Lokale Nachrichten Der Polizeibericht der letzten Woche meldet folgende Anzeigen: 1 wegen unerlaubten Bauens, 1 wegen Verſtoß gegen das Kraftfahr⸗ zeuggeſetz, 1 wegen Körperverletzung und 1 wegen Sittlichkeitsverbrechen. „D. J. K.⸗ Sport. Die 1. Elf der DJK. ſpielte geſtern in Heppenheim im Rahmen eines Propagandakampfes gegen den dortigen Fußball- verein„Starkenburgia“ und verlor 4:2. „ Waldſportplatz! Heute abend 7 Uhr das große A. H. Treffen früherer erſtkl.„Kanonen“! Es ſei darauf nochmals beſonders hingewieſen, denn ſowas darf man nicht verſäumen alte Klaſſeſpieler zu ſehen! Jeder Sportler wird daran ſeine Freude haben. Dazu wieder die beliebte Feuerwehrkapelle, die den alte Herren neueſte Schlager ſpielen wird! Außerdem wieder wie geſtern. Zum Schluß noch ermäßigte Preiſe! Eintritt frei! Alles kommt! Standkonzert des Geſaugvereins Sängerbund. Das veranſtaltete Werbeſingen anläßlich des Liedertages hat ſeine Zugkraft nicht verfehlt. Ein großer Zuhbrerkreis umſäumte den freien Platz am Deutſchen Michel, der den Darbie⸗ tungen des Sängerbundes ſeine Aufmerkſamkeit widmete. Der Verein wartete unter der Leitung ſeines Dirigenten Herrn Guſtin Lamberth mit 7 Chören auf. An den einleitenden Sängerſpruch „Kerndeutſch des Mannes Mut.“ reihten ſich die Chöre:„An des Rheines grünen Ufern“, „Gebet für das Vaterland“ und„O du mein Deutſchland.“ Hierauf hielt der 1. Vorſitzende, Herr Peter Müller eine kurze Anſprache an die Zuhörer, in der er den eigentlichen Zweck des Werbeſingens darlegte, und gab der Hoffnung Aus⸗ druck, daß der Veranſtaltung der Erfolg nicht aus⸗ bleiben möge. Alsdann wurden geſungen die Chöre: „Spielmannslied“,„Mädel flink auf zum Tanze“, „Schlag derb aufs Faß“ und„So füllt mir den Becher.“ Den Schluß bildete der deutſche Sänger⸗ ſpruch„Grüß Gott mit hellen Klang, heil deutſchem Wort und Sang.“ Bei der anſchließenden gemütl. Einkehr im Deutſchen Michel kamen die durch das Singen durſtig gewordenen Sängerkehlen auf ihre Rechnung. Später fand ſich noch der Verein auf dem Waldſportplatz ein und trug dort unter der Leitung ſeines Dirigenten 2 Lieder vor um damit auch ſeinen Sportanhängern Rechnung getragen zu haben. * Schadeufener in Weinheim. Heute Früh um 3 Uhr iſt in Weinheim, dem Landwirt Georg Möller 9. wohnhaft in der Obergaſſe, ſeine Scheune abgebrannt, ſowie ſind ſeine zwei Wohngebäude infolge des Brandes ſtark beſchädigt. Es wird vermutet, daß die Brandurſache in Selbſt⸗ entzündung des Heues zu ſuchen iſt. Ein Sommer⸗Sonntag. Der erſte Sonntag im kalendermäßigen dies⸗ jährigen Sommer, war ein ſtrahlender, prächtiger Sommertag. Den ganzen Tag erſtrahlte die Sonne vom klarblauen Firmament. Wie ſchön und ange⸗ nehm iſt es doch, wenn gerade der Sonntag, der Tag der der Erholung und Freude dienen ſoll, von ſchönem Wetter begünſtigt iſt. Unſer herrlicher Wald mit ſeinem kühlen Schatten, war wieder das Ziel vieler. Im Mittelpunkt des Intereſſes ſtand die Meiſterſchafts- und Aufſtiegsfeier der Spgg. Am Samstag Abend zog ein ſtattlicher Lampionszug durch verſchiedene Ortsſtraßen, der im Vereinshaus auf dem Waldſportplatz ſein Ende fand. Hier fand ein Kommers ſtatt, bei welchem hauptſächlich die Spieler geehrt wurden, deren raſt⸗ loſer Energie und Fähigkeiten es zu danken iſt, daß Viernheim nun die Liſte der erſten deutſchen Fuß⸗ ballvereine ziert. Geſtern Nachm. war zur Feier des Tages der Heſſenmeiſter Wormatia Worms zu einem Freundſchaftsſpiel verpflichtet. Wormatia trat in ſtärkſter Auſſtellung auf den Plan. Auch die„Grünen“ waren vollzählig zur Stelle. Was man kaum für möglich hielt wurde Wahrheit: der Heſſermeiſter mußte ſich dem glänzenden Können der Grünen beugen. Beim Schlußpfiff war Wor⸗ matia 3:2 geſchlagen. Hiermit haben die Grünen mit dem Schlußſpiel all ihren glänzenden Erfolgen in der Vergangenen Spielperiode die Krone aufge⸗ ſetzt. Im Vorſpiel ſtanden ſich die Handballmann⸗ ſchaften des Turnerbundes und Phönix Mannheim gegenüber, wobei der Turnerbund knapp 4:5 ge⸗ ſchlagen wurde. Am Abend fand wieder das üb⸗ liche Sommernachtsfeſt mit Waldbeleuchtung, das die Spgg. ſo glänzend zu arrangieren verſteht, ſtatt. wo bei den Klängen der Verein. Feuerwehrkapelle ſchöne Stunden verbracht wurden. Die prächtige Waldbeleuchtung gab dem Feſte einen würdigen Abſchluß. Der deutſche Liedertag. Auf Veranlaſſung des Deutſchen Sängerbundes wird den Geſang⸗Vereinen nahegelegt, am letzten Sonntag im Juni alljährlich an öffentlichen Plätzen Standkonzerte zu veranſtalten um das deutſche Lied, dieſen unerſchöpflichen Born der Freude und Be- geiſterung in das Volk hineinzutragen und ihnen den hohen kulturellen und ſittlichen Wert des deut⸗ ſchen Männergeſangs zu zeigen. Auch die hieſigen Geſangvereine haben in der Mehrzahl derartige öffentliche Konzerte gegeben. So ſang der Männer- geſangverein um halb 12 Uhr an der Kirche. Am Abend ſang die Sänger-Einheit gleichfalls an der Kirche. Der M. G. V.-Harmonie gab ſein Kon⸗ zert in der Bürſtädterſtraße und der G.⸗V.⸗Sänger⸗ bund ſang am Deutſchen Michel. Ueberall hatten ſich zahlreiche Zuhörer eingefunden die den darge⸗ brachten Kunſtgenuß dankbar aufnahmen. Ueberall wurden noch Anſprachen gehalten, in welchen das deutſche Lied gefeiert wurde. Erweiterung der chemiſchen Fabrik Wohlgelegen⸗Mihm. Die der Kali-Chemie AG. gehörende chem. Fabrik Wohlgelegen wird zur Zeit mit einer Kapital ⸗ inveſtitntion von mehreren Millionen vollkommen neu aufgebaut und modernſſiert. Es wird auch ein Waſſeranſchluß nach dem Neckarkanal gebaut. Mit dem Waſſeranſchluß und der durchgeführten Neuan⸗ lage des Fabrikationsbetriebes dürfte die chemiſche Fabrit Wohlgelegen zu den modernſten chemiſchen Fabrikbetrieben Deutſchlands gerechnet werden. Sport⸗ und Vergnügungsvertehr auf dem heſſiſchen Rhein. Vielfach iſt beobachtet worben, daß insbeſondere in den heſſiſchen Altrheinge⸗ bieten duich die Inſaſſen von Poddel- und ſon⸗ ſtigen Sport⸗ und Vergnügungsfahrzeugen beim Zelten und Baden die Uferwieſen betreten, be⸗ ſchädigt und dadurch in ihrer eigentlichen Nut⸗ zung ſchwer beeinträchtigt wurden. Die zuſtän⸗ digen heſſiſchen Stellen haben nun eine Reihe von Vorſchriften erlaſſen, die den Verkehr auf dem beſſiſchen Teil des Rheins und ſeiner Ali⸗ wäſſer einſchränken und regeln und insbeſondere auch die Beſtimmungen nen ſaſſen, die über das Anlanden und Betreten der Uſerſtrecken zu be— achten ſind. Zwangsverſteigerung. Das untenſtehend bezeichnete Grundſtück, das zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungsvermerks auf den Namen der Ehefrau Jakob Helbig 2., Anna Maria geb. Winkler in Viernheim im Grundbuch eingetragen war, ſoll Donnerstag, den 27. Auguſt 1931, nachmittags 2½ Uhr durch das unterzeichnete Gericht im Rathaus in Viernheim verſteigert werden. Die Verſteigerung erfolgt im Wege der Zwangsvollſtreckung. Der Verſteigerungsvermerk iſt am 10. Juni 1931 in das Grundbuch eingetragen worden. Lampertheim, den 24. Juni 1931. Heſſiſches Amtsgericht. Bezeichnung der Grundſtücke Grundbuch für Viernheim Band 26 Blatt 1805 Flur 5, Nr. 138, Acker im Berlich, 3. Gewann 3469 qm., Betrag der Schätzung 1600 Mk. Warnung Prima Warne hiermit Jeder⸗ Kleeheu mann meiner Tochter Luiſe Müller et- liefert in größeren und was zu leihen noch zu kleineren Quantum, zum billigſten Preis frei Haus borgen, da ich für nichts Jakob Beyer aufkomme. Rathausſtraße 38. Johann Mlee 11. 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Der Himmel machte zwar bei Beginn der Reiſe ein griesgrämiges Geſicht, aber als Rothenburg er— reicht war, klärte ſich der Himmel auf. Am Bahn⸗ hof erwartete die Gäſte die erſte Ueberraſchung, eine Reiterſchar in mittelalterlicher maleriſcher Tracht und eine Muſiktapelle geleiteten die An⸗ kommenden in die Stadt zum ehrwürdigen Rat- hauſe, wo der Oberbürgermeiſter die Gäſte be⸗ grüßte. Rothenburg iſt ein Geſchichts⸗ und Geſchich⸗ tenbuch, das die Dokumente ſeiner Vergangen- heit ſaſt reſtlos erhalten konnte und heute noch ſaſt ſo ausſieht wie vor Jahrhunderten die Mehrzahl der deutſchen Mittelſtädte. In dem Gebälk der Fachwerkhäuſer ſtehen die Riſſe wie die Falten in einen menſchlichen Antlitz, in ſoil⸗ len Winkeln plätſchern Brunnen, immer geſprä⸗ chig und munter. Stadttore ſchauen die alten Straßen entlang und ſchauen auf die Reihen der alten ſchmiedeeiſernen Kunſtwerke, die Na⸗ men und Handwerk des Beſitzers künden. Um die Stadt aber ſchließt ſich auch heute noch— zu zwei Drittel vollkommen erhalten— die alte Stadtmauer mit ihren überdeckten Wehrgängen. den Schießſcharten und den Stadttürmen. Alles das zuſammen, aus den Werken von Guſtav Freytag, aus Goethes epiſchen Werken, bei Raa⸗ be, Keller, Auerbach uſw. Es iſt wahr, man muß ſich zunächſt beſinnen, daß all dieſe Bauten, Plätze, Brunnen, Türme, Erker. Giebel und Hauseingänge wirklich alle beieinanderſtehen, Alles das, was die deutſchen Städte an Koſtbar⸗ keiten aus vergangenen Zeiten bergen. das iſt hier in einer Ueberfülle beieinander. Liebevoll, geſchickt und erfolgreich weiß Ro⸗ thenburg dem Fremden Geſchichte und Geiſt des Stadtbildes und den Heimatgeiſt nahe zu brin⸗ gen. Die Hans Sachs⸗Spiele, die uns Schwänke und alte Volkslieder, Landsknechtlieder und Schelmenſtücke vermitteln, ſind wert, beſucht zu werden.— In deu biſtoriſchen Feſtſpiel der Meiſsertrunk gibt man dem Gaſte ein Bild der ſchwerſten Stunde der Stadt aus der Zeit des 30 jährigen Krieges. Und dann noch eine Koſt⸗ barkeit: Der Schäfertanz auf dem Marktplatze. Seiner kann man ſich herzlich freuen. Hans Sachs⸗Spiele,„Meiſtertrunk“ und Schäfertanz in dieſer an Sehenswürdigkeit ſo reichen Stadt, das iſt faſt zuviel. Wer als Fremder einen Tag in dieſen alten Mauern weilt. darf nicht lange müßig ſein, will er die wertvollſten Dokumente flüchtig ſchauen.— Verkehrsverein und ange⸗ ſtellte Führer ſind aufopſernd behilflich. Plan u. Weg äber alle ſchönen Punkte zu finden.— Wer Rothenburg, die alte deutſche Stadt ſah, iſt dank⸗ bar für die Stunden, die er in ihr verleben durfte; die vielſeitigen Stimmen dieſer Stadt verſtummen in uns nicht mehr.— Die Reichs— bahndirektion Mainz hatte wieder alles getan, um den Gäſten Weg und Aufenthalt zu wirk⸗ lichen Freudenſtunden zu geſtalten. Das danken wir ihr und dem Organiſator bieſer Reiſen, Herrn Oberinſpektor Beck. Cuther ſagt: Heine Inflationsgefahr Bankiertag über die Notwendigkeit nationaler Kapitalbildung Berlin, 27. Juni. Reichsbankpräſident Dr. Luther ſchilderte in einer Rede auf der Bankier— Tagung die Wechſelwirkung zwiſchen dem wirt⸗ ſchaftlichen Geſchehen und den Vorgängen bei der Reichsbank ſeit Ende 1929. Dr. Luther er⸗ klärte u. a.: Aus der ganzen bisherigen Ent⸗ wicklung geht, obwohl der Gold⸗ und Deviſen⸗ verluſt der Frühjahrsperiode wieder mehr als eine Milliarde Mark beträgt, mit Beſtümmtheit hervor, daß die Reichsbank auf jeden Fall imſtande iſt, die deutſche Währung mit Erfolg zu ver⸗ 15 teidigen. Die Reichsbank wird dieſe ihre eigentliche Auf⸗ gabe keinen Augenblick vernachläſſigen. da, wel⸗ che Schwierigkeiten für Regierung und Wirt⸗ ſchaft auch noch zu überwinden ſein mögen, die Vorausſetzung jeder Wiedergeneſung die Stabi⸗ lität der Währung iſt. Nichts iſt törichter, als das hie und d. auftauchende Gerede von einer neuen Inflation. Eine anbere Schlußfolgerung, die ebenſo be⸗ ſtimmt gezogen werden muß, iſt die, daß die Be⸗ [wahrung des deutſchen Volkes und der deut⸗ ſchen Wirtſchaft vor weiterer ſchwerer Not nur von der politiſchen Seite herkommen kann. Die aus klarer Einſicht in die weltwirtſchaft⸗ lichen Zuſam menhänge entſprungene Hooverſche Tat, die auch in anderen Ländern ſoviel äber⸗ zeugten Widerhall und bereitwillige Mitwirkung gefunden hat, verhalf endlich der Wahrheit über Deutſchlands Lage zum Durchbruch. Die Welt muß und barf neues Vertrauen gewinnen. Durch große eigene Kraftanſtrengung hat Deutſchland bewieſen, daß es das Seine dazu tut, Das Hauptreferat Dr. Solmsſons Berlin, 27. Juni. Das Hauptreferat der Ta⸗ gung des Zentralverbandes des Deutſchen Bank⸗ und Bankiergewerbes erſtattete der Präſident des Verbandes. Dr. Georg Solmßen. Im Mit⸗ telpunkt ſeiner Ausführungen ſtand die Not⸗ wendigkeit der Förderung nationaler Kapital⸗ bildung Auch die Reparationsgläubiger könnten nur dann auf Erfüllung ihrer Wünſche hoffen, weun Deutſchland unter der Kriegsſchuldenltſt nicht zuſammenbreche; daher müſſe ihm der Wie⸗ deraufbau der eigenen Wirtſchaft mit eigenem Kapital möglich gemacht werden. Dr. Solmßen wandte ſich weiter der Betrachtung der beutſchen Wirtſchaftspolitik im Hinblick auf ihre Wirkung zur Kapitalerhaltung und Kapitalneubildung zu. Um dieſe Wirkung zu erzielen, bedübfen nach ſei⸗ ner Anſicht vier Grundprobleme einheitlicher reformatoriſcher Behandlung: 1. muß die Ausgabenwirtſchaft des Staates ſich nach der Einnahmeſeite richten; 2. muß die Grenze zwiſchen ſtaatlicher Ver⸗ g waltung und ſtaatlicher Wirtſchaftsbetüti⸗ gung gezogen werden; g. muß als Vorausſetzung des Beſtandes der Wiriſchaft ihre Ertragsfähigteit gewahrlei⸗ ſtet ſeinz 4. muß ergänzend der allmähliche, möglichſt weitgehende Aufbau der eigenen Nahrungs⸗ mittelproduktion hinzutreten. Als erſtes Gebot für die Ordaung der Staatsfinanzen fordert Dr. Solmßen planmäßi⸗ gen Abbau der Ausgaben. Nach einer Kritik des Steuer⸗ und Abgabenſyſtems,. mit der er cine Neureglung der Kapftalſteuer in Richtung bes Ausbaues der die erſparnisfordernden Steuern und verſchiedener Staffelung der Einkommen⸗ ſteuer je nach Erſparnis oder Verbrauch Ein⸗ kommen verlangte, wandte er ſich den. Vroblemen des Arbeitslohnes und der Sozjalverſicherung zu. 0 NLIL ALA eine junge, schwere gut gewöhnte Sim- menthaler Lan m Rad sowie im Auftrage: ein schwerer, 4 jähri- ger Belgischer I oh. Scheuermann Birkenau Tel. 527 Nena auuren an Fahrrädern und Mähmaschinen 7 0 werden prompt, reell billig ausgeführt Mikolaus Effler. Wochenplan des Turnerbundes. Montag: 8¼ Uhr Turnerinnen im Lokal. Dienstag: 5 Uhr Schüler auf dem Sportplatz. 8 Uhr Turnſtunde für alle Turner im Freiſchütz. Mittwoch: 5 Uhr Schülerinnen auf dem Sportplatz. Donnerstag: 8 Uhr Turnnrinnen auf dem Sport⸗ platz. ½8 Uhr Trommler u. Pfeifer auf dem Sportplatz. Freitag: 5 Uhr Schüler auf dem Sportplatz. 8 Uhr Turnſtunde für alle Turner, Sportler u. Handballſpieler im Freiſchütz. eee ed Groſle Gelegenheit Ich habe bei einem Ausverkauf ver- schiedene Sachen übernommen und offeriere diese solange Vorrat reicht zu konkorrenzlosen Preisen, die weit unter Herstellungspreis liegen. Chaiselonquedecken gute Qualität, grobe Ausführung Mk. 8.80 7.— Chaiselonqueiecken aus Plüsch in schönen Mustern, schwere Qualität, 35.— 36.— Wandbehänge aus plüsch mit Seide mit hand- geknüpfter Franze für jedes Zim- mer passend 6,50— 6.80— 7.— Läuferstoſſe gute Spazierfäh. Ware 4,25, 2,50 Nirgends, auch in keinem Warenhaus kaufen Sie billiger Möbelhaus Hool Weinheimerstr.43 Rathausstr. 18 engem Ulte Zeitungen Zum Broteinschlagen und Tapezieren empfiehlt Nernheimer Unzei 14—15jähriges als Sprachstundennie gesucht. Schriftl. Ange- bote an den Verlag ds. Zeitung. und appameaga U 925 1 ger 40 W (Biernheimer Tageblatt Viernheimer Nachrichten) Viernheimer Zeitung Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1,50 Mk. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand- kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim Fernſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlei: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Nr. 149 Schlechte Ausſichten: Noch keine Einigung in Paris erzielt Das einzige Zugeſtändnis: fünfjährige Abzahlungsfriſt— Belgien und die Dominions ſtimmen Hoovers Plan zu Neue Beſprechung in Paris. wib. Paris, 29. Juni. Ueber die heute Vor⸗ mittag geführten franzöſiſch⸗amerikaniſchen Be⸗ ſprechungen wird folgendes Tommuniquee herausgegeben: Heute vormittag fand im In⸗ nenminiſterium eine neue Beſprechung ſtatt. Miniſterpräſident Laval empfing den amerika⸗ niſchen Schatzamtsſekretär Mellon und den Batſchafter der Vereinigten Staaten, Edge. An der Unterredung nahmen teil: Außenmini⸗ ſter Briand, Finanzminiſter Flandin, Unter⸗ ſtaatsſekretär Francois Poncet. Budgetmini⸗ ſter Pietri war durch die heutige Kammer⸗ fitzung verhindert. Die Sitzung diente einem neuen Meinungsaustauſch. Die nächſte Sitzung zindet heute abend 9.30 Uhr ſtatt. Abſchluß des franzöſiſchen Miniſterrats. Ein lakoniſches Kommunique. Paris. 29. Juni. Ueber den Miniſterrat, der heute Abend unter dem Vorſitz des Präſidenten Doumer im Elyſee ſtattſand. wurde lediglich ſolgendes Kommuntique ausgegeben: Miniſterpräſident Laval hat über den Staud der Verhandlungen mit dem amerikaniſchen Schatzſekretär Mellon und dem amerikaniſchen Botſchafter in Paris, Edge, Aufſchluß gegeben. ** Paris, 30. Juni. Zu denn geſtern abend ab— gehaltenen Miniſterrat, der ſich mit dem Vor⸗ ſchlag Hoovers beſchäftigte, berichten die Hapas— agentur: Das Kabinett hat ſich einmütig über die Not⸗ wendigkeit geeinigt, daß die franzöſiſche Regie— rung ſich nach der Abſtimmung in der Kammer an den Text ihrer Antwort vom 24. Juni hal⸗ ien müſſe. Die Meinungsverſchiedenheiten, die Paris und Waſhington treunen, ſind bekannt. Frankreich ſchlägt vor, daß die durch das Mora! rium verfügbar werdenden Sun nicht nur zur Beſſerung des Kredits Deutſchlands, ſon— dern auch der anderen mitteleuropäiſchen Länder verwendet werden, bei denen die Ausſe Joungzahlungen finanzielle und bi Störungen hervorrufen kann. Die Staaten dagegen wollen ihre? ich auf die Wiedererhebung Deut ten. Frankreich fordert andererfei des zwölfmonatigen Moratoriums die bon Maßnahmen, die deutſcherſeits im auf die Wiederaufnahme der Zahlungen ergrif— ſen werden müſſen. Hinſichtlich dieſes Punktes hat wie es ſcheint i 74 1* Prüfung „Fralllreich, der Hauptgläubiger Deutſchlands, weber ſeitens Vereinigten Staaten noch Deutſchlands die forderlichen beruhigenden Verſicherungen erhal- ten. Das Angebot des Präſidenten Hoover legt Wert darauf, daß die von Deutſchland 1931-32 zu bezahlende Aunuität erſt nach 25 Jahren ge leiſtet werden ſoll. Die franzöſiſche Regierung hat dagegen in ih⸗ rer Antwort erklärt, daß dieſer Betrag am Ende des zwölfmonatigen proviſoriſchen Moratoriums fällig werden müſſe. Die franzöſiſche Regierung hat geſtern abend in einem Gefühl des Entge— genkommens beſchloſſen, dieſe Friſt von einem Jahr auf 5 Jahre zu verlängern; aber das iſt, wie es ſcheint, das einzige Zugeſtänduis, das der Miniſterrat zu ſeinem anfänglichen Plan annehmen zu müſſen geglaubt har ohne daß das geheiligte Recht Frankreichs auf Reparationen beeinträchtigt wird. Miniſterpräſident Laval und ſeine Kollegen werden das Ergebnis ihrer Be— ratungen und die Gründe ihrer Haltung im Verlaufe der heute Abend ſtattfindenden Beſpre⸗ chungen mit den amerikaniſchen Vertretern aus“ einanderſetzen. 1 N 11 Die franzöſiſch⸗amerilaniſche Konferenz. wtb. Paris, 30. Juni. Um 21.30 iſt die an⸗ gekündigte Konſerenz zwiſchen Miniſterpräſident Laval, den franzöſiſchen Miniſtern Briand, Flandin, Petry Francois und dem amerikani⸗ ſchen Schatzſekretär Mellon, dem amerikaniſchen Botſchaftter in Paris, Edge, ſowie zwei Diplo⸗ maten der amerikaniſchen Bolſchaft zufſammen⸗ getreten. iynick Hin blk; wichtigen Nach einer Mitteilung aus dem franzöſiſchen Miniſterpräſidenten werden Schatz⸗ ſekretär Mellon und Botſchafter Edge nunmehr über den Stand der franzöſiſch⸗amerikaniſchen Verhandlungen nach Waſhington berichten. Eine und neue Zuſammenkunft der amerikaniſchen Unterhändlex iſt für vormittag vorgeſehen. franzöſiſchen Mittwoch Zweiter Empfang Hoeſch's durch Briand. wtb. Paris, 30. Juni. Zum zweiten Male hat am geſtrigen Tage Außenminiſter Briand den deutſchen Botſchafter von Hoeſch empfangen. Büro des 77 e e bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Viernheimer Anzeiger (Viernheimer Bürger-Ztg.— Viernh. Volksblatt) Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor- mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Juni 1931 4. Die Dominions für Hoovers Vorſchlag. wtb. London, 29. Juni. Auf eine Anfrage Baldwins im Unterhauſe erwiderte Mac Donald alle Dominions und Indien hätten Hoovers Vorſchlag herzlichſt begrüßt. Der belgiſche Miniſterrat billigt Belgiens Ant⸗ wort an Hvover. wtb. Brüſſel, 29. Juni. Der Miniſterrat bil⸗ ligte den Text der belgiſchen Erwiderung auf Hoovers Vorſchlag und gleichzeitig die Anwei⸗ ſungen für den belgiſchen Botſchafter, der beauf⸗ tragt worden iſt, die Antwort zu übermitteln. Die belgiſche Note ſtimmt grundſätzlich dem ame⸗ ritaniſchen Vorſchlag zu Die Regierung ſpricht darin die Hoffnung aus, daß Hoovers Vorſchlag in wirkſamer Weiſe dazu beitragen werde, die gegenwärtigen ernſten Schwierigketen zu über⸗ winden. Außerdem weiſt ſie auf die Sonder- ſtellung hin, die Belgien immer in der Repa⸗ rationsfrage eingenommen habe, und drückt die Hoffnung aus, daß bei der Durchführung des amerikaniſchen Vorſchlags darauf Rückſicht ge⸗ nommen werde maedonalds Beſuch in Berlin Das Programm der Miniſterzuſammenkunſt— Wochenende auf Schloß Rubertusſtock enb. Berlin, 29. Juni. Wie wir erfahren, iſt für den Berliner Beſuch der engliſchen Mi⸗ niſter folgendes Programm vorgeſehen: Henderſon trifft am Freitag, den 17. Juli, vormittags von Paris her in Berlin ein, wäh⸗ rend Macdonald im Flugzeug erſt kurz nach Mittag erwartet wird. Für den Freitag Abend iſt ein Eſſen beim Kanzler, für den Sonntag Abend eins in der engliſchen Botſchaft vorge⸗ ſehen. Dazwiſchen liegt die eigentliche Aus⸗ ſprache, und zwar wird ſie ſich in dem Jagdhaus Hubertusſtock abſpielen, das etwa 70 Kilometer Das Urteil von Berlin am Werbellin-See liegt. Hubertus⸗ ſtock iſt bekanntlich der Wochenendſitz des preu— ziſchen Miniſterpräfdenten, der auch an dem Beſuchsſonntag in Hubertusſtock anweſend ſein und an den Beſprechungen teilnehmen wird. In politiſchen Kreiſen wird dieſe Teilnahme des Miniſterpräſidenten Braun begrüßt, zumal die beiden engliſchen Gäſte der Arbeiterpartet angehören. Ein Beſchluß wegen des Aufenthal⸗ tes in Hubertusſtock iſt übrigens noch nicht ge⸗ faßt. Man darf aber annehmen, daß es bet der geſchilderten Abſicht gleibt. im Wohnungsbauprozeß Gefängnisſtrafen wegen einfachen Bankrotts und Untreue wib. Heidelberg, 29. Juni. Im Prozeß ge⸗ geu die Geſchäftsfüyrer der Heidelberger Woh⸗ nungsbau⸗GmbH. wurde am heutigen 9. Ver- handlungstage abends 6 Uhr folgendes Ur⸗ reil verkündet: Rechtsanwalt Ludwig Müller erhült we⸗ gen fortgeſetzter Untreue und einſuchen Bautroti's 3 Jahre, 3 Monate Ge⸗ füänguis; Kaufmann Alfred Goldſchmidt wegen derſelben Vergehen 1 Jahr Gefängnis. Die Unterſuchungshaft wird beiden ange⸗ rechnet, * Die Urteilsbegründung: Am Montag abend waren die Zuſchauerplätze im Verhandlungsſaal dicht beſetzt. Der Vorſit⸗ zende bat zu Beginn ſeiner Ausführungen um Unterlaſſung jeglicher Kundgebungen und ſdellte zunächſt feſt, daß das Gericht einen veruntreuten Betrag von 924000 Mk. errechnet habe. Das Urteil ſtütze ſich auf 8 266 BGB. Dann wies der Vorſitzende darauf hin, daß der Angeklagte ſchon deshalb Untreue begangen habe, weil er am Anfang der Geſchäfte noch nicht habe wiſſen können, wie groß die Bauſumme würde. Den Vertrag bezeichnete er als ein Gemiſch von ei— nem Treuhänder⸗ und einem Generalunterneh— mervertrag. Die große Schädigung des Kloſters ſei nicht zu verkennen. Die Finanzwechſel ſeien für die holländiſche Gilles⸗Anleihe in viel höhe⸗ rem Betrag gegeben worden, als notwendig. Das alles beweiſe vor allen Dingen die Schuld des Angeklagten Müller. Goldſchmidt ſei freilich auch ſubjektiw ſchuldig. Daß er ſich ſelbſt ſchuldig fühle, habe ſein Verhalten im Falle Bilſe bhowieſen, wo es ihm zum Bewußtſein gekommen ſei. Laß man dieſem Mann die Gelder des Kloſters nicht habe geben därſen. Allerdings ſei ſeine Schuld we⸗ ſentlich geringer als die des Angeklagten Yeüller. Die Tatſache des Bankerotts ſtüczte ſich haupt⸗ ſächlich auf die ſchlecht, unüberſichtlich und zum Teil falſch geführten Bücher. So fehle eine ord⸗ nungsmäßige Bilanz, wofür beide Angeklagte verantwortlich geweſen ſeien. Es beſtehe die Möglichkeit, daß keine Abſicht der Gläubigerbe— nachteiligung beſtand. Hier ſei es für die Ange⸗ klagten ein Geück geweſen, daß Paul Müller nicht erreichbar geweſen ſei. Da über die Abſicht ein Zweifel beſtehe, ſo muüſſe zugunſten der An⸗ klagten angenommen werden. Der übermäßige Aufwand der Angeklagten ſei auch rwieſen, doch ſei berückſichtigt, daß das Geld nich: durchweg peruntreut worden ſei, ſondern daß die Ange— tlagten tatſächlich Reiſen für ö iche Zwecke gemacht haben. geſchaftl Für das Strafmaß war maßgebend, daß die beiden Angeklagten noch nicht vorbeszraft waren. Es ſei anerkannt worden, daß Müller fleißig u. energiſch war. Er beſaß das Vertrauen des Klo— ſters. Weiter ſei berückſichtigt, daß das wertvolle Objekt immerhin ſtehe und bis auf einen gewiſ— ſen Reſt bezahlt ſei. Auch habe für die Ange— klagten geſprochen, daß ſie beide objektiv geſtän⸗ dig waren. Müller konnte zwar nicht als Buch⸗ halter verantwortlich gemacht werden, aber als Aufſichtsratsvorſitzender und ſtellvertretender Geſchäftsführer. Die Strafe für ihn ſetzt ſich zufammen aus drei Jahren Gefängnis für Un⸗ treue und fünf Monaten Gefängnis für einfa⸗ chen Bankerott, die in drei Jahre und drei Mo— nate zuſammengezogen wurden. Goldſchmidt ſtand ohne Zweifel unter dem Einfluß Müllers und wußte von einem großen Teil der Geſchäfte nichts. Er hat wegen Untreue zehn Monate und wegen Bankerotts vier Mo- nate Gefängnis erhalten, was zu einem Jahr Gefängnis zuſammengezogen wurde. Da die An⸗ geklagten objektiv geſtändig waren, wurde bei⸗ den die Unterſuchungshaft mit neun Monaten voll angerechnet. Die Koſten fallen den Verur— teilten zur Laſt. Von der Strafe eines Ehrverluſtes ſeir Mül⸗ ler hat das Gericht abgeſehen, da es annahm, daß dieſer mehr aus grobem Leichtſinn fehlte, als daß er ehrlos handelte. Der Haftbefehl gegen Golbſchmidt wurde aufgehoben die Angeklagten behielten ſich die Reviſionsmöglichteit vor. Vor 1 C ͤ Uhr mit 12 Paſſagieren unter Dr. Eckener zu ſeiner mehrtägigen Nordland⸗ fahrt aufgeſtiegen. Die Route führt vorausſicht⸗ 5 ee d 8 eee 48. Jahrgang Die neue badiſche Regierung Staatspräſident und Juſtizminiſter Wittemann (Zentrum), bisher Innenminiſter. Die neue badiſche Regierung, die jetzt gebil— det wurde, ſtellt ein Koalitionskabinett der Deutſchen Volkspartei, des Zentrums und der Sozialdemokraten dar. dem Gericht wartete eine große Menſchenmenge, die Angeklagten wurden jedoch durch ein Seiten— pförtchen abgeführt. Ein Dorf in Tirol zerſtört Lawinenſturz bei Zell am See. wtb. Salzburg, 30. Juni. Zwiſchen 5 und Uhr nachmittags wurde geſtern das Gebiet gon Kaprun bei Zell am See von einer furchtbaren Wolkenbruchtataſtrophe heimgeſucht. Vom Em⸗ bachhorn ging eine Schuttlawine nieder, die ben Ort Kaprun vernichtete. Sofortige militäriſche Hilfe wurde angefordert. Die Not iſt unbeſchreib⸗ lich groß. Nähere Einzelheiten der Kataſtrophe fehlen noch. TCetzte Radiomeldungen Start des„Graf Zeppelin“ zur Nordlandſahrt. wib. Friedrichshafen, 30. Juni. Das Luft⸗ ſchiff„Graf Zeppelin“ ift heute früh um 5,43 Führung von lich über Holland und England. Poſte und Gatty in Alaska gelandet. witb. Newyork, 30. Juni. Die beiden ameri⸗ kaniſchen Flieger Poſte und Gatty landeten ur; 8.45 Uhr abends(Oſtnormalzeit) in Solomon (Alaska). Die norwegiſche Regierung zur Flaggenhiſſung in Oſt⸗Grönland. wtb. Oslo, 30. Juni. Die norwegiſche Re⸗ gierung gab geſtern Mittag folgendes Com- munique aus: Zwiſchen der norwegiſchen und der däniſchen Regierung findet gegenwärtig ein Notenaustauſch über die oſtgrönländiſche Frage ſtatt. Die Regierung wird gemäß den vom Miniſter des Auswärtigen im Storting ge⸗ machten Darlegungen handeln. Schwerer Unfall durch ein Flugzeug. Paris, 30. Juni. In der Nähe von Cha⸗ teaumoux überflog ein Militärflugzeug eine Straße in ſo geringer Höhe, daß ein Kraftwagen von dem Landungsſteg des Flugzeuges geſtreift wurde. Dem Führer des Wagens und ſeiner neben ihm ſitzenden Tochter wurden die Köpfe zerſchmettert. Die übrigen Inſaſſen des Wagens wurden ſchwer verletzt. Das Flugzeug landete unverſehrt auf efnem nahe gelegenen Flugplatz. Der Pilot, ein Sergeant. wurde ſofort verhaf⸗ tet. Das Haus brennt neue Deviſenſchwierigkeiten— Kusländiſche Hilfe darf nicht auf ſich warten laſſen Aus den Deviſenſchwierigkeiten ſind wir noch nicht heraus. Ließ ſich die Situation uumittel⸗ bar unter dem Eindruck der Hoover-Akiian ſehr freundlich an. nicht zuletzt. weil man endlich ein⸗ mal auf den Sieg des wirtſchaftlichen Gedankens hoffen zu können glaubte. ſo haben mittlerweile die politiſchen Hemmungen, die ſich der reinen Verwirklichung der Hoover-Ideen von Frank⸗ reich her in den Weg ſtellen, vieles, was hoff⸗ nungsvoll zu ſprießen begann. wieder zunichte gemacht. f i Unter normalen Verhältniſſen iſt für inen Monats- und noch dazu Halbjahrs-Ultimo ein Gold⸗ und Deviſenverluſt der Reichsbank. der ſich zwiſchen einer viertel und einer halben Mil- liarde Mark bewegt, nichts Aufregendes. Nach⸗ den aber in einer unwahrſcheinlich kurzen Zeit und in immer größeren Steigerungen die Reichs⸗ bank im Laufe dieſes Monats Gold und De iſen in einer bis zur Stunde nahezu 1500 Millionen ausmachenden Höhe verloren hat. fällt ede neus Abgabe, auch wenn ſie am Tage„nur“ 10 oder 20 Millionen ausmachen würde, ſchwer ins Ge— wicht. Und tatſüchlich haben die letzten Tage wieder Deviſenabzüge ergeben. Das hat dazu geführt. daß die Reichs bant bereits den ihr von ausländiſchen Notenbanken ein⸗ geräumten 400⸗Millionen Kredit engreifen mußte, um ihre eigenen hart bedrängten Beſtände zu ſchonen. Man muß dieſe Situation ganz klar erkennen. um der ganzen Größe des Kampfes, der gegen die Reichsbank in den letzten Tagen geführt worden iſt, inne zu werden, um aber auch erſt ermeſſen zu können, welcher Anſtrengungen es bedurft hat. um dieſen Kampf zu beſtehen. Die eigenen Reſerven der Reichsbank ſind ſchon ſo ſtart in Mitleidenſchaft gezogen. daß die Hilfe von außen garnicht mehr länger hinausgeſchoben werden konnte. Bei dieſer Sachlage iſt an eine Diskontſenkung zur Zeit garnicht zu denken. Aber auch eine neue Diskonterhöhung würde unter den gegebenen Verhältniſſen keine Wirkung haben. Die Tage über den Ultimo müſſen nun noch abgewartet werden, und es wird ſich dann ergeben, ob in Verbindung mit den Deviſenräckflüſſen eine En.⸗ laſtung ſich vollzieht, oder aber ob die Reichs⸗ bank nicht doch zu neuen Abwehrmaßnahmen ſchreiten muß. Wir ſind nicht zuletzt in dieſe Situation ge— kommen dadurch, daß, angelockt durch en hohen Zinsſatz, von den verſchiedenſten ausländiſchen Seiten, insbeſondere auch von kleinen Banken. denen die Situation in Deutſchland nicht voll⸗ kommen überſichtlich iſt. Gelder zur Verfügung geſtellt worden ſind, die nun überſzürzt abgezo⸗ gen werden. Die ausländiſchen Großbanken dis⸗ ponieren vorſichtiger, aber es iſt doch auch im höchſten Grade charakteriſtiſch zu beobachten, daß die Tendenz auch bei dieſen Banken mehr und mehr dahin geht, langſam aber ſtetig ihre De⸗ pots und Engagements in Deutſchland aufzulö— ſen. Gewiß erfolgen dieſe Maßnahmen in der Hauptſache unter wirtſchaftlichen Erwägungen, aber ſie zeigen doch, daß die Vertrauenskriſe auch jetzt bei weitem noch nicht überwunden iſt. Wieder militäraufſtand in Peru Lima, 29. Jun. Nach einer Mitteilung der Regierung von Peru hat die Garniſon von Cuz⸗ co geſtern abend gemeutert, wie es heißt, um dagegen zu proteſtieren, daß die Junta-Regie⸗ rung den Oberſt Sanchez Cerro die Rückkehr [Angelegenheiten der Sowjetunion Kreſtinſſi, ha⸗ nach Peru geſtattet hat. Der Oberſt war unmit⸗ telbar nach dem Sturz des Präſidenten Leguia proviſoriſcher Präſident geweſen. Einzelheiten über den Aufruhr ſind nicht bekannt. Doch glaubt a man daß einer der älteren Offiziere das Haupt⸗ quartier der Diviſion beſetzt und den Diviſions⸗ en 5 befehlshaber gefangengenomm J 8— —— Des Lebens seltsames Spiel. Roman von Eliſabeth Ney. Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle(S) 13. Fortſetzung. In fröhlicher Stimmung ſaßen die drei bei dem Verlobungsmahl, und als man zum erſten Male die funkelnden Weinkelche zuſammenklin⸗ gen ließ, zog Matthias Brecht zwei ſchmale gol⸗ dene Reife aus ſeiner Bruſttaſche, und ſteckte den einen davon an Chriſtas linken Ringfinger. Innig küßte er dann die kleine bebende Hand, und indem er ihr tief in die blauen Augen ſah, ſagte er ernſt: „Nun biſt du auch vor der Welt meine Braut. wir ſind verlobt. Der Ring an deinem Finger ſoll dich immer daran erinnern, daß die Zeit unſerer Trennung nur kurz ſein wird. und daß angebetetes Weib biſt, mein alles auf der von Herzen du dann mein geliebtes, bald, bald meine Chriſta, Welt. der ich für ihre Liebe ſo dankbar bin.“ Chriſta vermochte nicht zu paar große Tränen perlten über und fielen auf ſeine Hand. „Freudentränen“, ſagte er. keiſſend.„Gott gebe, daß du von nun an nals mehr andere Tränen als weinen mögeſt.“ Frau Alvens K zurückgezogen. Sie wollte die wenige ſprechen. nicht unnütz kürzen. „Nun kommt die Krone des Abends. der Sekt“ rief Matthias Brecht lachend aus. und löſte vor⸗ ſichtig den allzu feſt ſitzenden Kork. e umend perlte das köſtliche Naß in Keld 2 4 Ein ihre Wangen ſie zärtlich fort⸗ nie⸗ die der Freude hatte ſich nach dem Eſſen ſtill Zeit, die dem jungen Paare noch bis zum Abſchied blieb, den nett hat Befehl zur Mobiliſierung der Earniſon von Arequiipa gegeben, die den Aufſtand unter— drücken ſoll. verlängerung des Berliner Vertrages Berlin, 29. Juni.(Amtlich.) Der deutſche Botſchafter in Moskau, Dr von Dirkſen und der ſtellvertretende Volkskommiſſar für auswärtige ben durch Unterzeichnung eines Protokolls den am 21. April 1926 zwiſchen dem Deutſchen Reich und der Union der ſozialiſtiſchen Sowjetrepu⸗ bliten geſchloſſenen Vertrag ſowie den dazu ge⸗ hörigen Notenwechſel verlängert. Gleichzeitig iſt das zwiſchen den beiden Regierungen am 25. Januar 1929 geſchloſſene Schlichtungsabkommen Polen und Tſchechen ſtimmen Hoover zu Offizielle italieniſche Einladung an Brüning und Curtius Newyork, 29. Juni. Das Staatsdeparte⸗ ment gibt Telegramme der amerikaniſchen Geſchäftsträger in Prag und Warſchau be⸗ kannt, denen zufolge die Tſchechoſlowakei und Polen ihr Einverſtändnis mit dem Plan Hoovers ausgeſprochen haben. Da beide Mächte politiſch dem franzöſiſchen Kurs folgen, mißt man in Waſhington die⸗ ſen Zuſtimmungen beſonderes Gewicht bei. Im übrigen wird immer mehr der Wunſch der amerikaniſchen Regierung deutlich, die Be⸗ reinigung ſtrittiger Einzelheiten des Morato⸗ riumplanes der deutſch⸗franzöſiſchen Ausſprache vorzubehalten. Deshalb beſchränkt ſich auch Mellons Pariſer Aufgabe darauf, die Löſung finanzieller Einzelheiten im Sinne Hoovers herbeizuführen. Darüber hinausgehende Prob⸗ leme, wie ſie die franzöſiſche Antwort aufge⸗ worfen hat, bleiben eine Angelegenheit zwi⸗ ſchen Deutſchland und Frankreich, wobei un⸗ nötig iſt zu ſagen, daß Hoover eine freund⸗ ſchaftliche Löſung und eine politiſche Annähe⸗ rung überaus begrüßen würde, zumal ein ſol⸗ ches Ereignis einen fruchtbaren Boden für die Abrüſtungsverhandlungen Stimſons bereiten würde. Obwohl das Wort Abrüſtung im Augen⸗ Protokoll unterliegt der Ratifikation. blick von Waſhington nicht erwähnt wird, iſt Hiſſung der norwegiſchen Flagge Expedition war von der Regierung jedoch nicht ermächtigt wib Oslo, 29. Juni. Das Blatt„Tideng Tegn“ läßt ſich von einer norwegiſchen Jagd⸗ expedition, die augenblicklich in Oſtgrönland weilt. mitteilen, daß in den Gebieten des Landes, welches von der Expedition bereiſt wurden, die norwegiſche Flagge nehißt wor⸗ zen iſt. Das Blatt erinner: daran, daß Nor⸗ wegen niemals die Souveränität Dänemarks auf Oſtgränland anerkennt. vielmehr ſtets den Standpunkt vertreten habe hier ſei Nie⸗ mandland. Die Streitfrage ſollte, ſo meint die Zeitung, wohl noch dem internationalen rden. „Auf unſere inſere Zukunft, unſer Glück, mein kleines, ſüßes Lieb“, flüſterte er ganz beſeligt, und zog das errdtende Mädchen innig an ſich. Chriſta vermochte an dieſem Abend lange nicht einzuſchlafen. Der ungewohnte Sektgenuß jagte ihr das Blut noch immer durch die Adern. Der ganze vergangene Tag mit ſeinem furcht— baren Anfang und dem glückſeligen Ende zog an ihrem Geiſte vorüber. 1 Am nüchſten Morgen mußte Chriſta Wald ſchon zeitig im Dienſt ſein... Matthias Brecht begleitete ſie zum Amt, vann trennten ſie ſich bis zum Spätnachmittag. Chriſta tat ihre Arbeit heute wie im Traum, und die Stimmungen in ihrem Innern wechſel⸗ ten fortwährend. Bald hätte ſie vor Glück laut aufjubeln können, dann aber überfiel ſie wieder die namenloſe Angſt vor der bevorſtehenden Trennung, und noch drängte ſie und nagte an ihrem Herzen. lieb gewann? danken? gen Abends gen Liebe. 3 mit der Geltungsdauer des genannten Vertrages in Einklang gebracht worden. In dem unterzeichneten Protokoll wird der Abſicht der beiden Regierungen Ausdruck ver⸗ liehen, durch die Verlängerung des Vertrages die zwiſchen dem Deutſchen Reich und der Union der ſozialiſtiſchen Sowjetrepubliken bestehenden freundſchaftlichen Beziehungen fortzuſetzen. die im Intereſſe beider Länder liegende Zuſammen⸗ arbeit weiter zu pflegen und zugleich zur Siche⸗ rung des allgemeinen Friedens beizutragen. Der Vertrag kann mit einjähriger Kündigungsfriſt erſtmalig am 30. Juni 1933 gekündigt werden, andernfalls läuft er automatiſch weiter. Das Spanien gibt Marokko auf Paris, 29. Juni. Wie das„Echo des Pa⸗ ris“ zu melden weiß, habe der ſpaniſche Finanz⸗ miniſter Prieto der Mandatskommiſſion des Völ⸗ kerbundes mitgeteilt, daß die ſpaniſche Republit auf die Marokkozune verzichte. weil die Beſetzung dieſes Gebiels zu teuer zu ſtehen komme. Die es zweifellos, daß die Miſſion Stimſons, der mit den europäiſchen Regierungen das Ab⸗ rüſtungsproblem zu beſprechen haben wird, den hieſigen Erwartungen zufolge eine grundſätz⸗ liche Bedeutung hat. Von dem Erfolg oder Mißerfolg Stimſons wird daher die Bereit⸗ ſchaft Waſhingtons abhängen, in den nächſten 18 Monaten einer Reviſion der europäiſchen Schuldenabkommen näherzutreten. Von dieſer künftigen amerikaniſchen Europapolitik, iſt aber auch die Zugkraft einer Reviſion des Voungplanes abhängig. Italieniſche Einladung an Reichskanzler und Reichsaußenminiſter. wib. Berlin, 29. Juni. Aufgrund der deut⸗ ſchen Anregung weiterer freundſchaftlicher Ausſprachen entſprechend der in Chequers ſtattgehabten Zuſammenkunft hat der italieni⸗ ſche Miniſterpräſident den deutſchen Reichskanz⸗ ler und den Reichsaußenminiſter durch Ver⸗ mittlung des italieniſchen Botſchafters in Berlin zu einem Beſuch in Rom in naher Zu⸗ kunft einladen laſſen. Der Reichskanzler und der Neichsaußenminiſter haben die Einladung des italieniſchen Miniſterpräſidenten mit Dank angenommen. Der Zeitpunkt des Beſuches bleibt weiterer Vereinbarung vorbehalten. in Oſtgrönland Der norwegiſche Miniſterpräſident über die Flaggenhiſſung in Oſtgrönland wib. Oslo, 29. Juni. Der Miniſterpräſident erklärt zu der bereits mitgeteilten Flaggenhiſ⸗ ſung, daß die Regierung von der norwegiſchen Jagdexpedition darüber keine Benachrichtigung erhalten hätte. Der Leiter der Expedition ſei 6 55 1 1 775 Begeiſterter Empfang der 5 däniſchen Ozeanfliege b in Kopenhagen Der Flieger Hojriis wird von der begeiſterten Menge auf die Schultern gehoben. Die Flieger Hojriis und Fillig, die kurz nach den amerikaniſchen Fliegern Poſt und Gatty den Ozean überquerten, wurden in Ko⸗ penhagen von einer jubelnden Menge begeiſtert empfangen. Mandatskommiſſion werde deßeten. das Protek⸗ torat über das aufgegebene er zu überneh⸗ men und es irgend einer anderen Macht als Mandat zuzuweiſen. N Das„Echo de Paris“ ſieht wegen dieſes ſpa⸗ niſchen Verzichts ſchwere Konflikte zwiſchen Frankreich und Italien ausbrechen. Auch Eng— land dürfte noch ſein Wort dazu zu ſagen haben, obwohl es ſich vorläufig noch nicht geäußert habe. Vermiſchtes Keine Abtretung Marokkos durch Spanien. wtb. Paris, 29. Juni. Die ſpaniſche Bot⸗ ſchaft in Paris dementiert die aus engliſcher Quelle ſtammende Nachricht, derzufolge der ſpaniſche Finanzminiſter der Mandatskommiſ⸗ ſion des Völkerbundes zur Kenntnis gebracht habe, Spanien würde ſein marokkaniſches Ge— biet dem Völkerbund zur Verfügung ſtellen. Deutſche Firma mit der Hebung der „St. Philibert“ betraut. Paris, 29. Juni. Wie„Intranſigeaut“ aus St. Nazaire meldet. wurde mit einer Hambur— ger Bugſierfirma ein Abkommen zur Hebung des franzöſiſchen Dampfers„St. Philibert“ ge⸗ troffen. Die Bergungsarbeiten ſollen Ende der Woche beginnen. Neue Beſprechung in Paris. wtb. Paris, 29. Juni. Ueber die heute Vor— mittag geführten franzöſiſch⸗amerikaniſchen Be⸗ ſprechungen wird folgendes Communiquee herausgegeben: Heute vormittag fand im In⸗ nenminiſterium eine, neue Beſprechung ſtatt. Miniſterpräſident Laval empfing den amerika⸗ niſchen Schatzamtsſekretär Mellon und den Botſchafter der Vereinigten Staaten, Edge. An der Unterredung nahmen teil: Außenmini⸗ ſter Briand, Finanzminiſter Flandin, Anter⸗ ſtaatsſekretär Francois Poncet. Budgetmini⸗ ſter Pietri war durch die heutige Kammer⸗ von der Regierung zu einer ſolchen Handlung we— der ermächtigt worden, noch hätte die Regie⸗ 9 ee eee deer. Wc, ein anderes Gefühl be⸗ Wie, wenn nun alles anders kam, wenn der Geliebte nun in der Fremde eine andere, viel⸗ leicht eine vornehme junge Dame ſeiner Kreiſe Dann aber ſchalt ſie ſich ſelbſt eine Törin und ſcheuchte die quälenden Hirngeſpinſte weit von ſich.. 5 Nein, Matthias Brecht liebte nur ſie allein. der Ring an ihrem Finger verband ſie auf ewig mit ihm. Wie kam ſie nur auf dieſe dummen Ge⸗ Weshalb quälte ſie ſich ſo unnütz? Und dann lächelte ſie über ſich ſelbſt und gedacht des geſtri⸗ und ſeiner heißen glühenden Küſſe. Matthias Brecht holte ſie heute vom Ant ab. In ſtillem Glück ſchritten ſie ſeſt aneinanderge⸗ ſchmiegt durch das Straßengewühl, und aus ih⸗ ren Augen leuchtete das große Glück ihrer jun⸗ rung davon irgendeine Kenntnis gehabt. ſitzung verhindert.. neuen Meinungsaustauſch. Die Sitzung diente einem Die nächſte Sitzung findet heute abend 9.30 Uhr ſtatt. e e eee 5 eee e e eee eee ee.—— So vergingen die drei Tage ihres glücklicher Beiſammenſeins wie im Fluge, und dann nahte unerbittlich die Abſchiedsſtunde. 7 Chriſta Wald ſtand mit bleichem, leidvollem Geſicht auf dem Bahnſteig und drückte immer und immer wieder des Geliebten Arm. Es fehlten nur noch wenige Minuten bis zum Abgang des Zuges. e Auf beiden laſtete die Schwere der Abſchieds⸗ ſtunde. W Chriſta vermochte uur mit Aufbietung all ihrer Kräfte das wilde Schluchzen zu bezwingen, das in ihrer Kehle brannte. „Liebſter, Liebſter“, ſtieß ſie ängſtlich hervor. Matthias Brecht beugte ſich liebevoll zu ihr nieder, und ſah den ſtillen inneren Kampf, der aus ihren Augen klagte. f „Chriſta, mein kleines, liebes Mädelchen, ſei tapfer und vertraue mir. Mach' uns den Abſchied nicht ſo ſchwer. Sieh, mein Kind, die Zeit, wird ſo ſchnell vergehen, warte getren auf mich, bis ich dich rufe. Auch mir fällt der Abſchied ſchwer. aber der Gedanke an eine baldige ſchöne Zukunft mit dir zuſammen gibt mir Mut und Troſt.“ „Ich werde geduldig warten, ich habe dich ja ſo lieb“, ſchluchzte ſie leiſe, ſich feſt an ihn klam⸗ mernd. zum Einſteigen. Mädchen feſt an ſich und ihre zuckenden Augen ineinander im warmen, nis der Treue. und der Zug ſetzte ſich langſam in Bewegung. „Lebe wohl, Mut, einmal zu. Chriſta hörte es kaum. J Wie durch einen Traumſchleier schwinden. Er winkte ihr zu u In dieſem Augenblick ermahnte der Schaffner Noch eimmal riß Matthias Brecht das geliebte Lippen fanden ſich im letzten Kuß. Tief leuchteten ihre heiligen Gelöb⸗ Dann ſprang Matthias Brecht in ſein Abteil, Chriſta!“ rief er ihr noch ſah ſie das Geſicht des Geliebten jetzt mehr und mehr ent⸗ 1 noch einmal liebe Worte entgegen; dann aber batte der Zug das offene Gleis erreicht. Chriſta Wald wandte ſich langſam, und ver⸗ ließ mit ſchwankenden Schritten den Bahnſteig. Die ſchnell dahineilende Zeit lindert allen Kummer. So ließ auch bei Chriſta Wald der Trennungsſchmerz. der in den erſten Tagen ihr Herz zu brechen drohte, nach. Von Matthias Brecht trafen täglich Briefe und Karten ein, die er von unterwegs abgeſchickt hatte. Immer enthielten ſie liebe, innige Worte, die voll froher Zuverſicht auf ein baldiges Wiederſehen hindeu⸗ teten. Er ſchrieb ſo freudig, ſo hoffnungsfroh, daß Chriſta allmählich ruhiger wurde, und das freudig hoffende Gefühl auch in ihrem Innern Einzug hielt. Zwei Wochen wohnte Chriſta Wald nun ſchon in der Ansbacher Straße bei der alten Frau Alvens, die ihr eine rechte mütterliche Freundin geworden war. Es wäre alles ſchön und gut geweſen, wenn nicht die äbergroße Sehnſucht in Chriſtas Her⸗ zen genagt hätte. 1 0 Eines Tages, es war an einem dienſtſreien Sonntag, trieb es ſie hinaus nach Wannſee. Sie wollte den Ort wieder aufſuchen, an dem ſie der Geliebte zum erſten Male umfangen, und ihr von Liebe geſprochen hatte. N Langſam ſchlenderte ſie am Ufer des Sees entlang und achtete nicht auf die vielen Spazier⸗ gänger um ſich her. Sie ſchritt dem Walde zu, wo es kühl und ſchattig war. 4 Plötzlich vernahm ſie deutlich, daß hinter ihr ihr Name gerufen wurde, und als ſie ſich er⸗ ſtaunt umwandte, ſtand Fritz Kraft, der Jugend⸗ freund vor ihr. —: Fortſetzung folgt. 5 9 1 8 6 0 1 720 Hus Nah und Sern ol. Weinheim, 20. Juni,(Motorradunfall.) Auf der Landſtraße zwiſchen Sulzbach und Weinheim wollte geſtern in der Nähe des Fried⸗ hoſes der Führer eines von Frankfurt lommen⸗ den Perſonenwagens in raſcher Fahrt ein Mo— torrad mit Beiwagen überholen und eiß hei dem in dieſem Augenblick erfolgten Zuſammenprall den Beiwagen förmlich von dem Motorrad ab. Die Dame, die ſich in dem Beiwagen befand, wurde auf die Straße geſchleudert und erlitt er hebliche Verletzungen am Kopf, den Armen und an den Knien. Der Motorradfahrer ſtürzte zu Boden; ſeine Verletzungen ſind weniger'chwerer Natur. Die Arbeiterſamariterkolonne leiſtete die erſte Hilfe. ol. Weinheim, 29. Juni.(Nächtliches Groß⸗ ſeuer.) In der vergangenen Nacht zwiſchen 2 u. 3 Uhr entſtand in der Scheune des Landwirts Ph Müller(Obergaſſe) ein Brand, der in den aufgeſtapelten Heu- und Strohvorräten neiche Nahrung fand. Die Scheune brannte vollſtändig aus, desgleichen ein angebautes Stallgebäude u. der Dachſtuhl eines ebenfalls angebauten Wohn— hauſes. Durch Funlenflug wurde auch der Dach⸗ ſtuhl des dreiſtöckigen Wohnhauſes entzünder. Er brannte vollſtändig aus. Eine weitere Aus⸗ breitung des Feners konnte durch die Fener⸗ wehr verhindert werden. Außerdem verbrannten zahlreiche landwirtſchaftliche Geräte. Das Vieh konnte gerettet werden. Der Schaden iſt nur teilweiſe durch Verſicherung gedeckt. Ueber die Urſache des Brandes iſt noch nichts bekannt. Mainz, 29. Juli.(„Der Rhein in Flam— men“.) Die unter der Deviſe„Der Rhein in Flammen“ erfolgte Beleuchtung der Rheinufer zwiſchen Mainz und Rüdesheim hat am Sams— tag einen außerordentlich großen Kreis von Teilnehmern angezogen. Nicht weniger als fünf Dampfer fuhren von Mainz und Wies— baden⸗Biebrich ab bis in die Gegend von Gei— ſenheim, um von dort nach Einbruch der Dun— kelheit durch die herrlich beleuchteten Rhein— ufer die Rückfahrt nach Wiesbaden und Mainz anzutreten. Die in magiſchem Licht erſtrahlen— den charakteriſtiſchen Bauten der einzelnen Rheinſtädtchen und Dörfer boten einen außer— ordentlich reizenden Anblick, deſſen greondioſen Abſchluß die in bengaliſcher Beleuchtung er— glühende Straßenbrücke Mainz bildete. Das Schauſpiel hatte neben den Paſſagieren der Dampfer, wo bei Muſik und Tanz echt rheini— ſche Fröhlichkeit herryhte, eine Rieſenzahl von Zuſchauern angelockt. Oppenheim, 29. Juni. gegen den Strom.) Unter Auſſicht des Bade— meiſters Gerhardt ſchwamm der Kaufmann Jakob Neidlinger von hier im offenen Rhein die Strecke von drei Kilometern— ſtets gegen den Strom— in 60 Minuten, ohne eine Spur von Ermüdung zu zeigen. Ein hoffnungsvoller Schwimmer. Pollanten(Oberpfalz), 29. Juni.(Seine vier Kinder erſchlagen.) Heute früh 6 Uhr wurde der 31 Jahre alte verwitwete Landwirt und Maurer Michael Stiegler von Nachbarn geſehen, als er mit ſchnellen Schritten dem Walde zueilte. Dar— auf aufmerkſam gemacht, drangen Nachbarn ins Haus Stieglers ein und fanden deſſen vier Kin— der mit einer Axt erſchlagen auf. Die Kinder, die 8, 9 10 und 16 Jahre alt waren, ſind wahr— ſcheinlich ſchon nachts, als der Vater ſchwer be— trunken heimkam, erſchlagen Bis zur heutigen Mittagsſtunde konnte man des Täters noch nicht habhaft werden.. Nünſchweiler, 28. Juni.(Lebensmüd.) De 29 Jahre alte ledige Landwirt Otto Bähr aus Duſenbrücken hat ſich auf einer Wieſe hinter dem väterlichen Anweſen erſchoſſen. Was den jungen Mann zu dieſer Tat getrieben hat, iſt völlig unbekannt. Impflingen, 288. Juni.(Verkehrsunfall.— Ein Toter, ein Schwerverletzter.) In den er— ſten Morgenſtunden des heutigen Montags er— eignete ſich zwiſchen Impflingen und Appen— hofen eine ſchwerer Motorradunfall. Dec 22, jährige Jakob Dahl aus Oberotterbach wurde durch den Scheinwerfer eines Perfonenagutgs n ſtark geblendet, daß er von der Fahrbahn abkam und gegen einen Baum rannte Bei dem Aſprall ſtieß er ſich die rechte Kopſſeite ein und blieb tot auf dem Platze liegen. Der Bei— fahrer Weber, gleichfalls aus Oberotterbach, erlitt ſchwere Verletzungen an beiden Beinen und außerdem Quetſchungen. Er liegt hoff— Rubtgzenos darnieder. Landau, 29. Juni.(Remm beantragt Wie⸗ deraufnahme.) Der zum Tode verurteilte und dann zu lebenslänglichem Zuchthaus begnadig— te Lingenfelder Luſtmörder Heinrich Remm hat durch ſeinen Rechtsbeiſtand, Rechtsanwalt Dr. Feibelmann⸗Landau, die Wiederaufnahme ſeines Verfahrens beantragt. Böhl, 29. Juni(Ein Kind totgefahren.) In der Hahnhoferſtraße wurde das ſechsjährige Kind der Eheleute Dewald von einem Auto überfahren und auf der Stelle getötet. Das Kind, das ſich an einem Fuhrwerk angehängt hatte, ſprang in dem Augenblick ab, als das Auto die Stelle paſſierte. Den Führer Autos dürfte demnach keine Schuld treffen Bergzabern, 28. Juni.(Verhängnisvolle Verwechſlung.) Der frühere Landwirt des „Goldenen Fäſſis“, Karl Neubauer, der in Bergzabern die Bahnhofswirtſchaft führte, wollte geſtern nacht in ſeinem Keller eine Flaſche Wein aufmachen. Er erwiſchte jedoch eine Flaſche Schwefelſäure und trank davon. Er wurde ſofort in das ſtädt. Krankenhaus ge— bracht, wo er geſtern ſeinen Verletzungen er⸗ (Drei Kilometer orden. deg 0 Dabinſtadt, 28. Juni.(Tödlicher Anfall im Darmfſabter Gaswerk.) Geſtern vormittag er⸗ eignete ſich im Städt. Gaswert in Darmſtadt ein bedauerlicher Unfall. Der 25jähr. Schloſ⸗ ſer Fritz Wingert aus der Feldbergſtraße 82 geriet in das Kohlentransportgetriebe. Ehe eg gelang, das umfangreiche Transportband ab— zuſtellen, hatte Wingert bereits ſchwere Ver— letzungen erlitten. Die eiſernen Ketten der Maſchinerie mußten durchgeſchweißt werden, um den Unglücklichen zu beſreien; er hatte je— doch bereits ſo ſchwere Verletzungen am ganzen Körper erlitten, daß er geſtern nachmittag ge⸗ ſtorben iſt. 5 Mainz, 29. Juni.(34. Bundestag Reichsbundes der Zivildienſtbe rechtigten.) Die Bundestagung des Reichsbundes der Zivil— dtenſtberechtigten, die vom 28. Juni bis 1. Juli in Mainz abgehalten wird, wurde Sonntag vormittag mit einer öffentlichen Kundgebung im großen Saale der Stadthalle eröffnet. Ueber 1500 aus Wehrmacht und Polizei aus— geſchiedene Staatsdiener, Beamte des Reiches, der Länder und Kommunalverwaltungen, füll— ten den feſtlich geſchmückten Saal. Mannheim, 29, Juni.(Mit Leuchtgas ver— giftet.) In der vergangenen Nacht hat ein 40 Jahre alter lediger Händler in ſeiner Woh— nung in Käjerthal die Gashahnen geöffnet. Er wurde heute früh tot in ſeinem Zimmer aufgefunden. Mißliche Verhältniſſe dürften zie Urſache der Tat ſein. none 821 en Nee 2 5 heutigen Rund— ſtreckenrennen ereignete ſich— wie im Vor— jahre— ein ſchwerer Unfall. Eine Maſchine rutſchte ab, ſodaß mehrere andere Motorräder an ſie anſtießen. Bei dem Sturz wurden zwei Fahrer leicht und einer ſchwer verletzt. a Fockenberg⸗Limbach, 28. Juni. Steinwurf dem Tode nahe.) Eine halbwüchſiger Burſchen mit dem Leo Weſtrich, bei der auch Steine geworfen wurden, nahm einen ſchlimmen Ausgang. Während die Burſchen nur kleine Steine war⸗ fen, ergriff Weſtrich, der durch mehrere Treffer in Wut geraten war, einen Backſtein und warf ihn ſo unglücklich, daß er den Sohn eines Grubenarbeiters, Alfons Gerber, an den Kopf traf. Gerber brach blutend zuſammen. Er er— litt einen Schädelbruch, der eine ſoſortige Ope— ration im Krankenhaus nötig machte. Es be— ſteht Lebensgefahr. des (Durch Neckeren 20 jährigen Die Gedächtnisfeier fur den Freiherrn vom Stein in Naſſau 15 Naſſau, 29. Juni. Die offizielle Gedächtnis- feier für den Reichsfreiherrn zum und vom annheim: größte deste lentation Stein anlaßlich ſeines 100. Todestages ſand heut Vormittag auf Schloß Naſſau in eser zahlreicher Ehrengäſbe ſtatt. Nachdem der Ober⸗ präſident der Provinz Heſſen⸗Naſſau, Haas, die Vertreter der Reichs⸗ und Staatsregierung, der Selbſtverwaltungsverbände, der Wiſſenſchaft ſo⸗ wie der Familie des Frhrn. v. Stein begrüßt hatte. wies der Redner auf die Bedeutung hin die Steins Geburtsſtadt Naſſau im Leben des großen Staatsmannes ſpielte. Dann ſprach Dr Mulert, der Präſident des Deutſchen und Preu⸗ ziſchen Städtetages, über Stein und die Bedeu— tung der modernen Selbſtverwaltung 4 Juli Wenn der Juli Einkehr hält, iſt der Höhe— punkt des Jahres überſchritten. Hoch ſteht die Sonne am Himmel, glühend brütet die Hitze auf den Feldern und läßt die Früchte reifen. Wohin man ſieht. Fülle ohne Ende; aber in der Unermeßlichkeit dieſes Segens mahnt doch ſchon hier oder dort im Grünen ein ſonnenwel— kes Blatt, das unmerkliche, am Monatsende aber boch ſchon deutlich ſpürbare Kürzerwerden der Tage, daß der Sommer ſeiner Erfüllung, ſeinem Ende zugeht. Mit dem Blühen iſt es noch nicht völlig ror— vei; ein paar Sträucher und vor allem eige un⸗ deren Name dem Menſchen in den Städten Schall und Rauch iſt. Es iſt viel Unkraut dabei. doch auch zahlreiche Kräuter, die, wenn nicht gar einen nätzlichen, ſo doch wenigſteas einen poetiſchen Wert haben. Die Galiumkräuter z. B. ſind eine große Familie, deren Mit jeder im Juli blühen. Eins davon, das Galium rerum, auch Labkraut genannt, bringt Milch zum Ge— rinnen; ſeine wohlriechenden, goldgelben Blü— ten werden in England zur Bereitung des Che⸗ ſterkäſes verwandt. Zur poetiſchen Kategorie ge— hört der Quendet, deſſen blaßrote Blüten ſo ſchön riechen, und der als Gartenpflanze im Lied vom„ſchönen grünen Jungfernkranz“ mit Lavendel zuſammen erwähnt wird. Auch der Waldboden iſt ein bunter Teppich; aber in ſei— ner Pracht fehlen auch Feinde des Menſchen nicht, und beſondere Vorſicht iſt dem roten Fingerhut gegenüber geboten. Gute Zeit iſt jetzt auch für die Pilzſucher angebrochen. Es gibt Champignons, Steinpilze, Pfifferlinge und natürlich auch die zahlloſen Giftpilze. Die melodiſchſte Zeit des Jahres nähert ſich nun ihrem Ende. Nach und nach verſtummt der Vogelgeſang, da ſich die meiſten Singvögel ſchon in der Mauſer befinden. Nur die Sangeskönigin, die Nachtigall, die Gartengrasmäcke, der Pirol und einige Rohrſänger halten noch länger aus. In der zweiten Hälfte des Monats fliegen ſchon viele Sommervögel fort, Storch und Reiher, Turmſchwalbe, Wachtelkönig, Gartenammer und andere. Zum erſtenmal brüten dafür jetzt die Schneehühner. Gegen Ende des Monats tritt der Rehbock in die Brunſt. Damit bricht für den naturfreu— digen Jäger eine freudig begrüßte Zeit an, 9 20 bringen wir wieder ab Dienstag früh 9 Uhr auf Extratischen im 2. Stock. Teils zu einem Bruchteil des rugulären Wertes DeKOrDDeE Slęe Weschsfoffe, Seidemnsfoffe, Kleiderstoffe Bum Olle rer, Weid wer er UA Gerdi NMalbleinen- Reste 6 Damast-Reste pro Rest 10 Beitkattun-Reste 25, 0 Trachtenstoff-Reste einfarbig, in vielen Farben sortiert, auch bleu pro Mtr. im best 2 Zephir-Reste ca. 70 em breit, gute Qual., einfarbig i und gestteift, pro Mtr. im Rest 35, 3 Schürzenstoff- Reste 39 ca. 120 em btieit, kräftige Ware f pro Mtt. im Rest 88. Rein Mako- Reste ca. 75/80 br. ſeinfäd. Ware, nur gute Qualitäten, pio Mtr. im Rest 45, 1 NMaustuch-Reste Bettuchbteite, ca. 140-150 br., gute Aussteuerqual., pro Mtr. j. Rest 75. 0 Gewaltige Mengen Seiden-Reste: Seiden- Reste kleinere Maße, Marocain, Elamenga etc.... 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In den Forellenbächen kann man mit der ſchonend— ſten und rationellſten Befiſchungsmethode, der Reuſſenfiſcherei beginnen, denn der Forelle iſt jetzt mit Fliege und Wurm nicht mehr gut ber— zukommen. Die jär den Juli'onſt ſo erwünſch⸗ te Hitze mindert die Beißluſt der Fiſche. und es ſollte daher jetzt nur in den Morgen- oder Abendſtunden geangelt werden.„Gut in leich“ ſind beſonders Lachs, Barbe, Barſch und jetzt Plötze. „Das Juliwetter wünſcht ſich der Jand mann heiß und trocken, und in keinem anderen Monat iſt er ſo ſchlecht auf den Regen zu ſprechen. „Juliregen ninmt den Ernteſegen“ und„Im Juli muß vor Hitze braten, was im Septemrer ſoll geraten“. Der„Heumonat“ oder„Schnitt- monat“ oder„Erntemonat“ möge aher ein rechter„Sonnenmond“ und Hundsmonat“ wer den. um ſich der vielen Bezeichnungen zu bedie— nen, über die der Juli verfügt. Auch ſeinem poe— tigſten Beinamen,„Lin denmonat“, ſoll er Ehte machen, damit die Imker die Bienen, die jetzt ihren beſten Honigertrag zedau, recht viel Len- denhonig verdanken. Lokale Nachrichten § Neue Gummiknüppel. Wie wir er⸗ fahren, wurde die hieſige Polizei mit neuen, ver beſſerten Gummiknüppeln ausgeſtartet und zwar ſollen dieſe nicht wie ſeither: verdeckt, ſondern offen, neben dem Säbel am Koppel hängend, getragen werden. AUMach Maria Einſiedel. Zur Omm⸗ nibusfahrt nach Maria Einſiedel wolle man ſich bis morgen Mittwoch abend 7 Uhr bei Hofmann an der Drehſcheibe melden. Karten können im Voraus gelöſt werden. a. 2,50 RM. . + Todesfall. Im 66. Lebensjahre ver- ſchied die Schweſter eva Mandel. Die Ver- ſtorbene war als Rote-Kreuz⸗Schweſter 25 Jahre an der Univerſitäts-Augenklinik in Heidelberg tätig; war Mitglied des 3. Ordens und der Jungfrauen⸗ kongregation. Die Beerdigung iſt aus der Anzeige erſichtlich. R. J. P. * Schadenfeuer. Heute Vormittag, kurz vor 9 Uhr, brach in dem Anweſen des Valentin Kühlwein 2., Kiesſtraße und zwar in einem Seitenbau, halb Waſchküche und halb Werdſſtatt Feuer aus. Der Urſprung des Feuers iſt wohl darin zu ſuchen, daß aus dem Keſſel, in welchem gerade Wäſche gekocht wurde, ein Funken heraus— ſprang. Der Brandausbruch wurde bald bemerkt. Die Feuerwehr war auch gleich zur Stelle, ſodaß nur geringer Schaden entſtanden iſt. * 0 9 eg 1 Vereins- Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗ Mit⸗ glieder- u. Generalverſammlungen u.Singſtunden CCC CCC Gaſtwirte⸗Verein. Donnerstag, den 2. Juli halb 9 Uhr bei Mitglied Ringhof zum deutſchen Haus Mitgliederverſammlung. Spielkarten ſind einge⸗ troffen. Der Vorſitzende. Wochenplan der DK. Dienstag 5 Uhr Handballtraining 8 Uhr Turnſtunde. 9 Uhr Spielausſchußſitzung in d. Harmonie. Mittwoch: 5 Uhr Training für die 1. und 2. Fußballmannſchaft und 1. Privat. 2— 4 Uhr Schülertraining 5— 7 Uhr Schülerturnſtunde 5 Handballtraining 28— 9Pflichttraining 1. u. 3. Fußballjugend. Freitag: 5 Uhr Training für Junioren u. 2. Privat 8 Uhr Turnſtunde Montag: 5— 17 Schülerturnſtunde. Fauftballtr. 7—8 Pflichtrainig für 2. Fußballjugend und 1. Schülermannſchaft. 8 Uhr Muſikkorps. Händel und Induſtrie Mannheimer Produttenbericht. 29. Juni 1931. Weizen inl. 3030,50; ausl. 31,50— 32,50; Roggen inl.(nominell) 24, Hafer inl. 19.25— 20,75 Braugerſte geſtrichen. Futtergerſte 20,75—21.25; ſüdd. Weizenmehl Spezial Null(Juni Juli) 10.25; per September-Oktober 37,50; ſüdd. Wei⸗ zenauszugsmehl(gleiche Termine) 44.25 bezw. 41.50; ſüdd. Weizenbrotmehl(gleiche Termine) 26.25 bezw. 23.50 Roggenmehl(60⸗prozentige Ausmahlung) je nach Fabrikat 32.50—33; feine Weizenkleie 10.25; Biertreber 9.75—10; Lein⸗ ſaat geßbrichen. Mannheimer Großviehmarkt. 29. Juni 1931. Zufuhr und Preiſe: 153 Ochſen 38—47, 178 Bullen 30—38, 268 Kithe 14—38, 403 Färſen 36— 48, 949 Kälber 32—50, 27 Schaſe 30—33, 3205 Schweine 41—48. Marktverlauf: Großvieh mit tel, geräumt; Kälber ſchleppend, Ueberſtant Schweine mittel, geräumt. i vorteilhefte 9 —— vom grohen Spezislhaus Bettfedern Graue Federn 50 per Pfund 2.20 1.25 95 9 Weide Federn 95 5 per Pfund 4.00 3.15 1.85 5 Weise Halbdaunen 5 ... per Pfund 7.35 6.90 6.40 Welte Daunen 10⁴⁸ per Pfund 14.25 nher drngbern. Am Donnerstag, den 2. Juli 1931 von Vormittags 10 Uhr ab verſteigern die Erben des verſtorbenen Adam Kirchner, Rathausſtr. 50 ſämtliches vorhandenes Mobiliar beſtehend aus: Betten, Schränken, Tiſchen, Sopha, Herd, Gasherd, Mehlkaſten, Waſſerpumpe und noch vieles mehr, gegen ſofortige Kaſſe. Steigliebhaber ſind eingeladen. Desgleichen iſt in deren Hofreite, Rathaus⸗ ſtraße 50 per ſofort eine Wohnung beſtehend aus 3 Zimmer, Küche, ſowie ſämtliche Zubehörräume Garten, Stallung, Tabakſchuppen etc. zu vermieten. TWhangs-erstefberung. Donnerstag, den 2. Inli 1931 werden im Rathauſe bezw. an Ort und Stelle öffentlich, meiſt⸗ bietend, zwangsweiſe gegen Barzahlung verſteigert: 1 Schreibtiſch, 1 Bücherſchrank, 1 Nähmaſchine, 1 Schreibſekretär, 1 Sofa, 1 Klavier, 1 Gram⸗ mophon, 1 Büffet, 1 Sofa mit Aufbau, 1 Schreibmaſchine, 1 Kleiderſchrank, 1 Divan 1 Tiſch, 2 Herreufahrräder, 1 Kaſſenſchrank, 3 Oelgemälde, 1 kompl. Fremdenzimmer, 1 Pferd, 2 Kühe, 1 Rind, mehrere Schweine und ca. 3 Rm. Brennholz. Zuſammenkunft 2 Uhr im Rathauſe. Weidwaren Nemdentuch 80 cm 29 cröttige Ware. 70 58 38 0 9 U 1 78 98 00 12 Bettwäsche KI i f ssenbezüge des aht 5 79. Mk. 1.55 J. Kissenbezüge ſeston.od. 20 m, gestreift Mk. 1.45 1. 30 cm, geblumt Mi. 1.65 1.45 1.25 ein Mala- Damast 130 cm MM. 1.95 1.75 1.60 1.45 Naustuch 140 cm 850 mit Eins. Mk. l. 95 1.50 1.15 780 Damastbezüge 130/80 NI. 6.50 5.75 4.50 3.85 Oberbettücher festonlert... Mk. 5.75 4.50 Betttücher aus gut. Haustuch 225 cm Ig. 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Sensation: Vorführung der akrohate nurunpe m. akrobatischen Uebungen auf dem Motorrad. 4 Uhr Nandballspiel gegen RSeIngön heim. 5 Uhr Fufbali gegen Wald ho 1 und 2. MHannschalt. Abends: Fommernachtfest mit gesangl., radsportl. und turnerischen Vorführungen. Erstellung von lebenden Hildern mit Beleuchtung. Abschluß: Rake lentenerwerk. Ganz Viernheim ist freundlichst eingeladen. Eintritt für Sonntag 20 Pfg. — ̃ ̃— Ü—.—— Erstes und größtes Spezialheus für Betten und Aussteuer-Artike Neue 10 Pfund 75 Pfg. hat zu verkaufen Heinrich Fallermann Moltkeſtraße 15. Oifene Beine. Ein einfaches, billiges Hausmittel, ärztlich em- pfohlen, täglich einge- hende Anerkennungen. Auskunft kostenlos. H. Funle. Lein zig H. 249 Tneresienstraße 5. Eissohränkehen billig zu verkaufen Gambrinushalle Acker mit Kartoffel 1 Pflug 1Egge zu verkaufen Wo, ſagt der Verlag. 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