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Volksblatt) Er 150 Mt. f täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. k. frei ins Haus 0 ee en: wöchentl. das 1 fp illuſtrierte Sonntageblatt„Sterne und Blumen“, galbjahrl ich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim —— 001 1955— Telegramme: An — Schriftleitung, Dru Ar. 172 FC N Als VERLOB TE grüssen: Cäcilia Klee Anton Noe Juli 1931 G1¹¹ Gall Aarlen Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige be koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor- mittag den größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes ger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt 194 71 N Plazvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. 1 an Seſtunmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr: 5 5 übernommen bes pre Verlobung beehren sich anzuzeigen Mara inltenbacb Mibolaus Ele: Viernheim, FFP Jahrgang ſamen und Rübſamen in beſter Qualität. Montag, den 27. Juli 1931 Zum„Deutſchen Kalſer“ Morgen Sonntag großer Tanz Neueſte Schlager! Modernſte Tänze! Es ladet ſreundlichſt ein Der Wirt Die Kapelle — Karl Lamberth. Hanf. Im Saftladen zum„Grünen Laub“ Großer gemütlicher fdnzaben Sonntag ab 8 Uhr Es ladet freundlichſt ein der Wirt: Beckenbach Akkordion⸗Rapelle: 1 — Mitglied des Deutſchen Arbeiterſängerbundes.— Heute Samstag Abend Singſtunde d. Männerchors. Das Bezirkskonzert erfor⸗ dert das Erſcheinen ſämt⸗ licher Sänger. Der Vorſtand. Hohlenkasse des Reichsbundes Viernheim. Unſeren Mitgliedern zur Kenntnis, daß wir das gebündelte mitteldeutſche Braunkohlen⸗Brikett(wie oben) auf Wunſch liefern. 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Als Vereins- unterhaltung und zur Verbringung geſelliger und froher Stunden hat der Gaſtgeber ein Gartenfeſt eingeſetzt, bei dem auch wir die Ehre haben, dem ſangesliebenden Publikum einige Perlen des deutſchen Liederſchatzes vor⸗ Mögen ſich doch alle Sänger und recht viele Freunde der Sängertreue an dieſem ſo ſchönen und nur mit geringen Koſten ver⸗ bundenen Ausfluge beteiligen, damit wir nicht zuletzt unſere Zugkraft verfehlen. gemeinsame äblahrt 11.43 Uhr 0. E. f. Mernneimer anzeiger. Neue und getragene Maßanzüge, Leder- jacken Gummimäntel Jean n 9 80 huhe, Köf fer, Hochzeitsanzüge (auch leihweise), gebr. Schallplatten Un- u. Verkaufs- Centrale Mannheim, J 1. 20. Altenbach, Jonderannebol- Reiner hellgelber hieh- lehertran für kommiſſionsweiſ. Ver⸗ kauf von Kaffee, Tee unn Kakao geſucht. Keid Kapital erforderlich. Riſi⸗ koloſes Geſchäft. Zuſchriften unt. Nr. M 105 an die Geſchäftsſtelle ds. Blattes. FFC NB. Wir bitten unſere Anhänger, daß ſie punkt 11½ Uhr am Bahnhofe erſcheinen, da die Fahrgelder von einem Mitgliede eingezogen und beim Löſen der Karten eine Ermäßi⸗ gung aller zugute kommt. ft umummmmmmunnmuonemmnnuntnnmuatttd tutte nuamününll hält Schweine gesund und mästet Liu. 1.20 Rathaus- Drogerie Poler Moskopn. J 8 Bekanntmachung. Die Ausſtände der Gemeinde und der Gas-, Waſſer⸗ und Elektrizitätsverſorgungsanlage. Die infolge der allgemeinen Wirtſchafts- und FJinanzkriſe hervorgerufene Geldoerknappung iſt auch an unſever Gemeinde nicht ſpurlos vorübergegangen. Sie wird noch dadurch verſchärft, daß die Rück- ſtände ins Rieſenhafte wachſen, ſodaß wir gezwungen ſind, die ſchärſſten Maßnahmen zur Eintreibung dieſer großen Ausſtände zu ergreifen, um in dieſer Situation wenigſtens den von der Gemeinde be⸗ treuten Wohlfahrtserwerbsloſen die dringend not⸗ wendigen wöchentlichen Unterſtützungen ſicherſtellen und dieſelben vor bitterſter Not bewahren zu kön⸗ nen. Ganz beſonders iſt es unbedingte Pflicht eines jeden Erwerbstätigen, ſeinen Zahlungsverpflichtungen der Gemeinde gegenüber nachzukommen. Leider mußten wir die Tatſache feſtſtellen, daß ein großer Teil dieſer Leute, insbeſondere auch Geſchäftsleute, deren Geſchäft ſoviel abwirft, daß ſie ganz gut ihre Zahlungsverpflichtungen erfüllen können, in den Rückſtandsverzeichniſſen auftauchen. In dieſen Zeiten der Not iſt es nicht angängig, daß die Schuldner die Gemeinde ſogar als Kreditanſtalt anſehen, indem ſie geſchuldete Beträge für bezogene Gas-, Strom- und Waſſermengen bei der Gemeinde nicht bezahlen, und ſo erſpartes Geld in ihrem eigenen Betriebe arbeiten zu laſſen, ohne zu be⸗ denken, daß die Gemeinde dieſe Gelder dringend benötigt, um die Lieferwerke zu befriedigen, die auf pünktliche Zahlung ihrer Leiſtungen ſehen. Sollten durch Nichtbeachtung dieſes Mahnrufes der Gemeinde Nachteile drohen, müßten wir die Unein⸗ ſichtigen hierfür allein verantwortlich machen. Wir fordern daher die Rückſtändigen auf, ſo⸗ fort ihre Rückſtände zu begleichen, oder aber we⸗ nigſten größere Abſchlagszahlungen zu leiſten, damit die Gemeinde in der Lage iſt, dieſe ſchwierige Kriſe zu überwinden. Viernheim, den 21. Juli 1931. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Betr.: das ideale Familiengetränk J. wohlisenmeckend (Kode schmeckt wie Schokolede und KE) 2. leleht verdaulien 2. nahrhaft und Vitaminhaitig 4. nieht stegfeng 5. stets gebrauens- 6. 7. sehr relswert! die rasse Kaba kostet nur 2 fg. 30 Pfg. ces leine bslet 60 ig. das grole baket (hb ftundpreis N 1.30) Stets votet bei: Zu haben bei: 6g. Mich. Winkenbach Lampertheimerstraße 1. Tr Slonnesaa emolenle. Königsberger Saatwicken und Erbſen Frühkleeſamen neuer Ernte Weißrübenſamen in verſchiedenen Sorten— Senffſaat Sommer- und Winter-Reps— Deutſcher⸗ und ewiger Kleeſamen, Grasſamen ſowie alle zur Herbſt⸗ ausſaat nötigen Gartenſämereien und Blumenſamen. 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Das Reichskabinett hat nunmehr in großen Umriſſen den Finanz⸗ und Wirtſchaftsplan fer⸗ tig geſtellt, der dazu beſtimmt iſt, die Schwie⸗ rigkeiten der nächſten Zeit zu beheben, die da⸗ durch entſtehen, daß es ſich in Paris und Lon⸗ ſofort für Deutſchland eine unmittelbare Finanzhilfe zu organiſieren. Mittlerweile haben unter dem Vorſitz des Reichskanzlers weitere Kabinettsſitzungen ſtatt⸗ gefunden, in welchen die für die nächſte Zeit zu beordnenden Wirtſchafts⸗ u. Finanzfragen den Hauptgegenſtand der Ausſprache bildeten. Im Vordergrund ſtehen bei dieſen Erörterungen neben einer Aenderung des Scheckgeſetzes und zwar im Sinne einer Anpaſſung an das engliſche Muſter, vor allem alſo mit erhöhten Sicherungen und Strafbeſtimmungen gegen un⸗ gedeckte Schecks, die Beratungen über die Ak⸗ . g nenrechtsreform, die du ie Vorgänge in de Auch alle anderen Größen sowie e eee ee Zuhindegläs er Wirtſchaft unerläßlich geworden iſt. Man denkt in der Hauptſache an eine Erweiterung der Verpflichtung zur öffentlichen Darlegung der inneren und vor allem geſchäftlichen Verhält⸗ niſſe der Geſellſchaften, alſo der Publizitäts⸗ 1 pflicht, ſerner an die Einführung von obliga⸗ toriſchen Reviſionen der Vall. Winkenbach 5 Kontroll⸗ und Aufſichtsrechtes ſowie der Ver⸗ antwortungs⸗ und der Haftungsverpflichtun⸗ gen. Aktiengeſellſchaften und vor allem an wiederum durch die letzten Vorkommniſſe bedingte Verſchärfungen des Ein Abſchluß dieſer Beratungen wird aber vorübergehen müſſen, Man muß ſich aber heute ſchon klar darüber ſein, daß die neuen Maßnahmen ſehr umfaſ⸗ ſend, ſehr eindringlich und auch von ſtärkſtem Nachdruck ſein müſſen. Innerhalb der einzelnen Reſſorts der Reichsverwaltung ſind bereits ſtrik⸗ teſte Anordnungen ergangen, vor allem dahin⸗ gehend, daß auch nicht ein einziger Pfennig Mehrausgaben geduldet wird, und daß ge⸗ Perſönlichkeiten Mehr und mehr ſtellt ſich aber das Bedürf⸗ nis heraus, das jetzt zu ſchaffende Finanz⸗ und Wirtſchaftsprogramm von einer und entſchloſſenen, dingt ſachverſtändigen Perſönlichkeit, die auch entſchiedenen fachmänniſchen und unbe⸗ über reiche Erfahrungen im praktiſchen Wirt⸗ 0 durchführen zu laſſen. Eine ſolche Persönlichkeit müßte mit außerordentlichen Vollmachten, mit geradezu diktatoriſchen Gewalten ausgeſtattet ſein. Und im Vordergrund der diesbezüglichen Erörterungen ſteht auch jetzt wieder der Geheimrat Dr. Schmitz, der Schmitz war Dr. Brüning zu den Londoner Verhandlun⸗ gen als Berater der Reichsregierung hinzu⸗ Heßegen worden, und der Reichskanzler hatte ausgiebige Gelegenheit, die außerordentlichen Fähigkeiten und Kenntniſſe dieſes Mannes kennenzulernen. Es darf zur Stunde als ſicher angeſehen werden, daß die Perſönlichkeit des Dr. Schmitz bei den zukünftigen grundlegenden auch perſonalen Umgeſtaltungen eine entſchei⸗ dende Rolle ſpielen wird. Es ſteht im Augen⸗ aber dahin, ob er Reichswirtſchaftsmini⸗ 755 keſonderen, wie geſagt gegebenenfalls in Deutſchland diktatoriſchen Vollmachten wird, oder aber ob er den Reichskanzler a. D. Dr. Luther als Reichsbankpräſident zu erſetzen berufen ſein wird. Denn die Gegnerſchaft gegen Luther wächſt von Tag zu Tag. Seine reichsbankpolitiſchen Maßnahmen, insbeſondere bezüglich der Kre⸗ dit⸗ und Diskontpolitik, ſind ſo zögernd erfolgt und waren ſchließlich nur halbe Maßnahmen, ſodaß ſich jetzt unter dem Zeichen der Bankfeier⸗ tage, wie aber auch in der Handhabung des Kreditſyſtems, Zuſtände entwickelt haben, die unmöglich noch lange, ja auch nur noch einige Tage andauern können. Die Reichsbank muß ſich zu ganz anderen und großzügigeren Maß⸗ nahmen entſchließen, um die Wirtſchaft vor der drohenden vollkommenen Erſtarrung zu be⸗ wahren. Dazu gehören die raſche Liquidierung der Bankfeiertage und die Normaliſierung des Zahlungsverkehrs ſowie eine grundlegend an⸗ ders geſtaltete Kreditpolitik. Dieſe muß derar⸗ tig orientiert ſein, daß ſie auch wirklich wirkſam den unberechtigt Kredit Suchenden, die ſich auch vor hohen und höchſten Zinſen in ihrer Ham- ſterpolitik nicht ſtören laſſen, das Handwerk legt, und ſie muß andererſeits die Kreditge— währung an Betriebe und Perſönlichkeiten, die poſitiv zu ſchaffen und aufzubauen gewillt ſind, ermöglichen. Ein anderes Mittel zur Wieder⸗ herſtellung eines normalen Geld⸗ und Zah⸗ lungsverkehrs iſt die weitere Herabſetzung der Deckungsgrenze, die keineswegs Vorausſetzung für die Stabili⸗ tät der Währung iſt. Eine Herabſetzung dieſer Deckungsgrenze unter gleichzeitiger, wenn auch nur für vorübergehende Zeit erfolgender ſchrof⸗ 15, ja ſogar 29 Prozent, die ſelbſt in maß⸗ gebenden wirtſchaftlichen Kreiſen für notwendig gehalten werden, könnte noch imſtande ſein, die gefährlichſte Zuſpitzung, die ſich in weiteren Zuſammenbrüchen in Bankwelt und Wirt⸗ ſchaft ja jetzt ſchon äußerſt, noch zu verhindern. Die Zahlungseinſtellung der Beamtenbank in Bremen und die Zahlungsſchwierigkeiten bei der Reichszentralkaſſe Deutſcher Beamtenbanken in Berlin, ferner der Schalterſchluß des ſeit einem halben Jahrhundert beſtehenden ange⸗ ſehenen Münchener Vankhauſes Ruederer und Lang, ſind neue alarmierende Zeichen, die nicht überhört werden dürfen. Die Zauderpolitik des Reichsbankpräſidenten muß raſcheſtens durch durchgreifende und entſcheidende Maßnahmen überwunden werden. Das ſind die hauptſächlichſten Fragen, die 1 das Reichskabinett in den nächſten Stunden fer Erhöhung des Diskonts, gegebenenfalls auf und Tagen beſchäftigen werden. Der Reichs⸗ an an wird die notwendigen Entſcheidungen in aller Kürze treffen. Akzept u. Garantiebank'⸗Gründung Deutſche Wirtſchaſt greiſt zur Selbſthilfe Gemeinſchaſtsaktion zur Ingangſetzung des Sahlungsverkehrs Berlin, 26. Juli. Um den möglichſt ſchnellen Abbau der jetzigen Beſchränkungen im Zah⸗ lungsverkehr herbeizuführen, haben ſich das Reich und die nachſehend benann⸗ ten Berliner Kreditinſtitute auf An⸗ regung der Reichsbank und unter Mitwirkung des Reiches zu einer Gemeinſchaftsaktion entſchloſſen. Hierdurch ſoll auch ermöglicht wer⸗ den, die Darmſtädter und Nationalbank, für de⸗ ren Kreditoren das Reich die Ausfallbürgſchaft übernommen hat, wieder in den Zahlungsver⸗ kehr einzuſchalten. Um die erforderlichen Mittel zu ſichern, wurde unter der Firma „Akzept⸗ und Garantiebank A.⸗G.“ eine Aktiengeſellſchafa mit einem Ka⸗ pital von 200 Millionen RM. gegründet. Dieſe Geſellſchaft wird das reibungsloſe Funktionieren des Zahlungsver⸗ kehrs durch Zurverfügeſtellung der»rforder⸗ lichen Mittel gewährleiſten. Die hierfür notwen⸗ digen Kredite ſind geſichert. Bank für deutſche Induſtrieobligationen Berliner Handelsgeſellſchaft Commerz und Privatbank A. G. Deutſche Bank und Diskont⸗-Geſellſchafi Deutſche Golddiskont⸗Bank Deutſche Renten bank⸗Kreditanſtalt (Landwirtſchaftliche Zentralbant). Deutſche Verkehrs⸗Kreditbank A. G. Dresdener Bank Mendelsſohn u. Co. Preußiſche Staatsbank(Seehandlung) Reichs⸗Kredit⸗Geſellſchaft A. G. Die nene Garantie⸗Bank. enb. Berlin, 26. Juli. Wie wie erfahren, er⸗ folgt die offizielle Gründung der Akzept⸗ und Garantiebank A.G. am Montag. Dieſe Ge⸗ meinſchaftsaktion der Banken unter Garantien des Reiches läuſt auf eine in umſaſſendem Rah⸗ men zu vollziehende Sicherung des Ueberwei— ſungsverkehrs, deſſen techniſche Vorbedingungen durch die Tätigkeit des Ueberweiſungsverbandes geſchaffen und erprobt ſind, hinaus, um auf dieſe Weiſe die beſtehenden Beſchränkungen des Zahlungsverkehrs zu beſeitigen und zum nor⸗ malen Geldverkehr zurückzukehren. Die Tätig⸗ keit der neuen, mit einem Kapital von 200 Mil⸗ lionen Mark ausgeſtatteten Bank wird darin be⸗ ſtehen, daß ſie Akzept⸗ und Rembours⸗Kredite gewährt, ihr Girv gibt und Bürgſchaften im Ueber⸗ weiſungsverkehr, beſonders für die ent⸗ ſtehenden Debetſalden übernimmt. Sie ſoll dadurch als Ausgleichsſtelle zwi⸗ ſchen den Banken wirken und gleichzeitig die Finanzierung erleichtern, was ihr durch die Mitarbeit der Reichsbank ſowie die Zugehörigkeit der Rentenbank⸗Kreditanſtalt, der „Graf Seppelin“ auf letzter Etappe In Leningrad zum Arktisflug geſtartet- Der Empfang in Leningrad Graf Zeppelin von Leningrad zum Arktisflug geſtartet. Leningrad, 26. Juli. Nachdem die Leitung des„Graf Zeppelin“ heute die Meldung erhalten hat, daß ſich das Wetter in den zu überfliegenden Gegenden beſ⸗ ſert, iſt das Luftſchiff heute vormittag um 11 30 Uhr örtlicher Zeit zum Weiterfluge in die Arktis aufgeſtiegen. Es hat Wetöß⸗ lichen Kurs genommen. „Graf Zeppelin“ über Acchangeiſt Moskau, 27. Juli. Die Funkſtation des Zen⸗ traglen Geographiſchen Obſervatoriums erhält einen Funkſpruch von Bord des„Graf Zeppe⸗ lin“, daß das Luftſchiff Sonntag, 19 Uhr, Arch⸗ angelſt überflogen hat. „Graf Zeppelin“ in Leningrad. Leningrad, 26. Juli. Bei glenzendem atmo⸗ ſphäriſchen Verhältniſſen erſchien das Luftſchiff „Graf Zeppelin“ geſßern abend um 20.37 Uhr örtlicher Zeit am Horizont. Nach einer Schleife über der Stadt landete das Luftſchiff glatt um 20.45 Uhr auf dem Flugplatz Nowaja Derewnſſa. Nach Landung des„Graf Zeppelin“ begrüßten Vertreter der Leningrader Behörden und Orga⸗ niſationen Dr. Eckener und ſeine Mitfahrer. Der deutſche Botſchafter, Dr. v. Dierkſen und Gene— ralkonſul Zechlin wohnten der Landung bei. Akademiepräſident Karpinſki, Vertreter der Or— ganiſationen für Flugweſen ſowie der deutſche Botſchafter hielten Anſprachen, in denen ſie die Verdienſte der Leiter der Expedition würdigten. Dr. Eckener dankte, und verband damit die auf⸗ richtige Anerkennung für die ſachkundige Un⸗ terſtützung durch die in der Arktisſorſchung er— fahrenen Sowjetgelehrten. + Samoilowitſch über„Graf Zeppelin“ und deſſen Arttis⸗Flug. wtb. Leningrad, 26. Juli. Profeſſor Samoi— lowitſch erklärte einem Vertreter der Telegra⸗ phenagentur der Sowjetunion, das Luftſchiff „Graf Zeppelin“ ſei ein Arktisforſchungsinſtru⸗ ment von hervorragender Qualität, ſozuſagen Fluglaboratorium, wo man mit einem für ſolche Forſchungen ungewöhnlichen Comfort arbeiten könne. Die Marſchroute des Luftſchiſſes werde nicht geändert werden. Auf dem Rückwege werde man wieder Leningrad beſuchen. Die enge freundſchaſtliche Zuſammenarbeit von ausländi⸗ ſchen und Sowjetgelehrten biete alle Gewähr für den Erfolg der Expedition. Bank für deutſche Induſtrieobligationen und vor allem der Deutſchen Golddiskontbank mit ihren ſtarken Mitteln in erheblichem Umfange möglich ſein wird. In unterrichteten Kreiſen ſieht man in dieſem ſolidariſchen Schritt der Großbanken eine weitere Feſtigung des Ver⸗ trauens in das deutſche Kreditſyſtem. Man rech⸗ net jetzt mit einer baldigen Wiederaufnahme des normalen Zaßlungsvertehrs. Allerdings wird das Ergebnis der Verhandlungen des inzwiſchen gegründeten deutſchen Stillhalte-Konſortiums mit den internationalen Finanzleuten zwecks Be— laſſung der noch vorhandenen kurzfriſtigen Aus— landskredite in Deutſchland abzuwarten ſein, ehe die völlige Freigabe des Zahlungsverkehrs er— folgt. Erſt dann wird auch die Frage einer wei— teren Heraufſetzung des Diskontſatzes, die man an maßgebender Stelle für notwendig erachtet. entſchieden werden. Fortſetzung von CThequers wib. London, 27. Juli. Premierminiſter Macdonald hat geſtern abend 8.15 Uhr von dem Liverpool Street-Bahnhof ſeine Reiſe nach Ber— lin angetreten. Vor jeiner Abreiſe erklärte der Premierminiſter: „Ich freue mich ſehr, nach Berlin zu gehen und hoffe, daß mein Beſuch eine gute Wirkung haben und die in Chequers bereits erzielten Re— ſultate weiter fördern wird. Die geſamte euro— päiſche Finanzlage wird in Berlin von Männern beſprochen werden, die entſchloſſen ſind, den Problemen mit geſundem Menſchenverſtand und Sinn für die Wirklichkeit zu begegnen.“ Staatsſekretär des Aeußern, Henderſon, iſt heute vormittag um 11 Uhr nach Berlin abge⸗ reiſt. Unter denjenigen, die ſich zum Abſchied auf dem Bahnhof eingefunden hatten, befand ſich auch der deutſche Botſchafter, Freiherr von Neurath. Stimſon in Berlin. Berlin, 26. Juli. Der amerikaniſche Außen- miniſter, Staatsſekretär Stimſon, traf am Sams⸗ tag nachmittag um 17 Uhr, wie vordeſehen, im Bahnhof Friedrichſtraße ein. Zu nem Empfang hatten ſich der amerikaniſche Botſchafter Sackett mit dem geſamten Botſchaftsperſonal, ferner von deutſcher Seite Miniſterialdirektor' Dieckhoff, der Chef des Protokolls, Graf Tattenbach mit verſchiedenen anderen Herren des Auswärtigen Ames und eine Anzahl Angehöriger der ameri' kaniſchen Kolonie im Bahnhof eingefunden. Staatsſekretär Stimſon fuhr mit Botſchafter Sackett nach der amerikaniſchen Botſchaft, wo er den Abend verbrachte. Kongreß der Sozialiſtiſchen Arbeiter⸗ internationale. wtb. Wien, 26. Juli. Der 4. Kongreß der So⸗ zialiſtiſchen Arbeiterinternationale iſt geſtern hier zuſammengetreten. An dem Kongreß nah⸗ men 600 Vextreter von 34 ſozialiſtiſchen Parteien ieil. Zwei Hauptfragen beherrſchten den Kon⸗ greß, der„Kampf des deutſchen Volkes gegen die Wirtſchaftskataſtrophe und für die Demokratie“ und der„Kampf gegen die Kriegsgefahr und für Weltfrieden“, Wag' es! Von Greta Greco. Sie haben in die harte Erde des Hinterhofes, der armſelig und nackt zwiſchen den ſchmalen Häuſern liegt, ein Loch gebuddelt. Sie ſpielen mit kleinen bunten Tonkugeln: Ein Mädchen. zwölfjährig, der jüngere Bruder, und der Klein⸗ ſte, ein Knirps von fünf Jahren, ſchmal und ſchwach mit einem ſehr blaſſen Geſicht, ein paar hellen Augen und einer Naſe, die luſtig himmel⸗ wärts ſtrebt. Die Drei ſpielen. Das Mädchen beginnt. Sie wirft ihre Kugeln geſchickt ins Ziel, ins Loch. Der achtjährige Bruder kratzt ſich ſeinen kurzgeſchorenen rothaarigen Schädel, zählt vor⸗ ſichtig ſeine Habe und rollt ſeine Kugeln. Er ſpielt nicht ſchlecht, ganz nahe liegen die bunten Dinger am Ziel. Der Jüngſte beobachtet ange⸗ ſpannt den Lauf der Kugeln. Dann wirft er. Er geht febl. Er lacht kurz auf, ſteckt ſeine ſchmie⸗ rigen Finger in die Hoſentaſchen und nickt der Aelteſten zu. Sie bückt ſich und knipſt mit Dau⸗ men und Zeigefinger die Kugeln ins Loch, bis eine fehl geht. Sie muß aufhören, der Rothaa⸗ rige iſt an der Reihe. Alle Kugeln, bis auf eine, fallen ins Loch, ins Ziel. Die letzte liegt weit ab. Nun iſt der Kleine dran. Er grinſt, ſteckt den Kopf zwiſchen die Schultern und wägt ab. Dann beugt er ſich nieder. Schon ſtehen ſeine Rivalen hinter ihm. lauernd, ſich zublinzelnd. Faſt be⸗ ſchwörend ſtupft das Mädel ihn zur Erde:„Wag es, wag es!“ Und der Achtjährige ſtimmt ener⸗ giſch mit ein:„Wag es, wag es!“ Der Junge ſchaut die beiden an,— ſchon ſtreckt ſich ſeine rechte Hand aus. Er wagt es! Er verſucht, mit einen Schuß die Kugel ins Ziel zu jagen. Aber die Finger ſind zu ſchwach. Das runde Ding rollt vorwärts und bleibt kurz vor dem Loch lie⸗ gen. Triumphierend ſchreit das Mädel auf, ohne Mühe gelingt es ihr, die Kugel ins Ziel zu rol⸗ len. Der ganze Einſätz fällt ihr zu. Das Spiel beginnt aufs neue. Diesmal hat der Kleinſte den beſten Wurf getan, er beginnt als erſter. Eine Kugel rollt ſeitwärts ab. Nun iſt das Mädchen dabei. Sie berührt die Kugel nur eben mit dem Finger, ſie wandert kaum vorwärts. Der Rothaarige macht es ihr gleich. Sie wagen beide nicht. Doch als der Fünfjäh⸗ rige ſich zum Spiel niederbeugt, treten ſie wie⸗ der verſuchend an ihn heran:„Wag es, wag es!“ Der Kleine ſchaut auf. In ſeinem Blick liegt vie⸗ les: Erkenntnis, Verachtung, Trotz! Wenn ſie, die Großen, keinen Mut haben, wenn ſie Verluſt fürchten und mit kleinen Mitteln arbeiten, was fümmerts ihn. Er iſt kein Feigling, er kämpft mit ehrlichen Waffen, ohne Liſt und Tücke. Er wagt! Spiel der Kinder,— Bild des Lebens? Tomatl und butyrum Wo die Namen unſerer Nahrungs⸗ und Genuß⸗ mittel herkommen.— Die Lebenshaltung unſerer Vorfahren. Woher die Bezeichnungen unſerer Lebensmit⸗ tel ſtammen— iſt das eine Frage, deren Unter⸗ zuchung und Beanwortung eigentlich lohnt, ein Problem, das eine größere Oeffentlichkeit angeht als den doch nur beſchränkten Kreis der Sprach⸗ jorſcher? Es iſt keineswegs müßig, ſich damit zu en, denn dieſes Studium führt zu wich⸗ tigen Erkenntniſſen. Wir erfahren dadurch, welche Nahrungs⸗ und Genußmittel unſeren Vorfahren bekant waren und welche nicht; ſo laſſen ſich Schlüſſe auf die Lebenserhaltung und Anſprüche ber damaligen Zeit ziehen. Zwei Beiſpiele mö⸗ gen dies verdeutlichen: Mehl und Butter. Es ſcheint uns heute unvorſtellbar, daß dieſe beiden Nahrungsmittel nicht von Anſang an unſeren Des Lebens Seltsames Spiel. % Noman von Elisabeth Ney. Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle(S) 2(36. Fortſetzung.)„ eben. „Mehr als das. Er macht mir ſozuſagen ſchlafloſe Nächte. Es handelt ſich um eitze zun⸗ ge Verwandte des geheimnisvollen Mannes, Ernö Karolanyi, die bei dem Schiffsunter— gang der„Margarete“ um den Verſtand ge— kommen iſt. Das heißt, die Aermſte weiß nicht mehr, wer ſie iſt, ſie dann ſich auf nichts mehr beſinnen, und verzehrt ſich in ſtummer Qual. Dabei habe ich nie im Leben Schöneres geſe— hen. Blondlockig, blauäugig, mit einem Ge⸗ ſicht wie ein Engel, ſo zart und rein. Nur die Augen, die armen ſchönen Augen, bitten er— ſchütternd: Helft mir, wer bin ich, wo bin ich eigentlich!“ berichtete der junge Arzt. Alle hatten intereſſiert ſeinen Worten ge⸗ lauſcht, nur Profeſſor Matthias Brecht hatte plötzlich ſeinen Platz verlaſſen und war lang⸗ ſam in den Kiesweg des Gartens verſchwun— den. Die Erzählung Doktor Platens hatte die noch nicht vernarbte Wunde aufs neue auf⸗ geriſſen; war es doch geweſen, als hätte der Arzt Chriſta Wald geſchildert, den gerade ſo hatte auch ſie auf alle gewirkt, die ſie geſe⸗ hen hatten. Ilona Takats kam durch den Bericht des Arztes in ſeltſam nachdenkliche Stimmung. „Wie heißt die Kranke eigentlich?“ fragte ſie jetzt, plötzlich den Kopf hebend. „Wie ſie heißt, gnädige Frau? Danach habe ich mich wahrhaftig noch nicht erkundigt. ren . Vorfahren bekannt geweſen ſein ſollen! Wachſt das Getreide nicht ſeit Anbeginn auf der Erde, wird es nicht von dem Menſchen von jeher geſät und geerntet, begleitet ihn nicht die Sorge um das tägliche Brot ſeit dem erſten Tage ſeiner Geſchichte? Daß das Wort Mehl von mahlen kommt, drängt ſich jedem auf. Unter mahlen ver⸗ ſtand man jedoch früher ein Zerkleinern und Zerſchroten, und Funde haben denn auch erge⸗ den, daß das Brot des Pfahlbauern noch die volle Kleie erkennen läßt. Aus der Uebernahme des lateiniſchen Wortes ſimila für Mehl kann der Einfluß des römiſchen Mahlverfahrens auf unſere Vorſahren deutlich ermeſſen werden. Daß die Butter urſprünglich kein gebräuch⸗ liches Nahrungsmittel geweſen ſein kann, geht aus der Tatſache hervor, daß das Wort im Alt⸗ hochdeutſchen völlig fehlt. Die Bezeichnung iſt zweifellos eine gelehrte Einführung aus dem Kloſterlatein des Mittelalters, in dem ſich das Wort butyrum findet. Erſt im 15. Jahrhundert kann man von einem Butterverbrauch des Vol⸗ kes über einen kleinen bevorzugten Kreis hinaus ſprechen. Noch ein anderes bezeichnendes Beiſpiel dieſer Art bringt der Nahrungsmittelchemiker Dr. Szelinſki⸗Deſſau in der„Naturwiſſenſchaft⸗ lichen Umſchau der Chemikerzeitung“ bei: die Bezeichnung der Obſtſorten. Die alten Deutſchen kannten nur den wilden Apfel des Waldes; die Bezeichnung dafür iſt gemeingermaniſch. Die übrigen Obſtſorten waren damals unbekannt, was daraus hervorgeht, daß ihre Bezeichnungen ſamt und ſonders Lehnwörter ſind. Das Getreide, das dem lutheriſchen Sprach— ſchatz geläufig war, iſt gleichzeitig dem Oberdeut⸗ ſchen noch fremd. Es leitet ſich von tragen ab; Getreide iſt, was vom Erdboden getragen wird, alſo Ertrag. Weniger durchſichtig iſt die Bezeich⸗ nung Gerſte; ſie geht auf den indogermaniſchen Wortſtamm gehrs und auf das lateiniſche hors⸗ deum zurück und bedeutet wohl„das Stachlige“. Graupe iſt von dem altſlawiſchen krupa. d. i. Schrot, Hagel abgeleitet. Das Brot iſt ein rein deutſches Wort; es leitet ſich wie„brauen“ und „brodeln“ von einem Sammelbegriff ab, der die Bereitung durch Feuer in ſich ſchließt. Semmel iſt das althochdeutſche Semala, Weizenmehl, das wiederum von dem bereits erwähnten lateiniſchen Wort ſimila abgeleitet iſt. Die Waffel, das Ge⸗ bäck, das äußerlich einer Honigwabe gleicht, geht tatſächlich auf das Wort Wabe zurück. Um bei den Süßigkeiten zu bleiben: viel umſtritten war lange der Begriff Marzipan. Die alte Deutung, nach der dieſe Bezeichnung von Marei panis, Brot des Marcus, und aus Venedig ſtammen ſollte, iſt heute aufgegeben worden; man leitet Marzipan vielmehr von dem arabiſchen mauta⸗ ban, d. i. Schächtelchen ab. In Schächtelchen wurden die Süßigkeiten verſchickt, und ſo wurde ſchließlich die Bezeichnung der Verpackung die des Inhaltes. Lebkuchen iſt eine Tautologie, d. h. der Begriff wird doppelt ausgedrückt. Leb iſt das lateiniſche libum, d. h. Kuchen. Plätzchen dagegen ſtellt die volksmäßige Verkleinerung des lateiniſchen Wortes placenta, Kuchen dar, das aus den mittelalterlichen Kloſterküchen ſtamm! Woher ſtammt das Wort Eisbein? Frühen glaubte man es auf das mittelniederdeutſche Wort isben oder noch weiter zurück auf das griechiſche iſchion, von dem auch Iſchias herkommt, zurück⸗ führen können. Wahrſcheinlicher dagegen iſt, daß die Silbe Eis auf Heſſe zurückgeht, das gleichbedeutend iſt mit hechſe, hachſe oder haxe. Heſſe, ein Begriff, der heute noch im Berliner Schlächtergewerbe üblich iſt, bedeutet den Knie⸗ bug oder Unterſchenkel. Das anlautende h ſiel fort, und ſo entſtand das Eisbein. Wurſt iſt ab⸗ geleitet von wirren, wirtel(Gemegſel), Mett⸗ wurſt bedeutet nichts anderes als gehacktes Fleiſch, Zervelawurſt iſt eine urſprünglich aus Hirſchfleiſch(eervus iſt die latiniſche Bezeichnung für Hirſch) hergeſtellte Wurſtart. iſt in der Zeit, da es eine amtliche Lebensmittel- Der Begriff kontrolle noch nicht gab, allmählich völlig entwer⸗ tet worden, und der Verfaſſer des Artikels hat ganz recht, wenn er ſagt, daß gerade dieſer Fall als Warnung dienen müſſe; ohne Beauſſich⸗ tigung des Lebensmittelverkehrs würde bei⸗ ſpielsweiſe auch die Butter heute längſt zur Mar⸗ garine entartet ſein. Kabeljau iſt durch die Umſtellung von Konſo⸗ nanten aus dem portugieſiſchen bacalhao, dem lateiniſchen baculus, Stock, entſtanden. Kabel⸗ jau bedeutet alſo nichts anderes als Stockfiſch. Das Wort Kaviar iſt zweifellos tatariſchen Ur⸗ ſprungs, denn im Ruſſiſchen heißt dieſer Lecker⸗ biſſen ikra. Die Gallerte, mittelhochdeutſch gal⸗ reide oder galrade, wurzelt im romaniſchen Bo⸗ den. Die Salzbrühe, im Oberdeutſchen als Sulze wiederkehrend, heißt im Niederdeutſchen vekel, wovon Pökeln, Pickelhering, wahrſcheinlich auch Bückling abzuleiten ſind. Andere Würzbrühen ſind mittelhochdeutſchen Urſprungs; ſo der phef⸗ fer, pfeffer, der wieder zum Sprichwort vom Ha⸗ ſen Anlaß gegeben hat. Die Bezeichnung Mar⸗ garine iſt nach dem Namen ihres Erfinders und erſten Herſtellers, Mege Mourier gebildet, der im Jahre 1870 unter Forderung Napoleon 3. die Fabrikation aufnahm. Tomate geht auf das mexikaniſche Tomatl zurück, Gurke auf das ſla⸗ wiſche ogurek; im niederſchleſiſch-wendiſchen Ge⸗ biet wurde ja die Gurke beſonders gepflegt und angebaut. Daß das Bier vom lateiniſchen bibere, trinken, kommt, hat ſchon Grimm feſtgeſtellt. Der Be⸗ griff Bock hat nichts mit dem gleichnamigen Tier zu tun, wie die bildlichen Darſtellungen auf den Bierflaſchen glaubhaft machen wollen. Das Wort: ſtammt vielmehr von der Stadt Einbeck im Han⸗ noverſchen, wo im Mittelalter ein weithin be⸗ rühmtes„ainpockiſch“ Bier gebraut wurde. Den Hopfen haben die Franzoſen von uns übernom⸗ men und„houblon“ daraus gemacht; ſeit 1870 ſagen ſie auch für ein Glas Bier„un tock“. Edelſteine für jedermann Ein Sachwert, der keine Liebhaber findet. Wohl in keiner europälſchen Großſtadt tritt die Weltwirtſchaftskriſe ſo deutlich in die Erſchei⸗ nung wie in Antwerpen. Das wirtſchaftliche Le- ben der Stadt geht zuſehends zurück; der früher ſo mächtige Wirtſchaftsfaktor, die Steinſchleiferei, iſt am Erliegen. Von den 21000 Antwerpener „Mühlen“ zum Schleifen der Edelſteine ſind zwei Drittel außer Betrieb, viele tauſend Schlei⸗ ler, Arbeiter und Angeſtelltie einer ehedem blüh⸗ enden Induſtrie ſind brotlos. In den weltbe⸗ kannten Geſchäſten des Internationalen Diaman⸗ tenhandels herrſcht Friedhofsruhe. Die beto⸗ nierten Treſore und Stahlkammern, die koſtbare Edelſteine im Werte von vielen Millionen eng⸗ liſcher Pfunde aufbewahren, ſind durch Amts⸗ ſiegel verſchloſſen. Um eine völlige Kataſtcophe zu verhüten, iſt ſchon zum zweiten Mal das all⸗ gemeine Moratorium verlängert worden. Müh⸗ lenbeſitzer und Makler ſind heute gezwungen, auf der Straße oder im Hafen mit Obſt und an⸗ deren Gegenſtänden des täglichen Bedarſs zu handeln. Die Edelſteininduſtrie nicht nur Antwerpens und Amſterdams, ſondern der ganzen Welt liegt .. der Agonie. Sie führt einen Verzweiflungs⸗ kampf um ihre Exiſtenz das iſt die Meinung der maßgebenden Fachleute. Das Angebot iſt um 70 Prozent höher als die Nachfrage. Private Fräuſer gibi u es nicht mehr. Der Karatb reis iſt um die Hälſie geſunken. Der Weltumſatz des Brillantenmarkies betrug im Jahre 1929„och 850 Millionen Goldfrancs, im folgenden Jahre uur noch 100 Millionen Goldjranes; gleichzeitig aber ſtieg die Produktion von 2680000 Karat im Jaßze 1929 auf 3160000 Karat im Jahre 19301 Die Fol⸗ gen waren eine Panik und ein Preisſturz. Das Edelſteinſyndikat der„Großen Vier“, das 0 Baſil Blacketts repräſentierte. und das noch 91s vor kurzem die Weltpreiſe diktiexet, ſtand vo dem Bankerott. Das Synditat beſchloß, die Pr duktion auf ein Viertel herabzuſetzen un Steine im Wert von 375 Millionen Gol franes aus den Handel zurückzuziehen. Dog dieſe Maßnahmen genügen nicht. Die Prei ſanken weiter, und das Syndikat mußte ſich a die Regierung von Südafrika wenden. Die M. nenbeſitzer in Johannesburg und Pretoria, di das Syndikat jahrelang ausgebeutet hatte, rebel lierten. Sie gingen dazu über, zu pumpen, ſe daß ſich die Leiter des Syndikats dem Abg rum nahe glaubten. Sir Baſil Blacketts begab ſi auf dem ſchnellſten Wege nach Südafrika, w. es ihm nach langwierigen Verhandlungen gelang mit der Regierung, die die Minen ſubventionien eine Vereinbarung zu erzielen, die aber die Machtvollkommenheit des Syndikats aufs Ae ſßerſte einſchränkte. Das Weltzentrum des Edel ſteinhandels wurde von London nach Johannes burg verlegt; das Syndikat mußte ſein Aktien kapital von 5 auf 10 Millionen Pfund erhöhen Die ſüdafrikaniſche Regierung iſt jetzt am Ge winn beteiligt, reguliert die Produktion, ſetz die Preiſe ſeſt und iſt berechtigt, die unbearbei teten Steine den ſüdafritaniſchen Induſtriellen zu einem weit niedrigeren Preis zu überlaſſen als ſie der Weltmarkt notiert. Damit war di Herrſchaft des Syndikats gebrochen. ſein Repräſentant erreicht hatte, war die Ab wendung des Dumpengs und die Verringerung der Produktion. Ob dieſe Verträge aber den endgültigen Untergang der verhindern können, iſt die Frage. ſtändigen in Antwerpen blicken jedenfalls mi äußerſtem Peſſimismus in die Zukunft. Kriegsgericht von Sevilla, angefochten worden. Alles, wa Edelſteininduſtriß Die Sachver Tagesnachrichten Zeppelinſtart in Berlin. Berlin, 25. Juli. Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ iſt heute morgen 5.40 Uhr vom Flug. platz Staken aus bei herrlichem Sonnenſchein zur Weiterfahrt nach Leningrad, der zwei, ten Etappe ſeines Arktisfluges, geſtartet. Schweres Automobilunglück in Auſtralien Haſtings(Neu⸗Südwales), 24. Juli. Bei einen Zuſammenſtoß zwiſchen einem Automobil und einem Zug wurden von den Inſaſſen des Kraft wagens vier Matroſen getötet und einer ſchwer verletzt. Otimachau, 24. Juli. Bei Staubeckenbau in Sttmachau ereignete ſich heut nachmittag ein ſchwerer Unglücksfall, der zwei flutmulde, als plötzlich der vordere Wagen en! gleiſte, wodurch auch die Lokomotive umgeworfen Jahre alte Heizer Kinne aus Ottmachau wurden der Stelle tot. Von der Geſchäftsleitung der Ar⸗ beitsgemeinſchaft Dammbau wird mitgeteilt, daß ſich die Gleiſe und das Arbeitsmaterial in ord⸗ nungsmäßigem Zuſtand befunden haben. Raubmord in Spandau? enb. Berlin, 25. Juli. derſärberei von Jakob Silberzweig in der Frum⸗ meſtraße 81 in Charlottenburg als ſie das in der Breiten⸗Straße 40 in Spandau rin, die jährige Ehefrau des Silberzweig, tot am Boden liegend auf. nend beraubt. Die in dem Geſchäftsraum herr⸗ der Leiche laſſen darauf ſchließen, daß ein Raubmord vorliegt. Von dem oder Tätern hat man noch keine Spur. FP neiſter Karolanyi iſt ja auch in dieſem Punkte wenig mitteilſam. Die Kranke ſcheint ihm ſehr nahe zu ſtehen, denn er iſt unendlich be— ſorgt um ſie.“ „Sie ſagten, daß ſie ſich auf der„Marga⸗ rete“ beſunden habe?“ „Hewiß, der alte Herr ſelbſt.“ Ilona Takats ließ in Gedanken die Paſſa⸗ giere des Schiffes Revue paſſieren, aber ſie vermochte ſich auf kein junges Mädchen zu beſinnen, die der Beſchreibung des Doktors entſprochen hätte, bis— auf Chriſta Wald, die aber leider ausſchied. Sie ſeufzte leiſe, denn auch ihr brachte die Erinnerung an all das Schreckliche neue Qual. Bill Firth bemühte ſich nun krampfhaft, das Geſpräch auf ein anderes Thema überzu⸗ lenken, wobei ihm Doktor Staudinger half. Frau Maria war für einige Zeit in irgend⸗ einem Gartenwinkel in ſtummem Leid ver⸗ zehren mochte. Die ſeltſame Stimmung, die Doktor Pla⸗ tens Erzählung in allen ausgelöſt hatte, la⸗ ſtete noch immer auf der kleinen Tafelrunde; und ſo kam es, daß man zeitiger, als man ge⸗ wollt hatte, zum Aufbruch rüſtete. Bill Firth allein hatte zuletzt ſeine gute Laune völlig wiedergefunden, wußte er doch, daß es heute von Frau Ilona noch kein Ab⸗ ſchiednehmen galt, daß er ſie ſchon übermor⸗ gen bei Ernös Karolanyi wiederſehen würde. * erzählte es mir Am nächſten Tage, in der Abendſtunde, traf Frau Flona Takats auf Ernöb Karolanyts Beſitzung ein. Der alte Herr empfing ſie auf der jetzt kühlen, ſchattigen Teraſſe, wo mehrere Am⸗ peln ein ſchmeichelndes gedämpftes Licht ſpendeten. Stumm, ergriffen von ihrer Schönheit, küßte er der Frau ſeines Freundes die Hand, und ſagte: „Ich danke Ihnen, liebe, gnädige Frau, daß Sie meiner Bitte entſpochen haben und mei⸗ ner Einladung gefolgt ſind. Ich habe beim be⸗ ſten Willen jetzt nicht nach Kairo fahren können, da ich eine Kranke zu betreuen habe. Doch, davon ſpäter. Sie werden einen Imbiß nach der heißen, langen Reiſe nicht verſchmä⸗ hen. Darf ich Sie gleich zu Tiſch führen?“ Frau Ilona war von Ihrer Umgebung, die in der Abendſtimmung geradezu märchen⸗ haft wirkte, und nicht zuletzt von dem ſchönen alten Manne völlig frappiert. „Es gefällt Ihnen bei mir?“ fragte Ernö Karolanyi, dem ihr ſtummes Entzücken nicht entgangen war, lächelnd. „Ich habe nie Schöneres geſehen“, ſtam⸗ melte ſie, noch immer ganz benommen, und nahm ſeinen dargebotenen Arm, um ſich zu Tiſch führen zu laſſen. Erſt allmählich fand ſie ihre alte muntere Art wieder, die ſich nie ganz bannen ließ. Die Unterhaltung wurde immer lebhafter, und in ihrem Gute⸗Nacht⸗Gruß lag beinahe ein leiſes Bedauern, daß dieſer Abend ſchon zu Ende war. „Wir beſprechen alles Weitere morgen. Ich hoffe doch, daß Sie recht lange mein Gaſt ſein werden, liebe, gnädige Frau“, hatte Ernö Karolanyi noch geſagt.— In ihrem Zimmer ſtand Ilona Takats an dieſem Abend noch lange am Fenſter, und ſah hinab in den alten, prächtigen Park, in men leiſe im Nachtwind wiegten. 5 Sie bemühte ſich, an ihren toten Gatten rolany ſoviel geſprochen hatte. es gelang ihr nicht, ſein Geſicht verwiſchte ſich o übermütige Augen entgegen, die Firths, des Mannes, den ſie liebte. Als Ilona Takats des Hauſes nirgends entdecken. taufriſchen Park hinab. Dort, aus einer Ecke, ſchimmerte ein roter Sonnenſchirm, eine Geſtalt in Schweſtern⸗ tracht bewegte ſich hin und her, und jetzt löſte ſich Miſter Karolanyi von der kleinen Gruppe und kam eilig den Parkweg entlang auf die Treppe zu, ihr ſchon von weitem zuwinkend. N„Ich habe Sie warten laſſen, meine Gnä⸗ dige“, rief er wohlgelaunt.„Nun, ich mußte doch meiner Schutzbefohlenen die gewohnten Morgenblumen bringen.“ „der Kranken?“, entgegenete Frau Ilona, ihm fragend die Hand reichend. „Gewiß. Sie ſollen das junge Mädchen nach dem Frühſtück ſofort kennenlernen, denn ich verſpreche mir von dem Eindruck, den Sie auf die Aermſte machen werden, ſehr viel. Schweſter Magdalene iſt wohl zu ſtill, zu zart. Doktor Platen riet mir, für luſtige Geſellſchaft 8 Doch, gehen wir erſt zum Früh⸗ üück. f Ilona Takats folgte ihm langſam, Fortſetzung folat. Schwerer Unfall am Staubeckenbau Ottmachau. den Arbeiten an Menſchenleben forderte. Eine Lokomotive befand ſich mit zwei Wagen auf der Fahrt nach der Um wurde. Der 27 Jahre alte verheiratete Lokomo⸗ tivführer Stöhr aus Gleiwitz und der ledige 3 Schon frühzeitig rückte N der Landespolizei mit einer Abteilung Schupo Staatspolizei Angeſtellte der Klei Vor der Feſthalle in großem Umfang vorgenom⸗ fanden geſtern und auch gelegene Jilialgeſchäft betraten, die Filialleite⸗ 218 Die Kaſſe war anſchei⸗ ſchende Unordu ung und Würgemale au den! dem ſich die breiten großen Fächer der Pa zu denken, von dem ſie vorhin mit Ernöb Ka- Doch ſeltſam, und dafür ſtrahlten ihr zwei junge, liebe, ach Bill l. s am nächſten Morgen 1 auf der Teraſſe erſchien, konnte ſie den Herrn Sie trat an die Brüſtung und ſah in den Die Cage in Spanien wtb. Paris, 25. Juli. Havas berichtet aus Madrid, die Nachricht von der Verurteilung zweier Unruheſtifter zum Tode, durch das beſtätigt ſich nicht Das Kriegsgericht hält das Belaſtungsmate⸗ rial nicht für ausreichend und hat ſein Urtei auf ſpäter verſchoben. 6 wtb. Paris, 25. Juli. Wie Havas aus Madrid berichtet, iſt die Wahl der verfaſſungs⸗ gebenden Cortes in der Provinz Salamanco Geſtern wurde ſie aber von der Kammer für gültig erklärt, ſodaß auc Unamuno ſein Mandat behält. Unruhen in Chile zotb. Paris, 25. Jui. Aus Santiago de Chile wird gemeldet, die dortigen Studenten hätten. teilweiſe von der Bevölkerung unter⸗ ſtützt, im Namen der Freiheit den Rücktritt des Präſidenten Ibanez gefordert und ſeien in Streik getreten. Ein ernſter Zuſammenſtoß mit der Polizer, bei dem ein Student der Me⸗ dizin und ein Arbeiter getötet wurden, iſt das Signal zu ſchweren Unruhen geworden. wib. Paris, 25. Juli. Wie Havas aus Buenos Aires meldet, hat ſich die Lage in Santiago de Chile verſchärft. Der chileniſche Aerzteverband hat ſich mit den Studenten ſo⸗ lidariſch erklärt und die Menge macht mit ihnen gemeinſame Sache, und fordert den Rücktritt des Präſidenten Ibanez. Die Zahl der Toten wird als bereits hoch und die Zahl der Verletzten mit etwa 50 angegeben.— Der Innenminiſter erklärte einem Vertreter der Havas⸗Agentur, die Bewegung bleibe auf die Univerſität von Santiago de Chile beſchränkt, ſonſt herrſche im Lande Ruhe. — Eine politiſche znlinder⸗Demonſtration Statt Parteiuniform— Feſtanzug. Zweibrücken, 24. Juli. An den letzten Aben⸗ den hatie die NSDAP. zwei öffentliche Ver⸗ ſanimlungen einberufen, eine in die ſtädtiſche Fruchthalle und eine in die Feſthalle. In beiden Verſammlungen gab es für die Staatspolizei Anlaß zum Eingreifen. In der erſten Verſamm⸗ lung mußten verſchiedene Parteiangehörige, die gegen das Uniformverbot verſtießen, zur Anzeige gebracht werden, zwei kamen auch vorübergehend in Haft. Daraufhin erſchienen die Hitleran⸗ hänger zur zweiten, größeren Verſammlung viel⸗ jach in ſchwazer Kleidung mit Zylinderhüten auf dem Kopf, in Gehröcken oder Smokings, mit wei⸗ zen und ſchwarzen Kravatten. In einem Auto ; 1 5 ſaß ein Verſammlungsbeſucher mit weißen Cla⸗ beim Umſtürzen der Lokomotive durch die au. ia ein 0 1 5 ſtrömenden Dämpfe verbrüht und waren auff ces uſw. Die Polizei hatte von dieſer beabſich⸗ tigten Verhöhnung der Polizei Kenntnis erhal⸗ ten und entſprechende Gegennaßnamen getroffen. der Mannſchaftswagen eines Hauptmannes an, auch erſchien, worauf Abſperrungen unter Führung men wurden. Den mit Zylindern ausgerüſteten Gruppen wurde entſprechend entgegengetreten eine Reihe vorläufiger Feſtnahmen zwecks Feſtſtellung der Perſonalien. bei Abfahrt des Mannſchaftskraſtwagens zahlreiche Zurufe ertönten, ſprang die Beſatzung vollzogen wieder ab und ging mit dem Eummiknüppel ge⸗ gen die Rufer vor, worauf raſch die Ordnung wieder hergeſtellt war. Der Abend verlief dann ohne weitere Zwiſchenſälle. Der Raubmord in Spandau aufgeklärt Die beiden Täter verhaftet. enb. Berlin, 25. Juli. Der Raubmord an der 29 Jahre alt. Irma Silberzweig in Span⸗ dau hat raſch ſeine Aufklärung gefunden. Die Kriminalpolizei konnte bald einen der Täter, den 22 Jahre alten Arbeitsloſen Paul Licht aus Spandau, feſtnehmen. ner Vernehmung an, von einem gewiſſen Willi Möber' angeſtiftet worden der ebenfalls in Spandau wohnt, Licht gab bei ſei⸗ Möber iſt in der letzten Nacht mit ſeiner Braut auf einem Mo⸗ zu ſein. torrad in Richtung Pommern geflüchtet. Den eifrigen Bemühungen der Kriminalpo⸗ lizei iſt es nun heute vormittag gelungen, auch Möber, ſowie deſſen Braut, die 23 Jahre alte frühere Hausangeſtellte Frieda Richter feſtzu⸗ nehmen. Die beiden waren nach Donickel ge⸗ fahren, wo ſie eine Schweſter der Richter be⸗ ſuchen wollten. Die Polizei, die hiervon Kenntnis erhalten hatte, konnte das Paar, als es heute um 10 Uhr am Bahnhof Ponickel eintraf, abfangen. Das Amtsgericht in Köß⸗ lin hat Möber nach Berlin transportieren kaſ⸗ ſen, wo die Vernehmung ſtattfinden ſoll. Be! beiden Tätern handelt es ſich um der Polizei gut bekannte Perſonen. 5 Hauptvorſtand der Chriſtlichen Gewerkſchaſten zur Lage enb Berlin, 24. Juli. Der Hauptvorſtand der Chrißlichen Gewerkſchaften Deutſchlands be⸗ ſchloß in ſeiner geſtern in Berlin abgehaltenen Sitzung eine Erklärung, die u. a. beſagt: Die Verhandlungen der Staatsmänner haben aeseſat daß das deutſche Polk und ſeine Wir:⸗ ſchaft hauptſächlich auf ſich ſelbſt angewieſen ſind. Wir können und müſſen deshalb ſchleunigſt alle Mittel ergreifen, um die deutſche Wirtſchaft und die ſtaatliche Ordnung zu erhalten. Dazu iſt not⸗ wendig, daß f 1. Die Bemühungen, über das Reparations⸗ feierſahr hinaus zu weiteren außenpolitiſchen Entlaſtungen zu kommen, energiſch weitergeführt werden, 2. die Reichsreform und die Verwaltungs⸗ reform nunmehr unverzüglich mit dem Ziele ei⸗ ner Vereinfachung und weitgehenden Verkilli⸗ gung in Angriff genommen und durchgeführt werden, 3. die Reichsregierung unnachſichtlich die ge⸗ flohenen Kapitalien zur Rückkehr zwing:. 4. die meiſt völlig unmotivierten Abhebungen bei den Geldinſtituten aufhören und die abgeho⸗ benen Beträge ſchleunigſt wieder eingezahlt wer⸗ den, 5. das deutſche Bankweſen und gleichzeitig auch das Kartellweſen einer ſchärferen Aufſicht und Kontrolle unterſtellt werden und insbeſon⸗ dere die Leitung der deutſchen Reichsbank von ihren weitgehenden Machtbefugniſſen gegenüber den Banken den entſchiedenſten Gebrauch macht, 6. alsbald die längſd notwendige Reform des Aktienrechts vorgenommen wird, 7. die im Artikel 165 der Reichsverfaſſung vos⸗ geſehenen Wirtſchaftskörper gebildet und ins be⸗ ſondere die beſtehenden Wirtſchaftskammern pa⸗ ritätiſch zuſammengeſetzt werden, 8. die drückendſten ſozialen Beſtünmungen der Notverordnungen baldmöglichſt geändert werber 9. alle geſetzlichen Handhaben benutzt werden, um die Ruhe und Ordnung im Innern aufrecht zu erhalten. Aus Nah und Fern Bad Nauheim, 25. Juli. Hearſt komme nach Bad Nauhe in. Der amerikaniſche Zei⸗ tungskönig Hearſt, der Gründer und Leiter der in ihrem Einfluß über die ganze Welt verbrei⸗ teten Harſtpreſſe weilt zur Zeit in München. Hearſt iſt herzleidend und wird ſich dieſer Tage nach Bad Nauheim begeben. * Die Brandkataſtrophe in Pittsburg 30 Tote, 20 Vermißte. 0 wtb. Pittsburg,⸗ 25. Juli. Nach den Letzten Meldungen über die Brandkataſtrophe im ka⸗ tholiſchen Altersheim ſind 30 Perſonen ums geben gekommen. 20 Perſonen werden ver⸗ mißt. Der Brand brach aus, während die In⸗ ſaſſen des Heims ſchlieſen. Die Oberin des Altersheims mußte, als ſie zurückkehrte, um zei dem Rettungswerk in dem brennenden Ge⸗ bäude zu helfen, mit Gewalt zurü rg“ nten verden. Vermiſchtes Jolgenſchwerer Gerüſteinſturz.— Ein Arbei⸗ ter getötet. wib. Hirſchfelde(Niederlauſitz), 25. Juli Pei Abbrucharbeiten in Werk 1. des Groß kraftwerkes Hirſchfelde der Sächſiſchen Werle N. ⸗G. iſt heute früh das Gerüſt im Innern de⸗ zum Abbruch beſtimmten Schornſteins zuſam mengebrochen. Dabei wurde ein Arbeiter ge— tötet und ein anderer ſchwer verletzt. Zwei andere Arbeiter konnten ſich im letzten Augen— blick noch in Sicherheit bringen. Selbſtmord eines Bankdirektors. wih Berlin, 25. Juli. Einer der Direktoren der deutſch⸗ſüdafrikaniſchen Bank, der 53 Jahre alte Wilhelm Tann hat ſich heute morgen im Garten ſeiner Villa. Gruneweldallee in Zehlen— dorf erhängt. Japaniſche Flieger in Berlin. witb Berlin, 25. Juli. Auf dem Flughafen in Tempelhof landeten heute kurz nach 12 Uhr aus Königsberg kommend zwei japaniſche Flieger, Kurimura und Profeſſor Kumakava, die ſich auf einem Europa⸗Rundflug befinden. Sie werden ſich etwa eine Woche in Deutſchland aufhalten, um ſich dem Studium des deutſchen Segelfluges zu widmen. Von Berlin aus beabſichtigen die Flieger über Brüſſel, London, Paris und Rom nach Neapel zu fliegen, von wo ſie mit dem Dampfer die Heimfahrt anzutreten gedenken. Fünf Arbener auf dem Grunde der Theme verunglückt. wib Dagenham, 25. Juli.(Eſſex). Fünf Ar beiter, die nachts in einem Rohr auf dem Grunde der Themſe beſchäftigt waren, fielen plötzlich in den Schlamm auf dem Bo⸗ den des Rohres. Die zur Hilfe gerufene Feuer— wehr hat bis jetzt vier Mann tot geborgen. Noch kein Aufruf der Deviſenbeſtünde unter 20 000 Mark. enb Berlin, 25. Juli. Zu der heute früh ven mehreren Berliner Zeitungen gebrachten Mel⸗ gung, der Aufruf der Deviſenbeſtände unter 5000 Mart ſtehe unmittelbar bevor, erfahren vir von zuſtändiger Seite, daß darüber noch wine feſten Beſchlüſſe gefaßt worden ſind. Verhaftung eines Deutſchen in Paris. wtb Paris, 25. Juli. In Paris wurde heute der deutſche Staatsangehörige Alexander Camp⸗ hauſen verhaftet, gegen den die deutſche Regie⸗ rung wegen angeblicher Betrügereien ein Aus— lieferungsverfahren eingeleitet haben ſoll. Waldbrand in Frankreich. wtb. Paris, 25. Juli. In der Nähe von Marſeille brannten geſtern infolg. der durch die Hitze verurſachten Trockenheit 800 ha. Wald und Weinberge nieder. Großer Schaden ent; „ Siaf Tenelin“ auf der Aiklisfafiit N 0 4 5 5 I in 2 * N e 8 1 1 e f C ee I Nocte ref Cenpeſine u oute elygine M ſorsusſchtlſcher teſfnun bet. ee Unerfptschtes ebe 3 g no 770 MD Lend 3 5 7 715 7 8 1— 0. D. 0 ee. 10 9, LN 0 4 3 2 228 ag d e e 6(ede 7 V NJibinische 4 ese G. 3 l N 0 N e 4 0 N 5 5 51 1 1 e . „ 10 00 e 917122 1 —ͤů— 5 551 Karte der Arktis 5 1 mit den letzten offiziellen Fahrtrouten des„Graf Zeppelin“ und des ruſſiſchen Eis⸗ brechers„Malygin“, 5 Letzter Appell. 0 Dr. Eckener hat alle Teilnehmer, die ihre Polarausrüßzung angelegt haben, in Zeppelinhaile verſammelt. 1 tand auch durch Waldbrand im Departement Var. 5 7 Ermordung eines Reichsbeutſchen in Wien. wtb Wien, 25. Juli. Der Bjährige Reichs⸗ deutſche Kaufnann Georg Semmelmann wurde heute früh in ſeiner Wohnung mit einem Schuß in die Schläfe ermordet aufgefunden. Als Täter wurde der ſchweizeriſche Staatsbürger Egon Spielmann aus Zürich ermittelt. Das Motiv der Tat ish noch nicht bekannt, da Spielmann jede Auskunft verweigert. Motorbootunglück in Finnland. wtb Helſingfors, 25. Juli. In der Nähe von Villmanſtrand kenterte heute auf dem Saimaaſee ein mit Ausflüglern beſetztes Motorboot. Ritt⸗ meiſter Lönnroth, ſeine Frau und drei Töchter, ſowie ein Unteroffizier, der gleichfalls an Bord war, fanden den Tod in den Wellen. Die Haus⸗ lehrerin, eine Deutſche, Fräulein Annemarie Schmitt konnte ſich durch Schwimmen auf eine 400 Meter von der Unglücksſtelle entfernte Inſel retten. Eisbrecher„Malygin“ an der Küſte des Franz⸗ Joſeph⸗Landes. 5 wib Moskau, 25. Juli. Der Eisbrecher„Maly⸗ gin“ hat die Käſte des Franz Joſeph⸗Landes er⸗ reicht und nahm bereits die Verbindung mit der Radioſtation der Inſel Heeker auf. Die ſmeteoro— logiſche Station der Inſel teilt dem Eisbrecher mit, daß die Ginfahrt in die Stille Bucht frei ſei. Abſchaffung der Sklaverei in Abeſſinien. witb. London, 25. Juli. Ras Tafari hat in einem Schreiben an die Antiſklaverei⸗ und Ureinwohner-Schutzgeſellſchaft in London ſei⸗ nen Beſchluß mitgeteilt, in ſeinem Reiche dis Sklaverei abzuſchaffen. Die Zahl der abeſſini⸗ ſchen Sklaven, die durch dieſen Entſchluß ihre Freiheit wieder erlangen, wird auf zwei Milli— onen geſchätzt. Calles will den Silberpeſo rerten. wib London, 25. Juli. Nach einer Reutermel⸗ dung aus Mexiko hat der frühere Präſident Cal⸗ les, die Leitung der Nationalbank übernommen. Er will zur Rettung des Silberpeſo einen Plan mit ſehr ſtrengen Beſtimmungen veröffentlichen, in dem er, wie verlautet, eine Refoun der Wäh⸗ rung und Bankgeſetzgebung und eine Sonder⸗ ſteuer auf alle in ausländiſcher Währung ausge⸗ führte Operationen fordern wird.( 1 paul Boncours Ausführungen vor dem Hager Gerichtshof. wib Haag, 25. Juli. Bei den heute vormittag irn 10,30 Uhr vom ſtändigen internationalen Gerichtshof wieder aufgenommenen öffentlichen Verhandlungen in der Angelegenheit der deutſch⸗ öſterreichiſchen Zollunion ſetzte Paul Boncour ſein Plaidoyer fort. Mit Bezug auf ſeine frühe⸗ ren Darlegungen zog er die Folgerung, daß das Wiener Protokoll in vier Punkten zu Artikei 88 des Vertrages von St. Germain in Wide ſpruch ſtehe, noch weit ſtärker jedoch mit dem Genfer Protokoll. Die von der Gegenſeite an— geführte Tatſache, daß die Vorteile, die Oeſder⸗ reich Deutſchland einräume, den Charakter der Gegenſeitigkeit hätten, könne dieſe Feſtſtellung nicht abſchwächen. Denn Oeſterreich ſei nun ein⸗ mal an die Beſtimmungen gebunden, wonach es ſeinerſeits keinen anderen Staate Vorteile ein— räumen dürfe, die es anderen Staaten nicht ge— währe. i vorſicht bei Kautionsgeſchäſten Es iſt kaum glaublich, wie leicht das Publi— zum Opfer des Kautionsſchwindels wird. Wenn zuch anerkannt werden muß, daß Not und Ar⸗ beitsloſigkeit die Tätigkeit der Beträger erleich⸗ tern, ſo muß doch auch geſagt werden, daß die allzu große Vertrauensſeligkeit der Leute ſie um ihr ſauer erſpartes, vielleicht ſogar geliehenes Held bringt. Der Kautionsbetrüger wirbt Leute für ſe'ne Firma an und macht ihre Einſtellung von der Hinterlegung einer Kaution abhängig. Er legt Wert auf Hinterlegung der Kaution in bar, wäh⸗ rend er Sicherheiten in anderer Form ablehnt. Die Bewerber, froh, nun wieder einmal eine Ar- beitsmöglichkeit zu erhalten, ſuchen mit allen Mitteln, die Wünſche ihres künftigen Arbeitge⸗ bers zu' erfüllen. Sie ahnen nicht, daß ſie ſchon nach kurzer Zeit ihre Stellung und auch ihr Geld los ſind. Der Kautionsempfänger, nach außen hin viel⸗ leicht Inhaber einer Firma, aber ſonſt bar jeder Mittel, hat ſchnell die ihm zur Verfügung ge— ſtellten Gelder verbraucht, und die nur für ſeine Zwecke ins Leben gerufene Firma iſt bald zu Ende. Nur in wenigen Fällen kann die Krimi— nalpolizei für den Geſchädigten noch etwas ret⸗ ten, zumal dieſer in der Regel zu ſpät die Hilfe der Polizei in Anſpruch nünmt. Man ſollte beim gerinaſten Verdacht den Rat der Kriminalpolizei einholen, um dieſer Gelegenheit zu geben, recht— zeitig einzuſchreiten und dem Betrüger das Handwerk zu legen. Noch ſicherer iſt eine weit⸗ gehende Auskunftseinholung über die Firma oder deren Inhaber vor Hingabe iner Kaution, und auch hier unter Inanſpruchnahme der Kri⸗ minalpolizei. Auskünfte dieſer Art werden bei den Betrugsdezernaten der Polizeipräſidien er⸗ teilt. Weinheimer Schweinemarkt Zugeführt: 476 Stück Verkauft 278 Stück Milchſchweine das Stück 4—9 Mk. Läufer das Stück von 12—26 Mk. Marktverlauf mäßig.