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(Viernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Ar. 153 Die ganze Welt ſteht hinter dem Heiligen Vater! 9 In ſeinem Kampfe um die religiöſe Erziehung des Kindes. Bei den gegenwärtigen Auseinanderſetzun⸗ gen zwiſchen italieniſchem Staat und Vatikan ſteht im Mittelpunkt die freilich von faſchi⸗ ſtiſcher Seite gefliſſentlich verſchleierte Kern⸗ frage über das Recht und die Pflicht der Kirche bezüglich der Erziehung des katholi⸗ ſchen Kindes. Auf Grund authentiſcher In⸗ formationen über das Weſen dieſes Kampfes und ſeinen gegenwärtigen Stand mögen nach⸗ folgende Punkte zur Informierung und Ori⸗ entierung hervorgehoben werden: 0 Für die Entſcheidung der Grundfrage ſteht nur dem Heiligen Vater das Urteil zu! Die italieniſche Regierung behauptet. dem Hl. Stuhl und der Religion einen Dienſt geleiſbet zu haben, als ſie die katholiſchen Organiſationen auflöſte. Aber das richtige Urteil darüber kann nur ver Heilige Vater haben und durchaus nicht der 1 Urheber dieſer Auflöſung! Noch in den letzten Tagen hat der Heilige 1 Vater wiederholt ſein Urteil ausgeſprochen, da er gegen eine ſolche Auflöſung ganz offen pro⸗ teſtierte. . Warum zögert die italieniſche Regierung in der Feſtſtellung der Schuldigen, während auf der anderen Seite Prieſter Hund Mitglieder der Katholiſchen Aktion ſchnellſtens verhaftet werden? Iſt es nicht eigenartig, daß die italieniſche Re⸗ gierung, die immer ſo ſtolz iſt auf ihr ſchnelles und energiſches Handeln, wie es dem Faſchismus zeziemen ſollte, noch heute, einen vollen Monat nach den traurigen und bekannten Ereigniſſen, nicht im Stande iſt, die Miſſetaten und Verans⸗ wortlichkeiten der Beſchimpfung der Perſon des Heiligen Vaters feſtzuſdellen und deswegen auch Ihr Bedauern auszudrücken. obwohl dieſelbe Re⸗ gierung Prieſter, Mädchen, die Mitglieder der Katholiſchen Aktion find, mit größter Schnelligkeit verhaftet hat? junge Männer und ſogar Wo bleiben die Dokumente gegen die ö Katholiſche Aktion? Die ganze Welt erwarlet ſie bis jetzt vergeblich! Es gibt keine geheimen Verſammlungen. Man ſpricht auch von geheimen Verſaum⸗ lungen in den exterritorialen Gebäuden. Es iſt aber weltbekannt, daß keine geheimen Zuſam⸗ menkünfte ſtatigefunden haben, und erſt recht garnicht in exterritorialen Gebäuden. Bei der Verſammlung der Katholiſchen Aktion im Mo⸗ nat Mai im Palaſte via della Skroſa 70, waren ungefähr 300 Perſonen anweſend, unter ihnen mehrere Biſchöfe; N da kann doch von geheimen Zuſammenkünften keine Rede ſein. Hier hielt nich der Ausſchuß der Katholiſchen Aktion ſeine zewöhnliche Sitzung ab, an der wie ſtets die or⸗ dentlichen Mitglieder des Rates zugegen waren. Warum hält ſich die italieniſche Regierung denn nicht an das Konkordald Die italieniſche Regierung wagt zu behaupten, daß die von ihr gegen die Katholiſche Aktion er⸗ zriffenen Maßnahmen dem Artikel 43 des Kon⸗ lordats nicht entgegen ſeien. Wie iſt nun aber das Verhalten dieſer Regierung zu rechtfertigen. nachdem ſie den Artikel 43, in welchem die Ka⸗ tholiſche Aktion ausdrücklich anerkannt wurde, unterſchrieben hat? Außerdem enthält das Kon⸗ korbat den doch gleichfalls von der italieniſchen Regierung ausbwicklich durch Unterſchrift aner⸗ kannten Artikel 44, der beſagt, daß, wenn Mei⸗ nungsverſchiedenheiten über die Auslegung des Ronkordats entſtehen, dieſelben nur nach Füh⸗ lungnahme zwiſchen den beiden Kontrahenten zelöſt werden können. Die italieniſche Regierung hingegen hat ohne Fühlungnahne mit dem Vatikan obige Maßnah⸗ men vorher einſeitig ergriffen. Und die Zuſammenſetzung der Katholiſchen Aktion: iſt ſie nicht heute dieſelbe wie im Jahre 1929, als man das Konkordat abſchloß? [Es ſcheint alſo, daß hier wenigſbdens ein gro⸗ zer Fehler gegen die elementayen Regeln jegli⸗ cher Diplomatie begangen wurde. Einmiſchung der Ausländer in italieniſche Angelegenheiten? Der Papſt iſt kein Ausländer, erſt recht nicht für Italien, da er nicht nur Paſt. ſondern auch Urimas von Rom i. f Viernheimer Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1,50 Mk. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim Fee 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt rankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Samstag, den 4. Juli Der Heilige Vater Katholiken, ihm ſtehen! Iſt es nicht doch auch ſehr auffallend, daß gerade die italieniſche Regierung gegen die an die ganze Welt gerichteten und die ganze Welt intereſſierenden Reden des Heiligen Vaters pro⸗ teſtiert hat? Der Heilige Vater hat geſprochen gemäß der Natur ſeines hohen Berufes. Außer⸗ dem iſt das in der gegenwärtigen peinlichen Lage der einzige Weg, die Oeffentlichkeit der Welt zu unterrichten. iſt oberſter Hirte aller die in unbedingter Solidaritär zu Und um auch das noch hinzuzufügen: Geziemt Anzeigenpreiſe: (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden 1931 es ſich denn für einen ſich katholiſch nennenden Staat, gegen die Worte des Heiligen Vaters. die geſprochen wurden in Verteidigung der Rechte der katholiſchen Kirche, zu proteſtieren? Dringen denn ſchon bolſchewiſtiſche Ideen in den Faſchismus? Sehr erſehnt haben wir die Antwort der ita⸗ lienſſchen Regierung über den weſentlichen Punkt des Kampfes, über das Recht und die Pilicht der Kirche betreffs die Erziehung des Kindes— aber darüber gibt die Note keinen Aufſchluß. Es iſt bekannt, daß die italieniſche Regierung danach ſtrebt, das abſolute Monopol der Erzie⸗ eee 48. Jahrgang hung zu haben, mit Ausſchluß der göttlichen Rechte der katholiſchen Kirche. Man ifß erſtaunt, wie weit die Lehren des Bolſchewismus die ruſſiſche Grenze ſchon über⸗ ſchritten haben und nun gerade in eine Nation eingedrungen ſind, die ſo viel dem Faſchismus geopfert hat, um den Bolſchewismus zu vermei⸗ den. Der Heilige Stuhl hat vorgeſchlagen, daß er bereit iſt, in Verhandlungen einzutreten, unter der Bedingung, daß die fvähere Lage wiederher⸗ geſtellt wird. 1 Die wormſer Mittwoch-Tumulte vor dem Schnellrichter Worms, 3. Juli. Die Straßenun ruhen vom Mittwochabend fanden heute vor dem Schnell⸗ richter eine raſche Sühne. Angeklagt waren die Kommuniſten Friedrich Braun, Erwin Wer⸗ ner und die Ehefrau Anna Seib. Dem An⸗ geklagten Braun lag zur Laſt, ſich an einer öffentlichen Zuſammenrottung beteiligt. Gewalt⸗ tätigkeiten verübt und Widerſtand gegen die Staatsgewalt geleiſtet zu haben. Er wurde in flagranti verhaftet, als er einen Stein nach dem Ueberfallkommando⸗Auto geworfen hatte. Wer⸗ ner war der Körperverletzung angeklagt. Er hatte mehrere in ein Haus flüchtende National⸗ ſozialiſten verfolgt, ſie mit Steinen beworfen und die Hausbewohner wegen der Inſchutznahme der Nationalſozialiſten bedroht. Die Angklagte Seib hatte zu Gewalttätigkeiten gegen die Na⸗ tionalſozialiſten aufgehetzt. Als Zeugen waren 16 Perſonen geladen, wovon 8 Kriminal⸗ und Polizeibeamte waren. Aus der Verhandlung ging hervor, daß die Straßentumulte von kommuniſtiſcher Seite aufgezogen waren. Die Kommuniſten hatten, wie der Ange⸗ klagte Braun zugab, die Parole ausgegeben, am Mittwoch abend ſich am Marktplatz ein⸗ zufinden. in deſſen unmittelbarer Nähe(12 Apoſtel“) zur ſelben Zeit eine nationalſozialiſtiſche Verſamm⸗ lung ſtattfand. Amtsanwalt Natale rägte in ſeinem Plaidoyer ganz beſonders die niederträch⸗ tige Handlungsweiſe der Angeklagten, die eine ganz exemplariſche Beſtrafung erfordere. Es ſei am Platze, noch höhere Strafen als beim vorher⸗ gehenden Schnellgericht zu verlangen, deſſen Höchſtſtrafen von ſechs Monaten ſcheinbar noch keine genügende Abſchreckung geweſen ſeien. Der Antrag des Amtsanwaltes lautete deswegen ge— gen Braun und Werner(letzterem kommt noch ſein jugendliches Alter von 19 Jahren zu⸗ gute) auf je eineinhalb Jahre Gefängnis und gegen die Seib auf neun Monate Gefängnis. Gegen alle drei Angeklagte beantragte der Amts— anwalt ſofortigen Haftbefehl. Das Gericht kam zu folgendem Urteil: Der Angeklagte Braun erhält gen ſchweren Landfriedensbruchs Aufruhrs ein Jahr Gefängnis. Der Angeklagte Werner wird mit neun Monaten Gefängnis beſtraft. Die Angeklagte Seib wird wegen Vergehens gegen die Beſtimmungen zur Bekümpfung politiſcher Ausſchreitungen zu vier Monaten Gefängnis verurteilt. Gegen Braun und Werner wurde Haft— beſehl erlaſſen. Beide wurden zur ſofortigen Strafverbüßung abgeführt. we⸗ und Aus Nah uno Sern Darmſtadt, 2. Juli. Eine Spur des Raub⸗ überfalles. Zu dem Raubäberfall auf die Poſtagentur Ernſthofen wird noch mitgeteilt, daß die Mappe, in der ſich die Poſtwertzeichen befan⸗ den, in der Modau bei der Schloßmühle zwi⸗ ſchen Niedermodau und Oberramſtadt aufgefun⸗ den wurde. Man nimmt an, daß der Täter von Ernſthofen aus ſich in Richtung Oberramſtadt entfernt hat und an der Brückpe die Poſtwert⸗ zeichen aus der Mappe nahm. Er iſt der Per- ſon nach noch unbekannt. Oberottertbach, 2. Juli. An Mundſtarr⸗ krampfgeſtorben. Der 14 Jahre alte Sohn des Maurers Jakob Sonnendecker, der am Sonn⸗ tag im Mundſtarrkrampf in das Krankenhaus Weißenburg verbracht werden mußte, iſt dort geſtern geſtorben. Hanhofen, 3. Juli. Ein Kind überfah⸗ ren. In der Speyerer Straße wurde am Mitt⸗ woch abend das fünfjährige Töchterchen des Landwirts Schütt vom Auto des Zahntechnikers Vogelſang aus Hergersweiler überfahren und lebensgefährlich verletzt. Das Kind rannte direkt in das Fahrzeug, wurde vom Kotflügel erfaßt, zu Boden geriſſen und ihm durch den Anprall das Bauchfell aufgeriſſen. Beim Sturz auf die Straße zog es ſich außerdem eine ſchwere Ge— hirnerſchütterung und ſtarke Prellungen beider Beine zu. In lebensgeſährlichem Zuſtande mußte die Kleine in das Speyerer Krankenhaus ver— bracht werden. Soweit die Feſbſtellungen erga— ben, iſt der Fahrzeuglenker an dem gräßlichen Unglück nicht ganz ſchuldlos, Die Bremſe ſeines Autos verſagte; ſie hatte nach dem Prüfungs- ergebnis durch Sachverſtändige einen merklichen Defekt, durch den der Fahrer in jeder Gefahr die Herrſchaft über das Fahrzeug verlieren mußte. Main!, 3. Juli. Die Einweihung des Streſemann-Denkmals. Die Feierlich⸗ keiten anläßlich der Enthüllung des Streſemann— Denkmals beginnen am Samstag, dem 4. Juli, abend. 8.30 Uhr mit einem Feſtakt in der Stadt' halle, bei den nach Begrüßungsanſprachen des Vorſitzenden des Arbeitsausſchuſſes Dr. Baum und des Oberbürgermeiſters Dr. Ehrhard, für die heſſiſche Regierung Staatspräſident Dr. Ade⸗ lung, für den Reichstag Reichspräſident Loebe und außerdem wahrſcheinlich Reichsbankpräſiden Dr. Luther ſprechen werden. Die Feier wird um— rahmt von muſikaliſchen Darbietungen des Main⸗ zer Orcheſtervereins unter Leitung von Dr. Mor⸗ genroth. Die Hauptfeier am Sonntig, dem 5. Juli, beginnt mit Gottesdienſten in der Chriſtus' kirche und im Dom. Um 11.15 Uhr vormittags nimmt dann der Vorſitzende des Arbeitsausſchuſſes Dr. Baum die Enthüllung des Ehrenmals vor worauf der Vorſitzende der Deutſchen Vollspar⸗ tei, Abg. Rechtsanwalt Dr. Dingeldey, die Ge— dächtnisrede hält. An das Lied„Am Brunnen vor dem Tore“ ſchließt ſich die Weiherede von Englands modernste Nieuxer bes ueſien den Nieler Aa ſen Der engliſche geſchützte Kreuzer„Dorſetſhire“ und 11. Juli zu einem offiziellen Beſuch bleiben. ſein Schweſternſchiff„Norfolk“(10 600 Tons, in Dienſt geſtellt 1930), Englands mo⸗ dernſte Kriegsſchiffe, werden am 4. Juli den Hafen von Kiel anlaufen und dort bis zum Reichsaußenminiſter Dr. Curtius an, worauf nach Abſingen des Deutſchlandliedes der Innenraum des Denkmals geöffnet wird. Dort legt Reichs⸗ eniniſter Dr. Curtius im Auftrage des Reichs⸗ präſidenten und der Reichsregierung einen Kranz an der Herme Streſemanns nieder. Anſchließend erfolgt dann die Uebergabe des Ehrenmals an die Obhut der Stadt Mainz. Eine Reihe von Kranzniederlegungen bilden den Schluß der Feier, zu der über 300 prominente Perſönlichkei⸗ ten aus Politik und Wirtſchaft, Wiſſenſchaft und Kunſt ihre Teilnahme zugeſagt haben. Freinsheim, 3. Juli. Aus dem Fenſter geſpürz t. Der Arbeiter Heinrich Hubach ſtürzte aus dem Fenſter ſeiner Wohnung und blieb mit ſchweren Wirbelſäulenverletzungen auf der Straße liegen. Man verbrachte ihn in das Dürkheimer Sanatorium, Es beſteht Lebensgefahr. Wallhauſen, 3. Juli. Entſetzlicher Un⸗ glücks fall. Beim Kirſchenpflücken iel der 36⸗ jährige Jakob Fieth aus Bingen in einen Wein⸗ bergspfahl, der ihm den Leib durchbohrte. Er wurde mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus St. Marienwörth nach Bad Kreuznach gebracht, wo der Pfahl perativ ent— fernt wurde. Darmſtadt, 1. Juli.(Der Heſſiſche Heilſäätten⸗ verein im Jahre 1930). Der Heſſiſche Landesver⸗ band zur Bekämpfung der Tuberkuloſe(Heil⸗ ſtättenverein) legt jetzt ſeinen Geſchäftsbericht für das Jahr 1930 vor. Den Bericht iſt u. a. folgendes zu entnehmen: Im Jahre 1930 gingen an Beiträgen 36987,35 Mark ein. Außer den drei Provinzialdirektionen 18 Kreisämtern und einer Anzahl Städte gehö— ren etwa 800 Landgemeinden, ſowie nahezu 190 Krankenkaſſen dem Landesverband als Mitalie⸗ der an. An Einzelmitgliedern zählt der Landes⸗ verband etwa 750. Der Hauptvoranſchlag für 1931 ſchließt in Einnahme und Ausgabe mit 1031086 Mark ab. Der Voranſchlag für die Eleonoren- und Kin⸗ derheilſtätte Almfrieden ſieht in Einnahme 361625 Mark. in Ausgabe 383625 Mark vor, mithin ei⸗ nen Fehlbetrag von 220000 Mark. Der Voran⸗ ſchlag der Lupusheilſtätte Gießen rechnet mit einer Einnahme von 372520 Mark, Ausgabe von 386620 Mark, Fehlbetrag ſomit 14100 Mark. Im Voranſchlag der Heilſtätte Seltersberg, Gießen iſt eine Einnahme von 194941 Mark, eine Aus⸗ gabe von 213941 RM, mithin ein Fehlbetrag von 19000 Mark veranſchlagt. Die Fehlbeträge wer- den aus Staatszuſchüſſen und aus Mitteln des Landesverbandes, ſoweit möglich, beſtritten. Die Rechnungsablage für 1930 ſchließt in Einnahme mit 332498,73 Mark, in Ausgabe 3332213.89 Mk., mithin einen Kaſſenbeſtand von 284,84 Mark ab. Der Vermögensnachweis verzeichnet auf der Aktivſeite 3028629.54 Mark, auf der Paſſipſeiie 2141967,.05 Mark, mithin ein Reinvermögen von 1486762,49 Mark. Zur Hinrichtung Kürtens in Röln Die dieſer Tage erfolgte Hinrichtung des Maſſenmörders Kürten iſt ſeit 1928 die erſte, die in Preußen vorgenommen wurde. Damals wurde, wie erinnerlich, in Berlin der Mutter⸗ mörder Böttcher durch das Beil hingerichtet. Insgeſamt wurden ſeit 1919 47 Todesurteile vollſtreckt, und zwar in den Jahren 1919 bis 1926 42, 1927 vier, und 1928 nur eins. In allen Fällen geſchahen die Hinrichtungen durch Enthauptung, nach einer preußiſchen Kabinetts⸗ order aus dem Jahre 1811 iſt eine andere Art der Hinrichtung nicht mehr zuläſſig geweſen. Die Zeiten für die Hinrichtungen ſind verſchie⸗ den, doch hält man ſich im allgemeinen an die 6. Morgenſtunde, um Menſchenaufläufe oder die Aufmerkſamkeit anderer Gefängnisinſaſſen tunlichſt zu vermeiden. 4 jernheimer Anzeiger 4 1 1 1 9