Rathausstraße 50— Lorscherstr. 8 Preiswertes Hünnerfutter in bester Qualität Pfund 10 Zentner 9 N 16.— 18.— 14.25 fullerersie Fullerwelzen 19 Legelulermen! 17 Ballügelörner futter 16 Zur Mücken-Hufzucht: Pfund Hirse geschatt 24 drüchreis 15 Huckenköpnertunter 22 Kücken-rstungs- lullien.. 20 Zentner 13.75 215 10.— Ferner empfehle: Pfund 18 Zentner 16.50 13.50 Welschzorn Haler 14 Halerfiocken 19 17.50 elzenklele 8 17 805 Rabatt dul an pres Zentnerpreise ohne Sack Kronos Titanweißl Heute Montag, den 13. Juli, abends ½9 Uhr, wird im Gaſthaus zum„Walfiſch,“ Herr Malermeiſter Au guſſt K. Seibel aus Wiesbaden im Auftrag der J. G. Farbeninduſtrie einen Vortrag halten über: „Kronos Titanweiß, ſein Entſtehen und ſeine Verwendungsmöglichkeiten.“ Der Vortrag wird durch Lichtbilder illuſtriert ſein. Jeder⸗ mann, der ſich dafür intereſſiert, iſt hierzu herzl. eingeladen. Maler⸗ und Tüncher ⸗ Innung Viernheim. Vater, Mutter, Tochter, Sohn Loben stets nur„Union“! Neue Kartoffel 10 Pfund 50 Pfg. zu verkaufen. Adam Weidner Repsgaſſe 6 Verlag. Acker Nähe des Ortes zu kaufen Einen Reife Milch⸗ ſchweine zu verkaufen. Hofmannſtr. 6 geſucht. Von wem, ſagt der Nartollen kauft und verkauft Heinrien Fällermann 2 Ammer ung küche per ſofort zu vermieten. Von wem, ſagt des Verlag. Moltkeſtraße 15. Schöne Bohnen und Gurken bei Pandurengaſſe Nr. 7 Täglich friſche onnuno 2 Zimmer u. Hüche mit Abſchluß zu ver⸗ mieten. Peter Sander Wer, ſagt die Geſchäfts⸗ Fur Einmachzeit empfehle: Weineſſig Gurken⸗Kräutereſſig Speiſeeſſig— Eſſig Eſſenz ferner: Gurkengewürz Einmachhülfe Salizyl⸗Pergamentpapier „Opekta“ zur Geleebereitung „Celophan“ als Glasverſchluß 5 Prozent Rabatt! Otto Wächter Waſſerſtraße 31. ſtelle dieſes Blattes. Ilte Zeitungen Zum Broteinschlagen und Tapezieren empfiehlt f. Mernheimer Inzeiger ſcpggaggagaagaamaggmamgnaſnmo b 0 Achtung! Ein schöner Posten Herrn-Halhschuhe eingetroffen. jedes Paar L Mk. Lack-Halhschuhe jedes Paar 9,50 Mk. Nur noch 3 billige Tage! Schuhhaus Hook all Neparauuren Kreiſen bekannt war, Maße 1 Wolltämmerei⸗Konzern engagiert iſt und Rieſenverluſte erleidet, iernheimer Anzeiger 1,50 Mk. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim Braun la Rahmenarbeit Nr. 40— 44 Vertrauenskriſe * Trotzdem ſeit Wochen in eingeweihten in welch ausgedehgltem Darmſtädter und Nationalbank (Danatbant) an dem verkrachten Norddeutſchen als Großgläubiger kam der breiten Oeffentlichkeit der Zuſammenbruch die 8 dieſer führenden deutſchen Kreditbank übe r⸗ an Fahrrädern und Nähmaschinen werden prompt, reell und 2 billig ausgeführt Mikolaus Effler. Auf vielſeitiges Verlangen Rammt heute Monta und Erwerbsloſe zahlen 1. Platz 50 Pfg. Jeder Beſucher darf eine Dame heute frei einführen. Lokale Nachrichten * Vom Zonntag. Ein heißer, ſchwüler Sommertag. Schon in den Vormittagsſtunden brannte die Sonne unbarmherzig. Gegen Abend wurde es unheimlich ſchwül und konnte das vor- auszuſehende Gewitter auch nicht ausbleiben. Heute Nacht ſtellte es ſich ein und brachte durch einen anſchließenden Regen die erſehnte Abkühlung. Viele, ſehr viele haben es vorgezogen, ihren Sonntag im Waſſer zu verbringen. Waren doch das Strand- bad in Mannheim, die Weſchnitz und das Turner- bad in Weinheim und Birkenau von hieſigen Be— ſuchern recht ſtark frequentiert.— Der Turnerbund bot geſtern auf dem Waldſportplatz intereſſante Fauſtballkämpfe, bei welchen die Beſucher auf ihre Rechnung kamen. Der Polizeibericht der letzten Woche meldet folgende Anzeigen: 2 wegen Vergehen gegen das Urkundenſtempelgeſetz; 1 Radfahrer wegen Fahren ohne Licht; 1 wegen Ruheſtörung; 1 wegen Sachbeſchädigung und 2 wegen Diebſtahl und zwar 1 Fahrraddiebſtahl und Diebſtahl der Waſſerpumpe an der Poſtſtraße. Beſtandene Meiſterprüfung. Herr Willy Schmitt, Rathausſtraße hat ſich vor einer Prüfungskommiſſion in Heidelberg der Meiſterprüf- ung als Damen- und Herrenfriſeur mit der Rote „Gut“ unterzogen. Dem jungen Meiſter unſeren herzlichſten Glückwunſch! * Sängerfeſt. Der hieſige Volkschor beteiligte ſich geſtern am 40 jährigen Stiftungsfeſt des Volkschors Weinheim. Das Feſtbankett am Vorabend nahm einen ſehr ſchönen Verlauf. Der hieſige Volkschor fiel mit ſeinen geſanglichen Dar- bietungen ſehr angenehm auf, Der Feſtzug am Sonntag hatte eine ſehr lange Ausdehnung. 22 Fahnen waren zu zählen. Die Bevölkerung bil⸗ dete Spalier. Beſonders vermerkt zu werden ver- dient das Platzkonzert des hieſigen Volkschors, das am Marktplatz geboten und von einer ſehr großen Zuhörermenge mit großem Beifall aufgenommen wurde. Mit dem Verlauf dieſes Feſtes kann der Arbeiter⸗Sängerbund ſehr zufrieden ſein. * Porſicht Schwindler! In letzter Zeit treibt ſich hier ein Schwindler herum, der, angeb⸗ lich vom Finanzamt kommend, verſucht Brandver⸗ ſicherungs⸗Beimäge zu erheben. In einem Fall iſt es im auch gelungen 3.50 Mk. zu ergaunern. Das gleiche Manöver ſoll auch bereits mit Umſaßſteuer vorgekommen ſein. Das Finanzamt und auch das hieſige Polizeiamt läßt hierdurch vor dieſem Schwindler warnen und empfiehlt es ſich, ſachdienliche Mit⸗ teilungen an die hieſige Kriminalpolizei zu machen. *Ich geh aus und In bleibſt da. Das kommt heute garnicht in Frage. Heute darf jeder Löſer einer Karte des Central-Film⸗Palaſtes eine Dame frei einführen. Alle Vorzugskarten haben trotzdem Gültigkeit und Erwerbsloſe zahlen mit einer Dame für 1. Platz 50 Pfg. Deshalb ſoll heute niemand zu Hauſe bleiben. Heute geht alles aus. Alles benutzt den großen Ausnahme- Tag und beſucht den Tonfilm-Schlager„Ich geh aus und Du bleibſt da“. Ein 100% Ton-, Sprech- und Geſangsfilm in 10 Akten. Außerdem das große Beiprogramm. Der weiteſte Weg lohnt ſich.(Siehe Inſerat). * Die Erntefevien haben in Heddes⸗ heim am Samstag ihren Anfang genommen. * Lohnkürzungen bei Daimler-Benz. Die Abzüge ſollen beim Mannheimer Werk 8— 20 Pfg. die Stunde betragen, das ſind bei den Akkord— löhnen 5—25 Prozent. Da die Belegſchaftsver⸗ ſammlung eine ſolche Kürzung unter Hinweis auf die bis jetzt ſchon vorgenommenen Lohn- und Akkord herabſetzungen ablehnte, ſprach die Direktion die Geſamtkündigung aus mit der Zuſicherung dieſe zu— rückzunehmen, wenn die Belegſchaſt nachträglich die geſtellten Bedingungen annehme. * Die heſſ. Gemeindeordnung und das Zwecknerbandsgeſetz geben die Herren Miniſterialrat K. Weber, Referent für Gemeinde— angelegenheiten im Miniſterium des Innern und Reg. Aſſeſſor Dr. H. Fauſt, als Bearbeiter des Regierungsentwurfes, im Verlage von J. Diemer in Mainz eine Handausgabe mit Anmerkungen unter Verarbeitung der amtlichen Begründung und ſonſtigen amtlichen Materialien heraus.— Durch das ſofortige Erſcheinen wird dem Bedörfnis der Praxis Rechnung getragen und allen in Betracht kommenden Verwaltungsſtellen ein wichtiges Hilfs⸗ mittel für die Auslegung der neuen Geſetze an Hand gegeben. Die Anſchaffung iſt für jeden Intereſſenten unbedingt erforderlich. Das Buch iſt in allen Buchhandlungen oder direkt vom Verlag J. Diemer in Mainz erhältlich. Preis geh. RM. 4.85, geb. RM. 5.50. * Für Maler und Füncher. Die heutige Ausgabe dieſer Zeitung enthält eine Anzeige der Viernheimer Maler- und Tüncher⸗Innung be⸗ treffend„Kronos Titanweiß“, worauf wir die hieſigen Maler und Tüncher auch an dieſer Stelle aufmerkſam machen möchten. Sport des Turnerbundes. Bei den am Sonntag, den 12. Juli ſtattgefundenen Sommerſpielen konnte leider nicht das volle Pro⸗ gramm abgewickelt werden, da 2 Turngaue ihre Meiſter in Schlag- u. Tamburinball infolge Punkt⸗ gleichheit verſchiedener Vereine noch nicht ermittelt hatten. Dennoch wurden die Beſucher dieſer Ver⸗ anſtaltung vollauf befriedigt, wurde ihnen doch von 16 Mannſchaften ein Fauſtballſpiel vorgeſpielt, das auf einer hohen Stufe ſtand, und die Kenner dieſes alten Turnerſpiels ganz in ſeinen Bann nahm. Mit einem friſchen Turnerlied auf den Lippen marſchierten zunächſt ſämtliche Spieler in das Spielfeld. Nach einigen Begrüßungsworten von Herrn Gauvertreter Stalf, Neckarau und Herrn Hook, Viernheim, die in einem dreifachen Gut Heil endeten, begannen die erſten Spiele. Hier gab es in der Klaſſe der Meiſter harte Spiele, bei denen Tv. Sandhofen, Ty. Lützelſachſen mit 33:31 Bällen und Tv. Oberhauſen, den Tv. Sinsheim mit 45:24 Bällen beſiegte, Endſpiel und Meiſter. Ty. Oberhauſen, Kraichgau gegen Tv. Sandhofen mit 34:23 Bällen. Glücklicher kämpfte Sandhofen in der A Klaſſe, in der Jugendklaſſe und der Klaſſe bis zu 40 Jahren in denen Sandhofen nach überaus harten Spielen jeweils den Meiſter machte, und ſo den Turngau Mannheim würdig vertrat. Ein dreifach„Gut Heil“ den Siegern. Her mit der Kataſtrophe! Von einem parlamentariſchen wird uns geſchrieben: Die Kampfanſage, die ſoeben Hütler und Hugenberg in trautem Verein an die Reichsregierung gerichtet haben, verträgt gar keine andere Signatur als die: „Her mit der Kataſtrophe!“ Dieſe Kataſtrophe brauchen die Hitlers und Hugenbergs, wenn ſie ihr grandioſes, va⸗ terländiſches Ziel, auf einem Schutthaufen ihre aufzupflanzen, erreichen wollen. Welche entſetzliche Borniertheit! Welche bocki⸗ ge Unbelehrbarkeit und welche geradezu frivole Unbekümmertheit liegt doch in dieſer von der ſogenannten„nationialen Oppoſſition“ erlaſſe⸗ nen Erklärung. Da wird der Reichsregierung zum Vorwurf gemacht, daß ſie„die Erfüllungs⸗ politit unter verſchleierten neuen Formen auch weiterhin aufrecht“ erhalten wolle und daß die nationale Oppoſition jetzt den Entſcheidungs⸗ kampf zur Niederringung des heutigen Syſtems einleiten und durchführen werde. Das geſchieht juſt in demſelben Augenblick, in welchem die tauſend größten und in aller Welt Achtung und Reſpekt genießenden deut⸗ ſchen Wirtſchaftsunternehmungen ſich ſolidariſch zuſammengeſchloſſen haben, um durch ihre ein⸗ heitliche Kreditgarantie das Ausland zur Her⸗ gabe von Geldmiteln für die Erhaltung der deutſchen Wirtſchaft zu bewegen. Man hat es ja tatſächlich erleben können, daß in der deutſch⸗ nationalen wie in der eee Preſſe dieſe Aktion der Wirtſchaftsführer gleich⸗ ſalls als ein verwerfliches Tun bezeichnet wur⸗ de, weil ſie die Fortführung der Reparations⸗ politik ermögliche, und den beutigen Staat Mitarbeiter Parteifahne „retten“ wolle. Gilt die Kampfanſage der Hit⸗ lers und Hugenbergs auch dieſen Wirtſchafts⸗ betrieben mit ihren Millionen von Arbeitern? Wollen ſie auch dieſe Unternehmungen dieſe Arbeitermaſſen„niederringen“? Wir wünſchen viel Vergnügen! Aber wir glauben, daß unter den Wirtſchaftlern Deutſchlands es gar viele gibt, die ſich an die Stirn faſſen ob einer ſolchen Sturheit und Verbohrtheit, wie ſie ſich in der Parole „Her mit der Kataſtrophe“ ausprägt. Man ſollte doch meinen, daß gerade Hitler und Hugenberg genau wüßten, wie es um die deutſche Wirtſchaft ſteht. Die Wirtſchaft ſelbſt weiß es ſehr genau, denn ihre Notaktion ſoll das Schlimmſte, das Al le rſchlimmſte verhüten. Noch iſt die Gefahr gar nicht abgewandt, und eine ſolche Elefantenpolitik, wie ſie Hirler und Hugenberg nun betreiben, iſt in der Tat geeig— net, den fürchterlichen Zuſammenbruch, vor dem wir unmittelbar ſtanden, mit Gewalt herbeizu— führen. Was aus den Menſchen und was aus der Nation wird, die unter dieſen Trümmern begraben werden, ist dieſen„Natio— nalen“ offenbar ganz gleichgültig, wenn ſie nur ihren Parteibock über das rauchende Trüm⸗ merfeld führen können unter dem Ruf: „Hurra! Wir haben geſiegt, es iſt alles laputt!“ Neue Trainingsabende der Spogg. Amieitia 09 E. V. Waldſportplatz mit Reſt.„Waldſchenke. Dienstag Abend halb 7 Uhr: 1. M. Lauftr. Mittwoch Abend halb 7 Uhr: alle Jugend- und Schülerm. leichtathl. Training. Donnerstag Abend halb 7 Uhr: 1. M. Fußballtr. Freitag Abend halb 7 Uhr: 2., 3. und 4. M., AH 1. und 2. Lauf- und leichtatl. Tr. Wer nicht in Sport erſcheint, hat das Spielfeld nicht zu betreten. Die Spieler der 1. M. und und alle Erſatzleute haben vollzählig zu erſcheinen. Die Sportleitung. Wochenplan des Turnerbundes. Montag: 8½¼ Uhr Turnerinnen im Lokal. Dienstag: 5 Uhr Schüler auf dem Sportplatz. 8 Uhr Turnſtunde für alle Turner im Freiſchütz. Mittwoch: 5 Uhr Schülerinnen auf dem Sportplatz. e 8 Uhr Turnnrinnen auf dem Sport⸗ platz. i /8 Uhr Trommler u. Pfeifer auf dem Sportplatz. Freitag: 5 Uhr Schüler auf dem Sportplatz. 8 Uhr Turnſtunde für alle Turner, Sportler u. Handballſpieler im Freiſchütz' g der wunderbare Tonfum nebſt großem Beiprogramm nochmals zur Aufführung. Alle Vorzugskarten haben Gültigkeit i Alsgeſchloſſen. und 0 aſchend. Sparkaſſen und Banken hatten am Montag einem Anſturm der Sparer und Kontokorrentkunden ſtandzuhalten wie kaum je«⸗ als, ſodaß die Auszahlungen viel⸗ lach vorübergehend eingeſtellt werden mußten, da genugend Bargeld nicht vorhanden war. Dre Börſen halten am 13. nd 14. Juli geſchloſſen, der Deviſen- und Effetktenhandel iſt an dieſen beiden Tagen ein⸗ geſtellt. So ſehr die übergroße Aengſtlich⸗ keit des kleinen Sparers zu verſtehen iſt, muß gerade im Intereſſe der Kreiſe, die ſich im Laufe der letzten Jahre unter großer Ein⸗ ſchränkung ein kleines Kapital erſpart haben, davor gewarnt worden, die Kriſis durch vor⸗ eilige, im Grunde nicht begründete über⸗ haſtete Geldabhebungen zu verſchürfen. Perade unſere öffentlichen Sparkaſſen, die durch die Garantie der Kommunen geſtützt u. geſichert ſind, verdienen vollſtes Ver⸗ trauen. Von einer nahe bevorſtehenden neuen In⸗ jlation lann keine Rede ſein. nzwiſchen iſt die Not verordnung des eichspräſidenten und der Reichsregierung er- chtienen, durch die den Sparern und Kunden Der Danatbank gegenüber die Reichsregierung ie Ausfallbürgſchaft übernimmt und durch die eiter Zwangsmaßnahmen gegen die ank von dritter Seite verhindert wer⸗ en sollen. Es ſteht zu hoffen, daß es gelingt, die Verhältniſſe im Laufe der nächſten Wochen zu konsolidieren und eine ruhige Abwicklung er laufenden Bankgeſchäfte zu erzielen. Die chalter der Bank werden gewiß ur vorübergehend geſchloſſen blei⸗ en. Auch die notwendig gewordene Ravi o— ier ung der Auszahlungen durch die übrigen Banken und Sparkaſſen wird ald wieder aufgehoben werden können. Jetzt die Ruhe nicht zu verlieren und auf die ernſten, raſch und vorbeugend getrofſe⸗ nen Maßnahmen der Reichsregierung ver⸗ trauen, iſt das erſte und wichtigſte Gebot der Stunde. Auf gewohnheitsmäßige Miesmacher zu gören nd deren Ratſchlägen zu folgen, wäre ein gro— er Fehler. Allerdings muß an die Leitungen nlerer Banken die ernſte Ma h⸗ rung gerichtet werden, ihrerſeits alles zu zun, damit das Mißtrauen verschwindet. Kredit⸗ wünſche müſſen nicht nur ernſtlich, ſondern uch gerecht und dem kleineren Unter⸗ ehmer gegenüber nicht zu eng⸗ erzig geprüft werden. Es ſollte nicht vor⸗ tommen, daß Konzernen wie Nordwolle unge— zählte Millionen kreditiert werden, die kata⸗ trophale Verluſte zur Folge haben, während der ſtrebſame, ernſt und gewiſſenhaft arbeitende kleinere Geſchäftsmann kaum noch Kredit be⸗ ommt, wenn er nicht vielfache Sicherheit leiſten kann. geſtern— wie Havas (Siehe Meldungen an anderer Stelle!) Unruhen in Granada wib. Paris, 14. Juli. In Granada wurden berichtet— in zwei Klöſtern Sprengladungen zur Exploſion ge⸗ bracht. Im Anſchluß daran entſpann ſich zwi⸗ ſchen der Polizei und zum Generalſtreik auſ⸗ ordernden Elementen ein Kampf, in deſſen Ver⸗ lauf einer der Unruheſtifter getötet wurde. Die Bolizei nahm zahlreiche Verhaftungen vor. Die kirchlichen und öffentlichen Gebäude wer⸗ den von Truppen bewacht. Der Generalparole wird nur ſchwach Folge geleiſtet. 1 0 515 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt rankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Dienstag, den 14. Juli 1931 1 9 1 9 (Viernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Viernh etmmer Zeitung(Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes an EEC Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme eſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden 5 48. Jahrgang Dr. Cuthers Miſſion in Baſel Die Verhandlungen der BJ5.— Notwendigkeit der Unterſtützung Deutſchlands— Erneuerung des Rediskontkredits Beginn der Beratungen der B35. Deutſchlands Lage wird als äußerſt ernſt betrachtet. wtb. Baſel, 13 Juli. Der Verwaltungsrat der BIZ. iſt heute vormittag am Sitze der Bank zu der für heute angeſetzten Beratung zuſammengetreten. Die Gouverneure und Prä⸗ ſidenten der Notenbanken ſind vollzählig er⸗ ſchienen. Von deutſcher Seite ſind anweſend: Geh. Finanzrat Dr. Vocke, ſowie die Verwal- tungsratsmitglieder Dr. Melchior und Reuſch. Reichspräſident Dr. Luther hat ſich vormittags 10.17 Uhr per Flugzeug nach Baſel begeben. Wie man aus Kreiſen der BIzZ. erfährt, wird die Lage Deutſchlands als äußerſt ernſt betrachtet. Die Nachricht über den Schalte r- ſchluß der Darmſtädter u. National⸗ bank hat hier größtes Aufſehen verurſacht, und wird als weiteres Faktum für den Ernſt der deutſchen Lage angeſehen. Die beherrſchende Frage iſt die, wie Deutſchland geholfen wer⸗ den kann und hinter dieſer Frage treten alle anderen Probleme zurück. Man hört, daß die Verlängerung des Ueberbrückungs⸗ kredites in Höhe von 100 Millionen Dol⸗ lar über den 16. Juli hinaus auf keine unüberwindlichen Schwierigkei⸗ ten ſtoßen dürfte, da ziemliche Einmütigkeit über die Notwendigkeit der Verlängerung be⸗ ſteht. Als viel ſchwieriger wird die Frage an⸗ geſehen, welche weiteren Kreditmöglichkeiten für Deutſchland geſchaffen werden können. Ver Eindruck iſt der, daß die BIZ. ſeit ihrem Be⸗ ſtehen ſich noch nie einer ſo ernſten Situation gegenüber gefunden hat, wie der heutigen. Das amtliche Kommunique wtb. Baſel, 13. Juli. Die um des Verwaltungsrates der BIZ. gingen gegen 23 Uhr zu Ende. Die Bankleitung hat ein ab⸗ ſchließendes Kommunique veröffentlicht, das folgenden Wortlaut hat: Der Verwaltungsrat hat von der Darſtel⸗ lung Kenntnis genommen, die der Präſident der Reichsbank, Dr. Luther, von der Si⸗ tuation in Deutſchland und von der deutſchen Wirtſchafts⸗ und Finanzlage gegeben hat, die trotz der durch die Abzüge von in Deutſchland angelegten kurzfriſtigen Kapitalien hervorgerufenen Kriſe befriedigend iſt. In Anbetracht des Umſtandes, daß ſich die deut⸗ ſche Regierung an die verſchiedenen Regierun⸗ gen wegen finanzieller Unterſtützung an ihre entſprechenden Märkte gewandt hat, erklärt ſich der Verwaltungsrat, überzeugt von der Not⸗ wendigkeit einer ſolchen Unterſtützung u. unter den gegenwärtigen Umſtänden bereit, an dieſer Hilfe mitzuwirken und ſie mit allen den Zen⸗ tralbanken zur Verfügung ſtehenden Mitteln zu ſtärken. In der Zwiſchenzeit hat der Ver⸗ Verwaltungsrat den Präſidenten ermächtigt, in Uebereinſtimmung mit den anderen beteiligten Inſtituten die Beteiligung an dem der Reichs⸗ bank kürzlich gewährten Rediskontkredit zu erneuern. * wtb. Baſel, 14. Juli. Aus den Arbeiten des Verwaltungsrates der BIZ. iſt erwähnens- wert ein Beſchluß, der dahin geht, daß die BIZ. in ihrer Eigenſchaft als Treuhänderin und lediglich für ſich ſelbſt dem Vorſchlage der franzöſiſchen Regierung zugeſtimmt hat, näm— lich, daß die Summen, die in dem im Treu— handvertrage vorgeſehenen Garantiefonds im Falle eines Moratoriums im Rahmen zes Neuen Planes noch einzuzahlen bleiben, durch monatliche Zahlungen aufgefüllt werden, und 22 Ahr abends wieder aufgenommenen Verhandlungen; zwar ſollen die Einzahlungen erfolgen entſpre— chend den Angaben, die der franzöſiſche Finanz⸗ miniſter in ſeinem Schreiben vom 9. ds. Mts. Jan die BZ. gemacht hat. Dieſe Woche keine Börſe mehr zweitägige Schließung der Sparkaſſen und Kreditinſtitute— Notverordnung über Bankfeiertage wtb. Berlin, 13. Juli. Aufgrund einer Ver⸗ ordnung des Neichspräſidenten vom heutigen Tage hat die Reichsregierung angeord⸗ net, daß alle Banken, Sparkaſſen und andere Kreditinſtitute mit Ausnahme der Reichs⸗ bank Dienstag und Mittwoch dieſer Woche geſchloſſen bleiben. Die Reichsregierung und die berufenen Vertreter der Banken und Sparkaſſen werden im Verlaufe dieſer zwei Tage die nötigen Maß⸗ nahmen und Vorbereitungen treffen, damit am Donnerstag die zur Weiterführung der Wirt⸗ ſchaft und zur Bewirkung der Gehalts⸗ und Lohnzahlungen erforderlichen Mittel bereitge⸗ ſtellt werden. Die Wertpapierbörſen bleiben vorausſichtlich bis Ende der Woche geſchloſſen. Verordnung des Reichspräſiden⸗ ten über Bankfeiertage wtb. Berlin, 13. Juli. Aufgrund des Artikels 48 Abſ. 2 der Reichsverfaſſung wird verordnet: 8 1. Die Reichsregierung iſt ermächtigt, Bankfeier⸗ tage zu erklären. Sie beſtimmt, für welche öſſent⸗ lichen und privaten Kreditinſtitute und Einrich⸗ ungen die Bankſeiertage gelten und welche Rechts⸗ wirkungen mit ihnen verbunden ſind. 8 2. Dieſe Verordnung tritt mit Wirkung vom 13. Juli 1931 in Kraft. Neudeck, den 13. Juli 1931. Der Reichspräſident(gez.) von Hindenburg, Der Reichskanzler(gez.) Dr. Brüning, Der Stellvertreter des Reichskanzlers und der Miniſter der Finanzen(gez.) H. Dietrich, Der Reichsminiſter des Innern(gez.) Wirth, Der Reichspoſtminiſter(gez.) Dr. Schätzel, Der Reichswirtſchaftsminiſter mit der Wah⸗ rung der Geſchäfte beauftragt Dr. Trendelenburg, Staatsſekretär. Reichsmark bleibt unerſchüttert Berlin, 13. Juli. Bei aller verſtändlichen Un⸗ ruhe verdient ein Umſtand hervorgehoben zu werden, der zwar verſtändlich iſt, aber im Publikum vielfach mißdeutet wurde. Die Reichs⸗ bank hält ſich direkt an die Vorſchriften des Bankgeſetzes und löſt nach wie vor auf Verlan⸗ gen die Reichsbanknoten gegen De⸗ viſen zu den alten Kurſen ein. Das bedeutet aber nichts anderes, als daß der Wert der Reichsmark trotz der uner⸗ freulichen Entwicklung der letzten Tage vollkommen unerſchütrtert iſt. Es will wenig beſagen, wenn a. Dy Dr. gez.) is land unter dem Eindruck der erſten a. aum⸗ nicht vorliegende fra mung vorübergehend ſchwache Markkurſe gemel— det wurden. Solange die Reichsbank den Notenumlauf reguliert u. nicht über das bisherige Aus⸗ maß anſteigen läßt, kann der Wert der Reichsmark nicht erſchüttert werden. Hypothekenbanken und Sparkaſſen bleiben liquid Eine Erklärung der Gemeinſchaftsgruppe Deutſcher Hypothekenbanken. wtb. Berlin, 13. Juli. Die Gemeinſchafts⸗ gruppe deutſcher Hypothekenbanken übermittelt dem WTB. eine Erklärung, in der es u. a. heißt: Die Hypothekenbanken werden von den durch die Schalterſchließung der Darmſtädter und Nationalbank offenbar gewordenen Schwierig⸗ keiten nicht berührt. Das deutſche Hypotheken- bankgewerbe iſt geſund. Es hat ſich der Natur ſeiner Geſchäfte entſprechend nicht kurzfriſtig verſchuldet. Seine langfriſtigen Emiſſionen ſind voll gedeckt durch langfriſtige Darlegungen auf den deutſchen Haus- und Grundbeſitz. Die Dar⸗ lehenszinſen zum Juli-Termin ſind bei der Ge⸗ meinſchaftsgruppe deutſcher Hypothekenbanken überraſchend gut eingegangen. Zinsrückſtände ſind kaum höher als im Vorjahre. Auszahlungsmaßnahmen der Großbanken. wib. Berlin, 14. Juli. Wie WTB-Handels⸗ dienſt erfährt, ſind die Großbanken übereingekom-⸗ men, auch weiterhin Auszahlungsreſtriktionen in demſelben Umfange vorzunehmen, wie ſie heute im Laufe des Tages angewandt worden ſind. Die geſtrige Abendſitzung des Reichs kabinetts enb. Berlin, 14. Juli. lichte Verordnung 5 ordnung über die beratungsgegen netts, hatte. Im An Fragen erörtert. nach Mitternacht nique über die rats der 533. b abſchließenden Stel Die bereits veröſſent— führung der Notver⸗ tage war der Haupt⸗ Sitzung des Reichskabi⸗ abends verſammelt die kreditpolitiſchen Schluß der Ausſprache 5 offizie„kommu- des Verwaltungs- aber zu keiner für die der noch » Text des Kommu— n sol. zur Du 5ur Du das niques abgewartet werde Reichstagseinberufung verlangt Kommuniſtiſcher Antrag auf Einberufung des Reichstages. Der kommuniſtiſche Reichstagsabgeordnete Torgler hat namens der kommuniſtiſchen Reichstagsfraktion ein Schreiben an den Reichs— tagspräſidenten Loebe gerichtet, worin er un— ter Bezugnahme„auf die kataſtrophale Zuſpit⸗ zung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe“ den Zu— ſammenbruch der Danat-Bank, und auf die au— ßenpoliitſche Lage die Einberufung des Reichs- tages zum früheſtmöglichen Termin verlangt. Er wünſcht, daß der Reichstag am 16. 7. zuſammen— trete und daß auf der Tagesordnung Berichte der Reichsregierung über die außenpolitiſche und die wirtſchaftliche Lage, ſowie der kommunſſtiſche Antrag auf Aufhebung der letzten Notverord— nung vom 15. 6. 1931 ſtehen ſollen. Auch NSDAP. will Reichstagseinbecafung. Berlin, 14. Juli. Auch die Nationalſozialiſten haben in einem Brief an Löbe den baldigen Zu⸗ ſammentritt des Aelteſtenrates des Reichstages verlangt. Wie wir zuverläſſig erfahren, heißt es in dem Schreiben u. a., daß man nach Vereite⸗ lung der Abſichten Hoovers durch Frankreich feſoſtellen müſſe, daß Franzoſen und Engländer den Verſuch machten, Deutſchland um den letz⸗ ten Reſt ſeiner Souveränität zu bringen. Wei⸗ ter wird auf die Notverordnung„zugunſten des Bankkapitals“ Bezug genommen und betont, daß der Reichstag dazu Stellung nehmen müſſe. nicht die Nerven verlieren!! Das Reich hilft retten— Stützung oer Hanatbank durch Reichsgarantie auf dem Derordnungsweg zur Sicherung der beteiligten Kreiſe Aufruf der Reichsregierung! wib. Berlin, 13. Juli. Der Hoover-Plan hat der Finanzwirtſchaft des Deutſchen Reiches eine, ſtarke Entlastung verſchafft. Eine große Geldſumme, auf deren Weiterbelaſſung das Reich Anſpruch hatte, konnte den Banken zu⸗ rückgegeben werden. Für die private Wirtſchaft aber haben dieſe Wochen, in denen um dieſen Plan gerungen wurde, ungeheuren Schaden angerichtet. In die Milliarden gehen die Summen, die vom Ausland kurzfriſtig nach Deutſchland geliehen waren, und angeſichts der Unſicher⸗ heit der Lage zurückgezogen wurden. Auch heute iſt volle Beruhigung noch nicht ein⸗ getreten. Wenn auch das Ziel ſein muß. daß die deutſche Wirtſchaft wieder dahin kommt. mit eigenen Mitteln zu arbeiten, ſo iſt es doch jetzt notwendig, wenn nicht ſchwerſte Stok⸗ kungen eintreten ſollen, daß weitere Abzüge unterbleiben. Die Beſtrebungen der Reichsbank und der Gold⸗ diskontbank ſind darauf gerichtet, möglichſt langfriſtige Kredite des Auslandes zu erlan⸗ gen, um der privaten Wirtſchaft zu helfen, ihre Notſtände zu überwinden. Trotz aller Bemühungen iſt im Verlaufe dieſer Vorgänge eines der größten Bankinſtitute Verordnung des — die Darmſtädter u. bank— illiquid geworden. Die Reichsregie⸗ rung erachtete es für ihre Pflicht und der Reichspräſident hat hierzu die notwendigen Vollmachten erteilt, den großen Gefahren, die aus dieſer Illiquidität drohen, zu begegnen. Es handelt ſich nicht darum, das Vermögen der Bank zu retten, ſondern es handelt ſich darum, den Hunderttauſenden von Kunden der Bank ihren Beſitz zu erhalten und da⸗ mit ihre Unternehmungen vor der Be⸗ triebseinſtellung oder gar vor dem Unter⸗ gang zu retten. Nur aus dieſen Geſichtspunkten wird das Reich für etwaige Ausfälle, die eintreten kön⸗ nen, aufgenommen. Es iſt eine Selbſtverſtänd⸗ lichkeit, daß die Geſchäfte der Bank von Treu⸗ händern der Reichsregierung überwacht wer⸗ den. Irgendwelche UAnregelmäßigkeiten, die mit den Geſetzen in Widerſpruch ſtehen, ſind nicht feſtgeſtellt. Es kommt darauf an, daß das deutſche Volk in dieſer ſchweren Lage die Nerven behält und nicht das mangelnde Selbſtvertrauen die Schwierigkeiten vermehrt. Berlin, den 13. Juli 1931. Die Reichsregierung. Reichspräſidenten National⸗ über die Danatbank wtb. Berlin, 13. Juli. Aufgrund des Ar⸗ tikel 48, Abſ. 2 der Reichsverfaſſung wird ver⸗ ordnet: § 1: die Reichsregierung iſt ermächtigt, in Anſehung der Darmſtädter und Nationalbank, Kommanditgeſellſchaft auf Aktien, die durch die Geldkriſe in ihrer Liquidität bedroht iſt, Ga⸗ rantien zu übernehmen. § 2: die Reichsregierung kann im Falle der Uebernahme einer Garantie anordnen, daß Arreſte. Zwangsvollſtreckungen und einſtwei⸗ lige Verfügungen gegen das Vermögen der Bank nicht ſtattfindet u. der Konkurs über die Bank nicht eröffnet wird. Die gleiche Anord— nung kann die Reichsregierung für das Ver⸗ mögen eines persönlich haftenden Geſellſchafters der Bank treffen, wenn ſie es im Intereſſe der Gläubiger der Bank für notwendig erachtet. Eine ſolche Anordnung bewirkt. daß der per— ſönlich haftende Geſellſchafter den gleichen An— ordnungen unterliegt, die in dieſer Verordnung und ihren Durchfübrungsvorſchriften für die Bank getroffen werden. § 3: die Reichsregierung iſt ermächtigt, Vorſchriften über die Geſchäfts⸗ führung und Vertretung der Bank über die Dienſtverhältniſſe und vermögens— rechtlichen Anſprüche der perſönlich haftenden Geſellſchafter, Angeſtellten und Aufſichtsrats⸗ mitglieder gegenüber der Bank ſowie die zur Durchführung dieſer Verordnung erforderlichen Rechtsverordnungen und Verwaltungspor— chriften zu erlaſſen; ſie kann für Zuwiderhand⸗ lungen gegen die von ihr erlaſſenen Vorſchrif— ſen Gefängnisſtrafe bis zu drei Jahren und Geldſtrafe oder eine die— ſer Strafen androhen. 10 8 4: Maßnahmen, die gemäß dieſer Ver— irdnung oder der Du 2 n Des Lebens Seltsames Spiel. Noman von Eliſabeth Ney. Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle(S) 25. Fortſetzung. ich die Zeitung erſt abends an Bord zu leſen bekam, juſt nachdem die„Margarete“ von Anker gegangen war.“ Ilona Takats ſchwieg, und Fritz Kraft rückte verlegen an ſeiner Mütze. „Mein Dienſt beginnt, gnädige Frau“, ſagte er, aber, wenn die gnädige Frau morgen um dieſelbe Zeit an Deck kommen wollte, dann wäre ich ſehr dankbar. Ich muß mich ausſprechen, ich verwinde es, glaube ich, nie, wenn der Chriſta wirklich Schlimmes widerfahren wäre.“ „Ich werde kommen, Fritz Kraft“, ſagte Ilo⸗ na Takats gerührt. und reichte ihm feſt die Hand. Ilona Takats hatte die Begegnung mit dem ſchlichten, einſachen Menſchen, der ſich im ſtum⸗ men Leid um das geliebte Mädchen verzehrte, obwohl es einem anderen gehörte, ſo ſehr be⸗ wegt, daß ſie es als unmöglich empfand, ſo früh ſchon ihre Kabine aufzuſuchen. Zum erſten Male verlangte es ſie heute nach Unterhaltung, Zerſtreuung, nach Menſchen. Daher ging ſie langſam dem großen Geſell— ſchaftsſaal zu, aus dem ihr gedämpfte Jazzmuſtk entgegenklang. Man tanzte dort unten. Frau Ilona ſchritt die Stufen zu den Salons hinab. Ueberall ſaßen und ſtanden die Paſſagiere piaubernd und lachend in Gruppen beiſammen. Man ſah auf, als die ſchöne Frau erſchien; man hatte vielleicht im ſtillen bereits ihre Zu⸗ wickgezogenheit bedauert. Ilona Takats ſah nicht rechts, nicht links, und nabm an einem kleinen, unbeſetz ö Weil „ rchführungsverordnungen aus getroffen werden, begründen keinen Anſpruch auf Entſchädigung; § 5: Dieſe Verordnung tritt am 13. Juli 1931 in Kraft. Neudeck, 13. Juli 1931. Der Reichspräſident: gez. v. Hindenburg. Der Reichskanzler: gez. Dr. Brüning. Der Stellvertreter des Reichskanzlers und Reichsminiſter der Finanzen: gez. Dr. Dietrich. Der Reichsminiſter des Innern: gez. Dr. Wirth. Der Reichswirtſchaftsminiſter, gez. Dr. Trendelenburg, Staatsſekretär. E Durchführungsbeſtimmungen Nach den Durchführungsbeſtimmungen zu der Notverordnung des Reichspräſidenten über die Danat⸗Bank äbernimmt die Reichsregierung ge⸗ mäß Artikel 1. Abſatz 1 namens des Reiches die Ausfallbürgſchaft für die Erfüllung der Verhind⸗ lichkeiten der Daymſtädter und Nationalbank, Kommanditgeſellſchaft auf Aktien, 1. aus den Spareinlagen, 2. aus laufender Rechnung, 3. ſoweit ſie ſonſn in den Büchern der Bank als Kreditoren geführt werden. 4. aus ei⸗ genen Akzepten der Bank.— Abſatz 2): Die Aus⸗ fallbürgſchaft beſteht inſoweit nicht, als der Ver⸗ bindlichkeit der Bank eine zur Aufrechnung ge— eignete Verbindlichkeit des Gläubigers gegen- überſteht. Die Ausfallbürgſchaft beſteht ferner nicht, für Verbindlichkeiten gegenüber perſönlich haftenden Geſellſchaftern der Bank, für Verbind— lichkei'len gegenüber einer von der Bank abhän⸗ gigen Unternehmung, ſowie für Verbindlichkeiten Rechtshandlungen. die im Falle des Konkur⸗ mit der Wahrnehmung der Geſchäfte beauftragt: ausnutzen können. ſes oder bei Anwendbarkeit des Anfechtungsge⸗ ſetzes der Anfechtung unterliegen würden.— Artikel 3 beſtimmt: 1) Die Reichsregierung be⸗ ſtellt für die Bank einen oder mehrere Treu⸗ händer. 2) Die Wirkſamkeit von Willenserklä⸗ rungen der Bank iſt von der Zuſtimmung minde⸗ ſtens eines der Treuhänder abhängig.— Nach Artikel 4 werden die Treuhänder ermächligt, Dienſtverträge, die die Bank abgeſchloſſen hat, insbeſondere ſolche mit leitenden Angeſtellten in der geſetzlichen Friſt zu kündigen und die An⸗ ſprüche auf Anteile am Gewinn oder ſonſtigen Bezügen, ſoweit ſie perſönlich haftenden Geſell⸗ ſchaftern oder Aufſichtsratsmitgliedern zuſbehen. herabzuſetzen.— Gemäß Artikel 6 hat die Bank bis zum 31. Juli aus Verbindlichkeiten, die vor dem 13. Juli entſtanden ſind, und für die das Reich nach Artikel 1 die Ausfallbürgſchaft über⸗ nimmt, mit Ausnahme der Verbindlichkeiten aus — Umfangreiche Vorkehrungen eigenen Akzepten, Auszahlungen nur nach Wei⸗ ſung eines Treuhänders zu leiſten Zuwiderhand⸗ handlungen werden mit Gefängnis bis zu drei Jahren und Geldſtrafe oder mit einer dieſer Strafen beſtraft.— Artikel 7: Anſprüche gegen die Bank aus Wechſeln können bis zum 31. Juli nicht geltend gemacht werden. Die Friſten, inner⸗ halb deren gegenüber der Bank Handlungen vor⸗ zunehmen ſind, um das Wechſelrech! auszuüben, oder zu erhalten, verlängern ſich bis zum 6. Aug. 1931, ſoweit die Friſten bei Inkrafttreten der Ver⸗ ordnung laufen oder nach ihrem Inkrafttreten bis 31. Juli zu laufen beginnen.— Artikel 8: Zwangsvollſtreckungen und einſtweilige Verfü⸗ gungen gegen das Veymögen der Bank aus Ver⸗ bindlichkeiten, die vor dem 13. Juli 1931 entſtan⸗ den ſind, finden bis zum 31. Juli 1931 nicht ſtatt. Bis zu dieſem Zeitpunkt kann Konkurs über das Vermögen der Bank nicht eröffnet werden. Frankreichs Erpreſſerpolitik Stockprügel auf den Magen— Eine prächtige Illuſtration für „Pan- Europa“ Von einem beſonderen Mitarbeiter wird uns geſchrieben: Es geht uns ſchlecht, aber nach Anſicht Frank⸗ reichs immer noch nicht ſchlecht genug. Alſo muß man uns mürbe machen. Womit beſſer iſt dieſes menſchenfreundliche Ziel zu erreichen als da⸗ durch, daß man den Brotkorb höher hängt! Dieſe Brotkorbpolitik wendet nunmehr Frank⸗ reich, das in ſolchen ausgeklügelten Methoden ſchon ſeine Erfahrung beſitzt, nunmehr Deutſch⸗ land gegenüber an, nachdem es die Gewährung eines für die franzöſiſchen Goldhamſterer lächer⸗ lich geringfügigen Betrages an Oeſterreich von der Erfüllung beſtimmter politiſchen Forderun⸗ gen abhängig gemacht hatte. Wie man damals Oeſterreich gegenüber eine förmliche Erpreſſerpolitik betrieben hat, ſo glaubt man nun jetzt auch die Stunde für gekommen. Deutſchland gegenüber unter Ausnutzung ſeiner außerordentlichen Notlage in gleicher Weiſe vor⸗ gehen zu können, und die franzöſiſchen Zeitungen geben ſich gar keine Mühe, dieſe Abſichten zu ver⸗ bergen. Die Forderungen bewegen ſich ſowohl auf politiſchem wie auf wirtſchaftlichem Gebiet. Es wird von Deutſchland nichts Geringeres ver— langt, als die Einſtellung des Baues des im dies⸗ jährigen Etat ſtehenden Panzerkreuzers, ferner der Verzicht auf die Zoll⸗Union, und da der Appe⸗ tit beim Eſſen kommt, ſo verlangt man auch noch die Zuſtimmung Deutſchlands zu einem Oſt⸗Lo⸗ carno. Darüber hinaus hat man an den Reichs⸗ bankpräſidenten die Forderung geſtellt, noch ſchär— ſer als das bisher der Fall war, zu Kreditreſtrik— tionen gegenüber deutſchen Firmen zu ſchreiten. Man muß ſchon ſagen, dieſe Forderungen kön— nen in ihrer grenzenloſen Unverſchämtheit gar nicht mehr überboten werden. Es iſt ganz ſelbſt⸗ verſtändlich, daß ſie abgelehnt werden müſſen, und die Reichsregierung iſt auch entſchloſſen, das zu tun. Der Panzerkreuzerbau kann wirklich den Frie⸗ den Europas nicht ſtören, und es kann nicht im entfernteſten davon die Rede ſein, daß ein Pan- zerkreuzer die franzöſiſche Sicherheit beeinträch— tige oder auch nur in etwa dazu angetan ſei, den rieſigen franzöſiſchen Rüſtungen gegenüber eine Rolle zu ſpielen. Ganz abgeſehen aber da— von gehört der Bau einiger weniger Schiffe zu den Rechten, die uns der Verſailler Vertrag ge— laſſen hat, und wir haben ja, eben aus Mangel an Mitteln, bisher dieſe im Verſailler Vertrag uns gelaſſenen Rechte gar nicht einmal völlig chen in nächſter Nähe des etwas erhöhten klei⸗ nen Orcheſters Platz. Hier ließ ſie ſich in den weichen, tiefen Seſſel gleiten, und beſtellte beim herbeieilenden Ste— ward ein Glas Sekt. Sie brauchte etwas, das ihre in den letzten Tagen arg angeſpannten Nerven aufpeitſchte und zugleich auch wieder beruhigte; und jetzt dachte ſie auch plötzlich an ihren Mann, zu dem ſie ja nun nach langer Zeit der Trennung reiſte. Er, der dreißig Jahre älter war als ſie, der ſie auf Händen trug und ihr dennoch nicht die junge berauſchende Liebe erſetzen konnte, von der ſie ſo oft träumte. 0 Da ſetzte die Muſik zu einem langſamen Bo— ſton ein, und vor Ilona Takats verneigte ſich ein Herr, lang aufgeſchoſſen, das Monokel nachläſſig eingeklemmt, mit näſelnder Stimme um einen Tanz bittend. Frau Ilona war nicht zum Tanzen aufgelegt, ſie wollte nein ſagen, danken, aber da ſah ſie vie! ler Blicke auf ſich gerichtet, und erſparte dem Bittenden das unangenehme Gefühl einer Nie⸗ derlage. Leicht flog ſie dann im Arm des Tänzers da⸗ hin, der in ſeinem breiten, öſterreichiſchen Dia⸗ lekt fade Anekdötchen auskramte. Sie vermochte nur mühſam ein höfliches Lächeln auf ihr Ge⸗ ſicht zu zwingen und bemerkte dabei, wie er im Vorübertanzen einer rotblonden, etwas üppigen Dame zunickte. „Seine Frau“, dachte ſie im ſtillen. Gerade da war der Tanz zu Ende und er führte ſie, ohne zu fragen, zum Tiſch dieſer Frau, und bat um ihre Geſellſchaft. Ilona Takats nahm an Es war ihr ſchließlich einerlei, wo ſie ſaß. Sie erfuhr ſehr bald, daß ihr Tänzer ein Kaufmann aus Trieſt war, der nach Kairo reiſte. Er nannte ſich Joſeph Meierhofer und rief ſeine Frau Röschen. Und doch paßte das alles nicht zu 5 Was Frankreich jetzt verlangt, iſt alſo nichts Geringeres als eine Aenderung des Verſaillei Vertrags, den es doch bisher immer als„heilig“ Wir werden uns ſehr gut mer ken, daß die Franzoſen nun ſelber den Verſailler Vertrag nicht mehr für unverletzlich und für un.“ proklamiert hat. angreifbar halten! Was die Angelegenheit mit der deutſch⸗öſter⸗ reichiſchen Zollunion angeht, ſo kommt das fran. zöſiſche Verlangen ja darauf hinaus, daß Deutſch. land ſich in ein ſchwebendes Verfahren einläßt.“ denn dieſe Frage unterliegt ja der Gerichtsba- keit im Haag, und eine Einwirkung von deut ſcher Seite iſt abſolut unmöglich. Wenn nun des weiteren von Frankreich den Reichsbankpräſident aufgeputſcht wird, den deut. ſchen Firmen noch weniger Kredit als bisher zu geben, ſo müſſen wir eine ſolche Abſicht als eine abſolut unzuläſſige Einmiſchung in deutſche in⸗ nerpolitiſche Verhältniſſe auf das entſchiedenſte zurückweiſen. Die franzöſiſche Preſſe hat dieſer Tage wie⸗ derholt es ſo dargeſtellt, als würde ſie in dieſen politiſchen Forderungen gegenüber Deutſchland auch von der engliſchen öffentlichen Meinung un⸗ terſtützt. Davon kann gar keine Rede ſein, und zum Ueberfluß hat die engliſche Preſſe ganz oſfenſichtlich auf direkte Informationen vor amtlicher Stelle, dieſer franzöſiſchen Auffaſſung auf das entſchiedenſte widerſprochen und erklärt daß Deutſchland eine praktiſche materielle Hilf benötige, ohne daß politiſche Bindungen auf erleat werden dürften! Man muß aber doch die Frage erheben: ſo ſo das„Pan⸗Europa ausſehen, das ſich der groß Pan⸗Europäer Briand ausgedacht hat? W iſt überhaupt Briand, wo ſteckt er denn, man hör ja gar nichts mehr von ihm? Er iſt ofſenbar ii Deckung gegangen hinter Laval Aber zum mindeſten hätte man doch erwarte können, daß der Vorkämpfer eines Pan-Europ auch offen einer Politik ſich widerſetzt. die darauf hinausläuft, Mitglieder dieſes Pan-Europgs, in dieſem Falle alſo nach Oeſterreich auch Deutſch land, in eine Zwangsjacke zu ſtecken. N Wir alle ſtehene hinter der deutſchen Reichs regierung, wenn ſie ſich mit aller Entſchiedenhe gegen die franzöſiſchen politiſchen und wirtſchaft⸗ lichen Forderungen wendet, und wenn ſie es ab⸗ lehnt, ſich dieſem Gebot der Brotkorbpolitik zu 2 1 Ilona Takats fühlte ſich von der Nähe der beiden unangenehm berührt und abgeſtoßen, und ahnte, daß ſich hinter dieſen beiden Menſchen etwas verbarg, was ſie mit einem angenomme⸗ nen gutbürgerlichen Namen zu verdecken ſuchten. Trotzdem, man geriet ins Geſpräch. Ilona Takats, ſtets tanzluſtig, wenn eine Fiedel ſpielte, ward bald eine geſuchte und begehrte Tänzerin, Sie flog von einem Arm in den anderen. Ihr Beiſpiel ſteckte an. Man ſagte ſpäter, daß nie eine ausgelaſſenere Fröhlichkeit geherrſcht hatte als in dieſer Nacht. Die Atmoſphäre wurde trotz der guten Ven⸗ tilation drückend; von außen drang ab und zu das Heulen des Sturmes, der eine Gewitter— nacht ankündigte. Drinnen im Tanzſaal achtete man nicht auf bas, was da draußen vor ſich ging; man überließ es denen, die das Schiff zu betreuen und in ſiche⸗ ren Hafen zu führen hatten. Das Stampfen der Maſchinen vernahmen ſie wohl alle gewohnheitsgemäß, gleich dem Schlag eines Herzens, Man weiß, daß es da iſt, und wird es erſt gewahr, wenn es plötzlich ſtillzuſte⸗ hen droht. Die Stunden verrannen, die Uhr zeigte auf Mitternacht. „Tanzen wir noch einmal, meine ſchöne Gnä⸗ bigſte“, bat jetzt Meierhofer, und nahm den Arm Ilona Takats. Dieſe folgte ihm etwas ermüdet. Die Muſik ſpielte gerade einen flotten Black Bottom. Da, mitten im Tanz, zerriß ein ſchriller Mißton der Geige die Harmonie des Tanzes. Irgend etwas war geſchehen! Bleich ſah man ſich an und wußte, daß die Ur⸗ ſache des Ganzen ein donnerähnliches Getöſe, ein harter Schlag geweſen war, der den Schiffs“ rumpf wie von einem Erdbeben erzittern ließ. Ihm folgte ein häßliches, quitſchendes Kreiſchen, dann ein lautes Summen und Heulen. O Gott, wa d 1 hervor, krampfhaft den Arm ihres Tänzers um⸗ klammernd. Dieſer ſtand mit bleichem, verzerrten Geſicht und ſtierte nach der Tür des Saales, an der jetzt 10 15 Geſtalten ſeltſam wirr durcheinander ha⸗ eten. lich. „Nein“, ſtammelte Meierhofer. Sein näſeln der Ton war mit einem Schlage verſchwunden, und das Monokel zerſchellte im nächſten Moment! am Boden. Da, ein Mann eilte durch den Saal, rief dem 99 erſten Geiger etwas zu, der ſeltſam blaß gegen! den Flügel lehnte. Man ſah, daß der ſich darauf⸗ hin plötzlich zuſammenriß. Im nächſten Augenblick erklang, als ſei alles nur ein toller Spuk geweſen, der unterbrochene Black Bottm wieder durch den Raum. Die Mu ſik beruhigte die ängſtlichen Fragen, ja, einige begannen von neuem zu tanzen. Ilona Takats aber ließ plötzlich den Arm ib. res Tänzers los, raffte am Tiſch ihren Mantel auf, und drängte ſich zur Tür. Ihr war auf einmal ſo entſetzlich angſt. Sie hörte das Arbeiten der Schiffsmaſchinen nicht mehr, es war ſo unheimlich ſtill, und dann er⸗ ſchien es ihr wieder, als erzitterte der Schiffs⸗ rumpf wie der Körper eines verwundeten Tie⸗ res. An der Treppe verweigerte ihr ein Matroſe den Durchgang. „Ja, ich will ja nur zu meiner Kabine“, ſtot⸗ terte ſie voll Angſt in den ſchönen Augen, und ſüir einen Moment war es ihr, als wenn ſie hier unten erſticken müßte. „Gnädige Frau, Befehl iſt Beſehl!“ antwor⸗ tete der Matroſe, und ſie fühlte, daß ſeine Stim⸗ me trotz eiſerner Beherrſchung keine Feſtigkeit hatte, daß ſie leiſe ſchwankte. und Flandin! Lehrern und „Ein Unwetter?“ fragte Ilona Takats ängſt⸗ 1 Aus Nah und Sern Rüdesheim, 13. Juli.(Aushebung einer Schmugglergeſellſchaft.) Nachdem bereits vor kurzer Zeit hier die Polizei gegen den Verkauf von geſchmuggelten Zigaretten einſchreiten mußte, hat man nunmehr auch feſtgeſtellt, daß ein Schiffer von ſeiner ſchwunghaftes Geſchäft mit unbanderoliertem Zigarettenpapier betrieb. Die weiteren Ermit⸗ telungen ergaben, daß es ſich hier um eine weit⸗ verzweigte, gut organiſterte Schmugglergeſell— ſchaft handelte. Es werden ſich demnächſt zehn bis zwölf Perſonen in dieſer Angelegenheit vor Gericht zu verantworten haben. Mannheim, 13. Juli.(Im Neckar ertrunken.) Am Samstagabend iſt der 20 Jahre alte Valt. Lehn aus Krumbach, z. Zt. auf Vanderſchaft beim Baden im Neckar ertrunken. Die Leiche konnte noch nicht gefunden werden, Ludwigshafen, 13. Juli.(Beim Baden er— trunken)) Am Sonntag nachmittag ertrank beim Baden in der großen Blies der 14 Jahre alte Spenglerlehrling Ludwig Albert von Mundenheim. Vermutlich hat der Junge, der ein guter Schwimmer war, beim Tauchen einen Herzſchlag erlitten. Speyer, 13. Juli.(Eine Diebin verhaftet.) Ein 20⸗jähriges Dienſtmädchen, das ſeit Weihnachten bei einem hieſigen Wirt in Stel⸗ lung war, hatte geſtern nachmittag während des Feſtzuges beim Brezelfeſt, als niemand zu Hauſe war, mit einem Nachſchlüſſel einen Schrank geöffnet und daraus 120 Mark ge⸗ ſtohlen. Der Beſtohlene, welcher den Diebſtahl bald bemerkte, fand die Diebin auf dem Spei— cher verdeckt vor. Sie wurde feſtgenommen und ins Amtsgerichtsgefängnis eingeliefert. Maikammer, 13. Juli.(Autounglück.— Zwei Paſſantinnen verletzt.) In der Markt⸗ ſtraße rannte das mit mehreren Perſonen be⸗ ſetzte Auto des Weinhändlers R. Seitz aus Rhodt in ſcharſem Tempo in einer Kurve gegen die linke Häuſerreihe, prallte von hier ab und überſchlug ſich auf der Straße. Zwei Frauen die aus der Abendandacht kamen, wurde ſchwer verletzt; eine von ihnen mußte dem Edenkobe⸗ ner Krankenhaus zugeführt werden. Die Inſaſ⸗ ſen des Autos kamen mit leichteren Verletzun— aen davon. Das Auto wurde zertrümmert. Darmſtadt, 12. Juli. Begnadigung ei⸗ nes zum Tode Verurteilten. Das heſſ. Geſamtminiſterium hat den Landwirt Wilhelm Lehr aus Altenſtatd in Oberheſſen, der ſeine Heliebte, ein 19jähriges Mädchen, das von ihm ein Kind erwartete, ertränkt hat und deswegen vom Schwurgericht in Oberheſſen in Gießen zum Tode verurteilt worden war, zu lebenslänglichem Zuchthaus begnadigt. Mit der Umwandlung der Strafe, in lebenslängliche Zuchthausſtraſe iſt das Miniſterilum einem früheren Landtagsbeſchluß gefolgt, wonach in Heſſen die Todesſtrafe nicht mehr zur Vollſtreckung gelangen ſoll. Darmſtadt, 12. Juli.(Der erſte Natur⸗ pſad in Heſſen.) Dem amerikaniſchen Brau— che folgend beſtimmte Pfade, die durch ere Etüg Natur führen. ſogen. Naturpfnde, einzuführen und bemerkenswerte Pflanzen und Steine zu kennzeichnen, iſt man jetzt auch in Heſſen gefolgt. Am Eingang der Bergſtraße bei Eberſtadt wurde in Heſſen der erſte Naturpſad geſchafſen. Er iſt von Studienrat Dr. Diehl-Darmſtadt und dem bekannten Pflanzen- und Pilzſorſcher Lehrer Kallenbach-Darmſtadt zuſammen mit Eberſtädter dem Forſtamt Eberſtadt angelegt worden. Der Pfad, der etwa eine Stunde laug iſt, führt durch eine geologiſch und botaniſch be— ſonders intereſſante Gegend. Wintersheim(Rh.), 12. Juli.(Eine Fa⸗ milie vermißt.) Seit Mittwoch letzter Woche werben die Eheleute Brünn und ißhre Töchter ſowie der Milchhändler Grimm von hier vermißt. Sie haben von ihrem Vorhaben, ſieh— zu entſernen, nichts verlauten laſſen. Eigentüm— lich berührt, daß der Milchhändler noch am Tage zuvor bei einer Kaſſe ſein ganzes Guthaben und darüber hinaus einen Kredit von 500 Mark ab— gehoben hat. witb Frankfurt a. M., 12. Juli. Demon⸗ ſtration gegen„Im Weſten nichts Neues“. Bei der geſtrigen Vorſtellung des Films„Im Weſten nichts Neues“ im Roxy⸗ Palaſt wurde durch ein Fenſter ein Exploſivkör— per in das Theaterfoyer geworfen. Glücklicher weiſe war im Foyer niemand anweſend. Die Polizei hat die Unterſuchung eingeleitet. Dörrenbach, 12. Juli. Die Wir belſäule gebrochen. Beim Kirſchenpflücken ſtürzte der penſionierte Reichsbank⸗Obergeldzähler Wilhelm Kuliſch aus beträchtlicher Höhe von einem Baum, Der bedauernswerte Mann mußte mit einem Bruch der Wirbelſäule in ſehr bedenklichem Zu⸗ ſtande ins Landauer Krankenhaus verbracht wer⸗ Den Kaiſerslautern, 12. Juli. 23er⸗Tag in aiſerslautern. Am Samstag und Sonn⸗ tag feierten die 23er hier ihr Wiederſehensfeſt, verbunden mit Denkmalsweihe. Ganz Kaiſers⸗ lautern nahm an dieſem Feſt innigen Anteil. Eiſenberg, 12. Juli. Tödlicher Stein⸗ wurf. Im Steinbruch waren am Donnerstag mehrere Wohlfahrtserwerbsloſe zum Beſtücken von Wegen beſchäftigt. Während der Arbeit kam es zwiſchen Einzelnen zu Hänſeleien. Dabei warf der Arbeiter Rudolf Scheuflina dem Arbeiter Schöne weise Zähne nne nicht verfehlen, CCC/ Ihnen meine deute Anerkennung und vollſte Zufriedenheit über die„Chloro, ont⸗Zahnpaſte zu Übermitteln. Ich gebrauche Chlorodont“ ſchon ſeit Jahren und werde ob meiner ſchanen welzen Zahne oft beneidet, die ich letzten Endes nur durch ben laglichen we⸗ brauch Ihrer„Chlorodont⸗Zahnpaſte“ erreicht habe.“ C. Reichelt, Sch... Man verlange nur die echte Chlorodont⸗Zahupaſſe, Tube 54 Pf. und 90 f, und weife jeden Erſatz dafür zurück. . Wohnung aus ein Karl Meyninger einen Stein an den Kopf. Trotz ſeiner Verletzung arbeitete dieſer noch weiter, bis er bewußtlos umſank. Am Abend wurde er mit einem Schädelbruch in das St. Marienkranken⸗ haus Ludwigshafen eingeliefert, konnte aber nicht mehr gerettet werden und ſtarb am Freitag abend. Scheufling wurde von der hieſigen Gen— darmerie verhaftet und ins Unterſuchungsge— fängnis nach Kirchheimbolanden abgeführt. Edenkoben, 12. Juli. Ein Kind überfah⸗ we n. Als vorgeſtern abend gegen 6 Uhr der Elek— trotechniker Joh. Jung aus Landau mit ſeinem Motorrad in flottem Tempo die Luitpoldſtraße hinunterfuühr, wollte die kleine Elfriede Oeffler in der Nähe der Gewehrſchaftfabrik noch ſchnell die Straße überqueren. Das Kind ſowohl wie der Motorradfahrer erlitten ſchwere Hautverlet— zungen. Beide wurden in das Städtiſche Kran⸗ kenhaus Ludwigsſtift verbracht. Mainz, 12. Juli Tödlicher Mokorrad⸗ unfall. Der 27 Jahre alte Johann Haas aus Kriftel ii Taunus hatte mit fünf anderen Fah⸗ rern des Motorſportklubs Kriftel eine Nacht⸗ fahrt unternommen. Sie kamen Sonntig früh von Rüdesheim über Geiſenheim das Rheingau herauf. In der Nähe von Erbach bei Marko⸗ brunn geriet Haas zu nahe an den Straßenrand, blieb mit der rechten Hand in einem Gebüſch hängen und rannte dann anſcheinend mit dem Kopf gegen einen Baum. Dann ſtärzte er mit⸗ ſamt jeiner Maichinc die vier Meter bobe Bö⸗ Setzt den Abbauhebel an! ſchung hinunter, Er erlitt eine ſchwere Schädel⸗ verletzung und brach das Genick, ſodaß der Tod auf der Stelle eintrat. Während die fünf anderen Fahrer Soziusſahrer hatten, war Haas glück⸗ licherweiſe allein gefahren. Das Motorrad blieb unbeſchädigt. Rüdesheim, 13. Juli. Feſtnahme eines Sparkaſſenbelrägers. Der hieſigen Po⸗ lizei gelang es, den ſteckbrieflich verfolgten Spar⸗ kaſſenangeſtellten H. Saade aus Oſterholz⸗ Scharmbeck feſtzunehmen. Saade wohnte bereits ſeit einigen Tagen im erſten Hotel von Rüdes— heim und machte ſich hier durch außergewöhnliche Geldausgaben verdächtig. Die Polizei konnte bei ihrer Unterſuchung feſtſtelleu, daß es ſich um den geſuchten Sparkaſſenangeſtellten Saade handelt, der Sparkaſſengelder in Höhe von 18500 Mark unterſchlagen hat. Im Beſitz des Verhafteten befanden ſich noch 2816 Mark. der Feſtgaenom— mene wurde nach dem Gerichesgeſüngnis in Wiesbaden überführt. Trier, 13. Juli.(Bauunglück.— Ein Toler.) Am Neubau des Krankenhauſes in Bit— burg brach Samstag vormittag ein Teil des Baugerüſtes zuſammen. Von zwei Mauern, bie in neun Meter Höhe arbeiteten, konnte ſich einer an der Mauer feſthalten, während der zweite, ein verheirateter Mann aus Trimport, in die Tiefe ſürzte, die Wirbelſäule brach und bald darauf ſtarb Hohe Penſionen— Einſchreibe⸗ briefe Volksentſcheid Soll man ſich wundern, daß das deutſche Dolk in Verbitterung vergeht? Lobberich, 10. Juli. In der Notverordnung der Reichsregierung konnten, wie die„Rhein und Maas“ ſchon mitteilte, Kürzungen der hohen Penſionen nicht vorgenommen werden, weil ſie! mit der Reichsverfaſſung nicht in Einklang zu bringen ſind und das Reich ſonſt leicht, wie die Erfahrung gelehrt hat, zahlreiche koſtſpielige Pro— zeſſe verlieren würde. Die Reichsregierung iſt deshalb auf den Ausweg verfallen, die hohen Penſionäre durch Einſchreibebriefe zu einem frei— willigen Verzicht auf ihre Penſion aufzufordern. Hoffentlich wird die Oeffentlichkeit erfahren, was bei dieſer Aktion herauskommt, wer von den hohen Penſionären bereit iſt, freiwillige Abzüge zu geſtatten und wer nicht? Einige Beiſpiele: Folgende Staatsſekretäre des Amtes beziehen z. B. Penſionen: Richard v. Keihlmann Paul v. Hintze v. Jagow 2² 152 A/ Arthur Zimmermann 23 712 Dr. W. Solf 13 860 J/¼ Folgende preußiſche Kriegs miniſter a. D. er— halten an Penſionen: v. Einem v. Goßlar Scheüch v. Stein die Kolonialminiſter Dernburg v. Lindequiß die Generäle Mackenſen, Linſingen, Kluck, Kreſſenſtein, Ludendorff, Sanders, Schoch, Kylander, Kuhl, Below, Pleſſen uſw. je 16 983/ Man vergleiche, um den Unterſchied begrei— fen zu können, damit die Penſionen, die der fran— zöſiſche Marſchall Joffre erhielt. eine Penſion betrug nach deutſchem Gelde 6000 RM! Aber auch die Nachkriegszeit, als die Miniſter uſw. aus den Abgeordneten hervorgingen, hat ſchwer geſündigt.„Wahrheit und Recht“ führt folgende Penſionen an: Dr. Scholz außerdem erhält er als Oberbürgermeiſter noch eine Penſion von Moldenhauer Hans v. Raumer Dr. Albert Neuhaus, Bet Auswärtigen 21 216 ¼ 24 960 K. 24 960 K, 24 960. 24 960 J. 24960/ 17 784, 22 464 90 000/ 15 912 f 20 904/ N gegen N Erich Emminger Otto v. Schlieben Dr. Heinr. Albert Dr. v. Rheinbaben Reichskanzler Cuno neben einem Generaldirektor-Gehalt 19032/ 17 860/ 21840/ 15 921 1 18 000. von. 600 000 Insgeſant ſind es 1856 Miniſter, Staatsſekre⸗ täre, Generäle, Admiräle, die an Penſionen und Wartegeldern 23 095 000 Mark beziehen. Wohlverſtanden: Dieſes ſind nur erſt die Großpenſionäre des Reiches. Hinzu kommen noch die der Länder und Gemeinden. Viele, viele Mil⸗ lionen ſind es, die verhältnismäßig wenig Men— ſchen beziehen, denen 90 Prozent des deutſchen Volkes gegenüberſtehen, die ein Jaheeseinkom— men unter 1800 Mark haben. Soll man ſich da nicht wundern, daß das 13 678 9 720 deutſche Volk in Haß und Verbitterung vergeht? Angeſichts der Kürzungen, welche die Regie— rung in ihrer Notverordnung den Sozial- und Kriegsrentnern ſowie den Arbeitsloſen auferle— gen naß. angeſichts der ſchweren ſteuerlichen Be— laſtung der Abhängigen, der Gehaltskärzungen der Beamten und Privatbeamten, der Arbeits— löhne und angeſichts der ſtarken Beſteuerung auch der Gewerbe gehört eine Rückſichtsloſigtkeit dazu. wenn man weiter von dieſen ſo ſchwer belaſteten Volke ſo hohe Ruhegehälter entgegennimmt, ohne innere Unruhe ein gemütliches, ſorgenfreies Le— ben lebt, während Tauſende darben und durch die Kargheit ihres Lebensraumes ſogar noch in Gewiſſensnot getrieben werden. Wahrlich, jene, die den eingeſchriebenen Brief der Reichsregie— rung unbeantwortet laſſen, denen mangelt Volks— verbundenheit. Man wird ihnen ihre Bezüge weiter zahlen müſſen, aber ſie ſtehen dem deut— ſchen Volke dann fremder gegenüber als die Re— parationsgläubiger, die bereit ſind, der Not Deutſchlands doch in etwa Rechnung zu tragen. Auf die Kameradſchaft jener Generäle aber, die auf ihren hohen Penſionen beſtehen, während die kleinen Renten gekürzt werden, fällt ein noch merkwärdigeres Licht, ſo weit ſie nicht heimlich doch von dieſen Bezügen alles Entbehrliche ftir ihre notleidenden Kriegskameraden 1 1 zur Veitüg den bꝛaunscfleueigiscllen ſtellen. DP E f 1 4 0 5 5 Inenminioke: Franzen lial begonnen Miniſter Franzen bei der Ausſage im Gerichtsſaal Berlin-Moabit. Unter großem Andrang des Puhlikums ſchweigiſchen Innewniniſter Dr. Franzen. 2 multen anläßlich der Reichstageröffnung im Oktober 1930 einen begann in Berlin der Prozeß gegen den braun⸗ Anklage behauptet, daß Franzen bei den Tu⸗ Parteigenoſſen durch falſche Ausſagen vor der Verhaftung zu bewahren verſucht habe. Ku Ven der deulseflen Rxiegogefallenen 2 Ein Kranz mit ameritaniſchen, engliſchen und deulſchen Schleifen am Gefallenen⸗ ehrenmal in der Neuen Wache in Berlin. Die Inhaber von einigen großen Brumenge— ſchäften Englands und Amerikas haben an dem Kriegsgefallenenehrennal in der Neuen Wache in Berlin einen prachtvollen Kranz niederlegen laſſen, der mit Schleifen in den Farben Ame— rikas, Englands und Deutſchlands geſchmückt war. Eine Mahnung zur Vernunſt! Die Nachricht von dem Zuſammenbruch der Darmſädrer und Nattonalbank hat Auswirkungen auf das Publikum zur Folge ge— habt, die man nicht für möglich gehalten hätte. Eine Panikſtimmung hat die Beſitzer von Spar— zuthaben ergriffen und ſchon am Montag Mor- gen ſetzte der Sturm auf die Sparkaſſen ein, um die Spargelder abzuheben. Es ſcheint, als wenn zewiſſe„Drahtzieher“ ſich bemühten, die Berölke⸗ cung zu beunruhigen. Zu einer Beunruhigung iber liegt abſolut kein Grund vor. Daß Firmen, die mit der Danat-Bank in Geſchäfisverbindung zeſtanden haben, jetzt Schwierigkeiten haben wer— den, und daß ein ſolcher Zuſammenbruch einer Großbank das Wirtſchaftsleben ſchwer belaſtet, das iſt ſelbſtverſtändlich. Aber nichts iſt verkehr⸗ ter und unvernünftiger, als jetzt die Spartgut⸗ haben zu kündigen und abzuheben. Banken und Sparkaſſen laſſen die Spargelder doch nicht in hren Treſors liegen. Wovon ſollten ſie denn dem Sparer die Zinſen bezahlen? Das Geld muß doch arbeiten und wird der Wirtſchaft zugeſichert. Es iſt alſo unvernänftig, es gerade jetzt der Wirtſchaft zu entziehen und in den Sparſtrumpf zu ſtecken und die Schwierigkeiten des Wirt⸗ ſchaftslebens noch zu vermehren. Darum mahnen wir die Sparer zur Beſonnenheit. Es iſt jetzt auch ſeitens der Regierung Vorſorge getroffen, daß dieſer Anſturm auf die Sparguthaben nich: zu einer Kriſe für andere Banken und Sparkaſ— ſen ſich auswirkt. Zur Panikſtimmung iſt leine Veranlaſſung. darum Ruhe und Beſonnenheit bewahren! Wettervorherſage Vorherſage für Dienstag: Wolkig, iach vorübergehender Erwärmung wieder ſtär⸗ ere Niederſchlags- oder Gewitterneigung, ziem⸗ ich lebhafte ſüdweſtliche Winde. Ausſichten für Mittwoch: Fortdauer es unbeſtändigen, aber mäßig warmen Wet— ers bei weſtlichen Winden. Stahlhelmauto verunglückt Sieben Schwer- und neun Leichtverletzte. wib Schleuſingen. 13. Juli. Am Sonntag iberſchlug ſich in der gefährlichen Kurve unter⸗ zalb des Ortes Wiedersbach ein Schnellaſtwagen nit Stahlhehmleuten, die ſich zum Coburger Flugtag begeben wollten. Außer neun Leichtwer⸗ etzten ſind ſieben Perſonen ſchwer verletzt, die ämtlich in das Kreiskrankenhaus Hildburghau— en eingeliefert wurden. 81* Handel und Induſtrie Mannheimer Prohuktenbörſe. Keine Notierungen wegen der letzten wirt⸗ ſchaftlichen Vorgänge. Mannheim, 13. Juli. Infolge der Vor⸗ jänge an der Berliner Effektenbörſe, die heute ind morgen geſchloſſen bleibt und der dadurch jeſchaffenen allgemeinen ſchwierigen Lage varen im heutigen Vormittagsverkehr der Rannheimer Produktenbörſe keine zu verläſſi⸗ jen Kurſe zu ermitteln. Mannheimer Großzbviehmarkt. Mannheim, 13. Juli. Zufuhr u. Preiſe: 224 Ichſen 36—47, 180 Bullen 28-36, 266 Kühe 436; 368 Färſen 36—48; 583 Kälber 30—58; 5 Schafe 30—32; 3014 Schweine 42—50; 46 Arbeitspferde 800— 1600; 72 Schlachtpferde 30150; 1 Ziege 1020. Marktverlauf: Großvieh ruhig, Ueberſtand; Fälber mittel, langſam geräumt; Schweine ebhaft, ausverkauft, Arbeitspferde ruhig; Schlachtpferde mittel.