amade m q Sn Aſfaddadlllddp add dd 85 8 Ap ip d l add uli G x dl ly un dla ud Jungfrauenkongregation De frheaterebend n Die Sonnenmädel Sonntag Abend ½9 Uhr im Freischütz. Eintritt 40 Pfg. Neue Tarte 10 Pfd. 55 Pfg. zu verkaufen Heinr. Roschauer Friedrich Ebertſtraße 3 Großer Verdienst durch Verkauf von la Kaffee zu Engrospreisen an Bekannte. Groß- rösterei Meßmer, Hamburg 30 f n 2 Mar. Jünglings-Sodalität Sonntag morgen — onatskommunion. Sonntag Nachmittag Chriſtenlehre. Reſtloſes Erſcheinen erwartet bn 6 Der Präſes. Am Sonntag, den 12. Juli abends beſuchen wir die Theatervorſtellung der Marian. Jungfrauen⸗ Sodalität. Vor allem die Eltern bringen wir mit. Treffen anläßlich des Der Vorſtand. A K 0 J. 0 Sportwerbetages(Fußball) 4 2 2 Hauenſtein 1.— Viernheim! Pfalzmeiſter Kreismeiſter(Heſſen⸗Naſſau) Unſere werten Freunde und Anhänger bitten wir ergebenſt, der Mannſchaft durch die ſtarke Beteili- gung einen beſonderen Rückhalt zu geben. NB. Gemeinſame Abfahrt 1 Uhr per Laſtwagen an der Drehſcheibe. In Schifferſtadt 12. Juli Großes Propaganda⸗ Viernheimer Kreditverein e. G. m. b. 9 Unſere diesjährige Generalverſammlung findet am Zonntag, den 19. Juli 1931, nachmittags 3% Uhr, im Gaſthaus zum Freiſchütz ſtatt, wozu wir unſere Mitglieder freundlichſt einladen. Viernheim, den 11. Juli 1931. Der Vorſtand und Aufſichtsrat. NB. Die Bilanz für 1930 liegt von heute ab 8 Tage zur Einſicht der Genoſſen auf unſerem Büro offen. Turnerbund. Sommerſpiel⸗ meiſterſchaften(D. T.)] der Gruppe Nordbaden auf dem Waldſportplatz der Sportvereinigung am mächſten Sonntag zwiſchen Kraichgau, Bad⸗Neckargau, Elſenzgau, Mannheimergau. Beginn der Spiele 2.30.— Eintritt 30 Pfg.— Zu dieſen Spielen beehren wir uns, Freunde und Gönner herzlichſt einzuladen. Wiriſchafts betrieb i. Vereinshaus Der Vorſtand. Mitglied des Deutſchen Arbeiterſängerbundes.— Heute Samstag Abend Teilnahme des Männer- chors am Feſtbankett in Weinheim. Abfahrt 7.53 OEch. Treffpunkt der Radfahrer 8 Uhr am Deutſchen Haus. Morgen Sonntag, den 12. Juli vorm. 9.43 Uhr Abfahrt für den geſamten Verein. 11/12 Uhr Singen auf dem Mar kiplatz. Der Preis für das Mittageſſen beträgt 1.— Mark- Lokal in Weinheim„Müllemer Feſthalle“, Beſitzer M. Bienhaus. Unſere aktiven und paſſiven Mitglieder laden wir hierzu freundlichſt ein. Der Vorſtand. FFC Central-Film-Palast. Haben Sie schon den neuesten Tonfilm gesehen und gehört. Ein entzückendes u. wunder- bares Tonfilmwerk c hgell aus Du bleibst da Ein 100% Ton-, Sprech- u. Gesangsfilm in 10 Riesenakten. 10 ae 1 Rune Ela Polo Huf Lehen und Tod Ein abenteuerlicher und spannender Sen- sations-Grobfilm.— Auberdem ein ganz hervorragendes Lustspiel Ene Schwarzlanrt mit Hingernissen Ein ganz großer Lacherfolg, Lachen ohne 1 Ende.— Man besuche dieses herrliche Tonfilm- Programm von 18 Akten. Es ist das schönste und billigste Vergnügen. Alle Vorzugskarten haben Gültigkeit. Erwerbslose zahlen Werktags 50 Pfg. 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Krankenhaus Westend 3 1 Berlin(leit. Arzt Prof. N an der Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenleiden in Röln a. Rh. zuletzt als erster Assistent der Klinik(Direktor Prof. Dr. Preysing r und Prof. Dr. Güttlich) habe ich mich in Mannheim M7, 14, am Kajserring ue Tücharzl fur Hals-, Nasen-, Ohrenkramnnelten niedergelassen. Sprechstunden 10—1, 3—5 Uhr Samstag 10—1 Uhr. Dr. W. A. Meyer) und mehrjähriger Tätigkeit Dr. H. Utzerath Bil Zu verkaufen. 1 Badeeinrichtung mit Gasofen 3 Kleiderſchränke 1 Partie Stühle 1 Krankenſtuhl, Waſch⸗ kommode, vollſtändigen Betten, Grammophon mit Platten, 1 Divan, 1 runder Tiſch 1 Kinderbettchen, wie neu Kleider, Schuhe uſw. Alles in gutem Zuſtand Verkaufe gegen Raten⸗ zahlung. Peter Benz, Annaſtraße 20. In 3 Tagen Micht raucher Auskunft koſtenlos! Sanitas-Depot, Halle a. 8. 296 2. Für beschmützte Arbeitshände 5 Henkel's ATA Stets verwende! A 16% ˙ 7 Medizinalperband. Die Mitglieder werden gebeten, bis zum 15. Jnli ſämtliche Rechnungen beim Ge⸗ ſchäftsführer abzugeben, zwecks Auszahlung. Der Vorſtand. Dr. Al. Winter Beratender Volkswirt R. D. V. Steuerbevollmächtigter gem. 8 88 A. O. Zugelassen beim Finanzamt, Finanz- gericht Darmstadt und beim Reichs- finanzhof München Beeidigter Bücherrevisor der Industrie- und Handelskammer Darmstadt Fernruf 104/ Postschließfach 161 Fehlheimerstraßbe 42. Bensheim a. d. B Alte Zeitungen J. Ein wickeln u. Tapezieren geeignet zu haben in der Geſchäftsſtelle ds Blattes Telefon 8 6 Melde eis gekühlte Matjes⸗ heringe Stück 10 u. 12 Pfg. empfiehlt lakoh Winkenbach Lorſcherſtraße 10 5* 3 Ein einfaches, billiges“ pfohlen, täglich einge-. hende Anerkennungen.“ Rathausſtraße 50 Auskunft kostenlos. Lorſcherſtraße 8 Theresienstraße 5. Guterhaltener Getreide mäher (Marke Wer ry) zu verkaufen. Von wem, ſagt die Exped. ds. Bl. Visitkarten in reicher Auswahl zu billigen Preisen fertigt Mernneimer Anzeiger. Jede Uhr repariert in eigener Werk- Ernest Alg. 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Vor⸗ ſitzenden Herrn Michael Hoock, Friedrichſtraße 27 einzureichen. Der Geſammtvorſtand. Frisch eingetroffen Weizenfuttermehl, Weizenkleie, Nach⸗ mehl, Treber, Malzkeime, Schnitzel, Soyaſchrot, Weizenkeime, Reps⸗ und Palmkernkuchen, Viehſalz, Gerſte⸗, Hafer⸗ und Maisſchrot. Sämtliche Sorten Hühner-, Tauben⸗ und Vogelfutter. Spezialität: Ku denfut ter. Alois Walter — ich nach Beratungen, die in der Nacht zum Sonntag bis 2 Uhr dauerten, den ganzen Sonn⸗ lag in Anſpruch nahmen und auch noch die klausmitteh argtlieh eminem ſofortigen Eingreifen . funle. Lelp eig u. 20% ter Garantie des Reiches auch für ſenverkehrs, andere als rein Geldſorten Reichsbank in jedem Einzelfalle eine Nach pr ü— fung der Deviſen anforderung gere stätte schnell, gut 3 größerem Umſang ausländiſche Kredite zunehmen. weſen ſoll vor allem die Vertrauenskriſe beendet werden, melten daß zunächſt iernheimer Anzeiger Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. k. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ 1.50 Clerrbeer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Vi ernh eimer kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim Ran Ar. 160 recher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt rt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Mo Zeitung 8 (Viernheimer Bürger-Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigen reiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor- mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchaͤftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden bete eee 48. Jahrgang Ein Sonntag bedeutſamer Entſcheidungen Ausgedehnte Sitzung des Reichskabinetts— RNotgeſetze zur Ueberwindung der Vertrauenshkriſe Reichstegierung fordert Unterſtützung. Berlin, 12. Juli. Das Reichskabinett hat erſten Nachtſtunden zum Montag erfüllten, zu in die Deviſen⸗ und Geldmarktkriſe entſchloſſen. Das geſchieht: 1. Durch eine Zuſammenfaſſung oer maßgebenden deurſchen Banken un⸗ die Geſchäftsſeihrung, ſo daß Gewähr für eine Ueberbrückung der augenblicklichen bankmäßigen Schwierigkeiten in einigen Unternehmungen u. für eine geſunde Geſchäftsführung gegeben iſt. s iſt ſelbſtverſtändlich, daß dieſe Maßnahme nicht ohne eine gewiſſe Auf ſi ch rs u nd Kontrollbefugnis des Reiches ge⸗ Kroffen werden kann. 2. durch eine Neuordnung des Devi⸗ die es unmöglich macht, für wirtſchaftliche Zwecke fremde anzukaufen. Dadurch wird der er⸗ licht und es wird ihr das Recht gegeben, un— htfertigte Deviſenanforderungen zurückzu⸗ veiſen, während ſie bisher zur Einlöſung der Reichsbanknoten in Gold oder Deviſen un- bedingt verpflichtet war. Dieſe Maßnahmen ſind begleitet von einer Erklärung der Reichsregierung, in der das deutſche Volk auf die drohenden Ge— ſahren einer akuten Wirſſchaftskriſe hingewieſen und ermahnt wird, die Reichsregierung in ihrem Kampf um die Sicherung wirtſchaftlicher Stabi— lität in Deutſchland zu unterſtützen. Die von dem Kabinett getroffenen Maßnah— men ſollen lt. N. B. L. ſelbſtverſtändlich nur für eine Uebergangszeit gelten, wäh⸗ rend deren Dauer es ermöglicht werden ſoll, in herein⸗ Durch den Eingriff in das Bank- die bis jetzt immer wieder zur Zurückziehung ausläudiſcher Kredite führte. Die Kontrolle der Deviſenanforderungen ſoll ermöglichen, für die unbedingt notwendigen wirt— schaftlichen Zwecke die im Reich vorhandenen De⸗ viſenbeſtände, auch ſoweit ſie ſich in Privathäu— den befinden, bereit zu ſtellen. Die Maßnahmen des Reichskabinetts ſind eingeleitet worden nach jehr genauer Unterrichtung der Leiter der Großbanken, die an den verſchiedenen Stadien der Verhandlungen attiv mitgewirkt haben. Auch die ausländiſchen Notenbank⸗ leiter ſind von dieſen Maßnahmen ſchon un⸗ terrichtet worden, da als Stellvertreter von Dr. Luther Miniſtertalrat Fucke vom Reichsbankbirek— torium nach Baſel geflogen und die dort verſam⸗ Leiter der ausländiſchen Notenbanken über die Entſchlüſſe des Kabinetts unterrichtet hat. Der Reichsbankpräſident ſelber, der zunächſt die Reiſe nach Baſel zurückgeſtellt hatte, um an den Berliner Verhandlungen bis zuletzt mitwirken zu können, wird ſich nach ihrem Ab⸗ ſchluß zu den Bafler Beſprechungen begeben, die ohnehin mehrere Tage in Anſpruch nehmen wer⸗ den, da durch die Inkraftſetzung des Repara⸗ tionsfeierſahres eine Reihe wichtiger Fragen durch die Bank für Internationale Zahlungen zu löſen ſind. Dabei wird dann geklärt werden müſſen, ob die von Deutſchland getroffenen inneren Sanie⸗ rungsmaßnahmen eine Grundlage dafür bieten, die Abziehung ausländi⸗ ſcher Kredite abgeſtoppt und weiterhin auch die Bewilligung neuer Kredite ermöglicht wird. Man hält es für durchaus möglich, daß die energiſchen Maßnahmen der Reichsregierung zu⸗ nächſt in Deutſchland eine gewiſſe Auf⸗ [regung hervorrufen können. Es hat ſich bei den Verhandlungen des Reichsbankpräſidenten immer wieder gezeigt, daß Deutſchland mit ausländiſchen Krediten rechnen kann, daß aber zu dieſem Zweck erſt Verhandlungen notwendig ſind, die einige Wochen in Anſpruch nehmen künnen. Wenn auch gewiſſe Ausſichten dafür beſtehen, daß die Reichsbank ſelbſt ſchon in kurzer Friſt ame⸗ rilaniſche Kredite erhält, ſo muß doch verhindert werden, daß dieſe Kredite ähnlich, wie es mit dem 400-Millionen-Kredit der ausländiſchen No⸗ tenbanken der Fall war, binnen weniger Tage infolge einer ungerechtfertigten Panikſtimmung angekauft werden. Die eventuell in Ausſicht ſtehende ſofortige Kredithilfe für die Reichsbank ſoll viel⸗ mehr unter allen Umſtänden das Mittel ſein, um bis zum Abſchluß wirtlicher lang⸗ friſtiger Kredite für die deutſche Wirtſchaft auszukommen. Nachdem durch das vor kurzem durch Notver— 1 fand eine ſtarke Anteiknahme. Nach Eröffnungs— ordnung abgeſchloſſene Kreditgarantie⸗ ſyndikat der deutſchen Banken u. Induſtrie eine erſte Vertrauensgrundlage geſchaffen war, ſoll jetzt das Eingreifen der Reichsregierung au- in die Geſchäftsführung der Banken und die Uebernahme der Reichsgarantie ein weiterer Be— weis für die in Betracht konmenden Geldgeber ſein, daß Beſorgniſſe für ihre nach Deutſch⸗ land gelegten Geldmittel nicht gehegt werden müſſen. Wenn die Abſichten ſich erfüllen, von denen das Kabinett bei dem Erlaß der neuen Maß⸗ nahmen geleitet wurde, ſo würde ſich wenigſtens für eine gewiſſe Friſt eine größere Unab⸗ hängigkeit der deutſchen Unter⸗ händler an den Kreditverhandlun⸗ gen ergeben, als ſie bisher beſtand. Danatbank ſchließt heute ihre Schalter Reichsregierung erläßt Stützungsnotverordnung— Effekten⸗ und Deviſenverkehr für Montag eingeſtellt wtb. Berlin, 13. Juli. Die Darmſtädter und Nationalbank hat mitgeteilt, daß ſie ge⸗ nötigt ſei, ihre Schalter Montag geſchloſſen zu halten. Die Reichsregierung hat die Darm⸗ ſtädter und Nationalbank ermächtigt: Die Reichsregierung wird aufgrund einer im Laufe des heutigen Tages ergehenden Not⸗ verordnung des Herrn Reichspräſidenten durch volle Garantieleiſtung für alle Einlagen für eine ruhige Abwicklung der Geſchäfte der Danat⸗ bank Sorge tragen. Mit Rückſicht auf die Be⸗ deutung der eingetretenen Zahlungsſtockung iſt den Vörſen die Anregung gegeben worden, den Verkehr mit Effekten und Deviſen für Montag und Dienstag einzuſtellen. Vorbeſprechungen in Baſel Amerikaniſcher Kredit? enb. Baſel, 13. Juli. Die zur heutigen Verwaltungsratsſitzung der BIZ. in Baſel an⸗ weſenden Gouverneure und Präſidenten der verſchiedenen Notenbanken haben geſtern nach— mittag, wie üblich, mehrſtündige Beſprechungen gehabt, um die Arbeiten der heutigen Ver⸗ waltungsratsſitzung vorzubereiten. Ueber dieſe Ein Treuſchwur des Saarvolkes bisherigen internen Beſprechungen, an denen auch der im Sonderflugzeug geſtern nachmittag um 17.50 Uhr in Baſel eingetroffene Geheimrat Dr. Vocke für den in Berlin noch nicht abkömmlichen Dr. Luther teilnimmt, verlautet bei der üblichen hermetiſchen Abſchließung aller Informations- quellen, daß die Beſprechungen geſtern abend im privaten Kreiſe weitergeführt wurden. Die nervöſe Stimmung der letzten Tage iſt auch hier deutlich zu ſpüren. Die ganze Ent⸗ ſcheidung iſt auf den heutigen Montag gelegt. Die kritiſche finanzielle Situation Deutſchlands findet auch hier höchſte Beachtung, ja ſie ſteht unſtreitbar im Mittelpunkt aller Beſprechun⸗ gen. Amerikaniſche Hilfsaktion? Kredit von 200 bis 300 Millionen Dollar für die Reichsbank. London, 12. Juli. Nach einer Meldung des Wirtſchaftskorreſpondenten des „Sunday⸗Expreß“ hat die amerikaniſche Bun⸗ desreſervebank der deutſchen Reichsbank ein Telegramm geſandt, in dem ſie ihre Bereitſchaft zur Gewährung eines zwiſchen 200 und 300 Millionen Dollar betragenden Kredites ausspricht. Der Kredit ſoll eine ſechs mon a— tige Laufzeit haben und in Gemeinſchaft mit einem internationalen Bankenkonſortium bereitgeſtellt werden. Die Freiheit für die Saar eine Gaſſe! Die große Heerſchau des Bundes der Saarvereine in Neuſtadt a. d. Haardt— machtvolle Kundgebung für Rückgliederung der deutſchen Saar an das Mutterlaud 11. Tagung des Bundes der Saarvereine. Neuſtadt a. H., 12. Juli. Schon der Eröff⸗ nungstag der großen Saartagung ſtand im Zei⸗ chen ſchönſten Wetters. Bereits am frühen Nach⸗ mittag trafen ſich die Delegierten und Vertreter der einzelnen Ortsgruppen aus dem Reiche, um in einer Arbeitstagung ſämtliche Probleme durch⸗ zuſprechen, welche für die Saarfrage lebenswich⸗ tig ſind. Die Verſammlung gab eine eindrucks⸗ volle Kundgebung davon, wie ſehr wir gerade heute die Saarfrage vom nationalen Standpunkt aus betrachten müſſen, zeigte aber auch gleichzei⸗ tig den geſchloſſenen Willen des Bundes der Saarvereine, unermüdlich dem Ziele „Zurück mit der Saar zum Mutterland!“ nachzuſtreben. Um 6 Uhr abends fand im Haus der pfälziſchen Induſtriellen eine Preſſekundgebung ſtatt, bei der Kommerzienrat Großer⸗Frankenthal die Begrüßungsworte ſprach. Um 20.15 Uhr folgte im Neuſtadter Saalbau der Begrüßungs⸗ abend. Beſonders erwähnenswert ift eine Ausſtellung von ausgezeichneten Photographien aus dem Saargebiet, die von dem bekannten Lichtbildner Max Wenz ſtammen. Am Sonntag vormittag ſand im Theaterſaal des Zaalbaues eine öffentliche Verſammlung ſtatt. Dieſe öffentliche Vortragsveranſtaltung und Begrüßungsanſprachen von Senatspräſident Andres-Frankfurt a. M., des bayeriſchen Mini⸗ ſterpräſidenten Dr. Held. und Exz. von Kries ſprach Rechtsanwalt Steegmann- Saarbrücken über„Klarheit in der Saarfrage“. Kommerzien— rat Röchling behandelte das Thema„Saarlän— diſche Wirtſchaftsfragen“. Chefredakteur Max Braun-Saarbrücken, 1. Vorſitzender der Sozial- demokratiſchen Partei, behandelte das Thema „Die Löſung der Saarfrage“. Anſchließend ſprach die deutſchnationale Stadt— verordnete Frau Prof. Rawenfel-Saarbrücken tiber„Hiſboriſche Streifbilder aus dem Saarge— biet“ „Frankreichs Schulpolitik im Saargebiet“ be— handelte Landesratsmitglied Stadtſchulrat Mar— tin⸗Saarbrücken. Die große Kundgebung für das abgetrennte Pfalz- und Saargebiet am Sonntag Nachmit— tag im Freilichttheater des Herz-Jeſu-Kloſters hinterließ einen machtvollen Eindruck. Tauſende von Teilnehmern nahmen hieran teil. Nach Be— grüßungsworten des Vorſitzenden des Bundes der Saarvereine, Senatspräſident Andres, der von dem vorbildlichen Kampfe der Saarbevölke— rung in ihrer Treue zum Reich ſprach, entbot Landesratspräſident Schen im Namen der Saar⸗-Pſalz-Bevölkerung herzliche Begrüßungs— worte. Oberbürgermeiſter Dr. Neikes-Saarbrük⸗ ke bezeichnete es nach dem Scheitern der Pariſer Verhandlungen als notwendig, daß aus dem deutſchen Bürger⸗ tum heraus das Intereſſe an der Saar⸗ frage wach gehalten und immer von neuem wieder erweckt werde. Dieſem Zwecte diene der Saarverein und ſeine heutige Kundgebung. Für ein ghäckliche Löſung der Saarfrage ſieht der Redner keine Gefahr. 800 000 Herzen ſchlügen an der Saar in unverminberter Treue für ihr deutſches Vaterland, und dies allein ſei eine Macht⸗ puſition, die den ſicheren Sieg für Deuiſch⸗ land verbürge. (Starker Beifall.) Allen, die über das Schickſal der Saar mit zu entſcheiden haben, rief er laut und vernehmlich zu:„Der Freiheit für die Saar eine Gaſſe!“ Der bayriſche Miniſterpräſident hielt dann ein längeres Referat, in dem er be- ſonders den einmütigen Willen des Saarvolkes hervorhob, dem Mutterlande wieder einverleibt zu werden. Dr. Held Nach der begeiſtert aufgenommenen Rede des bayriſchen Miniſterpräſidenten Dr. Held, wurde, unter allgemeiner Zuſtimmung eine Entſchließung angenommen, über deren Inhalt wir bereits berichtet haben. Anſchließend wurde von der Menge ſtehend das Deutſchlandlied geſungen. Sehr wirkungsvoll wurde nach Bekanntgabe der Entſchließung die Schwurſzene aus Wilhelm Tell dargeſtellt, worauf der ge⸗ meinſame Geſang des Niederländiſchen Dank⸗ gebets der eindrucksvollen Kundgebung einen nachhaltigen Abſchluß verlieh. Von zahlreichen Reichs⸗ und Landesbehör⸗ den, kommunalen und wirtſchaftlichen Verbän⸗ den, den verſchiedenen Parteien uſw. waren Begrüßungstelegramme eingelaufen, in denen der Tagung ein recht erfolgreicher Verlauf ge⸗ wünſcht wird und die Anerkennung für das Wirken des Saarvereins ausgeſprochen wird. Aus der Reihe dieſer Begrüßungstelegramme wollen wir noch das des Reichskanzlers Dr. Brüning hervorheben, der der Tagung herzliche Grüße entbot und der Hoffnung Raum gab, daß die nun ſchon traditionelle Veranſtaltung des Bundes, wie in den Vorjahren, dazu beitrage, die unverbrüchliche Verbundenheit des Saar⸗ landes und ſeines kerndeutſchen Stammes mit dem deutſchen Heimatlande aufs neue zu be⸗ teuern. Die Teilnehmer der Tagung ebenſo wie das geſamte Saarland mögen ſich verſichert halten, daß wir Ihre Treue mit gleicher Treue erwidern. Aus Nah und Fern Heidelberg, 10. Juli.(Studentenunruhen vor Gericht.) Vor dem Erweiterten Schöffen⸗ gericht in Heidelberg fand heute nachmittag der mit großer Spannung erwartete Prozeß gegen den Studenten der Medizin Georg Dörr wegen Aufruhrs, Landfriedensbruches, Wider⸗ ſtandes gegen die Staatsgewalt und Aufreizung zum Klaſſenhaß, ſtatt. Der Angeklagte beſtritt die ihm zur Laſt gelegten Vergehen. Er habe weder den Studenten Muskat mit Gewalt aus dem Vorraum der Aniverſität hinausgedrängt, noch den Polizei-Rottenmeiſter Metz mit einem Spazierſtock geſchlagen. Bei der Beweisauf⸗ nahme ſtellte ſich heraus, daß nur der Zeuge Muskat und ein weiterer Student geſehen ha⸗ ben wollen, daß Dörr von hinten auf den Wachtmeiſter eingeſchlagen haben. Dieſer ſelbſt kann nicht angeben, wer ihn geſchlagen hat. Andere Zeugen, darunter verſchiedene Polizei⸗ beamte, haben zwar geſehen, daß Metz ge⸗ ſchlagen worden iſt, wiſſen aber nicht, von wem. Der Staatsanwalt beantragte eine Freiheits⸗ ſtrafe von einem Monat Gefängnis, evtl. Ver⸗ urteilung wegen Aufruhrs, in welchem Falle auf ſechs Monate Gefängnis erkannt werden müſſe. Ferner beantragte er wegen Nötigung 100 Mark Geldſtrafe. Das Gericht fällte fol⸗ gendes Urteil: ſtud. med. Georg Dörr aus Lud⸗ wigshafen wird wegen Nötigung zu einer Geld⸗ ſtrafe von 50 Mark erſatzweiſe fünf Tagen Ge⸗ fängsnis verurteilt. Von der Anklage des Widerſtandes gegen die Staatsgewalt wird er freigeſprochen. e Darmſtadt, 10, Juli. Unzeitgemäße Kombinationen. Die Frankfurter Zeitung bringt in einer aus Darmſtadt datierten Meb dung eine Betrachtung darüber, ob die neue Notverordnung Badens ein Sonderfall ſei oder als Vorreiter, insbeſondere für das benachbarte Heſſen, zu gelten habe. Dabei wird die Frage aufgeworfen, ob Heſſen die badiſche Gehaltskür⸗ zung nachahmen werde. Wie wir von amtlicher Stelle erfahren, iſt die Meldung nicht von der heſſiſchen Regierung veranlaßt, die noch keinen Anlaß hatte, ſich mit dieſer Frage zu beſchäftigen. Wie zweifellos ſämtliche anderen deutſchen Län— der wird die heſſiſche Regierung zunächſt den In“ halt und die Begründung der badiſchen Notver— ordnung abwarten, um ſie zu beurteilen. Frankfurt⸗M., 11. Juli.(Der Raub an dem Lotteriekollekteur.) Das Große Schöffengericht verurteilte wegen gemeinſchaftlichen Raubes begangen im Geſchäft eines Lotterieeinnehmers, den 22-jährigen Gärtner Guſtav Adolf Böcker, den 21⸗jährigen Dachdecker Henry Paul und den 22-jährigen Kraftfahrer Ludwig Saemann zu je vier Jahren Gefängnis und wegen Heh— lerei die 43-jährige Ehefrau Kathinka Paul zu drei Wochen Gefängnis. Den Angeklagten wur— den je drei Wochen Unterſuchungshaft ange— rechnet, Frau Paul wurde aus der Haft ent— laſſen. Der Haftbefehl gegen die drei anderen Angeklagten bleibt beſtehen. Wiesbaden, 11. Juli.(Brot zwei Pfennige billiger) Der Alt-Wiesbadener Bäckertnnung iſt es mit Unterſtützung der hieſigen Regierung gelungen, verbilligtes Roggenmehl von der Reichsgetreidegeſellſchaft zu erhalten. Infolge— deſſen iſt es möglich, ab kommenden Montag den Brotpreis im Bezirk der Bäckerinnung Alt⸗Wiesbaden um zwei Pfennige für das Drei— pfundbrot zu ermäßigen. Mannheim, 11. Juli.(Selbſtmord.) In der Nacht auf Freitag hat ſich ein auf dem Linden⸗ hof wohnhafter 28 Jahre alter verheirateter Malermeiſter in ſeiner Werkſtätte mittels Leuchtgas vergiftet. Die Tat dürfte auf wirt⸗ ſchaftliche Notlage zurückzuführen ſein. — Karlsruhe, 10. Juli. Politiſche Schlä⸗ gereien.— Waffenbeſchlagnahme. Um Mitternacht kam es in und vor einer Wirt⸗ ſchin in der Ettlingerſtraße zu Auseinander- etzungen zwiſchen Nationalſozialiſten and politi⸗ ſchen Gegnern. Die ſofort herbeigeholte Polizei nahm einen der Täter, der der NSDAP ange⸗ hörte und ſich der Körperverletzung ſchuldig ge⸗ macht hat, feſt.— Zur gleichen Zeit wurde im Sallenwäldchen ein Mitglied der NSDAP feſt⸗ genommen, das ſich mit einer Schußwaffe an⸗ geblich wegen häuslicher Zerwürfniſſe ſelbſt Ver“ letzungen beigebracht hatte.— Gegen 1,30 Uhr wurde aus einem Hauſe in der Marienſtraße geſchoſſen. Die Polizei nahm ſofort eine Durch⸗ ſuchung vor und ſtellte bei einem Mitglied der NSDAP eine Piſtole, aus der die Schüſſe ab⸗ gegeben worden ſind, feſt Sie wurde beſchlag⸗ nahmt, der Waffenbeſitzer ſelbſt ins Bezirksge⸗ fängnis eingeliefert. Nach Angabe des Feſtge⸗ nommenen habe er deshalb von der Waffe Ge⸗ brauch gemacht, weil er ſich gegen kommuniſtiſche Verfolgungen ſchützen wollte. Ludwigshafen, 11. Juli. Ermittelte Fahrraddiebe. Die Diebe, die in letzter Zeit in Mannheim mehrere Fahrräder ſtahlen, wurden ermitteln: Es handelt ſich um einen 18 Jahre alten Schiffsjſungen und um einen 17 Jahre alten Tagner von hier. Ludwigshafen, 11. Juli. Auto zu weit, links gefahren. Geſtern nachmittag gegen 2 Uhr verurſachte ein Kraftwagenführer mit dem Lieferwagen eines Händlers aus Maxdorf in der Luitpoldſtraße den Sturz eines Motorradfahrers dadurch, daß er zu weit auf die linke Straßen— ſeite fuhr. Der Motorradfahrer, ein 32 Jahre alter Dreher aus Schifferſtadt, zog ſich bei dem Sturz leichte Verletzungen zu, mußte ſich aber in ärztliche Behandlung begeben. Ludwigshafen, 11. Juli. Das Meſſer ſitzt ihm locker. Der 66 Jahre alte Fabrikarbeiter Jakob Will von Musbach ſtach am 16. Juni in einer Mutterſtadter Wirtſchaft einen 61 Jahre alten Mann mit dem Taſchenmeſſer in die rechte Hand. Als ihn ein Polizeibeamter feſtnehmen wollte, leiſtete er heftigen Widerſtand. Schließlich gelang es, ihn auf einem Handwagen zur Wache zu transportieren. Will hat über 200 Vorſtrafen, zum größten Teil wegen Bettelns; es ſind aber auch ſolche wegen Körperverletzung. Unfugs und Widerſbandes darunter. Der Angeklagte er— hielt eine Geſängnisſtrafe von zweieinhalb Mo⸗ naten, die er annahm. Neuſtadt a. d. Hdt., 10. Juli. Nächtlicher Einbruch. In der Nacht auf Donnerstag wurde in ein bieſiges Zigarrengeſchäft eingebro⸗ chen und etwa 10 000 Zigaretten, 4 Kiſten Zi⸗ garren und etwas Kleingeld geſtohlen. Die Täter ſind bis jetzt noch nicht ermittelt. 1950. Altrip, 10. Juli. Einbruch. In das Ver⸗ kaufshäuschen v. Michael Schneider am Strand⸗ bad in Altrip wurde nachts ein Einbruch verübt und größere Warenbeſtände in Rauch⸗ und Zuk⸗ kerwaren geraubt. Die Polizei und Gendarmerie nahmen die Erhebungen auf. Vorerſt fehlte jede Spur von den Tätern. Der Geſchädigte hat für Angaben, die zur Ermittelung der Täter führen eine Belohnung von 100 RM ausgeſetzt. Sach⸗ dienliche Mitteilungen an die Gendarmerie in Rheingönheim erbeten.. Glanmünchweiler, 11. Juli.(Den Schwa⸗ ger im Streit erſtochen.) Der 45 Jahre alte Buchhändler und Buchdruckereibeſitzer Jakob Becker wurde geſtern nacht zwiſchen 12 und 1 Uhr in Bettenhauſen, wohin er gerufen wor⸗ den war, von ſeinem Schwager, dem penſionier⸗ ten Bergmann Bickelmann, nach kurzem Wort⸗ wechſel auf der Straße erſtochen. Becker erhielt zwei Stiche, die das Herz trafen und ſeinen ſofortigen Tod herbeiführten. Die Urſache der Tat dürfte in Familienſtreitigkeiten zu ſuchen ein. l Landau, 10. Juli.(Wieder Induſtrie⸗Anſied⸗ lung.) Die Schuhfabrik Heinrich Dietz, Ptir⸗ maſens, verlegt ab 1. Auguſt ds. Is. ihren Be⸗ trieb nach Landau. Maßgebend für dieſen Entſchluß waren die ſeitens der Stadt Landau angebotenen beſonderen Vergünſtigungen, die durch verminderte Vorbelaſtungen eine billigere Produktion ermöglichen. Philippsburg, 10. Juli.(Schweres Motor⸗ radunglück.) Heute nacht ereignete ſich an der Ecke Rotetorſtraße— Kirchweg ein ſchweres Motorradunglück. Ein hieſiger Motorradfahret mit Beifahrer kam auf den Bürgerſteig und ſtürzte, ſodaß er mit ſchweren Kopfverletzungen liegen blieb. Er liegt zur Zeit noch ſchwer darnieder. Der Beifahrer kam mit leichteren Verletzungen davon. Karlsruhe, 10. Juli.(Der Badiſche Städte⸗ derband und Städtebund zur Notverordnung.) der Badiſche Städteverband und Städtebund haben der badiſchen Staatsregierung eine Ent⸗ ſchließung zugehen laſſen in der ſie ihre Be— denken gegen die neue Notverordnung Badens zeltend machen und auf die großen Gefahren der weiteren Gehaltskürzung der Beamten hin⸗ weiſen. ellen Minioler in Beilin Miniſterpräſident Ramſay Macdonald und Au ßenminiſter Arthur Henderſon im Geſpräch. Am 17. Juli werden Englands Premiermin iſter und Außenminiſter zum Gegenbeſuch in Berlin eintreffen, und ihr Wochenende gemein ſam mit Reichskanzler Dr. Brüning, Reichs⸗ außenminiſter Dr. Curtius und dem preußiſchſen Miniſterpräſidenten Braun auf den Jagd⸗ ſchloß Hubertusſtock verbringen. AN Dorf bei Limbach, 11. triſchen Strom getötet. Der 28 Jahr alte verheiratete Bergmann Otto Petri war da mit beſchäftigt, von der elektriſchen Hausleitun aus eine Alarmvorrichtung einzurichten, un Diebſtählen von Kaninchen aus ſeinem Stall vorzubeugen. Ein 11 Jahre alter Junge bekan einen elektriſchen lag und blieb an der Haus leitung hängen. Petri eilte dem in großer Le, durch aber, daß deſſen Kleider durchnäßt waren bekam er Erdverbindung und wurde getötet. Der Junge konnte gerettet werden. leſe Hans Magin aus Hochdorf fuhr an Spätabend des 14. Mai mit ſeinem Motorrad drei junge Leute an. Zwei wurden verletzt, Magins Handlungsweiſe als grob fahrläſſig und vrurteilte ihn zu einer Gefängnisſtrafe von einem Monat. der Täter nahm gegen die Perſonen wurden feſtgenommen. Mannheim, 11. Juli. Beim Ueberſchreiten der Straße zwiſchen Q 6— Vermiſchtes Ein Toter bei einem Schachteinſturz. Mainz, 11. Juli. Berufsfeuerwehr und der übrigen Arbeits⸗ kollegen gelang es, einen der Verunglückten zu bergen, während der 18⸗jährige Arbeiter Hen⸗ ſel aus Mainz-Mombach nur noch als Leiche aus den Erdmaſſen hervorgezogen werden konnte. Die Unterſuchung über die Schuld iſt eingeleitet. Erdſtöße im Rheinland. witb. Düren, 10. Juli. In der Stadt Düren und im ſüdlichen Teil des Kreiſes Düren wurden heute nachmittag gegen 18 Uhr zwei Erdſtöße verſpürt, die Rollen begleitet waren. her nicht feſtgeſtellt. Die Schreckenstat bei Waldshut. Waldshut, 10. Juli. Die Verletzungen der 12 Jahre alten Adelheid Lüber, die wie ge⸗ meldet, von einem Handwerksburſchen über⸗ RM. Belohnung ausgeſetzt worden außerordentlich ſchwer. auf dem Rücken hat. Des Lebens Scelisames Spiel. Noman von Eliſabeth Ney. Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle(S) 24. Fortſetzung In dieſem Moment fuhr ein Auto in raſen⸗ Lem Tempo vor die Hotelhalle und ſtoppte bei⸗ nahe lebensgefährlich ſchnell ſeine Fahrt. Zwei Herren im Lederdreß ſprangen heraus und eilten flüchtigen Fußes ins Veſtibül. „Matthias, Gott im Himmel, er iſt es wahr⸗ haftig!“ rief Doktor Staudinger, aus ſeinem Seſſel beſtürzt emporſchnellend. „Fritz, Fritz, wo iſt ſie? Haſt du Chriſta be⸗ reits gefunden?“ ſtammelte Brecht, auf Stau⸗ dinger zuſtürzend, während er in quälender Angſt vor der zu erwartenden Entgegnung des Freundes Rechte umklammerte. „Armer Junge!“ ſtieß Staudinger gepreßt hervor.„Ich kann dir keine gute Nachricht ge⸗ ben. Chriſta Wald iſt noch immer unauffindbar.“ Profeſſor Brechts hohe, ſchlanke Geſtalt ſank bei dieſer niederſchmetternden Antwort, die auch die leiſeſte Hoffnung mit einem Schlage vernich⸗ tete, ſichtlich zuſammen. „Entſetzlich! entſetzlich!“ war alles, was er hervorbrachte. „Komm, Matthias, komm auf mein Zimmer, damit wir in Ruhe alles beſprechen können“, bat Doktor Staudinger, tief bewegt von des Freun⸗ des Qual. Frau Maria weinte jetzt leiſe. Bill Firth lehnte abwartend an einem kleinen Zeitungs⸗ n. „Gehen wir“, ſagte Brecht matt, und die drei folgten ihm wortlos. Gerade als Staudinger ſeinen traurigen Be⸗ richt beendet hatte, klopfte es leiſe an die Tür, und Frau Ilona trat ins Zimmer. „Mein armer Freund Brecht iſt ſoeben mit dem Flugzeug eingetroffen“, erklärte Staudin⸗ ger, ſie begrüßend. Ilona Takats ſchüttelte dem Profeſſor die Hand, und Matthias Brecht ließ ſich auch von ihr noch einmal alles erzählen. Dann ſchwiegen ſie alle ſtill. und jeder wußte des anderen ſchreckliche Gedanken, daß Chriſta Wald den Weg ſo vieler, für immer unauffind⸗ barer junger Mädchen gegangen war. Doch das 0. das furchtbare Wort blieb unausgeſpro⸗ en. „Glaube mir, Matthias, unterbrach Fritz Staudinger endlich das Schweigen,„es gibt wohl keinen Ort, keine Stelle des Hafens, den man nicht nach Chriſta Wald abgeſucht hätte.“ Matthias Brecht antwortete nicht, und hielt die Augen bedeckt. * Abends um neun Uhr ſtach die„Margarete“ in See. An der Reling lehnte Ilona Takats, und winkte den Freunden wehmütig, Tränen in den Augen, das letzte Lebewohl zu. Dann wurde die Landungsbrücke eingeholt.— Die ſonſt ſo lebensluſtige, geſellige, ſchöne Frau Ilona lebte auf dem Schiff ganz zurückge⸗ zogen, und erſchien oft nicht eiwnal zu den Mahlzeiten. Sie machte ihre Spaziergänge an Deck erſt dann, wenn ſich die anderen Paſſagiere bereits zurückgezogen hatten. So lehnte ſie auch beute, am dritten Tag der Reiſe, wieder einſam an der Reling, und ſpähte traurig hinaus auf die unendlich weite Fläche des Meeres. Sie dachte wieder an Chriſta Wald. Seltſam, wie nahe ihr das Verſchwinden die⸗ ſes kleinen deutſchen Mädchens ging; ſie trauerte um ſie wie um eine leibliche Schweſter. Ihr Blick gilt weiter hinüber zum Heck, und da ſah ſie einen von der Schiffsmannſchaft leh⸗ nen, einen ſtarken, blonden Burſchen, der, ohne ſie zu gewahren, mit eigentümlich ſchwermütigen Augen auf das Waſſer ſtarrte. „Sicher ein Deutſcher“, dachte Ilona Takats lächelnd. Sie liebte die deutſchen Männer. Da⸗ mals im Kriege hatte ſie als Hilfsſchweſter in einem Lemberger Lazarett viele deutſche Solda⸗ ten gepflegt. Einer davon, der ihr beſonders lieb geweſen war, erinnerte ſie an dieſen Matroſen dort, der ſicher die Freiſtunde benutzte, um etwas friſche Abendluft zu ſchnappen. Und jetzt entſann ſich Ilona Takats auch, den Mann geſtern abend um dieſebbe Zeit an genau derſelben Stelle bemerkt zu haben. Sie wechſelte ihren Platz und ſchlenderte langſam an ihm vorüber. Sie ſah, daß der Mann krampfhaft ein Zeitungsblatt in ſeiner Rechten hielt, und da, wahrhaftig, jetzt fuhr er ſich mit dem Aermel über die Augen. Kein Zweifel, dieſer Mann hatte Kummer, 1110 wohl ſoeben ein paar Tränen forige⸗ wiſcht. Ilona Talats ſchwankte, ſie wußte nicht, ob ſie ſich dem Einſamen nähern ſollte. Menſchen⸗ leid zog ſie ſtets an, im Gefühl, helfen zu müſſen. In dieſem Moment fegte ein Windſtoß über Deck und entriß dem Manne das Zeitungsblatt. Direkt vor die Füiße Ilona Takats wurde es geweht, und ſie bückte ſich ſchnell, faſt inſtinktiv danach, und hob es auf. „Danke gnädige Frau“, erſcholl es im gleichen Augenblick neben ihr, und Ilona Takats ſah in zwei treuherzige blaue Männeraugen. „Darf ich das Blatt wiederhaben?“ bat der Matroſe.„Es iſt nur, weil etwas darin ſteht, was mich angeht.“. Unwillkürlich hatte Frau Ilona einen kürzen Blick darauf geworfen, ehe ſie es ihm hinreichte; dabei gewahrte ſie die große, breitgedruckte No⸗ tig: „Eine junge Deutſche, Chriſta Wald, in Trieſt ſpurlos verſchwunden.“ Erſtaunt ſah die Ungarin auf. fragte ſie haſtig. gewollt hätte, dann wäre alles anders gekom⸗ lin.“ Kraft, von dem mir Chriſta Wald auf der Fahrt rendes erzählte!“ rief Frau Ilona aus. Mann erſtaunt. ſie von Chriſta Wald wußte. Brüſtung an der Reling mit finſterem Geſicht zu. „Hätte mich damals Trieſter Straßen im Auto an mir vorüberfah⸗ ten Auto gefolgt. Wer konnte aber wiſſen, daß Kraft jetzt erregt hervor. wann und wos!“ rief Frau Ilona haſtig aus. „Es war am Abend zuvor, ehe die„Marga⸗ rete“ in See ſtach, gnädige Frau. Am nächſten Tage berichteten bereits die Zeitungen von ih⸗ rem Verſchwinden. Ich habe mir das Blatt auf⸗ gehoben.“ „Aber, mein Gott, weshalb machten Sie nicht ſofort über Ihre Beobachtungen Angaben bei der Polizei?“ (Fortſetzung folgt.) f Durch elet g bensgefahr ſchwebenden Knaben zu Hilfe. Da Ludwigshafen, 10. Juli.(Zum Motorrad fahrer untauglich.) Der 26 Jahre alte berufs⸗ i i 175 newald aufgefunden wurde, iner ziemlich ſchwer. Das Gericht charakteriſiert: 19 80 fgef Pforzheim, 11. Juli.(Schlägerei.— Die Polizei wird angegriffen.) In der Nacht zum Freitag zwiſchen neun und zehn Uhr entſtand auf der Weiherſtraße eine Schlägerei. Ein Teil einſchreitenden Polizeibeamten Stellung und verſuchte, einen Beamten anzugreifen, worauf dieſer zum Gum miknüppel und ſchließlich zum Säbel griff. Drei (Verkehrsunfälle.) 0 zei und eine Kompagnie Reichswehr von der Brandſtelle angefordert. Das Groß⸗ feuer konnte dank des entſchloſſenen Eingrei⸗ 7 wurde geſtern vormittag eine 18 Jahre alle Verkäuferin von einem 15 Jahre alten Naß fahrer angefahren und zu Boden geworfen. Die Verunglückte trug eine erhebliche Verletzung am linken Bein davon, die ihre Verbringung nach dem Krankenhaus notwendig machte.— An, der Ecke Käfertaler⸗Garniſonſtraße wurde ge⸗ ſtern nachmittag ein 51 Jahre alter Radfahrer von einem Perſonenkraftwagen angefahren unde auf den Gehweg geſchleudert. Der Radfahrer trug erhebliche Verletzungen an der linken Körperſeite und am Kopfe davon. 1 In der Jahnſtraße in Mainz⸗Mombach werden zurzeit Kanalarbeiten vorgenommen. Dabei ſtürzte geſtern nachmittag ein Schacht ein und die Erdmaſſen begruben Arbeiter unter ſich. Den Bergungsarbeiten ver von unterirdiſchem Schäden wurden bis⸗ iſt, ſind 8 Die ärztliche Unter⸗ ſuchung hat ergeben, daß das Kind ſehr zahl⸗ reiche kleine Wunden am ganzen Körper und Zwei ſchwere Schädel⸗ lands und des Verbandes Deutſcher Fauſt⸗ „Iſt es dieſe Meldung, die Sie ſo bedrückt?“ Max Schmeling in Verbindung geſetzt. „Ja,“ entgegnete der Matroſe ſchlicht.„Chriſta 3 Antwort des Weltmeiſters, der ſich an Bord Wald war meine Jugendgeſpielin, und wenn ſie „Fritz Kraft iſt mein Name“, entgegnete der Schwer hatte ſich der junge Mann auf die 1 gelehnt und hörte ihr a der Hinrich Steffenſon nicht mitgeſchleppt, als ich Chriſta Wald in den ren ſah, ſo wäre ich ihr vielleicht in einem zwei⸗ ſie gerade da in ihr Verderben fuhr“, ſtieß Fritz „Sie haben Chriſta Wald geſehen; mein Gott uche, ein Schläfenbeinbruch und ein Kiefer⸗ bruch ſind bisher feſtgeſtellt worden. Sieben klaffende Wunden im Geſicht, die jetzt ſtark eidern, hat das Kind durch die Mißhandlungen davongetragen. Sein Hals iſt vom Würgen ſtark angeſchwollen. Die rechte Hand des Kindes iſt ganz zertreten. Sein Zuſtand iſt ſehr ernſt. Man hofft aber, es am Leben zu erhalten. Die Merkmale der Verletzungen zeigen, mit welcher Beſtialität und Roheit der Täter, von dem noch immer jede Spur fehlt, vorgegangen iſt. l Die Tote aus dem Grunewald identifiert. enb. Berlin, 10. Juli. Die Tote, die heute Vormittag von einem Reichswehroffizier im konnte im Laufe des Nachmittags von der Mordkommiſ⸗ ſion als die 17 Jahre alte Kontoriſtin Gerda Paliſch feſtgeſtellt werden, die bei ihren Eltern in Charlottenburg wohnt. Sie iſt ge⸗ ſtern Abend nach ihrem Bürodienſt aus der elterlichen Wohnung zu einer Radtour weg⸗ gefahren und davon nicht wieder zurückgekehrt. Großfeuer in der Königsberger ſtädtiſchen Werfthalle. wtb. Königsberg, 11. Juli. Kurz vor 130 Uhr nachts brach in der Königsberger ſtädt. Werfthalle Großfeuer aus, zu dem ſofort mtl. Löſchzüge der Feuerwehr und ein Motorlöſch⸗ boot ausrückten. Auch mehrere Züge Schutzpoli⸗ wurden fens der Feuerwehr nach etwa einſtündiger Ar⸗ beit auf ſeinen Herd beſchränkt werden. Der Brand hat im weſentlichen nur den Oſtflügel der Halle betroffen. Aus aller Welt 5 Der Mädchenmord in Grunewald. enb Berlin, 11. Juli. Der Mord an der Bü⸗ roangeſtellten Kaliſch ſcheint ſeiner Aufklä⸗ rung entgegenzuſehen. In dringendem Verdacht. die Tat begangen zu haben, ſteht der Stiefva⸗ ter des Mädchens, der 40 Jahre alte Kohlenträ⸗ ger Otto Papke, der verſchwunden ißt und ge⸗ ſucht wird. Die häuslichen Verhältniſſe ſcheinen nicht ſehr günſtig geweſen zu ſein. Papke hatte vor einiger Zeit ſeine Arbeit verloren und be— zog Unterſtützung. Der Stieſvater hatte eine ungewöhnliche Vorliebe für Gerda; Er unter⸗ nahm mit dem Mädchen Ausflüge und hatte für ſich und ſie Fahrräder angeſchafft, die er bei ei⸗ nem Händler in Moabit kaufte. Das in Grune— wald zurückgebliebene Damenrad ſtammt aus dieſem Geſchäft, der Händler hat es einwandfrei wiedererkannt. Am Donnerstagabend unternah⸗ men Papfke und ſeine Stieftochter Gerda wieder einen Ausflug zu Rad. Von der Fahrt kehrten aber weder das Mädchen noch der Mann zurück. Auf die Ergreifung des Mörders hat der Berliner Polizeipräſident eine Belohnung von 1000 Mark ausgeſetzt. Die Mordkommiſſion legt beſonderen Wert auf die Ausſage des Stiefva⸗ ters der Gerda Kaliſch, der noch nicht in ſeine Wohnung zurückgekehrt iſt. Todesopfer eines„Milchkrieges“ in Amerika. wib Birmingham, 11. Juli. Durch die Explo⸗ ſion einer Bombe, die von einem voräberfah⸗ renden Automobil in die Lagerräume einer Milchgeſellſchaft geworfen wurde, iſt heute eine 0 9 Negerin getötet und eine große Anzahl Perſonen fallen worden iſt, auf deſſen Ergreifung 300 berletzt worden. Die Polizei führt das Attentat auf den von den bieſigen Milchlieferanten ge⸗ führten Preiskrieg zurück. Das heutige Bomben⸗ attentat iſt das dritte, das in Birmingham ſeit Ausbruch des„Milchkrieges“ verübt worden iſt. Ns⸗Uniformverbot in Baden! Karlsruhe, 11. Juli. Auf Grund des 8 8 der Verordnung des Reichspräſidenten vom 28. März 1931 hat der Miniſter des Innern für den Freiſtaat Baden das Tragen einheit⸗ licher Parteiuniformen oder Bundeskleidung zer NSDAP., ihrer Unter-, Hilfs⸗ und Neben⸗ organiſationen, insbeſondere der Sturmabtei⸗ lungen, der Schutzſtaffeln und der Hitlerjugend, nit ſofortiger Wirkung verboten. Zu ſolcher Uniform ober Bundestracht gehören alle Ge⸗ zenſtände, die dazu beſtimmt oder geeignet ind, abweichend von der üblichen bürgerlichen Kleidung die Zugehörigkeit zu den genannten Organiſationen zu kennzeichnen. 5 Das Innenminiſterium bemerkt zu dieſem Verbot: Die Ausſchreitungen und blutigen Zu— ſammenſtöße anläßlich des uniformierten Auf⸗ tretens von Mitgliedern der NSDAP. haben ſich gerade in letzter Zeit in Baden, und zwar nicht nur in den Städten, ſondern insbeſondere auch auf dem Lande derart gehäuft, daß ein ſofortiges energiſches Einſchreiten geboten war. Anlaß zu dieſen Vorkommniſſen war faſt durch⸗ weg das provozierende Auftreten der National ſozialiſten in Parteiuniform. Um weitere der— artige Ausschreitungen und Störungen zu ver— hindern, blieb nur die Möglichkeit, erneut ein Uniformverbot für die NSDAP. zu erlaſſen. Das iſt der Zukunſtskrieg: „Serſtörung einer Großſtadt ein einer halben Stunde“ moderne Flugzeugmanöver über Dünkirchen wib. Paris, 11. Juli. Vorgeſtern fanden in Dünkirchen Luftmanöver ſtatt, denen das Thema zugrundelag, die Stadt gegen Luft⸗ angriffe zu ſchützen. Obwohl die Manöver in⸗ folge ſchlechter Witterung nur tagsüber und nicht, wie vorgeſehen, auch nachts durchgeführt werden konnten, hat ſich aus ihnen ſchon er— geben, daß es möglich iſt, eine Stadt wie Dünkirchen mit 200000 Einwoh⸗ nern in weniger als einer halben Stunde durch Bombenflugzeuge dem Erdboden gleichzumachen. Die⸗ ſes Ergebnis iſt der Bevölkerung durch Laut— ſprecher von einem Fort aus zur Kenntnis ge— bracht worden. Einbruchsdiebſtahl in der Villa des Generaldirektors Caſpar. wtb. Frankfurt a. M., 11. Juli. Am Freitag Nachmittag wurde in die Villa des General⸗ direktors Dr. Caſpar in Sindlingen bei Frank⸗ furt am Main eingebrochen. Die Täter dran⸗ gen mittels Nachſchlüſſels in das Gebäude ein, wo ſie einen Original- van Dyck im Werte von 200 000 Mark und einen Antonius Pala⸗ medeſz im Werte von 40000 Mark unter Zu⸗ rücklaſſung der Rahmen ſtahlen. Beide Gemälde ſind auf Holz gemalt. Der van Dyck ſtellt Chri— ſtus am Kreuz dar und hat eine Größe von 32:45 Zentimeter, und der Palamedeſs zeig Semeinzame lanöoer der amstilanisefan Lufkflolte auß loffer See Lufiſchiff„Los Angeles“(3. R. 3) überfliegt das rieſige Flugzeugmutterſchiff„Lexington“. Dieſes eindrucksvolle Bild veranſchaulicht die militäriſchen Machtmittel, die Amerita im Falle eines Krieges einzuſetzen hätte. Hunderte von Flugzeugen können mit einem Flugzeug⸗ rutterſchiff über den Ozean gebracht werden und von Luftſchiffen unterſtützt ihre vernich⸗ tende Bombenlaſt über abwerfen. feindliche Schiffsge ſchwader oder gar über das Feindesland ſelbſt eine muſizierende Geſellſchaft, Größe 56174 Zentimeter. Am Freitag Abend waren noch Beamte der Landeskriminalpolizeiſtelle Frank⸗ furt am Main am Tatort tätig. Vorerſt fehlt noch jede Spur von den Tätern. Offenbar handelt es ſich um Spezialiſten für Bilderdieb⸗ ſtähle, denen es genau bekannt war, daß ſich in der Villa des Dr. Caſpar eine wertvoll: Gemäldeſammlung befindet. Bereits am 3. Januar ds. Is. war ein großer Einbruch in dieſer Villa unternommen worden, bei dem den Tätern, die es ſeinerzeit ebenfalls nur auf Gemälde abgeſehen hatten, Gemälde im Werte von 60000 Mark in die Hände gefallen wa⸗ ren. Die Aufklärung auch dieſes Einbruches iſt bis heute noch nicht gelungen. Die Ver⸗ ſicherungsgeſellſchaft und der Geſchädigte haben auf Wiederherbeiſchaffung der Bilder eine Belohnung von 20 Prozent gleich 48 000 Mark ausgeſetzt. Die Kriminalpolizei hat noch in den Nachtſtunden durch Funkſpruch eine Beſchreibung der Gemälde verbreitet, um ſo die Kunſthänd⸗ ler vor Ankauf zu warnen und die Grenzſtel⸗ len darauf aufmerkſam zu machen, falls ſie ins Ausland verbracht werden ſollten.— Dreiwöchiges Verbot des „Völkiſchen Beobachters“ wtb. München, 12. Juli. Einem Erſuchen des Reichsminiſters des Janern entſprechend, wurde der in München erſcheinende„Völkiſche Beobachter“ in ſeiner Bayern- und Reichsaus⸗ gabe von der Polizeidirektion München auf drei Wochen verboten. Der Reichen niſter des In⸗ nern erblickt in den Ausſühcungen, die in den Nummern 186, 187. 190139! dieſer Zeitung vom 5.⸗6. und 9.10 Juli 1931 enthalten waren, einen Verſtoß geger die Verordnung vom 28. März 1931 zur Bekämpfung politiſcher Aus⸗ ſchreitungen und in den Ausführungen der Nummer 193-194 vom 12.13. Juli eine Be⸗ ſchimpfung und böswillige Verächtlichmachung des bayriſchen und preußiſchen Staatsminiſtezs des Innern ſowie der Mitglieder der Reichs⸗ regierung. Weinheimer Schweinemarkt Zugeführt: 400 Stück Verkauft: 376 Stück Milchſchweine das Stück 5— 12 Mk. Läufer das Stück von 13—26 Mk. Marktverlauf ſehr gut. —— 7 7 ĩ¼ pp ̃ꝗ- 77 éꝗ§—ie ß ñ⁵ñ ß ñ d Schmelino am Montag in Berlin Die Vorſitzenden der Boxſportbehörde Deutſch⸗ kämpfer haben ſich durch Funk mit Weltmeiſter Die des Lloyddampfers„Europa“ auf der Heim⸗ 'reiſe befindet, iſt bereits eingetroffen. Schme⸗ men. Mich hätte es dann nicht ins ferne Land getrieben, und auch ſie ſäße jetzt gemütlich und warm als mein junges Weibchen daheim in Ber⸗ ling benutzt von Bremerhaven aus am Montag für die Reiſe nach Berlin ein Flugzeug, das gam Montag abend gegen 7 Uhr auf dem Flug⸗ bafen intrifft indet auc HVV der offizielle Empfang des Weltmeiſters ſtatt. von Prag nach Trieſt ſo viel Gutes und Rüh⸗ 1 Der Eintrittspreis ist auf o Alg, ſeſ gesch Die Hälfte der E heninamflißet m HWYS& Die Hälfte der Einnahme fließt in die Anter⸗ ſtützungskaſſe des Verbandes Deutſcher Fauſt⸗ Ilona Takats berichtete ihm nun alles, was kämpfer. Bünte Seitung Ein Paar Schuhe— in 32 Minuten. „Ein Paar Herrenſtieſel, Größe 9. wurde kürzlich für die Reiſeausvüſtung des Unter⸗ ſtaatsſetretärs im Britiſchen Kolonialamf, Tho⸗ das, in der Rekordzeit von 327% Minuten her geſtellt. Das Leder für die Schuhe war eine Minute vor 11 Uhr noch nicht zugeſchnitten, genau 27½ Minuten vor 12 wurden die Schuhe aus ſchwarzem Glaceleder in einen Karton verpackt, und in das Bureau des Staatsſekretärs gebracht. Am gleichen Abend noch trug der Staatsſekretär die neuen Schuhe. Man hatte bei der Herſtellung ſelbſtverſtändlich keine Zeit verloren, ſich aber auch nicht über Gebühr beeilt, noch die geringſte Kleinigkeit vernachläſſigt. Für die Herſtellung in der Fab⸗ 1 87 einzelne Arbeitsprozeſſe erfor⸗ rlich. Photographieren im Ohr. Einen wichtigen Fortſchritt bedeuten die beſprochenen vbotograpbiſchen Aufnabmen 87 des Mageninnern. Neuerdings hat der ame- rikaniſche Forſcher D. Millee photographiſche Aufnahmen des Ohreninnerns hergeſtellt. Die Belichtung des Ohreninnerns erfolgt durch Reflektſpiegel⸗, deren Strahl ins Ohr geleitet wird, worauf durch ein in der Mitte eines Spiegels befindliches kleines Loch die Aufnah- me gernacht wird. Die Bilder, die 120 mal größer ſind als die photographierte Stelle im Ohr, ſind beſonders wertvoll bei der Beobach- tung der aufeinanderfolgenden Stadien ge⸗ wiſſer Ohrenerkrankungen. e eee 5 Ein vogelfreier vogel Der ängſtliche Reiher und ſeine mutigen Kleinen. Der Schutz, den ſo viele Vogelarten in deut⸗ ſchen Landen genießen, wird den Reihern noch vorenthalten. In manchen Gegenden werden die großen, ſchönen Raubvögel planlos abgeſchoſſen. Vor allem haben es Fiſcher und Fiſchzüchter auf den Reiher abgeſehen. Der Menſch will allein über die Gewäſſer herrſchen; für ihn haben die Waſſervögel, die ſchon vor ihm gefiſcht haben, kein Fiſchereirecht. Obwohl erwieſen iſt, daß der Reiher nur kranke, langſam ſchwimmende Fiſche aus dem Waſſer holt und auf ſeinen Horſt bringt, wird ihm übel mitgeſpielt. In Olden⸗ burg gibt es ſogar Schußprämien. In Deutſchland iſt der Fiſchreiher heute noch zu Tauſenden vorhanden. Vom Frühjahr bis zum Herbſt hält er ſich an den Meeresküſten, an Flüſſen und Seen auf. Ueber Deutſchland hin⸗ aus iſt er ſaſt in allen Teilen Europas anzu⸗ treffen. In Gruppen zu fünfzig fliegt er in gro⸗ ßen Höhen während ſeiner Wanderung dahin, in ſchräger Linie und bei Tage; nur in hellen Mondnächten verſteht er ſich dazu, auch nachts zu fliegen. Seinen Horſt baut er ohne große Sorg⸗ falt; das Neſt iſt meiſt meterbreit und beſteht aus Reiſern, Schilfblättern und Stroh. Das Innere iſt mit Federn und Borſten ausgelegt. Die kleinen grünen Eier werden in drei Wochen ausgebrütet. Die Jungen, unbeholſene, häßliche und nie zu ſättigende Tiere, baben in ihrem Aeu⸗ ßern noch garnichis mit ihren metergroßen, grau- weiß und ſchwarzgezeichneten Eltern gemeinſam. Nur vier Wochen hauſen die Jungen mit den „Alten zuſammen, um ſich dann zu zerſtreuen und ſelbſt auf Fiſchſang auszugehen. Trotz dem langen gelben Schnabel, der ſicher eine ſcharfe Wafſe darſtellt, iſt der Reiher ein äußerſt ängſtliches Tier. Schon vor Krähen und Elſtern ergreift er die Flucht und überläßt ihnen ohne Kampf den Horſt, ſelbſt wenn ſich die Jun⸗ gen darin befinden. aſür ſetzen ſich dieſe, fau— chend und ſtechend, unſo nachdrücklicher zur Wehr, ö Retherhorſte findet man vor allem in Wal⸗ dern und Baumgruppen, die ſich in der Nähe von ſeichten Gewäſſern befinden. Hier iſt ihr eigent⸗ liches Jagdgebiet. Bis zu den Ferſen im Waſ⸗ ſer ſtehend, ſtößt der Reiher den Schnabel zum Fang in die Tiefe. Auch Fröſche, Schlangen, kleine Waſſervögel, Mäuſe, Muſcheln und Wür⸗ mer verſpeiſt er auf ſeinem Horſt, deſſen Umge— bung von Abfällen und Reſten überſät iſt— keine Annehmlichkeit für empfindliche Naſen! Dieſen iſt der Beſuch einer Reiherkolonie nicht zu empfehlen, wie ſie ſich etwa bei Königswuſter— hauſen befindet. Dort leben an die 200 Tiere in einem Eichenwald, unweit idylliſch gelegener Seen. Es iſt die Dubrow, wo noch dreihundert⸗ jährige Eichen ſtehen. In dieſer Kolonie hat kürzlich ein ſchwerer Sturm gewütet, viele Reiherhorſte zerſtört und an die 50 junge Reiher getötet. Die Reiher der Dubrow dürfen nicht gejagt werden; ſie wenigſtens ſtehen unter Na⸗ turſchutz. ee e= fe Die Reiherbeize iſt heute aus Europa ver⸗ ſchwunden. Nur in Indien und Nordafrika läßt man noch einen Jagdfalken nach einem Reiher aufſteigen und ihn aus großen Höhen herunter⸗ holen. Dieſe Jagd bietet ein ſeltſames Schau⸗ ſpiel. Der vom ſchnellen Falken bejagte Vogel führt die verwegenſten Sprünge und Stürze aus, bis er, müde geworden, dem Jäger zu Füßen fällt. Mit einem Ring, der das Fangdatum an⸗ gibt, verſehen, werden gefangene Reiher oft wieder aufgelaſſen, und auf dieſe Weiſe hat man feſtgeſtellt daß der Reiher über 50 Jahre alt wer⸗ den kann. Trainiert oder untrainiert Jeder Laie weiß, daß ein Sportsmann, ſofern er Wert auf Leiſtungsſteigerung und gute Kon⸗ dition legt, regelmäßig und nicht allzu ſelten üben, trainieren muß. Man macht ſich aber über die Wirkungen dieſes Trainings oſt ganz falſche Vorſtellungen. Außer der Kräftigung der Mus⸗ keln, und beim Spezialtraining eben derjenigen Muskelpartien, die für die betreffende Spezial— übung in erſter Linie gebraucht werden, hat regelmäßiges Ueben zur Folge, daß die inneren Organe des Uebenden geträftigt und ausgebildet werden. Wenn alſo ein Läufer es auch, ſeiner Veranlagung entſprechend, nie zu Höchſtleiſtun⸗ gen bringen wird, die ihm bei einer Meiſter⸗ ſchaft etwa Ausſichten auf Erfolg geben könnten, ſo wird er doch körperlich ſo großen Gewinn vom Ueben haben, daß er das Training nicht entmu⸗ tigt aufgeben ſollte, wenn äußere Triumphe ſich nicht einſtellen. So iſt zum Beiſpiel ſeſtgeſtellt, daß ein ſchar⸗ fer Hundertmeter-Lauf bei einem Trainierten höchſtens etwa vierzig Minuten lang nachwirkt, bei einem Ungeübten aber können es leicht fünf volle Stunden werden, in denen der Körper die kurze Anſtrengung noch nicht überwunden hat, Aehnlich liegen die Dinge bei anderen Sport⸗ arten. Zwanzig Ruderſchläge wirken beiſpiels⸗ weiſe auf das Herz des Trainierten nur höch⸗ ſtens dreißig Minuten lang nach, auf das Herz des Untrainierten jedoch bis zu zwei Stunden. Niemand ſollte vergeſſen, daß auch von ihm gelegentlich einmal eine körperliche Leiſtung ver⸗ langt werden kann. Er ſollte ſich alſo„fit“ ma⸗ chen, ſein Herz und ſeine Lungen ſowie die ſonſtigen weſentlichen Organe trainieren. Denn je leichter ſie Anſtrengungen zu überwinden ver⸗ mögen, umſo beſſer und zufriedenſtellender wird ſich das allgemeine Wohlbefinden des Menſchen geſtalten. Es dürfte einfach nicht vorkommen, daß Menſchen— auch jüngere!— nach Erſdeige.: einer Treppe Herzklopfen und Ermüdungser⸗ ſcheinungen zeigen, es ſei denn, daß ſie an 0 ſchon krank ſind.