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Ortsgericht Viernheim Alter, Vorſteher. fach d ddnd geh Jaden ange hp Zum Malfisch Morgen Sonmtag Abend Es ladet freundlichst ein Kapelle: Der Wirt: Manf-Blank Adam Kirchner. agg As Zum, deulſchen Kalſer' F bloßer Tanz mit Garten wurtſchaftsbetrteb! Es ladet ſreundlichſt ein (Lorscherstrage) stattfindenden welbewer Ws Beginn punkt 3 Uhr. Neben diesem Wettbewerb tritt auf Veranlassung des Klubs die Kunstfahrkanone August Renner aus Ludwigshafen auf. Un möglichkeiten wartet mit neuem Programm auf und stellt sicher je den Be- suo freundlichst einzuladen. S000 0 000808080 EINLADUNG! Der unterzeichnete Klub gibt sich die Ehre, Viernheims zu dem am Sonntag, den 5. Juli im Stadion die Bevölkerung Achtung. „Ankordion-Manene Ramenzn' werden zur her in größtes Erstaunen. Möglichkeit! Der Eintrittspreis ist 50 Pfg. pro Person.— D.]. K.-Mitglieder u. Erwerbs- lose gegen Vorzeigen entsprechender Ausweise 30 Pfg.— Teilnehmer am Wettbewerb haben gegen Vorzeigen der Teilnehmerkarte freien Eintritt. Wir bitten, die Zufahrtstraßen möglichst frei zu halten.— Die Musik wird ausgeführt von der Vereinigten Feuerwehrkapelle. Auto- u. Motorrad- NMluh V'heim. im Kaiserhof ab 8 Uhr Zu dieſer Ueberraſchung ladet freundlichſt ein Der Wirt: Froſchauer. Akkordion⸗Kapelle Kamenzin. 0 9 Renner Nach längerer Tätigkeit am städt. Krankenhaus (Abt. Prof. Dr. Kießling) und langjähriger Fach- ausbildung am Wöchnerinpenasyl Luisenneim(Chef- urzt Dr. Preller) habe ich mich als Fücharzi fur frauenkrannnelten u. Seburts nig niedergelassen. 8 9 9 92 5 i J 9 92 92 9 9 9 9 r. Joel Battenstein Manmheim P 3, 14(Thomasbräu) Tel. 25480 Der Wirt Die Kapelle Karl Lamberth. Hanf. — Mitglied des Deutſchen Arbeiterſängerbundes. Heute abend ½9 Uhr Treffpunkt des geſamten Männerchors am„Fürſt Alexander“ zur Teilnahme am Fackelzug. Morgen Sonntag beteiligt ſich der geſamte Verein beim Reichsarbeiterſporttag auf dem Platze der Turn- Sonntag nachmittag ab Tanz Saftladen Der Wirt Die Schrammelkapelle Achtung. 7½ Uhr großer Zu haben bei: c . Pl Gg. Mich. Winkenbach Lampertheimerstraße 1. Sprechstunden: 3—5 Uhr Samstags nur 11—12 Uhr. Geschäfts- Eröffnung u. Empfehlung! Der geehrten hiesigen Einwohner- schaft empfehle ich mich in Wand- und Boden- plattenbelag genoſſenſchaft. Die Abend⸗ veranſtaltung wird von geſanglichen Darbietungen des Männer- und Frauenchors umrahmt. Deshalb vollzählig zur Stelle. NB. Nächſten Mittwoch gemiſchte Singſtunde. Anmeldungen zum Mittageſſen für das Weinheimer Sängerfeſt. Der Vorſtand. 1 am Lager. Hedderich Kainit u. Ungtölten Kalkſtickſtoff Chriſtian Adler z. Traube b lte Zeitungen Zum Broteinschlagen und Tapezjeren empfiehlt Mernheimer Anzeiger Sowie In Herstelung von Huniraumen Fachgemäße Arbeit wird Zugesichert. Michael Hofmann 8. Heuhäuserstraſe 27. f 8 Uw Achtung. Sonntag 1 Spo. Tanzabend planzahlungen der Deutſchen Reichsbahngeſell— ſchaft an die BIz3., wie bisher geleiſtet wer— fade N Zinſendienſt beſagt niſche Regierung halte für gerechtfertigt, Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1,50 Mk. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim rnſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt rankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor- mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expebitionen Beutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Der Inhalt der Pariſer Einigung Amerikaniſche Note an Frankreich— Rückzahlung beginnt nach 2 Jahren und verteilt ſich auf 10 Jahre— Techniſche Einzelheiten erledigt Sachverſtändigenkomitee der SFinanzminiſterien Hoover verlangt Entſcheidung nur im Sinne ſeines Vorſchlages. Waſhington. 6. Juli. Präſident Hoo⸗ ver hat den amerjikaniſchen Schatzamtsſekre⸗ tär inſtruiert, keinem Vorſchlag zuzuſtim⸗ men, der den Sachverſtändigen freie Hand bei der Regelung der nach nicht erledigten Einzelfragen laſſen würde. Hoover wünſcht vielmehr, daß die Sachverſtändigen nur im Sinne ſeines Porſchlages, alſo ohne Bela⸗ ſtung des deutſchen Haushalts, entſcheiden dürſen. Die neue amerikaniſche Note an die franzöſiſche Regierung. Waſhington, 5. Juli Das Staatsdeparte— ment veröffentlicht die Denkſchrift, die Staats— ſekretär Mellon in Paris der franzöſiſchen Re— gierung übergeben hat. In der Denkſchrift heißt es, die amerikaniſche Regierung erfahre mit Freude, daß die franzöſiſche Regierung jetzt in allen prinzipiellen Fragen mit ihr überein— ſtimme. Die Regierung der Vereinigten Staaten nehme zur Kenntnis, Frankreich verzichte für ein Jahr auf Zahlungen von Deutſchland, das Prinzip der Kontinuität der ungeſchützten Zah— lungen werde anerkannt, während Deutſchland gleichzeitig entlaſtet werde. Nach dem Vorſchlag der franzöſiſchen Regierung ſollen die Young— den. Derjenige Teil der Zahlungen, die zur Ver— teilung an die verſchiedenen daran beteiligten Regierungen beſtimmt iſt, werde der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft als Anleihe wiedergege— ben und ihr für ſede Verwendung, auch zu An— leihen an die deutſche Regierung verfügbar ein. Die Zahlung der Deutſchen Reichsbahnge— ſellſchaft nach dem Youngplan ſchließe aber nicht den Zinſendienſt für die deutſche kußere Dawes-Anleihe von 1924 ein, der von Deutſch— land ſelbſt geleiſtet werden müſſe. Nach weiteren Einzelbeſtimmungen über die amerikaniſche Denk— ſchrift, die Regierung der Vereinigten Staaten nehme zur Kenntnis, daß 25 Millionen Dollar von der ungeſchützten Annuität, die an die B. J.. eingezahlt worden ſeien, für Anlerhe⸗ zwecke an die mitteleuropäiſchen Staaten zur Verfügung geſtellt werden ſollen. Die amerika— eine Annahme diefes Vorſchlages durch die Vereinigten Staaten wicht nehme aber zur Kenntnis, daß die franzöſiſche Regierung einen Schritt ſeitens der Zentralbanken als angemeſ- ſenen Erſatz für die urſprüngliche franzöſiſche Anregung anſehe. Die amerikaniſche Regierung weiſe jedoch darauf hin, daß ein Schritt der Zentralbanken nicht zum Gegenſtand einer Ver⸗ einbarung zwiſchen Regierungen gemacht wer⸗ den könne. Was die Tilgung der ausgeſetzten Zahlun⸗ gen anbelangt, ſo nehme die ameritaniſche Re⸗ gierung zur Kenntnis, daß die franzöſiſche Re⸗ gierung jetzt bereit ſei, ſämtliche Rückzahlungen von dem Ende des Moratoriums an gerechnet auf zwei Jahre auszuſchließen. Sie müſſen nach dieſer Friſz— ſo heißt es in der Denkſchrift— in einer Zeit von zehn Jahren in gleichen jährlichen oder halbjährlichen Beträ⸗ gen erfolgen. Die amerikaniſche Regierung ſei mit dieſer Tilgungsfriſt einverſtanden unter der Vorausſetzung, daß gewiſſe andere Fragen in befriedigender Weiſe erledigt würden. Was den Garantiefonds anbetrefſfe, deute die franzöſiſche Regierung jetzt an, daß ſie dieſe Frage aus der Debatte löſe, ſoweit die ame⸗ rikaniſche Regierung in Betracht komme. Die Frage, was aus den beſtehenden, in der Zeit zwiſchen dem 1. Juli 1931 und dem 30. Juni 1932 fällig werdenden Sachlieferungen werden ſolle, ſolle ſpäterer Erörterung und Löſung durch Sachverſtändige der verſchiedenen intereſſierten Mächte äberlaſſen bleiben. Frankreich habe ſich damit einverſtanden erklärt, daß es während des Jahres der Zahlunaseinſtellung auf nichts An— ſpruch erheben wolle Der Schluß der Denkſchrift beſagt, aus alle— dem gehe hervor, daß anſcheinend in der Hauptfrage die beiden Regierungen im weſentlichen übereinſtimmen, nämlich dem Prinzip der Kontinuität der unge— ſchützten Zahlungen, der Art, auf die man Deutſchland vollkommene Entlaſtung durch die Rückgabe als Anleihe der bei der BIzZ einge— zahlten Summen gewährt. dem Prinzip der gänzlichen Einſtellung aller Zahlungen für die Dauer eines Jahres und der Zeitſpanne für die Tilgung der eingeſtellten Zahlungen. Die ande— ren Fragen ſchienen nicht derart ſchwerwiegen— den Charakters, daß ſie einen Grund für die weitere Verſchiebung einer endgültigen Verein— barung zwiſchen den beiden Regierungen dar— ſtellten, vor allem, da ſie die ſchwierigen techni— ſchen Fragen im Zuſammenhang mit dem Youngplan mit ſich bringen würden, an denen die Vereinigten Staaten nicht beteiligt ſeien. Die amerikaniſche Regierung meine, daß man dieſe Fragen ruhig einem Sachverſtändigen⸗ komitee der Fin anzminiſberien der hauptſächlich beteiligten Mächte überlaſſen könne. daß ſie, aber im Geiſte des Hooverſchen Vor— ſchlages erledigt werden müßten. Die amerika— niſche Regierung biete eine poſitive Form der Beendigung der Verhandlungen an, und zwar ſo, daß die franzöſiſche Regierung den Vorſchlag alle techniſchen Fragen, in denen man ſich bisher nicht verſtän- wie des Präſidenten annehne und digt habe, an ein Sachverſtändigenkomitee, das vorgeſchlagene gebe, dieſem aber die Anweiſung gebe, daß es die Frage im Sinne des Hoover— Vorſchlages erledige. Beſprechungen über die Sachlieferungen wtb Paris. 6. Juli. Der franzöſiſche Finanz⸗ miniſter Flandin hatte geſtern dem amerikaniſchen Schatzſekretär Mellon und dem amerikaniſchen Botſchafter Edge über die Frage der Sachlieferungen.— Havas glaubt zu wiſſen. daß dieſe Frage noch zu regeln ſei, ob— wohl die franzöſiſche und die amerikaniſche Auf- faſſung ſich einander beträchtlich genähert hätten. Dr. Brüning über die Verwendung der geſtundeten Schuldenbeträge. wib Waſhington, 5. Juli. Das Staatsdeparte— ment veröffentlicht ein Telegramm des amerika— niſchen Botſchafters in Berlin, Sackett, des In— halts: Reichskanzler Dr. Brüning habe zugeſagt, den Betrag der ausgeſetzten Schu denzahlungen nicht für Rüſtungszwecke, ſondern in ſeiner gan— zen Höhe zur Ausgleichung des Reichshaushalis zu verwenden. Generalrat der Reichsbank tagt Wie ſollen wir der Deviſenkriſe gerr werden?— Deckungsgrenze nicht unterſchritten?— Amerikaniſcher Golddiskontkredit wird in Anſpruch genommen— Um die Einſchränkung der Kredite wib. Berlin, 5. Juli. der Reichsbank wurde vom Reichsbantpräſi⸗ denten über die gegenwärtige Lage ſowie über die getroffenen und in Ausſicht genommenen Maſinahmen berichtet. Der Generalrat hat den Bericht zuſtimmend entgegengenommen. Anträge auf Herabſetzung der Deckungsgrenze lagen nicht vor. Im Generalrat enb. Berlin, 5. Juli. Die für heute raumte Sitzung des Generalrates der Reichs— bank, an der nur ein Teil der Mitglieder des Ge— neralrates teilnahm, begann gegen 9 Uhr und endete gegen 10 Uhr. Allem Anſchein nach ſtand dieſe Sitzung bereits im Zeichen des franzöſiſch— ameritaniſchen Ausgleichs, was zum Teil daraus hervorgeht, daß in der ſo plötzlich einberufenen Sitzung des Generalrates keine einſchneidenden Beſchlüſſe gefaßt worden ſind. Was die in Aus— ſicht genommenen Maßnahmen betrifft, ſo han— delt es ſich auch jetzt noch um die bereits ange— ordneten Kreditreſtriktionen, die je nach der Lage eine Steigerung oder Abſchwächung erſahren ſol— len. Außerdem wurde bei dem Problem der in Ausſicht zu nehmenden Maßnahmen auch die Kreditrage behandelt und in dieſem Zuſammen— hang die Herausnehmung des Golddiskonttredits in Höhe von 50 Millionen Dollar beſchloſſen. Die Frage der Prolongierung des Rediskontkredits iſt dagegen, wie wir erfahren, in der heutigen Generalratsſitzung nicht erörtert worden. Herabſetzung der Deckungsgrenze im Rahmen der heutigen Erörterungen keine Rolle geſpielt. Die vierzigprozentige Deckungsgrenze Reichsbaulnoten iſt, wie das Ergebnis der Geueralratsbeſprechungen entnehmen läßt, noch nicht unterſchritten worden, da man ſonſt dem Generalrat hiervon hätte Mitteilung machen müſſen, um ſeine Zuſtimmung 3 einer vorübergehenden vierzigprozentigen Notendetlung einzuholen. der Enthüllung des Streſemann⸗ Denkmals in Mainz Curtius ſagt: Das Seierjahr iſt geſichert Mainz, 5. Juli. Das dem Andenken Guſtav Streſemauns gewidmete Ehrenmal am Rhein wurde heute vormittag in Gegenwart von Ver— tretern des Reichspräſidenten, der Reichs regie⸗ rung, der preußiſchen Staatsregierung, des Reichstags, des Reichsrates, der diplomatiſchen Vertreter Englands, Belgiens und Hollands, einer Delegation des A. D. B., dem Streſema un als Mitglied der Burſchenſchaft Neo Germania in Berlin angehörte, und der von ihren Söhnen begleiteten Witwe Streſemaunns feierlich enthüllt. Choralklänge die Mainzer Sängerſchaft ſang Beethovens Hymne:„Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre“—, dann fällt die Hülle. Der mächtige Reichsadler wird ſichtbar; er wendet den Blick zum Rhein, zum freien Strom. Streſe⸗ manns Name ritt aus den wuchtigen Steinen hervor. Ernſtes, Tauſende. Dann nimmt der Nachfolger Streſemanns in der Führung der Deutſchen Volkspartei, der Reichstagsabgeordnete Din gel dey geſammeltes Schweigen der das Wort zu einer Gedächtnisrede. Er erinnert an das ſchwere Jahr 1923, in den Streſemann die Führung der deutſchen Gegenwartsgeſchichte übernahm, und den Ruhrkamuf abbrach. Mit⸗ erlebende undn Mitkämpfer werden ſtreiten, ob alles, was dieſer Mann, um das Ziel der Vefrei⸗ ung zu ſichern, tat, richtig war. Eines aber iſt ſicher: Aus dem leidensvollen Erleben der beiden letzten Jahrzehnte wuchs im deutſchen Volk nicht, wie man ihm nachſagt, der Wille zum neuen Krieg, aber der Wille zur Freiheit und zur der dabei mit wenigen, die Wie das Communique bereits ſagt, har die Frage der 1 Unterſchreitung der! Selbſterhaltung Wer die Rettung der Völker Europas will. der muß Einheit, Freiheit und Sicherheit des Volkes wollen, das in Europas Mitte wohnt. Die eigentliche Weiherede hielt der deutſche Außenminiſter Dr. Curtius, aber gewichtigen Worten augenblickliche politiſche Lage ſtreiſte. Er komme von jener Wirkungsſtätte, an der Streſe— mann ſein Werk gebaut habe und die in den letz— ten Wochen mit Hochſpannung geladen war, eine 4 Hochſpannung, die ſich jetzt allmählich zu entſpan— nachmittag in ſeiner Wohnung eine lange Beſprechung mit; nen beginnt. Noch iſt über die Vorſchläge Hoo— vers keine Einigung erzielt, aber das vom amerikaniſchen Prüſidenten vor— geſchlagene Feierjahr dürfe doch heute ſchon als geſichtet gelten. Damit wird die Bahn frei für die Stabiliſierung eines auernden Friedens unter den Vültern. Mehr zu ſagen verbieten Ort und Zeit. Dr. Curtius feierte dann Streſemann als Staatsmann und Menſchen, den unermüdlieves Kämpfer, der ſich nicht auf ſeine außenpolitiſche Sonderaufgabe beſchränkte, ſondern noch am Abend ſeines Todes daven ſprach daß er nach den Bi zeiungsfeiern am zern ſich pol tiſch zu— rückziehen wolle, um ſich zu rüſten für die dring— liche Aufgabe einer Reichsreform. Mit einem Hoch auf Deutſchland und dem Deutſchland⸗Lied ſchloß die eigentliche Enthül- lungsfeier, an deren Ende eine unzählige Fülle von Kränzen am Denkmal niedergelegt wurden. Im Namen der Stadt Mainz entbot Ober— bärgermeiſter Dr. Ehrhardt Willkommens— gruß und Dank. Alsdann ergriff auch der heſſ. Staalspräſident Dr. h. c. Adelung im Namen der heſſ. Staatsregierung das Wort. Inzwiſchen hatte ſich das große Tor geöffnet, das in die Gedächtnishalle führt. Als erſte betrat Frau Streſemann mit ihren beiden Sühnen die Halle mit der Niſche, in der die Herme Streſemanns ſteht. Draußen ſtand die Menge ernß und ſchweigend. Dann zogen die Tauſende an Streſemaans Büſte borbei. Ein Swiſchenfall enb Mainz, 5. Juli. Bei der heutigen Ent⸗ hüllung des Strejemann-Ehrenmals ereignete ſich ein Zwiſchenfall. Unmittelbar nachdem Abg. Dingeldey ſeine Rede beendet hatte, ſtieß ein den Fahnenabordnungen in unmittelba— je des phons für die Rundfunk- übertragung ude unauffällig gekleideter Mann den Ruf:„Deutſchland erwache!“ aus, der natürlic über die angeſchloſſenen Rund— ider zu hören war. Der Betreffende wurde zeibeamten ſeſtgeuom men. - N Cagesnachrichten Fahrt des„Graf Zeppelin“ nach Gleiwitz. Zriedrichshafen, 5. Juli. Das Lufaſchiff ppelin“ unternahm heute aänter Füh⸗ itän Lehmann mit zehn Paſſa— u an Bord eine Uebungsfahrt nach Gleiwitz. Die Landung erfolgt dort gegen 18 Uhr. nutrer auch Die Verteilung der auf Kürten ausgeſetzten Belohnungen. enb. Berlin, 4. Juli. Auf die Ergreifung des Maſſenmörders Kurtien waren insgeſamt rund 15000 Mark an Belohnungen ausgeſetzt worden. Nach dem jetzt vom preußiſchen Innenminiſterium aufgeſtellten Verteilungsplan erhalten von dieſer Summe: die Witwe Kürtens 6000 Mart, Fräu- lein Schulte 1500 Mark, eine andere Frau 1200 Mark, und in den Reſt teilen ſich 13 weitere Per⸗ ſonen mir Summen von 200 bis 1000 Mark. Bruch zwiſchen Bolivien und Paraguay vollzogen Paris, 5. Juli. Wie Havas aus Asun⸗ cion meldet, iſt der boliulaniſche Geſandte mit dem Perſonal ſeiner Geſandtſchafſt abgereiſt. Gleichzeitig hat die Regierung von Paraguay ihren Geſandten angewieſen, La Paz zu ver⸗ laſſen. Der Bruch, den das erneute Aufflackern des Streites um das Gran⸗Chaco⸗Gebiet gde⸗ fürchten ließ, iſt alſo vollzogen. Der Goldſtrom nach der Schweiz Unter den Ländern, die bei der kriſenhaften wirtſchaftlichen und insbeſondere geldpolitiſchen Zuſpitzung im Monat Juni mit am meiſten an Kreditkündigungen und Geldabziehungen aller Art gegenüber Guthaben in Deutſchland betei⸗ ligt waren, nimmt die Schweiz eine beſonders hervorſtechende Rolle ein. Das iſt auffallend, da doch die Schweiz, wie ſich aus neuerlichen Feſt⸗ ſtellungen geradezu draſtiſch ergibt, der vielleich: ſtärtſte Sammelplatz für deutſches Kapital und deutſche Vermögenswerte iſt. Die von der Schweiz nach Deutſchland begebenen Gelder ſdellen ſich in der Hauptſache effektiv als deut— ſches Geld dar, das in der Schweiz kaum mit 1—2 Prozent verzinſt wird, während es nach Deutſchland mit 7 und 8 Prozent, ꝛeilweiſe ſo⸗ gar noch höher, und daneben mit Proviſion und Speſen belaſtet, geht. Es ſtellt ſich nunmehr her⸗ aus, daß allein in den letzten vier Wochen der Schweiz nicht weniger als etwa 200 Millionen Schweizer Franken an Gold zugefloſſen ſind, ſo⸗ daß die Schweiz heute über faſt 850 Millionen Goldbeſtand verfügt. Gemeſſen an dem Noten- umlauf der Schweiz bedeutet dieſer Goldbeſtand eine Deckung der Noten die weit über 00 Proz., und zwar' faſt auf 130 Prozent hinauf geht. ———— Eine Etappe * Der nervenanſpannende Streit um die Freimachung des Weges für die Rettungsaktion des amerikaniſchen Präſidenten Hoover ſteht vor dem Ende. In dem entſcheidendſten Augen— blick war es wiederum Hoover ſelbſt, der mit ſei— nem Memorandum die Brücke ſchlug. Nicht ohne Grund befürchtete man ſchon ein Scheitern des Hoover-Planes, da der ſtarre franzöſiſche Wi— derſtand unbrechbar ſchien. Und doch mußte eine Löſung gefunden werden. Es ging nicht um die Rettung Deutſchlands allein, Europas Stunde. ja eine Weltſtunde hatte geſchlagen. Eine Einigung iſt nun erfolgt. nicht ſo wie wir es wünſchten, wie es auch in de! Abſicht Hoovers lag. Eine große, beinahe nicht wieder gutzumachende Schuld trägt daran Frankreich, das an ſeinem politiſchen Machtwillen feſthielt, rein wirtſchaft— lichen Vernunftserwägungen nicht den Vorrang gab. Aber wie in den letzten Jahren oft genug, ſo wird jede weitere Zeiteinwirkung dieſes fran— zöſiſche Sich-Aufbäumen gegen die Umkehr in der europäiſchen Politik, gegen die Wandlung der Gewalt in Recht und Gerechtigkeit nieder— zwingen. Schwere Wochen und Tage auch für Deutſch— land liegen nun hinter uns. Ein befreiendes Auf— atmen geht durch unſer Volk. Es dankt der klu— gen und beſonnenen Politik, der zielklaren Er— faſſung des Notwendigen und unter den jetzi— gen Zeitumſtänden Erreichbaren, die der Kanz— ler und ſein Kabinett unbeirrbar und unbeein— flußt von innerpolitiſchen Strömungen an den Tag legten, dieſen großen Erfolg. Noch ſind wir nicht über den Berg. Noch tür— men ſich größte Schwierigkeiten auf dem Wege zur endgültigen Freiheit und Befreiung des Volkes von politiſchen und wirtſchaftlichen Zwangsfeſſeln auf. Aber wir können jetzt die Zuverſicht haben, daß ſelbſt größte Schwierigkeiten ſchon deshalb leichter zu überwinden ſind, weil Deutſch⸗ lands Stimme wieder gehört wird, weil man über ſeine Lage nachdenkt, weil man endlich einſieht. daß das deutſche Schick⸗— ſal auf das engſte verbunden iſt mit dem der übrigen europäiſchen Völker, ja der Weltvülker überhaupt u. umgeiehrt ebenſo. Die Wellen des Mißtrauens, die bisher die Völ— P..... eee Des Lehens Seltsames Spiel. Noman von Eliſabeth Ney. Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle(S) 18. Fortſetzung Das Telegramm enthielt folgende ſeltſame Worte: „Meine Frau ernſtlich unpäßlich. Bege— ben Sie ſich bei Ankunft nach dem Palaſt— hotel, wo wir Sie erwarten. Staudinger.“ „Frau Doktor Staudinger iſt erkrankt“, er— klärte Chriſta Wald, der neuen Freundin das Telegramm zeigend.„Es wird mich daher nie— mand in Trieſt erwarten.“ „Nur keine Sorge, liebes Kind“, tröſtete fie! in ein Auto; die junge Frau,„ich werde Sie bringen und dann fahren Sie einfach zum Ho— tel. Dieſer Doktor Staudinger ſcheint ein ſehr umſtändlicher Herr zu ſein, er hätte doch wahr⸗ haftig auch ohne ſeine Frau zur Bahn kommen können. Aber ſeien Sie nicht traurig und ver⸗⸗ 55 8 9995 einem braunen, muskulöſen Burſchen, der ich ihres Gepäcks bemächtigt hatte. laſſen Sie ſich ganz auf mich.“ Chriſta wurde ruhiger. Der Ungarin eelbſt⸗ ſicheres Weſen verſcheuchte ihre Aengſtlichkeit. Heiter und faſt ausgelaſſen legten die bei⸗ den den Reſt der Fahrt zurück. Doch ſeltſam, je mehr ſie ſich dem Neiſeziel näherten, deſto unruhiger begann Chriſtas Herz zu klopfen. Nun gelang es Ilona nicht mehr, ihr die trüben Gedanken zu vertreiben. Eine eigentümliche Ahnung von irgendeinem nahen Unheil hatte ſich Chriſta Walds bemäch⸗ N tigt. Umſonſt verſuchte ſie, ruhig zu werden und das lähmende Geſicht abzuſchütteln; er überſpülten, beginnen abzuebben. An die Stelle des Haſſes tritt Verſtehen. Alles aber erſg un Anfangsſtadium, keineswegs voll entwickelt. Deshalb harren unſer noch ſchwerſte und ſchickſalsvolle Aufgaben. Wir packen ſie an mit jeſtem Mut und gläubigem Vertrauen. Wir wer! den ſie auch meiſtern, aber nur dann, wenn wir im eigenen Vaterlande das durchführen und durchſetzen, was wir von den anderen Völkern uns gegenüber erwarten, die ehrliche Verſtändi⸗ gung, die ſelbſtloſe Opferbereitſchaft. Wir wer⸗ den ein freies Volk, wenn wir als Volk der Not! zeit uns in dem Befreiungskampf einen, wenn wir nur ein Sehnen und Trachten, nur ein Ziel kennen: unſer freies und glückliches Vaterland wiederzuerleben, uns jener heroiſchen Opfer würdig zu zeigen, welche Millionen beſter Volks“ denoſſen im Weltkriege für uns brachten, welche ach ihm ungezählte Tauſende ebenſo einſetzten, als es das Reich zu erhalten galt, die Rettung deutſcher Kulturgüter, die Verteidigung deut⸗ cher Grenzen. Aus Nah und Fern Dar mſtadt, 4. Juli. Fuhrwerk von einer Lokomotioe äberfahren. Am Donners⸗ tag nachmittag wurde durch eine Probelokomo⸗ tive auf dem unbewachten Feldübergang des An⸗ ſchlußgleiſes zum Lokomotivverbeſſerungswerl Darmſtadt, ein leeres Straßenfuhrwerk über⸗ fahren. Der Lenker des Wagens, Albert Mühl⸗ bauer aus Darmſtadt, wurde verletzt ins Herz— Jeſu-Hoſpital überführt. Die Verletzungen ſind nicht lebensgefährlich. Das Fuhrwerk wucde ſtart beſchädigt. Die Schuldfrage iſt noch nicht ge— klärt. Darmſtadt, 3. Juli. Den Bockzum Gärt⸗ ner gemacht. Der wegen Betrugs vorbeſtrafte und damit rückfällige Darmſtädter Bautechniker Karl Schupp ſtand heute wegen ähnlicher Schwin⸗ deleien vor Gericht. Er hat als Nationalſozialiſt ſich Unterſchlagungen und Untreue beim Ankauf von Bluſen für dieſe Partei zu Schulden kom⸗ men laſſen. Der mediziniſche Sachverſtändige bezeichnete den Angeklagten als erblich belaſteten Pſychopathen, der aber— wenn auch vermindert — zurechnungsfähig. ien äbrigen aber als ge⸗ meingefährlich anzuſehen ſei. Das Bezirksſchöf— fengericht erkannte auf ein Jahr zwei Monate Gefängnis unter Anrechnung von drei Monaten Unterſuchungshaft. Hanhofen, 3. Juli. Kind überfahren. In der Speyerer Straße wurde das fünfjährige Töchterchen des Landwirts Schütt von einem auswärtigen Auto überfahren und lebensgefähr— lich verletzt. Die Schuldfrage iſt noch nicht ein⸗ wandfrei geklärt. Oppenheim, 4. Juli. Wer keant die Tote? Am Dienstag, den 30. Juni, wurde aus dem Rhein bei Ludwigshöhe die Leiche einer un⸗ bekannten weiblichen Perſon geländet, die ſchon einige Tage im Waſſer gelegen hat. Sie wird wie folgt beſchrieben: Etwa 21 Jahre alt, 168 Meter groß, unterſetzt, rundes Geſicht, dunkelblondes Haar, Bubikopf, blonde Augenbrauen, kleine Naſe, im Oberkiefer Kautſchuckplatte, rechter Eckzahn Goldplombe. Sie trägt ſchwarzes Kleid mit blau und ſchwarz geſtreiftem Futter, rot und weiß geſtreiften Sweater, weiße Beinkleider mit Spitzenbeſatz. dunkelbraune Strümpfe mit Strumpfhalter, ſchwarze Lackſchuhe mit Kork⸗ einlage. Wer Angaben über die Tote machen kann, wolle dies der nächſden Polizeiſtation oder dem Landeskriminalpolizeiamt Darmſtadt mit— teilen. Ludwigshafen, 4. Juli. Im Rhein er⸗ trunken. Geſtern abend 6 Uhr ertrank beim Baden im freien Rhein oberhalb des Einganges zum Luitpolbhafen der 21 Jahre alte Alfred Weißenburger von hier. Ludwigshafen⸗Rhein, 4. Juli. Ein Paddel⸗ boot gekentert. Geſtern mittag gegen 12 FEC ͥ ˙“w⁵ꝛ. UwGUuuu........ es gelang ihr nicht. Ilona Takats ſchwieg jetzt ebenfalls, ſtarrte gedankenverloren aus dem Fenſter. In Chriſta Wald aber wuchs die Angſt von Minute zu Minute, ſtieg ins Rieſenhafte em— por.— a Als der Zug dann langiam in die Bähn— hofshalle von Trieſt einfuhr, umkrampſte ſie ſo feſt die Hand der neuen Freundin, daß dieſe erſchrocken aufſchaute, und rief: „Kind, ja was iſt denn, ich glaube gar, Sie weinen!“ Und wirklich funkelten in Chriſtas Augen große Tränen. f „Wozu nur die Angſt, ich bringe Sie ins Hotel, mich erwartet ja niemand“, tröſtet die Ungarin. Chriſta ſchämte ſich jetzt beinahe, und es gelang ihr auch endlich, ruhiger zu werden. Der Zug hielt mit kurzem Ruck. Sofort ergoß ſich ein Schwarm ſchreiender⸗ geſtikulierender Gepäckträger in das Zuginnere. „Zum Auto!“ kommandierte Ilona Takats In Angſt um ihr Gepäck und ſonſt auf nichts weiter achtend, ſtürmten ſie beide nun hinter dem allzu flinken Gepäckträger her. Deshalb ſah Chriſta Wald in dem wirren Durchein⸗ ander des Bahnſteigs auch nicht, daß ein Ehe⸗ ſelbſt Fraun pas reizende, junge Frau, unabläſſig nach jemand paar, ein Herr in mittleren Jahren und ſeine Ausſchau hielten. Im Palaſthotel, einem keineswegs erſtklaſ—⸗ ſigen Aufenthalt, nahm dann Frau Ilona vo Chriſta Wald Abſchied. 90 0 aber und Uhr kenterte auf dem Rhein unmittelbar unter. halb der Rheinbrücke ein Paddelboot, das mii einem 45 Jahre alten ledigen Apotheker aus Rheingönheim u. einem 15jährigen Kaufmanns⸗ lehrling von hier beſetzt war. Während ſich letz⸗ terer durch Schwimmen an das Ludwigshafener Ufer retten konnte, klammerte ſich ber Apotheker an das gekenterte Boot und trieb mit dieſem ſtromabwärts. Arbeiter. die an Rheinbrichen⸗ bau beſchäftigt ſind, folgten dem auf dem Waſſor Treibenden und brachten ihn in Sichecheit. Die Paddler hatten ſich mit ihrem Boot au einen Schleppzug, ber bergwärts fuhr, angehängt. Durch den ſtarken Wellengang wurde ihr Boot umge⸗ worfen. Rheingönheim, 4. Juli. Lödliche Läh⸗ mung beim Babe n. Die 13jährige Tochter des Fabrikarbeiters Philipp Wittemann in Neu⸗ hofen wollte am Mittwoch nachmittag im Rhein am„Weißen Häusl“ baden. Beim Betreten den Waſſers trug ſie eine Lähmung der linken Seit, davon. Das Mädchen wurde ſofort nach Hauſ⸗ gebracht, wo es nach wenigen Stunden ſtar h, Der Arzt ſtellte feſt, daß durch zu caſche Abküh, lung eine Blutſtockung eingetreten war. Speyer, 4. Juli. Ver mißt. Vermißt wird ſeit dem 26. Juni 1931 die ledige 32 Jahre alte berufsloſe Maria Blatz von Ludwigshafen. Da die Lermißte gemütskrank iſt, nimmt man an, daß ſie ſich ein Leid angetan hat. Sachdienliche Mitteilungen wolle man an die Kriminalpolizei Speyer oder die nächſte Polizei⸗ oder Gendar⸗ merieſtation richten. Kirchheimboldanden, 3. Juli. 10 Monate Gefängnis wegen Betrugs. Vor dem hieſigen Amtsgericht ſtand der 24jährige Kauf⸗ mann Heinrich Gläßner aus Marnheim wegen Betrugs. Er erließ in verſchiedenen deutſchen Zeitungen ein Inſerat, wonach ein Geldgeber 68000 RM gegen 5—7 Prozent auszuleihen habe. Er gab dem Inſerat die Faſſung, als ſei er ſelbſt der Geldgeber, in Wirklichkeit wolle er nur den Vermittler ſpielen. Es haben ſich nun eine ganz große Anzahl gemeldet, welche Gelder leihen wollten. G. verlangte als Auskunftsgebühr 5 RM, welches ihm auch in 100 Fällen nachgewie⸗ ſen werden konnte, daß er die 5 RM erhielt, während eine weitere große Anzahl ihre Geſuche zurückzogen. als ſie merkten, daß er nur der Vermittler war. Da ſich auch einige Bewerber um nähere Auskunft über ihn an das Bürger⸗ meiſteramt Marnheim wandten, übergab letzte⸗ res die Zuſchriften der Gendarmerie Marnheim. Hierauf ließ der Angeklagte ſämtliche, Zuſchrif⸗ ten an das Hauptpoſtamt Kaiſerslautérn poſtla⸗ gernd einſenden. Dem Angeklagten var es nur darum zu tun, die Vermittlungsgebühr zu er⸗ halten. Wegen vollendeten, teils verſuchten Be⸗ trugs lautete das Urteil auf eine Geſängnis⸗ ſtrafe von 10 Monaten. 60 Tage erlittene Unter! ſuchungshaft werden angerechnet. Auch hat der Verurteilte die Koſten des Verfahrens zu tragen. Bedingter Straferlaß wurde nicht bewilligt und Fortdauer der Unterſuchungshaft angeordnet. Gläßner nahm die Strafe an. Pirmaſens, 3. Juli. Noch nicht geklärt. Die Mordangelegenheit Herl iſt immer noch nicht geklärt. Die Vernehmung des der Tat ver⸗ dächtigen Fabrikarbeiters Knerr hat bisher noch nicht zu dem erhofften Ergebnis geführt. Knerr leugnet hartnäckig die Tat begangen zu haben; doch konnten ihm bisher rund 10 Sittlichkeits⸗ verbrechen, die er meiſt an Kindern bis zu zehn Jahren in einem nahe der Mordſtelle gelegenen Gartenhaus ausgeführt hat, nachgewieſen wer⸗ den. Die Unterſuchung der Angelegenheit wird fortgeſetzt. Landau, 4. Juli.(Zehn Tage Gefängnis, weil er die Beiträge nicht zahlte). Ein Schreinermei⸗ ſter aus Leimersheim hatte ſich vor dem Lan⸗ dauer Gericht einer Uebertretung der Reichsver— ſicherungsordnung(8 531) zu veraatworten. Er beſchäftigte etwa fünf Gehilfen und hat, als er in wirtſchaftliche Bedrängnis kam, bie einbehal⸗ tenen oder zum Teil vom Arbeitgeber zu leiſten⸗ den Gebühren der Krankenverſicherung und der Erwerbsloſenverſicherung in einer Geſamthöhe von rund 200 Mark nicht abgeführt. Die be⸗ troffene Krankenkaſſe verſuchte das Beitreiben der Schuld ohne Erfolg, Da ſich, wie in der Verhandlung erklärt wurde, derartige Fälle meh⸗ ren, griff man zur Strafanzeige um den Schutz des g 531 der RV. O. zu erhalten. Der Staats⸗ anwalt hatte erſucht, von einer Geldbuße abzu⸗ ſehen und zur Abſchreckung zu einer Freiheits⸗ ſtrafe zu greifen. Das Gericht entſprach dieſem Erſuchen und verurteilte den Schreiner meiſter zu zehn Tagen Gefängnis, bewilligte ihm aller⸗ dings Bewährungsfriſt, wenn er den geſchuldeten Betrag in einer gewiſſen Friſt bezahlt. Landau, 4. Juli. 1465 Arbeltsloſe weniger. Die Arbeitsmarktlage in der Süd⸗ pfalz har ſich im letzten Monat gebeſſert, Kri⸗ ſenunterſtützungs⸗ und Arbeitsloſenfürſorgeemp⸗ fänger wurden am Ende des Monats 1465 weni⸗ ger gezählt als zu Beginn. Die Zahl der Arbeit⸗ ſuchenden beträgt noch 5944(19305630). die Zahl der Hauptunterſtützungsempfäager 4909 (4344). Altheim⸗W., 4. Juli. Nach 20 Jahren die Sprache wieder erhalten. Wie durch ein Wunder kam Frl. Urſula Zeller hier wieder zu ihrer Sprache, die ſie bei einer Krankheit vor 20 Jahren verlor. Das Fräulein erlitt kürzlich bei einer Aufregung einen Nervenchock, weshalb es 14 Tage ins Bett mußte, hatte aber dabei das ſaltſame Gläck, daß ihm die ſchon ſo lange ent⸗ behrte Sprache wieder geſchenkt wurde. Daß das ſchon ältere Fräulein nun überglücklich iſt, kann man ſich denken. Pforzheim, 4. Juli. Tödlicher Radun⸗ all. Ein junger zu Beſuch hier weilender Mann, der am Sonntag in der Enz badete, zog ſich bei einem unvorſichtigen Kopfſpeung durch Aufſtoßen auf den Grund einen Halswirdelhruch zu. An dieſer ſchweren Verletzung iſt er geſtern im hieſigen Krankenhauſe geſtorben. Es handelt ſich um den 18 Jahren alten becufsloſen Kurt Kegelmann aus Bochum. Vermiſchtes Schwerer Unglücksfall in einem Kalibergwert Drei Tote. wib Norböhauſen, 4. Juli. In dem Kaliberg⸗ werk Oberegebra bei Bleicherode ereignete ſich ſich heute vormittag ein ſchweres Unglück. Vier Bergleute wurden von größeren Geſteinsmaſſen begraben. Drei Hauer und ein Zimmerhauer waren ſofort tot, ein vierter Hauer wurde ſchwer verletzt ins Krankenhaus gebracht. Ein Fall von echter Lepra. ob Königsberg, 4. Juli. In die Mediziniſche Univerſitätsklinik unter Lepraverdacht eingeliefert. Nach Mittei⸗ lung von zuſtändiger Stelle hat ſich der Verdacht beſtätigt. Der Kranke iſt iſoliert worden. Benzinexploſion.— Zwei Tote, ein 5 Schwerverletzter. Budweis, 5. Juli.(Südböhmen.)] In de dem Gebäude einer Verkaufsgenoſſenſchaft von einem Laſtauto Benzinfäſſer abgeladen. Einen ſtrömte Benzin und die ſich entwickelnden Gaf, heftige Exploſion. Obwohl die Kleidung de ſer keineswegs die Geiſtesgegenwart, ſonde ſprang auf das vor dem Hauſe haltende Laſt auto und ſteuerte es etwa 30 Meter weiter, wo durch verhindert wurde, daß auch noch die au dem Laſtauto befindlichen Fäſſer zur Exploſion Arbeiter, die durch die Exploſion ebenfall— ſchwere Brandwunden erlitten hatten, ſind bin nen kurzer Zeit ihren Verletzungen erlegen. „Ich werde heute nochmals nach Ihnen ſchauen, Kleine“, tröſtete ſie Chriſta, die dem ö Weinen nahe war. In dem einfachen, etwas ſchmutzigen Hotel- zimmer befreite ſich Chriſta vorerſt einmal von dem Reiſeſtaub. Kaum war ſie damit fertig, als es an die Zimmertür klopfte, und der ſchmierige, ſchie⸗ lende Kellner ihr den Beſuch Doktor Staudin— gers und Frau meldete. „And Frau“, dachte Chriſta erſtaunt.„Alſo war die Unpäßlichkeit der Dame nicht ſo ſchlimm geweſen. Seltſam, weshalb war dann niemand zum Bahnhof gekommen oder hatte ſie wenigſtens hier im Hotel begrüßt?“ Wohnten die Staudingers denn überhaupt hier?— i Sie ſah dem gerade eintretenden Ehepaar wit ſehr gemiſchten Gefühlen entgegen. In dieſem Moment ſtürzte eine üppige, rot⸗ blonde, mit auffallender Eleganz gelleidete Dame mit überlautem Ausruf auf ſie zu und preßte ſie zärtlich an ſich. „Liebes, armes Kleinchen!“ 8 rief ſie dabei überſchwenglich. „Was müſſen Sie nur don uns gedacht haben. Oh, mein Gott, ich hatte ja. einen ſo ſchweren Migräneanfall, daß ich zue sterben glaubte. Fritz N Apothele; es war furchtbar. Dazu kam, daß das Zimmer, das wir für Sie beſtellt hatten, irr⸗ tümlicherweiſe vergeben worden war, weshalb wir Sie einſtweilen hier unterbringen mußten. Nun, nicht wahr, mein Herzthen, für eine Nacht wird es ſchon angehen?“ mußte zum Arzt, zur, Chriſta hatte ſich befremdet von der Frau losgemacht und war unwillkürlich einige Schritte zurückgewichen. Da fühlte ſie ſchon ihre Hand erfaßt, und ein bärtiger Männermund preßte etwas allzu⸗ lange ſeine Lippen darauf. rück. Vor ihr hand Doktor Staudinger, der gleich einer Gattin den denkbar ungünſtigſten Ein⸗ druck guf ſie wachte. Staudinger war ganz der Typ eines herüntergekommenen Lebemanns h. aus ſeinem kahlen Schädel funkelten die F ſtechenden Augen unangenehm ſüß⸗ lich über ihre Geſtalt hin. Chriſtas Befremden wuchs. Blitza etig durch⸗ jagten die Gedanken ihr Hirn. ſich den Reſt der Reiſe anzuvertrauen hatte! Wie kam Matthias Brecht ſellſamen Freundſchaft? Am liebſten wäre ſie jetzt auf der 5 davongelaufen. Dazu kam, daß das eigen ti lich ängſtliche Gefühl, das ſie ſchon im Zuge zu einer 11 beſchlichen hatte, jetzt noch viel ſtärker über ſie 1 herſiel. Doch ſie nahm ſich zufammen und ſtammelte ein paar freundliche Vegrüßungsworte. „Setzen wir uns ein wenig, man unterhält ſich dabei gemütlicher und wird eher mitein⸗ ander vertraut“, ſchlug Frau Staudinger vor, zund ließ ſich in einem Seſſel nieder. ö Staudinger nickte ihr verliebt zu und ſetzte ſich ebenfalls, und Christa folgte gezwungen f 15 ihrem Veiſpiel. Fortſetzung folgt. wurde geſtern ein Arbeiter Gemeinde Einetſchlag bei Kaplitz wurden vo der Fäſſer, das offenbar ſchadhaft war, ent: 1 drangen bis zum Ofen einer in dem gleicher ö Hauſe befindlichen Bäckerei. Es erfolgte einn Chauffeurs in Brand geraten war, verlor din! kamen. Der Chauffeur erlitt ſo ſchwere Brand wunden, daß er jetzt mit dem Tode ringt. Zwe Angewidert und entſetzt prallte Chriſta zu⸗ Dies alſo waren die Meuſchen, denen ſie ich Ein Mannheimer Rangierer auf dem Bens⸗ heimer Bahnhof tödlich verunglückt. 0 Bensheim, 5. Juli. Auf dem hieſigen Gü⸗ terbahnhof geriet der Nangierer Mathias Kor⸗ nelius aus Mannheim beim Rangieren, und zwar beim ſogenannten Auffangen, unter einen Waggon. Es wurden ihm das rechte Bein am Oberſchenkel und das linke Bein am Unterſchen⸗ kel abgefahren. Trotzdem alsbald ärztliche Hilfe zur Skelle war, verſtarb der Verunglückle in der vergangenen Nacht im Bensheimer Krankenhaus. Er hinterläßt Frau und zwei Kinder. Zuſammenſtöße in OGberramſtadt Darmſtadt, 5. Juli. Bei einen Reichsbanner⸗ treffen in Oberramſtadt, das im übrigen völlig ruhig verlief, kam es beim Abmarſch der Reichs⸗ bannerleute vor einer nationalſozialiſtiſchen Wirtſchaft zu einem Zuſammenſßzoß. Nach den üblichen Zurufen fiel ein Schuß, der ſich aber ſpäter als ein Schreckſchuß eines Reichsbanner⸗ mannes herausſtellte, worauf die Nationalſozia⸗ liſten mit Stühlen in die Kolonne warfen. Hier⸗ durch wurden vier Reichsbannerleute leicht ver⸗ letzt. Das Ueberfallkommando nahm fünf Perſo⸗ nen feſt, einen Ziviliſten, der eine geladene Mau⸗ ſerpiſtole bei ſich trug, einen anderen, in deſſen Wohnung man wehr nebſt Munition beſchlagnahmte, zwei wei⸗ tere Ziviliſten, die den Innenminiſter Leuſchner beſchimpft hatten und den Reichswehemann, der den Schreckſchuß abgegeben hatte. Neues aus der Medizin Von Dr. med. Leo Bon nin. Rheumatismusheilung durch Bienengiſt. Die Bienengiftbehandlung zur Heilung von Rheumatismus beruht, genau wie viele andere derartige Einſpritzungen, auf einer Reizwirkung und Umſtimmung des geſamten Körpers. Dr. Siegfried Becker berichtet in der„Therapie der einſpritzungen, die er an der mediziniſchen Uni⸗ verſität in Wien vornahm. Er hatte glänzende Erfolge bei Muskelrheumatismus, Gelenkrheu⸗— matismus, Iſchias und Nervenſchmerzen zu ver⸗ zeichnen. Was die Nebenwirkungen angeht, ſo waren ſchwere Schädigungen niemals zu beob⸗ achten; nur gelegentlich traten leichte Kopf- ſchmerzen, Schwindelanfälle und Schweißaus⸗ brüche auf. Becker meint allerdings, bei chroni⸗ ſchen Fällen— beſonders bei Gelenkrheumatis— mus— trotz der neuartigen Behandlung auch die altbewährten Heilmethoden mit Heißluft u. Glühlichtbädern nicht außer Acht laſſen zu lön⸗ ien. Welche Kranken ſollen Kohlenſäurebäder nehmen? Vielfach werden gerade Kohlenſäurebäder ohne jede Kritik und Ueberlegung und ohne ärztliches Anraten in viel zu ſtarkem Umfange angewandt und führen dann notwendigerweiſe zu Schädigungen. Profeſſor Küls aus Köln gibt in der„Deutſchen Mediziniſchen Wochenſchrift“ eine ausführliche Zuſammenſtellung über die Anwendungsmöglichkeiten der Kohlenſäure⸗ bäder. Er empfiehlt ſie bei gewiſſen Arten von Herzklappenfehlern, mäßigen Graden von Ar⸗ terienverkalkungen, Rheumatismus und Gicht, und hat auch nichts dagegen, daß geſunde Leute zwiſchen 50—60 Jahren dieſe Bäder vorbeu— gend anwenden! Die heilende Wirkung erblickt er in einer Beſchleunigung der Durchblutung der kleinſten Blutgefäße, in ihrer Erweiterung und einer wirkſamen Verſchiebung der verſchie⸗ denen Blutdepots. Durch die Ruhe nach den Bä— dern werden Herz⸗ und Blutgefäße gut ent⸗ laſtet. Die Roſe in Lied und Dichtung „Und blüh'n mal die Roſen, wird's Herz nimmer trüb, denn die Roſenzeit, das iſt ja die Zeit für die Lieb!“ Als ob die Zeit der Blauveilchen, oder die des Flieders und Maiglöckchen nicht geeignet wäre, der Liebe zu dienen?— Die Liebe läßt ſich in keinen Zeitſchranken feſthalten;— doch,— „s gibt nur eine Roſenzeit“—— Flieder und Nelken. Vellchen und Anemonen, und wie ſie alle heißen, unſere ſchönen Früh⸗ lingsboten, ſind nur Vorboten der Roſenzeit. ſie ſind die Herolde der Roſen; die Vaſallen ihrer Königin. Die Roſe iſt der Spiegel des menſchlichen Herzens; durch ſie bringt der Menſch ſein geheimes Denken und Fühlen zum Ausdruck. Zahlreiche Lieder und Dichtungen legen Zeugnis davon ab. Wer kennt nicht das Lied vom„Röslein auf der Heide“? Ueberall wo es der liebe Gott wachſen läßt, an Feldrai⸗ nen und Waldrändern, oder auf der Heide er⸗ freut es den Wanderer mit ſeinen zart roſa an⸗ gehauchten, duftigen Blüten; und was wird es erſt im Garten unter der fachmänniſchen Lei⸗ tung des Veredlungskünſtlers? Da wird es zur Ariſtokratie der Flora. Wieviel Liebe und unausgeſprochenes Gläcks⸗ ö und Sehnſuchtsempfinden birgt doch ſo ein Strauß Roſen? Zur Zeit als der Großvater die Großmutter . da ſang man und tanzte dabei:„In der ſchönen Roſenzeit hat mein Schatz bei mir ge⸗ freit“, und heute ſingen und tanzen wir:„Mei⸗ nem Mädel aus Wien hab ich Roſen geſchickt!“ Wie wohlig durchſtrömt das Gemüt nach der ra⸗ baumachenden Jazzmuſit ein Walzer von Strauß?„Roſen aus dem Süden!“ ein amerikaniſches Militärge⸗ Bananenpulver als Kindernahrung. Dr. Haas teilt in einer engliſchen Fachzeit, ſchrift mit, daß es neuerdings gelungen iſt, reife Bananen zu pulvern. Bei geeigneter Herſtellung ind in dem Pulver ſämtliche Beſtandteile der Banane mit Ausnahme ihres Waſſergehaltes enthalten. Allerdings geben 10 Pfund der Frucht nur 1 Pfund Pulver. Durch die Konzen⸗ tration der für die Ernährung wirkſamen Be⸗ ſtandteile der Banane iſt aber der ungeheure Vorteil erreicht, auch Säuglingen die Bananen in genügender Menge zuzuführen. Die Banane zeichnet ſich nämlich durch beſonders hohen Ge— halt an den lebensnotwendigen Nährſtoffen, den Vitaminen, aus, ohne welche auch die reich⸗ lichſte Nahrung nicht anſchlägt. Haas hat bei Verwendung des Bananenpulvers das Längen⸗ wachstum in den erſten 6 Monaten um etwa 20 Prozent beſchleunigt. Die Kinder ſahen beſon⸗ ders friſch und kräftig aus und wieſen beſondere gute harte weißglänzende Zähne auf. Natürlich erſchienen dieſe Zähne durch die Bananennah⸗ rung nicht etwa eher als ſonſt. Ameiſen ſtatt Wundtlammern. Einen feſſelnden Beitrag zu den Methoden. mit denen ſich die Naturvölker auf primitivpſt⸗ Weiſe zu helfen wiſſen, gibt Rocquery in den „Fortſchritten der Medizin“. Es iſt bekannt, daß die Ameiſen im Verhältnis zu ihrer Sröße eine ungewöhnliche Körperkraft entwickeen. Vor ei— nem Ameiſenhaufen kann man ehen, wievie Baumaterial dieſe winzigen Tiere ſchleppey können und mit welcher Willensſtärke ſie den Bau bei Angriffen verteidigen Die Indianer erleiden bei ihrer Tätigkett im Urwalde ſehr oft Schnittwunden Während im Krankenhsus und in der ärztlichen Sprechſtunde zue Schlie— zung ſolcher Wunden beſondere Wänd-Klam⸗ mern zur Verfügung ſtehen. heljer ſich dieſe Naturmenſchen auf einfache Weiſe ohne In⸗ ſtrumente. Sie halten die Schnitlflächen der Wunden aneinander, laſſen die Ameiſen in die Ränder des Schnittes hineinbeißen und verei⸗ nigen die Wundränder auf dieſe Weiſe. Nach dem Biß kneifen ſie den Kopf der Ameiſe ab, der nun haften bleibt and die Wunde zuſam⸗ menhält und ſchließt. Dieſe kaum glaubliche Wundbehandlung erſetzt alſo zuin erſten Augen⸗ blick das Fehlen umſtändlicher Inſtrumente. Der unperſönliche Mann— die individuelle Fran. Nach der Verſicherung des Prof. Charles Shaw. des Dozenten für Philoſophie an der Univerſität Newvork, haben die Amerkanerin— nen eine ſtärkere Inbioihualität als die Män⸗ ner. Den Beweis für die überlegene weibliche Individualität ſieht er eig ſchon in dex Klei⸗ dung der Frau. Kleid Schuhwerk, Friſur. Par- füm, kurz alles werde mit hochentwickeltem Sinn für perſönliche Unterſcheidung ausgewählt. „Während ſich keine Frau mit dem Gebanken abzufinden vermag, wie eine andere gekleidet zu ſein, während ſie die Freundin, die wie ſie ge— kleidet iſt und den gleichen Stoff ſär dieſelbe Kleidung gewählt hat, mit ſcheelen Augen an— ſieht, iſt der Mann ſogar noch ſtolz darauf, ge— nau ſo auszuſehen wie die anderen. Er fühlt ſich nur in Kleidern und Uniformen wohl, die ſeine Perſönlichkeit verwiſchen. Kurz, der Mann tritt das alles mit Füßen, was eine Frau glück— lich macht.“ Nur auf dem Gebiete der Politik ſtehe die Frau hinter dem Manne zurück, und zehn Jahre des Frauenſtimmrechts häften daran nichts ändern können. Eine Frau gleiche in der Politik nur allzuſehr einem Hund, der ſich nur auf den Hinterbeinen fortbewegt; er könne wohl dabei vorwärts kommen, aber nur auf Koſten eines Opfers. auf das er beſſer verzichten ſollte. Jellauetes Flugxeugunglitel in der Buecfit uon dan Franxisco 7 Das abgeſtürzte Flugzeug wird gehoben. 92 7 2 * Die beiden Piloten ſind tot. Da ſie angeſchnallt waren, wurde ihr Sturz aus dem niederfallenden Flugzeug verhindert. Ein ſchweres Flugzeugunglück ereignete ſich kürzlich in der Bucht von San Frauzisco. Während des Fluges brach plötzlich an einem Flugzeug der Flügel und die Maſchine ſtürzte auf das Meer nieder. Die beiden Piloten wur den durch den Aufprall auf das Waſſer ſofort getötet. Da fallt mir ein Lied aus ber Jugenezet— ein, das wir ſo oft an langen Winterabenden, in der Spinnſtube ſangen: „Und es blühen keine Roſen ohne Dornen. Und es gibt auch keine Liebe ohne Sorgen“ Iſt das auch wirklich wahr?— Ganz gewiß!— Roſen ohne Dornen, ſind eben— keine Roſen; und eine Liebe ohne Sorgen,— das gibt es doch gewiß auch nicht. Die Allerglücklichſten unter den Sterölichen, bei denen es ſcheint, als ob ſie gegen allen Kum⸗ mer und alle Sorgen des Lebens geſeit wären, wenn ſie den Freudenbecher des Leveus leeren, langſam und bedächtig, oder in vollen Zügen, einige Wermuthstropfen bleiben ümmer zurück. Wieviel Leid und Ungemach mußte die Ge— mahlin jenes fränkiſchen Ritters erdulden; im der Sage vom„Prinzen raub“; als ſie ſich auſ⸗ machte, ihren Gatten, der am Hofe des türkiſchen Sultans in Gefangenſchaft ſchmachtete, zu be⸗ freien? In einen Pilgermantel gehüll!, die Harfe unterm Ara, gelang es ihr nach beſchwer⸗ licher Reiſe am türkiſchen Hofe als wandernder Pilger im Palaſte Eingang zu inden. Wie klopfte ihr das Herz zum Zerſpriagen, als ſi' den Geliebten wieder erkannte, wie er bei der Tafel des Sultans wie ein Hund neben dem Tiſche ſitzen mußte und die ihm zugeworfſenen Biſſen auffing um ſeinen Hunger zu ſtillen. Da nahm ſie die Harfe unterm Avm hervor und ſang: „Du edle Roſe du. die du in Dornen ſitzeſd, Und wenn du mir auch gleich, mein ganzes Herz aufritzeſt, „So wollt und möchte ich zur Liebe e dich; O, gönn mir einen Blick, dent nur einmal an mich.“ Welch edlen Lohn erhielt der Sänger von der Königin im Gedicht:„Des Sängers Fluch“! „Die Königin zerfloſſen in Wehuut und ee 1 in Luß Sie wirft dem Sanger nieder, bie Roſe „ be, Roſe von ihrer Bruſt!“ Dieſe Auszeichnung, eine viel ſchönere Gunſt⸗ bezengung als Orden und Edelgeſtein, wurde dem Sänger gar bald zum Verderben, durch den Dolch des wütenden eiferſüchtigen Königs. Bis in den Herbſt hinein erfreut uns der Roſenſtrauch mit ſeiner duftenden Pracht. Dann ſingen wir wieder: e „Letzte Roſe wie magſt du ſo einſam blüh'n Und wenn dann das große Abſchiednehmen in der Natur vorbei iſt, wenn ſich die liebe Mutter Erde unter einer Schneedecke verbirgt und eiſige Nordſtröme über die Fluren fegen, dann erzählt im warmen Stübchen die Mutter den Kleinen vom Chriſtkinde; dann dauert es nicht mehr lange und Weihnachten iſk da. „Chriſtroſen ſehen wir im Garten unterm Schnee hervorblühen!“ Und am Heiligen Abend erklingt das Lied: „Es iſt ein Ros' entſprungen!“ Gg. Ko. Gunkel, Nordheim 35 Millionenſtädte Nach der letzten Zählung, die allerdings eini⸗ ge Jahre zurückliegt, gibt es auf der ganzen Erde jetzt 35 Millionenſtädte. An der Spitze ſte⸗ hen Groß⸗Newyork, Groß⸗London, Groß-Berlin während Groß⸗Paris durch Chicago von der bisherigen vierten Stelle verdrängt worden iſt. Zwiſchen Newyork und London findet ein dau⸗ ernder Streit um den Rang der größten Stadt der Welt ſtatt, der eben aber durch Eingemein⸗ dungen immer ungeklärt bleibt. So werden für Newyork als jüngſte Bevölkerungsziffer 8 Mil⸗ Sort Was Schmeling und Stribling uynienſen. Die Madiſon⸗Square Garden⸗Geſegſchaft gib jetzt über den Weltmeiſterſchaftskampf Max Schmeling— Stribling in Cleveland einige Zah⸗ ſen bekannt. Der Kampf war kein Geſchäft. Ein⸗ genommen wurden 273 110 Dollars(1,150 Mill. Jin), wovon auf Schmeling 106 138 Dollar (445 7180 RM) und auf den unterlegenen Strib⸗ ling 33158 Dollar(139 200 RM) entfallen. Die Steuerbehörbe bekam 75 704 Dollars 18 000 Mi) Schon im September wieder Welt⸗ meiſterſchaft? Amerikaniſchen Meldungen zufolge ſoll die Abſicht beſtehen, ſchon am 17. September an einem noch unbeſtimmten Ort einen neuen Weltmeiſterſchaftskampf zwiſchen Schmeling u. Primo Canera zu arrangieren. Die an ſich we— nig glaubwürdige Meldung könnte höchſtens dadurch an Wahrſcheinlichkeit gewinnen, daß man möglichſt ſchnell verſuchen möchte, das er— hebliche finanzielle Defizit von Cleveland wie⸗ der hereinzuholen. Auch der Negerboxer Larry Gains, der kürz— lich Phil Scott k. o. ſchlug, hat jetzt an Schme⸗ (ing eine Herausforderung gerichtet. 100000 Dollar Defizit Der am geſtrigen Freitag abend durchgeführte Welemeiſterſchaftskampf Schmeling— Stribling brachte den Veranſtaltern einen finanziellen Miß⸗ erfolg. Der Kampf war nur von 32000 Perſo⸗ nen beſucht, ſo daß das Einnahmen-⸗Defizit 100 000 Dollar beträgt. Schmeling wird ſich am Dienstag an Bord der„Europa“ nach Deutſchland einſchiffen. Am Sonntag und Montag ſind in Neuyork zu Eh⸗ ren des Wellmeiſters große Empfänge und Feſt⸗ lichkeiten vorgeſehen. Pariſer Einigung noch nicht vollſtändig wib. Waſhington, 4. Juli. Präſident Hoover erklärte heute früh zu dem franzöſiſchen Kom⸗ munique, daß es noch nicht die prinzipielle Zu⸗ ſtimmung Frankreichs zum Vorſchlag Hoovers darſtelle. Solange Frankreich noch nicht allt Puntte angenommen habe, auf denen die ame⸗ ritkaniſche Regierung den Plan Hoovers auf. baue, könne von einer Einigung noch nicht geſprochen werden. Präſident Hoover hat ſeine Wochenendreiſe nach Rapidan verſchoben, 2200 das Ergebnis der Beratung des franzöſiſchen Wlininerrats abzuwarten. Telegramm Hindenburgs an Boover Glückwunſchtelegramm des Reichspräſidenten zum amerikaniſchen Unabhängigkeitstage. wib Waſhington, 4. Juli. Reichspräſident von Hindenburg ſandte an den Präſidenten Hoover ein Glückwunſchtelegramm zum Unabhängig⸗ keitstage, das mit den Worten ſchließt:„Ich hoffe aufrichtig, daß ſich die zwiſchen den Ver— einigten Staaten und Deutſchland beſdehenden freundſchaftlichen Beziehungen immer mehr feſti⸗ gen werden, und daß die von Ihnen eingeleitete hochherzige Aktion ſich für die ganze Welt ſe— gensreich auswirken möge.“ Weinheimer Schweinemarkt Zugeführt: 619 Stück Verkauft: 428 Stück Milchſchweine das Stück 5—10 Mk. Läufer das Stück von 15— 26 Mk. Marktverlauf gut. lionen, für London 7.3 Millionen Daran reihen ſich folgende Städte: Groß-Berlin 4338 100, Chicago 4000 000. Groß-Paris 3500 000. Oſaka 2115 000, Phila⸗ delphia 2 100 000, Buenos Aires 2100 000, Tokio 1995 000. Rio de Janeiro 1960 000, Wien 1886 000, Detroit 1790 000. Leningrad 1616 000 Schanghai 1500 000, Moskau 1490 000, Hankau 1475 000, Kalkutta 1 300 000, Budapeſt 1 200 000 Peking 1200 000, Los Angeles 1200 000, Bom⸗ bay 1200 000, Sidney 1200 000. Hamburg 1 143 000. Glasgow 1 100 000, Boſton, St. Louis. Kanton, Melbourne ebenſoviel, Warſchau, Kairo Birmingham. Barcelona, Mexiko, Cleveland und Hangtſchau knapp über bezw. gerade eine Million. Die meiſten Millionenſtädte ſtellt mit 12 Europa, Aſien folgt mit 9. Nordamerika mit 8, Südamerika mit 3, Auſtralien mit 2 und Afrika mit einer. angegeben. Ein Ladenkaſſenräuber bei der Tat erwiſcht und erſchoſſen. wib Recklinghauſen, 4. Juli. Ein Handwerks⸗ burſche hatte heute morgen den Verſuch gemacht, die Kaſſe einer Schankwirtſchaft auszuplündern. wurde aber dabei durch die Wirtin geſtört. Auf ihre Hilferuſe eilten ihr Ajähriger Sohn und ihre Tochter herbei, worauf der Einbrecher au, ſeinem Fahrrad die Flucht ergriff. Vor der T. ſandte ihm der Wirtsſohn eine Kugel nach, die den Flüchtenden ſo unglücklich am Kopfe traf, daß der Tod ſoſort eintrat. Die Ermittlungen der Mordkommiſſion ſind noch nicht abgeſchloſ⸗ ſen. Der Tote iſt ein ſchweizeriſcher Staatsan⸗ gehöriger mit Nannen Johann Füge; er iſt 28 Jahre alt und hat ſich bisher wohnungslos um⸗ hergetrieben. 9