Lokale Nachrichten * Jünglingsverein. Heute Abend halb 9 Uhr Vortrag in der Sporthalle. Faſt 400000 Unterſtützte. Berlin hat zur Zeit faſt 400000 unterſtützungsberechtigte Perſonen zu verſorgen. * Ein Lichtbilder⸗Vortrag über die franzöſiſche Fremdenlegion findet am Sonntag, den 19. Juli im Saale zum Freiſchütz ſtatt. Kriegsgefangenen ⸗Denkmal⸗Ein⸗ weihung. In einem der zahlreichen Bögen des Nationaldenkmals im Gebiet der Schlacht bei Tannenberg wurde am letzten Sonntag von der Reichsvereinigung ehemaliger Kriegsgefangener dem Andenken der für das Vaterland in der Kriegsge⸗ fangenſchaft geſtorbenen Kameraden gewidmete Denkmal enthüllt. Es ſtellt eine große Nacktgeſtalt dar mit der Geſte des die Feſſeln brechenden Mannes. Auch Kameraden aus Oeſterreich waren gekommen und die deutſche Reichswehr hat eine Abordnung entſandt. Das ſind Zeichen der Wirtſchafts not. Die deutſchen Leunawerke die 1927 noch über 30 000 Arbeiter und Angeſtellten beſchäftigten, be⸗ ſchäftigen heute nur noch kaum 12000. Der Rück- gang des Abſatzes von Stickſtoff ſank von Jahr zu Jahr. » Dem Mannheimer Pferdemarkt vom 13. Juli waren zugeführt: 46 Arbeitspferde, 72 Schlachtpferde. Bezahlt wurden pro Stück: Arbeitspferde 800 bis 1600; Schlachtpferde 50 bis 150 Mark. * Sichert die Senſen. Bei der jetzt beginnenden Erntearbeit iſt die Mahnung am Platz, die Senſen vorſichtig zu transportieren. Vor allem ſei darauf aufmerkſam gemacht, daß es verboten iſt, beim Radfahren offene Senſen zu tragen. Wer betroffen wird, hat Strafe zu gewärtigen. „Die Getreideernte, die ſchon mancher⸗ orts eingeſetzt hat, iſt durch das eingetretene un⸗ günſtige Wetter wieder verzögert worden.— Zu⸗ nächſt wird das unbeſtändige Wetter noch anhalten. * Gine gute Nußernte in Ausſicht. Die Nußbäume weiſen dieſes Jahr einen außer⸗ ordentlichen ſtarken Behang auf, ſo daß, wenn nicht durch Unwetter noch Schaden angerichtet wird, mit einer Rekordernte zu rechnen iſt. * Sportvereinigung. Die halbjährliche General⸗Verſammlung die Sportvereinigung nächſten Sonntag, mittags 2 Uhr im Vereinshaus„Wald— ſchenke“. Kurz vor den Verbandsſpielen, die am 9. Auguſt beginnen, ruft die Sportvereinigung ihre Mitglieder zu einer ganz beſonders wichtigen General- Verſammlung zuſammen, in welcher neben wichtigen Erſatzwahlen für Vorſtand und Spielausſchuß eine durchgreifende Neuorganiſation beraten wird, um die geſamte Verwaltung und den Spielbetrieb an die Erforderniſſe der Dezirksliga einzugliedern. Es iſt Pflicht für jedes Mitglied, für jeden Spieler in erſter Linie dieſer Verſammlung beizuwohnen. Eine beſondere Pflicht für jedes Mitglied iſt es aber auch: Neue Mitglieder noch im Monat Juli zu werben! Sportfreunde dem Verein zuzuführen! Im Monat Juli koſtet es keine Aufnahmegebühr! Als Mitglied der Sportvereinigung beſtehen beſon— dere Vorteile bei den kommenden Verbandsſpielen hinſichtlich der ermäßigten Eintrittspreiſe! Nutzt dieſe Vorteile und tretet der Sportvereinigung bei! Stand der Erwerbsloſigkeit in Viernheim. Laut Statiſtik vom 15. Juli 1931 haben wir in Viernheim 1200 Erwerbsloſe, die Unterſtützung empfangen. Dieſe verteilen ſich wie folgt: 28 6 männliche und 75 weibliche„Alu“ Unterſtützungs— empfänger; 3 0 4 männliche und 34 weibliche Kru“- Unterſtützungsempfänger und ca. 4 5 0 Wohlfahrts- Unterſtützungsempfänger. Ca. 51 Erwerbsloſe haben Neu⸗Anträge eingereicht, über die noch nicht ent- ſchieden iſt. Hier nicht gezählt ſind die vielen Hunderte, die keine Unterſtützung erhalten. Man ſieht alſo, daß der„Elendsbarometer“ der Erwerbs— loſigkeit noch nicht an's Sinken denkt. 5 Vereins⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗ Mit⸗ glieder⸗ u. Generalverſammlungen u. Singſtunden Reichsbanner Schwarz⸗Rot⸗Gold.(Abt. Schutz⸗ ſport). Heute Abend hat alles zwecks einer wich⸗ tigen Beſprechung zum Training auf dem Sport⸗ platz zu erſcheinen. Womöglich alles in Sporthoſe. Samstag Abend 9 Uhr Pflichtverſammlung im Lokal(Brechtel), anſchließend Schießen. Hierzu werden alle neueingetretenen Mitglieder beſonders eingeladen.— Sonntag vorm. 10 Uhr Fauſt⸗ balltraining; nachm. 3 Uhr Handballſpiel gegen Ludwigshafen 1. D. Sch. Diejenigen Kameraden, welche an dem Rheinland- treffen am 8. Auguſt 31 in Koblenz teilnehmen, melden ſich bis ſpäteſtens Freitag abend 6 Uhr beim Vorſ. Kam. Benz. Dortſelbſt Auskunft. Der Vorſtand. Odenwaldklub. Sonntag, den 19. Juli, 9. Pro- grammwanderung: Weinheim⸗Randweg⸗Schries- heim. Abfahrt 7,43 Uhr O. EG. Sonntags- fahrkarte Weinheim. Ruckſackverpflegung. Zahl- reiche Beteiligung erwartet Der Führer. Geſang⸗Verein Sängertreue. Donnerstag abend um ½9 Uhr Singſtunde. Vorſtandsmitglieder haben eine halbe Stunde früher zu erſcheinen. Der Präſident. Chriſtl. Gewerkſchaftskartell. Sonntag, den 19. Juli Ausflug per Rad nach Doſſenheim zum 25jährigen Jubiläum der dortigen Ortsgruppe. Abfahrt an der neuen Schule um 12 Uhr bei Koll. Müller. Die Berufsgruppen ⸗Kaſſierer mögen ihre Mitglieder nochmals darauf aufmerk- ſam machen. Unſere neue Mandolinen-Abteilung wird uns begleiten, deswegen bitten wir um rege Anteilnahme aller Kolleginnen u. Kollegen. Der Kartell⸗Vorſtand. NB. Die Fahrkarten nach Rüdesheim müſſen dieſe Woche noch abgeholt werden, zwecks Ab— rechnung. Müller. Turnerbund. Freitag, den 17. Juli, letzte Turn⸗ ſtunde vor dem Gauturnfeſt in Neckarau. Voll⸗ zähliges Erſcheinen aller Einzel- und Vereins- wetturner unbedingt erforderlich. Anſchließend Mitgliederverſammlung. Abfahrtzeiten und Lokal in der Samstagsnummer. Die Turnleitung. Männer⸗Geſangverein. Heute Donnerstag Abend ½9 Uhr Singſtunde. Vollzähliges und pünkt⸗ liches Erſcheinen erwartet Der Präſident. G.⸗V. Sängerbund. Freitag abend halb 9 Uhr Singſtunde. Der Vorſtand. Reichsbund der Kriegsbeſchädigten, Kriegsteilnehmer Freitag, den 17. Juli l. J. abends /9 Uhr im „Karpfen“(bei Mitglied Herbert)„Mitglieder⸗ Verſammlung“ mit Vortrag über„Zuſatzrente“ nach den neueſten Beſtimmungen der letzten Not⸗ verordnung. In Anbetracht der vielen Streit- fälle, die durch den Entzug der Zuſatzrente her⸗ vorgerufen wurden, empfehlen wir allen Mitglie⸗ dern zu ihrer eigenen Information den reſtloſen Beſuch des Vortrags. zu einer„Vorſtandsſitzung“ pünktlich einzufinden. Gy. Vog. nachmittags 2 Uhr Der Vorſitzende. Reſt.„Waldſchenke“. Sonntag, den 19. Juli, werden müſſen. lokal bekannt gegeben. Der Vorſtand. licher Spieler der 1. M. im Vereinshaus. waltungsausſchuß⸗Sitzung bei Herrn Klee. Feuerwehrübung. Am Sonntag, den 29. ds. Mts., morgens 5 Uhr, findet eine Uebung der Freiw. Feuerwehr und der Pflicht- mannſchaft des Jahrgangs 1907 ſtatt. Signal ½5 und um 5 Uhr durch die Sirene.— Wer von der Pflichtmann- ſchaft ohne begründete Entſchuldigung fehlt, wird zur Anzeige gebracht. Das Kommando. Freiw. Sanitätskolonne. Sonntag morgen beteiligt ſich die Kolonne an der Feuerwehrübung. Reſtloſes Erſcheinen iſt erforderlich. Mintr-Arieger-Uerein„Hassld'. . Sonntag, den 19. Juli, nachmittags 3 Uhr, im Lokal zur „Sonne“, bei Kam. Peter Buſalt, halbjährliche General⸗Verſammlung. Hierzu laden wir unſere werten Kameraden höflichſt ein. Der wichtigen Angelegenheiten halber wird um dringendes und vollzähliges Erſcheinen gebeten. Tagesordnung wird im Lofal bekannt gegeben. Der Vorſtand. glingssodalität J Heute Abend ½9 Uhr Verſammlung in der Sporthalle. Vortrag für die Unterab⸗ teilung 14—18 J. eee I best Kaplnage Verkaufe ohne Rücksicht auf die Verhältnisse Schlafzimmer, Speisezimmer, Herrenzimmer, Küchen zu bedeutend herabgesetzten Preisen und lagere gekaufte Möbel kostenlos. 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Juli 1931. nachmittags 3½ Ahr, findet im Gaſt⸗ hans zum Freiſchütz unſere ordentliche General⸗Verſammlung ſtatt wozu unſere Mitglieder freundlichſt eingeladen ſind. Tagesordnung Rechenſchaftsbericht Erilärung des Auſſichtsrats über das Ergeb- nis der ſtattgefundenen geſetzlichen Reviſion. 3. Rechnungsablage Genehmigung der Bilanz und Entlaſtung der des Vorſtandes und Auſſichtsrats, 5. Verwendung des Reingewinns Wahl: Es ſcheiden aus vom Vorſtand Rechner Krug, vom Aufſichtsrat die Herren Joſef Ecker, Adam Faber, Gregor Gärtner. Wiederwahl iſt zuläßig. Für das vor der Zeit ausgeſchiedene Auſichts⸗ ratsmitglied Nikolaus Bugert 6. findet Er- ſatzwahl ſtatt. Verſchiedenes. Viernheim, den 14. Juli 1931. Der Porſtand und Auffichtsrat ſtände aller Art, darunter insbeſondere: ferner 1 Grammophon, 1 Klavier, 1 Partie mehrere Schweine u. a. Zuſammenkunft der Steigliebhaber nachmittags 2 Uhr im Gaſthaus zum Pflug, Weinheimerſtraße. Lampertheim, den 16. Juli 1931. Köhler Gerichtsvollzieher in Lampertheim. H. J. K. das Retour⸗Fauſtballſpiel Intereſſenten herzlichſt einladen. Die Sportltg. und Kriegerhinterbliebenen, Ortsgruppe Viernheim. Der Vorſtand.— Die werten Vorſtandsmitglieder werden gebeten, fich um 8 Uhr daſelbſt ö Sportplatz im Wald mit a Halbj. Generalverſammlung N im Vereinshaus. Alle Mitglieder werden dringend 1 5 gebeten zu erſcheinen da wichtige Fragen behandelt Tagesordnung wird im Tagungs⸗ Sonntag vorm. 10 Uhr Zuſammenkunft ſämt⸗ Freitag Abend 9 Uhr Vorſtand⸗ und Ver- 1 bar ausgezahlt wurden, N Schlußkurſe ungefähr die höchſten. 1 Vertikow, 1 Büffet, 1 Credenz, 1 Sopha, Kreditanſtalt Textilwaren, 1 Bohrmaſchine, 1 Kuh, 1 Rind, bat ſich, um der Landwirtſchaft von ſich aus jede pflichten, Heute Abend halb? Uhr dem letzten Kreditnehmer zugute kommen zu laſ⸗ findet auf unſerem Platze gegen die Lehrer⸗Mannſchaft ſtatt, wozu wir alle Fußballer. Sportplatz. wollen erſcheinen. Die Leitung. Freitag Abend 8 Uhr Verſamm⸗ 0 lung ſämtlicher Fußballer auf dem Auch die Paſſiven iernheimer Anzeiger (Viernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Nr. 164 nach den Bankfeiertagen: Glatte Durchführung Viernheimer Zeitung Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl 1.50 Mk. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achiſettige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand- kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim ernſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt 20 rt a. M.— Schrifkleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petit bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— (Viernheimer Bürger-Ztg.— Viernh. Volksblatt) eile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., nnahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor- mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzei i f Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands 1. bez Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewäßtz nicht h nennen erden Freitag, den 17. Juli 1931 des Sahlungsverkehrs Banken verzichten bereits auf Prüfung von Cohnliſten, da aus⸗ reichende Zahlungsmittel vorhanden wib. Berlin, 16. Juli. Nach den bisher vor⸗ liegenden Nachrichten hat ſich die Wiederauf— nahme des beſchränkten Zahlungsverkehrs der Banken für Lohn⸗ und Gehaltszwecke ohne be— ſondere Störungen vollzogen. In der Erkennt⸗ nis, daß für die Ingangſetzung des Zahlungs⸗ verkehrs eine gewiſſe Elaſtizität notwendig iſt, haben die Banken darauf verzichtet, die eingereich⸗ ten Lohnliſten erſt einer beſonderen Prü⸗ fung zu unterziehen. Die von der Reichsbank zur Verfügung geſtellten Zahlungsmittel haben genügt, um alle an die einzelnen Zahlſtellen herange— tretenen Anſprüche zu befriedigen. Auch die Sparkaſſen hielten ihre Schalter geöffnet, um die ihnen nach der Notverordnung geſtatteten Auszahlungen vor— zunehmen. Auszahlungen von Sparguthaben haben nicht ſtattgefunden. Auch die Wiederauf⸗ nahme des Poſtſcheckverkehrs, bei dem nur Be— träge bis zu 10000 RM. für Lohnzahlungen in hat ſich reibungslos vollzogen. Das Deviſengeſchäft. welches aus— ſchließlich von der Reichsbank durchgeführt wurde, hielt ſich in mäßigen Grenzen. Pariſer Börſe entſpannt. Der Börſenbericht des„Temps“. wib. Paris, 16. Juli. In einem heutigen Börſenbericht ſchreibt der„Temps“ u. a.: Während der ganzen Dauer der heutigen Börſe iſt die Tendenz nicht einen Augenblick ernſthaft geſchwächt geweſen, und während ge— ſtern die letzten Kurſe die niedrigſten des waren die heutigen Aus wel⸗ chem Grunde dieſe brüske Verbeſſerung der anzen Tages waren, Börſe? Gewiß, die finanzielle Kriſe in Deutſch— f land dauert an und man ſieht noch nicht im geringſten entſcheidende Löſungen, um ſie zu iberwinden. Aber auf dem Markte hat man das Gefühl, daß eine Entſpannung erfolgt iſt und ſchon ſieht die Börſe die Möglichkeit einer wirkungsvollen Beſſerung, Ein ziemlich günſti⸗ ger Eindruck iſt durch die geſtrigen Beſpre⸗ hungen erzielt worden, die Henderſon in Paris hatte, weiter durch die Tatſache. daß dieſe Beſprechungen heute mit Staatsſekretär Stimſon fortgeſetzt worden ſind. Swungs-Verſelgerung. Morgen Freitag, den 17. Juli 1931, verſteigere ich in Viernheim, teilweiſe im Verſteige- rungslokal und teilweiſe an Ort und Stelle öffent- lich, zwangsweise, meiſtbietend gegen Barzahlung: Mobilien, Einrichtungs⸗ und Gebrauchsgegen⸗ Das Gerücht vom Beſuch des Reichskanzlers und des Reichsaußenminiſters und die ſtrengen Maß⸗ nahmen, die das Reichskabinett und die Reichs⸗ bonk beſprochen haben, haben ebenfalls einen günſtigen Eindruck ausgeübt. Unveräönderte Sinsſätze der Deut⸗ ſchen Rentenbank⸗Kreditanſtalt Berlin, 16. Juli. Die Deutſche Rentenbank⸗ (Landwirtſchaftliche Zentralbank) nur irgend mögliche Erleichterung zu gewähren, Ventſchloſſen, bis auf weiteres von einer Anpaſ⸗ fung ihrer Zinsbedingungen an den ſtark erhöh⸗ ten Reichsbankdiskontſatz abzuſehen. Die Zinsſätze, die die Deutſche Rentenbank⸗ Kreditanſtalt den mit ihr im Geſchäftsverkehr ſtehenden Banken zur Zeit berechnet, bleiben da⸗ her unverändert, ſoweit dieſe Banken ſich ver⸗ dieſe Vergünſtigung uneingeſchränkt ſen. Der Höchſtzinsſatz für den Landwirt beträgt alſo bei den kurzfriſtigen Betriebs⸗ und Saiſon⸗ krediten wie bisher 8½ Prozent pro anno. Der Mindeſtſatz beträgt vom 16. Juli 1931 ab 7 Prozent. Zur Regelung des Deviſenverlehrs. Berlin, 16. Juli. Die Reichsbank gibt bekannt, daß ſie aufgrund des§ 1, Abf. 2 der Verordnung über den Verkehr mit ausländiſchen Zahlungs⸗ mitteln vom 15. Juli 1931 die Kreditinſtitute, die bisher mit ihr im Diskontwerkehr ſtanden, er⸗ mächtigt hat, kommiſſionsweiſe für ſie Deviſen⸗ geſchäfte zu betreiben. Die Kreditinſtitute haben die eingehenden Zahlungsmittel unverzüglich zu den Geſchäftsbedingungen der Reichsbank an die für ſie zuſtändige Reichsbankanſtalt abzufüh⸗ ren. Reine Ernennung eines Wirtſchafſtskommiſſars wtb. Verlin, 16. Juli. daß die Reichsregierung einen Wirtſchafts⸗ tommiſſar mit weitgehenden Kontrollbeſug⸗ niſſen über verſchiedene Zweige der privaten Wirtſchaft ernannt habe oder zu ernennen beabſichtige, treffen, wie wir von zuſtändiger Stelle erfahren, in keiner Weiſe zu. Die Mitteilungen, Die Suche nach dem Ausweg Brünings und Curtius' Reiſe nach paris und Condon— Was ſteht für Deutſchland zu erhoffen? Beſchlüſſe des franzöſiſchen Miniſterrats. wtb. Paris, 16. Juli. Ueber den Miniſterrat, der heute nachmittag unter Vorſitz des Präſiden— ten der Republik im Elyſee ſtattfand, wird fol— gendes Kommunique ausgegeben: Der Miniſtrrat hat die durch' die deutſche Währungskriſe in Europa geſchaffene Lage ge— prüft. Miniſterpräſident Laval erſtattete Bericht über die Unterredungen, die zwiſchen der fran— zöſiſchen Regierung und den Staatsſekretären Stimſon und Henderſon ſtattgefunden haben. Außenminiſter Briand gab Kenntnis von der be— vorſtehenden Reiſe des Reichskanzlers Dr. Brü— ning und des Reichsaußenminiſters Dr. Cur⸗ tius nach Paris.(Siehe an anderer Stelle. Red.) Nach der Unterredung, die die Vertreter der deutſchen Regierung und die der franzöſiſchen Regierung haben werden, werden in Paris Be— ſprechungen zwiſchen ſämtlichen anweſenden Re— gierungsvertretern beginnen. Der Miniſterrat hat die Aktionsmittel geprüft, für die Frankreich Referenten die Initiative ergreifen würde und die geeignet wären, in Europa den Kredit und das Vertrauen wiederherzuſtellen. Der Miniſterrat hat die finan— ziellen Garantien und die Maßnahmen für eine volitiſche Beruhigung unterſucht. die dieſe Ak— tionsmittel werden begleiten müſſen. Die Londoner Reiſe über Paris. enb. Berlin, 16. Juli. Wie wir erſahren, ſteht nunmehr feſt, daß Reichskanzler Dr. Brüning und Reichsaußenminiſter Dr. Curtius am morgigen Freitag abend nach Paris fahren werden Sie werden begleitet ſein von dem Staatsſekretär im Reichsfinanzminiſterium Dr. Schäffer, dem Staatsſekretär im Auswär— tigen Amt Dr von Bülow, dem Vortragenden Legationsrat Dr. Reinebeck vom Auswärtigen Amt und den Legationsräten Graf Sourma und Baron von Pleſſen, die im Auswärtigen Amt als für Frankreich und England tätig ſind. Außerdem wird der Miniſterialdirektor Graf von Schwerin-Kroſigk vom Reichsfinanz— miniſterium, der zu der Sachverſtändigenkonfe— renz über die Durchführung des Hooverplanes Geſchäftsplünderungen im Induſtriereboier In Gelſenkirchen etwa 30 Geſchäſte ausgeplündert— Wüſte Barrikadenkämpfe und Feuergefechte mit polizei in dunkel gelegtem Stadtteil Schwere Ausſchreitungen in Gelſenkirchen. wib. Gelſenkirchen, 17. Juli.(1 Uhr nachts) Nachdem es am Mittwoch abend bereits im Viertel der Olga⸗Bismarck⸗ und Grabenſtraße zu größeren Ausſchreitungen gekommen war, wobei beiderſeits einige 100 Schüſſe gewechſelt wurden, kam es am Donnerstag abend gegen 11 Uhr zu abermaligen Ausſchrei⸗ tungen in dem gleichen Stadtteil. Von vielen Demonſtranten wurden plötzlich ſämtliche Laternen ausgelöſcht, und viele zertrümmert, ſodaß der Stadtteil vollkommen lag. Die Straßenbahn mußte ßen den Verkehr einſtellen. Das Straßenpflaſter wurde auſgeriſſen und das Material zu Barrikaden verwandt. Die Polizei, die von etwa 20 Stellen alarmiert worden war, fand in den Straßen die Le⸗ bensmittel⸗, Fleiſchwaren⸗ und Gemüſe⸗ läden ausgeplündert vor. Die Fenſterſcheiben waren eingeſchlagen. Der ſofort eingeſetzte Großalarm ma zte die geſamte Schupo mobil. Die Polizei iſt um 1 Uhr nachts mit der Säuberung des betreffenden Viertels in dem ſehr viel geſchoſſen wird, beſchäftigt. Die Ausſchreitungen in Gelſenkirchen dauer⸗ ten um 2 Uhr früh noch an. Um dieſe Stunde ſetzte ein neuerliches ſtarkes Feue gefecht ein, und zwar in der Hohenzollernſtraße gegen⸗ über der Olga⸗ und Grabenſtraße. Das ganze im Dunkeln in dieſen Stra⸗ Viertel war um dieſe Zeit umſßßellt. Der ganze Stadtteil liegt in völligem Dunkel. Die Polizei wird erſt bei Tagesbeginn die Säuberung des abgeriegelten Viertels vornehmen. Der Verkehr wird umgeleitet. Insgeſamt wurden 30 Geſchäfte aus⸗ geplündert. Es handelt ſich um die größten Lebensmittel-, Fleiſch⸗, Gemüſe⸗ und Rauchwarengeſchäfte die— ſes Viertels. Kommuniſtiſche Ausſchreitungen in Koblenz Koblenz, 17. Juli. Wie am Mittwoch abend, ſo verſuchten auch am Donnerstag abend Kom— muniſten in der Kaſtorſtraße eine Demonſtra— tion. Sie riſſen das Straßenpflaſter auf, zer— trümmerten die Straßenlaternen und bekämof— ten das anrückende Polizeikommando durch Steinwürſe und zahlreiche Schüſſe, die aber nie- mand von den Beamten trafen. Die Polizei er⸗ widerte das Feuer. Ob von den Demonſtranten jemand verletzt wurde, ſteht noch nicht feſt. Eine Bereitſchaft der Polizei hat die Kaſtor⸗Straße abgeriegelt und wird während der Nacht eine gründliche Durchſuchung der in Frage kommen⸗ den Häuſer vornehmen. Die von einigen auswärtigen Blättern ge⸗ brachten Meldungen über die Demonſbrationen ſind ſehr übertrieben. Es handelt ſich lediglich um kleinere Unruhen in einem engeren Bezirk der Altſtadt, bei denen ein Schupobeamter leicht verletzt wurde. 48. Jahrgang Der Reichstreuhänder bei der Danatbank Dr. Karl Bergmann, der frühere Staatsſekretär im Reichsfinanzmip'ſterſum. wurde zum Reichskommiſſar für die Danatbank ernannt. nach London gereiſt iſt, von dort nach Paris ein— treffen, und die Beſprechungen dürften ſich über den ganzen Sonntag erſtrecken. Am Montag vormittag folgt dann die Reiſe nach London, ſodaß die deutſchen Staatsminiſter in der engliſchen Hauptſtadt rechtzeitig zu der großen Regierungskonferenz eintreffen. Die Vorausſetzung für dieſe Konferenz iſt natürlich, daß in Paris bereits eine grund⸗ ſätzliche deutſch⸗franzöſiſche Annäherung und Verſtändigung erfolgt. Sie gilt aber als wahr ſcheinlich, weil kaum anzunehmen iſt. daß der Kanzler und der Reichs- außenminiſter die Pariſer Reiſe antreten wür— den, wenn nicht Grund zu der Annahme vorläge, daß die Franzoſen zum Entgegenkommen bereit ſind. In der Tat werden in Berliner volitiſchen Kreiſen die Ausſichten dieſer Beſpre— chungen recht zuverſichtlich beurteilt. Auch in Paris hat man nach den geſtrigen Vorgängen an der dortigen Börſe wohl eingeſehen, daß auch Frankreich auf die Dauer von den Schwierigkei— ten, unter denen Deutſchland leidet, nicht un⸗ berührt bleiben kann. Wie lange die Londo— ner Konferenz dauern wird, läßt ſich natürlich im Augenblick noch nicht ſagen. Schon aus dem großen Fragenkomplex, der dabei beraten werden ſoll, läßt ſich ſchließen, daß ſie beſtimmt eine ganze Reihe von Tagen in Anſpruch nehmen wird. Es iſt allerdings fraglich, ob der Kanzler ſelbſt bis zum Schluß drüben bleiben wird. In unterrichteten Kreiſen hält man es für durchaus möglich, daß er angeſichts der Lage nach einigen Tagen wieder nach Berlin zurückkehrt und die Leitung der weiteren Verhandlungen dem Außen— miniſter überläßt. Belgien nimmt an der Londoner Miniſter— konferenz teil. Brüſſel, 16. Juli. Die belgiſche Regierung hat ſich bereit erklärt, an der Miniſterkonferenz in London teilzunehmen. Die Delegation iſt noch nicht zuſammengeſtellt. Auch Amerika beteiligt ſich. Waſhington. 16. Juli. Staatsſekretär Stim- ſon hatte heute eine telephoniſche Unterredung mit Präſident Hoover, in deren Verlan' er an— gewieſen wurde, der am Montag in London be— ginnenden internationalen Konſerenz als Ver— treter der Regierung der Vereinigten Staaten beizuwohnen. Man ſieht hier in dieſer Konferenz das Mittel. die fortgeſetzte Hilfsleiſtung an Deutſchland zu verwirklichen und die Differen— zen zwiſchen Paris und Berlin auszugleichen. „Der Angriff“ bis zum 24. Juli verboten. Berlin, 17. Juli. Wie wir erfahren, iſt der „Angriff“ wegen des von dem Blatt in ſeiner Donnerstag-Abend⸗Ausgabe gebrachten Artikels „Gegen NSDAP. und Stahlhelm“, in dem eine Verächtlichmachung der Reichsregierung erblickt wird, auf 8 Tage bis einſchließlich 24. Juli ver⸗ boten worden. Maßnahmen der Banken Ohne beglaubigte Lohnliſten keine Lohngelder. Erhöhung der Soll⸗ und Habenzinſen. enb. Berlin, 15. Juli. Wie WTB⸗Handels⸗ dienſt hört, haben die Mitglieder der Stem⸗ pelvereinigung einſchließlich ihrer ſämtlichen Filialen beſchloſen, Gelder zu Lohn⸗ z wecken nur an denjenigen Stellen abheben zu laſſen, an denen bereits früher die Mittel zu Lohnzwecken abgehoben worden ſind. Außerdem werden die Banken die Zah⸗ lung von Lohnzwecken davon abhängig, daß ihnen Lohnliſten vorgelegt wer⸗ den, die von den örtlichen zuſtändigen Indu⸗ ſtrie⸗ und Handelskammern abgeſtempelt ſind. Die Mitglieder der Stempelvereinigung haben weiterhin beſchloſſen, folgende Zins⸗ änderungen mit Wirkung vom 16. Juli 1931 ab eintreten zu laſſen: Sollzinſen 13 Prozent zuzüglich der üblichen Kreditproviſiion; Habenzinſen für fällige Gel⸗ der in Proviſionsverrechnung 8 Prozent, in proviſionspflichtiger Rechnung 9 Prozent. für neueingezahlte Gelder, die keinerlei geſetzlichen Auszahlungsbeſchränkungen unterliegen wer⸗ den in proviſionsfreier Rechnung 4 Prozent und in proviſionspflichtiger Rechnung 4%½ Pro⸗ zent vergütet. Staatsaufſſicht für die Privatwirtſchaſt? enb. Berlin, 16. Juli. Die„Voſſ. Ztg.“ will wiſſen, daß von der Reichsregierung ge⸗ ſetzliche Maßnahmen erwogen und vorbereitet werden, die darauf abzielen, wichtige Zweige der Privatwirtſchaft in die Einflußſphäre der ſtaatlichen Gewalt einzubeziehen, ſie durch be⸗ ſondere Kommiſſare ſtaatlicher Auſſicht zu un⸗ terſtellen. Wir regiſtrieren dieſe Meldung der„Voſſ. Ztg.“, weiſen aber darauf hin, daß eine Stel⸗ lungnahme zu dieſer Nachricht von berufener Seite noch nicht zu erhalten war. Zweite Verordnung über die Wiederaufnahme des Sahlungs⸗ verkehrs wtb. Berlin, 16. Juli. Nach einer zweiten Verordnung über die Wiederaufnahme des Zah— lungsverkehrs nach den Bankfeiertagen vom 16. Juli 1931 unterliegen nach§ 1 die Reichsbank, die Privatnotenbanken und die Deutſche Gold— diskontbank hinſichtlich des Zahlungs-Ueberwei— ſungsverkehrs keinen Beſchränkungen. Nach§ 2 ſind außer den in§ 1 Abſ. 3 der Verordnung über die Wiederaufnahme des Zahlungsverkehrs nach den Bankfeiertagen vom 15. Juli 1931 für unbeſchränkt zuläſſig erklärten Ueberweiſungen ſolche zuläſſig zwiſchen den von Feiertagen be— troffenen Geldinſtituten, jedoch nur insgeſamt bis zur Höhe der Hälfte des Guthabens des Auf— traggebers und höchſtens bis insgeſamt 10 000 Mark und nur auf ein bereits beſtehendes Konto eines Dritten von einem von den Bankſeiertagen belroffenen Inſtitut. Der geſtrige Reichserwerbsloſentag (Ruhiger Verlauf in Berlin. Berlin, 15. Juli. Die Kommuniſten hatten für geſtern zu einem Reichsarbeitsloſentag auf⸗ gerufen, der in großen Demonſtrationen in Ber⸗ lin ſeinen Höhepunkt finden ſollte. In Anbe⸗ tracht der außerordentlich kritiſchen Lage wurde in Berlin jede Kundgebung bis auf eine Maſ⸗ ſenverſammlung im Zirkus Buſch vom Polizei⸗ präſidenten verboten, die nach zwei Stunden wegen unfriedlichen Charakters aufgelöſt wurde. Die Teilnehmer räumten in kurzer Zeit das Verſammlungslokal und verliefen ſich ohne Zwi⸗ ſchenfälle. Im Laufe des Tages wurden in Berlin 11 Siſtierungen vorgenommen. Politiſche Zuſammenſtöße im Reich. Berlin, 16. Juli. Aus Anlaß des kommuni⸗ ſtiſchen Reichserwerbsloſentages kam es im Reich mehrfach zu Zuſammenſtößen zwiſchen Demon⸗ ſtranten und Polizei. In Dresden wurde die Polizei bei der Feſtnahme eines Rädelsführers tätlich angegrif⸗ fen, ſodaß ſie von der Schußwaffe Gebrauch machte. Eine Frau und ein Angreifer wurden verletzt. Sieben Perſonen mußten feſtgenommen werden. Auch in Leipzig-Lindenau wurde die Polizei von Demonſtranten angegriffen, und zwar wurde ein Polizeiauto beſchoſſen. Die Beamten erwiderten das Feuer. Ver⸗ letzt wurde niemand. Im ganzen wurden 40 De⸗ monſtranten zwangsgeſtellt. Verbotene Demonſtrationen konnten in Karlsruhe von der Polizei, die mit dem Gummiknüppel vorging, raſch unterdrückt wer⸗ den. Der kommuniſtiſche Stadtrat Böhmen wur⸗ de vorläufig feſtgenommen, ebenſo einige Kom⸗ muniſten. In Frankfurt verteilten die Kommuni⸗ ſten Flugblätter, in denen zum Sturm auf die Banken und Sparkaſſen aufgefordert wurde. Die Polizei nahm einige Zettelverteiler ſeſt Demon“ e e konnten im Keime erſtickt wer⸗ en.— In Darmſtadt wurde die Polizei beim Zerſtreuen von Anſammlungen mit Steinen be⸗ worfen, ſodaß ſie vom Gummiknüppel Gebrauch machen nußte. Ein Demonſtrant vurde am Kopf erheblich verletzt. Aus in Breslau kam es abends im An⸗ ſchluß an eine Kundgebung der Erwerbsloſen gegen die Notverordnung zur Bildung verbote⸗ ner Umzüge, die von der Polizei unter Anwen⸗ dung des Gummiknüppels aufgelöſt rden. Ein Polizeibeamter wurde tätlich angegriffen. Er mußte ſich durch einen Schreckſchuß ſeiner Angreifer erwehren. Am Warenhaus Wertheim drückten Unbekannte eine Fenſterſcheibe ein. In Schwerte kam es zu ſchweren Zuſam⸗ menſtößen von Erwerbsloſen mit der Polizei, wobei ein Toter und ein Schwerverletzter zu be“ klagen ſind. Vermiſchtes Flugzeugunglück in Paris. wtb Paris, 15. Juli. Ein franzöſiſches Ver⸗ kehrsflugzeug, das heute morgen in Cannes nach Paris aufgeſtiegen war, iſt ſüdlich von Grenoble wegen ungünſtiger Sicht gegen eine Bergſpitze geflogen und abgeſtürzt. Der Pilot und zwei Paſſagiere wurde getötet, zwei weitere Paſſa⸗ giere ſchwer verletzt. Die Paſſagiere waren Man⸗ nequins eines großen Modehauſes J Feuergefecht zwiſchen Polizei und Einbrechern. enb Bielitz, 15. Juli. Zwiſchen Einbrechern, die ſich im hieſigen Rathaus hatten einſchließen laſſen und die verſuchten, die Treſorräume zu erbrechen, und der alarmierten Polizei kam es heute früh zu einem heftigen Feuergefecht, bei dem über 60 Schüſſe gewechſelt wurden. Die Po— lizei konnte jedoch nicht verhindern, daß die Ein⸗ brecher entkamen. Fremdenvertehr und Beldkriſe. München, 16. Juli. Der Verkehrsverband Manchen und Südbayern teilt mit: Es iſt in den letzten Tagen vorgekommen, daß in Oeſter⸗ reich deutſches Geld nur zu einem höheren Kurs als dem zuletzt notierten amtlichen Börſenkurs gewechſelt wurde. Ein Rückſtrom der Fremden in die bayeriſchen Grenzorte iſt deshalb feſtzu⸗ ſtellen. Es muß jedoch andererſeits feſtgeſtellt werden, daß die öffentlichen Bankinſtitute in Oeſterreich während ihrer Schalterzeit und auch die Stellen des Tiroler Landesfremdenverkehrs— amtes in Innsbruck die Mark einſtweilen zu demſelben Kurs wie vor fünf Tagen einlöſen. Jedoch ißk die Menge beſchränkt, ſodaß jede Per⸗ ſon nur bis zu 500 Mark in fremde Währung umwechſeln kann. Im übrigen wird darauf hin⸗ gewieſen, daß bis zum Ablauf der Friſt, die für die Einſtellung des Börſendeviſenhandels vor⸗ läufig bis Montag früh feſtgeſetzr iſt. eine neue Notierung der Mark nicht erfolgt. In der Geld⸗ wechſelſtelle im Hauptbahnhof Nünchen werden Markbeträge bis zu 100 Mark gegen Vorzeigung der Fahrkarte des betreffenden Landes in öſter⸗ reichiſche Schillinge, Lire und Dinare umgewech' ſelt. Andere Valuten werden von dieſer Stelle zur Zeit nicht eingewechſelt. Die Einwechslung geſchieht zum letzten vor den Bankſeiertagen no— tierten amtlichen Börſenkurs. Aus Nah und Fern Bingen, 15. Juli. Juwelendiebſtah! nach drei Jahren aufgeklärt. Durch Zufall kam man der Aufklärung eines ſchweren Juwelendiebſtahls näher, der vor drei Jahren in Bingen verübt wurde. Damals wurde in die Villa des Konſuls Berger eingebrochen und »Wertſachen im Geſamtwert v. mindeſtens 120000 R geſtohlen. Trotz eifrigſter Bemühungen der Polizei konnte die Angelegenheit damals nicht aufgeklärt werden. Der Beſtohlene hatte meh⸗ rere Privatdetektive mit Nachforſchungen beauf⸗ tragt, die ebenfalls ergebnislos verliefen. Jetzt wurde in Bautzen in Sachſen ein internationaler Hochſtapler verhaftet, der in ſeinem Verbör An⸗ gaben über den Einbruch in die Villa Sachſen machte, die mit den Feſtſtellungen der Polizei jübereinſtimmen, Er bezeichnete auch die geſtohle⸗ nen Wertgegenſtände näßer und nannte den Nae⸗ men des Täters. Die entſprechende Unterſuchung wurde ſofort eingeleitet. Schöneberg(Weſtpf), 15. Juli. Ein töd⸗ licher Fußtritt. Im Verlaufe eines Strei⸗ tes verſetzte der elffährige Willi Spang dem vier⸗ jährigen Söhnchen des Bergarbeiters Neff einen heftigen Fußtritt gegen den Leib, an deſſen Folgen das Kind ſtarb 5 Kaiſerslautern, 15. Juli. e der Trunkenheit. Ein aufregender Vorfall er⸗ eignete ſich heute früh zwiſchen 3 und 4 Uhr in der Turnerſtraße. Der dort wohnhafte Schrei⸗ nermeiſter Weilemann kam in betrunkenem Zu⸗ ſtande nach Hauſe, fing Streit mit ſeinen Fami⸗ lienangehörigen und den Hausbewohnern an und ſteckte ſchließlich ſeine Werkſtätte in Brand Ge⸗ gen die herbeigerufene Polized leiſtete er heftigen Widerſſand und ergriff ſchließlich die Flucht Er wurde jedoch ſpäter feſtgenommen. Das Feuer wurde von den Hausbewohnern gelöſcht. Mannheim, 16. Juli.(Leichenländung.) Geſtern vormittag wurde aus dem Rhein bei der Frieſenheimer Inſel die Leiche des am 11. ds. Mts. hier beim Baden im Neckar er⸗ trunkenen 21 Jahre alten Maurers Valentin Lehn aus Krumbach Amt Mosbach geländet und auf den Friedhof in Käfertal verbracht. Lesdwigshafen, 16. Juli.(Einbrecher ge⸗ faßt.) Feſtgenommen wurde geſtern abend im Stadtteil Nord ein 25 Jahre alter Burſche aus Homburg, der im Verdacht ſteht, in letzter Zeit verſchiedene Einbruchsdiebſtähle verübt zu haben. f Handel und Induſtrie Mannheimer Produltenbericht. Mannheim, 16. Juli. Eine geſchäftliche Ent⸗ wicklung war im heutigen Vormittagsverkehr der Mannheimer Produktenbörſe nicht feſtzuſtel⸗ len. Man unterhielt ſich allgemein über die di⸗ verſen Notverordnungen. Das Angebot in In. landsweizen alter Ernte iſt ſehr knapp. ſür mär kiſchen Weizen, 76 kg, per prompte Ablabung verlangte man 29,75 RM, für Sachſen⸗Saale⸗ Weizen 30,50 RM cif bzw. franko Monnheim. In Weizen neuer Ernte fehlt das Angebot voll⸗ kommen, zuverläſſige Notierungen waggonfrei Mannheim waren bis jetzt nicht zu erfahren. Für ſüddeutſches Weizenmehl Spezial Null per Hrompt verlangt man 41.— bis 41,50 RM,. für ſpätere Lieferung 36.— bis 36,50 RM. Hinzuzu⸗ fügen iſt, daß die Mühlen durch Ruadſchreiben ihre Käufer gebeten haben, Barzahlung zu lei⸗ ſten. Mannheimer Kleinviehmarkt. Mannheim, 16. Juli. Zufuhr und Preiſe: 65 Kälber 30—60, 40 Schafe 30—32; 110 Schweine nicht notiert; 729 Ferkel und Läufer, Ferkel bis ier Wochen 714, über vier Wochen 12—16, Läu⸗ fer 18 22 RM. Marktverlauf: Kälber mittel, undſam geräumt; Ferkel und Läufer mittel. aber auch zur Bräunung des 11 5 00 Körpers bel Sonnen ⸗ bädern verwende man die reizmildernde and kühlende Leodor⸗ Fett⸗Creme. Tube 60 Pf. und 1 Ml. Wirbſam unterſtützt durch eodor⸗Edeſſeife Stück 50 Pf. Zu haben in allen Chlorodont⸗ Verkaufsſtellen. Heutel Alles ſtaunt, alles eilt, alles geht für 40 Pfg. in den U. T. Filmpalast. Die größte Filmſchau. eee eee 3. Achtung Tonfilm 4. Der große Lachkanone 1. Der ſenſationelle Verbrechergroßfilm Falſchmünzer Der König der Unterwelt Der neueſte Schlager in 8 Akten. 2. Das ergreifendſte Lebensſchauſpiel .. Rauſch Das Schickſal zwiſchen Mutter u. Kind Der Film der Tränen in 7 Akten. Die Stimme der Welt Blondy verkauft Honigkuchen Die zweite Ton⸗Wochenſchau. Alles la- it ſich ſchief. 25 Eine Glanzleiſtung, eine Weltſtadtſchau für 40 Pig. Darum in Maſſen heute ins U. T. Sonntag Große Kindervorſtellung. Eintritt 10 Pfg. E 10 eee Des Lebens Seltsames Spiel. Roman von Eliſabeth Ney. Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle(S) 1 28. Fortſetzung. Heute nun, nach ſo langer Zeit, durfte Frau Maria Staudinger zum erſten Male ſeit ihrer Geneſung wieder einen längeren Spaziergang unternehmen. Wohin hatte ſie es anders getrieben, als zu Matthias Brecht, dem armen, einſamen Mann, der, um von der entſetzlich quälenden Ungewiß— heit um Chriſta Wald nicht zum Wahnſinn ge⸗ trieben zu werden, ſich mit aller Macht in ſeine Arbeit geſtürzt hatte? Weiß war das volle dichte Haar ſeiner Schläfen geworden, und ſein noch vor kurze⸗ Zeit jugendfriſches Geſicht zeigte um Mund und Augen die tiefen Runen eines alten Mannes. Bill Firth war, außer Doktor Staudinger, der einzige Menſch, den Matthias Brecht in den Tagen ſchwerſten Leids empfing; die an⸗ deren alle, die aus Mitleid und tiefem Mit⸗ gefühl, oder auch nur von Neugier getrieben zu dem Schwerbetroffenen kamen, wies er ab. Er wollte allein ſein, allein mit ſeinem Kummer, ſeiner Trauer um das Liebſte auf der Welt. rh xa g So hauſte Matthias Brecht, einem verknö⸗ cherten Einſiedler geich, in dem kleinen lich⸗ ten, ſonnenumfluteten Hauſe, das er zum Empfang des geliebten Weibes mit ſo viel rüh⸗ ender Umſicht eingerichtet hatt Erſchüttert von dieſem Frau Maria Staudinger ihn nach kurzem Be— ſuch wieder allein gelaſſen. Matthias Brecht ſaß nun, tief in einen Seſſel gelehnt, am Schreibtiſch, und ſtarrte mit verzweifeltem Schmerz auf das Bild der Ge— liebten, das er mit beiden Händen umſpannt hielt. „Ehriſta, mein kleiner, armer Liebling, wo, wo biſt du“, klang es gepreßt von ſeinen Lip⸗ pen, und ein tiefes Stöhnen brach dabei aus ſeiner Bruſt. Wer weiß, wo ſie jetzt vergeblich nach ſei— ner Hilfe ſchmachtete? Großer Gott, war es denn möglich, daß ein Menſch plötzlich ſo ſpurlos verſchwinden konnte, gab es derartige Menſchenbeſtien, die ſchöne, unſchuldige junge Mädchen verſchleppten, um ſie zu verkaufen. Mädchenhandel! Wie entſetzlich es klang, wenn man ſelbſt davon betroffen wurde. „Nur nicht daran denken, nur nicht mehr daran denken, ſonſt bei Gott, ich verliere den Verſtand“, ächzte Matthias Brecht, und barg den Kopf in beide Hände.„Wenn ſie tot wäre, kurz vor Erfüllung des großen erträumten Glücks, vom plötzlichen unerbittlichen Tod da⸗ hingerafft worden wäre, dann bei Gott, ich würde jetzt ruhiger ſein, als in dieſer uner⸗ träglichen Ungewißheit!“ Immer tiefer barg Matthias Brecht den Kopf in ſeine Hände, während ſeine Schultern von einem wilden, ruckweiſen Schluchzen er⸗ ſchüttert wurden. V Matthias Brecht weinte, weinte um die, die er ſo unendlich geliebt hatte, und die ihm nun ſtummen Leid, hatte Er ſchämte ſich dieſer Tränen nicht, ſie ka⸗ men aus übervollem gequälten Herzen, und befreiten ihn von dem nagenden Druck, der bisher in unerträglicher Pein auf ihm gelaſtet hatte. Dann ſprang er plötzlich auf und ſchüttelte gewaltſam die weiche Regung ab. Er wollte noch einmal nach Trieſt reiſen, Firth würde ihn gern hinüber bringen. Doch ſchon nach kurzer Zeit verfiel er in die alte Mutloſigkeit. Er ſaß nun wieder in ſeinem Seſſel und brütete ſtumm vor ſich hin, während ſeine Finger in nervöſem Spiel raſt⸗ los über die Schreibtiſchplatte glitten. Was ſollte er in Trieſt? Ebenſo hätte er hier in Kairo nach Chriſta Wald ſuchen können. ö Sie war ja wie vom Erdboden verſchwun⸗ den. Er hatte ſich ſelbſt überzeugen können, wie umſichtig und unermüdlich man ſich ſeitens der Polizei dieſes Falles angenommen hatte. Man wußte nur ſo viel, daß zugleich mit Chriſta Wald das Ehepaar Kaminſky unauf⸗ findbar geworden war. Niemand anders als die Kaminſkys hatten hier die Hand im Spiel, nur ſie konnten das junge Mädchen verſchleppt haben. „Miſter Firth“, meldete der geräuſchlos ein⸗ getretene Diener in dieſem Moment. Matthias Brecht fuhr aus ſeiner Erſtar⸗ rung empor. „Miſter Firth“, murmelte er dabei, noch immer halb geiſtesabweſend.„Es iſt gut, bitte ihn hierher zu mir.“ 0 Bill Firth war dem Diener 90 jungen Profeſſor.„Wie geht es, liebe Freund? Ich kann es, offengeſtanden, nich mehr länger mit anſehen, daß Sie ſich langſau dafür aber um ſo ſicherer durch dieſe ſtumm! Selbſtqual um den Verſtand bringen. Heute hilft Ihnen nichts, heute hole ich Sie aus Ihrem Maulwurfsbau heraus!“ Brecht hatte dem Freunde matt die Hand gereicht, und ſchüttelte auf deſſen Worte jetz nur reſigniert den Kopf. „Laſſen Sie mich ſchon hier, wo ich bin, lieber Firth“, ſagte er dann mit düſterer Stimme.„Was ſoll ich da draußen? Ich kann keine Menſchen ſehen, ihr Anblick würde mich nur noch mehr quälen.“ „Das iſt ja alles Einbildung, lieber Brecht Sie brauchen Zerſtreuung, ſie iſt Ihnen ebenſo nötig wie das tägliche Brot. Kommen Sie mil — wir gehen hinab zum Klubhaus, um dieſt Zeit treffen wir dort ohnedies nicht allzuviel Menſchen an. Zum Abend nehme ich Sie dann mit zu mir; ich habe Luſt, einige Partien Schach zu ſpielen.“ Brecht wehrte aufs neue ab; aber Firth hatte bereits nach des Profeſſors Sachen ge⸗ klingelt, und ſo folgte dieſer ihm ſchließlich wenn auch mit großem Widerwillen. „Gehen wir zu Fuß“, ſchlug der Eng⸗ länder vor, als ſie die Straße betraten. Profeſſor Brecht antwortete nicht, er ging ſchweigend, geſenkten Hauptes und auf nichts achtend neben dem Freunde her.. i Sie gelangten bald in die große, breite Hotelſtraße des Europäerviertels. Fortſetzung folgt. Als verschuldeter Hauseigentümer an Hypotmekenxinsen bei RM. 10000,— Darlehen zu 6% V dd lehren nil. 12000.— 15 165 oder falls Sie gar 100% Linsen an Ihren Gläubiger zahlen müssen, in der deleichen Zeit RI. 20 000,— Und sie haben noch „„ lhre ganze Schad ————— Die Großfilmſchau der Woche im Central⸗Film⸗Palaſt. 1. Film Zw Sehetzte Mädchen Lebende Ware Die rote Lady Die frau im Der ueueſte und gewaltige Mädchenhändlerfilm d. J. Mütter und Töchter alle müſſen ſich dieſes Filmwerk anſehen. In der Hauptrolle Lien Deyers. a Der ſenſationelle Großfilm, eine Höchſtleiſtung deutſcher Filmkunſt. Auch dieſes ſpannende Filmwerk muß man geſehen haben. In der Hauptrolle Tua de Putti 2, Film ei Spitzenfilmwerke, eine Sehenswürdigkeit 1. Ranges 3, Film purnur Rendezvous ff Hinternissen Der Luſtſpiel⸗Schlager der Woche. Der größte Lacherfolg Eintritt nur 40 Pfg. Lokale Nachrichten Meuer Pfandmeiſter in Viernheim. Herr Rudolf Jakob Hofer iſt vom Kreisamt Heppenheim als Vollziehungs-Beamter für unſere Gemeinde verpflichtet worden. “ Die Feuerſirene wird am Sonntag Früh bei der Feuerwehrübung in Tätigkeit geſetzt. Um Aufregungen zu vermeiden machen wir hierauf aufmerkſam. * Der Kaminfeger wird lt. amtlicher Bekanntmachung ſeine Tätigkeit am kommeneen Mon- tag in Viernheim wieder aufnehmen. Sich helfen! Wir leben in einer ſchweren Zeit, einer ſehr ſchweren Zeit ſogar. Der Kampf ums nackte Daſein wird mit nie geahnter Härte und Schärfe ausgefochten, jeder ſteht gegen jeden. Das iſt die Norm. Natürlich gibt es auch Ausnahmen, aber dieſe Ausnahmen ſind ſo ſelten und ſo verſchwindend wenige, daß es direft auffällt, wenn irgendwo und irgend⸗ wann eine entdeckt wird. Das ſpricht durchaus nicht gegen die Tatſache, daß innerhalb gewiſſer Intereſſentenverbände, der Gewerkſchaften zum Beiſpiel oder der Unternehmerverbände, gegenſeitige Anter⸗ ſtützung ſehr häufig die Hilfe durch die Orga⸗ niſation ergänzt und ergänzen muß. Aber man kann dieſe Vorgänge nicht unter die Aus. nahmen rechnen, denn letzten Endes iſt es je doch der Selbſterhaltungstrieb im Kampf um das Daſein, der dieſe Organiſationen zuſam⸗ mengeſchweißt hat. Logiſch, daß kein Angehö⸗ riger einer ſolchen Organiſation ein Intereſſe daran haben kann, eine Lücke in der geſchloſſe⸗ nen Phalanx entſtehen zu laſſen. Er würde die Organiſation und damit ſeine eigenen Mög⸗ lichkeiten im Wirtſchaftskampfe ſchwächen. Aber ſich helfen, wo das nicht ausſchließ⸗ lich im eigenſten Intereſſe liegt, helfen um des Helfens willen, das findet man heute leider allzu ſelten. Das liebe eigene Ich geht den Meiſten ſo ſehr vor allem anderen, daß der Gedanke an Nächſtenliebe heute mehr denn je zuvor als vermeſſen erſcheinen muß. Ein kraſſes Beiſpiel: Bei Lindau fiel ein Kind ins Waſſer. Leute ſtanden am Ufer, ohne den Ge⸗ danken, daß man helfen könnte. Einer doch. Sprang ins Waſſer und zog das Kind heraus, knapp ehe es zu ſpät war. And fragte einen der Gaffer, warum er nicht zur Rettung ge— ſchritten ſei. Wie lautete die bezeichnende Antwort?„Es wäre vielleicht doch zu ſpät geweſen, und überdies habe ich einen neuen Anzug an, der durch das Waſſer notleiden würde!“ Dieſes Vorkommnis iſt leider nur allzu charakteriſtiſch für die Einſtellung der Mehr⸗ zahl unſerer Mitbürger. Zuerſt ich und dann ich noch einmal, und eine ganze Weile weiter immer wieder Ich und Ich! Perſeus. Großfilmſchan im Central-FLilm⸗Palaſt“ „Mädchenhandel“—„Die rote Lady“ „Rendezvous mit Hinderniſſen“ Mädchenhandel. Das National-Komitee zur Bekämpfung des Mädchenhandels, das in nicht raſ— tender, erfolgreicher Arbeit, gerade in den letzten Monaten eine erhebliche Anzahl„verſchwundener“ Mädchen vor dem grauenhaften Los ihrer Vor— gängerinnen rettete, ſteht immer wieder vor neuen Rätſeln. Die Wege der lichtſcheuen, verbrecheriſchen Zunft der Mädchenhändler ſind dunkel und ſelbſt dem wachſamen Auge moderner Polizei verborgen. Einer Kamarilla gleich iſt dieſe Menſchheitsplage einander verbunden und verpflichtet und ſo vor jeg⸗ lichem Verrat ſicher. Nur manchmal gibt der Zu- fall Kenntnis von dem finſteren Treiben dieſer Frauenjäger.„Gehetzte Mädchen“, ein Aco-Film im Meßtro-Verleih, gibt einen ſpannenden und lehr- reichen Einblick in jene Zunft verworfener und ſkru⸗ pelloſer Geſchäftsmacher und in die Technik jenes ſauberen Metiers— den Mädchenhandel für ein Freudenhaus in Alexandria.— Der 2. Großfilm „Die rote Lady“ oder„Die Frau im Purpur“ iſt eine Spitzenleiſtung deutſcher Filmkunſt und hat überall einen ganz großen Erfolg.„Rendezvous mit Hinderniſſen“ iſt der neueſte Luſtſpiel⸗Schlager der Woche. Man beſuche dieſe Woche den Cefipa. geilagen- Hinweis. Unſerer heutigen Geſamtauflage liegt ein Proſpekt der Deutſchen Bau- und Wirtſchaftsgemeinſchaft, Köln Riehler Straße 31a bei, welcher den Bauluſtigen und Hypothekenſchuldner zur Durchſicht beſtens empfohlen werden kann. merkwürdige Beleidigungsklage In Paris lebte eine junge und hübſche Schau⸗ ſpielerin, d. h. ſie lebt zwar noch, iſt aber weder mehr hübſch noch ſchön. Nennen wir ſie Loulou B. Sie, eine viel zu kluge Frau, um nicht zun merken, daß die Zeit ihrer Triumphe über Mär. nerherzen und Rivalinnen vorüber war. und daß teine noch ſo raffinierte Kunſt ihr werde helſen können. Alſo beſchloß ſie, aus dieſem Jammer— daſein zu ſcheiden. Sie ſchrieb an alle Freun⸗ dinnen und Freunde, überhaupt an alle Be⸗ kannte, Abſchiedsbriefe und bereitete ſich ſo wür⸗ dig zum Sterben vor. Dann begab ſich die Selbſtmordkandidatin zur Seine, überkletterte im Schutz der Nacht die Ufermauern und... das Waſſer hatte ſein Opfer. Ein des Weges kommender Bildhauer war je— doch Zeuge. Kurz entſchloſſen ſprang er hinter— her und hatte auch das Glück, die Frau retten zu können. Wie groß war aber ſein Erſtaunen, als ihm einige Tage ſpäter Loulou einen Brief zuſtellte, in dem ſie ihm mitteilte, daß ſie gegen ihn eine Klage eingereicht habe. Sie habe ſich jetzt dadurch, daß ihr freiwilliger Tod verhindert worden ſei, vor allen Freunden und Bekannten lächerlich gemacht, was ſie natürlich nicht auf ſich ſitzen laſſen werde. Der Brief ſchließt: Das wird ſie teuer zu ſtehen kommen! Prähiſtoriſche Ingenieure Aufſchlußreiche Mitteilungen über die tech— niſchen Behelfe der Urmenſchen verdankt man, ſo ſchreibt die„Amſchau“, dem Straßburger Archäologen Forrer. Während bis zur jünge— ren Steinzeit zur Geſteinsbohrung ein ſpitzer, an einem Holzſchaft befeſtigter und mittels einer Bogenſehne gedrehter Feuerſtein Ver— wendung fand, der die umſtändliche Verwand— lung des ganzen Bohrlochinhalts in Staub erforderte, kamen ſpäter, dank dem Einfall eines prähiſtoriſchen Erſinders, die uns heute geläufigen Kern- oder Kanonenbohrmaſchinen auf, die nur die Verwandlung eines ſchmalen, zylindriſchen Anteiles in Staub nötig mach⸗ ten. Die auch aus jener Zeit ſtammenden Stein— ſägen müſſen ſo verwendet worden ſein, daß mit der an einem Balken befeſtigten, hin- und herpendelnden Steinſäge von beiden Seiten her ½ bis 1½ tiefe Einſchnitte erzeugt wur⸗ den, worauf ein kräftiger Schlag genügte, um den Stein in die Ebene der beiden Einſchnitte zu ſpalten. Wenn auch die altägypiſchen Tech⸗ niker die Dampfkraft nicht kannten, verfüg⸗ ten ſie im Rollholz mit Hebel über geeignele Vorrichtungen. um die ſchwerſten Steine über Der Schönheitskönigin eine Zivilliſte Die fünfte Kammer des Pariſer Zivil— gerichts hat die Forderung einer Paciſer Schünheitskönigin auf Bewilligung einer Zi⸗ villiſte als berechtigt anerkannt. Fräulein Bril⸗ laat, die im vergangenen Jahr zur Schönheits⸗ königin von Paris proklamiert worden war, hatte gegen dena betreffenden Feſtausſchuß Klag: angeſtrengl. Sie verlangte den Erſatz der Koſten und der verlorenen Zeit, die ihr aus ihren zahlreichen Reiſen in Frankreich und im Aus⸗ land»rwachſen ſind, wo ſie als„Botſchafterin“ für Tariſer Eleganz und Pariſer Schick Pre⸗ vaganda machte. Nach einer Heeiſchaft von drei Monaten verzicſtete ſie auf ihre Würde und klagte auf Schadenerſatz in Höhe von 8 000 Mert. Der beklagte Feſtausſchuß machte den Einwand. daß die Pflichten der Königen von Paris ehrenamtlich ſeien, und daß Fräulein Brillant ür ihre Dienſte durch die verſchie⸗ denen zu ihren Ehren veranſtalteten Feſte, durch Bewilligung von Kleidern und verchie⸗ dene andere Vorrechte ausreichend entſchädigt worden ſei. Dagegen wandte die Klägerin ein, daß all des nicht als ausreichender Ausgleich für den Verlußt an Zeit und entgangenen Ver— dienſtmögeichkeiten gelten könne. Sie erklärte, daß ſie als Probierdame in einem Pariſer Modeſalon eine Turchſchnittseinnahme von 2400 Mark im Mogot habe, eine Einnahme, die ihr drei Monaie lang entgangen ſei. Das Eericht vertagte die endgültige Entſcheidung,'prach aber der Klägerin eine vorläuſige Entſchädi— gung ron 1600 Mart zu. Wetter vorherſage „Vorherſage für Freitag: Noch vorwiegend be— wölkt, aber nur geringe Niederſchlagsneigung ſpäterhin Neigung zum Aufklären, bei lebhaften mehr weſdlichen bis nordweſtlichen Winden mäßig warm.— Ausſichten für Samstag: Im ganzen ruhigeres und auch wieder etwas wärmeres Wet⸗ ter. wenn auch noch nich: ganz ſtörungsfrei. Vereins ⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit⸗ glieder⸗ u. Generalverſammlungen u.Singſtunden Reichsbund der Kriegsbeſchädigten, Kriegsteilnehmer und Kriegerhinterbliebenen, Ortsgruppe Viernheim. Freitag, den 17. Juli l. J. abends ½9 Uhr im „Karpfen“(bei Mitglied Herbert)„Mitglieder- Verſammlung“ mit Vortrag über„Zuſatzrente“ nach den neueſten Beſtimmungen der letzten Not— verordnung. In Anbetracht der vielen Streit— fälle, die durch den Entzug der Zuſatzrente her— vorgerufen wurden, empfehlen wir allen Mitglie- dern zu ihrer eigenen Information den reſtloſen Beſuch des Vortrags. Der Vorſtand.— Die werten Vorſtandsmitglieder werden gebeten, fich zu einer„Vorſtandsſitzung“ um 8 Uhr daſelbſt pünktlich einzufinden. Der Vorſitzende. Turnerbund. Freitag, den 17. Juli, letzte Turn— ſtunde vor dem Gauturnfeſt in Neckarau. Voll— zähliges Erſcheinen aller Einzel- und Vereins- wetturner unbedingt erforderlich. Anſchließend Mitgliederverſammlung. Abfahrtzeiten und Lokal in der Samstagsnummer. Die Turnleitung. G. V. Sängerbund. Freitag abend halb 9 Uhr Singſtunde. Der Vorſtand. Radfahrer⸗Verein Vorwärts gegr. 1906. Sams- tag, den 19. Juli, nachm. ½2 Uhr findet bei unſerem Mitglied M. Froſchauer. Gaſthaus zum „Kaiſerhof“, Vorſtandsſitzung ſtatt. Vollzähliges Erſcheinen erwartet Der 1. Vorſitzende. Ab 20. Juli Saison- Ausber tand! Ein Rekord der Billigkeit! Hoanlucher Stüc LI val äscheluch„t, 29 8s, 384 weig geber bu, Ah 7. Unsch-Mussoline Mtr. 35 50.4 Wasch- Seide„. d eo, ss oulmusseune. 95. 1. Zefir Mtr. J 38. 50.4 Handluchstont a, 20 35, 40 g Schur zenstoit rer 90. 50 Deudamas! leer E 198 deudamast ec: 50 a 1e Auf sämtliche nicht ermäßigte Stoffe u. Fertigkleidung erhalten Sie 10 Fro. während des Ausverkaufs lab. Sparguthaben können ohne Abhebung überwiesen werden. J. openneimer Ecke Lorscher- und Luisenstraße Klub der Gemütlichen. Samstag abend 8 Uhr Probe aller Humoriſten. 9 Uhr Mitgliederver- ſammlung. Der Vorſtand. Geſangverein„Liederkranz'. Samstag Abend 9 Uhr Singſtunde. Wir bitten um das Er- ſcheinen aller Sänger. Der Vorſtand. Geſangverein„Flora“. Sonntag vorm. 10 Uhr Singſtunde. Vollzähliges und pünktliches Er⸗ ſcheinen erwartet Der Vorſtand. Odenwaldklub. Sonntag, den 19. Juli, 9. Pro- grammwanderung: Weinheim-Randweg-Schries- heim. Abfahrt 7,43 Uhr O. E G. Sonntags- fahrkarte Weinheim. Ruckſackverpflegung. Zahl- reiche Beteiligung erwartet Der Führer. Chriſtl. Gewerkſchaftskartell. Sonntag, den 19. Juli Ausflug per Rad nach Doſſenheim zum 25jährigen Jubiläum der dortigen Ortsgruppe. Abfahrt an der neuen Schule um 12 Uhr bei Koll. Müller. Die Berufsgruppen-Kaſſierer mögen ihre Mitglieder nochmals darauf aufmerk- ſam machen. Unſere neue Mandolinen-Abteilung wird uns begleiten, deswegen bitten wir um rege Anteilnahme aller Kolleginnen u. Kollegen. Der Kartell-Vorſtand. Bekanntmachung. Das Reinigen der Kamine in meinde Viernheim. Wir geben hiermit bekannt, daß mit dem Reinigen der Kamine in der Gemeinde Viernheim am Montag, den 20. Juli 1931 begonnen wird Betr.: der Ge⸗ Herr Rudolf Jakob Hofer iſt vom Heſſiſchen Kreisamt Heppenheim als Vollziehungs-Beamter für die Gemeinde Viernheim verpflichtet worden. Viernheim, den 16. Juli 1931. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. 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