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(Liernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1,50 Mk. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand- kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim 5 recher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt ankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Nr. 165 Tagesnachrichten Empfang der ungariſchen Ozeanuflieger in Budapeſt. wib. Budapeſt, 17. Juli. Die ungariſchen Ozeanflieger, die am Mittwoch um 17 Uhr ( Meégz.) mit ihrem Flugzeug„Juſtice ſor Hun⸗ gary“ in Harbour Grace, zu einem Tranzozeun⸗ flug nach Budapeſt geſtartet waren, wurden, nachdem ſie am Donnerstag um 19.30 Uhr etwa 50 Kilometer vor Budapeſt wegen Benzin⸗ mangels notlanden mußten und dabei den Propeller beſchädigt haben, mit einem anderen Flugzeug von der Landungsſtelle nach dem Budapeſter Flughafen gebracht, wo ſie ent⸗ huſiaſtiſch begrüßt wurden. Nach der Begrü⸗ zung durch den Präſidenten des Aero⸗Verban⸗ des gaben die Piloten Endresz und Magyar eine Darſtellung des Ozeanfluges. Die Maſchine funktionierte den ganzen Weg ausgezeichnet. Der Weg führte ſtändig im Nebel bis zum euro⸗ päiſchen Kontinent. Ueber Frankreich konnten 25 Kilometer von Budapeſt entfernt, mußten die Piloten mangels entſprechenden Terrains neben der Landſtraße niedergehen, wobei ein Rad des Geſtells beſchü⸗ digt wurde. Die Strecke von Harbour Grace bis Bicſte haben ſie in 25 Stunden zurückgelegt. Es fehlten nur 15 Minuten zur Erreichung des Budapeſter Flughafens. Miniſterpräſident Gras Bethlen hat nach dem feierlichen Empfang die Piloten eingeladen, dem Miniſterpräſidium einen Beſuch abzuſtatten, wo ſie von den Mit⸗ gliedern der Regierung empfangen wurden. Große Waldbrände in Slowenien. wib Budapeſt, 17. Juli. Nach einer Meldung aus Laibach ſind im Oottſcher Ländchen bei Laibach auf dem Beſitz des Grafen Auerſperg große Waldbrände entſtanden. Das Feuer brei⸗ tet ſich infolge der ſtarken Dürre und des emp⸗ findlichen Waſſermangels raſch aus, ſodaß der Schaden bereits in die Millionen geht, ohne daß Ausſicht beſteht, den Brand zu lokaliſieren. Die Behörden haben die Bevölkerung dieſes Gebie⸗ tes aufgefordert, ſich an den Löſcharbeiten zu be⸗ teiligen, Auch militäriſche Hilfe iſt in Anſpruch genommen worden. Den Vater getötet. wib. Göppingen, 17. Juli. Der 57 Jahre alt: Stadttagelöhner Krötz wurde heute vormittag nach vorausgegangenem Streite von ſeinem 19 Jahre alten Sohn Karl durch einen Stich min dem Stilett⸗Meſſer getötet. Zerrüttete Fami— lienverhältniſſe ſollen den Anlaß zu dieſer blu— ligen Tat gegeben haben. Entſetzliche Bluttat aus politiſchen Motiven SA⸗Führer erſchießt einen Kommuniſten.— in Dazwiſchentretender lebensgefährlich verletzt. Eine weitere Perſon ebenfalls angeſchoſſen. ol. Groß⸗Gerau, 16. Juli. Nachdem es ge⸗ tern abend zwiſchen S A⸗Leuten und Kommu⸗ niſten zu Reibereien gekommen war, ſchlug heute morgen vor dem Arbeitsamt der 43⸗jähr. Kommuniſt Hammer einem Nationalſozialiſten der den Kommuniſten am geſtrigen Abend „Lumpenpack“ Dies war der Anlaß, daß der 25⸗jährige Sturm⸗ ſtruppführer der Nationalſozialiſten, Ingenieur Otto Stier, ins Stammlokal der Nationalſozia⸗ liſten lief, eine Piſtole(1) holte und zum Ar⸗ zugerufen hatte, ins Geſicht. beitsamt zurückkehrte. Er kam mit Hammer in einen Wortwechsel. Als in deſſen Verlauf Hammer bie Hand hob, zog Stier die Piſtole und tötete Hammer durch einen Kopfſchuß. Der Erwerbsloſe Wehnhöfer ſprang hinzu, um Stier die Piſtole wegzunehmen. Er erhielt einen Lungenſchuß und liegt im Sterben. Darauf ging Stier flüchtig und gab noch mehr Schüſſe ab, von denen einer einen Erwerbsloſen am Arm verletzte. Der Täter flüchtete vor der Wut der Bevölkerung ins Polizeiamt und wurde verhaftet. Die Erregung der Bevölkerung iſt ſo groß, daß Bereitſchaftspolizei nach Groß⸗Gerau ge⸗ deal werden mußte. Zeitung viernheimer Anzeiger Viernheimer (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg. bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchaͤftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen Bergen Samstag, den 18. Juli 1931 Straube geflohen? wib. Lüneburg, 17. Juli. Erziehungsdirek⸗ tor Straube, der Hauptangeklagte im Scheuen-Prozeß, iſt ſeit dem Antrag des Staats⸗ anwalts, der bekanntlich auf zwei Jahre drei Monate Gefängnis lautete, nicht wieder im Verhandlungsſaale erſchienen. Zwei der ange— klagten Zöglinge wollen ihn mit Koffern auf dem Bahnhof geſehen haben, ſodaß zu befürch— ten iſt, daß ſich Straube dem Urteilsſpruch durch Flucht aus Lüneburg entzogen hat. Neben⸗ kläger Dr. Löwenthal beantragte Erlaß eines Haftbefehls. Das Gericht wird im Laufe des Vormittags über den Antrag entſcheiden. Die Verteidigung Straubes gibt keine poſitive Aus⸗ kunft. Schweres Einſturzunglück. wtb. Budapeſt, 17. Juli. In der St. Ladis⸗ laus⸗Gaſſe an der Peripherie der Stadt iſt ge⸗ ſtern nachmittag das Gerüſt eines vierſtöckigen Neubaues aus bisher unbekannter Urſache plötz⸗ lich zuſammengeſtürzt. Eine Mauer ſtürzte dabei ein. Bisher wurden ein Toter und elf Verletzte unter den Trümmern gefunden. Man vermutet noch weitere Tote, auch nen Zahl der Verletzten dürfte ſich noch höher tellen. buches. ſondern darüber hinaus Erdbeben in Equador Schwere Verheerungen überall. wtb. New Vork, 17. Juli. Hier Meldungen aus Ecuador verbreitet, die von einem Erdbeben berichten. das geſtern abend vor allem die ſüdlich der Hauptſtadt Quito ge⸗ legene Stadt Latacunga heimgeſucht haben ſoll. Das Rathaus, zwei Kirchen und zahl⸗ reiche andere Gebäude ſollen dem Erdboden gleich gemacht ſein. Auch in der Küſtenſtadt Guayaquil ſoll es einen Toten und zahlreiche Verwundete gegeben haben. Die Erdbewegun⸗ gen, ſo heißt es weiter, ſind bis nun noch nicht zur Nuhe gekommen, begleitet von unterirdi⸗ ſchem Grollen, ſchreitet das Beben weiter. Cetzte Radiomeldungen Verhaftung von Karl und Heinz Lahuſen. wtb. Bremen, 18. Juli. Nachdem die mit größter Beſchleunigung durchgeführten Ermit⸗ telungen des Unterſuchungsrichters in Sachen Lahuſen nunmehr zu dem Ergebnis geführt haben, daß dringender Tatverdacht beſteht, daß nicht nur, wie bisher angenommen, Vergehen gegen die Beſtimmungen des Handelsgeſeßz⸗ Konkurs⸗ 7 Doch furchtbar wird die Himmels kraft. Cſdi ech oſlowakiſche Ortſchaft in Flammen— mindeſtens 350 Häuſer eingeäſchert— Diele Verletzte— Auch Tote? Roſenberg, 18. Juli. Geſtern früh ent⸗ ſtand in der Gemeinde Vazee(Bezirk Liptovsky Sy. Mitulas) in einem Wohnhauſe ein Brand, der raſch eingedämmt werden konnte. Der Brand entfachte jedoch plötzlich von neuem, ſodaß in turzer Zeit faſt die ganze 573 Nummern zählende Ge⸗ meinde in Flammen ſtand. Bis zu den Mittag kunden fielen dem Brande mehr als 350 Häuſer zum Opfer. Es konnte nicht feſtgeſtellt werden,* in den Trümmern auch Menſchen ums Leben gekom⸗ men ſind. Mehrere Perſonen wurden zum Teil ſchwer verletzt. An der Brandſtätte erſchienen zahlreiche Feuerwehren aus der nahen und wei⸗ teren Umgebung. Durch das Feuer wurden auch das Pfarramt die Schule, das Poſtamt,. das Gemeindeamt und das Notariat vernichtet. Frankreichs Bedingungen— ein„undiskutabler Ballon“ Eine ſcharſe Erklärung Caſtles— Die Auffaſſung der amerikaniſchen Regierung uber die Hilfe für Deutſchland wtb. Waſhington, 17. Juli. Das unverrück— bare Ziel der amerikaniſchen Regierung, einer ſofortigen und möglichſt langfriſtigen Hilfe für Deutſchland unter Beiſeiteſtellung aller nicht notwendigen Einzelheiten wurde heute von Un— terſtaatsſekretär Caſtle nach erneuter telepho— niſcher Beſprechung mit Stimſon und einem langen Vortrag bei Hoover mit vollßßſer Deut— lichkeit erneut betont. Ferner wurden zwei für das kommende Wo— chenende äußerſt wichtige Punkte endlich geklärt: Man betrachtet den Beſuch des Reichskanzlers Dr. Brüning bei Laval lediglich als einen Auftakt zu der eigentlich entſcheidenden Londo⸗ ner Konferenz und man betrachtet die bisher bekanntgewordenen franzöſiſchen Vorausſetzun⸗ gen für eine Anleihe an Deutſchland als„un⸗ diskutablen Verſuchsballon“. Unterſtaatsſekretär Caſtle teilt weiter mit, daß die franzöſiſche Regierung, wie Stimſon telephoniſch mitteilte, tatſächlich heute früh als Gegenleiſtung Deutſchlands für eine in 10 Jah⸗ ren zurückzahlbare, von Amerika, Frankreich u. anderen zu gewährende Anleihe in Höhe von 500 Millionen Dollar etwa verlangt habe, daß die Zolleinnahmen Deutſchlands verpfändet würden, daß ein Gläubigerausſchuß die Ver⸗ wendung dieſer Einnahmen kontrolliere und ein Beſtümmungsrecht bezüglich etwaiger weiterer deutſcher Auslandsanleihen habe, daß Deutſch⸗ land ſeinen Wehretat während dieſer 10 Jahre nicht erhöhe und daß Deutſchland während die⸗ ſes Zeitraumes keinerlei politiſche Forderungen ſtelle, ſondern den politiſchen und geographiſchen ſtatus quo reſpektiere. Caſtle bemerkt hierzu, Hoover habe, als Stimſon ihm die franzöſiſchen Forderungen mit— teilte, erklärt, daß Amerika ſie unmöglich dis⸗ kutieren könne und daß die franzöſiſchen Staatsmänner nach einer Unterhaltung mit Dr. Brüning ſelbſt einſehen würden, daß ſie un- durchführbar ſeien. Die Reichsregierung habe, ſo betonte Caſtle, in den letzten Tagen einige ſehr energiſche und gute Maß- nahmen ergriffen, die dem Reich über die nächſte Zukunft hinweghelfen würden. Nunmehr könne Deutſchland erwarten, daß ſchleunigſt ein auf möglichſt lange Sicht le⸗ rechneter Hilfsplan gefaßt werde und das ſei die Aufgabe der Londoner Konſerenz. Hoover habe ſoeben Botſchafter Dawes, der in Chicago weilt, gebeten, ſofort auf ſeinen Lon— doner Poſten zurückzukehren und Dawes werde am 22. Juli mit der„Mauretania“ abfahren, ſo daß dann vier prominente amerikaniſche Beam— te, Stimſon. Mellon, Dawes und Gibſon, an der Konferenz, die wahrſcheinlich einige Zeit dauern werde, mitarbeiten können. Zum Schluß erklärte Caſtle, es handle ſich nicht um eine Revpiſion beſtehender Verträge, ſondern um eine unaufſchiebare Behe— bung des Notſtandes. Die franzöſiſche Regierung habe ihre Beteiligung an der Lon— doner Konſerenz zugeſagt und ſie werde ſicher— lich eine Formulierung ihrer Vorſchläge finden, die für die deutſche Regierung an⸗ nehmbar ſei. Welcher Plan ſchließlich in London angenommen werde, laſſe ſich nicht vor— ausſagen, aber der Beſuch Dr. Brünings und Dr. Curtius' in Paris werde den Weg zur Einigung ebnen. verbrechen und Betrug durch werden 48. Jahrgang Füh⸗ rung von Geheimkonten falſche Buchungen und insbeſondere Einſtellung fingierter Forderungen in Frage kommen, iſt am Freitag nachmittag auf Antrag der Staats⸗ anwaltſchaft der Haft bef ehl gegen die An⸗ geſchuldigten Karl und Heinz Lahuſen erlaſſen und vollſtreckt worden, weil nunmehr Flucht⸗ verdacht geſetzlich begründet iſt. Neue Unruhen in Gelſenhirchen Dre werverletzte. wtb. Gelſen(. gen, 18. Juli. In der Nähe des vorgeſtrigen Unruheherdes iſt es geſtern Abend zu neuen Zuſammenſtößen gekommen, bei denen die Polizei von der Schußwaffe Ge⸗ brauch machen mußte. Ein Arbeiter erhielt einen Bauchſchuß, ein anderer ſchwere Kniever⸗ letzungen, während ein dritter Demonſtrant durch Schüſſe am Arm verletzt wurde. Bei zwei der Verletzten beſteht Lebensgefahr. Die Un⸗ ruhen dauerten am ſpäten Abend noch an, doch war die Polizei Herr der Lage. Cohngelder überall ausbezahlt Abhebungen bei den Sparkaſſen ſollen bald wieder ermöglicht werben. Berlin, 17. Juli. Dank der Vorbereitungen aller maßgebenden Stellen hat ſich die geſteige Auszohleng der Lohn gelder— t. „N Be.“ ie ganz Deutſchland ziemlich reibungs- los volladen;„weit nich einzelne Schwielig— keiten techniſch⸗n Naur began den, dürften die ſe im Laure des heutigen Joges bereinigt wer— den Man ſchätzt daß insgeiamt eine Sum me von 500—600 Millonen Wark zur Auszah' ung gnerangt iſt. Dieſe außerordentlich hohe Summe hat auch zunächſt eine Sperre über die Sparkaſſen not— wendig gemacht. Die Regierung iſt jedoch feſt entſchloſſen, ſobald ſich weitere Lockerungen des Bankverkehrs ermöglichen laſſen, zunächſt Ab— hebungen bei den Sparkaſſen zu geſtatten. Ein Diskontſatz von 10 Prozent Von unſerem wirtſchaftspolitiſchen Mitarbeiter. Ein Diskontſatz von 10 Prozent und ein Lombardſatz von 15 Prozent würden in norma— len Zeiten geradezu revolutionierend wirken. Und trotzdem haben die Maßnahmen der Reichsregierung, die nunmehr zu dieſen Sätzen geführt haben, ihre abſolute Berechtigung. Ja, man muß ſagen, daß es noch garnicht einmal eine ſo ausgemachte Sache iſt, ob man mit die⸗ ſen ſcharfen Zinsſätzen überhaupt auskommt und ob nicht noch höhere Sätze am Platze wären. Weite Kreiſe der Wirtſchaft, die die Dinge ſehr genau kennen, haben gar keinen Hehl daraus gemacht, daß in der gegenwärtigen Situation ein Diskont von 15 oder auch 20 Prozent, und ein Lombardſatz zwiſchen 25 und 30 Prozent abſo— lut vertretbar wären. Es handelt ſich eben darum, mit aller Schärfe gegen die Aufnahme unberechligter Kredite in diefer Zeit vorzugehen, und iſt nur möglich da⸗ durch, daß man dieſe Kredite ſchroff verteuert. Die Wirkung iſt die, daß diejenigen, die Kredite über ein wirtſchaſtlich vertretbares Maß genom⸗ men haben und bisher mit Reichsbankgeldern. alſo doch auch mit öffentlichen Geldern. ihre Unternehmungen finanziert haben. nunmehr gezwungen ſind, ſich aus ſolchen ſo teuer wer⸗ denden Verbindlichkeiten herauszulöſen. Die weitere Wirkung wird ſein, daß die immer noch beſtehenden und in der Erwartung von Preis⸗ ſteigerungen feſßgehaltenen Warenläger zur Auflockerung kommen müſſen, ſodaß von dieſer Seite her auch ein kräftiger Stoß gegen das von intereſſierter Seite immer noch künſtlich feſtge⸗ haltene Preisniveau geführt wird. Alle Preisab⸗ bauaktionen der Reichsregierung ſind ja immer wieder daran geſcheitert, daß es bis jetzt möglich war, ſei es mit ausländiſchen kurzfriſtigen Gel⸗ dern, die uns nunmehr zum Verderben gewor⸗ den ſind, ſei es mit inländiſchen Kreditgeldern, große Läger feſtzuhalten. Bei ſolchen hohen Zinsſätzen rentiert ſich die Hamſterpolitik, mag es nun um Zahlungsmittel, Deviſen oder um Waren ſich handeln, nicht mehr. Dadurch. daß die Banken für Sollzinſen einen Satz von 18 Prozent ſeſtgelegt haben, iſt auch von dieſer Seite her keine Möglichkeit mehr ge⸗ geben, unnötige Kredite für Privatzwecke in Anſpruch zu nehmen. 5 Wenn im Zuſammenhang init den Maßnah⸗ men der Reichsregierung nunmehr in Bezug auf die Deckungsgrenze eine gewiſſe Bewegungsfrei⸗ heit geſchaffen iſt, ſo muß immer wieder zum Ausdruck gebracht werden, daß eine Unterſchrei⸗ tung der 40 Prozentgrenze nicht im entfernteſten etwas zu tun hat mit einer Geführdung der ö Sicherheit der Mark. Die Unterſchreitung der Deckungsquote iſt ausdrücklich vorgeſehen, auch jetzt noch iſt die Deckungsgrenze viel höher als in allen anderen Ländern. Alles kommt darauf an, die Reichsmart als alleingültiges Zahlungs⸗ tnittel unter allen Umſtänden feſtzuhalten, und darum kann man es nur begrüßen, daß alle Pläne, eine neue Binnenwährung auch etwa durch die Wiedereinführung der bereits zurück⸗ gezogenen Rentenmarkſcheine in den Geldver⸗ kehr zu ſchaffen, von der Reichsregierung mit al⸗ ler Entſchiedenheit abgelehnt worden ſind. Vermiſchtes Zu den Ausſchreitungen* in Gelſenkirchen. wtb. Gelſenkirchen, 17. Juli. Zu den Aus⸗ chreitungen wird von der Polizei mitgeteilt, daß ſie vollkommen Herr der Lage war und nur mit Rücksicht auf Menſchenleben von einer Beneralreinigung des betreffenden Viertels ab⸗ ah. Bei Tagesanbruch wurde eine Säuberung des Stadtteils vorgenommen, wobei 22 Feſt⸗ nahmen erfolgten. Polizeibeamte wurden nicht letzt. Ob Demonſtranten Verletzungen davon⸗ getragen haben, ſteht noch nicht feſt. Mord. wtb. Leipzig, 17. Juli. In der Wald⸗ kantine„Zum wilden Mann“ in Leipzig⸗ Leutzſch wurde geſtern abend der Gaſtwirt Rich. Sachſe von drei jungen Burſchen niedergeſchoſ⸗ ſen. Die Täter ergriffen die Flucht und ent⸗ kamen unerkannt. Sachſe wurde mit ſchweren Schußverletzungen nach dem Krankenhaus ge⸗ bracht, wo er kurz nach Mitternacht geſtorben iſt. Die Streife nach den Tätern blieb erfolg⸗ los, obwohl die Polizei die anliegenden Wälder bis in die Morgenſtunden durchſuchte. Cokales Eine Warnung! Koſtenlos und unverbindlich werden von Berlin Korreſpondenzen dunkler Herkunft an die Preſſe und an andere Stellen, beſonders in der Provinz, verſchickt, die durch bewußt unwahre Darſtellungen der wirtſchaft⸗ lichen und finanziellen Lage Deutſchlands und durch abſichtliche Falſchmeldungen Verwirrung ſtiften und das deutſche Volk in ſeinem ſelden⸗ mütigen Kampfe zermürben wollen. Vor ſolchen Exiſtenzen und ihrem verbrecheriſchen Tun muß aufs ſchärfſte gewarnt werden. Sie beſorgen die Geſchäfte der Gegner des deutſchen Volkes und werden von ihnen bezahlt. Wettervorherſage Vorherſage für Samstag: Noch meiſt bewölkt, aber im ganzen nur geringe miederſchlagsneigung, bei etwas ſchwächeren weſtlichen Winden nur mäßig war. Ausſichten für Sonntag: Noch nicht ganz beſtän, nes, aber im ganzen etwas veſſeres und zeutweiſe aufheiterndes Wetter wahrſcheinlich. F Cuftſchiffund Eisbrecher n 20 Die Fahrt des„Malngin“— Die Begegnung mit„Graf Zeppelin“ 5 Moskau, 16. Juli. Am Samstag, den 18. Juli verläßt der Eisbrecher„Malygin“ den Ha⸗ ſen von Archangelsk, um ſeine wiſſenſchaftlich⸗ touriſtiſche Expedition ins Polarmeer zu begin⸗ nen. Die Fahrt des„Malygin“ ſteht, wenn die Pläne ſich verwirklichen laſſen, in Verbindung mit dem Arktisflug des„Graf Zeppelin“. Zu⸗ nächſt nimmt der„Malygin“, der lt.„N. B. L.“ von dem Polarforſcher Profeſſor Wieſe geleitet wird, Kurs auf die Ueberwinterungsſtation in der Tichajabucht auf Franz⸗Joſephsland. ſorſchers Pheal Amundſen niedergegangen ſei und eventuell ſogar noch leben ſoll. Pro⸗ ſeſſor Wieſe verweiſt dieſe Phealſche Hypotheſe in das Reich der Fabel. Ueber die Möglichkeit einer Begegnung mit dem Luftſchiff„Graf Zeppelin“ äußert ſich Wieſe dagegen zuverſichtlich. Der„Malygin“ wird einen kleinen Feſſelballon ſteigen laſſen, der durch ſeine grelle Farbe und ein Syſtem von Spiegeln 60 Kilometer weit ſichtbar ſein wird. Befindet ſich der„Malygin“ zur Zeit der Begegnung im Dann werden weitere Inſeln des Franz⸗Joſephs⸗Archi⸗ pels beſucht, u. a. die Kronprinz-Rudolph⸗Inſel, wo nach der Theorie des amerikaniſchen Arktis⸗ 1 Profeſſor Wieſe hob vor ſeiner Reiſe „Malygin“ hervor, daß Eiſe, ſo wird er für den„Graf Zeppelin“ im Voraus einen Eisanker legen und an dieſen wird bei Ankunft des Luftſchiffes ein von dieſem herabgelaſſenes Ankerſeil befeſtigt. Der Verkehr zwiſchen Schiff und Luftſchiff kann dann mit Hilfe eines von„Graf Zep⸗ pelin“ herabgeſenkten Korbes geſchehen, dem ſich unter Umſtänden ſogar Perſonen anvertrauen könnten. Trifft das Luftſchiff aber den„Malygin“ im freien Waſſer, ſo könnte es ein Manöver aus⸗ führen, das es bereits auf dem Bodenſee aus⸗ führte, nämlich auf die Waſſerfläche nie⸗ dergehen. ö f zum der Verſuch einer Begegnung zwiſchen Eis⸗ brecher und Lenkluftſchiff nicht ſo ſehr unter dem Geſichtspunkt techniſcher Senſation, ſon⸗ . dern als zukunftswichtiges Experiment des Zuſammenwirkens arktiſcher Expeditionsmit⸗ tel in Luft und Waſſer betrachtet werden ſoll. „Graf Zeppelins“ arktiſcher Flug ſoll nur we⸗ nige Tage beanſpruchen. Der Eisbrecher wird dagegen erſt Ende Auguſt zurückerwartet. PPPPPCCCCCCCCCCCCCCTCCCTCTCCGTGTCTGT(ÿöiV'''. é ͤͤvyv.v.v.'... Ileuet Inateranokuum auß die wioclegeöffnole Ananlabse 0 Polizei regelt den rieſigen Andrang zur Zentrale der Berliner Sparkaſſe. Die beſchränkte Aufhebung der Banken brachte aufs neue Bevölkerung zu den Zahlſtellen, obwohl werbsloſenunterſtützungen freigegeben waren. Des Lebens Seltsames Spiel. Noman von Eliſabeth Ney. Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle(S) (29. Fortſetzung.) Der bewegliche Bill Firth, der die Augen ſozuſagen überall zu gleicher Zeit hatte, be— obachtete angelegentlichſt die Straßenpaſſanten und vor allem die, die in den Korbſtühlen der breiten Hotelveſtibüls plaudernd beiſammen ſaßen. 1 10 i Jeder kannte den kleinen, etwas als ſpeenig verſchrienen Bill Firth, der oft über Kairo mit ſeinem„Helios“ die gewagteſten Kunſt⸗ ſtückchen in den Lüften vollführte! d Bill Firth hatte denn auch zu tun, die vie⸗ len Grüße und Zurufe, die man ihm von allen Seiten ſpendete, zu beantworten; dabei ſtreifte wohl manch mitleidiger, ſcheuer Blick Matthias Brecht, der ſtumm und in ſich ge⸗ kehrt an des Engländers Seite ging. Plötzlich jedoch hob Matthias Brecht den Kopf und ſah auf Firth, der ihn mit heftiger Bewegung am Arm erfaßt hatte und nach einem Hoteleingang ſtarrte, an dem ſoeben ein Auto vorgefahren war. „Goddam!“ rief er dabei erſchrocken aus. „Profeſſor, ſehen Sie ſelbſt, ob ich mich nicht täuſche; aber nein, es kann nicht ſein! Dieſe Haltung, dieſes Haar, die raſchen, lebendigen Bewegungen gibt es nicht ſobald noch einmal! Das iſt das beſtimmte, raſſige Vorrecht der Vollblutungarin.“ „Ilona Takats, bei Gott, ſie muß es ſein“, ſtieß in dieſem Augenblick Matthias Brecht er⸗ bleichend hervor.„Aber die Zeitungen melde— ten doch, daß ſie——“. „Wir wollen hin, uns Gewißheit verſchaf— fen“, unterbrach ihn Firth haſtig, und eilte da von. In dieſem Moment wandte ſich die Dame um, und gewahrte nun ſelbſt die beiden Her⸗ ren, die in maßloſer Erregung auf ſie geſtürzt kamen. e e „Profeſſor, lieber Profeſſor!“ erklang es im gleichen Moment, und Ilona Takats, denn ſie war es wirklich, ſtreckte ihnen beide Hände entgegen. „Gnädige Frau“, ſtammelte Matthias Brecht verwirrt, und auch Bill Firth war dies⸗ mal etwas aus der Faſſung geraten und ver⸗ mochte vorerſt keine paſſenden Worte für die merkwürdige Situation zu finden. „Die Toten ſtehen auf. Sie haben uns ſehr erſchreckt; aber angenehm, gnädige Frau, denn lebendig gefallen Sie mir viel beſſer“, brach es dann in ſeinem unverwüſtlichen Humor her⸗ vor. Ilona Takats reichte nun auch ihm die Hand. In ihren Augen ſchimmerte es feucht. „Ja, meine Herren, ich lebe! Verzeihen Sie, wenn ich Sie vielleicht durch mein unvermu⸗ tetes Erſcheinen etwas aus der Faſſung brachte“, ſagte ſie dann ſchlicht.„Wie durch ein Wunder bin ich in jener furchtbaren Unglücks⸗ nacht gerettet worden. Aber das iſt eine lange traurige Geſchichte, die ich Ihnen nicht jetzt, ſondern ſpäter erzählen werde. Nur ſo viel ſollen Sie fürs erſte erfahren, daß ich von einem Boot des Dampfers„Atlantic“ auf⸗ gefiſcht wurde und ſo nach Smyrna gelangte. Ich ſelbſt habe von der ganzen Geſchichte nichts mehr gemerkt, und erwachte erſt ſechs Wochen Bericht. Auszahlung sſperre bei den öffentlichen Sparkaſſen und einen gewaltigen Andrang von Sparern aus allen Schichten der Aus zahlungen nur für Gehälter, Renten und Er⸗ us nah und Fern Heidelberg, 17. Juli.(Verurteilte Kommu⸗ niſten.) Von am Dienstag bei kommuniſtiſchen Demonſtrationen feſtgenommenen 29 Per⸗ ſonen wurden geſtern 13 wieder freigelaſſen und die übrigen am nachmittag dem Schnell⸗ richter vorgeführt. Einer der Angeklagten wur⸗ de zu vier Monaten Gefängnis verurteilt. Ge⸗ gen 13 Unruheſtifter ſprach das Gericht Stra⸗ ſen von fünf Tagen bis zu einem Monat Ge⸗ fängnis aus, während zwei Angeklagte frei⸗ geſprochen wurden. Bei den Verurteilten han, delt es ſich vornehmlich um Mitglieder der KPD. Karlsruhe, 16. Juli.(Verſammlungsver⸗ bot in Baden.] Um Störungen der öffentlichen Ruhe und Sicherheit zu verhindern, waren die Polizeibehörden angewieſen, alle öffentlichen politiſchen Verſammlungen. die den augen⸗ blicklichen Kriſenerſcheinungen gelten oder in denen ihre Erörterung zu erwarten ſteht, an 17 und 18. Juli ds. Ie nach der Verordnung des Reichspräſidenten rom 28. März 1931 zu verbieten. N Frankenthal, 17. Juli. arbeiter Anton Glaſer, wohnhaft in Mörſch, hat ſich im dortigen Banne an einem Weiden⸗ baum erhängt. Der Grund des Selbſtmordes iſt nicht bekannt. Bellheim, 17. Juli.(Todesſturz von det Scheune.) Geſtern morgen fiel der 13⸗jährige Fortbildungsſchüler Richard Diehl, Sohn des Landwirts Adam Diehl, herunter in eine Egge. Ein Zahn der Egge drang in die Lunge und verletzte dieſe ſo ſchwer daß binnen kurzer Zeit der Tod eintrat. Pirmaſens, 17. Juli.(Waffenbeſitzer vor dem Richter.) Wegen Waffenvergehens hatten ſich geſtern drei Perſonen vor dem Richter zu Der Fabrikarbeiter Heinrith verantworten. Knierim hatte eine von einem Verwand⸗ ten geſtohlene Browning⸗Piſtole tragen. Den Waffenhändler, der die geſtohlen: Waffe nach Bekanntwerden des Vorfalles zu⸗ rückforderte, ſuchte er hineinzulegen, indem et den angeblich von ihm(Knierim) bezahlten Kaufpreis zurückforderte. Er erhielt ſechs Wo nate Gefängnis und wurde ſofort feſtgeſetz Außerdem waren der Kaufmann Hermann Hinkel und der Fabrikarbeiter Albert Si ger wegen verbotenen Waffentragens ange klagt. Sie erhielten jeder vier Monate Ge⸗ fängnis mit bedingtem Straferlaß unter der Auflage, die Gerichtskoſten und eine Buße von 100 bezw. 60 RM. zu zahlen. Zweibrücken, 17. Juli. Schwindel beinſch Brandſchaden. Einen abgefeimten Verſiche mit Hilſe eines Zimmerbrandes 1905 geborene Viehhändler Jakob Cavalar und ſein 1872 geb. Vater, Oberforſtwart Chriſtoph Cavalar aus Ramſtein in Szene. Au rungsbetrug ſetzten der 13. Mai brach ausgerechnet in einem Kleide ſchrank der Beiden Feuer aus, der ſamt Inha verbrannte. Im Zimmer ſelbſt richtete das Feu weiter keinen Schaden an. Trotzdem wurde e Schaden von rund 5000 Mark angegeben, w runter ſich auch ein Geldbetrag von rund 14 Mark befand. Aufgrund der Verhandlungen m der Feuerverſicherungsgeſellſchaft wurden nahezi 4000 Mark Schadenerſatz ausbezahlt. Dann ent⸗ ſtanden aber Verdachtsmomente gegen Vater und Sohn; eine Hausſuchung beſtätigte den Verdacht durch Herbeiſchaffung von Gegenſtänden, die al Der alte Cavalar erhielt vom Schöffengericht drei, der verbrannt gemeldet worden waren. junge dagegen zehn Monate Gefängnis. wegen Begünſtigung Der D r ſpäter, nach ſchwerem Ringen mit dem Tode, in einem Krankenhaus. Man hatte bis dahin gar nicht meine Perſonalien feſtzuſtellen ver— mocht, denn es ſind von den 1500 Paſſagieren der„Margarete“ ja nur dreihundert gerettet worden. Als erſtes ließ ich meinen Mann be⸗ nachrichtigen, der Bombay nun verläßt, und den ich hier in Kairo erwarten will. Mich ſelbſt trieb es zu Ihnen, lieber Profeſſor, denn ich habe Chriſta Wald geſehen.“ „Chriſta!“ Aus zwei Kehlen erſcholl dieſer Ausruf. f „Frohlocken Sie nicht, lieber Profeſſor, ich bringe Ihnen dennoch keine frohe Kunde, denn ich fürchte das Schlimmſte“, ſagte Frau Iloua, jetzt teiſe ſchluchzend. „Das Schlimmſte, gnädige Frau?“ entgeg⸗ nete Brecht mit bebender Stimme. „Ja, fieber Freund, ich fürchte, daß Chriſta nicht mehr unter den Lebenden weilt, daß ſie in jener Nacht mit ertrunken iſt.“ „Ertrunken? Aber um aller Barmherzig⸗ keit willen, gnädige Frau, wie ſoll ich dies allers verſtehen? Dann— dann mußte ſich Chriſta doch auf dem Dampfer, auf der„Mar⸗ garete“, befunden haben“, ſtammelte Brecht verwirrt. „So iſt es, mein armer Freund; doch, wie ſich alles in dieſer entſetzlichen Nacht zugetra⸗ gen hat, das erzähle ich Ihnen beſſer im Ho⸗ tel. Kommen Sie mit mir, meine Herren, ich ſehe es Ihnen an, daß Sie vor Unruhe bald vergehen.“ Die beiden folgten Ilona Takats in unbe⸗ ſchreiblicher Erregung ins Haus. „Fritz Kraft hat mich gerettet“, begann Ilona Takats dann in ihrem Zimmer den . gendfreund?“ Ilona Takats nickte nur, und ſagte: „Der Aermſte fand dabei den Tod in dee Wellen. Doch hören Sie mich an, meine Her ren.“ And Frau Ilona berichtete ihnen nun die in deu Geſchichte jener ſchauervollen Nacht, der Dampfer„Magarete“ unterging. Als ſie die Bekanntſchaft des wie elektriſiert von ſeinem Seſſel empol „Kaminſty, bei Gott, es war jener Kamin mit ſeiner Frau, mit denen Sie zuſammen trafen!“ rief er erregt aus. „Ich ahnte, daß Meierhofer nicht ſein rice tiger Name ſei“, entgegnete die Ungarin, zu ſtimmend nickend.„Noch in jener Unglück⸗ nacht wurde es mir dann klar, daß Meierhofe alias Kaminſky Chrifta Wald in eine Schiffskabine gefangen hielt. Unter welchen Vorwand, dürfte jetzt ſchwerlich noch zu ei fahren ſein. Sicherlich ſollte ſie nach Bomba gebracht werden. Doch hören Sie weiter, mein Herren.“ Profeſſor Brecht ſaß jetzt wieder zuſammen gefunken in ſeinem Seſſel und hielt die Auge mit der Hand bedeckt. Ab und zu ſtöhnte er laut auf. Immer tie fer ſank ſein Haupt auf ſeine Bruſt, und al Ilona geendet hatte, herrſchte ein tiefes, ban ges Schweigen im Naum. eee Ilona Takats weinte ſtill vor ſich hin, et ſchüttert von der neu aufgelebten Erinnerung an jene Schreckensnacht. 0 FJortſetzung folgt. Wertgegenſtände, darunter (Selbſtmord.) Der 61 Jahre alte verheiratete Wagner und Fabril⸗ von der Scheun: bei ſich ge⸗ 5 mitangetlagte 1902 gel Landwirt Karl Deis aus Ramſtein mußte man⸗⸗ „Fritz Kraft?“ forſchte Matthias Bre erſtaunt aufhorchend.„Iſt er es, Chriſtas Ju 7 Ehepaar Meierhofer erwähnte, ſprang Matthias Brecht dels ausreichender Beweiſe freigeſprochen wer⸗ den. Zweibrücken. 16. Juli.(Am Zuchthaus vor⸗ bei.) Der 33 Jahre alte verheiratete Schloſſer Wilhelm Lauer aus Niederauerbach brach im Mai ds. Is. in das Fremdenzimmer eines hie⸗ ſigen Hotels ein und entwendete verſchiedene auch eine Selbſt⸗ lade⸗Piſtole. Als er am nächſten Tage verhaf⸗ tet wurde, leiſtete er heftigen Widerſtand. Das Schöffengericht verurteilte ihn, den Rückfälli⸗ gen, zu zwei Jahren zwei Monaten Gefängnis. Der 27⸗jährige Maurer Kuntz, der in die Pi⸗ ſtolenſache verwickelt war, erhielt ſechs Monate Gefängnis. Die Unterſuchungshaft wird beiden mit ſechs Wochen angerechnet. München, 17. Juli. Die Bekämpfung der Geldfälſchungen. Zur beſſeren Be⸗ kämpfung der Geldfälſchungen iſt auf Grund einer Vereinbarung der deutſchen Landesregie⸗ rungen eine gemeinſame Nachrichtenſammelſtelle der deutſchen Länder mit der Bezeichnung, Deur⸗ ſche Zentralſtelle zur Bekämpfung von Geldfäl⸗ ſchungen“ in Berlin errichter worden. Daneben ſind oder werden von den einzelnen Ländern Landesſalſchgeldſtellen eingerichtet, Die bei der Polizeidirektion München beſtebende„Haupt⸗ ſtelle zur Bekämpfung von Geldfälſchungen“ er⸗ hält laut einer Bekanntmachung ſäntlicher Staatsminiſterien die Bezeichnung„Bayeriſche Landesfalſchgeldſtelle“. Ihr obliegt die Samm⸗ lung und kriminaliſtiſche Auswertung der Nach⸗ richten über die in ihrem Bezirt bekannt wer⸗ denden Geldfälſchungen und Falſchmünzer, der Verkehr mit den zuſtändigen amtlichen Prü⸗ fungsſtellen und mit den anderen Landesfalſch⸗ geldſtellen. ö Wiesbaden, 17. Juli. Beim Spiel töd! lich verunglückt. Beim Spielen iſt geſtern nachmittag der vierjährige Franz Baſtian töd⸗ lich verunglückt. Mehrere vier- bis ſechsjährige Kinder ſpielten an einem ſteinernen Treppenauf⸗ gang eines Hauſes in der Georg-Auguſt⸗Straße, als ſich ein Teil des Geländers löſte und mit zwei Kindern hinabſtürzte. Hierbei wurde der kleine Baſtian durch einen Stein ſo ſchwer am Kopfe getroffen, daß der Tod alsbald eintrat. Das zweite Kind wurde ebenfalls ſchwer verletzt. Gießen, 17. Juli. Durch ſcheuende Pferde tödlich verunglückt. Am Mitt⸗ woch abend gingen den 18 Jahre alten Dienſt⸗ knecht Siegfried Werner, der bei Landwirt He⸗ rold beſchäftigt war, beim Heimfahren eines Strohwagens die Pferde durch. Dabei ſtürzte der junge Mann ſo unglücklich vom hochbelade⸗ nen Wagen, daß er einen Halswirbelbruch erlitt und turz darauf ſtarb. Darmſtadt, 16. Juli.(Das Vaterſtadt.) Oberbürgermeiſter Mueller bat der Gattin des in beſter Schaffenskraft ver⸗ ſtorbenen Profeſſors Gundolf- Heidelberg das herzlichſte Beileid der Stadt ausgepro⸗ chen, und da er ſelbſt Darmſtadt geſtern nicht verlaſſen konnte, am Grabe einen Kranz mit blau⸗weißer Schleife und der Inſchrift niedbel— legen laſſen:„Darmſtadts Scheidegruß an zeinen großen Sohn Profeſſor Friedrich Gun⸗ dolf.“ Limbach,(Saar), 16. Juli. Fünf Verletzte bei einem Autounglück. Die I8lährige Tochter des hieſigen Gaſtwirts und Schmiedemei⸗ ſters Ruſſy fuhr am Dienstag nachmittag kurz nach 6 Uhr mit dem Perſonenkraftwagen ihres Vaters im 45 Kilometer-Tempo gegen einen Baum, wobei von den fänf Inſaſſen vier leicht und eine Frau aus Homburg ſchwer verletzt wurden. Die Fahrerin ſelbſt trug eine leichte Beinquetſchung davon. Das ſchwer beſchädigte Auto mußte abgeſchleppt werden. FEE Beileid der Univerſität Köln Hochſchul⸗Fußballmeiſter Im Wiederholungsſpic“ um die Deutſche Hochſchul⸗Fußballmeiſterſchaft ſiegte in Braun⸗ ſchweig die Univerſität Köln über die Univer⸗ ſität Berlin mit 31(2:0) Toren, nachdem die erſte Begegnung 111 geendet hatte. —— Juventus Turin ſchlägt Sparta Prag 2:1 In einem weiteren Spiel um den Mitropa⸗ Pokal beſiegte am Sonntag in Turin der italieniſche Fußballmeiſter Juventus Turin den zweiten tſchechiſchen Vertreter, Sparta Prag, knapp aber verdient mit 2:1 Treffern. Sparta hat nun noch die Chance, ſich durch einen entſprechenden Sieg im Rückſpiel auf Prager Boden für die zweite Runde zu qualifizieren. veränderlich und regneriſch Das Wetter der nächſten Woche (Bericht der Meteorologiſchen Korreſpondenz.) Die Wiederherſtellung der hochſommerlichen Wetterlage nach dem kraſſen Wetterſturz der Vorwoche mit ſeinen beſonders im deutſchen Kü⸗ ſtengebiet außerordentlich heftigen Regenfällen und ſchweren Stürmen hatte ſich gemäß unſerer Vorausſage bis zum Wochenbeginn vollzogen. Schon Sonntag wurden im ganzen Binnenland wieder 25 Grad Wärme erreicht oder überſchrit⸗ ten; in Süddeutſchland, z. B. in Karlsruhe und München, ſtieg die Temperatur bereits auf 30 Grad Wärme, Montag in Oberſchleſien, in Oeſier⸗ reich und der Tſchechoſlowakei ſogar noch über 3 Grad hinaus, wie überhaupt in dieſen Gebieten bis Mittwoch abend große Hitze herrſchte. So wurden in Budapeſt 36 Grad Celſius verzeichnet. Für den größten Teil Mitteleuropas bildete ftei⸗ lich die weitere Entwicklung der Wetterlage in⸗ ſoſern eine ſtarke Enttäuſchung, als hier die hoch⸗ ſommerliche Witterung jede Beſtändigleit ver⸗ miſſen ließ und im Weſten ſchon in der Nacht zum Montag durch das Vorrücken ciner neuen Cewitterfront ihr Ende ſand. Beſonders ſtarke elektriſche Entladungen kamen dabei in Weſt⸗ deutſchland vor, wo bei Gewitterbeobachtungen im Münſterland innerhalb von zwei Stunden etwa 3000 Blitz gezählt wurden, ſodaß der Him⸗ mel ein einziges Flammenmeer zu bilden ſchien. Die elektriſchen Entladungen waren ſo außerge⸗ wöhnlich ſtart, daß vielfach St. Elmsfeuer auf⸗ trat und auch eine Reihe von Kugelblitzen wahr⸗ genommen wurde. Merkwürdig war auch der bei Nachtgewittern nur höchſt ſeltene Hagelſchlag, der ſtellenweiſe großen Schaden anrichtete. Die raſch oſtwärts vordringende Randſtörung, der alsbald von den Britiſchen Inſeln das tiefe Hauptminimum ſolgte, führte zu einem aberma— lügen, durchgreifenden Umſchwung in Geſtalt ſehr wechſelvoller Witterung mit zum Teil ſehr be— deutenden Regenmengen. So ſielen Dienstag in Stettin 44 mm Niederſchlag. Nur in Schleſien, wo auch Mittwoch das Thermometer ſtellenweiſe noch 30 Grad Celſius erreichte, und in Oſtpreu⸗ ßen erfolgte der Umſchwung zu ſchlechtem Weiter erſt am Mittwoch abend. Dieſer jetzt in ganz Mitteleuropa herrſchende unfreundliche Witterungscharakter bilde lein günſtiges Vorzeichen für die weitete Geſtaltung der Wetterlage. Die zahlreichen und träftigen Regenſchauer der letzten Tage werden nach der zu erwartenden, von Südweſten her erfolgenden Druckzunahme zwar abklingen, und durch den erneuten Vorſtoß des Azorenmaximums kann ſich zum Wochenende ſogar wieder beſſeres und wärmeres Wetter einſtellen; aber dieſes dürfte nur wieder vorübergehenden Beſtand haben. Nachdem für die Tiefdruckwirbel vom Atlanti— ſchen Ozean die Bahn nach Mitteleuropa offen iſt und eine ununterbrochene Zyklonenkette ſich von der Oſtſee weſtwärts über den ganzen Nord⸗ atlantik und den nordamerikaniſchen Kontinent bis zum Felſengebirge erſtreckt, müſſen wir uns darauf gefaßt machen, daß auch die weiteren Tief. druckzentren innerhalb dieſer Kette ihren Weg von Weſten nach Oſten nach Mitteleuropa neh— men und, vielleicht für geraume Zeit, für die Witterungsgeſtaltung ausſchlaggebend bleiben. Das bedeutet einen Hochſommer mit weſtlichen Winden, ſtarker Bewölkung, häufigen NRegenſäl⸗ len und nur mäßig hohen, die Normalwerle im allgemeinen nicht überſteigenden Temperaturen. Da ſich gerade um die Julimitte der Witteruags— charakter des Hochſommers endgültig zu entſchei— den pflegt, ſo wird man auf heiße und beſtän— dige Hundstage kaum noch rechnen können. Die Habsffsd Sers Pe/s// begehfy, ele Sch bes, beH²’if! In allen Filſen, wie s dc Sel, Peſs/ mechf ôſles wiede heb! T 57981 Weltmeiſter Schmeling wieder daheim Herzlicher Empfang in der Heimat. Weltmeiſter Max Schmeling traf am Mon⸗ tag früh an Bord des Lloyddampfers„Europa“ in Bremerhaven ein. Zu ſeiner Begrüßung hat⸗ ten ſich Vertreter der Boxſportbehörde Deutſch⸗ lands(BBꝰD.) und der Preſſe eingefunden. Schmeling, der einen vorzüglichen Eindruck machte, begrüßte an Bord zunächſg ſeine Mut⸗ ter und anſchließend fand auf dem Sonnendeck eine kleine offizielle Feier ſtatt. Der Weltmeiſter äußerte ſich dabei über ſeinen Amerika⸗Aufent⸗ halt, daß alles nach beſten Wünſchen gegangen ſei, jedoch habe ihn die dem Weltmeiſterſchafts⸗ kampf voraufgegangene Schaukampf⸗Tournee durch 50 amerikaniſche Städte dermaßen ange⸗ ſtrengt. daß er ſich nun zunächſt einmal in Deutſchland etwas erholen wolle. Ueber ſeine weiteren Pläne drückte ſich Schmeling ſehr vor⸗ ſichtig aus; er ließ aber durchblicken, daß ſeines Wiſſens der Kampf mit Carnera für September noch nicht endgültig ſei. Einen äußerſt herzlichen Empfang bereitete die Berliner Sportgemeinde am Montagabend auf dem Flugfeld Tempelhof. Als Schmeling munter aus dem Flugzeug kletterte, bereiteten ihm an die 10000 Perſonen ſtürmiſche Ovatio⸗ nen. Auch hier begräßte die Mutter des Welt⸗ meiſters, die von Bremerhaven aus mit dem Zug nach Berlin gekommen war, ihren Sohn zuerſt. Auf der Mitte des Rollfeldes war ein Podium aufgebaut, auf dem ſich eine kleine, aber ein⸗ drucksvolle Feier abſpielte. Namens der Stadt Berlin begrüßte Stadtmedizinalrat Prof. Dr. von Drigalſti den Weltmeiſder. Er ſagte, der Erfolg Schmelings ſei nicht nur eine Ehre, ſon⸗ dern auch eine Deviſe. Peter Eiik, der Präſi⸗ dent der BBD. brachte in ſeiner Anſprache zum Ausdruck, der 4 Juli ſei ein Ehrentag für den jungen deutſchen Boxſport. Der Vorſitzende des Verbandes Deutſcher Fauſtkämpfer, Martin Koſflowſki, rühmte den Kameradſchaftsgeiſt des Weltmeiſters. Fritz Burger, der Vorſitzende des Reichsverbandes für Amateurboxen, überbrachte die Glückwünſche der Amateurboxer. Schmeling war von dieſem herzlichen Emp⸗ fang ſichtlich überraſcht, er ſprach nur wenige Worte. Mit ihnen, ſagte er, daß er ſich gbäcklich ſchätze, das Vertrauen ſeiner Freunde zu beſit⸗ zen und er werde danach trachten, dieſes Ver⸗ trauen zu behalten. Er ſei glücklich, daß er am 4. Juli habe beweiſen können, daß er den Welt⸗ meiſtertitel verdient habe. Mit Hochrufen der Menge und dem Deutſchlandlied ſchloß die Feier Swangs⸗Ruhepauſe für Schmeling Die Sehlraft des linken Auges gefährdet. Mit ein Grund für die ſchnelle Heimkehr des Weltmeiſters Max Schmeling war der Wunſch, einen deutſchen Spezialiſten wegen der im Kampf. gegen Stribling erlittenen Augenverlet⸗ zung aufzuſuchen. Max Schmeling begab ſich in Berlin zu dem Univerſitätsprofeſſor Dr. Adan, der innere Verletzung des Augapfels feſt— ſtellte, die durch einen Stoß mit dem Daumen bon Striblings rechter Hand verurſacht worden ſind. Dr. Adam hat dem Weltmeiſter bis auf weiteres jegliche boxeriſche Tätigkeit, auch das Training, unterſagt, da ſonſt die Sehkraft des Auges gefährdet ſei. J Gegner für Hirſchfeld Der junge Oſtpreuße Dzewas, der in die⸗ er Saiſon im Kugelſtoßen ſchon mit guten Lei⸗ tungen aufgewartet hat, erzielte in Groß⸗ Rominten mit einem Wurf von 15.65 Meter die Jahresbeſtleiſtung und übertraf damit ſo⸗ zar ſeinen berühmten Landsmann Emil Hirſch⸗ feld. i„——ḿ Ferien zu Hauſe Von Med.⸗Rat Dr. Weber, Waldkirch(Baden). Die Not der Zeit wird viele Menſchen in die⸗ ſem Jahre zwingen, auf die ſonſt geplante und nur ſehr erwünſchte Erholungsreiſe zu verzich⸗ ten. Man kann das, auch ohne gleichzeitig auf die Erholung verzichten zu müſſen, man muß nur täglich überlegen, wie man dies Ziel erreicht. Und ſchon dieſe Ueberlegung, die ganz reizvoll ſein kann und die einem ſonſt im Alltagsleben ſerne liegt, iſt ein gewiſſer Faktor der Erholung. Es ſind andere Gedanken, als die, die uns ſonſt beſchäftigen, und alles, was anders iſt, als ge⸗ wehnlich, dient unſeren Zwecken. Zunächſt die Finanzverhältniſſe: wir müſſen uns bewußt ſein, daß wir durch die unterlaſſene Reiſe viel ſparen und können daher unſere Finanzlage von einem ganz anderen Geſichtspunkte aus anſehen, als gewöhnlich. Wir können uns einen Bruchteil der Reiſekoſten für das Urlaubsleben zu Hauſe zurückſtellen und uns dafür manches leiſten, was wir uns ſonſt nicht gönnen: dann und wann ein Mittag⸗ oder Abendeſſen auswärts, hin und wie⸗ der auch einige Delikateſſen bei den häuslichen Mahlzeiten oder eine Zulage zum erſten Früh⸗ ſtück, denn auf Reiſen ſpielt ja für die meiſten das beſſere Eſſen eine Hauptrolle. Dann das tägliche Spazierengehen und Ruhen in der Na⸗ tur. In kleinen Städten hat man dies leichter, als in großen, aber auch in großen iſt überall Gelegenheit dazu geboten, man muß ſie nur zu finden wiſſen. Dieſe Spaziergänge, die zu Ent⸗ deckungsreiſen werden können, mäſſen ſich von den gewöhnlichen Sonntagsnachmittagsſpazier⸗ gängen unterſcheiden. 5 10 genußreich ſind ſie, wenn wir ſie vormittags machen und an Wochentagen, weil wir das am weniagſten ge⸗ wöhnt ſind. Es kann dann immer noch genug Zeit bleiben, um für das Mittageſſen zu ſorgen, oder es bleibt abwechſelnd ein Familienmitalied zu Hauſe. Dann eine gediegene Nachmittags⸗ ruhe, wie man ſie ſich ſonſt an Wochentagen auch nicht leiſten kann. Aber immer muß man ſich vergegenwärtigen, daß man eigentlich auf Rei⸗ ſen iſt, und vieles, was man ſonſt zu Hauſe tun würde, auf Reiſen aber einfach liegen läßt, muß auch jetzt ungetan bleiben. Deshalb daheim nö⸗ tig ſein, damit Kleider, Wäſche und aller Bedarf vorhanden iſd, ohne uns unliebſame Arbeit zu tnachen. Wenn es ſein muß, kann mau einmal einige Stücke auswärts waſchen laſſen, wie man es in der Sommerfriſche auch tun würde, man muß nur immer wieder den guten Willen zur Bequemlichkeit und Faulheit haben, ſelbſt wenn man ſich dazu zwingen muß. An Regentagen iſt man zu Hauſe überhaupt beſſer aufgehoben als auf Reiſen, und man wird ſich freuen, an ſolchen Tagen die gewohnte häus⸗ liche Bequemlichkeit um ſich zu haben, ebenſo wie man ſich jeden Abend freuen kann, in ſein eigenes Bett zu kommen, von dem man weiß, daß es lang und breit genug iſt. Die Gewöhnung an ein fremdes Bett koſtet manchem empfindſa⸗ men Reiſenden einige ſchlafloſe Nächte. Die Unterhaltung und der Zeitvertreib muß natürlich auch ein ganz anderer ſein, als ge⸗ wöhnlich. Alle beruflichen Sachen halte enan weit von ſich und gehe im großen Bogen um ſie herum. Man beſorge ſich geeigneten Leſeſtoff, an den man ſonſt ſo leicht nicht kommt, kaufe ſich von dem erſparten Reiſegeld ein lange er⸗ ſehntes Buch oder verſorge ſich ganz nach Laune und Geſchmack in einer Leihbibliothek. Wer be⸗ ſondere Intereſſen hat, die außerhalb ſeines Be⸗ rufes liegen, oder Liebhabereien, ſoll ſich ange— ſtört dieſen hingeben. Man kann dieſe Gedanken noch lange aus⸗ ſpinnen. Jedem iſt es nicht gegeben, das All; tägliche in der Alltäglichteit von ſich zu werfen, manch einer kann es aber mit einiger Ueberle⸗ ung und gutem Willen lernen, und wenn die Ferlen zu Hauſe auch immer nur ein Erſatz für Ferienreiſen bleiben werden, auch in ihnen kön nen wir genügend Erholung finden, wenn wir anſpruchslos und zufrieden ſind und guten Wil⸗ lens, ſie zu ſuchen. — 2 Billiger als Säuglingsmilch Verſuche mit der Sojabohne. Die Sojabohne, die in China von jeher ein wichtiges Nahrungsmittel iſt, und deren Samen in Breiſorm faſt allen japaniſchen Gerichten ſtatt Butter beigeſetzt wird, iſt erſt ſeit einem Men⸗ ſchenalter Gegenſtand chemiſcher Forſchun een, wobei der hohe Gehalt an Eiweiß(37,82 Prozent) und Fett(20,9 Prozent) gegenüber dem unſerer Gartenbohne(2,4 Prozent Eiweiß und 16 Pro- zent Fett) nachgewieſen wurde. Neuerdings nun hat ſich die gehend mit der aus dem Samen der Sojabohne gewonnenen Milch beſchäftigt in der man ein ebenſo wertvolles wie billiges Kindernahrungs— mittel gefunden hat. Dr. Erneſt Tſo vom„Union Medical College“ in Peking verwandte dieſe Sojabohnenmilch als Hauptnahrungsmittel bei einem ſechs Wochen alten Kinde und ſetzte dieſe Diät acht Monate ſort. Dieſe rnährung konnte zwar das Auftreten von Rachitis nicht verhin— dern, doch konnten die Krankheitserſcheinungen durch Darreichung von Kalzium und Lebertran beſeitigt werden. Wiederholte Verſuche erbrachten den Beweis, daß die Sojabohnenmilch von Säuglingen gut verdaut wird und ein ſtetiges Wachstum des Körpers verbürgt, wobei freilich wegen der Kalkarmut und des Fehlens von Vitamin C bei den Sojabohnen der Nahrung Kalzium zugeſetzt und daneben Lebertran verabreicht werden muß. Kürzlich werden nun, wie ein Artikel im„China Medical Journal“ ausführt, in Söul, der Haupt⸗ ſtadt Koreas, praktiſche Verſuche der Säuglings⸗ ernährung mit Sojabohnenmilch in großem Maß⸗ wiſſenſchaftliche Forſchung ein⸗ ſtab ausgefuhrt und dabei zeſtgeſteüt, daß die Ko⸗ ſten der Ernährung nur ein Drittel des Aufwan⸗ des beträgt, den eine Ernährung mit konden— ſierter Milch erfordert. Die Doktoren Hill und Stuart in Boſton haben ein Verfahren zur Be— reitung eines Trockenpulvers von Sojabohnen— milch ausgearbeitet, das ſich in den Fällen, wo Kuhmilch nicht vertragen wird, vortrefflich be— währt haben ſoll. * Poliziſten, die auf Bäumen echlafen Albert und Charles Hertzog, die beiden Söhne des Generals und Miniſterpräſidenten Hertzeg, hatten kürzlich ein böſes Abenteuer im Krüger⸗ Nationalpark bei Pretoria. Sie ſahen ſich genö⸗ tigt, auf einem Baum Zuflucht zu ſuchen und dort auszharren, bis ſie von einer Hilfsexpedition, die der Premierminiſter entſandt hatte, aus ihrer peinlichen Lage befreit wurden. Infolge von Wolkenbrüchen ſind die Straßen in ein Meer von Schlamm verwandelt, in dem die Autos verſinken. Dieſes Schickſal hatte auch den Kraftwagen betroffen, in dem die Söhne des Premierminiſters eine Ausfahrt unternommen hatten. Der Wagen blieb in einem Gebiet ſtecken. wo die Löwen ſo zahlreich ſind, daß die eingebo⸗ renen Poliziſten nachts auf die Bäume kletterten, um zu ſchlafen. Albert und Charles Hertzog waren aus dem Wagen geſtiegen, um Hilfe her⸗ beizuholen, aber ſie hatten erſt ein paar Schritte gemacht, als ſie im Lichtkegel ihrer Fackeln einen großen Löwen erblickten, der mitten auf der Straße ſtand. In aller Eile wandten ſie ſich rück⸗ wärts, bemerkten aber mit Entſetzen, daß ein anderer Löwe ihnen den Weg verlegte. Sie hiel⸗ ten es dann für das Richtigſte, auf einen Baum zu klettern und auszuharren, bis ſie befreit wur⸗ den.