Lokale Nachrichten * Mächſtenliebe iſt eine ſchöne Tugend! Wenn nicht kluge Berechnung die bewegliche Urſache iſt. Auch in modernen Familien iſt ſie noch zu finden. Wie nur das gegenſeitige Verſtehen über die Not weg hilft zeigt das Theaterſtück unſerer Jungfrauen morgen Abend im Freiſchütz.„Die Sonnenmädel“, alle Eltern ſollten ſich dieſes Stück anſehen, zumal die Preiſe ſehr niedrig gehalten ſind. Auch im ärmſten Berliner Hinterhaus herrſcht frohes Leben, ſeit die Sonnenmädels dort, durch Bankkon⸗ kurs arm, ihre Wohnung aufgeſchlagen. Kommt und ſeht ſie und laßt euch einige heitere Stunden be— reiten. Sonntag Abend 1/9 Uhr im„Freiſchütz“. * Heimatblätter. Die unſerer Leſerſchaft wohlbekannte Heimatſchrift„Starkenburger Heimat— blätter“ liegt der heutigen Nummer unſerer Zeitung bei. Was alte Grabſteine und Hausinſchriften zu ſagen haben, wie dieſe Namen und Jahreszahlen aus der Vergangenheit zu uns Menſchen von heute herüberreichen und ſo Vergangenes und Gegenwär— tiges miteinander verbinden, das zeigt die Samm— lung alter Inſchriften und Steine in Bürſtadt und ſeiner Gemarkung, die Hans Reuß für dieſen Ort zuſammengeſtellt hat. Es wäre eine dankenswerte Aufgabe, daß in jedem Ort eine ſolche Zuſammen— ſtellung verſucht würde, um dieſe Zeugen des Tuns unſerer Vorfahren vor der Zerſtörung und dem Untergang zu retten.— Ein Stück Wirtſchaftsge— ſchichte zugleich auch ein Beitrag zur Entwicklung der Eiſeninduſtrie bietet der leſenswerte Beitrag über die Eiſeninduſtrie Aſchaffenburgs und der Speſſarter Eiſenhämmer.— Eine Ballade des be— kannten Heimatdichters der Bergſtraße Joſeph Stoll über den„Hehnemer Kreizzuck“ ſchließt unſere heu— tige Nummer ab. * Aerztlicher Sonntagsdienſt. Bei Verhinderung des Hausarztes hat morgen die Vertretung Herr Dr. Blaeß. * Viernheimer Kreditverein. Den Mitgliedern zur gefl. Kenntnis, daß am Sonntag, den 19. Juli 1931, nachm. 3½ Uhr, im Freiſchütz unſere diesjährige General-Verſammlung ſtattfindet. (Siehe Inſerat). * Wirtſchafts⸗Aebernahme. Wie aus dem Inſeratenteil erſichtlich, hat Herr Ludwig Blömker das Gaſthaus zum Lamm über— nommen. Beilagen Hinweis. Unſerer heutigen Geſamtausgabe liegt ein Proſpekt des Berufs— kleiderhauſes Georg Martin, Kiesſtr. 2 bei, welcher äußerſt vorteilhafte Angebote, insbe— ſondere zur Berufs- und Herrenkleidung enthält. Wir empfehlen die Beilage zu beachten. »Der Haushalt von heute ſtellt an die Hausfrau beſonders hohe Anforderungen, denn das Sparprogramm macht auch vor der Küche nicht halt, und es heißt mehr denn je„auskommen mit den vorhandenen Mitteln“. Als wahre Freunde erweiſen ſich auch jetzt die bewährten Maggi— Erzeugniſſe(Würze, Suppen und Fleiſchbrühwürfel). Die Hausfrau, die ſie verwendet, ſpart Zeit, Geld und Arbeit. Filmſchau. Ein herrlicher Tonfilmſchlager dieſe Woche im Central⸗Film⸗Palaſt. Ich geh aus und Du bleibſt da. Seit geſtern zeigt man den neueſtens Tonfilm— Schlager der Saiſon. Ein luſtiger und ſpannender Tonfilm der überall große Erfolge hatte. Die Ber— liner Morgenzeitung ſchreibt: Ein wirklich reizender Film. Durchaus nicht ohne jene Subſtanz die man Geiſt nennt. Hier haben wirklich einmal Witz und Intelligenz Pate geſtanden... Stärkſter Beifall dankte für den amüſanten Abend.... In der Hauptrolle ſehen und hören Sie Camilla Horn, Hans Brauſewetter, Oscar Sima, Theodor Loos uſw. Im 2. Teil zeigt man Eddi Polo's beſter Film. Ein ſpannender und abenteuerlicher Sen— ſations-Schlager„Auf Leben und Tod“. Zum Schluß der übliche Luſtſpiel⸗Schlager. Alle Vor- zugskarten haben Gültigkeit. Erwerbsloſe zahlen Werktags 1. Platz 50 Pfg. i Werdet Mitglied der Sport- vereinigung Amicitia! Monat Juli, der Werbemonat für neue Mitglieder. Mitglieder, es gilt zu werben, bei den vielen hunderten Sportfreunden und Anhänger unſeres Vereins! Ihr Sportfreunde tretet der Sportvgg. bei noch in dieſem Monat, wo es keine Aufnahme- gebühr koſtet. Ihr habt dadurch Gelegenheit, als Mitglieder, die monatlich 50 Pfg. Beitrag bezahlen, die Verbandsſpiele in der Bezirksliga zu ermäßig— ten Preiſen in Viernheim ſich anzuſehen. Wer zur Sportvereinigung ſteht, ſollte ſie als Mitglied unterſtützen, denn die Zugehörigkeit zur ſüddeutſchen Spitzenklaſſe bringt größere Anforderungen an den Verein. Die Eintrittspreiſe ſelbſt werden für Nichtmitglieder eine weſentliche Erhöhung erfahren, es iſt kaum mehr mit den bisherigen Preiſen von 30 und 50 Pfg. zu rechnen wie in der Kreisliga, denn durch niedrige Eintrittspreiſe wird der Wert eines Bezirksligaſpieles auch entſprechend gemindert. Jeder wird ſich dies jetzt ſchon ſelbſt ſagen, daß die Zeit der billigen Eintrittspreiſe vorbei ſein wird. Die Sportvereinigung muß darin Schritt halten mit den großen Mannheimer Vereinen. Vernehmt alle nochmals den Ruf: Werbet und werdet Mitglieder der Ma EReugnisse biſgef Mace Würze Madel suppen Seins 8 8 asenen RN-.18 3663[80149 5.85 nachgefüllt] RM-. 09 2039[591.13 1 Würfel für 2 ſeller 10 pfg. 28 verschiedene Sorten- MAG Fleischbrühe 5 Würfel nur (Stange) 18 pfg. Der in duslitdt unverandert erstlassig Curnerbund. Auf dem Waldſportplatz finden morgen intereſſante ſportliche Kämpfe in Fauſtball und Trommelball ſtatt, worauf wir die Sportsfreunde beſonders aufmerkſam machen. Delegiertentag der kath. Männer- und Arbei⸗ tervereine der Diözeſe Mainz. Der diesjährige Delegiertentag der katholiſchen Männer- und Ar⸗ beitervereine unſerer Diözeſe ſindet am Sonn⸗ tag, den 6. September, in Darmſtadt im„Kon⸗ kordiaſaal“ ſtatt. Der Gottesdienſt iſt vormittags 10.15 Uhr in der Kapelle der Engliſchen Fräulein. Daran anſchließend beginnen die Verhandlungen der Delegierten. Nachmittags 3 Uhr findet eine große Kundgebung ſtatt, in der über die aus den Enzykliken„Rerum novarum“ Leo 13. und„Qua⸗ drageſimo anno“ Pius 11. ſich für die Katholi⸗ ken in der Gegenwart ergebenden Pflichten ge— ſprochen wird. Anträge zum Delegiertentag ſind bis zum 1. Auguſt beim Verbandsſekretär einzu— reichen. Neuregelung der Steuer⸗Abzüge vom Ar⸗ beitslohn ab 1. Juli 1931. Die überaus zahlrei⸗ chen Anfragen an die Finanzämter laſſen erken— nen, daß über die neuen Beſfimmungen für den Steuer-Abzug vom Arbeitslohn in weiten Krei— ſen Unklarheit herrſcht. Da jeder Arbeitgeber hafbar iſt, wenn der Abzug garnicht, unrichtig oder nicht rechtzeitig vorgenommen wird, wird jedem Arbeitgeber dringend empfohlen, ſich das ſoeben erſchienene Merkblatt über die Steuer- Abzüge vom Arbeitslohn, gültig ab 1. Juli 1931, ſofort zu beſchaffen. Die Abgabe des Merkblattes erfolgt koſtenlos, nach auswärts erfolgt der Ver— ſand durch die Poſt gebährenfei! Beſtellungen auf das Merkblatt ſind zu richten an die Haupt— abgabeſtelle der Reichs-Steuer-Merkblätzer Ber— lin SO 36, Dresdener Straße 2. Vereins ⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit⸗ glieder⸗ u. Generalverſammlungen u.Singſtunden eee Odenwaldklub(Ortsgr. Viernheim). Mittwoch, den 15. Juli abends 8¼ Uhr Klubabend im Klublokal.— Sonntag, den 19. Juli Wander— ung. Zahlreiche Beteiligung erwartet Der Vorſtand. Turnerbund. Morgen früh punkt 10 Uhr Uebungs⸗ ſtunde ſämtlicher Turner u. Sportler, welche ſich am Gauturnfeſt(Vereinsturnen) beteiligen auf dem Sportplatz. Die Turnleitung. Krieger- u. Soldaten⸗Verein Teutonia.(Schützen- abteilung). Sonntag, den 12. Juli von 3½—6 702 Uhr Uebungs- und Sportſchießen auf bewegliche Wildſcheibe ſowie Reichsverbandsauszeichnung. Der Vorſtand. Reichsbanner Schwarz⸗Rot⸗Gold.(Abt. Schutz⸗ ſport). Samstag abend Pflichtverſammlung. D. Sch. Geſangverein„Flora“. Samstag Abend 9 Uhr Zuſammenkunft der Sänger im Lokal zum Ständ— chenſingen. Sonntag vorm. 10 Uhr Singſtunde. Reſtloſes und pünktliches Erſcheinen erwartet Der Vorſtand. Geſang⸗Verein Sängertreue. Sonntag vormittag um ½10 Uhr für den 1. Tenor, alle übrigen um 10 Uhr Singſtunde. Kein Sänger fehle! NB. Der Vereinsausflug findet erſt am 25. ds. Mts. ſtatt. Verein für Sport und Körperpflege 1896. Am Sonntag, den 12. Juli, nachmittags 1 Uhr im Lokal zum„Goldenen Stern“ findet eine erwei⸗— terte Vorſtandsſitzung ſtatt, zu der alle in die Kommiſſionen eingeſtellten Mitglieder zu erſcheinen haben. Der Vorſitzende. Samstag Abend Wir bitten um das Er- Der Vorſtand. Sänger⸗Einheit. Heute Abend 8 Uhr Vorſtands-⸗ ſitzung.— 8 ¼ Uhr Singſtunde. Am Sonntag Nachmittag beteiligt ſich der Verein am Sommer- feſt des Brudervereins Frohſinn in Käfertal. Abfahrt 15.16 OEG. Auch die Paſſivität iſt herzlichſt eingeladen. Der Vorſtand. G.⸗V. Sängerbund. Sonntag morgen 10 Uhr Singſtunde. Der Vorſtand. Radfahrer⸗Verein„Eintracht“. Sonntag, den 12. Juli Ausfahrt nach der Bergſtraße. Zu- ſammenkunft im Vereinslokal zur Vorſtadt. Ab⸗ fahrt pünktlich nachm. halb 2 Uhr. Zu recht zahl⸗ reichem Beſuche ladet ein Der Vorſtand. 7.6. Geſangverein„Liederkranz“. 7/9 Uhr Singſtunde. ſcheinen aller Sänger. Abteilung Fußball. Sonntag großes Treffen gegen Heidelberg. 2. Elf halb 2, 1. Elf halb 4 Uhr Sportvereinigung. Die Leitung. Auch Roſen von Berta Adam. Es ſtand ein Roſenſtrauch in Blüten, Da ging ein froher Burſch vorbei, Brach eine Roſe, trank ihr Duften, Und ſang ein Lied von Lieb und Treu. Er preßt die Roſe an die Lippen— Sein Aug iſt klar, der Mund iſt rein.— Es wird die zarte, feine Blume An ſeinem Herzen geborgen ſein. Ein Andrer kommt des Wegs gegangen, Bricht eine Hand voll Roſen ab, — In ihre Kelche fallen Trönen— Sie ſchmücken bald ein teures Grab. Kam Einer, ſah die letzte Blüte: „Mich meines Schmuck's nicht ganz beraub'“ So fleht der Strauch. Er bricht die Roſe, Und wirft ſie lachend in den Staub——. Wochenplan des Turnerbundes. Montag: 8¼ Uhr Turnerinnen im Lokal. Dienstag: 5 Uhr Schüler auf dem Sportplatz. 8 Uhr Turnſtunde für alle Turner im Freiſchütz. Mittwoch: 5 Uhr Schülerinnen auf dem Sportplatz. Donnerstag: 8 Uhr Turnnrinnen auf dem Sport— platz. 8 Uhr Trommler u. Pfeifer auf dem Sportplatz. Freitag: 5 Uhr Schüler auf dem Sportplatz. 8 Uhr Turnſtunde für alle Turner, Sportler u. Handballſpieler im Freiſchütz. Gottes dienſtorduung der katholiſchen Gemeinde V'heim 7. Sonntag nach Pfingſten. 7/7 Uhr hl. Meſſe. 8 Uhr hl. Meſſe mit Monatskommunion der der Jünglings⸗Sodalität. 7/210 Uhr Hochamt. 11 Uhr Kindermeſſe in der neuen Kirche. 1 Uhr Kindergottesdienſt. 2 Uhr Chriſtenlehre für die Jünglinge. 2 Uhr Andacht, darauf Verſammlung der Jüng— lings⸗Sodalität. 4 Uhr Verſammlung der 2. Jungfrauen-Kongregation. In der neuen Kirche an Werktagen: Montag: ¼7 Uhr 1. S.-A. für Marg. Herr geb. Barth. 7 Uhr beſt. S.⸗A. für Jakob Buſalt 4., Sohn 7 Krieger Phil., Tochter Anna und bei⸗ derſeitige Großeltern. Dienstag: ¼7 Uhr 2., ¼7 Uhr 3. S.-A. Marg. Herr geb. Barth. Mittwoch: ¼7 Uhr 1, ¾7 Uhr 2. S⸗A. für Katharina Heckmann geb. Georgi. Donnerstag:/ 7 Uhr 3. S.⸗A. für Katharina Heckmann geb. Georgi. 5/7 Uhr beit. E.⸗A. für Maria Ringhof geehl. Hofmann, deren Großeltern: Andreas Ringhof und Ehefrau Sophie geb. Doll u. Joh. Helbig und Ehefrau Marg. geb. Knapp. Freitag: /7 Uhr beſt. Amt für Marg. Hanf geb. Winkenbach, Eltern, Schwiegereltern und Angehörige. 7 Uhr geſt. hl. Meſſe für f Kr. Cornel. und Mich. Bauer und Eltern, Familie Georg Friedrich Kühlwein 4. 3/7 Uhr beſt. Amt für Maria Anna Gärtner, Sohn Nik., Eltern und Schwiegereltern. Samstag: ¼ 7 Uhr beſt. Amt für Kaſpar Adler, Ehefrau Kath, geb. Martin, beiderſeitige Eltern und Angehörige. 7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Nikl. Schloſſer und Joh. Winkler 13. 3/7 Uhr Singmeſſe an Stelle eines beſt. Amtes für Ernſt Reinhardt, Mutter: Katharina geb. Mandel, beiderſeitige Großeltern und Angeh. Während der hl. Meſſe gehen die Schüler der Herren Lehrer Touſſaint und Mandel zur hl. Kommunion. Am Montag und Mittwoch iſt um ¼7 Uhr bei den Engl. Fräulein, am Dienstag u. Donners⸗ tag um ½7 Uhr bei den Barmherzigen Schweſtern hl. Meſſe. Am nächſten Sonntag iſt gemeinſchaftliche hl. Kommunion der 3. Abteilung der Jungfrauen⸗ Kongregation, zugleich gemeinſchaftl. hl. Kommunion für die Schülerinnen der Frl. Kärcher u. Krimmel. Beicht für die Kinder Samstag 2 Uhr. Nächſten Sonntag iſt Kollekte zur Erziehung einheimiſcher Prieſter in den Heidenländern.(Werk des hl. Petrus.) Kirchliche Anzeigen der Evang. Gemeinde Viernheim Sonntag, den 12. Juli 1931. 6. S. n. Tr. Vorm. 9½ Uhr: Gottesdienſt. Vorm. 10½ Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Jugendverein und Mädchenbund. Donnerstag, den 16. Juli 1931. Abends 8 Uhr: Turnſtunde. für Abteilung der Tagesnachrichten Steinwürfe auf das ameritaniſche Konſulat in Köln. enb Köln, 10. Juli. Ein Fenſter des hieſigen tag durch Steinwärfe zertrümmert. Die Täter noch nicht feſtgeſtellt werden. Ermittlungen ſind im Gange. niſche Konſulat wurde, wie die„Kölniſche Zei⸗ tung“ meldet, älteren Frau ſtellten ſich, während die Steine wie die„Kölniſche Zeitung“ weiter den ſollten. Reichstagspräſident Löbe im Straßentumult. enb Heide in Holſtein, 10. Juli. ordnung Der Reichstagspräſident wurde bereits am Bahn⸗ hof von Nationalſozialiſden mit lauten Zurufen empfangen. Er begab ſich inmitten einer Reichsbannerabordnung in die Stadt, dauernd bedrängt von den politiſchen verletzte gab. Reichstagspräſident Löbe ſich in ein Haus flüchten und konnte ſich erſt, nachdem die Polizei den Platz geſäubert hatte, ins Verſammlungslokal begeben, Die Verſamm— lung ſelbſt verlief reibungslos. 53000 Hochwaſſer⸗Tote in China mtb. London, 10. Juli. Nach einer Reuter⸗ Meldung aus Kanton ſind bei den Ueber⸗ ſchwemmungen in der chineſiſchen Provinz Kwantung 3000 Perſonen ertrunken. Der Waſ⸗ ſerſpiegel der Flüſſe iſt jedoch im Fallen begrif⸗ fen und das Hochwaſſer in den überſchwemmten Gebieten flutet allmählich wieder ab. Aus Nah und Fern Mainz, 10. Juli.(Vom Schnellrichter ver⸗ urteilt). Drei Arbeiter von Mainz-Koſtheim die in der Nacht vom 3. auf den 4. Juli den mittleren Pfeiler der Kaiſer-Brücke mit Auf⸗ ſchriften in roter Mennigfarbe wie„Nieder mit Brüning“,„Rot Front!“ und Nieder mit der Notperordnung“ beſchrieben, wurden geſtern vom Schnellrichter zu einer Gefängnisſtrafe von je zwei Wochen verurteilt. Mannheim, 10. Juli.(Entſetzliche Tat eines Ehemannes.) Heute vormittag 10,20 Uhr wurde das Notrufkommando nach dem Hauſe J 4a, 1 gerufen. Es ſtellte ſich dort heraus, daß der 24 Jahre alte Taglöhner Hans Ihrig ſeine ſeit vier Tagen von ihm getrennt lebende 25jährige Ehefrau, die dort im vierten Stock wohnte, be⸗ ſuchte, um ſie zur Rückkehr zu bewegen. Im Verlaufe einer Auseinanderſetzung, in der es gegenſeitige Schläge gab, riß die Frau das Fen⸗ ſterauf um nach Hilfe zu rufen. In dieſem Mo⸗ ment packte Ihrig die Frau an den Beinen und ſtürzte ſie durch das Fenſter auf die Straße. Sie wurde mit erheblichen Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert. Unmittelbare Le⸗ bensgefahr beſteht nicht. Der Ehemann wurde feſtgenommen und ins Unterſuchungsgefängnis eingeliefert. Gegenbeſuch Muſſolinis in München? enb. London, 10. Juli. Die Pariſer Korre⸗ ſpondenten verſchiedener Blätter melden, daß Muſſolini und Grandi nach der Rom⸗Reiſe der deutſchen Staatsnänner im Auguſt einen Ge⸗ genbeſuch in München abſtatten würden. Kaut keine Strohhalme! Vor einigen Tagen ging die Nachricht durch die Preſſe, daß im Schwenninger Krankenhaus ein Mann am Strahlenpilz geſtorben ſei und bei lebendigem Leibe buchſtäblich verfaulen mußte. Zugleich ſollte dies eine Warnung ſein für alle, die die üble Gewohnheit an ſich haben, an Grashalmen, Strohhalmen und Blumen⸗ trieben zu kauen, oder mit dieſen in den Zäh⸗ nen zu ſtochern, ferner Kornähren mit dem Munde auszuſchiefen. Der Strahlenpilz haftet an dieſen Pflanzen. Wie gerechtfertigt dieſe Warnung iſt, beweiſt ein Fall in Alfdorſ (Württemberg). Ein Mann in den beſten Jah⸗ ren wurde vor drei Wochen beim Kauen an einem Blumenſtiel(Wieſenblume) infiziert. Nach einigen Tagen ſtellten ſich furchtbare Schmerzen ein, der Arzt riet in die Klinik nach Tübingen, wo der Strahlenpilz einwandfrei feſtgeſßellt wurde. Eine neue Mahnung zu äußerſter Achtſamkeit und Unterlaſſung de Stroh⸗ und Graskauens. amerikaniſchen Konſulats wurde heute nachmit⸗ 5 — vermutlich Kommuniſten— konnten bis jetzt! Die polizeilichen Bei den Ausſchreitungen gegen das amerika⸗ 0 1 0 ein Konſulatsbeamter durch die Glasſplitter des Fenſters im Nacken verletzt. Etwa 10—12 jüngere Leute unter Führung einer . Anläßlich eine kurzen Beſuches des Reichstagspräſidenten“ Löbe in Heide, wo er auf einer ſozialdemokrati⸗ ſchen Verſammlung zum Thema„Die Notver- und Kmomuniſten Gegnern. Auf dem Markt kam es dann zu einer N Schlägerei, in deren Verlauf es mehrere Leicht- mußte geworfen wurden, vor das Gitter und riefen, berichtet: „Gebt die Neger frei!“ Es handelt ſich, wie das Blatt bemerkt, wahrſcheinlich um eine Kundge⸗ bung gegen das Todesurteil gegen 10 junge Neger, die ſich an weißen Mädchen vergangen“ haben ſollen und dieſer Tage hingerichtet wer⸗ der 1000 größten i t nehmungen zur großen Kreditaktion zuſammen, die der Reichsbank die Baſis ſchafft, um ihrer⸗ und der Weg der Sozialdemokratie“ ſeits wieder einen auf lange Sicht ſundierten ſprach, kam es zu erheblichen Straßentumulten. ſolidariſcher Hilfsbereitſchaft einer Wirtſchaft, die iernheimer Anzeiger (Viernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Viernheimer Zeitung Biernbeimer Bürger- 248. WiernB.Bollsblatt) Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1,50 ernſprecher 117.— Telegramme: An Fan rt a. M.— Schriftleitung, Dru Ar. 159 Die Geſetz gewordene Wirtſchaſtsgarantie Von einem unſerer wirtſchaftspolitiſchen Mitarbeiter: In geradezu dramatiſcher Steigerung haben ſich in den letzten Tagen die Dinge entwickelt. In mitternächtlicher Stunde, als die Not an höchſten geſtiegen war, fanden ſich die Führer deutſchen Wirtſchaftsunter⸗ und reichlich bemeſſenen Kredit des Auslandes ür die Erhaltung der deutſchen Wirtſchaft zu gewinnen. Zweifellos har die deutſche Wirt⸗ ſchaft dieſen Schritt auch zur Wahrung ihrer eigenen Intereſſen unternommen, was aber dem Charakter der Freiwilligkeit keinen Ein⸗ trag zu tun vermag. Es iſt vielmehr eine prak⸗ liſche Bekundung der Schickſalsgemeinſchaft und der Schickſalsverbundenheit und damit einer Solidarität, die wir unter den heutigen Ver⸗ bältniſſen ganz beſonders notwendig haben. Der Bereitſchaftsertlärung der Wirtſchaft⸗ ler folgte die geſetzliche Untermauerung auf dem Fuße. Sie war nach Lage der Dinge gar nicht anders möglich als durch eine Not⸗ verordnung, da Gefahr im Verzuge war und Eile not tat. Und wiederum ein paar Stun⸗ den ſpäter waren auch die Ausführungsbe⸗ ſtimmungen zu dieſer neuen Nolverordnung geſchaffen. So iſz innerhalb kürzeſter Friſt, ſozuſagen innerhalb weniger Stunden, eine der gewaltigen wirtſchafts⸗, finanz⸗ und kreditpolitiſchen Maß⸗ nahmen verwirklicht, deren Schaffung unter nor⸗ malen Verhältniſſen viele Wochen, ja vielleicht Monate erfordert hätte. Der Reichstag von heute wäre zur Durchführung dieſer Aktion ebenfalls vollkommen unfähig geweſen. Tat kein anderer Weg als der, Reichspräſidenten und durch die Reichsregierung beſchritten worden iſt. Es blieb in der der durch den Sachlich handelt es ſich darum, daß die Gold— distontbank als Tochter⸗Inſtitut der Reichsbank ihren Aufgabenkreis, der bisher vorwiegend nach er Seite der Exportfinanzierung ging, nun für langſichtige Kredittransaktionen zu erweitern er⸗ mächtigt wird. Die Garantie der tauſend größten Unternehmungen verleiht der Golddiskontbank inen Aktionsradius, der vor allen Dingen dazu beſtimmt iſt, international zu wirken und das im Ausland verlorengegangene Vertrauen wieder urückzuerwerben. Denn ein ſolches Dokument ohnehin ſchon furchtbar viel gelitten hat, die aber bekundet, daß ſie auch die allerſtärkſten Kräfteanſtrengungen machen will, um Deutſch⸗ land durchzuhelfen, kann nicht ohne Eindruck bleiben. Zuſammengefaßt in der Wirtſchaftsgarantie find nach den Ausführungsbeſtimmungen rund 1080 deutſche Firmen, deren Betriebskapital min⸗ bdeſtens 5 Millionen Mark ausmacht. Die Kredit⸗ garantie iſt nur auf zwei Jahre begrenzt, ſodaß alſo die Haftung der einzelnen Unternehmungen nur auf ſolche Kreditgeſchäfte Anwendung fin⸗ det, die innerhalb dieſer zwei Jahre abgeſchloſ⸗ ſen find. Da nur eine allerdings jetzt geſetzlich eſtgelegte Verhaftung der einzelnen Unterneh⸗ men für den Ausfall der Kreditbürgſchaften be⸗ beht, ſind keine Einzahlungen nowendig, und es werden auch nicht, wie bei der Aufbringungs⸗ umlage, beſondere Obligationen auszugeben ſein. Würde die Ausfallbürgſchaft in Anſpruch genom⸗ men werden müſſen, ſo würden die betreffenden Unternehmungen nach einem ſchon ſeſtſtehenden Schlüſſel zur Beteiligung an der Ausfallſumme herangezogen werden. Franzöſiſche Flugzeuge 5 über Weſterland? wtb. Weſterland(Sylt), 10. Juli. Am Frei⸗ tag um 13.45 Uhr überflog eine Staffel von ſechs Flugzeugen die Stadt Weſterland in nördlicher Richtung. Die Maſchinen ſollen an den Tragdecken das franzöſiſche Kreisabzeichen getragen haben. Wie verlautet, hat auch ein deutſcher Pilot in der Luft die franzöſiſche Na⸗ tionalität der Flugzeuge feſtgeſtellt. Eine Ueußerung von amtlicher Seite über die Sich⸗ tung der Flugzeuge und ihre Nationalität liegt noch nicht vor. k. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand- kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim eiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor- mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands in Condon reich verlangt: Verzicht auf Engliſche Bereitwilligkeit London, 10. Juli. Die engliſche Preſſe be⸗ richtet in großer Aufmachung über den Beſuch des Reichsbankpräſidenten Dr. Luther in London. Der„Daily Herald“ erklärt, daß die Anſtrengungen, Deutſchland vor dem Zuſam⸗ menbruch zu retten, ſowohl durch die fortgeſetz— ten Verſuche der Franzosen, die Erfüllung politiſcher Forderungen zur Vorausſetzung einer finanziellen Hilfsaktten zu machen, bedroht ſeien, als auch durch die andauernden Kapitals⸗ zurückziehungen aus Deutſchland durch gewiſſe amerikaniſche Großbanken. Wie das Blatt weiter berichtet, hat Don⸗ nerstag vormittag eine Sitzung der füh⸗ renden Londoner Bankhäuſer ſtattgefunden, in der über die Gewährung einer Anleihe an Deutſchland in Höhe von ungefähr 75 Millionen Pfund beraten worden ſei. Der Gewährung dieſer Anleihe ſei prinzipiell unter der Vorausſetzung zugeſtimmt wor⸗ den, daß ſich Frankreich beteiligen würde. wtb. Paris. 10. Juli. Einer Meldung des „Journal“ zufolge ſoll Dr. Luther zugunſten der Reichsbank um eine Anleihe von 50 Millionen Pfund Sterling erſucht haben, die zu dem Betrage einer entſprechenden— wie man behauptet— von den Newyorker Banken bereits bewilligten Anleihe hinzukommen würde. Dr. Cuther in Paris wtb. Paris, 10. Juli. Neichsbankpräſident Dr. Luther wurde geſtern bei ſeiner Ankunft in Paris vom Leiter der Wirtſchaftsabteilung der deutſchen Botſchaft, Bolſchaftsrat Döhle, und vom Leiter der Wirtſchaftsabteilung der Bank von Frankreich, Lacour⸗Gayet, empfan⸗ gen. Dr. Luther iſt in der deutſchen Botſchaft abgeſtiegen. Die Fortſetzung der Pariſer Unterredungen Dr. Luthers. wib Paris, 10. Juli. Reichsbankpräſident Dr. Luther hat ſich in Begleitung des Gouverneurs der Bank von Frankreich um 15,30 Uhr zum Fi⸗ nanzmiinſter Flandin begeben. Es fand eine Unterredung ſtatt, an der auch der ehemalige Gouverneur der Bank von Frankreich. Moreau, teilnahm. Kurz vor 17 Uhr verließ Moreau das Finanzminiſterium; jedoch dauerte die Unterre⸗ dung des Reichsbankpräſidenten Dr. Luther und des Gouverneurs der Bank von Frankreich, Mo⸗ ret, mit Finanzminiſter Flandin noch etwa eine Viertelſtunde an. Kurz nach 17 Uhr verließen Moret und Dr. Luther das Finanzminiſterium. England ſetz offiziell Die Einladungen zur Sachverſtändigenkonferenz verſandt wtb. London, 10. Juli. Das Wie verlautet, der BIZ. mitgeteilt, offiziell in Kraft geſetzt. Das engliſche Schreiben an die BI. Forreign Office hat heute nachmittag Einladungen an die hauptſächlichſten am Young⸗Plan intereſ⸗ ſierten Mächte zu der Konferenz in London ver⸗ ſandt, die Freitag nächſter Woche beginnt. Die Einladungen ſind an Frankreich, Italien, Bel⸗ gien, USA., Japan und Deutſchland ergangen. hat das britiſche Schatzamt daß es auf die am 15. Juli fällige Teilſumme der geſchützten und ungeſchützten Annuität verzichtet. Hier⸗ mit hat Großbritannien den Hooverplan London, 10. Juli. Das Schreiben des briti⸗ Cuthers Kreditverhandlungen und Paris England zu Anleihe bereit, wenn Frankreich..— Und Srank⸗ Panzerkreuzer und Sollunion Nach ſeiner Unterredung mit Finanzminiſter Flandin hatte Reichsbankpräſident Dr. Luther übrigens noch eine Unterredung mit dem Gou⸗ verneur der Bank von Frankreich, Moret, die über eine halbe Stunde dauerte. Gegen 18 Uhr hat ſich der Reichsbankpräſident in das Gebäude der deutſchen Botſchaft begeben. Gegen Abend hatte Miniſterpräſident Laval eine längere Unterredung mit Finanzminiſter Flandin. Paris ſtellt Bedingungen In Paris iſt man— lt.„NB.“— der An⸗ ſicht, daß die Kreditpläne, über die Luther ver⸗ handeln will, von allzu großem Umfang ſeien, als daß die Notenbanken ihnen aus eigener Ver⸗ antwortung zuſtimmen könnten. Es müßten wielmehr auch die Regierungen ein Wort mit⸗ reden dürfen. Dieſe Forderung bedeutet na⸗ türlich nichts anderes, als daß man Bedin⸗ gungen ſtellen will nicht nur finanzieller ſondern auch politiſcher Art. Was man verlangt, iſt zunächſt eine äußerſt rigoroſe Krediteinſchränkung der Reichsbank, ſo wie einſt unter Dr. Schacht im Jahre 1929 beſchloſſen worden ſei, ſtrengſte Maß⸗ nahmen gegen die Kapitalflucht, die, wie man behauptet, in erſter Linie an der Devi⸗ ſenausblutung der Reichsbank ſchuld ſei. Auf politiſchem Gebiet verlangt man ent⸗ ſprechend den bereits in der engliſchen Preſſe erhobenen Forderungen Einſtel⸗ lung des Baues des neuen Par⸗ zerkreuzers und Verzicht auf den Zollvertrag mit Oeſterreich. Der Verzicht auf den Bau neuer Panzerkreu⸗ zer, der Verzicht auf den Zollvertrag mit Oeſter⸗ reich, ſchreibt der neue Chefredakteur im „Oeuvre“, Torres, das find die gebieteriſchen Bedingungen, die Frankreich für ſeine Kredit⸗ hilfe ſtellen muß. Die geſamte Rechtspreſſe iſt übrigens der Anſicht, daß man die Anleihever⸗ handlungen mit Luther mindeſtens ſo lange vertagen müſſe, bis die direkte Ausſprache mit Brüning und Curtius bei ihrem Beſuch in Paris greifbare Ergebniſſe gezeitigt habe. Dr. Luther Samstag in Berlin. wtb. Berlin, 10. Juli. Wie wir erfahren, wird Reichsbankpräſident Dr. Luther, der heute in Paris geblieben iſt, ſich morgen im Flugzeug nach Berlin begeben und dort im Laufe des Nachmittags eintreffen. Am Sonntag wird er ſodann nach Baſel zur Konferenz der Noten⸗ bankleiter fahren. t Hooverplan in Kraft ſchen Schatzamts an den Präſidenten der BJ3., über das bereits kurz berichtet wurde, beſagt im Einzelnen, daß die Regierungen von Großbritannien, Auſtralien, Canada, Neuſeeland und Südafrika und die Regierung von Indien grundſätzlich den Hooverplan angenommen haben. Gewiſſe Fragen bezüglich der Methoden der praktiſchen Durchführung des Planes ſeien noch zu regeln. Inzwiſchen werde am 15. Juli eine Monatszahlung auf die deutſche Annuität fäl⸗ lig. Der Brief ſagt: „Aber ſelbſt, wenn die deutſche Regierung in der Lage wäre, dieſe Teilzahlung zu transferieren, würde es offenbar mit der Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden 48. Jahrgang Annahme des Grundſatzes des Präſidenten Hoover unvereinbar ſein, ſie zu fordern. Die oben genannten Regierungen haben des⸗ halb beſchloſſen, ſoweit ſie in Frage kom⸗ men, auf die Forderung nach Zahlung der am 15. Juli fällig werdenden Teilſumme der ungeſchützten und geſchützten Annuität zu verzichten, ohne damit die Rechte der In⸗ haber der deutſchen Auslandsanleihen von 1924 und der 5% prozentigen internationa⸗ len Deutſchen Staatsanleihe vom Jahre 1930 (Voungplan) zu beeinträchtigen, und unter der Vorausſetzung, daß die Bedingungen der Suſpendierung dieſer Zahlung und des ſchließlichen Transfers des ſuſpendierten Be⸗ trages denen der abzuſchließenden Verein⸗ barung entſprechen werden. Die oben ge⸗ nannten Regierungen erachten es als not⸗ wendig, hinzuzufügen, daß ihr Beſchluß zu dem Zwecke gefaßt worden iſt, den in Deutſchland beſtehenden Schwierigkeiten entſprechend dem Vorſchlag des Präſidenten Hoover durch eine Suſpendierung des Transfers(ſowohl in Bar- als auch in Sach⸗ lieferungen) Erleichterungen zu verſchaffen. Selbſtverſtändlich darf dies nicht als eine Schmälerung der Rechte dieſer Regierungen aus dem Haager Abkommen ausgelegt wer⸗ den, ſofern irgendwelche Zahlungen durch Deutſchland transferiert werden ſollten.“ Der Inhalt dieſes Schreibens wurde den an⸗ deren Regierungen der Signatarmächte des Haager Abkommens vom 30. Januar 1930 und der amerikaniſchen Regierung übermittelt. Sichere Mehrheit für Hoover⸗ Moratorium im ierikaniſchen Kongreß wtb. Newyork, 10. Juli. Wie„Newyork Times“ aus Washington meldet, iſt Hoover bezüglich der Ratifikation des Moratoriums durch den Kongreß durchaus zuverſichtlich, denn 70 Senatoren und 295 Mitglieder des Re⸗ präſentantenhauſes hätten ſich verpflichtet, ſei⸗ nen Plan zu unterſtützen, ſodaß eine ſichere Mehrheit durchaus gewährleiſtet ſei. Man glaubt übrigens, daß auch die übrigen Kon⸗ greßmitglieder ſich ebenfalls künftig zu dem Schritt des Präſidenten ſtellen werden. Erhöhte. Inflationsgefahr? Deckungsgrenze ſoll unterſchriiten werden. wib Berlin, 10. Juli. Der bisherige Gang der Verhandlungen, die Reichsbankpräſident Dr. Luther zur Zeit führt, hat der deulſchen Oeffent⸗ lichkeit eine Enttäuſchung bereitet. Ein plützlicher Abbruch der Beſprechungen konnte zwar vermieden werden, aber die Tarſache, daß politiſche Momente bei wirt⸗ ſchaftlichen Verhandlungen jetzt auch Ein⸗ gang bei den Stellen gefunden haben, die ſich bisher von ſolchen Eindrücken freizu⸗ halten verſtauden, hat ſtart verſtimmt. Die Prolongation des 400 Millionen⸗Kredits ſür die Reichsbank wird jedoch ſchließlich zuſtande dommen müſſen. Durch die noch immer ſortdau⸗ ernden Kreditabzüge von ſeiten der privaten Auslandsbanken iſt lt.„N. B.L.“ auch der 50 Millionen⸗Dollar⸗Kredit der Deutſchen Golddis⸗ kontbank aufgezehrt worden, und die Reichsbank wird ſich, falls ihr kein zuſätzlicher Kredit zur Verfügung geſtellt wird, möglicherweiſe nun doch genötigt ſehen, beim Generalrat die Genehmigung zur vorübergehenden Unter⸗ ſchreitung der 40prozentigen Deckungs⸗ . quote einzuholen. Gewiß wird die Reichsbank verſuchen durch verſchärfte Kreditreſtrittionen die Deckungs⸗ verhältniſſe über 40 Prozent zu halten. Ob dies aber in der kurzen Friſt möglich ſein wird, ſteht noch dahin.. Kommt es jedoch infolge der Verſchlepuung der Kreditverhandlungen zur Einberufung des Genevalrates, ſo iſt dies auch deshalb bedenklich, weil die bisherigen Kredite, die die Reichsbank im Intereſſe der Wirtſchaft aufgenommen hat lediglich den Zweck hatten, einen ſolchen Schri zu vermeiden. Währungstechniſch aber muß man bedenken, daß eine m Bankgeſetz für außeror⸗ dentliche Zeiten ausdrücklich vorgeſehene Maß⸗ nahme beinen Sinn hätte, wenn ihre ſolgerichtige An endung aetf pfychologiſche Hinderniſſe ſtiene Der eiſerne Beſen Ueber den ungeheuren Nordwolle⸗Fall, der der deutſchen ohnehin durch die Wirt⸗ ſchaftskriſis ganz außerordentlich ge⸗ ſchwüächten Wirtſchaft einen Schaden von über zweihundert Millionen Goldmark zufügt, wird uns von einer beſonderen Seite geſchrieben: Etwas ganz Unglaubliches, etwas Anerhörtes iſt geſchehen: ein einziges, bis dahin in der deutſchen Wirtſchaft hochangeſehenes Induſtrie⸗ unternehmen, die Norddeutſche Woll⸗A.⸗G., verſchleubert und verludert innerhalb ganz kur⸗ zer Friſt nahezu eine Viertelmilliarde Gold⸗ mark! Ißd ſo etwas überhaupt möglich, ja iſt es nur denkbar? Wo iſt denn da die Aufſicht geblieben? Und hat ein Aufſichtsrat überhaupt noch einen Sinn und Zweck, wenn ſo etwas paſſieren kann? Wo ſoll denn da noch Vertrauen herkommen zu einem Aktienunternehnen, wenn ſo verbreche— riſch gewirtſchaftet wird, und es ſcheint in der Tat verbrecheriſch gewirtſchaftet worden zu ſein. Man kann es ja in den Erklärungen der Ver— waltung zwiſchen den Zeilen leſen. Da hört man von Buchungen, die beſtimmte Geſchäfte haben garnicht in die Erſcheinung treten laſſen. Es ſcheint ſich um frivole Spekulationen zu handeln mit anvertrauten Geldern, die mit den eigentlichen Unternehmen überhaupt nichts zu tun hatten, die aber auch in der Bilanz, wie überhaupt in den Büchern gar nicht erſchienen. Und jetzt reden ſich die Verantwortlichen damit heraus, ſie hätten ja von den Dingen nichts ge— wußt! Hier hilft nur der eiſerne Beſen, und die Wirtſchaft ſelber muß dafür ſorgen, die Verantwortlichen müſſen mit aller Entſchieden⸗ heit zur Rechenſchaft gezogen werden. Das gilt nicht nur von den Leitern des Unternehmens, den Brüdern Lahuſen, die unglaublich ge⸗ wirtſchaftet haben ſollen, ſondern es gilt auch von dem Aufſichtsrat, der ſeine Auffſichtspflicht geradezu leichtfertig verletzt hat. Das hat uns gerade noch in dieſer Stunde gefehlt. In einem Augenblick, in welchem an einem Faden alles hing, in welchem es darauf ankam, eine Vertrauenskriſe von geradezu nie— derſchmetterndem Ausmaß zu überwinden, in dieſen ſelben Augenblick verludert ein einziges Unternehmen faſt zweihundertfünfzig Millionen Goldmark; nahezu den ſechſten Teil der Laſten, von denen nach unendlichen Mühen und Sor— gen die geſamt-deutſche Wirtſchaft in einem ganzen Jahre ſie befreit werden ſoll. Hier klafft auch eine Lücke im Strafgeſetzbuch. Was haben die Schädlinge, die fo furchtbar viel Unglück über tauſende und abertauſende von Exiſtenzen gebracht haben, die den Ruin vieler ſolcher Exiſtenzen auf ihrem Gewiſſen tragen müſſen, denn ſchon viel zu riskieren und was kann ihnen denn ſchon paſſieren? Hier muß gründlich zugepackt werden. Solange ſich aber ſolche Dinge unter den Augen der Wirtſchaft und ihrer verantwortlichen Führer vollziehen können, ſolange iſt etwas nicht in Ordnung, und man kann ſich wirklich nicht wundern, wenn die ausländiſchen Geldgeber, aber auch die innländiſchen, es mit der Angſt und mit dem Grauen zu tun bekommen, die den Ruf des reellen und ſoliden deutſchen Kaufmannes vor aller Welt geſchändet haben. *. Mit welchen Verluſten der Zuſammenbruch des Nordwolle-Konzerns verknüpft iſt, mag u. a. aus dem Umſtand hervorgehen, daß das Aktienkapital von 75 Millionen Mark zait 230 Prozent, alſo mit einem Wert von 170 Mil⸗ lionen Mark begeben wurde. 1928 zahlte die Geſellſchaft noch 12 Prozent, 1929 noch 8 Pro— zent, im Jahre 1930 erreichten die Aktien im- merhin noch einen Kurs von 90 Prozent, jetzt ſind ſie auf 2 Prozent geſunken, und die Notiz iſt nunmehr vollkommen geſtrichen. . Nkrs 105 Was die Woche brachte Swei erfreuliche Daten: Reparationsfeierjahr u. Wirtſchaſtsgarantie In der deutſchen Geſchichte werden die Tage des Julianfangs 1931 in großen Lettern einge⸗ graben ſein, brachten ſie doch einmal die Annahme der Hovverſchen Entlaſtungsvorſchläge durch den Hauptreparations⸗Gläubiger Deutſchlands, Frank⸗ reich, zum anderen eine gewaltige Kraftleiſtung der deutſchen Wirtſchuft, um die Auswirkungen dieſer Entlaſtung ſicherzuſtellen. Es iſt müßig, über die Frage zu ſtreiten, welchem von beiden Ereigniſſen die größere Bedeutung beizumeſſen wäre, das eine hat das andere ausgelöſt und wird ſelbſt in ſeiner Tragweite in beachtenswer⸗ ter Weiſe verſtärkt. Man darf bei der grundſätzlichen Zuſtimmung Frankreichs zur Durchführung des Hoo ver- planes jedoch keineswegs verkennen, daß die franzöſiſchen Politiker durch ihre hartnäckige Weigerung, vorbehaltlos dem amerikaniſchen Vorſchlag zuzuſtimmen, der Weltwirtſchaft und vornehmlich auch der deutſchen Wirtſchaft ſchwere Schädigungen zugefügt haben. Und es kann wei⸗— terhin nicht überſehen werden, daß die Verhand— lungen über die Einzelheiten der internationa— len Hilfsaktion für Deutſchland von franzöſiſcher Seite wahrſcheinlich Störungen ausgeſetzt ſein werden, die zu ihrem Teil dazu angetan ſind, die Auswirkungen des Hoovexrplanes ſtark zu be— grenzen. Die kommende Konferenz der Finanz— experten aller an dieſem Problem beteiligten Staaten, die auf engliſche Einladung hin zu Be⸗ ginn nächſter Woche in London ſtattfinden wird, kann noch mancherlei Schwierigkeiten bringen, Schwierigkeiten zum Teil, die den Erfolg der ganzen Aktion überhaupt gefährden könnten Es muß da in erſter Linie an die politiſchen Kom— penſationen gedacht werden, die Frankreich mit ziemlicher Wahrſcheinlichkeit für Deutſchland da— für fordern wird. daß es Zahlungen ſtundet, die es im anderen Falle bei einem eventuellen Zu— ſammenbruch der deutſchen Finanzwirtſchaſt überhaupt nicht bekommen haben würde. Und dieſe politiſchen Forderungen ſind derart ein— ſchneidender Natur, daß ihnen von deutſcher Seite wohl kaum nachgegeben werden wird. Wenn ſo in den Freudenkelch des„Feierjah— res“ einige recht bittere Tropfen gefallen ſind, ſo iſt auf der anderen Seite die Groſtat der deutſchen Wirtſchaft ein erfreuliches Faktum. Die gewaltige Stärkung der Dispoſitionsfähig⸗ keit unſerer Gold⸗Diskontbank, die der 500 Mil⸗ lionen⸗Ausſallgarantie der Wirtſchaſt zu verdan⸗ ken iſt, wird zweifellos unſere Finanz- und Kre⸗ ditſorgen erheblich herabmindern, wobei nicht das unweſentlichſte Moment die Tatſache iſt, daß die Gewaltleiſtung der deutſchen Wirtſchaft das Vertrauen des Auslandes in die deutſchen Ver⸗ hältniſſe weſentlich ſtärken wird. Die Reichs⸗ regierung hat überdies Veranlaſſung genom⸗ men, die Tatſache der 500⸗Millionen⸗Bürgſchaft durch eine Notverordnung von einem freiwilligen Akt der Wirtſchaft in eine zwangsläufige und vom Reich jederzeit angreifbare Rücklage für die Golddiskontbank umzuwandeln. Deutſchland hat alſo einwandfrei und in einem mehr als genügenden Umfange be⸗ wieſen, daß es willens iſt, ſeine wirtſchaft⸗ liche Sanierung nicht allein von dem mehr oder weniger guten Willen der anderen Länder abhängig zu machen. Es hat dargetan, daß es mit allen Kräſten be— ſtrebt ſein wird, auch von ſich aus die im„Feier⸗ jahr“ gebotene Erholungs- und Geſundungs— möglichkeit auszuſchöpſen. Dieſe Tatſache muß deutlich und klar ſeſtgehalten werden, umſo mehr, als ſie ſicher als Gegenargument gegen ungebühr— liche franzöſiſche Forderungen volitiſcher Art, die mit der Hooveraktion und ihren Auswirkungen nicht das Mindeſte zu tun haben, in Anwendung gebracht werden ſollte. In Deutſchland brauchte eigentlich kein Wort darüber geſprochen zu werden, wie dringend nö— tig dieſes Jahr der Ruhe ſein wird. Am ehe— ſten noch iſt die Berechtigung gegeben, Zweifel in den endgültigen Erfolg dieſer relativ kurzen Friſt zu ſetzen, insbeſondere im Hinblick darauf, daß uns ja nichts geſchenkt, im Gegenteil, das Geſtundete noch verzinſt und franzöſiſchem Wun⸗ ſche gemäß in denkbar kurzer Friſt doch bezahlt werden ſoll. Die Angriſſe auf den Poungplan als ſolchen werden daher wohl kaum verſtum— men und letzten Endes werden ſich auch diejenigen Udet zum Kunſtwettfliegen nach Amerika eingeladen Der deutſche Kunſtflieger Eruſt Udet in ſeinem Flugzeug. Rechts im Kreis der amerikaniſche Kunſtflieger Al Williams. Der berühmte amerikaniſche Kunſtflieger Al Williams hat eine Reihe von europäiſchen Kol⸗ legen nach Amerika eingeladen, wo ein Wettbewerb der beſten Kunſtflieger der Welt ſtattfinden ſoll. Des Lebens Seltsames Spiel. Roman von Eliſabeth Ney. Copyright by Martin Feuchtwanger. Halle(S) 23. Fortſetzung. Wenige Minuten ſpäter hielt er das ſchmale Telegrammformular in Händen. Der Bote eilte davon, und Matthias Brecht ging merk⸗ würdig ſchweren Schrittes ins Haus zurück. „Meine Ahnuns! Wie, wenn Chriſta etwas zugeſtoßen wa durchzuckte ihn dabei der Gedanke. Im Zimmer angekommen, zögerte er ſicht— lich, das Formular aufzureißen. Seine Hände bebten leiſe, als er es endlich öffnete. „Chriſta Wald in Trieſt ſpurlos verſchwun⸗ den, ſeit Stunden alles Suchen nach ihr ver— geblich. Was tun? Staudinger!“ las er, und im nächſten Moment begannen die Worte vor ſeinen Augen wild durchein— ander zu tanzen. Chriſta verſchwunden, nicht auffindbar! Was bedeutete das?—— Brecht ſank aufſtöhnend auf einen Stuhl und ſtarrte verſtändnislos auf das Telegramm das er noch immer in der feſt verkrampften Hand hielt. Und wieder las er das Ungeheuerliche, Furchtbare. Seine Blicke ſogen ſich förmlich an dieſen Worten feſt. „Chriſta verſchwunden, Chriſta verſchwun⸗ den!“ Nur dies eine murmelten ſeine beben⸗ Geſicht prägte ſich ei n beit ungläubiges Staunen aus. Plötzlich aber riß er ſich aus dieſer völli— gen Verſtörtheit auf. Es mußte etwas geſchehen, er durfte ja hier nicht ſo tatenlos ſitzen. Gott im Himmel —, die Worte des Telegramms waren ja ſo wenig klar, ließen ſoviel Möglichkeiten offen! Profeſſor Brecht trat zum Fenſter ut. ſtarrte mit finſter zuſammengezogener Stirn, den Mund ſchmerzlich verkrampft, in den däm⸗ mernden Morgen. „Ich muß nach Trieſt, ſofort“, ſtöhnte er. „Ich weiß, Firth wird mich fahren!“ Der Gedanke an Bill Firth, den befreun⸗ deten Flieger, gab ihm neuen Mut. Ohne Hut und Mantel ſtürzte Matthias Brecht aus dem Hauſe. Er wußte, daß der Flieger augenblicklich in Kairo weilte. Bill Firth war kein Berufsflieger, ſon⸗ dern ein etwas ſchrullenhafter junger Eng⸗ länder, deſſen einziges Steckenpferd der Flug⸗ ſport war. Brecht hoffte, auf ihn zählen zu können. Der indiſche Diener war in dem parkähn⸗ lichen Garten von Firths Villa mit der Be⸗ ſprengung des Raſens beſchäftigt, als Profeſ⸗ ſor Brecht die Villa erreichte. „Dein Herr ſchon auf!?“ rief er dem Manne zu. „No, Sir, Miſter Firth ſchläft noch“, ant⸗ wortete der Diener in tadelloſem Engliſch. „So wecke ihn; bitte ihn, daß er mir eine kurze Unterredung gewährt. Sage ihm, daß ein Unglück geſchehen iſt“, ſtieß Brecht atemlos hervor, und warf dem Burſchen ein Trink⸗ den Lippen wieder und wieder, und in ſeinem geld zu. 2 unſerer Gläubiger, nie ſeither am harl. näckigſten guf dem Buchſtaßen des Vertra⸗ nes beſtanden, einſehen müſſen, daſt die enormen Laſten für Deutſchland doch nicht tragbar ſind. Gegenüber dieſen weltbewegenden Ereigniſſen verblaßte eigentlich ſo ziemlich alles andere. In⸗ nere Unruhen, an die man ſich überdies mit der Zeit gewöhnt hat, Unwetterkataſtrophen uſw, der ganze Kleinkram des politiſchen und diplo⸗ matiſchen Geſchehens, ſoweit er nicht mit Hoovers Aktion in Verbindung ſteht, werden kaum be⸗ achtet. Alles ſpricht von der Entlaſtung für Deutſchland und ihren Auswirkungen im In⸗ nern. So verſtändlich das iſt, ſo ſollte doch nicht g vergeſſen werden, daß unſere Lage trotz allem alles andere als roſig iſt. Die Arbeitsloſig⸗ keit, die im vergangenen Winter ihren Höchſt⸗ ſtand erreicht hatte, hat bisher kaum weſentlich nachgegeben, die Bemühungen der Regierung, um Einführung der 40⸗Stundenwoche mit Ein⸗ ſtellungs⸗ und Arbeitsmöglichkeit für Zahlen Erwerbstätiger ſtagnieren. Unſere Ge⸗ meinden. Städte ſowohl als Landorte, können ſelbſt unter Aufbietung letzter Finanzierungs. möglichteit das Unterſtützungswerk kaum noch durchführen, die Ausſichten auf Beſſerung dieſes Zuſtandes ſind auch im Zeichen des„Entlaſtungs⸗ jahres“ nicht gerade übermäßig günſtig. 5 Wir ſind aber ſchon ſo beſcheiden geworden. daß wir uns mit d. vagen Ausſicht auf Beſſerung. der Lage ſchon beſcheiden. Es iſt jetzt wenigſtens“ wieder eine Hoffnung auf endliche Beſſerung da.“ Sparpolitik einer Aus Gladbeck wird der meldet: Gladbeck, 9. Juli. „Köln. Ztg.“ ge Oberbürgermeiſter Dr. Jovy, deſſen Amtszeit am 6. Auguſt abge⸗ laufen wäre, wurde in nichtöffentlicher Stadt⸗ f verordnetenverſammlung mit 29 von 45 Stim⸗ wiedergewählt. Für Jovy ſtimmten die zwölf Stadtverordneten des Zentrum, zu dem auch Jovy politiſch gehört,“ die neun Sozialdemokraten, ſechs Vertreter der Evangeliſchen Vereinigung u. die zwei Deutſch⸗“ nationalen. Acht Stimmen entfielen auf einen“ kommuniſtiſchen Stadtverordneten. Das neue 0 Einkommen des Oberbürgermeiſters ändert! men auf zwölf Jahre ſich gegenüber dem bisherigen inſofern, als die Tantiemen, die er aus Auſſichtsrats⸗ poſten, zum Beiſpiel beim RVE. und anderen bezog, in Zukunft in die Stadtkaſſe fließen. Im übrigen baut ſich das neue Ge⸗ halt auf Gruppe B 5 der preußiſchen Beſol⸗ dungsordnung auf. Das Grundgehalt be⸗ trägt 18000 RM. Dazu kommt ſtatt des Woh⸗ nungsgeldzuſchuſſes freie Wohnung mit Licht. Brand uſw. im ruhegehaltsfähigen Wert von 2000 RM Mit Dr. Jovys Wahlperiode liefen auch die des Bürgermeiſters Kappen und die des Beigeordneten Dr. Korn ab. Bürgermeiſter Kappen, der ſowieſo bald die Altersgrenze er⸗ reicht hätte, lehnte eine Wiederwahl ab, da er ſich bei der neuen Gehaltsregelung ſchlechter als bei dem ihm jetzt zuſtehenden Ruhegehalt haben würde. Die freiwerdende Bei⸗ geordnetenſtelle wird nicht wie⸗ derbeſetzt. Zum Bürgermeiſter und erſten Beigeordneten wurde Baurat Dr. Korn mit 30 Stimmen bei 14 Stimmenthaltungen ge— wählt. Die Stelle des Erſten Beigeordneten wird fortan nach Gruppe A 1a der Beſoldungs⸗ ordnung bezahlt mit einem Endgehalt von 12600 Mark. Bisher war der Zweite Bür⸗ germeiſter in Gruppe B9 mit einem Gehalt von 14000 Mark eingereiht. Bemerkt ſei, daß Oberbürgermeiſter Dr. Jovy ſich große Ver⸗ dienſte um den Ausbau und die Verſchönerung der Stadt erworben hat, ſo daß Gladbeck heute zu den ſchönſten Gemeindeweſen im Ruhrgebiet zählt. Dieſer eilte ſchneil davon, kehrte ſehr bald zurück, und führte Matthias Brecht ins Haus. Bill Firth erwartete ihn etwas verwundert und verſchlafen im Pyjama in der Vordiele. „Profeſſor, ja um Gottes willen, wie ſehen Sie aus?, welcher Geiſt iſt Ihnen denn er⸗ ſchienen!“ rief er erſchrocken aus, als er den völlig Verſtörten vor ſich ſah. „Kommen Sie ins Zimmer. Firth, ich danke Ihnen, daß Sie mich zu einer mehr als ungewohnten Zeit empfangen“, entgegnete Brecht erregt. Drinnen, in dem hellen eleganten Arbeits⸗ zimmer, berichtete Matthias Brecht, was ihm widerfahren war, und trug Miſter Firth ſeine Bitte vor. Bill Firth war bei dieſe ſchnell munter geworden. Ohne eine Entgeg— nung drückte er auf die Klingel, und befahl dem herbeieilenden Diener kurz: „Die Maſchine fahrbereit machen, Benzin für Ueberſeeflug, genügend Proviant, Pro⸗ peller anlaufen laſſen, ſchnell, Achmed, in einer Stunde muß ich ſtarrten. Sorge indeſſen für ein richtiges Frühſtück; und jetzt mein Bad. Haſt du verſtanden?“ Der Diener verſchwand mit ſtummer Ver⸗ beugung. Matthias Brecht war aufgeſprungen, und ſchüttelte dem Engländer bewegt die Hand. „Miſter Firth“, ſagte er, kaum ſeiner in⸗ neren Erregung mächtig,„ich danke Ihnen, ich werde Ihnen dieſen Liebesdienſt nie vergeſſen.“ Bill Firth winkte lächelnd ab und entgeg⸗ nete: 5 „Es iſt ohnedies gut, wenn meine Maſchine einmal ordentlich i vegung 0 haben übrigens grandioſes Wetter zum Auſ⸗ ſtieg.“ Matthias Brecht nickte ſtumm, und ſah aus dem Fenſter; in ſeinen Augen aber flatterte die wildeſte Angſt und Unruhe um den einzig⸗ geliebten Menſchen, den er auf Erden beſaß. Firth hatte ſich jetzt erhoben. Der Diener brachte eben das Frühſtück. „Kräftigen Sie ſich lieber Profeſſor, lan⸗ gen Sie tüchtig zu, während ich mich in Dreß werfe“, ſagte er liebenswürdig.„Sie fahren doch gleich ſo, wie Sie ſind. Ich beſitze Leder⸗ zeug genug; wir ſind ohnedies von gleicher Statur.“ Damit eilte Bill Firth aus dem Zimmer. Genau eine Stunde ſpäter erhob ſich Miſter Firths„Helios“, wie er ſeine Flugmaſchine ge- nannt hatte, in die Lüfte und nahm in der blinkenden Morgenſonne den Kurs nach dem Meer zu. Es war am Spätnachmittag des neuen Tages. Fritz Staudinger ſaß mit ſeiner Frau im Veſtibül des Hotels, und wartete auf Ilona Takats, die noch einmal zu ihnen kommen wollte, bevor ſie an Bord der„Margarete“ ging, mit der ſie die Reiſe nach Bombay fort⸗ ſetzen wollte. Ein ſchwerer Abſchied würde es werden, fuhr ſie doch davon in der furchtbaren Unge⸗ wißheit über Chriſta Walds Verbleib, von der immer noch keine Spur gefunden worden war. 5—: Fortſetzung folgt.— größere Stadtverwaltung 2 beigekennt. Imecht uff. ruff? ll mer net haawe d chd nooch'me Vertelſtinnche fregt mer nooch ehrm ch aus gekennt i no hot awer net ve e, o 2 Stäihn ſchun am Hausgang anne, die Knippel in de Hand Kaan Menſch, es is kaan Wunner, hot o Ball häwweſe geſtanne vorm Kommunalverband.— De Ernſchd der wollt erunner, Mer robbt die Schell und zobbt ſe, weil niemand drin Sie glaawe ſchun, mer fobbt E rf [Begehr ch muß h „Geehrte Herrn, Sie w ler 1 1 i [bedauern ſehr he??—— Ja ſch inf Sie miſſe Ordre hole, daß mer däs Mehl Do, wu mer's hot befohle, mer 11 glei itt frei, 10 gi s„erfaſſe ſo jetz, halb merriſch ans Kreisamt wollde die, Doch ſinſe, wann net err ich, net all noch kumme ganzz bi ll iwig 5 hi. Halb gle ff. Dann unnerdeſſe rafft mer in Benſem aa ſich u 7. Jahrgang Heimatkundliche Beilage zum„Viernheimer Anzeiger“ Alte Inſchriften und Steine in Vürſtadt und Gemarkung dem Klaus. fe raus Schild Hau ke do ſterzt en i lus alle Fawer Mit kampfbegier'ge Blicke, vornher de Metz mitſamt Im Aageblick do ſchafft mer e Heer— es gilt jetz:„druff!“ 2 hrt, t.— gefie 5 häi geſpier ſe . 2 ſe im häwwe e, ſe gereſſe, de Chriſtoph un de Schorſch 282 De liewe Gott ſolls wiſſe, ſou hordig ſinſe ſelde dorch.—— ſe ſchun verhaag ſinſe aus Do ſin Wie Eh noch die Hehner woage, woas Von Hans Reuß. ie N 4 teinernes Kreuz, d bt auch noch ver . tammen. Es g i f in teht je ein nach Hofheim f aber neuerer Zeit ent aches Ein einf t aber nicht mehr zu ent nahe dem E 2 fern if ir 7 9* der Gemarkung. 0 1 ſſen In zkreuze e Hol 1 t, ſteht am Pettweg Kruzifixus dürfte ungef chieden Steinkreuz, de im, Der 1 en Seite einen Stein mit ganz 8 7 iſenbahndamm. ſein. adt mit der Bahn nach Ho 2 i 7 J ähr 100 Jahre alt 4 1 f ht man auf der recht Fährt man von Bür is ſo ſie Es iſt der Sackſtein. An ihn inem Mann, der den knüpft ſich die Erzählung von e auffallender Form. 5 ein wiſchen ſt e ungen Bürſtadt und rf if beſtraft wurde. hoher Damm Bürſtädter geben, die das Grenz⸗ te und dafür Weit vom Do lig cht näher kennen. Schritte breiter mäßig wei flachen Gräben, der die Gemarkt ic 1 U Sonntag immer enthe Es mag manche deiche l! wenige 9 4 Ent⸗ in einiger die teilweiſe über tehen arauf ernung voneinander fünf Steine, D D trennt. auſen Klein f d. Zeichen en ſin in den Erdboden verſunk in wenig in d t immer nach der Oſtſeite hin e Hau! wuchert und ei ſen iſ Bei die ſo im Stiel, Zeichen mit der Abendmahlskelch dar, der ſtatt 1803“, dem Jahr, in dem die in Letzteres Abzeichen könnte e Schelle halten, doch beſteht dafür t. Es ſcheint jedoch ſo: Man f ch von den t der Jahreszahl 1803 einge⸗ i i ideren Seite iſt e kam. Wäre ein Fuß an dem en“ m Auf der a ſſen „Buir für ein e zu He + alten Bürſtädter Wappen ſprüng ſtellte es jedenfalls den wußte ur und„Klein hauen. man wohl keine Erklärung. Inſchrift Gemeind it ei⸗ ſelben Irr⸗ te mi 5 Daraus würde i dung. ne andere Erklärung f in beiden Kelchen im Wappen, lären und brachte Verb in * 7 1 li konnte ſie ſich jedoch nicht erk dem Namen Bürſtadt 3 g be⸗ ſun 57 0 r da den, zumal man dem Titelblatt einer alten Flurverme in E ich ſchlecht f tum auf dem dann eine Bürſte. gegnet. chen läßt s if nernen Tor⸗ 42 21 1 e dre i ten. Der ein ie Bemerkenswert ſind auch noch d bogen mit Inſ wig Lud⸗ Ueber t⸗ 0 „Zur Krone“ ſteht: „17 H. M. K. 29“, n der Ern i res ahl 1755. die Jahr if ſtraze Nr. 37 trägt dem Eingang zum Gaſthaus älteſte Juſchrift, 1605. zer des Hauſes will wiſſen, ie ſi ſt d i Andreasſtraße Nr. 10 Der Be dem Torbogen. daß früher über d in 2 „ 5 le. Ecke Adam Dradkert! iel Mittlerweile iſt der Holz⸗ der Haustür ſtand ften gibt es nicht v Damian Drackert 1605. Hausinſchr balken entfernt worden. i G t: geſchwollni Schnut. 82 ſdch ſich ausgeruh — wwe ſe er a Am Baßmann drowe h hier nicht erwarten. Es e nur Namen und Daten ange i darf man ten, d 1 ben. Auch dieſe ſollen der Nachwelt erhalten bleiben, beſonders tige Funde Inſchr 1 0 roßar ind m Die Reck woarn voller Foalde, die Hoſe woarn geplatzt. Mer hot jetz ougehoalde un hot de Dreck eweggekratzt. Bei drei Mann hot's jetz gäwe e di s Unkenntnis und t der Zeit verſchwin⸗ „daß ſie au Wenn man wei 0 ſönlicher Ver⸗ zer lieb und wert, 1. 85 Sinn mi ſind uns da leberreſte find unmittelbare N 0 7* 1 2 2 Laie f — id cht oder das Material zu anderen Zwecken Solche an geſe 5 f 1 7 6 ange den, über 5 0 geſchichtliche Zeugen und 1 errt. woas mer erreiche wollt, ſp gentlich geſollt! ie mer ei Is w ſprunge weirer, a 2 Hot ſich es Kreuz gerewwe un's Maul weit uffge S En aanere Daal is driwwe am Motzruh rumgeerrt, ou woar mißlunge leirer, Weil mer ge in per weil ſie tatſächlich mit der alten Zeit bindung ſtehen. zu in „ mit Verzierungen ver ile Grabſte iſt und eine Kreuzesſzene darſtellt. Die Inſchrift lautet: edhof Bürſtadts, der um i die Kirche lag, ſteht. Es iſt ein rechteckiger roter Sand⸗ 0 zige erhalt in f dem erſten Fr uerſt wäre der e 3 nennen, der au mehl mit“. eiß ß doch melde de Zuck fetz alleritt, elde un bringe uns das W — ſer! * * „Ball konn mer Kuche eſſe, däs Weißmehl kriehn mer heit. enſem mu In Hehne unnerdeſſe woarn freidig all die Lei, t: Do kumme u Vun B De ſehen tein, der oben abgerundet eern werrn uffgeſtumbt. Zuck fehrt oi, jetz helter, drei 2 * Kaa Wort vum Mehl, däs fellter.—„Häbter net uffge— ALHIER LIGT ARNOLD ALBRBRTI [drumbt?! muß i Häbbter ſe net verhaage?— Ach Golt, woas RUH) Im Pfarrſterbebuch ſteht, daß Arnold Alberti„Sca⸗ binus“ d. i. Schaber oder Na 1 IST GEBOREN IM JAHR 1707 DEN 21. OCTOBER 1770(HERR. UND IST GESTORBEN DEN 18. JULIUS ich liale“ Ehr häbbt jo blodoe Aage, verrobbt ſin Eier Hemderkräſe!“ „Ei Schorſch, do nit⸗ in un! ſtraße * i Ludw t⸗ 0 ſierer war. innerhalb des Dorfes ſteht das Ortskreuz. Vor ben, die ſie jedoch wieder einmauerten. Leider hal man 0 dem Krieg ſtand es in der Ern telbarer Nähe des Bahndamms. Beim Umſetzen wol⸗ len die Maurer eine verſchloſſene Büchſe gefunden ha⸗ 5 1 t 1 Lei 81 lträdiert?“ Kreiz ehr Moin liewe Mann, moin Hoiner, woas hoaweſe den verbleit chammeriert e te un ganz verſ 8 die dann aus? * äje 0 h wäiklich dann ſou mal— 0 i i neie Hoſe, wie Ei aus em Loch, em grouße, gucke doi Knie jo rau „E Knallaag hot aa moiner— ach, woa Du biſchd jo ganz verſchum Hot mer in Benſem drunne E chmacklos mit Oelfarbe angeſtrichen. Am Sockel iſt zu leſen l Stein ge EEB ARMET EUCH UND TRESTET IHN ALLE DIE IHR DM IHN WOHNET ALLE DENEN SEIN NAHM BEKANNT IST SAGET WIE IST DER SO MECHTIGE STAB DIES SO HERRLICHE SCEPTER ZU TRUMMERN GE⸗ den roi noch die Blamag“. bleibt weg vun der Bagag. Sou is ze Enn gegange de Zuck vun Hehne her; Eich net gerore, Jetz häbbter noch de Schoare un or Häbb i Maleer. imme geend m fange, E Kreiz for manchen Bäjer horrer gebrocht ins Haus, Groiß horret ouge DIES KRUTZ HAT CATHA⸗ RIA COC HIN ERRICHTEN LASSEN 1794.“ IEREM. 48. GANGENꝰ Un nimme grouße Aejer iſſer for Hehne gange aus. Draußen vor dem Dorf am Mittelweg, der Weg zum Erdanhäufung der iner 2 Er iſt aus rotem Sandſtein und noch ſehr Borheimer Hof, ſteht hoch auf e Bildſtock. ch— woas Hehne i ch, horrer woas Guts geſtift ſem awer, maan i Kaan Benſemer werd wahrſchoinl For Ben ier flachen Niſchen ausgehauener in zu v Das Ganze krönt ein kleines gleichſchenk⸗ gut erhalten. Eigentlich iſt es ja gar kein Bildſtock, ſon⸗ worauf e dern eine, auf einem Poſtament mit Inſchrift ſtehende Säule, Stein ſitzt. lehrt— Joubetrifft— ur Kärb mäih oigeloa tre— un däs, däs is uns hechſchdens [doch aa woas weri!— Joſ. Gmeiner, Bensheim). Joſ. G Bensheim) Woas ſicher aa kaan Schoare, un woas 3 ſtict. dann verrickt?“ ſem ich's eraus geſtellt, is Ben Däs Mehl, däs werrn mer hole, weils net is ougemeld. N * ie Un duhn es zu dann fiehre dem liewe Kommunalverband. Dunnerlerrer ö De Hehner in de Glerrer de Ordei“spruch von Benſem Mer hot nemlich befohle, w 3 Mer werrn's glei konſisziere, mer duht' saa korzer Hand.— Gebroocht hot gier i voll Kampfbe ine Schwanz, den ſchä De Gickel dort in Hehne, der woar drum oik gereizt ſoin Un hot [geſprizt. letſchde Haus, 2 0 due au ans e bis 1 Mer hot jetz Storm geblo Als wollt mer die Fran J ch Deit 5 0 land werfe all lenaus. Scherſch.— rtshaus anne, dort treffe ſich die Berſch, Ganz Hehne duht ſich ſpanne, die Chriſteph un die Wu ſchun bereit duht leije däs ganze Hehner Heer, * Mer leeft ins W 5 Dort hot mer ſich verſchwore ſou houch als wie e Haus: Nooch Benſem duhn mer foahre, däs Mehl däs muß eraus. Un bei em Schobbe„Neie“ do fellt mer immer Benſem her. Mer haaweſe zu Kr 1 t ins Bett. ieh ſchun uff gerett.— te ſpe 5 497 fr tz foahrn mer, mer mache zamme Me „bis mer däs Sell Owend, Gott verdippel, is mer in Hehl De nechſchde Moe ippel ud woar mer in Hehne l ſem noi je „Nooch Ben Tnuff!“— ine— um Benſem wer's doch * „Werd's Ben ſchoad“. 1 ſem iwerwin Werd mers dann wirrer f 5⸗ frer Ouſicht kunft uf inne in 3 * ſkoaert? Rolle, do hot de Kall gegrollt ö Mehl gehollt loßt mich nor mol gewährn, „wu unſer ch net lang Fineſſe, freſ Jſoll die holle De Zuck woar kaum im Die kriehn heit Schleeh zu „De Dei Ich ma [käärn“. ſe ſtatt unſer gure Waaze „Du, Kall, guck mer ins Aag, 22 wann ich heit um mich haag. un wäje— wann ich ze weit iwer, 12 1 ft eniwer em Sch in Doch bleib bei mer— o ie De Chriſtopher in Ben Es gitt mich woog, druff un hinne nooch Duhſchde mich laafe ſäje, dann n De Schorſch ix wie ch ſtäik mich noch zevor. do wechſt kaan Halm mäih, ſich, ſe, i e en Schdeppel Worſchd evor. 0 iner hgt aus de Ho zie mol hihaag, Ho t gitt's noch blut'ge Noa „Hei Wu i Iſem ſtinkt“. hi⸗ un hergeredd, 0 Hehne e Gewett. iwer uffde Gaſſe häwwe ſich zugeblinkt: ge ſou ch wäje moiner in Benſem heit noch uglicklich ge in zugetroa 2 „Mer miſſe uff jetz baſſe, ob's net nooch Raach vun Ben⸗ An wie do die im Wa Do hot ſich Ich mach m Poar We t mol ſchãi ehr i 9 * echt druff die Annekätt, tten h „der g i er 0 e Bärwel,„däs woar en Schwoli⸗ ff de Werwel un uff ehr Backezeeh!“ ſchee, i kaan Gurer“, d'ger Ben in is aa . en win s iſſ „Moin Oalder“, ſecht d Der haabt'en u „Moin Mar „D Fett! chun dort, 100 8 2 ſin is uffgeſteje, ſchun brennt es ganze Ort Ehrn Buu der ſecht Dort duht ſich äbbes reje, ich wett, ſie En Raach „Do biſchde mol ſchäi gegange oi. [Kuhmeſchd ſoi“. troffe. Do driwwe duhnſe meſchde— es werd de Damb vum — * ige Die Hehner ſin vermeſſe die Schdadt enoigeloffe. Am Nitterplatz do häwwe die Berſch gehoalde Roat De Zuck woar unerdeſſe in Benſem o äwe mer dene drauß ehr Debudoat“. „Vor alle Dinge g (Aus:„Zum Gr () RANTE WIDEMANN ANNO 1769.“ An der Straße nach Lampertheim und an dem Meg „DlSEN BILT STOCK HAT MACHEN LASEN CARI. liches Kreuz. Der Text lautet le un Schiewele“. Von Joſeph Stoll. Verlag iwwe baten. Schriftleitung Dr. Ed. Berlet, Lorſch(Heſſen).— Unbe rechtigter Nachdruck 7 7 Latten und Bretter in div. Stärken. ſig g fe und FF ˙ P r 5 ger L it ii sowie 9 la Rahmen tereſ 8 Liter Pfg. Ennall N a zu sehr ermäßigten 6 Ein machh abler ellen Papier- handlg. Brennholz Eſſenz er pine, Redpine regon, schwed. u. 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Betrages, Lage u. heit unte 2 2 7 7 50 + 1 1 12 2 S 2 0 und Lasttransporte jeder Art führt aus bei bester u. billigster Bedienung Weber 8 Bauer genommen: Dieſer Betrag erhöht ſich um je 100 Mk. jährlich] and Bürs Fuhren für bedeuten ützt vormittags, vormittags, vormittags, ier niederſchrei⸗ Mietbuch iſt * 0 * 31, vormittags, Hiernach können für Mieter mit dem Anfangsbuchſtaben 12. Steuerpflichtige, bei denen die Erhebung der Son⸗ Härte Bei der Berech- nung gilt die Frau nicht als Familienangehörige. 31, vormittags, 31, 0 * 31, 0 7 31, 5 7 Der Mieter hat für ie bewilligten Ziele der Mietunterſtützung eine 5 (Lohnbeſcheinigun⸗ 19 1931. ö für Mieter mit dem Anfangsbuchſtaben KL. Dienstag, den 21. Juli 1931, vormittags, Das 19 Anfangsbuchſtaben Uu— uli 717 Die Anträge der bedürftigen Mieter werden auf unſerem Büro Nr. 21 wie folgt entgegenge⸗ J t den ihren Haushalten tei⸗ Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. beſondere Juli Juli V. Roos. te mi LI u. Mücken Fly-Tox ist wohlriechend und wirkt tödlich. denn ihn quälen keine Handspritzen, Kannen u. lose empfiehlt billigſt Chriſt. Adler, zur Traube Er lacht Schnaken eine gedrückter Hafer Rathaus- Drogerie Peter Moskopp Die Unterſtützung kann insbeſondere Für⸗ den Hooco-Tox bedeutend billiger—/ Ltr. 50 2 2 Wohnungsänderung nicht vornehmen können 7 gebäudeſteuer 1931; hier für hilfsbedürftige ſorgeempfängern und ſolchen Steuerpflichtigen ge⸗ Mieter. Das heſſiſche Sondergebäudeſteuergeſetz Für bedürftige Hauseigentümer werden dies⸗ für Ställe nur Es empfiehlt ſich, im Intereſſe einer ſchnelle⸗ ſezügliche Anträge erſt ſpäter, nach Zuſtellung des en Geſchäftsabwicklung, daß die Antragſteller fol- ende Angaben auf einem Blatt Pap pen und mitbringen Ueber alle von uns bewilligten Mietunter⸗ Die Mietunterſtützung für Mieter und bedürf⸗ ützungen erhalten die Antragſteller und ſoweit Mieter in Frage kommen, auch die Hauseigentümer Der Herr Miniſter für Arbeit und Wirtſchaft ige Hauseigentümer ſind ab 1. April 1931 auf Arbeitsloſe haben eine Beſcheinigung des Ar- hat zur Einführung des bargeldloſen Zahlungs- perkehrs bei der Bewilligung von Mietunterſtützung mit Wirkung vom 1. April 1931 angeordnet, daß en Stelle der bisher üblichen Barauszahlungen ein peitsamts über die Höhe der Arbeitsloſenunter⸗ tützung und die Dauer der Arbeitsloſigkeit vorzu— egen. Brutto⸗Arbeitslohn oder ſonſtige Einnahmen von nicht mehr als 1300 Mark jährlich beziehen. Die vorſtehenden Vorſchriften gelten entſprechend für hilfsbedürftige Perſonen,(Mieter oder ſonſtige Bekanntmachung. * Betr. Mietunterſtützung aus Anlaß der Sonder⸗ Viernheim, den 9. 9 dergebäudeſteuer für Mieter mit dem Anfangsbuchſtaben A- 1 für Mieter mit dem Anfangsbuchſtaben E- G für Mieter mit dem Anfangsbuchſtaben M—P Mittwoch, den 22. Juli 1931, vormittags, für Mieter mit dem Anfangsbuchſtaben R Donnerstag, den 23. Juli 19 no Gerſtenſchrot ttwoch, den 15. Juli 19 ſämtlicher lediger Kinder. gen find vorzulegen.) Einkommen. ebenfalls vorzulegen. für Mieter mit dem Höhe der Friedensmiete. iſtenſyſtem anzuwenden iſt. i Name, Beruf, Alter, Arbeitsſtelle und Verdienſt jeuen Gemeindeſteuerbeſcheids entgegengenommen. zie fällige Sonderſteuer und ſonſtige Gefälle des 5 Beſondere Bekanntmachung hierüber folgt. pausbeſitzers zu verrechnen. ommen: einen 2 würde, die nicht in dem Steuergegenſtand begrün⸗ det iſt, von dem Bezirksfürſorgeverband unterſt die Miete, ſoweit ſie durch die Sondergebäude— teuer beſtimmt iſt, nicht tragen und eine entſprechende Funtſpr. geringere Miete an den Hausbeſitzer zu zahlen. lenden Familienangehörigen zuſammen nachweisbar Nutzungsberechtigte) die dauernd oder vorübergehend — A — 2 2 — — — — — — 2 — — — — — = 85 — 2 — — — — — — — 2 — — — — — — — — — — 65 — — — — 2 2 E — 2 — — — — — S S— —— 2 3 — 2 2 2 5 2 2 2 5 5* 2 3 9— —— 8 2 2 —— 3 währt werden, d für jeden Familienangehörigen. Donnerstag, den 16. Juli 19 Freitag, den 17. hriftlichen Beſcheid. werden. a Montag, 5 5 ——. 5 8 3; 5 75 inte reuzer und bis über einen n merſchmiede herunter. Zwei, auch drei Fuhrleute und J einander brennen konnten, 50 Kreuzer un 2 5 8 01 i 1 inige unverſtändliche Buchſtaben mit der Jahres⸗ merſchmiede herunter 5 1 ten den Perſonalbe⸗] Gulden am Tage verdient. Auch die Fuhrleute, die das kerſtraße und Rheinſtraße ſteht eine Schmiede. Ueber] noch einige unverſtändl ch ch ebenſoviele Tagelöhner ſtändig 3 f leſ ieſ 11 i 5 Alteiſen aufkauften, mochten oft mehr als einen Gulden i Eingang war in Holz geſchnitzt zu leſen:„Dieſe ge⸗ zahl 1778. darf des einzelnen Hammerwerkes. 81 a 2 e Bei dieſen Löhnen proſperierten ihrem Eingang .: Martinſtraße Nach der napoleoniſchen Zeit, mi die Werke vorzüglich, da ſie ſtändig mit Aufträgen übe abel V W 1 95 18 h 8 d 1867 b ud e weichen mußte, nahm das induſtrielte Leben 8. häuft waren. 5 3„„TTTVTb e AN. e Nr. 18.17 3— Ihs— Hasloecher— d ee e ee bie 5 5 155 vielfach So lange der Herdfriſchprozeß mit der Holzkohle in Früh i, Dee iſt jedoch et⸗ 340 Ernſt⸗Ludwigſtraße Nr. 20:„Philipus 9 bee de be p l ale auc de Ge⸗ Deutſchland vorherrſchte hatten die 1 1 . 5 6 ö 1725%% Peterſtraße Nr. 22:„H. P. OL. eſſere Verkehrsv. ö ten ſich] Konkurrenz zu fürchten; der Puddelofenprozeß mit bi was verlegt und ſugemauerk worden. Das groze Hane. Fei unn K di genden Deutſchlands. Die Eiſenhämmer vermehrten die n 8 leneiſen mit ſei⸗ Rheinstraße Nr. 16, hatte früher ſeinen Eingang von der 1773“ und Neckarſtraße Nr. 2 weit unker anderem de und ſteigerten ihre Produktion ganz bedeutend. Allein] gerer Koksfeuerung konnte das eee Gas Straße aus durch eine Freitreppe. Darüber ſtehen heute Jahreszahl 1783 auf. die Hämmer im Landgericht Rothenbuch(Söllhammer, ner beſſeren Qualität nicht N ſolche Hunt. Neuhammer, Lichtenau, Laufach, Waldaſchaff;) hoben ih⸗ rung des Beſſemerverfahrens brachte ei deere Bust Die Eiſeninduſtrie Aſchaff enburgs ü ren Abſatz auf 133 000 Gulden, die Eiſenſchmelze in Laue] zung hervor, daß die 1 noch die Verko⸗ fach produzierte um das Jahr 1830 für über 30„ 7e ar Seipel von Koks und den 2 2 a. 5 e; 75 einkohle zur f N zwaren, die beiden Haslocher Hämmer für kung der St e 3 e 5 und die Speſſarter Eiſenhämmer ber 20 000 Guben 50 Wenn 15 8 ahurſes 050 855 1 00 . s i fffern in igen Zeit winzig erſchei ür die da⸗ orſierun. 0: 1 .; Ej⸗. jede und ei ſenbrenner, ſowie etwa ſechs Ziffern in der heutigen Zeit winzig erſcheinen, für da e 5 uktion gegeben, dem das Herdfriſch⸗ JVVJJVV/% ü e bee ee e Se bat i den im in⸗ hrleuten, ferner Holzfäller, Holzhändler und Eiſen⸗ zeugniſſe in Erſcheinung kreten. W 85 m- ſchied zu den Kokseiſenwerken erweiterte ſich noch dadurch. tern den zweiken Plat ein. Sie bat dich aus den im 5 itweif beiteten 1 N ten war ebenfalls gestiegen; auf dem einzelnen Ham- ſchied z di en Eisenwerke ſämtlich in die Nähe der 5 rüher betriebenen Eiſenhämmern ent⸗ händler zeitweiſe arbeiteren.„„ 5 arbeiteten fünf bis ſechs Hammerschmiede und daß erſtens die neuen Eis j b 8 8 Anſchunng der Produktionsprozeſſe in Außer den Eiſenhämmern war, weſentlich früher, eine 5 5 85 Leben ene en bee in gleichem Verhält⸗ e 5 e der Technik und im Verkehrsleben ſich bemerkbar machte. Eiſenſchmelze bei Laufach und eine bei Waldaſchaſt nis hatte die Zahl der Köhler, Fuhrleute und Tage- portmittel in 5 d eſtaltun erh die auch nur in Seither ſind die Eiſenhämmer im inneren Speſſart ver⸗ entſtanden; mit dem Haslocher Hammer war eine geit löhner zugenommen. Am das Jahr 1850 gelangten die] Deutschland eine Ausgef bi 0 5 den heutigen Tag ein ſchwunden und nur zu einem kleinen Teile in Eiſengieße⸗ lang ebenfalls eine Schmelze verbunden: 5 55 155 Eiſenhämmer auf den Höhepunkt ihrer Tätigkeit mit e a N 8 Speſſart geblieben iſt. )%;;᷑F᷑ VN e ee gland 0 555 gaufacher durchſchnittlich neun bis 5 i 1 85 N Rings um faſt den ganzen Speſſart herum wurde die neue e 1 d erſt in den Speſſart ge⸗ 8 1 Ae i ch in Jahre 1840 einen größeren entſprechenden Zahl der übrigen Arbeiker.] Verkehrseinrichtung, die Eifenbahn, ſeit dem Jaber. ie Ei ſ ä mmer ſind erſt i f 5 melze ge a 5 De 5 b. 5. n 5„55—Aſchaf⸗ VVV r Spekulationen erwieſen hatten, untergegangen waren. in der Hauptſache altes Bruch⸗ und Stü 1 5 5 85 gegen 25 Familien und ga jenſt. Wei 5 duſtrie des Speſſarts, die Hammerwerke f 5 i i 1 ö jſenhändl ind zum T 5 f lien reichlichen Nebenverdienſt. elchen gu aber die Exportinduſtrie des Speſſarts, Auf einen Ausweg aus dieſer Wirtſchaftsklemme um die] Alteiſenhändlern und zum Teil auch von Fnuie int le bis 1 e die Spe ſarter Dörfer aus den Hämmer hat- blieb den Segnungen des neuen Verkehrsmittels Mitte des achtzehnten Jahrhunderts führte die induſtriell[ Hämmer ſelbſt im ganzen Speſſart und im Maintake ten bawee der Am tand, daß zum Beſſpie in den dre r i i te Kraft der Speſſarter inunt rankfurt aufgekauft wurde. Auf offenen ten beweiſt der Umſtand, daß zum Beispiel 5 ausgeſchloſſen; eine einzig f Bue 18 b Ne f ausschließlich den kur⸗ 5 i d dg c de das er 1 955 aa e 5855) e e 1 ſarttäler hineingelegt worden. a 5 g inziſ tanden. Mühlen gab es genug: macht und unter dem von der elementaren Kraft des bach im Jahre 1850 kein einziger r e ee jeſen vielfachen Angriffen und Vernachläſſigungen ih⸗ 1 Mehl 55 5 Oel⸗ und Holzichneidemühlen. e getriebenen Hammer verſchweißt und in Arbeit ſuchte, während nach 8 ge 82115 1 110 Speſſarter Eiſenhämmer nicht VVV)JJV%%%%% i en. Dagegen gab es noch keine das Waſse] kohle geſpeiſt, wodurch das Eiſen nicht unweſentli 5 rung aus dieſen en ü 9 N. stillgelegt, die anderen folgten in kurzen Abſtän⸗ ler ngende Gepo tidal ckres der Ideale des mer⸗ 1501. 11 d Qualität gebeſſert wurde. In dieſem Um⸗ beit gehen. Im Einzelnen wurden 15 5 1 920 925 Hoöllhammer im Jahre 1891. Nur an kankiliftiſchen Geiles, der in Kurmainz nicht ſchwä“ ſtande beruhte der Hauplerfolg der Eſenhammer. did lolgende ohe gedaß m in inen done ec drei bis zwei Orten iſt unter Berückſchtigung der neueren Herstel VVV e JJ; ͤ i i enſchmelz⸗ i am: uche privater 70 ö teuliche Eiſenkonſtruktio vier Mann, 10 Ham Xreuger, m. 8 5 10— er in Eißengießereien dan des acht⸗ N 8 1 55 Beispiel die Lohrer Main⸗ tigem Geldwert würden 35 Kreuzer eine 7 ih 1 e d 9 in Acchaſfenbur 3 5 aße Ei⸗ gehcten Jahrhunderte im oberen Tavalale lenkten die brüle./ Auſmerkſamkeit der kurmainziſchen Regierung auf dieſes Der Aufſchwung der Eiſenhämmer begann alſo mit ſchnittlich 40 Zentner, ſodaß er 15 k verdiente. Jeder gelegten Hammerwerke ſind teilweiſe für Fremdenves⸗ Induſtriegebiet. Darum unterſtützte ſie die Neuanlage f der kurmainziſchen Regierung, die Bevöl⸗ 5 wöchentlich 8 Gulden oder 14 Mark verdiente. Jede fehrszwele eingerichtet worden, wie in Lichtenau, Hob⸗ . 1 ihr ſelbſt ge⸗ dem Beſtreben der kurmainzif e Er⸗ Schmied hatte außerdem freie Wohnung, freies Gras für] kehrsz e teilweiſe für neue Idler; von 5 der Zeit 1 25 35 010 da- kerung von der Auswanderung eat Dienten Jahre 5 ſeine Ziegen oder ſeine Kuh und ein Stück Ackerland für bacher Hammer Wi 8 endlich 1 5 Höllen⸗ llt, die Bevölk 1 S( itsge eit. Dreißig Jahre pä⸗ eine. 5 i l. n n i utzung o. es 5 5 die Arbeitsgetcdenhelt fich Geünderte und die 1 ee d 11 855 e Dale die Ent⸗ Kartoffeln oder Gemüſe. In jeder Gruppe war Ard harnme Pröbatheſig 8 früheren Hammerwerksbeſitzer⸗ wenig erwartete Erſcheinung der e 1 5 ſehung von Sichten 1 großem Maßſtabe. Die 55 der für den F 1 k 5 85 bis 40 geworden. Die Aſchaffenburger 1. 55 1 Selbsthilfe zu Tage trat. Alle noch freien Waſſerläuſe[neuen 6 i ſavatale, im Lohrer und im ohnprämie von drei Kreuzern e je beſchäftigt im allgemeinen die höher bezahlten Ar . 5 Anlage von Eiſenwerken vergeben, And mei⸗ 0 b dam ih in 2 D019. 8dr geil Gulden Bau⸗ und Futtergen iir bine, W 1 0 125 9 1591 955 Jnduſtrten. Sie wohnen auch ſtens von ausländiſchen Unternehmern, die ihr Geld eingerichtet worden. Am Ende der Dalbergſchen Epoche Nutznießungen der Hammerſch 5 5 75 ſelbf ähr a du⸗ 1 d 5 25. f des zu jener zumeiſt in der Stadt ſelbſt. Während andere In mit ins Land bringen mußten, mit Hammerwerken be⸗ gab es die folgenden Eiſenhämmer: zu Oberndorf(Aura) ſich den 50 0 da 1 9 0 n 1 85 b ſtrien viel Arbeilskräfte vonnöten haben und gebrauche! ſetzt. Die Beſitzer der meiſten Eiſenhéͤmmer kamen vom] due e 8 asloch einer Zeit und noch i darmen Sp 1 be für die ein alk be S Abaſſſchen Rhein d aus dem Oben Aus ihrer in 8 Ee A i eh aber En Schals gegenwärtigt, muß 5 Fee 11 d tigt die Eiennduſkete loch Arbeiler, die nach den heuti⸗ e enen und daa bei Weleerhof eiuer, in Waldaſchaff zwei bei Heimbre ar ende gd besen N die ſtän⸗ gen Gewerbegepflogenheiten eine mehrjährige Lehrzeit e te er enthal einer(der Hoöllhammer⸗ bei Wintersbach einer der Ae de aber ten 20888 d ſt on 35 durchmachen müſſen und demgemäß zu den beſſer bezahl⸗ die Lehrmeiſter in die Heimat zurückkehren zu laſſen. Aber bd Nerbaneer und bei Hobbach einer, im Ganzen digen Arbeiter kamen 11 5 einen 8 a i 85 Köh⸗ len Facharbeiter gehören. 5 Badermann. die Speſſartce gingen nur langſam an die ihnen unge⸗ alſo vierzehn Eiſenhämmer. Dazu eine Eiſenſchmelze Kreuzern als Tagelohn ee ee e Nele e(Spefſart, Weiland ſche Druckerei Aschaffenburg). wohnte Arbeit heran, und noch bis zur 7 der Laufach And eine Eiſenwar enfabrit ler hatten zeitweiſe, wenn ſie mehrere Mei ö letzt amm ande 8 ſchmiede im Speſ⸗]T Lauf 3 a a 5 e haben freinde Hammerſchmie 9235 Auf dieſen Werken waren im Jahre 1815, 5 0 r De He hnemer Kreizzu ck Eine eigentliche Koloniſationstätigkeit haben die Speſ⸗ den Neuhammer, den Lichtenauer denn 155 bite garter Hammerwerke nich zur Folge gehahe wohl aner bedertige bi re Heſamtpro⸗ hon dae einen Wett von(E Erinnerung an die Zwangswertſchaft). brachten ſie die von der Regierung beabſichtigte gute Ar- beſchäftigt, ihre Geſamtproduktion ha frucht aer Dann, ums vorauszeſoage, mer hot aus Hehne weg beitsgelegenheit in die ſchon beſtehenden Dörfer gerade 141000 de der 259 0 cc de e Anf das In Hehne vor de Kärwe,— es 88 N 5 Benſem noigelr age, 10 e, ei ö 5. ovon jedo N er dä ärwe enſem. dock 5 5 8 1 5 ten 25 ai, d dent zn fehlen Pegane d ee Im Durchſchnitt eder Al dem 110 d lit ane nn bi e, Ehr jo all noch wißt, Die ſollt mer ſchwarz dort moahle 3 1 d ie eine Ab⸗ und Auswanderung gr 5 damals vi mmerſchmiede. Auf dem Daß ohne Kä äs ärwe feiern mißt.„ 55 n e 8 1 i 85 1115 S c e 919955 130 92 80 Daß ohne Kärwekuche mer 1 1 5 5 f 1 15 Das Mehl wollt mer dann hole, däs zollt de 9 le 85 5 1 inzif ändig beſchäftigt. ie di der Ham⸗ 85 ie Stern in Foalde ſich ſelbſchd de brävſte Mann, 8 llt mi rm tändig beſchäftigt. Ebenſo groß wie die Zahl d Do legt die Stern in Foalde ſich ſelbſch. . 1 0 5 naa Der 50 f en gewöhnlich auch die der Holzführer unt E Kärb ſou dadzehoalde, däs wer e wah 0 b. Doch hot mer Lund geroche vun dem geplante Straach b cher Hammer zum Beiſpiel iſt im Jahre 1767 ein- ſonſtigen Hilfsarbeiter, un die Jahl der Köhler. welche Drum hot mer aa beſchloſſe— es woar en 2 5 i eh Un hot e Wort geſproche, wu Hehne oik in Raaſch galchtet worden, um dieſelbe Zeit der Eiſenhammer in für den Sn e ale 77 1 i Ja ber Halt Mer wolle uns net loſſe beſchlagnahme däs Waazemehl. g 8 a j i 0„! durchſchnittlich ebenfalls nicht unter die Zahl de i Frammersbach, für den im Jahre 1760 ſechs Ham 0