.“ „Laß Vergangenes ruhen, Kind. Du biſt nun mein, und ich will dir deine Liebe und dein Vertrauen zu mir ewig lohnen. Vor allem gilt es jetzt, für dich ein gutes Unterkommen zu ſchaffen, damit ich dich bei meiner Abreiſe in ſicherem Schutz weiß.“ „Matthias, du willſt fort!“ rief Chriſta aus, erſchrocken aufſpringend.„Iſt das die freudige Mitteilung, die du zu machen hatteſt, Liebſter? Oh, wie ſchrecklich iſt das doch!“ „Bleibe ganz ruhig, Liebſtes, und laß dir alles erſt einmal in Ruhe erzählen. Sieh, es gilt ja unſerem Lebensglück, unſerer ſchnelleren Ver⸗ einigung fürs Leben. Du ſollſt doch ſo bald als möglich meine kleine Frau Profeſſor werden.“ „Proſeſſor? Matthias, wie meinſt du das?“ „So, wie ich es eben ſagte, mein Herz. Doch höre mich ruhig an: Ich wurde heute morgen durch einen tele⸗ phoniſchen Anruf eiligſt nach dem Miniſterium ral befohlen. Natürlich ahnte ich ſofort, ſich dabei handelte, auch dir hatte ich ja ſchon an unſerem Verlobungstage die Andeutung ge⸗ macht, daß ich wahrſcheinlich bald eine Berufung auf einen Auslandspoſten erhalten würde. Im Miniſterium eröffnete man mir nun heute, daß ich zum Profeſſor ernannt und nach Aegypten an ein archäologiſches Ausgarabungs⸗ unternehmen berufen ſei. Schon in ſpäteſtens drei Tagen müßte ich abreiſen. Du kannſt dir mein Glück und die unendliche Freude wohl vorſtellen, die mir dieſe Eröffnung bereitete. Ich dachte dabei auch ſofort an dich, tnein kleines Lieb, und daß ich dich bald als mein geliebts Weib nachholen würde. Freilich trübt der Gedanke an die damit verbundene ſchnelle Trennung von dir meinen Glückstaumel etwas, doch ſagte ich mir. daß dieſe kurze Zeit der Trennung ja nur dazu dienen ſollte, um unſer gemeinſames kleines Liebesneſt einzurichten. Mit dieſer Freude im Herzen eilte ich nach Hauſe, und wgllte deinen Vater aufſuchen. Nun iſt alles anders gekommen, und ich werde ſo ſchnell als möglich für dich ſorgen. Sei alſo tapfer, meine Chriſta, und mache mir das Scheiden nicht ſchwer. Noch haben wir ganze drei Tage vor uns, in denen ich um dich bin. Ich reiſe ja auch nicht eher ab, als bis ich dich wohlbehütet in ſicherer Obhut weiß.“ Ehriſta lag in des Geliebten Armen, und ſchmiegte ſich zitternd, voll Angſt, feſt an ihn. „Nimm mich doch lieber gleich mit dir“, flü⸗ ſterte ſie bittend.„Laß mich hier nicht allein zuvück. Was ſoll ich ohne dich beginnen?“ „Wenn das anginge, wie gern würde ich dir deinen Wunſch, der ja auch im ſtillen der meine iſt, erfüllen“, entgegnete Matthias zärtlich. „Aber dem ſtellen ſich viele Un möglichkeiten ent⸗ gegen. Siehſt du, Aegypten iſt für mich ein fer⸗ nes, fremdes Land, in dem ich ſelbſt erſt, wenn auch nur kurze Zeit, allein feſten Fuß faſſen muß. Ich glaube ſedoch beſtimmt, daß ich dich in ſpäteſtens zwei Monaten nachkommen um was es kann. Verl 0. deiner Ankunft laſſen wir uns dann auf dem dortigen Konſulat trauen. Die Zeit wird dir mit Reiſevorbereitungen ſowieſo ſehr ſchnell vergehen. Meinſt du nicht auch?“ Chriſta nickte nur ſtumm; aber in ihren Au⸗ gen leuchtete ein Schimmer auf, als ſie des kom⸗ menden Glücks gedachte. Matthias Brecht hatte für einen Augenblick das Zimmer verlaſſen, um mit ſeiner Wirtin Rückſprache zu nehmen. Bald darauf kehrte er in Begleitung der al⸗ ten Dame zurück, die Chriſta jetzt mit ausge⸗ ſtreckter Hand entgegenging. „Liebes Kind“, ſagte ſie herzlich, indem ſie das junge Mädchen faſt mütterlich zu ſich heranzog. „Doktor Brecht hat mir Ihre traurige Geſchichte erzählt, die mich tief gerührt hat. Er iſt nun in Sorge, wo er ſeine kleine Braut einſtweilen am ſicherſten unterbringen kann, und da habe ich mich gern erbötig gezeigt, ihm zu helfen. Kurz⸗ um, ich würde Sie, wenn es Ihnen recht iſt, bei mir behalten, und Sie gehen und behüten, bis Sie Ihr Verlobter zu ſich ruft. Wollen Sie bei mir bleiben?“ Chriſta ſah nur einen Moment wie prüfend in die Augen der alten Dame; dann nickte ſie in ſtummer Bejahung. Sie vermochte nicht zu ſpre⸗ chen, und kämpfte nur mühſam gegen die dum⸗ men Tränen an, die ſich immer aufs neue in ihre Augen drängten. Der Gedanke der gar ſo ſchnellen Trennung von dem geliebten Manne, dünkte ſie. die gerade das Elternhaus verlaſſen hatte, unſaßbar, unerträglich. „So kann ich alſo beruhigt reiſen, Liebling. Ich weiß, daß Frau Alvens Mutter für dich ſorgen wird“, rief Brecht aufatmend aus. mein wie eine Matthias „Sie nehmen für die nächſten Tage mit mei⸗ nem kleinen Gaſtzimmer vorlieb, und wenn Dok⸗ tor Brecht abgereiſt iſt. können Sie dann ſein laſſen J Zimmer beziehen“, warf Frau Alvens ein. Sofort bei 1 render Perſonenkraftwagen beim Einbiegen nach rechts in die Schloßſbraße, deſſen Führer dem Alkohol ſtark zu zugeſprochen hat, mit ſeinem Fahrzeug auf den Gehweg und fuhr 0 eine Plakatſäule auf. Ein Mitſahrer erlitt leichte Verletzungen am Kopf, das Fahrzeug wurde be⸗ ſchädigt. Mannheim, 27. Juni.(Selbſtmord.) In der Neckarſtadt hat geſtern ein 24 Jahre alter verheirateter Hilfsarbeiter in ſeiner Wohnung den Gashahn geöffnet. Der Mann wurde tol in ſeinem verſchloſſenen Zimmer aufgefunden, Seine junge Frau ſoll ihn vor einigen Tagen verlaſſen haben. Dies dürfte der Grund ber Tat ſein. Mannheim, 27. Juni. Im Rahmen der öffent⸗ lichen Vorträge des Sommer⸗Semeſters ſpricht Profeſſor Dr. Andreas⸗Heidelberg über das Thema„Der Freiherr vom Stein“— Gedächt⸗ nisrede zur hundertſten Wiederkehr ſeines Todes tages— Donnerstag, den 2. Juli 1331, abends acht Uhr c. t. in der Aula der Handels⸗Hochſchule A. 4. 1. Der Vortrag iſt öffentlich und unent⸗ geltlich zugänglich Mannheim, 27. Juni. Autozuſammen⸗ ſtoß. Geſzern nachmittag ſtießen auf der Secken“ heimerlandſtraße bei der Feudenheimer Fähre 2 Perſonenkraftwagen zuſammen. Durch den Zu⸗ ſammenſtoß wurden beide Fahrzeuge erheblich beſchädigt und mußten abgeſchleppt werden. Der Führer des einen Wagens, ein 37 Jahpe alter Kaufmann, erlitt Prellungen am linken Knie und Arm, während der zehn Jahre alte Sohn des Führers des anderen Perſonenwagens, eines 37 Jahre alten Profeſſors, am Kopf erhebliche Schnittwunden davontrug. Ludwigshafen, 27. Juni. Wirts haus⸗ ſchlägerei vor Gericht. Am 13. März d. J. ſaßen mehrere Erwerbsloſe, zum Teil mii ih⸗ ren Frauen, in einer Ludwigshafener Herberge. Wegen einer Gabe an einen Wandermuſikanten kam es zum Streit. Der Arbeiter Walter Na⸗ gel, geb. 1906 zu Mannheim, ergriff einen Stuhr und ſchlug danit von hinten einem Gaſde der⸗ artig auf den Kopf, daß er zu Boden fiel. Die⸗ ſem Beiſpiel folgte der Schiffer Ernſt Stumpf, geb. 1907 zu Ludw shaſen. Er ſchlug mit einem Stuhl auf eine Cheſrau ein. Nagel gat ſchon erhebliche Strafen wegen Körperverletzung hin⸗ ter ſich; auch St. iſt wegen Roheitsvergehens vorbeſtraft. Beide wurden heute vom Einzelrich⸗ ter zu Geſängnisſtrafen verurteilt, und zwar N. zu drei Monaten. St. zu zwei Monaten und ſo⸗ fort in Haft genommen. Ludwigshafen, 26. Juni. Das feſtſtohend 0 Meſſer. Der verheiratete Schiffer Ludwig Dellmuth, geboren 1888 zu Kaiſerslauteen, hatte ſich wegen allerlei Vergehen bereits 42 mal vor Gericht zu verantworten. Anfang März ſaß er in einer Wirtſchaft. Er meinte, daß ein ah Jahre alter Fabrikarbeiter über ihn abfällige Bemer⸗ kungen gemacht habe. Am 26. März traf er ihn an einer Straßenkreuzung, ſtellte ihn zur Rede, griff plötzlich in die Taſche und zog ein Meſſer hervor, worauf ſein Gegner entfloh. Gegen einen auf ſechs Wochen lautenden Strafbefehl hatte er mit der Behauptung, es ſei ein usſchlüſſel und kein Meſſer geweſen, Einſn„eingelegt. Da jedoch der Arbeiter, ſowie ein weiterer Zeuge bekundeten, daß ſie beſtimmt ein ſeſtſtehendes Meſſer geſehen hätten, verblieb es bei der obi⸗ gen Strafe. L. gien, 26. Juni.(Beim Waren⸗ hausdiebſto ertappt.) Trotzdem ſie bereits vier⸗ mal wegen Diebſtahls und einmal wegen Be⸗ trugs beſtraft, iſt, ſtahl die 28-jährige Ehefrau Magdalene Glöckner aus Mundenheim am 27. März ds. Is. im Warenhaus Tietz einen ledernen Einkaufsbeutel im Werte von 2.50 f der ihr aber ſofort abgenommen werden konnte. Die geſtändige Diebin muß ihre unbeſonnene Tat mit einer Gefängnisſtrafe von vier Mona⸗ ten büßen. Nur der Umſtand. daß der Firmo froh bin ich, daß alles ſo ſchnel ge⸗ ordnet iſt!“ rief Matthias Brecht aus, Chriſto erfreut an ſich ziehend.„Nun aber tapfer, mei⸗ ne ſüße Braut, und zeige ein frohes Geſicht. Jetzt führe ich dich ein wenig ſpazieren, dabei wollen wir einige Beſorgungen machen; denn heute abend werden wir in aller Stille unſere Verlobung feiern. Chriſta vergaß. von ihres Verlobten Freude hingeriſſen, auch wirklich für einige Stunden den Trennungsſchmerz. Wie zwei Kinder ſchlenderten die beiden Liebenden dann durch die Straßen Berlins und kauften für ihr kleines Feſt zum Abend ein. Fröhlich kehrten ſie heim. und als ſie die Schwelle zu Matthias Brechts Wohnzimmer überſchritten, blieben ſie wie gebannt ſtehen, ob Les Anblicks, der ſich ihnen bot. Frau Alvens hatte es ſich nicht nehmen laſ⸗ ſen, dem Brautpaar eine kleine, nette Verlo⸗ bungstafel herzurichten. Der weiß gedeckte Tiſch war über und über mit erſten zarten Früh⸗ lingsblumen geſchmückt. Frau Alvens hatte das beſte Silber und das ſchönſte Kriſtall zur Feier des Tages aus ihrem Schrank herausgeholt. das nun beim Schein eines alten ſilbernen, zwölf⸗ armigen Leuchters. der ſtatt der elektriſchen Lichter brannte, blitzte und funkelte. Chriſta ſtand in faſſungsloſem Staunen, und ſtarrte alles wie ein Wunder an; dann aber flog ſie, einem inneren Drange folgend, der gü⸗ tigen Frau um den Hals, während Matthias Brecht nur wenige Dankesworte zu ſtammeln vermochte und mit glücklichen Augen auf die Feſttafel ſchaute, und von dort auf die liebliche Geſtalt ſeiner Braut, die in der cigeportigen, feierliken Peleuchtung berauſchend winkte. 5 Fortſetzung folgt. 13 Zuchthaus. tein Schaden entſtanden iſt, rettete ſie vor dem Ludwigshafen, 27. Juni.(Die Kinder von der Straße.) Geſtern vormittag 10.15 Uhr wurde in der Mundenheimerſtraße in Höhe der Nornſtraße der 5 Jahre alte Sohn einer in der Mundenheimerſtraße wohnhaften Familie von einem nach Mundenheim fahrenden Perſonen⸗ kraftwagen überfahren, wobei der Junge einen Bruch des linken Oberſchenkels davontrug, den Führer des Wagen, einen Kaufmann aus Mundenheim, dürfte an dem Unfall keine Schuld treffen. Der verletzte Junge iſt beim Spielen auf der Straße dem in mäßiger Geſchwindigkeit daherkommenden Kraftwagen direkt in die Fahrbahn gelaufen. Ludwigshafen, 26. Juni.(Angetrunken am Steuer.) Am 16. Mai ds. Is., abends fuhr der verheiratete Magaziner Georg Reis, geboren 1877 zu Mundenheim, mit ſeinem Kleinkraftrad von Aſſenheim nach Ludwigshafen. Gegen 9.30 Uhr ſtieß er in der Nähe der Gartenſtadt auf einen vor ihm fahrenden Radfahrer, wodurch dieſer zu Boden fiel und ſich den rechten Arm auskugelte. R. ſoll angetrunken gefahren ein und deshalb die Fahrbahn nicht genügend beobachtet haben. Er erhielt einen Strafbefehl über RM. 100.— gegen den er Einſpruch er⸗ hob. Der Richter erkannte ihm zur Rücknahme da nach der Sachlage auch auf Gefängnis er⸗ kannt werden könne. R. beſtand aber auf Ver⸗ handlung, da er nüchtern geweſen ſei. Durch Vernehmung von vier Zeugen wurde aber deine Angetrunkenheit feſtgeſtellt und er zu einer Ge- fängnisſtrafe von einem er indeſſen nicht zu verbüßen braucht, wenn er ſich bis 1. Oktober 1934 ſtraffrei führt. ſowie die Koſten und eine Buße von RM. 60.— an die Gefangenenfürſorge zahlt. Die Strafanträge im wohnungsbauprozeß Heidelberg, 27. Juni. Am heutigen achten Tag des Prozeſſes gegen die Heidelberger Woh⸗ nungsbau-Gmbh. beantragte der Oberſtaats⸗ Anwalt nach über zweiſtündigem Plaidoyer ſolgende Strafen: gegen den Angeklagten Rechts an wa It Ludwig Müller wegen betrügeri⸗ ſchen Bankerotts drei Jahre Zuchthaus, wegen Untreue drei Jahre Gefängnis, zuſammen in eine Geſamtſtraſe Monat verurteilt, die von 4 Jahren Zuchthaus. Ferner beantragte er fünf Jahre Ehr⸗ verluſt; gegen den zweiten Angeklagten, Kauf⸗ mann Alfred Goldſchmidt, wegen betrügeriſchen Bankerotts ein Jahr, wegen Untreue zehn Monate Gefängnis, zuſammengezogen in ein Jahr ſechs Monate Gefäng⸗ Reſultate — Fuſball— Süddeutſchland.— Aufſtiegſpiele. Gruppe Main: Germ. 94 Frankfurt— Fſpv. Heuſenſtamm 310 Viktoria Kahl— Spygg. 02 Griesheim 02 Entſcheidungsſpiele um den 10. Bez. Ligaplatz Gruppe Württemberg: 8 VR. Heilbronn— F. Vgg. Mühlacker 21 Gruppe Baden(Wiederholung): ö Freiburger FC.— FV. Oſſenburg 4.1 Gruppe Nordbayern(Wiederholung: FC. Bayeuth— Fſpv. Nürnberg Gruppe Saar: VfB. Dillingen— Phönix Kaiſccslautern Repräſentativſpiele: Gruppe Saar— Gruppe Rhein Freiburg— Karlsruhe Geſellſchaſte tele. Rotwe 5 Frankfurt— Hertha BSC. Berlin Fſpv. Frankfurt— Kickers Stuttgart Spogg. Fürth— 1. FC. Nürnberg FV. Villingen— VfB. Stuttgart Schwenningen-Troſſingen VfB. Stuttgart Amicitia Viernheim— Wormatia Worms VfR. Weiſenau— Mainz 05 Länderſpiel: Schweden— Dänemark lin Stockholm) * 2 i 2 8d K S 8 2 85 2 —. — Handball— Erſte„deutſche“ Meiſterſchaſt: Männer: Polizei Berlin— TV. Kreſeld-Oppum Frauen: SC. Charlottenburg— TV. Vorw. Breslau 314 12:5 Reprüſentatipſpiele: Süddenlichland— Oberſchleſien(Oppeln) Die letzten Fußballſpiele Amieitia Viernheim— Wormatia Worms 32 Meiſterſchaftsfeier hatte Viernheim, die ſich in glänzender Manier den Aufſtieg zur Bezirksliga erringen konnte, den Heſſenmeiſter Wormatia Worms zu Gaſt. Trotz der großen Hitze wurde das Treffen in ſcharſem Tempo durchgeführt Die Geſamtleiſtungen der 14:7 Anläßlich ſeiner beiden Mannſchaften waren einander ebenbür⸗ ig. t verteiltem Feldſpiel erhält Beginn Führung, durch einen und konnte in kurzer Zeit durch Linksaußen Riß g f Die Wormſer legten nun mächtig los und drän⸗ gen den Gegner in ſeine Hälfte auch durch aber den gewünſchten nierten Mannſchaft wie folgt: gleich nach Worms durch ſeinen Mittelſtürmer die worauf einige Minuten Viernheim Straſſtoß ausgleichen konnte. Nach der Pauſe wird Viernheim äberlegen Vallendor und auf 311 ſtellen. das Reſultat ü zurück, erzielten Winkler ein weiteres Tor, konnten Ausgleich nicht erzwingen. Wormatia beſdritt das Spiel mit einer kombi⸗ Völker, Pölſterl, Giſpert, Thorn, Cloſet, 8 Ger zheemer, Lud— Scheithe; Grüll, Winkler wig Müller. Debuſi. Klub ſchlügt Kleeblatt 2:1. as Privatſpiel zwiſchen den beiden alten Hochburgrivalen Sp. Vg. Fürth und 1. FC. Nürnberg, das am Sonntag in Fürth vor 7000 Zuſchauern zum Austrag kam, trug den Charak⸗ ter eines Jubiläumsſpiels, denn es war die 100, Begegnung dieſer beiden traditionsreichen Mann⸗ ſchaften. Den Charakter eines Freundſchaftsſpie— les hatle das Treffen allerdings nicht, denn es wurde auf beiden Seiten recht rauhbeinig ge⸗ pielt. Leider hatte das Spiel in Behm⸗VfR. Fürth „och einen völlig unzulänglichen Schiedsrichter. Der Sieg des Klubs war aufgrund ſeiner veſſeren Leiſtungen in der erſten Halbzeit ver— dient. Die Nürnberger drängten während die— ſer Spielphaſe die Kleeblättler faß ſtänbig zu— rück. Sie kamen aber erſt in der 38. Minute zum Führungstreffer, der von dem jungen Mittel⸗ ſtürmer Friedel erzielt wurde Drei Minuten ſpäter kam jedoch Fürth zum Ausgleich. Tor— ſchütze war Frank. Nach der Pauſe wurden die Färther beſſer. Sie ſpielten jetzt auch überlegen, konnten aber die gute Abwehr des Klubs nicht mehr ſchlagen. Der entſcheidende Treffer fiel 10 Minuten vor Schluß aus einem Strafſtoß von Kalb, den der alte Internationale aus 18 m Entfernung un— haltbar einſandte. Freiburger FC.— JV. Offenburg 4.2. 5000 Zuſchauer fanden ſich zum Entſcheidungs— piel um den 10. Platz in der neuen Bezirksliga— gruppe zwiſchen FC. Freiburg und JV. Offen— burg ein, nachdem das Spiel am vergangenen Sonntag in Lahr unentſchieden ausging. erſte Halbzeit zeigte eine Ueberlegenheit der Frei burger Nach der Pauſe führte ebenfalls Freiburs mit wenigen Ausnahmen. Di Die —— —* Der belgiselie nis. Die Unterſuchungshaft ſoll beiden Angeklag— ten voll angerechnet werden. Einer Aufhebung des Haftbefehls gegen Goldſchmidt will der Anklagevertreter keine Schwierigkeiten machen. Weinzeitung i Weinverſteigerung. Gönnheim, 25. Juni. Die Vereinigten Wein⸗ produzenten von Gönnhehm brachten heute 1500 Liter 1927er, 18 200 Liter 1930er Weißwein, ſo— wie 7900 Liter 1930er Rotwein zur Verſteige⸗ rung, die aber wegen Mindergebots nicht alle Abnahme fanden. Begehrt waren die Rotweine. die bei guten Preiſen zugeſchlagen wurden, Für die 1000 Liter wurden in RM. bezahlt: 1927er 440; 1930er 43 440 450 470 490 520 540; 1930er Rotweine 390. 410, 440. Kronfeld(links) erklärt dem König Al mit dem er den Aermelkanal in beiden Richtungen ligt Nꝛonfeldo Jegelflugmaseſßine bert von Belgien(Mitte) ſein Flugzeug. zwiſchen Dover und Calais überquerte. W. Vorwärts Breslau— Sc. Charlottenburg 4:3. Gleichfalls zum erſten Male wurde in die⸗ ſem Jahre der deutſche Handballmeiſter im Endspiel zwiſchen dem DSB Vertreter SC. Charlottenburg und dem Turnermeiſter TV. Vorwärts Breslau bei den Frauen am Sonn: tag in Leipzig ermittelt. 10000 Zuſchauer ſahen einem in der erſten Halbzeit recht inteteſſanten Kampf, der nach dem Wechſel ſtark abflaut'. Der Geſamtleiſtung zufolge haben die Bres⸗ lauer Turnerinnen den deutſchen Meiſtertitel für die Saiſon 1930-31 verdient gewonnen. Süddeutſchlands Auswahl⸗El; erfolgreich. Die ſüddeutſche Handball⸗Aus n qlelf weilte am Wochenende in Oberſchleſien und trug an Samstag zunächſt in Oppeln eine Repräſen⸗ tativelf dieſer Stadt mit 14:7(7:8) einen über⸗ legenen und verdienten Sieg davon. Die Süd⸗ deutſchen kamen als Mannſchaft viel mehr zur Geltung und waren auch phyſiſch den Einheimi⸗ ſchen überlegen. Von Oppeln begab ſich die Süddeutiche Hand⸗ ball⸗Repräſentative nach Breslau, wo ſie am Sonntag bei ſehr heißem Wetter vor 4000 Zu⸗ ſchauern gegen die Verbandsmannſchaft von Südoſtdeutſchland antrat. Auch gier konnte die ſüddeutſche Mannſchaft mit 13-6(5:2) Tref⸗ fern einen überlegenen Sieg feiern. Die Süddeutſchen führten ein techniſch hoch— ſtehendes Spiel vor. Die Mannſchatit arbeitete vorbildlich zuſammen und verſtand es auch, di— gegebenen Torchancen zu nützen. Elefanten als Dichterhonorar. „Im alten Indien wurden die Poeten auf verſchiebene Weiſe belohnt“, führte Pandit Ha⸗ rapraſad Saſtri, der Sanskritſorſcher und Pro⸗ feſſor an Rabindranat Tagores Internationaler Univerſität in Bolpur auf einer der zahlreichen Feiern aus, mit denen man in den verſchiedenen Teilen Indiens den 70. Geburtstag des bengali⸗ ſchen Dichters beging.„Der große Krieger und Staatsmann Sivaſi ſchenkte dem Poeten Bhuſa⸗ na Kkavi für 52 ſeiner Verſe ebenſoviele Eleſan⸗ ten. Haranath, ein leichtſinniger Poet erh. jür einen einzigen Vers von dem Radſchah Vai ſogar eine Million Rubien, ru eine Million Mark und dieſer fürſtlich belohn!: Haranath ſeinerſeits ſchenkte. ais er aus doat Tor des Palaſtes trat und von einem blinden Bettler mir ein paar Worten in gebundener Rede begrüßt wurde, dieſem auf der Stelle den zehnten Teil ſeines eben erhaltenen Heute aber haben wir in Vengalien keine Rad— ſchahs mehr; wie ſollen wir alſo unſeren großen Dichter Tagote belohnen? Wir leben in ei demokratiſchen Zeitalter. Wir ſollten ſeine Dich leſen, denn das wäre ſicher der ſchönſte and and 804: Honorars ne Rauchen Sie getrost aber gurgeln Sie trocken Vos mit Weinheimer Schweinemarlt Zugeführt: 484 Stück Verkauft: 396 Stüc Milchſchweine das Stück 6—11Mk. Läufer das Stück von 13—24 Mk. Marktverlauf mäßig. Die Frauenarmee i im Sukunſtskrieg Kriegsdienſte, für als Männer.— die ſich Frauen beſſer eignen Stammrollen für das weibliche Geſchlecht. Die Frau von heute hat ſich ihre Gleichberech— tigung im Kriege erkämpft, als ſich zeigte, dab man ohne ihre tätige Mithrlſe nicht ouska.m, und als ſie durch die Tat bew. daß ſie dem Manne nicht nur ebenbürtig ſein wollte. ſondern es— auf ihrem Gebiete— auch wirklich war Wäre in Deutſchland die Frau nicht in die Bre— ſchen und Lücken geſprungen ſo hätte das kämp⸗ ende Feldheer nicht dieſen veroiſchen Widerſtand leiſten können. Dieſe Erfahrung haben ſich an dere Länder zunutze gemacht— in den Mobil⸗ machungsplänen der fieberhaft rüſtenden Staa⸗ ten ſpielt das weibliche Geſchlecht eine höchſd wichtige Rolle! Bemerkenswert iſt, was ein Sachverſtändiger, der amerikaniſche General— major Hanſon E. Ely. zu dieſem Problem zu ſagen hat. In einer ausländiſchen Zeitung un⸗ terſucht Ely die Frage, inwieweit Frauen für bie Zwecke der Kriegsführung herangezogen werden können. Der letzte Krieg unterſchied ſich ja auch darin von allen früheren, daß er die ganze Bevölkerung und nicht bloß die kämpfen⸗ den Heere in Mitleidenſchaft zog. Im Krieg müſſen nicht nur Fabriken, Eiſen⸗ bahnen und Geld zur Verfügung ſtehen, ſondern auch die Menſchen. Während des Weltkrieges hätten die Frauen 250 000 alliierte Soldaten für gen eigentlichen Dienſt an der Front freimachen können. Die Vereinigten Staaten hatten nach Frankreich 20 Kampfdiviſionen geſchickt; 13 Di viſionen waren für andere Zwecke. die nicht un⸗ mittelbar dem Kampf dienten, in den Etappen feſtgebalten. Man bätte ſie zum größten Tei durch Frauen erſetzen können— ůand was das für die Kriegsführung bedeutet hätte, begreift auch der militäriſche Laie! In den Hauptquar— tieren der einzelnen Armeen und im Hinter- land, im Nachſchub⸗ und Verpflegungsdienſt, in den verſchiedenen Zweigen militäriſcher Ver— waltung iſt eine Armee von Soldaten, die an der Front entbehrt werden müſſen, mit Aufga⸗ ben belaſtet, die bie Frauen ebenſogut ausfüh⸗ ren könnten, wenn nicht beſſer. da ſie gewiſſen— «after und genauer ſind. Frauen können Autos Inken und als Motorradfahrerinnen den Ver— bindungs⸗ und Meldedienſt wahrnehmen. Die Telephoniſtinnen ſind den Männern entſchieden vorzuziehen. Man hat damit ſchon im letzten Krieg vielverſprechende Anfänge gemacht. Im Sanitätsweſen könnte man ſogar die Männer vollkommen durch Frauen erſetzen— zum Be— ſten des Dienſbes. zum Heil der Kranken! Al⸗ lein durce, dieſe letzte Maßnahme hätte man in letzten Kriegsjahr 50 000 amerikaniſche Soldaten freimachen können. Man hat errechnet, daß man im Kriegsfall 13 Prozent der Bevölkerung für die Zwecke der Kriegsführung heranziehen kann. England zum Beiſpiel iſt ſoweit gegangen. Eine Mobiliſterung der Frauen hätte einige Diviſionen freigemacht die der Marſchall Haig an der Frout ſehr gut hätte gebrauchen können. Größere Anſtrengun⸗ gen auf dieſem Gebiet hat Frankreich gemacht. Da es den letzten verfügbaren Mann heran- holte, mußte ſchließlich auch bie Frau für die verſchiedenſten Kriegszwecke, vor allem für die Munitionserzeugung, aufgeboten werden. Trotz⸗ dem waren in der franzöſiſchen Etappe noch viele kriegsdienſtſähige Soldaten auf Poſten tä⸗ tig, die man ebenſogut hätte Frauen auver⸗ trauen können. Die Vereinigten Staaten könnten heute im Ernſtfall 15 Millionen Männer mobiliſieren; es wäre alſo wohl kaum nötig, die Frauen aufzu⸗ bieten. wenn der Krieg nicht auch eine wirtſchaft⸗ — liche Seite hätte. Er bedeutet eine Kätaſtrophe, auch für den Sieger, und die Anſtrengung jedes Volkes muß darauf gerichtet ſein. die mit ihm verbundene Desorganiſation auf das geringſte Maß zu beſchränken. Die moderne Idee, nach der die ganze Nation am Krieg teilnehmen muß, hat zur logiſchen Folge. daß die Frauen im mili⸗ täriſchen Innendienſt, in Inbuſdrie und Handek. ſowie im Verkehrsweſen beſchäftigt werden. Nur ſo iſt es möglich, die Produktion aufrecht zu er⸗ halten und nach Beendigung des Krieges die Rückkehr zum Friedensſtand möglichſt rethungs— los zu vollziehen. Natürlich können die Männer nur allmählich durch Frauen erſetzt werden, die erſt an ihre neuen Aufgaben gewöhnt werden müſſen. Ein Beiſpiel dafür iſt die Schahindu⸗ ſtrie, die im Krieg ſofort größere Bedeutung er— langt. Da der Verbrauch an Mililärſtieſeln un- geheuer groß iſt, können die Arbeiter im Anfang nicht eingezogen werden, wenigſtens ſolauge nicht, als die Frauen nicht genau mit den Ma⸗ ſchinen vertraut ſind. Die Vereinigten Staa'en haben eine ungeheure Reſerve au Frauen, die nicht an die Arbeiten gewöhnt ſind. die für das weibliche Geſchlecht in anderen Landern eine Selbſtverſtändlichkeit bedeuten. Die Mobiliſierung der Frauen muß mit der größten Vorſicht geſchehen. Zunächſt muß man ſich mit dem Ergebnis einer Aufforderung zu freiwilliger Meldung beg neigen; denn ein obli⸗ gatoriſcher Kriegsdienſt der Frauen würde zu— nächſt noch auf Widerſtand ſtoßen. Aber der ſrei⸗ willige Dienſt würde wahrſcheinlich ungenügend ſein, und man würbe eine Art orgauiſtecter Aus⸗ leſe betreiben. Es iſt wahrſcheinlich, daß in nich: ferner Zeit die Frauen ebenſo in Slammrollen eingetragen werden wie die Männer. Liſten, in denen ihr Alter, der Grad ihrer Tauglichkeit, ihre Vorbildung genau vermerkt ſind, und an Hand deren im Kriegsfall die geeignetſte Fran an den ihr zukommenden Platz geſtellt werden kann. Eintreffen der amerikaniſchen Flieger in Irkutſt. wih. Irkutſt, 27. Juni. Die amerikanfithen ſlieger Poſt und Gatty ſind auf ihren Wei⸗ erfluge von Moskau kurz vor 12 Ur mittags (6 Uhr früh mitteleuropäiſcher Zeit) in Irkutft eingetroffen. Bunte Seitung Entführung iin Waſſerflugzeug. Das italieniſche Luftfahrtminiſterium hat eine ſtrenge Verfügung gegen das Ueberfliegen von Strandpromenaden mit Badebetrieb erlaſſen. Militärflieger, die gegen dieſes Verbot verſto⸗ ßen, haben ſofortige Verhaftung zu gewärtigen, Zivilfliegern wird die Entziehung des Piloten⸗ ſcheins angedroht. Die Behörden wollen mit bie⸗ ſer Verfügung weniger die gefährlichen Folgen eines Abſturzes für Flieger und Badegäſte aus⸗ ſchalten, als eine heimliche Entführung unmög⸗ lich zu machen. In einem kleinen Fiſcherdorf an der Meeresküſde hat ſich nämlich neulich ein Vorfall abgeſpielt. der allen Anlaß zu dieſem Einſchreiten gegeben hat. Ein Herr war mit ei⸗ ner Tänzerin in ſeinem Landhaus abgeſtiegen. Die große Entfernung von der nächſten Eiſen⸗ bahnſtation und die Schwierigkeiten, die der ſtei⸗ nige und klippenreiche Strand der Annäherung unerwünſchter Gäſte in den Weg legte, ſchien dem eiferſüchtigen Liebhaber Sicherheit genug. Aber er hatte nicht daran gedacht, daß es auch Waſſerflugſzeuge gibt, Als er eines Tages wieder vom Fenſter ſeines Landhauſes auf den Stranb hinabſah, mußte er beobachten. wie ein Waſſer⸗ flugzeug niederging, die Dane ſeines Herzens, die ein Stück ins Meer binausgeſchwommen war, an Bord nahm und mit ihr wieder in die Nüfte ſtieg.